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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Allgemein => Thema gestartet von: Tourist am 30.06.2007 | 16:34
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Hallo zusammen,
da mir in letzter Zeit aufgefallen ist dass es doch Unterschiede zwischen dem was ich als gelungens Rollenspiel (Kein Railroading, Regeln sind in Non-Erzählspielen wichtig, um nur 2 Beispiele zu nennen) und meiner Gruppe gibt, frage ich mich folgendes:
Wie sollte eine Diskussion aussehen bei der man sich auf ein System und eine Art zu spielen einigt.
Das ganze ist eine irgendwie auch eine halbe Theorie Diskussion, geht es doch darum für sich das richtige Spiel (was jetzt gar nicht so sehr auf das System bezogen ist) zu finden.
Welche Fragen müssen dabei gestellt werden ?
Wo sollte Konsens herrschen ?
Habt ihr sowas schonmal gemacht ?
Dinge die mir einfallen worüber man sprechen sollte:
* Powerniveau
* Depend on Dice ?
* Wie sehr soll man sich an die Regeln halten
* Gritty oder Episch
* Wieviel Railroading / Unterstützung vom SL
* Demokratie oder ist der SL Gott
...
Ich bin auf eure Antworten gespannt... :)
Markus
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Ich habe mal speziell für DSA eine Art Fragebogen gemacht (Wie spielt man DSA richtig? (http://www.wolkenturm.de/index.php?page=rst_wiedsarichtig#waswollenwir)), der aber eigentlich nix DSA-spezifisches enthält. Dabei soll jeder Spieler über verschiedene Aussagen immer die gesamte Gruppe einschätzen --- das soll dazu dienen, um Fehler bei der reinen Selbsteinschätzung zu minimieren. Bisher weiß ich von einer Gruppe, die den angewendet hat und habe positives Feedback erhalten.
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Über das Thema hat sich schon mal jemand einige Gedanken gemacht:
Cheeetoism: Player Preferences Questionaire (http://cheetoism.pbwiki.com/Player+Preferences+Questionnaire)
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Mit Leuten, die sich intensiv mit Rollenspielen auseinandersetzen, ist das relativ einfach. Da spricht man genau die Punkte, auf die du hingewiesen hast. Schwierig war es für mich kürzlich. Ich hab genau so Dinge gefragt, wie z.B. "Welche Ziele habt ihr bzw. eure Charaktere eigentlich?" oder "Worin seht ihr den Spielspaß?" Manchen Spielern ist sowas ziemlich egal. Die setzen sich hin und wollen ihre Charaktere hochspielen.
Meine Erfahrung: Eine Gruppe sollte ungefähr ähnliche Interessen haben, dann kann man sich auch über Feinheiten unterhalten.
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@Haukrim, ich hab das jetzt (endlich) gelesen,
danke für den Link, recht nützlich, auch wenn er wenig über die Auswertung der Fragen verliert.
@Vanis, hm.. aber ist das Charakter-hochspielen-wollen nicht auch eine Aussage was sie wollen. Ich würd sagen, Depend on Dice, Railroading ist eher erlaubt, viele Kämpfe / Herausforderung, also viel Würfeln.... nur so aus dem Nähkästchen der Rollenspielpsychologie geplaudert ;)
Wenn, falls ich mal wieder eine komplett neue Runde aufziehe werde ich mal versuchen so ein Gespräch am Anfang des Abends zu führen.
Markus
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Nee, für Vanis ost sowas kein richtiges Rollenspiel. ;)
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mir gehts da ähnlich wie Vanis.
Ich führe diese Diskussion ständig aber mit Leuten, die sich nicht so intensiv mit RPG auseinander setzen ist das schwierig.
Es mag zwar klar sein, "meinen Charakter hochspielen" aber es ist ihnen dann nicht klar, von welchen Elementen das abhängt und wie irgendwelche unabhängigen Theoretiker das benannt haben. Dann kommt es zu widersprüchlichen Aussagen, es mag dann im Gegenzug z.b. niemand viel würfeln oder häufiger Herausfordernungen. Manchmal ists sogar so, daß das was genannt wird, gar nicht das ist was gewollt ist, einfach weil sich niemand darüber Gedanken macht, wie die Elemente wirken.
Dann gibts Ansichten, die kannst man kaum in kein theoretisches Konzepte zwängen, weil sie in einem kleinen isolierten Einfach-System spielweise über Jahre heerangezüchtet wurden: Jeder ist nur für seinen eigenen Spass verantwortlich; Charentscheidungen sind wichtiger als Spielbarkeit; Wenn ich ein Abenteuer spiel, will ich auf viel vom Alltag der Spielwelt mitkriegen; Realismus rulez usw.
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Also Hartwurst. ;)
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Hm, also sicher kann man keinen Casual Gamer mit Theoriebegriffen bewerfen (und mich bitte auch nicht, bin da weit weg davon mich wirklich auszukenne ;) )
Aber prinzipielle Fragen sollten bei jedem möglich sein der schon ein paar mal gespielt hat.
Wie:
Darf ich als Spielleiter die Würfel drehen wenn es der Geschichte dienlich ist oder um euch vorm Sterben zu retten ?
Darf ich wenn ihr in die eine von 3 Lagerhallen rennt und in einer ist das nächste Plotelement darüber hinweg sehen in welche Lagerhalle ihr lauft, es wird immer die richtige sein.
Wollt ihr Spielzeit dafür haben wo ihr einfach mehrere Stunden eure Charaktere spielt ohne das irgendeine Geschichte vom Spielleter vorangetrieben wird, wie oft wollt ihr das ?
Findet ihr es cool Monster totzuschlagen oder ist das mehr ein Notwendiges Übel ?
Mögt ihr Rätsel ? Ist es ok wenn ihr auch mal 3 Stunden an einem Rätsel sitzt ?
...
ich denke ich erzähl da eh nichts neues, ich wollte nur erläutern dass sowas doch auch 'Anfänger' beantworten können sollten
Markus
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Dafür braucht man keine Erfahrenen Rollenspieler.
Man setzt sich einfach hin, und spricht die Fragen, die oben angegeben wurden an. Dann redet man locker darüber, was jeder davon hält, und so kommt eins zum anderen. Das ist allemal besser als ein fester Fragen-Antwortkatalog mit Begriffen mit denen keiner was anfangen kann.
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@Ein: wenn das ein theoretischer Begriff ist ;)
@tourist: Antworten wirst du schon bekommen. Die Frage ist nur ob es dann wirklich gewollt ist.
Feste Fragenkataloge sind da wirklich nicht hilfreich.
Ich würde es aber eher als "chaotic hartwurst" bezeichnen, weil dahinter selten strukturierte, oft widersprüchliche Gedankengänge stehen ;)
z.b. story ist wichtig, Flair ist unwichtig, aber beides muss rein.
es ist also meisstens diese Kombination aus: "Das ist Notwendig im Rollenspiel aber nur wenn ich gerade Lust drauf habe."
Imho keine Spielstilgrundlage
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Ok, ich sehe das Problem
na ja.. bleibt zu hoffen das die Leute dann flexibel genug sind mit ihren Antworten zu leben
Im Zweifel vielleicht nicht sofort mit eine Kampagne einsteigen sondern mit einem einfachen Abenteuer und am Ende fragen wies gefallen hat und ob sie es sich so vorgstellt haben
Markus
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Nee, für Vanis ost sowas kein richtiges Rollenspiel. ;)
Doch, klar, und wie ;). Mir gehts einfach darum, dass ich als SL meine Gruppe kennenlernen wollte und Abenteuer auf Basis ihrer Interessen spielen möchte. Wenn dann aber auf die mehrmals gestellte Frage, was denn der CHARAKTER, nicht der Spieler, für Ziele hat und dann ebenfalls als Antwort "besser werden" kommt, verzweifle ich da schon ein wenig. Solche Charaktere kannst du nirgends anpacken. Die haben schlicht keine persönliche Motivation. Denen kann ich als SL alles vorsetzen, hauptsache es gibt EP und Gold.
Auch wenn das jetzt ein wenig negativ klang, wegen mir kann man so schon spielen. Kann spaßig sein. Nur mach ich mir als SL dann auch keine großen Gedanken mehr. Sämtliches theoretisches Geblubber lass ich dann außen vor und spiel halt eine Funrunde.
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Wobei ja viele (ok Klischeehaften Groschenheft-Helfen, aber das macht ja nichts) Helden / Figuren aus Romanen, Filmen, Computerspielen diese Mentalität haben.
"Ich werde der Beste Kämpfer, Dieb, Magier... bla den die Welt je gesehen hat"
Markus
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Ist im Prinzip ja auch nichts gegen einzuwenden. Wenn man sich als SL aber Gedanken macht, wie man seine Runde bereichern kann, sich informiert, sich was überlegt, und dann nichts zurückkommt, ist das halt leicht frustrierend und man schaltet wieder zurück.