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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Allgemein => Thema gestartet von: Jestocost am 7.05.2003 | 13:05
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Ich möchte mich hier gern mit dem Nischendasein von Rollenspielen beschäftigen - warum das so ist, ob daran etwas geändert werden kann. Im Endeffekt läuft dies daraus, dass Rollenspiele auch interessant für Nichtrollenspieler sind und sein können. Aber wie kann man die für das Hobby begeistern bzw- durch gezieltes Marketing erreichen?
Mehrere Themenkomplexe haben wohl etwas damit zu tun:
1. Das Rollenspiel selbst
- Zeitaufwand
Rollenspiele benötigen Zeit. Die meisten Rollenspiele sind kampagnenbezogen oder auch "nach oben offen" - potenziell kann eine Gruppe Jahre lang spielen. Dieses 'Committment' muss man erst einmal aufbringen.
Andererseits spricht das nicht gegen das Hobby Rollenspiele funktionieren auch als begrenzte One-Shots - so können auch kurzfristig Interessierte für das Hobby gewonnen werden.
- Personal
Rollenspiele braucht eine Gruppe. Die meisten neuen Spieler werden von vorhandenen Spielern eingeladen und fangen sich so den RS (Rollenspiel-, nicht die Hälft von SARS) Virus ein. Im Endeffekt kann eine Stadt- oder ein Landkreis überproportional mit Rollenspiel versorgt sein, wenn einige Leute aus sich herausgehen und Awareness und Begeisterung erzeugen (Multiplikator bzw. Opinion Leader-Funktion).
Mit anderen Worten: Spielleiter zeugen Spieler, die abermals Spielleiter zeugen (.. durch Ableger...). Hierbei wäre es schön, wenn diese Gruppen auch öffentlich wären - in Jugend- bzw. Bürgerhäusern, an der Uni, in der Schule (AK Interaktives Erzählen). Dies führt auch zu einer lokalen Medienpräsenz.
2. Produktpräsentation & Kostenverteilung
Sind Rollenspiele eigentlich kundenfreundlich? Warum braucht man 3 Büchern mit insgesamt über 700 Seiten um D&D zu spielen? Wie ergiebig ist die DSA Einsteigerbox? Warum gibt der SL das meiste Geld für Produkte aus?
Ich bin ein großer Anhänger der 'Alles-Wichtige-In-Einem-Buch' Fraktion. Andererseits bin ich nicht sicher, ob dies der richtige Weg ist, um Rollenspiele zu vermarkten. Oder vielleicht fehlen mir auch nur die tollen Karten aus meiner Fantasy-Zeit... Auf jeden Fall ist es seltsam, dass man als Spieler in einem Rollenspiel eher wenig kaufen kann (Würfel, Spielerhandbuch, Splatbooks, also Clanbücher, Alles über den Kämpfer, etc.. und Rollenspiel-Romane...)
3. Marketing
- Mangelnde Präsenz in der Öffentlichkeit durch Rollenspielläden
Es ist m.E. grundsätzlich falsch, dass man die meisten Rollenspiele nur in Spezialläden erhält: Wenn es schon Rollenspiele zu Herrn der Ringe, Buffy oder Krieg der Sterne gibt, warum stehen die nicht in den Buchläden herum - oder wenigstens in Spielwarenläden. Nur DSA und D&D als Fantasy sind als Marktführer in Spielwarenläden vertreten. Denn wie viel Sinn macht ein lizenziertes Spiel, wenn es nicht die Zielgruppe erreicht - die eigentlichen Fans...
- Begrenze Werbeausgaben und damit begrenztes Angebot an Rollenspielmagazinen
Werbung für Rollenspiele ist wohl keine große Sache - aber dafür ist aber auch kaum ein Budget vorhanden.
Aber dies führt auch dazu, dass Rollenspielpublikationen entweder von Vereinen gemacht weren mit wenig Blick auf Layout und Design, oder aber teuer sind, weil sie sich nicht durch Werbung finanzieren können - und damit auch keine so große Auflage haben.
- Ausrichtung des Marketing auf Kannibalismus
Die meisten Werbeaktione und auch neue Rollenspiele wenden sich direkt an die begrenze Rollenspiel-Zielgruppe: Anstatt einen zweiten, größeren Kuchen anzupeilen, versucht man sich noch ein Stück vom kleinen, vorhandenen Kuchen zu sichern.
- Begrenzung des Publikums durch Genrefixierung
Es ist schön, dass es (sogar gute) Rollenspiele zu massentauglichen Lizenzen gibt. Aber warum begrenzt sich Rollenspiel immer noch auf den Fantasy/SF/Horror-Bereich (eigentlich nur auf den Fantasy-Bereich...): Dektektiv-Geschichten, Spionage, die ganze Tom Clancy oder Action-Film-Schiene oder auch Soap-Operas und Vorabendserien könnten so schön für Rollenspiel sein. Dazu bräuchte es gar kein eigenes Rollenspiel - sowas wie die 'Powered by GURPS-Sache" könnte da Wunder wirken (in der Richtung - ich bin auch kein GURPS Fan - aber einfach ein 128 Seiten Buch mit Regeln und Hintergrund, um loszuspielen...).
Was könnte denn noch so gehen?
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Ich glaube das eigentlich "Problem" der Rollenspiel-Vermarktung kommt daher, daß die Freizeitaktivität "Rollenspiel" von Grund auf nur für einen stark begrenzten Anteil der Bevölkerung attraktiv ist.
Erschwerend kommt noch hinzu, daß es beinahe unmöglich ist die Faszination die Rollenspiel ausüben kann in den Medien rüberzubringen, um so neue Kunden anzuwerben.
Eine aktive Vergrößerung des Rollenspielmarktes braucht IMHO eine gewaltige, über einen langen Zeitraum durchgeführte und geplante Marketingkampagne mit einem enormen finanziellen Risiko (das keine Firma eingehen wird).
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Ich denke,daß das Problem ist, daß RPler immer noch mit Spinnern, Freaks oder Satanisten gleichgesetzt werden. Irgendwie finden Außenstehende RPler immer etwas komisch. Wenn du sagst,daß die RPler bist, kucken die Leute erstmal dumm. Die Interessierten fragen dann höflich nach,und das war es.
Und Mittelaltermärkte sind zwar ganz nett,aber kaum einer unterhält sich mit denDarstellern über ihr Hobby...
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Neben dem Problem erstmal Aufmerksamkeit zu erregen spielt wohl auch (bei denen die sich zumindest schon etwas damit beschäftigt haben) der zu investierende Zeitfaktor eine Rolle, und der ist beim SL ja recht gewaltig, vor allem weil viele Systeme nicht ausreichend Kaufabenteuer anbieten für Leute die nicht alles selbst machen wollen. Bei Rollenspielern werden Abenteuer ja durchweg weniger wichtig eingeschätzt als z.B. Quellenbücher, bei potentiellen Einsteigern mag das aber anders sein (siehe DSA als Einsteigersystem mit seinem massiven Abenteueraufgebot), und wenn davon wer an was anderem als Fantasy interessiert ist muß er weitestgehend in die Röhre gucken.
Ein weiteres (schon angesprochenes) Erschwerniss ist das gerade die verbreitetsten Systeme auf die man zuerst treffen würde ne ziemliche Kundenabzocke betreiben, wo das allerwichtigste halt auf zich Bücher verteilt ist.
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@Orcus
Aber warum ist diese Freizeitaktivität nur für so eine begrenzte Zielgruppe interessant?
Zu großer Zeitaufwand? Zu viel Commitment? Weil Elfen, Zwerge, Vampire, Werwölfe, Zauberer doof sind? (Aber warum spricht dann der Herr der Ringe mittlerweile so ein großes Publikum an?)
Den zweiten Punkt ist auch klar: Rollenspiel zu erklären ist wie Sex zu erklären - es ist halt besser, es selbst auszuprobieren. Aber unmöglich ist es nicht - und es gab auch einige Zeitungsartikel die gar nicht so dumm mit dem Thema umgesprungen sind (und es gab auch andere Artikel...)
@Shalya
Wir sind immer noch Freaks? Aber das ist auch nur ein Symptom. Wenn man an der Uni 3 Rollenspielgruppen die Mensa vollpflastern, dürfte sich das ändern...
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Nach meiner Erfahrung ist es auch so das man Rollenspiel als kindisch ansieht.... eigentlich genau wie Tabletop (Mal ganz von den oben schon genannten Vorurteilen "Freak, Psychophat, Fanatiker, Satanist")
Außerdem ist der Markt sehr einseitig auf Spielleiter begrenzt, weil diese meist alle Bücher die in der Gruppe verwendet werden besitzen und die Spieler kaum etwas selbst kaufen (warum sollten sie auch, schließlich hat der SL ja alles was er braucht und der is ja dazu da die Regeln zu erklären!???)
Neue Spieler kann sich ein Spielleiter zwar immer wieder suchen, aber wenn man z.B. eine zweite Gruppe aufbaut, die dann auch noch aus Neueinsteigern besteht, dann ist das immer noch ein zusätzlicher Zeitfaktor und da man wegen den obrigen Problemen (Promo, Geld, Nischendasein usw.) wohl kaum im übermaß neue SL hat, haben diese Meister immer schon eine bestehende Gruppe... sich dann noch auf die Bedürfnisse einer neuen, neu einsteigenden Gruppe einzustellen ist nicht immer leicht.
Ich weis wovon ich rede, ich habs gewagt und hab entsprechend Stress!
Aber im Endeffekt ist das die einzige Möglichkeit leute ans Rollenspiel heranzuführen... Immer vorrausgesetzt diese interresieren sich für den Themenbereich (Mittelalter/Fantasy bzw. SF), was den Kreis schon stark einschränkt.
Übrigens Jesto, es gibt Systeme die sich mit Detektivgeschichten beschäftigen. Beispiel hab ich aber grad nicht parat... Aber D&D; DSA; SR warens nich...
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@Jestocost
ich meinte auch mehr die breite Öffentlichkeit...
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Es gibt doch gar nicht so wenig Rollenspieler. Die meisten sind nur keine Freaks. Sie spielten damals und haben nicht mehr die Zeit....
Im grunde gibt es zwei grosse Prob.
- Zeit
- Komplexitaet
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Wenn Außenstehende etwas über Rollenspiel mitbekommen, dann meistens von einer LARP-Veranstaltung irgendwo in ihrer Gegend - und dabei ist der "Spinner-Faktor" (also die Neigung, in seltsame Kostüme gehüllte Mitmenschen, die mittelalterliche Waffen schwingen, für Spinner zu halten) nun ziemlich groß. Sorry, LARP-Fans, aber so ist es...
Am ehesten, denke ich, kann man Leute noch über Computer-Rollenspiele an die Materie heranführen. Die sind zwar mit echten Pen-and-Paper-Rollenspielen nicht zu vergleichen, aber man hat dann zumindest mal eine grundlegende Vorstellung davon, wie es geht.
Es gibt (oder gab) da übrigens eine "AD&D Diablo II Edition", die eben dies versucht - Hintergrund, Monster, Abenteuer aus Diablo II, mit stark vereinfachten AD&D 2nd Edition Regeln.
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Ach und so was nennst du dann rollenspiel???
Sorry, aber für mich ist die DiaII edition nur ein komplexes Brettspiel / Tabeltop.
Auch wenn ich das PC Spiel mag.
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Momentan wird doch "Werwölfe im Düsterwald" ziemlich gepusht. Wäre über diese LARP/Mystery-Schiene nicht was möglich?
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hmmm, meine persönliche Meinung:
Wen ich mir vorstelle dass all die "Asis" (du kannst dir denken wen du willst, du bist ihnen bestimmt schon überall begegnet) sich ein Rollenspiel kaufen, die Regeln kaum lesen (Boa, so lang oda was? Eh nä lass mal zokken, wo is'n hier dä Kampf? Äctschn will ich!) und dann irgendwie so spielen (Das ist nicht so schlimm) und dann aber dummerweise auf eine Con gehen mit dem festen Glauben alle würden "so" spielen.... :o
:( also mir würd das nicht gefallen.
Vergleiche auch Selganors: "Voll krass bei die Ringe"
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Man kann es drehen und wenden, wie man will - die potentiellen Erträge aus einer Erweiterung der Kundenschaft lohnen den zu erwartenden Marketing-Aufwand nicht. Denn:
a) Das Kundenpotential ist nun mal nicht groß. Du brauchst Leute, die kreativ, fantasievoll, halbwegs intelligent und sprachbegabt sind, die sich nicht genieren, auch ein bisschen schauzuspielern, die sich durch den anfänglichen Lernaufwand nicht abschrecken lassen, die genug Zeit haben und die - nicht zu vergessen - überhaupt für Rollenspiel zu begeistern sind. Es gibt nämlich genug Leute, die es einfach blöd und unergiebig finden. Und dann müssen solche potentiellen Rollenspieler sich noch zu Gruppen zusammenfinden. Und von diesen Gruppen ist dann im Endeffekt nur einer Käufer von Rollenspielprodukten. Und um das Rollenspiel attraktiv für ein breiteres Publikum zu machen, dürfen die Produkte nicht zu teuer sein ("alles in einem Buch"), was die Erträge weiter senkt, weil es dann nicht nur für die Neuen, sondern auch für die "Stammkäufer" billiger wird.
b) Der Marketingaufwand wäre ganz erheblich. Trotz allem gibt es (auch unter jungen Leuten) immer noch sehr, sehr viele, die überhaupt noch nie etwas von Rollenspiel gehört haben. Und wie bereits richtig gesagt wurde: das kann man nicht mit einem Satz erklären. Die Werbung müsste also ziemlich aufwendig sein, um den Leuten zunächst mal klarzumachen, worum es bei dem Produkt überhaupt geht. Und sie müsste gut platziert sein, also nicht nur in ein paar Fachzeitschriften, sondern in Bravo, Yam, PC Spiele, TV Spielfilm, Amica, Playboy etc. Am besten natürlich sogar im Fernsehen, aber dass das utopisch ist, wissen wir wohl alle. Gleiches gilt für die Platzierung der Produkte selbst. Karstadt stellt ja nicht einfach so ein Rollenspielregal in seine Spielwarenabteilung, weil man nett drum bittet.
Also eine Kosten-Nutzen-Rechnung ergibt: betriebswirtschaftlich gesehen ist die Strategie der Rollenspiel-Konzerne, lieber nichts in die Gewinnung neuer Kunden zu investieren, sondern den vorhandenen Kundenstamm auszunehmen bis aufs letzte Hemd, durchaus nachvollziehbar.
Damit bleibt es an uns, den engagierten Rollenspielern, hängen, unser schönes Hobby in die große weite Welt hinauszutragen! An der Uni in Hamburg gibt es übrigens einen Rollenspieler-Treff, da laufen im zwei-Wochen-Rythmus so ca. 8-10 Runden, würde ich mal schätzen. Sind aber zu 90% Leute, die auch schon vorher Rollenspiel gemacht haben...
Ich persönlich habe bisher 16 Leute zum Rollenspiel animiert, von denen 5 auch noch aktiv spielen (wenn ich richtig gezählt habe). Einer von ihnen hat sogar mal kurzzeitig eine eigene Runde geleitet, an der ich nicht beteiligt war. Ein paar stehen auch noch auf der Warteliste, und trotz meiner erheblichen zeitlichen Belastung würde ich mich sicherlich nicht lumpen lassen, noch eine weitere Runde zu leiten - allein, das leidige Terminproblem... Ist halt alles nicht mehr so wie zu Schulzeiten! Also, Ihr Forum-Junggemüse, nur Ihr seid es, die das Überleben der Gattung sichern können! ;)
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was wir brauchen ist ein bestell-service für gute, motivierte spielleiter! ;D
das ist eine gute werbung für rollenspiele, die ganzen rollenspieler ohne zeit können wieder spielen, und es schafft arbeitsplätze!
was wollt ihr mehr?
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Lord Verminaard hat das Problem schon auf den Punkt gebracht. Rollenspiel IST definitiv ein Nischenhobby und kann auch nicht durch noch so große Kraftakte zum Massenhobby erhoben werden... vielleicht kurzzeitig, aber nicht für lang.
Für viele "Normale" hat Rollenspielen den Charme von Briefmarkensammeln - nur irgendwie bedrohlicher, weil immer von Kämpfen und Monstern gesprochen wird.
Die Komplexität sorgt dafür, daß Du stets nur einen Teil des Spektrums "Rollenspiel" transportiert bekommst. Keine TV-Kamera kann einfangen, was Rollenspiel wirklich ist, dazu müßte die Kamera schon in die Rolle eines Spielers schlüpfen und auch die Pizza-Orgie mit aufnehmen ... Wer will das sehen ;-)
Komplexität... Komplexität.... Rollenspiel IST in meinen Augen NICHT komplex!
Ich glaube auch nicht das Anderson(?) und Gygax damals was komplexes schaffen wollten, ich glaube nicht einmal dass sie irgendwas im Sinn hatten, was heute als Rollenspiel verkauft wird.
Wenn man Rollenspiel auf das begrenzen würde was es eigentlich ist, könnte es zum Massenhobby werden - und dann würde man in jeder Wochenzeitung ein spielbares Abenteuer finden, naja ;-)
Aber wer würde denn noch für irgend etwas Geld ausgeben, wenn offensichtlich würde, daß man all das gar nicht braucht, was das Rollenspiel kompliziert macht?
Wollen wir Rollenspieler nicht gerade unser Geld für die Komplexität ausgeben... für die verdrehten Gehirnwindungen und Rauchschwaden die aus den Autoren hervorquollen?
Nur wenn ein Grundregelwerk abgefahrene neue Regeln liefert, der Quellenband kaum aussprechliche Völker und Gebräuche, das Abenteuer so abstruss dass kein Spieler mehr mitkommt... erst dann sind wir doch glücklich, oder?
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Ich spiele jede Menge Brettspiele. Dort gibt es seit einiger Zeit einen Trend komplexe Spiele an den Mann zu bringen. Das begann etwa(?) mit dem Spiel "Siedler von Catan", dessen Regelkomplexität etwa mit TWERPS oder Over The Edge zu vergleichen ist. Dieses Spiel löste einen Boom sondersgleichen aus. Danach folgten immer wieder Spiele, die in Sachen Komplexität (und auch Zeitaufwand!) keine Fragen offen liessen(z.B. "Die Macher" oder "Vinci") und sich trotzdem verkauften. Ein aktueller Beleg dafür ist "Puerto Rico" (Regelkomplexität etwa Unknown Armies und Mage), dass den deutschen Spielepreis erhalten hat und trotz der Riesenauswahl an möglichen Optionen, die sich in jeder Spielrunde bieten (daher der Vergleich mit Mage ;)), auch von Gelegenheitsspielern angenommen wird. Warum also sollte gerade die Regelkomplexität gegen Rollenspiele stehen, wenn es eine Menge Regelsysteme gibt, die einfache und trotzdem spielbare Regeln besitzen?
Auch das Argument der der Zusatzbücher sollte nicht das Problem sein. Gerade die Siedler von Catan haben phenomenal gezeigt, was mit Zusatzartikel auch im Massenmarkt zu machen ist. Die Zauberer von der Küste haben scheinbar schon von den Siedlern gelernt. Wie sonst sind sie auf die Idee gekommen, kleine Produktlinien wie "Wheel of Time" oder "Stormbringer" aufzubauen?
Wäre der Marketingaufwand wirklich so immens, wenn in den benachbarten Bereichen gewildert werden würde? Ich dachte eigentlich, dass z.B. BESM und Buffy-RPG einige Spieler an Land gezogen hätte, die mit den StandardfantasyRPGs nicht wirklich etwas anfangen können. Auch möchte ich den Erfolg von Vampire Anfang der 90-er hier erwähnen. Die damalige "Grufti"-Szene galt bis dahin nicht gerade als Rollenspieler, oder? Wenn ich mir dann noch den Erfolg von Harry Potter bei den Kindern anschaue und dann auch noch die Rollenspiele, die auf den Fanpages gespielt werden, ansehe, dann frage ich mich ob es wirklich nur eine kleine Schar an kreativen, fantasievollen halbwegs intelligenten und sprachbegabten Menschen gibt. Abgesehen davon behaupte ich mal, dass es jede Menge an Rollenspieler gibt die bei den oben genannten Punkten die eine oder andere Eigenschaft vermissen lassen. (bei "sprachbegabt" zähle ich mich selbst dazu.) ;)
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So, jetzt versetze ich mich mal in einen (Noch-)Nicht-Rollenspieler:
Ich habe gehört, daß Rollenspiel so etwas ist, wie ein Buch zu lesen - nur daß man die Handlung selbst beeinflussen kann, in dem man in die Rolle eines der Hauptpersonen schlüpft. Ich habe mich schon mal in einem entsprechenden Laden begeben und in einigen Regelwerken geblättert. Dabei ist mit ein Plakat aufgefallen, daß am nächsten Wochenende ein Con in der nahen Uni stattfindet. Ich gehe da mal hin.
Und was erlebe ich nun dort?
Eine Menge Leute - teilweise recht merkwürdig verkleidet - sitzen an mehreren Tischen und reden und würfeln. Häufig verstehe ich nicht, was sie reden - es scheint so eine Mischung aus deutschen und englischen Worten zu sein.... Plötzlich ruft einer "Geil, das ist schon der dritte Vrock, dem ich heute den Kopf abgeschlagen habe... Jaaaaa! Ich stopfe den Kopf zu den anderen in den Rucksack."
Ich wende mich ab. Das ist wohl doch nichts für mich. Ich gehe!
Was ich damit sagen will: Die Auftritte einiger Leute auf Cons sind dermaßen abschreckend, daß man sich nicht wundern sollte, daß das Ansehen der Rollenspieler in der Öffentlichkeit schlecht ist.
Außerdem muß man versuchen, über das Thema (Krimi, Fantasy, StarWars, etc.) Leute zum Rollenspiel zu bringen, denn Rollenspiel macht nur Spaß, wenn man die Spielwelt mag. Mich werdet Ihr z.B. niemals zu Vampire übereden können ;) . Außerdem wirken auf viele Leute, englische Spiele abschreckend - für den ersten "Kontakt" also am besten ein deutsches Rollenspiel verwenden. Im ersten Abenteuer sollte es einen klaren Auftrag geben und der Aktionsradius der Charaktere sollte örtlich begrenzt sein. Man sollte ein "Wir-Gefühl" in der Gruppe aufbauen und die Story sollte nicht zu "abspaced" sein. Der "Anfänger" sollte sich durch die Augen seines Charakters zunächst einmal mit der Spielwelt und der Aufgabe auseinandersetzen, bevor man verlangt, den Charakter genau auszu arbeiten und entsprechend zu spielen - das ergibt sich mit der Zeit automatisch. usw. usw.
Dann denke ich, werden noch mehr (wenn auch nicht viel mehr!) Leute für dieses Hobby zu begeistern sein.
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Was ist mit der Zugänglichleit von Rollenspielen?
Ich bin der Meinung, dass der Hauptgrund für die weite Verbreitung von DSA die ehemalige Vermarktung über Schmidt-Spiele war und das das System damit in jedem 0815-Spielzeugladen zu haben war.
Schon mal den Gesichtsausdruck völlig unbedarfter gesehen, die an einem "Rollenspiel"laden vorbeigehen? Okay, das hat sich seit HdR verändert, zumindest was die Akzeptanz betrifft, aber imho wird der HdR-Boom genau auf sich konzentriert bleiben, d.h. Mittelerde nicht verlassen.
Was die eigenen Erfahrungen betrifft. Grundstockarbeit mit dem PrO auf der Leipziger Buchmesse. Neuland abstecken. Die allermeisten Leute hatten einfach noch nie etwas davon gehört, dass es sowas überhaut gibt, bzw. jenseits des Computer-Monitors. Darüber hinaus war die Bereitschaft sich informieren zu lassen (oder es auszuprobieren) sehr groß. Es fehlten einfach die grundlegenden Informationen.
Dann noch etwas in eine andere Richtgung: Will der "durchschnittliche Klischee"-Rollenspieler, dass sein Hobby (Obsession) sich ausbreitet? Sehen Rollenspiellände einladend aus (ich kenne solche und solche)? Wirken die Schlangen von Con-Türen, als würde dort etwas spannendes, unterhaltsames stattfinden, oder eher als würden dort Hühnern die Köpfe abgebissen werden?
Nur so ein paar Gedanken, die man viel zu weit spannen kann...
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@Christian Preuss: Du sprichst auch diese Phänomene an, die kurzfristig Leute heranziehen, in meinen Augen Strohfeuer.
Okay, vielleicht gibt es von BESM und Buffy-RPG zum Kauf motivierte Spieler, aber ich würde deren Halbwertszeit in der "RPG-Szene" als gering einschätzen. Ich denke nicht, daß der Großteil der unvorbelasteten Käuferschaft ein halbes Jahr Aktivität überlebt oder gar irgendwann zu einem anderen Produkt greift.
Siedler von Catan ist nicht nur wegen seiner "regeltechnischen Komplexität" ein Kuriosum in der Spieleszene - und das weltweit. Das Konzept des Grundspiels ist in meinen Augen aber nicht wirklich annähernd so Komplex wie die Struktur eines Rollenspiels.
Und Vergleichbar wäre es allerhöchstens mit solchen Mutationen wie das Diablo II Abenteuerspiel (http://drosi.tuts.nu/md/md100187.htm).
Der Knackpunkt ist die Komplexität der Phantasie, nicht die der Spielregeln.
Bei Siedler muss ich mir nicht vorstellen, wie das Erz gefördert wird und ob meine Erzmine einstürzt, es handelt sich um simple Papiermarken die man nach einem passenden Würfelwurf erhält auf denen auch 10 Dollar oder 5 Banaen stehen könnte. Auch die Kommunikation beschränkt sich (im erfolgreichen Grundspiel) auf blosses Tauschen. Das Siedler-Spielprinzip ist komplexer als Mensch-ärgere-Dich-nicht und Mein-Auto-hat-mehr-PS-als-Deins aber das wars dann auch schon.
Das eigentlich Phänomen ist, wie weit die Erweiterungen (Seefahrt/Ritter) dann gehen.
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Der Massenmarkt *kann* von Rollenspielen angesprochen werden - er wird es ja auch schon seit langem: selbst renomierte Magazine und Tageszeitungen testen oder erwähnen Rollenspiele - nur handelt es sich dabei um Computerversionen.
Diese kommen an, weil die Komplexität der Phantasie dem Spieler abgenommen und durch konsumfertige Bilder und Klänge ersetzt wird, wie er sie vom TV kennt. Auch das Regelwälzen übernimmt der Computer, so daß der mühsame (?) Job des Spielleiters entfällt.
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Dogio hat einen guten Punt erwähnt:
Die Nutzung der eigenen Phantasie ist wohl der USP, das Alleinstellungsmerkmal von Rollenspielen als SPIELEN.
Auch wenn wir die logistischen Probleme und die Komplexität vergessen (denn die lassen sich lösen), bleibt dies der Hauptpunkt.
Rollenspiel spricht jene an, die ihre Phantasie in geselliger Runde ausleben wollen (LARPS und Fetisch-Parties* - oder auch Erlebnisbordelle - gehen da in eine eher 'realistische' Richtung - da geht es auch um Körperhaftigkeit und sinnliches Erleben).
Aber das ist auch genau die Zielgruppe, die Theater spielt, Lesungen machen, selber Hörspiele entwickeln oder sich einfach im Zug Fortsetzungen ihrer Lieblingsfiguren aus Funk und Fernsehen ausdenken... Und ich bin sicher, dass die auch Rollenspiele machen würden, wenn sie die kennen würden - oder vom Hobby nicht verschreckt werden würden...
Auf jeden Fall geht hier von meiner Seitung Dank an die Jungs und Mädels vom PrO - die haben auf der Buchmesse Leipzig gezeigt, wie man das Hobby Schülern schmackhaft macht - was die großen Rollenspielverlage weder versucht noch geschafft haben.
* Als ich einen Artikel über Fetisch-Parties recherchiert habe und eine eben solche Party besuchte, sind mir dort ein Haufen sonst LARP-spielender Bekannte über den Weg gelaufen... Jaja, Kettenhemden und Leder auf nackter Haut usw... :)
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Und ich bin sicher, dass die auch Rollenspiele machen würden, wenn sie die kennen würden - oder vom Hobby nicht verschreckt werden würden...
Du vergisst das diese Leute auch noch die notwendige Zeit aufbringen müssen, um sich zu treffen und Rollenspiel zu betreiben... selbst die anscheinend zeitlich flexible Gruppe "sich einfach im Zug Fortsetzungen ihrer Lieblingsfiguren aus Funk und Fernsehen ausdenken" hat eben nur im Zug (zuviel) Zeit.
Wenn ich zu einer der anderen Gruppen gehöre, mache ich in der Regel das und bin damit ausgefüllt, oder? Für einen Theaterspieler wäre vermutlich höchstens LARP eine interessante Ergänzung und Macher von Hörspielen würden vermutlich eher versuchen die Rollenspieler mit ihrer Idee zu konvertieren als umgekehrt ;-)
Als ich einen Artikel über Fetisch-Parties recherchiert habe und eine eben solche Party besuchte, sind mir dort ein Haufen sonst LARP-spielender Bekannte über den Weg gelaufen... Jaja, Kettenhemden und Leder auf nackter Haut usw...
Achtung Abgrund ;-)
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@Dogio: Jestocost hat schon sehr gut in Worte gepackt, was ich dazu schreiben wollte. Wenn die Komplexität der Phantasie wirklich eine solche Hemmschwelle ist, warum werden dann so viele Belletristik-Bücher gelesen? Warum spinnen so viele Fans der verschiedenen Serien/Filmen/Büchern die Geschichten selber weiter? Ich habe vor kurzem 3(!) deutsche Harry Potter-Seiten entdeckt auf denen jeweils ein eigener "Schulbetrieb" (in Form von Forenrollenspiele) angeboten wurde. Meiner Meinung nach stellt sich eher die Frage in welcher Form das Rollenspielen angeboten werden müsste, um mehr Zulauf zu erhalten.
Mit einem hast Du aber sicher Recht: Der Job des SL müsste wesentlich vereinfacht werden. Vielleicht wären Krimi-LARPs oder ähnliche Ideen(Mystery-Parties, Geisterhäuser o.ä.) die richtige Richtung?!
EDIT: Die Antwort hatte ich abgeschickt, bevor ich Dogios zweites Posting gesehen habe...
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Soll der RSP Markt vergrößert werden, dann muß das jemand in Angriff nehmen.
Das braucht Zeit und Geld. Woher nehmen, wenn nicht stehlen?
Die wenigen RSP Verlage, die ihr Geschäft tatsächlich so betreiben, das man von halbwegs normalen Unternehmen sprechen kann, haben nicht das Geld oder die Kapazitäten so etwas anzugehen und bekämen auch kein Geld von den Banken, selbst wenn sie sich der Markterschliessung annehmen würden
Die Rest der hauptberuflich produzierenden Klasse ist zufrieden, mit dem Rollenspiel ein bisschen Geld zu verdienen und das Hobby zum Beruf gemacht zu haben.
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@Roland
Zeit und Geld - sicher. Aber vielleicht auch einfach nur neue Ideen und ein wenig Mut.
Engagement: Rollenspiele bei lokalen Veranstaltungen vorstellen, mit Stadtmagazinen reden, halt die ganze Grasswurzelschiene. Und sich artig aufführen.
Außerdem können wir dieses Netzwerk nutzen, das PrO, DRosI, whatever...
Es geht hier um unser Hobby - und nicht um die Industrie. Und wenn wir wollen, dass unser Hobby gesellschaftsfähig wird, müssen wir das schon selbst in die Hand nehmen - die anderen werden es nicht tun.
Wie heisst es so schön bei Erich Kästner: Es gibt nichts gutes, außer man tut es...
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Mir stellt sich die Frage, warum man den Markt vergrößern sollte...
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Das spricht von Weitsicht!
Ein paar offensichtliche Gründe:
- mehr Verlage mit mehr Publikationen
- weniger Kosten für Rollenspiele
- zunehmende Diversität (wie sie im Hobby-Beriech zum Teil vorliegt, aber für Verlage nicht lohnenswert ist.
eine Bereicherung der Szene...
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Damit die Verlage mit den Mehreinnahmen noch mehr Scheiß produzieren, den wir dann kaufen können natürlich. :)
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Damit alle diese neuen Spieler unsere selbstgeschriebenen Rollenspiele kaufen... :)
Nein, mal ehrlich: Ich glaube, dass das Hobby mehr Interessenten beiderlei Geschlechts - aus allen Sparten des Lebens - gebrauchen könnte.
Und Neulunge würden dem Hobby neue Anreize geben - ich wünsche mir eine ähnliche Wechselwirkung, wie die, als 1991 Vampire erschien...
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Damit die Verlage mit den Mehreinnahmen noch mehr Scheiß produzieren, den wir dann kaufen können natürlich. :)
Nana, bei größerer Zahl der Verlage und Produkte könnten sich dann vieleicht auch kleine, kreative Produkte einigermassen etablieren und dann den "Scheißproduzierern" das Wasser abgraben. Schließlich bestimmst du ja dann, wem du dein Geld zukommen läßt. Wer Auswahl hat muss keinen Mist kaufen....
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Hallo! Smiley! Ich kaufe keinen Scheiß, ich kaufe nur Kenzer...und noch das BoEF ::)
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Nun, was ist mit Magic und den anderen Tradingcardspielen wie Pokemon ?
Die haben doch zumindest neue Kunden für die Spieleverlage erschlossen.
Wizkids MageKnight/Mechwarrior/Heroclix spricht auch nicht nur die typischen Gamer an sondern Kinder und Jugendliche.
Wie kann man diese NeuSpieler zum RPG bringen ?
Einstiegerrunden auf Cons mit vorgefertigten Charakteren ?
Rollenspiel in der MageKnight Welt von Wizkids/Fanpro ?
Oder geht das genauso schief wie Battletech, das zwar recht viele Spieler ins Tabletop, aber wenige zum RPG gebracht hat ( obwohl für BT ein Haufen Hintergrund erschienen ist der fürs RPG gedacht war, z.B. die Hausbücher ) ?
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Ich glaube schon. Nur wenige "Tradable"-Spieler sind echtes Gamer-Material.
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Es ist schon so das die Verlage aufgrund der immer noch zu kleinen Porduktionszahlen er Probelme haben! Ein RPG Buch könnte günstiger werden wenn man mehr Stückzahlen produzieren könnte! Neue Leute gewinnt man nur sehr schwer wir überlegen eine Video zu produzieren, wo man sich relaxen kann um rauszubekommen was RPG ist! Ansonsten was Zahlen und Statistiken angeht empfehle ich den aktuellen Envoyer Nr.05/2003 da haben wir aus der Grumf Auswertung eine Menge infos rausgezogen die die aktuelle Gegebenheit im Markt darstellt!
MFg Chris
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Wie kann man diese NeuSpieler zum RPG bringen ?
Einstiegerrunden auf Cons mit vorgefertigten Charakteren ?
Nach meinen Erfahrungen von der Leipziger Buchmesse kann ich dazu nur sagen: DEFINITIV!
Nichts geht über eigene Erfahrung, man kann Rollenspiel noch so gut erklären, mit einer kleinen Runde (z.B. auf nem Con), auf die Klientel zugeschnitten kriegt man viele überzeugt.
Auf Cons besteht nur das Problem, dass wohl kaum jemand hinkommt, der ins Rollenspiel eingeführt werden muss :-[
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Dann sind wir ja beim 'Wenn der Prophet nicht zum Berg kommt...' angelangt...
Ich glaube auch, dass man die Leute dort abholen muss, wo sie stehen.
Gute Spielleiter machen dann aus Neulingen gute Spieler...
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Auf Cons besteht nur das Problem, dass wohl kaum jemand hinkommt, der ins Rollenspiel eingeführt werden muss :-[
Was ist mit den Tabletoppern und Tradingcard Gamern ?
Was ist mit den MageKnight Kiddies die in den RPG Läden abhängen ?
Auch wenn Warhammer, MageKnight und Magic/Pokemon in jedem Kaufhaus und fast jedem Spieleladen zu haben ist, so finden sich Spielmöglichkeiten doch fast nur auf Cons und in Speziellen RPG Läden.
Alle diesen Spielen ist gemein das sie sich zu zweit zocken lassen können, weniger Zeit erfordern als ein RPG aber denoch auf einen fantastischen Hintergrund aufbauen.
Allerdings ging dabei nur Fasas Battletech soweit den Hintergrund mit Quellenbücher auszubauen.
Für MageKnight scheint es keine Quellenbücher zu geben, für Warhammer scheint es hauptsächlich Armeelisten mit Sonderegeln, neuen Waffen und relativ wenig Hintergrund zu geben ( BT ging zum Schluß mit den Field Manuals auch in diese Richtung ).
TableTopper und TC Gamer sind also die jenigen welche man am wahrscheinlichsten zu einem RPG überreden kann, sie sind an fiktive Hintergründe und Regelmechanismen die komplexer sind als Mensch ärger dich nicht gewöhnt, und sie treiben sich an den selben Orten rum wie Rollenspieler.
Währe mal interessant zu wissen wie viele Hardcore TC Gamer und Tabletopper kein RPG spielen, etwa mit eine umfrage in einem ihrer Internet Foren.
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TableTopper und TC Gamer sind also die jenigen welche man am wahrscheinlichsten zu einem RPG überreden kann, sie sind an fiktive Hintergründe und Regelmechanismen die komplexer sind als Mensch ärger dich nicht gewöhnt, und sie treiben sich an den selben Orten rum wie Rollenspieler.
Davon würde ich in diesem Fall aber auch nur das letzte Argument gelten lassen. Weder die Regeln noch der Hintergrund sind ein Hinderniss mit vollkommen Newbies ne Runde zu machen. Regeln werden nur erläutert, wenn sie wirklich mach gebraucht werden und wegen des Hintergrundes muss man das passende Einstiegsabenteuer nehmen.
Gerade VÖLLIG unbedarfte geben in ihrer ersten Runde meist (nach persönlicher Erfahrung) die besten Charaktere ab (ich liebe Newbies, wenn sie mit freier Magie herumspielen dürfen, ist meist ziemlich kreativ)
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Das spricht von Weitsicht!
Ein paar offensichtliche Gründe:
- mehr Verlage mit mehr Publikationen
Gibt es denn zu wenige?- weniger Kosten für Rollenspiele
Ich glaube nicht, dass die Produkte deswegen preiswerter werden.- zunehmende Diversität (wie sie im Hobby-Beriech zum Teil vorliegt, aber für Verlage nicht lohnenswert ist.
Wieviele Nischen gibt es denn, die noch ausgefüllt werden müssen? Und wieviele Autofahrer gibt es, im Verhältnis zu den Autoproduzenten, oder den Ölkonzernen. Wieviele Kaufhausketten gibt es? Wieviele Betriebssysteme?
Wenn ein Produkt attraktiv wird, startet doch auch gleichzeitig der Verdrängungswettbewerb.eine Bereicherung der Szene...
Ich glaube auch nicht, dass das Rollenspiel deswegen qualitativ hochwertiger würde.
Siehe Pokemon - das Rollenspiel
(Natürlich ist das nicht wirklich meine Meinung... Ich wollte nur mal diesen Gedanken anregen, dass es nicht unbedingt gut sein MUSS, wenn Rollenspiel sich unglaublich verbreitet.
Durch den Konkurrenzkampf der Verlage würde einiges pleite gehen, was heute noch im Schattendasein fristet.
Viele wären traurig, wenn ihr Spielsystem dem zum Opfer fällt... [So wie damals viele traurig waren, als es den Amiga irgendwann nicht mehr gab...]
Und durch die Verbreiterung muss der Preis nicht zwangsläufig sinken [Benzin] und die Qualität auch nicht besser werden [Microsoft]).
Ein Vorteil wäre sicherlich da: Man hätte mehr potentielle Mitspieler. Aber ganz ehrlich: Die hat man eh, wenn man sich etwas geschickt anstellt.)
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Alle diesen Spielen ist gemein das sie sich zu zweit zocken lassen können, weniger Zeit erfordern als ein RPG aber denoch auf einen fantastischen Hintergrund aufbauen.
Das halte ich für eine sehr interessante Feststellung.
Warum gibt es eigentlich nicht mehr Rollenspiele, die darauf ausgerichtet sind, in relativ kurzen Sitzungen und/oder mit möglichst wenig Mitspielern gespielt zu werden?
mfG
jdw
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Ach Boba, jetzt klammere dich doch nicht so an dein gemütliches Nischendasein....
Aber wenn Rollenspiele ähnlich beliebt und bekannt wären wie Brettspiele heute, wäre doch schon viel geholfen.
Da gibt es große Namen, die bei großen und kleinen Spielefirmen tätig sind. Da gibt es einen jährlichen Preis, der eine kleine Firma mit einer guten Idee an die Spitze der Top Ten bringen kann. Über die kann man sich bei jeder Party unterhalten (Siedler von Katan find ich dämlich, weil ich immer verliere.. Ich auch.. Ich nicht...)
Und natürlich würde sich das Preis-Leistungsverhältnis positiv verändern: Die geringen Auflagen von Rollenspielen machen es sehr schwer, wirklich Geld damit zu machen. Ich habe eine Kostenrechnung von John Nephew über ein Rollenspielquellenbuch auf RPGNet gesehen - die hat mir die Tränen in die Augen gebracht...
Schau dich doch einfach mal beim Hugendubel oder einer anderen großen Buchhandlung um und schau dir mal die Bücher an, die es dort für 40 Euro zu kaufen gibt - mit Farbfotos, Mehrfarbdruck, 600 Seiten.. Wow... Wow... Wow...
Und das geht halt mit geringen Auflagen nicht, wenn man mehr als 10 Euro Druckkosten für ein Hardcover hat, ein Großhändler 50-60 % Rabbat beansprucht - und man nicht nur seine Druckkosten wieder reinbringen will, sondern vielleicht sogar dem Layouter und Illustratoren und Autoren echtes Geld zahlen möchte...
Darum: Größeres Publikum ermöglicht größere Auflagen ermöglicht tollere Bücher ermöglich auch preisgünstigere Angebote
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@ blut_und_glas
Das frage ich mich auch: Ich glaube, dass das Kampgnen bzw. Endlosspiel daran Schuld ist - was hauptsächlich durch die Klassen/Level-SPiele erzeugt wurde.
OneShots mit kleinen Gruppen und vorgefertigten Gruppen müssen sich erst noch richtig durchsetzen - die gehen dann auch eher in Richtung Party Games a la How to Host a Murder - halt nur mit Würfeln und Action Elementen...
Historische Anmerkung: So hat sich das James Bond Rollenspiel von Victory Games recht gut verkauft, weil es ideal war zu zwei (One-on-One) gespielt zu werden - praktisch das perfekte Beziehungsspiel, die durch die action-lastigen und natürlich erotischen Elemente noch verstärkt wurden (schließlich spielte ja einer/eine einen Geheimagenten mit Lizenz zum Töten) und dessen Gegenüber alle Bösewichter, Konkurrenten und Gespielen/Gespielinnen...
So kinky...
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Ich denke, dass die Vereine und Verlage auch mal etwas anders an das Thema Öffentlichkeitsarbeit heran gehen müssen.
Eine gute Gelegenheit war zum Beispiel die Leipziger Buchmesse(vorbildlich genutzt von Projekt Oddissey):
Ich vergleiche einfach mal meine Eindrücke von der Buchmesse und der Essener Spielemesse:
was es nicht gab:
-lärmende Larper, die wahrscheinlich so ziemlich jeden unbedarften entweder mit ihrem Panzerhandschuh oder einem Duell mitten auf dem Gang aus der RPG-Abteilung vertreiben würde.
-Reizüberflutung durch Lärm und Musik von allen Seiten.
was es gab:
-Eine große Fläche mit Stühlen und Tischen, wo es noch dazu trotz benachbarten Anime-Kino noch recht ruhig war.
-Platz um es noch einmal zu betonen.
-Viele, viele Leute, die von Rollenspiel fast überhaupt keine Ahnung hatten, aber bestimmt mal das ein oder andere normale Buch in die Hand nehmen.
was an Öffentlichkeitsarbeit betrieben wurde:
Viele Proberunden durch PrO und einige Leipziger zum Teil sogar mit Schulklassen. So konnte eigentlich jeder schnell und unkompliziert erfahren was Rollenspiel ist.
Eine super Idee war auch das "Schwarze Sofa". Das war eigentlich eine Bühne auf der wohl Lesungen abgehalten wurden. Man konnte aber auch von den Zuschauerplätzen aus eine Beispielrunde mitverfolgen, die dort abgehalten wurde. Damit der Zuschauer das ganze auch verstand, hat der SL immer wieder die einzelnen Vorgänge erklärt.
Was ich damit sagen möchte:
Man sollte dort hingehen, wo noch keine Rollenspieler sind. Wie wär es denn, wenn man mal auf Stadt oder Dorffeste geht, dort ein paar Stände aufbaut und Proberunden abhält?
Edit: Hätte fast das sehr interessante Plan(Rollen-)spiel bei der Bundeswehr vergessen. Aber gehört eigentlich nicht hierher.
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...wir überlegen eine Video zu produzieren, wo man sich relaxen kann um rauszubekommen was RPG ist! ...
Solche Videos gibt es doch schon.... *eg*
Wäre ja ein Superlacher, wenn ein unwissender Videothekar die Kassette dann versehentlich zu den "scharfen" Sachen stellen würde und plötzlich die ganze Szene von phantasievollen Liebemachern durchsetzt würde.
"Eh, Alter, Mann. Dem Video kannste wiederhaben und Geld zuruck... is ja null Hitze drin!"
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"Man sollte dort hingehen, wo noch keine Rollenspieler sind."
That's the simple solution. And the most scary one.
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Also, ich fasse mal zusammen.
Was nichts bringt: Große, teure Marketing-Kampagnen.
Was etwas bringen könnte: Einfache Rollenspiele mit aus Film, Fernsehen und Büchern bekannten Hitnergründen, die auch mit einer kleinen Gruppe oder One-on-One und ohne Kampagnen-Absicht gespielt werden können.
Was das beste wäre: Die Rollenspiel-Verlage engagieren professionelle Spielleiter, die durch die Lande tingeln und in Schulen, Unis, Gemeindehäusern, Buch- und Spielwarenläden, Einkaufszentren etc. an irgendwelchen Ständen kurze Spielrunden anbieten.
Es stimmt schon, es sind noch genug potentielle Rollenspieler da draussen. Nicht jeder, den man auf der Straße trifft, aber genug. Wenn ich mit anderen über mein Hobby spreche, ist die häufigste Antwort sicher: "Toll, was du da machst, aber na ja, für mich wäre das nichts..." Die zweithäufigste ist: "Würde mich ja schon mal interessieren, aber ich weiß nicht, ob ich das kann, und überhaupt, eigentlich habe ich auch gar keine Zeit dafür..." Diese Leute könnte man vielleicht noch kriegen.
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Und warum sollte man das wollen?
Ebensoweing wie mich meine Freunde für LANs versuchen zu gewinnen oder dem Dackelzüchterverein beizutreten, ebensoweing machei ch mir Gedanken ihnen mein Hobby aufs Auge zu drücken...
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an jestcoat:
Ich sehe das genauso wie du es ist wirklich ein Auflagenproblem. Mann kann von den Einnahmen kaum realistische Werbekampagner bezahlen. Das Geld reicht ja normalerweis nicht mal um den Autoren oder Grafikern einen Stundenlohn zu bezahlen.
Wenn man mehr Auflage hätte würden die Fixkosten für Autoren und Grfaiker gleich bleiben. Die Druckkosten pro Stück extrem sinken. Was mir ein Werbebuget gibt und die Folgestückzahlen die man braucht um ein Rollenspiel am Leben zu halten würden dann auch mit steigen. Wenn bei einen neuen Rollenspiel also alle gleich mitziehen und es kaufen, kann man auf Dauer es auch supporten. Es ist eben ein Kreislauf. Wenn das Rad läuft und es nicht angehalten wird siehe DSA, AD&D läuft es.
Also muss man am Anfang eines neues Systems so viel Wirbel machen das es läuft! Neue Märkte erschließen geht nur über sehr teure Kampagnen oder Zufälle die man herbeiführen kann. Warum nicht mal ein RPG als Spiel des Jahres?
Chris
Http://www.envoyer.de
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Was etwas bringen könnte: Einfache Rollenspiele mit aus Film, Fernsehen und Büchern bekannten Hitnergründen...
Das gibts aber doch schon.
Man-in-Black, Buffy, Herr-der-Ringe, Pokemon, Babylon-5, Star-Trek, Star Wars, Farscape, Aliens, Harry Potter, Rad-der-Zeit, etc.
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Das gibts aber doch schon.
Man-in-Black, Buffy, Herr-der-Ringe, Pokemon, Babylon-5, Star-Trek, Star Wars, Farscape, Aliens, Harry Potter, Rad-der-Zeit, etc.
Schauen wir uns mal die SYSTEME dazu an:
d6, Unisystem Lite, CODA, (Hab das RPG nie gesehen), d20 (das Babylon Project hatte ECHT zu komplexe Regeln), CODA?, d6/d20, d20, "LEG-System" (weiss nicht, ob die dafuer einen Namen hatten), (gibt's nur als Fanproduktion, NICHT offiziell), d20
Und was sieht man da?
Alles schon vorhandene Systeme die einfach nur ein "Finetuning" erhalten haben...
Was wieder die alte Frage System oder Setting aufwirft...
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Ich habe mir das Coda System angesehen und finde es für Anfänger durchaus geeignet. Es ist einfach, schnell und bietet auch für einen Spielleiter die nötige Flexibilität.
D20 ist Geschmackssache (wie alles), ich finde es etwas zu komplex, um für einen wirklichen Neuling geeignet zu sein.
Und warum sollte man nicht auf bestehendes zurückgreifen, wenn man schon was neues macht.
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Aber auch diese Systeme wenden sich eher an Rollenspieler - und die meisten dieser Spiele sind halt auch nur in Rollenspielläden erhältlich. Ich bin sicher, dass einige Neulinge zum Rollenspiel finden würden, wenn das Buffy.Rollenspiel oder das Herr der Ringe Rollenspiel im Buchladen neben den ganzen Romanen stehen würde...
Aber beispielsweise hat Marvel nun mit dem Marvel Universe RPG versucht, ein System anzubieten, das das Comic Genre abbildet: Panels statt Szenen (in jedem Panel kann man eine Aktion versuchen - diese wird dann im nächsten oder so aufgelöst) und Ressourcen-Management mit Chips anstatt Würfel (weil Zufall bei Superhelden keine große Rolle spielt, aber Willenskraft und Engagement): Und dass ist m.E. schon der richtige Weg...
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Aber auch diese Systeme wenden sich eher an Rollenspieler - und die meisten dieser Spiele sind halt auch nur in Rollenspielläden erhältlich. Ich bin sicher, dass einige Neulinge zum Rollenspiel finden würden, wenn das Buffy.Rollenspiel oder das Herr der Ringe Rollenspiel im Buchladen neben den ganzen Romanen stehen würde...
Nur kann man es vergessen in Deutschland eine englische Version vom Buffy-Rollenspiel an "normale" Fans verkaufen zu wollen... Fuer die breite Masse muesste es uebersetzt sein... Und damit das sinnvoll wird muesste die Firma die das machen will (einen Interessenten gab es letztes Jahr zur Buchmesse ja schon) mit den Uebersetzern der "normalen" Buecher/der Serie zusammenarbeiten, um den "Flair" zu erhalten... (Was gerade bei Buffy, wo VIEL "totuebersetzt" wird SEHR schwierig ist)
Aber beispielsweise hat Marvel nun mit dem Marvel Universe RPG versucht, ein System anzubieten, das das Comic Genre abbildet: Panels statt Szenen (in jedem Panel kann man eine Aktion versuchen - diese wird dann im nächsten oder so aufgelöst) und Ressourcen-Management mit Chips anstatt Würfel (weil Zufall bei Superhelden keine große Rolle spielt, aber Willenskraft und Engagement): Und dass ist m.E. schon der richtige Weg...
WANN sollte das nochmal rauskommen?
Wuerd' mich schon interessieren, weiss da jemand naeheres?
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Um die Masse zu erreichen, muß es deutsch sein und im Buchladen erhätlich. Ich habe angefangen, weil ein Kumpel ein Spiel zu Herr der Ringe geschenkt bekam (MERS). Sonst hätten wir vermutlich nie von der Existenz von Rollenpielen erfahren.
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Um die Masse zu erreichen, muß es deutsch sein und im Buchladen erhätlich.
Dann macht Feder&Schwert wohl was falsch... Auf deren Buecher treffen beide Kriteren zu.
Ich habe angefangen, weil ein Kumpel ein Spiel zu Herr der Ringe geschenkt bekam (MERS). Sonst hätten wir vermutlich nie von der Existenz von Rollenpielen erfahren.
Aha... Herr der Ringe ist also schuld... Gut zu wissen ;D
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Und warum sollte man nicht auf bestehendes zurückgreifen, wenn man schon was neues macht.
Sehe ich ähnlich.
Was neben Lizenz-Spielen allerdings auch noch ein Punkt wäre, wären einfach (mehr) Kaufabenteuer für bestehende Systeme, die den Anforderungen wenige Spieler und kurze Spieldauer genügen.
mfG
jdw
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Was neben Lizenz-Spielen allerdings auch noch ein Punkt wäre, wären einfach (mehr) Kaufabenteuer für bestehende Systeme, die den Anforderungen wenige Spieler und kurze Spieldauer genügen.
Schon komisch, dass Wizards mit der d20 Lizenz diese "Entwickling" beruecksichtigt. ;)
Wer will kann produzieren, Abenteuer sind so mit das "einfachste" zum produzieren, ...
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Die Fantasy Spielebücher Anfang / Mitte der 80er fallen mir da ein.
Die gabs in jedem Buchladen und in jeder Bücherei, und von den erfolgreicheren wie z.B. Der Hexenmeister vom Flammenden Berg gab es sogar ein Brettspiel von Schmidt Spiele.
Sowas mit populären Helden aus Film und TV ( Buffy, Angel ) würde das laufen ?
FanPro hat eine Linzenz an eine Firma namens Elkware vergeben die alten DSA Solos auf Java Handys zu veröffentlichen.
Da ist die Hemmschwelle eventuell kleiner als beim Buch ( billiger, weniger Umfang, kleiner, keine Regelkenntnisse notwendig ).
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@Selganor: natürlich bedarf es mehr als das, aber ohne diese Voraussetzungen geht es halt gar nicht. DSA ist nicht gerade sehr einsteigerfreundlich. Ehrlich gesagt schrecken diese kindischen Zaubernamen sogar mich ab :D
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Die Fantasy Spielebücher Anfang / Mitte der 80er fallen mir da ein.
Beispielsweise (die waren auch mein eigener Einstieg, nur so am Rande). Auf einer britischen Mailingliste ist in einer Diskussion darüber wann wie und warum die Mitglieder zum Rollenspiel gekommen sind diese Bücher von ziemlich vielen angeführt worden.
mfG
jdw
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Die habe ich auch gespielt, aber ich glaube, erst nach MERS. Man wird halt alt und erinnert sich nicht mehr so genau an die Jugend :)
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Aber was passiert denn wenn man nun ein Rollenspiel in den normalen Warenhandel stellt, gehe wir mal von jemanden aus der wirklich keine Ahnung hat und der nicht gerade der Lieblingsprototyp ist wie wir ihn gerne hätten:
Hey super ein Spiel zu Herr der Ringe das ist bestimmt lustig gleich mal kaufen.
(Zu Hause, Packet geöffnet) Hä was soll denn das, da sind ja nur Bücher drin?? Wo ist den der Rest?, ansonsten noch ein Bleistift und nen Würfel, haben sie bestimmt vergessen das Brett reinzutun, (zack zurück zum Laden)
Das Spiel ist unvollständig, denn es fehlt die Spielfläche. (Nach kurzer Erklärung) Aso ich dachte das wäre ein Brettspiel, naja ne dann nehme ich es nicht mache mich ja lächerlich damit.
Es kann auch anders aussehen aber ich kann mir gut vorstellen das auch mehrere so reagieren werden.
MfG Edler Baldur
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Dann hilft wohl nur, eine Landkarte mit in die Box zu packen, dann denkt er "Komischer Spielplan, vielleicht doch mal die Regeln lesen." :)
Oder man bringt das Spiel gleich als Buch 'raus.
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Au, Mann, den Thread habe ich zu spät gelesen... Ich sammel mal meine Meinungen und Ideen hierzu.
1) Rollenspiel ist für Eltern unheimlich
PC Spiele und LAN Parties sind schon schwer nachvollziehbar, aber zumindest ist das so ähnlich wie fernsehen. Kind sitzt vor Mattscheibe und spielt. Ist ok, solange Schulnoten nicht leiden, man achtet darauf, dass 12 jähriges Kind nicht Metzelspiele spielt oder versucht es zumindest (Idealfall toleranter und fürsorglicher Eltern).
Aber Rollenspiel? Da kommt eine Gruppe von Freunden, die schließen sich in den Raum für x Stunden ein, rufen zeitweilig "Dann hacke ich dem Oger den Kopf ab!" und bestellen viel Pizza und trinken Cola. Was ist das? Rollenspiel? Ein Blick ins reich illustrierte Regelbuch (d&D Monsterbuch) legt grausiges an den Tag! Schwebende Kugeln mit verzerrten Fratzen und Stielaugen? Dazu kryptische Beschreibungen = Suspekt.
So haben die Eltern manchmal schon einen Einfluss darauf, dass Rollenspiel sich nicht bei "Newbies" verbreitet... Mag aber auch sein, dass ich da erziehungstechnisch ein wenig hinterherhänge und hier anwesende Teenies können mir das ja auch nicht beantworten, die spielen ja alle Rollenspiel.
2) Marktpotenzial
Ich behaupte ganz frech: Rollenspiel wird in der Form, wie wir es verstehen niemals etwas für den Massenmarkt (> 40.000 verkaufte Exemplare eines Buchs oder so, man vergleiche das bitte mit Produkten wie Siedler von Catan oder PC-Spielen, da verkaufen sich die Top-Spiele locker in +100.000er Auflage). Warum? Nischenwerbung, maxmial Mundpropaganda. Das Marktpotenzial liegt sicher bei 2-4 Millionen Menschen im deutschsprachigen Raum, ich zähle 30% der Teenies und etwa 20% der Studenten und anderer Anfang- bis Endzwanziger dazu. Jenseits davon wirds meist nix, weil sich der Beruf und die Familie, etc. ins Leben drängt und auch andere lieb gewonnene Hobbies absterben. Wie ich diese Balance schaffe, mit knapp 50 Stunden pro Woche Job und anderen Hobbies, weiss ich auch nicht.
Wie erreichen wir also MEHR Jugendliche und junge Erwachsene?
Ich glaube, das erläutere ich mal im Punkt 4), nachdem ich vorher meine Tiraden über Rollenspielläden ablasse (nicht böse gemeint).
3) Rollenspielläden
Rollenspielläden sehen nur cool aus, wenn man auf - entschuldigt - zugemüllte muffige Buden mit überfüllten Regalen und freakigen Verkäufern steht, diese Beschreibung aus der Sicht des Normalbürgers, der sich gar nicht so weit in den Verkaufsraum vorwagt, genau so wenig wie der typische Rollenspieler kaum in den Hugo Boss Flagship Store vordringt. Helle, transparente Läden könnten vielleicht den Normalbürger in selbige locken, am besten vermischt mit guter Fantasy-Literatur und Gesellschaftsspielen, sowie einem "Vor-Ort-Angebot" an Probespielrunden. Allerdings würden genau diese Art von Läden die meisten traditionellen Rollenspieler vergrätzen ("Uh, iss so hell hier, mach mal die Funzel aus").
Das Verkaufspersonal ist meist der nette Freak von nebenan, der einem einen Zweistunden-Vortrag über alle bisher gespielten Regelwerke halten ann, aber einem Anfänger, der sich in den Laden verirrt, meist nur das "D&D Grundset" in die Hand drückt.
4) Das wichtigste: Zugänglichkeit
Alle obigen Kommentare zum Thema Rollenspielunternehmen und deren Produktpolitik treffen ins Schwarze, insbesondere der Kommentar, dass sie nur "Stammkundschaft" bedienen. Aber Marktöffnung kommt nur durch Produktinnovation, deswegen fand ich Boba Fetts Kommentar zum Thema "Massenmarkt" nachvollziehbar.
Wie müsste eine Produktinnovation im RPG-Bereich aussehen, um massenmarkttaglich zu sein?
- einfache Zugänglichkeit
- leichtes Regelverständnis
- hoher Spassfaktor durch vorgefertigtes Material mit
- hohem Wiedererkennungswert und
- gelegentlichen Erweiterungen (maximal wie bei Siedler von Catan, die sich jetzt in der abschwächenden Phase ihres Lebenszyklus´befinden)
Ich behaupte mal frech, das keines der existierenden Systeme - OSIRIS eingeschlossen, ich bin ja selbstkritsich - diese Eigenschaft besitzt.
In einem anderen Thread hier wurden Systeme angesprochen, die eine Chance hätten, für Massenmarkttauglichkeit. Es ging da im eine Umsetzung der "SOAP-Operas", so etwas hätte definitiv Massenmarkttauglichkeit. Im FERA hatten wir mal eine Art Rollenspiel diskutiert, die das ganze "Geregele" drastisch reduziert und eventuell auf Kartenbasis stellt. Vielleicht gehe ich so etwas einmal in ein paar Jahren an, nachdem ich mit OSIRIS Szenarien erst einmal Erfahrung gesammelt habe.
5) Öffentlichkeitsarbeit
Rollenspielvereine und Cons zielen ausschließlich auf die Bedürfnisse eines existenten Kundenstamms ab. Selbst als Rollenspieler geht man nicht immer auf Cons, so dass da meist nur der ganz harte Kern zu finden ist. Ich hatte das große Glück, auf der Leipziger Messe mit PrO dabei zu sein und habe einige Kurzrunden OSIRIS mit einem Abenteuer aus Arlorns Bibliothek geleitet, vorgefertigte Charaktere und alles recht simpel gehalten. Das war so ein Spass, wie ich ihn selten gehabt habe. Kein Geseiere über "die Regel lautet aber so und so...", sondern Fokus aufs Spiel und alle hatten ihren Spass. Wie wäre es denn, wenn unsere Schüler unter den lesern mal an ihrer Schule eine Rollenspielgruppe oder -AG aufmachen, mit einem nicht zu anspruchsvollen Spiel. Oder auf anderen Veranstaltungen, wie Stadtteilfesten oder so. Da können wir neue Leute gewinnen.
Lets do it.
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@ Jestocost:
Zum 2. Kostenverteilung und Produktgestaltung.
In der Tat wäre eine Kostenverteilung bei vielen Rollenspielen als negativ zu bewerten. Und zwar auf verschiedenen Ebenen. Das fängt z.B. schon da an, wo man für ein englisches Buch so viel bezahlt wie für ein deutsches Buch.
Dann natürlich die von Dir angesprochene Verteilung auf div. Bände. Sicherlich kann das auch O.K. sein, darum möchte ich vielleicht diesen Punkt auf ein fehlendes Nutzen-Leistungs-Verhältnis konzentrieren. Man kauft sich etwas und rechtfertigt diesen Kauf damit, daß ein Teil davon nützlich wäre. Irgendwie kann doch da etwas nicht stimmen ...
Wie Du, bin ich auch ein Freund von Alles-in-einem-RPGs ... davon gibt es leider zu wenig. Und jene, die es gibt, die sind tlw. recht sperrig in ihrem Bestreben, das Rollenspiel zu präsentieren.
Generell würde ich in diesem Punkt u.a. auch den Preis selbst als einen Hauptgrund für eine Unterpräsenz des Rollenspiels nennen wollen. Wer gibt schon 25,00 Euro (oder mehr) für ein Buch aus? Wer gibt überhaupt noch Geld für Bücher aus?
zu 3. Marketing
Haha, eigentlich DER Grund, da Marketing ein ziemlich allumfassender Begriff ist ;)
Also ... hier gibt es verlaufende Übergänge. Viele RPG-Bücher sind oft schon vom Layout her so gestaltet, daß ich auf Kundengruppe "12-15 Jahre" schließe. So, nun wäre das kein Problem, wenn der Inhalt sich auch so geben würde. Aber das ist nicht unbedingt immer der Fall. Kurz: Das Äußere macht einen ganz anderen Eindruck. Man schaut sich also ein "fetziges" Buch an und stellt dann enttäuscht fest, daß da nur Text drin ist bzw. der Text EXTREM trocken geschrieben wurde ;) Natürlich geht das auch anders herum - ein seriös aufgemachtes Buch und dann sind da drin Comics, Splatterbilder etc., die dann doch eher einen "kindischen" Eindruck hinterlassen. Vielleicht sollte man sich wirklich mal nen Kopf machen, wie man mit Bildern UND Text die Leute beim Lesen hält - nicht nur "coole Bilder", sondern abgestimmt, mit dem Text usw.
Ein wesentlich Punkt wird u.a. aber auch sein, daß Rollenspiel immer noch ein schlechtes Image hat. Da müsste mehr Öffentlichkeitsarbeit geleistet werden. Macht aber keiner. Und jene, die es tun, sorgen meist dafür, daß sich kein positives Image aufbaut - schlechte Nachrichten bleiben immer stärker hängen ;)
Im Übrigen gibt es sicher auch ganz "dämliche" Vertriebsaktionen, die ggf. ein schlechtes Image auf einen Verlag o.ä. werfen (bspw. "Boxen"-Systeme heraus bringen und (wenig) später die neue Version eines Regelwerkes in gebundener Form ...).
Da RPG nicht unbedingt eine Spielart für die Familie ist, scheidet also die Möglichkeit , über den "Familienweg" etwas zu vertreiben, aus. Nur wie erreicht man die Leute dann? Eigentlich nur dort, wo sich Jugendliche befinden ... Kino, Schule ;) , Uni usw. Dort könnte Öffentlichkeitsarbeit stattfinden. Von mir aus auch a la "powerd by" ... Wird aber nicht gemacht :( Man traut sich nicht. Man hat keine Visionen!
Was mir auch fehlt, sind neue innovative Produktwege. Warum probiert kein Verlag mal die Taschenbuchform?
Was könnte man tun?
Tja, jestocost ... wärst Du in Leipzig gewesen, dann hättest Du mal sehen können, was man tun kann ;D Da konntest Du auch ganz deutlich sehen, was Punkte bringt und was nicht.
Was das PrO und die entsprechenden Autoren dort geliefert haben, war erstklassig - Öffentlichkeitsarbeit vom Feinsten. Und generell fiel mir dabei stark auf, daß die Qualität von manch freien Produkt in keinster Weise dem nachstehen muß, was im "kommerziellen" Rahmen angeboten wird. Selbst das Layout spielt nur eine untergeordnete Rolle - es animiert nur zum "Reinschauen".
(siehe auch Nephilims Äußerungen)
Für größere Unternehmen, die mit RPGs richtig Geld verdienen wollen, wäre es mit Sicherheit ziemlich teuer, selbst vergleichsweise Kapazitäten zu stellen. Billiger wären ggf. "Zuwendungen" usw. Macht aber keiner - keine Visionen!
Vielleicht muß es aber auch nicht sein und es ist gut, daß sich die freien Systeme so publikumsnah geben *g*
Axo, noch eine Anmerkung:
Darum: Größeres Publikum ermöglicht größere Auflagen ermöglicht tollere Bücher ermöglich auch preisgünstigere Angebote
Theoretisch mag dies ja stimmen, praktisch traue ich den Schwestern und Brüdern aber zu, einen Gewinn NICHT an die Kunden weiter zu geben (um bspw. die Preise etwas zu senken). Man wird also die gleichen Bücher, zum gleichen Preis, in gleicher Qualität bekommen - viel besser bzw. viel mehr Qualität (in Sachen Druck) geht ja heute schon kaum noch. Eine Art inspection effects also ...
-gruß,
Arbo Moosberg
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@ Edler Baldur:
Ist genau das, was ich oben geschrieben habe ... man versucht einen anderen Eindruck zu erwecken und wird dem nicht gerecht.
-gruß,
Arbo
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FanPro versuchts ja gerade die moderne Fassung: Soloabenteuer auf dem Handy, was nichts anderes ist als diese Rollenspiel-Taschenbücher. Könnte Klappe.
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......... Wie wäre es denn, wenn unsere Schüler unter den lesern mal an ihrer Schule eine Rollenspielgruppe oder -AG aufmachen, mit einem nicht zu anspruchsvollen Spiel.
"Wir" hatten so eine AG, den Workshop, wir hatten auch mal eine Zeit lang Plakate gedruckt und in der Schule ausgehängt (1000+ schüler) aber mehr als "wir" (d.h. 14 Leute) waren nie da. Die Freunde/innen die mal mitgekomen sind haben sich meist nur einmal sehen lassen ...
der ursprüngliche workshop würde vor 7 Jahren gegründet und lief nach einer 1 Jährigen pause nur noch schlecht wieder an (eder verlässt irgendwann die Schule und so auch irgendwann unsere Stammspieler)
aber es war immer eine lustige Zeit mit Bloodbowl, Rollenspielen (WoD, SR, DSA ...) und hin und wieder Warhammer (40k) jaja, aber es ist nichts bleibendes daraus geworden...........jetzt ist er seit 2 jahren tot.
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Kein Problem mit friedensbewegten Lehrkräften/Eltern und Kriegsspielen ?
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nö, wir wurden ja nicht beaufsichtigt, unsere Direx's freuten sich das jemand die Initiative ergriff und eine AG gründen wollte, Freitag von 14.00 bis 18.30 waren auch svchnell 2-3 Räume gefunden....
und die eltern? nö nie was von denen gehört (wir haben ja auch keine neuen Spieler gewinnen können, sondern bestanden aus Leuten die alle schon mal was von RSP/RPG gehört hatten.
(Ich persönlich hatte nie Probleme mit meinen Eeltern wg. solcher Themen)
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Super Anmerkungen! Wenn sich alle so viel Zeit nehmen würden bei der VEröffentlichung eines Rollenpsiel wie ihr euch hier opfert wäer das schon ein großer Schritt!
Das Problem ist das die "großen" Verlage alle überlastet sind sie sind schon froh wenn sie ihre normale Arbeit schaffen und für kreative MArketingideen und Planungen mit einen richtigen Umfassenden Konzept bleibt da wenig zeit.
Die neuen Systeme wie Arcane Codex oder Endland oder oder bitte nicht enttäuscht sein, das ich hier niur exemplarisch zwei erwähne... Haben das Problem das die Leute nach dem erscheinen nicht schnell den Supüport mehr realisieren können. Quellenbücher und anderes Material fehlt,. Wenn das laufend erscheinen würde, so würde es auch wirklich anlaufen und dann braucht man vielo gedult.
Wenn sich die VErlage zusammentun würden und für Schulen oder andere ein Lernvideo drehen würden. In der Schule werden schon Rollenspiele betrieben ! Bewerbungsgespräche werden nämlich geübt. Wenn man in die Richtung was fürs Rollenspiel macht um die Leute neugierig zu machen und den pädagogischen Aspekt herausstellt, ohne Orks und Monster, so denken ich kann man mit der Mundpropagande die man da erreicht in der Schule eine Menge lostreten!
Das Image muss stimmen bei Kiddis sie müssen es zeigen und sich trauen zu sagen das sie Rollenspiele machen. Zu meiner Zeit war das schon so das niemand es ausgesprochen hat- Komisch....
Ansonsten müßten die Kleinverlage mehr das Produzieren was die Käufer wollen und nicht das was ihnen gefällt hier denke ich wird viel potenzial verschenkt
Chris vom Envoyer und noch einigen anderen Projekten rund ums Rollenspiel!
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Die neuen Systeme wie Arcane Codex oder Endland [...] Haben das Problem das die Leute nach dem erscheinen nicht schnell den Supüport mehr realisieren können. Quellenbücher und anderes Material fehlt,. Wenn das laufend erscheinen würde, so würde es auch wirklich anlaufen und dann braucht man vielo gedult.
Naja, "Endland" ist nicht mehr wirklich ein neues System. Und Support gab es dafür in der Mephisto.
Für Arcane Codex wird es auf der nächsten Spiel mehr geben. Du kannst nicht erwarten, dass ein zwei Mann (Frau) Team, das gleichzeitig studiert jede drei Monate ein Sourcebook raushaut....!
Aber was hier gesagt wurde ist richtig: ein absolut massentaugliches Rollenspiel gibt es nicht wirklich. Die Regeln sind vielleicht zum Teil ein Problem, hauptsächlich aber die Thematik. Fantasy/Horror/SF liegt eben naturgemäß nur einem Teil der Bevölkerung. Dem männlichen normalerweise eher als dem weiblichen.
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Wow, eine Menge guter Ideen. Da will ich meine eigenen mal einreihen:
1) Jünger anfangen. Gerade Kinder haben eine immense Phantasie, die man eigentlich nur in die richtige Richtung lenken müßte. Mir schweben da Spielrunden im Alter 4 bis 10 vor. Einer spielt den Hasen, einer den Bären etc. und man macht sich auf eine spannende Reise durch den Wald. Gewürfelt wird nicht, das ganze muss natürlich superfrei und ohne Spielleiterwillkür und ohne Anspruch an das "Abenteuer" stattfinden.
2) Werbung über Verlosung. Ich bin mir sicher, dass die Bravo eine Verlosung von 5 LARP-Plätzen machen würde, inklusive Nachberichterstattung. Oder ein "Anfängerservice" für einen Con - wer sich als Anfänger anmeldet, wird am Eingang empfangen, in eine Proberunde eingeführt, kann zwei Leute, die nur Anfängerbetreuung machen mit Fragen Löchern etc.
Ansonsten sehe ich das aber genauso wie die Meisten: Jeder Spieler muß Multiplikator sein, sonst funktioniert es nicht.
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Zu Arcane Codex:
Nein es geht nicht daram das ich es erwarte! Es geht darum das die Kunden das erwarten! Sie sehen nicht welcher Aufwand dahintersteckt und das sich das Rollenspielgrundregelwerk nur lohnt zu produzieren, wenn eigentlich keiner bezahlt wird.
Das ist den Käufern aber egal. Sie wollen Leistung für Ihr Geld. So ist nunmal das Leben.
Ein Konzept funktioniert also nur wenn der Support den die Kunden wollen über den Verkauf der Produkte realisiert wird. Das geht aber nur wenn man laufend Produkte produziert also, nur wenn man genügend Stückzahlen verkauft um dann Folgeprpdukte zu verkaufen. Mal einen Hinweis 50% der Leute die sich das Grundregelwerk kaufen kaufen sich ein Quellenbuch nur 20% ein Abenteuer (Siehe auch Grumf Auswerbung Envoyer N. 05/2003). Also muss man mindestens 2000 Grundregelwerke verkaufen. Wir wissen alle wie schwer das ist. Das geht nur mit einen Marketing das auf einen Schlag schnell alle umhaut.
Und dieses Regelwerk soll dann noch optisch gut aussehen wenig kosten und gute Regel und Feeling haben. Ich denke schon das es geht aber es müssen dann alle Dinge stimmen. Und ja mit nur 2 Mann ist dies nicht zu schaffen. Den selbst Fanpro mit 14 Leuten schafft das ja nicht!
Chris
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@AndreWiesler: zu 1) ;D klasse Idee, aber tun das die Kinder nicht sowiso schon wenn sie "lass uns Familie spielen" ausrufen und viel spass damit haben (oder mit Plüschtieren spielen... siehe PP&P?)
zu 2) wenn das klappen würd, wär ich dabei! :D *motiviert sei*
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Mir schweben da Spielrunden im Alter 4 bis 10 vor. Einer spielt den Hasen, einer den Bären etc. und man macht sich auf eine spannende Reise durch den Wald. Gewürfelt wird nicht, das ganze muss natürlich superfrei und ohne Spielleiterwillkür und ohne Anspruch an das "Abenteuer" stattfinden.
Kinder brauchen kein Regelwerk, keine Anleitung und keine Vorgaben zum Spielen, sie spielen einfach. Da verschwenden wir unsere Zeit. Wenn ich überlege, was ich im Grundschulalter alles gespielt habe, da waren schon geile Kampagnen dabei! :D SL-Willkür wurde durch Spielerwillkür ersetzt, was manchmal zu Problemen führte ("Peng, du bist tot!" "Gar nicht!"), aber besser als endlose Regel-Diskussionen... ;D
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Anderserseits ist in Gamemastering Secrets ein Artikel über "Rollenspiel für Kinder" von Sam Chupp drin..
Und der ist gar nicht schlecht...
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Noch was:
Wenn sich zwei Sachen in der "Kultur" der Rollenspieler ändern, können leichter Neulinge gewonnen werden:
1. Engagement und Bereitschaft, aus den eigenen 4 Wänden herauszugehen und öffentliche Veranstaltungen bzw. Institutionen heimzusuchen.
2. Beschränkung bzw. Konzentration auf One Shots (mehr oder minder abgeschlossenen Kurzabenteuer) bzw. zielgerichtete Kampagen (bsw. 3-4 Spielabende lang)
So können Neulinge das Spiel kennenlernen und einfach mal 3-4 Stunden oder ein paar mal hintereinander spielen, um so Rollenspiel kennenzulernen.
Benutzt man dann noch ein eher einfaches System (D&D, DSA, Feng Shui, Liquid) mit teilweise vorgefertigten Charakteren, braucht ein Spieler fast nichts am Anfang zu wissen (alle Regeln auf zwei DIN A 4 Seiten, Charakterbogen mit aufgelisteten Spezialfertigkeiten und/oder Spruchbeschreibungen).
Oder in anderen Worten: Con-Abenteuer für Nicht-Rollenspieler (und nochmals vielen Dank an die Leipziger Rollenspieler wie Sebastian aka Arbo und die Leute von PrO): Keep up the good work...
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Ich würde sogar noch weiter gehen: Das System fürs Einführen sollte sich auf DSA erste Edition - Niveau bewegen. Fünf Attribute für alle Proben, AT/PA und eventuell für den "Cool"-Faktor noch einige spezielle Begabungen wir Fliegen oder einige Zaubersprüche, die immer funktionieren, aber intelligent eingesetzt werden wollen. Das Abenteuer könnte von den Anforderungen auf die Beispielcharaktere abgestimmt sein und die Hintergrundwelt sollte möglichst einfach gehalten werden, eher Conan als Aventurien :-)
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Wie wäre es mit dem System aus Over The Edge? 3 positive (frei wählbare) Eigenschaften + 1 negativen und los gehts...
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@Andree
Seltsamerweise gebe ich dir im großen und ganzen Recht. Bei so einem Rollenspiel sollte die Regellast für die Spieler unsichtbar sein bzw. voll transparent.
Die gesamte Komplexität eines Rollenspiels ist ja nur vonnöten, um Spielern Auswahl bei der Charaktererschaffung zu geben und Mechanismen für besondere Fälle anzubieten (Feuer, Ertrinken, Kampf auf geflügelten Wesen, Schwerelosigkeit, Verfolgungsjagden).
Es geht hier nicht um DSA oder nicht, sondern um einen einzigen Aktionsmechanismus, der für alle Handlungen gilt und eine Beschränkung auf die Sachen, die wirklich im Spiel auftreten (und bei vorgefertigten Charakteren bzw. adaptierbaren Archetypen ist das schon zu bewerkstelligen).
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Gibt doch ne Menge Startersets, reichen die nicht?
Also immer, wenn ich oder andere meiner Gruppe jemanden finden der unbedingt mal RPGs antesten will, dann überlegen wir uns schon wie wir ihm das Vernügen gönnen.
Und nunja, sehr häufig kommt das natürlich nicht vor aber einer pro Jahr ist das mindestens schon.
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@ Over the Edge
Meine Erfahrung funktioniert Over the Edge mit Nicht-Rollenspielern besser als mit Rollenspielern.
Rollenspieler wollen bei OtE einen Vampire spielen, Nicht-Rollenspieler einen japanischen Hologrammwissenschaftler, dessen Projektionsgerät und Zentraleinheit von seinem Zwergfuchs rumgetragen wird.
Und ich habe sehr gute Erfahrungen mit Everway und Nicht-Rollenspielern und jungen Spielern (10-12 Jahre) gemacht. Da haben selbst pubertäre Hack'n'Slay Spieler ihr Verhalten abgelegt, weil sie anerkannt eh die besten Kämpfer in der Gruppe waren, aber dies ihnen leider nicht viel im Sumpf oder so geholfen hat...
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@Lord Nightsky
Es geht nicht um Startersets, sondern darum an was man denken sollte, wenn man ein Rollenspiel für 'Zivilisten' ansetzt - ich halte nicht viel von den Startersets, weil ich nicht glaube, dass man dadurch zum Rollenspielen kommt (Starterset durchles... Mit dem Rollenspiel anfang...Nee). Rollenspiel braucht einen guten Spielleiter und der ist leider in keinem Starterset mit drinnen...
Und darum kommen Rollenspieler durch vorhandene Spieler und Spielleiter zum Hobby (Hey, das ist ein Thema für eine Umfrage)..
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Wär so ein Startset nicht was für den Envoyer? Also ein "Anderen das Rollenspiel vorstellen"-Kit mit einem Fantasykurzabenteuer und einem Scifi-Kurzabenteuer, je 5 vorgefertigte Charaktere, sehr leichtem System und ab dafür? Denkt ihr, das könnte nützlich sein?
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Ich glaube es wäre hilfreicher, im Envoyer einen Aufruf zu starten, der die Aktion "Wie man neue Spieler rekrutiert" beschreibt.
Da kann man dann auch Tipps für Abenteuer, Regeln und vorgefertigte Charaktere reinschreiben - denn die angesprochenen Spielleiter haben eh Vorlieben für bestimmte, Genres und Spielsysteme
(Hehe, andererseits eine wechselnde Rubrik D&D für Dummies, DSA für Dummies, Vampire für Dummies könnte ganz lustig werden...
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Also, mal ganz kurz, weil es hier angesprochen wurde.
Regeln, egal von welchem System, sind Ballast, wenn man Neulinge anwerben will. Gleichwohl braucht man m.E. Regeln, schon, um mal zu zeigen, wozu die ganzen komischen Bücher da sind ;) In L.E. habe ich bspw. eine sehr kurze Demiurgon-Runde mitgemacht, in der ein paar Leute, die sich irgend ein RPG kauften, mal sehen wollten, WIE sowas funktioniert ... da war ein Einblick IN ein Regelschema ganz O.K.
Ansonsten ... die Regeln sollten vorhanden (spürbar), aber SEHR SEHR SEHR abgespeckt sein ... also weg mit detaillierten Trefferzonen, weg mit Wahrscheinlichkeiten, weg mit zig Fertigkeiten, weg mit einer umständlichen Charaktergenerierung (Stärke+1/3 Konstitution - 3/5 Aussehen ;) ), weg mit allem, was die Kreativität ggf. stören kann. Es kommt hier darauf an, hauptsächlich die Kreativität der Spieler zu entfachen. Ruhig eine Szene als Grundlage für ein Abenteuer nehmen und dann AUSSPIELEN. Was glaubt Ihr, was mir da für Fehler an mir selbst aufgefallen sind, die mir im normalen RPG keiner gesagt hätte, weil da auch niemand auf (die seltsamen ;) ) Ideen gekommen wäre.
Also nochmal: Das System sollte EGAL sein, hier geht es um die Werbung am Rollenspiel ALLGEMEIN.
Und genau da liegt wahrscheinlich auch der Hase im Pfeffer ... ein kommerzieller Verlag wird natürlich SEIN RPG vermarkten wollen und alles versuchen, um irgendwelche Parallelen (bzw. Austauschprodukte) zu verhuscheln.
Man kann da schon froh sein, daß es sowas wie das PrO gibt.
Allerdings noch eine Anmerkung bzw. Kritik: Als Spieler bzw. Spielleiter habe ich mit kommerziellen RPGs so meine Probleme, weil man (durch obigen Umstand), sich auch ggf. vor den Wagen von Verlagen spannen lässt. Mag sein, daß dies etwas eigennützig klingt, aber es gibt auch etliche wirklich gute freie RPGs, die man unterstützen könnte ... da hat man zwar auch nichts von, aber hilft dem RPG mindestens ebenso.
@ Jestocost:
Sorry, wenn ich das mal so schreibe, aber ich glaube nicht, daß es viel Sinn macht, wenn der Envoyer jetzt so eine Kampagne startet. Vielversprechender wäre das, wenn wieder einmal etwas anliegt, z.B. eine Messe oder so - da, wo man die Leute (Interessenten) abholt.
Andererseits wäre ggf. ein solches Fanzine bestimmt gut in der Lage, mal "grenzübergreifend" zu einer Art Rollenspielkoalition bzw. ~aktion anzuregen, wo die ein oder anderen Verlage bzw. Autoren/Zeichner Öffentlichkeitsarbeit leisten (und mal nicht in erster Linie Werbung für IHRE Produkte machen) - ist aber wahrscheinlich auch nur ein Wunschtraum :-/
-gruß,
Arbo Moosberg
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Ich denke mal, daß Regeln vollkommen wurscht sind.
Wichtiger ist das Setting, das Abenteuer und die Spieler.
Wie soll ich einen Blumentopf mit DSA, D&D oder sonst für ein Fantasy Setting gewinnen, wenn das potentielle Opfer Fantasy nicht austehen kann?
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@Nightsky
Darum auch mein Vorschlag an anderer Stelle (Soko Thread) auch mal anderere populäre Genres/Serienformate wie Alias, Tatort, La Femme Nikita, Mission Impossible für Einsteiger zu verwenden. Die kennen dann die Vorlage, die Stereotypen etc. und können so sofort einsteigen. Aber auch Star Wars, James Bond und Herr der Ringe sind beispielsweise so ziemlich jedem bekannt.
Es muss ja nicht immer Fantasy sein. Aber falls man so 'ne öffentliche Veranstaltung macht, kann man ja unterschiedliche Sachen anbieten je nach Gusto. Und Arbo/Sebastian hat recht: Am effektivsten wäre es, wenn der Envoyer das in einem größeren Rahmen bzw. zu einer größeren Veranstaltung mit unterstützen würde.
Vielleicht sollten wir aufhören, immer was von den Verlagen zu erwarten und selber was für unser Hobby tun (He, he, praktisch das Rollenspielkonvent analog zum Bürgerkonvent: 'Rollenspiel ist besser als jetzt')
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Eben... Rollenspiel muss den Spieler inspirieren, dass er Lust daran bekommt eine Person in der jeweiligen Welt verkörpern zu wollen.
Ein Regelwerk hindert nur daran. Deswegen würde ich am Anfang lieber erst einmal eine gute Darstellung der Welt liefern, um Interesse zu wecken, als gleich mit dem Regelwerk ins Haus zu fallen...
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(He, he, praktisch das Rollenspielkonvent analog zum Bürgerkonvent: 'Rollenspiel ist besser als jetzt')
Da ist mir jemand zuvorgekommen... ;)
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@Jestocost: Fantasy war nur ein Beispiel, wie ich auch hätte SciFi, Horror etc. liefern können.
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@ jestocost:
Vielleicht sollten wir aufhören, immer was von den Verlagen zu erwarten und selber was für unser Hobby tun (He, he, praktisch das Rollenspielkonvent analog zum Bürgerkonvent: 'Rollenspiel ist besser als jetzt')
Wie gesagt, ich habe da ein Problem mit ... man darf m.E. nicht die Arbeit für die "Großen" machen ... im Rahmen wie z.B. des PrO wäre das kein Problem.
Bzgl. Fernsehserien ... naja, vielleicht ist das nicht gerade DAS Mittel, um RPG näher zu bringen. Ich sag mal so ... bei mir hat es auch ohne T.V.- oder Movie-Anleihen geklappt. Ich hätte da viel zu sehr Angst, ins typisch platte abzurutschen ...
@ Lord Nightsky und Rest; Regeln:
Also, mich bitte nicht falsch verstehen ... Regeln müssen auch bei Anfängern sein. Es ist halt nur nicht ratsam, das jeweilige System bis ins letzte Detail vorzuführen, d.h. m.E ist es besser, ein System auf die rudimentärsten Sachen runterzubrechen. Auch kann man als SL Lügen was das Zeug hält ... sofern das trotzdem logisch bleibt - ein Spielerchar muß ja nicht gleich beim ersten Hieb flöten gehen - damit ist schon mal etwas "Regelzeug" abgeschafft ;)
-gruß,
Arbo
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Ich stimme Arbo zu. Ein Minimum an Regeln, die man während des Spiels in einem Satz erklären kann, und dazu fertige Archetypen, die sich die Spieler nur noch aussuchen und vielleicht minimal modifizieren müssen - fertig ist die Laube! Rollenspiel ganz ohne Regeln hat seine eigenen Tücken, die ich Anfängern nicht zumuten würde.
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Der Envoyer ist lediglich eine Zeitung, darum wird alles, was wir in dieser Richtung tun können, vorrangig schriftliche Unterstützung sein. Aber wenn sich jemand findet, der das übergreifend koordiniert, bin ich sicher, dass der Envoyer nach Kräften unterstützen wird, auf seinen Seiten, im Heft selber und auch durch die Kontakte zu anderen RSP-Medien.
Ich bin zudem in diesem Moment dabei, abzuchecken, von welchen öffentlichen Stellen man für Rollenspielöffentlichkeitsarbeit z.B. in Schulen, Unis oder Bürgerfesten Unterstützung erhalten könnte. Vorschläge? Am liebsten natürlich mit Kontaktadresse :-) Ich hätte auch keine Probleme, RSP sponsored by Coca Cola, Audi oder Nike zu promoten :-)
Allgemein erinnert mich die Diskussion stellenweise an das Altbekannte: "Es muss etwas passieren, hoffentlich macht bald mal einer was, ich hab nämlich keine Zeit" :-)
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So, Theorie ist schön und gut, dann mal Tacheles:
Wenn der Berg zum Propheten kommen muss, wo steckt dieser dann? Wo findet man Leute, die man zum Rollenspiel "bekehren" kann
- Buchmessen: Auf jeden Fall, aber die sind nicht so häufig
- Spielemessen: teilweise wenig echte Spielmöglichkeiten, die Leute müssten aus den anderen Bereichen "abgeholt" werden.
- Schulen: hmmm...
- Jugendheime u.ä: Mal nen Versuch wert, ich werde hier mal anfragen...
Weitere Vorschläge?
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Wie wäre es damit die Lehrer in den Schulen zu überzeugen, dass Rollenspiel als Lehrmethode verwendet werden könnte?
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@CP
Wäre wohl ziemlich interessant für den Englisch-Unterricht bzw. auch für Geschichte, wenn man historisch angehauchte Rollenspiele verwendet (Ars Magica, Vampire: Victorian Ages, GURPS)
Hoho: Wallenstein: Der 30-jährige Krieg
wär bestimmt heftig...
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@Jestocost: Da würde mir auch Sozialkunde (Polis lässt grüßen), Religion/Ethik und Erdkunde (Die Charaktererschaffung könnte sehr interessant sein...) einfallen, bei dem man RPGs einsetzen könnte.
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@Arbo:
Natürlich müssen Regeln auch bei einer Anfänger Runde sein, ich gehe da mit Dir konform.
Ich bin eh eher dafür, man nimmt sich erfahrene Spieler seines Vertrauens und macht fürn Anfänger etwas kleines, nicht ganz so strenges, wo von allem etwas enthalten ist, ein paar Rätzel, Kampf, etwas Magie etc. und lässt allen ein bissal Freiraum.
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Rollenspiel in der Schule...
das erinnert mich an den Monthy Pythen Film der Sinn des Lebens, wo Sexualkunde endlich mal interessant vermittelt wurde, mit dem Erfolg, dass die Schüler trotzdem gelangweilt waren.
Das Problem ist: Wenn man die Schule nicht mag, wird man nie den Dreh zum Rollenspiel über diesen Weg bekommen. Ich habe Geschichte und Fremdsprachen gehasst, weil sie in der Schule rüberkamen, heute ärgere ich mich, dass ich keine Zeit habe, da mehr zu lernen...
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Aber stell dir doch einfach mal vor, dein Lehrer (oder ein Referendar) bietet einmal in der Woche für Interessierte ein Rollenspiel an, in dem ihr römische Legionäre zur Zeit des gallischen Krieges spielt... Und die Handouts sind natürlich in lateinisch.
Ich hätte auf jeden Fall Bock gehabt... Oder einfach irgendein Rollenspiel, das auf Englisch gespielt wird - und schon wäre das Kommunizieren in einer Fremdsprache ehr viel leichter gegangen...
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Ich denke, das ist vorrangig ein Problem der Vermittlung. Dumm nur, das 90% aller Lehrer nicht zu gebrauchen sind, nicht zur Stoffvermittlung und schon gar nicht um sich auf etwas Neues einzulassen.
Meine Deutschlehrer haben mir beispielsweise Interpretationen zu Goethe aufgezwungen, über die sich dann im Studium die Profs totgelacht haben, weil sie schon seit 10 (sic!) Jahren überholt waren.
Wenn man also an der Schule etwas erreichen will, muss man IMO entweder über die älteren Schüler gehen, sich noch junge Lehrer angeln oder die wenigen älteren, die sich überhaupt noch bemühen, finden. Das sind im Zweifel die, die schon den dritten Herzinfarkt hatten. :-/
Kurzum: Schule an sich wäre schon ein guter Muliplikator, aber nur, wenn man sich nicht von unseren sogenannten Pädagogen abhängig macht. Mir ist dabei natürlich bewußt, dass es löbliche Ausnahmen gibt, aber die muss man meiner Erfahrung nach lange suchen...
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Genau, das ist der Plan: LATs (Lehramts-Tussen) mit dem Rollenspielvirus infizieren...
Und die Welt der Zukunft ist in unserer Macht (teuflisches Gelächter..)
Nee, ehrlich: Gerade in der Schule sind jüngere Lehrer daran interessiert, Alternativen zum Frontalunterricht zu finden.
Und es geht ja eher darum, Rollenspiel zusätzlich zum Unterricht einzubinden, nicht als Alternative...
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Lehramtstussen? Die wurden bei uns entweder nur verzückt angestarrt oder total ignoriert ;)
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Mal noch eine Anmerkung zum Thema Regeln:
Ich frage mich bisweilen, ob nicht für viele potenzielle "Opfer" der Zugang zu RPG leichter wäre, wenn man die Regeln anfangs bewusst einsetzt. Das erste was ein Neuling begreift ist, dass RPG ein Spiel ist, und ich glaube die meisten erwarten daher sogar eher restriktive als freie Regeln. In meiner Gruppe war´s so, AFAIR.
Sich stärker auf die Regeln zu konzentrieren geht zwar etwas am eigentlichen interessanten Kern des Rollenspiels vorbei, könnte aber den Einstieg möglicherweise erleichtern. Zumindest könnt ich mir das vorstellen. :-/
(Kompliziert darf´s natürlich trotzdem nicht sein, aber wenn man gleich den "schauspielerischen" Ansatz in den Vordergrund stellt, sind Einsteiger damit möglicherweise etwas überfordert.)
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Die Werwölfe vom Düsterwald haben es übrigens auf die Auswahlliste zum Spiel des Jahres geschafft!
http://www.spiel-des-jahres.org/aktuell/auswahlliste_sdj_2003.html (http://www.spiel-des-jahres.org/aktuell/auswahlliste_sdj_2003.html)