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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Spielleiterthemen => Thema gestartet von: Eran am 20.08.2009 | 11:37

Titel: Hilfe! Wie motiviere ich meine Gruppe zum Rollenspiel?
Beitrag von: Eran am 20.08.2009 | 11:37
Hallo,

eigentlich müsste es heissen: "Wie motiviere ich meine DnD3.5 Runde dazu mehr Rollenspiel zu machen, anstatt dieses mit Brettspielen zu verwechseln?", doch dafür war die Betreffszeile zu klein.

In meiner Runde hat kein Charakter einen Hintergrund oder zeichent sich auch durch nur irgendein Stereotyp von den anderen Charakteren ab. So kann ich kaum besonders auf Flaggen eingehen und auch die Spieler helfen nicht gerade beim Abenteuer mit. Im Grunde leite ich sie durch vorbereitete oder improvisierte Kämpfe und muss aufpassen immer noch eine schöne Rafinesse im Ärmel zu haben, damit es nicht langweilig wird.

Es sind ein Halbork-Barbar, ein Halbork-Krieger, ein Zwergen-Krieger und ein Mensch-Kleriker (dieser hat sich noch nicht für eine Gottheit entschieden, aber das wird noch, denke ich).

Manchmal merkt man, dass der Zwerg ein Zwerg ist und der Kleriker zeichnet sich öfter durch Schläue aus.
Besonders die drei Kämpfer wirken alle recht gleich.

Bitte jetzt keine Ratschläge wie: "Warum spielst du überhaupt mit denen?". Es sind nunmal meine Freunde und einer von ihnen kann aus Krankheitsgründen leider keine Brettspiele mehr spielen (das haben sie gemacht bevor ich anfing zu leiten).

Das viel gekämpft wird ist ja ok, doch eigentlich bin ich Story-Rollenspiel gewöhnt. In meiner Mage-Runde haben wir auch mal sechs Spielabende gar keinen Kampf. Wenn die Spieler etwas besser mitmachen würden, wäre es leichter.

Zuletzt habe ich eine Mail mit 10 Fragen zum Hintergrund herumgeschickt, deren Beantwortung auch mit EP belohnt werden würde. Vielleicht kommt da noch was zurück. Ansätze im Spiel, zum ausspielen des Charakters, sollte es auch geben, obwohl alles recht kampforientiert ist. Gegen autoritäre Forderungen ist die Gruppe resistent, deshalb versuche ich das gar nicht erst.

Vielleicht hat ja noch jemand einen Tipp.
Titel: Re: Hilfe! Wie motiviere ich meine Gruppe zum Rollenspiel?
Beitrag von: Pyromancer am 20.08.2009 | 11:47
Was mir immer sehr viel Spaß macht ist die Konfrontation mit Problemen, für die es keine "richtige" Lösung gibt und wo die Charaktere unterschiedlicher Meinung sein können.
Das provoziert zumindest eine Spielweise, wo Kampf alleine nicht reicht.
Titel: Re: Hilfe! Wie motiviere ich meine Gruppe zum Rollenspiel?
Beitrag von: Tourist am 20.08.2009 | 11:50
Mit den Leuten reden was dir wichtig ist hast du schon versucht?
Wie du ja gesagt hast, sie sind deine Freunde, da werden sie sich wohl ein Stück auf dich zu bewegen.

Sonst:
- biete für jeden Kampf eine Alternative an, vielleicht nehmen sie die. Vielleicht auch durchaus so dass der Kampf gefährlich ist, also man kann sich an den Wachen vorbeischleichen oder mit Ihnen kämpfen, aber die Wachen sind so gefährlich dass durchaus ein Charakter sterben könnte.
- gib Szenarien vor in denen Gewalt unangebracht sein könnte, z.B. will man die Wilderer vor ihren Kindern erschlagen nur weil sie das Wild des Königs geschossen haben.
- und nochmal das Reden, finde einen Kompromiss zwischen dem was deine Gruppe mag und das was du magst. 1 Stunde Stadtabenteuer mit Reden und Suchen für 3 Stunden Kämpfen in dem Dungeon den sie dann gefunden haben.

nujo.. 2 Pfennig Allgemeinplätzchen
Titel: Re: Hilfe! Wie motiviere ich meine Gruppe zum Rollenspiel?
Beitrag von: Ein am 20.08.2009 | 11:53
Hintergründe taugen nichts. Wirkliche Charaktere entstehen erst im Spiel. Dazu musst du ihnen die Gelegenheit bieten, dass sie (moralische) Entscheidungen treffen müssen. Denn nur an solchen formen sich Charaktere.

An Entscheidungen wie ob sie versuchen den Angriff des Orkspähtrupps auf die Stadt abzuwehren (wenn nicht sterben viele gute Menschen) oder versuchen Verstärkung gegen die anrückende Orkarmee zu besorgen (wenn nicht sterben noch viel mehr Leute) werden nach und nach Charaktere herauskristallieren.

Natürlich geht das auch eine Nummer kleiner: Helfen sie dem kleinen Jungen seinen Hund wiederzufinden und verlieren dabei wertvolle Zeit oder ignorieren sie ihn und liefern ihre Fracht termingerecht ab?

Dabei ist es wichtig, dass du ihnen etwas entgegen kommst. D&D ist kein Mage, kein Story-Rollenspiel. Bei D&D geht es darum Herausforderungen zu bestehen. Aber diese Herausforderungen müssen nicht immer aus Kämpfen bestehen.

Sorge weiterhin dafür, dass es jenseits der SCs noch etwas gibt. Belebe die Welt. Erstelle NSCs, mit denen die SCs interagieren können.

Baue keine Abenteuer, sondern lege den Spielern eine Welt dar. Zwinge die Spieler dazu selbst Entscheidungen zu treffen. Und belohne es, wenn die Spieler mit der Welt interagieren.

Aber übertreibe es nicht, dass sich die Spieler alle Kämpfer (und einen Supporter) gebaut haben, ist ein Wink mit dem Zaunpfahl.
Titel: Re: Hilfe! Wie motiviere ich meine Gruppe zum Rollenspiel?
Beitrag von: Medizinmann am 20.08.2009 | 12:00
eigentlich müsste es heissen: "Wie motiviere ich meine DnD3.5 Runde dazu mehr Rollenspiel zu machen, anstatt dieses mit Brettspielen zu verwechseln?",

hmmm,wie wärs mit:
Dann liefere ihnen mehr Möglichkeiten für Rollenspiel und weniger für Hack & Slay ?
Wobai man nicht ganz auf Kämpfe verzichten sollte (es ist schliesslich D&D und du hast 3 Krieger,die auch kämpfen wollen ;) )
Ansonsten hat Ein schon gute Tips gegeben

HougH!
Medizinmann
Titel: Re: Hilfe! Wie motiviere ich meine Gruppe zum Rollenspiel?
Beitrag von: kirilow am 20.08.2009 | 12:16
Ein klassischer 'Trick' ist es, häufig NSC auftauchen zu lassen, mit denen eine Interaktion nötig ist.
Titel: Re: Hilfe! Wie motiviere ich meine Gruppe zum Rollenspiel?
Beitrag von: Ludovico am 20.08.2009 | 12:19
Lass die Spieler doch einfach kurz und knackig (am besten Stichpunkte) über ihre Charaktere schreiben, fordere quasi Munition ein, damit Du sie direkt anspielen kannst.
Titel: Re: Hilfe! Wie motiviere ich meine Gruppe zum Rollenspiel?
Beitrag von: Haukrinn am 20.08.2009 | 12:22
Oder spiel mit ihnen so, wie sie es wollen. Die scheinen sich da ja eigentlich relativ einig zu sein.
Titel: Re: Hilfe! Wie motiviere ich meine Gruppe zum Rollenspiel?
Beitrag von: kirilow am 20.08.2009 | 12:25
Hintergründe taugen nichts. Wirkliche Charaktere entstehen erst im Spiel. Dazu musst du ihnen die Gelegenheit bieten, dass sie moralische Entscheidungen treffen müssen. Denn nur an solchen formen sich Charaktere.
Das ist übrigens ein sehr guter Hinweis, den ich nochmal unterstützen möchte. Es müssen im Übrigen nicht immer moralische Entscheidungen sein -- andere Probleme sind auch denkbar. Wichtig ist nur, dass eine Entscheidung getroffen werden muss und diese 1. nicht trivial ist und 2. Konsequenzen haben muss.

gerade gesehen:
Oder spiel mit ihnen so, wie sie es wollen. Die scheinen sich da ja eigentlich relativ einig zu sein.
auch das ist natürlich richtig.


Gruß
kirilow
Titel: Re: Hilfe! Wie motiviere ich meine Gruppe zum Rollenspiel?
Beitrag von: Falcon am 20.08.2009 | 12:40
Oder spiel mit ihnen so, wie sie es wollen. Die scheinen sich da ja eigentlich relativ einig zu sein.
Geeenau, Brandin! denn du bist nur der SL, du hat nichts zu wollen. Du bist nur dazu da, um den Spielern Spass zu liefern, während sie dir nichts zurück geben müssen.
Grandioser Hinweis. ::)

Es liest sich jetzt so als hätten deine Spieler vorher noch kein RPG gespielt, sonst würde ich sagen es liegt an den Regeln. Habe auch schon einige Mitspieler gehabt, die urplötzlich nicht mehr Rollenspielen konnten/wollen, sobald auf dem Sheet nur noch Kampfwerte standen.
Aber da ihr das System wohl nicht wechseln werdet, würde ich vorschlagen, mach dir nicht so einen Kopf um die vorbereiteten Abenteuer. Überlege dir einfach eine Ausgangslage ein Problem und lasse die Spieler völlig frei entscheiden, wie sie damit umgehen wollen, man muss zu den Gegnern auch erstmal vordringen bevor man auf sie einschlagen kann, also stelle ihnen NSCs in den Weg. Wie wäre es mit einem Stadtabenteuer über einen Bandenkrieg oder Diebstähle? Und sich etwas besonderes für die Auflösung des Problems zu überlegen ist nicht so komplex.
Das wichtige ist, daß dir egal ist, wofür sich die Spieler entscheiden. Und wenn sie selber nichts tun, wird in der Welt auch nichts passieren, bzw. alles nur noch schlimmer. Und wenn sie an den falschen stellen Gewalt anwenden, kann das auch zu unüberwindbaren Problemen führen (z.b. wenn sie die Stadtwache am hals haben), das merken sie dann von alleine.
Titel: Re: Hilfe! Wie motiviere ich meine Gruppe zum Rollenspiel?
Beitrag von: ChristophDolge am 20.08.2009 | 12:46
Hast du einfach mal mit ihnen darüber geredet, was du dir unter Rollenspiel vorstellst und was sie sich unter Rollenspiel vorstellen?  ::)
Titel: Re: Hilfe! Wie motiviere ich meine Gruppe zum Rollenspiel?
Beitrag von: Haukrinn am 20.08.2009 | 12:49
Geeenau, Brandin! denn du bist nur der SL, du hat nichts zu wollen. Du bist nur dazu da, um den Spielern Spass zu liefern, während sie dir nichts zurück geben müssen.
Grandioser Hinweis. ::)

Großartige Entgegnung, sehr fundiert und professionell, und jetzt komm mal wieder runter.

Wenn 4 Spieler eine Sache wollen und der SL eine andere, wer zieht dann wohl den Kürzeren? Außerdem wäre das ja wie gesagt nur eine Möglichkeit von vielen. Meines Eindrucks nach wünschen sich die Leute ein Berieselungsspiel, wo sie zwischendurch mal ein bisschen was machen können (z.B. kämpfen) - und da wäre dann auch nichts dran auszusetzen. Und wenn Brandin das nicht leiten will, dann soll er's einstampfen. Jetzt aber freie Entscheidungen und Flaggen einzufordern von Spielern, die beides nicht interessiert - das kann nicht der richtige Weg sein.

Helfen würde hier vielleicht einfach mal ein klares Gespräch und die Frage "Was wollt ihr eigentlich". Und wenn das klar ist, dann kann man weitersehen. Schrieb der Dolge mittlweile schon...
Titel: Re: Hilfe! Wie motiviere ich meine Gruppe zum Rollenspiel?
Beitrag von: bandit am 20.08.2009 | 12:50
Wie wärs mit einer Relationship-Map!?
Schreib dir die Charaktere und einige wichtige NSCs auf. Dann verknüpfst du sie untereinander und stellst sie zueinander in Beziehung.
Bzw. mach das mit den Spielern zusammen. Zu welchen NSCs stehen die SCs in Kontakt und wie stehen sie mit ihnen in Verbindung? Das können von Papa und Mama über Ausbilder und Hehlern/Händlern bis hin zu Geliebten und Informanten alles mögliche sein. Zu einem NSC kann ein Spieler ein gutes Verhältnis haben und ein anderer ein schlechtes. Der eine NSC schuldet einem SC noch etwas und ist gleichzeitig Inbformant eines anderen... etc...
Dann strickst du einzelne Abenteuer oder Begebenheiten um den einen oder anderen Kontakt; bringst sie in Schwierigkeiten, setzt sie in Verbindung mit dem Evil Overlord....
Jetzt müssten die Charaktere/Spieler eigentlich gezwungen sein, unterschiedlich zu agieren und zu handeln.... und ihre Rolle zu spielen.
Titel: Re: Hilfe! Wie motiviere ich meine Gruppe zum Rollenspiel?
Beitrag von: Falcon am 20.08.2009 | 12:54
Oder tangiere die SCs direkt, wenn sie keine Beziehungen haben. Einer von ihnen könnte wegen Mordes oder so etwas (an Monstern, haha) angeklagt werden, aber eigentlich will ihn nur jemand aus dem Weg haben.

@haurkinn: genauso wenig fundiert wie deiner. Dein Vorschlag ist gleichzusetzen mit "Warum spielst du denn mit denen?", was du zudem nun auch wortwörtlich geschrieben hast, und was Brandin ja ganz klar nicht wollte.

vermutlich wird er mit den Spielern auch schon geredet habe. Solche Hinweise sind ja meistens auch überflüssig.
Titel: Re: Hilfe! Wie motiviere ich meine Gruppe zum Rollenspiel?
Beitrag von: ChristophDolge am 20.08.2009 | 12:58
Zitat
vermutlich wird er mit den Spielern auch schon geredet habe. Solche Hinweise sind ja meistens auch überflüssig.

Ich hatte bei derartigen Anfragen (kommen v.a. in anderen Foren regelmäßig) oft den Eindruck: Wie bringe ich meine Gruppe dazu, meinen Spielstil zu spielen, ohne ein direkt konfrontierendes Gespräch führen zu müssen - am besten so, dass sie gar nicht merken, wie ich sie zum richtigen Spiel "erziehe." Das möchte ich Brandin nicht vorwerfen, aber der Hinweis: Reden hilft! schadet praktisch nie.
Titel: Re: Hilfe! Wie motiviere ich meine Gruppe zum Rollenspiel?
Beitrag von: bobibob bobsen am 20.08.2009 | 13:07
Für das reine Spiel an sich ist ein Hintergrund natürlich unwichtig, es macht halt keinen Unterscheid ob ich aus Stadt A oder aus B komme wenn ich mit einer Spring Attack dem Orc vor mir eine verpasse.
Für das Rollenspiel finde ich es aber eminent wichtig auch einen Hintergrund zu haben. Was soll ich Antworten wenn mich Jemand fragt wo ich Herkomme, ob ich Geschwister habe oder wie es meinen Eltern geht. Zumindest grob umrissen in Stichworten erwarte ich das schon von von meinen Spielern. im Extrem fall ist es halt eine Waisenkind ohne Erinnerung an seine Eltern.

Spontan wären mir die folgenden Punkte unklar:

Wie haben sich die SC denn kennen gelernt?
Wie kommt ein Zwerg dazu friedlich mit den Halborc umherzuziehen?
Ein Priester ohne Glauben. Wer gibt im die Macht seine Zauber zu wirken?

Diese würde ich wie folgt nutzen:
Bringe deine Spieler in Situationen in denen sie Entscheidungen treffen müssen die auch etwas mit ihrer Vergangenheit zu tun haben. Dies kann zum Beispiel eine Hochzeit sein wo der Priester ausgefallen ist die aber unbedingt stattfinden muß. Nun wird der SC Priester gefragt ob er das Ritual der Eheschließung vollziehen kann. Natürlich will das Hochzeitpaar vorher wissen ob er denn auch Ihren Glauben vertritt sonst ist die Eheschließung ja anfechtbar. Hat der priester Referenzen seines Ordens oder kann zumindest einige Mitglieder seiner Pristerschaft nennen.

oder

Du als SL entwickelst einen Hintergrund für die SC. Sprich ihn mit den Spielern durch und zwinge sie so in die Diskussion. zeige ihnen das der Hintergund dir wichtig ist. PS ich habe von einem meiner Spieler einen 1a Zwergenkriegerhintergund den ich dir gern zur verfügung Stellen kann, ist allerdings Fearun.

und

Belohne die Spieler für Rollenspiel mehr als für reines Kämpfen aber wenn du merkst das ihnen deine Art zu leiten nicht gefällt bleibt dir nichts anderes übrig als mit Ihnen ernsthaft zu sprechen.

Titel: Re: Hilfe! Wie motiviere ich meine Gruppe zum Rollenspiel?
Beitrag von: Joerg.D am 20.08.2009 | 13:10
Wenn sie gerne Kämpfen und du gerne Rollenspiel möchtest, dann handhabe es so:

Hammerharte Gegner, für die sie ohne Vorbereitung und Rollenspiel sehr viel Glück beim Würfeln brauchen. Wenn sie mit SLC interagieren und Rollenspiel betreiben, dann stellst Du ihnen Ressourcen zur Verfügung, die den Gegner schwächen oder die Gruppe stärken. Sie bekommen die Lerkerlis halt nur, wenn sie sich wie gewünscht verhalten.

Ich würde mich aber trotzdem mal mit der Gruppe darüber unterhalten, was du von ihnen erwartest.
Titel: Re: Hilfe! Wie motiviere ich meine Gruppe zum Rollenspiel?
Beitrag von: Ein am 20.08.2009 | 13:15
@bobibob
Also ernsthaftes ROLLENspiel. Wenn du meinst. ~;D
Titel: Re: Hilfe! Wie motiviere ich meine Gruppe zum Rollenspiel?
Beitrag von: 1of3 am 20.08.2009 | 13:38
Es gibt schon drei sehr einfache Methoden:

1.) Die meisten Leute wollen nicht kämpfen. Sie kämpfen mit den SCs, weil sie entweder angegriffen werden oder etwas wollen und dazu an den SCs vorbei müssen.

1.a) Die aller-aller-allermeisten Leute kämpfen nicht bis zum Tod. Sie werden sich vorher ergeben oder versuchen zu fliehen.

Aus 1.a folgt, dass sich die Spieler zumindest Gedanken darüber machen müssen wie sie mit Gefangenen umgehen oder ob sie auf Flüchtlinge schießen.

Da 1 gilt, wird man ihnen vielleicht vor dem Kampf noch eine gütliche Einigung vorschlagen. Insbesondere werden zumindest alle NSCs eine Motivation haben für das, was sie so tun. (Kann man schließlich schlecht von Anfängern erwarten, wenn mans selbst nicht tut. Nicht, dass ich sowas unterstellen würde.)


Weiterhin gilt und jetzt landen wir beim Rollenspiel:

2.) Wenn etwas so wichtig ist, dass jemand will, will es auch jemand anders.

Gute Abenteuer haben daher mindestens immer zwei Auftraggeber, wenn nicht sogar drei. Da muss man sich mindestens entscheiden für wen man arbeitet.

2.a) Wenn es ach so wichtig ist, kann man es auch selbst behalten.

Sorg dafür, dass das Abenteuer sich nicht um McGuffins dreht, mit denen die SCs nichts anfangen können. Grade bei D&D kann man sehr konkrete Objekte (z.B. magische Gegenstände) verwenden. Klar kann man die abliefern, aber so ein schicker Zauberstab ist auch was Feines.


3.) Die Helden (grade im Fantasy-Spezialkommando-Spiel #1) sind eine Macht, mit der man rechnen muss.

Schmier ihnen also Honig ums Maul und bei höherer Stufe umso mehr. Da kommen nicht nur herablassende Auftraggeber. Da kommen Leute, die sich "ihren Helden" vor die Füße werfen und sie anflehen. Vielleicht wollen sie auch noch Autogramme.

Zusatzbermerkung: Der typische Vorwurf, dass SCs in einer Fantasywelt frotzelig gegenüber hochrangigen Figuren sind, lässt sich nur dann halten, wenn entsprechend niederrangige ihnen gegenüber mindestens genauso unterwürfig sind.


Und wenn du dann schließlich doch einen Hintergrund für die SCs brauchst, dann oktroyier ihnen lege ihnen doch einfach einen vor. Hatte ich auch mal als Mitspieler miterlebt. Da hat der SL einer Spielerin einfach einen Hintergrund für ihren Charakter geschrieben. Fand sie dann total toll.


Titel: Re: Hilfe! Wie motiviere ich meine Gruppe zum Rollenspiel?
Beitrag von: Benjamin am 20.08.2009 | 13:41
Was soll ich Antworten wenn mich Jemand fragt wo ich Herkomme, ob ich Geschwister habe oder wie es meinen Eltern geht. Zumindest grob umrissen in Stichworten erwarte ich das schon von von meinen Spielern. im Extrem fall ist es halt eine Waisenkind ohne Erinnerung an seine Eltern.
Wen sollte interessieren, ob "ich" (der SC, verdammich, nicht "ich") Geschwister habe oder wie es "meinen" Eltern geht? Da steht ein Halbork, der tötet für Geld. Fragst Du den nach seinen Geschwistern und wie's seinen Eltern geht? Das rockt doch nicht die Bohne.

Belohne die Spieler für Rollenspiel mehr als für reines Kämpfen aber wenn du merkst das ihnen deine Art zu leiten nicht gefällt bleibt dir nichts anderes übrig als mit Ihnen ernsthaft zu sprechen.
Puh. Dann lieber gleich reden als so hintenrum.

Ich denke, es macht Sinn, die SC mit Konsequenzen ihres früheren Handelns zu konfrontieren. Die Orks, die sie getötet haben, hatten ihrerseits Teh Evil im Schach gehalten, das sich nun unaufhaltsam ausbreitet und nicht jeder NSC findet, dass die SC das gut gemacht haben.
Oder ein großer Konflikt steht kurz vor einem Ausbruch und die SC stehen zwischen den Fronten ... wo wir auch schon wieder beim Sandboxen wären. =)

Und was 1of3 schreibt. Ist imo auch auf Orks, Gobbos und andere Monster anzuwenden.
Titel: Re: Hilfe! Wie motiviere ich meine Gruppe zum Rollenspiel?
Beitrag von: bobibob bobsen am 20.08.2009 | 13:52
@ ein

Was hat das mit Ernsthaftigkeit zu tun wenn ich gern einen ganzen Sc erschaffe und nicht einen der sich an die ersten 20 Jahre seines Lebens gar nicht erinnern kann. Ich überspringe bei einem guten Buch ja auch nicht die ersten 80 Seiten nur weil dort die Charaktere eingeführt werden und es erst ab Seite 81 so richtig zur Sache geht.

Und wenn dir die Vorgeschichte deines SC so unwichtig ist warum ist dir dann die erspielte Geschichte deines SC wichtig; die hat sich doch dein SL ausgedacht?

Du kannst das natürlich anders handhaben, entspricht halt nur nicht meiner Auffassung der Erstellung eines SC.

Titel: Re: Hilfe! Wie motiviere ich meine Gruppe zum Rollenspiel?
Beitrag von: Oberkampf am 20.08.2009 | 14:17
Also noch ein paar Cent von mir  >;D

1. Frag sie, ob sie überhaupt "Rollenspiel" (was auch immer das ist) machen wollen.
 
1a) Am Besten erkläre ihnen dabei, was "Rollenspiel" ist (z.B. ">richtiges< deutsches Rollenspiel" nach DSA-Standard? Oder ernstes/darques WoD-"Erzählspiel"? Oder irgendwas wo der Spieler über den Verlauf des Abenteuers mitentscheiden darf? Oder soll er einfach die Handlungen seines Charakters stilvoll und unterhaltsam beschreiben? Oder ein paar Clichés seiner Rasse/Klasse darstellen?).
1b) Vergewissere Dich, ob Deine Spieler das "Rollenspiel" nicht nur wollen, sondern auch können - sowohl aktiv können als auch passiv ertragen können.

2. Hintergründe: momentan versuche ich folgenden Trick (natürlich irgendwo abgeschaut, aber frag mich nicht nach dem Copyright): ich lasse meine Spieler keine Hintergründe für ihre Charaktere entwerfen, sondern lasse sie in mehreren Schritten ihre eigene Heldengeschichte schreiben - so ungefähr eine Szene/Begegnung pro Stufe. Sie skizzieren mir die NPCs, mit denen sie interagieren wollen, die Herausforderungen, die sie bewältigen wollen, die Gegner, die sie bezwingen wollen, sogar die Schätze/Belohnungen, die sie erkämpfen wollen. Die Heldenstory des Charakters ist dadurch wirklich hauptsächlich das Werk des Spielers.
Es gibt ein paar Vorüberlegungen dabei, das z.B. alle Herausforderungen für Gruppen konzipiert werden müssen, damit man nicht vier Soloabenteuer spielt. Aber das ist ganz gut so, denn es fördert die gruppeninterne Interaktion: "Hilfst Du mir beim Drachentöten, helfe ich Dir bei Deiner Auseinandersetzung mit dem Dämonenfürst." Außerdem stellt es sicher, dass jeder in der Gruppe den "Hintergrund" seiner Mitstreiter im Spiel erfährt.
(Wer unbedingt einen Antihelden, Geheimniskrämer oder Einzelgänger spielen will, hat daran aber häufig weniger Spaß.)

3. "Kekse" für Beschreibungen. Momentan verteile ich kleine Glasperlen für "gute" (dichte, unterhaltsame) Beschreibung einer Handlung, einer Skillanwendung oder eines Kampfmanövers. Die "Güte" der Darstellung soll dabei dadurch entschieden werden, dass der Rest der Spielerschaft (mich eingeschlossen) sich von der Beschreibung angesprochen fühlt. Die Glasperlen kann man dann gegen +1 pro Glasperle auf d20-Würfe eintauschen, wenns mal knapp wird. Der Erfolg ist noch durchwachsen, das Konzept noch nicht ausgereift, aber einen Versuch ist es wert.

4. Mut zum Cliché! Was ist denn so schlimm daran, einen Zwerg zwergisch oder einen Barbaren barbarisch zu spielen, solange es zur Unterhaltung aller beiträgt?
Titel: Re: Hilfe! Wie motiviere ich meine Gruppe zum Rollenspiel?
Beitrag von: bobibob bobsen am 20.08.2009 | 14:24
@ rotzLöffel

Bei einem Ork mag das ja hinhauen aber wenn dich die Stadtwache fragt wo du Herkommst da man in diesen gefährlichen Zeiten nur Bewohner des Königreiches Zutritt zur Stadt gewährt und du ihnen dann sagst das du keine Ahnung hast wo du geboren wurdest mag dich das ja befriedigen mich aber nicht.
Und deine Mitspieler sollte das interessieren: wie soll ich jemandem Vertrauen der mir nicht mal sagen kann  wo er geboren wurde.
Wie spielt Ihr das denn wenn ihr einen Auftrag annehmt, etwas so:
Auftraggeber: du bist also -Name- und möchstest diesen wichtigen Auftrag für mich erledigen. Was hast du denn vorher gemacht?
SC: keine Ahnung
Auftraggeber: OK und wo kommst du her?
SC: keine Ahnung
Auftraggeber: und dein Freunde was haben die gemacht und wo kommen die her?
SC: keine Ahnung
SC Habe ich jetzt den Job?


Und eine Gegenfrage :
In einem Kampf mit einem Orc ist dir an deiner im Spiel erspielten Geschichte was genau Wichtig? die Interessiert den Orc auch nicht im geringsten.

Zur Belohnung:

Ich belohne grundsätzlich aussergwöhnliche  Aktionen warum soll ich dann eine Rollenspielaktion (wird in der Gruppe nominiert)die in der beschriebenen Runde kaum bis gar nicht stattfindet nicht auch als aussergewöhlich betrachten.
Einen Konflikt mit einem Kampf lösen kann jeder Depp damit beweise ich nur den Einfallsreichtum eines Brötchens.
Bei eingen SL lassen sich konflickte nur mit Kampf lösen das ist aber nicht meine Art zu spielen.
Titel: Re: Hilfe! Wie motiviere ich meine Gruppe zum Rollenspiel?
Beitrag von: bobibob bobsen am 20.08.2009 | 14:27
@ Tümpelritter

das mit den Glasperlen finde ich eine geniale Idee und werde sie gleich in meinen Runden als Vorschlag vortragen.
Ich werde allerdings mehrere Einsatzmöglichkeiten zur wahl stellen.
Titel: Re: Hilfe! Wie motiviere ich meine Gruppe zum Rollenspiel?
Beitrag von: 1of3 am 20.08.2009 | 14:45
Diese Glasperlen rangieren hier zu Boarde unter dem Namen Fanmail, falls dir das mal unterkommt.

Das allerdings verwundert mich:

Zitat
...aber wenn dich die Stadtwache fragt wo du Herkommst da man in diesen gefährlichen Zeiten nur Bewohner des Königreiches Zutritt zur Stadt gewährt...

Dann würde ich als Spieler spontan nach einer befreundeten Stadt fragen und ab dann genau von da kommen. Wo ist das Problem? Oder ich würfel einfach gleich nen Bluff-Check und sag ihm, dass ich von hier komme und als Kind mit ihm Sandkasten gespielt habe.

Der zweite Fall ist noch schlimmer: Was gibt dir das Recht deinen Mitspieler so in Verlegenheit zu bringen? Der wird dir zurecht antworten, dass der Auftraggeber sich ja wohl hoffentlich über den Hintergrund des Charakters informiert, einen Hintergrund also, der mit Sicherheit existiert, aber am Spieltisch einfach nicht interessiert.
Titel: Re: Hilfe! Wie motiviere ich meine Gruppe zum Rollenspiel?
Beitrag von: Boni am 20.08.2009 | 14:51
Der zweite Fall ist noch schlimmer: Was gibt dir das Recht deinen Mitspieler so in Verlegenheit zu bringen? Der wird dir zurecht antworten, dass der Auftraggeber sich ja wohl hoffentlich über den Hintergrund des Charakters informiert, einen Hintergrund also, der mit Sicherheit existiert, aber am Spieltisch einfach nicht interessiert.

Naja, das ist so auch zu allgemein: Der Hintergurnd kann, je nach Spielstil, schon als Aufhänger dienen. Dann ist er von Vorteil. Wenn er aber zum Selbstzweck wird, so wie ich das bei bobibob bobsen verstehe, dann ist er eher hinderlich.
Titel: Re: Hilfe! Wie motiviere ich meine Gruppe zum Rollenspiel?
Beitrag von: Oberkampf am 20.08.2009 | 15:08
Kurzer Nachtrag zu den "erspielten" und "vorher geschriebenen" Hintergründen. Ich mag beides. Ich freue mich jedesmal wie ein Schnitzel, wenn Spieler einen "meiner" Bösewichte zu ihrer persönlichen Erznemesis machen (oder ihn auf den Pfad des Lichts zurückführen wollen, oder sich in ihn verlieben, oder in einen andern NSC oder weiß der Teufel was), aber ich bin auch glücklich, wenn mir (gerade "schwächere") Spieler einen durchdachten Hintergrund zum "Anspielen" des Charakters liefern. Das eine schließt das andere doch nicht aus.

@1of3

Das mit dem Fanmail war mir schon ein Begriff war auch kurz davor, ihn abzutippen, war mir aber nicht sicher, wie eng er mit "Primetime Adventures" verknüpft ist (bzw. wie allgemein er benutzt werden soll/darf). (Viel schlimmer ist, dass ich bei dem anderen Fachbegriff unter Wortfindungsschwierigkeiten gelitten habe bzw. ihn nicht untergebracht habe: "Immersion").  :'(

Titel: Re: Hilfe! Wie motiviere ich meine Gruppe zum Rollenspiel?
Beitrag von: Trollork McMunchkin am 20.08.2009 | 15:34
Ist es eine bewußte "Entscheidung" deiner Spieler, diesen Stil zu spielen, oder denken sie "Rollenspiel ist halt so"?

Kennen sie die Art zu spielen, die du dir wünschst überhaupt?

Besteht die Möglichkeit, sie mal einzeln, oder in kleinen Grüppchen in andere Runden reinschnuppern zu lassen, damit sie sehen, wie "Rollenspiel" auch sein kann?

-Ich bin im Grunde sehr für den Vorschlag "rede mit ihnen", gerade, wenn aber eine gewisse Erfahrungsbasis fehlt, könnte "zeigen" noch nützlicher sein.
Titel: Re: Hilfe! Wie motiviere ich meine Gruppe zum Rollenspiel?
Beitrag von: bobibob bobsen am 20.08.2009 | 16:35
@ 1of3

Mit einem bluff check kommst du in die Stadt und dann auch gleich auf die Fahndungsliste da du damit nur kurzfristig die Meinung der Stadtwache änderst. Wird gern falsch gemacht und wenn der stadt die du gerade genannt hast zwei Wochen später der Krieg erklärt wird hast du ein Problem. Das kannst du aber nur wissen wenn du dich irgendwann mal für einen Herkunftsort entschieden hast.

Und zum zweiten Fall.

Den Namen der anderen SC erfragst du dann wahrscheinlich auch nicht, sie könnten sich ja keinen ausgedacht haben und dann wäre es ihnen peinlich. Der ist ja auch total uninteressant weil sie brauchen auch keinen der wird einfach vorausgesetzt der interessiert ja keinen. Interessiert dich denn nur der to hit bonus, die HP und die Zauber des Sc's?

Mal davon abgesehen das die Gruppen bei mir nicht in irgendeiner Kneipe sitzen und darauf warten das ein Auftraggeber sie anspricht sondern selbst aktiv werden. Der Auftraggeber also gar nichts von ihnen wissen kann und sich dann auf magische Fähigkeiten etwas herhauszufinden oder seine Menschenkenntnis verlassen muß.

Wenn du einige Aspekte des Spiels ausblendest mit "das setze ich voraus" ist das ok aber eine Frage nach der Herkunft eines SC als Beleidigung aufzufassen halte ich persönlich für sehr weit hergeholt. Wenn ich mir keine ausgedacht habe würde ich sagen "da habe ich mir keine Gedanken drüber gemacht, ist das für dich wichtig" und fertig bin ich damit.

Und ein Selbstzweck ist das für mich auch nicht ich kann mich halt nur viel schwerer in einen SC hineinversetzen er fühlt sich für mich nicht wirklich "lebendig" an. Wenn ich  nicht jeden Barbar und jeden Dieb gleich spielen will benötige ich eine Vorgeschichte um seine Motivationen, Ziele und Ideen umzusetzen. Ein Dieb der als Vorgeschichte Waisenkind hat spielt sich anders als der Dieb mit der Vorgeschichte Spion oder einer mit der Vorgeschichte Geheimpolizei.
Wenn ein Dieb bei dir einfach nur dafür da ist Türen und Schlösser zu öffen spielt das natürlich keine Rolle.

Titel: Re: Hilfe! Wie motiviere ich meine Gruppe zum Rollenspiel?
Beitrag von: Boni am 20.08.2009 | 16:41
Und ein Selbstzweck ist das für mich auch nicht ich kann mich halt nur viel schwerer in einen SC hineinversetzen er fühlt sich für mich nicht wirklich "lebendig" an. Wenn ich  nicht jeden Barbar und jeden Dieb gleich spielen will benötige ich eine Vorgeschichte um seine Motivationen, Ziele und Ideen umzusetzen. Ein Dieb der als Vorgeschichte Waisenkind hat spielt sich anders als der Dieb mit der Vorgeschichte Spion oder einer mit der Vorgeschichte Geheimpolizei.
Wenn ein Dieb bei dir einfach nur dafür da ist Türen und Schlösser zu öffen spielt das natürlich keine Rolle.

Du, das mit dem "Selbstzweck" war kein Angriff. Im Gegenteil, ich neige auch zu detaillierten Geschichten, denn auch ich kann so leichter in den Charakter rein finden.

Aber: Ich sehe den Hintergrund als Aufhänger für den SL, charakterbezogenes Drama einzubringen. Flags, Bangs, Kicker, wenn man so will. Wenn die Geschichte nur dazu da ist, den anderen was von sich erzählen zu können, hilft mir das auch nicht weiter. Und Details wie Herkunft, Eltern oder Beruf des Vaters lassen sich, wenn sie nicht für genannte Aufhänger relevant sind, auch schnell improvisieren.

Naja, wir highjacken hier aber gerade den Thread. Die Geschichte allein kann helfen, das Rollenspiel zu fördern. Die allein seligmachende Lösung ist sie aber auch nicht.
Titel: Re: Hilfe! Wie motiviere ich meine Gruppe zum Rollenspiel?
Beitrag von: Benjamin am 20.08.2009 | 16:42
bobibob, guck mal:
Zitat
SL als Auftraggeber: Du bist also der Horst und möchstest diesen wichtigen Auftrag für mich erledigen. Was hast du denn vorher gemacht?
Spieler: Ich sags ihm.
SL als Auftraggeber: OK und wo kommst du her?
Spieler: Sag ich ihm auch.
SL als Auftraggeber: Und dein Freunde was haben die gemacht und wo kommen die her?
Spieler: Das geht den einen Scheißdreck an. Ich sag, dass ich es nicht weiß.
Spieler: Hab ich jetzt den Job?

Zitat
In einem Kampf mit einem Orc ist dir an deiner im Spiel erspielten Geschichte was genau Wichtig? die Interessiert den Orc auch nicht im geringsten.
Ich meinte den Spielerhalbork.
Titel: Re: Hilfe! Wie motiviere ich meine Gruppe zum Rollenspiel?
Beitrag von: Skele-Surtur am 20.08.2009 | 17:00
Tja, wie lange geht das denn schon so mit der Runde? Vielleicht brauchen die Spieler einfach nur ein wenig mehr Zeit. Ich hab ein paar Jungs in meiner Runde gehabt, denen das ewige Hacken und Slashen erst langweilig werden musste, ehe sie endlich mit dem Rollenspielen angefangen haben.
Titel: Re: Hilfe! Wie motiviere ich meine Gruppe zum Rollenspiel?
Beitrag von: Retronekromant am 20.08.2009 | 18:20
Das DMG sagt: "Deine Aufgabe als DM ist es, dass das Spiel für alle Beteiligten an Maximum an Spaß bringt" (damit bist auch du selbst gemeint, also vielleicht wäre es als absolute Ultima Ratio sinnvoll die Runde zu verlassen, wenn du nur über Storytelling, deine Spieler aber nur durch taktisches Spiel gereizt werden. Aber ich denke das lässt sich schon irgendwie anders arrangieren. Hast du denn absolut kein Spaß an Kämpfen und dergleichen ? D&D ist kein Mage&Co (kenne das System nicht, kann mir aber schon denken worum es da so geht ;))


Falls du ihnen mal vorführen willst, wie "toll" (aus deiner Sicht) Charakterspiel sein kann, mache vll folgendes: Sage zum Ende der Session "Nächstes mal will ich was ausprobieren, ihr könnt eure Charakterblätter daheim lassen".

Dann machst du ein improvisiertes Erzählspiel, und zwar mit Charakteren die nur aus Geschichte bestehen und die keine Werte haben. Jeder kann sich seinen Charakter so "bauen" wie er ihn haben möchte, ohne "technische" Einschränkungen. Wenn die Spieler an sowas Gefallen finden, kannst du sie nach und nach hinführen. Wenn nicht, dass lass es bleiben, denn dann macht es ihnen einfach kein Spaß.
Man muss kein Rollenspiel oder "Charakterspiel" betreiben, wenn man D&D spielt, es macht auch ohne Spaß !
Ganz im Gegenteil, wenn man partout keine Lust auf sowas hat, vermiest es nur den ganzen Spielspaß, wenn man es "aufzwingt". D&D ist als reines Fantasy-Taktikspiel genauso Gold wert, wie als Rollenspiel.

PS: Und höre bloß nicht auf Kiesowsche Plattitüden ala "Man muss die Spieler zu gutem Rollenspiel (tm) erziehen !!!11elf" oder "Wer 'powergamed' (das Wort ist DSA-Jargon und bedeutet soviel wie Charakteroptimierung), dem sollte man erstmal alles wegnehmen, und dessen Char in einer Unterhose rumlaufen lassen".
Lass die Spieler in dieser Erzähl-Runde ohne Einschränkungen ihre Chars bauen und interagieren und lass sie selbst einen Plot erzeugen dadurch !

PPS: Es gibt noch sehr viel andere Dinge außer den zwei Polen "Hack n Slash" und "Stimmungsspiel". Die Zauberformel heißt: Sandbox und Adventure Gaming. Lasse zb strategische Entscheidungen relevanter werden, etc. pp. Gibt viele Möglichkeiten jenseits vom "Charakterspiel", wie man eine Taktikbetonte Runde aufbessern und aufwerten kann. Wichtig ist aber in einer solche Runde halt einfach, dass man sich wirklich an die Regeln bindet, als Spieler und als DM. Du kannst dann zb den Charakteren einen Hintergrund geben, indem sie vor Dilemmae gestellt werden und moralische Entscheidungen treffen müssen. Ich halte auch nicht viel, von übertriebenen "Hintergrundgeschichten" für neue Charaktere. Die sollten sich vielmehr entwickeln !

Was ich eigentlich damit sagen will: Viele Spieler und DMs geben "schlechtem Rollenspiel" die Schuld, dass die Runde keinen Spaß bringt. Aber nicht selten gibt es andere Gründe dafür. Gerade D&D kann bei klarer Regeleinhaltung auch völlig ohne Charakterspiel großen Spaß bringen !

PPPS: Weil ich diesen "Tipp" schon öfters gelesen habe, noch eine letzte Warnung: Nimm ihnen bloß nicht die Battlemat weg ! Das ist der fatalste Fehler, den man machen kann in so einem Fall glaube ich ;))
Titel: Re: Hilfe! Wie motiviere ich meine Gruppe zum Rollenspiel?
Beitrag von: SeelenJägerTee am 20.08.2009 | 19:05
Ich denke die Hauptfrage ist doch die:
Wollen deine Spieler "Rollenspiel" oder "Tabletop mit 1er Figur je Spieler".
Wenn sie das zwetiere wollen und du das erstere, dann wäre es vlt sinnvoller sich ne neue Gruppe zu suchen.

(Soll nicht heißen, dass ich nicht empfehle sie mal Rollenspiel probieren zu lassen um zu schauen ob's ihnen gefällt.)
(Und eigentlich gibt's unter den Rollenspielern ja noch die Fraktionen der ROLLENSpieler und der RollenSPIELER.)
Titel: Re: Hilfe! Wie motiviere ich meine Gruppe zum Rollenspiel?
Beitrag von: Eran am 20.08.2009 | 20:31
Hallo,

hat sich ja einiges getan.

Was ich sinnvoll finde ist, die Spieler zu bitten ihre Charaktere kurz in Stichpunkten zu skizzieren. Das ist im Grunde besser als die 10 Fragen zum Hintergrund die ich mir ausgedacht hatte.

Auch die Idee NSC auftauchen zu lassen mit denen geredet werden muss ist gut. Hatte ich auch schon vor im nächsten Abenteuer so zu machen, das wird zum Teil ein Stadtabenteuer.

Meine Gruppe will kämpfen und kein Story-Rollenspiel, das ist mir schon klar und das ist auch gut so. Damit habe ich nur nicht so viel Erfahrung, aber warum nicht auch in diese Richtung mal dazulernen. Das Problem ist halt nur, dass die Spieler wirklich ein Berieselungsspiel spielen wollen und das geht etwas zu weit. Ein wenig sollten sie schon mitmachen und dazu gehört für mich, dass die 4 Charaktere, jeder für sich, wenigstens ein paar Besonderheiten haben die typisch für sie sind. Dazu finde ich, sollte man sich durchaus ein paar Gedanken machen bevor man anfängt zu spielen. Mit dem Spielen kommen dann noch Eigenheiten dazu. Eigentlich ging ich davon aus, dass man fast automatisch ein Bild von seinem Charakter hat, das diesen besonders macht. In diesem Fall kann ich auch Ein zustimmen, dass man keinen Hintergrund braucht, auch wenn dieser nicht schaden muss. Doch meine 4 Jungs haben mir gezeigt, dass es auch möglich ist den Charakter nur aus Werten bestehen zu lassen, oder zumindest fast nur aus Werten. Wenn der Zwerg einen typischen Zwerg darstellen würde wäre ich ja zufrieden. Man bekommt immerhin mit, dass er keinen Meschen spielt. Ein wenig griffigere Charaktere würden mir helfen auf die Spieler einzugehen, damit es allen mehr Spass macht. Das ist auch schon alles.

Auch werde ich nun nochmal einzeln mit den Leuten sprechen, wegen der Stichpunkte. Der eine von ihnen wird dies wahrscheinlich nicht hinbekommen, da muss ich ihn ja nicht bloßstellen, wenn ich sowas einfordere.

Danke schonmal für die vielen Antworten.
Titel: Re: Hilfe! Wie motiviere ich meine Gruppe zum Rollenspiel?
Beitrag von: Ludovico am 21.08.2009 | 08:39
 :d

Ich finde das gut, wie Du die Sache angehst.

Habt ihr denn schon mal darüber gesprochen, was ihr euch vom Spiel verspricht (Ansprüche, etc.)?
Ich denke, des Pudels Kern liegt irgendwie in diesem Aspekt begraben und da fände ich es sinnvoll, wenn sich sowohl die Spieler als auch Du als SL versuchen, über diese Dinge klarzuwerden und aufeinander zuzugehen.
Titel: Re: Hilfe! Wie motiviere ich meine Gruppe zum Rollenspiel?
Beitrag von: Retronekromant am 21.08.2009 | 09:50
vorsicht ! Berieselungsspiel...hm...

Das ist natürlich verkehrt ! Aber wie wärs hiermit: Mache Kämpfe, die so schwierig sind, dass sie wirklich zu knabbern haben, wenn sie nicht wollen, dass ihre Charaktere ins Gras beißen. Dann müssten sie eben auch sich anstrengen, von der taktischen Seite her.

Taktik/Tabletop/Wargaming hat relativ wenig mit Berieselung zu tun, wenn ich es spiele eigentlich. WEniger noch als Atmo- oder Storyspiel, wobei ich von letzterem kein großer Fan bin ;)

Wegen Hintergrund und Stichpunkte: Lass die Leute Charaktermerkmale aufschreiben. Das ja, aber bitte keine Hintergrundgeschichten. Die braucht kein Mensch vor dem Spiel, sowas kann man während des Spiels machen, im gleichen Maße, wie einem der Charakter ans Herz wächst.

Ich bin fast sicher: Sobald Kämpfe kommen, bei denen der Tod wahrscheinlich ist, oder auch mal eintritt (du solltest niemals Würfel drehen, und im Kampf solltest du immer offen würfeln), werden deine Mitspieler ihren Spaß haben ! Vielleicht denken sie: "Ach, egal was wir machen, es kann uns eh nix passiern!". Dadurch kommt dann Langeweile zu Stande. Würde mir auch so gehen, wenn mein Spielleiter so denken würde.
Wenn du es schaffst, sie zu fordern taktisch gesehen, kommt bestimmt auch was zurück.

Wie bist du so mit der EP und Schätzevergabe ? Eher großzügig , oder eher knausrig ?
Beides ist verkehrt, und beides kann zu Situationen führen, wie sie oben geschildert wurden !
Halte dich an die EP- und Schätzevorgaben im DMG, da ist ein gutes Spielgefühl garantiert.

In was für einer Welt spielt ihr denn so ?

Also warum ich all diese Fragen stelle: Für mich sieht die Situation so aus, dass deine Spieler ein typischer Fall von "unterforderten Taktikern" sind, die eben vielleicht auch ganz gern ein bisschen (!) RP betreiben würden, wenn sie entsprechend gefordert werden

Titel: Re: Hilfe! Wie motiviere ich meine Gruppe zum Rollenspiel?
Beitrag von: Der Nârr am 21.08.2009 | 10:06
Die Spieler nicht ausfragen, da können sie nur reagieren. Meine Empfehlung: Mit Angeboten zuschütten. Selber beim Ausspielen dick auftragen. Den NSC Hintergrund geben und die Spielercharaktere damit konfrontieren. Da ist ein Zwerg? Wie reagiert er auf andere Zwerge? Wie gehen die Orks damit um, wenn sie gedisst werden, eben weil sie Orks sind? ("Solche wie ihr werden hier nicht bedient" - wenn die Orks dann aufmucken, wird der Wirt die Stadtgarde alarmieren - einfach nur mit rumkloppen kommt man da nicht weiter.)

Zu schwierige Kämpfe haben ein Problem: Auf einmal ist ein Kampf dann viel schwieriger, obwohl die Spieler es gewohnt sind, dass die Kämpfe angemessen für ihr Level sind. Da werden Köpfe rollen und die Spieler sind dann stinkig! Keine gute Idee.

Die Spieler wollen sich berieseln lassen, da würde ich auch den Spieltermin mal nachfragen wollen: Kommen die Spieler von der Arbeit oder Schule, sind gestresst? Vielleicht möchten sie das Rollenspiel wirklich nur zum Abreagieren nutzen oder um auszuspannen und allmählich ins Wochenende überzudriften? Trefft ihr euch Abends, wenn man schon einen vollen Tag hinter sich hat, oder schon am Nachmittag? Eventuell könnte es helfen, mal einen anderen Termin auszuprobieren und dem Rollenspiel so mehr Bedeutung zuzumessen.

Vielleicht würden auch Einstimmungsübungen helfen. Ihr könntet auch gemeinsam überlegen, was es mit den Charakteren auf sich hat. Dazu ist es vielleicht eine Hilfe, selber mal eigene Charaktere vorzustellen - offenbar kennen die Spieler sowas ja noch gar nicht. Zeig ihnen mal alte Charaktere von dir und erzähl ihnen was über die Charaktere. Sie brauchen ja auch erstmal Vorbilder und Richtlinien, an denen sie sich orientieren können. Und wenn dann der Spieler des Barbaren sich vielleicht was für den Zwergenkleriker ausdenken kann, ist das doch auch nicht verkehrt. So kommen die Spieler ins Gespräch und werden vielleicht besser aktiviert.

Statt reinen Fragen oder der Aufforderung nach Stichpunkten würde ich auch engere Vorgaben machen. Zum Beispiel könntest du ausprobieren, einfach zu verlangen, dass jeder Charakter ein Geheimnis hat. So etwas ist auch eine Stütze, wie gesagt, manchen Spielern fällt es schwer, sich völlig frei etwas auszudenken, weil die Möglichkeiten einfach zu viele sind. Wenn man dann gesagt bekommt: Denk dir ein Geheimnis aus! (Was etwas völlig anderes ist als die Frage: Hat dein Charakter ein Geheimnis?) - Vielleicht kommt dann eher etwas.
Titel: Re: Hilfe! Wie motiviere ich meine Gruppe zum Rollenspiel?
Beitrag von: bobibob bobsen am 21.08.2009 | 12:57
@ WorldEater

Zitat
Wegen Hintergrund und Stichpunkte: Lass die Leute Charaktermerkmale aufschreiben. Das ja, aber bitte keine Hintergrundgeschichten. Die braucht kein Mensch vor dem Spiel, sowas kann man während des Spiels machen, im gleichen Maße, wie einem der Charakter ans Herz wächst.

Das mag deine Meinung sein aber nicht meine. Mir wächst ein Spieler mit einer Vorgeschichte eigentlich sofort ans Herz, gerade weil er halt die Stufe der reinen Zahlenwerte verläßt und zu einem Charkter wird. Weiterhin gebe ich dem SL Anregungen und Ansatzpunkte für Abenteuer. Während des Spiels erstellte Hintergrundgeschichten waren bei mir nie "rund".
Titel: Re: Hilfe! Wie motiviere ich meine Gruppe zum Rollenspiel?
Beitrag von: Eran am 21.08.2009 | 14:58
Die Kämpfe sind schon relativ hart und knapp. Taktikelemente haben wir schon, auch wenn ich da SL vielleicht sogar noch zulegen könnte.

Schätze (gold) vergebe ich eher leicht unterdurchschnittlich, am Ende des Abenteuers gibt dann noch einen größeren Schatz. Bei magischen Gegenständen bin ich eher nicht so knauserig, um auszugleichen, dass der eine oder andere SC schwächer ist als die anderen, das wird aber auch noch etwas weniger werden.

EP vergebe ich grob nach DMG, aber in der Regel runde ich ab, da die SC nicht soo schnell aufsteigen sollten. Das sind die Spieler aber schon von ihrem alten SL gewohnt, da bekommen sie bei mir eher mehr EP.

Wir spielen immer donnerstags, abends. Die Gruppe trifft sich schon seit über 13 Jahren donnerstags. Storytelling würde auch nicht zur Runde passen.

Vielleicht bekomme ich sie ja dazu ihren Charakteren ein paar mehr Ecken und Kanten zu verschaffen. Wenn nicht machen wir halt wie bisher weiter. Das Taktikspiel macht ja durchaus auch Spaß.
Titel: Re: Hilfe! Wie motiviere ich meine Gruppe zum Rollenspiel?
Beitrag von: Retronekromant am 21.08.2009 | 21:48
Du könntest damit Anfangen, dass du für alternative Lösungswege, die aktives Charakterspiel erfordern +25% Bonus EP gibst. Und/oder, falls kein Spieler ein "Mauerblümchen" ist und einen Barden spielt, kannst du die sozialen SKills abschaffen, und durch Ausspielen ersetzen. (Eingesetzte Ränge in den Skills können neu verteilt werden, Bluffen für Finte und Diversion ausgenommen)

Mit "Storytelling" meinte ich eher den DM-Archetyp, nicht den Spielstil. Viele Storyteller-DMs neigen zu knausriger EP-Vergabe, wenig Macht und Magie für die SC, stringenten Plots und laschen Kämpfen (Auch wenn letztere nicht lasch wirken, es aber letztlich sind, da die SC nicht "sterben können" aufgrund von Würfeldrehen).
Das frustriert eben anders geartete Spieler meist ein wenig bis unglaublich sehr ;)

Ich behaupte mal, jeder "Taktikspieler", der gefordert wird, und dem ansonsten auch alles gefällt, der ist bereit - wenn man mit ihm redet - auch bereit ein bisschen RP zu machen.

Zitat
Das mag deine Meinung sein aber nicht meine. Mir wächst ein Spieler mit einer Vorgeschichte eigentlich sofort ans Herz, gerade weil er halt die Stufe der reinen Zahlenwerte verläßt und zu einem Charkter wird. Weiterhin gebe ich dem SL Anregungen und Ansatzpunkte für Abenteuer. Während des Spiels erstellte Hintergrundgeschichten waren bei mir nie "rund".

Ich finde ja außer ein paar groben Infos zum Wo und wer, sollte man den Charakter sich im Spiel entwickeln lassen.
Okay, das gilt natürlich nicht für Cahraktere die man für ein Abenteuer auf höheren Stufen erstellt, die sollten schon ein wenig (!!!) Hintergnud haben.

Aber ich hatte eine Spielerin, die hat mich mal mit mehreren Din-a-4 Seiten gedrucktem (!) Hintergrund für einen Stufe 2 Chara gequält. Da hab ich nur gesagt: "Bitte in 5 Sätzen" ;)
Titel: Re: Hilfe! Wie motiviere ich meine Gruppe zum Rollenspiel?
Beitrag von: Benjamin am 22.08.2009 | 09:48
Erziehungs-EP und erzwungenes Ausspielen sind für mich garantierte Spaßkiller und Gründe, gar nicht mehr zu spielen, danke.
Titel: Re: Hilfe! Wie motiviere ich meine Gruppe zum Rollenspiel?
Beitrag von: nicolai am 22.08.2009 | 10:41
...meiner Ansicht nach beginnt aktives Rollenspiel bei der Interaktion der Spieler, resp. ihrer Charaktere untereinander. Um ein solches zu initiieren, schlage ich Dir vor, den Spielern z. B. etwas zu geben (Beute oder so), das für alle gleich brauchbar ist, nicht einfach verkäuflich und äußerst mächtig, und vor allem nicht teilbar, wie etwa ein Artefakt (es empfiehlt sich, ihnen dieses später wieder abzuluchsen/wegzunehmen). Voraussichtlich werden alle vier (Spieler) diesen Gegenstand haben wollen, was sie dazu zwingen sollte, sich auf irgendeine Lösung zu einigen...
Sollten sie ihre Charaktere dabei töten, empfiehlt es sich, auf ein "tabletop" auszuweichen, wenn nicht, sollten sie begonnen haben, ihre Charaktere, bzw. deren Besitzansprüche argumentell zu untermauern, und da wahrscheinlich keiner von ihnen von vorneherein auf den Besitz oder die Nutzung verzichten will, sollte die Gier sie in weiterer Folge dazu bringen, ihre Charaktere, bzw. deren Tiefe immer mehr auszubauen, um ihren Argumenten Glaubwürdigkeit zu verleihen. Ein erster Schritt...
Da Du in der glücklichen (???) Lage bist, eine Gruppe aus faktisch reinen Kampfcharakteren zu leiten, so mach´ Dir das doch einfach zunutze und integriere sie in eine Armee/Kriegskampagne, was sie in gewißer Weise dazu zwingt, mit zumindest einigen NSC´s zu interagieren (Vorgesetzte, Untergebene), da sie ja schließlich jetzt Teil einer hierarchischen Ordnung mit starren Regeln und auch der Möglichkeit, diese mit Nachdruck durchzusetzen sind. Ein weiterer Schritt...
Und schließlich bietet sich noch an, einzelnen Charakteren gewiße Dinge (Gegenstände, Zauber, sonstiges) anzubieten, für deren Erwerb/Verleihung/Besitz sie sich "als würdig erweisen" müssen, beispielsweise ihr (D & D spezifisch) ihr "alignement" nachweisen, indem sie von ihrem bisherigen Lebensweg berichten oder ähnliches - noch ein weiterer Schritt...
Abschließend noch : jeder Charakter benötigt von Zeit zu Zeit Ausrüstung, Verpflegung und ähnliche Dinge, und in der Welt von D & D gibt es keinen Supermarkt; man besucht also einen Markt, einzelne Händler oder Gilden, Handwerker, etc., um sich Dinge zu besorgen, und ein simples Abrücken vom Schema "ich kauf´ ein Schwert - gut, das kostet zehn Gold" in Richtung "Wo kriegst Du es - was soll es für eines sein - hast Du Sonderwünsche - ich arbeite nicht für jeden - türkischer Bazaar - diese Münzen kenne ich nicht, geht erst zu einem Geldwechsler, etc." sollte das Rollenspiel ganz bei klein forcieren - abgesehen davon gehen Charaktere naturgemäß gerne einkaufen, bzw. ihr Geld ausgeben, und störrische, gierige, gewiefte, hinterlistige, redegewandte, betrügerische und was weiß ich noch alles Händler oder Handwerker sollten die Spieler eigentlich doch ein wenig zum Rollenspiel motivieren, die jeweiligen Gegenparte zu beschreiben und auszuspielen ist dann allerdings Deine Sache als Spielleiter - laß´ Dich einfach nicht unterkriegen, heute ist Markttag, und "ich kaufe - das kostet" gibt es einfach nicht...  
Titel: Re: Hilfe! Wie motiviere ich meine Gruppe zum Rollenspiel?
Beitrag von: Retronekromant am 22.08.2009 | 15:51
Nein, keine Erziehungs-EP, sondern Bonus (!) EP !
Die gibt es schließlich auch für Geländevorteil etc., also warum nicht für das frieldiche Lösen eines Encounters ?
Man kann ja "klein" anfangen. Also nach RAW-Diplo-Skill.
Dann eine Sitzung später sagst du: Wenn euch gute Argumente einfallen, oder ihr etwas plausible aus der Sicht eures Charakters rüber bringt, gibt es einen +2 (+4 +6 +8) Bonus auf euren Diplo-Wurf
Oder alternativ, wenn das nicht fruchtet schlägst du vor: Ihr könnt anstatt auf DIplo zu würfen 20 nehmen, wenn ihr es ausspielt.

Nur ein Vorschlag...wenn deine Spieler nicht darauf eingehen, haben sie vielleicht auch einfach keine Lust auf Charakterspiel, und in dem Fall sollte man es doch bei der bisherigen Spielweise lassen, oder an anderen "Rädchen schrauben" (siehe Oben)


@Nicolai und deine tollen Tipps:
Zitat
(es empfiehlt sich, ihnen dieses später wieder abzuluchsen/wegzunehmen)

Das ist einfach nur das hinterletzte !
In jedem Leitfaden zum Spielleiten wird davon abgeraten, und zwar völlig unabhängig davon, welchen Stil man letztlich spielt.

Auch die anderen Tipps von nicolai kann man in die Tonne kloppen eigentlich (Hartwurstszenen ausspielen wie Einkäufe -> Müll !)

Zitat
"ich kaufe - das kostet" gibt es einfach nicht...

Doch, gibt es.
Einkäufe ausspielen ist das langweiligste und irrelevanteste was es gibt. Noch um Längen langweiliger und hartwurstiger als Lagerfeuer und Tavernenabende.
Mit sowas würde der Threadersteller seine Spieler vermutlich vollends vergraulen.
Titel: Re: Hilfe! Wie motiviere ich meine Gruppe zum Rollenspiel?
Beitrag von: Eran am 22.08.2009 | 16:53
Hallo mal wieder,

also in dem Sinne, dass die SC mit NSC reden findet ja Rollenspiel statt. Auch nehmen die SC nicht immer Plan B oder die Kampflösung. Der Tipp es so zu gestalten, dass sie noch mehr untereinander reden ist jedoch gut. Das kommt zwar auch schon vor, aber halt weniger häufig als ich das aus anderen DnD-Runden kenne. Wahrscheinlich liegt es daran, dass die Gespräche nur über Taktik ablaufen.

Das Problem was ich habe ist halt, dass die SC alle so ähnlich sind und sich nur durch leichte Vorlieben der Spieler unterscheiden. Der Spieler des Halbork-Barbaren hat z.B. lange einen Paladin gespielt und das kommt immer noch durch. Aber was soll man von einem rechtschaffen guten Halbork-Barbaren halten? Der Zwerg ist wie schon erwähnt zwergisch, da kann man was machen, weiß auch schon was. Der Kleriker wird sich bald für eine Gottheit entscheiden müssen und spielt diese dann hoffentlich auch aus, aber da kann man ja auch was machen. Er will die Animal-Domain haben um mit Tieren reden zu können und neutral soll der Gott sein. Da dachte ich an Silvanus oder Uthgart. Der Halbork-Krieger wird ein Moscha bleiben, aber das will ich auch nicht ändern.

Natürlich ist es auch eher mein Problem und es sollte nicht zu einem Problem der Gruppe werden.
Die 10 Fragen haben sie nicht beantwortet und eigentlich nur lachend gesagt: "Wir sind die Donnerstagsgruppe, dachtest du wirklich wir beantworten die Fragen." Naja, sie haben Jahrzehnte so gespielt - ohne ROLLENspiel. Der Spieler des Cleric meinte noch zu mir er hätte noch nie etwas zu seinen Charakteren geschrieben und er wüsste gar nicht was er da schreiben soll.
Dann habe ich sie gebeten zu ihren SCs je ca. 3 Stichpunkte zu überlegen, damit ich auch darauf eingehen kann, wenn ich meine Plots baue und damit ihre Charaktere etwas mehr Wiedererkennungswert haben. Das fanden sie auch nicht gut.

Tja, irgendwelche Plothooks finde ich schon. Sie sind da immerhin nicht so wählerisch und folgen dem Roten Faden, den ich besser nicht oder nicht zu oft weglassen sollte.

@nicolai: Was für einen Gegenstand würdest du der Gruppe denn geben den alle benutzen können. Die Gruppe ist eher so drauf, dass sie die Gegenstände aufteilen, da gibt es von denen aus nur einmal die Klärung wer dat Ding bekommt und dann behält der es auch.
Titel: Re: Hilfe! Wie motiviere ich meine Gruppe zum Rollenspiel?
Beitrag von: Retronekromant am 22.08.2009 | 17:17
Höre lieber nicht auf Nicolai (zumindest nicht auf den Teil mit dem wieder wegnehmen)

Noch ein Tipp: Keine Plots bauen ! Kein Mensch braucht Plots ! Plots entstehen *beim* Spiel !
Kartographiere deine Welt in Hex-Feldern. Oder nimm fertige Settings wie Wilderlands, wo das schon gemacht ist. Baue Quests und Dungeons dort hinein. Der "Plot" ergibt sich dann ganz von alleine.
Suche mal im Forum nach "Sandbox spielen".
Wenn etwas diesem Spielertyp, den du schilderst, gefällt, dann ist es Sandbox.
Titel: Re: Hilfe! Wie motiviere ich meine Gruppe zum Rollenspiel?
Beitrag von: Heretic am 22.08.2009 | 17:30
...meiner Ansicht nach beginnt aktives Rollenspiel bei der Interaktion der Spieler, resp. ihrer Charaktere untereinander. Um ein solches zu initiieren, schlage ich Dir vor, den Spielern z. B. etwas zu geben (Beute oder so), das für alle gleich brauchbar ist, nicht einfach verkäuflich und äußerst mächtig, und vor allem nicht teilbar, wie etwa ein Artefakt (es empfiehlt sich, ihnen dieses später wieder abzuluchsen/wegzunehmen). Voraussichtlich werden alle vier (Spieler) diesen Gegenstand haben wollen, was sie dazu zwingen sollte, sich auf irgendeine Lösung zu einigen...
Sollten sie ihre Charaktere dabei töten, empfiehlt es sich, auf ein "tabletop" auszuweichen, wenn nicht, sollten sie begonnen haben, ihre Charaktere, bzw. deren Besitzansprüche argumentell zu untermauern, und da wahrscheinlich keiner von ihnen von vorneherein auf den Besitz oder die Nutzung verzichten will, sollte die Gier sie in weiterer Folge dazu bringen, ihre Charaktere, bzw. deren Tiefe immer mehr auszubauen, um ihren Argumenten Glaubwürdigkeit zu verleihen. Ein erster Schritt...
Da Du in der glücklichen (???) Lage bist, eine Gruppe aus faktisch reinen Kampfcharakteren zu leiten, so mach´ Dir das doch einfach zunutze und integriere sie in eine Armee/Kriegskampagne, was sie in gewißer Weise dazu zwingt, mit zumindest einigen NSC´s zu interagieren (Vorgesetzte, Untergebene), da sie ja schließlich jetzt Teil einer hierarchischen Ordnung mit starren Regeln und auch der Möglichkeit, diese mit Nachdruck durchzusetzen sind. Ein weiterer Schritt...
Und schließlich bietet sich noch an, einzelnen Charakteren gewiße Dinge (Gegenstände, Zauber, sonstiges) anzubieten, für deren Erwerb/Verleihung/Besitz sie sich "als würdig erweisen" müssen, beispielsweise ihr (D & D spezifisch) ihr "alignement" nachweisen, indem sie von ihrem bisherigen Lebensweg berichten oder ähnliches - noch ein weiterer Schritt...
Abschließend noch : jeder Charakter benötigt von Zeit zu Zeit Ausrüstung, Verpflegung und ähnliche Dinge, und in der Welt von D & D gibt es keinen Supermarkt; man besucht also einen Markt, einzelne Händler oder Gilden, Handwerker, etc., um sich Dinge zu besorgen, und ein simples Abrücken vom Schema "ich kauf´ ein Schwert - gut, das kostet zehn Gold" in Richtung "Wo kriegst Du es - was soll es für eines sein - hast Du Sonderwünsche - ich arbeite nicht für jeden - türkischer Bazaar - diese Münzen kenne ich nicht, geht erst zu einem Geldwechsler, etc." sollte das Rollenspiel ganz bei klein forcieren - abgesehen davon gehen Charaktere naturgemäß gerne einkaufen, bzw. ihr Geld ausgeben, und störrische, gierige, gewiefte, hinterlistige, redegewandte, betrügerische und was weiß ich noch alles Händler oder Handwerker sollten die Spieler eigentlich doch ein wenig zum Rollenspiel motivieren, die jeweiligen Gegenparte zu beschreiben und auszuspielen ist dann allerdings Deine Sache als Spielleiter - laß´ Dich einfach nicht unterkriegen, heute ist Markttag, und "ich kaufe - das kostet" gibt es einfach nicht...  
Tu bitte dem Thread und dir und vor allem uns einen Gefallen, und spar dir solche Posts wie diesen, die vor Unkenntnis und nonexistenter SL-Erfahrung triefen.
Du hast keinerlei Erfahrung vom Spielleiten, und solltest es echt bleiben lassen. Du bist eine Schande für alle Rollenspiel-SLs.
 :q
Titel: Re: Hilfe! Wie motiviere ich meine Gruppe zum Rollenspiel?
Beitrag von: Pyromancer am 22.08.2009 | 17:33
Wenn etwas diesem Spielertyp, den du schilderst, gefällt, dann ist es Sandbox.

Halte ich für ein Gerücht. Wahrscheinlich wollen sie nur zum nächsten Kampf gerailroadet werden.
Titel: Re: Hilfe! Wie motiviere ich meine Gruppe zum Rollenspiel?
Beitrag von: Eran am 22.08.2009 | 19:44
Sandbox ist nix für die Gruppe, denke ich. So wie es um die Eigeninitiative der Spieler steht macht das keinen Sinn. In diesem meinem Fall ist denke ich Plot bauen und auch ein wenig railroaden völlig ok (mal ehrlich, irgendwie railroaden doch die meisten SL in gewisser Weise, nur nennt man es nicht so, wenn es nicht als störend wahrgenommen wird). 8]
Titel: Re: Hilfe! Wie motiviere ich meine Gruppe zum Rollenspiel?
Beitrag von: Benjamin am 22.08.2009 | 20:09
Wollen die eigentlich Cadwallon spielen, eh?

Wie gesagt, probiers mit "Man sieht sich immer zweimal im Leben!". Spieler machen ständig was und die Spielwelt vergisst nichts.
Titel: Re: Hilfe! Wie motiviere ich meine Gruppe zum Rollenspiel?
Beitrag von: Christoph am 22.08.2009 | 20:21
Sandbox ist nix für die Gruppe, denke ich. So wie es um die Eigeninitiative der Spieler steht macht das keinen Sinn. In diesem meinem Fall ist denke ich Plot bauen und auch ein wenig railroaden völlig ok (mal ehrlich, irgendwie railroaden doch die meisten SL in gewisser Weise, nur nennt man es nicht so, wenn es nicht als störend wahrgenommen wird). 8]

Versuch einen Spieler aufzutreiben der mit einer Sandbox gut bedient ist und lass diesen die Gruppe mitschleifen.
Titel: Re: Hilfe! Wie motiviere ich meine Gruppe zum Rollenspiel?
Beitrag von: Pyromancer am 22.08.2009 | 20:28
Versuch einen Spieler aufzutreiben der mit einer Sandbox gut bedient ist und lass diesen die Gruppe mitschleifen.

Das kommt auf meine Liste der 100 dümmsten Spielleiter-Hinweise.
Titel: Re: Hilfe! Wie motiviere ich meine Gruppe zum Rollenspiel?
Beitrag von: Haukrinn am 22.08.2009 | 20:40
Warum? Die Chance, dass dann tatsächlich alle zumindest etwas Spaß haben, ist bestimmt höher als jetzt.
Titel: Re: Hilfe! Wie motiviere ich meine Gruppe zum Rollenspiel?
Beitrag von: Christoph am 22.08.2009 | 20:47
Das kommt auf meine Liste der 100 dümmsten Spielleiter-Hinweise.

Wenn du meinst. Ich habe gute Erfahrungen mit derart gemischten Teams gemacht.
Titel: Re: Hilfe! Wie motiviere ich meine Gruppe zum Rollenspiel?
Beitrag von: Pyromancer am 22.08.2009 | 20:53
Warum? Die Chance, dass dann tatsächlich alle zumindest etwas Spaß haben, ist bestimmt höher als jetzt.

Und dir kommt der Tipp nicht im geringsten weltfremd und inpraktikabel vor?
Titel: Re: Hilfe! Wie motiviere ich meine Gruppe zum Rollenspiel?
Beitrag von: Haukrinn am 22.08.2009 | 20:54
Im Vergleich zu manch anderem Tipp, der hier gegeben wurde - nein. Aber ja, das ist eine rein relative, keine absolute Einschätzung...  ;)
Titel: Re: Hilfe! Wie motiviere ich meine Gruppe zum Rollenspiel?
Beitrag von: Pyromancer am 22.08.2009 | 20:59
Im Vergleich zu manch anderem Tipp, der hier gegeben wurde - nein. Aber ja, das ist eine rein relative, keine absolute Einschätzung...  ;)

Deswegen hat meine Liste ja auch 100 Punkte.  >;D
Titel: Re: Hilfe! Wie motiviere ich meine Gruppe zum Rollenspiel?
Beitrag von: Retronekromant am 22.08.2009 | 21:53
Also ich kann nur für mich sprechen: Ich liebe Sandbox (als Spieler wie DM). Und ich erkenne mich in dem, was der TE an seinen Spielern auszusetzen hat, teilweise wieder. Daher schloss ich: Sandbox könnte etwas für diese Spieler sein!

Zum Beispiel wird mir spei übel wenn...
...ich eine Hintergrundgeschichte für einen Char schreiben soll (Aber bitte wenigstens eine Seite Fließtext!!!11elf) (Ich gehöre zu den Leuten, die die Meinung vertreten, dass die wahre Hintergrundgeschichte eines Charakters sich durch die Abenteuer bildet, die er erlebt. Deshalb finde ich man sollte nicht mehr als 2-3 Sätze zu einem frisch erstellten Char schreiben, und nochmal 3-4 weitere Sätze zum Charakter und Aussehen)
...wenn überflüssige Sachen ausgespielt werden (Einkäufe, "Pelor zum Gruße, edler Herr", Tavernengedöns...)
...wenn Charakterspiel die Teamfähigkeit der SC behindert ("Nein, ich heile nicht den bösen Schurken, mimimi!")

Aber eben auch, wenn ständig nur geredet wird und Charakterspiel und bla, und nichts passiert (muss wirklich nicht Kämpfe sein, aber wenn halt nur Belanglosigkeiten ausgespielt werden, das geht mir auf den Keks und zwar gehörig!). Da falle ich dann in ein ähnliches Verhalten, wie besagte Spieler, das ich nur zu gut kenne ;)
Titel: Re: Hilfe! Wie motiviere ich meine Gruppe zum Rollenspiel?
Beitrag von: K!aus am 22.08.2009 | 23:34
Zitat
Zitat
...meiner Ansicht nach beginnt aktives Rollenspiel bei der Interaktion der Spieler, resp. ihrer Charaktere untereinander. Um ein solches zu initiieren, schlage ich Dir vor, den Spielern z. B. etwas zu geben (Beute oder so), das für alle gleich brauchbar ist, nicht einfach verkäuflich und äußerst mächtig, und vor allem nicht teilbar, wie etwa ein Artefakt (es empfiehlt sich, ihnen dieses später wieder abzuluchsen/wegzunehmen). Voraussichtlich werden alle vier (Spieler) diesen Gegenstand haben wollen, was sie dazu zwingen sollte, sich auf irgendeine Lösung zu einigen...
Sollten sie ihre Charaktere dabei töten, empfiehlt es sich, auf ein "tabletop" auszuweichen, wenn nicht, sollten sie begonnen haben, ihre Charaktere, bzw. deren Besitzansprüche argumentell zu untermauern, und da wahrscheinlich keiner von ihnen von vorneherein auf den Besitz oder die Nutzung verzichten will, sollte die Gier sie in weiterer Folge dazu bringen, ihre Charaktere, bzw. deren Tiefe immer mehr auszubauen, um ihren Argumenten Glaubwürdigkeit zu verleihen. Ein erster Schritt...
Da Du in der glücklichen (???) Lage bist, eine Gruppe aus faktisch reinen Kampfcharakteren zu leiten, so mach´ Dir das doch einfach zunutze und integriere sie in eine Armee/Kriegskampagne, was sie in gewißer Weise dazu zwingt, mit zumindest einigen NSC´s zu interagieren (Vorgesetzte, Untergebene), da sie ja schließlich jetzt Teil einer hierarchischen Ordnung mit starren Regeln und auch der Möglichkeit, diese mit Nachdruck durchzusetzen sind. Ein weiterer Schritt...
Und schließlich bietet sich noch an, einzelnen Charakteren gewiße Dinge (Gegenstände, Zauber, sonstiges) anzubieten, für deren Erwerb/Verleihung/Besitz sie sich "als würdig erweisen" müssen, beispielsweise ihr (D & D spezifisch) ihr "alignement" nachweisen, indem sie von ihrem bisherigen Lebensweg berichten oder ähnliches - noch ein weiterer Schritt...
Abschließend noch : jeder Charakter benötigt von Zeit zu Zeit Ausrüstung, Verpflegung und ähnliche Dinge, und in der Welt von D & D gibt es keinen Supermarkt; man besucht also einen Markt, einzelne Händler oder Gilden, Handwerker, etc., um sich Dinge zu besorgen, und ein simples Abrücken vom Schema "ich kauf´ ein Schwert - gut, das kostet zehn Gold" in Richtung "Wo kriegst Du es - was soll es für eines sein - hast Du Sonderwünsche - ich arbeite nicht für jeden - türkischer Bazaar - diese Münzen kenne ich nicht, geht erst zu einem Geldwechsler, etc." sollte das Rollenspiel ganz bei klein forcieren - abgesehen davon gehen Charaktere naturgemäß gerne einkaufen, bzw. ihr Geld ausgeben, und störrische, gierige, gewiefte, hinterlistige, redegewandte, betrügerische und was weiß ich noch alles Händler oder Handwerker sollten die Spieler eigentlich doch ein wenig zum Rollenspiel motivieren, die jeweiligen Gegenparte zu beschreiben und auszuspielen ist dann allerdings Deine Sache als Spielleiter - laß´ Dich einfach nicht unterkriegen, heute ist Markttag, und "ich kaufe - das kostet" gibt es einfach nicht... 
Tu bitte dem Thread und dir und vor allem uns einen Gefallen, und spar dir solche Posts wie diesen, die vor Unkenntnis und nonexistenter SL-Erfahrung triefen.
Du hast keinerlei Erfahrung vom Spielleiten, und solltest es echt bleiben lassen. Du bist eine Schande für alle Rollenspiel-SLs.

Also ich finde die Grundidee gar nicht schlecht. Meiner Erfahrung nach reagieren Spieler immer viel sensibler, wenn du ihnen den "Lolli" wegnimmst, als wenn es nur um Gold und XP geht. Und wie mir ein guter Freund erzählt hat, darf man Spielern bei DnD alles antun, wirklich alles, nur bei ihrer Ausrüstung hört der Spaß auf!  >;D

Alles was nicolai anspricht hört sich als gute Ausgangssituation für eine Kampagne an.

Das einzige wo ich Heretic recht gebe, dass es DnD - untypisch erscheint. Aber ihm aus dem Grund obig genannte Fähigkeiten abzusprechen halte ich für sehr stark überzogen.

Vielleicht ist DnD einfach das falsche System, wenn man seine Gruppe zu "mehr Rollenspiel" bringen möchte.
Wir spielen mittlerweile aus dem Grund Warhammer!  >;D

Ach ja:
Bitte verschiebt doch gleich anschließende "DnD(4)-ist-kein-Rollenspiel" Diskussionen in einen eigenen Thread.

Mein Post ist zwar ein wenig off-topic, doch sollte es vorwiegend nicolai den Rücken stärken.

Cheers,
Evil DM.
Titel: Re: Hilfe! Wie motiviere ich meine Gruppe zum Rollenspiel?
Beitrag von: SeelenJägerTee am 22.08.2009 | 23:52
Weils wieder aufgewärmt wurde und auch empfohlen wird.

Auch wenn ich mit Heretecs unfreundlicher Art nicht so ganz übereinstimme gebe ich ihm im Kern der Aussage schon recht.
Alles das (naja zumindest das meiste) klingt für mich nach schlechtem Stil.

Zitat
...meiner Ansicht nach beginnt aktives Rollenspiel bei der Interaktion der Spieler, resp. ihrer Charaktere untereinander. Um ein solches zu initiieren, schlage ich Dir vor, den Spielern z. B. etwas zu geben (Beute oder so), das für alle gleich brauchbar ist, nicht einfach verkäuflich und äußerst mächtig, und vor allem nicht teilbar, wie etwa ein Artefakt (es empfiehlt sich, ihnen dieses später wieder abzuluchsen/wegzunehmen). Voraussichtlich werden alle vier (Spieler) diesen Gegenstand haben wollen, was sie dazu zwingen sollte, sich auf irgendeine Lösung zu einigen...
Den Spielern ein Artefakt zu geben und es ihnen dann wieder Wegzunehmen, darf meiner Meinung nach nur einen Grund haben. Es geht im Abenteuer/der Kampagne um die Wiederbeschaffung eben jenes Artefaktes. Wenn das nicht Plottechnisch geheiligt wird ist das meiner Meinung nach "aus niederen Motiven".
Und gerade dieses "es empfiehlt sich, ihnen dieses später wieder abzuluchsen/wegzunehmen" ist für mich ein absolutes Disqualifikationskriterium des Teilnehmers.

Zitat
Sollten sie ihre Charaktere dabei töten, empfiehlt es sich, auf ein "tabletop" auszuweichen, wenn nicht, sollten sie begonnen haben, ihre Charaktere, bzw. deren Besitzansprüche argumentell zu untermauern, und da wahrscheinlich keiner von ihnen von vorneherein auf den Besitz oder die Nutzung verzichten will, sollte die Gier sie in weiterer Folge dazu bringen, ihre Charaktere, bzw. deren Tiefe immer mehr auszubauen, um ihren Argumenten Glaubwürdigkeit zu verleihen. Ein erster Schritt...
Wenn das ein Schwert ist und nur einer Weapon Focus Heavy Blade hat, die anderen Weapon Focus Bla und Blub.
Dann ist das schon mal hinfällig. Man kann gerade bei DnD sehr gut mit den mechanistischen Vorteilen argumentieren wer das Artefakt haben sollte. (wenn ich das richtig einschätze mit meinem passiv-DnD wissen)
Sollte keiner einen Weapon Focus haben, so werden sie sich eher den Weapon Focus zulegen um ihre Argumentationsgrundlage zu stärken und nicht den Fluff.

Zitat
Da Du in der glücklichen (???) Lage bist, eine Gruppe aus faktisch reinen Kampfcharakteren zu leiten, so mach´ Dir das doch einfach zunutze und integriere sie in eine Armee/Kriegskampagne, was sie in gewißer Weise dazu zwingt, mit zumindest einigen NSC´s zu interagieren (Vorgesetzte, Untergebene), da sie ja schließlich jetzt Teil einer hierarchischen Ordnung mit starren Regeln und auch der Möglichkeit, diese mit Nachdruck durchzusetzen sind. Ein weiterer Schritt..
.
DAS klingt schon ganz gut.

Zitat
Und schließlich bietet sich noch an, einzelnen Charakteren gewiße Dinge (Gegenstände, Zauber, sonstiges) anzubieten, für deren Erwerb/Verleihung/Besitz sie sich "als würdig erweisen" müssen, beispielsweise ihr (D & D spezifisch) ihr "alignement" nachweisen, indem sie von ihrem bisherigen Lebensweg berichten oder ähnliches - noch ein weiterer Schritt...
Wäre OK.

Zitat
Abschließend noch : jeder Charakter benötigt von Zeit zu Zeit Ausrüstung, Verpflegung und ähnliche Dinge, und in der Welt von D & D gibt es keinen Supermarkt; man besucht also einen Markt, einzelne Händler oder Gilden, Handwerker, etc., um sich Dinge zu besorgen, und ein simples Abrücken vom Schema "ich kauf´ ein Schwert - gut, das kostet zehn Gold" in Richtung "Wo kriegst Du es - was soll es für eines sein - hast Du Sonderwünsche - ich arbeite nicht für jeden - türkischer Bazaar - diese Münzen kenne ich nicht, geht erst zu einem Geldwechsler, etc." sollte das Rollenspiel ganz bei klein forcieren - abgesehen davon gehen Charaktere naturgemäß gerne einkaufen, bzw. ihr Geld ausgeben, und störrische, gierige, gewiefte, hinterlistige, redegewandte, betrügerische und was weiß ich noch alles Händler oder Handwerker sollten die Spieler eigentlich doch ein wenig zum Rollenspiel motivieren, die jeweiligen Gegenparte zu beschreiben und auszuspielen ist dann allerdings Deine Sache als Spielleiter - laß´ Dich einfach nicht unterkriegen, heute ist Markttag, und "ich kaufe - das kostet" gibt es einfach nicht...
Wenn die Spieler keinen Bock auf Shopping tour haben würde ich sie nicht dazu zwingen das auszuspielen.
(Es sei denn sie Wollen sich ein maßgeschneidertes Superartefakt von einem namhaften Schmied anfertigen lassen)
Das sorgt nur für einen für alle ätzenden Abend.
Titel: Re: Hilfe! Wie motiviere ich meine Gruppe zum Rollenspiel?
Beitrag von: Retronekromant am 23.08.2009 | 00:41
Zitat
Meiner Erfahrung nach reagieren Spieler immer viel sensibler, wenn du ihnen den "Lolli" wegnimmst

Wenn es im Rahmen einer zufällig ermittelten oder quantitativ erfassten Spielweltlogik geschieht ist dagegen ja auch nichts einzuwenden. Aber wenn der DM irgendwelche willkürlichen Argumente an den Haaren herbeizieht ist das nicht okay. So zum Beispiel "Ein Zauber, der den Gegenstand wegteleportiert, und der sich dem Versuch Magie zu entdecken entzieht" (Dies ist ein Beispiel von sinnloser SL-Willkür aus meiner SL Anfangszeit). Das hatte ich mir dann spontan (und im Nachhinein) einfallen lassen, als ich gemekrt habe, dass ich der Gruppe ein zu starkes Item verpasst hab. Sowas ist einfach nur jämmerlich !

Ansonsten: D&D ist das einzig wahre. Wenn D&D kein Rollenspiel ist, dann mag/betreibe ich keine Rollenspiele ;)
Titel: Re: Hilfe! Wie motiviere ich meine Gruppe zum Rollenspiel?
Beitrag von: Chief Sgt. Bradley am 23.08.2009 | 14:18
Na ja bei D&D geht man halt ab und zu mal in Höhlen, manchmal in Verliese oder Kerker, auch schon mal in eine Gruft und ganz verrückt mal in ein Labyrinth :yawn:
Wenn schon ein Dungeon (Ich mag Dungeons gerne) dann mit Geschichte. Sprich erst die Geschichte und dann den Plan.
Das Regelsystem hat definitv seine Stärken und ich finde es recht einfach zu verstehen. Habe es selbst etwa ein Dutzend mal gespielt. Für Anfänger gut geeignet :d
Du solltest definitiv mit deiner Gruppe sprechen. Der Kleriker sollte sich gaaanz schnell eine Gottheit suchen, weil diese auch immer einen Ansatz zum Rollenspiel bieten kann.
Deine zehn Fragen zum Hintergrund finde ich ne klasse Idee :d
Lass doch deine Gruppe, jeder für sich, mal aufschreiben was seine Wünsche und die seinen Charakters sind.
z.B.: Wo möchte dein SC mal hinreisen? Was möchtest du erleben? Welches Artefakt wünscht du dir für deinen SC? Was wünscht du dir von deinen Mitspielern?
Das ganze kann dir und deiner Gruppe nur helfen, denke ich.

MfG
René
Titel: Re: Hilfe! Wie motiviere ich meine Gruppe zum Rollenspiel?
Beitrag von: Retronekromant am 23.08.2009 | 14:27
Übrigens: In Core-D&D muss ein Kleriker keine Gottheit haben.

Eigentlich sind die Forgotten Realms das einzige Setting, das mir spontan einfällt, wo ein Kleriker eine Gottheit haben muss.
Und selbst da betet ein Kleriker auch noch verschiedene andere Götter an. Ein Azuth-Cleric betet dann z.b. auch mal zu Mystra, Oghma oder Savras
Titel: Re: Hilfe! Wie motiviere ich meine Gruppe zum Rollenspiel?
Beitrag von: Chief Sgt. Bradley am 23.08.2009 | 14:53
Ich möchte hier aus dem Spielerhandbuch 3.5 (Seite 47) zitieren:
"Ein Kleriker nutzt die Macht seiner Gottheit, um dessen Willen zu erfüllen. Man kann aber auch davon ausgehen, dass ein Kleriker die Macht seiner Gottheit dazu verwendet, sein eigenes Los zu verbessern."

"Die meisten Kleriker treten ihrer Kirche als Jugendliche bei, obwohl sich einige von ihnen schon in jungen Jahren zum Dienst für die Gottheit berufen fühlen und einige diesen "Ruf" erst später in ihrem Leben vernehmen."

Ich persönlich finde die Vorstellung einen Kleriker zu spielen, der nicht weiß zu welchem Gott er beten soll doch etwas schwierig. Und für einen Anfänger ist es einfacher denn es gibt ihm eine Vorstellung davon, wie er sich verhalten kann/sollte.

Aber nun genug der Intelligenzfäkalisterei ;)
Du scheinst da erfahren genug zu sein, einen solchen "Gottlosen" zu spielen.
Titel: Re: Hilfe! Wie motiviere ich meine Gruppe zum Rollenspiel?
Beitrag von: Retronekromant am 23.08.2009 | 16:09
Zitat von: Spielerhandbuch/Player's Handbook 3.5, p.30 im Englischen
Some clerics devote themselves not to a god but to a cause or a
source of divine power. These characters wield magic the way clerics
devoted to individual gods do, but they are not associated with any
religious institution or any particular practice of worship. A cleric
devoted to good and law, for example, may be on friendly terms with
the clerics of lawful and good deities and may extol the virtues of a
good and lawful life, but he is not a functionary in a church
hierarchy.
Titel: Re: Hilfe! Wie motiviere ich meine Gruppe zum Rollenspiel?
Beitrag von: Chief Sgt. Bradley am 23.08.2009 | 23:16
Nun du bist bei D&D weit mehr involviert, als ich selbst. Von daher gehe ich mal davon aus, dass du weißt was du tust ;)
Hab Spaß! Das ist das wichtigste.
Titel: Re: Hilfe! Wie motiviere ich meine Gruppe zum Rollenspiel?
Beitrag von: bobibob bobsen am 24.08.2009 | 10:07
@ Worldeater

Zitat
Übrigens: In Core-D&D muss ein Kleriker keine Gottheit haben.
Das ist vollkommen korrekt, dennoch muß er sich wie du in deinem post weiter unten geschrieben hast für einen Glauben/eine Ideologie entscheiden und diesen dann auch konesquent vertreten und er hat halt auch keinen Rückhalt einer Kirche.

Zitat
Deshalb finde ich man sollte nicht mehr als 2-3 Sätze zu einem frisch erstellten Char schreiben, und nochmal 3-4 weitere Sätze zum Charakter und Aussehen)
Verstehe ich jetzt nicht. damit schreibst du doch einen Hintergrund zu deinem Charakter. Mehr verlange ich von meinen Spielern auch nicht, wenn jemand  allerdings mehr schreiben will dann kann er das ruhig.
 
@ Brandin

Es gibt keine rechtschffenden Barbaren. (zumindest nicht nach Regelwerk) Kann natürlich eine Hausregel sein aber dann hast du glaub ich noch Glück das keiner einen Mönch/Barbaren spielt.

Allerdings verstehe ich so langsam dein Problem nicht mehr. Wenn ich dich richtig verstehe stört dich nur das die Spieler sich in ihrer Charkterauslegung sehr ähnlich (Kampflastig)sind. Das läst sich meines erachtens im nachhinein kaum mehr ändern und hätte von dir im Vorwege bedacht werden sollen.
Eine Gruppe aus 3 Kämpfertypen und einem Priester ist nun mal für den Kampf ausgelegt was willst du da noch ändern?


Titel: Re: Hilfe! Wie motiviere ich meine Gruppe zum Rollenspiel?
Beitrag von: Hróđvitnir (Carcharoths Ausbilder) am 28.08.2009 | 01:50
Fast vollkommen OT @WorldEater

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Lorom



  
Titel: Re: Hilfe! Wie motiviere ich meine Gruppe zum Rollenspiel?
Beitrag von: Retronekromant am 28.08.2009 | 15:22
@Lorom:

Tja, und genau diese Textstelle wurde und wird immer noch eifrig diskutiert, und von den allermeisten SLs inkl. mir abgelehnt.

Es ist nur natürlich, dass Gegner Jagd auf Artefakte machen. Aber das sollte immer im Rahmen von erfassten Resourcen geschehen. Und man kann sicherlich nicht mit Miracle ein Artefakt mal eben "herholen", es sei denn der eigene Gott hat begründetes Interesse daran. Aber das sind dann wieder diese Gott-greift-ein Dinge, die ich hasse, wie die Pest.

Sowas ist alles eine schwache und kümmerliche Ausrede dafür, dass man sich vorher nicht genug Gedanken um die Macht eines Items gemacht hat.

Wieder etwas anderes, ist das Gespräch mit dem Spieler zu suchen. Zuzugeben: Hör mal, ich hab mich da ein bisschen vertan.
Dann findet man gemeinsam eine Lösung. (Item abwerten, oder was auch immer. Ich hätte als Spieler kein Problem damit in so einer Situation ein Gegenstand wieder herzugeben, aber nicht auf diese pseudoplausible hintenrum-IG Art)
So sollte es sein, und keine hanebüchene IG-Erklärung an den Haaren herbeiziehen.
Titel: Re: Hilfe! Wie motiviere ich meine Gruppe zum Rollenspiel?
Beitrag von: Blizzard am 29.08.2009 | 14:01
Ich denke die Grundproblematik liegt darin, dass deine Spieler...relativ anspruchslos sind, was Rollenspiel anbelangt. Sie haben alle Kämpfer gebaut, und wollen daher wohl nur Hack n'Slay spielen. D&D in Reinkultur quasi.Von daher sind sie recht leicht zu 'betreuen': Wenn die am Abend einen oder auch zwei Dungeons abklappern dürfen, sind sie vermutlich glücklich. Aber DU bist es nicht. Weil du offensichtlich ganz andere Erwartungen und Ansprüche an das Rollenspiel hast als sie. Du willst mehr als simplen Dungeon Crawl. Das ist völlig legitim und das solltest du deinen Spielern sagen. Versuch ihnen klar zu machen, dass die eigentliche Herausforderung im Rollenspiel darin besteht, seinen Charakter gut zu spielen, und nicht in irgendwelchen Dungeons Monster zu plätten und irgendwelche Schätze zu suchen. Das ist, zugegebnermassen, mit D&D nicht so ganz einfach-wobei ich auch schon von Gruppen gehört habe, die ernsthaftes Rollenspieltm betreiben, obwohl sie D&D spielen. Aber bei den Gruppen ist das nicht so ganz abwegig, da ich die Leute aus diesen Gruppen teils kenne, und weiss, was sie spielen können und was nicht. Deine Spieler hingegen kenne ich nicht. Aber es klingt so, als ob sie auch mit einer Runde Descent zufrieden wären. Von daher: bereite das nächste Abenteuer einfach dementsprechend vor: Situationen, in denen Gewalt/Kampf KEINE Lösung ist. Situationen, in denen soziale Interaktion gefragt ist. Und konfontiere die Charaktere mit Situationen, in denen sie wirklich mal kreativ sein müssen. Mach ihnen klar, dass Rollenspiel nicht nur aus Kämpfen besteht. Und zu guter Letzt solltest du vielleicht mal darüber nachdenken, ggf. das System zu wechseln.
Titel: Re: Hilfe! Wie motiviere ich meine Gruppe zum Rollenspiel?
Beitrag von: Oberkampf am 29.08.2009 | 14:44
Ich denke die Grundproblematik liegt darin, dass deine Spieler...relativ anspruchslos sind, was Rollenspiel anbelangt. Sie haben alle Kämpfer gebaut, und wollen daher wohl nur Hack n'Slay spielen. D&D in Reinkultur quasi.Von daher sind sie recht leicht zu 'betreuen': Wenn die am Abend einen oder auch zwei Dungeons abklappern dürfen, sind sie vermutlich glücklich. Aber DU bist es nicht. Weil du offensichtlich ganz andere Erwartungen und Ansprüche an das Rollenspiel hast als sie. Du willst mehr als simplen Dungeon Crawl. Das ist völlig legitim und das solltest du deinen Spielern sagen. Versuch ihnen klar zu machen, dass die eigentliche Herausforderung im Rollenspiel darin besteht, seinen Charakter gut zu spielen, und nicht in irgendwelchen Dungeons Monster zu plätten und irgendwelche Schätze zu suchen. Das ist, zugegebnermassen, mit D&D nicht so ganz einfach-wobei ich auch schon von Gruppen gehört habe, die ernsthaftes Rollenspieltm betreiben, obwohl sie D&D spielen. Aber bei den Gruppen ist das nicht so ganz abwegig, da ich die Leute aus diesen Gruppen teils kenne, und weiss, was sie spielen können und was nicht. Deine Spieler hingegen kenne ich nicht. Aber es klingt so, als ob sie auch mit einer Runde Descent zufrieden wären. Von daher: bereite das nächste Abenteuer einfach dementsprechend vor: Situationen, in denen Gewalt/Kampf KEINE Lösung ist. Situationen, in denen soziale Interaktion gefragt ist. Und konfontiere die Charaktere mit Situationen, in denen sie wirklich mal kreativ sein müssen. Mach ihnen klar, dass Rollenspiel nicht nur aus Kämpfen besteht. Und zu guter Letzt solltest du vielleicht mal darüber nachdenken, ggf. das System zu wechseln.

Sorry, das sagen zu müssen, aber dieser Post ist doch ein Rückfall in die 90er. Dungeons gehören zum Rollenspiel wie die Butter aufs Brot (d.h., es geht auch ohne, aber es schmeckt besser mit). Dungeoncrawl ist nichts, was Rollenspiel in irgendeiner Form widerspricht. Jedes gute Dungeon hat eine Geschichte zu erzählen, die von den SCs durch nachforschen, ausprobieren, erkunden, spähen, suchen, nachfragen etc. erschlossen wird. In einem guten Dungeon kann man Entscheidungen treffen, mit NSCs interagieren und seinen Charakter ausspielen (wenn man nicht die eigene Phantasie an der Dungeontür abgibt). Zugegeben, einige Leute betreiben Dungeons nur als Monsterbrutplatz - aber sowas ist ebenfalls ein finsterer Rückfall in die 90er.
Titel: Re: Hilfe! Wie motiviere ich meine Gruppe zum Rollenspiel?
Beitrag von: Retronekromant am 29.08.2009 | 14:59
100% Zustimmung für Tümpelritter.
Titel: Re: Hilfe! Wie motiviere ich meine Gruppe zum Rollenspiel?
Beitrag von: Callisto am 29.08.2009 | 15:29
...Dungeons gehören zum Rollenspiel wie die Butter aufs Brot (d.h., es geht auch ohne, aber es schmeckt besser mit).

Dir ist schon klar, dass es sehr viele Leute gibt, die ihre Brote grundsätzlich ohne Butter essen, weil sie keine Butter mögen?
Zitat
Dungeoncrawl ist nichts, was Rollenspiel in irgendeiner Form widerspricht. ...
Das behauptet auch niemand. Hier geht es darum, dass die Gruppe NUR Hack'n'Slay macht, der SL aber auch mal Wurst, Käse oder Erdnussbuttercreme haben möchte. Rollenspiel ist ein Menü das gemeinsam serviert wird und von allen gemocht werden sollte, einschließlich des SL.
Titel: Re: Hilfe! Wie motiviere ich meine Gruppe zum Rollenspiel?
Beitrag von: Retronekromant am 29.08.2009 | 16:12
Ich finde man sollte auch zwischen Hack'n'Slay und anspruchsvollen Kampf-Szenarien unterscheiden.

Denn das eine ist Aldi-Margerine, das andere frischer Rahm vom Öko-Bauern ;)
Titel: Re: Hilfe! Wie motiviere ich meine Gruppe zum Rollenspiel?
Beitrag von: Callisto am 29.08.2009 | 16:19
Denn das eine ist Aldi-Margerine, das andere frischer Rahm vom Öko-Bauern ;)

Völlig egal was die Qualität ist, wenn ich keine Butter mag, ess ichs net. Und selbst wenn ich aufgeschlossen bin, werd ich nicht auf Dauer die Butter essen. ich probiers mal aus, nur um der Gruppe einen Gefallen zu tun, auf Dauer werde ich mich mit der Butter nicht anfreunden können, und der SL hier ist gerade an dem Punkt, wo ihm die Butter einfach stinkt, die er von Beginn an nicht mochte.
Titel: Re: Hilfe! Wie motiviere ich meine Gruppe zum Rollenspiel?
Beitrag von: Oberkampf am 29.08.2009 | 17:22
Dir ist schon klar, dass es sehr viele Leute gibt, die ihre Brote grundsätzlich ohne Butter essen, weil sie keine Butter mögen?Das behauptet auch niemand. Hier geht es darum, dass die Gruppe NUR Hack'n'Slay macht, der SL aber auch mal Wurst, Käse oder Erdnussbuttercreme haben möchte. Rollenspiel ist ein Menü das gemeinsam serviert wird und von allen gemocht werden sollte, einschließlich des SL.

Butter und Brote: Das ganze war eine Metapher. Dass es Leute gibt, die ihre Brote ohne Butter essen, schockiert mich zwar, geht aber an meiner Anmerkung vorbei. (wobei ich trotzdem glaube, Deinen Punkt zu sehen  ;D)

Mir ist schon klar, dass es dem TE um mehr "Rollenspiel" im Rollenspiel geht. Blizzard hat bloß m.E. in seinem Post wieder das Fass aus den 90ern aufgemacht, Dungeoncrawl sei kein "richtiges" Rollenspiel. (Achtung, Fass ist hier auch eine Metapher!  ;)) Ich teile diese Ansicht NICHT, ich halte sie sogar für schädlich fürs Hobby. In ihr liegt die Gefahr einer self-fullfilling-prophecy: Spielleiter, die Dungeons entwerfen und diese Aussage als DIE WAHRHEIT (TM) akzeptieren, bauen ihre Dungeons nur noch als Treffpunkte zum Monsterplätten. Spielleiter, die RICHTIGES ROLLENSPIEL (TM) wollen, entwerfen keine Dungeons mehr. Dies ist aber keineswegs ein "natürlicher" oder zwangsläufiger Zustand. Darum wollte ich den Beitrag nicht unwidersprochen stehen lassen.

Richtiges Rollenspiel (was auch immer das ist) gehört in die Dungeons eingebaut, nicht als "Alternative zum Dungeoncrawl" propagiert. Der TE will in seiner Gruppe mehr "Rollenspiel" - gute Sache, keine Frage, volle Unterstützung. Bloß soll man ihm dann nicht einreden, dass "gutes Rollenspiel" die Dungeons ausschließt, an denen seine Spieler Spass haben. Man kann da einfach anfangen: In einem Dungeon sitzen ein paar Gefangene, die Informationen über das Dungeon haben, aber aus irgendwelchen Gründen den SCs nicht sofort trauen, selbst wenn diese sie befreien. (Vielleicht haben die gefangenen NSCs irgendwelche fiesen Hintergrundpläne?) Jedenfalls ist daseine spannendere und bedeutendere Interaktion mit NSCs als "richtiges Rollenspiel" in Tavernen und an Lagerfeuern, wo es um nix geht. (Soviel zur Initiative: Baut bessere Dungeons!)

Das manche Gruppen/Personen nicht gerne Dungeons spielen, kann ich akzeptieren (zwei meiner Stammgruppe jubeln auch nicht beim Passieren der Dungeontür auf). Man kann komplettes Rollenspiel mit Atmosphäre, Hintergrund, Action und Entscheidungsfreiheit der Spieler sicherlich auch ohne Dungeons spielen. Aber teilweise liegt die Ablehnung der Dungeons daran, dass  in den dunklen Jahren die schlimme Opposition zwischen Dungeoncrawl und Rollenspiel aufgebaut wurde und sich in die Köpfe der Spieler eingegraben hat. Zum Glück ist die Zeit aber überwunden (hoffe ich).
Titel: Re: Hilfe! Wie motiviere ich meine Gruppe zum Rollenspiel?
Beitrag von: Callisto am 29.08.2009 | 17:36
Ich ahnte, dass ich damit ein Fass aufmache !

Mir ist klar, dass die Butter ne Metapher war und finde die Metapher gut. Davon ausgehend, dass die RPG-Gruppe das Menü auch gemeinsam essen muss.
Um auf die Butter zurückzukommen. Der SL hier will halt auch Wurst/Käse etc., seine Spieler bieten ihm aber nur Butter. Es geht gar nicht darum ob Brot nur gut ist, wenn Butter drauf ist oder nur gut ist, wenn keine Butter drauf ist. Das Problem hier ist nicht die Butter, sondern die fehlende Wurst.
Die Tipps gehen in die Richtung, nimm den Spielern die Butter, dann geben sie dir vielleicht die Wurst. Natürlich schmeckt vielen ein Brot besser mit Butter UND Wurst. Das ist hier aber nicht die Frage, weil die Wurst fehlt.
Titel: Re: Hilfe! Wie motiviere ich meine Gruppe zum Rollenspiel?
Beitrag von: Heretic am 29.08.2009 | 22:22
Mhh, jetzt hätte ich Lust auf ein Butterbrot mit Wurst und Käse, und lecker Gürckchen obendrauf, aber da es heute abend bereits lecker Schweizer Wurstsalat gab...
Zumal wir dann auch keine Butter im Hause haben...

So, und JETZT interprätiert das bitte. ^^
Titel: Re: Hilfe! Wie motiviere ich meine Gruppe zum Rollenspiel?
Beitrag von: Eran am 30.08.2009 | 01:57
Also zum Thema, ob Dungeoncrawl nun irgendwie weniger Rollenspiel ist oder nicht möchte ich jetzt gaa nit so viel sagen. Klar gibt es unterschiedlich Spielstile, die alle Rollenspiel, in unserem Sinne, verkörpern.

Der Cleric ist nun jedenfalls nun und rückwirkend ein Cleric Silvanus und meine Gruppe hat am letzten Donnerstag zwei Probleme durch Grips gelöst und nicht durch kloppen, beim zweiten gab auch noch soziale Interaktion. Den üblichen Kampf hatten wir natürlich auch, gleich am Anfang. Ein Lvl5 Barbar, ein Lvl4 Fighter und ein Lvl 4 Cleric, die alle schon angeschlagen waren, gegen einen Bugbear, einen Worg und 2 Displacer Beasts (fragt nicht, wegen der Zusammenstellung). Danach wollten sie dann auch nicht gleich wieder nen Kampf. Meist hat der Cleric wenige Stunden nach dem Beten seine meisten Zauber als Heilzauber rausgeknallt. Nun hatten sie auch mal einige Tage ohne Kampf und sind wieder voll.

Demnächst geht es gegen einen Ettin zum wach werden und danach gegen Ghoul-Horden (die der Cleric in Massen turnen kann) und eine Hand voll Allips die den Cleric darauf hin in die Zange nehmen. Die Helden werden sich dann entscheiden müssen, worum sie sich zuerst kümmern, wobei keiner weiß was die Biester können *muhaha*.

Irgendwann bekomme ich die Helden auch noch dazu ihren Charakteren mehr Farbe zu verleihen. :-\
Titel: Re: Hilfe! Wie motiviere ich meine Gruppe zum Rollenspiel?
Beitrag von: Retronekromant am 30.08.2009 | 10:36
Sehr schön !
Das mit der Farbe kommt ganz von alleine, nämlich dadurch, dass deine Spieler jetzt auch Sachen wie du sagst "mit Grips lösen".

Dadurch werden ihre Chars automatisch tiefer!

Sag jetzt noch, dass du das gut fandest und gebe für die Sitzung 20% Bonus EP aus. Dann sollte ein Grundstein liegen ^^
Titel: Re: Hilfe! Wie motiviere ich meine Gruppe zum Rollenspiel?
Beitrag von: Benjamin am 31.08.2009 | 09:16
Hmpf, oder einfach die gleichen XP, dafür durften die Spieler noch ihre HP behalten. ;)
Titel: Re: Hilfe! Wie motiviere ich meine Gruppe zum Rollenspiel?
Beitrag von: Blizzard am 31.08.2009 | 10:04
Sorry, das sagen zu müssen, aber dieser Post ist doch ein Rückfall in die 90er. Dungeons gehören zum Rollenspiel wie die Butter aufs Brot (d.h., es geht auch ohne, aber es schmeckt besser mit). Dungeoncrawl ist nichts, was Rollenspiel in irgendeiner Form widerspricht. Jedes gute Dungeon hat eine Geschichte zu erzählen, die von den SCs durch nachforschen, ausprobieren, erkunden, spähen, suchen, nachfragen etc. erschlossen wird. In einem guten Dungeon kann man Entscheidungen treffen, mit NSCs interagieren und seinen Charakter ausspielen (wenn man nicht die eigene Phantasie an der Dungeontür abgibt). Zugegeben, einige Leute betreiben Dungeons nur als Monsterbrutplatz - aber sowas ist ebenfalls ein finsterer Rückfall in die 90er.
Ich habe nie gesagt, dass Dungeoncrawl Rollenspiel widerspricht. Ich habe lediglich gesagt, dass Rollenspiel aus mehr besteht, als aus Kämpfen. Nicht nur für mich, sondern ganz eindeutig auch für Brandin. Aber wohl nicht unbedingt für seine Spieler. Die wollen wohl in erster Linie NUR Kämpfe oder anders gesagt: Hack n'Slay. Und genau darin besteht die Problematik dieses Threads. Nicht dass Dungeoncrawl dem Rollenspiel entgegenwirken würde, sondern dass der SL gerne mehr Rollenspiel in seinen Sitzungen nicht nur unterbringen sondern auch erleben möchte- grade von seinen Spielern. Und ich habe lediglich versucht, ein paar Punkte aufzuzeigen, wie Brandin dieses Ziel evtl. erreichen kann. Von daher ist dieser Post ist KEIN Rückfall in die 90iger, sondern viel eher eine Aufforderung zum modernen Rollenspiel tm.
Titel: Re: Hilfe! Wie motiviere ich meine Gruppe zum Rollenspiel?
Beitrag von: Oberkampf am 31.08.2009 | 13:39
Ich ahnte, dass ich damit ein Fass aufmache !

Mir ist klar, dass die Butter ne Metapher war und finde die Metapher gut. Davon ausgehend, dass die RPG-Gruppe das Menü auch gemeinsam essen muss.
Um auf die Butter zurückzukommen. Der SL hier will halt auch Wurst/Käse etc., seine Spieler bieten ihm aber nur Butter. Es geht gar nicht darum ob Brot nur gut ist, wenn Butter drauf ist oder nur gut ist, wenn keine Butter drauf ist. Das Problem hier ist nicht die Butter, sondern die fehlende Wurst.
Die Tipps gehen in die Richtung, nimm den Spielern die Butter, dann geben sie dir vielleicht die Wurst. Natürlich schmeckt vielen ein Brot besser mit Butter UND Wurst. Das ist hier aber nicht die Frage, weil die Wurst fehlt.

Ich befürchtete, dass Dir klar war, dass es sich um eine Metapher handelte. Und ich befürchte, dass ich nur in einem eng begrenzten Rahmen (OmG, schon wieder eine!) in Nahrungsmetaphern diskutieren kann, bevor ich den Überblick verliere (und hungrig werde). Wenn die von Dir angeführte Wurst eine Metapher für "richtiges Rollenspiel" (tm) ist, dann spricht nichts dagegen, sie aufs Butterbrot zu legen (im Dungeon) oder sie aufs unbestrichene Brot zu legen (im Wildnis- oder Stadtabenteuer). Mir ging es nur darum, aufzuzeigen, dass man (wie Du schon gesagt hat) die Wurst nicht erhält, indem man die Butter wegnimmt.

Ich habe nie gesagt, dass Dungeoncrawl Rollenspiel widerspricht. Ich habe lediglich gesagt, dass Rollenspiel aus mehr besteht, als aus Kämpfen. Nicht nur für mich, sondern ganz eindeutig auch für Brandin. Aber wohl nicht unbedingt für seine Spieler. Die wollen wohl in erster Linie NUR Kämpfe oder anders gesagt: Hack n'Slay. Und genau darin besteht die Problematik dieses Threads. Nicht dass Dungeoncrawl dem Rollenspiel entgegenwirken würde, sondern dass der SL gerne mehr Rollenspiel in seinen Sitzungen nicht nur unterbringen sondern auch erleben möchte- grade von seinen Spielern. Und ich habe lediglich versucht, ein paar Punkte aufzuzeigen, wie Brandin dieses Ziel evtl. erreichen kann. Von daher ist dieser Post ist KEIN Rückfall in die 90iger, sondern viel eher eine Aufforderung zum modernen Rollenspiel tm.

Wenn das so ist, dann habe ich Dich falsch interpretiert und nehme alle Schuld auf mich als Empfänger. Ich habe aus der Post eine Dungeon-Aversion herausgelesen und Deinen Ratschlag tatsächlich so interpretiert, dass Du Dungeons als "rollenspielschädlich" ansiehst. Sorry für meine Überinterpretation. Dass Rollenspiel aus "mehr" besteht als aus reinen Kämpfen (oder reinem Geschichtenerzählen, oder reinem Laientheater) ist natürlich völlig korrekt.
Titel: Re: Hilfe! Wie motiviere ich meine Gruppe zum Rollenspiel?
Beitrag von: Retronekromant am 31.08.2009 | 13:45
Zitat
oder anders gesagt: Hack n'Slay.

Nein !

"Nur Kämpfe" heißt noch lange nicht Hack'n'Slay.

Hack n Slay ist für mich ein Synonym für stumpfe Kämpfe, ohne Taktik oder Miniaturen. Eben reine Würfelorgien.

Anspruchsvolle Kampfszenarien, erfordern mitunter mehr Grips als so manches Puzzle. Und das nicht nur in den taktiklastigen 3e/4e !
Titel: Re: Hilfe! Wie motiviere ich meine Gruppe zum Rollenspiel?
Beitrag von: nicolai am 5.09.2009 | 09:23
@WorldEater, Heretic und andere "ich-hab´s-erfunden-Leute

Mir nach über zwanzig Jahren relativ erfolgreichen und meine Gruppen zufriedenstellenden Spielleitens die Erfahrung abzusprechen, fände ich, wären die Formulierungen nicht dermaßen überheblich und beleidigend gehalten, nicht einmal einer Antwort wert...

Spiel- und Spielleitstile sind, meine Lieben, ebenso wie Kreativität, Intelligenz und Diskussions- und Kommunikationsfähigkeit eben von Person zu Person verschieden und von weltoffenen, abgeklärten Menschen nicht (gewißermaßen absolutistisch) abzuurteilen, geschweige denn zu werten, so man nicht wünscht, daß einem der Ruch des intoleranten, besserwisserischen Arschloches anhaftet. Gerne hätte ich nun an dieser Stelle darauf verwiesen, derartige Ansichten mit Hern Gygax zu debattieren, ein selbiges ist aber durch das bedauerliche Ableben desselben nicht mehr möglich. Müßt Ihr halt mir vorlieb nehmen...

...zum Thema der Butter und des Unverständnisses, wie jemand auf diese verzichten kann, möchte ich hier (ot) kurz erwähnen, daß ich das zweifelhafte Privileg genossen habe, mich jahrelang in Ländern herumzutreiben, in denen die Sorge ihrer Bewohner primär der Beschaffung des unterliegenden Brotes gilt, an diverse Beläge zu denken leistet man sich wohl eher in saturierten, wohlversorgten mitteleuropäischen Gegenden...
...derartige, wie auch andere Erfahrungen meines bereits ziemlich lange währenden und reichlich bunten Lebens pflege ich übrigens gelegentlich in meine Spielperformance einfließen zu lassen, was doch ein wenig zum "Realismus" einer Spielsitzung beitragen dürfte - wer jemals im realen Leben einem fighter lvl 10 mit Spezialisierung Sichelklinge gegenübergestanden ist, hat wohl ein wenig differierende Ansichten über Heldentum und Kampfszenen, wobei sich ein magisches Artefakt aus dem Hause "Walther" als sehr dienlich herausstellen könnte...

Als Beispielsartefakt könnte ich mir (da Gruppe, bzw. Charaktere ja ohnehin kampflastig) eine magische Rüstung oder eine von allen verwendbare Waffe vorstellen, deren Lebensdauer limitiert ist, etwa durch Sternenkonstellation, Jahreszeit oder ähnliches, was der Spielleiter nicht bei einem simplen identify preisgeben muß und ergo den Charakteren unbekannt ist. Auch  die Idee mit dem "intelligenten" Gegenstand, der sich seinen Besitzer aufgrund dessen Verhaltens wählt (und somit den Charakter quasi zwingt, mehr von sich preiszugeben, bzw. eine Art Hintergrund zu definieren) finde ich recht brauchbar, boshafterweise könnte dieser Gegenstand sich nach einer gewißen Zeit als zu eigenständig herausstellen, usw.. Ich denke, Du verfügst wohl selbst über ausreichend Phantasie, um Dir passendes einfallen zu lassen...

mfG
nicolai
Titel: Re: Hilfe! Wie motiviere ich meine Gruppe zum Rollenspiel?
Beitrag von: Retronekromant am 5.09.2009 | 12:01
Zitat
...derartige, wie auch andere Erfahrungen meines bereits ziemlich lange währenden und reichlich bunten Lebens pflege ich übrigens gelegentlich in meine Spielperformance einfließen zu lassen, was doch ein wenig zum "Realismus" einer Spielsitzung beitragen dürfte - wer jemals im realen Leben einem fighter lvl 10 mit Spezialisierung Sichelklinge gegenübergestanden ist, hat wohl ein wenig differierende Ansichten über Heldentum und Kampfszenen, wobei sich ein magisches Artefakt aus dem Hause "Walther" als sehr dienlich herausstellen könnte...

Uh, du bist vielleicht ein cooler, harter Typ. Richtig Ghetto ! ~;D
Und ich dachte alle Rollenspieler wären Studenten, Körnerfresser und Sozialarbeiter ! ;)

Trotzdem würde ich nicht mit jemandem wie dir als SL spielen wollen, wenn ich deine Postings hier mal so querlese :P

PS: Nicolai, ich spreche dir keinesfalls Erfahrung ab. Wohl aber Fairness und [wenn du wirklich schon über 20 Jahre leitest] auch Begabung. Das hat wenig mit Stil- oder Geschmacksfragen zu tun.
Ich bin mir wohlauf bewusst, dass viele Dinge beim Rollenspiel Geschmackssache sind. Aber es gibt wie ich finde ein paar fundamentale Grundsätze, wo der ausgefallenste Geschmack endet, und schlechter Stil beginnt. Genauso wie es keine Stilfrage ist, wenn man jemanden, der noch nie ein Instrument in der Hand hatte, ans Klavier setzt. Es ist einfach nur schlecht, und nicht etwa ein "Stil, den der ein oder andere nicht mag"
Und das ist genau da, wo du Tipps gibst(in diesem Thread und auch anderen):

-> Belanglose Szenen ausspielen wie Einkäufe
-> Den Spielern ein Artefakt zukommen lassen mit der festen Absicht es ihnen wieder wegzunehmen, ohne dass die Spieler etwas dagegen tun können
(man beachte insbesondere den Thread-Titel ::))
-> Spieler zu "erziehen", indem man die illusion von Handlungsfreiheit nutzt, um ihnen Dinge an/abzugewöhnen und in Systemen mit Würfeln oder Zufallsentscheidungen, diese immer dann einfach aussetzt, wenn man gerade meint, die Spieler müssen erzogen werden.
z.b.(wie ich in einem anderen Thread von dir gelesen habe) Verdeckt würfeln und dann Würfelergebnisse verfälschen, oder nur so tun als ob man Würfel und stattdessen Willkürentscheidungen treffen, um die Spieler zu erziehen und ihnen bestimmte Dinge zu verdeutlichen/abzugewöhnen etc.
oder(wie in diesem Thread)Willkürlich den Spielern gewonnene Gegenstände/Goodies etc. abnehmen und sie immer wieder spüren lassen, "wer hier der Boss ist", auch um "sie zu erziehen"


Wie ich finde, zeugen deine "Tipps zur Spielererziehung" von mehr Intoleranz als Heretics gelegentliche polemische Ausschweifungen.
Denn unter keinen Umständen sollte man jemanden seinen Stil aufzwingen, erst Recht nicht, wenn es schon gar nichts mehr mit Stil zu tun hat.

Wenn deine Spieler zufrieden sind, ist es ja schön für sie. Aber haben sie denn wenigstens Vergleichswerte ? ;)
Ich möchte einfach mal wetten, dass jemand wie du, der wirklich alles, was man meiner Ansicht nach beim Leiten falsch* machen kann, in seinem sogenannten "Stil" vereint und auch noch anderen empfiehlt, nicht auf Dauer irgendwelche Spieler behält, wenn diese auch mal bei anderen SLs gespielt haben.
Titel: Re: Hilfe! Wie motiviere ich meine Gruppe zum Rollenspiel?
Beitrag von: Theron am 5.09.2009 | 13:09

Spiel- und Spielleitstile sind, meine Lieben, ebenso wie Kreativität, Intelligenz und Diskussions- und Kommunikationsfähigkeit eben von Person zu Person verschieden und von weltoffenen, abgeklärten Menschen nicht (gewißermaßen absolutistisch) abzuurteilen, geschweige denn zu werten, so man nicht wünscht, daß einem der Ruch des intoleranten, besserwisserischen Arschloches anhaftet.

Hach, danke Nicolai für diesen wundervollen Satz. Sehr schön formuliert und zusammengefasst. Darf ich den übernehmen?
Titel: Re: Hilfe! Wie motiviere ich meine Gruppe zum Rollenspiel?
Beitrag von: Heretic am 5.09.2009 | 17:33
Ahahaha, danke Nicolai!
Du nimmst mir die Arbeit ab, dich als den "bescheidenen" (Wenn ich das schreiben würde, was ich grad wirklich denke, dann fällt mir die Kotze auf die Tastatur!!!) SL zu entlarven, der du wohl deiner eigenen Statements zufolge tatsächlich bist...
Und dann auch noch der Ghetto-Block-Vergleich mit Level 10 Fighter...
Und WIE, du ignorierst den REGELTEXT des Identify, wenn den einer deiner SC auf ein Artefakt oder einen magischen Gegenstand zaubert?

Sag mal, merkst du eigentlich noch was, in deinem absolutistisch-vernagelten "MEISTER"-Zustand?

Ich krieg die Tür nicht mehr zu.

@Alle anderen: Und bei solchen "SL-Posts" wundert ihr euch, dass ich mal polemisch werde?
WOW.

@Theron: Willkür, Beschiss und Powertrip-Geilheit sind keine SL-Stile, sondern einfach nicht zu entschuldigen. Für deine Deckung seiner Position sollte man dich genauso hart mit Dreck bewerfen.
Aber seis drum.
Titel: Re: Hilfe! Wie motiviere ich meine Gruppe zum Rollenspiel?
Beitrag von: Theron am 6.09.2009 | 16:57
Beweisführung abgeschlossen.



(Im Verlauf der Jahre ist die Quote der Spinner und Asozialen hier im Forum ja deutlich gesunken, eine Zeit lang liefen hier sehr interessante Diskussionen. Leider nimmt die Quote wieder zu. Das ist sehr schade, da einige wenige User viele Diskussionsfäden unlesbar machen. Manche Menschen sollten sich vielleicht mal ein wenig grundlegende Sozialkompetenz zulegen und anerkennen, daß es auch andere Meinungen gibt, die nicht automatisch schlecht und böse sind, weil es nicht die eigenen sind.)
Titel: Re: Hilfe! Wie motiviere ich meine Gruppe zum Rollenspiel?
Beitrag von: Heretic am 6.09.2009 | 17:22
Beweisführung abgeschlossen.



(Im Verlauf der Jahre ist die Quote der Spinner und Asozialen hier im Forum ja deutlich gesunken, eine Zeit lang liefen hier sehr interessante Diskussionen. Leider nimmt die Quote wieder zu. Das ist sehr schade, da einige wenige User viele Diskussionsfäden unlesbar machen. Manche Menschen sollten sich vielleicht mal ein wenig grundlegende Sozialkompetenz zulegen und anerkennen, daß es auch andere Meinungen gibt, die nicht automatisch schlecht und böse sind, weil es nicht die eigenen sind.)

Spinner und Asozialer?
Grundlegende Sozialkompetenz, Keule?
Pack dich und Nicolai mal an die eigene Nase, bevor du mir Ratschläge gibst, wie ich meine Meinung zu äussern habe, hast du verstanden?
Das hier ist nicht das Ulisses-Spiele-Forum, wo sich die Leute gegenseitig komplimentieren, was für tolle Meister sie doch seien, und wie man die Spieler kleinhalten und erziehen müsse! DAS HIER ist das freie Internet, und da stehen so Gestalten wie du und Nicolai
(berechtigterweise!) mit dem argumentatorischen "Rücken zur Wand"! Und das ist gut so, dass die Zeiten vorbei sind, in denen SLs mit ihren Spielern solche Ego-Spielchen gezogen haben, und darum haben wir, auch das Recht und die verdammte PFLICHT, "Meister" wie EUCH niederzuhalten, auf dass KEINER mehr auf die Idee kommt, EUCH ernstzunehmen.

Und DAS nennst ASOZIAL und SPINNEREI?

ALTER, WENN ICH JETZT DAS AUFS KEYBOARD KOTZEN WÜRDE, WAS ICH ÜBER DIESES STATEMENT DENKE, DANN MÜSSTE ICH HIER EINEN PERMABANN ERHALTEN, ABER NICHT EINMAL DAS BIST DU MIR WERT, DU KLEINES LICHT, DARUM ERSPARE UNS BITTE DEIN GESCHWÄTZ!



 
Titel: Re: Hilfe! Wie motiviere ich meine Gruppe zum Rollenspiel?
Beitrag von: SeelenJägerTee am 6.09.2009 | 17:48
Beruhige dich erst mal Heretec.
Man kann so was auch etwas diplomatischer ausdrücken.

Aber: Wenn in einem System regeltechnisch ein Instrument gegeben ist, dann hat das auch so zu funktionieren - solange das nicht vorher anders abgesprochen wurde.

Wenn also ein Identify laut Regeltext das Artefakt identifiziert und zwar komplett (was er tatsächlich tut wenn ich mich nicht täusche) - so hat der Identify auch die Kurzlebigkeit des Artefaktes zu enthüllen.

Wenn allerdings vorher (also bei der ersten Spielsitzung) abgesprochen wurde, dass ein einfacher Identify als HAUSREGEL nicht immer eine vollständige Identifizierung ermöglicht so ist das natürlich etwas anderes.

Gerade bei Systemen die eine hohe Regel-Rechts-Sicherheit bieten ist so eine "tolle Idee" mal schnell die Spielmechanik zu ändern besonders dazu geeignet die Spieler aufzuregen.

Ich würde für MICH vlt noch akzeptieren, dass der Identify nicht funktioniert, wenn ich gerade in einer ROLLENSpiel Runde sitze (aber dann würde ich erwarten, dass man MIR als SPIELER sagt, was das Artefakt kann, damit ich das richtig ausspielen kann - also z.B. wenn es den Träger leichtsinnig macht will ich das auch wissen, damit ich meinen Charakter auch leichtsinnig handeln lasse).
Aber so wie sich das Beim Threadstarter anhört betreibt seine Gruppe ja eher RollenSPIEL. Und wenn man eigentlich TableTop mit nur einer Figur spielt, dann will man sich erst recht auf die Regeln verlassen können.

Wenn du auf die Idee kommen solltest, wirklich die fundamentale Spielweltmechanik total abzuändern, dann solltest du wenigstens vorher mit deinen Spielern darüber reden.
Denn sonst brichst du (höchst wahrscheinlich) einen (unausgesprochenen) Gruppenvertrag und dann werden deine Spieler (zu recht) sauer sein.
Titel: Re: Hilfe! Wie motiviere ich meine Gruppe zum Rollenspiel?
Beitrag von: ChristophDolge am 6.09.2009 | 19:14
Das Problem was du ansprichst enthüllt das eigentlich Problem: Brandin möchte wohl eigentlich den Gruppenvertrag ändern. Die Gruppe spielt RollenSPIEL und er möchte zum ROLLENSpiel hin. Ich kann nur meine Empfehlung wiederholen - das einzige, was hilft ist Reden.

Und es einfach akzeptieren, wenn man sich gegenüber der Gruppe nicht durchsetzen kann - das bedeutet dann entweder man versteht sich als Diensleister-SL und versorgt die Gruppe größtenteils mit genau dem, was sie möchte (und erfreut sich dann halt am Spaß, den der Rest hat) oder man spielt halt was anderes (Gruppe wechseln war ja iirc keine Alternative). Die Gruppe scheint ja so gepolt zu sein, dass sie Brettspiele sich nicht schlecht findet.

Edit: Eine Idee kam mir doch noch - wäre denn ein Systemwechsel eine Möglichkeit? D&D ist ja nicht unbedingt dafür bekannt, besonders ausgeformte Charaktere zu produzieren.
Titel: Re: Hilfe! Wie motiviere ich meine Gruppe zum Rollenspiel?
Beitrag von: Grimtooth's Little Sister am 6.09.2009 | 21:20
Also ich mach eigentlich die Dinge immer so, wie die Gruppe es möchte. Wenn ich damit nicht kann, leite ich halt nicht.
Titel: Re: Hilfe! Wie motiviere ich meine Gruppe zum Rollenspiel?
Beitrag von: Theron am 7.09.2009 | 17:48
---- Gelöscht, weil es eh nichts bringt mit Vollpfosten zu diskutieren. ----


Wie bereits gesagt: Beweisführung abgeschlossen.
(Wo findet sich noch gleich das Ignore-Tool?)

Titel: Re: Hilfe! Wie motiviere ich meine Gruppe zum Rollenspiel?
Beitrag von: Theron am 7.09.2009 | 18:06
Thema:

Wenn sie gerne Kämpfen, und das als Hauptmotivation sehen, versuche die ´Rollenspielszenen´ in die Planung der Kämpfe einzubinden. Zu Beginn klare Ziele, die sich aber nur mit improvisation und beschriebenen Aktionen erreichen lassen.
(Also vielleicht selber mal versuchen, ab von dem ´Technogebabbel´ des D&D, sondern eine beschriebene Handlung dann in diese Regeln fassen. Sonst ist es nur reines Taktikspiel - wie Schach oder Battletech. Wenn das natürlich das ist, was der Gruppe primär Spaß macht, dann vergiss den ganzen Absatz. Dann wirst Du IM Kampf niemals Rollenspiel hinbekommen)
Eroberung taktischer Punkte, In-Kampf-Interaktion, zB Helfer, Verbündete, Neutrale.

Kampforientiertes Rollenspiel gleitet leicht ab in Hack&Slay, muss aber nicht. Auch die ´Bösen´ haben Charakterwerte, Hintergründe und Möglichkeiten.

Gerade Verbündete (nicht Gefolgsleute) können viel Rollenspiel fördern - es sollte aber drauf geachtet werden, daß diese Verbündeten den SCs nicht die Show stehlen. 2/3 der Stufe der SCs ist eine gute Richtlinie. Sie sollten auch nicht ZU hilfreich und clever sein, es soll ja dazu kommen das die Spieler sich auf Interaktion verlegen müssen um rauszufinden, wie sie mit ihnen am bessten umgehen.

Das wichtigste ist es vermutlich eine Story zu bauen, die stark auf Kampf ausgelegt ist, diesen Kämpfen aber Sinn, Atmosphäre und Hintergrund gibt. Dann kommt es erfahrungsgemäß mit der Zeit (kann mehrere Monate dauern) nach und nach ganz von selbst zum Rollenspiel. Es darf nur halt nicht gezwungen wirken, sondern muß optional sein und sozusagen optionale, zusätzliche Boni, Möglichkeiten und Gelegenheiten bringen.
(Auch hier gilt - Steht die Gruppe auf den Taktik-Kampf mit Federn, Moves, und Manöver, hat das keinen Sinn. Dann muss man eher versuchen über abwechslungsreiche gegner und Terrains Stimmung zu bringen. Aber das ist ein anderes Thema, Rollenspiel kommt hier nicht wirklich. Hier ´schaltet´ man sozusagen von der Charakterebene auf die Taktikebene - Wie Mechwarrior/Battletech)

Wenn Du das Fable dafür hast, kannst Du versuchen, möglichst freie Settings mit nur einem Grundplot zu machen; mit zahlreichen Möglichkeiten neben der Haupthandlung, die zusätzliche Vorteile (Geld, Ruhm, Titel, Items...) bringen, aber die man halt nur durch Rollenspiel überhaupt findet.
Wichtig ist aber (meiner Meinung nach) der Grundplot - der rote Faden, der sich durch die kampagne zieht. Sonst kommt es sehr schnell dazu, daß im Grunde nichts mehr passiert, weil jeder seinen Dingen nachgeht, aber keine gemeinsamen Ziele mehr da sind. Für viele Spieler sehr unbefriedigend.

Ich such mal Zusammenfassungen raus, von kampagnen die auf Anfänger ausgelegt waren und deutlich kampfbezogen waren, dennoch viel Rollenspielelemente hatten.
(Wenn dieser ´Diskussionsfaden´ mal wieder lesbar wird)
Titel: Re: Hilfe! Wie motiviere ich meine Gruppe zum Rollenspiel?
Beitrag von: SeelenJägerTee am 7.09.2009 | 18:14
@Theron: guter Post
Titel: Re: Hilfe! Wie motiviere ich meine Gruppe zum Rollenspiel?
Beitrag von: Heretic am 7.09.2009 | 18:49
Schlägt Theron hier gerade wirklich SL-Pet-NSCs vor, um ein Metaproblem zu lösen?
Das Problem, wie Dolge schon angesprochen hat liegt hier ausserhalb des Spiels.

Versteht ihr das nicht?

Man KANN kein Problem ingame lösen, das auf der META-Ebene seinen Ursprung hat?!?!

*Kopfschütteln*
 
Titel: Re: Hilfe! Wie motiviere ich meine Gruppe zum Rollenspiel?
Beitrag von: Preacher am 7.09.2009 | 19:21
Ich kann nur meine Empfehlung wiederholen - das einzige, was hilft ist Reden
Also Du kommst da ja echt mit seltsamen, esoterischen Lösungsansätzen ums Eck.  :o

Man KANN kein Problem ingame lösen, das auf der META-Ebene seinen Ursprung hat?!?!
Ich glaub es elbst kaum, aber da muss ich Heretic tatsächlich recht geben. :o
Ich fühle mich schmutzig ;)
Titel: Re: Hilfe! Wie motiviere ich meine Gruppe zum Rollenspiel?
Beitrag von: SeelenJägerTee am 7.09.2009 | 20:58
Naja es KÖNNTE funktionieren.
Falls die Spieler dabei auf den Geschmack kommen, dann WÄRE es MÖGLICH, dass es funktioniert.
Und falls eine im-Spiel-Methode funktioniert, dann denke ich funktioniert die am ehesten - auf jeden Fall besser, als das mit Artefakt geben, Fähigkeiten "illegal" verheimlichen und dann wieder weg nehmen.

Allerdings denke ich auch, dass einfach mal Reden am effektivsten sein wird.
Titel: Re: Hilfe! Wie motiviere ich meine Gruppe zum Rollenspiel?
Beitrag von: Eran am 7.09.2009 | 21:12
Also vollkommen umkrempeln will ich die Gruppe natürlich nicht und wollte dies auch nie.

Es ist schon ok wie sie das machen.

Erstmal war es aber eine ziemliche Gewöhnung, da die Jungs eher passiv sind. Das ist wohl auch das eigentlich herausfordernde, denn es macht mir mehr Arbeit und das leiten schwerer. Der Anspruch den Charakteren ein besseres Profil zu geben, bleibt wohl ein Ideal. Oder ich werde noch positiv überrascht. Ein wenig herauskitzeln und auf die wenigen Flaggen eingehen die da sind werde ich auf jeden Fall.
Titel: Re: Hilfe! Wie motiviere ich meine Gruppe zum Rollenspiel?
Beitrag von: Retronekromant am 7.09.2009 | 22:20
—- Gelöscht, weil es eh nichts bringt mit Vollpfosten zu diskutieren. —-


Wie bereits gesagt: Beweisführung abgeschlossen.
(Wo findet sich noch gleich das Ignore-Tool?)



Tja, aber wo Heretic Recht hat, hat er nunmal Recht !
Und im Bezug auf Nicolais erlauchte SL-Tipps hat er das allemal :)

Und zum Thema: Reines Taktikspiel/Wargaming, das für alle Beteiligten befriedigend ist und Spaß macht, ist allemal besser als aufgesetztes und halbherziges "Charakterspiel"
Titel: Re: Hilfe! Wie motiviere ich meine Gruppe zum Rollenspiel?
Beitrag von: nicolai am 12.09.2009 | 02:54
Und zum Thema: Reines Taktikspiel/Wargaming, das für alle Beteiligten befriedigend ist und Spaß macht, ist allemal besser als aufgesetztes und halbherziges "Charakterspiel"
...was es aber offensichtlich nicht ist, denn sonst gäbe es diesen thread nicht...

zum Thema Artefakte fällt mir da noch ein : wie wäre es denn mit einem z.B. Zepter der Wiederherstellung, das nur dann funktioniert, wenn der Charakter, respektive sein Spieler etwas von sich dafür preisgibt, etwa eine Geschichte aus seiner Vergangenheit ? Ich denke, damit sollte wohl genug Anstoß zum Rollenspiel, bzw. der schrittweisen Ausgestaltung der Charakterhintergründe gegeben sein, da die Gruppe meiner Meinung nach auf diesen Gegenstand kaum verzichten wollen wird, im Idealfall entscheidet dann noch das (intelligente) Artefakt, ob es mit der Geschichte zufrieden war, und wieviele Lebenspunkte es dafür regeneriert...

Nachtrag : Ich denke, daß intelligente (beseelte) Artefakte sehr wohl die Möglichkeit haben, sich einem simplen level 1-Zauber (identify) zu widersetzen, so wie man auch Auren maskieren kann und ähnliches...