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Medien & Phantastik => Sehen, Lesen, Hören => Hören => Thema gestartet von: Joerg.D am 18.10.2008 | 12:00

Titel: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: Joerg.D am 18.10.2008 | 12:00
Das Thema hat seinen Anfang in das Leben ist toll genommen:

Ich kann nirgendwo lesen, das der Feuersänger, Neith oder ich jemad anderem vorschreiben wollen, was man mögen muss. Ich persönlich mag halt Sprechgesang und Rock oder Prog und andere Sachen. Aber ich bilde mir ein, dass ich halt bestimmte Arten von Musik scheiße finden darf und mich nicht intensiver mit ihnen befassen muss um sie gut zu finden. Geschmack hängt nicht mit einer umfassenden Kenntnis der Musik und Szene zusammen, er bildet sich einfach herraus und das war es.

Es gibt genügend gute Musik, warum sollte ich mir schlechte anhören?

Das ist so als wenn jemand zu mir sagt das Essen das ich nach den ersten Löffeln nicht mag ist aber total gesund und von einem echt kreativen Koch zubereitet der super ist.

Kann ja angehen, aber wenn ich es nicht mag, dann esse ich etwas anderes, egal ob ich Ahnung vom Kochen habe oder nicht.

Schimpft mich einen Barbaren, aber das ist so.

Ist halt so und den Spruch das man das Essen probiert hat, kann man sich IMHO auch schenken. Man hat die Musik auch im Ansatz gehört, bevor man sie scheiße fand und umgeschaltet hat.

Die meisten Leute bekommen über das Radio und den Bekanntenkreis genügend unterschiedliche Musik um sich einen Geschmack zu bilden und da kann man einfach nichts gegen sagen.
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: Opthalamia am 18.10.2008 | 12:32
Es gibt Musik, die erst nach mehrmaligen hören gut wird, z.B. Opeth. Dafür bleibt sie auch gut, auch nach Jahren. Manchmal lohnt es sich.
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: Gaukelmeister am 18.10.2008 | 12:49
Im Englischen gibt's den Ausdruck "acquired taste" für beglückende Erfahrungen, die man sich erst erarbeiten muss, indem man sich mit der entsprechenden Sache auseinander setzt und auch dran bleibt, wenn es am Anfang nicht schmeckt/gut klingt ... Ich bin davon überzeugt, dass es gerade im Bereich Musik viele Dinge gibt, die ihre Qualitäten erst entfalten, wenn man sich länger und auch gegen Widerstände darauf einlässt. - Aber davon abgesehen: Wenn du etwas nicht magst, dann musst du es dir nicht anhören. Es ja keine moralische Pflicht, möglichst viele verschiedene Musikstile/Bands ... zu kennen.
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: Arbo am 18.10.2008 | 13:02
Alles Blödsinn! Ich muss aufgeschlossen sein und ein Interesse daran haben, etwas zu entdecken, wenn ich mir eine Mugge anhöre, die mir nach dem ersten Eindruck zu urteilen nicht gefällt. Ansonsten ist es nur übereifriges Missionarstum, was einem entgegen schlägt. Vielleicht sollten sich einige mal daran gewöhnen, dass die Musik, die mensch selbst hört, von anderen als S**** empfunden werden kann. Und womöglich haben die damit sogar Recht.  >;D Wenn jemand etwas NICHT hören möchte ist das zu akzeptieren. Und wenn jemand etwas nicht hören möchte, mensch ihn aber trotz besseren Wissens - bewusst bzw. absichtlich - damit zuballert, gehört das für mich in die Kategorie "mangelnder Respekt".

Arbo
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: Gaukelmeister am 18.10.2008 | 13:13
Alles Blödsinn!

Was ist Blödsinn?
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: Arbo am 18.10.2008 | 13:39
Hey, das ist ne Einleitung! Was MRR kann, kann ich schon lange!

Also, nicht so ernst nehmen, sonst antworte ich: Alles!

Weitermachen.  ;)
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: Crimson King am 18.10.2008 | 14:32
Es gibt definitiv Sachen, die man sich schönhören kann oder sogar muss. Allerdings braucht es dafür halt auch ein grundlegendes Interesse, in die Richtung zu gehen und überhaupt, sich mit neuen Dingen zu beschäftigen und den eigenen Horizont zu erweitern. Es gibt allerdings auch genügend Sachen, bei denen man sehr schnell merkt: das ist nicht meins, da gibt's auch kein Schönhören. Insofern gebe ich Jörg so ziemlich uneingeschränkt Recht.
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: Feuersänger am 18.10.2008 | 14:40
Wie ich schon sagte: was Jörg gesagt hat. Natürlich sind meine musikalischen Präferenzen andere.

Erstens: Darf durchaus jeder toll finden, was er mag. Aber man muss nicht erwarten, dass es jedem gefällt, man muss nicht der ganzen Welt damit auf den Sack gehen, und man kann sich das Missionartum sparen, wenn man bereits auf Ablehnung gestoßen ist.

Zweitens: man darf auch Sachen scheisse finden und das auch sagen. Man darf übrigens bei erwachsenen Menschen im Regelfall durchaus davon ausgehen, dass sie etwas nicht aus der leeren Luft heraus als Mist bezeichnen, sondern schon ihre Gründe dafür haben.

Drittens: nein, ich muss auch nicht jedem neuen Kleid des Kaisers eine "faire Chance" geben und mit Gewalt versuchen, mich irgendwo reinzuhören, was mich von anfang an abstößt. Um mal Hüsch zu paraphrasieren: Ich habe inzwischen ein Alter erreicht, in dem ich nicht mehr alles mögen wollen muss.

Viertens: von wegen reinhören: es gibt unterschiedliche Grade des Nichtgefallens. Die vorgenannten Opeth zum Beispiel sind nicht unbedingt mein Fall, ich höre die Musik an und sage: jawoll, wahnsinnig komplex, für meinen Geschmack aber zu durcheinander, und ich mag diesen Gesangstil (also das Grunzen) nicht. Insgesamt sehr anstrengend. Wenn ich aber am anderen Ende des Spektrums z.B. das weinerliche Gejammere eines X. Naidoo hören muss, werde ich aggressiv und will irgendwas kaputtmachen; am besten die Quelle der Kakophonie. Zwischen diesen beiden Ausprägungen des Nicht-Mögens liegen WELTEN!
Kurz: In Opeth könnte ich mich vielleicht reinhören, in Naidoo niemals.
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: Kinshasa Beatboy am 18.10.2008 | 14:45
Wie schön, dass sich meine Meinung zu 2/3 bereits im Thread findet:

1/3: das was Gaukelmeister sagt.

2/3: das was Crimson King sagt.

3/3: Musikgeschmack muss man sich teilweise erarbeiten. Es gibt nach meiner Auffassung in der Musik speziell und in der Kunst generell tatsächlich so etwas wie Geschmack im Sinne eines fortgeschrittenen und tieferen Verständnisses, welcher aber eine intensive Beschäftigung mit der jeweiligen Kunstform auseinandersetzt. Wer dazu keine Lust oder keine Zeit hat, wird das vermutlich auch weder verstehen können noch wollen.
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: Funktionalist am 18.10.2008 | 14:56
Zitat
Geschmack hängt nicht mit einer umfassenden Kenntnis der Musik und Szene zusammen, er bildet sich einfach herraus und das war es.
Da muss ich widersprechen.
Man brauch sich ja nur mal die verrückten Pianisten anzuschauen, die so unglaublich auf Schubert fliegen. Oder zum Beispiel diese Bach-euphorie überall.

Hier muss die Musik erarbeitet werden, bis sie einem zeigt, wo ihre Schönheit liegt... (Bei Bach bin ich zu faul ;D )
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: MadMalik am 18.10.2008 | 15:00
Ihr seid alle dämlich. Die Musik die ich höre ist gut und ihr habt nur alle keinen Geschmack, bzw nur rudimentär.  :gasmaskerly:
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: DasBunker am 18.10.2008 | 15:14
Zitat
Da muss ich widersprechen.
Man brauch sich ja nur mal die verrückten Pianisten anzuschauen, die so unglaublich auf Schubert fliegen. Oder zum Beispiel diese Bach-euphorie überall.

Hier muss die Musik erarbeitet werden, bis sie einem zeigt, wo ihre Schönheit liegt... (Bei Bach bin ich zu faul Grin )
z.B. Bach mochte ich schon immer und zwar einfach so. Ohne irgendwelche Arbeit meinerseits (initiieren der Wiedergabe mal ausgenommen.
Ob man Gefallen oder eben keinen an irgendwelcher Musik findet, ist reine Geschmackssache.

[obskure Theorie]
Die Argumentation, "da muss man sich reinarbeiten", halte ich für eine Verschwörung musikalischer Geheimbünde, die dadurch nur ihren eigenen Musik pushen wollen.
 :verschwoer:
[/obskure Theorie]
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: Funktionalist am 18.10.2008 | 15:15
Zitat
Ihr seid alle dämlich. Die Musik die ich höre ist gut und ihr habt nur alle keinen Geschmack, bzw nur rudimentär.  Gasmaskerly
Ach ja??

Du weißt schon, dass man über Geschmack nicht streiten kann, oder?
Entweder man hat ihn ( und ist meiner Meinung), oder eben nicht.

Zitat
Ob man Gefallen oder eben keinen an irgendwelcher Musik findet, ist reine Geschmackssache.
Manchmal muss man erst Dinge sehen lernen, um sie zu mögen...
was man nicht bemerkt, kann man auch nicht genießen.
So macht Fahrradfahren erst dann Spaß, wenn man es kann. Vorher kann man mit dem Ding nicht viel anfangen.
Bei mancher Musik ist das genauso. Es gibt welche, die bietet einem mehr als eine Schicht, aber die anderen sind nicht so offensichtlich. Wenn man die plötzlich hört, kann es sein, dass sich die komplette Wahrnehmeung des Stückes ändert.
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: DasBunker am 18.10.2008 | 15:20
Zitat
Du weißt schon, dass man über Geschmack nicht streiten kann, oder?
Entweder man hat ihn ( und ist meiner Meinung), oder eben nicht.
Jeder hat Geschmack.

ABER:
Geschmack ist wie Achselhöhlen, alle ausser meinen stinken.  ~;D
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: Funktionalist am 18.10.2008 | 15:23
Geschmack ist wie Achselhöhlen, alle ausser meinen stinken.  ~;D
Und Leute, die auf Funk stehen sind wenigestens ehrlich, gell? ;D

Nein im Ernst, es gibt eine Menge Platten, bei denen ich lange etwas interessantes gewittert habe, bis ich es dann gefunden habe und die PLatte super fand.
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: Opthalamia am 18.10.2008 | 15:36
Viertens: von wegen reinhören: es gibt unterschiedliche Grade des Nichtgefallens. Die vorgenannten Opeth zum Beispiel sind nicht unbedingt mein Fall, ich höre die Musik an und sage: jawoll, wahnsinnig komplex, für meinen Geschmack aber zu durcheinander, und ich mag diesen Gesangstil (also das Grunzen) nicht. Insgesamt sehr anstrengend. Wenn ich aber am anderen Ende des Spektrums z.B. das weinerliche Gejammere eines X. Naidoo hören muss, werde ich aggressiv und will irgendwas kaputtmachen; am besten die Quelle der Kakophonie. Zwischen diesen beiden Ausprägungen des Nicht-Mögens liegen WELTEN!
Kurz: In Opeth könnte ich mich vielleicht reinhören, in Naidoo niemals.

Opeth ist ein Beispiel. Gibt es in Deinem Bereich keine Band mit komplexen Songstrukturen?
Bach ist ein Gegenbeispiel. Simpel und lahm, hier sollten ein kurzes reinhören für eine Entscheidung reichen.   ~;D
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: Stummkraehe am 18.10.2008 | 16:14
Grundsätzlich muss sich jeder nur die Musik anhören, die er mag (Sonderfälle wie öffentlichen Raum mal ausgenommen).
Wenn man allerdings anfängt Künstler oder am besten gleich ganze Genres, von denen man keine Ahnung hat, als blödes Gefasel oder ähnliches zu diffamieren, dann muss man sich nicht wundern, wenn andere einen darauf hinweisen, welchen Blödsinn man da von sich gibt...


OT: Was hat dieser Thread eigentlich in der Speakers Corner verloren?
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: Feuersänger am 18.10.2008 | 16:26
Opeth ist ein Beispiel. Gibt es in Deinem Bereich keine Band mit komplexen Songstrukturen?

Öh ja, doch. Aber da ist es trotzdem so, dass die Musik mir _spontan_ von Anfang an gefällt und dann mit der Zeit immer besser wird, während man immer neue Aspekte erkennt. Auch komplexe Musik kann eingängig sein. Als Beispiele nenne ich mal Haggard, Therion, Jethro Tull.
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: Opthalamia am 18.10.2008 | 17:16
Ich kenne davon nur Therion, und deren Scheibe wird nach ein paar durchläufen gewechselt und landet erst Wochen später wieder im Player. Wenn Musik sehr eingängig ist, wird sie auch schneller langweilig.
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: DasBunker am 18.10.2008 | 18:04
Zitat
es gibt eine Menge Platten, bei denen ich lange etwas interessantes gewittert habe, bis ich es dann gefunden habe und die PLatte super fand.
Kann ich so direkt von mir nicht behaupten. Kann aber sagen, dass es Stücke gibt, die ich nur in einer bestimmten Laune ertragen kann. (Polka zum Beispiel kann ich nur hören, wenn ich gute Laune habe.)
Auch gibt es Stücke, die ich so nicht hören würde, sie aber trotzdem in meiner Playlist sind, weil ich irgendwas damit in verbindung bringe.

Zitat
Bach ist ein Gegenbeispiel. Simpel und lahm, hier sollten ein kurzes reinhören für eine Entscheidung reichen.   jester
Bach ist Klassik, Klassik ist Kultur. Daraus folgt, dass jeder, der Bach nicht mag, ein kulturloser Banause ist.  ~;D
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: Arbo am 18.10.2008 | 18:53
Manchmal muss man erst Dinge sehen lernen, um sie zu mögen...
was man nicht bemerkt, kann man auch nicht genießen.

Nee, nee, nee ... ganz, ganz schlechtes Argument. "Du musst erst lernen, es zu genießen!" ist so von oben herab, so oberlehrerhaft, dass es fast schon automatisch Anti-Reflexe generiert - jedenfalls bei mir. Da kannst' Dich gleich mit MRR und Gottschalk aufs Sofa setzen. ;)

Einen Hundehaufen muss ich mir nicht stundenlang ansehen, um zu wissen, dass er mir nicht gefällt. Gut, immerhin besteht die Möglichkeit, in anderen Bewusstseinszuständen vielleicht (!) das Rektaltalent eines Vierbeiners schätzen zu lernen ...  aber damit würde ich im nüchternen Zustand vielleicht nicht haussieren gehen. ;)

Arbo
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: psycho-dad am 18.10.2008 | 18:54
Ich Schließe mich der Meinung an, das man sich in Musik "Einarbeiten" kann. Manche sachen gefallen einem erst, wenn man einen irgendwie gearteten zugang dazu gefunden hat.

Ich fand früher elektronische Musik allgemein ziemlich zum kotzen. Dann kamen auf einmal Bands wie ASP oder Unheilig an mein Ohr, und nachdem diese einige Lieder in meinen Favoriten etabliert hatten, wussten auf einmal auch SitD, Combichrist, Laibach oder Funker Vogt zu gefallen. Ebenso konnte ich über Linkin-Park freundschaft mit vereinzerten HipHop-Sachen schließen (auch wenn das nach wie vor absolute einzelfälle sind.)

Geschmack läst sich "Trainieren", aber nicht erzwingen. Meine Meinung.
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: Arbo am 18.10.2008 | 18:56
Jetzt aber mal ein rechtes: Blödsinn!

Was Du mit "trainieren" meinst, ist eigentlich "konditionieren". Eine Welt, in der ich auf Geschmack konditioniert werden soll, möchte ich mir lieber nicht vorstellen. Mir reicht schon das Gesabber von konform-dummen True-MetallerInnen ... . ;)
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: psycho-dad am 18.10.2008 | 18:59
Kommt drauf an, ob das Konditionieren selbst gewünscht oder erzwungen ist oder ob es sich einfach einstellt. Ich wurde nicht gezwungen, mir diese Bands anzuhören. Ein Teil hat mir einfach gefallen. Nachdem ich diese fest in meine Vorlieben eingearbeitet hatte, hat sich gewissermaßen mein "Horizont" erweitert: Ich fand an Sachen und Bands, die ich früher eigentlich nicht mochte, plötzlich interessante Seiten. Und so wuchert meine CD-Sammlung nun langsam in alle möglichen Richtungen und Genres ;)

[Ninja-Edit]
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: Arbo am 18.10.2008 | 19:03
Nee, nee ... Du hast was von "antrainieren" geschrieben und da gibt es kein "kommt drauf an". Wenn Du mit dem Anspruch herangehst, jemandem etwas "antrainieren zu müssen", ist das schon ziemlich paternalistisch. Und wie Du schriebst: Bei Dir ging es um Deinen (!) Horizont. Vielleicht kennt jemand schon den Kram, den Du kennst, kann damit aber nichts anfangen. Hat der auf einmal einen nicht so hohen Horizont?

Ich zum Beispiel mag z.B. "The Devils Rejects". Ein wirklich klasser Film, absolut genial, wie da die Musik mitspielt. Ich weiß aber ganz genau, dass es Leute gibt, die die brutalen Szenen abschrecken. Und schon aus Respekt muss ich denen nicht einen "mangelnden Horizont" vorwerfen; ich kann's sogar verstehen und wäre peinlich gerührt, würde ich sie dennoch in eine für sie unangenehme Situation bringen. Kurz: Ich kann nicht erwarten, dass die Leute alles das toll finden, was ich so toll finde. Ich kann höchstens mal darauf hinweisen, sozusagen Interesse "einwerben". Antrainieren lässt sich da nichts!

Was Du eigentlich meinst, ist wahrscheinlich "Geschmack kann sich entwickeln". Oder noch besser: verändern.

Oder um's kurz zu machen: Ich hatte schon früher einen guten Geschmack. Da musste ich nichts trainieren. Der hat sich allenfalls nur verändert. ;)

[Ebenfalls: Ninja Edit]
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: psycho-dad am 18.10.2008 | 19:06
Dann entschuldige bitte mein unzutreffende Formulierung  :)
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: Arbo am 18.10.2008 | 19:10
Ist entschuldigt, Du bist sicher noch jung ... und musst das noch trainieren.  >;D
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: Neith am 18.10.2008 | 19:57
Grundsätzlich muss sich jeder nur die Musik anhören, die er mag (Sonderfälle wie öffentlichen Raum mal ausgenommen).
Wenn man allerdings anfängt Künstler oder am besten gleich ganze Genres, von denen man keine Ahnung hat, als blödes Gefasel oder ähnliches zu diffamieren, dann muss man sich nicht wundern, wenn andere einen darauf hinweisen, welchen Blödsinn man da von sich gibt...

Dass ich den Text nicht sofort erkannt habe - ich habs eben nicht oft genug angehört, um das Lied auswendig zu kennen - bedeutet keinesfalls, dass ich mich nicht damit auseinandergesetzt hätte.
Ich mag Hiphop im Allgemeinen nicht, die Fanta 4 insbesondere und *Die Da* schon gleich dreimal nicht.
Also bitte unterstelle uns (wir sind schließlich erwachsene Menschen!) nicht einfach, wir würden grundlos über Dinge herziehen, mit denen wir uns nicht befasst haben.


Nachtrag:
Wenn sich Leute in ihrem persönlichen Geschmack angegriffen fühlen, ist das deren Problem und mir persönlich herzlich egal.
Mich deswegen blöd anreden zu lassen hab ich allerdings noch lange nicht nötig -.-
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: Stummkraehe am 18.10.2008 | 22:53
Wenn du meine Aussage direkt auf dich beziehst, ist das dein Problem.
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: Neith am 18.10.2008 | 22:55
Nur können die Künstler nix für deine Arroganz ;)

bitte vielmals um Verzeihung, wenn ich das "fälschlicherweise" auf mich bezogen habe -___-
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: Stummkraehe am 19.10.2008 | 00:28
Wozu zitierst du mein Posting, wenn du dich auf ein ganz anderes aus einem anderen Thread beziehst? Hellsehen gehört nunmal nicht zu meinen Fähigkeiten ::)
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: Neith am 19.10.2008 | 01:55
...
lol
 ::)
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: Preacher am 20.10.2008 | 13:51
Daß man es tatsächlich für nötig halten, daraus gleich einen eigenen Thread zu machen ::)

Grundsätzlich muss sich jeder nur die Musik anhören, die er mag (Sonderfälle wie öffentlichen Raum mal ausgenommen).
Wenn man allerdings anfängt Künstler oder am besten gleich ganze Genres, von denen man keine Ahnung hat, als blödes Gefasel oder ähnliches zu diffamieren, dann muss man sich nicht wundern, wenn andere einen darauf hinweisen, welchen Blödsinn man da von sich gibt...
Das ist genau der Knackpunkt.
Wenn man einen Song kennt, eine Band und gar eine ganze Musikrichtung als "blödes Gefasel" abzutun ist ein Vorurteil, und nichts weiter. Auf Grundlage eines Songs kann man das nicht beurteilen.
Insofern hinkt der Vergleich mit dem Koch auch gewaltig. Treffender wäre es, wenn man auf Grundlage eines Gerichts, das den eigenen Geschmack nicht trifft sagt "der Kerl kann nicht kochen".

Die Aussage "dieses Genre interessiert mich nicht" oder "was ich davon kenne, animiert mich nicht dazu, mich näher damit zu beschäftigen" ist eine ganz andere als "nach 2 Sekunden fang ich an zu kotzen und die ganze Musik ist blödes Gefasel".

Das ist meine Meinung, dazu stehe ich. Was andere Leute für Musik hören ist mir doch scheißegal. Ich bin nur kein Freund davon, Pauschalurteile ohne Kenntnis der Materie in die Welt hinauszublasen. Abgesehen davon hab ich auch schon gesagt: Soll doch jeder nach seiner Façon glücklich werden.

Um also die Frage des Threadtitels zu beantworten: Soll man sich gar nicht. Aber dann soll man auch nicht drüber reden. Und wenn man es doch tut, dann muss man eben damit leben, daß das Urteil nicht eben ernst genommen wird.
Wenn jemand sagt "Metal ist nur Krach", dann muss er sich genau das gleiche anhören.

Echt, weshalb darüber eigens ein Thread eröffnet wird, entzieht sich meinem Verständnis.


OT: Was hat dieser Thread eigentlich in der Speakers Corner verloren?
Ja wie jetzt? Erkennst Du etwa nicht die politische Brisanz dieses Themas? ;)

Ich verschieb's mal.
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: Plansch-Ente am 20.10.2008 | 14:21
Ich finde schon, dass man sowas in einem eigenen Thread diskutieren darf - vielleicht sogar "sollte". Nicht, weil ich denke, dass dieses Thema so unglaublich wichtig ist, sondern weil dieses Thema IMMER wieder aufgetaucht ist und auch weiterhin auftauchen wird in allen möglichen Threads. Diese Tatsache allein reicht für mich schon als Existenzberechtigung dieses Threads. Es gibt offensichtlich Leute, die dieses Thema als diskussionswürdig betrachten und wieso sollte man es ihnen dann verbieten. Wenns einen nicht interessiert, brauch man hier ja nicht mitlesen. Ausserdem hat man so die Chance die aufkeimenden Musikdiskussionen aus den anderen Threads direkt hierher zu leiten und damit die "Abschweif"-Problematik direkt im Keim ersticken.

Zum Thema:

Meine Meinung deckt sich im Großen und Ganzen mit der von Jörg, teilweise allerdings AUCH mit der von Hendrik (um mal diese beiden als "Vertreter" der einzelnen Meinungen heranzuziehen).
Ja, es ist blödsinn ein ganzes Musikgenre nach dem hören von zwei Songs zu verteufeln. Aber ja, es ist auch Blödsinn, dass ich mich erst durch 10 Alben von 10 verschiedenen Künstlern durcharbeiten muss, um mir eine fundierte Meinung bilden zu können. Nehmen wir als Beispiel mal elektronische Musik. Die konnte ich bis vor kurzem auf den Tod nicht ausstehen. Ich KENNE allerdings so gut wie keine Songs wirklich. Ich habe aber schon jede Menge davon irgendwo mitbekommen und seien es nur wenige Augenblicke gewesen. Im Autoradio einer Mitfahrgelegenheit. Im CD Laden. Im Kaufhaus. In einer Disko. Auf einer Party. Und ich habe JEDESMAL fast einen Kotzkrampf gekriegt, wenn ich es gehört habe - und wie gesagt sei es nur für wenige Sekunden. Nun habe ich mir in der Zeit rausgenommen zu sagen: Ich finde elektronische Musik zum kotzen. Und JA, ich glaube auch, dass ich das sagen durfte. Das meine Meinung durchaus Berechtigung gefunden hat und das sie keinesfalls Dummfug war. Obwohl ich keine Künstler wirklich kannte und auch kein Lied irgendwem zuordnen konnte. Ich hab trotzdem einiges davon mitbekommen. Und wenn ich dann JEDESMAL nur das große KOTZEN bekommen habe und NICHTS mich JEMALS davon angesprochen hat, dann darf ich auch sagen: elektronische Musik ist scheisse. Ende der Diskussion.

Nun kann sich Geschmack natürlich ändern und ja, ich bin hier der Ansicht, dass man hin und wieder mal musikalische Tips von Leuten nachgehen sollte, auch wenn man eigentlich sagt: Nein, elektronische Musik ist scheisse. Wenn mir jetzt aber Person A von elektronischem Lied B erzählt und ganz begeistert davon ist, dann hör ich es mir gerne mal an. Ich kann dann ja recht schnell entscheiden, ob ich dem irgendwas abgewinnen kann oder nicht und dann "gelangweilt abwinken" oder halt "interessiert die Ohren aufmachen" ;) So erst neulich geschehen mit einigen Rap-Songs und einigen Industrial-Songs. Beides eigentlich so GAR nicht meine Baustelle. Aber mittlerweile gibt es auch da Songs wo ich mich eher im Takt wiege, als genervt den Raum zu verlassen.
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: Boba Fett am 20.10.2008 | 14:23
1000% ack zu Hendriks Aussage.

Plus Nachtrag:
Meinungen sind wir Arschlöcher - jeder hat eines und hält seines für das wichtigste.
Musikrichtungen sind Schubladen - grobe Verallgemeinerungen in den Bewertungskriterien, um sich die Welt leichter zu machen.
Ich tendiere inzwischen dazu, Musik nicht mehr in Schubladen zu stecken, sondern nur noch zwischen "musik, die ich mag" und "musik, die ich nicht mag" zu unterscheiden, weil ich einfach zu oft überrascht wurde, was mir doch alles gefällt auf dieser Welt.
Wenn der Thread jetzt von einem DSA Fanboy gepostet worden wäre, und man hätte "Musik" durch "Rollenspiele" und "anhören" durch "spielen" ausgetauscht, käme jetzt der große Moralapostel-Entrüstungsansturm, von wegen, dass man doch über den Tellerrand gucken sollte und sich mal ausprobieren und auch mal anderem eine Chance geben und so. Funny, isn't it...
Funny auch, dass Hendriks Beitrag auch da gepasst hätte...
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: Feuersänger am 20.10.2008 | 14:30
Wieso, Hendrik, du hattest ja offensichtlich noch was dazu zu sagen, also war es wohl doch einen Thread wert. ;)

Wie ich in meinem ersten Beitrag in diesem Thread sagte: wenn ein erwachsener Mensch sagt, dass er etwas nicht ausstehen kann, darf man davon ausgehen, dass er sich schon mit dem Thema beschäftigt haben wird und Gründe für seine Aussage hat. Es ist nicht notwendig, ein "ich mag nicht" bis ins kleinste zu begründen. Jemandem die Kompetenz abzusprechen, nur weil er nicht auflistet, welche Stücke er kennt und wie lange er sich damit befasst hat, ist selber pauschalisierend.

Anders gesagt: es ist Blödsinn, anzunehmen, der andere hätte in seinem ganzen Leben nur ein oder zwei Lieder des betreffenden Genres gehört. (Edit: Äh ja, was Metaltom gesagt hat.)

PSPS:
Zitat
Meinungen sind [wie] Arschlöcher - jeder hat eines und hält seines für das wichtigste.

Sehr interessantes Metzgern eines bekannten Spruches  ;D ich kenn das als "everybody's got one, and most of them stink".
*scnr*
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: Opthalamia am 20.10.2008 | 14:42
Es geht eigentlich nur um den Tonfall? Bei einem "anwidert" statt "scheiße" gäbs den thread nicht?
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: Boba Fett am 20.10.2008 | 15:02
Es geht eigentlich nur um den Tonfall? Bei einem "anwidert" statt "scheiße" gäbs den thread nicht?
Ich vermute, es geht (wie immer) auch um den Tonfall.
Ein Urteil über eine Geschmacksfrage sollte eben so formuliert sein, dass derjenige, der eine andere Meinung hat, deswegen nicht disqualifiziert wird.
Und es geht auch um Kompetenzen, insbesondere die Anerkennung der Kompetenzen des Gegenübers.

Man sollte, wenn man dem Gegenüber nicht mutwillig ans Bein pinkelt, das in seiner Mitteilung berücksichtigen und klarstellen.
Dann klappts auch mit dem Nachbarn. ;)
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: killedcat am 20.10.2008 | 15:09
Ich möchte das Thema etwas differenzierter betrachten:

1. Geschmack.

Wer sagt, dass er eine bestimmte Musik oder Musikrichtung mag oder nicht mag, der äußert ein Faktum, das kaum diskutiert werden kann. Fertig.

2. Verallgemeinerung
"Ich mag keinen Hiphop" ist eine ganz andere Aussage als "Niemand mag Hiphop" oder "Hiphop ist primitv". Jeder kann gerne seine Meinung äußern, sollte sich aber davor hüten seine Meinung als allgemeingültig hinzustellen. Selbst Dinge, die man für objektiv messbar hält, können durchaus diskutierbar sein. Insbesondere sollte man sich daher davor hüten ein Lied oder eine Musik-Gattung als einfach strukturiert oder Fließbandmusik zu bezeichnen.

3. Art der Äußerung
Nun lässt sich über Geschmack ja vortrefflich streiten, man muss dazu also nicht noch Öl ins Feuer gießen. Worte wie "Scheiße", "primitiv", "langweilig", "für Doofe", etc. mögen die eigene Meinung zwar treffend wiederspiegeln, sind aber nicht dazu geeignet eine sachliche Diskussion zu führen.

4. Erfahrungen
Erfahrungen, die man selbst macht, sind nicht immer auf andere übertragbar. Ich persönlich habe z.B. nach mehrmaligem Reinhören meinen Gefallen einigen Techno-Stücken gefunden. Andererseits gibt es Menschen, die können sich die Stücke anhören und es wird ihnen nach dem zehnten Mal noch genauso übel wie beim ersten Mal. Das Reinhören in Lieder oder Stücke macht diese nicht besser. [edit:]Es bewirkt allenfalls eine Änderung bei dem Hörer selbst. Das ist aber weder garantiert, noch kann erwartet werden, dass sich jemand dieser Tortur aussetzt.[/edit]

5. Bewertung
Geschmack lässt sich nicht bewerten. Kein Musik ist "besser" als die andere. Das muss ich mir selbst immer wieder ins Gedächtnis rufen, wenn ich Volksmusik oder Rap höre, aber es ist wichtig, sich daran zu erinnern. Der eigene Geschmack ist nicht wichtiger, als der anderer Menschen.

P.S.: alles nur meine Meinung.
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: Gaukelmeister am 20.10.2008 | 16:06
Ein Urteil über eine Geschmacksfrage sollte eben nicht so formuliert sein, dass derjenige, der eine andere Meinung hat, deswegen nicht disqualifiziert wird.

Ich finde auch, dass jemand nicht nicht disqualifiziert werden sollte, wenn er einen bescheuerten Geschmack hat  ;)
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: Boba Fett am 20.10.2008 | 16:23
doppelte Verneinung in meinem satz nie nicht gestrichen.
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: Boba Fett am 20.10.2008 | 16:28
Was? Ja, geraucht hat er auch!

Zurück zum Thema!
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 20.10.2008 | 16:52
Ich mag X. Naidoo!

So!  :d
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: Opthalamia am 20.10.2008 | 17:05
Gelegentlich mag ich Grindcore, für maximal 2 Stunden, nur erwarte ich das bestimmt nicht von jedem anderen...es soll ja Leute geben denen die harmlosen Opeth schon zu derb sind.
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: D. M_Athair am 20.10.2008 | 17:21
Geschmack lässt sich nicht bewerten. Kein Musik ist "besser" als die andere.

Doch, Geschmack lässt sich bewerten. Über Ästhetik, Formlehre, Musiktheorie, ...
Nur: Der, der darin firm ist, äußert sich nicht schlecht über anderer Leute Geschmack, weil er verstehen kann, warum "Dies&Das" für gut befunden wird.
;)



Dealgathair, mag fast alles außer Radio-Pop
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: Joerg.D am 20.10.2008 | 17:45
Ich denke, das man in Zeiten der allgemeinen Dauer-Berieselung durch Musik dem Deutschen Sprechgesang, um den es ursprünglich einmal ging kaum noch ausweichen kann.
Der strittige Kommentar drehte sich ja um:

Nö, aber da ich immer leichte Aggressionen kriege, wenn ich son blödes Gefasel wie die fanatischen Vier anhören muss, hör ich mir das Zeug natürlich nicht bis zum Ende an, geschweige denn, dass ich die Texte nachlesen oder mir gar merken würde. :6

Die Fanta4 berieseln einen im Allgemeinen von allen Seiten und ich denke das sich deshalb fast jeder eine Meinung zu ihnen und den Texten von ihnen bilden kann. Meine Meinung zu den Fanta4 und ihren Texten ist zwar anders (speziell bei Die Da), aber ich kann es halt nachvollziehen, wenn jemand die nicht mag. Es geht hier nicht um speziellen Musikkram, sondern um etwas dem man sich kaum entziehen kann.

Bleibt noch zu erwähnen, das der Preacher geschrieben hat:


Ob einem die Musik gefällt oder nicht ist natürlich Geschmackssache, aber die Texte als "blödes Gefasel" zu bezeichnen ist völliger Blödsinn. Blödes Gefasel eben.


Dann noch einmal schnell den Nuhr empfohlen und schon ging die Diskussion los.

Letzten Endes konnte der Opa dem musikalischen Geschmack des Preachers (den ich im Allgemeinen recht gut finde) genau so wenig entkommen, wie der Feuersänger den Fanta4 entkommen kann. Er hatte also genau wie der Feuersänger ausgiebig Gelegenheit den Stein des Anstoßes zu hören. Zumindest wenn der Preacher eine normale Pubertät mit exzessiven lauten Musikgenuss hatte.
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 20.10.2008 | 17:57
Doch, Geschmack lässt sich bewerten. Über Ästhetik, Formlehre, Musiktheorie, ...

Aber was da bewertet wird, ist ja nicht der Geschmack, sondern die Ausführung des zu "Schmeckenden". Und selbst da können die "Expertenmeinungen" zum Teil sehr weit auseinander gehen. Was der eine als zu viel ansieht, empfindet der andere als zu wenig. Der eine findet die ausführung schlecht, der nächste gerade die schlechte Ausführung gut. Im Endeffekt basiert eine solche Meinung doch auch zu einem bestimmten Teil auf der Persönlichkeit.
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: Opthalamia am 20.10.2008 | 18:15
"Nö, aber da ich immer leichte Aggressionen kriege, wenn ich son blödes Gefasel wie die fanatischen Vier anhören muss, hör ich mir das Zeug natürlich nicht bis zum Ende an, geschweige denn, dass ich die Texte nachlesen oder mir gar merken würde."

Mich überkommen schwere Ekelanfälle wenn ich fanta4 höre. Und ich bemühe mich sogar den Namen der Band zu vergessen...

Jörg, es geht doch nur um die Formulierung. "blödes Gefasel" ist beleidigend, aber keineswegs eine Diskussion wert. Das betrifft natürlich auch die Reaktion darauf.
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: Elwin am 20.10.2008 | 19:22
Es bleibt eigentlich nur zu sagen: über Geschmack lässt sich nicht streiten.

Jedem Menschen seine Meinung. Und jedem Menschen sei auch zugestanden, diese Meinung in einer ihm passend erscheinenden Form zu äußern.
Aber man darf nicht den Fehler machen, jede Meinungsäußerung als Diskussionsbeitrag zu werten. Wie nämlich will man über eine Äußerung à la "Wer Hiphop hört, hat einen kleinen Schniepel" oder "Wenn ich (Band XYZ) höre, kriege ich Ohrenkrebs" diskutieren?

Gar nicht. Es gibt nur zwei Optionen: sich provoziert fühlen und losstreiten oder die Äußerung ignorieren und weitermachen. Meine Erfahrung zeigt, dass bei Leuten, die Aussagen wie die obigen beiden Beispiele tätigen, Variante 2 sinnvoller und zeitsparender ist. Wer sich nicht die Mühe macht, seine Meinung über eine bestimmte Musik in einem für eine Diskussion verwertbaren Beitrag kundzutun, der ist es nicht wert beachtet zu werden.

Gruß
Chris
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: Neith am 20.10.2008 | 20:10
Ich bin auch der Meinung, dass Musik einfach Geschmackssache ist. Nie würde ich jemanden zu belehren versuchen, der sagt, Metal sei Krach - obwohl ich Metal liebe (obwohl man natürlich auch da differenzieren muss) aber was solls, ich bin kein Missionar und gedenke auch nicht, einer zu werden.
Dennoch wird einem offenbar unterstellt, dass man, wenn man sagt, ihm gefällt etwas nicht, sich keineswegs mit der Thematik auseinandergesetzt hätte.
Muss ich wirklich hinzufügen, dass ich mir bis zu Volljährigkeit mit meinem älteren Bruder, der auf Hiphop steht, ein Zimmer teilen musste und somit sehr wohl weiß, wovon ich spreche, wenn ich sage: ich persönlich finde Hiphop scheisse und halte die Texte der Fanta 4 für blödes Gefasel.

Ich seh nicht ein, mich für jede Kleinigkeit rechtfertigen zu müssen, nur damit mir keine Ignoranz vorgeworfen wird. Aus dem Alter bin ich eigentlich raus, dennoch fühle ich mich ehrlichgesagt persönlich angegriffen, wenn mir die Worte im Munde herumgedreht werden und Neues hinzuinterpretiert wird.
Ich habe nie gesagt, dass ich nichts von den Fanta 4 oder sonstwem kenne. Ich MAG es nur nicht.
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: Feuersänger am 20.10.2008 | 20:15
Äußerung à la "Wer Hiphop hört, hat einen kleinen Schniepel" oder "Wenn ich (Band XYZ) höre, kriege ich Ohrenkrebs"

Na jetzt aber mal halblang, die eine Äußerung hat doch mit der anderen nichts zu tun. I reject the equivalence. Das eine ist eine völlig unangebrachte ad hominem Attacke, auf deren Niveau sich zumindest in diesem Forum noch niemand herabgelassen hat. Das zweite bringt ein subjektives Empfinden zum Ausdruck, was ja wohl bitteschön absolut legitim ist. Hier irgendwem eine Äußerung à la kleiner Schniepel unterstellen zu wollen, nennt man wiederum einen Strohmannangriff.
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: Elwin am 20.10.2008 | 20:27
Na jetzt aber mal halblang, die eine Äußerung hat doch mit der anderen nichts zu tun. I reject the equivalence. Das eine ist eine völlig unangebrachte ad hominem Attacke, auf deren Niveau sich zumindest in diesem Forum noch niemand herabgelassen hat. Das zweite bringt ein subjektives Empfinden zum Ausdruck, was ja wohl bitteschön absolut legitim ist. Hier irgendwem eine Äußerung à la kleiner Schniepel unterstellen zu wollen, nennt man wiederum einen Strohmannangriff.
Warum so aggressiv?
Frage Dich nicht, was die beiden Dinge unterscheidet, sondern was sie gemeinsam haben!
(Das lege ich sogar in meinem Posting dar)

Gruß
Chris
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: Neith am 20.10.2008 | 20:28
Du bringst Aussagen an, die keiner hier jemals von sich gegeben hat.
Ich werd da auch ungehalten drüber, bleib doch bitte bei den Tatsachen.
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: MadMalik am 20.10.2008 | 20:37
Der unterschied ist :
Ich mag das nicht, da muss ICH kotzen von. Eine vollkommen legitime Aussage.
Und, das andere ist ICH mag DICH nicht, weil mir deine Musik nicht gefällt.

Also wer da denn Unterschied nicht rafft...  ::)
Aber wo wir gerade beim Thema sind, ich mag euch alle nicht weil ihr alle doofe Musik hört.  :gasmaskerly:
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: Neith am 20.10.2008 | 20:39
Aber wo wir gerade beim Thema sind, ich mag euch alle nicht weil ihr alle doofe Musik hört.  :gasmaskerly:

Dafür!
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: Preacher am 20.10.2008 | 20:47
Ich bin auch der Meinung, dass Musik einfach Geschmackssache ist.
Ich auch, absolut.

Dennoch wird einem offenbar unterstellt, dass man, wenn man sagt, ihm gefällt etwas nicht, sich keineswegs mit der Thematik auseinandergesetzt hätte.
So kam's eben rüber. Wenn das eine Fehleinschätzung war, dann tut's mir leid.

ich persönlich finde Hiphop scheisse und halte die Texte der Fanta 4 für blödes Gefasel.
Wenn das gesagt worden wäre, dann hätte ich das gar nicht kommentiert. Ich wollte auch weder Dich noch Feuersänger persönlich angreifen. Herrje, ich steh nichtmal besonders auf Hiphop.
Mein Problem war, daß in meinen Augen pauschal abgeurteilt wurde, und da geht mir einfach der Hut hoch. Allerdings habe ich dann meinerseits den Fehlschluss gezogen, daß deine Einschätzung ohne Sachkenntnis getroffen wurde. Offensichtlich hab ich mich da geirrt - ich bitte um Entschuldigung,

Das war auch schon alles. Herrgott, wenn ich gewusst hätte, was das für einen Rattenschwanz nach sich zieht, hätte ich mir den Post von Anfang an verkniffen.

Muss ich wirklich hinzufügen, dass ich mir bis zu Volljährigkeit mit meinem älteren Bruder, der auf Hiphop steht, ein Zimmer teilen musste und somit sehr wohl weiß, wovon ich spreche[...]
Wäre auf jeden Fall hilfreich gewesen, zumal das auch nicht selbstverständlich ist. Mein Mitgefühl. Wenn ich mir mit meiner Schwester so lange ein Zimmer hätte teilen müssen, dann hätte zumindest einer von uns beiden die Volljährigkeit nicht erlebt...
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: Neith am 20.10.2008 | 20:50
Danke =)

Ich unterstelle meinem Bruder immernoch, dass er einen psychischen Schaden davongetragen hat... aber das gehört jetzt nicht hierher.

Ich habe mich auch sehr viel weniger von dir als von jemand anderem persönlich angegriffen gefühlt, dennoch wird die Entschuldigung gerne angenommen.
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: Preacher am 20.10.2008 | 21:04
@Neith: Fein :)

Aber ja, es ist auch Blödsinn, dass ich mich erst durch 10 Alben von 10 verschiedenen Künstlern durcharbeiten muss, um mir eine fundierte Meinung bilden zu können.
Tut mir leid, das ist es nicht.
Um Dir eine Meinung zu etwas bilden zu können, musst Du diesen Aufwand natürlich nicht betreiben. Eine Meinung bildet man sich ja schon recht schnell - und sei es nur die Meinung, daß es sich nicht lohnt, sich näher mit etwas zu beschäftigen.
Allerdings ist das dann eben keine fundierteMeinung - damit muss man dann leben.

Aber wenn es eine fundierte  Meinung sein soll, dann muss man sich auch damit beschäftigen.  "Fundiert" bedeutet nunmal, daß Sachkenntnis im Spiel ist. Daß man nicht über jedes Thema, zu dem man eine Meinung hat Sachkenntnis besitzt, ist völlig normal und auch nichts schlimmes.

Ich kenne zum Beispiel so gut wie gar nichts aus dem Bereich Volksmusik. Das wenige, was ich davon kenne, gefällt mir nicht und reizt mich nicht im geringsten, mich damit zu beschäftigen. Das ist meine Meinung von Volksmusik, und ich stehe zu ihr - aber fundiert ist sie nicht. Gleiches gilt für diverse Fernsehserien, jede Menge politische Strömungen und ne riesige Menge anderer Themen. ;)
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: Hawk Inc. am 20.10.2008 | 21:53
Metal, Techno, HipHop, Elektro, Jazz - Leute das ist mir alles einfach etwas zu grob. In jeder Richtung gibt es noch anzählige und unsägliche Stilrichtungen und Varianten. Da habe ich weder Zeit noch Elan mich reinzuarbeiten.

Und es ist mir auch schnurzpiepegal zu welchem Genre ein Song, ein Album oder eine Band gehören - wenns mir beim (ersten) hören gefällt, dann mag ichs und werde mich weiter reinhören. Wenns mir nicht gefällt, dann ab damit.
Und wenns mir später wieder über den Weg dudelt, auf einer Party, im Radio oder beim Freund, dann hat es eine zweite oder dritte Chance.

Aber mich mit jeder Stilart zu beschaftigen, um mir ein tiefgründiges Urteil bilden zu können, wieso? Erstens gibt es keine allgemeinen Maßstäbe, wonach man Qualität beurteilen könnte und zweitens ist mir meine Lebenszeit einfach zu schade.

Allerdings halte ich dann auch meine Klappe, wenn es um Bewertungen geht.

Anders ist es mit Stilrichtungen oder besser mit einzelnen Interpreten, mit denen ich regelmäßig penetriert werde: Da gebe ich auch eine Wertung ab, über die Qualität, über die Texte, nicht über die Hörer. Und das ist dann meine Meinung. Und die will ich dann auch nicht diskutieren, weil es meine persönliche Entscheidung ist. Es interessiert mich nicht ob der Gitarrist ein absoluter Virtuose ist oder die Relevanz der Texte exemplarisch - ich habe durch häufiges hören mein Urteil gefällt. Jeder missionarische Eifer perlt an mir ab, wie Tropfen an einer Goretex-Jacke. Auch wenn mir noch soviele Teenies erklären warum Tokio-Hotel so geil sind oder der Böse Onkels Fanboy mir immer wieder klar machen will, welch tieferer Sinn in den Texten steckt. Da habe ich leider von beidem schon genug gehört.

Und ich kann garnicht auf "Hip-Hop suckt" oder "Metal stinkt", "Jazz ist sch***" oder "Klassik spießig". Allgemeinurteile über ganze Genres sind wie die amerikanische Volksmeinung über die Deutschen - absolut oberflächlich und viel zu allgemein. Ich mag Fettes Brot und Fanta4, kann aber mit Bushido nix anfangen. Metallica ist okay aber Manowar gehen für mich garnicht. Stan Getz ist cool aber Charly Parker für mich nicht. Ärzte mag ich, die Hosen nur begrenzt.

Außerdem gibt es auch Orte, an denen ich auch Musik höre, die ich sonst nicht mag. Auf dem Oktoberfest mit drei Italienerinne auf dem Tisch tanzen macht mit der Blasmusik Spaß - ansonsten gehe ich davor laufen (der Musik, nicht den Italienerinnen). Techno in einem kleinen Club auf der Industriebrache hat Gänsehautqualität, bei mir in der Anlage aber nur selten was zu suchen.

Und last but not least hat die Einstellung zu Musik auch immer was mit den Leuten zu tun, die im Umfeld diese Musik hören. Und wenn der Vollpfosten nun mal Aggrroo hört, dann schreckt mich das doch schon ab.

Nein, ich möchte nicht anhören, was ich nicht mag. Das hat mein Musiklehrer schon verlangt. Und mein Deutschlehrer gab mir Dinge zu lesen, die ich nicht mag.

Nicht p.c.

Hawk
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: Thalamus Grondak am 20.10.2008 | 22:04
Ich finde Pauschalurteile und Abgrenzungen gehören zur Musik dazu. Musikrichtungen dienen ja auch einem gesellschaftlichen Zweck, vor allem in der Jugend. Gruppenbildung z.B. und Gruppenbildung geht nunmal nicht ohne Abgrenzung. Solange man nicht von "Hip-Hop ist primitiv und Scheiße" ernsthaft auf "Hip-Hopper sind Primitive Menschen" kommt ist alles Palletti.
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: D. M_Athair am 20.10.2008 | 22:19
Ich höre mir ab und an ganz gern Sachen an, die ich nicht mag.
Einerseits möchte ich wissen, warum ich Lied XY nicht mag, andererseits, ob es nicht trotzdem gute Musik ist.
Meistens eine sehr interessante Erfahrung.



Dealgathair, hört keine Musik, die langweilig tönt
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: Visionär am 20.10.2008 | 22:22
Der ganze Thread ist obsolet, da die Fragestellung falsch ist.

Im privaten Bereich soll man gar nichts. Es gibt kein Soll an nicht-gefallender Musik, es gibt ja nicht einmal ein Soll an gefälliger Musik.

Warum könnte man sich Musik doch anhören, die man nicht mag?
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: Elwin am 20.10.2008 | 22:25
Du bringst Aussagen an, die keiner hier jemals von sich gegeben hat.
Ich werd da auch ungehalten drüber, bleib doch bitte bei den Tatsachen.
Und?
Ich habe die Aussagen GERADE DESWEGEN gewählt, weil sie in dieser Form niemand von sich gegeben hat. Denn sie sind nur Beispiele für das, was ich IM ANSCHLUSS geschrieben habe.

Gruß
Chris
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: Alice Crocodile Coltrane am 20.10.2008 | 22:46
Einarbeiten kann man sich nur in etwas müssen, das komplexer ist als das bisher Gehörte.
Das meiste, was da aber so rumdudelt im Radio, ist nicht viel anspruchsvoller als Omas Musikantenstadel.
Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel.
Und komplex ist nicht immer gleich gut.

Von wem war das noch gleich?
"Musik wird oft als Lärm empfunden, denn sie ist mit Geräusch verbunden."

Ich liebe Musik.
Aber nur, wenn ich mich selber dafür entscheiden kann, ob, wann und in welcher Lautstärke ich sie höre.


Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: 6 am 20.10.2008 | 23:08
Warum könnte man sich Musik doch anhören, die man nicht mag?
Dein Geschmack könnte sich geändert haben. Es könnte passieren, dass Dir plötzlich Musik gefällt, die Du früher niemals freiwillig angehört hättest.

Das ist mir selber schon ein paarmal passiert...
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: Alice Crocodile Coltrane am 20.10.2008 | 23:38
Dein Geschmack könnte sich geändert haben. Es könnte passieren, dass Dir plötzlich Musik gefällt, die Du früher niemals freiwillig angehört hättest.

Das ist mir selber schon ein paarmal passiert...

Das kenn ich auch.
Einerseits können Emotionen dazu beitragen, dass man andere Musik-"Stimmungen" plötzlich bevorzugt, andererseits gibt es Lerneffekte durch viel Hören und evtl. durch eigene musikalische Schulung.
Seit ich selber versucht hab, Singen zu lernen, kann ich guten Gesang noch besser schätzen, aber schlechten noch schlechter ertragen (inklusive meinen eigenen ;-).

Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: Funktionalist am 21.10.2008 | 00:41
"Musik wird oft als Lärm empfunden, denn sie ist mit Geräusch verbunden."
ist von Wilhelm Busch!
EIn großartiger Künstler, der das, was niemand hören wollte auf eine Art präsentierte, die jeder mag: durch HUmor....eine todernste Angelegenheit.

@Thema

ich rieche hier zwei weitere Strömungen:

Die einen Unterscheiden zwischen Musik, die:
- ihnen gefällt, weil sie den Geschmack trifft. (Das merkt man in zwei Minuten)
- Musik, die einem nichts sagt, weil blöd...aber das ist nur eine Aussage bezüglich meines Geschmackes.

Die anderen teilen Musik in:
-interessante Musik, die man sich mal antun kann, da sie einem vielleicht gefällt.
-einfache Musik, die einem nicht mehr bieten kann, als man sofort raushört.

Natürlich gibt es eine Schnittmenge, die nicht leer ist (ich zähle mich zu letzterem und höre trotzdem gerne Thin Lizzy und co).

@
Zitat
man muss sich nicht in Musik einarbeiten, wenn man schon einmal koplexere Musik durchdrungen hat
Einspruch.
Es gibt sehr unterschiedliche Konzepte, die je ihre eigenen Regeln haben.
Wenn man nun nach dem zweiten Hören das vollständige Fugendiagramm in drei Stimmen hinmalen kann, dann muss man trotzdem nicht irgendeine japanische Rhythmusästhetik verstehen...
Musik kann auf viele grundversch. Weisen interessant und komplex sein.

@dummes Gefasel in irgendwelchen Musikrichtungen
schonmal die eigenen CDs durchforstet....da haben die meisten ALben, die "rocken", obwohl die TExte ziemlich blöd sind. *die ganzen Blackmetalsachen beäug*
vllt. nervts auf deutsch auch einfach weil sich die dümmsten Sachen auf Englisch immer noch halbwegs sinnvoll anhören. (Erwartungshaltung?)

sers,
Alex
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: Alice Crocodile Coltrane am 21.10.2008 | 09:01
"Musik wird oft als Lärm empfunden, denn sie ist mit Geräusch verbunden."
ist von Wilhelm Busch!
EIn großartiger Künstler, der das, was niemand hören wollte auf eine Art präsentierte, die jeder mag: durch HUmor....eine todernste Angelegenheit.

Aah, da hast du sicher recht.

@Thema

ich rieche hier zwei weitere Strömungen:

Die einen Unterscheiden zwischen Musik, die:
- ihnen gefällt, weil sie den Geschmack trifft. (Das merkt man in zwei Minuten)
- Musik, die einem nichts sagt, weil blöd...aber das ist nur eine Aussage bezüglich meines Geschmackes.

Die anderen teilen Musik in:
-interessante Musik, die man sich mal antun kann, da sie einem vielleicht gefällt.
-einfache Musik, die einem nicht mehr bieten kann, als man sofort raushört.

Natürlich gibt es eine Schnittmenge, die nicht leer ist (ich zähle mich zu letzterem und höre trotzdem gerne Thin Lizzy und co).

Ich gehe da noch einen Schritt weiter und vergleiche mal die Planung eines Musik-Projekts mit dem Füllen eines Glases. Man kannn ein kleines Schnappsglas oder einen grossen Humpen nehmen, doch sie voll zu kriegen ist unterschiedlich schwer, ebenso, wie sie zu leeren. Die Grösse des Glases ist der Anspruch, die Form die Stilrichtung und die Flüssigkeit das Mass, in dem man dem Anspruch genügt. Kurz und gut, ich mag Gläser verschiedener Grösse und Form, aber ich mag sie weder halb leer, noch am Überlaufen oder mit Fusel gestreckt. Und ich mag lieber Mineralwasser, Fruchtsaft, Milch und Whiskey als Bier, aber manchmal darf es auch ein gutes Bier sein. Richtig gute Musik jeder Stilrichtung ist nach meinen Masstäben sehr rar und kostbar.

@Einspruch.
Es gibt sehr unterschiedliche Konzepte, die je ihre eigenen Regeln haben.
Wenn man nun nach dem zweiten Hören das vollständige Fugendiagramm in drei Stimmen hinmalen kann, dann muss man trotzdem nicht irgendeine japanische Rhythmusästhetik verstehen...
Musik kann auf viele grundversch. Weisen interessant und komplex sein.

@dummes Gefasel in irgendwelchen Musikrichtungen
schonmal die eigenen CDs durchforstet....da haben die meisten ALben, die "rocken", obwohl die TExte ziemlich blöd sind. *die ganzen Blackmetalsachen beäug*
vllt. nervts auf deutsch auch einfach weil sich die dümmsten Sachen auf Englisch immer noch halbwegs sinnvoll anhören. (Erwartungshaltung?)

sers,
Alex

Ebenfalls Zustimmung.
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: Neith am 21.10.2008 | 11:45

@dummes Gefasel in irgendwelchen Musikrichtungen
schonmal die eigenen CDs durchforstet....da haben die meisten ALben, die "rocken", obwohl die TExte ziemlich blöd sind. *die ganzen Blackmetalsachen beäug*
vllt. nervts auf deutsch auch einfach weil sich die dümmsten Sachen auf Englisch immer noch halbwegs sinnvoll anhören. (Erwartungshaltung?)


Wow, dem pflichte ich zwar prinzipiell bei, stelle beim Durchforsten meiner Sammlung aber fest, dass dem bei mir persönlich nicht so ist o.o
Tod den schlechten Texten!


edit: subjektiv wie immer - nur sicherheitshalber
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: Wawoozle am 21.10.2008 | 11:54
Wobei "guter und schlechter Text" natürlich auch schon wieder eine Geschmacksfrage ist.

Es soll ja bspw. Leute geben, die der Meinung sind, Blind Guardian Texte seien gut.

Darüberhinaus gibt es jede menge klasse Texte denen man erstmal keine Beachtung schenken würde weil sie auf einer Mucke daherkommen mit der man noch nie was zu tun hatte, oder die man nicht mag.

Bspw.
Ist es durchaus möglich, dass manche Metal Texte supertoll sind. Aber wenn sie gesungen/geschrien/gegröhlt werden wie bei einer Herde Affen im Busch, dann kann der Text noch so toll sein, da hör ich lieber weg :)
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: 6 am 21.10.2008 | 12:03
Abgesehen davon gibt es jede Menge Musik, dessen Gesang ultrabelanglos ist, dafür die Komposition oder die handwerkliche Ausführung absolut genial sind.

Von daher nicht "tot dem schlechten Texten"...

EDIT:
Ich persönlich gehöre zum Beispiel zu den Leuten, die gute Musik meistens erst über die Komposition finden. Die Texte kommen meistens erst sehr viel später... (Und das sage ich als Fan von uA. Kate Bush, Tori Amos, Sarah McLachlan und Happy Rhodes :-[ ;))
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: Wawoozle am 21.10.2008 | 12:10
Zumal offensichtliche Nonsenstexte oft ein ganz eigenes Stilelement darstellen.
Es gibt ja durchaus auch in der Musik dadaistische Strömungen :)
Das geht von den Comedian Harmonists über Trio bis hin zu Helge Schneider oder Freundeskreis.
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: Neith am 21.10.2008 | 12:11
Geschmackssache ;)

Mir sind Texte sehr sehr wichtig, und auch, wenn wohl viele Leute meine Lieblingslieder inhaltlich nicht besonders umwerfend finden dürften, finde ich die Lyrics großartig und wichtig für den Gesamteindruck eines jeden Liedes.
Mit reinen Instrumentalen zum Beispiel komme ich überhaupt nicht zurecht.

Aber da sind wir ja wieder bei persönlichen Vorlieben =)
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: Plansch-Ente am 21.10.2008 | 12:13
Tut mir leid, das ist es nicht.
Um Dir eine Meinung zu etwas bilden zu können, musst Du diesen Aufwand natürlich nicht betreiben. Eine Meinung bildet man sich ja schon recht schnell - und sei es nur die Meinung, daß es sich nicht lohnt, sich näher mit etwas zu beschäftigen.
Allerdings ist das dann eben keine fundierteMeinung - damit muss man dann leben.

Ok, seh ich ein. Allerdings muss man dann definieren ab wann die Meinung fundiert ist. ICH behaupte, dass ich mich eben NICHT durch 100 Alben durcharbeiten muss um eine fundierte Meinung haben zu können. Ja, ich muss mich vermutlich ein wenig mit der Musik - vielleicht auch mit der Szene die dahintersteckt - beschäftigen...aber ich glaube nicht, dass ich für eine fundierte Meinung Stunden mit der Musik verbringen muss...das ist einfach eine Definitionsfrage.
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: Boba Fett am 21.10.2008 | 12:23
@Metal-Tom: Gib mir mal eine Einschätzung, wie lange sich jemand als absoluter Newbie (sagen wir mal bisher war er Fanta4 hörer) sich mit Metal (inkl. Subgenres) beschäftigen muss, um Dir ein fundiertes Urteil über diese Musik geben zu können?
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: 6 am 21.10.2008 | 12:23
Mir sind Texte sehr sehr wichtig, und auch, wenn wohl viele Leute meine Lieblingslieder inhaltlich nicht besonders umwerfend finden dürften, finde ich die Lyrics großartig und wichtig für den Gesamteindruck eines jeden Liedes.
Interessanterweise hatte ich vor ca. 5 Jahren eine Diskussion in einem anderen Bord, bei der ein User nur dann Musik als sinnvolle Musik akzeptiert hatte (Und nicht als Lalala-Musik), wenn sie eine ernste Botschaft in einer stilistisch guten Schreibweise enthielt. Er lies also eigentlich nur gesungene Gedicht zu. Sein Avatarbild war übrigens passenderweise Hannes Wader gewesen. Er lies dabei noch nichtmal die alten Klassiker wie Bach, Mozart, Wagner, Bruckner usw. gelten...
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: Neith am 21.10.2008 | 12:28
@Metal-Tom: Vorsicht, das ist ne Fangfrage!

@Christian Preuss: Ja, solche Leute kenn ich... ich studiere ja Literatur, von daher wurde ich mit solchen Exemplaren auch schon konfrontiert... aber mei, wenn sies brauchen... jedem das seine
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: 6 am 21.10.2008 | 12:31
@Neith:
Sehe ich mittlerweile ähnlich. ;)
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: Boba Fett am 21.10.2008 | 12:37
@Metal-Tom: Vorsicht, das ist ne Fangfrage!
Nein, das ist  ne Frankfrage... ;)
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: Kinshasa Beatboy am 21.10.2008 | 12:40
Nein, das ist  ne Frankfrage... ;)

Oh Mann, manchmal biste Dir aber auch für keinen Kalauer zu schade   :D
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: 6 am 21.10.2008 | 12:42
@Kinshasa:
Es wäre auch doof wenn er sich seines Technik Supportes zu schade wäre. ;)
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: Boba Fett am 21.10.2008 | 12:45
aua, jetzt wirds sch(m)erzhaft. Zurück zum Thema! :)
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: killedcat am 21.10.2008 | 12:50
Interessanterweise hatte ich vor ca. 5 Jahren eine Diskussion in einem anderen Bord, bei der ein User nur dann Musik als sinnvolle Musik akzeptiert hatte (Und nicht als Lalala-Musik), wenn sie eine ernste Botschaft in einer stilistisch guten Schreibweise enthielt. Er lies also eigentlich nur gesungene Gedicht zu. Sein Avatarbild war übrigens passenderweise Hannes Wader gewesen. Er lies dabei noch nichtmal die alten Klassiker wie Bach, Mozart, Wagner, Bruckner usw. gelten...
Hehe - ob Knorkator dazu zählt?
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: Boba Fett am 21.10.2008 | 13:32
@Metal-Tom: Vorsicht, das ist ne Fangfrage!
jetzt mal in ernsterer form:
Nein, es ist keine Fangfrage, ich wollte damit nur aufzeigen, dass derjenige, der sich intensiv mit einem Musikbereich beschäftigt und diesen auch schätzt, schnell dazu kommt höhere Anforderungen an die Kompetenz anderer zu stellen.
Das ist normal und geht mir auch so. auch wenn ich kein eingefleischter Metal-Fan bin und das Musikgebiet "studiere", sondern etliches an Metal nur echt gut finde und gern höre, würde ich auf den ersten Blick sagen, dass man schon einige Zeit braucht, bis man da fundierte Urteile (durch fundierte Kenntnisse) abgeben kann.
Von aussen betrachtet ist es aber "metal, was braucht es schon, um den Krach beurteilen zu können" - und das ist total pauschal gesprochen, derjenige hat sich noch nicht mal drum gekümmert ob es untergenres (speed, death, black, was auch immer) und wo hardrock aufhört und metal beginnt. Vielleicht findet er sogar was, das ihm gefällt. (wahrscheinlich eher nicht)

Und genau das gleiche gilt für viele andere Musikgenres, von aussen ist der Blick oberflächlich und die Bewertung einfach.
Von Innen betrachtet sieht man aber, dass der Oberflächliche Blick aber eben viel verbirgt und deswegen wertet man die Urteile der anderen als "nicht fundiert, hat sich nicht damit beschäftigt" ab.

Das ist ganz normal und nichts fangfragiges... ;)
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: Neith am 21.10.2008 | 13:45
Das ist schon klar ;)
Ich hatte es nur so formuliert, weil ich an dieser Fragestellung wohl echt zu knabbern gehabt hätte.
Aber in wiefern eine *fundierte* Position nötig ist, um ein Musikgenre ablehnen zu können, steht sowieso auf einem anderen Stern.

Beim Metal z.B. würde ich klein anfangen: Wenn jemand keinen Wert auf Gitarren und schnelle Musik legt, dann brauche ich ihn garnicht mit den meisten Unterkategorien des Metal konfrontieren.
Mir geht es eben so mit Hiphop (keine Ahnung, ob es da Subgenres gibt o.o): ich habe bis zum heutigen Tage nichts davon gefunden, was mir auch nur im Ansatz gefällt bzw. mich nicht total abschreckt - und das, obwohl ich dem jahrelang gezwungenermaßen ausgsetzt war. Also befasse ich mich auch nicht tiefer mit der Materie.
Ich habe nicht vor, mich durch unzählige Alben durchzuhören, - das würden meine Nerven sicher nicht ertragen - würde es allerdings auch nicht wagen, zu behaupten, ich hätte mich ewig damit beschäftigt. Es wird sowieso immer jemanden geben, der nicht verstehen kann, wieso man irgendeinen Musikstil einem anderen vorzieht oder auch nicht, und darum behaupten wird, man hätte sich nicht mit der Materie auseinandergesetzt. Dann kann man sich auch gerne durch 100 Alben durchgehört haben, wenn jemandem meine Meinung nicht passt, besteht doch immer die Möglichkeit, dass er meine Kompetenz angreift.
Darum glaube ich, dass man sich keine *fundierte* Meinung bilden muss.

Respekt vor jedem, der sich das antut! Mir allerdings wäre das in 90% der Fälle einfach zu blöd ;)
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: D. M_Athair am 21.10.2008 | 14:14
[...] der sich intensiv mit einem Musikbereich beschäftigt und diesen auch schätzt, schnell dazu kommt höhere Anforderungen an die Kompetenz anderer zu stellen.
Die Anforderungen stelle ich an mich auch! Bei RAP, Funk oder Disco sage ich dann auch: Kenn ich mich nicht mit aus und ínteressiert mich auch nicht sonderlich.

Das einzige, was ich nicht abhaben kann ist der sogenannte "Dudelfunk".
Um es mit der Zeit zu sagen: Rettet das Radio! (http://www.zeit.de/2005/09/RettetdasRadio)



DOOM on!
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: Feuersänger am 21.10.2008 | 14:28
Es gibt da einen sehr hübschen Nemi-Strip, den ich leider ad hoc nicht online finde, aber der sehr schön auch mein Empfinden wiederspiegelt:

Sie denkt: Au, wieso hab ich auf einmal so Kopfweh? Das ist ja Migräne -- Und Magenkrämpfe, jetzt auch noch Magenkrämpfe... ich bin todkrank. Bestimmt habe ich Krebs. Argh diese Schmerzen.

Da kommt ein anderer hinzu: "He Nemi, seit wann hörst du Radio?"
Sie: "Das war nur Radio? Gott sei Dank!"
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: Boba Fett am 21.10.2008 | 14:50
Bei .. sage ich dann auch: Kenn ich mich nicht mit aus und ínteressiert mich auch nicht sonderlich.
Ich glaube das war der Passus den Hendrik gemeint hat, dass eben zu viele eben das nicht zugeben wollen.
Musik scheisse finden ist ja legitim. Denn ich denke es gibt für jeden mindestens eine Musikrichtung, die er gar nicht kann.
(bei mir: deutsche volksmusik, disco, rap und funk)
Das Problem ist nicht, das zuzugeben, sondern eben es schlecht zu reden, bzw. unterschwellig den anderen zu diskreditieren, der sowas gern hört. Bzw. Diskredition zu empfinden, wenn jemand sagt, dass er es scheisse findet oder den Spieß umzudrehen.

Soll nicht heissen, dass das hier jemand macht. Aber man sollte sich dessen bewusst sein, dass das eben schnell empfunden werden kann.
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: Hawk Inc. am 22.10.2008 | 08:56
Das Problem ist nicht, das zuzugeben, sondern eben es schlecht zu reden, bzw. unterschwellig den anderen zu diskreditieren, der sowas gern hört. Bzw. Diskredition zu empfinden, wenn jemand sagt, dass er es scheisse findet oder den Spieß umzudrehen.

bei mir ist es eher umgekehrt - es gibt Hörer die einen Musikstil diskreditieren. Und viele Menschen hören nicht nur Musik, weil sie ihnen gefällt, sondern weil sie das jeweils enthaltene, implizierte oder unterschwellig vorhandene Lebensgefühl mit übernehmen. Musik ist oft auch akustisches Signal einer Gruppen- oder Gesinnungs- oder Lebensstilzugehörigkeit.

Und da sind einfach Hörer, die den eigenen Vorstellungen quer kommen einfach kein Anreiz, sich intensiv mit der Musik auseinanderzusetzen, bzw. führen bei Auseinandersetzung zu negativ Urteilen - und ich finde das noch nicht einmal schlimm. Natürlich wird der jeweilige Missionar jetzt rufen, die Musik als eigentändig zu betrachte  aber das ist sie in aller Regel nicht. Sie transportiert immer auch Lebensgefühl u.ä. mit.

Seinen Gefühlen musikalisch Ausdruck gebend

Hawk
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: Wolf Sturmklinge am 22.10.2008 | 09:11
Die Anforderungen stelle ich an mich auch! Bei RAP, Funk oder Disco sage ich dann auch: Kenn ich mich nicht mit aus und ínteressiert mich auch nicht sonderlich.

Das einzige, was ich nicht abhaben kann ist der sogenannte "Dudelfunk".
Um es mit der Zeit zu sagen: Rettet das Radio! (http://www.zeit.de/2005/09/RettetdasRadio)



DOOM on!
Danke für den Link!
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 22.10.2008 | 10:07
Ich finde, Hawk hat es schön ausgedrückt. Manche wollen von Musik eben lediglich unterhalten werden und dafür muss die Stimmung passen, ähnlich wie bei Filmen. Manchmal ist einem halt mehr nach Action und zu einem anderen Zeitpunkt mehr nach etwas Ruhigem. Ich höre z.B. gerne R&B aber beim Rollenspiel würde es mich stören, weil es nicht die Stimmung transportiert, die ich haben möchte.
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: ChristophDolge am 22.10.2008 | 10:17
Also wenn man jetzt das Radio mit in die Diskussion bringt, sollte man bedenken, dass Radio keinesfalls nur Musik bieten soll. Die Sender, die dies zu 90% tun, haben meiner Meinung nach schon verloren. Gerade im Radio kann man viel mehr bringen. MDR Figaro spielt z.B. morgens Hörbücher (sehr geil z.B. die Mozartbriefe von Brandauer gelesen) und bietet auch Literaten Diskussionsforen und beteiligt sich auch intensiv an der politischen Berichterstattung - wenn auch manchmal aus einer imho recht konservativ-elitären Richtung.

Persönlich bin ich (leider, muss ich zugeben) von viel zu vielen Musikrichtungen angewiedert. Wo es zu trashig (Metalfans mögen mir verzeihen), zu rappig (HipHopper und Rap-Fans bitte ich NICHT um Verzeihung) oder zu kinderliedartig (größter Teil von dem Kram, der eben als MainStream gilt, sorry, Leute) wird, kann ich nicht lange zuhören. Aber eigentlich verstehe ich auch, wenn andere Leute meine Musikvorstellung nicht teilen und lieber auf ihre Weise die Ohren durchspülen wollen.
Im StudiVZ bin ich übrigens in der Gruppe: Wenn mein Kind später HipHopper wird, kommt es ins Heim!

Hab ich schon erwähnt, dass ich Fieber habe? Oh mann, aber ich hab einfach keinen Bock, den Beitrag wieder zu löschen - und der "Schreiben"-Button grinst mich so frech an. Also dann werde ich das ganze einfach jetzt mal schi
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: Neith am 22.10.2008 | 11:49

Im StudiVZ bin ich übrigens in der Gruppe: Wenn mein Kind später HipHopper wird, kommt es ins Heim!


Ich persönlich bin für postnatale Abtreibung - same result somehow.

Gute Besserung!
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: Minne am 22.10.2008 | 12:14
Ich mag sowieso drei Dinge nicht : Engstirnigkeit, Intoleranz und HipHop.  :gasmaskerly:

Edit : Wie der Preuss meint *g*
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: 6 am 22.10.2008 | 12:21
Du hast die Gasmasken vergessen. ;)
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: Arbo am 22.10.2008 | 12:25
bei mir ist es eher umgekehrt - es gibt Hörer die einen Musikstil diskreditieren. Und viele Menschen hören nicht nur Musik, weil sie ihnen gefällt, sondern weil sie das jeweils enthaltene, implizierte oder unterschwellig vorhandene Lebensgefühl mit übernehmen. Musik ist oft auch akustisches Signal einer Gruppen- oder Gesinnungs- oder Lebensstilzugehörigkeit.

Danke für den Hinweis, der nötig war. Das ist sicher auch der Grund für die "Ablehnungen". Wobei das mit den akkustischen Signalen zum Teil auch anders herum gilt: Die typische Nazi-Mugge war ja vor Jahren noch stark am Oi angelehnt. Sehr zum Leidenswesen aller Skins, die sich auch noch offen zu ihrem Oi bekannten. Unterschiedlich war da nur der Text und die damit verbundene Einstellung. Insofern ist Musik auch nur EINES aller möglichen (Lebens-) Stilelemente.

Und gerade bei dem Fascho-Zeug zeigt sich, dass heute die Musik als "Stilelement" doch etwas zurück tritt. Vor nicht all zu langer Zeit gab es eine Reihe Artikel zum Thema, in denen klar gesagt wurde, dass sich just diese bedenkliche Mugge eben nicht mehr auf Oi bezieht. Leute, die aus dem Folk-, Pagan- oder sonstwas für -Metal kommen, wissen darüber sicher ein Lied zu singen.

Ich will jetzt nicht weiter auf dem Thema rumreiten. Ich finde es diesbezüglich aber schon etwas merkwürdig paradox. Einerseits muss mensch heute schon etwas genauer hinhören, was wiederum bedeutet: a) die Musik mehr als solches, zu bewerten, b) mehr auf die Texte zu hören und/oder c) beides zum Massstab zu erhöhen. Kurz, es würde für ein "differenziertes" Hören stehen, in dem die "Grenzen" zwischen HipHop, Gothic, Metal-(ROCK!!! :P ) usw. zerfließen. In der Tat ist auch das, was heute anzutreffen ist, meiner Meinung nach viel mehr Crossover als ein eindeutiger Musikstil. Aber das ist nur meine Meinung. Andererseits wird jedoch immer auch versucht, bestimmte Stile/Genres zu kreieren: Emos usw. ...

Mit anderen Worten: Ein musikalischer Pluralismus, der nach Eigenständigkeit sucht ... hm. Komisch dat.

Arbo
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: Funktionalist am 22.10.2008 | 12:38
Mit anderen Worten: Ein musikalischer Pluralismus, der nach Eigenständigkeit sucht ... hm. Komisch dat.
Sehe ich genau anders: die Bands engen sich immer mehr ein. es gibt kaum noch unterschiede zwischen den Platten.
Beispiel:
Indymusik
Ihr Ziel war es intelligente, alternative Rockmusik zu kreieren. Erst war da Britpop und Bands, die noch so etwas wie Entwicklung kannten und offen waren für experimente, wie z.M. Blur.
Jetzt schaue man sich die ganzen "The..." Bands an. (Ich schmeiße die jetzt mal in eine Schachtel).
Die sind so darauf konzentriert, wie sie selbst zu klingen und das schaffen sie, man erkennt sie sofort, dass sie keinen Spielraum mehr haben Unterschiede zwischen ihren Alben einzubauen. (The White Stripes, The Strokes, The Killers (obwohl einen Tacken besser),...)

Noch nie haben sich Bands auf so breiter Front ein so enges Korsett angelegt.
(Motörhead und AC/DC und so zähle ich jetzt mal nicht mit...)


Das genaue Gegenteil waren die Mörderkreativen 70er, die so kreativ waren, dass der heutige Progrock eigentlich die 70er nur wieder aufwärmt. ;D
(Wollte jetzt keine Musikstildiskussion lostreten, nur anmerken, dass das Threadthema als Einstellung einiger Leute zu diesem Bild der Poplandschaft geführt haben könnte...)
sers,
Alex
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: Feuersänger am 22.10.2008 | 12:56
Danke für den Link!

Oja, der Artikel ist echt treffend. Ich höre eigentlich überhaupt nur noch im Auto Radio, und auch nur wenn ich gerade meine CDs satt habe, und dann auch nur Klassikradio. Die anderen Sender sind alle sowas von beliebig, und senden nur so einen belanglosen Kram in Dauerschleife aus, dass ich es echt nicht aushalte. Früher gab es hier noch einen Lokalsender namens Downtown, den konnte man gut hören, na und was tut Gott, sie haben dichtgemacht, vor vielen Jahren schon.
Einen richtigen Brass auf Radio habe ich vor 10 Jahren entwickelt, als ich beim Bund war und in der Teileinheit den ganzen lieben langen Tag immer Radio laufen musste, immer Antenne Bayern, immer dieselben 12 Lieder rauf und runter im Stundentakt. Arrrrrrgh. Also kurz und gut, seitdem höre ich kein Radio mehr, mit obiger Ausnahme.
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: 6 am 22.10.2008 | 12:56
Sehe ich genau anders: die Bands engen sich immer mehr ein. es gibt kaum noch unterschiede zwischen den Platten.
Das stimmt aber auch nur für einige Bands.
Wenn ich mir z.B. Linkin Park, Goldfrapp oder MIA. anschaue, dann haben diese Bands eine ziemliche Entwicklung durchgemacht. Man erkennt zwar meistens von wem die entsprechenden Lieder sind. (ausser vielleicht bei Goldfrapp) Aber von gleichen Musikstil kann man da wirklich nicht reden.
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: Funktionalist am 22.10.2008 | 13:03
Jepp, Es gibt auch noch Bands, die sich entwickeln....
Mir ist nur aufgefallen, dass sich beim Gitarrenrock auf einem 10x10m^2  Rasenstück 100 Bands tummeln, die allerdings alle ihren 1m^2 abgegrenzt haben und sich nicht bewegen. ;D
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: Arbo am 22.10.2008 | 13:10
@ Destruktive Kritik:

Ich meinte, das eher auf einer anderen Ebene. Schau Dir doch mal an, wo heute wirklich "stilbildende" Elemente drin sind. Oder noch besser: Was sind überhaupt für Elemente enthalten?

Da motzt der Metal-Proll über HipHop, nicht wissend, dass "seine" Bands wohl zum Teil mit HipHop-Rhythmen arbeiten. Wobei das sicher auch nicht ganz richtig ist, denn diverse Elemente haben die ja aus dem Jazz. Also, wenn Du heute so durch die Musiklandschaft schaust, wirst Du eine Reihe von Bands finden, die eben sehr unterschiedliche Elemente mit drin haben.

Was Du meinst, liegt m.E. (!) woanders begründet. Da gibt es also eine Band, die macht irgend etwas, was die Leute toll finden und schon wird ein irgendwie geartetes "Label" aufgedrückt, was sich zunächst erstmal nur durch eine Band (oder eine handvoll Bands) beschreibt: Nimm "Blur", "Oasis" für BritPop, "Nirvana" für Grunge, "At the Drive in" für Posthardcore, Parkway Drive (http://www.myspace.com/parkwaydrive) für Metalcore usw. usf.

Jetzt kannst Du mal vergleichen, welche "Elemente" da in den "Stilen" enthalten sind. Um's mal etwas plastischer zu machen: Napalm Death (http://www.myspace.com/napalmdeath) wird zwar oft unter Grind-Core verbucht, m.E. könntest Du das teilweise auch unter Punk laufen lassen (insb. wg. der politischen Ausrichtung). Worauf ich damit hinaus möchte: Insgesamt ist die Musik "pluralistischer" geworden - eher im Sinne eines "Methodenpluralismus", der sich verschiedener musikalischer Elemente bedient. (Ich kann mich bspw. noch sehr gut an meine HC-Zeit erinnern, in der jedes Gitarren-Soli = Metal war ... dank Integrity  (http://www.myspace.com/integrity) ließ es sich diesen Idioten gut in den A***** treten ;) ).

Die Konformität, die Du meinst, ist für mich deshalb so paradox, weil den Bands heute doch viel mehr Möglichkeiten offen stehen, sie sich aber viel stärker auf ein vermeintliches Label "festnageln" lassen. Keine Ahnung, ob das nicht immer schon so war ... aber heute habe ich das Gefühl, dass sich viel mehr auf die Spielart einer ganz bestimmten Gruppe "stilbildender Bands" festlegt und gerade deshalb dies kaum Spielbereiche übrig lässt. Als "Gothic-Metal"-Band hättest du früher einfach nur noch erkennbare Stilmittel bzw. eine Stimmung rüber bringen müssen ... heute musst Du dazu viel stärker / konkret klingen wie Band XYZ.

Jedenfalls ist das mein Eindruck.


[Edit]

@ Christian Preuss:

Das stimmt aber auch nur für einige Bands.
Wenn ich mir z.B. Linkin Park, Goldfrapp oder MIA. anschaue, dann haben diese Bands eine ziemliche Entwicklung durchgemacht. Man erkennt zwar meistens von wem die entsprechenden Lieder sind. (ausser vielleicht bei Goldfrapp) Aber von gleichen Musikstil kann man da wirklich nicht reden.

Jup, mir fallen da auch Dagoba (http://www.myspace.com/dagoba), Dry Kill Logic (http://www.myspace.com/drykilllogic) und The Gathering (http://www.myspace.com/gatheringofficial) ein. Wobei es natürlich auch Bands gibt, die sich in einem bestimmten "Kreis" bestimmte Variationen erlauben, d.h. nicht so ganz große "Sprünge" machen. Bei anderen Bands wie Slipknot (http://www.myspace.com/slipknot1) ist's m.E. etwas schwer, so etwas zu fordern, da die m.E. eh schon eine breite Variation innerhalb ihrer Musik aufweisen - da kannst Du im Grunde nur ein Album von der Stimmung her oder vom Gesamtbild einordnen.

Arbo
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: Hawk Inc. am 22.10.2008 | 15:54
@ Destruktive Kritik:
Da motzt der Metal-Proll über HipHop, nicht wissend, dass "seine" Bands wohl zum Teil mit HipHop-Rhythmen arbeiten. Wobei das sicher auch nicht ganz richtig ist, denn diverse Elemente haben die ja aus dem Jazz. Also, wenn Du heute so durch die Musiklandschaft schaust, wirst Du eine Reihe von Bands finden, die eben sehr unterschiedliche Elemente mit drin haben.

jepp, volle Zustimmung.

Allerdings gab es das schon immer: Musiker mischten Stilrichtungen und Spielarten, machten daraus ihren eigenen "neuen" Sound. Und irgendwie ist dann natürlich alles Klassik, Jazz oder Blues (obwohl es natürlich auch hier jeweils verdammt unterschiedliche Richtungen gibt: Barrock vs. Programmmusik, Ragtime vs. Freejazz, Plantagenblues vs. Bluesrock)

Was Du meinst, liegt m.E. (!) woanders begründet. Da gibt es also eine Band, die macht irgend etwas, was die Leute toll finden und schon wird ein irgendwie geartetes "Label" aufgedrückt, was sich zunächst erstmal nur durch eine Band (oder eine handvoll Bands) beschreibt: Nimm "Blur", "Oasis" für BritPop, "Nirvana" für Grunge, "At the Drive in" für Posthardcore, Parkway Drive (http://www.myspace.com/parkwaydrive) für Metalcore usw. usf.


Und damit kommen wir vielleicht an den Kern: Wer verpasst den einer Band ihr Label? Meistens die geneigte Hörerschaft  oder die Musikkritiker. Und wenn etwas Erfolg hat (oder gefällt), dann sucht man weitere Bands, die sich unter das Label packen lassen, begründet einer neue "Welle" und damit eine "Szene".
Und Szenen beginnen dann sich abzugrenzen, als soziale Grupe zu funktionieren und ihre Besonderheiten zu entwickeln bzw. zu postulieren. Und eine gerne gewählte Möglichkeit ist die Abgrenzung. Und weil man als Szene ja nicht sozial masochistisch eine andere Szene für cooler, interlektueller, spannender oder was auch immer erklären will, fängt man an, das szenebildende Element, die Musikrichtung über alles andere in Qualität, Aussage, Emotionalität oder Relevanz zu stellen. Dazu entwickelt man weitere Codes wie Kleidung, Ernährung oder besondere Rituale.

Jeder der jetzt diese Musik nicht mag, wird emotional unbewusst als Gegner der eigenen Szene und damit der eigenen Sichtweise empfunden. Und da reagiert man wiederum unbewusst aggressiv. Und da fällt es dann leicht im vorzuwerfen er hätte sich nicht weit genug damit beschäftigt. Dann fordert man eine intensivere Auseinandersetzung, mit dem Bewusstsein, wenn jemand sich nur genügend mit eben diesem Stil auseinandersetzt, wird er die Qualität erkennen müssen.

Also soll der andere erstmal "hören, was ihm nicht gefällt". Wenn es ihm dann immer noch nicht gefällt, hat er sich eben immer noch nicht genug eingearbeitet oder ist eben ein Vollidiot. Der eigene Geschmack ist gut und wenn jemand etwas nicht gut findet was man selber toll findet - dann ist das ein indirekter Angriff auf den Fan.

Und so bilden sich immer mehr Unterstile, die ich z.B. beim Metal nicht mehr unterscheiden kann.

Aber: Es gibt jede Menge Leute, die sich quer durch die Stilarten hören, in vielen Bereichen die eine oder andere Band gut finden. Ich glaube sogar, das ist die Mehrheit. Diesen Leuten hängen nicht einer Szene an, einer Stilart in der sie ihr emotionales zu Hause haben. Sie haben keinen messianischen Eifer bei der Verkündung ihres musikalischen Wortes und ziehen nicht in den heiligen Krieg gegen das was sie nicht mögen oder diejenigen, die nicht mögen, was sie selber mögen.
Diese Leute mögen vielleicht eine bestimmte Stilrichtung nicht, aber hatten meistens schon so viel Kontakt dazu, um für sich zu entscheiden, das sie es einfach nicht hören wollen. Diese Leute gehören allerdings aich keiner Szene an, haben keien Gruppenzugehörigkeit zu verteidigen. Diese Leute sind die breite Masse. Und ich bin froh das es so ist.

Wenn der Musikmessias (ein guter Freund von mir nennt sie auch gerne mal böse "Musiknazis", weil sie nur ihre Sicht und Musik gelten lassen) von mir verlangt seine Bibel zu lesen, muß ich ihm leider sagen: Dazu habe ich keine Zeit, da sind zu viele Bibeln im Umlauf. Wenn es der Messias schafft, mir seine Bibel in kurzen Sätzen/ mit wenigen Stücken zu belegen, dann werde ich ihm in der Regel zuhören. Aber die Bibeln möchte ich nicht lesen/hören.

Mit den Finger snippend und dabei lächelnd seiner Wege gehend

Hawk


P.S.: Bitte jetzt nicht über das N-Wort diskutieren. Ich streiche es gerne, wenn es zu viele Emotionen wegt.


Edit: Schnelltippen vs richtig schreiben. Hoffe die dicksten Bucks sind jetzt raus  ;)
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: Funktionalist am 22.10.2008 | 17:22
@Arbo
wenn ich das ganz brutal zusammenfassen möchte:

Noch nie war jeder einzelnen Band eine solche Bandbreite an verwendbaren Stilmitteln in ihrer groben Musikrichtung zugänglich. Wenn sie nun Szenetreu sein will muss sie hier sehr vorsichtig sein, um nicht in eine andere Kategorie zu rutschen.
(das heißt, was ich unter indy eingeordnet hatte ist nur ein Bruchteil dessen, was früher so gehießen hätte.)
Die Bands lassen sich hiervon einfangen und binden sich an die BEschreibung, die sie erhalten haben.

klingt plausibel. Jepp.

zu
Zitat
Die Konformität, die Du meinst, ist für mich deshalb so paradox, weil den Bands heute doch viel mehr Möglichkeiten offen stehen, sie sich aber viel stärker auf ein vermeintliches Label "festnageln" lassen. Keine Ahnung, ob das nicht immer schon so war ... aber heute habe ich das Gefühl, dass sich viel mehr auf die Spielart einer ganz bestimmten Gruppe "stilbildender Bands" festlegt und gerade deshalb dies kaum Spielbereiche übrig lässt. Als "Gothic-Metal"-Band hättest du früher einfach nur noch erkennbare Stilmittel bzw. eine Stimmung rüber bringen müssen ... heute musst Du dazu viel stärker / konkret klingen wie Band XYZ.
kann ich nur sagen:
die Bands, die mich begeistern, sind meist die, die sich nicht recht einordnen lassen (prompt eine eigene Richtung bekommen). Die höre ich wegen ihrer selbst. Im gegensatz zu z.B. SystemShock, die einfach nur unspaktakulär, aber hörbar sind, bin ich bei den anderen Bands neugierig.
das ist so der Unterschied zwischen Arte und Pro7.
Von dem anderen erwarte ich nicht viel und bin deshalb nicht enttäuscht.

Ich glaube langsam, dass es kaum noch Leute gibt, die ein Album durchhören.
Musik muss in den ersten Minuten funktionieren, einen hohen Wiedererkennungswert haben und sexy sein.

Manchmal wären mir die 70er echt lieber (musikalisch).

sers,
Alex
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: Ein am 22.10.2008 | 17:44
Zitat
Ich glaube langsam, dass es kaum noch Leute gibt, die ein Album durchhören.
Musik muss in den ersten Minuten funktionieren, einen hohen Wiedererkennungswert haben und sexy sein.
Das war vor 80 Jahren auch schon so. Und iG ist es ja auch so, dass solche populäre Musik nicht per se schlecht ist.
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: Funktionalist am 22.10.2008 | 17:49
Und iG ist es ja auch so, dass solche populäre Musik nicht per se schlecht ist.
Das habe ich ja auch nicht gesagt.
Ich finde es schön, wenn ich in Musik viel entdecken kann. Und Musik, die in den ersten Minuten sofort funktioniert hat mich noch nie lange fasziniert. (wenn Du tipps hast: Her damit! habe "HUnger"! ;D )
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: Arbo am 22.10.2008 | 19:54
@ Hawk Inc.:

Jau, genau das ist die Sache!

Allerdings bin ich gerade noch am Überlegen, wie ich das ausdrücken soll ... Du hast in gewisser Weise Recht, was die "Musikmessias"-Mentalität betrifft. Aber irgendwie ist mir das etwas zu kurz gegriffen. Ich meine, schau Dir mal die HC-Szene an. Zumindest bei mir in der Gegend versteht die sich als "links" bzw. "alternativ", weil sie vor allem in den 90ern ziemlich übel mit Faschotypen zu tun hatte. Da ging es nicht zwangsläufig um die Musik - da ging es um "die Community" ("united we stand" und wie die Sprüche damals alle gingen). Ich weiß, hast Du bereits gerschrieben. Aber ich kann's im Moment nicht besser ausdrücken ... aber da scheint es nochmal nen Unterschied zu geben, zwischen z.B. politischen Leuten, zu denen diese Musik einfach "dazu gehörte" ... und jenen, die im Grunde nur als "Genre-Hoschies" bestimmte Attitüden in Anspruch nehmen. ;)


@ Destruktive Kritik:

Hm, dann bin ich nen Einzelfall: Ich höre eigentlich nur Sachen, von denen ich mir auch ein Album anhören kann. Gut, es gibt dann ein paar CDs, bei denen ich mich im Nachhinein ärgere, wo nur ein paar gute Songs drauf sind. Aber meistens wertet es diese "guten" Songs irgendwie mit ab, wenn mir die CD insgesamt nicht gefällt.

Ansonsten kenne ich natürlich auch solche Exemplare, von denen Du schreibst - eine CD kaufen, zwei Lieder gut finden ... fertig.

Und Musik, die in den ersten Minuten sofort funktioniert hat mich noch nie lange fasziniert.

Das ist bei mir z.B. sehr unterschiedlich. Es gibt Alben, da höre  ich einen Song, der haut mich um ... ich bekomme Gänsehaut ... und das bleibt nach längerer Zeit auch so. Manchmal ist das aber auch so, wie Du es beschreibst: Bestes Beispiel dafür ist bei mir As I lay dying. Tja und dann gibt es so ganz komische Mugge ... die ist eher "normal" ... ich finde die nicht wirklich aufregend ... lande aber immer wieder bei ihr.  :gasmaskerly:

Arbo
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: Hawk Inc. am 22.10.2008 | 20:06
@ arbo: Szenen die eine bestimmte Musik hören sind nicht dasselbe wie Szenen die wegen einer Musik entstanden sind.

Die erste Gruppe ist selten messianisch (jedenfalls in Punkto Musik). Bei uns verhält es sich mit den HC Leuten genauso wie bei euch - und da kenne ich keinen Musikmessias. Ist wahrscheinlich bei den Rechten genauso. Und bei den Katholiken.

Die zweite Gruppe ist oft messianisch, weil die ja ihre Musik zur Grundlage ihres seins machen.

Mal ein Beispiel: Kein echter Rechter wird mir stundenlang versuchen zu erklären warum ich mich mit den "Bösen Onkelz" beschäftigen muß. Wenn der sich mit mir wirklich unterhalten dürfte und dann auch noch das Thema wählen könnte, wäre meine Abneigung gegen die Band wohl nicht das Thema Nummero Uno.
Auf der anderen Seite gibt es aber jede Mene BÖ Fanboys und Fangirls, die mir alle Nase lang versuchen zu erklären, das die BÖ ja garnicht so übel sind, die Texte was Aussagen und mich auffordern die Band intensiv zu "studieren". Einige legen dabei einen Eifer an den Tag, der dicht vor den Zeugen Jehovas kommt.

Ich will jetzt nicht über BÖ diskutieren, aber das Beispiel zeigt glaube ich ziemlich gut den Unterschied zwischen den Gruppen.

Zwinker

Hawk
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: D. M_Athair am 23.10.2008 | 17:18

 Der eigene Geschmack ist gut und wenn jemand etwas nicht gut findet was man selber toll findet - dann ist das ein indirekter Angriff auf den Fan.
Quatsch!
Der eigene Geschmack ist nicht immer gut und es gibt sogar Leute, die das zugeben können!



Aber: Es gibt jede Menge Leute, die sich quer durch die Stilarten hören, in vielen Bereichen die eine oder andere Band gut finden. [...] Diese Leute sind die breite Masse. Und ich bin froh das es so ist.
Das kannst du mir nicht erzählen! Die breite Masse beschäftigt sich kaum mit Musik. Lieblingsbands kommen aus den "Charts" (in Gänsefüßen, weil damit auch szenebezogene Hitlisten gemeint sind) oder dem Evergreen-Bereich. Weiteres kommt aus dem Bereich "mal zufällig über den Weg gelaufen".

Ich kenne jedenfalls niemanden, der seine Lieblinge gleichermaßen aus Pop, Doom (Metal), Jump Style, Schlager und Free Jazz rekrutiert.
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: Feuersänger am 23.10.2008 | 17:29
Da hat Dealgathair definitiv Recht. Die "breite Masse" probiert Sachen wie, was weiss ich, Blind Guardian (um mal eine der bekanntesten deutschen Metalbands zu nennen) nichtmal aus, und kennt vermutlich nichtmal den Namen. Die breite Masse hört das, was im Radio und auf MTViva läuft, und rennt dann in den Laden, um sich die gleichen Lieder nochmal zu kaufen, die sowieso den ganzen Tag rauf und runter gedudelt werden. Die breite Masse lässt sich ihren Geschmack durch die Medien diktieren. Man hört das, was gerade angesagt ist.

[gelöscht durch Administrator]
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: Hawk Inc. am 23.10.2008 | 17:55
@Dealgathir: Das mit dem indirekten Angriff bezieht sich auf diejenigen, die fordern, daß man sich mit "ihrem" Stil auseinandersetzt. Auf die mit Sendungsauftrag - nicht auf den der sich und seinen Geschmack kritisch reflektieren kann. Steht aber auch deutlich im Post.
Und was sind die "Charts"? Nichts anderes als ein wilder Stilmix (wenn man die Szenecharts mal raus läßt).
Und ich kenne eine Menge Leute, die sowohl Pop, als auch Jazz, HipHop, Indy und Metal Lieblinge haben. Eigentlich kenne ich niemanden wirklich näher, der keinen Stilmix bei seinen Lieblingen hat.
Und diese Leute haben nicht das Bedürfnis jeden von ihrem Stil zu überzeugen - und sind deutlich toleranter anderen Geschmäckern gegenüber (Ausnahmen bestätigen die Regel).

@Feuersänger: Wenn ich etwas nicht kenne, kann ich es nicht ausprobieren. Und die "breite Masse" kennt Metallica, ACDC oder Motörhead. Und warum soll sich jemand mit allem was es gibt beschäftigen, wenn er schon so viel kennt, was ihm gefällt.
Zu Blind Guardian: Zumindest die Cover-Versionen kenne viele - obwohl ich zugeben muß, daß die meisten nicht wissen, wer die Band ist. Aber das Phänomen gibt es öfter.

mit ein wenig "Lullaby in Birdland"

Hawk
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: Arbo am 23.10.2008 | 18:23
Naja und mal abgesehen davon, hat hier "Blind Guardian" auch nur eine Art "Alibi des guten Geschmacks"-Funktion. Denn die gehören ja mittlerweile durchaus zu etwas, was sich irgendwie schon als "Mainstream" innerhalb des Metal-Bereiches einordnen lässt. Und da glaube ich schon, dass die meisten Leute, die wenig Probleme mit "bekannten Metalbands" haben, auch denen gegenüber nicht gänzlich abgeneigt sind.

Kurz: So "besonders" sind BG nicht. Mit "Mr. Bungle" hätte die Mehrheit an MusikhörerInnen sicher mehr Probleme. ;)

Das "die Masse" diese Band nicht ausprobiert, liegt wohl daran, dass sie zwar "Mainstream", das aber nur im eigenen "Fischbecken" ist. Woher sollen die BG also gekannt werden? Vom Cover her? Hey, Leute, schaut Euch die Cover solcher Bands - oder generell im Metal-Bereich - an und stellt Euch mal selbstkritisch die Frage, wie "unwissende" Dritte sich da zurecht finden sollen! Dass "unbedarfte Dritte" sowas nicht probieren, hat also noch nichts darüber zu sagen, ob denen diese Musik nicht vielleicht gefallen könnte. Deshalb ist es mal wieder so ein typisches Beispiel für ein Genre-Denken, dass sich aus Selbstmitleid zu legitimieren sucht, wenn es heißt: Jaja, die Masse probiert das ja noch nicht mal aus. *heul, heul, heul*

Also mal bitte selbstkritisch vor der eigenen Türe kehren. Hand auf's Herz: Auf welche "Metaller" und welche "Metallerin" würde der Vorwurf des Desinteresses z.B. in Sachen HipHop nicht auch zutreffen? Und mal noch viel kritischer: Meint hier eigentlich jemand, dass es "den" Untergrund gibt? Ich mach's mal kurz: Musik - z.B. im Metalbereich - macht sicher nicht sehr reich (sonst würde Bruce Dickinson bestimmt nicht Passagiere von A nach B fliegen ;) ) ... aber es ist trotzdem eine Industrie, die mit Stilmitteln usw. Geld zu verdienen versucht. Mit undergroundmäßigen Musiksachen hat das sehr wenig zu tun. Wer "Underground" - also jenseits des Mainstreams - erleben will, muss - zumindest hier in L.E. - die entsprechenden Etablissements aufsuchen. Zwar gibt es dort auch viel zu entdecken, allerdings eben quer durch die Bank.

Also: Was an "der Masse" als undifferenziertes Berieseln-Lassen mokiert wird, ist in den Genres genau so - nur, dass die Leute dort etwas stärker auf bestimmte "Reize" (Stile) konditioniert sind.

Arbo
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: Feuersänger am 23.10.2008 | 19:03
Da nennt ihr durchaus einige richtige Punkte - wohlgemerkt halte ich BG jetzt auch nicht für so überragend; ich wählte sie lediglich eben aufgrund ihrer relativen Bekanntheit, um zu verdeutlichen, dass selbst eine bekannte Metalband der "breiten Masse" immer noch großteils unbekannt sein dürfte. Und ja, eine Beschreibung des Covers alleine reicht nicht unbedingt aus, wenn man jemanden auf die Suche in den Musikladen schickt. (Will heissen, die Cover sehen sich oft sehr ähnlich)

Ich kann auch noch einen draufsetzen und Blind Guardian durch, sagen wir: Ulver ersetzen. Da kommt dann noch erschwerend hinzu, dass die extrem experimentierfreudig sind und von Akustik-Folk über Black Metal bis zu avantgardistischer Experimentalmusik schon alles mögliche fabriziert haben. Da können also selbst zwei Musikfreunde sich über die gleiche Band unterhalten und völlig verschiedene Sachen meinen.

Zitat
Also: Was an "der Masse" als undifferenziertes Berieseln-Lassen mokiert wird, ist in den Genres genau so - nur, dass die Leute dort etwas stärker auf bestimmte "Reize" (Stile) konditioniert sind.

Mag schon sein. Ich hab auch über ein Jahr auf jedem Festival etc. an jedem CD-Stand nach Glittertind gefragt, weil ich davon nur zwei Lieder ausm Netz hatte. Immer hieß es entweder "Was solln das sein" oder "Nie gehört" oder "Äääh ja haben wir nicht dabei, kannst du aber über die Website bestellen." Und als ich dann neulich mal einen Typen von Napalm Records traf und fragte "Ihr verlegt doch Glittertind, oder?"  war der bass erstaunt und fragte "Was, woher kennst du Glittertind? Danach hat ja noch nie einer gefragt. Die kennt kein Mensch. Wir machen aber was. Bald."

Na wie dem auch sei, jdf sind soweit ich das sehe Metal-Label wie Nuclear Blast oder Napalm wesentlich mutiger in der Förderung neuer Bands und "Risikoprojekten" als die Massenlabel, die nur das verlegen, von dem sie schon vorher wissen, was sie für nen Umsatz erwarten können.
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: D. M_Athair am 23.10.2008 | 19:29
Und ich kenne eine Menge Leute, die sowohl Pop, als auch Jazz, HipHop, Indy und Metal Lieblinge haben. Eigentlich kenne ich niemanden wirklich näher, der keinen Stilmix bei seinen Lieblingen hat.
Zeigt, dass wir an der Stelle wieder mal in Definitionsnöte kommen, weil ich da trotz Obigem zustimmen muss.
Und: Das Umfeld der Bekanntschaften macht einen großen Unterschied. Gerade, was den Bildungsstand betrifft.



Also: Was an "der Masse" als undifferenziertes Berieseln-Lassen mokiert wird, ist in den Genres genau so - nur, dass die Leute dort etwas stärker auf bestimmte "Reize" (Stile) konditioniert sind.
"Berieseln-Lassen" ist es nur, wenn man selber keine Auswahl trifft. Von dem her besteht schon ein qualitativer Unterschied zwischen der "SWR3 Morningshow" und meiner "PLAY ALL Wiedergabeliste". Die "Reize-Theorie" halte ich nicht für zutreffend. Den Kerngedanke hinter deinen Ausführungen finde ich aber in Ordnung. Nur muss er noch seperat formuliert werden, dass ich mal zustimmen kann.


@ Ausprobieren: Wenn man als "Dudelfunk"-Fan Metallica kennt und mag, muss man nur mal den Bandnamen eintippen um bei Anthrax, Slayer und Megadeth zu landen. Dann gibt's noch Last fm, ...
@ Underground: Natürlich gibt es Underground. Kennzeichnet sich dadurch, dass man die Platten einer Band höchstens über Direktbestellung bei deren Label oder im spezialisierten (Online-)Shop bekommt, wenn überhaupt. 
@ Hip Hop: Mein Interesse dafür schläft noch - aber ich bin auch kein reinrassiger Metaller. Anderes zu erst entdecken ich will.
@ Glittertind: Auch ganz nett - nicht mehr und nicht weniger. ;) Das beste sind die Zeichnungen, die Skrymer für die anfertigt.
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: Alice Crocodile Coltrane am 28.10.2008 | 21:47
Ich kenne jedenfalls niemanden, der seine Lieblinge gleichermaßen aus Pop, Doom (Metal), Jump Style, Schlager und Free Jazz rekrutiert.


Darf ich mich vorstellen? ;-)

Wobei: Was ist Jump Style und muss es unbedingt Free & Doom sein?

Und hast du da nicht noch ein paar Richtungen vergessen?
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: 6 am 29.10.2008 | 08:57
@Great Dahlia:
Wenn Du statt Doom-Metal, Black Metal nimmst und da The Gathering zulässt, dann kann ich auch mit jeder Musikrichtung was anfangen. Für Free Jazz muss ich allerdings in ner ganz speziellen Stimmung sein und bei Schlager sind es auch nur ganz wenige Sachen, die ich gerne höre.
Früher hättest Du mich übrigens mit Schlager und Free Jazz jagen können. ;)

@Alice Crocodile Coltrane:
Das da sollte einer der bekanntesten Jump-Style-Lieder sein:
Scooter - The Question Is What Is the Question? (http://de.youtube.com/watch?v=UpjTy7RxV20)

Der Tanz, den Du da siehst, kam aber erst auf, als die Musikrichtung schon mit dem Namen etabliert war.
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: Preacher am 29.10.2008 | 19:33
Ich kenne auch nicht wirklich viele Schlager, die ich mag. Aber davon und von Volksmusik abgesehen hör ich eigentlich alles.
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: Alice Crocodile Coltrane am 30.10.2008 | 21:49

Das da sollte einer der bekanntesten Jump-Style-Lieder sein:
Scooter - The Question Is What Is the Question? (http://de.youtube.com/watch?v=UpjTy7RxV20)

Der Tanz, den Du da siehst, kam aber erst auf, als die Musikrichtung schon mit dem Namen etabliert war.


Shudder.
Das ist dann wohl das Musikantenstadel für die jüngere Generation?
Und alle schön mitklatschen...

Comedian Harmonists zähl ich zu den Schlagern.
Find ich gut, die Jungs.
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: 6 am 31.10.2008 | 08:57
@Alice Crocodile Coltrane:
Naja. Ob Du jetzt im Takt mitklatschst, mitheadbangst oder mitspringst ist doch eigentlich wumpe. Meinst Du nicht?
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: Alice Crocodile Coltrane am 1.11.2008 | 00:52
@Alice Crocodile Coltrane:
Naja. Ob Du jetzt im Takt mitklatschst, mitheadbangst oder mitspringst ist doch eigentlich wumpe. Meinst Du nicht?


Der Unterschied, den ich ausmache, liegt in der Motivation des "mit".
Ist es die Musik, die einen dazu "verführt", oder ist es das Diktat?
Wenn ein Musiker seinem Publikum vormachen muss, wie es mitklatschen oder was auch immer soll, sehe ich darin ein Armutszeugnis. Aber man hat ja auch festgestellt, dass das Abspielen von Gelächter nach Gags bei Comedy-Serien irgendwie wirkt.
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: Hawk Inc. am 1.11.2008 | 12:47
Wenn ein Musiker seinem Publikum vormachen muss, wie es mitklatschen oder was auch immer soll, sehe ich darin ein Armutszeugnis.

... zählt dazu auch das zusammenschlagen der Handflächen über dem Kopf, wie ich es bei vielen Rockkonzerten erleben durfte
... zählt dazu auch das rythmische Kopfschütteln, da ich mehrmals von Metal Gitarristen wahrnehmen durfte und das daraufhin vom Publikum immitiert wurde.
... zählt dazu auch das sanfte Kopfnicken der Jazzmusiker, das sich in den Zuschauerreihen wiederfindet.

 ;)

Hawk

Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: Crimson King am 1.11.2008 | 13:12
Die Frage ist, ob es sich dort um ein "vormachen müssen" handelt. Beim Mitklatschen eines Vorklatschers ist ja eine Aufforderung zum Mitmachen vorhanden, beim Headbangen oder Mitswingen wohl eher nicht.
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: D. M_Athair am 1.11.2008 | 16:16
Das da sollte einer der bekanntesten Jump-Style-Lieder sein:
Scooter - The Question Is What Is the Question? (http://de.youtube.com/watch?v=UpjTy7RxV20)

Scooter? Nur, weil die jetzt Jump-Elemente in ihren Kirmes-Techno mitaufnehmen, heißt das noch lange nicht, dass ...

Ein Hörbeispiel geht auch in besser: Polycarpus - Poly meets the devils (http://de.youtube.com/watch?v=6KYOQDGCyGU&feature=related)

Hmmm ... ich seh schon, ich hätte Zornhau'sche Majuskel verwenden sollen. Gleich mal ändern:
Ich kenne jedenfalls niemanden, der seine Lieblinge [GLEICHERMAßEN] aus Pop, Doom (Metal), Jump Style, Schlager und Free Jazz rekrutiert.
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: Alice Crocodile Coltrane am 1.11.2008 | 16:31
Die Frage ist, ob es sich dort um ein "vormachen müssen" handelt. Beim Mitklatschen eines Vorklatschers ist ja eine Aufforderung zum Mitmachen vorhanden, beim Headbangen oder Mitswingen wohl eher nicht.


Danke fürs Aufklären :-)

Ich will garnicht so schwarz/weiss malen.
Grenzen im Verhalten sind ja auch fliessend.
Aber wenn jemand mehr animiert als musiziert, dann ist das nicht mein Ding und ich finde, auch nicht unbedingt ein Zeichen musikalisch herausragender Qualität.

Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: Alice Crocodile Coltrane am 1.11.2008 | 16:32
Kirmes-Techno

:-DDD
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: Thalamus Grondak am 1.11.2008 | 18:08
Aber wenn jemand mehr animiert als musiziert, dann ist das nicht mein Ding und ich finde, auch nicht unbedingt ein Zeichen musikalisch herausragender Qualität.
Spricht auch nicht dagegen. Das sind IMHO zwei völlig voneinander unabhängige Qualitäten.
Jemand kann:
Guter Musiker und schlechter Entertainer sein
Schlechter Musiker und schlechter Entertainer sein
Guter Musiker und guter Entertainer sein
Schlechter Musiker und guter Entertainer sein
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: Alice Crocodile Coltrane am 1.11.2008 | 21:13
Nun, dann möchte ich mal aufdringliche Animation als schlechtes Entertainment bezeichnen.


Nachtrag: Und ja, Animation hat erstmal per se nicht viel mit Musik zu tun. Verlagert sich die Aktivität darauf, bleibt ja wohl automatisch weniger Raum für die Musik.

Wenn jemand diese Art von Unterhaltung mag, werd ich sie ihm/ihr zumindest nicht streitig machen.
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: Hawk Inc. am 2.11.2008 | 13:38
@alice: Um mal auf das Thema zurückzukommen "Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?", dann hat das weniger was mit der Performance zu tun. Fällt mir gerade so auf. Die Entertainment Sache lenkt uns ein wenig vom eigentlichen Thema ab.

Oder verlangen jetzt die Verkünder des guten (weil eigenen) Geschmacks, das man auch den jeweiligen "Gottesdient" besuchen muß, um sich eine Meinung zu einem bestimmten Religionsstil erlauben zu können. Oder ehe mehrere Gottesdienste mit verschiedenen Predigern - weil der eine kann ja einen schlechten Tag haben. Außerdem kann man dann ja die verschiedenene Gemeinden kennenlernen.

auf dem Weg zur nächsten Messe

Hawk
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: Skele-Surtur am 2.11.2008 | 13:47
Also wenn ich jetzt ganz gezielt auf die Themafrage abziele: "Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?" dann bleibt darauf nur die Antwort: Soll man eben nicht. Man kann sich Sachen anhören. die man nicht KENNT, um herauszufinden, ob man sie mag oder nicht.
Es gibt Sachen, die man am Anfang nicht wirklich toll findet, die aber auch nicht abartig auf den Sack gehen. Die kann man sich dann "schön hören". Bei mir war das mit Subway to Sally so, die ich mittlerweile sehr geil finde.
Aber Dinge, und ich benutze dieses Wort ganz bewusst, wie "Echo Fresh" und Konsorten oder die DSDS-Retortenband Vol. XY brauch ich mir nicht länger anzuhören, weil ich weiß, dass das einzige Gefühl, dass sie bei mir erzeugen Brechreiz ist.
Ich habe sie gehört (erzwungener Maßen im Büro-Radio) und habe nach einmaligem hören beschlossen, dass ich das Zeugs nicht mag. Case closed.
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: Alice Crocodile Coltrane am 2.11.2008 | 14:24


@alice: Um mal auf das Thema zurückzukommen "Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?", dann hat das weniger was mit der Performance zu tun. Fällt mir gerade so auf. Die Entertainment Sache lenkt uns ein wenig vom eigentlichen Thema ab.

Komische Ha(w)ken, die du da schlägst ;-)
Schliesslich bist du auf dieses Nebenthema eingestiegen.

Oder verlangen jetzt die Verkünder des guten (weil eigenen) Geschmacks, das man auch den jeweiligen "Gottesdient" besuchen muß, um sich eine Meinung zu einem bestimmten Religionsstil erlauben zu können. Oder ehe mehrere Gottesdienste mit verschiedenen Predigern - weil der eine kann ja einen schlechten Tag haben. Außerdem kann man dann ja die verschiedenene Gemeinden kennenlernen.

auf dem Weg zur nächsten Messe

Hawk

Ist das an mich gerichtet, oder bezieht sich das nun auf das Thema im allgemeinen?
Kann dir nicht ganz folgen.



Exkurs:

Essen ist lebensnotwendig.
Deshalb würden wir noch lange nicht alles essen.
Doch je hungriger wir sind, desto weniger wählerisch sind wir.

Musik ist Luxus und nicht lebensnotwendig.
Deshalb und weil wir in Zeiten leben, wo Stille rar ist, gilt hier erst recht, dass wir noch lange nicht alles hören wollen.
Also warum sollten wir uns in diesem Bereich "Pflichtlektüre" aufbürden lassen?
Vielleicht bin ich toleranter, wenn mir ein Freund etwas vorstellt, auch, um ihn/sie besser kennen zu lernen.
Doch wenn ich eine andere Meinung dazu habe, wird uns das kaum entzwein.
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: Hawk Inc. am 2.11.2008 | 14:57
@alice: Stimmt ich habe mich mitreißen lassen. Mea Culpa. Aber als ich es merkte, wolte ich einfach nur zum Thema zurück. Es ist so leicht ich ablenken zu lassen ;)

Nein, der Rest war nicht an Dich gerichtet, Alice, sondern an diejenigen, die verlangen man müsse erst einmal eine Stilrichtung quasi studieren, um mitreden zu dürfen. Und da ich schon oben pseudo-religiöse Vergleiche gesponne hatte, wollte ich an der Stelle wieder einsteigen.

Immerhin sind es die Musik-Propheten, die Missionare ihres Stils, die Verkünder und Ritter der einzig waren Musikrichtung diejenigen, die allzu oft von jedem anderen verlangen, sich intensiv einzuhören.

Wenn man dann immer moch keinen Gefallen daran findet, dann hat man sich eben nicht intensiv genug eingehört.

Ich habe oben schon zu erklärten versucht, woher mMn ein solches Verhalten kommt. Du warst damit nicht persönlich gemeint Alice.


Hawk
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: Alice Crocodile Coltrane am 2.11.2008 | 16:42
Verstehe.
Ja, ich kenne den Missionarsstil.

Lustigerweise wurde ich früher mal in die Position gedrängt, als Jazzhörerin zu intolerant für Pop zu sein.
Dabei bin ich eine Rosinenpickerin (fast) aller Stilrichtungen, nur finde ich in manchen leider weniger.

Schade find ich übrigens, wenn jemand von vornherein eine ganze Gattung verteufelt.
Ich denke, das ist dann sehr oft stärker in sozialen Grundeinstellungen als im eigentlichen Geschmack verwurzelt.

Das Thema hast du ja früher schonmal sehr schön angeschnitten, allerdings auf Gruppen bezogen.

Und damit kommen wir vielleicht an den Kern: Wer verpasst den einer Band ihr Label? Meistens die geneigte Hörerschaft  oder die Musikkritiker. Und wenn etwas Erfolg hat (oder gefällt), dann sucht man weitere Bands, die sich unter das Label packen lassen, begründet einer neue "Welle" und damit eine "Szene".
Und Szenen beginnen dann sich abzugrenzen, als soziale Grupe zu funktionieren und ihre Besonderheiten zu entwickeln bzw. zu postulieren. Und eine gerne gewählte Möglichkeit ist die Abgrenzung. Und weil man als Szene ja nicht sozial masochistisch eine andere Szene für cooler, interlektueller, spannender oder was auch immer erklären will, fängt man an, das szenebildende Element, die Musikrichtung über alles andere in Qualität, Aussage, Emotionalität oder Relevanz zu stellen. Dazu entwickelt man weitere Codes wie Kleidung, Ernährung oder besondere Rituale.

Jeder der jetzt diese Musik nicht mag, wird emotional unbewusst als Gegner der eigenen Szene und damit der eigenen Sichtweise empfunden. Und da reagiert man wiederum unbewusst aggressiv. Und da fällt es dann leicht im vorzuwerfen er hätte sich nicht weit genug damit beschäftigt. Dann fordert man eine intensivere Auseinandersetzung, mit dem Bewusstsein, wenn jemand sich nur genügend mit eben diesem Stil auseinandersetzt, wird er die Qualität erkennen müssen.
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: 6 am 3.11.2008 | 10:43
Der Unterschied, den ich ausmache, liegt in der Motivation des "mit".
Ist es die Musik, die einen dazu "verführt", oder ist es das Diktat?
Wenn ein Musiker seinem Publikum vormachen muss, wie es mitklatschen oder was auch immer soll, sehe ich darin ein Armutszeugnis.
Beim Jump-Style wurde der Tanzstil unabhängig von den DJs entwickelt. Dass im Scooter-Video der Tanz gezeigt wird, hat eher umgekehrte Gründe. Die Gruppe will sich an einen Trend anhängen.
Die Leute werden also nicht zum Springen animiert, sondern springen selbstständig zur Musik (vergleichbar mit dem Headbangen).
Scooter? Nur, weil die jetzt Jump-Elemente in ihren Kirmes-Techno mitaufnehmen, heißt das noch lange nicht, dass ...
Oki. Ich hatte Scooter genommen, weil dessen Video am bekanntesten ist.
Zitat
Hmmm ... ich seh schon, ich hätte Zornhau'sche Majuskel verwenden sollen. Gleich mal ändern:
Das ändert nichts an meiner Anwort: Nimm statt Doommetal Black Metal und dann passt es bei mir. :)
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: Heretic am 15.11.2008 | 17:18
Das ist schon klar ;)
Ich hatte es nur so formuliert, weil ich an dieser Fragestellung wohl echt zu knabbern gehabt hätte.
Aber in wiefern eine *fundierte* Position nötig ist, um ein Musikgenre ablehnen zu können, steht sowieso auf einem anderen Stern.

Beim Metal z.B. würde ich klein anfangen: Wenn jemand keinen Wert auf Gitarren und schnelle Musik legt, dann brauche ich ihn garnicht mit den meisten Unterkategorien des Metal konfrontieren.
Mir geht es eben so mit Hiphop (keine Ahnung, ob es da Subgenres gibt o.o): ich habe bis zum heutigen Tage nichts davon gefunden, was mir auch nur im Ansatz gefällt bzw. mich nicht total abschreckt - und das, obwohl ich dem jahrelang gezwungenermaßen ausgsetzt war. Also befasse ich mich auch nicht tiefer mit der Materie.
Ich habe nicht vor, mich durch unzählige Alben durchzuhören, - das würden meine Nerven sicher nicht ertragen - würde es allerdings auch nicht wagen, zu behaupten, ich hätte mich ewig damit beschäftigt. Es wird sowieso immer jemanden geben, der nicht verstehen kann, wieso man irgendeinen Musikstil einem anderen vorzieht oder auch nicht, und darum behaupten wird, man hätte sich nicht mit der Materie auseinandergesetzt. Dann kann man sich auch gerne durch 100 Alben durchgehört haben, wenn jemandem meine Meinung nicht passt, besteht doch immer die Möglichkeit, dass er meine Kompetenz angreift.
Darum glaube ich, dass man sich keine *fundierte* Meinung bilden muss.

Respekt vor jedem, der sich das antut! Mir allerdings wäre das in 90% der Fälle einfach zu blöd ;)

Ok, guter Post, ABER:

Beispiel:
Rap (Hip Hop bezeichnet nicht das Genre, sondern die 4(5, wenn man Beatboxen mitzählt) Elemente) den ihr kennt, unterscheidet sich grundlegend vom Rap den ich kenne.
Ihr kennt wahrscheinlich Fanta4, Bushido, Massiv, Fler und Sido und Konsorten, vielleicht noch Kollegah, Favorite und Casper, wenns hochkommt. Egal, darum solls nicht gehn.
Ich hab mich nach Jahren extremer und übler "True Metal"-Phase mit Rap deswegen auseinandergesetzt, weils mich interessiert hatte, ob ich Rap ansich wie den von Tupac nicht mag, oder vielleicht doch. Ich kam mal nachts von einer Party nach Hause, und es lief von der Rapkombo R.A.G. das Lied "KopfSteinPflaster" und war irgendwie begeistert, auch wenns retrospektiv gesehen "nur" ein Representer-Song war, in dem Aphroe, Pahel und Galla halt zeigen, was gute "Technik" im Rap ausmachen kann.

An Genres, die man heutzutage so abgrenzen kann, und die mir so bekannt sind, fallen mir z.B. folgende ein, samt ein paar exemplarischen Rappern/Crews:

- "Deutschrap"(Advanced Chemistry, Torch, Toni L., Fettes Brot, Beginner, Dynamite Deluxe, Cora E., Stieber Twins, Massive Töne)
- "Backpacker-Rap"/"Studentenrap" (meist abwertend gebraucht, um Rap mit sozialkritischem/intellektuell ansprechenderem inhalt zu bezeichnen: Curse, Freundeskreis, Blumentopf)
- Comedy-Rap (Die Orsons, Alligatoah)

- Gangster Rap (Ice-T, 2Pac, Ice Cube, Dr. Dre)
   - "Conscious Street Rap" (Gang Starr, Guru, KRS-ONE)   

- Battlerap (Rapper und Crews, die gern und teils sehr gut gebattled haben: Wu-Tang Clan, The Notorious B.I.G., 2Pac, Rakim, Big L, Big Daddy Kane, Eminem, Nas, Jay-Z,
in Deutschland z.B.:
Samy Deluxe, Kool Savas & taktlo$$ zusammen als "Westberlin Maskulin", M.O.R. (Justus, Fumanschu, Kool Savas), Kollegah, Favorite

- "Pornorap" (Frauenarzt, Lady Bitch Ray, King Orgasmus One und so weiter. Meist technisch extrem schlechter und anspruchsloser Rap, mit pornographischen Inhalten, "Partymusik" mit Mitgröhlfaktor. In vieler Untergrundler Augen noch unterhalb des deutschen Mainstream-Pseudo-Gangsterrap anzusiedeln. Ich kenn einige MCs, die diese Gattung nicht einmal als Rap betrachten.)

-Grime, roher, aggressiver, bis düsterer Sound und allerlei Einflüsse aus Drum ’n’ Bass, Dancehall und amerikanischem Hip-Hop (Lady Sovereign, Dizzee Rascal, in Deutschland z.B. "die ID")

Und dann gibts noch die Legionen an deutschen Unterground MCs und Crews...

Ich kenn Leute, die haben über herzzerreissende Herzschmerzgeschichten Songs gemacht, etc. pp.
Es gibt alles im Rap.

Falls gewünscht kann ich euch auch Links anschleppen von Musikstücken die frei und kostenlos zum Download erhältlich sind.

MFG
p.s.: Das ist KEIN Post um zu missionieren, aber um etwas Licht ins Dunkel zu bringen.
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: Funktionalist am 15.11.2008 | 17:28
@Heretic
Danke für den Post!
was meinst Du mit "Hiphop, die 4/5 Elemente des Rap"?
und an Links wäre ich mal interessiert (vllt. sogar mit ner kleinen Hilfestellung, was an dem einzelnen Track jetzt so toll ist ;D. Ich pers. habe nämlich für Hiphop nur die Gütekriterien, die mir mein Deutschunterricht in die Hand gegeben hat.)
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: Heretic am 15.11.2008 | 18:08
Hip Hop ist die Kultur, die sich durch Rap, DJing, Graffiti, Breakdance und Beatboxen auszeichnet.
http://de.wikipedia.org/wiki/Hip-Hop_(Subkultur)

http://www.rappers.in/track-106514.html (Mik-Star - Business, kritischer Blick auf Rap&Hip Hop als rein kommerzielles Geschäft; http://profile.myspace.com/index.cfm?fuseaction=user.viewprofile&friendid=49811334 )

http://www.rappers.in/track-13088.html (Alligatoah - Musik und so, Der Ur-Konflikt "Hip Hopper vs. Metaller" mal extrem absurd auf die Spitze getrieben http://www.myspace.com/alligatoah )

http://www.rappers.in/track-8006.html (Alligatoah - Der Zensor ptII, einfach reinhören, erschliesst sich von selbst, denk ich.)

http://www.rappers.in/track-95562.html (Sime - Simon sagt, recht straighter und mMn guter Battlerap)

http://www.rappers.in/track-66318.html (JAW - Fastnachtszeit, Disstrack gegen Fasnet, http://profile.myspace.com/index.cfm?fuseaction=user.viewprofile&friendID=76448237 )

http://www.rappers.in/track-57489.html (St. Diego - Elfenlied, mMn hübscher Song, http://profile.myspace.com/index.cfm?fuseaction=user.viewprofile&friendID=104403155 )

Falls die rappers.in links wegen Serverüberlastung nicht gehn, dürften die Songs wohl auf den entsprechenden Myspaceseiten der Künstler zu finden sein.


MFG
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: Rabenmund am 16.11.2008 | 01:59
Zitat
Lustigerweise wurde ich früher mal in die Position gedrängt, als Jazzhörerin zu intolerant für Pop zu sein.
;D Das kenne ich...wenn auch in anderer Variation. Ich war am Donnerstag mit einem Kumpel zu Besuch beim Heiden-Stammtisch
in Tübingen und als Atheist in der Verlegenheit, die Kirche zu verteidigen - weil mir das vorurteilsbeladene, uninformierte Geschwätz
von ein, zwei Leuten tierisch auf die Nerven ging.

Es ist immer wieder "nett" in Positionen zu landen, die gar nicht zu einem passen.


Aber um hier auch etwas produktives zum Thema beizutragen: Mir persönlich geht es einfach oft genug auch so, das ich durch
meinen gemischten Musikgeschmack und musikalische Neugier für den Moment "nichts Neues mehr hören will" weil ich mit den
neuen (musikalischen) Eindrücken der letzten Woche noch genug zu tun habe. Aktuell wären das zum Beispiel Emilie Autumn und
Moi Dix Mois...nächste Woche kann es Strom & Wasser oder PJ Harvey sein  (die eher nicht, weil ich beide schon
kenne und gerne höre...aber sie taugen als Beispiel für meinen wechselhaften Musikgeschmack recht gut  ;D )

Wenn dann jemand auf mich zukommt, und in bester Bekehrungsmanier von XXX, der coolsten Band der Welt erzählt kann das schnell dazu
führen, das ich einfach agressiv werde. Denn es gibt genug Musik, die ich nur durch Empfehlung von anderen kennengelernt habe (Emilie Autumn,
The Dresden Dolls, Quetschenpauna,...) das ich mir wirklich keine Ignoranz vorwerfen lassen muss nur weil ich einfach mal keinen Kopf dazu habe.
Aber solche Leute gab es immer und wird es immer geben, die einem ihr Meinungsdiktat nicht ersparen.

Mit resigniertem Krächzen
Rabenmund
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: Heretic am 16.11.2008 | 03:13
Hip Hop ist die Kultur, die sich durch Rap, DJing, Graffiti, Breakdance und Beatboxen auszeichnet.
http://de.wikipedia.org/wiki/Hip-Hop_(Subkultur)

http://www.rappers.in/track-106514.html (Mik-Star - Business, kritischer Blick auf Rap&Hip Hop als rein kommerzielles Geschäft; http://profile.myspace.com/index.cfm?fuseaction=user.viewprofile&friendid=49811334 )

http://www.rappers.in/track-13088.html (Alligatoah - Musik und so, Der Ur-Konflikt "Hip Hopper vs. Metaller" mal extrem absurd auf die Spitze getrieben http://www.myspace.com/alligatoah )

http://www.rappers.in/track-8006.html (Alligatoah - Der Zensor ptII, einfach reinhören, erschliesst sich von selbst, denk ich.)

http://www.rappers.in/track-95562.html (Sime - Simon sagt, recht straighter und mMn guter Battlerap)

http://www.rappers.in/track-66318.html (JAW - Fastnachtszeit, Disstrack gegen Fasnet, http://profile.myspace.com/index.cfm?fuseaction=user.viewprofile&friendID=76448237 )

http://www.rappers.in/track-57489.html (St. Diego - Elfenlied, mMn hübscher Song, http://profile.myspace.com/index.cfm?fuseaction=user.viewprofile&friendID=104403155 )

Falls die rappers.in links wegen Serverüberlastung nicht gehn, dürften die Songs wohl auf den entsprechenden Myspaceseiten der Künstler zu finden sein.


MFG
Damit die Leute, die danach gefragt hatten, das Posting sehen, und es nicht untergeht.
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: Alice Crocodile Coltrane am 16.11.2008 | 09:39
;D Das kenne ich...wenn auch in anderer Variation. Ich war am Donnerstag mit einem Kumpel zu Besuch beim Heiden-Stammtisch
in Tübingen und als Atheist in der Verlegenheit, die Kirche zu verteidigen - weil mir das vorurteilsbeladene, uninformierte Geschwätz
von ein, zwei Leuten tierisch auf die Nerven ging.

Manche Gehirne arbeiten eben nur mit schwarz und weiss.
Es macht das Leben wohl einfacher ;-)
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: Funktionalist am 16.11.2008 | 11:42
@Heretic

Vielen Dank!
werde mich Mo oder Di da durchhören (habe hier gerade keine boxen).
Dann bi0n ich mMn eher in der Lage was fundiertes über Rap zu sagen. ;D

sers,
Alex
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: Heretic am 16.11.2008 | 15:15
Da bin ich dann gespannt, was du sagst, ob negativ oder positiv, und ob damit etwas Licht in die Sache gekommen ist.
 :)
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: Smendrik am 17.11.2008 | 18:11
Was mir einfach an "Ist halt scheisse.." nicht gefällt, ist die unreflektierte Antwort. Und sie kommt meistens von Leuten die sich keine fünf Minuten mit [Musikstil hier einsetzen] beschäftigt haben.
Denn die jenigen die sich damit beschäftigt haben führen aus wieso und warum.

Mit anderen Worten: Sie können mit Argumenten dienen.

Und ja, beim Essen ist's für mich das Gleiche. Ich probier auch Sachen die mir die ersten Male nicht geschmeckt haben immer wieder, einfach weil ich weiß, dass sich mein Geschmack immer wieder mal ändert. Heute mag ich sogar Oliven und höre (vereinzelte) Hip-Hop-Songs.

Es stellt in jedem Fall eine Bereicherung da wenn ich mich mit anderem Zeug auseinander setze, auch wenn ich es erst abgelehnt habe.

Etwas abzulehnen ohne sich damit auseinandergesetzt zu haben ist Ignoranz und Ignoranz tut mir in der Seele weh.  :-\

Auch ein Grund warum mich solche unreflektierten Antworten und Standpunkte immer wieder wütend machen
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: Feuersänger am 18.11.2008 | 02:57
Was mir einfach an "Ist halt scheisse.." nicht gefällt, ist die unreflektierte Antwort. Und sie kommt meistens von Leuten die sich keine fünf Minuten mit [Musikstil hier einsetzen] beschäftigt haben.
Denn die jenigen die sich damit beschäftigt haben führen aus wieso und warum.

Da differiere ich. Auch wenn ich mich jetzt wiederhole (weil ich es schon auf den Seiten 1 und 2 geschrieben habe): ich vermute erstmal, wenn jemand sagt, dass er etwas scheisse findet, dann wird er schon wissen, warum. Das ist mitnichten automatisch eine unreflektierte Antwort. Der Mathematiker würde vielleicht sagen: die Antwort lässt keine Aussage darüber zu, wie sehr über die Frage reflektiert worden ist.
Und auf deutsch: man ist nicht verpflichtet, seine Antipathie haarklein zu begründen. Genausowenig, wie man en detail erklären können muss, warum man etwas gut findet. Können viele ja auch nicht.
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: Funktionalist am 18.11.2008 | 17:53
mik-star mag ich net so. Wahrs. hängt es damit zusammen, dass ich die "Vermarktung des Hiphop" nicht als ein dringendes Problem erlebe und dass es mich nicht unterhält, wenn mir jemand erzählt, wie er ist.

Alligathoa: Die sind ja mal saulustig! echt reinhören und mitlachen! Das ist Unterhaltung pur! ;D prollig, aber wirklich komisch.

Für Battleraps und Dizzs habe ich nichts übrig.

Wahrscheinlich ist die spoken Word Ecke eher etwas für meinen Geschmack.

OT: zu Elfenlied fällt mir nur das hier ein: http://www.youtube.com/watch?v=3EoCGwHz3T0&feature=related


@Topic
welche Herangehensweise an neue Musikrichtungen man für sich wählt, hängt stark davon ab, was man sich von Musik allgemein erwartet.
Wer einfach Hintergrundgedudel haben möchte, weil ihn das, was er primär macht viel mehr interessiert, als die Musik, verschwendet keine Zeit damit, sich an neue Klänge zu gewöhnen, wenn diese eh zweitrangig sind.
das hat nichts mit engstirnigkeit zu tun, sondern ist einfach rationels, zeitsparendes Verhalten.

sers,
Alex


Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: Heretic am 18.11.2008 | 18:07
Freut mich, wenn ich deinen Horizont bischen erweitern konnte, die Beispiele sind auch nur n kleiner Querschnitt an Musik, die ich so höre.
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: Funktionalist am 18.11.2008 | 19:01
Ja vielen Dank!
Falls ich durch eine ähnliche Liste einige dunkle Ecken am Rand deiner bekannte Musikwelt erhellen soll, sag Bescheid!

Vielleicht könnte man ja einen Musikswchnupperthread aufmachen mit Hörbeispielen für versch. Musikrichtungen.
mal sehen...

sers,
Alex
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: Smendrik am 18.11.2008 | 21:41
Ja vielen Dank!
Falls ich durch eine ähnliche Liste einige dunkle Ecken am Rand deiner bekannte Musikwelt erhellen soll, sag Bescheid!

Vielleicht könnte man ja einen Musikswchnupperthread aufmachen mit Hörbeispielen für versch. Musikrichtungen.
mal sehen...

sers,
Alex

Da wäre ich dabei! :D
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: Plansch-Ente am 18.11.2008 | 21:54
Ja vielen Dank!
Falls ich durch eine ähnliche Liste einige dunkle Ecken am Rand deiner bekannte Musikwelt erhellen soll, sag Bescheid!

Vielleicht könnte man ja einen Musikswchnupperthread aufmachen mit Hörbeispielen für versch. Musikrichtungen.
mal sehen...

sers,
Alex

Gute Idee! Bin ich dabei!
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: Crimson King am 18.11.2008 | 22:00
Immer. Ich sülze gerne Leute mit Prog, Artrock, Chamber Rock und Fusion voll. ~;D
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: Funktionalist am 19.11.2008 | 01:06
Guckt ihr hier:
http://tanelorn.net/index.php/topic,44456.msg844190.html#msg844190

mal schauen, ob wir damit eine Bildungsoffensive starten können ;D
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: Vash the stampede am 19.11.2008 | 08:06
Konnte mir leider weder das Lied von Mik-Star (Business) noch von Sime (Simon sagt) laden/anhören. :-\
Titel: Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
Beitrag von: Heretic am 1.12.2008 | 01:50
Den Track von Mik-Star gibts leider nicht auf Myspace, Sime dürfte "Simon sagt" auf seinem Myspace haben, Link siehe oben. 

MFG