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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Allgemein => Thema gestartet von: Lord Verminaard am 5.06.2003 | 18:46

Titel: Eigener Charakter für den SL?
Beitrag von: Lord Verminaard am 5.06.2003 | 18:46
Früher, in der Zeit von AD&D, habe wir es so gemacht, dass jeder Mitspieler einen Charakter hatte und reihum geleitet wurde. Der Charakter des SL lief dann trotzdem mit, und wenn er etwas machte, sprach der SL auch in der Ich-Form. Der Charakter erhielt XP für die Abenteuer genau wie alle anderen. Natürlich hielt er sich etwas zurück, weil ja der SL sein Hintergrundwissen zu leicht mit dem Charakter-Wissen vermengen konnte. Manchmal diente er auch als Deus ex Machina.

Auch als ich fester SL war, hatte ich noch eine Weile einen "eigenen Charakter". Wir spielten damals oft mit nur einem oder zwei Spielern. Irgendwann überkamen wir dann dieses "Relikt". Schließlich war ein solcher "SL-Charakter" eigentlich bloß ein NSC, und eigentlich stören doch NSCs, die die Gruppe ständig mit sich rumschleppt, nur - oder?

Jetzt möchte ich demnächst mit einem meiner Spieler von damals wieder ein One-on-One spielen (vielleicht kommt auch seine Freundin noch dazu). Ich war einigermaßen überrascht, als er mich fragte, ob ich dann nicht auch wieder einen "eigenen" Charakter spielen wolle. Dabei kennt er durchaus auch das Spiel ohne "SL-Charakter". Also habe ich noch mal nachgedacht, was für Vorzüge es haben kann, als SL einen "eigenen" Charakter zu führen, und derer sind gar nicht mal so wenige:

1. Man ist nun auch Spieler und damit nicht nur der "Lenker und Erzähler" des Abenteuers, sondern auch "Teilnehmer". Man kann zwar nicht so frei agieren und vor allem natürlich nicht so viele Ideen beisteuern. Andererseits auch nicht so wenige - gerade in Actionszenen bringt das überlegene SL-Wissen oft gar keinen Vorteil, und man sollte ja in der Lage sein, den eigenen Charakter und die Antagonisten unabhängig voneinander zu spielen. Natürlich darf man dem eigenen Charakter keine unbilligen Vorteile zuschanzen, dann funktioniert es nicht. Und auch in einer sehr großen Runde, wo es ohnehin schon unübersichtlich wird, sollte man es vielleicht lieber lassen. Aber ansonsten...

2. Man hat einen eigenen Charakter. Klar kann man auch viel Freude an guten NSCs haben, doch naturgemäß identifiziert man sich nicht so mit diesen. Schon allein aus dem Grund, dass man von ihnen nicht in der "Ich-Form" spricht. Und kaum ein NSC wird so konstant alles miterleben und sich in dieser Weise weiterentwickeln und profilieren. Zumal ich den meisten NSCs kaum Werte gebe, einen "eigenen" Charakter aber voll ausarbeiten und ganz normal steigern würde, was ja bekanntlich ebenfalls Spaß macht.

3. Man hat ein sehr natürliches, homogenes Mittel, die Entscheidungen der Runde zu beeinflussen, da man ein Teil von ihr ist. Natürlich muss man die Persönlichkeit des eigenen Charakters und seinen Wissensschatz berücksichtigen. Doch in diesem Rahmen kann man die Entscheidungen des Charakters so treffen, dass sie Plot und Atmosphäre unterstützen. Natürlich geht das auch über NSCs, doch die Akzeptanz eines "ständigen Mitglieds" der Gruppe wird höher sein. Bei NSCs sind sich die Spieler vielleicht auch nicht sicher, ob diese vertrauenswürdig sind, bei einem "echten" Gefährten schon.

4. Man kann sich viel ungezwungener an Inplay-Gesprächen beteiligen. Spielt man einen NSC, so wird man in der Regel immer dazu sagen, dass man nun als dieser spricht. Als sein "eigener" Charakter redet man einfach drauflos. Auf den ersten Blick mag dies eine Marginalie sein, doch für die Atmosphäre ist es nicht zu verachten, denn

5. die Spieler stellen eine Identifikation mit dem "SL-Charakter" her. Ein NSC wird aus gutem Grund nicht mit dem SL identifiziert. Ist der SL aber gleichzeitig Spieler, so werden die Spieler "seinen" Charakter mit ihm identifizieren. Das trägt zur Intensität des Spiels bei. Es ist auch durchaus möglich, beide Rollen zu vereinbaren, man springt halt hin und her zwischen SL und Spieler. Wann man was ist, ergibt sich meist schon aus dem Zusammenhang.

Was haltet Ihr davon, insbesondere in einer Runde mit drei oder weniger Spielern?
Titel: Re:Eigener Charakter für den SL?
Beitrag von: Orcish Librarian am 5.06.2003 | 19:02
Es kommt natürlich immer auf die Runde an, aber ich persönlich halte das für eine gute Idee. Zur Zeit leite ich den Einstieg in den zweiten Teil meiner Shadowrun-Kampagne (ein echtes Munchkin-Abenteuer, nebenbei bemerkt...  ;D) und in dieser Kampagne habe ich auch einen SC, den ich als SL spiele. Hat bis jetzt prima funktioniert und der Charakter ist voll in die Runde integriert. Ich kann Dir da in allen Punkten nur zustimmen. Natürlich muß die Runde das auch akzeptieren, ansonsten funktioniert das natürlich nicht.
Titel: Re:Eigener Charakter für den SL?
Beitrag von: 1of3 am 5.06.2003 | 19:21
Ich stehe diesem Verfahren sehr kritisch gegenüber. Zum einen kann ich nicht nachvollziehen, wieso man sich mehr mit einem SC als einem NSC identifiziert. Auch wenn ich Spieler-Charaktere kreiiere, denke ich normalerweise über ihre Bekannten gleich mit nach (und ich liebe Spieler, die sowas für mich tun).
Und als SL mache ich mir auch lange Gedanken über NSCs. Klar. Ich werde nicht soviel Probleme haben, einen NSC zu töten. Aber wenn ich genau nachdenke, macht es mir auch nichts aus, wenn mein SC stirbt (solange es für die Story sinnvoll war, aber davon geh ich jetzt aus).

Klar habe ich der Gruppe schon NSCs mitgegeben. Aber das waren für mich dann auch nur ein NSC wie jeder andere.

Was das Reden in der Ich-Form betrifft: Es ist nicht praktisch. Dann lässt sich so schlecht auseinanderhalten welcher NSC etwas tut.
Titel: Re:Eigener Charakter für den SL?
Beitrag von: Visionär am 5.06.2003 | 19:23
Ich glaube aber, daß das Spiel dadurch recht schwerfällig und langsam wird, wenn sich der SL stets noch auf seinen eigenen Charakter konzentrieren muss, und auch mit ihm handeln muss.  Es ist eben wie ein NSC, der permanent mit der Gruppe reist: Er stört den Ablauf, weil ein Teil deiner Konzentration für ihn flöten geht.

Du musst für dich eine Kosten-Nutzen-Rechnung machen und sehen ob es sich lohnt. Für mich wäre dies keine dauerhafte Option.
Titel: Re:Eigener Charakter für den SL?
Beitrag von: Chaosdada am 5.06.2003 | 20:26
Ich finde es auch eher unpraktisch als Meister noch einen SC zu haben, aber wenn man nicht immer meistern will, hat es den Vorteil, dass man einen eigenen Charakter hat und nicht den von einem anderen Spieler übernehmen oder schnell einen für ein, zwei Abenteuer dazubringen muss.
Titel: Re:Eigener Charakter für den SL?
Beitrag von: Lord Verminaard am 5.06.2003 | 21:08
@ 1of3:

Zitat
Zum einen kann ich nicht nachvollziehen, wieso man sich mehr mit einem SC als einem NSC identifiziert.

Weil Du einen SC nach den Regeln mit allen Spielwerten erschaffst und steigerst. Weil Du ihn die ganze Zeit führst. Weil Du "ich" sagst, wenn Du ihn meinst. Wie oft heißt es: "Die Spieler spielen ihre Charaktere und der SL macht den Rest." (Oder so ähnlich.) Ein SC gehört eben mir, ein NSC gehört zum "Rest". Okay, ich hatte schon verdammt coole NSCs, die mir viel Spaß gemacht haben. Vielleicht hängt meine mangelnde Identifikation mit denen auch an meiner persönlichen Einstellung. Andererseits identifizieren Dich auch die Spieler mehr mit Deinem "eigenen" Charakter als mit ständig wechselnden NSCs, was zu einer gewissen Wechselwirkung führt.

Zitat
Was das Reden in der Ich-Form betrifft: Es ist nicht praktisch. Dann lässt sich so schlecht auseinanderhalten welcher NSC etwas tut.

Aber wenn Du NSCs und "SL-Charakter" klar trennst und nur bei letzterem die Ich-Form verwendest, ist das sogar sehr praktikabel, da der Satz "xy sagt..." entfällt. Wenn Du die erste Person verwendest, wissen die Spieler, dass Du jetzt "Dein" Charakter bist und nicht irgendein NSC.

@ Sohn des Äthers:

Zitat
Ich glaube aber, daß das Spiel dadurch recht schwerfällig und langsam wird, wenn sich der SL stets noch auf seinen eigenen Charakter konzentrieren muss, und auch mit ihm handeln muss.

Du bist dann halt gleichzeitig Spieler und SL. Es ist, als ob eine Person mehr am Tisch säße, mal sprichst Du als Spieler, die meiste Zeit als SL. Deshalb meine ich auch, dass man so was nur bei einer verhältnismäßig kleinen Gruppe machen sollte.
Titel: Re:Eigener Charakter für den SL?
Beitrag von: Selganor [n/a] am 6.06.2003 | 09:37
Eine Art "Spielleitercharakter" habe ich mit "Selganor Yoster" in meiner Karathis-Runde gemacht.

Durch ihn (einen Gelehrten der gerade dabei ist die "Encyclopaedia Karathis" zusammenzutragen) kann ich einige "Luecken" im Hintergrund schliessen.
Die Karathis-Abenteuer von Fiery Dragon haben UNMENGEN an Hintergrund, der mit Bardic Knowledge oder Knowledge(History) oder aehnlichem zu erfahren ist.

Dummerweise hatte bis vor kurzem KEINER der Charaktere diese Faehigkeiten, so dass diese Informationen "an der Gruppe vorbeigingen". Jetzt taucht Selganor immer mal wirder auf, laesst sich von der Gruppe erzaehlen was sie erlebt haben und kann dann des oefteren mit "Hintergrundinformationen" dienen.
Diese sind zwar nicht noetig gewesen, um das Abenteuer zu "schaffen" sorgen aber fuer eine farbigere Hintergrundwelt...

Da es in der Gruppe niemanden gibt der ein Identify wirken kann (ausser per Schriftrolle, aber das geht dann RICHTIG ins Geld) analysiert er auch ab und zu besondere Gegenstaende fuer die Gruppe im Tausch gegen Informationen oder den gelegendlichen Gegenstand mit dem die Gruppe sowieso nix anfangen kann...
Titel: Re:Eigener Charakter für den SL?
Beitrag von: Lord Verminaard am 6.06.2003 | 10:30
@ Selganor: Hast Du auch in der Ich-Form von dem Charakter esprochen? Ihn nach den gleichen Regeln wie die Spieler erschaffen und gesteigert? Ansonsten würde ich sagen, das ist eher ein "klassischer" NSC.
Titel: Re:Eigener Charakter für den SL?
Beitrag von: Selganor [n/a] am 6.06.2003 | 10:45
Bei den meisten NSCs spreche ich in "Ich-Form" (ausser ich will einfach nur kurz was "triviales" wie eine Zimmerbuchung o.ae. abhandeln).

Die konkreten Werte von Selganor Yoster sind noch nicht festgeschrieben (kommt auch daher weil mir staendig "Ergaenzungen" einfallen (z.B. wird seine Rasse wohl doch eine (noch nicht veroeffentlichte) Rasse von Fiery Dragon werden und auch ein paar Feats aus dem Quintessential Bards wird er noch kriegen).

Da ich ihn aber mehr als "Plot-Device" zwischen den Abenteuern (oder "ausserhalb der Gefahr" im Abenteuer wenn es sich nicht vermeiden laesst) habe ist er nur halb ein GM-PC.

Ich hatte aber (zu AD&D2-Zeiten) als Ergaenzung fuer eine Gruppe, die anfangs aus Ranger, Cleric, Mage (Transmuter) bestand noch einen Thief dazugepackt. DER war ein GM-PC...
(Ebenso wie mein stummer Physical Adept in Shadowrun)
Titel: Re:Eigener Charakter für den SL?
Beitrag von: Althalus am 6.06.2003 | 15:34
Ich führe schon seit längerem Chars als SL mit. Die Erfahrungen damit sind durchwegs gut.
1. Es lockert für mich das Spiel auf.
2. Ich kann fehlende Elemente in der Gruppe aufwiegen.
3. Ich kann Charaktere entwickeln, die unmittelbar zur Gruppe gehören, und diese auch längere Zeit glaubwürdig erhalten.

Mein letzter Char starb den Heldentod, ganz bewußt herbeigeführt. Die Stille am Tisch war ein ganz guter Beweis dafür, wie "lieb" die Spieler den Char gewonnen hatten.
Diese Chars sind aber selten führend. Sie unterstützen, sie haben Geistesblitze, und sie machen Blödsinn.
Für mich ist es auch kein Problem, SL-Wissen und Char-Wissen zu trennen.
Titel: Re:Eigener Charakter für den SL?
Beitrag von: 1of3 am 6.06.2003 | 17:32
@Selganor: LV meint das glaube ich etwa so:

SL: Die Orks versuchen euch zu umzingeln....
SC1: Ich ziehe mein Schwert."
SC2: Ich hebe beruhigend die Hände. "Immer mit der Ruhe..."
SL: Ich nehme meine Hand zum Schwertgriff. Ziehe es aber nicht. (< !!! Das ist keine wörtliche Rede sondern eine Handlungsbeschreibung.)

Vielleicht hängt meine mangelnde Identifikation mit denen auch an meiner persönlichen Einstellung. Andererseits identifizieren Dich auch die Spieler mehr mit Deinem "eigenen" Charakter als mit ständig wechselnden NSCs, was zu einer gewissen Wechselwirkung führt.

Dem kann ich wirklich nicht folgen.
Titel: Re:Eigener Charakter für den SL?
Beitrag von: mkill am 6.06.2003 | 18:28
Ich habe bisher eigentlich nur schlechte Erfahrungen mit "mitgeschleppten" SCs gemacht.
Grundsätzlich schonmal vermeiden sollte man, dass der SC irgendwie besser ist als der Rest. Es ist für die Spieler nervig, wenn der SL seine eigenen ABs löst. Klingt selbstverständlich, aber ich hab das schon erlebt.

Richtiges Rollenspiel kommt mit den mitgeführten SCs aber auch nicht zustande. Als SL habe ich soviel zu tun, mich dann auch noch mit in die Gruppe einklinken könnte ich nicht. Da bin ich eher froh, wenn ich weiter vordenken kann, während sie untereinander beschäftigt sind. Mag daran liegen, dass ich 95% improvisiere.

Was man machen kann, ist einen festen NSC mitführen, nach dem Muster des erwähnten Selganor. Er mag zwar die Gruppe begleiten, aber er unterliegt völlig anderen Regeln:

- Ratgeber: In erster Linie ergänzt er die Fertigkeiten der SCs, ohne sich selbst in den Mittelpunkt zu stellen. Ist kein Heiler in der Gruppe, kann eben er heilen, hat die Gruppe einen Priester / Medicus kann der NSC das nicht, entweder er zeigts nicht oder das Konzept wird leicht geändert.
Generell sind Wissensfertigkeiten wichtiger als Kampf. Hat die Gruppe zuwenig Kampfkraft, schiebt man ihnen besser ein paar Gimmicks zu oder macht die Gegner leichter.

- Keine XP: Wozu auch, als SL wird man nunmal durch kleine Machtflashs belohnt und nicht durch XP
Am Lösen des Abenteuers beteiligt er sich nur, wenn die Spieler auf dem Schlauch stehen, sonst bleibt er ruhig. Im Prinzip wären seine XP reziprok zur Gruppe: Sind die Spieler gut drauf, ist der NSC fast überflüssig, haben sie alle gerade ein Brett vorm Kopf, macht er die Arbeit.

- Storydevice: Die Handlungen und das Wohl und Wehe des NSCs hängen davon ab, was die Story vorantreibt. Ist es notwendig, dass er stirbt, stirbt er. Ist es notwendig, dass er überlebt, überlebt er. Ist es notwendig, dass er im richtigen Moment auftaucht, kommt er. Haben die Spieler die Möglichkeit, den Hauptgegner allein zu besiegen, hält er sich zurück... usw.

Versteht man diesen Stamm-NSC dagegen als SC kann er diese Funktionen nicht richtig ausfüllen und ist eher hinderlich. Spielt man mit wechselnden Meistern, muss der SL mit seinem SC entweder im Kopf auf NPC umschalten oder, wenn das nicht funktioniert, dann ist der SC des Spielleiters eben mal für einen Monat im Kloster, auf Heimatbesuch, Forschen an einer Akademie oder was auch immer.
Man kann ja mit der Gruppe vereinbaren, dass er trotzdem ein paar XP bekommt, um nicht zurückzuhängen.
Titel: Re:Eigener Charakter für den SL?
Beitrag von: Arkam am 6.06.2003 | 22:05
Hallo zusammen,

also ich habe in meiner Warhammergruppe gute Erfahrungen mit SL Charakteren gesammelt.
Ursprünglich kam die Idee aus meiner Gruppe die hauptsächlich aus Nichrtkämpfern bestand und die einzige Kämpferin nicht immer dabei war. Als die Kampagne den Punkt erreicht hatte wo die Gegener einfach heftiger wurden weil man ansonsten den Hintergrund gebrochen hätte wurde der erste SL Charakter eingeführt.
Außer bei den Kämpfen hat sich der Charakter beim Ausspielen der Alltagsszenen bewährt. Es hat mir als Spielleiter eben mehr Spaß gemacht eine Kneipenszene mit interessanten NPCs und meinem Charakter zu spielen als mir nur die Gespräche meiner Spieler anzuhören.
Dazu kommt das ich mit zwei Stammspielern und zwei unregelmäßigen Spielern eine sehr kleine Gruppe habe. Und da ist es eben schon mal nützlöich eine weitere Person zu haben der man dann eben doch mehr traut als einem NPC. Da ist meine Gruppe etwas DSA vorgeschädigt wo dann fast in jedem Abenteuer der NPC ein Quell des Ärgers oder noch Schlimmeres war.
Um den Unterschied zwischen der Erfahrung der Restgruppe und dem SL Charakter nicht zu groß werden zu lassen haben wir uns darauf geeinigt das der Charakter die Hälfte der Grunderfahrungspunkte, die vollen Kampferfahrungspunkte und nach Absprache mit den Spielern eventuell noch ein paar Zusatzpunkte bekommt.
Irgendwie haben meine SL Charaktere auch die Tendenz zu einem frühen Tod. Die Bemühungen der restlichen Charaktere meine Charaktere zu retten und die ausgespielte Trauerarbeit der Gruppe hat mir gezeigt das mein Charakter von der Gruppe akzeptiert war.

Gruß Jochen
Titel: Re:Eigener Charakter für den SL?
Beitrag von: Lord Verminaard am 7.06.2003 | 21:41
@ Selganor: Was ich meine, ist in der Tat die erste Person bei Handlungsbeschreibungen & Co. Würde mich wundern, wenn Du das bei jedem NSC machen würdest. > SL: "Ich greife an!" - Spieler: "Wer jetzt?" ;)

@ 1of3:

Zitat
Dem kann ich wirklich nicht folgen.

Meinst Du der Satz ist nicht verständlich oder folgst Du mir inhaltlich nicht? :)
Titel: Re:Eigener Charakter für den SL?
Beitrag von: Snapshot am 7.06.2003 | 22:30
3. Man hat ein sehr natürliches, homogenes Mittel, die Entscheidungen der Runde zu beeinflussen, da man ein Teil von ihr ist. Natürlich muss man die Persönlichkeit des eigenen Charakters und seinen Wissensschatz berücksichtigen. Doch in diesem Rahmen kann man die Entscheidungen des Charakters so treffen, dass sie Plot und Atmosphäre unterstützen.
Das empfinde ich als gewissen Nachteil, denn natürlich wissen die Spieler ebenso, dass der SL-Charakter wohl kaum sich für Entscheidungen einsetzen wird, die dem Plot zuwiderlaufen. Somit ist er in spielerseitigen "Wie machen wir jetzt weiter?"-Diskussionen nie einfach nur ein weiterer SC, sondern alle wissen, dass in 90% aller Fälle die Entscheidungen des SLCs dir "richtigen" sind.
SC1: Ich würde sagen wir lassen das sein; ist zu gefährlich.
SC2: Finde ich auch.
SC3: Nein, lasst es uns noch einmal versuchen; überlegt nur - wenn das klappt...
SLC: Ich würde auch sagen, der Preis ist das Risiko wert.
SC1&2: Jaja, ist ja schon gut...

Außerdem muss die Gruppe dem SL wirklich absolut vertrauen, sonst sind Vorwürfe seitens der Spieler vorprogrammiert: Warum hat der SLC sein Schwert für diesen Preis bekommen, warum hat er dieseundjene Szene überlebt, während ein SC drauf ging uvm.

Prinizpiell finde ich, der SL hat einen anderen Job als die Spieler, und wenn er das RPG-Erlebnis als Spieler vermisst, sollte eher in der Gruppe der SL-Posten wechseln, als dass der SL auf allen Hochzeiten gleichzeitig tanzt.
Titel: Re:Eigener Charakter für den SL?
Beitrag von: Ludovico am 8.06.2003 | 00:44
Ich sehe es so:
Man kann nicht auf zwei Parties gleichzeitig tanzen und wenn man es doch versucht, dann tanzt man nicht mal ansatzweise so gut auf beiden Parties, als wenn man auf einer Party tanzen würde.

Wenn man leiten und spielen kann, so ist das bemerkenswert, doch stellt sich mir da die Frage, ob man die Energie und die Zeit für das Spielen nicht ins Leiten steckt und somit dichtere und bessere Abenteuer leitet.
Titel: Re:Eigener Charakter für den SL?
Beitrag von: Wodisch am 8.06.2003 | 01:55
Mal eine Meinung aus Spielersicht:
In der Gruppe, in der ich mitspiele, hat unser Meister auch eine Figur, die genauso "alt" wie die der uebrigen Spieler ist, deren Faehigkeiten wir nach ueber zehn Jahren ziemlich gut kennen, der auch mal gerettet werden muss und der eindeutig *kein* NSC fuer die Gruppe ist. Im Gegenteil: die Spieler achten viel mehr darauf, als der Meister selber, dass diese Figur auch *gerecht* viele Punkte bekommt (also nicht zu wenige).

...FWIW...
Titel: Re:Eigener Charakter für den SL?
Beitrag von: Crujach am 8.06.2003 | 10:32
bei kleinen Runden (und halbwegs erfahrenen spielern) würde ich empfehlen jeden Spieler zwei PC spielen zu lassen (Wie? ihr habt nur einen Char pro system???)
dann ist die "runde" größer ohne dass man viel mehr Mühe hat.
Ich hab es schon mal mit einem meiner Ex-Chars ausprobiert ihn als NPC mitlaufen zu lasen, wurde mir dann aber später zu blöd und hab ihn dann verschwinden lassen.
Wenn man mehr Kontrolle über die Heldengruppe haben will kann man gerne auch einen normalen NPC spielen... wenn die Gruppe es akzeptiert (PC: "Den nehmen wir nicht mit!")
Titel: Re:Eigener Charakter für den SL?
Beitrag von: Ludovico am 8.06.2003 | 11:22
bei kleinen Runden (und halbwegs erfahrenen spielern) würde ich empfehlen jeden Spieler zwei PC spielen zu lassen (Wie? ihr habt nur einen Char pro system???)
dann ist die "runde" größer ohne dass man viel mehr Mühe hat.

Aber warum sollte man mehr SCs in der Gruppe haben wollen?
Eine meiner besten Runden war, als ich es nur mit 2 Spielern zu tun hatte und auch nur 2 Charakteren.

Besteht zudem bei Deinem Vorschlag nicht die Gefahr, daß beide Charaktere nur halbherzig oder zumindest einer stark vernachlässigt wird, so daß er nur noch ein Anhängsel ist, während der andere hauptsächlich gespielt wird?
Titel: Re:Eigener Charakter für den SL?
Beitrag von: Monkey McPants am 9.06.2003 | 15:56

Hmmm, also es ist klarerweise Geschmackssache, aber ich hab auch nur gute Erfahrungen mit SL-Charakteren gemacht.

In der Runde, in der ich bisher immer SR gespielt habe (und das nun seit 3-4 Jahren) hatte unser Sl immer seinen eigenen Charakter. Dieser Charakter hat sich im Leufe der Zeit ebenso verändert, wie die Runde selbst, Werte haben sich verändert, als neue Charaktere gemacht wurden und so wuchs er uns ans Herz.

Dieser Charakter war keineswegs ein schlichter NSC der halt mit der Runde mitrennt, sondern eine Verlängerung des SL´s selbst. Unser SL war immer einer von der wahnsinnig-lustigen Sorte, und so spielte er auch seinen Charakter. Er war nach den normalen Regeln zusammengebaut und zeigte auch sonst keine Fähigkeiten, die die anderen Charaktäre nicht auch besaßen.

Wid (So hieß er) rannte zwar gelegentlich mit um einen Kampf zu erledigen, war aber haupsächlich rollenspielerisch unterwegs oder brachte den Wahnsinn des Sl´s zum Ausdruck. Man sah ihn gelegentlich in einem Seventies-John Travolta Outfit durch die Gänge tanzen, manchmal rannten wir gemeinsam vor wütenden Ravern davon oder er brach  mit einem Raketenwerfer (Den er tatsächlich besaß!) durch das Glasdach  eines Lagerhauses.

Alles in allem war er ein echt toller Mitspieler und das, obwohl er der SL war. Ingame gab es echt tolle Momente, bei denen die Spieler vor Lachen eine Viertelstunde nicht weiterspielen konnten oder vor Spannung und Paranoia fast am Tisch nagten.

Ich selbst habe nach dem (wohlverdienten) "Ruhestand" dieses SL´s auch selbst sehr gute Erfahrungen mit einem SL-Char gemacht. Wenn ich geleitet habe, kam mein Charakter immer wieder vor, was von den Spielern, deren Charaktere schon länger dabei waren, mehrr als positiv aufgenommen wurde. Der Charakter einer meiner Spieler fiel meinem Char um den Hals, als sie ihn das erste Mal seit längerem wiedergesehen hatte, was in der ganzen Runde zu einem tränenreichen Wiedersehen wurde.

Ich bin der Meinung, daß es für das Spiel nur gut sein kann, wenn der SL einen klug gespielten, eigenen Charakter hat. Solange er sich nicht in den Vordergrund drängelt, wenn es um Aufgaben und Konflikte geht und der SL auch als Spieler was draufhat dann kann der rollenspielerische Gewinn, den die Runde daraus zieht, enorm sein.

Klar, Geschmäcker sind verschieden, aber man sollte es nicht von vornherein ablehnen.

@ Lord Verminaard:
"Das empfinde ich als gewissen Nachteil, denn natürlich wissen die Spieler ebenso, dass der SL-Charakter wohl kaum sich für Entscheidungen einsetzen wird, die dem Plot zuwiderlaufen. Somit ist er in spielerseitigen "Wie machen wir jetzt weiter?"-Diskussionen nie einfach nur ein weiterer SC, sondern alle wissen, dass in 90% aller Fälle die Entscheidungen des SLCs dir "richtigen" sind."

Was für einen SL habt ihr? Dieses Problem ist ja recht einfach zu lösen, es sei denn der Sl ist nicht fähig (s)einen Charakter zu spielen. Wer sagt bitte, daß der Charakter auch nur irgendeine Ahnung hat, wie das Abenteuer weitergeht? Wenn der SL nicht fähig ist sein Wissen von dem seiner Charakterer (SC oder NSC) zu trennen, dann hat er etwas falsch gemacht. Und sollte daß Problem nur die Spieler betreffen, dann sollten nach ein paar absichtlich eingestreuten "Irrtümern" das Problem auch behoben sein.
Also ehrlich...

Und zu der Erfahrungspunkte-Sache:
Obwohl wir doch ein paar Jährchen gespielt haben und wir nicht ständig die Chars geändert haben, haben wir uns nie wirklich um Erfahrungspunkte geschert, da es uns wichtiger schien Spaß zu haben als unsere Chars aufzupowern. Ohne jetzt irgendwen beleidigen zu wollen, ich glaube wir wollten aus unseren Shadowrun Runden einfach kein D&D machen. (Nicht daß das was schlechtes wäre!)

Wir hatten allerdings trotzdem eine Regelung was die Charaktere des SL´s angeht, wenn er nicht mitspielen sollte. Wir gingen davon aus, daß der Charakter während des Runs der Runde EBENFALLS einen Run hatte, und so ca. die selben Karmapunkte und in etwa die selbe MEnge an Ausrüstung und Geld bekam.
Diese Regelung sollte auch andere Spieler zum leiten animieren, aber es hat nur selten animiert. Naja, war trotzdem lustig.

M

PS: Tja, mein erster Post in diesem Forum. Hy Leute!


Titel: Re:Eigener Charakter für den SL?
Beitrag von: Chaosdada am 9.06.2003 | 19:18
Der SL wird sich mit seinem SC aber nicht selbst einen Strich durch die Rechung machen und seine Abenteuerplanung über den Haufen werfen, sonst wäre er extrem hirnverbrannt. Daher können die SC, wenn sie in solch einem Fall voll auf die Entscheidung des SL-SC vertrauen.
Titel: Re:Eigener Charakter für den SL?
Beitrag von: Monkey McPants am 9.06.2003 | 22:55

Ok Minx, ganz ruhig und nicht aufregen...
----------------------

@ Chaosdada

Ich weiß nicht was dein Problem ist.
Warum sollte er seine Abenteuerplanung über den Haufen schmeißen, nur weil sein Charakter in der Runde mit dabei ist?!? Wir reden hier schließlich von einem Rollenspiel und nicht einem Kampf Spieler gegen Spieleleiter!

Betrachten wir die Sache einmal objektiv:

Situation A:
(Es gibt keinen SLC und die Runde steht derzeit vor einem Problem, sei es ein Plan, den es zu schmieden gilt oder was-weiß-ich...)

Die Spieler/Spielercharaktere werden sich beraten, was sie tun werden, während der SL sich raushällt, bzw allerhöchstens Kommentare wie "Nein ich würde den Mafiaboß keine stinkende Spaghetti-Sau nennen." von sich gibt.
Die Spieler können einen Plan entwickeln der funktioniert oder einen der nicht funktionieren wird. Sie erhalten keine Hinweise des SL´s und müssen ihren Plan einfach ausprobieren.

Situation B:
(Es gibt einen SLC, aber der SL ist sich seiner Pflicht bewußt und trennt SL- von Charakterwissen.)

Die Spieler/Spielercharaktere werden sich beraten, was sie tun werden, während der SL sich raushällt, bzw allerhöchstens Kommentare wie "Nein ich würde den Mafiaboß keine stinkende Spaghetti-Sau nennen." von sich gibt.
Die Spieler können einen Plan entwickeln der funktioniert oder einen der nicht funktionieren wird. Sie erhalten keine Hinweise des SL´s und müssen ihren Plan einfach ausprobieren.

Der einzige Unterschied zu Situation A ist, daß der SL nicht untätig dasitzt, während die Spieler (hoffentlich!) vor sich hinrollenspielen und -planen, er also mehr Spaß an der Sache hat, was meiner Erfahrung nach der Frustration des SL´s entgegenwirken und damit ALLEN zu mehr Spaß an der Runde verhelfen sollte.

Solange der Spieleleiter auch nur einen Bruchteil des Hirns besitzt, das von ihm zu erwarten ist, dann wird er sich tatsächlich nicht ins eigene Fleisch schneiden, aber etwas anders, als du vielleicht denkst. Er wird vielmehr die Vorteile der Situation ausnutzen, also Spaß haben und allerhöchstens minimalst eingreifen, schreib "sich etwas zurückhalten".

Es gibt in dieser Sache nur zwei mögliche Problemfaktoren:

1. Der SL ist nicht in der Lage sein Spieleleiter-Wissen von dem seines Charakters zu trennen, daß heißt sein Charakter weiß, wie sich das Abenteuer entwickeln soll und handelt dem entsprechend. Sollte er zusätzlich dazu noch die Führung des Teams an sichreißen, dann führt er sich selbst durchs Abenteuer, was langweilig und hirnrissig zugleich ist. Er raubt den Spielern den Spaß und sich selbst gleich mit.

LÖSUNG: Erschießt den SL und sucht euch einen neuen, denn er ist nicht fähig eine Runde zu leiten, da die Basics seiner Funktion nicht begriffen hat. Vielleicht ist der nächste nicht so dämlich.

2. Die Spieler haben entweder nicht das nötige Vertrauen in den Spieleleiter, oder sind nicht reif/gscheit/fähig/begabt/gewillt genug den Spieleleiter von seinem Charakter zu trennen und gehen daraufhin davon aus, daß der Charakter immer richtig liegt mit dem was er sagt/denkt.

LÖSUNG: Wenn die Spieler nach ein paar absichtlich eingestreuten, falschen Entscheidungen des SLC es immer noch nicht geschnallt haben, dann sollte bei einer runde aus passablen Spielern ein klärendes Gespräch den gewünschten Erfolg bringen.
Wenn das immer noch nicht funktioniert und der SL nichts mit dem Problem zu tun hat, dann sollter er die Runde in den Wind schießen und sich eine neue suchen, es gibt genug gute Runden die Spieleleiter suchen.

Fazit: Sofern weder der SL noch die Spieler absolute Volldeppen sind sollte es keine Probleme geben und wenn sie es doch sind kann ich ihnen auch nicht helfen.
Shit happens...

M

Titel: Re:Eigener Charakter für den SL?
Beitrag von: Chaosdada am 10.06.2003 | 01:38
Mein Problem ist einfach: Der SL-SC wird, wenn er gefragt wird und sich desshalb nicht raushalten kann, die anderen SC nicht in eine ganz andere Richtung lenken als er geplant hatte, weil er dann vielleicht (bei guter Vorbereitung) Stunden von Arbeit in den Wind schießt. Dadurch wird die Möglichkeit einen ganz anderen innovativeren Wegs zu gehen verhindert. Außerdem werden sie immer etwas tun können wenn sie in der Patsche sind, was in die richtige Richtung geht, anstatt irgendwas, was aber vielleciht ganz neue Entwicklungen ergäbe (außerdem ist es gerade ein großer Reiz des Rollenspiels, dass alles möglich ist). Natürlich kann der SL das auch wollen, dann gibt es aber andere Möglichkeiten.

Abgesehen davon hab ich als SL nicht den geringsten Spaß, sondern geißle mich nur selbst, wenn ich mit meinem SC ungeschickte Dinge vorschlage, obwohl es bessere Wege gäbe. Tut man das nicht, muss man sich zurückhalten und ist doch wieder untätig.
Titel: Re:Eigener Charakter für den SL?
Beitrag von: Lord Verminaard am 10.06.2003 | 02:43
@ Minx: Das Zitat war nicht von mir, sondern von Snapshot. ;) Ich sehe es genauso wie Du!

Und willkommen im GroFaFo! :)
Titel: Re:Eigener Charakter für den SL?
Beitrag von: Boba Fett am 10.06.2003 | 10:39
Mein Problem ist einfach: Der SL-SC wird, wenn er gefragt wird und sich desshalb nicht raushalten kann, die anderen SC nicht in eine ganz andere Richtung lenken als er geplant hatte, weil er dann vielleicht (bei guter Vorbereitung) Stunden von Arbeit in den Wind schießt. Dadurch wird die Möglichkeit einen ganz anderen innovativeren Wegs zu gehen verhindert.
Und wer verhindert dies? Die Spieler...
Also entscheiden die Spieler durch Befragung des SL-SC's, ob sie einen innovativen Weg wählen wollen, oder nicht.
Genau wie sonst auch.
Schlimmsten Fall kann der Spielleiter in solchen Situationen eine INT-Probe für den Charakter ablegen und auch mal bewust einen falschen Rat geben, wenn diese Probe misslingt.
Das macht das Befragen für die Spieler unsicherer.

Zitat
Abgesehen davon hab ich als SL nicht den geringsten Spaß, sondern geißle mich nur selbst, wenn ich mit meinem SC ungeschickte Dinge vorschlage, obwohl es bessere Wege gäbe. Tut man das nicht, muss man sich zurückhalten und ist doch wieder untätig.
Man kann den SL-SC doch nur dazu nutzen, wichtige Hintergrundinfos über das Setting oder NSC's einzuwerfen.
Und bei Selbsmodaktionen kann dieser warnen, oder helfen, wenn die Situation ganz verfahren ist.
Bei der Problemlösung im Normalfall sollte er untätig sein, ggf. mal auf Infos verweisen, die die Gruppe ggf. vergessen oder übersehen hat.
Und im normalen Smalltalk kann man ihn ganz normal führen.
Titel: Re:Eigener Charakter für den SL?
Beitrag von: Chaosdada am 10.06.2003 | 12:08
Als Spieler vesucht man immer die einfachste Lösung zu finden, daher werden sie den SL-SC befragen (das ist genau wie mit einem Wahrheitszauber in einem Kriminalabenteuer). Tun sie es nicht, weil es dann zu langweilig wäre, hat auch keiner mehr Spaß, weil man nicht alle seine Möglichkeiten ausnutzt; so ist es zumindest bei mir. Wenn die anderen SC Respekt vor dem SL-SC haben sollen, werden sie außerdem realistischer weise auch seine Meinung einholen.

Hintergrundinfos, die die SC (schon ohne Suche) kennen sollen, sage ich ihnen meist einfach. Die SC wissen nämlich mehr über ihre Welt, als die Spieler.

Das mit den Selbstmordaktionen und dem Smalltalk mache ich mit meinen SL-SC (die ich führe, weil ich, wenn ich nicht meistere, einen eigenen SC haben will) auch. Das fällt bei mir noch unter zurückhalten.
Titel: Re:Eigener Charakter für den SL?
Beitrag von: Monkey McPants am 10.06.2003 | 12:14

Weißt du, Chaosdadda, irgendwie versteh ich dich nicht ganz.

Es ist natürlich vollkommen in Ordnung, wenn es dir einfach nicht gefällt einen SLC zu spielen, aber du solltest deine Argumente mal auf dir Reihe kriegen, denn:

Einerseits kritisierst du, daß der SL durch einen SLC von dem geplanten Weg, den daß Abenteuer nehmen soll abweichen müsste, sobald die Spieler ihn fragen und andererseits kritiserst du daß die Spieler durch einen SLC davon abgehalten werden innovative Lösungswege zu ermitteln, die aber per Definition von dem vorgefertigten Plan abweichen würden. (Ansonsten wären sie ja nicht innovativ.)

Vielleicht liegt es ja an mir, aber IMHO schließen sich diese beiden Kritikpunkte gegenseitig aus.

@ Lord Verminaard:

Sorry was das Zitat angeht, mein Fehler.
Und danke für die Begrüßung. :)

M

Titel: Re:Eigener Charakter für den SL?
Beitrag von: Jestocost am 10.06.2003 | 12:19
Auch wenn wir früher mit SL-SCs gespielt haben, sind wir mittlerweile davon abgekommen: Ich sehe keinen Grund dafür. Ich als Spielleiter bin mit dem Leiten so beschäftigt, dass ich weder Zeit noch Lust hätte, noch irgendeinen meiner SC mit führen zu müssen.

Mich erinnert aber der SL-Sc an den Spectator in den Büchern von Henry James - da gab es auch immer eine Figur, die praktisch als Sprachrohr des Autors diente.
Titel: Re:Eigener Charakter für den SL?
Beitrag von: Chaosdada am 10.06.2003 | 12:33
@ Minx: Ja, es offensichtlich das du mich nicht verstehst und es liegt an dir. Wo bitte habe ich denn gesagt, dass der SL durch das Befragen eines SLC vom geplanten Weg abweichen müsste??????
Titel: Re:Eigener Charakter für den SL?
Beitrag von: Monkey McPants am 10.06.2003 | 15:33

"Arguing in the internet is like running the Special Olympics, you may win, but your still retarded."

Ich weiß nicht mehr, von welchem Mitglied des GroFaFo der ist, aber im Sinne des Spruchs möchte ich diese "etwas" leidige Diskussion zu beenden:

Schau Chaosdada, es ist nur natürlich, daß du anderer Meinung bist als ich, schließlich sind wir verschiedene Menschen. Ich will mich nicht länger verbal mit dir prügeln, nur weil ich anders denke als du.

Beide Meinungen sind IMHO glichwertig, also WARUM SCHEISSEN WIR NICHT AUF DIESEN LÄCHERLICHEN STREIT?!?

Ist doch irgendwie kindisch, oder?

Ich verabschiede mich auf jeden Fall von diesem Thema, denn ich hab gesagt was ich denke.

M

Titel: Re:Eigener Charakter für den SL?
Beitrag von: Chaosdada am 10.06.2003 | 15:54
O.K., aber ich möchte noch anmerken, dass ich das was du mir in deinem vorletzten Posting vorgeworfen hast nie gesagt habe.
Abgesehen davon ist es nicht kindisch seine Meinung zu vertreten wenn jemand anderes sie kritisiert. Tut man es nicht hat man sich seine Meinung nämlich schlicht und einfach nicht gut überlegt. Mit Streit hat das sowieso nichts zu tun.
Titel: Re:Eigener Charakter für den SL?
Beitrag von: Lord Verminaard am 10.06.2003 | 19:42
Zitat
Die Spieler/Spielercharaktere werden sich beraten, was sie tun werden, während der SL sich raushällt, bzw allerhöchstens Kommentare wie "Nein ich würde den Mafiaboß keine stinkende Spaghetti-Sau nennen." von sich gibt.

Nicht notgedrungen. Es kommt auf den Stil der Gruppe an, und zwar egal, ob es einen SL-SC gibt oder nicht. Das führt jetzt ein bisschen vom Thema ab, aber in unseren Gruppen haben wir das Prinzip "dem Charakter fällt nur ein, was dem Spieler einfällt", längst aufgeweicht. D.h. alle Mitspieler werfen Ideen ein, auch wenn ihr Charakter nicht selbst beteiligt ist. Ich als SL bilde da keine Ausnahme.

Damit meine ich natürlich nicht, den Spielern die Lösung des Abenteuers vorzusagen. Ich meine aber sehr wohl Einfälle für coole Aktionen am Rande oder elegante Problemlösungen, die mir während des Spiels spontan einfallen. Nichts, bei dem mir mein SL-Wissen hilft und das für die Spieler daher nicht nachvollziehbar ist, sondern ganz offensichtliche Ideen, auf die ebensogut ein Spieler hätte kommen können, und die den Spielern auch sofort einleuchten.

Wenn ich einen SL-SC spielen würde, würde ich diese Ideen dann eben in sein Spiel einfließen lassen. Ich würde "selbst" die coole Aktion bringen, statt sei einem Spieler vorzuschlagen.

Gleiches gilt auch für das Schmieden von Plänen: Natürlich stelle ich den Spielern kein SL-Wissen zur Verfügung. Aber wenn sie am Knobeln sind und für ein Problem keine Lösung finden, sage ich schon, wenn mir eine einfällt - eine, die aus Sicht der Charaktere sinnvoll ist, versteht sich. Häufig haben ja die Spieler sowieso die besseren Einfälle, und meine besten Ideen sind auch meist solche, die ich mir nicht im Voraus überlegt hatte.

Okay, manchmal sage ich den Spielern auch schlicht: "Macht doch mal das und das." Ich nenne das Regieanweisung, ein legitimes und sinnvolles Stilmittel, wie ich finde. Man muss nur die Stimmigkeit wahren. Aber das führt jetzt wirklich zu weit.
Titel: Re:Eigener Charakter für den SL?
Beitrag von: Boba Fett am 10.06.2003 | 19:43
Es ist eine Sache, eine Meinung zu besitzen.
Eine andere ist es, sie zu "verteidigen".
Und eine ganz andere, sie mit aller Gewalt durchsetzen zu wollen.
Ich glaube Minx warf die letzteres vor.

Aber zurück zum Thema.
(Klärt das in der Taverne oder über IM)
Hier geht es um Spieler-Charaktere für den Spielleiter.