Tanelorn.net

Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Allgemein => Thema gestartet von: lola am 3.09.2008 | 13:47

Titel: der gute Rollenspieler
Beitrag von: lola am 3.09.2008 | 13:47
Hi!!

ich versuche mal meine Gedanken zu ordnen:

Vielleicht kommt es mir nur so vor, aber gibt es einen Zusammenhang zwischen Introvertiertheit des Spielers und dem Spaßfaktor des Rollenspiels?

Haben sozial sehr erfolgreiche Leute (um es mal so auszudrücken) keinen Spaß am Rollenspiel allgemein?

Ich glaube gesehen zu haben, dass - ich sag mal - Leute, die im RL so tausend Leute kennen, oft weggehen etc auch im Rollenspiel (als Figur) nett, freundlich, offen und auch oft noch Punkt- und Fähigkeitenoptimierer und vor allem scharf auf Kämpfe sind. Das macht das Rollenspiel schnell und irgendwie so optimiert, so dass eine solche Runde kaum über Jahre halten könnte, oder? Dann läuft es doch irgendwie darauf hinaus: Wo ist das Problem, wie lösen wir es schnell/optimal, fertig

Die eher "stillen Wasser" lieben es meiner Erfahrung nach mehr, einfach ihr Charakter zu sein, und vor allem ihm Tiefe zu geben, auch durch Mankos und Probleme (solche, die nicht imer nru in Charisma 4 / Weisheit 4 bestehen). Oder vielleicht haben solche Leute mehr Freizeit und investieren mehr ins Rollenspiel? Keine Ahnung. So kommt es mir eigentlich nciht vor.

Vielleicht ist auch die erste Gruppe (wie die erste große Liebe) einfach die einzig wahre? Naja, wisst Ihr, was ich damit sagen will? *lach*

Um es mal überspitzt zu formulieren: Ist die Anzahl der Freude umgekehrt proportional zum Spaß am Rollenspiel?

Was denkt Ihr dazu?
Titel: Re: der gute Rollenspieler
Beitrag von: ChristophDolge am 3.09.2008 | 13:49
Zitat
Um es mal überspitzt zu formulieren: Ist die Anzahl der Freude umgekehrt proportional zum Spaß am Rollenspiel?

Nein. Wenn überhaupt dann andersherum, denn ohne Freunde wirst du kein Rollenspiel machen können.
Titel: Re: der gute Rollenspieler
Beitrag von: Preacher am 3.09.2008 | 13:58
Um es mal überspitzt zu formulieren: Ist die Anzahl der Freude umgekehrt proportional zum Spaß am Rollenspiel?
Nein.
Um mich mal als Gegenbeispiel für deine These anzuführen:
Ich bin eine extrovertierte Partysau mit einem großen (aber leider sehr verstreuten und heterogenen) Freundeskreis - bzw. sagen wir lieber Bekanntenkreis - echte Freunde sind's dann doch weniger.

Und früher war ich wilder unterwegs - ich bin in den letzten Jahren deutlich ruhiger geworden.

Aber gleichzeitig hatte ich schon immer Spaß am Rollenspiel und daran, meinem CHarakter Tiefe zu verleihen. Und auch wenn es Formschwankungen gibt, halte ich mich doch für einen ziemlich guten Spieler, der in seinem Charakter, aber viel mehr noch in der Story voll aufgehen kann und auch darstellerisch stark ist.
Ich weiß, ich weiß...Eigenlob stinkt, Selbst- und Fremdeinschätzung, etc.pp...aber das wurde mir alles schon als Feedback von Mitmenschen gegeben.

Und ich kann aus dem Stand mehrere Menschen hier am Board aufzählen, auf die diese Beschreibung auch zutrifft.
Titel: Re: der gute Rollenspieler
Beitrag von: lola am 3.09.2008 | 13:59
Nein. Wenn überhaupt dann andersherum, denn ohne Freunde wirst du kein Rollenspiel machen können.




Naja, ich meinte eher so: Hat man eher 5 oder eher 25 + Freunde
Titel: Re: der gute Rollenspieler
Beitrag von: Felixino am 3.09.2008 | 14:00
Völliger Quatsch, sozialtauglichkeit ist mMn absolut notwendig für synergetische Gruppenerlebnisse.
Titel: Re: der gute Rollenspieler
Beitrag von: lola am 3.09.2008 | 14:04
auch introvertierte Leute sind sozialtauglich!!

das möchte ich doch mal herausstellen  :gasmaskerly:

aber könnte es sein, dass solche Leute lieber "hartwurstiger" spielen?

ähmm... also die Gedanken sind noch am Umherspringen, deswegen interessiert mich, was ihr so denkt
Titel: Re: der gute Rollenspieler
Beitrag von: Felixino am 3.09.2008 | 14:06
Was willst du denn nun wissen? Ob introvertierte Spieler hartwurstiger/knalliger/bunter/beliebiges Adjektiv spielen, oder aber doch was anderes.

Umherspringende Gedanken sind gut und schön, allerdings ist eine unklare Fragestellung unnötig kompliziert zu beantworten.
Titel: Re: der gute Rollenspieler
Beitrag von: ChristophDolge am 3.09.2008 | 14:06
Mach doch eine richtige Umfrage. Brauchst ja bloß zwei Dimensionen: Bist du introvertiert und spielst du hartwurstig ;-)
Titel: Re: der gute Rollenspieler
Beitrag von: Megan am 3.09.2008 | 14:07
Also die Partysäue, die ich kenne, die auch Rollenspiel machen sind zuallermeist sehr gute Spieler, mit anspruchsvollen Charakteren.

Aber wer weiß, das ist so ein bißchen das "Mark the Red"-Ding, oder? Vielleicht widmen sich Leute, die sonst keine Beschäftigung haben nochmal ganz anders dem Rollenspiel?! Die haben dann vielleicht 10 Seiten Charaktergeschichte, aber das macht ihre Charaktere ja nicht automtisch anspruchsvoller. Und sozial erfolgreiche Leute haben halt auch noch andere Dinge im Leben und andere Prioritäten, so dass sie nicht immer Zeit für RSP haben...

Langer Rede, kurzer Sinn: So, wie Du es aufzeichnest, kenne ich das nicht.
Titel: Re: der gute Rollenspieler
Beitrag von: lola am 3.09.2008 | 14:10
Mach doch eine richtige Umfrage. Brauchst ja bloß zwei Dimensionen: Bist du introvertiert und spielst du hartwurstig ;-)


HA! genau  ;)

Titel: Re: der gute Rollenspieler
Beitrag von: Tourist am 3.09.2008 | 14:16
Hm Mini-These:
Man wird nicht als toller Rollenspieler geboren und man spielt zunächst gerne Klischees (ich zumindest).
Meine ersten Charaktere waren Sammie Samurai (SR) und Knut Krieger etc. denn das macht Spaß!
Wenn man jetzt 1000 andere Sachen macht außer zocken hat man weniger Zeit mal einen anderen Charakter zu testen, ergo spielt man zunächst eben Klischees bzw. sich selbst mit einem Schwert in der Fantasywelt. Erst wenn man mehr Zeit ins Zocken investiert kommen komplexere Charaktere dran. Was auch bei jemand mit vielen Hobbies passiert wenn er entsprechend viele Jahr auf dem Buckel hat.
Außerdem wäre da immer noch der Punkt das man bei allem "ich bin so ein toller Rollenspieler" zu einem gutteil doch immer "ich mit einem Schwert in..." bleibt.

Blubb, Geschwubbel zum Mittag.

Markus

Titel: Re: der gute Rollenspieler
Beitrag von: Crimson King am 3.09.2008 | 14:25
Was Hendrik gesagt hat, allerdings nicht so extrem bei mir. Charaktere mit Tiefgang und inneren Konflikten mag ich allerdings sehr, wenn es nicht gerade in die Action-Pulp-Ecke geht.

Ich könnte mir vorstellen, dass E-Typen andere Spiele bevorzugen als I-Typen. Mehr oder weniger Spaß halte ich für fragwürdig. Schauspieler sind tendenziell eher extrovertiert, und Rollenspiel, das Wert auf Charakterdarstellung legt, hat einiges mit Schauspielerei gemein.
Titel: Re: der gute Rollenspieler
Beitrag von: lola am 3.09.2008 | 14:25
Hm Mini-These:
Man wird nicht als toller Rollenspieler geboren und man spielt zunächst gerne Klischees (ich zumindest).
Meine ersten Charaktere waren Sammie Samurai (SR) und Knut Krieger etc. denn das macht Spaß!
Wenn man jetzt 1000 andere Sachen macht außer zocken hat man weniger Zeit mal einen anderen Charakter zu testen, ergo spielt man zunächst eben Klischees bzw. sich selbst mit einem Schwert in der Fantasywelt. Erst wenn man mehr Zeit ins Zocken investiert kommen komplexere Charaktere dran. Was auch bei jemand mit vielen Hobbies passiert wenn er entsprechend viele Jahr auf dem Buckel hat.

Stimmt wohl.

Davor gibt es auch noch die Stufe: Ich kenne mich gar nicht aus, nichtmal das Klischee und spiele, was ich will.
Das wiederum ist zwar manchmal schwer für den Master  ;D aber dafür sehr interessant.

Im übrigen kümmern sich alle Frauen, die ich kenne, viel mehr um ihre jeweiligen Figur als die meisten Männer. Vielleicht machen Frauen einfach keine halben Sachen  >;D
Titel: Re: der gute Rollenspieler
Beitrag von: Wawoozle am 3.09.2008 | 14:34
Kommt vermutlich darauf an was du unter "um die Figur kümmern" verstehst.
Titel: Re: der gute Rollenspieler
Beitrag von: ChristophDolge am 3.09.2008 | 14:35
Versteh ich auch nicht, bei mir ist jeder Charakter immer sauber und gut gefüttert.
Titel: Re: der gute Rollenspieler
Beitrag von: Preacher am 3.09.2008 | 14:38
Versteh ich auch nicht, bei mir ist jeder Charakter immer sauber und gut gefüttert.
Bei mir eben nicht. Ich bringe sie gerne in schwierige Situationen, in moralische Dilemmata und an seelische Abgründe.

Und dann ergötze ich mich an ihrem Leid.  :muharhar:
Titel: Re: der gute Rollenspieler
Beitrag von: Tourist am 3.09.2008 | 14:43
[
Im übrigen kümmern sich alle Frauen, die ich kenne, viel mehr um ihre jeweiligen Figur als die meisten Männer. Vielleicht machen Frauen einfach keine halben Sachen  >;D
[/quote]

Möp!
Nicht bei uns, in meiner coole Crew sind die Frauen genausowenig fleißig oder faul wie die Männer da. :)

Titel: Re: der gute Rollenspieler
Beitrag von: Foul Ole Ron am 3.09.2008 | 14:45

Im übrigen kümmern sich alle Frauen, die ich kenne, viel mehr um ihre jeweiligen Figur als die meisten Männer. Vielleicht machen Frauen einfach keine halben Sachen  >;D

Inwiefern? Um WAS kümmern die sich mehr? Kümmern die sich eher darum, ihren Charakter mit mehr Tiefgang zu spielen oder vielleicht darum die Charakterwerte zu optimieren?

Ich kann (wie wohl andere hier auch) nicht erkennen, worauf Du hinaus willst.
Titel: Re: der gute Rollenspieler
Beitrag von: Crimson King am 3.09.2008 | 14:46
Bei mir eben nicht. Ich bringe sie gerne in schwierige Situationen, in moralische Dilemmata und an seelische Abgründe.

Und dann ergötze ich mich an ihrem Leid.  :muharhar:

Ich glaube, es war hier eher die physische Figur gemeint. Und da achten Frauen in jedem Fall mehr drauf. Männer tragen ihren Bauch mit Stolz. ;D
Titel: Re: der gute Rollenspieler
Beitrag von: Felixino am 3.09.2008 | 14:49
der ist ja auch meist teuer und ist lange gereift (und frauen beschweren sich über leppische 9monate kugel tragen)
Titel: Re: der gute Rollenspieler
Beitrag von: JS am 3.09.2008 | 15:01
meiner erfahrung nach waren die meisten "stillen wasser" im rollenspiel immer weder tief noch kreativ noch superlativ, sondern einfach nur... still und langweilig und alles andere als spielfördernd.
Titel: Re: der gute Rollenspieler
Beitrag von: Merlin Emrys am 3.09.2008 | 15:20
Völliger Quatsch, sozialtauglichkeit ist mMn absolut notwendig für synergetische Gruppenerlebnisse.
Dann ist mir unklar, wie es eine so hohe Überschneidung zwischen Rollenspielern und Mitgliedern in diesem Forum geben kann... :-o

Ich nehme an, introvertieret Spieler nehmen "mehr Tiefgang" eher bei introvertierten Spielern wahr und sehen den Genuß, mit dem sie spielen, und extrovertierte eher bei extrovertierten. Man kann ja doch nicht aus seiner Haut, auch wenn man sich mal eine Maske darüberzieht.

Ob ich introvertiert oder extrovertiert bin, weiß ich nicht, aber ich spiele durchaus gern Rollenspiel. Auch mit Details, die die Figuren in den Alltag der Welt einbinden (und die andere so verabscheuen, daß sie sich dafür eigens Schimpfworte einfallen lassen mussten...)
Titel: Re: der gute Rollenspieler
Beitrag von: Felixino am 3.09.2008 | 15:49
Damit möchtest du sagen, dass hier einige nicht sozialfähig sind?
Titel: Re: der gute Rollenspieler
Beitrag von: Preacher am 3.09.2008 | 15:55
Ich glaube, es war hier eher die physische Figur gemeint. Und da achten Frauen in jedem Fall mehr drauf. Männer tragen ihren Bauch mit Stolz. ;D
Ich bezog mich auf dieses Zitat:
Versteh ich auch nicht, bei mir ist jeder Charakter immer sauber und gut gefüttert.
Und da gehe ich mal davon aus, daß nicht die physische Figur gemeint war ;)

Aber war auch nur Rumgeblödel.
Titel: Re: der gute Rollenspieler
Beitrag von: ChristophDolge am 3.09.2008 | 19:02
Ich sehe absolut gar keinen Zusammenhang zwischen Intro-/ Extrovertiertheit und rollenspielerischen "Leistungen" - erstens sind diese Leistungen ohnehin sehr subjektiv und zweitens habe ich an meiner persönlichen Skala gemessen sowohl Spieler, die seeehr extrovertiert sind als auch extrem introvertierte Spieler schon extrem gut und extrem schlecht spielen sehen. Da hat ja noch die Tagesform mehr Auswirkungen auf das Spielverhalten als die Einstellung zum sozialen Kontakt. (pathologische Formen wie Autismus oder maskulinen Narzissmus mal außen vor gelassen)
Titel: Re: der gute Rollenspieler
Beitrag von: Samael am 3.09.2008 | 21:00



Naja, ich meinte eher so: Hat man eher 5 oder eher 25 + Freunde

Niemand hat 25+ Freunde. Freunde hat jeder nur eine handvoll, oder?
Titel: Re: der gute Rollenspieler
Beitrag von: Haukrinn am 3.09.2008 | 21:09
Niemand hat 25+ Freunde. Freunde hat jeder nur eine handvoll, oder?

Wer nicht genug Freunde haben kann, definiert einfach Bekannter := Freund. Ansonsten hast Du sicherlich recht.
Titel: Re: der gute Rollenspieler
Beitrag von: Wolf Sturmklinge am 3.09.2008 | 21:19
Hi!!

ich versuche mal meine Gedanken zu ordnen:

Vielleicht kommt es mir nur so vor, aber gibt es einen Zusammenhang zwischen Introvertiertheit des Spielers und dem Spaßfaktor des Rollenspiels?

Haben sozial sehr erfolgreiche Leute (um es mal so auszudrücken) keinen Spaß am Rollenspiel allgemein?

Ich glaube gesehen zu haben, dass - ich sag mal - Leute, die im RL so tausend Leute kennen, oft weggehen etc auch im Rollenspiel (als Figur) nett, freundlich, offen und auch oft noch Punkt- und Fähigkeitenoptimierer und vor allem scharf auf Kämpfe sind. Das macht das Rollenspiel schnell und irgendwie so optimiert, so dass eine solche Runde kaum über Jahre halten könnte, oder? Dann läuft es doch irgendwie darauf hinaus: Wo ist das Problem, wie lösen wir es schnell/optimal, fertig

Die eher "stillen Wasser" lieben es meiner Erfahrung nach mehr, einfach ihr Charakter zu sein, und vor allem ihm Tiefe zu geben, auch durch Mankos und Probleme (solche, die nicht imer nru in Charisma 4 / Weisheit 4 bestehen). Oder vielleicht haben solche Leute mehr Freizeit und investieren mehr ins Rollenspiel? Keine Ahnung. So kommt es mir eigentlich nciht vor.

Vielleicht ist auch die erste Gruppe (wie die erste große Liebe) einfach die einzig wahre? Naja, wisst Ihr, was ich damit sagen will? *lach*

Um es mal überspitzt zu formulieren: Ist die Anzahl der Freude umgekehrt proportional zum Spaß am Rollenspiel?

Was denkt Ihr dazu?
Ich denke das, verzeih mir meine Ausdrucksweise, der von Dir verfasste Text Müll ist. Ich selbst bin zwar sozial nicht "erfolgreich" und habe daher nur 5 Freunde (und Timmy den Hund  ~;D) sowie eine nicht definierbare Menge an Bekannten, aber das da oben steht in keinem Zusammenhang mit Rollenspiel, zumindest nach meiner Erfahrung.
Titel: Re: der gute Rollenspieler
Beitrag von: ChristophDolge am 3.09.2008 | 21:24
Nagut... im Prinzip gehe ich soweit mit, dass Menschen je nach Grundeinstellung auch durchaus verschiedene Spielstile an den Tag legen. Für mich macht das aber keinen Unterschied, weil es durchaus trotzdem Spaß macht. Wie sich jetzt allerdings z.B. Introvertiertheit auf den Spielstil auswirkt, weiß ich auch nicht - deswegen finde ich die Umfrage eigentlich ganz interessant. Schöner wäre sicher eine etwas professionellere Herangehensweise mit komplexerer Persönlichkeits- und Spielstilanalyse - aber dafür habe ich persönlich zu wenig Erfahrung.
Titel: Re: der gute Rollenspieler
Beitrag von: Crimson King am 3.09.2008 | 21:29
Nach dem im Umfragethread zum gleichen Thema (http://tanelorn.net/index.php/topic,43178.0/all.html) freundlicherweise vom Beatboy verlinkten Bericht über Persönlichkeitstypen beim Rollenspiel (http://www.rpgstudies.net/schmid/umfrage.html) auf Basis des Big Five Tests haben Rollenspieler schon die Tendenz zu

a) weniger Neurotizismus
b) mehr Extraversion
c) mehr Offenheit
d) mehr Verträglichkeit
e) weniger Gewissenhaftigkeit

Das passt

a) zu meinen eigenen Beobachtungen
b) zu meiner eigenen Persönlichkeitsstruktur nach dem Big Five Test. ;D
Titel: Re: der gute Rollenspieler
Beitrag von: Kinshasa Beatboy am 3.09.2008 | 21:48
Wer übrigens Lust hat, kann hier  (http://www.personal.psu.edu/faculty/j/5/j5j/IPIP/) mal einen solchen Persönlichkeitstest selbst machen. Der Standardtest (NEO-FFI in Deutschland) ist kommerziell, das verlinkte Ding ist aber mehr als brauchbar. Viel Spaß damit!
Titel: Re: der gute Rollenspieler
Beitrag von: Blizzard am 4.09.2008 | 01:48
Niemand hat 25+ Freunde.
Doch es gibt so Leute, die 25+Freunde haben. Nur dass diese Freunde dann keine richtigen Freunde sind. ::)
Titel: Re: der gute Rollenspieler
Beitrag von: lola am 4.09.2008 | 09:46
Interessanter finde ich aber immer wieder die Tatsache, dass die Rollenspieler von sich selbst behaupten, sie wären gar nicht introvertiert. Ich finde das ist lächerlich!

Rollenspiel ist ein perfektes Medium für introvertierte Leute. So kann man in Gesellschaft sein und Abenteuer bestehen ohne wirklich etwas von sich selbst preis zu geben und ohne etwas für sich selbst oder für andere riskieren zu müssen.
Rollenspieler spielen Extrovertierte und denken dabei doch tatsächlich sie wären in Wirklichkeit welche.
Ich vermute, wirklich extrovertierte Menschen haben gar nicht den Drang langfristig und ernsthaft in eine nicht wirklich existente Rolle zu schlüpfen und damit in eine Fantasiewelt zu fliehen. Sie spielen lieber ihre eigene Rolle in der Realität.
Alle Anwesenden selbstverständlich ausgeschlossen. Ausnahmen bestätigen die Regel. ;-)

Hei!!

Also genau das wollet ich sagen  ;D

es ging mir auch nciht um den Spielspaß an einem Abend, sondern um den langen Atem für eine Kampagne oder eine open end Gruppe.

mit tiefen psychologischen Analysen kann ich da leider nciht dienen, studiere nicht Psychologie.
Titel: Re: der gute Rollenspieler
Beitrag von: ChristophDolge am 4.09.2008 | 10:53
Zitat
Ich vermute, wirklich extrovertierte Menschen haben gar nicht den Drang langfristig und ernsthaft in eine nicht wirklich existente Rolle zu schlüpfen und damit in eine Fantasiewelt zu fliehen. Sie spielen lieber ihre eigene Rolle in der Realität.

Damit bestätigst du aber das alte Vorurteil, dass Rollenspiel "Flucht vor der Realität" sei. Das ist aber falsch. Die meisten Rollenspieler sind sehr medienkompetent und können sich gut mitteilen, sind kommunikativ. Ich selbst verstehe Rollenspiel einfach als Möglichkeit, gesellig mit anderen Leuten Spaß zu haben. Würde ich fliehen wollen, würde ich Computerspiele spielen oder Bücher lesen (was ich auch tue).
Titel: Re: der gute Rollenspieler
Beitrag von: Crimson King am 4.09.2008 | 10:54
Interessanter finde ich aber immer die Tatsache, dass eine einzelne Person sich anmaßt, einer ganzen Subkultur die Fähigkeit zur Selbsteinschätzung pauschal abzusprechen. Ich finde das ist lächerlich!
Titel: Re: der gute Rollenspieler
Beitrag von: Crimson King am 4.09.2008 | 10:58
Bewusster Doppelpost, weil der vorangegangene nix Konstruktives beizutragen hatte.

Ich glaube, dass RSP für Menschen, die mit dem Leben nicht so gut klar kommen, tatsächlich eine gute Möglichkeit zur Realitätsflucht bietet und habe das Thema Realitätsflucht schon am praktischen Beispiel erlebt, wenn auch nicht im Selbstversuch. An der Stelle kann man wieder darüber philosophieren, ob introvertierte Menschen eher Probleme mit sich und der Welt haben als extrovertierte. Die Big Five Statistiken sagen da "Ja, aber nur ein ganz kleines Bisschen".
Titel: Re: der gute Rollenspieler
Beitrag von: Bad Horse am 4.09.2008 | 13:12
Was heißt das überhaupt, intro- bzw. extrovertiert?

Sind extrovertierte Menschen alles bunte Partysäue, die die Krise kriegen, wenn sie mal 5 Minuten alleine sind?
Sind introvertierte Menschen graue Mäuschen, die lieber mit Wollpullis und Buch in der Ecke sitzen und die Krise kriegen, wenn ein Fremder sie anspricht?
Reden extrovertierte Menschen mehr als introvertierte?
Titel: Re: der gute Rollenspieler
Beitrag von: Crimson King am 4.09.2008 | 13:28
E/I ist sicher kein Schwarzweißbild. Man ist nicht das eine oder das andere im Extrem.

Die Definitionen dürften für verschiedene Modell allerdings auch auseinander laufen.

Wikipedia sagt in Bezug auf den MBTI, einen vor allem in den USA sehr gebräuchlichen Persönlichkeitstest, folgendes über E/I:

----
I bis E – Introversion bis Extraversion
Dies beschreibt die Motivation zur Sinneserfahrung. Diese Unterscheidung ist weit geläufig. Ein außenorienter Mensch ist kontaktfreudiger und handlungsbereiter, ein innenorienter Mensch konzentrierter und intensiver. Man spricht auch von der Tendenz zur Weite (E) bis Tiefe (I) der Sinneserfahrung.
Hier wird von einer Gleichverteilung in der Bevölkerung ausgegangen.
----

Das Big Five Modell gibt sich da ausführlicher. Das wurde schon mal gepostet, ich wiederhole es trotzdem noch einmal.

----
Diese Dimension beschreibt Aktivität und zwischenmenschliches Verhalten.

hohe Werte: Personen mit hohen Introversionswerten sind ausgeglichen, zurückhaltend, konzentriert, gerne allein und unabhängig. Introvertierte bekommen ihre Energie von innen heraus. Sie denken ausgiebig über Dinge nach bevor sie handeln und sind reich an Ideen. Arbeit in kleinen Gruppen wird gegenüber Arbeit in großen Gruppen bevorzugt. Der Charakter eines Introvertierten variiert in verschiedenen Situationen. Auch leiden nur manche Introvertierte unter Soziophobie.

niedrige Werte: Das Hauptcharakteristikum von Personen mit niedrigen Introversionswerten, d.h. extravertierten Personen, ist, dass sie gesellig sind. Sie sind laut und beschreiben sich zusätzlich auch als selbstsicher, aktiv, gesprächig, energisch, heiter und optimistisch. Extravertierte mögen Menschen, sie fühlen sich in Gruppen und auf gesellschaftlichen Versammlungen besonders wohl, sie lieben Aufregungen.
----
Titel: Re: der gute Rollenspieler
Beitrag von: Khouni am 5.09.2008 | 08:36
Also ich bin verdammt introvertiert, und so mancher unterstellte mir auch bereits (eher zu Unrecht, würde ich sagen) Soziophobie. Aber ein graues Mäuschen bin ich deswegen nicht, eher ein braunes  ;)
Titel: Re: der gute Rollenspieler
Beitrag von: Arkam am 6.09.2008 | 12:27
Hallo zusammen,

ein guter Rollenspieler sollte meiner Ansicht nach die Fähigkeit mit sich bringen 200+ bis 1000+ Seiten Regeln und Hintergrund zu lesen und praktisch umzusetzen.
Er benötigt grundlegende mathematische Kenntnisse und sollte Wahrscheinlichkeiten abschätzen können.
Er sollte ein flexibles an Rahmenbediengungen orientiertes Problemlösungsverhalten zeigen.

Das klingt für mich eher nach einem introvertierten Menschen als nach einem extrovertierten.

Achtung sowohl Menschen als auch Rollenspiele gibt es in sehr verschiedenen Ausprägungen.

Gruß Jochen
Titel: Re: der gute Rollenspieler
Beitrag von: 1of3 am 7.09.2008 | 10:33
ein guter Rollenspieler sollte meiner Ansicht nach die Fähigkeit mit sich bringen 200+ bis 1000+ Seiten Regeln und Hintergrund zu lesen und praktisch umzusetzen.
Er benötigt grundlegende mathematische Kenntnisse und sollte Wahrscheinlichkeiten abschätzen können.
Er sollte ein flexibles an Rahmenbediengungen orientiertes Problemlösungsverhalten zeigen.

Ein guter Rollenspieler sollte vor allem sortiert, ausgeschlafen und vor allem regelmäßig zur Sitzung erscheinen und ggf. frühzeitig absagen. Alles andere ist verhandelbar.
Titel: Re: der gute Rollenspieler
Beitrag von: lola am 7.09.2008 | 17:15
okay, dann danke an alle für ihre Antworten :-)