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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Spielleiterthemen => Thema gestartet von: Blizzard am 16.10.2007 | 15:07

Titel: ist Vorbereitung overrated?
Beitrag von: Blizzard am 16.10.2007 | 15:07
Ausgehend von den jüngsten Diskussion im Auge um Auge, Zahn um Zahn-Thread (http://tanelorn.net/index.php/topic,37002.msg698933.html#new), und auch weil es dort imho etwas OT ist, habe ich diesen Thread mal eröffnet und frage: Ist eine explizite, akribische Vorbereitung des Abenteuers bzw. der nächsten Sitzung overrated oder nicht?Uund wie handhabt ihr das als SL mit euer(en) Vorbereitung(en)?
Titel: Re: ist Vorbereitung overrated?
Beitrag von: Ein am 16.10.2007 | 15:11
Ich bereit nichts vor, was nicht auf ein A5-Blatt passen würde.
Titel: Re: ist Vorbereitung overrated?
Beitrag von: Lord Verminaard am 16.10.2007 | 15:16
In 9 von 10 Fällen leite ich besser, wenn ich gut vorbereitet bin. Wobei „gut vorbereitet“ naturgemäß von Runde zu Runde unterschiedliches bedeuten kann. Nicht jede Vorbereitung ist gute Vorbereitung. Für eine Spielsitzung von 3-5 Stunden brauche ich normalerweise ca. 1 Stunde, um gut vorbereitet zu sein. Mehr, wenn ich viel im Regelwerk nachlesen muss.
Titel: Re: ist Vorbereitung overrated?
Beitrag von: Gawain am 16.10.2007 | 15:28
Bei mir ist es auch so, dass gute Vorbereitung besseres Leiten bedeutet.

Allerdings heißt Vorbereitung, dass ich über die NSCs nachdenke, deren Motivation und Stellung zu den SCs. Des Weiteren mir die wahrscheinlichsten Handlungsorte überlege und gegebenenfalls entsprechende Handouts vorbereite.
Außerdem verwende ich Zeit darauf das Ganze noch auf die SCs und Plothooks in deren Hintergrund abzustimmen.
Wenn nötig wird noch was im Netz recherchiert und Bilder für die NSCs gesucht

Vorbereitung heißt für mich also nicht, überlegen, was genau passieren soll, was die Helden tuen müssen um eine Szene erfolgreich abzuschließen etc.
Titel: Re: ist Vorbereitung overrated?
Beitrag von: Joerg.D am 16.10.2007 | 15:29
Kommt ganz drauf an, ich leite für gewöhnlich am besten, wenn ich mich nicht vorbereite und gnadenlos improvisiere. Dann kann ich besser auf die Gruppe und den Schwachsinn eingehen, den sie baut.

Wenn ich vorbereite neige ich zum Railroaden und das ist für mich nicht akzeptabel. Aber ich arbeite drann.
Titel: Re: ist Vorbereitung overrated?
Beitrag von: Psycho-Dad am 16.10.2007 | 15:43
Ich bereite kaum was vor. Die Wichtigsten Regeln, die vermutlich zum einsatz kommen, Grob den Handlungsfaden nochmal ins Gedächtnis rufen, Fertig. Die Besten einfälle für´s Abenteuer bekomm ich eh während des Leitens.
Titel: Re: ist Vorbereitung overrated?
Beitrag von: Don Juan am 16.10.2007 | 15:51
ich bin eigentlich nie so gut vorbereitet wie ich es gerne wäre,

aber ich übe mich im moment im improvisieren, auch was ganze abende angeht,

wo ich dann meistens einfach irgendne idee nehme die ich woanders schonmal hatte (in ner andren spielrunde) oder was ausm buch oder sonstiges, ich glaub das muss ich ja HIER nicht aufzählen)

die vorteile sind:
- für den meister interessanter, außerdem wird sein plot nicht umgeschmissen, da keiner da ist.
- man hat ne ausrede: "das und das war dof!" "ja das war weil, öööh, improvisiert!"


selbstverständlich haben vorbereitete abenteuer aber mehr potential ;)
vor allem bei so schlechten meistern wie mir..
Titel: Re: ist Vorbereitung overrated?
Beitrag von: Lord Verminaard am 16.10.2007 | 15:54
Ich habe festgestellt, dass ich viel besser improvisiere, wenn ich eine gute Vorbereitung als Grundlage habe. Aber da ist wohl jeder anders.
Titel: Re: ist Vorbereitung overrated?
Beitrag von: Der Oger (Im Exil) am 16.10.2007 | 15:58
Für Oger ist Sitzung ohne Vorbereitung wie Schmerz von Eisenstange. Besonders wenn Oger sowieso schon müde ist. Denn wenn Oger müde ist, dann ist Oger nicht gut im Improvisieren. Und dann wird das Spiel von Oger langsam, kompliziert und laaangweilig. Statt einfach, schnell und LAUT, so wie der Oger es mag.

Gestern war so eine Sitzung. Ich war eigentlich hundemüde, 3h geschlafen und 12h auf den Beinen, hatte nix wirklich vorbereitet, nur eine grobe Idee, wie ich die SC ins Gewölbe lotsen wollte ( Alle SC sind Elfen, Humanoide plündern gerade alten, vergessenen Elfentempel im Auftrag eines fiesen drachenreitenden Todesritters. Der Tempel sollte Magische Gegenstände enthalten, die zum Angelpunkt der Kampagne werden sollten- ein Heiliges Schwert für den Paladin, das Prüfungen erfordert, beispielsweise, und "Serial Magic Items", die umso mächtiger werden, je mehr man davon besitzt).

Nach drei Stunden war der Plot tot, weil die Spielercharaktere in ihren Heimatort zurückgekehrt sind, um Hilfe zu holen. Und an akutem 9 Uhr 20-Syndrom litten. Und ich war zu fertig, um aus dem Steggreif ein neues Abenteuer zu basteln.

Deswegen: Ausschlafen gehört ab jetzt bei mir mit zur Vorbereitung!

Und Oger kann besser improvisieren, wenn er vorbereitet ist. Jede Minute Vorbereitung erspart einem schmerzhafte Stunden, wie mir gestern wieder klar geworden ist.
Titel: Re: ist Vorbereitung overrated?
Beitrag von: Medizinmann am 16.10.2007 | 15:59
gut vorbereitet ist relativ
wer eine D&D Runde der Stufe 15+ Leitet und die Monster nicht kennt,die vorkommen können,macht ,wenn es zu einem Kampf kommt,die Spannung kaputt weil er dauernd  nachlesen muss,was die Monster können ,etc.
Wer eine kurzweilige   "Ich geh auf dem Markt einkaufen" Runde leitet, braucht keine Tabelle über das vorhandene Brot auszuarbeiten oder welcher Händler  welchen Stoff anbietet !
Ich bin gerne relativ gut vorbereitet
(Pläne der Gegend,die Blätter der wichtigen NSCs, eine grobe Liste ,was passieren könnte,etc)
bin aber nicht enttäuscht,wenn Ich weit weniger Material nutzen brauche
und genau wie Oger,Lord Verminaard und andere kann der Medizinmann besser tanzen,wenn er vorbereitet ist  ;)

HokaHey
Medizinmann
Titel: Re: ist Vorbereitung overrated?
Beitrag von: 6 am 16.10.2007 | 16:00
Bei mir ist es genauso wie beim Lord.
Ich brauche ne sinnvolle Vorbereitung. Dann klappts auch mit dem Improvisieren.

Jede Minute Vorbereitung erspart einem schmerzhafte Stunden, wie mir gestern wieder klar geworden ist.
Da sprichst Du ein wahres Wort! ::)
Titel: Re: ist Vorbereitung overrated?
Beitrag von: Thalamus Grondak am 16.10.2007 | 16:00
Ich leite besser wenn ich gut vorbereitet bin, aber bei mir dauert die Vorbereitung meist so lang (4-5 Stunden) das der Gewinn an Spaß meist in keiner relation steht, so das ich das vorbereiten lieber sein lasse.
Titel: Re: ist Vorbereitung overrated?
Beitrag von: Gawain am 16.10.2007 | 16:01
Ich habe festgestellt, dass ich viel besser improvisiere, wenn ich eine gute Vorbereitung als Grundlage habe.

Volle Zustimmung. Ist bei mir genauso.
Bzw. Improvisieren ohne Grundlage geht meist ziemlich daneben (bei mir).
Titel: Re: ist Vorbereitung overrated?
Beitrag von: Elgor der Rollschuhhund am 16.10.2007 | 16:06
Wenn ich mich nicht (sonderlich) vorbereite komme ich zwar meistens gut über den Abend und oft entstehen sogar sehr gute Abenteuer oder Nebenplots ABER dafür fällt es mir dann umso schwerer ein vernünftiges Ende zu finden oder die Nebenstränge wieder zusammenzuführen.

Zur Vorbereitung gehören für mich:

- Motivationen für die Spieler (mindestens ein Held muss Interesse daran haben das Abenteuer zu bestreiten)
- Motivationen der wichtigen NSC
- heraussuchen einer passenden Hintergrundsmusik
- evtl. zeichnen von Karten und Plänen (es wirkt halt auch "gut vorbereitet" wenn man soetwas hervorzaubert)
- notieren von Kampfwerten oder selten benutzter (Sonder)regeln (um blättern zu vermeiden)

den Rest gibt es bei mir dann in Stichpunktform
Ach ja: und eine kleine Liste mit Namen von Personen und Tavernen macht sich eigentlich immer bezahlt.
Titel: Re: ist Vorbereitung overrated?
Beitrag von: Bitpicker am 16.10.2007 | 16:07
Bin auch einer von den Lord-Klonen. Ohne Vorbereitung kommt bei mir nur Murks raus.

Robin
Titel: Re: ist Vorbereitung overrated?
Beitrag von: Boni am 16.10.2007 | 16:13
Tja, dann muß ich mich auch dem Lord anschließen... Solide Vorbereitung, dann kann ich besser auf die Spieler reagieren.

Conabenteuer sind bei mir allerdings immer ins Detail ausgearbeitet, da ich im Vorfeld meine Spieler ja nicht einschätzen kann. Auch wenn ich versuche, Railroading auf Cons zu vermeiden, habe ich da meist 6-8 Seiten Script (handschriftlich und komplett ausformuliert).
Titel: Re: ist Vorbereitung overrated?
Beitrag von: KWÜTEG GRÄÜWÖLF am 16.10.2007 | 16:14
Wenn man unter guter Vorbereitung versteht , die Spielwelt sehr genau zu kennen und ein exaktes Feeling für sie zu haben , dann spielleite ich nach guter Vorbereitung . Aber ansonsten gehöre ich zur wilden Improvisier-Schule , allerdings hab ich doch so zwei bis drei Blätter mit einem Plot-Skelett , plus Universalcharakteren plus ein paar wichtige NSC-Protagonisten .
Funktioniert eigentlich in der Regel verdammt gut .

Am extremsten war der Abend im Rollenspielverein , an dem die geplante Brettspielrunde flachfiel , und ich völlig aus dem Stegreif heraus ein Star Wars Abenteuer improvisiert hab - Planungszeit für jede Szene so zehn Sekunden ... und es ging , ohne sinnlos zu werden . Hatte zwar einen klamaukigen Touch , aber das war mit diesen Spielern eh immer so .
Titel: Re: ist Vorbereitung overrated?
Beitrag von: Skyrock am 16.10.2007 | 16:17
Ich bereite mich nach Möglichkeit immer gründlich vor, mit NSC-Statblöcken, Dungeonplänen, Feindstrategien, Nachschlagen von definitiv benötigten Sonderregeln/Zaubern um sie dann parat zu haben und was noch so dazu gehört.

Man sagt von mir dass ich ein guter und fähiger Improvisateur sei, aber da ich bei notdürftiger Improvisation auch schon ganz schön Murks fabriziert habe vermeide ich es wann immer mir Vorbereitungszeit bleibt. (Kurzfristig angesetzte Spiele auf Cons bei SL-Notstand, InSpectres und dergleichem mal ausgenommen.)
Titel: Re: ist Vorbereitung overrated?
Beitrag von: Joe Dizzy am 16.10.2007 | 16:17
Ohne Vorbereitung zu leiten ist aufregender und spannender als mit. Das ist wie in einem Orchester ohne Dirigent zu spielen, oder halt auf der Bühne zu stehen ohne ein Skript zu benutzen.

Was dabei jedoch gern übersehen wird: sowohl Orchester als auch Improschauspieler üben ununterbrochen und bereiten sich so vor. Je höher die Qualitätsansprüche oder Erwartungen an die Rollenspielrunde sind, desto weniger kann man auf Vorbereitung/Übung verzichten.

Ich improvisiere deshalb zwar auch viel aber nur noch wenn ich entweder gut vorbereitet bin bzw. in etwas sehr viel Übung habe. Mir reicht es halt nicht eine "nette" Spielrunde zu leiten; ich will das sie richtig rockt. Weniger der Spieler wegen, als um selbst daran Spaß zu haben.
Titel: Re: ist Vorbereitung overrated?
Beitrag von: Vanis am 16.10.2007 | 16:20
Kommt auch bei mir ganz drauf an, was ich leiten will. Bei Cthulhu sind coole Handouts und Infos zur Zeit und Hintergrund einfach atmosphärisch. Aber in einem nur grob beschriebenen Settung wie Banestorm langts mir schon, wenn ich einen groben Überblick habe und kann in Sachen Hintergrund improvisieren. Abenteuer bereite ich immer öfter nur noch mit einem A4 Mindmap vor, dazu kommen noch Notizen zu NSCs, deren Motiven und Werten. Den Rest verbocken die Spieler schon ganz ohne mich  ;).
Titel: Re: ist Vorbereitung overrated?
Beitrag von: Pyromancer am 16.10.2007 | 16:22
Wenn ich muss, dann kann ich sehr gut auch ohne Vorbereitung leiten. Ein Feng-Shui-One-Shot am Sonntag Morgen eines Wochenend-Cons: Kein Problem.

Da kommt aber naturgemäß nichts tiefsinniges dabei heraus.

Für ernsthafe Sachen brauch ich Vorbereitung. Das muss nicht viel sein, und ist auch oft auch nicht mehr als eine kleine Mind-Map und die Namen und 2-Zeilen-Beschreibung der NSCs. Wichtig ist, dass ich vorher darüber nachdenke. Denn meistens stellt sich nach zweimal drüber schlafen heraus, dass die coole Idee halt doch nicht funktioniert - zumindest nicht so ohne weiteres. Und das zu merken, wenn man mitten im Abenteuer steht und einen fünf Spieleraugenpaare erwartungsvoll anstarren: Das ist wirklich blöd!  ;)

Und um mal Robin Laws zu paraphrasieren:
"Das Geheimnis der Leute, die so toll improvisieren? Die bereiten sich vor, die Cheater!"
Titel: Re: ist Vorbereitung overrated?
Beitrag von: Bad Horse am 16.10.2007 | 16:40
Kommt auf die Gruppe an... bei manchen Gruppen brauch ich nix vorzubereiten, weil die Spieler selbst schon kreativ genug sind und mit ihren Aktionen die Handlung vorantreiben. Da kann ich schon mal die "Was hättet ihr heute gern? Jeder bitte ein Element beisteuern..."-Frage stellen.
Bei anderen muß ich dagegen zwingend wissen, was alles passieren könnte - und das funktioniert mit Vorbereitung besser.

Ich meine, Vorbereitung schadet eigentlich erst dann, wenn sie absolut keinen Spaß macht (nämlich dem SL selber). Oder wenn man seinen vorbereiteten Plot dann uuuuunbedingt durchprügeln muß.  :P
Titel: Re: ist Vorbereitung overrated?
Beitrag von: Friedensbringer am 16.10.2007 | 17:22
Bei mir ist es auch so, dass gute Vorbereitung besseres Leiten bedeutet.

Allerdings heißt Vorbereitung, dass ich über die NSCs nachdenke, deren Motivation und Stellung zu den SCs. Des Weiteren mir die wahrscheinlichsten Handlungsorte überlege und gegebenenfalls entsprechende Handouts vorbereite.
Außerdem verwende ich Zeit darauf das Ganze noch auf die SCs und Plothooks in deren Hintergrund abzustimmen.
Wenn nötig wird noch was im Netz recherchiert und Bilder für die NSCs gesucht

Vorbereitung heißt für mich also nicht, überlegen, was genau passieren soll, was die Helden tuen müssen um eine Szene erfolgreich abzuschließen etc.

sieht bei mir praktisch genauso aus. hinzu kommt, dass das maß an vorbereitung abhängig vom gespielten system ist. cthulhu braucht viel, d&d weniger, paranoia kaum und wushu keinerlei vorbereitung.

insgesamt kenne ich keinen sl der auf längere zeit gut ohne vorbereitung leiten konnte. aber soll es ja auch geben ;)
Titel: Re: ist Vorbereitung overrated?
Beitrag von: Feuersänger am 16.10.2007 | 17:58
Ich brauche schon etwas Vorbereitung, aber akribisch mache ich das nicht. Der Plot muss eh erst noch erfunden werden, der den Erstkontakt mit den SCs überlebt. Aber so eine ungefähre Idee und ein paar grobe Eckpunkte möchten schon sein.
Auch schaue ich mir vor der Sitzung auch die Regeln immer nochmal an, weil es sonst umso schneller hakt, gerade wenn man nicht so häufig spielt.

Das einzige, was ich genauer vorbereite, ist wenn ich eine spezielle Idee habe, die im Abenteuer realisiert werden soll. Seien es irgendwelche speziellen Rätsel oder Fallen, oder sei es eine bestimmte Szenerie, die ich mir auf eine ganz bestimmte Weise vorstelle.
Den Rest mache ich mehr oder weniger "on the fly". Aber wenn ich ganz unvorbereitet versuche zu leiten, gibt das Katastrophe.
Titel: Re: ist Vorbereitung overrated?
Beitrag von: Friedensbringer am 16.10.2007 | 18:41
Zitat
Auf Vorbereitung zu verzichten heißt IMHO auf Qualität zu verzichten

das muss nicht so sein. ich kenne genug spielleiter bei denen heißt vorbereitung geißelung, und damit verzicht auf qualität, und nicht andersrum.
Titel: Re: ist Vorbereitung overrated?
Beitrag von: Ludovico am 16.10.2007 | 18:49
Was mich an besonders exzessiver Vorbereitung stört, daß ich mir dann soviel Gedanken mache, daß der Plot vor dem Beginn der Session für mich schon ausgelutscht ist und ich dann keine Lust mehr drauf habe.
Titel: Re: ist Vorbereitung overrated?
Beitrag von: Maarzan am 16.10.2007 | 18:56
Es ist sicher auch eine Frage, in was der Vorbereitungsaufwand gegangen ist.

Titel: Re: ist Vorbereitung overrated?
Beitrag von: Raphael am 16.10.2007 | 19:04
Bei mir geht ohne Vorbereitung gar nix mehr. Früher konnte ich alles improvisieren, heute finde ich, dass die Gruppe mehr Ziele, mehr Zeit für's Ausspielen der Charaktereigenschaften und mehr Spass hat, und gleichzeitig fühle ich mich sicherer, kann die Gruppe besser leiten wenn ich vorbereitet bin.

Ich habe festgestellt, dass ich viel besser improvisiere, wenn ich eine gute Vorbereitung als Grundlage habe. Aber da ist wohl jeder anders.

Mir geht es jedenfalls genauso.

Ausserdem habe ich festgestellt, wie viel Portraitbilder von wichtigen NSCs sowie Pläne und andere Handouts an Spielspass bringen.
Titel: Re: ist Vorbereitung overrated?
Beitrag von: Falcon am 16.10.2007 | 19:14
Meine Abenteuer werden auch besser wenn ich mich mehr vorbereite, vorrausgesetzt die Spieler sind ebenso auf dem Trip für ne bessere Story ein klein wenig Freiheit aufzugeben, denn das ist unumgänglich (es sei denn man ist Helleseher).

Mit Vorbereitung kann ich dann auch Dinge wie angepasste Musik und so einbauen. Da ich viel D&D spiele ist mir auch nicht klar, wie ich mal eben ein Encounter aus dem Monsterbuch spontan zusammen suchen soll oder mal eben einen Drachen bauen, geschweige denn den Loot bestimmen kann.
Beim Improvisieren eine absolute Unmöglichkeit.

Bei anderen Rollenspielsystemen hab ich mir aber mal vorgenommen so wenig wie möglich vorzubereiten, weil ich glaube das Story UND Spielerfreiheit immer noch das spassigste Ergebnis bringt und das geht beim Improvisieren halt am Besten. Ich muss es nur noch üben.
Titel: Re: ist Vorbereitung overrated?
Beitrag von: Visionär am 16.10.2007 | 19:40
Das Glück begünstigt den vorbereiteten Geist.
Titel: Re: ist Vorbereitung overrated?
Beitrag von: Samael am 16.10.2007 | 19:50
Ist eine explizite, akribische Vorbereitung des Abenteuers bzw. der nächsten Sitzung overrated oder nicht?

Kommt drauf an, WAS man vorbereitet. Wenn es die richtigen Sachen sind, definitiv nicht. (Hinweis: Den Plot eines DSA-Kaufabenteuers auswendig lernen ist keine richtige Sache...)

Zitat
Uund wie handhabt ihr das als SL mit euer(en) Vorbereitung(en)?

Kommt auf das System an. D&D bereite ich recht ausführlich vor, da kommt auf eine Spielstunde locker 20-30 min Vorbereitung. Da wir aber zu 80% Dungeoncrawls bzw. Kampfabenteuer spielen, ist das verständlich.

Bei anderen Systemen, die etwas weniger regeltechnische Handarbeit benötigen, reicht meist eine Stunde für einen ganzen Spielabend von 5-7 Stunden.
Titel: Re: ist Vorbereitung overrated?
Beitrag von: Durag am 16.10.2007 | 19:53
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass meine Abenteuer mit Vorbereitung auf alle Fälle anders geworden sind als ohne - ob man das jetzt als Vorteil oder Nachteil sieht, gründet sich darauf, was man bevorzugt. Meine improvisierten Abenteuer liefen meistens eher nach Schema F ab, auch wenn ich besser in der Lage war, frei auf Aktionen der Spieler zu reagieren. Ob man jetzt lieber außergewöhnliche oder komplexe Handlungsverläufe oder doch eher komplett grenzenloses Rollenspiel mag, ist natürlich eine Frage des persönlichen Geschmacks.
Titel: Re: ist Vorbereitung overrated?
Beitrag von: Robert am 16.10.2007 | 20:05
Abenteuerideen sind wie Wein:
Gut gelagert ist er besser, aber wenn man ihn zu lange liegen lässt ist's Essig ;)

@ Topic:
Auf einem Con kommt es vor, das ich relativ unvorbereitet leite, aber ohne minimal 30 Min Vorbereitung leite ich lieber gar nicht.
Für vorgeplante Abende nehm ich mir schon mal 4 Stunden aufwärts Zeit um Handouts, Karten, NSC- und Gegner-Stats, Texte zum Vorlesen oder Hintergrundinformationen auszuarbeiten.
Ich wünsche mir eigentlich immer dieses oder jenes besser vorbereitet zu haben und kann mir nicht vorstellen, irgendein "richtiges" RPG ohne mehrere Seiten Notizen zu leiten.
Risus, FATE und ähnliche Minimalsysteme KANN man nicht vorbereiten, weil man nie kalkulieren kann, was die SC können oder auch nicht können.

Edit: Nein, ich finde nicht, das Vorbereitung überschätzt wird. Wenn überhaupt bereiten sich viele eSeL nicht sorgfältig genug vor.
Titel: Re: ist Vorbereitung overrated?
Beitrag von: Don Juan am 16.10.2007 | 20:12
ich glaube ich werem ich in zukunft so vorbereiten, dass ich einfach nen paar ecksachen aufschreib.
dass es da bei ein paar nicht bleibt, und ich eh nicht damit fertig werde, lasse ich dabei mal aussen vor :)
Titel: Re: ist Vorbereitung overrated?
Beitrag von: Arkam am 16.10.2007 | 22:26
Hallo zusammen,

also mir geht es so das es Teile in der Vorbereitung gibt die ich gerne mache und die ich dann auch intensiv betreibe.
Leider sind das dann auch die Dinge die man am ehesten improvisieren kann nämlich Handlungen und Nebenhandlungen. Aber auch Hintergrund und Eingehen auf die Wünsche meiner Spieler.

Aber die harten Vorbereitungen wie Pläne zeichnen NPCs aufstellen und teilweise auch das lernen des Regelsystems fallen mir immer schwer.
Diese Dinge sind aber teilweise sehr schlecht oder eben nur mit einem Stocken im Verlauf des Abenteuers zu improvisieren.

Inzwischen versuche ich ein wenig zu tricksen. - Auch wenn es schwierig ist sich selbst auszutricksen.
Ich nutze etwa die Kalenderfunktion meines E-Mail Programms um mich 2 Wochen vorher an den Termin zu erinnern.
Bei Systemen bei denen mir das NPC basteln schwer fällt ignoriere ich die Aufstellregeln und versuche den NPC so aufzustellen das er zu seiner Funktion im Abenteuer paßt. So spart man sich viel Würfellei und auch einige Berechnungen.
Pläne gibt es ja auch als Spielleiterhilfen. Dumm ist nur das man nie den Plan findet der perfekt zu den eigenen Vorstellungen paßt. Aber manchmal tut es ja auch schon eine gute Basis die man dann anpaßen kann.

Ich persönlich wünsche mir meistens mehr Vorbereitungszeit. Habe ich sie dann aber tatsächlich zur Verfügung nutze ich sie meistens nicht.
Deshalb mache ich es inzwischen eigentlich meistens so das ich die Teile die ich gerne mache so ausführlich wie möglich mache und die unbeliebten Teile so das ich mich nicht blockiere. Also etwa Kämpfe krampfhaft vermeide weil ich keine entsprechenden NPCs ausgearbeitet habe.

Gruß Jochen
Titel: Re: ist Vorbereitung overrated?
Beitrag von: Crimson King am 16.10.2007 | 22:43
Ich habe festgestellt, dass ich viel besser improvisiere, wenn ich eine gute Vorbereitung als Grundlage habe. Aber da ist wohl jeder anders.

Ist quasi wie ein guter Jazzmusiker. ~;D

Ich sehe das aber genauso. Ich mag komplexe Plots mit Wendungen und Aha-Effekten. Die kann ich nicht aus dem Ärmel schütteln. Grundlegende Sachen bereite ich vor.

Wenn ich eine Kampagne leite, ist es üblicherweise so, dass ich frühzeitig viele Dinge vorbereite, die noch in weiter Zukunft liegen und vieleicht nie von Relevanz sein werden. Da ich dadurch bereits eine hohe Komplexität im Plot habe, kann ich dann für eine Sitzung mit ziemlich wenig Vorbereitung auskommen.

Meine Vorbereitung geht normalerweise auch weniger in Richtung Detailarbeit, als in die Richtung Ausarbeitung von Zusammenhängen von Geschehnissen, NSCs und deren Motivationen.

Stormbringer
Titel: Re: ist Vorbereitung overrated?
Beitrag von: Niniane am 16.10.2007 | 22:44
Ich versuche meistens, mich vorzubereiten. Aber ein, zweimal hab ich es nicht geschafft, und das hat man den Abenteuern dann auch angemerkt, weil ich mir zum Beispiel aus dem Stegreif Namen überlegen musste (man nennt mich seitdem auch "Namen-Generator" ;) oder irgendwelche Angaben zu Entfernungen oder oder.
Ich hatte auch immer den Eindruck, meine Gruppe fand die gut ausgearbeiteten (alle selbst geschrieben) am besten und hatte daran auch am meisten Spass, weil keine unnötigen Pausen entstanden, weil ich irgendwas vergessen hatte oder auf eine Frage keine Antwort wusste.

Sollte man dann irgendwann doch mal unvorbereitet sein oder einfach das Leiten mal lassen sollte, weil man müde/krank/kaputt ist, dann kann es sein, daß dabei so NSC entstehen wie Fon (Fischer Ohne Namen), da hat selbst mein Generator versagt ;)
Titel: Re: ist Vorbereitung overrated?
Beitrag von: Opthalamia am 16.10.2007 | 22:50
Ja,

sobald eine Kampange brummt, besteht meine Vorbereitung darin, aus all den möglichen Ideen nur eine herauszufiltern, die grad am besten passt. Zuviel auf einmal schadet einfach der Story. Ansonsten bereite ich nur das Improvisieren vor. Stelle überlegungen zum Set an, damit benötigte NSC´s bei Bedarf auch einen brauchbaren Willen besitzen bzw. sich in die Welt nachvollziehbar einfügen.
Titel: Re: ist Vorbereitung overrated?
Beitrag von: Ludovico am 16.10.2007 | 22:50
Also wenn ich mir einen Plot überlege, denke ich nur darüber nach, welche NSCs man einbauen kann und wie sie untereinander stehen. Wenn ich mir Mühe gebe, schreibe ich noch die Werte und die Namen dieser NSCs auf, aber ansonsten bring ich nichts zu Papier.

Der Plot allerdings kommt mir dann ausgelutscht vor, wenn ich mehrere Stunden am Stück in dessen Entwicklung investiere. Dann kommt irgendwann der Punkt, wo alles so fein und cool ausgearbeitet ist in meinem Kopf, daß ich die Lust an dem Plot verliere und ihn nur noch dann nehme, wenn mir absolut nichts besseres einfällt.
Titel: Re: ist Vorbereitung overrated?
Beitrag von: Ein am 17.10.2007 | 06:30
Zitat
Der Plot allerdings kommt mir dann ausgelutscht vor, wenn ich mehrere Stunden am Stück in dessen Entwicklung investiere. Dann kommt irgendwann der Punkt, wo alles so fein und cool ausgearbeitet ist in meinem Kopf, daß ich die Lust an dem Plot verliere und ihn nur noch dann nehme, wenn mir absolut nichts besseres einfällt.
*tihi* Genau. :d
Titel: Re: ist Vorbereitung overrated?
Beitrag von: Blizzard am 17.10.2007 | 09:40
Was mich an besonders exzessiver Vorbereitung stört, daß ich mir dann soviel Gedanken mache, daß der Plot vor dem Beginn der Session für mich schon ausgelutscht ist und ich dann keine Lust mehr drauf habe.
Bei längerer,akribischer -um nicht zu sagen-exzessiver Vorbereitung sehe ich eher das Problem (bei mir), dass je länger bzw. exzessiver ich was vorbereite, desto mehr Sachen bzw. Plots (egal ob Haupt-, Neben-oder Subplot) und andere Dinge fallen mir für das Abenteuer ein, und am Ende muss ich kürzen und einschränken weil das Abenteuer sonst zu überladen/zu überfrachtet wirkt und wird. Das Zeugs, was ich dann durch exzessive Vorbereitung zusätzlich in das Abenteuer einbaue oder zumindest einbauen möchte macht dann kein Abenteuer mehr daraus sondern leicht und locker gleich mal zwei. Daher: wenn ich nicht so viel Zeit habe um mich akribisch bzw. exzessiv auf ein Abenteuer vorbereiten zu können,kommt dieses Problem womöglich gar nicht erst zu Stande.;) Ich improvisiere eh lieber und bin in den letzten Jahren damit ganz gut gefahren.

Der Plot allerdings kommt mir dann ausgelutscht vor, wenn ich mehrere Stunden am Stück in dessen Entwicklung investiere. Dann kommt irgendwann der Punkt, wo alles so fein und cool ausgearbeitet ist in meinem Kopf, daß ich die Lust an dem Plot verliere und ihn nur noch dann nehme, wenn mir absolut nichts besseres einfällt.
Nun ja, die Gefahr sehe ich eigentlich bei mir nicht. Ich freu mich immer, wenn der Plot einigermaßen steht oder zumindest die wichtigsten Punkte des Plots stehen. Oft reicht mir da auch ein Grundgerüst und kein fertig geplantes Plotwerk. Ich freu mich viel eher da drauf, was die Spieler dann wohl noch aus dem Plot rausholen werden und vor allen Dingen natürlich auch, wie er bei den Spielern ankommt.

Titel: Re: ist Vorbereitung overrated?
Beitrag von: Quaint am 17.10.2007 | 10:32
Ich muss sagen, dass ich normalerweise sehr sehr viel improvisiere. Das erlaubt mir natürlich entsprechend auf meine Spieler einzugehen und eben railroading weitgehend zu vermeiden. Allerdings ist Vorbereitung manchmal schon keine schlechte Sache (wenn ich es auch selten mache). Ich finde nur man muss sich "richtig" vorbereiten. Wenn man ohnehin improvisieren kann ist es imho wenig sinnvoll einen Plot mit allerlei Stationen und Verzweigungen auszubaldowern - denn üblicherweise machen die Spieler ja doch nicht was man will und man muss dann entweder railroaden oder eben improvisieren (wobei dann ja die viele Arbeit weitgehend umsonst gewesen wäre).
Wenn man aber sozusagen das Grundgerüst vorbereitet - NSCs, Locations, Relationen der NSCs, Hintergrund und Geschichte der NSCs, Organisationen und Ressourcen, geschichtliche Ereignisse in der Gegend, Karten (mit bemerkenswerten Orten und z.B. Gebieten von Fraktionen), wie sich die SC in das ganze einfügen usw.
Dann hat man eben mehr oder minder ausgearbeiteten Kram mit dem man wirklich spielen kann. Bei den entscheidenden Leuten wird dann nicht groß nach Namen gefahndet oder so - man hat sie ausgearbeitet. Und man weiß ja auch wie sich das ganze zu einem Gebilde fügt und hat eine viel bessere Vorstellung wie es überhaupt reagieren kann bei welchen Einflüßen. Diese Art der Vorbereitung finde ich bisweilen sehr hilfreich, aber wie gesagt - ich komme nicht wirklich oft dazu. Wenn es klappt dass meine Spieler(innen) bzw. deren Charaktere allerdings eine Weile in derselben Gegend bleiben, dann ist das auch so oft nicht nötig.
Und häufig genug hatte ich auch ganz tolle Sessions wo mit Vorbereitung praktisch nix war. Insofern ist Vorbereitung keinesfalls eine Garantie für eine tolle Session.
Bei den Exalted-Freestyle Sachen die ich vor einer Weile gemacht habe war es allerdings recht cool bei den entsprechenden Gelegenheiten einen vorbereiteten NSC aus dem Hut ziehen zu können oder einfach mal was über die Stadt erzählen zu können - und es hat auch ziemlichen Spaß gemacht so eine kleine Ecke der Creation auszubaldowern.
Titel: Re: ist Vorbereitung overrated?
Beitrag von: Vanis am 17.10.2007 | 10:38
Vorbereitung, solange sie Spaß macht, kann nie überbewertet sein, da sie für den SL zum Spiel dazu gehört. Sobald SL anfangen, sie als Arbeit und notwendiges Übel anzusehen, machen sie irgendwas falsch.
Titel: Re: ist Vorbereitung overrated?
Beitrag von: Maarzan am 17.10.2007 | 12:11
Vorbereitung, solange sie Spaß macht, kann nie überbewertet sein, da sie für den SL zum Spiel dazu gehört. Sobald SL anfangen, sie als Arbeit und notwendiges Übel anzusehen, machen sie irgendwas falsch.

Aber häufig sind es genau die Sachen, die als Vorbereitung Spaß machen, die auch im Spiel Spaß machen würden. Wenn dass Spiel dann aber beginnt, sind dann eine Menge Sachen entweder vorbestimmt, oder aber die Vorbereitung für die Katz.

Wenn an das Kreuzworträtsel direkt schon ausfüllt, hat man zwar als Autor schon Spaß, der Kunde hinterher aber deutlich weniger, zugespitzt und übertragen gesehen. 
Titel: Re: ist Vorbereitung overrated?
Beitrag von: Vanis am 17.10.2007 | 12:22
Aber häufig sind es genau die Sachen, die als Vorbereitung Spaß machen, die auch im Spiel Spaß machen würden. Wenn dass Spiel dann aber beginnt, sind dann eine Menge Sachen entweder vorbestimmt, oder aber die Vorbereitung für die Katz.

In einigen Fällen trifft das zu, in anderen wieder nicht.

Wenn es mir Spaß macht zur Vorbeitung etwas über das Venedig des 16. Jahrhunderts zu recherchieren, kann ich dieses Hintergrundwissen im Abenteuer durch schöne Beschreibungen anbringen. Das macht dann mir als SL ebenfalls Spaß.

Wenn ich dann aber eine Handlung bis ins kleinste Detail vorher ausarbeite und im Spiel dann alles in die Tonne treten kann, weil die SPieler andere Wege gehen, macht das natürlich wenig Spaß. Deshalb mache ich das in diesem Fall auch nur sehr grob.

Zitat
Wenn an das Kreuzworträtsel direkt schon ausfüllt, hat man zwar als Autor schon Spaß, der Kunde hinterher aber deutlich weniger, zugespitzt und übertragen gesehen. 

Die Vorbereitung besteht ja nicht darin, das Kreuzworträtsel vorher auszufüllen, sondern sich bei der Vorbereitung ein Rätsel zu überlegen, das die Spieler lösen müssen. Während des Abenteuers hab ich dazu meist nicht die Zeit.
Titel: Re: ist Vorbereitung overrated?
Beitrag von: Jericho am 17.10.2007 | 13:08
Ich schreib mir nen kurze grundidee auf hab ein paar stadt und hauserplane den rest mach ich meistens aus dem kopf. Hab einmal alles mögliche vorbereitet, dann aber gemerkt das es wenig bringt wenn man den spielern viel freiraum lässt!
Titel: Re: ist Vorbereitung overrated?
Beitrag von: sindar am 17.10.2007 | 16:23
Kommt ganz drauf an, ich leite für gewöhnlich am besten, wenn ich mich nicht vorbereite und gnadenlos improvisiere. Dann kann ich besser auf die Gruppe und den Schwachsinn eingehen, den sie baut.

Wenn ich vorbereite neige ich zum Railroaden [...].
Geht mir haargenauso.
Titel: Re: ist Vorbereitung overrated?
Beitrag von: Durag am 17.10.2007 | 16:26
Hmmm. Lassen sich die beiden Strömungen Vorbereiter und Improvisator rollenspieltheoretisch irgendwie in das Big Model einordnen (zu den GNS-Freaks rüberschiel)? Sind ja doch zwei recht verschiedene Spielleitertypen, die sich sicher nicht nur in der Nutzung von bestimmten Techniken unterscheiden.
Titel: Re: ist Vorbereitung overrated?
Beitrag von: KWÜTEG GRÄÜWÖLF am 17.10.2007 | 16:36
Da ist es aber doch wohl wieder so , daß das nur Extremideale sind , die so kaum wirklich vorkommen , nur tendieren manche mehr zum Vorbereiten und manche mehr zum Improvisieren , je nach Temperament .
Ich selber zähle mich eigentlich zu den wilden Inprovisierern , aber beim Durchlesen der Posts der Vorbereiter-freaks ist mir doch aufgefallen , daß das keine mir fremde Welt ist und ich eigentlich auch vorbereite , nur weniger ausgiebig .
Z.B. NSC-Namen : Einige haben bemerkt , daß ihnen das Improvisieren von NSC-Namen nicht gut gelingt , ich wiederum hab da kein Problem damit - ich bereite sie also nicht vor . Dagegen bereite ich durchaus die Grundstrukturen vor ( wer ist wer und will was ) .
Die Einen essen halt Schokoladeneis mit etwas Vanilleeeis , die anderen Vanilleeis mit etwas Schokoladeneis ... ;)
Titel: Re: ist Vorbereitung overrated?
Beitrag von: Skyrock am 17.10.2007 | 17:01
Hmmm. Lassen sich die beiden Strömungen Vorbereiter und Improvisator rollenspieltheoretisch irgendwie in das Big Model einordnen (zu den GNS-Freaks rüberschiel)? Sind ja doch zwei recht verschiedene Spielleitertypen, die sich sicher nicht nur in der Nutzung von bestimmten Techniken unterscheiden.
Ich bin nur gelernter Gipser und kein GNS-Freak, aber die Frage der Vorbereitung sollte wohl unter Techniken abgehandelt werden; eventuell auch unter System wenn es Einfluß darauf nimmt wie die Dinge im Spiel aufgelöst werden. (Beispiel: Was ist im Raum hinter der Westwand? Vorbereitungs-System: Die drei Orks aus der Vorbereitung. Improvisations-System: Was auch immer dem Spielverlauf gerade am besten hilft.)

Alle Angaben ohne Gewähr und unter dem Disclaimer dass ich Sä Fortsch nicht verstanden und auch nicht sauber definiert habe ;)
Titel: Re: ist Vorbereitung overrated?
Beitrag von: Edorian am 18.10.2007 | 00:20
Ohne jetzt alles gelesen zu haben:

Ich merke einfach, dass ich mit Vorbereitung besser zurande komme, als wenn ich komplett improvisiere. So muss ich mir nicht alles aus den Fingern saugen und kann bei Bedarf nachsehen, was geplant war. Da hier aber lediglich grobe Ideen und Personen, die auftauchen soll(t)en, festgehalten werden, komme ich auch nicht in Versuchung, die Spieler mehr als nötig zu schubsen und auf die Gleise zu setzen.
Also pro Vorbereitung, auch wenn ich dafür meinen inneren Schweinehund überwinden muss  ;D
Titel: Re: ist Vorbereitung overrated?
Beitrag von: Vale waan Takis am 18.10.2007 | 07:07
Es gibt sie wirklich, diese Naturtalente die absolut nichts vorbereiten müssen und hervorragende Abenteuer einfach so improvisieren.
Dann gibt es jende, die glauben dass sie es könnten und bei denen ich sicherlich nicht mehr als einmal spielen würde.
Und dann gibt es noch die verschiedensten Abstufungen an Vorbereitungsaufwand.

Ich gehöre leider nicht zu den Naturtalenten, aber zumindest bin ich mir dessen bewußt. Der Anspruch an mich selbst ist, dass wenn ich schon leite es wenigstens gut sein muss  ;)
Für mich ist also die Vorbereitung ein höchst wichtiger Bestandteil, der mir in der Regel auch schon im Vorfeld des Spiels viel Freude bereitet. Dieses "Einfach mal alles mögliche im Kopf durchspielen" möchte ich nicht missen.
Früher hat das dazu geführt dass ich ganz übel gerailroaded habe. Ich hatte tiefgründige und wunderbare Plots, die mir doch bitte nicht von den wirren Ideen der Spieler kaputt gemacht werden sollten. Im Prinzip waren die Abenteuer dann mehr Geschichten in denen die SCs sich abstrampeln durften. Und das überraschende ist, dass hat sehr lange wirklich allen Spaß gemacht, weil man es vielleicht nicht unbedingt gemerkt hat.
Aus verschiedenen Gründen hat sich der Schwerpunkt meienr Vorbereitung jetzt aber verlagert. Mehr Freiheit im Spiel ist toll, also muss kein festes Konzept mehr her, aber für mich darf dabei die Tiefe nicht verloren gehen, also stecke ich mehr Zeit in Details, Beschreibungen von personen und Orten die auftauchen könnten in stimmige Handouts, die in den meisten Runden den Spielspaß einfach sichlich erhöhen und anderes und natürlich invvestiere ich einigen Hirnschmalz in die Abenteueridee und deren verknüpfung mit den SC-Intentionen.
Das alle sgibt mir dann die Sicherheit die ich zum leiten brauche. Die mittlerweile gesammelte Erfahrung ermöglicht es dann auch ganz spontan abzuwandeln, Spielerideen aufzugreifen oder sogar mal völlig neu zu improvisieren. Was bleibt, ist dass mir das Gerüst sehr wichtig ist.

Also ist Vorbereitung overrated? Meiner Meinung nach in 95% der Fällen nicht, außer man ist wirklich herausragend im improvisieren.
Titel: Re: ist Vorbereitung overrated?
Beitrag von: Xemides am 18.10.2007 | 09:37
Moin,

also ich möchte mich eigentlich immer viel mehr vorbereiten als ich es dann datsächlich schaffe. Viel mehr an Beschreibungen vorbereiten, NSC ausdenken mit allen Werten etc pp.

Meist habe ich aber nur die Grobe Richtung im Kopf, was die Spieler machen sollen und wo das enden soll, einige NSCs und Situationen und improvisiere den Rest mehr oder weniger gut vor mich hin.

Titel: Re: ist Vorbereitung overrated?
Beitrag von: Boba Fett am 18.10.2007 | 10:02
Bei mir reicht eigentlich auch ein Din A4 Zettel mit Notizen, NSCs (Namen, Rollen) und dergleichen.
Gute Vorbereitung bedeutet für mich eigentlich "Zeit haben", sich aufs Spielleitern einzustellen,
also mal abschalten können, um den Kreativ-Akku aufzuladen, Motivation zu tanken,
mal ein bisschen der inneren Stimme lauschen, was die für Ideen auspackt ...
Das geht leider oft nicht. Dann fahr ich direkt aus der Arbeit gehetzt zum Rollenspiel und hab eine große Packung Stress im Gepäck.
Das nenn ich dann schlecht vorbereitet. ;)
Titel: Re: ist Vorbereitung overrated?
Beitrag von: Bentley Silberschatten am 18.10.2007 | 10:12
Wie immer, meistens aber nur im Stillen mit einem Kopfnicken bestätigt, schreibt Boba genau meine Meinung nieder.
Manchmal ist das schon etwas gespenstisch  :ctlu:
Titel: Re: ist Vorbereitung overrated?
Beitrag von: Crimson King am 18.10.2007 | 11:04
Mich würde in dem Rahmen mal interessieren, wer hier genaue Werte, für wichtige NSCs notiert oder sogar Charakterblätter führt. Ich mache das inzwischen.

Stormbringer
Titel: Re: ist Vorbereitung overrated?
Beitrag von: Feuersänger am 18.10.2007 | 11:47
Mich würde in dem Rahmen mal interessieren, wer hier genaue Werte, für wichtige NSCs notiert oder sogar Charakterblätter führt. Ich mache das inzwischen.

Ich beschränke mich in den allermeisten Fällen darauf, nur die wirklich benötigten Werte aufzuschreiben. Also Attribute, Kampfwerte, und für den NSC wichtige Fertigkeiten. Sonst muss ich mit fortschreitender Kampagne NSCs immer höherer Stufen ausarbeiten, und das kann richtig dauern.
Tatsächlich habe ich schon mehrmals den Versuch unternommen ("So, jetzt arbeite ich den nächsten Gegenspieler aus, hm, Sorcerer Level 10"), und jedesmal entnervt abgebrochen.
Titel: Re: ist Vorbereitung overrated?
Beitrag von: Elgor der Rollschuhhund am 18.10.2007 | 13:02
Mich würde in dem Rahmen mal interessieren, wer hier genaue Werte, für wichtige NSCs notiert oder sogar Charakterblätter führt.

Ich habe erst jetzt damit begonnen Charakterblätter zu führen und mehrere NSC ausführlicher zu notieren. Ursache war ganz einfach die Unsicherheit mit einem neuen System. Doch der Aufwand hat sich auch gelohnt.
Titel: Re: ist Vorbereitung overrated?
Beitrag von: Darius am 18.10.2007 | 13:35
Ich bereite mich nur gedanklich vor. Habe eine große Story ausgearbeitet und richte mich dann nach den Spielern. Man merkt finde ich auch schon, was grade gewollt ist und was nicht. Dann kann man auch spontan reagieren und improvisieren.

Aber eine gedankliche Vorbeireitung auf die einzelne Session gibts schon bei mir.
Titel: Re: ist Vorbereitung overrated?
Beitrag von: Ein am 18.10.2007 | 15:21
Zitat
Wie immer, meistens aber nur im Stillen mit einem Kopfnicken bestätigt, schreibt Boba genau meine Meinung nieder.
Manchmal ist das schon etwas gespenstisch
Der Boba ist einfach alt und weise.
Titel: Re: ist Vorbereitung overrated?
Beitrag von: Vanis am 18.10.2007 | 15:33
Mich würde in dem Rahmen mal interessieren, wer hier genaue Werte, für wichtige NSCs notiert oder sogar Charakterblätter führt. Ich mache das inzwischen.

Mach ich auch oft. Allein deswegen, weil ich die Bösewichter dann besser ausspielen kann. Hat auch einen psychologischen Effekt für die Spieler: Oh, der ist wichtig, der hat ein eigenes (voll beschriebenes) Charakterblatt.
Titel: Re: ist Vorbereitung overrated?
Beitrag von: Goblin am 18.10.2007 | 20:29
Ich bereite wichtige NSCs vor und eine grobe Form die ich dem Abenteuer gebe. Es macht keinen Spass wenn man sich alles erst aus dem Ärmel schütteln muss und vor jedem Kampf 5-10 minuten guckt wie Stakr die Gegner denn sind.
Titel: Re: ist Vorbereitung overrated?
Beitrag von: Jericho am 18.10.2007 | 20:57
Mich würde in dem Rahmen mal interessieren, wer hier genaue Werte, für wichtige NSCs notiert oder sogar Charakterblätter führt. Ich mache das inzwischen.

Stormbringer

Eher selten ehrlich gesagt! Namen ja, werte weniger die denk ich mir  spontan aus, wenn ich weiß wie meine truppe drauf ist.
Titel: Re: ist Vorbereitung overrated?
Beitrag von: Vanis am 18.10.2007 | 21:12
Eher selten ehrlich gesagt! Namen ja, werte weniger die denk ich mir  spontan aus, wenn ich weiß wie meine truppe drauf ist.

Boa, der schummelt! Teert und federt ihn!  ;D Naja, oft muss man halt improvisieren und dann auch Werte für Gegenspieler aus dem Ärmel schütteln.
Titel: Re: ist Vorbereitung overrated?
Beitrag von: Falcon am 19.10.2007 | 17:03
Ich oute mich da auch. Werte denke ich mir meissten Spontan aus.
Mit wiederkehrenden NSCs hat unsere Runde sowieso ihre Probleme, da lonht sich der Aufwand meisstens gar nicht.
Die NPCs auf Spielerseite sind im Tumult meisstens eh nicht beteiligt und treten sowieso nur "rollenspielerisch" auf.

Bei D&D mache ich mir schon die Arbeit die Gegenspieler mitzuleveln, in unserer GURPS:Traveller Runde hatte ich zumindest die 9köpfige NSC Crew designt aber in keinem anderen System sonst, daß mir einfällt.


Meine Frage wie es überhaupt möglich ist ein D&D encounter oder ganze Dungeons NICHT vorzubereiten steht noch offen.
Titel: Re: ist Vorbereitung overrated?
Beitrag von: Matthus am 19.10.2007 | 17:39
Immerhin bekam ich mal das Feetback:

Du bist der schlechtest vorbereitete SL den ich kenne, aber dafür kannst Du saugut improvisieren  >;D ;)

Ich habe es mir abgewöhnt, alles akribisch vorzubereiten, aber auch gelernt, meine Spieler wieder in die "richtige" Richtung zu bugsieren -  ich finde es nicht wichtig, wenn ich nicht alle Werte sofort parat habe - solange der Spielspass nicht zu kurz kommt.

Allerdings habe ich für meine neue Runde ein ausführliches Handout produziert - mal sehen, was meine Spieler daraus machen  ;)
Titel: Re: ist Vorbereitung overrated?
Beitrag von: Falcon am 19.10.2007 | 17:44
ich stelle mir grad die Frage ob improvisiertes Spielen nicht automatisch Schummeln ist (und damit Das Böse(tm))?

Schummeln wird meisst im Zusammenhang mit Drehen an würfelergebnissen, Talentwerte erfinden usw. genannt.

aber was bleibt einem beim improvisieren anderes übrig? Man kann ja keinen NSC aus der Tasche ziehen und sagen "seht, der war schon immer so, die Werte hab ich mir jetzt nicht ausgedacht und an euch angepasst".


nicht das ich unbedingt was gegen Schummeln am Tisch hätte. Ich mag beide Spielarten.
Titel: Re: ist Vorbereitung overrated?
Beitrag von: Jericho am 19.10.2007 | 17:58
ich stelle mir grad die Frage ob improvisiertes Spielen nicht automatisch Schummeln ist (und damit Das Böse(tm))?

Schummeln wird meisst im Zusammenhang mit Drehen an würfelergebnissen, Talentwerte erfinden usw. genannt.

aber was bleibt einem beim improvisieren anderes übrig? Man kann ja keinen NSC aus der Tasche ziehen und sagen "seht, der war schon immer so, die Werte hab ich mir jetzt nicht ausgedacht und an euch angepasst".


nicht das ich unbedingt was gegen Schummeln am Tisch hätte. Ich mag beide Spielarten.

Ja wie man es sieht! Also werte frei kopf aber bei Würfel ergebnissen bin ich recht knauserig auch bei meinen eigenen! Tja und wenn deshalb ein Charakter stirbt ist das Schicksal! Bin schon fies oder? >;D
Titel: Re: ist Vorbereitung overrated?
Beitrag von: Matthus am 19.10.2007 | 18:03
ich stelle mir grad die Frage ob improvisiertes Spielen nicht automatisch Schummeln ist (und damit Das Böse(tm))?

Schummeln wird meisst im Zusammenhang mit Drehen an würfelergebnissen, Talentwerte erfinden usw. genannt.

aber was bleibt einem beim improvisieren anderes übrig? Man kann ja keinen NSC aus der Tasche ziehen und sagen "seht, der war schon immer so, die Werte hab ich mir jetzt nicht ausgedacht und an euch angepasst".


nicht das ich unbedingt was gegen Schummeln am Tisch hätte. Ich mag beide Spielarten.

Ich schummele häufig - wenn es zum Besten der Spieler ist...
Ich halte nix davon , dass die neuen Helden frisch aus der Tür raus gleich vom ersten Banditen niedergemetzelt werden - aber die Spannung, dass es passieren könnte sollte nicht verloren gehen.

Ich meinter aber in meinem ersten Post auch das Improvisieren von Räumen, Abzweigungen usw. ICh möchte meinen Spielern gerne das Gefühl geben, dass sie entscheiden können - was natürlich nicht so stimmt, aber wenn sie nicht zum Abenteuer wollen... >;D
Titel: Re: ist Vorbereitung overrated?
Beitrag von: Blizzard am 19.10.2007 | 18:15
Die wichtigsten NPCs haben bei mir i.d.R. schon feste Werte, bei den Neben-NPCs denke ich mir betreffende Werte auch schnell selbst aus, wenn dies nötig sein sollte.
Titel: Re: ist Vorbereitung overrated?
Beitrag von: Vanis am 19.10.2007 | 21:14
ich stelle mir grad die Frage ob improvisiertes Spielen nicht automatisch Schummeln ist (und damit Das Böse(tm))?

Schummeln wird meisst im Zusammenhang mit Drehen an würfelergebnissen, Talentwerte erfinden usw. genannt.

aber was bleibt einem beim improvisieren anderes übrig? Man kann ja keinen NSC aus der Tasche ziehen und sagen "seht, der war schon immer so, die Werte hab ich mir jetzt nicht ausgedacht und an euch angepasst".


nicht das ich unbedingt was gegen Schummeln am Tisch hätte. Ich mag beide Spielarten.

Man könnte ja auch einfach kurz vor dem Kampf Werte festlegen und sich an diese halten. Bei vielen Standardgegner ist das in den meisten Systemen nicht so schwierig. Mit Schummeln hat improvisieren nichts zu tun. Ich meine, die Spieler wollen ja ihre Freiheiten, also können sie auch nicht davon ausgehen, dass der SL alles vorbereiten kann, ergo muss der SL auch Werte aus dem Ärmel schütteln. Wichtig ist mir da einfach nur, dass es einigermaßen passt. Dazu sollte man dann seine Gruppe und as System einigermaßen gut kennen. Nicht, dass man plötzlich in einem Einstiegskampf die Gruppe zusammenprügelt, weil man sich beim Improvisieren verschätzt.

Ich definiere für mich Vorbereitung inzwischen so: Vorbereitung heißt, sich in einem Hintergrund gut auszukennen. Da nützt ein guter Überblick in Bezug auf Improvisation meist mehr als ungeheures Detailwissen. Die Spieler und ihre Charaktere mit ihren Motivationen kennen. Weiß ich vorher, welche Ziele die Gruppe hat, kann ich auch leichter Handlungsstränge improvisieren.
Titel: Re: ist Vorbereitung overrated?
Beitrag von: Haukrinn am 19.10.2007 | 21:18
Mensch, was spielt ihr denn für komplizierte Systeme, dass ihr nicht die 20-30 Sekunden vor der ersten Kampfrunde Zeit habt, um eben die Gegnerwerte rauszusuchen? Selbiges für NSC, es gibt eigentlich bei jedem System immer einen Archetyp, der halbwegs passt.  :)
Titel: Re: ist Vorbereitung overrated?
Beitrag von: Falcon am 20.10.2007 | 01:27
Für mich ist improvisieren auch kein Schummeln aber nach der Definition so einiger Leute des harten Wettbewerbsspiels ist das alles schon "Betrug am Spieler".


oh bei den D&D Monster Manuals kann das schon ein Weilchen dauern. ;)
Vor allem wenn man sich spontan entscheiden muss welches Monster man nimmt.... erstmal Challange Rate Werte nachschauen... wie hoch kann ich denn gehen, mhmmhh....  welche Ausrüstung hats dabei..... welchen Loot hat es.... magische Lootitems zusammensetzen... welche Effekte sollen sie haben..... dann der Raum, gibts Fallen?.... ja welche nehmen wir denn?..... eben Werte raussuchen.....

Titel: Re: ist Vorbereitung overrated?
Beitrag von: Drantos am 20.10.2007 | 05:17
Mensch, was spielt ihr denn für komplizierte Systeme, dass ihr nicht die 20-30 Sekunden vor der ersten Kampfrunde Zeit habt, um eben die Gegnerwerte rauszusuchen? Selbiges für NSC, es gibt eigentlich bei jedem System immer einen Archetyp, der halbwegs passt.  :)

Versuch das mal bei Earthdawn  ;D


cu Drantos
Titel: Re: ist Vorbereitung overrated?
Beitrag von: Vanis am 20.10.2007 | 09:02
Mensch, was spielt ihr denn für komplizierte Systeme, dass ihr nicht die 20-30 Sekunden vor der ersten Kampfrunde Zeit habt, um eben die Gegnerwerte rauszusuchen? Selbiges für NSC, es gibt eigentlich bei jedem System immer einen Archetyp, der halbwegs passt.  :)

Das fällt mir eigentlich bei keine System schwer, nur bei Magiern komm ich da ins Schwimmen, weil ich nicht immer die Standardsprüche auffahren will.
Titel: Re: ist Vorbereitung overrated?
Beitrag von: Ein am 20.10.2007 | 09:07
Ich improvisiere alle NSC-Werte. Hat den enormen Vorteil, dass man sie noch nachkorrigieren, anders als wenn sie auf dem Papier stehen, da hat man dann die anerzogene Vertragstreue zu sehr im Blut. Für mich ist es das wichtigste, dass die Spieler ein spannendes Spiel haben, was auch bedeutet Kämpfe zu ziehen oder zu kürzen. Im Grunde bräuchte ich für NSCs nichtmals Werte, sondern könnte das auch locker über Konfliktstufen regeln. Aber ich bin ja auch kein ARSler.
Titel: Re: ist Vorbereitung overrated?
Beitrag von: Boni am 20.10.2007 | 21:27
Pendragon bietet halt den Vorteil, im Anhang mehrer Seiten mit Beispiel-NSCs drin zu haben. Da passe ich dann ein oder zwei Werte kurz an, fertig.

Andererseits gibt es durchaus Systeme, wo man imho die NScs vorher ausarbeiten muß. Das alte Rune Quest und dessen Ableger, zum Beispiel. Letztlich ist das aber wohl auch nur eine Frage, wie man sich beim Charakterwerte-Improvisieren fühlt. Ich komme halt in Systemen, in denen ich mich gutr auskenne, besser damit klar.
Titel: Re: ist Vorbereitung overrated?
Beitrag von: Kardinal Richelingo am 20.10.2007 | 22:41
ich bereite mich über 2-3 tage hinweg immer wieder kurz (ca. 10 minuten bis halbe stunde) vor, zumeist aber nur um eine idee zu finden die mich reizt und bei mir zündet. das ist das ganz wichtige, es ist wie ein kontaktgefühl im bauch, einfach das richtige gefunden zu haben. dannach ist alles ziemlich easy.

wenn ich das einmal habe bereite ich in 90% aller Fälle kaum noch was vor, sondern spiele unterschiedliche mögliche szenen angerissen in meinem kopf durch. da kriege ich dann das gefühl für die atmo des abenteuers und auch was ich erzählen will. ich überlege was von den ideen zu den SCs passt und gleiche das dann an. 

im grunde suche ich eigentlich nur eine idee die mir selbstvertrauen gibt und die mich dann leicht improvisieren lässt. genaue akribische vorbereitung ist gar nicht mein stil. wenn ichs aber mal mache kann ich mich eh nicht drauf verlassen denn vermutlich werde ich viel umschmeissen, da die spieler andere ideen haben, oder andere wege gehen. oneshots funtkionieren aufgrund der begrenzten zeit nur bedingt nach dem prinzip, kampagnen umso besser. 

charakterwerte suche ich mir immer beim spiel aus büchern zusammen, beispiele habe ich zumeist genug.
Titel: Re: ist Vorbereitung overrated?
Beitrag von: Feuersänger am 20.10.2007 | 23:43
Ja, Inspiration ist freilich das Wichtigste, und überkommt einen manchmal bei den unmöglichsten Gelegenheiten. ^^
Neulich z.B. hab ich mir bei einem bestimmten Lied gedacht "Da müsst man doch was draus machen können", weil es irgendwie sehr stimmungsvoll ist. Da es aber auf schwedisch ist, werden es meine Spieler nicht kennen, und ich muss es quasi "von Hand" rüberbringen.
Insofern ist das auch Vorbereitung, weil ich mir vorher Gedanken machen muss, wie ich diese paar Strophen zu einem semi-epischen Abenteuer aufbohren soll.
Titel: Re: ist Vorbereitung overrated?
Beitrag von: Deadman am 22.10.2007 | 08:02

Ich machs im Prinzip zu 95% wie kadinal die anderen 5% sind, ich nenn es immer Waypointing. Hierbei gebe ich einen allgemeinen groben Verlauf, wie ich mir das Abenteuer vorstelle und wie ich sie durch dieses führe.

Außer es sind Kampangen, wo karten gezeichnet oder dicke Endgegner festgelegt werden müssen. Den Standardgegner kann man leicht improvisieren aber bei speziellen Sachen wirds schon schwerer.
Titel: Re: ist Vorbereitung overrated?
Beitrag von: Matthus am 22.10.2007 | 10:50
Mensch, was spielt ihr denn für komplizierte Systeme, dass ihr nicht die 20-30 Sekunden vor der ersten Kampfrunde Zeit habt, um eben die Gegnerwerte rauszusuchen? Selbiges für NSC, es gibt eigentlich bei jedem System immer einen Archetyp, der halbwegs passt.  :)

(Schon mehrfach beantwortet... trotzdem noch "Senf"  ;D)

Da ich von meinen Spielern auch nicht möchte, dass sie während der Kampfrunde anfangen zu blättern, bemühe ich mich auch damit nicht anzufangen. Ich habe durchaus eine klare Vorstellung, was ich während des Abends möchte, aber diese wird dann in der ersten halben Stunden meist über Bord geworfen (wenns gut läuft, dauert es ne Stunde  :))

Und für genau dies Fälle halte ich das "Schummeln" (also Improvisieren und oder spontanes Ändern von Werten und Würfen) des SL's für völlig gerechtfertigt, denn ein reines Festhalten an den Regeln führt schnell zu Ausfällen in der Gruppe, und das Blättern im Regelwerk tötet außerdem jede Spannung. 

Viele Antworten hier zeigen, dass der Spielspaß im Vordergrund stehen sollte - und dem kann ich mich nur anschließen - Vorbereitung ist ok, aber wenn's mal wieder anders kommt ....
Titel: Re: ist Vorbereitung overrated?
Beitrag von: Heimdall am 22.10.2007 | 11:21
Ich bereite mich insofern vor, als daß ich mich immerwieder mit den Regeln vertraut mache, die ich fürs abenteuer und die (N)SCs brauche, Handouts anfertige und (gerade bei bei Kaufabenteuern) die zu erwartenden Bereiche durchlese.
Alles um den Haupthandlungsstrang wird improvisiert (was, wie ja schon mehrfach betont wurde) deutlich besser funktioniert, wenn man gut vorbereitet ist.

Da ich parallel längere Zeit in einer Runde spielte, in der der SL regelmässig nicht vorbereitet war (Sprich das Abenteuer net gelesen hat, die Monster nicht kennt und bei Zaubersprüchen/Regeln regelmässig ins schwimmen kommt) kenne ich die Frustration, die das beim Spieler hervorruft und versuche das meinen Spielern zu ersparen ;)

Improvisieren != schummeln
Titel: Re: ist Vorbereitung overrated?
Beitrag von: Matthus am 22.10.2007 | 16:20
Ich bereite mich insofern vor, als daß ich mich immerwieder mit den Regeln vertraut mache, die ich fürs abenteuer und die (N)SCs brauche, Handouts anfertige und (gerade bei bei Kaufabenteuern) die zu erwartenden Bereiche durchlese.
Alles um den Haupthandlungsstrang wird improvisiert (was, wie ja schon mehrfach betont wurde) deutlich besser funktioniert, wenn man gut vorbereitet ist.

Da ich parallel längere Zeit in einer Runde spielte, in der der SL regelmässig nicht vorbereitet war (Sprich das Abenteuer net gelesen hat, die Monster nicht kennt und bei Zaubersprüchen/Regeln regelmässig ins schwimmen kommt) kenne ich die Frustration, die das beim Spieler hervorruft und versuche das meinen Spielern zu ersparen ;)

Improvisieren != schummeln

Super Zusammenfassung, hier steht alles drin was ich sagen wollte  ;D
Titel: Re: ist Vorbereitung overrated?
Beitrag von: Vanis am 22.10.2007 | 17:22
Improvisieren != schummeln

Nur, wenn es jemand merkt  ;). Und nur, wenn der Gruppe die strikte Auslegung der Regeln wichtig ist. Und auch nur, wenn die Gruppe ein vorher schon feststehendes Abenteuer spielen will.
Titel: Re: ist Vorbereitung overrated?
Beitrag von: Blizzard am 23.10.2007 | 11:30
Improvisieren != schummeln
gewagte These (http://tanelorn.net/index.php/topic,37316.msg700429/topicseen.html#new)
Titel: Re: ist Vorbereitung overrated?
Beitrag von: Plansch-Ente am 23.10.2007 | 11:32
@Thread:

Eine gute Vorbereitung ist bei mir meistens gleichbedeutend mit "hervorragender Spielabend". Hingegen waren die Spielabende zu denen ich mir nur wenige Stichpunkte auf einem Zettel machte und den Rest improvisierte häufig eher durchschnittlich bis langatmig schlecht. Früher war das nicht so häufig der Fall wie heute. Meine These dazu: Mit den Jahren wurden die Spieler einfach anspruchsvoller. Und wo früher eine Logiklücke nicht schlimm war, ist das heute ein Stimmungstöter. Jedenfalls möchte ich kein Spiel mehr ohne gute Vorbereitung leiten.
Titel: Re: ist Vorbereitung overrated?
Beitrag von: Ein am 23.10.2007 | 13:54
Zitat
Und wo früher eine Logiklücke nicht schlimm war, ist das heute ein Stimmungstöter.
Kann man nicht verallgemeinern. Vielen Leuten geht es gar nicht um Logik, sondern ums Erleben. Und es geht ihnen auch nicht um Stimmung (im Sinn von Immersion), sondern einfach um einen geselligen Spieleabend.
Titel: Re: ist Vorbereitung overrated?
Beitrag von: Plansch-Ente am 23.10.2007 | 14:26
In meinem Fall rede ich schon von meiner Gruppe ;) - und denen geht nichts über die Atmosphäre (zumindest den meisten).
Titel: Re: ist Vorbereitung overrated?
Beitrag von: Vash the stampede am 31.10.2007 | 22:26
Weil ich mich gerade wieder in so einer Phase befinde:
Ja, Vorbereitungen sind total overrated. Ich weiß gar nicht, warum jemand sowas überhaupt macht. Ist doch alles Quatsch. Geht auch locker ohne.  Würde ich nie machen. Kein Stück. Ich doch nicht. ~;D

Titel: Re: ist Vorbereitung overrated?
Beitrag von: Boba Fett am 31.10.2007 | 22:35
Weil ich mich gerade wieder in so einer Phase befinde:
Ja, Vorbereitungen sind total overrated. Ich weiß gar nicht, warum jemand sowas überhaupt macht. Ist doch alles Quatsch. Geht auch locker ohne.  Würde ich nie machen. Kein Stück. Ich doch nicht. ~;D
Und wärst Du Pinoccio, müsstest Du ab jetzt rückwärts aufs Klo gehen... ~;D
-scnr-

Boba
der grad Shrek 3 gesehen hat
Titel: Re: ist Vorbereitung overrated?
Beitrag von: Vash the stampede am 31.10.2007 | 22:37
Yes, indeed.  >;D
Titel: Re: ist Vorbereitung overrated?
Beitrag von: Mc666Beth am 8.11.2007 | 08:26
Der Thread ist zwar schon wieder fast tot, aber ich beglücke ihn auch.

Vorbereitung ist für mich ziemlich wichtig habe ich im Laufe der letzten zwei längeren Kampangen festgestellt. Es handelt sich dabei um zwei Teile einer Vampire the Requiem Chronik. Für den ersten Teil war ich sehr gut vorbereitet, und dieser Teil lief auch sehr rund. Den zweiten Teil hatte ich mich nicht gut vorbereitet, entsprechend schlecht lief dieser Teil auch.

Aktuell bereite ich immer noch Mage vor, welches in zwei Wochen nun endgültig starten soll. Ich nehme viel an Erfahrung aus dem verpatzten Mittelteil Vampire mit. Gute Vorbereitung bedeutet für mich, dass alle wichtigen NSCs schon vor dem Spielabend einen Namen haben. Es gibt ein Handlungsstrang. Dieser ist nicht so fix ausgearbeitet, aber ein bisschen Fleisch hängt schon dran. Meistens sind das so eine bis zwei Seiten.
Falls Kämpfe angedacht sind, dann sind die Gegner entweder in Werten vorhanden oder es steht Buch und Seitenzahl für den Archetyp in der Vorbereitung.

Ich habe festgestellt, dass ich so als SL am besten arbeiten kann. Eine Story mit drei Stichpunkten, da schwimme ich zu sehr. Ich brauche ein bisschen mehr, auch wenn der Abend vielleicht total anders verläuft. Es gibt mir einfach Sicherheit.
Titel: Re: ist Vorbereitung overrated?
Beitrag von: Blizzard am 8.11.2007 | 13:07
Weil ich mich gerade wieder in so einer Phase befinde:
Ja, Vorbereitungen sind total overrated. Ich weiß gar nicht, warum jemand sowas überhaupt macht. Ist doch alles Quatsch. Geht auch locker ohne.  Würde ich nie machen. Kein Stück. Ich doch nicht. ~;D


Ja und vor allen Dingen schon gar nicht bei Dread.
*scnr*
 ~;D
Titel: Re: ist Vorbereitung overrated?
Beitrag von: Vash the stampede am 8.11.2007 | 13:33
Und im Moment bereite ich eine Runde vor, in die ich noch mehr Zeit investiere als in Dread. Wenn auch nicht im kreativen, sondern im inhaltlichen Bereich. :D
Titel: Re: ist Vorbereitung overrated?
Beitrag von: Mc666Beth am 8.11.2007 | 13:39
Was meinst du damit?
Regelwerk übersetzen oder wie?  ;)
Titel: Re: ist Vorbereitung overrated?
Beitrag von: Vash the stampede am 8.11.2007 | 14:19
Was meinst du damit?
Regelwerk übersetzen oder wie?  ;)

Nein, ein Regelwerk übersetze ich dieses mal nicht.

Auch erstelle ich nicht den Trailer, das Poster und CD-Booklet. Das macht zum Glück eine fähigere Person als ich es bin. Da mache ich maximal Vorschläge. Aber den Rest halt. Recherche, Plotten, usw. ;)
Titel: Re: ist Vorbereitung overrated?
Beitrag von: Megan am 8.11.2007 | 15:23
...Bücher lesen...  ::)  ;)
Titel: Re: ist Vorbereitung overrated?
Beitrag von: Vash the stampede am 8.11.2007 | 15:35
Das fällt ja unter Recherche. Außerdem wollte ich das Buch sowieso lesen und so habe ich es nur nach vorne verschoben. ;)