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Medien & Phantastik => Sehen, Lesen, Hören => Lesen => Thema gestartet von: Blutschrei am 26.01.2010 | 20:00
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Aloha!
Nachdem ich jetzt die meisten Regelwerke durch hab, die ich so im Regal hab, wurds mal wieder Zeit für einen Roman, es sollte klassischer Fantasy-Stuff sein. Also ab zum Buchhändler meines Vertrauens und... was zur Hölle... Fantasy und Science Fiction wurden querbeet in einem Regal vermischt, das Regal, das früher die Fantasy-Romane enthielt hatte eine neue Überschrift: "Vampirwelt"
Der Schock saß tief und ich war kurz davor, lieber doch bei Amazon zu bestellen, da jedoch noch 30 Minuten Zeit bis zur Zugfahrt waren, habe ich mich doch mal rangewagt.
"Die Rückkehr des Dunkelelf" (Forgotten Realms) war auf den ersten Blick tatsächlich das ernst zu nehmendste (und ich finde D&D generell nicht so ernst zu nehmen, meiner PERSÖNLICHEN MEINUNG nach). Ansonsten 20.000 Titel, mit dermaßen unkreativen Titeln.. "Die Meisterin" "Die Assassine" "Die Magier" "Der Blut-Prinz/Ork/Papagai" die Cover sind entweder sehr unübersichtlich oder "auf Schlicht getrimmt" wobei übermäßige silberne Gravuren auch das schöne an der "Schlichtheit" versaun. Die Klappentexte schildern irgendwie immer das gleiche, der Tellerwäscher/Böse, der sich über die Welt hinwegsetzt und Millionär/der exotische "Gute" wird. Das ist seit Drizzt do Urden schon sowas von ausgelutscht.
Bin ich zu wählerisch, oder sind die aktuellen Titel tatsächlich scheiße?
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Ich habe schon lange keine Romane mehr gekauft, was aber mehr an meiner Zeit denn an den Titeln liegt.
Wenn, dann orientiere ich mich aber nicht an Titeln oder Covern, erstere sind ja Übersetzungen, die gut oder schlecht sein können und nichts über die Qualität des Inhalts auszusagen brauchen; zweitere haben aus Tradition nicht unbedingt etwas mit dem Inhalt zu tun.
Gut gegen Böse ist nicht erst seit Drizzt ausgelutscht, sondern seit Tolkien und Shanara.
Aber es gibt immer mal wieder gute Romane dazwischen, in denen es weniger um Gut gegen Böse sondern um Konflikte zwischen Menschen geht.
Allen voran immer wieder genannt: George R.R. Martins Lied von Eis und Feuer, die dich lange beschäftigen können.
Auch die Romane des Polen Andrzej Sapkowski sollen lesenswert sein.
Einen recht guten Überblick bekommst du nach Lesen der Amazon-Rezensionen oder hier:
http://www.phantastik-couch.de/ (http://www.phantastik-couch.de/)
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Bin in letzter Zeit nicht wirklich viel zum Lesen gekommen aber bei jedem Boom kommt eben auch eine Menge an qualitativ Fragwürdigem auf den Markt. Dass die wenigen gutenTM Bücher in dieser bald verschwinden ist leider eine Tatsache. Die guten wurden längst übersetzt, das was jetzt kommt sind eben die anderen. Dazu noch die schnell, einzig zum Aufspringen auf den Zug, Heruntergeschriebenen.
Ob die Qualität früher höher war, möchte ich nicht beurteilen. Es wurden eben nur diejenigen Bücher übersetzt/herausgegeben, die einen gewissen Erfolg versprachen. Seit HdR/Twilight kommen auch die in den Handel die früher in die runde Ablage gewandert wären.
Ich würde mir ehrlich gesagt auch Sorgen machen, wenn 'Vampirecke' bei meinem Dealer irgendwo an die Wand geschrieben stünde. Ich meine, OK, jeder muss sehen, wo er sein Geld herbekommt, aber das wäre (für mich) ein Zeichen, dass die Apokalypse naht. (Oder zumindest der Untergang des Abendlandes ;).)
Genug des Geschwafels: Qualität gibt es auch heute noch zu finden, man muss nur ein bisschen länger suchen, da mehr Schund auf den Markt geworfen wird. Wenn dein Händler dein Vertrauen geniesst dann wende dich an ihn und frage nach Empfehlungen (wenn dann allerdings eine Vampir-Schmonzette bei rauskommt, würde ich mir das mit dem 'Vertrauen' noch mal überlegen ;)). Persönlich kann ich die Gentlemen Bastards Reihe von Scott Lynch empfehlen (ist aber nicht unbedingt aktuell, siehe oben).
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Generell würde ich ja behaupten, dass die alten Fantasyschinken auch schon Scheiße waren. Man wächst da einfach irgendwann raus - und "erwachsene" Fantasy gibt es in der Tat nur wenig.
Empfehlenswert finde ich die Sachen von Sapkowski (Hexer-Zyklus, beginnt mit "Der letzte Wunsch") und Steven Erikson (Malazan/Spiel der Götter, beginnt mit "Gärten des Mondes"). Codex Alera von Jim Butcher ist ebenfalls sehr nett (und wenn's Urban Fantasy sein darf dann natürlich auf jeden Fall die Dresden Files/Die unheimlichen Fälle des Harry Dresden vom selben Autor). First Law von Joe Abercombie soll auch toll sein (beginnt mit "Kriegsklingen"), habe ich aber selbst noch nicht gelesen.
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Karl Edward Wagner mit "Kane, der Verfluchte"
Eric Van Lustbader mit "Daisan" und "Moichi"
Ältere Fantasy, aber empfehlenswert. Keine Ahnung wie verfügbar.
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Ey, 'Die Meisterin' ist übrigens gar net soo schlecht ;)
(ist halt dritter Teil einer Trilogie und nichts sonderlich anspruchsvolles, aber schön unterhaltsame 'Popcorn-Literatur'; der doofe Titel ist im Englischen soweit ich weiß auch anders und mit Vampiren hats auch nix zu tun ;) )
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Ich schliesse mich Imion an, sobald es einen Trend gibt, kommen die passenden Machwerke auf den Markt. Im Moment sind es halt Glitzervampire, demnächst vielleicht raumfahrende Orks oder Schafe.
Übrigens habe ich in einer grossen Buchhandlung in Dortmund extra Regale für die Schund.. die Vampir-"Literatur" gesehen. DIe Bücher sehen alle gleich aus, die Titel klingen alle gleich und die Inhalte sowieso. Und in der Kinder-/Jugendbuchabteilung gibts dann nochmal soviele, die sind dann nur handzahmer.
Im Moment ist einer meiner Lieblingsautoren Sergej Lukianenko. Ich kann "Spektrum" von ihm nur empfehlen. Ansonsten guck ich halt, was mich anspricht, so richtig daneben gegriffen habe ich eigentlich noch nie. Und ansonsten liest man die Bücher einmal und verschenkt sie, gibt sie zum Gebrauchtbuchbasar oder stellt sie als Staubfänger auf.
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Zu den Vampirromanen:
Das Schlimmste an den Trend ist, dass unter den ganzen Vampir-Teenie-Romanzen, die im Troß von Twilight die Buchhandlungen überschwemmten, wahrscheinlich die wenigen wirklich guten Romane untergehen. So sehen die Romane vom Kim Robinson durchaus brauchbarer aus als der Rest.
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Karl Edward Wagner mit "Kane, der Verfluchte"
Das Erstaunliche ist, dass der von Callisto genannte zweite Sammelband der Kane-Stories um ein Vielfaches besser ist als der erste mit Namen "Das Buch Kane". Dummerweise out of print und nur second hand zu ergattern.
Ich werfe noch die Namen Michael Moorcock und China Miéville in den Raum. Es gibt aber auch noch andere durchaus gute Exoten: E.R.R. Eddison hat mit "Der Wurm Ouroboros" Anfang der 20er einen echten Klassiker abgeliefert. C.J. Cherryh hat mit dem Morgaine-Zyklus schöne düstere Fantasy abseits des Mainstream geschrieben.
Mit dem Üblichen High Fantasy-kleiner Junge wird vom Schicksal auserwählt, die Welt zu retten-Kladderadatsch kann man mich aber auch jagen.
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Jack Vance - alles um Cugel.
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bessere neuere Fantasy(alles nat. im Auge des Betrachters):
-Brandon Sanderson (Elantris, Mistborn/Kinder des Nebels)
-Fiona McIntosh(Die Prophezeiung, die Gabe)-wobei hart an der Grenze, abe die Idee ist genial
-Die Beschenkte ist auch ganz gut, auch wenn Carlsen da ein Twilight ähnliches Cover draufgeknallt hat, tauchen gar keine Vampire auf und es ist Fantasy (der Nachfolger Fire, gefiel mir übrigens nicht so sehr)
Aber der beste Fantasyroman der letzten Jahre ist definitiv Name of the Wind, der Name des Windes von Patrick Rothfuss, keine Ahnung wie die Übersetzung ist, aber das Original ist einfach großartig, hervorragender Schreibstil, packende Story(auch wenn es teilweise ziemlich MaryJane ist(mit Absicht und Augenzwinkern), aber welche Fantasy mit einem Held ist das nicht?
Großer Nachteil: Es ist eine Trilogie und er schreibt noch am zweiten Band.
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Kann die Meinung nicht nachvollziehen. Würde folgendes Buch wärmstens empfehlen:
"Die auserwählten Reiter: Die letzte Hoffnung von Taigabitia" von Alexandra Schröck
Absolut überzeugendes Erstlingswerk. Sieh dir mal die Rezensionen auf amazon an.
cu Drantos
P.s. :Ironie:
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Scott Lynch lohnt sich:
Die Luegen des Locke Lamorra
Blutmeer
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Hat denn schon jemand der guten Herrn Krappweis und sein "Mara und der Feuerbringer" erwähnt? Das ist Fantasy, neu und äußerst kurzweilig.
"Die auserwählten Reiter: Die letzte Hoffnung von Taigabitia" von Alexandra Schröck
Ach komm, dieses tote Pferd wurde doch schon genug getreten.
... nagut, einmal geht noch! Wenn der Teufel mal nicht so richtig böse sein kann, was ist dann los? Er hat nach dem Aufstehen vergessen sein Satanol zu nehmen! ~;D
Bluerps
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Kann ich wärmstens empfehlen:
James Barclay - "The Raven Chronicles" & "The Ascendants of Estorea"
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Hat denn schon jemand der guten Herrn Krappweis und sein "Mara und der Feuerbringer" erwähnt? Das ist Fantasy, neu und äußerst kurzweilig.
Bluerps
Räusper, ahem.. Hört Hört! Dör Mann spröcht weise Worte, hört auf ühn... husthust... +O)
gez.:
Ingo Knito
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Ich finde, heute gibt es mehr Auswahl, deshalb auch mehr Müll, aber auch mehr Qualität, wobei diese gerne untergeht.
Meine Favoriten wurden hier aber bereits genannt:
- Lies of Locke Lamora von Scott Lynch
- The name of the Wind von Patrick Rothfuss
- Malazan book of the Fallen von Steven Erikson
- First Law Trilogy von Joe Abercromie
- Hexer-Bücher ( Der letzte Wunsch als Band 1 ) von Andrzej Sapkowski
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Wer auf eine etwas undurchsichtige, recht bunte Welt Welt steht, und z.B. die dystere Version der Feen/Magi mag, könnte bei Christoph Marzi fündig werden.
Sind auch recht neu und die Bücher:
Lycidas, lilith und Lumen
sind alle lesenswert.
Es geht um die Städte London, Paris und Prag und wie der Untergrund dort aussieht. Die GRundidee hinter den Büchern, die dafür sorgt, dass es des öfteren zur Wahl des kleineren Übels, sowie zu "der feind meines FEindes, den ich letzte Woche noch töten wollte..."-Situationen kommt.
Hauptcharakter ist ein im ersten Buch 9 jöhriges und im letzten 16 Jähriges, verdammt trockenes Mädchen und erzählt wird die GEschichte größtenteils aus der Sicht ihres Lehrmeisters, dessen "Fragen Sie nicht." sich durch das ganze Buch zieht...
Die Bücher vom Herrn Krappweis kann man natürlich auch lesen, wenn man es leichter und unterhaltsamer mag. (Zielgruppe liegt ein paar Jahre jünger.);D
sers,
Alex
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Irgendwann steigt halt der Anspruch und man merkt, dass Fantasy Literatur insgesamt Mist ist. Da mann allerdings die schon gelesenen Stücke immer (oder zumindest oft) durch die Brille der Nostalgie sieht, kann einem schnell der Gedanken kommen, dass es die 'moderne' bzw 'neue' Fantasy Literatur ist, welche schal, langweilig und schlecht ist, dabei trifft das einfach auf das gesamte Genre zu.
Wenn man Trash mag kommt man immernoch auf seine kosten, einziger Grund warum ich ab un an noch zu SciFi greife.
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Wuerde Neil Gaimens Stardust noch unter klassische Fantasy fallen?
Ansonsten ist er auch fuer Urban Fantasy ueber American Gods & Co. eine gute Referenz.
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Ich lese natürlich gerne wieder und wieder die "Guten Alten (tm)" - insbesondere im Sword&Sorcery-Genre.
An neuerer Fantasy wußte mich bislang einzig "Codex Alera" von Butcher zu begeistern.
Jedoch sollte man, finde ich, Fantasy ein wenig auf "phantastische Literatur" ausdehen, und da findet sich in den Uhtred-Romanen von Cornwell sehr viel "nicht ganz so historisch akkurate" Historien-Fantasy rund um den Befreiungskampf der Sachsen unter Alfred gegen die Wikinger. Diese Romane, deren erste "The Last Kingdom" ist, sind SPANNEND geschrieben, aus der Sicht von Uhtred, einem Erben eines Ealdorman aus Northumbria, der von Wikingern als Kind gefangen genommen wurde, dort "adoptiert" wurde und die Kämpfe von beiden Seiten kennt. Die Romane drehen sich um die stetig wandelnden, stets hinterfragten Loyalitäten Uhtreds, der in seinem Wesen nach mehr Wikinger ist, als Angel-Sachse, der sich aber letztlich - widerwillig - dem "Betbruder" Alfred (später "der Große" genannt) anschließt. - Cornwell kennt man ja von seinen Sharpe-Romanen der napoleonischen Kriege, er hat aber auch andere Epochen unterhaltsam und "größtenteils historisch stimmig" aufbereitet. Seine Stärke liegt eindeutig in den markanten Charakteren, deren inneren und äußeren Kämpfen - und in der ENORMEN BRUTALITÄT, mit der die Kämpfe dort geschildert werden. - Wer einen schwachen Magen hat und eine lebhafte Vorstellungskraft, der sollte solche Romane besser nicht lesen. Andererseits: wo gehobelt wird, fallen Späne. Romane um Krieg, Politik, Religion, Loyalität, Liebe, Freundschaft, Haß, usw. drehen sich um Themen, bei denen es hart zur Sache gehen kann.
Also "statt" Fantasy, kann ich solche historisch-orientierten Romane sehr empfehlen. - Allemal anregendere Lektüre als den nächsten Tolkien-Klon zu lesen.
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Wuerde Neil Gaimens Stardust noch unter klassische Fantasy fallen?
Ansonsten ist er auch fuer Urban Fantasy ueber American Gods & Co. eine gute Referenz.
Stimmt, Gaiman taugt auch. Ich würde mir da auch nicht soviele Gedanken über irgendwelche sub-Genres machen, weils alles Fantasy/Sci-Fi ist und man überall gutes und schlechtes findet.
Bluerps
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Die besten klassischen Fantasyromane, die ich je gelesen habe sind: Herrscher von Lyonesse, Die grüne Perle und Madouc - auch bekannt als der Lyonesse-Zyklus von Jack Vance, der sich, äußerst verkürzt zusammengefasst, mit dem Kampf um die Hochkönigswürde auf den älteren Inseln beschäftigt. Empfehlenswert vom gleichen Autor, wenn auch gänzlich anders, sind auch noch 'Die Augen der Überwelt' und 'Cugel der Schlaue', worin die Abenteuer eines miesen, jedoch brillanten Schuftes niedergeschrieben wurden.
Empfehlen aus jüngster Zeit kann ich auch noch den britischen Autor Tim Stretton, der ebenfalls anspruchsvolle Fantasy und SF schreibt und mit 'Dragonchaser' und 'The Dog of the North' zwei wirklich hervorragende Fantasy-Romane (die nicht zusammenhängen) verfasst hat. Zu 'The Dog of the North hier die Rezension aus dem US Publishers' Weekly (bekannt für seine meist recht ungnädigen Kritiken):
Debut author Stretton skillfully chronicles court intrigue in rival city-states in this unique fantasy tale. Arren is a young boy taken from poverty and brought into the Lord of Croad's household. Beauceron, the Dog of the North, is a vassal of the Snow King of Mettingloom and obsessive in his desire to capture the city of Croad. Each plot line moves adroitly through themes of love and revenge toward a surprising climax. Stretton adeptly uses courtly, carefully structured discourse and Italianate names and places to evoke an almost Shakespearean atmosphere, providing hints to Beauceron's identity but never giving too much away. This cleverly plotted fantasy mystery is full of intelligent dialogue, enthralling characters, and dramatic world-building that will hold readers' attention to the last page.
'Dragonchaser' wird gerade von Andreas Irle übersetzt und soll wohl noch in diesem Jahr auf deutsch erscheinen.
Ansonsten ist es logisch, daß mehr Schund als gute Sachen angeboten werden, das ist in anderen Medien ja auch nicht viel anders; allerdings scheinen die Genres Fantasy und Science fiction - mein Eindruck - den Schund fast schon magisch anzuziehen.
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Da erwähne ich doch auch gerne und mit Begeisterung noch einmal Susanna Clarkes "Jonathan Strange & Mr. Norrell". Das ist neu und alles andere als den gängigen Konventionen folgend - auch wenn man ein Freund des dort angeschlagenen gemächlichen Erzählstils sein muss. Ich bin es. Und bin noch immer hin und weg.
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Wer auf eine etwas undurchsichtige, recht bunte Welt Welt steht, und z.B. die dystere Version der Feen/Magi mag, könnte bei Christoph Marzi fündig werden.
Neben der erwähnte Metropolen Reihe hat der auch noch Malfuria geschrieben, richtet sich meiner Meinung nach auf an etwas jüngeres Publikum, ist aber ähnlich in einer sehr verzerrten Vergangenheit unserer Welt angesiedelt, in der die "normale" Welt, die für uneingeweihte in der Metropolen Reihe ja existiert, völlig fehlt.
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Irgendwann steigt halt der Anspruch und man merkt, dass Fantasy Literatur insgesamt Mist ist.
Eine kühne, wenn auch, zumindest in meinen Augen, unhaltbare These. Was sind denn, im Vergleich dazu, die ach so anspruchsvollen Genres? Nur weil da draussen ein Haufen Müll gedruckt wird, der sich auch in jedem anderen Genre finden läßt, muß man doch noch keine ganze Gattung verdammen.
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China Mieville - Perdido Street Station
(Auch wenn der gute Mann so ziemlich alles gekickt hat, was unter "klassische" Fantasy fällt.)
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Wer auf eine etwas undurchsichtige, recht bunte Welt Welt steht, und z.B. die dystere Version der Feen/Magi mag, könnte bei Christoph Marzi fündig werden.
Sind auch recht neu und die Bücher:
Lycidas, lilith und Lumen
sind alle lesenswert.
Von denen ist mir wiederum stärkstens abgeraten worden. Was ich aber empfehlen kann, wenn man genau so etwas in gut mag ;), ist Neverwhere von Neil Gaiman. Gibbet aber meines Wissens nur auf englisch.
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Besteht denn Einigkeit darüber, dass es noch immer Perlen gibt, die neuerdings ob des größeren Ausstoßes an minder- bis mittelqualitativen Romanen einfach schwerer auszumachen sind, wenn das hier schon wieder zu einem "Was ich mag"-Thread wird oder hat da auch noch jemand was zu zu sagen?
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(...)
Was ich aber empfehlen kann, wenn man genau so etwas in gut mag ;), ist Neverwhere von Neil Gaiman. Gibbet aber meines Wissens nur auf englisch.
Wurde als 'Niemalsland' auch ins Deutsche übertragen.
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ln den größeren Buchläden liegt halt die Massenware rum, tonnenweise Mainstream-High Fantasy, die, da sie zu großen Teilen Variationen der Heldenreise beschreiben, sehr stereotyp sind, und je nach Modeerscheinung noch anderer Schund, aktuell der ganze Vampir-Kladderadatsch. Die Perlen sind schwer zu finden, und die großen Verlage sind in D sogar besonders konservativ. Weiß ich von einem Freund, der Buchhändler und Autor ist.
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Aktuelle Titel sind nicht mehr oder weniger schlecht, als alte. Als sehr gutes Beispiel wurde ja schon die Königsmörder-Chronik (Der Name des Windes) genannt. Nur weil mal etwas "in" ist und davon umso mehr Müll produziert wird, rückt der Rest in den Hintergrund und man hat das Gefühl, dass die Qualität abnimmt.
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Besteht denn Einigkeit darüber, dass es noch immer Perlen gibt, die neuerdings ob des größeren Ausstoßes an minder- bis mittelqualitativen Romanen einfach schwerer auszumachen sind, wenn das hier schon wieder zu einem "Was ich mag"-Thread wird oder hat da auch noch jemand was zu zu sagen?
Jup, die guten Sachen sind in der Massen an weniger gutem Kram nur deutlich schwerer auszumachen, und wenn man am laufenden Band nur Mist findet motiviert das auch nicht gerade zum weiter suchen.
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Irgendwann steigt halt der Anspruch und man merkt, dass Fantasy Literatur insgesamt Mist ist. Da mann allerdings die schon gelesenen Stücke immer (oder zumindest oft) durch die Brille der Nostalgie sieht, kann einem schnell der Gedanken kommen, dass es die 'moderne' bzw 'neue' Fantasy Literatur ist, welche schal, langweilig und schlecht ist, dabei trifft das einfach auf das gesamte Genre zu.
Wenn man Trash mag kommt man immernoch auf seine kosten, einziger Grund warum ich ab un an noch zu SciFi greife.
Wenn ich mal so recht drüber nachdenke, käme das durchaus auch in Betracht... Hast du eine Lösung dafür gefunden?^^
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Das endlose Drucken und anschließende auf den Markt schmeißen von Müll, ist nicht mehr, als die verzweifelte Suche der Verlage nach dem nächsten Harry Potter, Eragon, Twilight, etc ...; der Bestseller, mit dem endlich ein paar Millionen reinkommen, mit denen man dann den ganzen übrigen Kram und die Yacht in Nizza bezahlen kann.
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Wurde als 'Niemalsland' auch ins Deutsche übertragen.
Als Roman und als Comic.
Dazu existiert nachdem was ich gehört habe auch ein RPG dazu ^^
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Wer auf eine etwas undurchsichtige, recht bunte Welt Welt steht, und z.B. die dystere Version der Feen/Magi mag, könnte bei Christoph Marzi fündig werden.
Sind auch recht neu und die Bücher:
Lycidas, lilith und Lumen
sind alle lesenswert.
Von denen ist mir wiederum stärkstens abgeraten worden. Was ich aber empfehlen kann, wenn man genau so etwas in gut mag ;), ist Neverwhere von Neil Gaiman. Gibbet aber meines Wissens nur auf englisch.
Habe ebensolches gehört von Leuten, denen ich diese Bewertung zutraue.
Daran zeigt sich aber auch schon das Problem: Wer Marzi liest und begeistert ist, weiß halt nicht, dass es "einfach nur" geklaut ist, wenn man nicht Gaiman kennt. Bei der Menge an Material auf dem Markt ist das ja auch nicht weiter verwunderlich; aber das Verfahren reicht offenbar für einen Autoren, um weitere Bücher auf den Markt werfen zu können. Schade. :-\
Da fällt mir ein: Hat eigentlich schon jemand den Heyne-Magischen-Bestseller-Gewinner gelesen? Ist die kreative *hust* Geschichte um Vampire, Werwölfe und anderes Viehzeugs im Prag des 19. Jh. *hust* schon draußen?
Das endlose Drucken und anschließende auf den Markt schmeißen von Müll, ist nicht mehr, als die verzweifelte Suche der Verlage nach dem nächsten Harry Potter, Eragon, Twilight, etc ...
Was dann natürlich erklärt, warum sie auf jeden Müll Sachen schreiben wie "der nächste Harry Potter", "der einzig legitime Twilight-Erbe"... Gna. Wann begreifen denn sowohl Leser als auch Autoren als auch Verlage, dass sie eben NICHT zehnmal das gleiche lesen wollen?!
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Die Etikettierungswut in der Fantasy und SF ist schon einzigartig, aber der Handel etwa mit den Tolkien-Epigonen ist ja auch jahrelang gut gelaufen.
Der Gewinnerroman 'Des Teufels Maskerade' von Victoria Schlederer ist schon längst draußen, aber obwohl ich Prag, K&K und das Übernatürliche mag, konnte ich mich nach dem Lesen einiger Kritiken bisher doch noch nicht zum Kauf überwinden.
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Ich hatte vor ca. einem Jahr auch eine ziemliche Fantasy-Müdigkeit und konnte mit dem Genre nicht mehr viel anfangen, vor allem nicht mit der X-ten Umsetzung der Heldenreise. Manche davon sind ja amüsant geschrieben, aber wenn ich wenig Zeit habe, verwende ich sie nicht auf ein Buch, das mich nicht 100%ig interessiert.
Herausgerissen hat mich "Name of the Wind", das zwar klassische Fantasy ist, mit allem Drum und Dran, aber so spannend und sympathisch geschrieben, dass ich unbedingt wissen wollte, wie´s weiter geht.
Ansonsten kann ich auch die Zamonien-Romane von Walter Moers oder die New-Crobuzon-Romane von China Miéville empfehlen.
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Ich finde, wenn schon Miéville und Neverwhere erwähnt werden, darf UnLondun nicht in der Aufzählung fehlen. Das ist zwar angeblich für Kinder geschrieben, hat mich aber trotzdem sehr begeistert.
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Eine kühne, wenn auch, zumindest in meinen Augen, unhaltbare These. Was sind denn, im Vergleich dazu, die ach so anspruchsvollen Genres? Nur weil da draussen ein Haufen Müll gedruckt wird, der sich auch in jedem anderen Genre finden läßt, muß man doch noch keine ganze Gattung verdammen.
find ich auch.
Seitdem durchs Alter Erfahrung und Anspruch steigen, bin ich halt insgesamt weniger begeistert von Romanen und muss mehr mit Sachbüchern und Historienschinken vorlieb nehmen.
Ausserdem ist Fantasy auch massentauglicher geworden und seit den letzten erfolgreichen Phantastik-Kinofilmen trennt sich 90% Fantasy sowieso automatisch in
>Vampirmist
>Herr der Ringe ähnlicher-Mist
>König Artus-Mist
Solche Bücher zu ignorieren, ist schon mal ein gutes Aussortierkriterium
Edit:
kennt jemand die Guin Romane?
In Japan die am längsten fortgesetzte Fantasy Reihe.
http://en.wikipedia.org/wiki/Guin_Saga
vor ein paar Jahren sollte es bald erste Übersetzungen geben.
die Cover sehen auf jeden Fall alle Spitze aus!
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Irgendwann steigt halt der Anspruch und man merkt, dass Fantasy Literatur insgesamt Mist ist.
Wenn man Trash mag kommt man immernoch auf seine kosten, einziger Grund warum ich ab un an noch zu SciFi greife.
Auch ich halte diese Aussage so für denkbar falsch und blödsinnig.
Was ist an SF und Fantasy trashiger als an einem Krimi oder Thriller ?
Aber wie sagte der Science-Fiction Autor Theodor Sturgeon, als jemand meinte, 90 Prozent der SF sei Mist: 90 Prozent von allem ist Mist.
Ich lese auch nach über 25 Jahren fast nur Science-Fiction, Fantasy und Horror. Selten einen Thriller oder historischen Roman. Leider kommt meine Arbeit und Rollenspiel als Zeitfresser hinzu, so dass die Zeit zum Lesen deutlich weniger geworden ist als früher.
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Ich hab irgendwann mal einen guten Krimi gelesen, und durch den Krimierfolg, scheinen da die Leser schon anspruchsvoller zu sein. Wenn mir also mein Buchladen einen Krimi empfiehlt kann ich davon ausgehen, dass der gut ist. Aber wenn du auf Fantasy stehst wird dir Twilight( :puke:) empfohlen. Und SciFi empfinde ich als ziemlich untrashig. Witzig finde ich aber, dass wenn bei Sims jemand schreiben lernt, immer der Wunsch aufploppt, einen SciFi-Roman zu schreiben, nie einen Roman zu schreiben, immer einen SciFi-Roman.
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Und SciFi empfinde ich als ziemlich untrashig.
Mit einer Aussage wie dieser kannst Du in SF-Communities spielend leicht Bürgerkriege auslösen. Da wird nämlich gerade "SciFi" häufig als spezifische Bezeichnung für "gerade so noch SF", also für sehr verspielte bis trashige Science Fiction genutzt. Aber gerade diese Art von SF ist es, welche (bedingt durch TV-Serien etc.) die größte Anhängerschaft hat, die jedoch einer fachlich versierten Minderheit gegenüber steht, die nicht unbedingt etwas gegen "Skiffi" haben muss, aber trotzdem spielerischer von ernsthafter SF unterschieden sehen möchte. Der x-te "Battletech"-Roman ist dort beispielsweise ganz klar SciFi.
In der Fantasy sind die Subgenres inhaltlicher, nicht qualitativ wertender Natur; es gibt beispielsweise trashige und anspruchsvolle High Fantasy. Das macht die Fangemeinde in Diskussionen entspannter, aber im Buchladen häufig hilfloser. ;)
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Es gibt jede Menge SciFi Trash, und der ist teilweise sogar recht erfolgreich, wenn zB. Perry Rhodan kein Trash ist Weiß ich auch nicht. Trash kann ja auch Spaß machen, es ist halt nur nicht anspruchsvoll, aber man kann auch nich dauernd Assimov, Lem oder Dick lesen manchmal ist Schonkost zum Hirn entspannen auch ganz nett.
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Hallo Leute,
bleibt bitte bei Fantasyromanen. Über SciFi und Krimis könnt ihr gerne neue Threads aufmachen.
Barbara
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Klassische Fantasy ist erst mal per se ein konservatives Genre. Entsprechend schwierig ist es, dem Genre mal wirklich Impulse zu geben. SciFi hat da den gravierenden Vorteil, dass sie sich mit zukünftigen technischen und gesellschaftlichen Entwicklungen beschäftigt. Das Wort Science steckt da ja nun mal drin. Das gibt dem SciFi-Autor die Möglichkeit, auf einer philosophischen Ebene zu schreiben. Klar gibt es auch im SciFi jede Menge Schund, den ganzen Space Opera-Kram und diverse Horrorsachen. Aber es gibt eben auch eine ganze Reihe Autoren und Werke, die man wirklich ernst nehmen muss. Das führt dann oft dazu, dass Fantasy-Autoren, die aus dem üblichen Schema ausbrechen, öfter mal im SciFi-Regal der Buchhandlung landen.
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Anders herum landen SF-Romane auch gern mal im Fantasy-Regal. Viele Buchhändler haben so einen "Da ist kein Raumschiff auf dem Cover, das muss Fantasy sein"-Reflex. ::)
@ Barbara
Wenn da mal so einfach zu trennen wäre. Es gibt auch SF-Krimis. Oder Fantasy-Krimis. Oder Krimis mit Fantasy bzw. SF-Motiven, je nachdem, wo man den Schwerpunkt sehen kann/möchte. Oder Fantasy-SF bzw. SF-Fantasy. Oder ... Okay, ich hör' ja schon auf. ;)
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Mir ist in der Buchhandlung noch nie ein gutes Buch empfohlen worden - insofern weiß ich nicht was ihr ständig mit den Buchhändlern habt. Außerdem wurde Sturgeons Gesetz doch schon zitiert, also braucht sich auch keiner mehr über den vielen Schund zu echauffieren, denn der ist ganz normal.
Manchmal frage ich mich ob Fantasy wirklich immer so ein konservatives Pflaster war, oder ob Tolkien es (ungewollt?) erst dazu gemacht hat - immerhin werden schon in der Ilias alle großen Fragen der Menschheit behandelt und das ist Fantasy.
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Fantasy hat seinen Ursprung doch in Mythen, Sagen und Legenden, dass das Genre dann etwas konservativ ist wundert wohl kaum jemanden, es ist eher verwunderlich, dass Sachen wie Alice im Wunderland überhaupt eine so große Verbreitung gefunden haben.
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Manchmal frage ich mich ob Fantasy wirklich immer so ein konservatives Pflaster war, oder ob Tolkien es (ungewollt?) erst dazu gemacht hat - immerhin werden schon in der Ilias alle großen Fragen der Menschheit behandelt und das ist Fantasy.
Wenn man betrachtet, wann Tolkien seine Sachen geschrieben hat, dann wollte er garantiert keine konservative Fantasy schreiben. Er hat sicherlich konservative Dinge geschrieben, er hat halt sein Umfeld und seine Lebensweise darein übertragen, aber konservative Fantasy ? Ich glaube nicht, dass er an das Genre Fantasy auch nur gedacht hat.
Übrigens waren es die Hippies, die den HdR so populär gemacht haben, also das genaue Gegenteil zum Konservativismus.
Das hinterher 197 Autopren die Ideen Tolkiens kopiert haben, ist sicherlich nicht ihm anzulasten.
Und Narnia finde ich noch viel konservativer als Mittelerde.
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Und noch vor Tolkien hatte das Genre seine feste Heimat im Pulp-Sektor, der von allem, was konservativ war, quasi ständig angegriffen wurde. Nein, Fantasy konnte eigentlich schon immer beides.
Tolkien wollte sicherlich nicht gezielt konservative Fantasy schreiben (eigentlich wollte er gar keine schreiben), war aber ein grundlegend konservativer Mensch und schrieb im Grunde für sich selbst. Tabu-Brüche lagen ihm einfach nicht.
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Ich meinte ziemich das selbe wie du, Yerho.
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Es war auch als Bestätigung gedacht. :)
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Davon ab: wurde Phil Pullman schon genannt, His Dark Materials? Ist zwar alles andere als Mainstream, aber sehr gute neuere Fantasy.
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Nu, zu His Dark Materials gibt es schon einen Film und damit ist es wohl kein Nicht-Mainstream mehr ;)
Fantasy hat seinen Ursprung doch in Mythen, Sagen und Legenden, dass das Genre dann etwas konservativ ist wundert wohl kaum jemanden, es ist eher verwunderlich, dass Sachen wie Alice im Wunderland überhaupt eine so große Verbreitung gefunden haben.
Alice im Wunderland läuft doch auch nicht unter Fantasy sondern unter Märchen, oder?
(Heute könnte man es vielleicht Urban-Fantasy nennen ^^; )
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Klassische Märchen sind wohl Fantasy. Alice würde ich aber absolut nicht als Märchen ansehen. Dazu ist es viel zu komplex und befremdlich. Quasi ein literarischer LSD-Tripp für Kinder. Ich froi mich schon auf den Film.
Und über Den Kinofilm Der Goldene Kompass decken wir lieber den Mantel des Schweigens. :(
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Ja LSD Trip war auch meine Assoziation zu Alice, und dann habe ich festgestellt, das Alice viel älter ist als LSD. Aber Fantasy ist es trotzdem irgendwie finde ich.
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Fliegenpilze, Göttersalbei, Mescalin und Psilocobin sind schon länger bekannt als Alice. ;)
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Klassische Märchen sind wohl Fantasy. Alice würde ich aber absolut nicht als Märchen ansehen. Dazu ist es viel zu komplex und befremdlich. Quasi ein literarischer LSD-Tripp für Kinder. Ich froi mich schon auf den Film.
Das mit dem LSD Tripp koennte auch an Disney liegen. ^^;
Zumindest finde ich es nicht viel befremdlicher als H.C. Anderson Maerchen ^^ Oder die Sachen von Dr. Seuss. Auf den Film freue ich mich auch :D
Und über Den Kinofilm Der Goldene Kompass decken wir lieber den Mantel des Schweigens. :(
Ich fand ihn, und insbesondere die Kidman, sehr gut inszeniert.
Wobei das Buch, wie man mir sagte, wohl nur vertraeglich ist wenn man Kirchen-Bashing auch gerne in der Doppelten-Portion mag. [Fand den Film noch substil dahingehend, jedoch soll sich das Buch quasi voll darin suhlen ^^; ]
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His Dark Materials ist reichlich subversiv, aber der erste Band ist sicherlich nicht antireligiöser als der Film.
Zu Alice:
Die Titelheldin Alice wird während eines langweiligen Picknicks mit ihrer Schwester auf ein weißes Kaninchen aufmerksam, dem sie schließlich in dessen Bau folgt. Dabei landet sie in einer traumartigen Unterwelt, die vor Paradoxa und Absurditäten nur so strotzt. Beim Versuch, dem Kaninchen zu folgen, passieren dem Mädchen zahlreiche Missgeschicke. So begegnet es beispielsweise einer Gruppe winziger Tiere, die in einem Meer von Alices Tränen gestrandet sind. Ferner wird die Protagonistin im Kaninchenbau gefangengenommen und trifft auf einen Säugling, der sich plötzlich in ein Schwein verwandelt. Neben diesen Ereignissen stößt Alice außerdem auf die Cheshire Cat (Grinsekatze), die im Verlauf des Gesprächs mit ihr schließlich verschwindet, bis nur noch ihr Grinsen sichtbar ist. Danach trifft das Mädchen auf eine unendlich lange dauernde Teegesellschaft und wird nachfolgend schließlich zu einem Croquet-Spiel mit vermenschlichten Spielkarten überredet, bevor die Geschichte damit endet, dass der Herz-Bube wegen Diebstahls vor Gericht gestellt wird und Alice unter einem Baum bei ihrer Schwester aufwacht.
Ich muss zugeben, noch kein Andersen-Märchen gelesen zu haben. Wenn er wirklich derart abgefahrenes Zeugs geschrieben hat, muss ich mir den auch mal zu Gemüte führen.
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Welche Andersen Märchen sind denn so durch, außer "Geschichte einer Mutter" sind die, die ich kenne bei weitem nicht so abgedreht, mir fallen jetzt aber auch nur die kleine Meerjungfrau, das hässliche Entlein, das Mädchen mit den Schwefelhölzern und die Prinzessin auf der Erbse ein.
Edith:
Hier gibts ne vertonte Fassung von Geschichte einer Mutter (http://www.youtube.com/watch?v=SmLSdpKg4yk)
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Fliegenpilze, Göttersalbei, Mescalin und Psilocobin sind schon länger bekannt als Alice. ;)
Ich sag nur: Opium! ;)
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Opium ist allerdings kein Halluzinogen. ;)
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Und Alice im Wunderland und ALice hinter den Spiegeln sind nicht von Andersen, sondern von http://de.wikipedia.org/wiki/Lewis_Carroll (http://de.wikipedia.org/wiki/Lewis_Carroll)
Der goldene Kompass ist übrigens deshalb so zurückhaltend mit der Kirchenkritik, weil sonst die streng katholische Nicole Kidman nicht mitgespielt hätte.
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Wer hat denn hier behauptet das Andersen Alice geschrieben hätte?
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Sorry, hab das falsch verstanden, sorry.
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Ich muss zugeben, noch kein Andersen-Märchen gelesen zu haben. Wenn er wirklich derart abgefahrenes Zeugs geschrieben hat, muss ich mir den auch mal zu Gemüte führen.
Okay, vielleicht nicht ganz so abgefahren, aber die Sache mit dem Zinnsoldaten und dem Nußknacker kommen meiner Meinung nach schon eine Ecke weit ran. Plus ich habe gehört das es da noch einen Band mit eher exentrischen Märchen gibt [ich hatte damals nur einen mit den "großen" Standards]
Ansonsten andere streckenweise Drogen-Induziert-wirkende Märchen, Pinocchio, vielleicht? ^^
Das Alice nicht von Caroll wäre möchte ich nicht gesagt haben.
Nu und Der Goldene Kompass wurde imho nicht wegen Nicole Kidman so - die immerhin auch in Dogville mit spielte - sondern wegen dem Regiseur ^^;
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Opium ist allerdings kein Halluzinogen. ;)
Das hat ihn allerdings wenig gehindert ;).
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Davon ab: wurde Phil Pullman schon genannt, His Dark Materials? Ist zwar alles andere als Mainstream, aber sehr gute neuere Fantasy.
Zumindest der erste Band.
Ansonsten:
Song of Ice and Fire (bisher erschienen 4 von 7? Bänden, erster Band "A Game of Thrones"),
Malazan Books (eine Menge erschienen, erster Band: "Gardens of the Moon"),
The Blade Itself und zwei Folgebände
The Name of the Wind (potentiell gibts bald Folgebände)
Alles erstklassig, alles auch auf deutsch erhältlich (man verzeihe mir, dass ich die übersetzen Titel nicht im Kopf habe). Leider alles Trilogien / Tetralogien / Zyklen, und daher viel Lesearbeit.
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Der goldene Kompass ist übrigens deshalb so zurückhaltend mit der Kirchenkritik, weil sonst die streng katholische Nicole Kidman nicht mitgespielt hätte.
OT, aber: War die nicht Scientologin bzw. ist es immer noch? Oder hab ich da was verpasst?
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Mein letzter Fantasy Roman waren die beiden Bänder der "Zerrissenen Reiche". Gerade für LeserInnen, die mit der klassischen Fantasywelt vertraut sind, bieten die Bücher eine, wie ich finde, sehr amüsante Welt bzw. gelungene, ungewöhnliche Interpretation der klassichen Stereotypen.
Infos finden sich hier: http://www.im-plischke.de/plischke/zerrissenereiche.php
und hier: http://plischke.blogspot.com/search/label/Zerrissene%20Reiche
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OT, aber: War die nicht Scientologin bzw. ist es immer noch? Oder hab ich da was verpasst?
Ja, Nicole Kidman war auch Scientologin, wollte ihre und Cruises Kinder jedoch nicht nach Scientology-Ritus erziehen, weshalb sie 2000 die Sekte verließ und sich von Tom Cruise trennte.
2006 im Zuge der Ehevorbereitungen mit Keith Urban fand sie wieder zur katholischen Kirche zurück.
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Eine sehr gute Buchhandlung ist das Berliner Otherland, deren ich mich so ziemlich anschließen würde.Top 100-Liste (http://otherland-berlin.corneredchicken.com/contenido/cms/front_content.php?idcat=26)
An Büchern der letzten zehn Jahre aus dem Phantastik-Bereich sag ich mal so aus der Hüfte:
China Mieville: Perdido Street Station
Susanna Clarke: Jonathan Strange&Mr.Norrell
Justina Robson: Living next door to the god of love
Jeff VanderMeer: City of Saints and Madmen
R. Scott Bakker: The Prince of Nothing
Kelly Link: Magic for Beginners
Hal Duncan: Vellum/Ink
Da bleibt auch literarisch kein Auge trocken, das ist einfach gute Literatur, egal, unter welchem Genre das eingeordnet wird.
Fantasy, die auch ansonsten höchsten literarischen Ansprüchen genügt, ist meiner Ansicht nach zB
Gene Wolfe: Book of the New Sun
John Crowley: Little, Big oder auch Aegpyt
Jack Vance: Dying Earth
Ursula LeGuin: Erdsee
und diverse Bücher von Jonathan Carroll.
Aus deutschen Landen kann man recht bedenkenlos zu Büchern von Boris Koch und Tobias O. Meißner greifen - das sind immer mindestens sehr anständige Unterhaltungsromane.
Natürlich darf auch Eigenwerbung nicht fehlen: Schlotzen&Kloben (http://www.schlotzenundkloben.blogsport.de) ist ein sehr großartiges Autorenkombinat aus Berlin, das man dort live hören kann; die Herren sind auch allesamt hier und da veröffentlicht, Simon Weinert bringt mit "Tassilo der Mumienabrichter" dieses Jahr sogar noch einen weiteren literarisch umwerfenden Fantasy vs. Clockwork Orange-Roman raus. Und im Sommer kommt von den Herren ein Sammelband, der sich gewaschen hat...