Ich fand es letztenendes auch sehr schade, dass drei von fünf Spielern unfähig waren ihr persönliches Misstrauen gegenüber der realen Kirche im Spiel zu vergessen und ständig das Schlechteste in ihrer eigenen Institution gesehen haben. Das mag ja vom Hintergrund der Welt auch richtig sein, aber ich habe sie mehrmals darauf hingewiesen, dass sie von der angelitischen Kirche erzogene, naive, gutgläubige, junge Engel spielen, die gegen die Feinde der Kirche kämpfen - stattdessen haben sie von Beginn an gegen die eigene Kirche gekämpft.
Da sage ich nur: Leider Thema verfehlt.
Ich kenn jetzt Engel nicht wirklich aber wenn deine Spieler so querschießen trotz öfterer Hinweise von dir gibts wahrscheinlich einen guten Grund.
Wie du sagst ist diese Kirche vom Hintergrund ger wirklich nicht die allerfeinste Organisation, hat sie vielleicht im Spiel schon vorher Dinge gegen die Charaktere der Spieler unternommen und diese wollten deshalb nicht mehr Kooperieren?
Das passt nicht zu Engel. Die Engel sind zu absoluter Kirchentreue gehirngewaschen. [...]
Ich hatte eine Engel-Kampagne, in der ich versuchte die einzelnen Engel der Schaar zu korrumpieren um gegen einander zu arbeiten.
Sie haben sich zu sehr um die Details gekümmert und dabei aus den Augen verloren, dass Engel vor allem daraus besteht, eine Schaar zu bilden und Probleme und Aufträge gemeinsam zu lösen. Darin liegt eigentlich der grundsätzliche Anspruch des Spiels.
Ich hoffe, dass es beim zweiten Mal mal eine bessere Spielerschaft geben wird, wenn ich Engel leite.
Vielleicht sollte ich dann die Ansprüche an die Runde etwas zurück schrauben?
Die Spielerin war dann sauer auf mich, weil ich entschieden habe, dass ihr beim zustechen von oben das Flammenschwert in den Sumpf fällt.Ok, das ist das Grundsätzliche Arkana Problem.
[...]
Die Gabrielitin war eine Einzelkämpferin, die sich beim ersten Kampf in der Kampagne überhaupt, von der Schaar entfernt hat, um einen mehr als hundgroßen, fliegenden Käfer in den Sumpf zu verfolgen - zu dem Käfer gesellten sich bei der Verfolgung zwischen den Bäumen dann noch zwei weitere. Sie entschied sich dennoch weiter zu machen. Die erste Arkanakarte für sie war - wie sollte es auch anders sein - der HdF! Die Spielerin war dann sauer auf mich, weil ich entschieden habe, dass ihr beim zustechen von oben das Flammenschwert in den Sumpf fällt.
Eben diese Spielerin (und ein weiterer) konnte sich auch partout nicht damit anfreunden, dass die Inquisition die oberste Hüterin der Glaubensauslegung ist und für Engel eigentlich vertrauenswürdig sein sollte. [...]
Der Michaelit hat sich direkten Anweisungen eines städtischen Richters widersetzt, sich nicht in die Verurteilung eines Verbrechers gegen die Kirche einzumischen. Er hat das auch weiter getan, als er informiert wurde, dass der Richter ein verdeckter Inquisitor ist, der einer großen Bande von Herätikern auf der Spur ist. Die Engel sind ins Büro des Richters eingebrochen und haben in seiner Bibliothek herumgestöbert, versehentlich das Rathaus angezündet und den Gefangenen gewaltsam aus dem Kerker befreit, weil er seine eigene Unschuld beteuert hat... :-/
Im übrigen, und das meine ich ernst, bin ich absolut davon überzeugt, dass ich selbst daran Schuld bin, dass die Spieler gescheitert sind. Aber die Schuldfrage ist gar nicht relevant, es geht mir ja darum, warum sie gescheitert sind.
Vielleicht muss ich mir demnächst geeigetere Spieler suchen. Auf jeden Fall für Engel auch keine Fantasy-Spieler mehr sondern eher SF-Spieler.
Was ich auch gerne wissen möchte, ist ob ihr das als zu hart oder zu ungerecht oder als undurchführbar bezeichnen würdet, die Schar zu korrumpieren. Sind solche overall-Stories zu komplex fürs Rollenspiel oder ist es nicht das, was eine Kampagne eigentlich ausmacht - jetzt mal ganz allgemein und losgelöst von den Spielern, die ich beschrieben habe?
Die Gabrielitin war eine Einzelkämpferin, die sich beim ersten Kampf in der Kampagne überhaupt, von der Schaar entfernt hat, um einen mehr als hundgroßen, fliegenden Käfer in den Sumpf zu verfolgen - zu dem Käfer gesellten sich bei der Verfolgung zwischen den Bäumen dann noch zwei weitere. Sie entschied sich dennoch weiter zu machen.
Die erste Arkanakarte für sie war - wie sollte es auch anders sein - der HdF! Die Spielerin war dann sauer auf mich, weil ich entschieden habe, dass ihr beim zustechen von oben das Flammenschwert in den Sumpf fällt.
Der Michaelit hat sich direkten Anweisungen eines städtischen Richters widersetzt, sich nicht in die Verurteilung eines Verbrechers gegen die Kirche einzumischen.
Er hat das auch weiter getan, als er informiert wurde, dass der Richter ein verdeckter Inquisitor ist, der einer großen Bande von Herätikern auf der Spur ist. Die Engel sind ins Büro des Richters eingebrochen und haben in seiner Bibliothek herumgestöbert, versehentlich das Rathaus angezündet und den Gefangenen gewaltsam aus dem Kerker befreit, weil er seine eigene Unschuld beteuert hat... :-/
Was ich auch gerne wissen möchte, ist ob ihr das als zu hart oder zu ungerecht oder als undurchführbar bezeichnen würdet, die Schaar zu korrumpieren. Sind solche overall-Stories zu komplex fürs Rollenspiel oder ist es nicht das, was eine Kampagne eigentlich ausmacht - jetzt mal ganz allgemein und losgelöst von den Spielern, die ich beschrieben habe?
BTW: Tobias, wenn da zufälligerweise noch ein Platz frei wäre in einer karlsruher Engel-Runde, wäre ich gerne dabei. ;-)
Vorbemerkung: Es ist von großer Bedeutung, dass die Spieler nichts über die Geheimnisse des wahren Engelseins wissen. Vorteilhaft ist, wenn die Spieler tatsächlich denken, sie währen richtige Engel des Herrn und nicht die bemitleidenswerten, künstlich erschaffenen Werkzeuge einer höchst fragwürdigen WeItsicht, die sie tatsächlich sind.
Warum?
Aus diesem Grund habe ich mir über die Entwicklung der Engel Gedanken gemacht und bin zu dem Schluss gekommen, dass die Mächte der Engel mit der Zeit besser werden, weil sich die Nanoiden, die ihre Tätowiertarbe darstellt, Zeit brauchen, um sich optimal im Körper zu manifestieren und Netzwerke zu bilden. Je ruhiger sich ein Engel verhält, desto mehr Recourcen können die internen Nanoiden darauf verwenden, ihr Intranet zu optimieren. Das heißt, dass besondere körperliche Anstrengung, intensive Nutzung von Mächten und Verletzungen zu einer Verzögerung der Entwicklung führen.
Ein Engel, der sich ständig überanstrengt und verletzt wird, bekommt erst verzögert seine Mächte.
Also, ich persönlich sehe erfolgreiche Abkehr von der Kirche als das eigentliche, übergeordnete Spielziel jeder Engel-Kampagne.
Der ganze Metaplot existiert doch nur dazu, den Engeln die Augen langsam zu öffnen.
Die Angelitische Kirche ist nämlich nicht das "Böse", sondern das einzige, was die Menschen effektiv vor der Traumsaat schützt.
Reine Schwarz/Weiß-Malerei finde ich auch naiv. Es ist doch viel schöner, moralische Konflikte dadurch zu erzeugen, dass keine der beiden Seiten rein böse ist.
Bei Kirchen und Religionen habe ich allerdings eine angeborene Schwäche, etwas Gutes zu erkennen, was sich auch praktisch grundätzlich auf meine Rollenspiele niederschlägt.
Robin
Zuerst muss es doch eine Zeit lang darum gehen der verblendete Engel zu sein - wovon sollte man sich denn sonst abkehren? Irgendwann kommt dann ein großes Ereignis oder der berühmte Tropfen, der das Fass zum überlaufen bringt. Das wäre in meiner Kampagne die Information über die Tätowierfarbe gewesen.