Der CR/TR-Dualismus ist kein Quatsch. Der eigentliche Unterschied liegt im freien Definieren von Stakes bei CR versus dem Vorgeben des Stakes Aktion gelungen/misslungen durch das Regelwerk bei TR, und das sind tatsächlich zwei völlig unterschiedliche Vorgehensweisen. Die Bezeichnungen sind aus meiner Sicht unglücklich gewählt. Da wäre Action Resolution/Stake Resolution geeigneter. Wie man an diesem Thread sehr gut erkennt, führt die CR/TR-Begriffswahl durchaus zu Verständnisproblemen.
Das Problem ist, dass niemand "Task Resolution" oder meinetwegen "Action Resolution" definieren kann.
Du hast gesagt: "Stake Resolution" möge sein, wenn frei Stakes gesetzt werden. Aha. Damit könnte man das machen. Man müsste noch sagen, wer da was definiert.
Beachte, Conflict Resolution ist was ganz anderes. Da steht in der geläufigen Definition von Stakes überhaupt nichts drin. Es möge darum gehen, ob der Charakter seine Absicht erreicht.
Jetzt gib mir aber einmal eine solche Definition von dem anderen Ding. Du sagst es gehe um "geschafft / nicht geschafft". Das ergibt keine Sinn. Nehmnen wir mal diese Steak-Auflösung. Da sagt ein Spieler: "Ich will herausfinden, ob mein Charakter das Mädchen bekommt." Klarer Fall von "geschafft / nicht geschafft", aber angeblich doch Stake-Resolution.
Das bedeutet: Aufgaben erscheinen sämtlich als mögliche Stakes und bilden so eine Teilmenge!
Prüfen wir mal nach. Vielleicht ist da ja ein Fehler in der analytischen Deduktion. Wir haben ja immerhin eine Vorstellung von der Extension der beiden Begriffe.
DitV: Sicherlich Conflict Resolution. Ist ja auch Forge.
D&D: Sicher Task Resolution. Ist ja auch klassisch.
Jetzt gehen wir kurz in uns und denken über die Unterschiede bei den beiden Spielen nach.
DitV: "Ich will die Pfarrersfrau von ihrer Rolle in der Gemeinde überzeugen."
D&D: "Ich will den Hort des Drachen plündern."
Das sind beides offenbar Absichtserklärungen und zwar solche, die zum Erwartungshorizont des Spieles gehören.
Wenns bis hierhin gleich ist, aber verschiedene Phänomene vorliegen, müssen sich ab jetzt irgendwo Unterschiede ergeben. Vorzugsweise haben die noch was mit der landläufigen Vorstellung "CR" und "TR" zu tun.
Was passiert bei DitV: Man schmeißt das System an. Da würfelt der Spieler einzelne Angriffe, eskaliert vielleicht und erleidet Fall-out und stirbt vielleicht sogar.
Was passiert bei D&D: Da schmeißt man das System an. Vielleicht versuchen sie mit Heimlichkeit, vielleicht mit Schwertschlägen. Für die Aktionen wird dann gewürfelt und unter Umständen erleidet der Charakter Schaden oder verliert sonstige Ressourcen.
Unterschiede sind keine zu finden.
Wir stellen fest: Die Aufteilung ist Schmu.
Als Schmankerl und ausgehend von der Tatsache, dass sich Haukrin besonders gegen die DUALITÄT der beiden Begriffe ausgesprochen hatte, hier noch ein paar Kanditaten, wo weder Absichten noch Handlungen resolviert werden.
- Polaris: Hier werden Ereignisse gestapelt und dann angenommen.
- "Events" bei Capes: Am Ende darf einer die Konsequenzen und Details des definierten Ereignisses ausschmücken.
- Shades: Hier geht um die Korrektheit einer Erinnerung.
- Universalis: Da brauchts noch nicht mal Charaktere.