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Pen & Paper - Spielsysteme => Weitere Pen & Paper Systeme => Thema gestartet von: Ein am 27.09.2009 | 18:53

Titel: Lodland - gibt's das noch?
Beitrag von: Ein am 27.09.2009 | 18:53
Ja, ja, ich weiß, dass da anscheinend noch etwas läuft, wie man sieht, wenn man einen Blick auf die HP wirft.

Mich würde aber interessieren, wie es darum steht. In der Anfangszeit wurde ja sehr viel für Lodland geworben, jetzt hört man aber kaum noch etwas darüber.

Titel: Re: Lodland - gibt's das noch?
Beitrag von: Grimtooth's Little Sister am 27.09.2009 | 19:05
Ich hab öfters versucht, da Spieler zu kriegen, klappte aber nie. Würde mich auch interessieren.
Titel: Re: Lodland - gibt's das noch?
Beitrag von: Lichtbringer am 27.09.2009 | 19:31
Ich kann mich meiner Vorrednerin nur anschließen. Ich habe viel Material von LodlanD und bin recht begeistert davon. Gespielt habe ich es dennoch nie.
Titel: Re: Lodland - gibt's das noch?
Beitrag von: kandor am 28.09.2009 | 11:50
Geht mir genauso.
Titel: Re: Lodland - gibt's das noch?
Beitrag von: Ein am 28.09.2009 | 11:54
Eigentlich schade. Zwar sind das System und das Setting etwas altbacken aufgezogen. Aber grundsätzlich ist der Bereich der Unterwasser-SciFi bisher kaum bespielt und man konnte dem Lodland-Team wirklich nicht vorwerfen sich nicht zu bemühen.
Titel: Re: Lodland - gibt's das noch?
Beitrag von: Falcon am 28.09.2009 | 12:04
Zwischenzeitlich hatten sie das Regelwerk doch sogar gratis angeboten.
Wir sind hauptsächlich wegen des Artworks und Layouts darauf reingefallen

Sie haben sich mit ihrem Pseudorealismus viel verbaut. 99,999% der Kartenfläche ist nämlich gar nicht betretbar (wir hattens uns damals darauf gestürzt und wollten Unterwasserstädte auf dem Ozeanboden besuchen und stolperten ständig über diese "wissenschaftlichen Rechtfertigungen" Wir sahen dann, daß die größte Tauchtiefe 300m oder so war und sich alles nur im Schelfbereich (*gäähn*) abspielt.
Und pseudorealismus deswegen, weil die Völker für sich genommen im Gegenzug ein reiner stereotyper, gleichförmiger Haufen gesichtsloser Klischees sind, sich aber so krass voneinander unterscheiden, daß sich kein stimmiges Bild ergibt. Es ist ein bisschen wie ein billiges Computerspiel mit untereinander völlig unabhängigen Parteien ("hey, du nimmst die NOD, ich die GDI"). 

Ausserdem, denke ich, können sich viele Rollenspieler (u.a. Ich) einfach nur schwer vorstellen, was man Unterwasser überhaupt alles so machen soll. Und Lodland liefert darauf keine Antworten, es ist nicht wirklich ein Spiel, sondern sagt einfach nur "das ist unsere Computerpielwelt, jetzt macht halt mal was, was ihr wollt". Das DSA merkt man schon ziemlich stark darin.
Und wie alle postmodernen Settings haben wir es gespielt wie immer: Wie Shadowrun :P

das sie die Quellenbücher mit ihren 80Seiten softcover für 25Euro anbieten kann auch Teil des Problems sein.
Titel: Re: Lodland - gibt's das noch?
Beitrag von: Ein am 28.09.2009 | 12:06
Oh, das mit dem 300m Tauchbereich wusste ich gar nicht. Das ist natürlich schon irgendwie fatal.
Titel: Re: Lodland - gibt's das noch?
Beitrag von: Falcon am 28.09.2009 | 12:12
hab das nochmal nachgeschaut.
also 600m sind schon so der Durchschnitt (vor allem diese Heldengruppen-Traveller-Transporter). Dann gibt es 2 Schiffe (eine Kapsel, ein großer Pott), die 4000 Meter schaffen. Der Ozeanboden der Karte reicht bis 9000m.

Jetzt erinnere ich mich wieder, wo, glaube ich, das Problem war: Die Städte befinden sich alle nur in gelben und grünen Wassertiefen (eben bis max 400m ca.), so, daß man eben nur ein paar Pünktchen auf der Karte überhaupt anfahren kann.
In Ausnahmefällen kommt man dann halt tiefer, aber wozu? Es wirkt dadurch halt schon ein bisschen wie Weltraum, aber nur mit ca.8Planeten.
Vielleicht hätte allein schon ein mysthisches Element wie Atlantis inklusiver alter Unterwasserdungeons schon viel geholfen. Irgendwas, woran man erkennen kann, daß es ein Spiel sein soll.
Titel: Re: Lodland - gibt's das noch?
Beitrag von: Ein am 28.09.2009 | 12:22
Ich denke, dass die Unterwasserthematik auch recht schwierig anzugehen ist, da abgesehen von seaQuest DSV die großen Vorbilder fehlen.

Blue Planet hat es ja auch probiert, aber eben so wenig Erfolg, wobei man sich bei BP einfach nicht entscheiden konnte, ob man nun cinematisch werden oder realistisch bleiben wollte.
Titel: Re: Lodland - gibt's das noch?
Beitrag von: Falcon am 28.09.2009 | 12:26
ich denke, daß ist hier auch der Fall.
Am meisten (neben der nicht zugänglichen Karte) stört mich die fehlende Eigenständigkeit

sieht das aus wie Shadowrun oder nicht?
http://www.lodland.de/images/shop/view/LODLAND12.jpg
http://www.lodland.de/images/cm/00601.jpg
http://www.lodland.de/images/cm/00785.jpg

als Vorbilder gäbs da vielleicht noch Aquanox (PC Spiel)
Für Transhuman Space gibts noch Under Pressure, aber daß Setting ist sowieso unspielbar (ja, anderes Thema).
Titel: Re: Lodland - gibt's das noch?
Beitrag von: Ein am 28.09.2009 | 12:32
Ja, die starke Anlehnung an Shadowrun in den Covern, intern kann ich das nicht ganz so bewerten, ist mir auch aufgefallen, gerade Blut&Stahl und Chaos&Ordnung sehen sehr nach Shadowrun aus, wobei vielleicht war das ja auch die gedachte Zielgruppe. Unter diesem Aspekt würde diese Anlehnung natürlich Sinn machen.
Titel: Re: Lodland - gibt's das noch?
Beitrag von: Falcon am 28.09.2009 | 12:38
Sie würde, aber das ist doch zum Scheitern verurteilt. Shadowrunspieler wegzulocken ist ungefähr so schwer wie DSA Spieler zu einer anderen Fantasywelt. Der Shadowrunspieler wird sich auch denken: "Jo, wenn ich das mal will mache ich halt eine Konzernunterwasserstation im nächsten Run"
Titel: Re: Lodland - gibt's das noch?
Beitrag von: Ein am 28.09.2009 | 13:13
Stellt sich dann natürlich die Frage, wie man die Attraktivität von Unterwasser-Settings steigern kann. Da sind anscheinend ja viele Hürden zu nehmen, die es gerade Landratten sehr schwer machen, sich einzufühlen.
Titel: Re: Lodland - gibt's das noch?
Beitrag von: Falcon am 28.09.2009 | 15:42
Rollenspieler legen ja wert auf Bewegungsfreheit. Unterwassersettings laufen dem Anspruch aber nunmal genau entgegen. Auch wenn das evt. nicht haltbar ist, könnte die psychologische Wirkung einer beengten, bedrückenden Unterwasserwelt schon ausreichen es nicht zu spielen. Man will sich halt austoben.

Naja, ansonsten muss man eben auch einfach mal ein paar Spielmechanismen für Abenteuer in so eine Welt einbauen, nicht nur simulieren. Und da kenne ich kein Setting.
Titel: Re: Lodland - gibt's das noch?
Beitrag von: ComStar am 28.09.2009 | 15:51
Wo genau siehst du bei einem Unterwasser Setting die Einengung? Bzw welche Enge meinst du?
Titel: Re: Lodland - gibt's das noch?
Beitrag von: Selganor [n/a] am 28.09.2009 | 15:57
Die Einengung bei LodlanD kommt wohl daher, dass man eben nicht alle Bereiche der Karte besuchen kann (einige sind zu tief als dass man da hinkommen koennte, wieder andere - z.B. die Oberflaeche(?) sind zugefroren, ...)
Titel: Re: Lodland - gibt's das noch?
Beitrag von: ComStar am 28.09.2009 | 16:16
Naja, aber das gibts doch in anderen Systemen auch.
Titel: Re: Lodland - gibt's das noch?
Beitrag von: Falcon am 28.09.2009 | 16:34
Unterwasser? Enge Räume? Klaustrophobische Einengung? Ist nicht so weit hergeholt. Ich meine das Spielgefühl.

Handlungstechnisch kann man da sicher eine Menge machen, wobei die Szenerie ihmo schnell ausgeschöpft ist.
Titel: Re: Lodland - gibt's das noch?
Beitrag von: ComStar am 28.09.2009 | 16:52
Also was das Klaustrophobische und die engen Räume angeht, sehe ich nicht sooo den Unterschied zu diversen Space Rpgs.
Titel: Re: Lodland - gibt's das noch?
Beitrag von: Pyromancer am 28.09.2009 | 16:57
Also was das Klaustrophobische und die engen Räume angeht, sehe ich nicht sooo den Unterschied zu diversen Space Rpgs.

Es ist ein psychologischer Unterschied. Weite und Freiheit, die Sterne, Grenzenlosigkeit; das hast du unter Wasser halt nicht.
Titel: Re: Lodland - gibt's das noch?
Beitrag von: kirilow am 28.09.2009 | 16:59
Der Weltraum selbst vermittelt aber eine gewisse Weite, bei der die See von unten nicht mithalten kann. Man sieht ja auch nicht so weit. (EDIT: na, da war der Pyromancer wohl schneller)

Ich hatte nur einmal einen Blick ins Grundregelbuch geworfen, aber bin irgendwie nicht dahintergestiegen, was man da machen soll und warum gerade 'da'.
Um mal andersherum zu fragen: was bringt die Einschränkung auf unterwasser?

Spiel hier eigentlich irgendwer Lodland und kann mal berichten?

Grüße
kirilow
Titel: Re: Lodland - gibt's das noch?
Beitrag von: ComStar am 28.09.2009 | 17:16
Naja ich unterstelle mal, dass es diesen psychologischen Unterschied für die Charaktere wohl geben mag, aber der Unterschied für die Spieler eher gering ist.
Titel: Re: Lodland - gibt's das noch?
Beitrag von: Pyromancer am 28.09.2009 | 17:27
Spiel hier eigentlich irgendwer Lodland und kann mal berichten?

Ich hab es neulich auf den Erlanger Spielertagen gespielt. Es hat Spaß gemacht (tolle Mitspieler, klasse Spielleiterin), aber das Setting fühlt sich an wie Traveller in eingeengt, uncool und langweilig. Das fanden übrigens auch einige Mitspieler, die vorher bei mir Traveller gespielt hatten.
Titel: Re: Lodland - gibt's das noch?
Beitrag von: kirilow am 28.09.2009 | 17:31
@Pyromancer
Ich hab es neulich auf den Erlanger Spielertagen gespielt. Es hat Spaß gemacht (tolle Mitspieler, klasse Spielleiterin), aber das Setting fühlt sich an wie Traveller in eingeengt, uncool und langweilig. Das fanden übrigens auch einige Mitspieler, die vorher bei mir Traveller gespielt hatten.
hmmm, das schien mir ja auch immer ein wenig so. Worum ging's denn im Abenteuer?

Hast Du die Spielleiterin mal gefragt, was sie an Lodland reizt?

Grüße
kirilow
Titel: Re: Lodland - gibt's das noch?
Beitrag von: Falcon am 28.09.2009 | 17:34
für den Spieler macht das schon einen Unterschied, finde ich. Das erlebt man überall, bei Egoshootern am PC schrien die Leute früher nach Aussenarealen (die Doomgänge waren ja nur ein eingeständnis auf die schlechte Graphik). Mittlerweile sind Egoshooter fast gänzlich nach Aussen gelagert worden. Dasselbe bei PC-Rollenspielen, lange unterirdische Passage werden fast immer mies bewertet. Und man ist froh die Level dann hinter sich zu lassen und nach "draussen" zu kommen. Komplett unterirdisch gelagerte Spiele gibts auch so gut wie nicht mehr. Durchgängig unter der Erde spielen will eben doch nicht jeder.
Bei zu großen Dungeons im RPG ists doch dasselbe, es sei denn man spielt es komplett wie ein Brettspiel.

was Unterwasser bringt? Na eben genau dieses beengte Spielgefühl mit seinen Gefahren (erdrücken, ertrinken) usw. fokussieren. Oder das Gefühl nicht weglaufen zu können wenns gefährlich wird und Entdeckerdrang (wobei es dies beides auch im SCi-Fi gibt).
Wobei Lodland da eher rausfällt. Sie legen dort nämlich wert darauf, daß der Lodlander selbst so gut wie nichts mehr mit dem Meer zu tun hat und man in den Städten eben ganz normal lebt. In bester DSA Manier soll man da seine zweitexistenz im Rollenspiel simulieren. Das heisst, sie haben die Szenerie nicht mal richtig genutzt (keine Ahnung wie es in den Quellenbüchern war, habe nur noch eines über Medien). Das las sich für mich unendlich öde.
Wir haben es dann eine Hand voll Spielabende gespielt.
Titel: Re: Lodland - gibt's das noch?
Beitrag von: Pyromancer am 28.09.2009 | 17:43
hmmm, das schien mir ja auch immer ein wenig so. Worum ging's denn im Abenteuer?
Wir sollten mit einem kleinen Raumschiff U-Boot irgendwas auf einer Forschungsstation abliefern. Unterwegs wurde einem Passagier etwas geklaut, das mussten wir aufklären; dann wurde unser U-Boot von der Konkurrenz angegriffen. Und auf der Station mussten wir einen Eifersuchtsmordfall unter Klonen lösen.

Zitat
Hast Du die Spielleiterin mal gefragt, was sie an Lodland reizt?

SciFi, deutsch, mangelnde Alternativen.

Sie ist inzwischen zu Traveller gewechselt.
Titel: Re: Lodland - gibt's das noch?
Beitrag von: kirilow am 28.09.2009 | 17:54
SciFi, deutsch, mangelnde Alternativen.

Sie ist inzwischen zu Traveller gewechselt.
:D
Na, das ist ja keine gute Werbung für ein Rollenspiel.
Alles, was ich von Lodland höre, klingt immer lahm. Ich würde ja gerne mal einen überzeugten Fan treffen!

Meint Ihr, man könnte aus dieser ganzen SciFi+Unterwasser Sache was irgendwie sinnvolles rausholen oder ist die Idee schon schlecht?

Grüße
kirilow
Titel: Re: Lodland - gibt's das noch?
Beitrag von: Waldviech am 28.09.2009 | 18:00
Die Idee ansich ist meiner Meinung nach mitnichten schlecht - bei Spielen wie Aquanox oder Blue Planet fetzt Unterwasseraction ja auch. Das Problem bei Lodland war imho eher die reichlich dröge Umsetzung. Irgendwie fehlt der entscheidende Funke.
Titel: Re: Lodland - gibt's das noch?
Beitrag von: Pyromancer am 28.09.2009 | 18:05
Meint Ihr, man könnte aus dieser ganzen SciFi+Unterwasser Sache was irgendwie sinnvolles rausholen oder ist die Idee schon schlecht?

Die Unterwasserwelt als fremdartigen Abenteuerspielplatz. Die Oberfläche und das Land erreichbar, aber feindlich oder unwichtig. Wenige, große Unterseeboote mit den SCs als Brückenbesatzung. Nemo. Hagbard Celine. Ragnar Danneskjöld.
Titel: Re: Lodland - gibt's das noch?
Beitrag von: kirilow am 28.09.2009 | 18:08
Die Unterwasserwelt als fremdartigen Abenteuerspielplatz. Die Oberfläche und das Land erreichbar, aber feindlich oder unwichtig. Wenige, große Unterseeboote mit den SCs als Brückenbesatzung. Nemo. Hagbard Celine. Ragnar Danneskjöld.
Das erreichbare Land fände ich auch gut, geht ber wieder von der Idee weg.

Was würden diese großen U-Boote so machen und warum?
Titel: Re: Lodland - gibt's das noch?
Beitrag von: Waldviech am 28.09.2009 | 18:12
Die letzten Kuppelstädte von Atlantis vor den U-Booten der gierigen Oberflächenbewohner und den Sauriermutanten der primitiven Fischmenschen beschützen. Krieg im Namen ihrer Kuppelstadt gegen eine andere Kuppelstadt führen. Schiffe der Oberflächenbewohner überfallen um Schätze und Genmaterial für die atlantische Rasse zu erbeuten. Artefakte des alten Atlantis in uralten Ruinen suchen....

Alternativ dazu vielleicht auch in einem an Seaquest oder Seaview angelehnten Szenario, die Unterwassereinrichtungen des eigenen Machtblocks an der Oberfläche vor der Marine des Feindes schützen, neue Rohstoffquellen ausmachen, Spionage und Sabotage verhindern.....


 
Titel: Re: Lodland - gibt's das noch?
Beitrag von: Ein am 28.09.2009 | 18:29
Mensch, wurde ja noch richtig wertvoll hier.

Ich denke, das Hauptproblem ist wie gesagt, dass viele nicht wissen, wie sie das Setting Unterwasser richtig nutzen sollen. Sowohl Lodland, als BP leiden mE z.B. daran, dass sie keine starken Klischee etablieren, gleichzeitig aber das Setting nicht an den Kontext Erde anknüpft.

Wenn man mit seiner Crew eine Minenkolonie im Mittelmeer vor libyischen Piraten beschützen muss, ist das weit plastischer, als wenn man dieselbe Kolonie gegen eines der fiktiven Gebilde aus Lodland oder BP beschützen muss. Dieses Anknüpfen an die Realität war und ist ja auch gerade die Stärke von Shadowrun oder Cyberpunk 2020.
Titel: Re: Lodland - gibt's das noch?
Beitrag von: Woodman am 28.09.2009 | 18:43
etwas OT
Bei BP ist mir garnicht aufgefallen, das da so viel unter Wasser abgehen soll, außer das die Delphine und Orcas da nunmal leben ist das einzig spannende da dieser Rohstoff für die neuen Techologien (mir fällt der Name grad nich ein), der Rest ist Cyberpunk auf nem Haufen kleine Inseln mit etwas Frontiercharme.
Und Bezug zur Erde hat BP als Koloniewelt, die ja gerade mit den wiederkehrenden Kolonisten Probleme hat doch jede Menge, als Hannoveraner will ich unbedingt nochmal ne Kampagne um Hanover Industries spielen.

On Topic:
Einige Probleme mit dem Wasser könnte man ja durch ein paar aus BP geklaute Ideen zumindest entschärfen, einfach die typische UBoot Besatzung genetisch so verändern, dass sie Kiemen besitzen oder Cyberkiemenimplantate verfügbar machen.
Titel: Re: Lodland - gibt's das noch?
Beitrag von: Ein am 28.09.2009 | 18:48
@woodman
Also im Fluid Mechanics ist sicherlich 50% der Ausrüstung unterwasser-orientiert. Außerdem wird die Erde in BP als großer, weißer Fleck behandelt, was nicht gerade das ist, was ich Kontext nennen möchte. Die Kontinente gibt es in Lodland ja auch, man kommt/will nur nicht hin.
Titel: Re: Lodland - gibt's das noch?
Beitrag von: Pyromancer am 28.09.2009 | 18:51
Was würden diese großen U-Boote so machen und warum?

Beim nochmal drüber nachdenken: Was finden Anarchisten eigentlich so toll an U-Booten?
Titel: Re: Lodland - gibt's das noch?
Beitrag von: Waldviech am 28.09.2009 | 19:02
Ich bin gerade am Überlegen, ob man statt die Kontinente praktisch unbewohnbar zu machen, nicht besser ein Szenario im Stil von "Agent Aika" oder einem moderaten "Waterworld" bauen sollte. Die Erderwärmung hat stattgefunden, die Polkappen sind geschmolzen, etliche Katastrophen haben das 21. Jahrhundert zu einem echt fiesen Zeitalter werden lassen, doch nun - 100 Jahre später -hat sich die Lage beruhigt. Die Menschheit hat´s überstanden und ist wider Erwarten NICHT komplett den Bach runtergegangen. Statt einem unserer geliebten neomittelalterlichen Endzeitsettings haben wir eine Welt, in der sich die Menschheit nach einer fiesen Dunkelphase wieder im Aufschwung befindet. Neuartige Unterwassertechnologie wird von den verschiedenen Nationen dazu benutzt, den Meeresboden zu kolonisieren, in den überschwemmten Gebieten Artefakte zu bergen oder Rohstoffe zu gewinnen. Trotz des Umstandes, daß die Welt nicht sonderlich dystopisch ist (Großmächte wie die kosmopolitische Euro-Islamische Union, Groß-Ozeanien, Brasilia oder Neo-Japan sind recht angenehme Orte zum Leben), gibt es doch einiges an Konfliktpotential. Natürlich gibt es die obligatorischen bösen Konzerne, Piraten, Spione, genmanipulierte Siedler am Meeresgrund, internationale Konflikte, gefährliche Überreste von sinistren Forschungsprojekten aus dem düsteren 21. Jahrhundert.....

Zitat
Beim nochmal drüber nachdenken: Was finden Anarchisten eigentlich so toll an U-Booten?
Man kann dorthin abtauchen, wo keine Staatsmacht was zu melden hat.  ;D
Titel: Re: Lodland - gibt's das noch?
Beitrag von: Woodman am 28.09.2009 | 21:34
Für mehr Inspiration empfehle ich nochmal Daphne in the Brilliant Blue (http://www.animenewsnetwork.com/encyclopedia/anime.php?id=3250) ähnliches Setting wie Agent Aika, blos weniger Land soweit ich das einschätzen kann, und natürlich Plastic Little. Dann wissen wir auch schon wie wir das teil an den Mann bringen, spärlich bekleidete, junge und attraktive Damen in rauen Mengen ;)
Das könnte richtig rocken wenn man das Konflikpotential so wählt, das man zwar immer was zu erleben hat, aber gleichzeitig keine riesigen Weltumspannenden Kriege ausbrechen.
Titel: Re: Lodland - gibt's das noch?
Beitrag von: Waldviech am 28.09.2009 | 21:43
Danke für den Link ! Das passt natürlich auch prima !

Zitat
Das könnte richtig rocken wenn man das Konflikpotential so wählt, das man zwar immer was zu erleben hat, aber gleichzeitig keine riesigen Weltumspannenden Kriege ausbrechen.
Um das zu erreichen, würde ich den Fokus auf Piraterie, Verbrechersyndikate, Industriespionage, Verschwörungen mit genetisch geschaffenen Psi-Mutanten usw. wählen. Der Aufhänger wäre, daß die Großmächte sich auf Regierungsebene zwar alle vergleichsweise grün sind und nach langer Dunkelheit ein neues Zeitalter globalen Friedens anbricht, die Staaten in durch die ganzen Katastrophen des schwarzen 21. Jahrhunderts aber an Macht eingebüßt haben. Viele Teile der Unterwasserkolonisation liegen in der Hand privater Gruppen und gehen vergleichsweise planlos ab. Die zentralen Metropolen und das Kernland der neuen Großmächte mag ruhig und friedlich sein, aber unten/draußen an der nassen Frontier geht die Post ab, denn die Regierungen haben kaum die Möglichkeit, die Ozeane umfassend zu überwachen. Die Spieler könnten als Schmuggler, Piraten, Marinesoldaten, illegale Artefaktsucher, Prospektoren, Regierungsagenten, Kolonialmarshals usw. tätig werden - mit viel Spannung und Action und ohne das jede zweite Spielsession zwanghaft die Welt am Abgrund stehen muss....

Edit:
Petshop-Hunter für neues, mutiertes Meeresgetier muss natürlich auch noch eine Spieloption sein  ;D
Titel: Re: Lodland - gibt's das noch?
Beitrag von: Woodman am 28.09.2009 | 21:52
Nereids, die Firme für die die Protagonisten in Daphne arbeiten wird wenn ich mich recht entsinne dort zwar als Detektei bezeichnet, teilweise sind die aber auch eher mit Kopfgeldjagd beschäftigt. Wenn man das ein wenig mehr ausbaut, wie bei Hyperpolice mit den privaten Polizei Agenturen, würde das prima zu den Großmächten passen, die außerhalb ihrerer Landmassen keine Kontrolle mehr haben. Und private Sicherheitsfirmen, die Geleitschutz für Konvois anbieten würden bei starker Piraterie auch Sinn ergeben.
Titel: Re: Lodland - gibt's das noch?
Beitrag von: Waldviech am 28.09.2009 | 22:23
Genau sowas ! Dazu muss natürlich der Unterwasser- oder überhaupt der Wasseraspekt noch wesentlich stärker betont werden als bei Lodland. Deswegen bin ich auch für eine Welt über Wasser - mit Tankern, Luxuskreuzern, Torpedobooten, usw. Viel davon natürlich tauchfähig, aber dennoch alles sehr maritim ! Die Unterwasserszenerie einfach als "Weltraum in Feucht" zu nehmen, ist imho Verschwendung. Natürlich werden die Charaktere schwimmen müssen, oder Stürmen trotzen, sich mit mutierten Viechern in phantastisch-bunten Korallenriffen herumschlagen, im Taucheranzug versunkene Küstenstädte untersuchen oder sich in Seefahrerkneipen unter Palmen an der tropischen Küste Südenglands (Erderwärmung macht´s möglich) mit einer Nazisurfer-Gang eine Kneipenschlägerei liefern. Also mehr weiter Ozean und blaues Nass und weniger Stahlsarg und eingeengte Habitatsödniss.....
Titel: Re: Lodland - gibt's das noch?
Beitrag von: Grimtooth's Little Sister am 28.09.2009 | 22:26
Dass man Lodland hätte besser umsetzen können, ist sicher richtig. Mich interessiert ja auch eher generell das Unterwassersetting. Einige Ideen zur Verbesserung hier finde ich schon sehr gut. Vielleicht sollten wir was eigenes bauen  >;D
Titel: Re: Lodland - gibt's das noch?
Beitrag von: carthinius am 28.09.2009 | 22:33
Einige Ideen zur Verbesserung hier finde ich schon sehr gut. Vielleicht sollten wir was eigenes bauen  >;D
"LodlanD reLODed", ja?  ~;D

Ich kenne das Spiel zwar nicht wirklich, habe aber mal, als es herauskam, das Grundbuch durchgeblättert und ein wenig quergelesen. Was bei mir hängen blieb, war der Eindruck eines unglaublich drögen Settings, das mich überhaupt nicht reizte - man könnte sogar sagen, für ein Unterwassersetting staubte es ganz schön...
Da würde mir tatsächlich dieser Anime/Manga-Waterworld-Einschlag deutlich besser gefallen. Macht was draus!  :d
Titel: Re: Lodland - gibt's das noch?
Beitrag von: Woodman am 28.09.2009 | 22:43
Ja vielleicht sollten wir wirklich anfangen das mal genauer zu definieren, der Ansatz gefällt mir immer besser.
Titel: Re: Lodland - gibt's das noch?
Beitrag von: ChristophDolge am 28.09.2009 | 22:44
Muss es ein irdisches Setting sein? Ansonsten hätte sowas im Sternenmeer garantiert noch Platz.
Titel: Re: Lodland - gibt's das noch?
Beitrag von: Grimtooth's Little Sister am 28.09.2009 | 22:47
Muss nicht unbedingt, wäre aber sicher spannend. Je nachdem natürlich, wie sehr man Zukunftsszenarien mag, die nicht nur Friede Freude Eierkuchen sind.
Titel: Re: Lodland - gibt's das noch?
Beitrag von: Woodman am 28.09.2009 | 22:51
Also zumindest ich bin von einer Erde mit dramatisch angestiegenem Meeresspiegel ausgegangen, eben weil man die vertrauten Nationen verwenden kann und Spieler sich damit fix reinfinden. Auch das Kartenmaterial erzeugt sich aus einer Simulation ganz gut.
Titel: Re: Lodland - gibt's das noch?
Beitrag von: Orakel am 28.09.2009 | 23:20
:D
Na, das ist ja keine gute Werbung für ein Rollenspiel.
Alles, was ich von Lodland höre, klingt immer lahm. Ich würde ja gerne mal einen überzeugten Fan treffen!

Meint Ihr, man könnte aus dieser ganzen SciFi+Unterwasser Sache was irgendwie sinnvolles rausholen oder ist die Idee schon schlecht?
Eigentlich kann man einiges aus der Sache rausholen, solange man sich an den Gedanken gewöhnt, dass man hier eben unter Wasser spielt, weil das Setting halt unter Wasser gelegen ist. Der BFS hat mich teilweise an Lem-Romane erinnert.

Und man kann auch mit den anderen Städten etwas anfangen: Nur ist das Problem halt, dass diese Abenteuer unterhalb der Wasseroberfläche eher an andere Genres wie z.B. Cyberpunk angelehnt sind. Das Problem bei der Sache ist halt, dass man nur eine begrenzte "Vielfalt" an Optionen unter Wasser hat. (Ja: Ich Seaquest damals stinklangweilig.) Das entscheidende hier ist halt, dass man einen Clash of the Cultures betreiben kann, wie es in anderen SciFi-RPGs auch der Fall ist, aber insgesamt ist die Tatsache des Unter-Wasser-Seins eben nicht das tragende Element, sondern nur die Verzierung.
Titel: Re: Lodland - gibt's das noch?
Beitrag von: Ein am 28.09.2009 | 23:29
Zitat
aber insgesamt ist die Tatsache des Unter-Wasser-Seins eben nicht das tragende Element, sondern nur die Verzierung.
Das ist halt wie mit der Space Opera: It's not about space, it's about opera.
Titel: Re: Lodland - gibt's das noch?
Beitrag von: Waldviech am 28.09.2009 | 23:38
Irgendwo schon richtig. Die Frage ist aber auch: Wie gut nutzt man diese "Verzierung" aus, um dem Ganzen den richtigen Pfiff zu verleihen ? Und da tut sich Lodland imho nicht besonders gut hervor.

Zitat
Je nachdem natürlich, wie sehr man Zukunftsszenarien mag, die nicht nur Friede Freude Eierkuchen sind.

Nur Friede, Freude und Eierkuchen wäre für ein Rollenspiel sogar reichlich tötlich, da RPG-Settings meist von Konflikten leben. Stellt sich nur die Frage, wie und wo man die ansetzt. In meinem Vorschlag wollte ich gerne mal etwas weg vom Totalkaputt-Alles-Barbarisch-Jeder-Hasst-Jeden-Setting, das man gemeinhin sonst nach großen ökologischen Katastrophen ansiedelt. Etwas mehr Hoffnung und Positivismus ! Das kein genereller Kriegszustand herrscht und es Landstriche gibt, in denen man nicht mit der Pistole im Anschlag herumlaufen muss um die nächsten fünf Meter Gehweg zu überleben und die Menschheit nicht zu neomittelalterlichen, abergläubischen Neanderthalern degeneriert ist, bedeutet aber nicht, daß es keine interessanten Konflikte gibt - besonders, wenn man auf der Kopfgeldjäger/Detektiv/Artefaktjägerschiene fährt. Warum schwertschwingende, kriegsgeile Endzeitwarlords, wenn die Artefaktmafia, U-Boot-Piraten oder Offshore-Kasinobetreiber die frischeren und interessanteren Schurken abgeben ?
Titel: Re: Lodland - gibt's das noch?
Beitrag von: Falcon am 28.09.2009 | 23:46
@daphne: oh gott, bitte kein Cocktail schlürfen auf Hawaii. Für den völligen Absturz dann im Animestil. Am besten mit Pantyshots, is'klar. Und die Oktopustentakel kann man sicher auch noch unterbringen :P

Die düster, dreckigen Stahlsärge waren schon in Ordnung. Aber auch das kann man eben besser umsetzen. Grundsätzlich auftauchen zu können ist aber vielleicht keine schlechte Idee. Eine Wasserwelt mit ganz wenigen Inseln wäre vielleicht passend.
Titel: Re: Lodland - gibt's das noch?
Beitrag von: Waldviech am 28.09.2009 | 23:53
Zitat
oh gott, bitte kein Cocktail schlürfen auf Hawaii. Für den völligen Absturz dann im Animestil. Am besten mit Pantyshots, is'klar. Und die Oktopustentakel kann man sicher auch noch unterbringen
Hey, du hast es erfasst  ;D. Pantyshots ! Glotzaugen ! Tentakelmonster !  ;D ;D

Ne, mal im Ernst: ich denke, du hast den "Fokus" gerade etwas fehlverstanden. Die Animes waren lediglich Beispiele, wie die Weltgrundlage aussehen könnte. Düster und dreckig darf es natürlich auch gerne geben, aber der entscheidende Punkt ist: Nicht nur ! Das wird nämlich irgendwann leidlich eintönig. Wo liegt der Unterschied zwischen düsterdreckigen Raumschiffen, U-Booten, Raumkolonien, Unterwasserkolonien usw, wenn sie alle gleich dystopisch-cyberpunkig-abgefuckt aussehen ? Ich mag düster-dreckig auch sehr gerne - nur gibt es das in allen nur erdenklichen Varianten im Dutzend billiger. Der Hintergedanke war, es eben mal etwas vom dreckig-depressiven abzuheben. Und warum nicht ein gepflegtes Hawaifeeling hier und dort ? Da kann es auch Drogendealer, Trickbetrüger und Attentäter geben....dafür muss nicht gleich die ganze Welt am Arsch sein M)
Titel: Re: Lodland - gibt's das noch?
Beitrag von: Falcon am 29.09.2009 | 00:01
Ja, so hatte ich das auch erst verstanden und wollts auch gar nicht schreiben, bis zu diesem Kommentar
Zitat
Da würde mir tatsächlich dieser Anime/Manga-Waterworld-Einschlag deutlich besser gefallen

naja evt. könnte man es ja nach Klimazone variieren, damit Abwechslung reinkommt (Eismeer, Archipele , wie in einer Fantasywelt eben) aber nach 100m Tiefe siehts im Grunde überall gleich aus. Wer also sowieso nicht unter Wasser spielen will und weisse Strände bastelt, sollte sich eh überlegen ob das Genre so das Richtige ist.
Denn eine Maritime Welt (im Gegensatz zur Unterwasserwelt) ist schon ein gutes Stück weg vom Lodlandgedanken.
Titel: Re: Lodland - gibt's das noch?
Beitrag von: Eulenspiegel am 29.09.2009 | 00:01
Hier mal ein paar Setttings, die imho eine sehr gut gelungene Wasserwelt präsentieren:
- Schleichfahrt (nur der erste Teil)
- BioShock
- Waterworld



Also mir hat damals das Computerspiel "Schleichfahrt" sehr gefallen, das ja vom Setting her sehr ähnlich mit LodlanD war. (Vom Nachfolger Aquanox reden wir lieber nicht. Der war schlecht.)

Das Problem ist, dass "wir sind unter Wasser" weder ein Genre noch eine Core-Story ist. Und das Problem von LodlanD ist, dass es als Genre Hard-SF genommen hat (was vielen RPGlern missfällt) und keinerlei Core-Story besitzt.

Ein Unterwasser-Setting kann grundsätzlich sehr viel Spaß machen. Man muss ich halt nur zwei Sachen überlegen: "Was für ein Genre will ich unter Wasser spielen?" und "Was ist meine Core-Story?"

Beim Genre ist grundsätzlich alles möglich:
- Hard-SF
- Mystery
- klaustrophobischer Horror
- Western (ja, Firefly hat uns bewiesen, dass man das Western-Genre auch in ein Science-Fiction Setting packen kann.)
- Cyberpunk
- Postapokalypse
Titel: Re: Lodland - gibt's das noch?
Beitrag von: Ein am 29.09.2009 | 00:06
@waldviech
Ich denke der entscheidende Punkt wurde schon genannt:
Zitat
Also mehr weiter Ozean und blaues Nass und weniger Stahlsarg und eingeengte Habitatsödniss.....

Ich deinen Ansatz schon okay, aber ich weiß auch nicht, warum das immer alles so finster sein muss. Warum überhaupt die große Katastrophe mit der großen Verrohung der Zivilisation (hallo, dt. Geschichtsunterricht)? Warum nicht mal einfach ein locker flockiges (submarine) SciFi-Setting mit Sense of Wonder, Hulatanz und Südseeschönheit? Ein Setting, das sich selbst nicht so ernst nimmt? Ein Setting, dass nicht nach dem großen Knall ansetzt, sondern einfach weiterspinnt, was gerade auf der Welt los ist, ohne dabei in Emo-Allüren in Grau-Grau zu versinken? Ja, dann steigt der Meeresspiegel halt um 25cm, was solls so lange noch genug Strand übrig ist, um nach einem erfolgreichen Abenteuer eine Strandparty zu werfen?

@eulenspiegel
Das mit dem Western und dem SciFi ist schon seit den 1920ern bekannt, aber schon gut. Ja, das geht sehr gut. Meine Travellerrunde ist z.B. 70er-TV-Serien Space Western. Und ich glaube, dass sich das ganze auch sehr gut unter Wasser transportieren lassen würde. Nur halt mit Meeresgräben statt unerforschten Systemen, Bananenplantagen statt Rinderfarmen und Hulaparties statt Country-Club-Empfängen.
Titel: Re: Lodland - gibt's das noch?
Beitrag von: Waldviech am 29.09.2009 | 00:12
Zitat
eine Maritime Welt (im Gegensatz zur Unterwasserwelt) ist schon ein gutes Stück weg vom Lodlandgedanken.

Stimmt - wundert allerdings auch nicht, denn der Lodlandgedanke wird ja praktisch überarbeitet  ;D.

Was die Corestory anbelangt, würde ich sie beim bisherigen "Maritimen Entwurf" (der "Agent Aika Welt"  ;D) wie folgt definieren wollen:

- Western: im Sinne von "Der Meeresboden ist die New-Frontier"
- Mysterie: im Sinne von Krimiplot, Mafiaverschwörungen und Gangster jagen
- Hard-SF: Das Ganze sollte weitgehend auf dem Teppich bleiben und keinen übermäßig mystischen Mumbo-Jumbo beinhalten. Voodootaschenspieler oder PSI in Maßen ist tragbar, aber mehr wirklich nicht.
- Postapokalypse: im Sinne von "Die Menschheit hat eine globale Katastrophe von gigantischem Ausmaß überlebt und man kann in Ruinen Artefakte mitgehen lassen"
- NICHT Postapokalypse: im Sinne von "Wir ziehen uns dreckige Lederklamotten an, piercen uns bis der Arzt kommt und hauen uns stacheldrahtumwickelte Zaunlatten vor die Schnauze"
- Eco-Thriller: Die Natur hat sich nach der Klimaerwärmung und dem Einsatz von Biowaffen durchaus verändert.
- Eine Art "Post-Cyberpunk": Sozusagen Cyberpunk ohne allzuviel Punk....die Technologie ist zwar teilweise da, hat aber nicht zu der dystopischen Hölle geführt, wie sie in Gibsons Romanen geschildert werden. (Vielleicht war die Welt das vor der Polschmelze mal, aber die Dinge sehen nun etwas heller aus)

Zitat
Ein Setting, dass nicht nach dem großen Knall ansetzt, sondern einfach weiterspinnt,
Guter Punkt - die Idee war ja, das 21. Jahrhundert als "Dunkles Zeitalter" zwischenzuschieben, in dem das Klima gekippt ist und die Pole schmolzen. Was wäre, wenn man das beibehält, aber der Große Knall durch eine nationenübergreifende Zusammenarbeit der Menschheit praktisch verhindert wurde - man hatte Naturkatastrophen, Seuchen, Kriege um Rohstoffe, riesige Slums und Miststände aller Art....und schaffte es ausnahmsweise mal, die Notbremse zu ziehen ? Ja, die Menschen sind weniger geworden, die Pole sind geschmolzen und die Klimaerwährmung hat stattgefunden, aber: HEY ! Es hätte schlimmer kommen können ! Die Menschheit ist noch da, nicht verblödet und es geht ihr eigentlich wieder sehr gut, nachdem das Licht am Ende des Tunnels erreicht ist.
Titel: Re: Lodland - gibt's das noch?
Beitrag von: Woodman am 29.09.2009 | 00:19
Also ich hab jetzt keine sonderlich finstere Vision, natürlich gibts in den Städten dunkle Ecken, und etwas Slummiges, aber ansonsten sieht die Welt eher aus wie Karibik, viel Wasser und viel Sonne nur halt jetzt mit aus dem Wasser ragenden Wolkenkratzern versunkener Städte. Dann ordentlich Piraten und sonstiges Gesocks auf den Meeren verteilt, der Unterwasserteil ist halt spannend weil in den alten Ruinen immer noch interessante Sachen aufs geborgen werden warten. Das ganze natürlich in passender Kleidung, also Hawaiihemden, Bermudashorts, Bikinis und bunte Wickelröcke. Erfolge kann man dann auch prima auf dem Dach des gemeinschaftlichen Wohnbüros bei leckeren Cocktails feiern.
Titel: Re: Lodland - gibt's das noch?
Beitrag von: carthinius am 29.09.2009 | 00:21
Ja, so hatte ich das auch erst verstanden und wollts auch gar nicht schreiben, bis zu diesem Kommentar (...)
Oh, da bitte ich um Entschuldigung - das sollte auch weniger in Richtung Pantyshots und Tentakelaliens zielen als hin zu einer bunten, nicht spießig-trockenen oder gar zwingend realistischen Hard-SF-Richtung! Darum ging es mir. Also durchaus das, was hier schon haufenweise angesprochen wurde.
Titel: Re: Lodland - gibt's das noch?
Beitrag von: Waldviech am 29.09.2009 | 00:31
Ich denke, wir verstehen uns  ;D. Und wo wir gerade bei Anime und Konsorten sind: Black Lagoon wäre vielleicht auch einen näheren Blick wert ! Man ergänze nun noch einige moderate SF-Technologien und U-Boote, und das trifft, was mir vorschwebt, eigentlich ganz gut. Zumindest den Teil mit den Kriminellen und Piraten  ;D. Hat haufenweise Action, ist zuweilen auch hart, weil´s eben zwischen Piraten und Mafiosi spielt, aber nicht überdüstert und durch die tropische Kulisse und die skurrilen Charaktere auch hinreichend bunt und exotisch.
Titel: Re: Lodland - gibt's das noch?
Beitrag von: Woodman am 29.09.2009 | 00:54
Ja Black Lagoon ist großartig, ich warte schon sehnsüchtig auf Staffel 3. Ich hab mich wegen des doch etwas ernsteren Tons und dem fehlenden SciFi nur nicht getraut es auch noch zu erwähnen. Und eigentlich ist mir dann das Ende der 2. Staffel auch schon ein bissle zu düster.
Titel: Re: Lodland - gibt's das noch?
Beitrag von: Ein am 29.09.2009 | 08:42
Okay, nach dieser Klärung wäre es nach meinem Geschmack. ;)
Titel: Re: Lodland - gibt's das noch?
Beitrag von: Ein am 29.09.2009 | 09:45
Naja, das offizielle im GRW "Rettungseinsatz" (o.ä.) spielt nur an Bord eines U-Boots. Klassisches One-Room. Und natürlich Stimmungsspiel.
Titel: Re: Lodland - gibt's das noch?
Beitrag von: Grimtooth's Little Sister am 29.09.2009 | 12:41
Ja, die dauernden "jeder gegen jeden" Post-Ap Scenarios nerven langsam wirklich, die eher positive Variante klingt da schon interesanter.  Kann mir da auch schöne Konflikte zwischen neuen Weltenrettern und solchen, denen jetzt eh alles egal ist vorstellen.

Kann ja trotzdem Gegenden geben, in denen es barbarisch zugeht. Und eine Begrenzung von PSI fände ich auch gut.
Titel: Re: Lodland - gibt's das noch?
Beitrag von: Waldviech am 29.09.2009 | 12:57
Klar kann es auch barbarische Gegenden oder Kriegsgebiete geben - es ist ja immerhin ein ganzer Planet, den wir mit der Erde zur Verfügung stehen haben ! Neben den hellen, freundlichen und zivilisierten Metropolen der Euro-Islamischen Union kann es sehr gut auch einen Guerilla-Krieg in den Mangrovenwäldern Oregons geben  ;D. Oder wo auch immer.....das die Welt nicht ganz am Arsch ist wie etwa bei Degenesis oder Engel bedeutet ja nicht, daß alles nur friedlich ist. Aber ich glaube, so langsam sollten wir die Diskussion um das maritim-bunte Alternativlodland mal raustrennen.... :d
Titel: Re: Lodland - gibt's das noch?
Beitrag von: Ein am 4.12.2009 | 18:01
Wird übrigens eingestellt: siehe offizielle Homepage (http://www.lodland.de/)
Titel: Re: Lodland - gibt's das noch?
Beitrag von: Tele-Chinese am 4.12.2009 | 18:36
Ja da ist gerade Ausverkauf. Ein Softcover GRW gibts für 2 Euro. Ich wollte NIE Lodland besitzen, geschweige denn kaufen. Aber für 2€ lass ich mich mal inspirieren und schlachte das aus.
Titel: Re: Lodland - gibt's das noch?
Beitrag von: Zornhau am 4.12.2009 | 20:29
Wird übrigens eingestellt: siehe offizielle Homepage (http://www.lodland.de/)
Good riddance. Endlich geht die rollenspielerische Dünnsäureverklappung ihrem Ende entgegen. Die Natur kann sich wieder erholen.
Titel: Re: Lodland - gibt's das noch?
Beitrag von: alexandro am 4.12.2009 | 22:46
Zitat
Endlich geht die rollenspielerische Dünnsäureverklappung ihrem Ende entgegen.
Nicht ganz, es gibt ja immer noch die Spinwärts-Marken, die Vergessenen Reiche und die Innere Sphäre...
Aber man muss den Dünnschiss ja nicht lesen.  >;D
Titel: Re: Lodland - gibt's das noch?
Beitrag von: Falcon am 5.12.2009 | 10:36
Sie haben von Anfang an fast alles falsch gemacht und das Potenzial nicht genutzt und sich zudem in zu viel selbstgerechten Realismusansprüchen verstrickt, die im Gegenzug mit dem naiven Design der Völker überhaupt nicht konform gehen.
Der Realismus förderte vor Allem, daß sich die Gesellschaft in der Welt so weit wie möglich vom Ozean abkapseln muss, um zu überleben (die meisten Lodländer kommen nie in Kontakt mit dem Ozean; keine Stadt liegt tiefer als 300m usw..). Ziemlich tödlich für ein Science-Fiction Unterwassersetting.

Der zweite Dolchstoß war, daß sie sich nicht für eine CoryStory (was tun die Spieler und charaktere überhaupt) entscheiden konnten. Das miefte von vorn herein nach „hier-könnt-ihr-alles machen-DSA“

Was bleibt ist eine Art Cyberpunkklon ohne Bewegungsfreiheit.

Es musste so kommen.
Titel: Re: Lodland - gibt's das noch?
Beitrag von: Waldviech am 5.12.2009 | 18:23
Was Lodland IMHO so bitter macht, ist der Umstand, das man aus der Prämisse "SF Unterwasser" ECHT was hätte machen können. Der ganze Grundedanke war ja garnicht so übel. Auch so diverse Details bei den Kulturen waren ziemlich nett. Blöd nur, daß man sich, statt für aufregend-abenteuerlich, für öde-bieder entschieden hat.
Titel: Re: Lodland - gibt's das noch?
Beitrag von: ragnar am 6.12.2009 | 14:16
Weiße Flecken? Das hat man nun von dem ganzen Metaplot-gewi**** :)

Titel: Re: Lodland - gibt's das noch?
Beitrag von: Aradur am 30.12.2009 | 21:41
Ein kleiner Gedanke...

Hallo zusammen,

ich habe Lodland nie gespielt und nicht gekauft, da ich nicht diese Setting mag. Ich bevorzuge da lieber die klassische Fantasy. Was mir hier aber auffällt, ist teilweise eine mehr als unangebrachte Häme gegenüber Lodland und den Machern. Ich würde ja gerne mal sehen, wer es hier besser machen kann... kritisieren ist einfach, aber ein Produkt "verkaufsfertig" rauszubringen, was anderes.

Aradur


Titel: Re: Lodland - gibt's das noch?
Beitrag von: Samael am 30.12.2009 | 21:49
Man darf nicht nur kritisieren, was man selbst besser machen könnte. Lodland ist langweilig, und bezieht/bezog im RSP-Internet zu Recht jede Menge Prügel.
Titel: Re: Lodland - gibt's das noch?
Beitrag von: Ein am 31.12.2009 | 10:27
Zitat
ein Produkt "verkaufsfertig" rauszubringen, was anderes.
Lodland war anscheinend nicht verkaufsfertig, sonst wäre es kein kommerzieller Flop geworden.
Titel: Re: Lodland - gibt's das noch?
Beitrag von: Greifenklaue am 31.12.2009 | 10:55
Lodland war anscheinend nicht verkaufsfertig, sonst wäre es kein kommerzieller Flop geworden.
ich bin zwar kein Lodland-Fan, aber war es das wirklich? Der Grund für die Einstellung war doch ein anderer und im vergleich zu vielen echten kommerziellen flops haben sie lange durchgehalten!
Titel: Re: Lodland - gibt's das noch?
Beitrag von: Ein am 31.12.2009 | 11:10
Naja, von den überwiegenden Mehrheit der Rollenspieler hört man, dass sie Lodland nichts abgewinnen konnten. Anscheinend reichte der Rest nicht aus, um die Serie kommerziell zu tragen. Das ist das, was ich einen Flop nenne.
Titel: Re: Lodland - gibt's das noch?
Beitrag von: Greifenklaue am 31.12.2009 | 11:24
Zitat
Anscheinend reichte der Rest nicht aus, um die Serie kommerziell zu tragen.
Das Projekt war doch nie dazu gedacht, dass mit LodlanD jemand vollberuflich bezahlt werden kann!? (Das meinst du mit kommerziell tragen?)

Und zumindest laut der autoren sind es ja andere gründe, nämlich, dass man jetzt vollberufstätig ist und keine Zeit mehr zum Fortführen findet.

Ob die Absatzzahlen soweit eingesunken sind, kann man nur vermuten!?
Titel: Re: Lodland - gibt's das noch?
Beitrag von: Falcon am 31.12.2009 | 11:27
Die Sachen ist vor allem: Lodland hat mehr Quellenbücher als das ein oder andere erfolgreiche Setting. Theoretisch ist das auch so auf lange Zeit spielbar (sofern man denn weiss, was man damit spielen soll). Sie haben es gar nicht nötig noch etwas herauszubringen.

Aber wenn es eben nicht mehr angeboten wird, kann es natürlich niemand mehr kaufen.
Titel: Re: Lodland - gibt's das noch?
Beitrag von: Greifenklaue am 31.12.2009 | 11:39
Ich vermute, in der ein oder anderen weise werden die ihre regale schon leer kriegen.

es gab ja einige Aktionen zu echten Dumpingpreisen, also ich bin voll bestückt...  :D
Titel: Re: Lodland - gibt's das noch?
Beitrag von: Ein am 31.12.2009 | 11:51
Ich meine mit kommerziell tragen erst einmal, dass am Ende kein Minus herauskommt. Und das ist bei Rollenspielprodukten immer so die Frage.

Für ein reines nicht-kommerzielles Hobbyprojekt erscheinen mir da aber die Preise auch etwas zu hoch.

Was kosten 120 Seiten Softcover? Ich glaube unter 3€ bei einer Auflage von 500. Wenn der Rest wirklich rein hobbymäßig gewesen wäre, hätte man wohl mit 12€ in den Handel gehen können und nicht mit 22€.
Titel: Re: Lodland - gibt's das noch?
Beitrag von: Falcon am 31.12.2009 | 12:07
@Dumpingpreise: die sind wirklich der Hammer. Und der Punkt, an dem ich erkannt habe, daß ich die Sachen nicht mal zu dem Preis haben möchte.
Obwohl ich Unterwassersettings sehr mag.
Titel: Re: Lodland - gibt's das noch?
Beitrag von: Greifenklaue am 31.12.2009 | 12:16
Ich meine mit kommerziell tragen erst einmal, dass am Ende kein Minus herauskommt. Und das ist bei Rollenspielprodukten immer so die Frage.

Für ein reines nicht-kommerzielles Hobbyprojekt erscheinen mir da aber die Preise auch etwas zu hoch.

Was kosten 120 Seiten Softcover? Ich glaube unter 3€ bei einer Auflage von 500. Wenn der Rest wirklich rein hobbymäßig gewesen wäre, hätte man wohl mit 12€ in den Handel gehen können und nicht mit 22€.
Es gibt ja noch ein Zwischenstufen von Profis, die davon leben können bis zu rein fanbasierten, kostenfreien Projekten. Selbst mit der schwarzen Null darf man ja trotzdem schreiber, zeichner und rdakteure bezahlen.

Für mich scheint es ein wenig so, als habe man mit den Startpreisen sein Break even point erreicht / erreichen wollen, danach wurde es massiv rabatiert. die meisten Quellenbücher gab es dann ja für nen 5er.

Der Nachteil ist aber, dass der Kunde das irgendwann mitbekommt und immer weniger bereit sind, den vollen Preis zu zahlen und lieber etwas warten.

Insofern wäre ein etwas günstigerer Preis vielleicht etwas besser, aber gut, letztlich müssen sie es selber wissen und es ist ja doch erstaunlich viel rausgekommen.
Titel: Re: Lodland - gibt's das noch?
Beitrag von: Greifenklaue am 31.12.2009 | 12:18
@Dumpingpreise: die sind wirklich der Hammer. Und der Punkt, an dem ich erkannt habe, daß ich die Sachen nicht mal zu dem Preis haben möchte.
Obwohl ich Unterwassersettings sehr mag.
Ich hab einige komplett gelesen, gut stimmt schon, die sind eher trocken und meist nicht gerade mit Settingideen vollgestopft. Aber ich bin auch kein Unterwasserfan.  :D
Titel: Re: Lodland - gibt's das noch?
Beitrag von: Ein am 31.12.2009 | 14:33
Klar, wenn sich Zeichner, Autor und Redakteur jeweils 1€ pro Buch in die Tasche schieben, dann kommt man natürlich ziemlich genau auf 22€. Da kann man dann allerdings nicht mehr von Hobby sprechen, gerade da die Redakteure gleichzeitig auch die Verleger waren.
Titel: Re: Lodland - gibt's das noch?
Beitrag von: Greifenklaue am 31.12.2009 | 14:36
(Spätestens) Seit Ephöran wissen wir doch, dass 40-50% in den Vetrieb gehen und Lodland wurde ja nicht nur im hauseigenen Shop verkauft.
Titel: Re: Lodland - gibt's das noch?
Beitrag von: Ein am 31.12.2009 | 14:40
500ter Auflage.
Druckkosten etwa 1500€.
Autor 500€.
Redakteur 500€.
Zeichner 500€.

Kosten je Stück: 3€ (Druck) + 1€ (A) + 1€ (R) + 1€ (Z) = 6€

6€ x 1,8 (Großhandel) x 2 (Einzelhandel) = 21,60€
Titel: Re: Lodland - gibt's das noch?
Beitrag von: Greifenklaue am 31.12.2009 | 14:42
Gute Kalkulastion. ^^
Titel: Re: Lodland - gibt's das noch?
Beitrag von: Tequila am 31.12.2009 | 14:44
Klar, wenn sich Zeichner, Autor und Redakteur jeweils 1€ pro Buch in die Tasche schieben, dann kommt man natürlich ziemlich genau auf 22€. Da kann man dann allerdings nicht mehr von Hobby sprechen, gerade da die Redakteure gleichzeitig auch die Verleger waren.


HIer treffen gleich zwei typisch deutsche Sichtweisen aufeinander:

1. Alles soll möglichst Umsonst sein, warum sollte Autor, Zeichner, Layouter, Verleger überhaupt was abbekommen

2. Eine typische Unwissenheit, was gesetzliche Richtlinien etc. angeht. Lodland wurde in Buchform veröffentlicht, unterliegt also der Preisbindung. D.h. es MUSS über die Homepage zum gleichen Preis angeboten werden wie im Einzelhandel, Amazon etc.pp. Da müssen noch ganz andere Margen eingerechnet werden. Klar könnte man es auch für 12 oder 15 Euro anbieten, aber dann bleibt kein Verhandlungsspielraum für Händlerrabatte...scheiss Welt, aber leider nun mal Fakt...
Titel: Re: Lodland - gibt's das noch?
Beitrag von: Greifenklaue am 31.12.2009 | 14:50
@2: Das stimmt. Das krasse waren halt die "Discount"-Preise nach Ablauf der Bindungsfrist (18 Monate?).

Das Gefälle von 22 auf 5 fand ich auch immer hart.
Titel: Re: Lodland - gibt's das noch?
Beitrag von: Ein am 31.12.2009 | 14:57
@Tequila
Nein, ich bin absolut dafür, dass sich die Leute, die Rollenspiele schreiben sich doch bitte auch etwas dafür in die Tasche stecken (oder das ganz gleich kostenlos als PDF rausbringen). Ich wollte nur zeigen, dass Lodland ganz sicher nicht nicht-kommerziell betrieben wurde. Sonst wäre das ganze nämlich für rund die Hälfte in den Einzelhandel gekommen.

Der Verfall auf 5 Euro war dann das übliche Verramschen.
Titel: Re: Lodland - gibt's das noch?
Beitrag von: Tequila am 31.12.2009 | 15:05
@Tequila
Nein, ich bin absolut dafür, dass sich die Leute, die Rollenspiele schreiben sich doch bitte auch etwas dafür in die Tasche stecken (oder das ganz gleich kostenlos als PDF rausbringen). Ich wollte nur zeigen, dass Lodland ganz sicher nicht nicht-kommerziell betrieben wurde. Sonst wäre das ganze nämlich für rund die Hälfte in den Einzelhandel gekommen.

Der Verfall auf 5 Euro war dann das übliche Verramschen.

Dann sorry, dein Posting klang für mich schon ein bisserl nach Vorwurf, aber in dem Fall soll mein Posting allgemein gelten und nicht (zusätzlich) auf dich bezogen...
Titel: Re: Lodland - gibt's das noch?
Beitrag von: Greifenklaue am 31.12.2009 | 15:19
@Tequila
Nein, ich bin absolut dafür, dass sich die Leute, die Rollenspiele schreiben sich doch bitte auch etwas dafür in die Tasche stecken (oder das ganz gleich kostenlos als PDF rausbringen). Ich wollte nur zeigen, dass Lodland ganz sicher nicht nicht-kommerziell betrieben wurde. Sonst wäre das ganze nämlich für rund die Hälfte in den Einzelhandel gekommen.

Der Verfall auf 5 Euro war dann das übliche Verramschen.
Das kommerziell stellte ich übrigens auch nicht in Frage. ich war mir aber nicht sicher, ob du damit professionell meintest, sprich jemand davon Leben kann. Und das wird ja schnell deutlich, funktioniert leider nicht.
Titel: Re: Lodland - gibt's das noch?
Beitrag von: Aradur am 31.12.2009 | 18:40
Hallo zusammen,

wie gesagt, ich finde es schade, dass es ein deutsches System weniger gibt. Und ich wünsche den Machern von Lodland weiterhin alles Gute. Ich selber habe das bisher nicht geschafft, also ein System so verkaufsfertig rauszubringen. Von daher - meinen Respekt an die Macher... und ich stehe dazu, wer hier kritisiert, darf gerne beweisen, dass er/ sie es besser kann.

Gruß

Aradur
Titel: Re: Lodland - gibt's das noch?
Beitrag von: Greifenklaue am 1.01.2010 | 02:07
Hallo zusammen,

wie gesagt, ich finde es schade, dass es ein deutsches System weniger gibt. Und ich wünsche den Machern von Lodland weiterhin alles Gute. Ich selber habe das bisher nicht geschafft, also ein System so verkaufsfertig rauszubringen. Von daher - meinen Respekt an die Macher... und ich stehe dazu, wer hier kritisiert, darf gerne beweisen, dass er/ sie es besser kann.

Gruß

Aradur
dann schlag bei Pathfinder oder Labyrinth Lord zu ^^
Titel: Re: Lodland - gibt's das noch?
Beitrag von: KChronist am 1.01.2010 | 08:37
@ Ein, woher nimmst du denn die 500,-- euro für den zeichner?
cover, layout + karten/illus für ein 120 seiten buch, da kannst du mal locker mit mindestens 3.500+ rechnen (bei eher semiprof. zeichnern). von daher ist der preis nicht so abwegig, da die kosten für cover+ illus + layout ja auch bei einer miniauflage trotzdem die gleichen sind.
Titel: Re: Lodland - gibt's das noch?
Beitrag von: Ein am 1.01.2010 | 12:17
Weil das Preise sind die ich gehört habe (bei Greg Stolze oder Burger Games zB). Kämen da wirklich 3500 zusammen, könnte außer D&D kein Rollenspiel Quellenbücher für einen Preis unter 40€ rausbringen, da die Auflage mit 500-1000 Exemplaren recht realistisch gerechnet sind.
Titel: Re: Lodland - gibt's das noch?
Beitrag von: der.hobbit am 1.01.2010 | 12:21
Um mal kurz die Finanzierungsfrage für LodlanD etwas zu korrigieren: Keiner der Autoren, Redakteure und Zeichner hat vor dem Break Even auch nur einen Cent gesehen, ab dann eine Erfolgsbeteiligung bekommen. Sozusagen waren sämtliche Personalkosten damit unternehmerische Gehälter. Oder so.

Außerdem möchte ich noch anmerken, dass der Deckungsbeitrag ungleich dem Gewinn ist. Wenn ich eine Auflage von 500 Bänden habe, die haben Produktionskosten von 5€, ich verkaufe sie für 22€, dann habe ich einen Deckungsbeitrag von 17€ pro Band - aber nicht automatisch 8.500€ Gewinn. Da will erst noch Werbung, Belegexemplare, unverkaufte Exemplare usw. usf. bezahlt werden.
Titel: Re: Lodland - gibt's das noch?
Beitrag von: Ein am 1.01.2010 | 12:33
Nur kommen eh keine 17€ beim Verlag an, sondern nur ein Bruchteil davon, weil 60-80% des Umsatzes beim Einzel- und Großhandel versickern. Aber das ist dann halt das Problem, wenn man ein Buch druckt und die ungünstigen deutschen Marktstrukturen hat.
Titel: Re: Lodland - gibt's das noch?
Beitrag von: Greifenklaue am 2.01.2010 | 00:40
@Hobbit: Das hat ja Ein im Prinzip gut durchgerechnet - natürlich beispielhaft.

Danach würde ich jetzt sagen, jawohl 22 gehen voll und ganz in Ordnung!

Es aber zu dem Preis zu kaufen und dann als 5 Euro-Schnapper zu sehen, hätte mich schon geärgert.
Titel: Re: Lodland - gibt's das noch?
Beitrag von: der.hobbit am 2.01.2010 | 18:31
Ich bezog mich auch nicht auf Eins Posts, sondern ganz allgemein. Falls zuvor schon jemand sagte, dass LodlanDs Mitarbeiter nur Erfolgsbeteilungen und keine Gehälter bekommen, habe ich das überlesen ...