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Das Tanelorn spielt => Spieltisch - Archiv => Forenrollenspiele => [TSOY] Gonne-on-Maire => Thema gestartet von: oliof am 27.06.2008 | 23:12
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Livrierte Knaben stehen an der inneren Pforte des Anwesens der Orleanders und reichen den Gästen zur Begrüßung amuse-geule, bevor sie auf dem Weg in die Parkanlage von jungen Sklavinnen Wein und Wasser aus irdenen und goldenen Krügen in ihre Pokale gegossen bekommen.
„Die Pokale selbst sind auch von Helvetisseau” läßt eine Dame unüberhörbar schrill ihre Begleiterin wissen, die mit übertriebenem Erstaunen auf diese „Neuigkeit” reagiert; Ferdinand erkennt in den Pokalen ein altes Design, dass die Orleanders seit langem in Massen produzieren.
Die Vernissage zeigt einige der bekannteren Werke Helvetisseaus entlang des Pfades, der zu einer Buchsbaum-Rotunda führt, in deren Mitte eine kleine Bühne ist, auf der die neueste Skulptur, derzeit noch mit dunkelrotem Satin verhängt. Es geht an der Würgerin vorbei, dann kommt die Schwindsucht, der Gehenkte Meuchler, das Sklavenkind und schließlich steht man neben dem Süßen Tod, einer berühmten Darstellung eines jungen Mannes, der von der Poiture-Sucht zerfressen im Atelier des Künstlers starb, als dieser die letzten Hammerschläge tat, um das Abbild zu vollenden.
Auf der anderen Seite der Rotunda sieht Ferdinand seinen Onkel, der wie gewohnt den jovialen Gast gibt, während er andere Anwesende erpresst, aushorcht und zu seinen Marionetten macht; General Lavelle ist nicht anwesend, doch er wird von einigen hochrangigen Offizieren präsentiert, und es sind noch einige Unbekannte anwesend, unter denen D'Anton Rattengesicht erkennt, der allerdings in zivil anwesend ist.
Das Celia von Ruman quicklebendig und mit einer Entourage aus einer Elfe, einer wilden Qek und eines Goblins anreist, erregt einiges Aufsehen, dass sie gemeinsam mit Ferdinand und dessen Leibdiener kommt, ist nur das Tüpfelchen auf dem i.
Und so dauer es nicht lange, bis Pierre Orleander, in Begleitung seiner Equipage erscheint, um dem Neffen des Kalifen und seiner Begleiterin die Aufwartung zu machen. Einen winzigen Augenblick schaut Pierre fast … gierig … in Richtung Sirrahs, doch er fängt sich bevor jemand Anstoß nehmen könnte, und verbeugt sich – halb spöttisch, halb respektvoll – vor Ferdinand und Celia.
„Herzlich willkommen in unserem bescheidenen Anwesen, werter de Maire, werte Ruman! Ich hatte schon fas befürchtet, auf Euch als Gäste verzichten zu müssen, doch ich freue mich, dass ich die Enthüllung des Kunstwerkes nicht umsonst verzögert habe. Es wird noch eine zeitlang dauern, aber ich bin mir sicher, dass Ihr von der Genialität Helvetisseaus gerührt sein werdet.”
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"Nun, ich bin schon sehr gespannt, wie sich der Abend entwickelt. Ich hoffe dass es kein Werk ist, das mit der Hilfe von Feuer geschaffen wird, wie bei Euch in letzter Zeit üblich. Der Geruch von verbrannten Menschenfleisch, liegt immer so lange in der Luft und ich habe gerade erst den Geruch des Dschungels abgewaschen bekommen."
Ferdinand fächelte sich frische Luft zu und sah den Rest der Kunst an.
"Aber der geschmackvolle Anfang macht mir Hoffnung."
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„Nun, Monsieur de Maire, Ihr sollt nicht enttäuscht werden. Helvetisseau hat wie immer nur den besten Stein bekommen, und wie immer hat er es verstanden, die Marmorisierung in Szene zu setzen – schaut Euch den süßen Tod an, er sieht aus wie blutüberströmt, am besten wirkt der Effekt, wenn die Statue taubenetzt ist; oder die Würgerin, deren Muskelspiel durch die schwarzn Linien besonders an Ausdruck gewinnen … laßt es mich so sagen: Helvetisseau hat diese Technik zu auf eine neue Stufe erhoben. Ach, da ist Euer Onkel – Ihr entschuldigt mich einen Augenblick?”
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Sirrah erwiedert Orleanders Blick mit ihren dunklen, "unschuldigen" Augen. Die linke Hand ist in ihrem Kleid verborgen, so dass es kaum auffällt, wie sie die Hand zur Fast ballt und feste zudrückt, während sie Orleander scheinbar ruhig anschaut.
Sie schaut zu Llacunia und Lelia und beginnt alsbald ihre nähere Umgebung genauer in Augenschein zu nehmen. Doch sie ist immer in Llacunias Nähe - ihre Tarnung will sie ja nicht gefährden.
"Wozu brauchen die Menschen hier all diese Pracht? Was ehren sie mit diesem Aufwand? Ist das hier ein wichtiger Ort ihrer Vorfahren?" Sie flüstert zu Llacunia - immer noch die einzige, die sie versteht. E ist sehr verwirrend. In ihren eigenen Massstäben kennt die Qek durchaus Anlässe und Orte, die geschmückt und in prächtigen Zeremonien hergerichtet werden. Normalerweise geschieht das, um die Ahnen wohlgesonnen zu stimmen.
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Sirrah spürt die Geister der Toten, die an die Statuen gefesselt sind, und denen ein Eingang in das Jenseits verwehrt bleiben wird, solange diese bestehen. Sie fühlt den Todeskrampf des Kindes, dem die Würgerin den Hals zudrückt, sie sieht das Blut des jungen Mannes, dessen Todesschmerz durch die dumpfe Glocke der Mitternachtsblüte verdeckt wird.
Hier gibt es Tote, die ihre Hilfe brauchen.
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Mit einem Fächer schirmt Llacuina ihre Lippen von allen potentiellen Lauschern ab. Nicht dass es hier auch nur einen Menschen gäbe der die Sprache der Quek beherrscht, aber zu flüstern ohne sich vor Lippenlesen zu schützen würde Aufsehen erregen.
Ihre freie Hand wandert knapp unter Sirrahs Brustansatz und streicht darüber - wie im Becken als die Quek für ihre Gehorsamkeit belohnt wurde, und die Erinnerung alleine bringt schon einen wohligen Schauer.
"Gut gemacht, meine Liebe... Du bist schon eine sehr wohlerzogene Zofe.
Was die Kunst hier angeht: Sie hat keinen tieferen Zweck. Sie brauchen sie um ihren Reichtum und ihre Wichtigkeit zu zeigen, und das war es. Morgen scheißt ihnen der Hund aufs Grab, aber sie wollen nicht daran denken."
Sie winkt ihr kurz.
"Komm grad mit, ich stelle dich einem Freund vor."
Ihr Blick geht zu Rattengesicht, der hier unter den feinen Pinkeln fast so deplaziert erscheint wie die Wasserhexe.
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"Ja, beeindruckende Kunst."
Ferdinand sieht zu, wie der Gastgeber entschwindet und zu seinem Onkel eilt.
Die Queck redet mit Llacuina und diese fächelt mit einem Fächer, als wenn sie nie etwas anderes getan hätte.
"Da wird heute jemand Herzen oder Nasen brechen."
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Celia stand aufrecht in ihrem prachtvollem und außerdem enorm unpraktischem Kleid und fächerte sich ein wenig schwüle Luft zu. Die Aufwartung des Orleanders nahm sie mit einem Nicken zur Kenntnis und als jener sich anschickte wieder das Weite zu suchen sprach sie ihm noch kühl hinterher.
"Ich bin so froh dass ich es noch einrichten konnte diese Vernissage bewundern zu können. Ich wäre lieber gestorben als diese Wonne hier zu verpassen..."
Dann sah Celia sich ein wenig um, vielleicht konnte sie ja Entsetzen und Furcht irgendwo ausmachen und daran erkennen, wer alles etwas gegen ihr Haus haben könnte, doch schnell war sie sich bewusst, dass hier jeder auf der Zündschnurr zum Pulverfass stand und sich jeder der nächste zu sein schien.
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Sirrah bleibt mit einem Mal wie erstarrt stehen. Sie ignoriert Llacunias Befehl und kann ihre Augen einfach nicht von diesen Abscheulichkeite nehmen. Langsam wandert ihr Blick von einer zur anderen.
"Wie schrecklich. Wie schrecklich! Wie kann jemand nur so etwas tun? Wie kann man nur?" Sie ist sich garnicht bewusst, dass sie ihren Schrecken laut ausspricht.
Dann, anstatt Llacunia zu Folgen, geht sie langsam von Statue zu Statue, als würde sie diese aus der Nähe bewundern wollen. Wer nicht genau hinschaut mag ihr Verhalten für Faszination statt Schrecken nehmen, aber in Sirrahs Kopf rasen schon Pläne und Gedanken zur Vernichtung. Einmal streckt sie eine Hand aus um eine der Statuen zu berühren.
"Habt keine Angst. Ich....werde euch helfen." flüstert sie leise.
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Als Sirrah eine der Statuen berührt fühlt sie einen Ruck, und steht direkt vor Llacuina, die sie mit wütend funkelnden Augen ansieht.
"Willst du denn alle Aufmerksamkeit auf dich ziehen? Wir sind hier um etwas herauszufinden, nicht um uns zum Gespött der ganzen Stadt zu machen!"
Die Augen der Elfe sind vielleicht hellsichtiger als die normaler Menschen, aber ihre Ohren sind blind für das Wehklagen des Jenseits'. Alles was sie sieht ist eine schlecht erzogene Zofe, und der einzige Weg um sie auf dem Weg zur Abrichtung zu halten wäre es sie schnell und profund für ihr Fehlverhalten zu bestrafen.
Ihr Blick gleitet durch den Raum, und sie sieht zu Orleander und Ferdinands Onkel, mit dem er tuschelt. Sie entsinnt sich wieder des gierigen Blickes den er auf die hübsche Sklavin geworfen hat, und der heimlich geballten Faust Sirrahs... Es wäre sicher gut für die Formung ihrer Persönlichkeit, wenn sie Fehlverhalten mit erniedrigenden Diensten für ihren Feind verknüpft und damit dazu getrieben wird, besser ihren eigentlichen Herren zu dienen.
"Wir müssen zum Gastgeber gehen und uns entschuldigen. Ich werde versuchen zu erreichen dass du ohne Strafe davon kommst, aber auf seinem eigenen Grund und Boden kann ich Orleander nicht zwingen. Tue dein bestes um naiv und unschuldig zu erscheinen, das könnte sein Herz etwas erweichen."
Dass sie eigentlich das Gegenteil im Sinn hat verschleiert sie, indem sie das Gift ihrer Gedanken hinter Honig auf der Zunge und einem besorgten Ausdruck in den Augen verbirgt.
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D'anton sichtete erst einmal die sonstigen Anwesenden, wen er mochte, wer ihn mochte, wer ihn nicht mochte und wen er nicht mochte. Es hielt sich in etwas die Waage.
Den wichtigen Leuten und denen, die ihm wichtig waren, machte er seine Aufwartung, behielt aber Ferdinand im Blickkontakt. Auch er erblickte Rattengesicht, der irgendwie nicht in dieses Bild passte. D'anton lächelte ihm zu und das Lächeln wurde erwidert. Diese Unterhaltung über Messer war schon etwas Feines und man war sich halbwegs grün!
Vor der Skulptur des gehängten Meuchlers verweilte D'anton ein wenig länger und meinte auch, etwas Familiäres zu erkennen. Dann schlenderte er weiter Richtung Rattengesicht.
Ja, das könnte ein interessanter Abend werden... Illustre Leute hier und ichh kann die Elfe, die Ruman und die Qek Sklavin endlich mal näher beobachten!
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Sirrah schaut zu Llacunia. "Kannst du denn nicht sehen?" Sie deutet auf die Statuen. "Sie halten die Toten gefangen. Solange diese Statuen existieren, leiden Seelen!"
Dann schüttelt sie den Kopf. "Was du sagst ergibt doch gar keinen Sinn. Ich gehöre doch nicht ihm, nur weil ich hier bin. Hmpf!" Trotzdem folgt sie Llacunia, wenn auch voller Wut, die nur geradeso verborgen bleibt.
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"Mag sein, aber jetzt und hier ist nicht der richtige Moment sich darum zu kümmern, und schon gar nicht so.
Außerdem gebieten die Sitten hier dass der Gastgeber auf seinem eigenen Grund das Sagen hat, und es ist schlechtes Benehmen sich dagegen zu stellen."
Sie führt die Sirrah zu dem ungleichen Intrigantenpaar, das sofort verstummt und die Elfe mit einer Miene erwartet, mit der der Jäger im Gebüsch darauf wartet ob das Rascheln ein prächtiger und nützlicher Hirsch oder ein hungriger und gefährlicher Baumpanther ist. Llacuina bedeutet der Quek wieder in ihre knieende, dienstbare Haltung zu gehen und spricht dann.
"Monsieur Orleander, es ist ein wahrhaft prachtvolles Ereignis das ihr organisiert habt, und es beschämt uns Dame vom See kein Gastgeschenk dabei zu haben, das diesem Empfang angemessen sein könnte. Dann ist uns aber aufgefallen mit welchem ihr die neueste Zofe des Hauses Ruman betrachtet habt... Und wie es das Glück bestellt hat steht sie unter unserer Obhut.
Vielleicht empfändet ihr es als angemessene Compensation für unseren Faux-pas und als Krönung dieses Ereignisses, wenn ihr etwas Vergnügen mit ihr haben dürftet? Sie ist zwar noch unerfahren und schüchtern, aber ein hübsches Ding und sehr fügsam und zärtlich... Die Dame vom See wäre auch gerne dabei um eure Wünsche in ihre unterlegene Zunge zu übertragen, und vielleicht könnte man danach ganz entspannt über einige... Mißverständnisse der letzten Zeit sprechen und sehen, wie man sie aus der Welt räumt."
All das spricht so verspielt aus wie ein paar inhaltsarme aber witzvolle Wortspiele, nicht wie die finstere Ausnutzung von Sirrahs Notlage und völlige Ignoranz ihrer Gefühle die sie eigentlich ist.
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„Madame vom See, das Fehlverhalten Eurer Zofe ist mir durchaus nicht entgangen, und es ist ehrenhaft von Euch, Kompensation anzubieten. Es ist aber ganz offensichtlich” sagt Orleander mit einem Blick zu Baptiste, „dass sie neu ist und einem solchen Anlaß nicht gewachsen. Ich denke es wäre vielmehr an Euch, hier Wiedergutmachung zu leisten…”
Baptiste räuspert sich und wirft dann ein „Ich wäre auch gerne bereit, das ganze zu bezeugen”.
„Werter D'Anton, was für eine Freude, Euch mal wieder zu begegnen”, erwidert Rattengesicht den Gruß D'Antons mit einer ebenso gestelzten Verbeugung, die wie die Worte des Soldaten so gar nicht zu ihm passen wollen. „Lavelle traut dem Mondgezücht hier nicht und ich soll ein bißchen ein Auge auf die Leute haben. Ich hab das Gefühl, hier ist was im Busch… nein, wirklich: Weiter hinten im Garten hab ich vorhin seltsame Bewegungen gesehen.”
Ferdinand sieht, wie sein Onkel ihn zu sich heranwinkt.
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Sirrah schaut von Orleander zu Llacunia. Sie kämpft darum ruhig zu bleiben. "Was brauchen sie so viele Worte um so etwas einfaches zu klären? Eine Entschuldigung kann doch nicht so schwer sein." Je länger das Gespräch zwischen den beiden dauert, desto weniger wirkt Sirrah wütend, und desto mehr verwirrt und neugierig.
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Llacuina wedelt mit ihrem Fächer vor ihrem Gesicht, um ihren Moment der Verwirrung zu überspielen.
"Kompensation... von der Dame vom See? Woran denkt ihr?"
Als Ferdinand gerufen wird muss sie erneut zum Fächer greifen.
"Was... wird das? Gefällt euch denn meine Zofe nicht, und sollte nicht eigentlich sie etwas über Schicklichkeit lernen?"
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Orleander grinst breit.
"Meine werte Dame vom See, dass Ihr Eure Zofe nicht recht zu unterweisen wisst, ist nicht ihr Verschulden. Ganz offensichtlich seid Ihr es, die Unterweisung benötigt… doch wenn Ihr wünscht, darf Eure Zofe auch zuschauen, und so etwas dazulernen"
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Ferdinand schlenderte zu seinem Onkel und beobachtete die Umgebung seines Onkels.
"Nun Onkel, bist Du fertig mit deiner Blutoper, oder fehlen dir noch ein paar Statisten?"
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Llacuina setzt ein strahlendes Lächeln auf, und die Lichtreflexe auf ihrer Haut schimmern friedlich und unschuldig wie ein Bergsee in der Mittagssonne.
"Nein, nein, ihr verkennt die Lage... Die Dame vom See hat ihr bestmögliches getan um sie zu einer guten Zofe zu machen, und Madame Ruman könnte bezeugen dass sie keine Mühen gescheut hat. Blickt in diese Augen und sagt an, glaubt ihr sie könnten lügen?"
Dann wird ihr Blick kälter und fährt über Sirrah.
"Das Problem ist vielmehr die Achtlosigkeit dieser Wilden. Ihr wisst ja, wie es in den unzivilisierten Landstrichen am Rande der Erdscheibe ist - ein gutes Herz, aber der Kopf kommt nicht mit."
Wieder wechselt ihr Tonfall, und sie spricht rotzfrech über Sirrahs Bestrafung als ob es schon eine beschlossene Sache wäre, die keinen Widerspruch duldet.
"Sie muss natürlich diszipliniert werden. Aber bedenkt bitte, dass sie es nicht so gemeint hat, und seid etwas mild, ja?"
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Baptiste lacht kurz, fast hört es sich wie ein bellender Husten an. „Ach mein Junge, an Statisten hat es mir nie gemangelt, es sind immer die Hauptrollen, die schwer zu besetzen sind. Ich habe aber gehört, Du machst Dich ganz gut. Hör mal”, sagt er und will Ferdinand beiseite ziehen „können wir uns vielleicht ungestört unterhalten? Ich denke, ich kann Dir ein ganz gutes Angebot machen.”
Orleander hört sich Llacuinas Rede mit spöttischer Miene an. „Zuerst schafft Ihr es nicht, eine Wilde zu zähmen, und dann wollt Ihr auch noch, dass sie anstatt Eurer bestraft wird? Ein solches Schauspiel an Schwäche und Verlogenheit habe ich nicht mehr erlebt, seitdem … nun gut, dann bitten wir eben die Dame von Ruman hinzu und hören, was sie dazu zu sagen hat! Piedro, sei doch bitte so gütig, und bitte Celia von Ruman zu uns.”
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Nach dem sich Pierre abgewandt hatte schlenderte Celia ein wenig umher, den eine Vernissage sollte man auch auf sich wirken lassen, weshalb ihr das Geplänkel von Sirrah und Lacuina nicht entgangen war. Dennoch war dies die perfekte Situation um zu die Eignung von Sirrah und Lacuina sicherzustellen und augenscheinlich machten sie beiden sich ganz gut.
Fräulein von Ruman stolzierte quer über den vermeidlichen Platz und blieb bei der Schwindsucht stehen und gesellte sich dort zu einer kleinen Gruppe von Hofdamen, welche sich die neusten Erkenntnisse über Helvetisseau an den Kopf werfen. Celia hört sogar eine vermeidliche Wortschöpfung "Helvetisseausieren" und muss unvermeidlich ein wenig Schmunzeln. Hier würde sie bestimmt noch einige interessante Gespräche führen können.
Wie es nicht ungewöhnlich war, nahm man sie zwar wahr, aber musterte auffällig unauffällig und ein gutes Gehör konnte es in den kleinen Köpfchen arbeiten hören. Celia selbst ging gedanklich mit einem lächeln die möglichen Gedankengänge der Damen durch.
"Muss ich die kennen? Über wen sollte ich in ihrer Anwesenheit nicht lästern? Grüße ich, oder lass ich sie mich begrüßen?"
Den letzten Gedanken kam Celia zuvor und eröffnete mit einem glücklichen, beinahe euphorischen...
"Gibt es überhaupt jemanden der von sich behaupten kann, etwas gesehen zu haben was nicht zerspringen würde im Antlitz dieses Kunstwerkes?"
... und sprach zwar zu den Damen, aber sprach sie nicht wirklich an. Dennoch nickten die Hofdamen fleißig und zustimmend.
"Ich glaube mein Herz wird schwach bei solcher Kunst...", sprach die Lebefrau, aber die wirkliche Kunst war es, dass ihr eine kleine Träne über die Wange huschte. Jederzeit weinen zu können ist eine harte Kunst, aber wer sie beherrscht ist in der Lage beinahe jegliche Gefühlsregung zu projektieren. Aber gerade als der Funken zu lodern begann nahm ein Diener der Orleanders neben Celia Stellung und wartete allen Regeln der Etikette entsprechend darauf dass man ihm ein Zeichen gibt.
Celias Gedanken überschlugen sich, wollte sie sich jetzt nicht lächerlich machen und den Knaben ansprechen, dennoch ist ihre Neugierde entzündet worden. So liess sie ihn einen Moment stehen und wechselte einige hohle Worte über Helvetisseau, Helvetisseau's Kunst, Helvetisseau's Leben und über unsäglich viele andere Dinge welche mit H beginnen, bevor sie sich leicht energisch zum Diener gewendet hat und ihm kurz zunickte. Als dieser dann eine Hand zum Mund führte hat sich Celia etwas ins Ohr flüstern lassen und auch der Fingerzeig auf den Gastgeber wird noch für den einen oder anderen Tratsch auf dieser Vernissage sorgen.
"Meine Damen, laufen sie mir ja nicht weg, aber Herr Orleander wünscht mich zu sprechen." sprach Celia und liess die Damen mit Neid im Magen stehen und folgte Piedro zu dem Gespann. Dort angekommen machte Celia einen Knicks, lächelte ein zuckersüßes Lächeln und strecke Pierre ihre Hand für einen Handkuss entgegen.
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„Aaah, da ist ja die werte Dame von Ruman! Ich bin erfreut, Euch bei bester Gesundheit zu sehen! Liebe Celia, wir – also die Dame vom See und ich – wir haben hier einen kleinen Disput; vielleicht helft Ihr uns, in der Sache eine angemessene Lösung zu finden? Diese Zofe” er macht eine handwedelnde Bewegung in Richtung Sirrah, „hat sich ihrer Position unangemessen benommen; nun findet die Dame vom See, dass dafür Kompensation ansteht – während sie allerdings ihrer Zofe … die Aufgabe der Kompensationsfindung überlassen will, bin ich mir sicher, dass die Nachlässigkeit schon in der Auswahl und Vorbereitung durch die Dame vom See zu finden ist, und wir das Übel bei der Wurzel packen sollten. Meint Ihr nicht auch, dass von einer so grobschlächtigen Zofe auch im Nachgang nicht zu erwarten ist, dass sie … zufriedenstellend dienen kann?”
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Sirrah verfolgt die Unterhaltung zwar, aber nur noch Halbherzig. Es sind einfach zu viele Worte. Dann wandert ihr Blick wieder zur nächsten dieser Statuen herüber und betrachtet diese sehr eingehend. Allein die Anwesenheit von Orleander hält sie davon ab, hier und jetzt ihre Fähigkeiten einzusetzen. Vielleicht kann sie etwas erreichen, wenn sie Kontakt zu diesen Wesen aufnehmen kann, die die Statuen gefangen halten.
Sirrah ignoriert Orleander, Llacunia und den Streit um ihr Verhalten zunehmend und schliesslich entfernt sie sich auch um die Statuen, eine nach der anderen noch genauer in den Blick zu nehmen. Sie bleibt erst einmal beim süssen Tod stehen und mustert die Züge des sterbenden genauer. Alles andere wirkt auf sie wie verschwunden. Schleisslich erscheineng ar Trähnen in ihren Augen - als wäre sie von der Arbeit überaus ergriffen.
Irgendwelche Hinweise auf die Wirkweise der Bilder muss es geben. Sirrah hält nach Symboliken ausschau, die auf Gefängnis oder Fesseln hindeuten. In einem solchen Kunstwerk lassen sich derartige Dinge sicher verstecken, ohne dass sie die Harmonie stören, ja sie können sie sogar unterstützen. Die Art und Weise, wie es geschieht, mag verstehen helfen.
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Im Flüsterton antwortete D’anton:
„Hmmm... werter Guillaume, soso, seltsame Bewegungen im Garten und manieren eurerseits. Mit der hauseigenen Sicherheit scheint es nicht weit hin zu sein, wenn ich schon vorhabe, mir dieses Schauspiel neugierigerweise anzusehen. Solange ich nur die Enthüllung der Statue mitbekomme. Und das Lavelle niemandem traut... ich würde es auch nicht machen, mit wenigen Ausnahmen. Kommt ihr mit raus?“
Ferdinand zunickend, mit einem Augenaufschlag Richtung Garten und zu Rattengesicht, machte sich D’anton daran, den Garten zu erobern...
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"Ich verstehe.." gab Celia von sich und nickte bedächtig. Sie verstand wirklich, dass es sich hierbei um vielleicht DIE perfekte Situation handeln könnte, auf die sie schon seid einigen Wochen gewartet hatte, also galt es nun keinen Fehler zu machen. Sie öffnete ihren Fächer und genoss ein wenig Abkühlung, als sie sich unmittelbar wieder zu Pierre gewendet hat.
"Pierre, du hast das wirkliche Problem mit deinem hübschen Worten direkt getroffen. Wir müssen die Wurzel des Übels angehen, den sonst wird der Baum immer mal wieder eine faule Frucht abwerfen."
Leicht theatralisch breitete Celia ihre Arme aus.
"Ich sehe mich ja als Mutter der beiden an und als solche habe ich alle Privilegien und Pflichten zu tragen, da gebt ihr mir doch recht, oder Pierre?"
Ohne eine Antwort abzuwarten, gar ohne überhaupt Zeit für eine solche einzuräumen fuhr Fräulein Ruman herum und deutete auf den Platz wo Sirrah ebend noch stand, kicherte einmal kurz auf und zeigte quer über den Platz auf die Quek, welche sich gerade erstaunlicherweise mit den Kunstwerken beschäftigt.
"Sie ist sozusagen meine kleine Tochter, so wild und ungestüm. Aber sie hat einen guten Geschmack was wunderbare Kunst angeht, dass muss man ihr einfach lassen.", und abermals machte Celia eine halbe Drehung und stand nun wieder Angesicht zu Angesicht mit Pierre Orleander und fing an zu säuseln. "Wenn also jemand Wiedergutmachung zu leisten hat, dann sind dies meine Pflichten und ich würde diese Pflichten mit Stolz erfüllen."
Celia sah Pierre tief in die Augen, mit einem leicht schmachtenden Blick. Er würde mit Sicherheit in die Falle tapsen, alleine aus der blanken Gier heraus und dieses Angebot annehmen. Doch Celia ging gerne auf Nummer sich und kam nah an Pierre heran und flüsterte ihm leise zu.
"Doch habt acht, für die Forderung nach euren Privilegien, fordere ich nach meinen Privilegien..."
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Baptiste tritt einen Schritt zur Seite und redet dann auf Ferdinand ein
„Orleander hat irgendetwas in der Hinterhand; ich hab ihn selten so direkt und aggresiv handeln sehen wie in den letzten Wochen – damit meine ich nicht den Umgang mit seinen Sklaven, sondern mit den anderen Ammeniten… ich mag ein fetter alter Intrigant sein, aber meine Familie soll nicht draufgehen, weil mein einziger Erbe sich zu lange mit persönlichen Aufgaben aufhält. Hier, nimm diesen Ring, er wird Dir die Geheimnisse offenbaren, die hinter der Blutpest stecken.”
Orleander hängt an Celias Lippen und ist einen halben Atemzug sprachlos, geradezu berauscht, bevor er antwortet: „Nun, meine liebe Celia, Eure Opferbereitschaft soll belohnt werden. Doch erst einmal wollen wir warten, bis die Sonne untergeht und wir das Schmuckstück enthüllen können, das uns alle heute hierhin geführt hat…”
Sirrah muß sich nicht lange umschauen, bis sie erkennt, was die Toten an diese Statuen fesselt; es ist keine Kette aus Eisen und auch kein Gefängnis aus Rohrstab – die Gesichter der Statuen sind wie lebendig, und die Geister darin gefesselt.
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Sirrah schluckt leise, als sie das erkennt. Langsam geht sie von Statue zu Statue. Als würde sie sie genau bewundern, betrachtet sie jede von ihnen und ist zugleich mit Abscheu erfüllt und voller Ehrfurcht vor den Fähigkeiten, die hier zum Einsatz gekommen sind. Wer immer für diesen Zauber verantwortlich ist, ist kein einfacher Hexendoktor, kein Taschenspieler und kein Dilletant. Aber es ist auf jeden Fall jemand, der gestoppt werden muss.
Vielleicht würde sie später die Geister befragen können und Hinweise erhalten, aber erst einmal heisst es durchhalten. Sollen die anderen sich doch streiten.
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Die verträumten Augen der Celia Ruman blickten auf Pierre und eine innere Zufriedenheit machte sich in Celia breit. Sie überlegte kurz ob sie abwarten sollte bis nach der Enthüllung auf was sich Pierre gerade eingelassen hatte um den Effekt ein wenig zu verstärken zu können, aber die Chance ihn nun ins kalte Wasser zu werfen war einfach zu verlockend.
Sie lächelte Pierre einmal zu, nickte und sprach.
"So soll es also sein...", drehte sich dann zu dem kleinen Pagen um und verkündete weiter "... du hast deinen alten Herren gehört Bowdyn, den als rechtmässige Besitzerin deiner Ahnin hat Monsieur Orleander sich gerade damit einverstanden erklärt, dass du nun zu meiner Familie gehörst..."
Wie eine unumstößliche Wahrheit welche einfach nur ausgesprochen wurde, aber keinerlei Diskussion einräumt, nahm sie Pierres Arm und hakte sich ein.
"Mein Herz rast schon vor Aufregung welche Muse Monsieur Helvetisseau diesmal geküsst hat..."
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Llacuina hatte erst einmal geschwiegen, als sie sah dass mit dem Spiel der Worte kein Durchkommen gegen Orleander war, anders als es vielleicht beim Spiel der Klingen gewesen wäre. Darin musste sie sich verbessern um am Ende das Licht sehen zu können, denn wie ihr klar geworden war reichte es nicht, die Wildnis zu meistern und die andere Hälfte des Traumes zu ignorieren, denn es gibt auch keinen halben Himmel.
Als dann Celia ihre Pläne enthüllt ist auch sie erst einmal einen Moment sprachlos, und ihr Blick wechselt zwischen Celia und Orleander hin und her. Ihre zerbrechliche Freundin, der intrigante Schuft... Es würde kein gutes Ende nehmen wenn sie ihm ausgeliefert wäre. Es findet sich selten dass man unter den kurzlebigen Menschen einen angenehmen Wegbegleiter für einen Abschnitt auf der Straße der Erleuchtung findet, und sie würde nicht zulassen dass Celia etwas zustößt. Eigentlich hatte sie geplant Sirrah noch etwas zu formen, aber wenn man nicht mehr an die süßen Trauben kam und die Verschätzung einen über dem Dornenstrauch hängen ließ, dann blieb nur sich an den sauren Trauben festzuhalten.
Erst leicht widerwillig, dann sich in die eigene Entscheidung fügend knickst die Elfe für Orleander.
"Ihr habt recht, es war meine Schuld, und ich sollte etwas lernen. Lasst mich die Strafe für Madame Ruman antreten und unsere Zofe zuschauen oder auch nicht, ganz wie es euch beliebt, aber belangt Madame Ruman nicht für Dinge die sie nicht getan hat."
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„Nun, Dame vom See, es ist schön zu sehen, dass Ihr einsichtig seid. Ich denke ich werde eine geeignete Strafe ersinnen, nachdem ich meinen Handel mit der liebenswürdigen Celia abschließen konnte. Laßt Euch nicht entmutigen, ich sehe dass Ihr auf dem richtigen Weg seid.” Pierre neigt sich Celia zu. „Nun meine Liebe, ich habe weiter hinten einen Pavillon, in den wir uns zurückziehen können. Möchtet Ihr mich begleiten?”
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Ferdinand betrachtet den schweren Siegelring, von dem er einst träumte, ihn seinem Onkel von der Hand zu schneiden. Nun hat er ihn in der Hand … und er erkennt ein kleines Scharnier, als könnte man das Signet wegklappen. Als Ferdinand beginnt, am Ring zu nesteln, legt Baptiste seine Hand in die seines Neffen.
„Laß mal gut sein, schau Dir das lieber später in Ruhe an.”
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"Wie ihr wünscht..." sagt Llacuina sanft, während sie innerlich kocht.
Aus den Augenwinkeln erblickt sie Sirrah, und sie entfernt sich so schnell nach hinten wie es die Situation erlaubt.
"Ich und Celia dürfen deinen Fehler ausbaden... Ich hoffe du bist glücklich damit.
Orleander will sie zu einem Pavillon mitnehmen... Lass sie uns im Auge behalten, denn ohne Celia stehe ich in Orleanders Schuld, und es könnte gut sein dass er sie einlöst indem er dich nimmt.
Ich werde mir noch was wegen deinem Fehltritt einfallen lassen, bis wir daheim sind..."
Mit den Gedanken an die Sachen, die sie mit Sirrah machen will, fängt sie sich auch wieder ein bißchen ein. Ob gerechtfertigt oder nicht, wenn sie von anderen unterworfen wird muss sie es an anderen auslassen.
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"Aber....."
Ferdinand muss sich sichtlich zusammenreißen um seinen Onkel nicht zu schlagen.
Hier ist die Möglichkeit zur Rettung Arianas, eine echte Möglichkeit, die unabhängig von Apoks Wankelmut ist und Ferdinand seiner größten Sorge berauben würde.
"Ich könnte mich um wichtigere Sachen kümmern, ich könnte Juliette befreien und wieder ins Leben rufen."
Doch dann kommt Ferdinand wieder zurück auf den Boden der Tatsachen.
"Vertrau deinem Onkel nicht blind, sondern pass auf,was er will, Junge"
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Sirrah zieht eine Augenbraue hoch, als Llacunia wieder bei ihr ist. So langsam gewöhnt sie sich an die ständigen Drohungen und Anforderungen. Aber sie hat nicht vor, sich wieder so sehr aus dem Konzept bringen zu lassen.
"Das hast du geschickt gemacht." Anstatt den Angriff als solchen Hinzunehmen und sich selber in der Schuld zu sehen, dreht Sirrah den Spiess herum und libt Llacunia für ihre Handlungsweise. "Ich stimme dir zu, 'Herrin', wir folgen Celia und Orleander. Dann können wir eingreifen, sollte etwas passieren. Und vielleicht kriege ich noch eine Gelegenheit 'meine Schuld' zurückzuzahlen." Ihre Gedanken spricht sie aber nicht mehr laut aus: Meine Schuld gegenüber den Geistern. Meine Schuld gegenüber meinem Volk und meine Schuld gegenüber Berres. Es läuft alles auf diesen Orleander hinaus. Berres ist irgendwo hier. Die Statuen binden Geister. Das Blutauge könnte mit allem zusammenhängen. Vielleicht hat es gar die Vollendung der Kunst ermöglicht. Und dank Llacunias Handlung und Celias Opfer habe ich die Hände frei.
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Apok findet sich auf einmal allein gelassen auf einem Empfang wieder, der hauptsächlich von Menschen besucht wird, die in ihm kaum mehr sehen als ein gut dressiertes Schoßhündchen. Auch seine Begleiter waren schneller verschwunden als er es, in Gedanken versunken, mitbekommen hat.
Plötzlich umschlingen ihn Arme von hinten – grüne, mit knotigem Haar besetzte Finger schmiegen sich an ihn… „kuscheln!” ruft ein ihm fremder Goblin freudig aus, as Apok sich erschreckt umdreht – doch dann läßt dieser Goblin los, schnuppert mit seiner hundeähnlichen Nase und verzieht das Gesicht.
„Du … Du bist dem Leiden erlegen? Pfui! Man sollte …” doch da wird der Goblin von einer schrillen Stimme unterbrochen „Streichler! Komm SOFORT! hierher! Do sollst Dich doch nicht mit FREMDEN abgeben! Geh zurück zu Paulette, sie ist TRAURIG!” Streichler gehorcht der beeindruckend beleibten Person – einem Mann mit schütterem Haar und kleinen, ausdruckslosen Augen, der ein kleines, schluchzendes Mädchen an der Hand hält – aber nicht ohne Apok nochmal einen abschätzenden Blick zuzuwerfen. Kurze Zeit später sieht Apok Streichler mit ein paar anderen Goblins reden, während dieser das kleine Mädchen streichelt, und spürt die Ablehnung seiner eigenen Art, die das Gefühl, zurückgelassen worden zu sein, nurmehr verstärkt.
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Baptiste schaut etwas nervös in die Runde, dann verabschiedet er sich von Ferdinand. „Ich kann leider nicht bleiben, ich nehme aber an, dass Du unsere Familie hier angemessen vertreten wirst. Wir sehen uns dann später, oder?”
Orleander führt Celia derweil durch seinen Pavillon – eigentlich mehr ein Zeltschloß mit Seitenflügeln, livrierten Dienern, einer Küche, einem Springbrunnen in einem Innenhof – in seine Gemächer; eine Flucht von drei Teilzelten: Der Hauptbereich ein mit antiken maldorischen Teppichen ausgelegter Raum, in dessen Ecken Kohlebecken stehen, auf denen weiße Poiture verbrannt wird und einen betörenden Duft verbreitet, in einem Nebenzimmer ein Tisch, der vor exotischen Leckereien überbordet, im anderen Nebenzimmer Waschgelegenheiten. Hinter dem Tisch sieht man einen schmalen Durchgang in einen weiteren Zelttrakt, Celia erhascht einen Blick auf einen Schreibtisch mit ein paar Schriftrollen und goldenen Schmuckstücken darauf, an dem ein Schreiber sitzt und offensichtlich sehr penibel eine Liste kopiert, doch Orleander zieht sie weiter mit sich, führt sie an den Tisch mit den zwölf Kostbarkeiten, die jeder ammenitische Gastgeber vorhält, der etwas auf sich hält, und schenkt Ihr etwas Rotwein in einen geschliffenen Pokal ein. Er hält ihn ihr hin, zögert kurz, lacht, und nimmt selbst einen Schluck, bevor er ihn wieder an Celia gibt.
„Um Eure Dienerin tut es mir leid, werte Celia; ich hoffe dass unsere mittel- und langfristigen Pläne nicht dauerhaft belastet sind. Nehmt diesen Knaben als Ersatz – ich bin mir sicher, dass er Euch besser dienen kann als die Unglückliche.”
Mit diesen Worten lädt er Celia ein, auf der luxuriösen Kissenlandschaft Platz zu nehmen.
D'Anton schlägt sich mit Rattengesicht, der über die unhandlichen Kleider von Zivilisten flucht, etwas abseits. Sein geübtes Auge erkennt, dass der Garten tatsächlich etwas von einer Verteidigungsanlage hat. Eindringlinge geraten immer wieder an halbhohe Mauern oder kleine Flußläufe, die sie aufhalten oder Sackgassen bilden, die auf kleine Häuschen enden, die sich hervorrgend eignen, um von den Dächern oder aus den kleinen Fenstern hinaus jeden, der sich mühsam durch die Anlage kämpft, abzuwehren. Die Büsche sind dorning, klein und gedrungen, in ihnen kann man sich nicht verbergen, und soweit voneinander entfernt, dass man selbst im schnellen Lauf lange genug sichtbar ist, um Speerwerfern zum Opfer fallen zu können.
Doch am Rande des Gartenpalais gibt es einige Bäume, deren Kronen dicht sind und Angreifern als Ausgangspunkt dienen können, in dieser Gegend sind die Büsche auch eher hoch und scheinen weniger Dornen zu haben … und hin und wieder kann D'Anton tatsächlich eine kurze Bewegung ausmachen.
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Ferdinand sieht sich etwas genauer um und genießt die Beschaffenheit des Gartens, der trotz seiner Wehrhaftigkeit schön angelegt ist.
"Wenn man die ganze Bagage hier sieht, dann könnte man fast versuchen, die Elite mit einem Schlag auszurotten."
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Llacuina schnaubt einen Moment, als Sirrah sie auch noch lobt. Es ist die Bestimmung der Elfe niedere Wesen abzurichten und zu formen, nicht umgekehrt!
Da setzt sich aber schon Orleander mit ihrer Freundin in Bewegung, und es bleibt keine Zeit die Zofe zu züchtigen. "Hinterher!" zischt sie nur knapp, und so unauffällig wie es eben eine tiefdunkle Zofe und eine vor Licht schimmernde Dame können, nutzen sie das Gewimmel um die beiden ungesehen zu verfolgen.
Schließlich endet ihr Weg bei dem Zeltschloss, und das Gewimmel von Dienern, Wachen und viel mehr aufmerksamen Augen als es ihrer Sache dienlich wäre bremst sie erst einmal aus.
Sie verbleiben erst einmal in der Menge am Anfang des Gartens wo sie nicht mehr Aufmerksamkeit auf sich ziehen als nötig, und Llacuina taxiert den Pavillon mit den Augen eines Raubtiers, das die Schwachstelle an ihrem Gegenüber sucht um es zu packen, zu zerreissen und siegreich den Kampfplatz zu verlassen.
Schließlich wendet sie sich Sirrah wieder zu.
"Es ist ein schmaler Spalt zwischen Zeltwänden und Boden, aber ich sehe die Füße im Spalt und die Schatten an den Wänden, wo Leute zwischen Laternen und Zelt treten. Vielleicht gibt es drinnen Deckung, aber selbst wenn es sie gibt, unsere Karten um uns ungesehen einzuschleichen sind schlechter als die eines Reitzebras aus den Steppenen Orans, das gegen die Ebbe zur Küste schwimmen will.
Der einzige Weg ist dass wir so aussehen als ob wir dazu gehören würden, und als ob wir etwas im Pavillon zu tun hätten..."
Sie deutet auf zwei junge Dienerinnen in den typischen knappen schwarzen Zofenkleidchen, in deren Spitze an Haube, Schurz und Saum das Wappen der Orleanders eingewebt ist, und die damit beschäftigt sind Tabletts mit Weinpokalen und Opaltaubenzungen durch die Menge zu tragen.
"Siehst du diese beiden? Wir werden sie in einen leeren Korridor locken, niederschlagen und dann ihre Kleider nutzen, um uns als Dienerinnen Orleanders auszugeben.
Wir lassen uns dann von Ferdinand eine Depesche mit dem Siegel der de Maires ausstellen, und dringen unter dem Vorwand ein, eine eilige Botschaft an Orleander überbringen zu müssen.
Oder hast du eine bessere Idee?"
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Noch ehe Sirrah antworten kann ist Llacuina im Gewirr verschwunden und findet was sie sucht: Einen kleinen, schlecht beleuchteten Nebenkorridor mit einer Biegung außer Sicht. Die Zimmertüren hier sind alle schwer und verschlossen, schließlich mag man nicht die Stimmung der Feierlichkeit durch Schnüffler indisponieren, aber das ist auch nicht Llacuinas Ziel, zumindest nicht in diesem Teil des Palasts.
Dort schüttet die Elfe ihren halbvollen Weinpokal aus, und als der rote, klebrige und schwer zu reinigende Saft den erlesenen Palastboden verklebt legt sie ihren Pokal darauf, als ob er ihr entglitten und glücklicherweise nicht zu Bruch gegangen wäre. Sie hätte ihn auch einfach fallen lassen können, aber sie wollte kein Klirren das unnötige Aufmerksamkeit auf sich zieht.
Nachdem alles so gerichtet ist pickt sie sich zwei Dienerinnen heraus, eine große schlanke Khaleanerin mit roten Haaren, die damit beschäftigt ist Metalloberflächen mit einem bestickten Lappen blitzblank zu halten, und eine kleine zierliche Zaru die auf einem Tablett immer mehr Weinpokale in der Menge verteilt und leere entgegen nimmt. Die beiden Kleider sollten Sirrah und ihr passen.
Llacuina tritt mit der Arroganz und der Herrischkeit einer Hofdame auf, ganz in der Rolle die sie verkörpert, und das Geflacker ihrer Aura wirkt frostig und unerbittlich wie das tödlich kalte Wasser unter einer Eisdecke.
Sie pickt sich zuerst die Khaleanerin mit dem Lappen heraus.
"Heda! Hat sie Flugechseneier auf den Augen? Jemand hat seinen Wein fallen lassen, und während der Saft den Boden ruiniert, steht sie mit einem Lappen herum und tut nichts? Komme sie sofort mit mir!"
Die Khaleanerin folgt wortlos wie es ihre Aufgabe ist, und unterwegs durch das Gewirr kommt die Elfe 'zufällig' an der Zaru vorbei.
"Jemand hat seinen Pokal fallen lassen, und wie es aussieht ist er glüklicherweise heil. Komme sie mit um ihn aufzulesen!"
So ist sie schließlich mit beiden unterwegs in den Korridor, und Llacuina stellt noch einmal mit einem Schulterblick sicher dass auch wirklich beide hinter der Biegung außer Sicht ist, und dass gerade kein Schaulustiger herein kommt.
Während sich die beiden bücken stellt sie sich unauffällig hinter die beiden und zieht leise den Dolch. Erst ein Hieb mit dem Knauf auf den Kopf der flinken Zaru, dann die Verwirrung der langsameren Khaleanerin, ja, so sollte sie beide niederschlagen können.
Als die Waffe in Richtung Kopf der Zaru saust gibt es kein Zurück mehr...
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Edit:
Sirrah steht schon bereit einzugreifen. Sie hat nicht vor sich gegen den Plan ihrer Herrin zu stellen, zumal er sie näher zu Orleander bringt. Und es muss schnell gehen. Leider ist Sirrah keine geübte Kämpferin; doch sie greift beherzt ein, als eine der Dienerinnen doch noch stiften gehen will. Die Dienerin rappelt sich erstaunt auf und anstatt zu rufen, will sie wegstolpern.
Sirrah schiebt sich ihr entschlossen in den Weg und bevor diese auch nur aufschreien kann, rammt sie ihr die Faust so fest in den Leib, dass diese nur noch zusammensacken kann. Sirrah flüstert leise eine Entschuldigung in ihrer Sprache.
"Und nun? Nehmen wir ihre Kleider und Zeichen und...nehmen ihren Platz ein? Wo bringen wir die beiden unter?"
Sie lässt ihren Blick schon schweifen. "Und fesseln sollten wir sie vielleicht auch. Ich habe keine Ahnung, wie lange diese ausser GEfecht sind."
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Sirrah und Llacuina huschen durch das Zeltschloß, von den anderen Anwesenden mißachtet, wie man geschäftige Dienerinnen eben mißachtet. Hier um die Ecke, dort durch das Zimmer, dann sollten sie im Hauptgemach angekommen sein. Llacuina hält kurz inne, als sie im Vorraum einen Schreiber an einem Tisch ausmacht.
D'Anton blinzelt kurz; etwas paßt nicht ins Bild. Rattengesicht schaut sich auch etwas verwundert um… „Findest Du nicht, dass hier viel zu wenig Wachen anwesend sind? Normalerweise sind in Orleanders Gärten um die dreißig Gärtner, die Hälfte davon sind wohl Elitegarde, aber ich zähle hier nur … vier…
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Ferdinand ist erfüllt von dem Gedanken, das Arianas Rettung nahe ist. Er blickt zu der großen Hecke, die den einzigen Sichtschutz im Garten bietet und macht sich in Richtung der Hecke auf, um dort den Ring in aller Ruhe inspizieren zu können.
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Ferdinand nähert sich der Hecke ungestört und kann dahinter treten, ohne dass ihn jemand aufhält. Er klappt den Ring auf und entdeckt darin neben ein paar getrockneten Blüten, die silbrig-rot schimmern, einen zusammengefalteten Zettel. Doch bevor er etwas von dem Inhalt aus dem Ring nesteln kann, bemerkt er eine Bewegung hinter sich. In einer fließenden Bewegung dreht sich der junge Adlige um und schaut in die Gesichter dreier überraschter Khaleaner, die alle die Kutten der Roten Hand tragen. Offensichtlich haben sie hier niemanden erwartet, noch halten sie ihre Hartholzspeere nur locker in den Händen. Ferdinand erkennt, dass zwei von ihnen entflohene Sklaven aus dem Hause Orleander sein müssen, denn das Brandmal der Sklaverei glüht wie der Mond in einer Sommernacht auf ihren Wangen. Der dritte ist gezeichnet von der Blutpest, und in einem kurzen Krampf fällt ihm seine Waffe fast aus der Hand.
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"Na Jungs, seid ihr nicht zu wenige um hier ernsthaft für Unruhe zu sorgen? Besonders, weil euer Kumpel da sich liebr ausruhen sollte um die Blutpest zu überleben."
Ferdinand sieht die Drei neugierig an und erwartet gespannt ihre Antwort.
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Auf dem Weg zum Pavillon sieht Llacuina Ferdinand, und wie er mit dem Siegelring seines Onkels grübelt. Sie überlegt einen Moment zurückzubleiben und sich um ihn zu kümmern, aber besinnt sich dann doch anders.
Ich kann ihm jetzt nicht helfen, ganz gleich welchen teuflischen Plan sein alter Onkel wieder vollführt... Celia ist wichtiger, und er muss alleine zurecht kommen.
Es ist ironisch wie ich wegen ihm in die Stadt gekommen bin, um den Mann zu töten der ihm diese Schachtel gegeben hat... Und nun sind es andere Leute um die ich mich kümmere, und es ist mir gleich ob Baptiste Atem durch seine Nase schöpft oder die Würmer nährt.
Noch ehe sie darüber nachdenken kann, ob sie das dem Ende ihres Daseins als Überwesen näherbringen könnte, spürt sie ein Zupfen an ihrem Rocksaum, und ein eitler Geck hinter ihr deutet wortlos auf das Tablett das sie trägt. Instinktiv will sie es ihm in das Gesicht werfen, aber dann besinnt sie sich eines besseren und reckt es demütig entgegen, wie es von ihr erwartet wird, auch wenn sie innerlich mit den Zähnen knirscht.
Immerhin, meine Tarnung scheint zu funktionieren...
Durch diesen Erfolg ermutigt treibt sie ihre Schritte voran, ehe sie noch mehr aufgehalten wird, und setzt forsch ihren Weg durch den Pavillon fort - bis zum Hindernis in Form des Schreibers. Sie stutzt einen Moment, aber dann weiß sie was zu tun ist. Sie stellt alle Weinpokale beiseite, bis nur noch zwei volle auf dem Tablett stehen, und weist Sirrah an ihr zu folgen.
Eilig tritt sie ein, so als ob sie einen dringenden Auftrag zu erledigen hätte, und wartet einen Moment knieend, bis der Schreiber sie bemerkt, ehe sie mit sanfter, bescheidener Stimme spricht.
"Ist hier, wo wir Madame Ruman und Monsieur Orleander für ihre lauschige Zusammenkunft den mit dem khaleanischen Rauschkraut versetzten Wein aus der Küche und die zwei besonders zärtlichen Amüsiersklavinnen aus dem Salon bringen sollen?"
Sie bemüht sich dabei ihrer Stimme einen etwas erotisierenden Unterklang zu geben und unschuldig zu blicken. Bei Sirrah verlässt sie sich darauf dass sie sie nachmacht und mit ihrer natürlichen Hübschheit und ihrem Aussehen nach Unschuld durchkommt.
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Der Blick eines der Khaleaner wandert an Ferdinand vorbei, und als dieser dem Blick folgt, sieht er weitere Khaleaner in Kapuzenmänteln mit Speeren im Unterholz. Eigentlich sollte Orleanders Elitegarde jetzt anschlagen, doch der Ruf bleibt aus … Ferdinand riskiert einen Schulterblick und zählt vielleicht ein Dutzend Männer, von denen die Hälfte erkrankt zu sein scheint. Direkt hinter ihm scheint auf einmal ein Mann aus dem Boden zu wachsen, und als Ferdinand ihn anschaut, erkennt er Arianas Augen – ein Bruder oder Cousin?
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"Oh, ihr scheint doch genug zu sein."
Ferdinand überlegte, wie er aus dieser Situation Gewinn schlagen konnte und was ein Verwandter von Ariana hier machte.
"Du bist mit Ariana verwand? Ihr Bruder oder so?"
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„Ich war Barde meines Stammes, bevor ich in die Hände von Orleanders Häschern geriet – was weißt Du über Ariana?”
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"Was ich über sie weiß?"
Ferdinand überlegte einen Moment.
"Síe schwärmte als kleines Kind immer von den rooten Beeren eines Baumes, der weit außerhalb ihres Heimatdorfes wuchs, aber sie war schon als Kind mir gegenüber nicht sehr gesprächig. Sie ist momentan krank und hat die Blutpest, aber ich habe den bessten Kräuterkundigen der Stadt, der an dem Heilmittel arbeitet und noch eine Alternative, falls sich dieser als nicht zuverlässig erweist."
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Kaum hatte D’anton die Worte „Hier stimmt etwas ganz gewaltig nicht“ ausgesprochen, da sah er nicht mehr nur Schatten durch die Gegend huschen, nein, es waren Gestalten aus Fleisch und Blut, Khaleaner, die sicherlich nicht auf der Gästeliste standen, so wie die Kriegsbemalung aussah.
Auch sah er Ferdinand, der in den Garten gekommen war, um ein wenig Ruhe zu haben, wie dieser umzingelt wurde.
D’anton, der mit Rattengesicht nicht entdeckt worden war, sprang von Schatten zu Schatten, um Ferdinand nahe zu sein, die Hand an einem Wurfmesser, da er wusste, daß jetzt ein Akt der Aversion negativ für Ferdinand wäre.
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Celia hatte zum Glück ein Kleid gewählt, welches ihre natürlichen Reize zur Geltung brachte und die wenigen Makel zu verstecken vermochte und wie eine Venus rekelte sie sich rücklings auf der Kissenlandschaft und blickte mit überstreckten Kopf zu dem kleinen Knaben, welcher dort unschlüssig stand. Ein leichtes Lächeln huschte über ihre Lippen und ihre Augen bekamen für einen Moment einen kühlen Glanz, der sich schnell wieder legte.
"Hörst du Bowdyn, noch heute Abend wirst du deine Liebevolle Mutter wieder in den Armen nehmen können, aber jetzt lass mich bitte mit Pierre alleine, den für deine unschuldigen Augen sind die nächsten Szenen nicht bestimmt..."
Mit einem Wink der Hand unterstützte sie noch die Aufforderung, dass man die beiden jetzt gerade alleine zu lassen habe und sie blickte den kleinen Jungen noch hinterher, als er das Séparée verliess und ließ sich anschließend völlig in die Kissen fallen und jegliche Anspannung schien sich von Celia zu lösen.
"Ohja... ich bin sehr zuversichtlich dass unsere Pläne in der nächsten Zeit... in naher Zukunft ihre Blüte erreichen wird..."
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Ein Junge im Dienerlivree stolpert in das Zelt, in dem Llacuina gerade vor dem Schreiber kniet. Dieser ist offensichtlich ob der Versammlung so vieler Diener etwas irritiert und murmelt etwas von „Jaja, laßt den Herren bloß nicht warten.”
Dem Mann mit den Augen Arianas entgleist das Gesicht, als Ferdinand die Kindheitserinnerungen der Khaleanerin preisgibt. „Wenn Du die Blutpest bekämpfst, bist Du auf unserer Seite. Hilf uns hier, mit Orleander kurzen Prozeß zu machen, und sei dir der Unterstützung durch meinen Stamm gewiß – das schwöre ich, oder die Wurzeln der Bäume meiner Vorfahren sollen verfaulen!”
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Llacuina erhebt sich wieder und tritt in den Rückzugsraum, ohne ein weiteres Wort an den Schreiber oder an Bowdyn, aber mit einem weiteren Handzeichen hinter dem Rücken, auf dass Sirrah ihr folgt.
Im Rückzugsraum ist es bis auf die Poituregeruch verbreitenden Kohlebecken eher schummrig und dunkel, was der hellhäutigen Elfe und ihrer auffallend dunkelhäutigen Quek nur entgegen kommen kann.
Sie konzentriert sich einen Moment und versucht ihre Lichtaura so weit unter Kontrolle zu bekommen dass sie sich auf Fetzen von so dunklem Blau wie möglich beschränkt, auf dass sie in der Dunkelheit und unter dem wabernden Schein der Glut so gut wie möglich untergeht.
Die Elfe kniet sich in etwas Abstand zu Orleander hin und hält weiter die erotisierte, dunklere Stimme, damit sie sie nicht als Celias Begleiterin von vorhin verrät.
"Oh, verzeiht die Störung, Herr... Der Domesticus Grandeur du Pavillon meinte es sei kein Wein mehr bevorratet, und hat uns deswegen geschickt..."
Ihre Augen suchen den Raum ab, und es ist sonst kein Diener mehr zugegen. Der Diener vorhin hatte eben erst den Raum verlassen... Wollen die beiden ungestört sein? Sie muss sich etwas einfallen lassen um bleiben zu dürfen, denn sie würde ihre Freundin nicht alleine mit dem Scheusal bleiben lassen.
Aber erst einmal müsste sie wissen, ob ihr 'Herr' die Täuschung durchschaut oder nicht, davon würde abhängen welchen Weg sie einschlägt...
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"Tja, wie soll ich Euch denn helfen? Orleander durfte sich nicht wie ein wütender Jaguar zum Kampf stellen, sondern wird versuchen zu fliehen wie ein Zweikopfweber, den man verletzt hat."
"Ich könnte ein Ablenkungsmanöver starten, oder Euch Informationen zukommen lassen, wo ihr Orleander zu fassen bekommt, wenn ihr diese Information nicht habt."
"Oder schwebt Euch etwas spezielles vor?"
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Sirrah wirft dem jungen einen kurzen Blick zu. Dann folgt sie Llacunia. Sie bleibt, wie meistens, Stumm. Zu ihrem exotischen aussehen passt es ja und sie hofft, das Aussehen der anderen Dienerin ist ihr ähnlich genug, zumal in dem schummrigen Licht. Erleichtert atmet sie durch, als sie sieht, dass es Celia immer noch gut geht. Sie fragt sich nur, ob Orleander sie erkennen würde. Würde er sie fortschicken? Würde er sie hierhalten wollen?
So bleibt Sirrah zurück, im Eingangsbereich des Zeltes, möglichst nur in schummrigen Licht. Wie gerne würde sie Orleander einfach konfrontieren, aber sie hat immer noch keine Ahnung, wo Berres sein mochte. Und sie will sich auch nicht direkt wieder mit Llacunia anlegen. Sie hatte sich schliesslich bereiterklärt, deren Befehle zu befolgen und sie hatte sich schon genug geleistet.
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„Wenn wir Orleander hätten, wäre das ein schwerer Schlag für ihn … weißt Du, wo er ist?”
D'Anton erkennt weitere Bewegung im Gebüsch. Dabei handelt es sich allerdings nicht um Khaleaner, die Bewegungen der zweiten Gruppe sind zu unbeholfen, fast schon staksig, auch wenn sie sich immer noch recht gut verbergen.
Orleander hat einen Arm um Celia gelegt und schaut auf die knieende Llacuina herab. Er scheint einen halben Augenblick zu sinnieren, dann wandert seine Hand blitzschnell an Celias Kehle…
„Ach, die Dame vom See … ich sehe, Karla und Rosalisa haben Euch geholfen; um die beiden ist es wirklich schade. Naja, Ihr werdet es sicher verantworten können, dass ihre Familien nun ohne sie durchkommen müssen. Ich würde Euch empfehlen, Euch schleunigst aus Gonne-on-Maire … das bald Gonne-on-Orleander heißen wird … zu entfernen; und nehmt Eure wilde Freundin am Besten gleich mit. Ihr Freund wird heute Abend noch eine große Rolle spielen, doch ihr wird höchstens eine Statistenposition zuteil.”
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Sirrah zuckt zusammen als sie Orleanders Bewegung wahrnimmt. Sie zischt auf Qek "Wenn du ihr etwas tust, wirst du das bereuen." Sie guckt Llacunia an. "Will er ihr etwas tun? Das lasse ich nicht zu!" Sirrah wirbelt herum und stürmt aus dem Raum ohne eine Antwort abzuwarten.
Die Statuen fangen Geister. Orleander fängt Menschen. Und ich glaube nicht, dass er sich mit dem, was jetzt ist zufrieden gibt. Ich muss ihn daran hintern Celia etwas zu tun. Ihn behindern. Irgendwie. Vielleicht...die Statuen. Wenn ich eine beschädigen kann!
Eine Ablenkung. Ich brauche eine Ablenkung. Noch wissen sie ja nicht, dass ich keine echte Dienerin des ach so grossen Herren ist. Vielleicht kommt sie damit durch.
Sirrah schaut sich hektisch um. Zelte. Laternen. Kohlebecken. Ein Feuer wird sie sicher beschäftigen.
Beherzt grift Sirrah zu, reisst eine der Fackeln herunter und achtet darauf, dass sie zunächst eine der Zeltwände in Brand setzt, wo sich nicht direkt jemand hinter befindet. Sie verschwendet aber nicht viel Zeit, gerade so viel, dass die ersten bemerken, wie sich das Feuer ausbreitet. Dann rennt sie los und schreit hektisch in ihrer Heimatsprache.
Dabei kramt sie in ihrem Gewand. Da war doch irgendwo das Säckchen mit Edelsteinen und Kristallen Sie zieht einen hervor, klein aber hart und Scharfkantig. Kein vernünftiges Werkzeug, aber um Stein zu beschädigen könnte es vielleicht reichen. Jetzt erst läuft sie zurück in Richtung des Ausstellungsraumes.
Eine Statue umreissen und eines der Gesichter beschädigen. Ich hoffe, das gibt ihm etwas zu tun. Vielleicht habe ich sogar Glück und sie geht kaputt.
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In dem Glauben, daß die neuen Truppen Orleanders Jungs sind, schlich D’anton zu diesen hinüber, nahm sie aber so früh wie möglich in Beschau, um keine böse Überraschung zu erleben.
Er versuchte auch zu zählen, wie viele Khaleaner es waren, da er sah, daß Ferdinand mit ihnen verhandelte und derzeit aus dieser Richtung keine Gefahr ausging.
Wenn dies wirklich die hauseigenen Leute sind und ich halbwegs richtig kombiniere, dann kann ich vielleicht mehrere Fliegen mit einer klappe schlagen und komme selber an Orleander ran. Ich bin ja jetzt quasi ein Blutsbruder.
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"Nun, das letzte was ich von ihm gesehen habe ist, das er in das große Zelt dort ist."en
Ferdinand überlegte: "Wenn ich ihn recht kenne, dann wird er sich möglichst weit von der Gartengesellschaft im Zelt entfernt aufhalten, damit diese ihn nicht zu schnell stören können. Aber da er so früh am Tag keine Fackeln will, wird es der Teil sein, wo die großen Lichteinlässe sind."
"Ich werde reingehen und für Lärm und Ärger sorgen, dafür brauche ich einen gesunden Ex Sklaven der meine Sprache spricht und das Brandmal hat. Ich werde ihn mit rein nehmen und Orlander anschreien, das er einen meiner Angestellten versklavt hat, so das Ihr wisst wo er ist und mir von hinten helfen könnt, wenn der Lärm losgeht."
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Llacuina zischt. "Das wir aus der Stadt gehen, will er. Und er will etwas mit Berres heute abend."
Sie kommt nicht mehr dazu die Sache mit Celia auszufüllen ehe Sirrah weggerannt ist, aber sie kann auch nicht viel sagen: Bei diesem undurchsichtigen Bastard ist es schwer zu durchschauen, was ehrlich perfider Plan und was scharlatanischer Bluff ist.
Sie selbst bemüht sich ihre Contenance zu bewahren und sich nicht anmerken zu lassen, wie sie die Hand an der Kehle ihrer Freundin mitnimmt.
"Wie kommt ihr darauf, dass mich das Leben einer der Frauen eurer Art interessiert, oder ihre Familien? Es ist für mich ohnehin nur ein Wimpernschlag zwischen ihrer Blüte und ihrem Grab, und ob das zu einem halben Wimpernschlag verkürzt wird, das ist nicht von Belang bei meinem Alter.
Nein, ich bin hier weil ich euch meine Dienste schuldig bin. Das Gewicht meines Ehrenwortes überdauert das Leben Celias, oder auch euer Leben, und es wäre ein weit bedauerlicherer Schaden wenn es gemindert würde..."
Ihre Lichtaura flackert wieder gut sichtbar auf, ruhig und einladend wie die Lichtreflexe auf einem kleinen See bei milder Brise.
"Es ist schade dass die Überraschung mißlungen ist und dass ihr meine Dienerin in die Flucht geschlagen habt, aber ich stehe immer noch zu meinem Wort. Gerade wenn ihr die Grundsteinlegung zu Gonne-on-Orleander zu feiern habt - gibt es da eine bessere Gelegenheit um zwei schöne Frauen an eurer Seite zu haben, eine dienstbar und gefügig, eine edel und frei?"
Zwischen ihrem einladenden Lächeln und seinen grimmig entschlossenen Mundwinkeln scheinen Funken zu stieben, so angespannt ist die Lage...
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Die Gestalten, die D'Anton in den Büschen sieht, sind eindeutig keine ammenitischen Gardisten – oder sie sind gut getarnt… sie sehen aus wie wandelnde Leichen, teils mit grotesk verrenkten Armen, teils mit ausdruckslosen Gesichtern, in denen allein die Augen einen hungrigen Glanz tragen. Weiter hinten erkennt D'Anton Den Wein-Maître von Ferdinand, allerdings mit einer klaffenden Wunde an Hals und Brust, die schon einige Wochen alt zu sein scheint; an einer anderen Stelle erkennt er zweifelsfei den verstorbenen Lord Duval… und inmitten dessen Ysabel und Exalté, mit grimmigen Gesichtern, hochkonzentriert und eher besorgt als eifrig.
Als Ferdinand in Richtung des Zeltes geht, sieht er Sirrah laut schreiend in Richtung der Ausstellung rennen; dann lodern die Flammen an der Zeltwand hoch auf.
Sirrahs lautes Geschrei irritiert die Besucher der Vernissage, und als sie sich mit dem Faustgroßen Edelstein auf eine Statue stürzt, ist die Menge zunächst schockiert.
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Sirrah stürmt heraus in die Menge. Zwar hält sie den Stein in den Händen, aber sie fuchtelt und schreit in ihrer Sprache wild gestikulierend nach hinten, wo inzwischen Rauch zu sehen ist.
Nicht jeder begreift was sie meint, so fesselt sie die Blicke auf sich. "Ich kann nicht warten. Sicher werden die Wächter und Diener mich sonst aufhalten."
Dann stösst Sirrah einen weiteren Schrei aus, der mehr entschlossen als panisch klingt. Ihr Blick fixiert den "süssen Tod".
Sie spannt sich an.
Sie wirft sich mit aller Macht nach vorne. Fast reist sie dabei einen Herrn in edler Kleidung um. Es ist ihr egal. Sie springt der Statue Regelrecht ins Gesicht.
"Du sollst FREI sein! Ich sprenge deine Fesseln. Damit du weiterziehen kannst." Die Worte in ihrer Heimatsprache - wie in den alten Ritualen. Für eine komplette Zeremonie ist keine Zeit, es muss schnell gehen. Schnell und Brutal wie das Leben im Jungel.
Sirrahs Worte verlieren sich als sie abspringt. Die Tat verlangt ihre Konzentration. Die Statue zu brechen ist eine Sache. Den Geist befreien eine andere. Sie weiß, was zu tun ist und konzentriert sich. Der Kristall in ihrer Hand funkelt wie ein Stück Glut, als er das Feuer der Lichter einfängt und zurückwirft. Dann schlägt sie in die Statue ein.
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Als der Kristall auf das Gesicht der Statue prallt, scheint die Welt auf einmal wie in blutroten Sirup getaucht. Sirrah hört, wie das im Marmor gefangene Sasha gequält aufstöhnt und fühlt klebrige Hände, die nach ihrem Roho greifen…
Im gleichen Moment bricht die Horde Untoter durch die Büsche und stolpert, geht, ja fließt auf die panischen Gäste des Festes zu.
Arianas Bruder reißt die Augen weit auf und wendet sich dann seinen Männern zu. „Hinter dem de Maire her!”
Aufgeschreckt durch den Aufruhr draußen schreckt Orleander auf und packt Celia unsanft am Arm. „Was geht hier vor, Celia?”
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Sirrah schnappt heftig nach Luft. Sei reisst vor Schreck die Augen weit auf. Dieser Künstler war viel fühiger als sie angenommen hatte.
Sie vollführt eine schneidende Bewegung mit dem Stein, als wolle sie die Bindenden Kräfte duchschneiden, die sie zu halten versuchen, aber die Reaktion ist mehr instinktiv als Zielgerichtet. Sie dient nur dem Zweck:
Ausholen.
und Zustossen!
Wieder versucht Sirrah den Stein in das viel zu lebendig-leidende Gesicht der Statue zu rammen. Langsam zeigen sich erste Risse. Ob es die nur improvisierte Waffe ist? Ob es die Macht des Zaubers ist? Oder Sirrahs eigene Panik? Auf jeden Fall fällt es ihr SCHWER.
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Mit dem Stoß zerbricht die zähe Stille, die Sirrah und den süssen Tod eingehüllt hatten. Um sie herum herrscht heilloses Chaos.
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Im Rausch der Überrumplung war Celia wie in eine Art Trance gefallen und sah sichtlich verwirrt drein. Llacuina und Sirrah waren im Raum... im Zeltseparee aufgetaucht, aber als die Quek dann quiekend aus dem Raum stürmte was das Chaos perfekt. Das leise im Hintergrund noch Rufe, später Schreie den Hintergrund zierten wurde Celia erst durch eine unsanfte Berührung gewahr.
Sie starrte Pierre an, sah ruckartig für eine Sekunde auf Llacuina um anschließend wieder Pierre anzustarren. Wie sehr wünschte sich Celia nun eine passende Antwort auf den Lippen zu haben, eine alles erklärende Phrase, welche jegliche Anspannung nehmen würde und zu einem befriedigenden Ergebnis führen würde, aber das einzige was über ihre Lippen kam, war eine Redewendung, welche man nur von Gossenschwalben erwarten würde.
"Hä? Hey Alter, was soll der Scheiss hier?"
Und obwohl Instinkt einen Vorsprung gegenüber Vernunft hatte, war Vernunft doch einen Tacken schneller und man wurde sich bewahr darüber auf welchem sprachlichen Niveau man sich gerade befand. Celia lief puterrot an und hielt sich beide Hände vor den Mund, als ob sie damit ungeschehen machen könnte was ihr gerade entfleucht ist. Jetzt hiess es für die Lebefrau schnell die Contenance wiederzufinden und die Scherben des Tongefässes geschmeidig unter die Kissen zu kehren. Celia hustete verkrampft auf und atmende demonstrierend tief ein.
"Monsieur Orleander... mich dünkt es, dass ein etwas rauchiger Geruch im Raume schwebt... und damit meine ich nicht die edlen Kräuter und Quarze, welchen für diese liebliche Atmosphäre sorge tragen..."
"Einfach weitermachen, das haben sie vielleicht gehört, aber niemals wirklich wahrgenommen...", redete sich Celia gedanklich selbst ein.
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Llacuina blickt verwirrt zwischen den beiden hin und her. Geruch nach Rauch... Panische Schreie draußen... Feuer! Es musste Feuer sein! Eine der wenigen Sachen, vor denen sich die Wasserhexe fürchten musste!
Und in dieser Lage hatte Orleander nichts besseres zu tun, als ihre Freundin anzugreifen! Ihre Unflätigkeit registriert sie nur am Rande, während sie sich auf die wichtigen Fakten konzentriert. Sie würde sich vielleicht später wundern und Fragen stellen, aber bestimmt nicht jetzt, wo Fragen über Leben und Tod entscheidend sind.
Mit einem Satz ist sie vorne und hängt an an Pierres Arm.
"Wir haben keine Zeit für so etwas! Wenn wir nicht schnell rauskommen, sterben wir!"
-
Ferdinand hört die Worte und weiß, das jetzt die Zeit zum Handeln gekommen ist.
Er stürmt los in Richtung des Zeltes und zückt auf dem Weg dorthin sein Schwert. Mit zwei schnellen Schnitten zerteilt er die Plane und schafft so einen Eingang ins Zelt, durch den er ungestühm in das Zelt stürmt.
"Llacuina, Celia!" Brüllt er als er im Zelt ist: "Plan B!"
Es gibt keinen Plan B, aber er hofft das Llacuina sich der Gefahr bewusst ist und anfängt das zu machen, was sie wohl am besten kann, Kämpfen.
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Llacuina hängt immer noch an Orleanders Arm, und sie blickt hektisch zwischen Ferdinand und Pierre hin und her.
Unterstützung - das wäre jetzt genau was sie brauchen würde... Wer weiß was Celia sonst passieren könnte.
Sie presst sich stärker an Orleander, und der Druck ihrer weichen Brüste erinnert Orleander an das Geschlecht der Dame vom See, während in ihren Augen und ihrer Stimme ein Hauch von lasziver Unterwürdigkeit liegt.
"Kommt Herr, wir müssen fliehen. Sie wollen euch töten", und hektisch geht ihr Blick wieder zu Ferdinand.
Als sie ihn so einen Moment davon überzeugt dass Llacuina auf seiner Seite steht und dass die Gefahr auf der anderen Seite des Zeltes liegt, nutzt Llacuina ihre freie Hand um den Dolch in ihrem Mieder zu ziehen.
Sie holt ungesehen aus, mit der Spitze dahin zielend wo die Stelle unter dem Bauchnabel liegen müsste...
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...und urplötzlich krümmt sich Orleander nach vorne, um ächzend auf den Boden zu fallen nachdem Llacuina ihre Hand weggezogen hat. Ob er durchkommt, ob er stirbt, all das ist schwer zu sagen aus der Ferne.
Ungerührt greift die Elfe zum Laken und wischt säuberlich den klebrigen Saft von Hand und Klinge, so als hätte sie gerade eine Melone aufgeschnitten und sich dabei etwas eingesaut, nicht so als ob sie gerade jemanden an die Schwelle zum Tod gebracht hätte.
"Alles in Ordnung, Celia?" fragt sie beiläufig. "Wir sollten hier dann raus. Das Feuer wird schon Sorge für Orleander tragen; wir aber haben noch eine widerspenstige Zofe einzufangen."
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D'anton löst sich aus den Schatten, sprintet kurz auf das Haupthaus zu und springt mit einem mächtigen Satz auf den Balkon im ersten Stock, der sicherlich seine 6 Meter über dem Boden thront.
"Hey Exalte, dies ist nicht euer Auftritt, verschwindet mit eurer Horde oder Ihr werdet diesen Garten nicht mehr lebend verlassen und ich werde dafür sorgen, daß Ihr auch nicht mehr ins Unleben zurückkehren könnt!"
Mit einigen Blicken schaute sich D'anton um, sah, daß Ferdinand ins Zelt stürmte, er sah Flammen und wurde ein wenig unruhig. Ein Wurfmesser lag in seiner Hand.
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Exalté blickt in Richtung D'Anton und scheint ihn zu erkennen, er antwortet:
„Du verstehst nicht, Du Narr! Ich versuche, die Wandelnden Toten zu beruhigen, sie zu besänftigen! Wenn Du mich jetzt tötest – und ich weiß sehrwohl, dass Du das ohne zu Zögern tätest, versprichst Du Dir oder dem Hause de Maire einem Vorteil – dann wird die Horde unter Orleanders Kontrolle fallen! Siehst Du nicht, dass ihr Wille gebrochen ist? Ich bin auch Deinetwegen hier, wegen …”
Dann sieht D'Anton eine bekannte Gestalt hinter Exalté auftauchen: Juliette, in einem silbergrauen Kleid, die eine schwere Astgabel mit beiden Armen hebt und ansetzt, Exalté den Schädel zu zertrümmern …
-
Entsetzt sah Celia dabei zu, wie Llacuina die Klinge wieder aus dem Leb von Pierre zog und danach lässig und ohne Reue nach ihren Befinden sich erkündigte. Für einen Moment war die Lebefrau fassungslos und drohte wieder in ein Panikmuster zu fallen, aber diesmal biss sie sich einfach auf die Lippen und sah sich verwirrt um. Dann sah sie hoch zu der Elfe und fing an aufzustehen.
"Ja... Ja mir geht es gut..." formte Celia und dachte dann daran, dass sie das nicht von Pierre sagen konnte. Irgendwie hing sie ja an diesen Menschen. Vielleicht war es sein Machthunger? Oder vielleicht dachte Celia auch einfach nur, dass hinter seinen Worten nicht nur hohles Gewäsch steckte...
"Wir sollten zusehen, dass wir die Verwirrung ausnutzen und uns ungesehen machen..."
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"Na dann wollen wir mal zu Ende bringen, was Llacuina angefangen hat."
Ferdinand machte einen Hechtsprung über ein runterfallendes Stück Plane und seine Klinge blitzte zuerst im Rot der Flammen und zeichnete dann ein Muster aus Blut an die Wand, welches ein O ergab.
"An dem Trick muss ich arbeiten, bloß das ich ein F für Ferdinand haben will."
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Nachdem die Klinge hinreichend gereinigt ist, schiebt sich Llacuina das Messer wieder ins Mieder und bietet Celia ihren Arm an.
"Unauffällig, hm?" Ohne Verzögerung verschiebt sie ihren Tonfall wieder zu dem, mit dem sie die Bediensteten im Pavillon genarrt hatte, ehe Pierre ihren Bluff durchschaute. "Dann lasst uns schnell gehen, Herrin."
* * *
Rasch waren sie draußen aus dem Qualm und Rauch, der immer dichter durch das geschlossene Zelt zog, und die Elfe atmete erst einmal unwillkürlich durch als sie aus dem direkten Zugriff des feindlichen Elements entkommen war. Ein kurzer Schulterblick zeigt ihr, wie das Feuer sich immer weiter durch das Zelt fraß - noch war nicht sicher ob und bis wann es den Rest des Palais zerfressen würde, aber sie hatte nicht im Sinn Wurzeln zu schlagen um es herauszufinden.
Eilig führt ihr Weg in die Menge hinein, Llacuina immer voraus und mit ihrer energetischen Art Platz schaffend für ihre noch schockierte Freundin. Immer wieder sieht man die schwarz-weißen Kleider der Dienerinnen inmitten der panischen Menge, aber die dunkle Haut Sirrahs ist nirgendwo auszumachen.
Als die Elfe schon daran glaubt dass sie schon geflohen sein muss, erhält Celia von hinten einen Stoß, der wiederum Llacuina erfasst. Gerade fängt sie sich noch an der harten Statue vor sich ab, deren Oberfläche verschorft und zerfressen wirkt wie eine fiebrige Narbe - und sieht um den Hals einen nackten, schwarzen Arm.
"Sirrah! Komm da runter!"
Sofort rennt die Elfe rechts um die Statue mit Celia im Schlepptau herum, als die Sklavin nicht hört - Llacuina würde sie schon züchtigen sobald sie hier draußen sind. Wie kann sie nur so verantwortungslos sein und ihren eigenen Tod durch das Feuer riskieren, wo doch eine so einmalig exotische Sklavin dem Ansehen der Rumans nutzt und die Elfe schon so viel Mühe in ihre Abrichtung gesteckt hat?
Auf der anderen Seite angekommen sieht sie, wie leblos Sirrah wirkt, wäre da nicht das Zittern und der Schweiß, so als ob sie sich im Würhgegriff des Grauen Schüttelfiebers befände, wie es immer wieder durch die Sumpfdeltas der Zarugebiete grassiert. Mit der anderen Hand hat sie einen Edelstein im gesprungenen Gesicht der Statue stecken, so wie man einen Pflock in das Erdreich eingeschlagen hätte.
Einen Moment fühlt sich Llacuina versucht sie einfach herunterzureißen, aber dann erinnert sie sich wieder an das was sie gesagt hat.
"Die lebenden Toten..." murmelt die Elfe, gut hörbar für Celia. "Sie hat gesagt, die lebenden Toten seien in die Statuen gebunden!"
Genau in dem Moment wird Sirrah wieder besonders heftig geschüttelt, und von ihrer Schläfe tropft... Blut? Blutiger Schweiß? Was auch immer es ist, es sieht nicht gut aus.
"Die Kleine scheint sich überschätzt zu haben... Und ich weiß nicht was passiert wenn wir sie jetzt runterreißen. Vielleicht greift uns das Ding schon an wenn wir sie nur anfassen."
Sie atmet einen Moment durch und ist dann entschlossen.
"Zerhauen wir die Statue - wo das Ding zerstört ist muss auch die Bindung zerstört sein, zumindest wenn es bei dieser seltsamen Magie so ist wie ich es mir denke. Und ich habe schon viel seltsame Magie gesehen."
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Sirrah kreigt nur verschleiert wie durch einen Nebel mit, was Llacunia sagt. Sie kann nicht hier weg. Der Zauber muss gebrochen werden, schon allein um des gefangenen Geistes willen.
Sie zischt atemlos. "Der Zauber. Kann nicht.... Das Gesicht.......zerstören!"
Der Rest ihrer Worte geht im Lärm des sich verstärkenden Tumultes unter. Als sie Llacunia einen Moment das Gesicht zuwendet, sieht man die Verzweiflung in Sirrahs Gesicht. Es gibt kein zurück. Sie kann nur voran.
Und so treibt sie den Scharfen Kristall wieder auf das Gesicht der Statue. Es MUSS doch einfach nachgeben.
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Das Stöhnen des Geistes schlägt in Kreischen und Weinen um, als der Kristall das Gesicht ein weiteres Mal trifft. Die roten Schleier lassen von Sirrah ab, und auf der Statue bildet sich ein Riß wie eine Platzwunde …
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Celia sah zwischen Llacuina und Sirrah hin und her und wusste dass hier große Eile geboten war. Sie nickte Llacuina zu und deutete auf die Statue.
"Ich weiss nicht genau was das ist, aber ich fand diese Statuette eh hässlich wie die Nacht dunkel ist..."
Celia sah sich nach etwas groben um, was man gegen die Statue donnern könnte, aber sah nichts, weshalb sie einmal laut seufzte und ihren Fächer zückte.
"Ich glaube wir haben keine große Zeit für Spielereien...", worauf hin Celia merkwürdige Laute von sich gab und dann anschließend mit ihren Fächer einmal in Richtung der Statue schwang, nur das sich diesmal die Luft elektrisierte und es zu einer Entladung kam, welche auf die Statue übersprang.
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"Du schuldest uns etwas, nachdem wir dich da rausgehauen haben..."
Ob Sirrah das noch mitbekommen hat weiß sie nicht, und es ist offenbar auch erst einmal zweitrangig, denn Llacuina eilt zurück zum brennenden Pavillon, sich tatkräftig eine freie Bahn verschaffend. Inzwischen hat das Feuer stärker um sich gegriffen, und eine ganze Zeltwand fällt brennend ins Gras. Mit einem der zugespitzten Bambusrohre, das bis eben noch den Nachbarn der Bahn aufrechterhalten hat, sticht sie diese auf und eilt zurück zur Statue.
Dieses Mal braucht die "Dienerin" keine Ellenbogen und keine Schultern um durch die Menge zu kommen - panisch rennt alles vor ihr durcheinander, während hinter ihr die Funken und Ascheflocken in alle Richtungen stieben. So kommt sie auch schneller wieder zurück als an.
Mit einem kräftigen Ruck sind die verbrennenden Überbleibsel auf dem Kopf der Statue angebracht. Noch flackert das Feuer, aber es bliebe Llacuina nicht mehr viel Zeit ehe es erlischt und alles für die Katz wäre.
Entschlossen blickt sie sich um: Die Tischlaken an der Tafel sind bei der wilden Flucht mit halbvollen Pokalen überschüttet worden und nass, die schweren Gobelins und Vorhänge würden zu lange brauchen um sie loszubekommen, wenn sie überhaupt Feuer fangen...
Dann fällt Llacuinas Blick auf ihre Begleiterin, genauer gesagt auf ihr Kleid. Urplötzlich hat sie wieder das Messer aus ihrem Mieder in der Hand. Die elfische Aura flackert in einem wilden Ringelreihen auf und hebt sich spiralenfärmig über Llacuinas eigentliche Größe, wie eine Wasserhose die aus dem Meer gerissen wird und droht alles zu zermalmen.
"Stillhalten! Ich brauche es!"
Noch ehe die Lebefrau weiß wie ihr geschieht oder geschweige denn reagieren kann sitzt plötzlich die Klinge an ihrer Brust, und mit einem schnellen Schnitt ist ihr das Kleid vom Leib getrennt. Wirklich klar, was geschehen ist, wird ihr erst als Llacuina das jetzt zerstümmelte Kleid über den Kopf der Statue wirft und fest anzieht, gerade noch rechtzeitig auf die erlöschende Flamme.
"Wir werden dir schon Ersatz finden... Und anders als die häßliche Statue musst du dich nicht schämen, dich etwas zu zeigen."
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Orleander, der sich gerade trotz der Bauchwunde aufgerappelt hatte, schaut mit zusammengebissenen Zähnen auf die Wunde, die Ferdinand ihm zugefügt hat.
Hinter ihm lodern die Flammen, aber dennoch richtet Pierre, den Ferdinand schon aus Kindertagen als furchtlos erinnert, sich auf und blickt Ferdinand geradewegs in die Augen.
„Du kannst mich töten, hier und jetzt. Es wäre vielleicht sogar klug, das zu tun, Deinen gefährlichsten Widersacher aus dem Weg zu räumen, an einem Abend voll Chaos und Vernichtung. Aber auf der anderen Seite hättest Du einen einflußreichen Verbündeten, wenn Du mich verschonst – ich kenne Deine Pläne für diese unsere”, er verbessert sich, „Deine Stadt nicht, aber ich bin mir sicher, mit Unterstützung wird es Dir besser gelingen. Deine Freunde werden Dir sicher helfen können, wenn es darum geht, hier vor Ort eine neue Ordnung aufzustellen. Ich kann Dir aber meinen Einfluß zur Verfügung stellen, den ich im Hohen Rat der Familien geltend machen kann, und so verhindern, daß der nächste Lavelle über die Stadt herfällt und sie als Brückenkopf für seine Eroberungspläne zerschleißt.
Dein Onkel ist alt und müde geworden, seine Methoden ungenau und verlustreich. Er hat es nicht geschafft die Untoten aufzuhalten; ich kann Dir das Mittel geben, sie zu kontrollieren; soweit ich weiß war nicht Lavelle es, der die Blutpest in die Welt gesetzt hat – weil ich es nicht war, muß es Baptiste gewesen sein. Was für eine sinnlose Verschwendung an Leben …”
Pierre schaut Ferdinand an. „Also: Beende die Sache hier und jetzt, oder beweise der Welt, dass Du Haus Orleander nicht nur auslöschen, sondern zähmen kannst!”
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Ferdinand sah Piere Orleander an und er erkannte die Wahrheit in dessen Worten. Piere war ein ernst zu nehmender Verbündeter, wenn er einem half, aber war Ferdinand wirklich noch an der Macht interessiert?
Ein Hauch von Müdigkeit machte sich in Ferdinands Gesicht breit, weil er sich immer klarer wurde, das er für dieses Spiel eigentlich nicht geschaffen war. Aber dann sah er die Leiber der Toten, welche das Haus Orleander aufgebraucht hatte, erinnerte sich an das Rauben von unschuldigen Menschen und ihre Versklavung.
Ein Ruck ging durch Ferdinand und er wurde sich klar, was ein wirklicher Herscher einer Stadt sollte. Für Gerechtigkeit und Ordnung sorgen. Die Schwachen beschützen und die Starken gegeneinander ausspielen, so das sie sich gegenseitig schwächen.
"Piere, Du bist einfach zu weit gegangen. Unschuldige Bürger von der Straße rauben und sie versklaven. Kinder verstümmeln und sich an den Qualen der Sklaven, die sich zu Tode geschuftet haben ergötzen. Selbst die Toten versuchst Du noch zu versklaven um ihnen auch im Tod die letzte Würde zu rauben oder einen Vorteil aus ihnen zu ziehen. Ich sehe aufrichtige Wahrheit in deinem Angebot, aber ich denke du bist einfach ein zu gerissener und würdiger Gegner um dich am Leben zu lassen. Ich werde Dich hier und jetzt töten und sehen, was ich mit deinem Nachfolger mache, wenn sich dein Haus nicht beim Kampf um deine Nachfolge zerfleischt hat."
Dann setzte Ferdinand zu einem tödlichen Schlag an.
"Du würdest eh nicht als meine Marionette leben wollen."
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Ferdinand schlug Piere den Kopf ab und warf ihn Arianas Bruder zu, der im Schatten hinter ihm stand.
"Du wolltest seinen Kopf, hier hast Du ihn."
Dann machte sich Ferdinand auf den Weg nach draußen um in ein paar Arsche zu treten.
"Diese ganzen untoten Arschlöcher gehn mir auf den Sack."
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Sirrahweicht dem brennenden Tuch halbwegs behende aus. Der Rauch beisst etwas, aber es sit egal. Wichtiger ist es, die Statue zu zerstören. Hoffentlich wird es Orleander lange genug beschäftigen,d ass sie Zeit hat grössere Pläne zu vereiteln.
Das Feuer hat auf jeden Fall seinen Zweck genüge getan. in der Panik kümmert sich keiner um eine Qek, die das Gesicht einer Staue zerstört. "Dank" der Flammen wirkt der Kristall in Sirrahs Hand schon selbst wie ein Flamme, ein feuriges Werkzeug der Zerstörung mit dem sie immer wieder auf das Gesicht der Statue einhiebt. Auf das es endlich nachgibt. Llacunias Drohung überhört sie.
"Verfluchter Totenbeschwörer. Lass ihn endlich frei." Sirrah keucht und verfluch wzsichen den Atemstössen immer wieder den Schöpfer dieses verbotenen Zaubers. Wenn sie hiermit fertig wäre müsste sie diesen finden.
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Llacuina geht in Ruhe zur Tafel und nimmt einen der irdenen Weinkrüge an sich, ehe sie ebenso gelassen zur Statue zurückkehrt. Man könnte fast meinen sie sehe den Enten auf einem Teich und nicht Sirrahs Kampf um ihre Seele zu, wäre da nicht die Anspannung mit der sie den Verlauf der Flammen beobachtet.
Brennt noch gut... Brennt noch gut... Brennt noch gut... Lässt nach... Jetzt ist es heiß genug!
Urplötzlich explodiert sie in Bewegung, wie ein Baumpanther der sich im Unterholz verkrochen hatte, und krachend fährt der Krug auf den Kopf der Statue, wo er zerbirst und seinen Inhalt über das Kunstwerk vergießt. Instinktiv kneift Sirrah die Augen zu, als da ein wildes Stieben ist aus Funken, Ascheflocken, Holzsplittern, Weinspritzern und... Gesteinbröckchen?
Sie blinzelt, und tatsächlich: Wo die Flüssigkeit auf den heißen Stein geraten ist ziehen sich Risse und bröckeln Steinchen vom Kopf. Natürlich war Llacuinas Methode so präzise und zielgenau wie ein ausgehungertes Nashorn am erlesenen Salatbüffet Orleanders, aber wenn die Quek Glück hat, dann könnte das genau den gleichen Effekt wie ein solches auf das Gesicht haben, das sie zerstören will.
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"Ja, weiter so! Wir müssen die Statue zerstören, dann haben sie zumindest etwas, worüber sie sich den Kopf zerbrechen können."
Trotz Llacunias und Celias Hilfe kommt Sirrah im Moment nicht so recht weiter und sie spürt immer noch wie der Zauber an ihr zerrt. Unter ihrem >Gewand rutscht ein kleines Amulett aus Knochen und Edelsteinen hervor. Aber selbst die alte Schutzmagie hilft kaum.
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Die gesamte Szene durchdringt nun das Weinen eines leidenden Jungen, der nach seiner Mutter ruft … Sirrah hat mit ihrer Qek-Magie den Schleier der Drogen gelüftet, und vor ihr erkennt sie den Geist eines Kindes, das über Jahre mit Drogen ruhiggestellt wurde, nur um der perversen Idee von Ästhetik zu genügen, die Meister Helvetisseau hier abgebildet hat … für Sirrah ist Helvetisseau nicht besser als jeder Walozi, der die Geister der Toten versklavt, anstatt ihnen den Weg zu ihrer letzten Ruhestätte zu weisen.
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Wieder rast ihr Stein aus das Gesicht herunter. Die Hitze, das Feuer und dann die Splitter haben Sirrah für einen Moment geblendet. "Helft mir, meine Vorfahren, helft mir meine Freunde!" Sirrah schreit immer noch während sie wieder auf die Statue einhiebt. Steinsbrocken fliegen weg.
Sirrah stösst einen urtümlichen Triumphschrei aus während sie den Stein immer wieder auf die Statue heruntertreibt.
Und als sich Sirrah gewahr wird, was hier wirklich passiert ist, wird aus dem Triumphschrei ein wütendes Brüllen, dessen Worte beim besten Willen nicht mehr zu verstehen sind. Nur ein Wort sticht hervor: "Helvetisseau!"
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Mit jedem Schlag verliert der Stein an Kontur, und schließlich sieht Sirrah das wahre Gesicht des Kindes, das solange darin gefangen war – Nevens, ein kleiner khaleanischer Knabe, der so gerne im Fluß schwimmen ging, dass er eines Tages gegen den Rat seiner Schwester noch einmal aus dem Lager fortging … und von den Häschern Pierre Orleanders gefangen wurde. Der Junge gefiel Orleander, er kleidete ihn in feinen Zwirn und ließ in ein paar Wochen wie einen Edelmann in seinen Hallen wohnen, bevor er ihn Helvetiseau übergab, der ihn immer und immer wieder mit dem Poiture-Staub betäubte, damit er seine "perfekte Haltung" nicht verließ … und dann war nicht einmal der Tod Erlösung, sondern er fand sich in der Statue gefangen wieder.
Jetzt schauen große Augen Sirrah an, und die Qek droht, sich in ihnen zu verlieren. Doch Sirrah bleibt hart, sie weiß, dass sie dem Jungen nicht die Gesellschaft schenken darf, nach der er sich sehnt; sie muß ihm den rechten Weg weisen.
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Als Ferdinand ins freie tritt, erkennt er schnell, dass die Untoten ein Ziel haben: Die Statue, die noch immer verhüllt im Zentrum des Gartens steht. Die Khaleaner haben begonnen, fliehende Ammeniten zu verfolgen und die voranschreitenden Zombies zu bekämpfen. Hier und dort sieht er kleine Grüppchen im Scharmützel, doch schnell wird ihm klar, wer der Anführer ist: Nicht Exalté oder Ysabel, die er weiter hinten stehen sieht, nein, es ist Lord Duval, der im Tode noch einmal an Größe und Ausstrahlung zugenommen hat – Ferdinand erinnert sich, dass Baptiste Duval etwa genauso gefürchtet hatte wie Orleander – und sich von den Attacken der Khaleaner unbeeindruckt seinen Weg durch das Chaos bahnt.
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Sirrah stösst noch einmal zu mit ihrem Stein. Und endlich bricht dieses Gesicht und für sie sichtbar kommt dahinter das Gesicht des jungen zum Vorschau.
"Du bist frei." Einen langen Moment schaut Sirrah in das Gesicht des jungen und langsam hebt sie die Hand als wolle sie dieses Geisterhafte Gesicht streicheln.
Ihre Anspannung entweicht langsam. Trähnen schiessen in ihre Augen und das Schluchzen rührt wohl kaum von dem beissenden Rauch her. "Ich kann nicht bei dir bleiben. Deine Reise beginnt jetzt erst. Versuch mich nicht mehr mit deinen Augen einzufangen, junger Freund. Schau dir die Wunder an, welche jetzt vor dir liegen."
Sirrah lässt ihre Trähnen einfach kullern und gleitet von der Statue. Sie mach eine ausschweifende Bewegung mit dem Arm, als wolle sie jemanden einladen einzutreten. Ihr Blick schweift in die ferne, über die panische Menge hinaus. "Hab keine Angst, du wirst nicht allein sein. Meine besten Wünsche begleiten dich." Und damit entlässt die weinende Totenjägerin den gefangenen Geist auf eine Reise in die unbekannten Weiten die jenseits dieser Welt von Feuer und hektischer Panik liegen.
Es dauert noch einige Momente, bis sich Sirrah wieder einigermassen gefangen hat. Sie schaut sich um und jetzt, wo sie ihr Ziel erreicht hat, wirken ihre Bewegungen müde. Rastlos suchen ihre Blicke Llacunia und Celia, aber in der panischen Menge, dem Rauch und dem sich ausbreitenden Feuer kann sie sie nicht finden. Sie sucht noch einige Momente, dann hastet sie selber los, weg von diesem schrecklichen Ort. Die anderen Statuen müssen ein andermal zerstört werden und ihr Erschaffer? Das wird auch warten müssen.
Edit:
Aber was ist das? Wandelnde Tote zwischen den panischen Menschen? Und sie bewegen sich wie eine Einheit?
Sirrah seufzt leise. Ihr Schädel dröhnt jetzt schon. Es sind so viele, aber vielleicht.
Sirrah stolpert los in die Richtung, in die auch die Toten unterwegs sind.
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Noch während Sirrah in ihrem Kampf mit dem süßen Tod gefangen ist, wendet Llacuina sich vom Ort des Geschehens ab. Sie hat getan was sie konnte, und es sieht ohnehin so aus als ob ihre Zofe durchkäme. Jetzt wäre es erst einmal wichtiger, sich um das Problem ihrer Freundin Celia zu kümmern. Die Elfe nimmt die immer noch verwirrte Lebefrau in den Schlepptau, eng an sich gepresst um ihre Blößen zu bedecken, und schaut aufmerksam in die sich lichtende Menge.
Eine Wache, die in Richtung der verhüllten Statue rennt... Nein, Celia würde damit auffallen, und es wäre fraglich ob die Rüstung überhaupt passen würde.
Eine dicke Händlerfrau auf der Suche nach einem Ausgang... Nein, das würde ihr nicht passen.
Eine Dienerin, nicht zu groß, nicht zu klein, unterwegs Richtung Ausg...
Noch ehe Llacuina den Gedanken zu Ende gedacht hat hat sie schon das Bein ausgestreckt, und die kopflos fliehende Zaru fällt zu Boden. Sofort ist die Elfe über ihr und funkelt sie an, als ob sie sie fressen wolle.
Verängstigt blicken die Mandelaugen des Mädchens zurück, das noch nicht einmal erwachsen zu sein scheint.
"Dein Kleid. Rück es raus!"
Als die Zaru sich vor lauter Angst immer noch nicht rührt, zischt Llacuina erneut.
"Aber schnell!"
Als sich dann immer noch nichts tut saust Llacuinas Faust auf den Kopf des Mädchens, und es sinkt zu Boden. Ein feiner Blutrinnsal bildet sich an ihrer Schläfe, während die Elfe ihr kopfschüttelnd das Kleid abzieht.
"Warum konnte sie nicht einfach machen was ich sage? Egal, wer eben nicht hören will..."
Niemand nimmt Notiz von der Szenerie, wer jetzt durchkommt stellt sein eigenes Überleben über das Wohlergehen einer leicht ersetzbaren Sklavin, und um ehrlich zu sein denkt Llacuina auch nicht viel anders.
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Ferdinand wirft einer nackt an ihm vorbeieilenden Zofe seinen Mantel zu damit diese ihre Blöße bdeecken kann und schnappt sich einen schweren zweihändigen Hammer mit dem die Arbeiter die Heringe für das Zelt in den Boden geschlagen haben. Dann nimmt einen gewaltigen Anlauf an dessen Ende er voller Wut auf die Stature einprügelt, die von der Queck mit inbrunst und einem kleinen Stein bearbeitet wird.
"Genau, mach das häßliche Mistvieh kaputt."
Der Hammer trifft mit einem dumpfen Knall auf die Statur und diese zittert und kleine Risse bilden sich.
"Den Rest solltest Du alleine Schaffen, aber benutz den Hammer und nicht so ein Spüielzeug."
Ferdinand kümmert sich nicht weiter um die Statur sondern brüllt Lord Duvall an:
"Duvall, du nutzloser Sohn einer räudigen Hündin! Du hast doch tatsächlich meinen gekauften Dolch überlebt und treibst dich hier jetzt rum. Hat Dir niemand erzählt, das ich es nicht dulde wenn noch größere Hurenböcke als ich auf Partys rumspazieren? Und hat auch niemand versucht deinem nutzlosen Geist klar zu machen, wie unendlich sauer ich werde, wenn man meine tote Liebe zum untoten Leben erweckt um sich an ihren Körper zu vergehen?"
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D'anton sah Juliette und sein erster Gedanke galt Ferdinand. Er durfte sie nicht sehen, sie war tot, sie hatte tot zu bleiben.
Ohne Abzuwarten, daß Exalte ausgesprochen hatte, verließ der Dolch D'antons Hand. Zielstrebig suchte er sein Ziel und fand es auch.
Exalte, dessen Stimme stockte, riss seine Augen auf und folgte mit diesen der Klinge, die über seine Schulter flog, um in Juliette einzuschlagen.
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Mit einem dumpfen Ton dringt die Klinge in Juliettes Brustkorb ein; die Wucht des Aufpralls reißt sie nach hinten um, denn mit dem hoch erhobenen Ast kann sie sich nicht halten.
Exalté ruft D'Anton ein „dafür schulde ich Dir was!” zu, und wendet sich dann wieder Ysabel zu … die gerade von einem Zombie angefallen wird und in einer Menge aus Armen, Beinen und hungrigen Mäulern verschwindet. Exalté zögert nicht, deutet D'Anton an, dass er für Ysabel nichts mehr tun kann und beginnt dann, sich mit nicht mehr als einem Bambusstab einen Weg in Richtung Duval zu bahnen.
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D'anton nickte kurz, zog ein langes Messer, schaute sich um und war froh, daß am Rande des Balkons eine rankenbesetzte Wendeltreppe war. D'anton eilte hinunter und begann, wie Exalte, ebenfalls in Richtung Lord Duvall, den er weit hinten auftauchen sah, zu laufen. Exalte musste am Leben bleiben,, wenn auch nur, bis er seinen Satz zuende gesprochen hatte.
Die ersten Zombies, die sich ihm in den Weg stellten, konnte D'anton noch umgehen, aber schon bald musste er sich ihnen stellen. Sie müssen irgendwie laufen und dazu brauchen sie Sehnen. Mit einigen Sprüngen und teilweise geduckt, begann D'anton, einigen Zombies die Kniesehnen durchzuschneiden, so daß sie zu Boden sanken...
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Sirrah seufzt - die letzten Reste der Statue sind wohl so weit zerstört, dass man sie nicht mehr verwenden kann. Aber diese ganzen Zombies? Wer hat so viele Zamani an Körper binden können? Ist das auch das Werk dieses "Künstlers"? Es würde nichts helfen: Wenn sie es wissen wollte, müsste sie einen von ihnen dazu bringen, mit ihr zu reden.
Und in dieser Situation geht das nicht. Gegen so viele von ihnen auf einmal kämpfen...das würde schwer werden. Aber irgendwas musste sie tun. Sirrah atmet einmal durch, dann tritt sie beschlossen auf einen der Zombies zu. Sie stellt sich ihm in den Weg, schüttelt mit einer fast wütenden Bewegung die Spuren der Erschöpfung ab. Sie fixiert seine Augen.
Einen kurzen Moment steht sie da, auch wenn der Untote weiter vorrückt. Dann macht sie eine wegwischende Handbewegung. "Folge mir. Es gibt andere Dinge zu tun, als Zerstörung zu sähen."
Aber unglücklicherweise schlägt ihr Versuch fehl. Sirrahs Augen werden grösser, als der Zamani weiter vorstapft, direkt auf die Qek zu, die ihm jetzt mitten im Weg steht.
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Der Zamani schiebt Sirrah beiseite, eine andere Macht scheint ihn zu rufen. Der Untote macht sich noch nicht einmal die Mühe, Sirrah anzugreifen … ein normaler Zamani ist das nicht, auch wenn es sich … fast genauso anfühlt.
Sirrah schaut ihm verwirrt nach, und dann sieht sie einen Wahren Zamani, einen der sich an Tod und Vernichtung ergötzt. Groß und beeindruckend steht er Ferdinand gegenüber, hinter sich eine Horde versammelnd, die ihn von D'Anton und einem anderen Mann, in langen Gewändern und mit einem langen Stock in der Hand, abschirmt. Der Stockträger löst in Sirrah ein ungutes Kribbeln aus.
Auch wenn die Worte, die Duval ruft, durch den halb abgerissen Unterkiefer schwer verständlich sind, weiß Ferdinand doch, dass er seine Truppen zu sich ruft. Noch während Duval und Ferdinand sich einander nähern, sammelt sich hinter dem untoten Lord eine Horde. Ferdinand sieht, wie Exalté und D'Anton sich von zwei Seiten nähern, doch dann bleibt ihm nicht mehr viel Zeit, die Umgebung zu mustern. Duval greift sich eine kleinere Statue, ein weinendes Kind, wiegt sie in der Hand wie jemand, der es gewohnt ist, beliebige Gegenstände als Mordinstrumente einzusetzen.
„Du wirst auch einer von uns werden, de Maire, das ist unausweichlich. Eines Tages wirst auch Du über die Schwelle des Lebens treten, und dann werden wir auch Deine Existenz vor dem Nichts des Todes retten, und genau wie ich wirst Du dankbar dafür sein. Jetzt aber stehst Du im Weg, und ich werde Dich aus dem Weg räumen, zertreten wie eine räudige Ratte. Wenn Du überlebst, rate ich Dir, zu fliehen. Wenn Du stirbst, wirst Du schneller einer von Uns!”
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Für den Moment schaut Sirrah dem ganzen wie gelähmt zu. Sie spürt ihre eigene Erschöpfung. Ein Blick in Richtung des mächtigen Zamani sagt ihr, dass sie hier im Moment nichts ausrichten kann. Sie kann es ja nicht einmal mit einem der Diener aufnehmen, wie es aussieht.
Sie weicht wieder zurück und hält noch einmal nach Llacunia ausschau. Irgenwer muss doch diesen Mann dort warnen. Er muss fliehen. Die Untoten kann man auf diese Art nicht besiegen.
Aber in dem Chaos ist es Hoffnungslos. Sirrah stolpert durch die Menge, weg von den Untoten und beginnt immer wieder Llacunias Namen zu rufen.
"Llacunia! Llacunia! Wo bist du? Llacunia?!"
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"Nun ich persönlich habe vor 100 Jahre alt zu werden und dann nach meinem Tod während des Geschlechtsaktes mit der teuersten Kurtisane der Stadt verbrannt zu werden und meine Asche in den Fluss streuen zu lassen."
Ferdinand grinste.
"Aber ich schweife ab. Ich bin einfach zu groß zu hübsch und vor allem zu schlecht gelaunt um einen Kretin wie Dir meine schöne Stadt zu überlassen. Die Bürger und die Sklaven haben es einfach nicht verdient von einem Duval ausgesaugt zu werden. Wie ein jeder Kalif schwören muss gilt die Pflicht dem Volke und deshalb werde ich dir jetzt in den Arsch treten."
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Kurz nachdem Llacuina und Celia das Kleidungsproblem gelöst haben, tauchen sie wieder an der Statue auf an der sie Sirrah zurückgelassen hatten.
"Hm, der Kopf ist eingeschlagen, unsere Sklavin liegt nirgendwo herum, also muss sie durchgekommen sein. Wenn sie klug gewesen ist dann ist sie geflohen.
Lass sie uns draußen suchen."
Gerade als sie sich abwendet, hört sie Rufe. Ihr... Name?
Sie packt die Lebefrau am Arm und rennt mit ihr in die Richtung, aus der die Rufe kommen. Tatsächlich, es ist Sirrahs Stimme - und dann erkennt sie tatsächlich die Quek.
"Wo steckst du, verdammt? Feuer wüten, Morde passieren, Leute rennen, und du kommst hier nicht raus. Wenn wir daheim sind werde ich dich erst einmal gründlich bestra..."
Dann geht ihr Blick in die Ferne, und sie sieht Ferdinand und seinen Gefolgsmann, umringt von Massen schlurfender Schrecken jenseits des Grabes.
Sollte sie hinzu eilen, oder sollten sie ihre Zofe unter den Arm klemmen und sich verdrücken? Sirrahs Meinung interessiert sie wie so oft nicht, also schaut sie fragend zu Celia.
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Sirrah ignoriert, wie in letzter Zeit öfters, Llacunias gekeife. Das ist nicht der richtige Zeitpunkt für sowas. Als sie zu Celia schaut gibt sie ihr einen unsanften Stupps in die Seite. "Du musst den Mann da warnen! Das Wesen da vorne...das ist ein mächtiger Zamani. Die anderen sind unwichtig, aber was soll er denn gegen so einen ausrichten? UNd dann auch noch einen der so viele Helfer hat. Er muss sich zurückziehen. Llacunia! Sag ihm das!"
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Llacuina verliert nicht viel Zeit und schreit ihre Warnung raus.
"Ferdinand! Der Duval geht über deine Kräfte! Fliehe noch, solange du kannst!"
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Mit einem unmenschlichen Schrei stürzt sich Duval auf Ferdinand. Es ist weniger die Finesse eines trainierten Kämpfers, sondern die entfesselte Kraft einer Urgewalt, mit der der Untote Lord auf den jungen de Maire eindrischt; ob Faust, offene Hand oder Statue ihn treffen, macht für Ferdinand hier keinen Unterschied
D'Anton sieht noch wie Exalté ihm deutet, auf die Köpfe zu zielen, bevor er im Handgemenge mit den Zombies zu verschwinden scheint. Nur der wie mal wie ein Speer, mal wie eine Keule geführte Bambusstab ist ein Anzeichen dafür, dass er noch lebt. Doch dann bleibt D'Anton keine Zeit mehr auf andere zu achten, als eine gute Handvoll Zombies beginnt, ihn anzugreifen.
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Sirrah schluckt. "ICh könnte ihn...vielleicht von seinem Körper trennen, aber... ...ich habe nach dem Kampf gegen den Zauber in der Statue nciht mehr genug Kraft dazu. Llacunia...Celia.... ich glaube wir sollten einfahc nur hier verschwinden. Ich... muss mcih ausruhen, dann kann ich es vielleicht mit diesem Kerl da aufnehmen."
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Geschwächt wie sie ist, fühlt Sirrah auf einmal, dass inmitten der Verwirrung der Schlacht etwas … anders geworden ist. Sie sieht sich um, und auf einmal sieht sie Berres vor sich – nicht in Fleisch und Blut, sondern sein Sasha, das durch ihre Erinnerung am Leben gehalten wird. Helvetisseau; der Schänder der Toten: Er hat das Blutauge an sich genommen. Sirrahs Blick schweift weiter, und sie sieht, dass die Statue in der Mitte enthüllt ist. Dort erkennt sie eine steinerne Schlange, die ihren Kopf über den Körper eines Qek stülpt – Berres; doch er ist nicht in Stein gehauen – es ist sein Leib, der von diesem Monstrum aus Marmor gefangen genommen wurde.
Die riesige Schlange hat ein rubinrotes Auge, vielleicht kopfgroß, das in der Sonne blutig schimmert. Das andere Auge fehlt; kunstfertig, ohne die Statue zu beschädigen, wurde es entfernt.
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Während Feridnand durch seine schnellen Reflexe und seine kraftvollen Bewegungen kämpft und den Kampf sichtlich genoß prüglete Duval mit der Brutalität und der Rücksichtslosigkeit gegenüber dem eigenen Fleisch zu, wie es nur Untöte können, deren Körper nicht mehr schmerzen, wenn Sehnen und Muskeln überlastet werden.
Ferdinand sah den unbändigen Hass und die rohe Agression und Zog sich aus dem Kampf zurück, denn er hatte plötzlich das Wesen des Kampfes durchschaut.
Dann sprach er zu Duvall: "Der Weg zur Perfektion im Kampf geht nicht über die Liebe zu Ihm, sondern über den Willen sich seinem Schicksal zu stellen. Mann muss den Kopf von Agressionen, Nebensächlichkeiten und Eitelkeiten reinigen um das MU zu finden. NUr wer bereit ist sich der absoluten Leere hinzugeben, kann die ware Kunst ium Kampf erlangen."
Duval brüllte etwas unmenschliches und ein Sturm brandete aus dem heiteren Himmel auf, um das brennende Zelt wie einen feurigen Kometen in Richtung des Armeelagers zu schleudern.
Duvalls immer wilder werdende Angriffe verfehleten Ferdinand, der sich nicht mehr schnell und kraftvoll bewegte, sonder wie ein alter Mensch, der Schmerzen hat und mit wenig Enerie auskommen muss. Plötzlich wie aus dem Nichts zuckte Ferdinands Rapier und trennte den Kopf von Duvall so ab, dieser fliegt in Richtung Llacuina und blieb vor Ihren Füßen liegen.
"Statt Rosen"
Ferinand machte sich auf den Weg und ging durch die Untoten wie eine Sense durch das Heu mäht. Binnen kürzester Zeit wurde die Plage niedergerungen und die atemlosen Gäste die gerade noch um Ihr Leben gefüchtet hetzten ihre Leibwächter auf Ferdinand, um der Bedrohung Herr zu werden "Tötet De Maire, bevor er uns Tötet!" peitschten die gerade noch ängstlichen Adligen ihre Leibwächter vorran. Die Leibwächter kamen nicht weit und die Angst wurde noch größer.
Ferdinand stieg auf ein Weonfass und setzt zu einer Rede an:
"Bürger und Adlige von Gonne-on-Maire, wenn ich die gnadenlose Angst sehe, die euch zerfrisst, weil ein anderer Kalif in dieser Stadt werden könnte, dann füllt sich mein Herz mit Traurigkeit. Ihr verschwendet so viel Enerigie darauf eure Sklaven zu bewachen und gegen Eure Feinde zu agieren, das ihr euer Leben nicht mehr genießt und eure Lieben nicht mehr liebt. Ihr fordert ein Heer an, das unsere Feinde besiegen soll und dabei nur eine Schneise der Verwwüstung durch den Wals ziehen und auf beiden Seiten Frauen zu Witwen machen wird. Dabei ist in den Wäldern kein Heer das es zu schlagen gilt, sondern Menschen, mit denen man bei einem fairen Handel gute Geschäfte machen könnte. Meine entlassenen Sklaven die ich angestellt habe erwirtschaften das doppelte an Gewinnen wie zu den Zeiten, wo sie mir gehört haben. Mit dem feinen Unterschied, das ich keine Bewacher mehr bezahlen muss und jeder von ihnen darauf achtet, dass es allen gut geht."
"Seht euch an, was aus dieser Stad geworden ist in der unsere Vorfahren sich einst unsere Vermögen verdient haben. Die Gewinne stagnieren und unsere Angestellten werden von der Blutpest dahingerafft, die mein Onkel ausgesetzt hat um seine persönliche Blut-Oper zu schreiben. Dabei könnte die Krankheit geheilt werden, wenn die Häuser der Stadt nur zusammenarbeiten würden."
"Setzt den Händlerrat wieder ein der vom Kalifen Erastian aufgelöst wurde und verkündet das Ende der Sklaverei um wieder wirklich gutes Geld zu verdienen und höchsten Angst zu haben, das jemand anderes eine größere Party feiert als ihr!
Ferdinand ließ die Worte ein wenig wirken und setzte noch einen Drauf:
"Ich werde irgendwann wider in diese Stadt zurückkommen und überprüfen, ob ihr Händler es würdig wart, euch mein Vertrauen zu schenken und nicht um zu bringen.Wenn ich enttäuscht bin, werde ich beenden, was ich hier angefangen habe."
Ferdinand sprang vom Fass und winkte D`Antang zu sich.
"Es wird Zeit Ariana zu Retten mein Freund."
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Der arg in Bedrängnis geratene D'anton sah sprachlos und teils mit offenem Mund zu, wie Ferdinand durch die Untoten pflügte, Duvall zerteilte, die restlichen Untoten erlegte und dann noch eine feurige Rede schwang.
Er kam erst wieder zur Besinnung, als Ferdinand auf ihn zu ging und Ariana erwähnte. Ein Lächeln glitt über sein Gesicht, kurz darauf bildete sich aber noch eine kleine Furche auf D'antons schweissnasser Stirn, da er der Meinung war, Arpok wäre die Lösung!
"Ich eile, Ferdinand! Ich eile!"
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In all dem Chaos und Durcheinander scheint Arpok weiterhin verschwunden; auch eine schnell angezettelte Suchaktion bringt den Goblin nicht zutage. Schließlich gibt es nur zwei Orte, an denen er zu finden sein könnte: An Arianas Krankenstatt, oder im Hause des alten Meisters Lavelle.
In Lavelles Haus schließlich findet man Arpok, der sich in der alten Kräuterküche aufhielt. Schwer atmend hing er über einem Kessel, in dem eine dunkle Flüssigkeit schwer vor sich hinbrodelt. Arpok rührt sie mit zitternden Armen durch, der Kochlöffel über und über mit der Masse beschmiert; bis D'Anton erkennt: Es ist das Blut des Goblins, dass dort kocht.
„Es … war die einzige Möglichkeit – so wie die Krankheit aus dem Blut eines Goblins gewonnen wurde, so wird auch das Heilmittel nicht ohne die Kraft eines Goblins zustande kommen… es fehlen noch ein paar Blüten, ich habe Dir eine Zeichnung angefertigt …” dann sinkt Arpok zu Boden, die Arme erschlaffen und der Funke in seinen Augen erlischt.
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Ferdinand greift D`Antang und drückt ihn den Zettel mit dem Rezept in die Hand.
"Nicht eilen D`Antang gehen. Mit offenen Augen uns festen Schritt durch die Stadt gehen um das Lächeln deiner Liebe als Belohnung zu erhaschen. Denke daran, das das Lächeln villeicht nur zwei Sekunden dauern wird aber du dich den ganzen Weg darauf freuen kannst."
Ferdinand lächelte D`Antang an und drückte ihm eine Urkunde in die Hand:
"Mein Hochzeitsgeschenk. Eine kleine Plantage die genügend Geld abwirft um dir und Ariana plus einer Menge Kinder ein angenehmes Leben zu ermöglichen. Aber prass nicht so mit dem Geld rum, das die Nachbarn eifersüchtig werden."
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edit
Sirrah schaut zu der Statue und den ganzen Untoten. Dann richtet sie den Blick auf Llacunia und wendet sich mit einem Ruck zum gehen. "Verschwinden wir hier. Das da...", sie winkt mit einem Arm zu den Untoten, "sind zu viele. Mein Freund ist in der verhüllten Statue gefangen und tot. Ich komme hierher zurück, wenn sich dieses Chaos gelegt hat und befreie seinen Körper." Sirrah klingt unglaublich ruhig als sie sich abwendet zum gehen. Alle ihre Gefühle sind für den Moment erloschen und in einer seltsamen Klarheit beobachtet sie das Chaos, distanziert und ruhig. Und genau so ruhig flüstert sie leise: "Ich werde dich rächen, Berres."
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Ferdinand klopfte D´Antang auf die Schulter und küsste Ihn auf die Stirn und beide Wangen.
"Auf Wiedersehn mein Freund, ab jetzt brauche ich keinen Beschützer mehr und du wirst lernen müssen deine Entscheidungen selber zu treffen. Ohne Dich hätte ich diesen Weg nicht betreten und ihn auch nicht bis zum Ende verfolgen können. Doch Deine Pflicht gilt jetzt deiner Ariana und nicht mehr mir. Mögen die Götter über deinen Weg wachen und dein Leben von Glück, Licht und Freude erfüllt sein, nicht von Schatten, Trauer und Hass."
Ferdinand lächelte und trotzdem rann eine Träne durch sein Gesicht, als er sich von D`Antang verabschiedete. Er sammelte die Leiche von Juliette auf und verließ die Stadt.
"Wie ich es Dir versprochen habe mein Engel, wenn ich meine Pflicht getan habe bin ich nur noch für Dich da."
Und so endete die Geschichte von Ferdinand, der auszog Kalif anstelle des Kalifen zu werden.