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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Spielberichte => Thema gestartet von: Edwin am 20.04.2008 | 20:06

Titel: [Exalted] zwischen Harborhead und Varang
Beitrag von: Edwin am 20.04.2008 | 20:06
Nachdem es in unserer Vampire-Runde zu einem tieferen Einschnitt kam, wollte ich dann doch mal das schon vor einer Weile erstandene Exalted-System ausprobieren.
In einer eigenen Diskussionssitzung hab ich das dann auch vorgeschlagen und die Sache wurde einstimmig angenommen.
Jetzt hieß es: Einarbeiten. Denn Exalted ist so einiges, aber sicher nicht einfach und auf den ersten Blick verständlich.
Als mir die Regeln dann einigermaßen klar waren (Danke an der Stelle an die Tanelorner) konnten also die Chars erstellt werden.
Als SL steht man ja zu Beginn eines neuen Systems immer so ein bisschen in der Versuchung, Spieler und Charaktere die neue Welt gleichzeitig entdecken zu lassen. Aber während das bei Spielen die (zumindest zu Beginn, wie die ganzen WoD-Sachen) in der realen Welt spielen recht einfach ist, stellt das sich bei dem extrem exotischen Fantasyhintergrund von Exalted fast unmöglich dar. Also gab es erst einmal eine umfassende Einführung in die Geschichte der Schöpfung und anschließend wurde an den Chars gebastelt, was den ersten Abend schon ganz ausfüllte. Schon hier wird klar: Exalted eignet sich vor allem für lange, lange Kampagnen.
Als die Spielfiguren dann standen, tat ich etwas recht gewagtes. Ich brachte die Hintergrundgeschichten der Charaktere selbst zu Papier und kreierte gleich einen Ansatzpunkt, um in die Geschichte einzusteigen und alle zusammenzubringen. Außerdem sollten die Geschichten schon einmal die Stimmung vermitteln, in der alles ablaufen sollte. Das war von dem her riskant, dass ich dabei auch kleinere Details verändern musste (zB dass ein Char ursprünglich aus einem ganz anderen Gebiet kam) und die Spieler sich dann (zurecht) beschweren könnten. (aber das stell ich mir ganz anders vor!)
Zum Glück wurden diese Einführungen aber sehr positiv aufgenommen und man heftete sie sogar in den eigenen RPG Ordner ein...hohe Ehre (puh!)

(Kleine Anmerkung: Wir spielen NUR mit dem Grundregelwerk und der offizielle Hintergrund der restlichen Bücher bleibt vollkommen unberücksichtigt. Politisch sieht es im Moment so aus, dass sich die Nation von Harborhead und die Varang-Stadtstaaten kurz vor einem offenen Krieg befinden. Die Varang sind mit ihrem Kasten-System sark an Indien angelehnt, während die Harborheader an Spartaner erinnern (samt armen Feldsklaven). Zwischen den Nationen liegt die Braune Steppe, die von gefährlichen Vogelreiterstämmen und Schlimmerem durchstreift wird.)
Titel: Re: [Exalted] zwischen Harborhead und Varang
Beitrag von: Edwin am 20.04.2008 | 20:36
1. Char: Jelena, Solar der Nacht Kaste

Eine ziemlich klischeehaft mit Fähigkeiten ausgestattete Nacht-Kaste. Ihre Motivation ist es, die Herrschenden lächerlich zu machen.
Einführung:

Jelena stürzt. Sie spürt wie sich winzige Gesteinssplitter in ihre Hände drücken und ein stechender Schmerz fährt durch ihr linkes Knie. Eine Sekunde lang bleibt sie liegen, erschöpft, schmerzerfüllt. Aber sie gibt sich nicht auf, nicht jetzt und auch nicht so schnell. Sie tastet sich an der Wand des Ganges entlang nach oben, dann geht sie weiter, so schnell es eben weiter geht, weiter in diesem lichtlosen und engen Labyrinth von Gängen und Schächten tief unter der Erde. Eiserne Stiefelschritte hallen hin und her zwischen den engen Wänden, man kann nicht sagen wie nah sie sind und wie viele oder woher. Jelena hat sie schon oft gehört, die eiligen Schritte von Verfolgern, doch diesmal kommen sie, um Jelena zu töten.
Die Verfolger trugen damals grobe Ledersandalen; damals vor zwei Tagen oder damals vor tausend Jahren, in der Dunkelheit folgt die Zeit nicht ihrem üblichen Lauf. Es waren Leute aus ihrem Dorf gewesen, Brüder oder Tanten oder Cousins. Jelena war aber stets geschickter als sie, sie versteckte sich zwischen den rauen Felsen oder im kühlen Schatten ausgedörrter Olivenbäume, bis die Verfolger samt Staubwolke verschwunden waren.
Erst abends kehrte sie heim. Ihre Mutter sah sie dann so traurig an, dass sie es fast einen Moment bereute, wieder fortgelaufen zu sein. Ihre Mutter fragte sie, warum sie nicht bei den Ziegen geblieben ist? Wieso sie nicht ein großes, vernünftiges Mädchen werden will? Ob sie wolle, dass sie die Eisenmänner sie holen? Die Mutter erwartete aber keine Antwort, sondern seufzte nur leise und strich über den schmalen eisernen Ring um Jelenas Hals. Sie solle nie vergessen, dass sie wie ihre Mutter und ihr Dorf und ihr ganzes Volk Sklaven seien. Aber Jelena dachte nicht daran, eine Sklavin zu sein und hatte auch keine Angst vor den Eisenmännern. So kletterte sie lieber jeden Tag an den Felshängen an den Rändern des Drachentals oder badete in einem der Ausläufer des gelben Flusses, anstatt jeden Tag mit den Ziegen zu verbringen, die sowieso nichts interessantes sagen oder tun konnte. Die Eisenmänner kannte sie damals nur aus der Ferne. Es kam manchmal einer in das Dorf, in dem sie wohnte. Er ließ alles Getreide, alle Schinken, alle Milch auf den Dorfplatz tragen und machte zwei Haufen. Der kleine blieb im Dorf, der große wurde mit einem eisenbeschlagenen Karren weggeschafft.
Doch das letzte mal, als sie kamen, war es anders. Sie kamen in der Abenddämmerung, und es waren viel mehr als sonst. Jelena konnte nun zum ersten mal sehen, warum sie Eisenleute hießen: Sie waren in Rüstungen gezwängt wie die Krebse des gelben Flusses in ihre Schale. Die Eisenleute gingen sofort in die Scheunen und schafften alles heraus. Doch anstatt zwei Haufen zu machen machten sie nur einen und begannen sofort, die Schinken zu braten und den Wein in Hörnen zu füllen. Jelena und ihre Schwestern und Cousinen wurden von ihrer Mutter auf den Heuboden einer Scheune getrieben, wo sie sich verstecken sollten.
Die ganze Nacht war aus dem Dorf singen und lachen zu hören, aber auch Frauen die um Gnade schrieen und Männer die vor Schmerzen brüllten. Plötzlich konnte man den Geruch von Rauch wahrnehmen. Bevor jemand etwas sagen konnte gab es einen Schlag, etwas brach durchs Dach und der Heuboden stand in Flammen. Ohne zu zögern sprang Jelena, landete in einem Heuhaufen, sprang über ein brennendes Brett das vor ihr auf den Lehmboden stürzte und rannte aus der lodernden Scheune. Jelena schlug eine Welle aus Hitze entgegen. Das ganze Dorf stand in Flammen. Wie böse Geister torkelten die Eisenmänner durch die Gegend und warfen zuckende Schatten. Plötzlich wurde Jelena von starken Armen gepackt und hochgehoben. Sie roch Wein und schaute in das unrasierte und grinsende Gesicht eines Eisenmannes. „Was haben wir den hier aus dem Bau getrieben?“ fragte er mit schwerer Zunge und einem unangenehm harten Eisenmännerakzent. Jelena biss ihm als Antwort in die Hand, wurde zu Boden geworfen und spuckte dem Mann ins Gesicht. Dieser sprang nach vorne wollte sie packen. Doch plötzlich hielt er inne, und sein Blick wanderte zu seinem eigenen Dolch, der ihm plötzlich im Bauch steckte. Langsam nahm Jelena die Hand vom Griff und trieb ihn mit einem festen Tritt bis zum Heft ins Fleisch des Eisenmannes. Als die anderen schrieen „Sie hat den Kommandanten getötet“, war sie schon auf den Beinen und auf der Flucht, zuerst über die Felder, dann die Felshänge hinauf und in eine enge Felsspalte, die sich immer wieder verzweigte, links, rechts, rechts, links, immer tiefer bis es kein Licht mehr gab und sie nicht mehr wusste woher sie kam und wohin sie geht.
Plötzlich ertasten ihre Finger etwas Kaltes, Metallisches. Die Oberfläche ist zerfurcht oder mit Ornamenten überseht, Jelena drückt zu. Der riesige Torflügel schwingt nach innen, und plötzlich ist da ein angenehm blaues Dämmerlicht, das aus keiner bestimmten Quelle zu kommen scheint.
Ein Saal liegt da, ein Saal so groß, dass er Jelenas ganzes Dorf aufnehmen könnte. Die Decke wölbt sich wie der Nachthimmel über dem Saal. Die Wände sind aus schwarzem, blank poliert spiegelndem Stein, ebenso der wie ein stiller schwarzer See da liegende Boden. Auch die Stufen in der Mitte des Saales sind schwarz wie die zwei großen Eulenstatuen links und rechts der Stufen. Auf dem schwarzen Thron auf der höchsten Stufe aber sitzt eine Frau aus sanftem blauem Licht, und irgendwie weiß Jelena, dass sie lächelt. Mit langsamen Schritten geht Jelena an den misstrauisch schauenden Eulen vorbei die schwarzen Stufen hinauf bis sie vor der blauen Frau steht und sich ganz unbedeutend und klein fühlt. Die Frau aber lächelt und legt Jelena ein blaues Gewand über die Schultern. Sie lächelt und gibt Jelena einen Bogen in die Hände, der aus Silber zu sein scheint und in den in der Mitte ein hellblauer Stein eingearbeitet ist. Jelena hebt den Bogen und sieht in der Spieglung des Steins eine Mann hinter ihr durch das Portal treten. Die Stimme der Frau ist sanft und warm als sie sagt: „Töte ihn.“ Obwohl Jelena nie eine Bogen in der Hand hatte, fährt sie herum und lässt den Bogen eine surrenden Pfeil verschießen. In jenem Moment, als er die Sehne verlässt, spürt Jelena eine unglaubliche Kraft durch ihren ganzen Körper branden und ihn ganz ausfüllen. Der eiserne Sklavenring fällt geborsten zu Boden.
(Ende der Lesung)
Der Pfeil surrt auf einen hochgewachsenen Mann in silberner Rüstung und silbernen Haaren zu, der allerdings ausweichen kann. Jelena will sofort einen zweiten Pfeil in die Sehne legen und wieder schießen, doch der Mann signalisiert, dass er reden will. (die blaue Frau ist übrigens verschwunden)
Er stellt sich als Serafin vor und sagt, dass diese Hallen durch starke Magie geschützt seien und selbst er Schwierigkeiten hatte, sie zu betreten. Er macht Jelena mit ihrem Schicksal als Auserwählte vertraut und behauptet, sie könne nur dauerhaft überleben wenn sie ihm traue. Jelena ist zuerst zwischen den Anweisungen der blauen Frau und dem Rat Serafins hin- und hergerissen, sie besteht darauf, dass der Fremde zunächst seine Waffe ablegt und sich so (anscheinend) wehrlos macht.
Schließlich lässt sie es zu, dass Serafin einen Teleportationszauber anwendet und beide aus der Höhle bringt.
Cut

Sehr riskant war hier, zuerst die Anweisung zu geben, den Plothook zu töten. Der Mann konnte jedoch Jelena samt Spieler doch von seinen guten Absichten überzeugen und sie zum Mitkommen bewegen. Der Konflikt zwischen Serafin und der blauen Frau (natürlich einer früheren Reinkarnation Jelenas) soll noch eine gewichtige Rolle spielen.
Titel: Re: [Exalted] zwischen Harborhead und Varang
Beitrag von: Edwin am 20.04.2008 | 20:55
2. Char: Xolie, Solar der Zenith-Kaste

Seine Motivation ist es, die Armen und Schwachen vor den Mächtigen zu schützen. Klassiker halt.

Vorgeschichte:
Das Feuer warf flackernde Schatten auf die schweißglänzende Brust Xolis, als sein Hammer immer wieder wuchtig auf sein Werkstück hinunterfuhr. Er wusste dass es schon seit einer Weile an der Tür seiner Schmiede pochte, doch er hörte nicht darauf. Die Tür war verriegelt, und wenn Xoli bei der Arbeit war, dann hatte er nur Augen für seinen im Dämmerlicht liegenden Amboss und nur Ohren für die Melodie des Metalles. Doch der Pocher schien hartnäckig zu sein, er gab nicht auf und schaffte es sogar, Xoli aus dem fast heiligen Rhythmus seiner Arbeit zu bringen. Seufzend legte er seinen Hammer zur Seite und ließ das glühende Metall in den Wasserpott gleiten. Das Stück war verloren.
Xoli öffnete die Tür und sah sich der ersten Frau des Schuhmachers Jeros entgegen, einem etwas geschwätzigen, aber im tiefen Grunde gutmütigen Weib.
„Was gibt es?“ fragte Xoli unwirsch. Die Frau trat vor dem Mann zurück, der wie ein Riese vor ihr aufragte. „Auf dem Marktlplatz, mein Herr!“ brachte sie eingeschüchtert hervor. „Bitte, macht schnell!“ Mehr konnte oder wollte die Frau nicht hervorbringen.
Auf dem Marktplatz hatte sich ein Kreis aus Menschen gebildet, Handwerker und Händler schrieen in heller Erregung durcheinander. „Was geht hier vor sich?“ rief Xoli mit fester Stimme, und augenblicklich teilte sich die Menge vor ihm. Der Schmied war ein angesehner Mann und hatte außerdem die Kraft und Stimme eines Bullen. Ein Mann lag im Staub des Platzes, und er trug die braune Jutekleidung der Unreinen. Natürlich hatte ihn niemand angerührt, doch hatte man ihn anscheinend mit Steinen beworfen und er blutete aus einem halben Dutzend Wunden. „Was hat er getan?“ fragte Xoli. Schließlich antwortete der Krämer Ugir. „Er hat von unserem Brunnen getrunken. Er hat ihn mit seinem Speichel vergiftet und die Geister des Wassers erzürnt!“ „Der Brunnen der Unreinen vor der Stadt ist versiegt, mein Herr“ sagte der Liegende, natürlich ohne dem über ihm aufragenden Mann aus der Kaste der Handwerker in die Augen zu sehen. „Meine Familie steht vor dem Verdursten.“
„Er hat aus unserem Brunnen geschöpft!“ rief nun der Krämer mit festerer Stimme als zuvor.
„Erschlag ihn, Xoli!“
In diesem Moment erfüllte Zorn den Geist des Schmiedes, heiliger und unauslöschlicher Zorn. Er wendetet seinen Blick ohne zu blinzeln hinauf zur Sonne, und als er seinen Blick wieder senkte, hatte das Gestirn ein glühendes Mal auf seiner Stirn hinterlassen.
Und dann begann er anzuklagen, zu richten und mit der Geißel seiner Stimme zu strafen. Seine Worte waren mit der Last der nicht zu leugnenden Wahrheit beladen, und sie drangen den Menschen wie glühende Eisen tief in die Herzen. Schließlich konnten die Erbärmlichen nichts mehr tun als im Angesicht ihrer eigenen Nichtigkeit schluchzend in den Sand zu sinken und abzuwarten, bis der Erhabene sein letztes Wort gesprochen hatte und den Richtplatz verließ. Dann erhoben sie sich eilig und gingen ohne ein Wort zu sagen in ihre Häuser. Überhaupt sprach niemand von dem Vorfall, doch der Schmied wurde von jenem Tag an gemieden. Jeder wusste, dass der Tag bald kommen würde, an dem er von den Soldaten aus Yane oder gar von den Dienern der Drachenblütigen aus dem fernen Blutroten Reich abgeholt werden würde. Doch so weit ließ es Xoli nicht kommen. Eines Morgens sattelte er sein treues Pferd und verließ das Dorf, in dem er sein ganzes Leben verbracht hatte, ohne einen Blick zurück zu werfen. Als Erinnerung trug er nur den alten Erbhammer seines Vaters und Großvaters und wahrscheinlich auch dessen Vater bei sich, der sich selbst mit Xolis Bärenkräften nur anheben und nicht schwingen ließ. Er zog nach Norden in die ungewisse Braune Steppe, dem Land der Gesetzlosen, der Gesuchten und der Gejagten.
Die Steppenreiter griffen ihn am fünften Tag seiner Reise in einer engen Schlucht an, aus der es kein Entkommen gab. Plötzlich tauchte einer ihrer Vogelreiter vor im auf, sein Pferd scheute und er wurde auf den harten Steppenboden geworfen. Sofort richtete er sich auf und sah sich umzingelt von mindestens einem Duzend garstig zischender Laufvögel samt Reiter. Einer Eingebung folgend packte der Schmied den neben ihn liegenden Hammer, ließ in surrend durch die Luft gleiten und zerschmetterte den Kopf einer Bestie. Er nahm nur undeutlich wahr, dass ihn ein Pfeil im Rücken getroffen hatte. Er flüsterte seinem Pferd seine letzten Worte zu und gab ihm dann einen freundlichen Schlag auf die Hinterbacke. Der treue Gefährte sollte nicht mit ihm sterben müssen.
Xoli tötete noch drei wutschreiende Reiter, bevor er von fünf Pfeilen getroffen niedersank.
Dass die Steppenreiter sich auf einmal auf pochenden Vogelbeinen zur Flucht wandten, war sicherlich eine Täuschung seiner schwindenden Sinne…
(Ende der Lesung)
Xoli erwacht auf einem Lager in einer sonnendurchfluteten Bambushütte. Ein Mann, der neben seinem Lager sitzt und sich als Serafin vorstellt, erklärt ihm, er sei hier in Sicherheit. Xoli bedankt sich für seine Rettung und bekomment daraufhin auch sein Schicksal als Auserwählter erklärt.
Serafin verabschiedet sich daraufhin und mit der Erklärung, wald würden sich "noch mehr von seiner Art" zu ihm gesellen. Er gleitet wieder in den Schlaf hinüber.
Er eracht wieder gegen Abend und verlässt zum ersten Mal seine Hütte. Xoli befindet sich in einem weitläufigen, von schroffen Felsen umgebenen Tal. Das Tal ist mit vielen gleichartigen Bambushütten bebaut und es wird offensichtlich äußerst erfolgreich Ackerbau betrieben. Es ist eine kleine Oase in der schroffen Braunen Steppe.
Unbemerkt hat sich eine Frau angeschlichen. Sie wirft Xoli vor er gehe unvorsichtig mit seinem Leben um. Sie habe ihn schon mehrmals aus dem Hinterhalt erschießen können, das Leben nehmen können, für das bei seiner gestrigen Rettung zwei geopfert worden wären. Sie wolle ihm bloß klar machen, dass die Hoffnung aller Menschen des Tales auf seinen Schultern lägen. Xoli verspricht, die Hoffnungen nicht enttäuschen zu wollen.
Die Frau stellt sich als Yane und Kundschafterin des Lagers vor, dann verschwindet sie.
Später am Abend erreichen Serafin und Jelena das Tal, und die beiden Solars werden einander vorgestellt. Schließlich legen sich beide in ihnen zur Verfügung gestellten Bambushütten zu Bett.
(Cut)
Yane ist als Gegenpol zu den anderen Talbewohnern gedacht, die am nächsten Morgen auftrauchen sollen.
Zunächst aber zum letzten Char.
Titel: Re: [Exalted] zwischen Harborhead und Varang
Beitrag von: Edwin am 20.04.2008 | 21:03
3. Char: Anorn, Solar der Kaste der Morgenröte
Die Fähigkeiten des Chars liegen eher auf dem Schwerpunkt "Feldherr" als bei "Champion"
Motivation: Der fähigste Feldherr der Schöpfung werden (auch, um seinen Namen wieder rein zu waschen)

„Mein Herr?“ Anorn atmet noch einmal tief ein und riecht den würzigen Geruch des Brandopfers, das er gerade dargebracht hat. Er verneigt sich ein letztes mal vor der kleinen eisernen Bullenstatue Ahlats und erhebt sich dann. Es ist später Abend, und es ist ungewöhnlich, dass Spamus seinen Herrn noch stört, nachdem er sich in sein Zelt zurückgezogen hat. Anorn schaut in das zerfurchte Gesicht seines treuesten und besten Dieners. Er ist alt geworden, denkt sich der junge Feldherr, und bald wird die Zeit kommen, in der er sich zu unseren ruhmvollen Ahnen an Ahlats Tafel gesellen wird. Doch wie soll er auch nicht alt sein? Schließlich unterrichtete er Anorn schon als Jüngling streng und gerecht in Kunst der Feldherren, der Krieger, der Philosophen und der Rhetoriker.
Schon damals war eine Freundschaft zwischen dem Jüngling und dem Krieger entstanden, die weiter ging als alle Bande zwischen Schüler und Lehrer. Spamus war ihm treu geblieben, selbst in jenem Moment, als er sich entscheiden musste zwischen dem geliebten Land seiner Väter und seinem jungen Herrn. Spamus war bei ihm gewesen im Moment seines Sturzes, aber auch im Moment seines größten Triumphes. Damals, als er, der neue Auserwählte Ahlats, in der Stadt seines Vaters siegreich eingekehrt war und die jubelnden Massen ihm und seinen Männern Blüten vor die Füße warfen und die Heimkehrenden mit Kränzen schmückten. Doch als Anorn in die Halle seines Vaters trat waren diese dunkel und der Alte saß niedergesunken auf seinem Thron. Neben ihm stand sein zweiter Sohn Anem und warf seinem Bruder finstere Blicke zu. Statt dem Siegreichen zu gratulieren machte er ihm Vorwürfe. Nicht der große Bulle habe Anorn ausgewählt, sondern die Furien der Unterwelt hätten Besitz von ihm ergriffen und durch ihre unheilige Macht zum Sieg über die dreifach überlegenen Heerscharen der Varang verholfen. Er habe Schande über das Land gebracht und seine Vorfahren beschämt. Und dann sprach sein Vater ihn aus, ohne ihn anzusehen und mit zitternder Stimme. Er sprach den dreifachen Fluch der Verbannung aus dem Land der Vorväter. Er sprach den Fluch aus über ihn, der sich eben noch so groß gefühlt hatte wie Jemus der Einäugige oder der unbezwungene Hermus.
Es war niemand zu sehen als Anorn die Stadt mit hundert Getreuen verließ, die im Bewusstsein gingen, dass sie ihre Familien und Söhne nie wieder sehen würden.
Seitdem hatte Anorn viele Male zu Ahlat gebetet, ihn angeschrieen und angefleht, doch nie hatte er eine Antwort bekommen. Welche Macht hatte von ihm Besitz ergriffen?
„Mein Herr?“ wiederholte Spamus. Anorn fasste sich und nickte seinem Diener zu „Was gibt es in dieser späten Stunde so wichtiges, dass du mich beim Gebet störst?“
„Mein Herr, ein Reiter ist ins Lager gekommen. Er wünscht, mit euch zu sprechen. Er scheint reich an Jahren zu sein, doch er trägt die Gewänder eines ruhmvollen Kriegers.“
„Lass ihn zu mir kommen, alter Freund. Du kannst uns alleine lassen. Es ist nur ein Mann.“
Welcher Natur Anorns Kräfte auch sein mochten, die Stärke, die sie ihm verliehen, waren auf jeden Fall nutzvoll.
(Ende der Lesung)
Natürlich ist der Reiter Serafin und er bietet Anorn an, ihn und sein Heer an einen sicheren Platz zu bringen, wo er sein Heer versorgen könne. Anorn besteht darauf, dass Serafin immer in ihrer Mitte bleibt, damit er das kleine Heer nicht in einen Hinterhalt führt. Er verspricht, am nächsten Morgen wiederzukehren und sie dann in das Tal zu führen.
(Cut)
 
Titel: Re: [Exalted] zwischen Harborhead und Varang
Beitrag von: Edwin am 20.04.2008 | 21:20
Im Tal:

Jelena erwacht und sieht vor dem Fenster, dass die Talbewohner schon mit ihrer täglichen Arbeit begonnen haben, die vor allem landwirtschaftlicher Natur ist. Männer wie Frauen tragen einfache braune Stoffkleidung, während die Männer sich auch den Kopf kahl geschoren haben.
Als die frühere Sklavin vor die Tür tritt, sieht sie sich bald einer rasch wachsenden Menschenmenge entgegen. Diese fällt nach kurzem Zögern mit gesenktem Blick auf die Knie. Es stellt sich heraus, dass die Bewohner des Tales meist entflohene Sklaven oder Ausbrecher aus dem strengen Varang-Kasten-System sind, die hier einer Art religiösem Kult nachgehen. Dieser verehrt die Erhabenen als Befreier und Erbauer einer neuen Weltordnung. Jelena ist diese Behandlung ziemlich peinlich. Auf die Frage wo Serafin sei erhält sie nur die Antwort, der Herr gebe keine Rechenschaft über seine Taten ab, es sei aber gewiss, dass er immer zur rechten Zeit am rechten Ort eintreffe. Schließlich lässt sich Jelena doch noch etwas zu essen beschaffen und gibt den darum bittenden Talbewohnern die Erlaubnis, auch ihren "göttlichen Bruder" begrüßen zu dürfen.
Dieser findet diese Behandlung natürlich ebenfalls mehr als peinlich.
Anschließend wird der Ex-Schmied in ein Gespräch mit der Kundschafterin Yane verwickelt, die ihm vorwirft, er genieße die untwerwürfige Behandlung der Talbewohner, was Xoli natürlich abstreitet. Schließlich ermahnt sie ihn abermals, die Hoffnungen der Menschen nicht zu enttäuschen. Plötzlich hallt der Hall eines Hornes durch das Tal, und alle Bewohner scharen sich um die beiden Erhabenen. Diese Schicken alle in ihre Häuser und beschließen dann, auch selbst erst einmal in Deckung zu gehen.
Das Heer Anorns trifft samt Serafin ein. Als Xoli entdeckt wird, tritt er den Männern entgegen. Es wird verkündet dass die "Eisenmänner" aus Harborhead von nun an Verbündete seien und im Tal willkommen seien. Anorn lehnt es ab wie die anderen quartier in den Bambushütten zu nehmen und lässt lieber das gewohnte Heerlager aufschlagen. Sein Heerführer Spamus spricht außerdem sein Misstrauen gegenüber den Talbewohnern aus, unter denen auch Ex-Sklaven aus Harborhead seien.
(Dieser Konflikt soll noch Folgen haben). Außerdem bittet er Anorn, nie ihr eigentliches Ziel aus den Augen zu verlieren: Die Rückkehr in das Land ihrer Väter.
Titel: Re: [Exalted] zwischen Harborhead und Varang
Beitrag von: Edwin am 20.04.2008 | 21:46

Am Abend:
Serafin bittet die drei Solars in seine Hütte, wo sich außerdem noch die Kundschafterin Yane befindet. Die Beiden berichten, es habe vor kurzem noch eine weitere Erhebung eines Solars gegeben, dieser sei allerdings gefasst worden und in der Garnisionsstadt Fes (Varang) eingekertert worden. Er bittet die Erhabenen, den Neu-Erhobenen zu befreien und so ihre Kräft erheblich zu verstärken.

In der Nacht.
Xoli und Jelena erwachen und finden einen der Talbewohner umzingelt von fünf Eisnmännern vor. Diese sagen auf Xolis Nachfrage hin aus, der ehemalige Harborhead-Sklave beleidige durch seine pure Anwesenheit ihr Vaterland. Jelena schreitet ein und will die Soldaten soweit einschüchtern, dass sie den Schwanz einziehen. (der erste soziale Kampf der Runde entwickelt sich gleich katastrophal. Der Spieler patzt beim ersten Angriff). Versehntlich beleidigt Jelena bei ihren Tiraden die Nation Harborhead, was die sowieso gereizten Eisenmänner nicht zulassen und zum Angriff übergehen. Vier von ihnen liegen bald tot zu den Füßen der Erhabenen, der fünfte gibt auf und flüchtet sich ins Lager. Er estattet sofort Meldung, die Talbewohner hätten vier ihrer Männer ermordet. Anorn gibt sofort Befehl, die Übeltäter aufzuspühren und ins Lager zu schaffen.
Bald werden Xoli und Jelena ins Lager geführt und auch Serafin trifft kurz darauf ein.
Zunächst steht es bei der Befragung Aussage gegen Aussage, doch schließlich knickt der entkommene Soldat unter der strengen Befragung Anorns ein und gibt zu, die Soldaten hätten zuerst die Waffen gezogen. Er wird von seinem Feldherren begnadigt und ins Zelt geschickt.
Nun beginnt aber erst richtig der Streit zwischen Xoli und Anorn, weil letzterer immernoch behauptet, er habe zumindest Mitschuld an dem Vorfall. Man trennt sich im Streit.
(ich habe an dieser Stelle entschieden, dass bei Konflikten zwischen Spieler und Spieler das soziale Kampfsystem nicht angewendet wird)
Am nächsten Morgen haben sich die Gemüter etwas beruhigt und Xoli besucht Anorn, um ihn um Entschuldigung zu bitten. Nachdem entschieden wurde, dass man die Bestattung der Getöteten noch vor dem Aufrbuch vollziehen will, scheint die Sache zunächst geklärt.
Zwei Tage später brechen die Solars in die Braune Steppe auf, um ihre erste gemeinsame Mission zu erfüllen.
Ein kleines Bonbon für Xoli: Man hat sein Pferd in der Steppe gefunden, der Schmied muss also nicht auf seinen treuen Freund verzichten.
Ende erste Sitzung, je 4 Ep
Titel: Re: [Exalted] zwischen Harborhead und Varang
Beitrag von: Edwin am 20.04.2008 | 21:55
Anmerkungen: Natürlich war der erste Abend noch ein wenig gerailroadet, aber die verschiedenen Handlungsoptionen werden sich noch ergeben, nachdem die verschiedenen Interessensgruppen sich klarer dargestellt haben.
Der Konflikt zwischen Eisenmännern und Talbewohnern hat einen großen Teil der Zeit eingenommen, war aber einfach zu interessant, um ihn einfach links liegen zu lassen.
Etwas riskant war es auch, Xoli und Jelena gewissermaßen zu Erbfeinden von Anorn und seinen "Eisenmännern" zu machen. Aber letztendlich hat die Geschicht allen sehr viel spass gemacht, ohne in sinnloses Bashing auszuarten.
Die Regeln liefen natürlich noch recht zäh, da ständig Dinge im Buch nachgeschaut werden mussten. Hoffe, das gibt sich noch.
Insgesamt ein mehr als gelungener Spielabend, auch wenn Plot-mäßig noch nicht soo viel gelaufen ist.
Am besten hat mir die Szene gefallen, als sich die Solars den hirngewaschenen Talbewohnern gegenüber sahen: "Ähem, was müsst ihr denn so arbeiten?" "Ja, entschuldigt, mein Herr, wir haben in den letzten Tagen nicht genug gearbeitet, wir werden unsere Anstrengungen verdoppeln!!"
Oder als sie überlegen, ob sie an der Hütte Xolis klopfen dürfen: "Dürfen wir den Erleuchteten aus seinem Schlaf wecken?" "Er weiss natürlich, dass wir kommen, er will uns nur testen!"
Bald hoffentlich mehr.

Ach so, falls jemand sich zu Anmerkungen oder Fragen genötigt fühlt, nur her damit!
Titel: Re: [Exalted] zwischen Harborhead und Varang
Beitrag von: X am 23.04.2008 | 18:06
Zwei Daumen hoch für Jelena. Rest wird später gelesen.
Wie lange hat die Sitzung gedauert?
Titel: Re: [Exalted] zwischen Harborhead und Varang
Beitrag von: Edwin am 23.04.2008 | 20:43

Die Sitzung hat ziemlich genau 3 h gedauert, wobei wir mal sehr stringent gespielt haben und es eigentlich 0 OT gab.
Nächsten Sonntag geht es hoffentlich weiter!
Titel: Re: [Exalted] zwischen Harborhead und Varang
Beitrag von: X am 24.04.2008 | 21:58
Xolie erscheint mir etwas normaler als Jelena. Er hätte bei mir sicher ein paar Bonuspunkte verdient, wenn er erst den Unreinen für seinen Traditionsbruch erschlagen und dann die anderen dafür angeklagt hätte. Aber ich mag dreckige Solars sehr, bin also wahrscheinlich nicht repräsentativ.
Fühlt sich auch nicht so gut an, dass er erstmal die massive "Du kannst nichts"-Klatsche qua "Ich hätte Dich schon 3x erschießen können" bekommt.

Heißt Yane mit Absicht wie die Stadt? Was steckt dahinter? Was hat es mit dem Tal auf sich?
Titel: Re: [Exalted] zwischen Harborhead und Varang
Beitrag von: X am 24.04.2008 | 22:06
Schön, dass Anorn schon eine Armee hat! (Das mache ich jedesmal wieder falsch...)
Sein Text klingt für meine (belesene) Vorstellung der Gegend zu europäisch-Mittelalterlich, aber die Elemente gefallen mir. Warum hat er weniger übernatürliches als die Anderen?

Woher wissen die Talleute und Serafin, dass die Solars Solars sind? Sidereal-Einfluss?
Warum habt ihr euch gegen Social Combat zwischen SCs entschieden? Damit stellst Du meines Erachtens die Charaktere, die sich darauf (aber nicht auf körperlichen Konflikt) verstehen, vor eine schwer zu überkommende Hürde, weil ihnen viel ihrer Macht genommen und zahlreiche Charms anulliert werden.
Oder werden Physische Kämpfe und Schlachten zwischen den Charakteren auch erzählt und nicht ausgespielt?

Viel Spaß am Sonntag
-Urs
Titel: Re: [Exalted] zwischen Harborhead und Varang
Beitrag von: Edwin am 25.04.2008 | 10:46
Schön dass Leute mitlesen!
Zu den Anmerkungen:
Xoli ist tatsächlich recht nah an dem, was man als "heldenhaft" auch im Sinne unserer Moralvorstellung ansehen würde. Ich habe bei der Settingvorstellung viel Wert darauf gelegt, dass künftige Solars nicht wegen irgendwelcher sittlichen Einstellungen erhoben werden, was glaube ich so auch angekommen ist. Der Spieler wollte aber halt trotzdem einen "Helden" im klassischen (DSA) Rollenspiel-Sinne. Da werd ich ihm sicher nicht irgendwie reinreden, auch wenn ich selber gern brutale, hinterhältige, rachsüchtige usw Erhabene mag. Es ist sicher aufgefallen, dass ich allen die gleichen EP gegeben habe, und so werd ich auch nicht irgendwie Bonuspunkte für Verhalten geben, dass mir irgendwie persönlich gefällt. Liegt meiner Meinung nach im Ermessen der Spieler.
Ich mag auch keine Super-NSC, die alles viel besser können und dabei so wie so noch viel cooler aussehen. Yane ist sicher nicht so ein Char. Sie hat einfach ihren Heimlichkeit 3 + Geschicklichkeit 3 Wurf (Beruf: Kundschafter) gegen die 4er Wahrnehmung von Xoli geschafft. Den ich "hätte dich einfach so erschießen können" Satz hat sie als NSC gesagt und nicht als meine Ansicht als SL. Wär es wirklich zu einem Kampf gekommen, hätte er sie wohl ungespitzt in den Boden gerammt. Yane zweifelt einfach an den Fähigkeiten der "Retter" allgemein. Damit wollte ich den Kontrast zu den krankhaft unterwürfigen restlichen Talbewohnern noch ein bisschen ausweiten. (Zu Yane später mehr).
Sie wurde nach der Hauptstadt ihrer Heimatnation benannt, sollte eigentlich aber wegen meiner Vorliebe für Anagramme und dergleichen Saduj heißen.
Der ganze Kult wurde von Serafin schon vor zwei Jahren initiiert, weil eine Prophezeihung von der Ankunft einiger Solar in der Gegend berichtet. (die Prophezeihung ist Teil des Hauptplots, der sich erst später entfalten wird) Er wollte für die Erhabenen einen sicheren Hafen schaffen. Lustig dass du Serafin gleich als Sidereal identifizierst. Nach dem Spiel haben meine Spieler vermutet, er sei ein Lunar. Serafin weiß von der genauen Ankunft der Solars durch Astrologie und einen Blick auf die Schicksalsfäden. Ob das Sids wirklich in der Form möglich ist, weiß ich nicht, hab wie gesagt nur die Grundregeln.
Zum Tal: Das Tal ist ein perfekter Ort für den Kult- gut versteckt und fruchtbar genug, um viele hundert Menschen zu ernähren. Dass das in der dortigen Steppe möglich ist, liegt am Gott des Tals, einem Gott des neu keimenden Lebens. Er muss allerdings für seine Dienste jedes Jahr mit drei Neugeborenen entlohnt werden (die besonders süß schmecken). Serafin ist bereit diesen Preis (auf dem Rücken der Talbewohner) zu zahlen.
Anorn hat nun mal eine Armee, weil er den entsprechenden Vorteil gewählt hat. Hat mir persönlich aber auch sehr gefallen, weil eine solche Masse an dienstbaren NSC ein ganz neuer Aspekt im RPG für mich ist. Sehr spannend, denn mir den Vorteilen kommt auch ein ganzer Haufen Verantwortung. Die Leute haben übrigens schon einen Kult der Stufe 1 gegründet, um ihren von Ahlat ausgewählten Anführer verehren zu können. Es sind zwar insgesamt zwar "nur" 100 Männer, aber die sind Elitkämpfer, die in der Hand  eines Morgenrot mit War 5 sicherlich einiges bewirken können.
Dass Anorns Text mittelalterlich sein soll, überrascht mich. Ich hab mir eigentlich echt mühe gegeben, die Harborhead-Leute aka "die Eisenmänner" mithilfe bestimmter Anzeichen (Rhetorikausbildung, Ausbildung in Taktik, Versatzstücke von Mythologie wie Furien, Polytheismus, eigene Sklavennation) sehr griechisch, insbesondere natürlich spartanisch erscheinen zu lassen. Harborhead selbst soll auch landschaftlich sehr an (Süd)Griechenland erinnern.Wie kommst du zu dem Eindruck von Mittelalterlichkeit?
Dass Anorn im Text nicht so "ueber" rüberkommt,liegt daran, dass der Text weniger den Schwerpunkt auf die tatsächliche Erhebung in der Schlacht, sonder auf die Verbannung durch den Vater aus der Heimatnation legt. Von der Erhebung wird nur indirekt berichtet, weil die Verbannung der eigentliche Knackpunkt im Leben von Anorn darstellt.
Vll hab ich den Beschluss im Bezug auf den soz Kampf, den du ansprichst, etwas voreilig gefasst.. Die Situation war einfach so, dass sich die Spieler an der Stelle ein ziemlich hitziges Rededuell geliefert haben, bei dem ich mich eigentlich zurücklehnen und genießen konnte. Habe keine Lust gehabt, in die tolle Szene mit irgendwelchem Regel-Zeug einzusteigen.
Es ging bei dem Streit auch weniger darum, den anderen zu überzeugen als seine eigentliche Meinung darzustellen.
(Damit kein falscher Eindruck entsteht: Es ist auf jeden Fall meine Absicht, den Sozialen Kampf und alle damit verbundenen Charms usw in ihrer vollen Heftigkeit ins Spiel zu bringen).

Zu meinen kurz- und mittelfristigen Plänen:
Wie schon bemerkt, ist Yane eine besondere Talbewohnerin: Sie ist in Wahrheit eine Verräterrin. Im Gegensatz zu den anderen ist sie keine Ex-Sklavin, sondern eine Bürgerstochter aus Fes (eigene Stadt in den Varang-Staaten). Sie hat sich aus eher idealistischen Gründen der Bewegung angeschlossen, wurde jedoch bald von der Methodik Serafins enttäuscht. Bei einem ihrer Erkundungsausflüge wurde sie von einer Gruppe Reichssoldaten erwischt. und bald darauf auch ihr Vater ermittelt. Mit diesem konnte sie erpresst werden, und die Drachenblütigen erfuhren alles über das Lager. Anstat es jedoch sofort dem Erdboden gleich zu machen, entschied sich der Botschafter des Reiches in Fes (bzw der inoffizielle Gouverneur) zu einem gewagten Entschluss: Er will warten bis das Tal tatsächlich Solars beherrbergt, sie aus dem sicheren Versteck locken und in Fes gefangennehmen oder töten lassen. Das Lager soll dann gleichzeitig ohne Solarem Schutz dem Erdboden gleich gemacht werden. Mit diesem Coup will er seinen zwei geliebten Zwillengstöchtern den Einstieg in die hohe Reichspolitik auf der gesegneten Insel ermöglichen.
Yane hat nun die Solars mithilfe falsch gestreuter Gerüchte nach Fes gelockt, wo sie kein gefangener Bruder erwarten wird, sondern eine Falle. Gleichzeitig sind die Schwestern mit einer kleinen Armee von 200 Mann schon in die Nähe des Tals marschiert und warten nur noch auf ein Angriffssignal von Yane. Komplikation: die Elitearmee von Anorn, die immer noch im Tal ist.
Yane will diese mit angeblichen Sichtungen von räuberischen Steppenreitern für die Zeit des Angriffs aus dem Weg schaffen.

Titel: Re: [Exalted] zwischen Harborhead und Varang
Beitrag von: X am 25.04.2008 | 20:36
Hey Edwin,
schön, dass Du auf die Antworten eingehst. Lange halte ich's wahrscheinlich nicht durch, regelmäßig mitzulesen, aber für den Moment bin ich in großer Forumslaune. :)
Da werd ich ihm sicher nicht irgendwie reinreden, auch wenn ich selber gern brutale, hinterhältige, rachsüchtige usw Erhabene mag. Es ist sicher aufgefallen, dass ich allen die gleichen EP gegeben habe, und so werd ich auch nicht irgendwie Bonuspunkte für Verhalten geben, dass mir irgendwie persönlich gefällt. Liegt meiner Meinung nach im Ermessen der Spieler.
Ganz klar. Jeder soll so spielen, wie er mag. Das "Böse" sein kommt meiner Erfahrung nach bei Exalts von ganz allein. Irgendwann macht es "click" und man merkt als Spieler, dass man auf der Futterleiter so weit über Mortals steht, dass man sie ganz nach Lust und Laune behandeln kann. Und das ist irgendwie meistens schlecht... Die Great-Curse-Mechanik trägt da witzigerweise nur wenig bei.
Die Bonuspunkte, von denen ich sprach, wären eher solche auf meiner internen Whoa-Cool-Skala gewesen, nicht Erfahrungspunkte oder was anderes. In unserer Runde gibt es auch sessionweise XP (anhand von Events, Spaß und globaler Coolness)  und nicht pro Charakter.

Zitat
Den ich "hätte dich einfach so erschießen können" Satz hat sie als NSC gesagt und nicht als meine Ansicht als SL. Wär es wirklich zu einem Kampf gekommen, hätte er sie wohl ungespitzt in den Boden gerammt. [...]
Sie wurde nach der Hauptstadt ihrer Heimatnation benannt, sollte eigentlich aber wegen meiner Vorliebe für Anagramme und dergleichen Saduj heißen.
Ah, ich verstehe. War in der Erzählung oben anders angekommen. Und ;).

Zitat
Lustig dass du Serafin gleich als Sidereal identifizierst. Nach dem Spiel haben meine Spieler vermutet, er sei ein Lunar. Serafin weiß von der genauen Ankunft der Solars durch Astrologie und einen Blick auf die Schicksalsfäden. Ob das Sids wirklich in der Form möglich ist, weiß ich nicht, hab wie gesagt nur die Grundregeln.
8) Spricht für Deinen Sidereal, dass er dem Klischee so sehr genügt, dass ich ihn sofort erkenne. Deine Spieler haben eine andere Perspektive als jemand, der's vom SL erzählt kriegt, sie müssen ihn nicht erkennen. Hat beides etwas für sich. Und wenn einer von ihnen eine geile Idee hat, wie Serafin als Lunar das alles angestellt hat, dann ist er halt doch ein Lunar, wenn der Spielspaß dadurch wächst!

Zitat
Dass Anorns Text mittelalterlich sein soll, überrascht mich. Ich hab mir eigentlich echt mühe gegeben, die Harborhead-Leute aka "die Eisenmänner" mithilfe bestimmter Anzeichen (Rhetorikausbildung, Ausbildung in Taktik, Versatzstücke von Mythologie wie Furien, Polytheismus, eigene Sklavennation) sehr griechisch, insbesondere natürlich spartanisch erscheinen zu lassen. Harborhead selbst soll auch landschaftlich sehr an (Süd)Griechenland erinnern.Wie kommst du zu dem Eindruck von Mittelalterlichkeit?
Die Wortwahl, glaube ich, weniger der Inhalt. Hatte für mich etwas Mittelalterliches, insbesondere "Schon damals war eine Freundschaft zwischen dem Jüngling und dem Krieger entstanden, die weiter ging als alle Bande zwischen Schüler und Lehrer." Jetzt, wo Du was von Griechen sagst, erkenne ich es. Wahrscheinlich bin ich einfach an dem Satz hängengeblieben und habe ein Bild gehabt, und das war's dann.
Harborhead ist in meiner Vision übrigens afrikanisch.

Zitat
Vll hab ich den Beschluss im Bezug auf den soz Kampf, den du ansprichst, etwas voreilig gefasst.
Klar. Es muss nicht jeder Dialog, auch wenns um Meinungen und Überzeugungen geht, mit Social Combat gespielt werden.
Ich würde bloß keine Regel drauß machen, sondern es meinen Mitspielern überlassen, danach zu fragen bzw es selbst vorschlagen, wenn ich das gefühl hätte, es geht hier um mehr. Solange es nur ein Austausch ist, ist zurücklehnen selten falsch.
Aber egal wie, am Ende ist es euer Spiel, und was euch Spaß macht, ist richtig.

Zitat
Er will warten bis das Tal tatsächlich Solars beherrbergt, sie aus dem sicheren Versteck locken und in Fes gefangennehmen oder töten lassen. Das Lager soll dann gleichzeitig ohne Solarem Schutz dem Erdboden gleich gemacht werden. Mit diesem Coup will er seinen zwei geliebten Zwillengstöchtern den Einstieg in die hohe Reichspolitik auf der gesegneten Insel ermöglichen.
Guter Mann der Gouverneur. :) Und guter Plan!
Hat Serafin schon lange vorher so deutlich von den kommenden Solars erzählt? Da hat er es nicht besser verdient, als das sein Plan vor die Hunde geht (und die Solars haarscharf rechtzeitig zurückkommen und den Tag retten können)! Oder... glaubst Du, Serafin wusste davon und hat alles zugelassen, um den Solars ihre Macht zu beweisen und dem Reich besonders große Schmerzen zu verursachen? Wie die Solars wohl reagieren, wenn sie davon erfahren sollten?
Zwillingstöchter sind toll, die sind für Dragon-Blooded sicher besonders viel wert. Wie ist der Zusammenhang zwischen dem Coup und den Töchtern, was daran wird zu ihrem Aufstieg führen?
Titel: Re: [Exalted] zwischen Harborhead und Varang
Beitrag von: Edwin am 26.04.2008 | 12:27
Zitat
Die Wortwahl, glaube ich, weniger der Inhalt. Hatte für mich etwas Mittelalterliches, insbesondere "Schon damals war eine Freundschaft zwischen dem Jüngling und dem Krieger entstanden, die weiter ging als alle Bande zwischen Schüler und Lehrer." Jetzt, wo Du was von Griechen sagst, erkenne ich es. Wahrscheinlich bin ich einfach an dem Satz hängengeblieben und habe ein Bild gehabt, und das war's dann.
Harborhead ist in meiner Vision übrigens afrikanisch.
Ja, so Massia-Mäßig. Jetzt wo ich mir den Text noch mal anschau, könnte das auch ein bisschen sein. Aber so Sachen werden eigentlich nur dann wichtig, wenn Spieler und Meister oder Spieler untereinander mit verschiedenen Vorstellungen aneinandergeraten.Wenn aber alle ein klares Bild haben, ist ja alles super.

Zitat
Guter Mann der Gouverneur. Smiley Und guter Plan!
Hat Serafin schon lange vorher so deutlich von den kommenden Solars erzählt? Da hat er es nicht besser verdient, als das sein Plan vor die Hunde geht (und die Solars haarscharf rechtzeitig zurückkommen und den Tag retten können)! Oder... glaubst Du, Serafin wusste davon und hat alles zugelassen, um den Solars ihre Macht zu beweisen und dem Reich besonders große Schmerzen zu verursachen? Wie die Solars wohl reagieren, wenn sie davon erfahren sollten?
Zwillingstöchter sind toll, die sind für Dragon-Blooded sicher besonders viel wert. Wie ist der Zusammenhang zwischen dem Coup und den Töchtern, was daran wird zu ihrem Aufstieg führen?
Ja, Serafin hat das seinem Kult schon eine Weile angekündigt, um sie bei der Stange zu halten. Ging wohl nicht anders. Ob die Solars haarscharf zurückkommen, weiss ich noch nicht. Vll riechen sie relativ schnell Lunte, aber wahrscheinlich sind sie zu lange weg, um noch was verhindern zu können. Mein Zeitplan steht fest >;D
Höchstwahrscheinlich werden sie also nur ein vollkommen zerstörtes Lager und keine Spur von Serafin finden. (der hat sich mit seinem Travel Great Distances weggebeamt, als er gesehen hat, dass das Lager keine Chancen gegen die Soldaten hat)
Was die Spieler dann vermuten, was genau passiert ist, interessiert mich auch.
Serafin wusste übrigens tatsächlich nix von dem Verrat- "Die Größte Schwäche der Sidereal ihr Hochmut ist" ;)
Der Vater der Zwillinge hat als Motivation "Meinen Töchtern zu einem möglichst großen Auftieg verhelfen" Ist mal was anderes als das übliche selbstsüchtige Machtstreben der "Bösen".
Er will die Vernichtung der Anathema und des ketzerischen Lagers dann seinen Augensternen zuschieben- macht sich sicherlich gut im dynastischen Lebenslauf.
So, morgen dann mehr!
Titel: Re: [Exalted] zwischen Harborhead und Varang
Beitrag von: X am 26.04.2008 | 20:07
Zitat
Ob die Solars haarscharf zurückkommen, weiss ich noch nicht. Vll riechen sie relativ schnell Lunte, aber wahrscheinlich sind sie zu lange weg, um noch was verhindern zu können. Mein Zeitplan steht fest[...]Was die Spieler dann vermuten, was genau passiert ist, interessiert mich auch.
Klingt, als ob es wenig zu sehen gibt und wenig, aus dem sich weitere Schritte ziehen lassen. Gewinnt das Spiel dadurch an Spaß? Ohne bedeutende Hinweise folgt an der Stelle leicht Frustration.
Erzähl, wie's war, wenns dann war.
Titel: Re: [Exalted] zwischen Harborhead und Varang
Beitrag von: X am 4.05.2008 | 07:13
? Erzähl!
Titel: Re: [Exalted] zwischen Harborhead und Varang
Beitrag von: Edwin am 4.05.2008 | 12:06

Sry...manchmal hält einen das tägliche Leben doch tatsächlich von wichtigen Dingen ab ~;D

Soo, zur Sitzung selbst.
Vorweg gesagt: Sie ist ziemlich schlecht gelaufen. Erst mal neutral der Ablauf, dann ein paar Punkte dazu.
Es begann damit, dass die drei Solars auf ihrem Weg in die Militärstadt Fes mitten in der Braunen Steppe eine Staubwolke am Horizont entdeckten. Da Versteckmöglichkeiten rar waren, entschied man, erst einmal zu schauen, was da kommt. Die Staubwolke wurde von drei Reitern verursacht; einem Händler der Gilde und zwei seiner Söldner. Diese waren offensichtlich mit ihrer Karawane von den gefürchteten Steppenreitern (einem Nomadenvolk, welches auf straußenartigen Tieren auf Jagd auszieht) überfallen worden. Die Karawan hat den schwierigen Landweg gewählt, um den saftigen Seezöllen des Reiches zu entgehen. Normalerweise gebe es mit den Reitern keine Probleme, wenn man in gut gesicherten Konvois ausziehe. Doch diesmal sei etwas schief gegangen. Die Reiter forderten die Solars dann noch auf, ihr Heil in der Flucht zu suchen, was diese natürlich nicht taten. Statt dessen mähten Jelena und Anorn die Gruppe von Verfolgern, die sich kurz darauf am Horizont zeigte, mit ihren Bögen einfach niedern. Man entschloss sich, auf eine reichhaltige Entlohnung hoffend, auch den Rest der Sache einmal näher unter die Lupe zu nehmen.
Die Karawane, aus der der Händler und seine Leibwächter ausgebrochen waren, hatte sich in typischer Westernmanier in eine Wagenburg verwandelt. Diese wurde von einer Gruppe von rund 50 Steppenreitern belagert. Die Solars (und vor allem Jelena) entschlossen sich daraufhin zum Frontalangriff.
Bei dem sich anschließenden Kampf wurde Anorn schwer verletzt (-4) und Jelena hatte so viele Charms eingesetzt, dass sie wie ein Christbaum leuchtete. Die restlichen Leute im Lager reagierten daraufhin ziemlich geschockt, war doch jetzt jedem bekannt, dass man es hier mit zumindest einem der gefürchteten Anathema zu tuen hatte. Man ließ die drei nicht näher herankommen. Nach kurzer Beratung blieb den Erhabenen nichts anderes übrig, als sich zurückzuziehen.
Sie suchten bald noch einmal den in der nähe versteckten Gildenmann auf und er konnte überzeugt werden, die versprochene Entlohnung auch ohne einen weiteren Besuch im Lager (wo ihm die Söldner sicherlich gesagt hätten, dass es sich bei den Fremden um Anathema handelt) auszuzahlen.
Die restliche Reise war wegene dem Schwerverletzten eine Tortur, man kam nur mühsam vorran und konnte wegen der Hitze wärend des Tages nur nachts reiten. Schließlich passierten die Reisenden die Große Mauer der Varang Stadtstaaten ohne weitere Zwischenfälle und trafen schließlich in Fes ein.
Hier entschloss sich Jelena schon eine Nacht später, dem Gefängnisturm einen Besuch abzustatten, in dem man den gefangenen Solar vermutete. Dieser Turm war aus Sicherheitsgründen auf einer Flussinsel in der Mitte der Stadt untergebracht und nur mit Booten oder schwimmend zu erreichen. Jelena konnte herausfinden, dass sich im Versorgungshaus neben der Turm einige Wachen aufhielten. Als sie in den Turm eindrang wurde sie auf weitere Wächter aufmerksam und entschloss sich zum Rückzug.

Eine Nacht später: man entschloss sich, jetzt endlich Nägel mit Köpfen zu machen.
Jelena stahl eines der Boote vom Landungssteg der Insel und setzte damit ihre zwei Kamaraden hinüber. Die restlichen Boote wurden in die Strömung geschickt, um die Wächter an einer eventuellen Verfolgung zu hindern.
Als die Drei den Turm betreten wollten, wurden sie plötzlich auf ein weiteres, beleuchtetes Boot aufmerksam, welches sich der Insel näherte. Es war mit drei Wächtern besetzt, welche offensichtlich zwei Gefangene zur Insel transportierten. Diese würden natürlich sofort die fehlenden Boote bemerken und Alarm schlagen. Alle verstecken sich zunächst hinter der Versorgungshütte. Die herrausspähnde Jelena verrät jedoch die Gruppe. Zwei Wächter suchen vorsichtig die Gegend ab. Die Gruppe entschließt sich spontan, auf den gewaltsamen Weg umzuschwenken und Jelena und Anorn können schießen die Wachen kurzerhand nieder. Diese können jedoch noch den Rest der Mannschaft warnen. Die Solars kämpfen sich erfolgreich durch die aus dem Haus strömende Wachmannschaft und verschanzen sich in der Hütte, denn plötzlich rückt aus dem Turm die restliche Wachmannschaft von etwa 30 Mann an. Bald wird auch klar, dass man der Belagerung nicht lange wird stand halten können, da vom Turm ein Leuchtsignal zum Festland abgeschickt wurde.
Alle entschließen sich zum Ausfall. Xoli kann den Schwertern der Angreifer dabei nur kurz standhalten und hat bald sein letztes Lebenskästchen verloren.
An dieser Stelle mussten und wollten wir das Spiel abbrechen.
Titel: Re: [Exalted] zwischen Harborhead und Varang
Beitrag von: Edwin am 4.05.2008 | 12:31

Wie schon zu erahnen, hat der Spielabend deutlich weniger Spass gemacht als die auf ihn folgende lockere Munchkin Runde.
Wir haben danach noch eine kleine Krisensitzung abgehalten, hier die Zusammenfassung der Kritikpunkte und Erklärungsmöglichkeiten.

- Es wurde keinerlei Zeit an Taktik und Vorbereitung verschwendet. Der Angriff auf die Steppenreiter war vollkommen ungeplant und ohne jegliche Logik. Es war einzig einem von Jelenas Charms zu verdanken (einem, mit dem sie mehrere Pfeile gleichzeitig verschießen kann), dass die Gruppe nicht schon in den ersten paar Ticks ausgelöscht wurde.
Die Rettung kam dann durch einen Ausfall der Söldner, trotzdem war ein schwer Verletzter in der Gruppe. Dieser war durch diese Aktion dann auch im folgenden Spielverlauf kaum noch zu gebrauchen. Der Kampf selbst hat überhaupt keinen Spass gemacht, da das Managen von 20+ Einheiten der reinste buchhalterische Alptraum ist. An der Stelle dacht ich mir noch: Hm, kann passieren, sie ham halt ihre Möglichkeiten überschätzt. Ich hatte eigentlich mit nichts bestimmten gerechnet, (Weglocken der Reiter, Verhandlungen, Mobilisieren der verbliebenen Söldner zu einer militärischen Einheit...), aber ein FRONTALANGRIFF auf 50 Krieger war dann doch sehr überraschend.
Naja, Schwamm drüber, dacht ich mir, kann passieren, das wird ihnen schon eine Lehre gewesen sein. Dacht ich so. Beim Eindringen in den Turm wurde wieder keine einzige Synapse für Planung oder wenigstens IRGENDEINE Erkundung angeworfen. Keiner wusste wo der Solar genau ist, wie viele Wächter im Turm sind, welche Verteidigungseinrichtungen zu erwarten sind. Das Befreien von Gefangenen ist eigentlich ein typisches Abenteuerthema und es gibt tausende bekannte Möglichkeiten verzugehen, aber es wurde genau eine in Betracht gezogen: ANGRIFF.
Entsprechend sah man sich wieder einer Übermacht gegenüber. Spätestens jetzt dacht ich mir: Nun dürfte klar sein, dass sie nicht schon wieder rausrennen können und versuchen, einen nach dem Anderen umzunieten. Aber genau das geschah, und Xoli musste dabei vollkommen sang und klanglos sein Leben lassen.

-Es war keinerlei Bemühung zu irgendeiner Art von Interaktion zu erkennen. Gespräche innerhalb der Gruppe gab es gar keine, mit NSC nur in Form von Wortbrocken.
Das könnte auch an der etwas ungewöhnlichen Zeit gelegen haben (wir haben von 11 bis 16 Uhr gespielt, da es terminmäßig sonst gar nicht geklappt hätte).
Trotzdem war nicht mal ein Ansatz von Ehrgeiz in diese Richtung erkennbar.

Die Spieler haben mir in der Besprechung in diesen zwei Punkten total zugestimmt und sich vollkommen selbst die Schuld gegeben, ohne allerdings irgendeine Erklärung zu geben, WARUM alles so scheiße gelaufen ist. Ich bin mir sicher, auch ich hab meinen Teil zum schlechten Ablauf beigetragen, aber ich weiß nicht genau, was ICH falsch gemacht habe.
Vll könnten ein paar Leute hier eine kurze Fernanalyse abgeben, was falsch gelaufen sein könnte und wie wir weitermachen könnten.
Vlg, ein etwas geknickter
Edwin
Titel: Re: [Exalted] zwischen Harborhead und Varang
Beitrag von: Edwin am 17.05.2008 | 14:12
So, nachdem sich alle Asche aufs Haupt gestreut haben und Besserung versrprachen machte ich mit einem etwas inkonsequentenm, aber durch die Hintergründe gebotenen Schwenk weiter.
Xoli konnte von Anorn noch in letzer Sekunde ins Haus gezogen werden, wo die schwer Verletzten allerdings immernoch in der Falle hockten.
Auf einmal passierte etwas seltsames: Aus dem Herzstein, den Jelena im Thronraum erhalten hat, löste sich plötzlich eine Art blaues Leuchten und führte die Gruppe zu einer versteckten Falltür, die ins feuchte Erdreich unter der Insel führte. Danach erlosch das Licht wieder.
Bald stellte sich heraus, dass der Gang in einer weiteren Falltür endete. Man tastete sich voran und stellte bald fest, dass man sich offenbar im Keller des Turms befand. Dort trafen die Erhabenen einen alten Mann, welchem man offensichtlich die Augen ausgestochen hatte und der schon über ein Jahr in einer lichtlosen Zelle ausharrte.
Es stellte sich heraus, dass es sich bei ihm offensichtlich um Yanes Vater handelt, welcher festgehalten wurde, um diese fürs Reich gefügig zu machen. Man beschloss in mitzunehmen und Yane bei Gelegenheit zur Rede zu stellen.
Einige Gänge weiter fanden die Flüchtenden eine Folterkammer, neben der der missgestaltete Foltermeister sein Lager aufgeschlagen hatte. Nach der Befragung wurde er von Anorn persönlich getötet.
Durch die Angaben des Ermordeten fand sich bald ein Treppenaufgang, der ins Erdgeschoss des von Wächtern relativ entvölkerten Gefängnisturms führte.
Hier musste entschieden werden, ob man sofort fliehen wollte oder sich lieber noch an der Rettung des Gefangenen versuchen wollte.
Jelena nahm die Sache selbst in die Hand und machte sich eilenden Schrittes auf den Weg zum obersten Stockwerk, wo sich nach Auskunft des Folterers der "spezielle" Gefangene befinden sollte. Allerdings befanden sich im zweithöchsten Stockwerk noch zwei speziell abgestellte Wachen, welche ganz vom Anblick der sich unter ihnen abspielenden Szene gebannt waren. Jelena erschoss einen von ihnen hinterrücks. Und forderte vom anderen den Schlüssel. "Das ist einen verzwickte Situation. Ich könnte den Schlüssel auch einfach aus dem Fenster werfen." "Ich finde die Situation nicht so verzwickt" sagte Jelena und erschoss den Wächter kurzentschlossen.
(später mehr)
Titel: Re: [Exalted] zwischen Harborhead und Varang
Beitrag von: Edwin am 25.05.2008 | 14:36
[Fortsetzung]
Als Jelena aus dem Fenster des Turmes spähte, sah sie, dass die Wächter am Fuße der Festung offensichtlich Verstärkung erhalten hatte: Sie begrüßten ehrfurchtsvoll einen Mann Namens Bromir, der auch einige Soldaten mitgebracht hatte.
Der Solar tatsächlich im obersten Stockwerk angekettet und in schlechter körperlicher Verfassung. Doch als er Jelena erblickte, streift er plötzlich die schweren Eisenringe ab, tritt das anscheinend nur locker verkantete Gitter aus dem Fenster und verschwindet über diesen Weg: Ein Seil reicht ins darunter liegende Stockwerk. Die gesamte Situation war offensichtlich von Anfang an als Falle geplant gewesen.
Jelena entschließt sich nicht, dem Entflohenen zu folgen, sondern beginnt lieber damit, die Todeskanidaten aus den Zellen in den oberen Stockwerken zu befreien.
Unten kann der angebliche Solar die Xoli und Anorn davon überzeugen, er könne die Wächter draußen ablenken und so allen zu Flucht verhelfen. Kurz darauf hören die zwei jedoch nur noch, wie der Betrüger die Wächter mit lauter Stimme auf die Solars im Turm hinweist. Es kann gerade noch die Tür verriegelt werden. Die befreiten Gefangenen werden aus den Beständen der Wächter bewaffnet und auf den Kampf eingeschworen, als die Tür plötzlich wie unter den Schlägen eines Rammbockes erzittert und kurz darauf aufbricht: Im Rahmen stehen ein schwer bewaffneter Söldnerveteran und ein kleiner stämmiger Mann in einer schweren, mit dornen bespickten Jaderüstung. Jelena schießt auf den offensichtlich drachenblütigen einen Pfeil ab, den dieser mit seinem Schild aber parieren kann, bevor der Kampf losbricht. (an dieser Stelle hätten wir eigentlich endlich mal das Massenkampfsystem testen können, was vor allem für Anorn interessant gewesen wäre, aber irgendwie ist keiner auf die Idee gekommen... naja, nächstes mal.)
Unsere Solars schlugen sich erfolgreich zu den Booten durch, nur um dort auf den Söldnerveteranen und eine kleine Gruppe von Soldaten zu treffen. Wärend Xoli und Anorn die Männer in Schach hielten, zerstörte Jelena alle Boote bis auf eines, um ihre Flucht zu ersleichtern. Schließlich tötete Xoli den Krieger und man floh mit dem verbliebenen Fahrzeug. Am Strand hatten die Wächter offensichtlich gesiegt und mit lauter Stimme schwor der Drachenblütige Rache für seinen niedergemachten Freund und Leibwächter.
Da es leider nicht möglich war, die Stadt über den Wasserweg zu verlassen, mussten die Erhabenen ihren Weg durch die Gassen suchen, wo sie jedoch von einem zu aufmerksamen Wächter entdeckt wurden. Anstatt sie jedoch zu ergreifen, bot der Mann ihnen Hilfe an- offensichtlich gehörte auch er Serafins Bewegung an.
Das Fluchttor wurde von einer großen Gruppe von Bewaffneten bewacht. Es gelang allerdings dem befreundeten Wächter, der offensichtlich einen recht hohen Rang bekleidete, den Trupp abziehen zu lassen. Nach langen Überzeugungsversuchen gelang es auch, von den restlichen Männern durchgelassen zu werden. Endlich hatte man war die Flucht aus der Stadt gelungen, allerdings lag noch ein ganz schönes Wegesstück vor den Erhabenen, die noch zuätzlich durch Yanes blinden Vater und ihre eigenen Verwundungen behindert werden würden.
[Fortsetzung folgt]
Titel: Re: [Exalted] zwischen Harborhead und Varang
Beitrag von: Bluerps am 29.05.2008 | 20:48
Ich les das übrigens auch - nur weil schon länger keiner mehr geantwortet hat. :)

Bin gespannt wie ihr weitermacht.


Bluerps
Titel: Re: [Exalted] zwischen Harborhead und Varang
Beitrag von: Edwin am 30.05.2008 | 19:42
[Fortsetzung]
Die Reise durch das Vorland der Festungsstadt war wegen der zahlreichen Suchtrupps eine ziemliche Tortour für unsere Helden- das ganze Reich schien sich auf Anathemajagt begeben zu haben. Nur Jelenas Überlebens-Fähigkeiten war es zu verdanken, dass es nicht zu weiteren Gefechten kam. Die halfen allerdings auch nichts mehr, als man zur schwer bewachten Großen Mauer kam, die das Tor zur rettenden Braunen Steppe bildete.
Zunächst vertraute man auf seine Überzeugungskraft, um durchgelassen zu werden....bald wurde jedoch klar, dass die Soldaten offensichtlich genaue Beschreibungen der Unreinen erhalten hatten, die Situation kochte über. Nur mit äußerstem Einsatz gelang es, die Verteidigung zu durchbrechen und in die rettende braune Steppe zu fliehen.
Endlich im Tal! Endlich Entspannung und Ruhe!
Doch die Freude soll nur kurz währen: Alle Hütten wurden niedergebrannt, alle Dorfbewohner dahingemeuchelt. Auch von Serafin keine Spur!
Was war geschehen?
Nach kurzer Suche konnte doch noch eine kleine Gruppe von Überlebenden gefunden werden, unter ihnen der oberste Priester des Dorfes. Dieser berichtete, Reichssoldaten hätten unter der Führung von mindestens zwei Drachenblütigen das Massaker veranstalted. Man sei wehrlos gewesen, weil die Anorns Eisenmänner ausgezogen seien, um ein angebliches Steppenreiterlager in der Nähe auszuheben (von dem natürlich wieder Yane berichtet hatte...).
Wo Serafin ist, konnte der Mann nicht berichten. Er habe jedoch enkommen können, indem er sich in eine Felsspalte zurückgezogen habe, wo dem "Herrn des Tales" Opfergaben dargebracht würden. Die Felswand habe sich dann vor seinen Augen geschlossen und so die Rettung der kleinen Gruppe ermöglicht. Natürlich sind die Solars Feuer und Flamme, mehr über diesen wundersamen Herrn herauszufinden.
Der Platz vor der beschriebenen Spalte ist eine Idylle in der sonst kargen Landschaft: Ein kleines Bächlein scheint in der Höhle zu entspringen, der Boden ist mit saftigem Grün bedeckt. Die Luft in der Kaverne ist warm und feucht. Nach kurzer Zeit treffen die Erhabenen auf eine Gruppe von spinnenförmigen Holzelementaren, die sie auffordern, ihre Opfergaben niederzulegen. Die Solars bestehen jedoch darauf weiterzureisen und treffen bald darauf auf den Herrn des Tales.
Dieser stellt sich als Gott des Wachstums und der Lebenskraft heraus; ein bärenstarker Kerl von drei Meter Größe und üppigem Haupthaar aus lebenden Weizenähren.
Die Begegnung verläuft friedlich, auch wenn man etwas geschockt ist, dass die Opfergaben an den Gott aus Kindern bestehen. Einst war der Herr des Tales Herr des gesamten Südens; vor kurzer Zeit also, als die Solars noch Herrscher der Welt waren. Unsere Gruppe verspricht, das Tal bald wieder zu besiedeln, wenn sie Unterstützung von dem Riesen bekommen. Dieser stimmt zu und schenkt ihnen gleich noch einen magischen Krafttrank aus der Quelle in seiner Höhle.
Fazit der Sitzung:
-Wesentlich besser als die Sitzung davor, weil alle wesentlich mehr bei der Sache waren.
-Manchmal trifft man einfach die richtige Saite mit einem NSC. So geschah es diesmal mit dem Herrn des Tales, der mit seiner drolligen weltfremden Art und alles irgendwie als pflanzich zu sehen sofortige Beliebtheit in der Gruppe erlangte.
-Jetzt wird es wohl richtig interessant, weil die SC keinen mehr haben, der ihnen "Aufträge" austeilt...mal sehn was passiert...
Titel: Re: [Exalted] zwischen Harborhead und Varang
Beitrag von: Edwin am 7.06.2008 | 10:35
So, weiter gehts!
Nachdem wir nun durch ein paar nervige Realtimeunterbrechungen (Abitur...) eine Weile nicht zum Spielen gekommen sind, haben wir uns entschlossen, dieses WE eine Doppelschicht einzuschieben.

Tag 1
Nach dem Besuch beim Gott des Tales treten die Erhabenen wieder hinaus ins flirrend heiße Licht der Steppensonne. Zu ihrer Überraschung werden sie nicht nur von dem Priester der überlebenden Talbewohner erwartet, sondern auch von Anorns ehemaligem Mentor, Heerführer und Freund Spamus. Dieser freut sich über alles über das Wiedersehen mit seinem Herr und äußert seine Entschlossenheit, es den Varang-Bauern heimzuzahlen, die in ihrer Abwesenheit das Tal überfallen haben.
Bei seiner Rede beleidigt er natürlich wiederholt Xolis Heimat, und es wird schnell klar, dass die Beiden nicht allzu schnell Freunde werden...
Tatsächlich ist auch Anorn entschlossen, die Soldaten einzuholen, bevor sie die Weiße Mauer erreichen können.
Allerdings gibt es Probleme: die Nahrungsmittel sind äußerst knapp, und die Überlebenden können den Trupp auch nicht begleiten, da sie das nötige Eilmarschtempo höchstwahrscheinlich nicht durchhalten könnten.
Die Solars entschließen sich, die Gruppen zu trennen: Jelena und Xoli gehen mit den Zivilisten vor, während Anorn die Soldaten noch ausruhen lässt, um im Morgengrauen aufzubrechen.
Nach einem langen anstrengenden Marschtag werden die beiden Führer der Gruppe in eine Diskussion mit den Dorfbewohnern verschwickelt. Diese würden doch gerne wissen, was das Ziel der Reise ist. Nach Varang oder Harborhead kann und will keiner von ihnen zurückkehren, und in der lebensfeindlichen Steppe können höchstens die barbarischen Steppenreiter lange überleben. Xoli und Jelena schaffen es nicht, die Gruppe neue Hoffnung zu geben, Unmut macht sich breit.
In der Nacht sucht eine seltsame Erscheinung das Lager heim. Eine seltsame Leuchtkugel schwirrt heran, die sich dann vor den wache haltenden Solars in ein Hologramm Serafins verwandelt.
Er wird offensichtlich von Energiestrahlen festgehalten und berichtet den Erhabenen, er werde in der Feenstadt Kristall gefangen gehalten. Mit Gewalt sei diese wahrscheinlich nicht einzunehmen, aber vll lassen die Außerweltlichen mit sich verhandeln.
Wenn es den Solars gelänge, ihn zu befreien, werde er ihnen "ihr wahres Schicksal offenbaren". Dann verschwindet die Vision.
Jelena kehrt schnellstmöglich ins Soldatenlager zurück, um Anorn von dem Vorfall zu berichten. Dann tritt sie den Rückweg zu Xoli an.
Am nächsten Tag kommt es zum entgültigen Bruch mit den zurückgelassenen Dorfbewohnern. Frustriert verlassen die beiden Solars die Gruppe und marschieren mit den Soldaten weiter Richtung Varang.
Noch früher als gedacht zeigt sich ein Rauchfähnchen am Horizont, und nachdem Jelena erfolgreich eine Spähmission durchgeführt hat, werden alle Vermutungen Gewissheit: hinter einem Hügelkamm hat ein mehr als doppelt so starker Trupp von Varangsoldaten sein Lager aufgeschlagen.
Jelena und Xoli sind dafür, das Lager im Schutz der kommenden Nacht zu attackieren. Das lässt sich natürlich nicht mit Anorns und Spamus Ehrbegriff vereinbaren, und so wird die Schlacht auf den nächsten Morgen vertagt.
Nachdem die Gruppen sich formiert haben, entschließt sich Anorn, seinen Feinden noch die förmliche Aufforderung zu Kapitulation zu überbringen.
Er trifft sich mit zwei Drachenblütigen auf neutralem Gebiet genau zwischen den verfeindeten Gruppen. Es handelt sich um zwei relativ junge, aber gut ausgerüstete Erhabene. Bald wird klar, dass Anorn der wunderschönen weiblichen Hälfte der Abgesandten im sozialen Kampf nicht gewachsen ist, und er muss bald den Rückzug antreten. Allerdings ruft ihm, schon auf dem Rückweg, der männliche Drachenblütige noch eine Duellforderung hinterher, der er sich natürlich nicht versagen will.
Der Kampf verlangt von beiden Kontrahenten ihr äußerstes ab, und bald erhebt sich Anorns gleißender Wappenadler über der Senke, während sein Feind von einer weißglühenden Flammenaura umgeben ist. Allerdings schafft es Anorn nicht, durch die Verteidigung seines Kontrahenten zu brechen, während dieser mal um mal seinen rotlgühenden Daiklave in sein Fleisch rammt. Schließtlich hebt der Drachenblütige ein letztes mal seine Waffe und lässt Anorn tot um Staub zurück.
Schock natürlich bei allen, auch dem SL. Es hat sich herausgestellt, das ein eher passiv ausgelegter Kampfstil in Einzelkämpfen Trumpf ist. Begleitet von einzelnen, genauen Hieben war er Anorns Taktik, die vor allem auf magisch verstärkten Schlaghagel beruhte, weit überlegen.
Was tun? Es gar nur eine Möglichkeit, den zu Tode verwundeten zu retten. Durch eine Heilkundeprobe mit der Schwierigkeit 5, wird glaub ich im Regelwert als "epische Leistung" beschrieben. Weder Xoli noch Jenena verfügen allerdings über einen einzigen Punkt in dieser Fertigkeit.
Für Spamus gab es kein Halten mehr, er rannte zu seinem ehemaligen Schüler, den er wie seinen Sohn geliebt hatte. Verzweifelt versucht er, die stark blutenden Wunden zu stillen. Anorn fordert ihn mit seinen wahrscheinlich letzten Worten auf, mit den Männer nach Harborhead zurückzukehren.
Dann: der Wurf. Ich kratzte alles an Stunts zusammen, was ich bekommen konnte, wollte ich doch Anorn genausowenig tot sehen wie die Spieler.
Letztendlich kam ich mit Willenskraftpunkt auf 12 Würfel für die rettende Behandlung. Die ersten zehn Würfel brachten nur 3 Erfolge, die letzten beiden würden also tatsächlich 2 Erfolge erbringen müssen. Herzklopfen. Und dann: 7 und 8, es war geschafft!
Selten hab ich am Spieltisch je so mitgefiebert.
Allerdings ist die Situation alles andere als toll: Xoli und Jelena stehen einer zweifach überlegenen Armee gegenüber. Ihr übersprünglicher Vorteil, den taktisch weit überlegen Heerführer ins Feld führen zu können, wurde durch Anorns schwere Verwundungen eliminiert. Selbst wenn der Gegner geschlagen werden kann, werden die Männer ohne Nahrungsmittel in der Steppe nicht lang überleben können.
Freu mich schon auf heute, mal sehn was passiert!
Titel: Re: [Exalted] zwischen Harborhead und Varang
Beitrag von: Bluerps am 7.06.2008 | 11:13
D.h. die Dorfbewohner wollen ihre Solars nicht mehr?


Bluerps
Titel: Re: [Exalted] zwischen Harborhead und Varang
Beitrag von: Edwin am 7.06.2008 | 11:22

Hab noch mal editiert!
Ja, die überlebenden paar Dorfis (so um die 20) haben von den versprochenen Lichtbringern die Schnautze gestrichen voll.
Sie waren nicht da als sie sie während dem Angriff am meisten gebraucht haben, und nun haben sie nichtmal einen Masterplan, was weiterhin passieren soll.
Langsam setzt sich die Einstellung durch, man hätte lieber Sklave oder Unreiner bleiben sollen, anstatt nun hier in der Steppe an Hunger zu verrecken.
Und stimmt die Sache mit diesen Anathema, von denen die Mönche immer berichten, vll doch...?
Titel: Re: [Exalted] zwischen Harborhead und Varang
Beitrag von: Bluerps am 7.06.2008 | 11:30
Ja, verständlich.

Das Problem mit dem Essen seh ich allerdings nicht: Entweder sind nach der Schlacht eh alle von Anorns Soldaten tot, oder man kann die Vorräte der Varangsoldaten nehmen.


Bluerps
Titel: Re: [Exalted] zwischen Harborhead und Varang
Beitrag von: Edwin am 13.06.2008 | 16:17

Tag 2
Die Schlacht steht an. Anorn beauftragt Spamus, an seiner statt das Heer zu führen. Dann marschieren die zwei kleinen Gruppen auf. Jelena setzt alles auf eine Karte, katapultiert sich mit einem Sprung von den Schultern der Soldaten über das Schlachtfeld und schießt in der Luft mehrere magische verstärkte Geschosse auf die gegnerische Drachenblütige. Diese wird überrascht und trägt merkliche Verwundungen davon (-2).
Dann beginnt die Schlacht.
Die Harborheadsoldaten mit Xoli an der Spitze erweisen sich als schneller und stürmen über das Schlachtfeld, bevor die gegnerischen Schützen zum Zug kommen. Die gegnerische Infanterie versucht das solargeführte Heer einzukreisen, um gezielt den Anführer attackieren zu können, dies misslingt jedoch. Jelena liefert sich unterdessen ein Sniperduell mit der angeschlagenen Drachenblütigen, aus dem jedoch keine klare Siegerin hervorgeht. Xoli schafft es schließlich den gegnerischen Drachenblütigen in die Enge zu treiben und persönlich zu besiegen. Ohne ihren Führer ist das Varang-Heer nur noch bedingt schlagfähig und wird bald vernichtet. Die übrigen Schützen strecken samt Anführerin die Waffen.
Die Schlacht war ein voller Erfolg, hat man doch fast keine Verletzten zu beklagen und zusätzlich die Vorräte des Gegners erobert. Das Verhöhr der Drachenblütigen wird bald abgebrochen, da diese die Solars nur auffordert, sie zu ihrem eigenen Besten möglichst schnell ans Reich zu übergeben.
Zwischenzeitlich wurde die Verräterin Yane in einem der Zelte gefunden. Es gibt ein tränenreiches Wiedersehen mit ihrem Vater, das jedoch blutig endet: Nachdem sie weiss, dass ihr Vater in Sicherheit ist, beendet die Kundschafterin ihr schuldreiches Leben mit einem Dolch.
Dann wird beraten, was mit den Gefangenen zu geschehen ist. Man beschließt, sie in ihre Heimat zurückkehren zu lassen und stattet sie mit genügend Waffen für die Jagd aus.
Die Drachenblütige wird jedoch von Jelena persönlich exekutiert. (Ich weiss nicht ob der Charakter oder der Spieler sich durch ziemliche kaltblütigkeit auszeichnet, habe aber den Spieler im Verdacht...)
Dann bricht die Gruppe nach Warring auf. Dies ist eine schwer befestigte Stadt der Varang Staaten neben den Bergen. Aus ihr kommt fast das gesamte Eisen des Bundes. Man hofft im besiedelten Umland "nach Soldatenart" die Vorräte aufstocken zu können.
Traurige Nachricht vor der Abreise: Yanes Vater wurde erhängt in einem der Zelte aufgefunden.
Auf dem Weg hat Jelena einen seltsamen Traum(?):
Sie fühlt sich in den unterirdischen Saal zurückversetzt, in dem sie auch erhoben wurde.
Hier trifft sie auch wieder die Frau aus blauem Licht, die diesmal mit ihr spricht.
Es wird nun klar, dass die Dame "eine Erinnerung" einer Solar des ersten Zeitalters ist, die mit Jelena ihre Seele teilte. Der Herzstein in ihrem Bogen ist ihr Anker an diese Welt und sie hat die Helden somit auch auf der Gefängnisinsel gerettet. Sie weiht Jelena ein, dass die ehemalige Sklavin eigentlich zur Herrscherin über die Schöpfung besimmt ist und sie ihr den richtigen Weg weisen kann- sie werde ihr den Pfad der Zauberei eröffnen. Allerdings gibt es eine Bedingung: Serafin, der den Solars nur böses wolle, muss sterben.
Jelena ist entschlossen, den Auftrag auszuführen (Wie gesagt, ich hatte eh den Verdacht, dass der SPIELER sich zu sowas leicht überreden lässt...)
Titel: Re: [Exalted] zwischen Harborhead und Varang
Beitrag von: Edwin am 13.06.2008 | 16:20
Ach hier noch ein Einstimmungstext, den ich vor der Sitzung verlesen habe...bringt eigentlich alle ganz gut in Stimmung, wie ich bei der ersten Sitzung erfahren habe.
Es ist eine Vision, die Anorn während seiner Zeit zwischen Leben und Tod hat, als er von Spamus vom Schlachtfeld gezerrt wird.

Ruhig blickt Anorn am schwitzenden umgedrehten Gesicht über ihm vorbei in den wolkenlos blauen Himmel. Bisweilen blinzelt die Sonne durch das Haar des anderen, dann versteckt sie sich wieder neckisch. Staub und Steine fließen seinen Rücken entlang, als er ruhig über den Boden schwimmt. Anorn streckt seine Hand aus. Tatsächlich, kühles Wasser gleitet durch seine gespreizten Finger. Die Sonne blitzt weiß, umgeben vom blaugrün schwankenden Himmel. Gedämpfte Geräusche hallen an sein Ohr. Anorn spannt ein letztes mal seine Muskeln und durchbricht die Wasseroberfläche. Vor ihm liegt die rotzerklüftete Küste Harborheads, die an den wolkenlos blauen Himmel stößt. Noch drei Züge, und seine Füße berühren schon den rauen Boden. Er watet auf einen Knaben zu, der vor ihm am Strand steht und triumphierend eine Muschel in die Höhe hält. „Schau, eine Hermusspitze! Ich habe sie gefunden, es ist meine ganz allein!“ Der Knabe bemerkt noch das verräterische Glitzern im Auge seines Gegenübers, doch er kann nicht schnell genug reagieren. Die Wucht des Angriffs wirft ihn zu Boden, und schon ist Anorn über ihm. Sein Ellenbogen findet das Gesicht seines Bruders, und seine Finger entwinden den Schatz.
„Wollt ihr eurem Vater nicht zumindest zeigen, worum seine Söhne Schlachten schlagen?“ Über ihnen ragt die stämmige Gestalt ihres Lehrers Spamus auf, doch hinter dem Krieger zeigt sich ein ungleich Erhabenerer. Eine einfaches Gewand windet sich um den großen und schlanken Körper des Königs, und seine reinweißen Locken fallen ihm über beide Schultern. Behlizet hat sein Weib spät mit Knaben beschenkt. Wortlos reicht Anorn seinem Vater die gedrehte Muschel, welches dieser fast ehrfürchtig entgegennimmt. „Eine Hermusspitze! Spamus wird euch sicherlich gesagt haben, warum sie so heißen?“ Die Knaben schütteln scheu ihre Köpfe. „Nun, dies sind die Spitzen der Pfeile, die der unbesiegte Hermus auf  das Meeresungeheuer Levatia verschoss.“
In diesem Moment konnte Anem nicht mehr still halten. „Vater, ich habe sie gefunden. Anorn hat sie mir gestohlen.“ Der greise König lacht.
„Merke dir dies mein Freund: Die Dinge gehören nicht dem, der sie anfertigt, erbt oder findet, sondern allein jenem, der sie zu verteidigen weiß!“
Befriedigt sah Anorn, wie seinem Bruder die Röte ins Gesicht schoss.
„Anorn, Anorn!“ Schmerz brandet durch seine Brust.
Er wollte diese Welt nicht verlassen, in der Kämpfe nur mit den bloßen Fäusten ausgetragen wurden In der man voneinander abließ, wenn einer am Boden war und in der man abends gemeinsam lachend nach Hause zurückkehrte…
Titel: Re: [Exalted] zwischen Harborhead und Varang
Beitrag von: Bluerps am 13.06.2008 | 23:35
Die Drachenblütige wird jedoch von Jelena persönlich exekutiert. (Ich weiss nicht ob der Charakter oder der Spieler sich durch ziemliche kaltblütigkeit auszeichnet, habe aber den Spieler im Verdacht...)
Kommt drauf an was der Charakter für einen Compassion-Wert hat. Bei 1 ist das recht normales Verhalten. Bei 2 ists auf jeden Fall drin, wenn der Charakter nicht gerade Conviction 1 hat. Bei 3 und mehr handelt der Charakter gegen sein Wesen, da würd ich auf jeden Fall nen Compassion Wurf verlangen. Wenn der Erfolge bringt kann der Charakter sich zwar immer noch dazu zwingen so zu handeln, aber das kostet dann einen Punkt temporäre Willpower und kann sogar einen Punkt Limit bringen, falls Compassion das Hauptvirtue ist.


Bluerps
Titel: Re: [Exalted] zwischen Harborhead und Varang
Beitrag von: Edwin am 14.06.2008 | 17:07

Ja, hat tatsächlich nur nen Wert von 1.
Allerdings spielen wir zwei schon länger in verschiedenen Systemen zusammen und eigentlich haben sich all seine Chars so verhalten, egal ob das regeltechnisch abgedeckt wurde oder nicht.
Naja, is ja nicht schlimm. Eigentlich is ja eh der Great Curse schuld  ::)
Titel: Re: [Exalted] zwischen Harborhead und Varang
Beitrag von: Bluerps am 14.06.2008 | 17:17
Ich versteh da jetzt ehrlich gesagt auch nicht so recht das Problem. Dann spielt er halt gerne kaltblütige Charaktere. Ist vielleicht ein wenig abgedroschen, aber sonst ist dagegen doch grundsätzlich nichts einzuwenden, oder nicht?


Bluerps
Titel: Re: [Exalted] zwischen Harborhead und Varang
Beitrag von: Edwin am 15.06.2008 | 12:50

Nee, wie gesagt, es gibt ja gar kein Problem. Gab nur von Seiten der anderen Mitspieler frotzelein, dass Jelena und ihr Spieler sich sicher nicht auf den Auftrag eingelassen hätten, wenn sie jemanden hätte beschützen müssen oder so. ;D
Naja, heut gehts weiter!
Titel: Re: [Exalted] zwischen Harborhead und Varang
Beitrag von: Edwin am 23.06.2008 | 14:50

Auf dem Weg zu Serafins Befreiung (oder Ermordung, so ganz ist man sich ja nicht sicher) aus der Feenstadt Kristall ist der Trupp zu einem Zwischenstopp nahe der Stadt Warring gezwungen. Diese ist ein ständiger Zankapfel zwischen den Varang-Staaten und der Harborhead Nation, da von der Festungsstadt aus die seltenen Eisenvorkommen der Gegend kontrolliert werden. Momentan ist die Stadt in der Hand der Varang.
Eines Morgens hat sich Jelena zu einem kleinen Jagdausflug aufgemacht, als sie am Horizont einen einsamen und offensichtlich schwer verletztend Reiter erblickt. Sie findet schnell heraus dass es sich um einen Varang-Kundschafter handelt. Der Mann kann noch eine Warnung vor einem Heer von Steppenreitern ausstoßen, dann erliegt er seinen Pfeilwunden. Nach einer heftigen Diskussion entschließt man sich, den Barbaren zu helfen. Vor allem Anorn erhofft sich, durch die Vertreibung der Feinde seiner Heimat seine Ehre wieder erlangen zu können.
Jelena und Xoli machen sich auf, die Stadt zu erkunden, während Anorn sich auf die Suche nach dem heranrückenden Heer macht, das er auch bald findet.
Es handelt sich um einen Trupp von etwa 1000 gut ausgerüsteten Steppenreitern, die sogar Belagerungswaffen mitführen. Die größte Überraschung ist jedoch der Anführer, ein als "Jadejäger" bekannter Drachenblütiger. Dieser ist ein ehemaliger Offizier des Reiches, welcher jedoch entehrt wurde und sich verbittert in die braune Steppe zurückzog. Dort erlangte er bald den Respekt der Steppenreiter und begann mit ihrer Hilfe Jagd auf andere reichstreue Drachenblütige zu machen. Inzwischen baumeln 5 nach Steppenreiterart präparierte Schrumpfköpfe an seinem Gürtel. Der Verräter freute sich natürlich außerordentlich über einen Trupp von Anathema, welche ihm ihre Hilfe anboten.
Xoli und Jelena hatten unterdessen herausgefunden, dass die Stadt mit keinem Angriff (zumindest von Steppenreitern) rechnete. Diese plünderten normalerweise nur in kleinen Horden das Vorland und zogen sich zurück, sobald sich ernsthafter Widerstand ankündigte.
Man beschloss sich diese Taktik zunutzen zu machen und schickte einen kleinen scheinbar harmlosen Trupp von Reitern unter Führung der drei Solars aus.
Als die Kavallerie der Feinde ausrückte, zog man sich jedoch nicht wie gewohnt zurück, sondern eröffnete einen magisch verstärkten Pfeilhagel, der den fliehenden Feinden empfindliche Verluste zufügte.
Dann begann die Belagerung, der die Stadt aber nicht lange standhalten konnte. Plötzlich öffneten sich die Tore und die Varang-Leute schickten ein letztes verzeifeltes Verteidigungsaufgebot aus...
Titel: Re: [Exalted] zwischen Harborhead und Varang
Beitrag von: Bluerps am 23.06.2008 | 17:45
Wie haben es die Charaktere denn fertig gebracht das ihnen der Anführer der Steppenreiter gleich einen Trupp seiner Leute anvertraut?


Bluerps
Titel: Re: [Exalted] zwischen Harborhead und Varang
Beitrag von: Edwin am 27.06.2008 | 09:41
Hm, stimmt eigentlich...
Ich denke, der Jadejäger dachte in Begriffen von "Der Feind meines Feindes ist mein Freund oder so..."

So, weil wir leider wegen Uniklausuren nicht zum Spielen kommen, ein kleiner Ausblick auf die Hintergrundgeschichte.
Alles nahm seinen Anfang darin, dass ein großer Teil der Südlichen Küste im fernen ersten Zeitalter von einer Solar der Nachtkaste beherrscht wurde, die als ausgezeichnete Magierin und unvergleichliche Bogenschützin galt.
Der Süden war zu jener Zeit mithilfe heute unvorstellbarer Zauberei zur Kornkammer der Schöpfung und seine Herrscherin entsprechend mächtig und wohlhabend. (der Gott des Tales ist der klägliche Überrest des Fruchtbarkeitsgottes jener Zeit.) Doch ihre unumschränkte Herrschaft reichte der Hexenkönigin nicht, sie wollte die Macht der Götter und mehr. Zu diesem Zweck bündelte sie heimlich die Kraftlinien der Gegend in drei Punkte: Der Manse der Vergangenheit (heute in Harborhead sehr nahe Jelenas zerstörstem Heimatdorf, damals der Palast der Herrscherin), die Manse der Gegenwart (heute in den Varang-Staaten) und der Manse der Zukunft (heute steht dort die Feenstadt Kristall).
Vereinigte man diese Orte der Macht zu einem Einzigen, so sollte das entstandene Werkzeug die Macht haben, den Webstuhl des Schicksals von der Schöpfung aus direkt manipulieren zu können. Der magische Kampf zwischen der Hexe und den Sidereals welche die Wacht über den Webstuhl inne hatten dauerte Wochen, doch schließlich konnte die Solar besiegt werden. Dabei wurde allerdings soviel Magie frei, dass das gesamte Gebiet auf einen Schlag eine unfruchtare Steppe verwandelt wurde und sämtliche Bewohner starben (stellt euch mehrere Wasserstoffbomben + Zeit- und Raumverzerrende Effekte vor...).
Allerdings hatte die Magierin sich noch ein Hintertürchen offen gelassen: Sie schaffte es, einen kleinen Teil ihrer höheren Seele mit dem Sitz ihrer Macht zu verbinden und sich so vor der vollkommenen Vernichtung zu schützen.
Jahrhunderte Später:
Eine Todesfürstin namens "Gebrochenes Herz hinter weißen Schleiern" findet in ihrer Bibliothek in der Unterwelt Hinweise auf ein längst vergangenes Ereignis von unglaublichen Ausmaßen, das heute seltsamerweise fast vergessen scheint. Sie findet auch Verweise auf einen damals jungen Sidereal, der beim Blick in den Webstuhl eine vielbeachtete Prophezeihung dieses Vorkommnis betreffen gemacht haben soll. Nach langer Suche findet sie tatsächlich den Erhabenen und kann ihn mit ihrer dunklen Magie so lange foltern, dass er ihr die Prophezeihung verrät und dann stirbt. Allerdings schafft er es noch eine gedankliche Verbindung mit seinem jungen Lehrling aufzubauen, welcher die letzten Moment seines Meisters so miterleben kann. Serafin (denn dieser ist es) fasst die Vorraussage so auf, dass 3 Todesritter ein schreckliches Verbrechen an der Schöpfung zuende bringen werden, das vor Jahrhunderten begonnen hat. Nur drei Solars könnten die Rettung bringen. So errichtet er im versteckten Tal ein Trainingslager und sucht nach weiteren Zeichen...
Endlich erwacht die Erinnerung der vergessenen Solarhexe zu neuem Leben...ein junges Menschmädchen von großem Potetial ist in ihre Schlafstätte eingedrungen. Tatsächlich führt die Macht des Ortes dazu, dass sich die ehemalige hohe Seele der Herrscherin aus ihrem Gefängnis befreit und die junge Frau erhebt. Sie soll zu ihrem dem Werkzeug der Zauberin werden, um ihr Werk endlich zu vollenden und über sie die Herrschaft über das Schicksal selbst an sich zu reißen. Doch dann taucht ein Sidereal auf, einer jener Art, die ihr einst den Untergang brachten. Das Mädchen muss von ihm fern gehalten werden, am besten soll er sterben! 
Die Todesfürstin ist derweilen auf genügen Hinweise gestoßen, um Begehrlichkeiten nach dem uralten Instrument der Macht zu entwickeln. Allerdings muss sie zunächst die Kontrolle über die Mansen erlangen. Hierfür schickt sie ihre zwei machtvollsten Diener aus: Zunächst den Nekromanten Joruus, welcher die Manse in Kristall erobern soll. Hierfür bringt er das primitive Volk der Steppenreiter unter seine Kontrolle und schickt sie zunächst nach Warring, um sich mit Eisenwaffen gegen das Feenvolk zu versorgen. Derweilen macht sich die geistig vom Schlund zerrüttete Todesritterin "Vergiftetes Flüstern" nach Harborhead auf, wo ihre Einflüsterungen die Seele des Bruders des Thronfolgers (Anorns Bruder) immer mehr vergiften. Er soll die Macht an sich reißen und die Varang Staaten erobern. So wären sämtliche Mansen in der Hand der Todesfürstin.
Serafin sieht sich währenddessen gezwungen, nach dem Angriff der Reichssoldaten einen Teleportzauber auszuführen, der in in Sicherheit bringen soll. Allerdings raubt ihm dieser und der vorrangegangene Kampf einen Großteil seiner Kräfte und kann sich nicht wehren, als er von einer Hobgoblinrotte in der Steppe gefangen genommen wird. Die Feenherrscherin "Kristallrose" ist über den "Fund" äußerst erfreut...ein solch hoher Gast zieht sicherlich andere mächtige Wesen an, und vielleicht sind diese in der Lage, ihr als Lösegeld ihren Herzenswunsch zu erfüllen: eine eigene unsterbliche Seele...
Der Gouverneur der Südprovinzen des Reiches Sesus Bromor (der Drachblütige von der Gefängnisinsel) hat derweilen ganz andere Sorgen: Seine geliebten Kinder wurden von Anathema getötet, wie ihm die Reste der heimkehrenden Soldaten berichteten. Er ist außer sich vor Wut und Zorn...wenn die Politiker der gesegneten Insel noch länger über die Entsendung der Wyldjagd beraten, wird er alleine ausziehen, um Rache zu nehmen...

Etwas Sorgen bereitet mir, dass ich Xoli nicht so recht in die Sache einbinden kann. Jelena steht so wie so im Mittelpunkt der Geschichte, und Anorn wird über die Verführung seines Bruders betroffen sein, aber Xoli?
Ich hoffe, da fällt mir noch was ein.
Für Anregungen immer offen, euer Edwin

Edit: Name der Todesfürstin
Titel: Re: [Exalted] zwischen Harborhead und Varang
Beitrag von: Bluerps am 27.06.2008 | 22:56
Kein schlechter Rahmen. Kann man was mit anfangen.
den Nekromanten Joruus
C'baoth? ;)

Zitat
Etwas Sorgen bereitet mir, dass ich Xoli nicht so recht in die Sache einbinden kann. Jelena steht so wie so im Mittelpunkt der Geschichte, und Anorn wird über die Verführung seines Bruders betroffen sein, aber Xoli?
Ich hoffe, da fällt mir noch was ein.
Der Charakter ist doch eh grade ziemlich entwurzelt, oder nicht? Vielleicht macht er es zu seiner Aufgabe in der Region für Stabilität zu sorgen - auf welche Weise auch immer - und dafür zu sorgen das Harborhead, Varang, die Steppenreiter, und wer da sonst noch lebt, miteinander zurechtkommen. Er könnte das auch mit der Aufgabe seiner Kaste verbinden und gleichzeitig noch den Glauben an die Unconquered Sun vorrantreiben. Wenn dann langsam klar wird was passiert, von wegen Deathlord und so, hat er eine Menge Motivation dagegen vorzugehen.

Sprich doch mal mit dem Spieler, was er sich so für den Charakter vorstellt.


Bluerps
Titel: Re: [Exalted] zwischen Harborhead und Varang
Beitrag von: Edwin am 28.06.2008 | 17:59
Kein schlechter Rahmen. Kann man was mit anfangen.
Dankeschön. Hoffe die Runde besteht lang genug, damit die Entwicklung richtig ins Rollen kommt. Werden grad alle wegen Studiumsanfang und so ein bisschen zerstreut.

C'baoth? ;)
Äh, klär mich auf?

Bei der Sache mit Xoli gehts mir halt um eine gerechte Verteilung der "Solospielzeit". Jelena wird noch öffters Visionen von der blauen Zauberin bekommen, und Anorn diskutiert ständig mit Spamus über das weitere Vorgehen ihre Heimat betreffend usw.
Da hat halt Xoli garnix, was nur ihn privat angeht.
Titel: Re: [Exalted] zwischen Harborhead und Varang
Beitrag von: Bluerps am 28.06.2008 | 18:27
Äh, klär mich auf?
Joruus C'baoth ist ein durchgeknallter, geklonter Jedi-Meister aus dem Star Wars Expanded Universe. :)

Zitat
Bei der Sache mit Xoli gehts mir halt um eine gerechte Verteilung der "Solospielzeit". Jelena wird noch öffters Visionen von der blauen Zauberin bekommen, und Anorn diskutiert ständig mit Spamus über das weitere Vorgehen ihre Heimat betreffend usw.
Da hat halt Xoli garnix, was nur ihn privat angeht.
Du könntest trotzdem mal mit dem Spieler reden, was der sich so vorstellt. Das gibt dir vielleicht eine Idee wie du ihm was privates geben könntest.


Bluerps
Titel: Re: [Exalted] zwischen Harborhead und Varang
Beitrag von: Edwin am 10.07.2008 | 17:32
So, Xoli wird es mit einem durcheknallten Ketzerorden zu tun bekommen. Sein Hammer ist natürlich das verlorene Gründerartefakt...
http://tanelorn.net/index.php/topic,42137.0.html
Titel: Re: [Exalted] zwischen Harborhead und Varang
Beitrag von: Edwin am 22.07.2008 | 11:06

So, nach der langen Pause ist es dann mal weiter gegangen.
Wir sind also gerade in der Situation, dass die Verteidiger von Warring einen verzweifelten Ausfall gegen die Belagernden Steppenreiter wagen.
Sprich: Massenmassenkampf ist angesagt.
Es bewegen sich etwa 12 Truppen auf dem Feld + Soloeinheiten.
Ich hatte schon ein bisschen Schiss vor dem Kampf, weil ich gerne mal den Überblick verlier und dann am Rande des Chaos balanciere.
Doch dank genialem Battlewheel ist echt alles super geworden und ich wurde sogar für meine gute Organisation belobigt. *puh*
Der Ausfall fand an allen Toren gleichzeitig statt, unsere Solars befanden sich zunächst am Osttor.
Schnell schnappte Xoli sein Pferd und ritt zum Nordtor, während die anderen beiden beim Osttor blieben. Da sich der Jadejäger an der Südfront befand, glaubte man, dass von dort keine Gefahr drohen.
Xoli eröffnete das Gefecht furios indem er IN EINER EINZIGEN AKTION als Einzelkämpfer ein gutes Dutzend Kriegselefanten niedermähte und es so dem nördlichen Flügel ermöglichte, die Verteidiger am Osttor von zwei Seiten in die Zange zu nehmen. Dort hatte nämlich ein Trupp Reichssoldaten, angeführt von einer jungen Drachenblütigen, Aufstellung bezogen. Diese waren zwar nun zahlenmäßig weit unterlegen, allerdings schaffte es ein gegnerischer Zauberer, Anorns ganzen Einheit und magischen Schlaf zu versetzen. Nun stand nur noch der einsame Morgenrot zwischen den Feinden und seinen wehrlosen Männern. Unter Aufgebot all seiner Kräfte gelang es ihm allerdings, die Soldaten von einem Gemetzel abzuhalten. In der folgenden Vergeltungsaktion wurde dann die Reichsarmee von einm Pfeilhagel der Reiter in alle Winde vertreut, die zwei Drachenblütigen mussten sich in die inzwischen brennende Stadt zurückziehen.
Da es auch dem Jadejäger gelungen war, die gefürchteten Eisenbeißer, einer Veteranen-Einheit der Varang, vollkommen aufzureiben, streckten die letzten Verteidiger ihre Waffen und flehten um Gnade.
Fazit des Kampfes: Wirklich gut gelungen, auch wenn der Sieg in keinem Moment auf der Kippe stand. Eigentlich dachte ich ja, die Solars wärden die Stadt verteidigen, dann wäre es wohl wesentlich enger geworden.
Außerdem: selbst wenn ein Strerblicher eine überegene Truppe anführt, hat er keine Chance gegen einen Erhabenen. Das wurde an den armen Elefanten kann klar deutlich.
Später mehr!
Titel: Re: [Exalted] zwischen Harborhead und Varang
Beitrag von: Bluerps am 22.07.2008 | 13:04
Klingt cool!

Hattet ihr viele Stunts, oder habt ihr es bei der bloßen Spielmechanik belassen?


Bluerps
Titel: Re: [Exalted] zwischen Harborhead und Varang
Beitrag von: Edwin am 22.07.2008 | 15:54
[Fortsetzung]
Nach dem gewonnen Kampf gab der Jadejäger Befehle, das gesamte Eisen aus der Stadt zu schaffen. Danach setzten wüste Plünderungen und Vergewaltigungen ein.
Die Solars waren währenddessen darauf bedacht, sich vor allem Nahrungsvorräte zu sichern.
Plötzlich stieg über der Stadt eine Wolke mit zwei kleinen Gestalten darauf auf: Offensichtlich hatte es der geflohene Zauberer geschafft, für sich und die andere Erhabene ein Fluchtmittel zu beschwören. Jelena versuchte noch, die zwei vom Himmel zu holen, sie konnten allerdings verletzt fliehen.
Am nächsten Morgen bot der Jadejäger dem Zirkel an, ihn weiter bei seinem Feldzug gegen das Reich zu unterstützen und das neu errichtete Lager der Steppenreiter zu besuchen. Außerdem erfuhren sie, dass die Barbaren glaubten, eine Art Endzeit sei angebrochen und ein Totengott sei aus der Unterwelt gekommen, um sie anzuführen.
Die Helden lehnten dankend ab, da sie nun endlich gen Geistermaul reisen wollten, um Serafin aus der Feenstadt zu befreien (oder ihn dort zu ermorden...).
Vorher wurde Spamus und die Soldaten noch ins Gründe Tal geschickt, da man annahm, dass bei den Außerweltlichen mit militärischer Macht sowieso nichts auszurichten sei.
Die Reise an den Eisenbergen entlang verlief ebenso anstrengend wie ereignislos.
Plötzlich kamen die Reisenden jedoch an eine makabere Wegmarkierung: Entlang einer von Horizont zu Horizont reichenden Linie waren Tote in bestimmten Abständen mumifiziert und auf Stäbe aufgespießt worden- hinter dieser Markierung begann die endlose Sandwüste.
Du die Erhabenen keine Ahnung von der genauen Lage der Stadt hatten, wendeten sie sich zunächst nach Nordosten, immer im Schatten der Berge.
Nach einigen Tagen trafen sie plötzlich auf einen kleinen Fluss von pechschwarzem Wasser, an dessen Rand kniehoch seltsame hellblaublütige Blumen wuchsen. Der Fluss strahlte eine eigenartige Kälte aus. Jelena wurde als Kundschafterin vorausgeschickt und fand nach einer Biegung eine Grupee von apathisch aussehende Menschen vor, die offensichtlich damit beschäftigt waren, die Pflanzen zu ernten. Plötzlich wurde sie von einem Söldneraufseher entdeckt.
Während einem kurzen und unfreundlichen Wortwechsel mit diesem bemerkte sie plötzlich, dass einem der Arbeiter der halbe Kopf fehlte, der Arm einer Frau war nur noch ein verklebter Stumpf. Umgehend ergriff Jelena die Flucht. Doch auf einmal verschwand die Sonne vollständig hinter den Bergen, ein eiskalter Wind pfiff durch das Tal und es schien, als breite sich ein Schatten aus. Als Jelena aufblickt, stand über dem bewegten schwarzen Himmel ein riesiger blutroter Mond. Die Pflanzen im Tal begannen sachte bläulich zu leuchten.
Nach einer kurzen Beratung mit Xoli und Anorn drangen die Helden tiefer in das Tal ein, ohne jedoch auf weitere Bewohner zu treffen. Da öffnete sich vor der Gruppe das Land und ihr Blick fiel auf eine gespenstische Stadt. Diese war aus dem gleichen Sandstein gebaut wie die Berge, in die sie förmlich hineingezwängt schien. Zahlreiche Fenster glitzerten die Solars wie rote Augen an.
Man nahm allen Mut zusammen und klopfte an dem eisernen Stadttor. Knarrend öffnete sich das Portal und gab den Blick auf eine albtraumhafte Gestalt frei. Dem Mann war fast sämtliches Fleisch von den Knochen gefault, in seinen Augenhöhlen glühten aber noch tückische Lichter. Er trug die verrostete Ausrüstung eines Wächters.
Nach einem kurzen Unterhaltung konnten die Solars in Erfahrung bringen, dass es sich bei der Stadt um das von Lebenden und Toten bewohnte Schwarze Tor handelte. Außerdem wurde ihnen dringend abgeraten, sich nachts außerhalb der Stadttore aufzuhalten. Schließlich wurden die Helden eingelassen und konnten in den mesnchenleeren Gassen der Stadt noch eine kleine Gastwirtschaft auftreiben. Dort fanden sie vor allem verängstigte Händler vor, welche wegen dem Ankauf des in der Stadt angebauten Geisterblütentees (einer Art Droge) gekommen waren und den Ort lieber früher als später verlassen wollten. Der Schankraum war gut gefüllt, da viele hier nicht schlafen konnte oder wollten. Leider wusste kaum jemand etwas über die sagenhafte Stadt Kristall.
In der Nacht, die Stadt war erfüllt mit dumpfem Stöhnen und noch wesentlich beunruhigerenden Geräuschen, wurde Jelena wieder von ihrer früheren Inkarnation, der Blauen Lady, besucht. Diese führte sie auf die Spitze ihres ehemaligen Palastes und zeigte ihr die Pracht ihres Reiches im ersten Zeitalter. Dann veränderte sich die Landschaft und wurde zum heutigen Ödland. Die Blaue Frau schrieb diese Veränderung dem Einfluss von Serafin und "seiner Art" zu.
Am nächsten Morgen bekamen die Helden besuch von einem selsamen, ebenso weißhaarigen und weißhäutigen Mann, der eine schwarze und purpurne Robe trug. Er hatte den Auftrag, die Erhabenen zur Stadthalle zu bringen. Die Straßen der Stadt waren nun gefüllt mit dem schlimmsten Abschaum sowohl aus dem Reich der Toten als auch der Lebenden- das Schwarze Tor ist eine Zufluchtsstätte für all jenen, auf die in ihrer Heimat das Beil oder schlimmeres wartet. Allerdings schon der Pöbel gewaltigen Respekt vor dem Schwarzgewandeten zu haben. Dieser erklärte, die Stadt werde von den "zwieblütigen" Zauberern der drei Bruderschaften beherrscht, und Erhabene würden hier mit Misstrauen beobachtet.
Bei der Stadthalle handelte es sich um ein hässliches und überladenes schwarzes Gebäude, in dem der Rat der Stadt tagte.
In einer großen Diskussion konnten die Nekromanten davon überzeugt werden, dass es das Beste sei, den Solars die genaue Lage der Stadt Kristall zu verraten und sie so möglichst schnell aus der Stadt zu bekommen.
An dieser Stellen werden wir dann nächste Woche hoffentlich weiter machen.
Titel: Re: [Exalted] zwischen Harborhead und Varang
Beitrag von: Edwin am 22.07.2008 | 16:34

Zitat
Hattet ihr viele Stunts, oder habt ihr es bei der bloßen Spielmechanik belassen?
Nicht wirklich viele Stunts, aber es werden mit zunehmender Beherrschung der Mechanik immer mehr. Da bleib ich cool, denke das ränkt sich schon ein.
Ansonsten hat allen die Szene im Geistertal sehr gut gefallen. Der Wechsel in die Unterwelt und das anschließende Gespräch mit dem Geisterwächter war ein totales Highlight der Runde in Sachen Stimmung.
Doof war natürlich wieder die Planlosigkeit der Spieler: Sie mussten in der Wüste eine Stadt finden, und was tun sie? Laufen einfach mal in IRGENDEINE Richtung. *grr*
Am Ende konnten wir noch eine kleine Regeländerung ausprobieren, die wir vorgenommen haben- der soziale Schaden.
Sobald jemand die MDV seines Gegners mit 3 Überschusserfolgen überbietete, muss dieser zwei WP zahlen. Bei 6 sind es drei, bei neun vier usw.
Machten den Sozialen Kampf echt um einiges spannender und "gefährlicher".

Kurz zu den Hintergründen: Bei dem Gott der Toten der Steppenreiter handelt es sich natürlich um einen Abyssal-Nekromanten, der mit seinen Kräften die Schamanen so beeindruckt hat, dass sie sogar ihre uralten Stammesfehden beigelegt haben.
Der Nekromant sammelt nun in einem großen Heerlager die Krieger der Steppenreiter, um mit dieser Macht für seine Herrin die Stadt Kristall einnehmen zu können- die Feen haben sich nämlich gerade in einer der drei Mansen breit gemacht, die sich zur "Superwaffe" der Blauen Lady vereinen lassen.
Zunächst braucht er dazu aber Waffen, genauer Waffen aus Eisen- mit diesen sollte er leichtes Spiel mit den Außerweltlichen haben. Darum wurde der Jadejäger (den die genauen Hintergründe nicht interessieren, hauptsache er bekommt ein paar Köpfe für seine Sammlung) beauftragt,  mit die Stadt Warring und ihre Erzvorräte zu erobern.
Ironischerweise haben die Solars nun also der Todesfürstin geholfen, ihre finsteren Pläne weiter voranzutreiben...
Titel: Re: [Exalted] zwischen Harborhead und Varang
Beitrag von: Bluerps am 22.07.2008 | 17:39
Nicht wirklich viele Stunts, aber es werden mit zunehmender Beherrschung der Mechanik immer mehr.
Ich meinte jetzt speziell im Massenkampf - weil das ja schon eine ungewohnte Spielsituation ist, verglichen mit dem normalen Spiel, die sehr von Stunts profitieren kann.


Bluerps
Titel: Re: [Exalted] zwischen Harborhead und Varang
Beitrag von: Edwin am 1.08.2008 | 22:41
Ahh, ich gerate ins Hintertreffen. Ist schon ne Weile her dass wir weitergemacht haben, versuche noch alles zusammenzukriegen.
Die Solars verließen schnell die Stadt der Toten und machten sich, das Pferd als Proviantpackesel missbrauchend, schnell auf in die Wüste.
Die Sonne wurde immer unerträglicher, der Boden verwandelte sich in feinen roten Staub. Nach einigen Tagen entdeckten die Helden plötzlich Gestalten am Horizont...ein ganzes Heer wartete da auf sie! Schnell Sichtschutz hinter einer uralten und halb unter einer Düne verschütteten Mauer gesucht und die Lage von Jelena ausgekundschaftet! Allerdings schien das Heer sie zu bemerken und zog sich zurück. Man beschloss die Nacht zu rasten und abzuwarten was geschah...
Am nächsten Morgen hatte sich allerdings nichts geändert! Man beschloss zu verhandeln und näherte sich der Gruppe offen...doch diese wich weiter zurück!
Als sich das auch nach einer Stunde nicht änderte beschlossen die Spieler, den Weg nach Kristall einfach so fortzusetzen, das seltsame Heer immer vor sich.
Einige Tage ging das so, bis es plötzlich verschwunden war...nur um HINTER der Gruppe wieder aufzutauchen. Die Sache wurde immer wirrer, und bald tauchten auch wieder vor den Solars Truppen auf...man kam langsam zum Schluss, dass es sich um Illusionen handeln musste!
Allerdings konnte man auch bald nicht mehr der Sonne vertrauen, die ihre Stellung am Himmel tagsüber fast willkürlich zu wechseln schien...nur die Sterne waren verlässlich, und so wanderte die Gruppe in den eiskalten Nachtstunden weiter.
[weiter morgen, da müde]

Titel: Re: [Exalted] zwischen Harborhead und Varang
Beitrag von: Edwin am 2.08.2008 | 10:47
Eines Nachts, die Helden waren schon einige Wochen in der Wüste gewandert und machten sich langsam Sorgen um ihre Wasservorräte, meinete man plötzlich zwei Fliegende Schatten vor sich wahrzunehmen...diese stellten sich als Greifen heraus, die von hochgewachsenen, schwarzhäutigen und katzenartigen Geschöpfen geritten wurden- Feen. Diese empfingen die Solars recht freundlich und wollten sie zu ihrer Königin bringen. Die Stadt Kristall war nur über eine schmale Brücke aus porzelanartigem Material über eine tiefe Schlucht zu erreichen. Der Ort selbst war von von einem fragil aussehenden Wall aus dem gleichen Material umgeben, hinter dem sich ein paradiesischer Garten mitten in der Wüste befand. In der Mitte ragte ein schmaler silberner Turm wie eine Nadel auf.
Es stellte sich heraus, dass die Feenkönigin mit mächtigen Wesen rechnete, die zur Befreiung Serafins kamen. Dieser befand sich dann auch tatsächlich im Keller der Anlage, gefangen in einer Art magischem Käfig. Die Solars erfuhren von dem Sidereal, dass er nach dem Angriff auf das Tal nur knapp mit einem Teleportationszauber fliehen konnte und in der Steppe eher zufällig von einem Trupp Hobgoblins, äußerst geschwächt vom Kampf, gefangen genommen wurde.
Jelena konfrontierte ihn mit ihren Vorwürfen, der Sidereal benutze sie nur zu ihren eigenen Zwecken. Dieser bestritt dies und konnte Anorn und Xoli sogar teilweise von seiner Vertauenswürdigkeit überzeugen (halbe Intimacie).
Die Königin wusste natürlich schon eine Bedingung für die Freilassung von Serafin: ein bestimmtes magisches Buch, welches sich ausgerechnet in der Bibliothek im schwarzen Tor befinden sollte. Die Helden konnten sich nicht davon überzeugen, ihnen auch mitzuteilen, für WAS diese Buch gut sein sollte.
Sie bekamen von der Herrscherin drei ihrer Greifen geliehen und konnten so recht schnell den müsahmen Fussmarsch durch die Wüste überbrücken.
[später mehr]
Titel: Re: [Exalted] zwischen Harborhead und Varang
Beitrag von: Bluerps am 2.08.2008 | 13:54
Und wozu ist das Buch nun gut?


Bluerps
Titel: Re: [Exalted] zwischen Harborhead und Varang
Beitrag von: Edwin am 7.08.2008 | 12:33
Zitat
Und wozu ist das Buch nun gut?
Die Feenkönigin ist mit der Zeit ziemlich vermenschlicht, auch wenn sie das vor ihrem Hofstaat noch einigermaßen geheimhalten kann. Sie fürchtet früher oder später ins individualitätslose, absolute Choas gezogen zu werden, das sie geboren hat. Natürlich MUSS das früher oder später passieren, aber vorher würde sie gerne wirklich LEBEN, wie ein Sterblicher. Und dazu braucht sie eine Seele. Diese kann ihr allerdings nur (?) ein mächtiger Dämon des zweiten Zirkels beschaffen, und dessen Beschwörungsgrundlagen befinden sich in eben dem gesuchten Buch.

Was ich vorher noch vergessen hatte: Jelena hat noch heimlich im Palast versucht, absichtlich Kontakt zur Blauen Frau aufzunehmen. Das hatte sie schon vorher probiert, war aber immer gescheitert. Jetzt klappte es aber, und sie fand sich diesmal auf der Spitze des Silberturms in der Mitte eines magischen Spiegelkabinetts wieder. Die Königen erklärte ihr, dass die Kontaktaufnahme hier gelungen sei, weil sie selbst einst diese Manse erbaut habe. Die Feen haben sie nur wieder instand gesetzt. Die Frau erklärte Jelena, sie solle der Königin ruhig ihr Buch bringen, um näher an ihr eigenes Ziel zu kommen. Beizeiten solle sie jedoch den Ort von den Außerweltlichen reinigen und wieder in ihren Besitz bringen.

Im Schwarzen Tor begab man sich direkt in die Stadthalle, wo man unfreiwillig Zeuge eines Streites zwischen den Verschiedenen Nekromantebruderschaften wurde. Es ging um irgendeine Bibliothek.
Später trafen sie auf den Anführer des "Schwarzen Thrones" und konnten ein Abkommen mit ihm erreichen- sie würden ihr Buch bekommen, wenn sie ihm ebenfalls einige aus der Bibliothek beschaffen. Die Bibliothek, ein Gebäude unbekannten Ursprungs und mit Gängen bis tief ins Labyrinth der Untwelt, ist nämlich die größte Wissens- und somit Machtquelle der Nekromanten.
Allerdings müssen sie diese mit einem ungleich mächtigeren Wesen teilen, welches sie von Zeit zu Zeit besucht- die Todesfürstin "Gebrochenes Herz hinter weißen Schleiern". Diese hat auch einen mächtigen Schutz installiert, um die Zauberer daran zu hindern, unerlaubt Bücher zu entfernen.
Nachts besuchen die Solars das riesige unheimliche Gebäude, während der Nekromant die Bücher holt. Dann wünscht er den Helden viel Glück und entfernt sich eilig. Die Solars sind gezwungen die Probe aufs Exempel zu machen- als sie plötzlich ein riesiger Dämon manifestiert und die Eingangstür versperrt- es handelt sich um den schon beschriebenen Krakendämon.
Der Kampf verläuft ziemlich gut für die Erhabenen, sie können das Unwesen fast vernichten, bevor es überhaupt zum Handeln kommt. Dann packt es jedoch Xoli mit seinen Greifarmen und schlägt ihn heftigst gegen Wand und Boden. Anorn kann das Vieh erledigen, bevor es zu Schlimmerem kommt. Es verschwindet in einer schleimigen Explosion und die Reste verlühen in grünem Feuer. Xoli liegt bewusstlos auf dem Boden.

Ende der Sitzung- Alles in Allem sehr schön, auch wenn ich dem Feenvolk in meiner Beschreibung nicht so gerecht werden konnte, wie ich wollte. Es zeigte sich auch, dass ich die Kampfkraft der Solars wieder maßlos unterschätzt hatte. Dachte schon der Dämon kommt nicht mal zum Handeln, als er Xoli dann doch noch ziemlich in Bedrängnis bringen konnte und nur Anorn schlimmeres verhinderte.
Titel: Re: [Exalted] zwischen Harborhead und Varang
Beitrag von: Edwin am 7.08.2008 | 12:47
Nächste Sitzung:
Die Solars verlassen mit dem bewusstlosen Xoli sowie den Büchern die Bibliothek, als sie auf seltsame Besucher treffen- Der Nekromant ist nicht mehr allein, sondern wird von sieben sich aufs Haar gleichenden jungen Frauen bekleidet, die alle eine rote Linie um den Hals haben und weiße Kleider tragen.
Sie sprechen alle gleichzeitig, wie aus einem Munde.
Die Frauen gehen kaum auf die Fragen der Solars ein, bringen ihnen nur kryptische Drohungen von ihrer "Herrin". Sie sollten sich aus deren Angelegenheiten heraushalten und insbesondere das Reich der Toten sofort verlassen und nie mehr zurückkehren. Danach erheben sich die Sieben in die Lüft und verschwinden mit einem markerschütternden, schrillen Schrei im Himmel der Unterwelt.
Danach ist Jelena ziemlich stinkig auf den Nekromanten und will als Entschädigung Geld von ihm sehen, sie sieht die Sache als Verrat an. Anorn kann noch schlimmeres verhindern und zerrt sie aus der Stadt- er erkennt natürlich, das der Stadtrat allenfalls mit einer Zombiarmee und nicht mit Jade zrückkehren wird.
Titel: Re: [Exalted] zwischen Harborhead und Varang
Beitrag von: Bluerps am 7.08.2008 | 13:44
Kleine Anmerkung zum Fair Folk:
Die Feenkönigin ist mit der Zeit ziemlich vermenschlicht, auch wenn sie das vor ihrem Hofstaat noch einigermaßen geheimhalten kann. Sie fürchtet früher oder später ins individualitätslose, absolute Choas gezogen zu werden, das sie geboren hat. Natürlich MUSS das früher oder später passieren, aber vorher würde sie gerne wirklich LEBEN, wie ein Sterblicher.
Die meissten Raksha die in irgendwelchen middlemarches in oder am Rand von Creation existieren fürchten sich davor wieder in das tiefe Wyld zurückzukehren. Die haben nämlich ein gewisses Maß an Stabilität und Individualität erlangt das sie nicht mehr aufgeben wollen. Bei ein paar Raksha-Gruppen geht das sogar so weit, das sie sich komplett stabilisiert haben und permanent in Creation leben. Zu Menschen macht sie das natürlich nicht, daher ist ein Raksha der sich eine menschliche Seele wünscht trotzdem denkbar.

Achso: Eine Seele könnte die Gute auch von einem mächtigen Gott kriegen, aber die meissten von denen werden den Teufel tun und mit einem Raksha kooperieren.


Bluerps
Titel: Re: [Exalted] zwischen Harborhead und Varang
Beitrag von: Edwin am 8.08.2008 | 19:56

Vor der Stadt heben die Lichtbringer noch eine besondere Begegnung: Sie treffen die furchtbar entstellte Verräterin Yane, natürlich als Geist.
Sie bittet darum, sie von ihrem furchtbaren Zwischendasein zu erlösen, indem die Solars eine Aufgabe für sie erledigen. Die überlebenden Dorfis sollen für sie beten und so ihre Sünden vergessen machen. Xoli und Anorn willigen aus Mitleid ein (Jelena natürlich nicht >;D)
Zurück in der Feenstadt bekommt die Königin ihr Buch und hält tatsächlich ihren Teil der Abmachung ein- Serafin wird freigelassen und erhält auch all seine Artefakte zurück.
Vor der Stadt ist er den Solars einige Erklärungen schuldig.
Er berichtet, die ganze Sache habe mit einer Nachricht seines alten Meisters, Cherubin, begonnen. Dieser sei nach einer Mission in der Schöpfung längst überfällig gewesen, als sein Schüler plötzlich eine Einsicht in seine Gedanken erhielt. Er sah sich einer Frau in weißen Schleiern in einem finsteren Verlies gegenüber.
Diese wirkte furchtbare schwarze Magie auf seinen Sifu, offensichtlich, um irgendeine Prophezeihung aus ihm zu pressen.
Schließlich redete Cherubim.
"Wenn drei Sonnen drei Schatten werfen,
wird die Königin erneut ihren Turm errichten"
Denn bricht die Verbindung ab.
Serafin findet in den folgenden Jahrzehnten einiges über diese kryptische Botschaft heraus. Cherubim hatte sie anscheinend als direkte Vision von der Jungfer der Geheimnisse, als er als gerade erhobener Sidereal das erste mal den Webstuhl des Schicksals betrachtete.
Die obersten der Sidereal konnten jedoch nichts mit ihr anfangen und legten sie darum "zu den Akten". Um den Zugriff von Unbefugten zu verhindern, wurde mächtige verbergende Astrologie um sie gewebt. Serafin, ein Sidereal der Gold-Fraktion, kam bald zum Schluss, dass es sich bei den "Sonnen" natürlich um Solars handeln musste. Der "Turm der Königin" soll hingegen auf ein altes Märchen des Südens verweisen. Nach diesem errichtete einst eine mächtige Königin einen Turm, um mit ihm zu den Göttern im Himmel aufzusteigen. Diese bestraften ihre Blasphemie, indem sie den Turm mithilfe eines furchtaren Sturms einrissen. Eine bestimmte Sternenkonstellation am Südhimmel wird nach dieser Geschichte der "Turm der Königin" genannt und mit Anmaßendem Ehrgeiz in Verbindung gebracht. Serafin sieht die Erwähnung des Turms als Vorraussage eines furchtbaren Ereignisses. Wer diesmal die Königin, war, wurde ebenfalls klar: Die Todesfürstin die er in der Vision gesehen hatte. Die drei Schatten waren natürlich ihre Diener, Todesritter.
Serafin ist der Meinung, dass nur die drei Solars die drohende Untat verhindern könnten (worin immer diese "Untat") besteht.
Allerdings bezeichneten fast alle seiner Art seine Auslegung als höchst spekulativ, wenn nicht als völliges Hirngespinst.
Also blieb es an Serafin, den Webstuhl sorfältig zu beobachten und nach der Erhebung dreier Solars zu suchen. In der Zwischenzeit baute er sein Trainingscamp im Tal auf. Und schließlich passierte es (und unsere Geschichte setzte ein).
Doch dann kamen Gerüchte von einem weiteren Solar auf, der in Fes gefangen worden sei. Aber im Webstuhl war davon nichts zu erkennen. Serafin hatte Kunde von zwei Todesrittern, welche der Todesfürstin in Weiß dienen sollten. War dies die Ankunft des Dritten?
Er beging den Fehler und schickte seine Solars aus. Der Gefangene erwies sich als Köder, und im Rücken der Helden wurde das Tal überfallen. Serafin konnte sich mit letzter Kraft aus dem Tal teleportieren, nur um vollkommen geschwächt von einer Hobgoblinbande gefangen genommen zu werden.
Titel: Re: [Exalted] zwischen Harborhead und Varang
Beitrag von: Edwin am 14.08.2008 | 16:00

Nun folgte eine lange Diskussion, was zu geschehen habe. Jelena war immer noch der Meinung, dass dem Sidereal nicht zu trauen sei, während dieser die Solars davon überzeugen wollte, er handle nur zum Wohle der Schöpfung.
Jelena ließ sich zwar nicht von ihren Tötungsabsichten abbringen, konnte jedoch nichts unternehmen, da Anorn und Xoli für Serafin einstanden.
Schließlich kündigte Jelena an, sie wolle unter diesen Bedingungen die Gruppe verlassen.
Später nahm Jelena mit Einverständnis der Gruppe Kontakt zur Blauen Königin auf, um mit ihr über ihre Gründe für das Misstrauen an Serafin zu sprechen. Die Königin wies Jelena zunächst an, bei der Gruppe zu bleiben- nur als Zirkel seien sie stark genug, um den kommenden Gefahren die Stirn bieten zu können.
Daraufhin kam Jelena der Einfall, der Blauen Königin ihren Körper als Medium anzubieten, um ihre Mitstreiter zu überzeugen.
Als Jelena aus ihrer Trance erwachte, hatte sie auf einmal ein seltsames blaues Funkeln in den Augen- sie war von der Königin besessen. Diese Begann sofort damit, die beiden anderen Solars zu ihren Zwecken zu bekehren. Serafin versuchte währenddessen panisch, die beiden davon zu überzeugen, die Besessene umgehend k.o. zu schlagen. Die Königin schaffte es, Xoli halbwegs zu überzeugen, so dass nur noch Anorn zwischen Serafin und der Besessenen stand. Dieser entschloss sich dann zum Angriff, während Jelena ihren Bogen spannte....ihre Pfeile jedoch nicht auf den Krieger, sondern auf den dahinter stehenden Serafin abfeuerte. Dieser war durch das Essenzgefängnis noch ohne jegliche Reserven und sank getroffen nieder. Sogleich verließ die Königin triumphierend Jelenas Körper. Mit seinen letzten Atemzügen wies Serafin Xoli an, die drei Todesritter zu vernichten und so die Schöpfung vor einer furchtbaren Katastrophe zu bewahren.
Titel: Re: [Exalted] zwischen Harborhead und Varang
Beitrag von: Edwin am 14.08.2008 | 16:13

Was für eine Sitzung! Der soziale Kampf am Ende war wirklich, vor allem durch seinen Ausgang, extrem überrschend und superdramatisch. Auch dass sich Jelena FREIWILLIG zu Besessenheit anbietet, hätte ich nicht erwartet (auch wenn ich das für später natürlich geplant habe  :ctlu:).
Auch dass Serafin tatsächlich getötet wird, war für mich wirklich überraschend, wenn auch nicht wirklich hinderlich für den weiteren Verlauf.
Die Solars bekamen hier auch Zusatzerfahrungspunkte, weil der erste Kampagnenabschnitt hiermit zuende gegangen ist. Die Prophezeihung ist enthüllt, die Aufgabe ist klar- die Todesritter müssen gesucht und vernichtet werden. Seltsamerweise wollen diesem Ziel alle Solars nachgehen. Zitat Jelena: Nachdem Serafin tot ist, kann es ja nicht mehr sein, dass er uns nur missbraucht. Wir können also ruhig machen, was er uns gebeten hat.

Außerdem hab ich noch um eine kleine Zwischenkritik gebeten, die dann auch nach einigem allgemeinen Lob kam. Wichtig waren folgende Punkte:
- Einer der Spieler wünschte sich mehr "Rätsel". Normalerweise mag ich sowas ja nicht so, aber vll ergibt sich mal was in einer alten Manse oder so.
- Die Spieler wünschten sich, mal wieder in zivilisiertere und bevölkertere Gebiete zu kommen. Dem Wunsch kann ich leicht entsprechen.
- Es sollte mehr Szenen aus dem tagtäglichen Leben geben...Markszenen und sowas...naja, wenns sein muss, vll ist sowas auch mal lustig.
- Diskussionen zwischen den Chars sollten nicht so schnell in Sozialen Kampf ausarten. Ich hab mich damit verteidigt, dass ich lediglich oft auf die Möglichkeit hingewiesen habe, dass man sein Gegenüber auch spieltechnisch überzeugen kann. Ein Zwang hierzu bestand nie.

Leider wissen wir noch nicht, ob und wie die Kampagne überhaupt fortgesetzt werden kann...Ich und ein anderer Spieler wollen zu unserem Studienort ziehen und so könnte es räumliche und zeitliche Probleme geben. Wär echt schade.
Titel: Re: [Exalted] zwischen Harborhead und Varang
Beitrag von: Edwin am 14.08.2008 | 16:22
Hier noch ein kleiner Abschlusstext, den ich verlesen habe. Handelt vom Eintreffen der Wylden Jagd...das Reich ist ja trotz allem auch nicht untätig. Melfeo und Lizza sind natürlich die Drachenblütigen, die in Fes gekämpft haben und entkommen konnten.

Ragara Melfeo fühlte sich unwohl, und das lag nicht nur an seiner inzwischen schweißgetränkten Robe, die ihm am Rücken klebte. Die gesamte Situation wurde für ihn immer unangenehmer.
Da war der penetrante Gestank der sich nervös erleichternden Elefanten noch sein geringstes Problem.
Eine Studienreise in den Süden, nicht so kalt wie der Norden oder so gefährlich wie der Osten, und vor allem außerhalb der wachsamen Augen seiner Familie und des Reiches!
Was für eine großartige Idee.
Die erste Ernüchterung war gekommen, nachdem ihn Gouverneur Sesus Bromor, der Zauberer sosehr schätze wie Lookshy das Reich, ihn in das abgelegenste Kaff des gesamten südlichen Ödlandes abkommandierte.
Und als dann die Sache mit der Belagerung anfing, begann sich Melfeo die Langeweile sehnsüchtige zurückzuwünschen.
Durch das Netz seiner langen dunklen Haare betrachtete er die neben ihm stehende Sesus Lizza, ein Gefundenes Ei, soweit er sich erinnern konnte. Bei allen Göttern, dieser Frau mussten sie in Pasiaps Stufe eine Lanze in den Hintern gesteckt haben. Sie hatte in der ganzen Stunde, die sie nun schon hier warteten, kein einziges mal in ihrer „Jawoll Herr General!“-Haltung auch nur gezuckt.
Es hatte ihn ein hartes Stück Überzeugungsarbeit gekostet, sie nach dem misslungenen Ausfall zum Rückzug zu überreden. Schließlich hatte sich nachgegeben, nach Melfeo ihr erklärt hatte, dass sie dem Reich lebend viel mehr nutzen würde als am Gürtel des Jadejägers.
Neben der Offizierin stand Sesus Bromor höchst persönlich, wie immer seit dem Tod seiner Bälger mit diesem ins Nichts stierenden Blick. Nach allem was Melfeo gehört hatten, war es kein Verlust, dass die Beiden schon so früh zu den großen Drachen gewandert waren.
Hinter den Erhabenen, die dem Landesteg am nächsten standen, reihten sich die Würdenträger der Varang auf: Verschleierte Edeldamen standen da neben fetten schmuckbehängten Adligen, dazu natürlich die dunkelblauen und violetten Roben der unvermeidlichen Sterndeuter.
Und dahinter die verdammten Elefanten. Diese Varang schienen der Meinung zu sein, dass alles was sich nicht mit Uhren verbinden ließ irgendetwas mit Elefanten zu tun haben sollte- der Tag, an dem das Elefantenbetriebene Uhrwerk erfunden wurde, würde mit Sicherheit der höchste Feiertag dieser Leute.
Plötzlich erschallten die viel zu lauten und viel zu schrägen Fanfaren der Ehrengarde, und ein Schiff bog um die Flussmündung. Auf dem Deck glänzten wie an einer Perlenkette aufgereihte kahl rasierte Glatzköpfe. Ein Grund warum Melfeo die Gesegnete Insel verlassen hatte, waren unter Anderem diese Köpfe, oder besser ihr Inhalt. Naja, schlimmer konnte sein „Urlaub“ hier wohl auch nicht mehr werden.
Als erster betrat ein klein und hart aussehender Mönch in schwarzem Kampfanzug den Landungssteg. Er würde gemeinsam mit Bromor zur Botschaft reiten. Melfeo entwickelte zum ersten mal so etwas wie Mitgefühl für den Soldaten- man konnte einfach nur Mitleid für jemanden empfinden, der sich nach einer fehlgeschlagenen Anathemajagd den Fragen eines Abtes stellen musste.
Ihm und Lizza würde die Ehre zufallen, eine junge und hochgeschossene Mönchin zu begleiten. Die Makellose schwang sich auf den verdammten Elefanten als würde sie in ihrem Kloster den ganzen Tag nichts anderes tun. Lizza und Melfeo folgten ihr weit weniger elegant. Als der Zauberer von oben einen Blick zum Fluss warf, sah er weitere Schiffe, auf denen das Grau von Stahl glänzte. Wenig überraschend zeigte ihr Wimpel den Stier des Hauses Sesus- nachdem ihr Gouverneur die Sache mit den Geißeln gründlich versaut hatte, blieb ihnen wohl nichts anderes übrig, als ihre Legionen zu schicken.
Wahrscheinlich hatten sie Bromor nur nicht aus dem Amt entlassen, weil das ihren Ruf innerhalb der Familien vollständig ruiniert hätte.
Die Massen an den Rändern der Straße bejubelten die Ankunft der Abgesandten mit südlichem Übermut und erstickten so eine eventuell entstehende Stille zwischen den Drachenblütigen schon im Keim.
Die Mönchin saß ihren Begleitern mit starrem Blick und vollkommen unbewegtem Körper gegenüber. Ihre Augen waren von tiefstem Dunkelbau, viel zu dunkel für ihr augenscheinlich junges Alter. „Streberin“ fuhr es Melfeo durch den Kopf. Allerdings wohl eine sehr fähige Streberin. Sie waren nicht mehr weit von der Botschaft entfernt und Melfeo machte sich schon Hoffnungen, die gesamte Reise ohne ein Wort zu überstehen als sich diese unfähige Soldatin plötzlich räusperte: „Dies ist der Glockenturm, Ehrwürdige. Eines der schönsten Gebäude der Stadt.“ Die Augen der Unbefleckten zuckten wie kleine Wellen vor einer Sturmflut. „Ich bin nicht wegen einer Stadtbesichtigung hierher gekommen. Dies ist keine Urlaubsreise. Ich bin wegen meiner heiligen Pflicht gekommen, die Anathema von der Schöpfung zu tilgen.“
„Auch für mich ist dies die oberste Pflicht, Ehrwürdige!“ gab Lizza sofort zurück. Manche Leute erkannten einen Fallstrick selbst dann nicht, wenn sie schon mit den Füßen nach oben an einem Baum hingen.
„Dann frage ich mich, warum die Anathema, die Warring angegriffen haben, noch immer am Leben sind.“ gab die Mönchin prompt zurück und lehnte sich wie eine angriffslustige Viper nach vorne.
Lizzas Gesicht färbte sich scharlachrot und sie wollte gerade zu einer Erwiderung ansetzen, als sich Melfeo zu Wort meldete: „ Ich kann euch versichern, dass ich Sesus Lizza mit aller Gewalt auf die rettende Wolke zerren musste, um sie davon abzuhalten, sich geradewegs auf die Unheiligen zu stürzen.“ Warum konnte er eigentlich nicht seine verdammte Klappe halten? Die Andeutung eines freudlosen Lächelns umspielte den Mund der Makellosen. „Ragara Melfeo, wenn ich mich nicht irre. Und ich irre mich nur selten. Ich habe mir eure Akte zukommen lassen. Eure Lehrer am Heptagramm bezeichneten viele eurer Ansichten als recht…bedenklich.“
„Und vor ein paar Minuten dachte ich, es könne nicht mehr schlimmer kommen“ fuhr es Melfeo durch den Kopf.

Weitere Pläne für die Kampagne: Es soll nach Harborhead gehen, wo der alte König im Sterben liegt. Anorns jüngerer Bruder sieht sich (angestachelt von einer bööösen Abysal) als rechtmäßiger König...ein Bürgerkrieg liegt also in der Luft. Außerdem wird die Blaue Königin die Möglichkeit nicht verstreichen lassen, ihre Festungsmanse wieder voll funktionsfähig zu machen- und so den ersten Teil ihrer Mega-Waffe zu rekonstruieren. Auch der andere Abysal der Todesfürstin ist nicht faul und plant mit dem gewonnen Eisen einen Angriff auf Krisall...den anderen bekannten Teil des Artefakts. Ironischerweise sind die Solars gerade unwissend auf dem Weg ins Heerlager der vom Abysal okupierten Steppenreiter. Sie hoffen vom Jadejäger Informationen über die Todesritter zu bekommen. Wird sicherlich ein Spass, wenn sie bemerken, dass sie ihren Feinden genau in die Arme rennen  >;D
Titel: Re: [Exalted] zwischen Harborhead und Varang
Beitrag von: Bluerps am 14.08.2008 | 16:53
Sehr nette Szenen, sowohl dein Abschlusstext als auch Serafins Ende. Mir ist auch mal ein Sidereal überraschend gestorben. Die halten einfach nix aus. :P

Dann hoffe ich mal das klappt auch in Zukunft mit eurer Runde!


Bluerps
Titel: Re: [Exalted] zwischen Harborhead und Varang
Beitrag von: Edwin am 21.10.2008 | 22:22
Oje, oje...mal ein paar Tage geschlampert mit dem Märchenonkel-spielen, schon auf Seite zwei! Das muss natürlich ändern.

Also, hiermit eröffne ich Teil 2 der Kampage!
Die Helden stehen vor der Wahl wohin es weitergeht auf der Suche nach den Schergen der Todesfürstin- und man entscheidet sich, zunächst den Jadejäger in seinem Steppenlager aufzusuchen, um ihn nach Infos auszuquetschen. Auf dem Weg aus der Wüste entdecken die Solars allerdings ein abgebranntes Zeltdorf, in dessen Nähe sich einige heulende Steppenreiterweiber finden. Nach einiger Sprachverwirrung finden die Erhabenen heraus, dass das Zeltdorf von irgendjemandem überfallen wurde, der die Männer gekidnappt hat.
Wer es war bekommen sie aufgrund der Sprachbarrieren aber nicht raus. Anorn vermutet eine Vergeltungsexpedition der Varang, da die Steppenreiter ja Warring überfallen haben- Jelena geht der Sache mithilfe von Fährtenlesen nach. Seltsamerweise stellt sie fest, dass die Angreifer offensichtlich auf Laufvögeln das Lager verlassen haben. Die Spur führt zu einem Gebirgstal, an dessen Wänden sich schauerliche Felsenmalereien und Reliefs von Menschenopferungen zeigen. Am Ende des Tales erspäht Jelena eine ganze rotte von Reitvögeln- und einige Steppenreiterwachen. Die Erhabenen versuchen die Emus in Aufregung zu versetzen und so unbemerkt vorbeizukommen-aber vergebens, die Wachen müssen getötet werden. Hinter ihnen erhebt sich ein uralter Tempel, der sicherlich weit über die Baufähigkeit der Nomaden hinausgeht. Nach einer Eingangshalle folgt ein natürliches Höhlensystem, welches in einer gigantischen Tropfsteinkaverne endet- und in der Mitte eines Höhlensees, auf einer kleinen Insel, die Gefangenen!
Die sollen allerdings grade von etwa vierzig anderen Steppenreitern an einer Art Marterpfahl hingerichtet werden. Die Erhabenen schmieden wilde Rettungspläne, werden aber zu früh entdeckt. Im folgenden Kampf werden alle feindlichen Steppenreiter samt Oberpriester niedergemäht, die Gefangenen können aber wohlbehalten befreit werden. Zum Glück beherrscht ihr Anführer, ebenfalls Schamane, die Feuerzunge. Er berichtet, dass zwischen den Steppenreitern ein großer Streit ausgebrochen ist. Viele begannen einer mysteriösen Gestalt zu folgen, welche sich selbst "Heiland der Welten" nannte zu folgen. Diese Gestalt habe unglaubliche Kraft über die Mächte des Todes und könne daher, nach alter Steppenreiterüberlieferung, nur der Gott der Unterwelt und Vorreiter der Apokalypse sein. Er sei gekommen, um die Steppenreiter zu sammeln und entgültig gegen die Steinzeltmenschen zu führen. Einige Stämme, wie der des alten Mannes, glaubten dem "Heiland" allerdings nicht. Sie wurden von den anderen in die Randgebiete zur Wüste getrieben und fast vollständig ausgelöscht- er selbst sollte an dieser traditionellen Opferstätte dem neuen Gott dargebracht werden.
Die Solars geben den Befreiten die Anweisung, samt ihrer Frauen ins "Grüne Tal", das ja wieder bevölkert werden soll, aufzubrechen.
Etwas misstrauischen werden sie allerdings gegenüber der seltsamen Steppenreiterarmee, die sich da sammelt. Man beschließt aber trotz aller Befürchtungen, dem Lager einen Besuch abzustatten.

Fazit: Irgendwie war Würfelmäßig der Wurm drin, darum gingen die Pläne nicht so recht auf. Die mit Händen und Füßen ausgespielte Unterhaltung mit den Nomadinen sorgte für einige Lacher. Ein netter Abend, bald mehr!
Titel: Re: [Exalted] zwischen Harborhead und Varang
Beitrag von: Edwin am 13.11.2008 | 09:42
Schon vor dem Lager werden die anrückenden Solars von einer Abordnung der Steppenreiter empfangen- unter ihnen befindet sich zu ihrer Freude auch der Jadejäger.
Dieser ist seinerseits ebenfalls sehr angetan vom Besuch der Lichtbringer, glaubt er doch, sie würden sich doch noch seiner Sache anschließen.
Das Lager stellt sich als mit Palisaden befestigte Anlage heraus, welche in ihrem Inneren hunderten von Zelten Platz bieten. Anorn schätzt, dass etwa 20.000 Krieger hier untergebracht sein könnten. Als die Solars hineingeführt werden, sehen sie außerdem zahlreiche Schmieden, Werkstätte für Belagerungswaffen und Bestienzwinger. Ein bevorstehender Krieg liegt förmlich in der Luft. Xoli, der ja ehemals Schmied war, fällt außerdem auf, dass die geschmiedeten Waffen seltsamerweise nicht aus Stahl hergestellt werden, sondern rohes Eisen verwendet wird. Der Jadejäger führt die Gäste in sein Zelt, wo er hastig eine auf dem Tisch liegende Karte ausrollt. Anorn kann allerdings noch einen Blick darauf erhaschen. Er stellt fest, dass auf der Karte verschiedene Linien vom Lager zur Feenstadt Kristall gezogen wurden. Allerdings finden sich auch ähnliche Linien vom Schwarzen Tor in die Glasstadt. Plötzlich tritt ein Mann mit einer sein Gesicht verhüllenden Kultmaske ins Zelt. Er kündigt an, dass „der Heiler der Welten“ die Gäste heute Abend empfange werde. Der Jadejäger selbst weiß, danach befragt, fast nichts über diese mysteriöse Gestalt- außer dass er mit dem Reich keine gemeinsame Sache macht und darum gute Hoffnung besteht, dass der Kriegszug noch einige Dynastenköpfe für den Gürtel des Jägers abwirft. Die Solars haben dann noch die Möglichkeit, sich in einem Zelt etwas von der Reise auszuruhen.
Anorn stellt sofort die Vermutung an, dass der „Heiler“ offensichtlich einen Angriff auf Kristall plant. Als Xoli noch die Eisenwaffen erwähnt, ist die Sache klar- Jelena fällt ein, dass in den Märchen die sie gehört hatte Feen immer nur mit Waffen aus Eisen verletzt werden konnten. Außerdem bestätigt sich nun endgültig die Vermutung, dass die Steppenreiter von der Unterwelt aus koordiniert werden- schließlich scheinen sie Verstärkung vom Schwarzen Tor zu erhalten und Jelena ist außerdem der Grabgeruch des Totenmaskenträgers aufgefallen.
Bleibt die Frage, wie man sich in dem Konflikt zu stellen hat. Die Solars kommen zu dem Beschluss, zunächst mit den Reitern gemeinsame Sache zu machen und Kristall anzugreifen. Die Armee wäre ein mächtiger Verbündeter gegen die Kräfte des Reiches, und außerdem hat Jelena ja so wie so die Anweisung von der Blauen Frau erhalten, die Glasstadt eines Tages zurückzuerobern.
Schließlich werden die Helden um kurz vor Mitternacht in die Mitte des Lagers gerufen, wo sich drei uralte, sicherlich nicht von Steppenreitern erbaute Stufenpyramiden befinden. Das ganze Lager ist versammelt. Plötzlich erstrahlt ein geisterhaftes Licht an der Spitze der größten Pyramide und sieben der Maskenträger treten auf die oberste Stufe. Jeder von ihnen führt einen gefangenen Steppenreiter von einem der rebellischen Stämme mit sich. Plötzlich schneiden die Kultisten ihren Opfern die Hälse durch und lassen die leblosen Körper die Stufen herunterkugeln. Unten angekommen stürzen sich die versammelten Reiter auf die Leichen und lassen von ihnen nicht einmal Knochen übrig. Dann erreichen die Trommeln ihren Höhepunkt und verstummen dann schlagartig- der „Heiland der Welten“ tritt auf die oberste Stufe. Es ist eine beeindruckende hochgeschossene Gestalt, deren Körper ganz in eine tief schwarze Plattenrüstung gehüllt ist. Sie trägt einen verdrehten, mit mystischen Zeichen versehenen Stab und einen wallenden purpurnen Umhang. Ihr Gesicht wird zur einen Hälft von einem Helm bedeckt, die andere ist mit einem rostroten Bart überwuchert.
Der Heiler wendet sich sofort an die Solars und erwähnt spöttisch ihre „Sorgfalt“, mit der sie ihre Taten vor dem auf Anathemajagd befindlichen Reich verbergen. Die Erhabenen versuchen diplomatisch zu reagieren und ihre Hilfe beim bevorstehenden Krieg anzubieten- die der Heiland jedoch arrogant ausschließt. Daraufhin verlassen die Helden verärgert das Lager in Richtung Grünes Tal- selbst der Jadejäger kann sie nicht mehr umstimmen.

Anmerkungen: Der Heiland hat von seiner Herrin die Anweisung bekommen, auf jeden Fall dafür zu sorgen, dass die Solars weiterhin in die Sache verwickelt bleiben- schließlich spielen sie ja eine gewichtige Rolle in der Erfüllung der Prophezeihung. Allerdings wäre zu viel Zusammenarbeit mit den mächtigen Erhabenen wohl auch nicht anzuraten- so wählen sie die Variante, ihnen widerholt zu sagen, sie sollen sich aus der Sache heraushalten- um damit zu gewährleisten, dass sie sich auch möglichst weiter mit der Affäre beschäftigen.
Titel: Re: [Exalted] zwischen Harborhead und Varang
Beitrag von: Edwin am 15.11.2008 | 14:53
Im Tal hatten die Solars erst einmal zur allgemeinen Völkerverständigung beizutragen- die Harborhead Soldaten verstanden sich nicht mit den ehemaligen Sklaven und Solarkultisten, und keiner verstand sich natürlich mit den neu angekommenen Steppenreitern. Doch dank ihrer diplomatischen Fähigkeiten schafften es die Helden schließlich, den Haufen wenigstens ein wenige zusammenzuschweißen. Bei einem Besuch beim Gott des Tales erfuhren sie außerdem, dass er eine große Wunde in seinem Fleisch spühre, die sich immer weiter ausbreitet (das Lager der Steppenreiter ist aufgrund der ständigen nekromantischen Rituale kurz davor, zum Schattenland zu werden)
In der Nacht hat Anorn eine seltsame Traumvision
Er kämpft sich alleine durch ganze Reihen von gesichtslosen Feinden...Steppenreitern, Varang Soldaten, Reichslegionären...auf einmal trifft ihn ein heftiger Schlag und er wird zu Boden geworfen. Über ihm baut sich ein mächtiges, kriegsgerüstetes Wesen mit Stierkopf auf- offensichtlich Ahlat, Gott des Krieges. Er wirft dem Solar vor mit diesen Kämpfen seine Zeit zu verschwenden. Er solle nun nach Hause zurückkehren, da sein Vater, der König von Harborhead, im Sterben liege.
Anorn fällt auf die Knie und stellt die Frage, welche ihn schon seit seiner Erhebung quält- ist er wirklich ein Auserwählter seines Gottes oder nur von Dämonen besessen, wie es sein Bruder behauptet. Ahlat antwortet, dass jeder, welcher im Kampf Mut und Kraft beweist und sich als würdig erweist, Ahlats Auserwählter sei.
Am nächsten Morgen macht sich der verstoßene Prinz mit seinen Gefolgsleuten und seinen zwei Begleitern auf den Weg nach Norden, um endlich heimzukehren.
Die Steppenreiter belästigen die Reisenden glücklicherweise nicht, und so glänzt bald das Wasser des Gelben Flusses, natürliche Grenze des Landes Harborhead, in der Ferne.

Hiermit endet der erste Teil endgültig- die Verbannung ist vorbei, und der Krieg um Harborhead kündigt sich an. Bald werden die Massenkampfregeln wohl einem weiteren eingehenden Test unterzogen :ctlu:
Titel: Re: [Exalted] zwischen Harborhead und Varang
Beitrag von: Bluerps am 15.11.2008 | 16:13
Und, hast du vor Anorn zum König von Harborhead zu machen?


Bluerps
Titel: Re: [Exalted] zwischen Harborhead und Varang
Beitrag von: Edwin am 15.11.2008 | 17:47
Ist schon passiert, bin etwa zwei Sitzungen mit dem Schreiben hintendran...auch wenn es ganz anders gekommen ist, als ich dachte.

Rest kommt, sobald ich wieder Zeit habe!