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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Allgemein => Thema gestartet von: Blutschrei am 20.07.2010 | 21:55

Titel: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: Blutschrei am 20.07.2010 | 21:55
Aloha!
Ich bin mir ja relativ sicher, dass es so einen Thread schon gibt, konnte in den letzten 40 Minuten jedoch nichts dazu finden.


Der übersicht halber im Zitatkasten:
Zitat
Mal vorweg ein bischen Druck ablassen mit Threadbezug:
Der Auslöser für diesen Thread war wieder einmal eine Diskussion mit einem Bekannten, der den Kampf im Rollenspiel also "notwendiges Übel" bezeichnete, das mit atmosphärischem Spiel nichts zu tun hätte.
Seine NSCs bleiben also Schießbudenfiguren, Skizzen oder gar Bodenpläne gibt es nicht, da der Kampf ja eh so einfach wie möglich gehalten werden soll. So würfelt seine Gruppe dann wohl lustlos 40 Minuten vor sich hin (warum spielt man bei so einem Spielstil auch DSA mit allen Regeln)um dieses "Übel"hinter sich zu bringen und wieder mit Vorgartenromantik anfangen zu können.
Den Part vonwegen "Wer sich über den Triumph über einen Drachen freut ist geistig zurückgeblieben" erspare ich euch jetzt lieber ;)

Ich habe eben dagegengehalten, dass meine Kämpfe mittlerweile sehr interessant sind und - auch unterstützt durch SW - viel Rollenspiel während dem Kampf selbst geschieht, in dem sich dieSpieler verwirklichen. Und trotzdem bleibt es Kampf! Herausfordernd, spannend, regelbezogen. Und wenn der Drache dann endlich stirbt, an dem 2 Mitspieler gestorben sind wird natürlich gefeiert! Ingame wie Outgame.


Der Kampf ist für mich also elementarer Bestandteil des Rollenspiels, er ist einer der Höhepunkte und trotz dem regelwerkbedingten starken Outgame-Aspekt bleibt die Ingame-Spannung beim Kämpfen erhalten. Von Niebelungen bis Herr der Ringe, von DnD bis World of Warcraft, überall gehören Kämpfe zu Spannungsgeladenen Höhepunkten. Ich werde weiterhin versuchen meine Kämpfe interessant und innovativ zu halten und habe dabei kein Problem damit, mich an den (nicht zu unrecht beliebten) MMORPGs zu Orientieren.

Wie steht ihr zum Kampf? Wie wichtig sollte er eurer Meinung nach im Plot und am Spieltisch sein? Hättet ihr auf Dauer genausoviel Spaß an Rollenspiel ohne klassischen "Kampf"? Bleibt ihr lieber bei den klassischen 5 Goblins, die man schnell Kleinhackt und geht dann zum wesentlichen Rollenspiel über, oder darf man euch auch mal einen härteren Gegner in den Weg setzen, für den taktische Überlegungen notwendig werden?

Ich möchte einen wenig kampflastigen Spielstil hiermit keinesfalls schlechtreden, wenn die Gruppe keine Lust auf längere Taktiküberlegungen hat, ist es wohl sinnvoller die knappe Zeit mit dem zu verbringen, was der Gruppe wirklich Spaß macht. Es geht mir hierbei nur um eure Erfahrungen und Vorlieben.
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: Eulenspiegel am 20.07.2010 | 22:05
Kommt auf das System und das Setting drauf an:
Bei D&D4 hat der Kampf einen sehr sehr hohen Stellenwert bei uns: Wir verbringen über die Hälfte der Zeit mit Kämpfen.

Bei Mage (World of Darkness) hat der Kampf einen komplett untergeordneten Stellenwert: Es kommt vielleicht alle 3-4 Spielabende mal zu einem Kampf. (Der dann in 5 Minuten abgehandelt wird.)

Das sind so die beiden Extreme. Bei den anderen Regelsystemen liege ich irgendwo dazwischen.
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: ErikErikson am 20.07.2010 | 22:05
Mir gehen Kämpfe auf die Nerven. Ich spiel sie nur noch, weil meine Spieler sie mögen. Besonders lange Kämpfe kann ich gar nicht ab.
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: Ein am 20.07.2010 | 22:07
Rollenspiel entspringt dem Sword-&-Sorcery-Genre, daher gehört Kampf zum festen Tropus des Hobbies. Nicht umsonst behandeln viele Rollenspiel das Thema Kampf mit besonders viel Aufmerksamkeit.

Kampf ist obendrein eine wichtige Form des Eskapismus, denn im Realleben ist das Nutzen von Gewalt zur Konfliktlösung nicht nur moralisch, sondern auch juristisch verboten.

Von den großen literarischen Vorbildern kann man aber auch vieles lernen. Z.B. dass er richtig dosiert sein will, nicht zu wenig (reine Exposition, nein danke), aber auch nicht zu viel (Grind, nein danke).
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: peuky74 am 20.07.2010 | 22:12
für mich haben kämpfe eine extrem hohe prioritär. zum einen befriedigen sie mein bedürfnis nach taktischer auseinandersetzung, zum anderen gehört für mich eskalation in gewalttätigkeit zu guter unterhaltung
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 20.07.2010 | 22:21
Kämpfe gehören für mich auf jeden Fall dazu! Aber ich habe lieber Qualität statt Quantität. Der Gegner ist fast egal, aber es muss eine Herausforderung sein. Daher mag ich Kämpfe auf freier Fläche und mit offenem Schlagabtausch wenig. Auch 5 Gobbos können einen richtig herausfordern - und somit Spaß machen - wenn die Umstände (v.a. Gelände) passen.
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: Korig am 20.07.2010 | 22:29
Kommt auf das System an. Wenn das System schnelle übersichtliche kämpfe ermöglicht (4E, Savage Worlds, Dragon Age) dann ist Kampf auch gerne gesehen. Im Schnitt haben wir aber nicht mehr wie 1 bis maximal 2 Kämpfe pro Abend. Der sollte auch nicht länger wie 30 bis 45 Minuten sein, da ich schon gemerkt habe, dass das meine Spieler nicht unbedingt mögen.


Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: Captain am 20.07.2010 | 22:29
Für mich kommt das sehr stark drauf an, was ich grad spiele und welche Dynamik das Spiel gerade hat. Ich spiele oft erzähllastige Spiele in denen eher soziale Konflikte passieren und weniger Kämpfe. In diesen halt ich die Kämpfe schon sehr knapp, weil sie dort praktisch keiner wirklich braucht. Ich hab auch schon militärische Runden gespielt (Military-SF) in denen in solchen Fällen vor allem taktische Aspekte eine Rolle gespielt haben, das Kämpfen an sich aber dann zur Nebensache mutiert ist (war überraschend für mich). Und ich spiele auch häufig cinematische Actionrunden. Und in denen sind Actionsequenzen, zu denen Kämpfe ja zählen, ein Mittel zur Plotgestaltung. Also eine sehr zentrale Sache, die in keiner Weise abgefrühstückt werden sollte.
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: Oberkampf am 20.07.2010 | 22:34
Also für mich persönlich gilt: Kämpfe sind ein zentraler Bestandteil im Rollenspiel.

Für mich ist es eine der Spannungsquellen im Rollenspiel, dass ich eben nicht weiß, ob mein Charakter davonkommt oder nicht. Deswegen mag ich das Zufallselement. Außerdem habe ich wirklich Spaß daran, um meinen Charakter zu zittern oder mich über den Sieg über ein Monster zu freuen.

Ich könnte aber auch mit gut ausgearbeiteten "Social Challenges" oder "Mental Challenges" leben, solange nach einigermaßen brauchbaren Regeln gewürfelt wird und Spielerentscheidungen ("Taktik") einen Beitrag zu Sieg oder Niederlage leisten. Beispielsweise in einem "Anwaltsetting", in dem es nicht so sehr auf körperliche Auseinandersetzungen ankommt, sondern eher auf Wortgefechte wie in amerikanischen Anwaltsserien.

Es gibt allerdings Systeme, bei denen mir Kämpfe keinen Spaß machen und ich mich als Spieler oder SL sogar richtig davor zu drücken versuche. Am Schlimmsten (für mich) war das bei V:tM, aber auch das alte DSA habe ich in erster Linie wegen der Kampfregeln nicht mehr spielen wollen (aktive Parade  :P ). (Und bisher konnte mich hinsichtlich DSA niemand überzeugen, dass die Regeln irgendwo besser geworden sind.)

Ich mag Systeme, bei denen einzelne Kämpfe nicht zu viel Spielzeit verschlingen (ca. 30 min, größere Kämpfe 1 h), einen gewissen taktischen Anspruch haben, in denen außerdem alle Spieler (Charaktere) am Kampf beteiligt sind und sich einbringen können. Ich mag Systeme, in denen die Charaktere ausbalanciert sind, die Spieler mehrere Optionen haben und die Regeln einigermaßen flüssiges Spiel erlauben.

Ich bevorzuge Spielabende mit 3 knackigen Kämpfen, möglichst liebevoll ausgearbeitet, mit Optionen für die Charaktere. Dazu die Möglichkeit, 1 oder 2 Kämpfe zu umgehen oder zu provozieren (was je nach Setting und System Sinn ergibt). Am Liebsten Kämpfe ich, wenn ich als Spieler (oder SL) einigermaßen wach bin. Lange Rollenspieltreffen, in denen der Endkampf als "Höhepunkt" nach 24 Uhr nachts (und nach ermüdender Detektivarbeit) beginnt, begeistern mich nicht so sehr.

Manchmal habe ich das Gefühl, dass für viele Rollenspieler Kämpfe nicht mehr so richtig zum Rollenspiel dazugehören. Spielleiter, die ihre Story, Spieler ihre Charaktere nicht riskieren wollen...
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: Bad Horse am 20.07.2010 | 22:36
So ganz ohne Kampf wird´s irgendwann langweilig. Ich habe nichts dagegen, wenn ein Abenteuer nicht per Kampf gelöst wird, versuche aber durchaus, in den Abenteuern, die ich leite, entsprechendes Eskalationspotential einzubauen.
Und da ich ganz gern kampfkompetente Charaktere spiele, will ich mit denen in der Richtung natürlich auch gern glänzen.

@Wolf: Nach der Logik deines Bekannten ist damit fast jeder, der sich über einen Sieg bei einem Spiel mit Glücksfaktor freut, geistig behindert.

@Ein: "Tropus (http://de.wikipedia.org/wiki/Tropus_(Rhetorik))"? Klingt nach re-Latinisierung eines englischen Begriffs...  ;)
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: Feuersänger am 20.07.2010 | 22:37
Kämpfe machen Spaß und gehören dazu! Kampfloses Rollenspiel langweilt mich ziemlich schnell.

Natürlich würde ein ununterbrochenes Gebashe irgendwann auch langweilig werden.
Aber ich sag mal, so bis ca. 50% der Spielzeit darf meinetwegen Kampf sein.

In der Praxis haben wir derzeit pro Spielabend normalerweise zwei Kämpfe, einen kleineren und einen größeren. Plus eventuell kleinere Scharmützel, die in 1-2 Runden überstanden sind.

Halt, Moment, was vergessen. Es kommt natürlich aufs Setting an. In unserer Cyberpunk-Runde (bzw. Shadowrun), derzeit dormant, hatten wir die ersten paar Runs überhaupt keine Kämpfe -- weil die Runs eben ziemlich gut geklappt haben, sodass es keine Notwendigkeit gab. Das fand ich auch toll; da wurde die Spannung halt durch eben die Planung des Runs, Fertigkeitsproben etc. erzeugt.
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: Yellow am 20.07.2010 | 22:43
Wie wichtig Kämpfe sind, hängt von der Kampagne. Beim Vampire-Intrigenspiel sind Kämpfe eher Nebensache. bei einer von Bushi geprägten L5R-Kampagne während des Clan-Krieges hingegen stehen Kämpfe jeder Art im Vordergrund.

Wichtig ist dabei, zumindest für mich persönlich, dass das System umfangreiche taktische Möglichkeiten bietet. So finde ich z.B. das DSA4-Kampfsystem durchaus recht gut, auch wenn die Kämpfe damit durchaus mal länger dauern können. Das macht das ganze, zumindest für mich, nur interessanter.
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: Jiba am 20.07.2010 | 22:49
Wichtig ist dabei, zumindest für mich persönlich, dass das System umfangreiche taktische Möglichkeiten bietet. So finde ich z.B. das DSA4-Kampfsystem durchaus recht gut, auch wenn die Kämpfe damit durchaus mal länger dauern können. Das macht das ganze, zumindest für mich, nur interessanter.

Bei mir umgekehrt: Für mich muss ein Kampfsystem hauptsächlich schnell, flashy und cinematisch sein... es sollte vielleicht ein bisschen Taktik mit reinkommen können, aber prinzipiell soll das Ganze von Action und Interaktion mit der Umgebung/Kreativität der Spieler getragen sein. Wenn die Abhandlung einer einzelnen Kampfrunde sich zieht wie Kaugummi, fang ich an zu gähnen.

Bei mir ist es auch settingabhängig, aber die meisten Settings, die ich so zocke kommen ohne die obligatorischen Handgreiflichkeiten nicht aus. Wobei Action-Szenen allgemein auch mal Kämpfe ersetzen können, wenn sie gut gemacht sind. Zu viele Kämpfe sind auch nervig. Ich versuche meistens mindestens 1/4 der Spielzeit mit Action und eben auch Kampf zu füllen. Kann auch mehr sein.
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: YY am 20.07.2010 | 23:13
Ich bin als Spieler bekennender Tactician/Buttkicker und leite auch entsprechend - das gilt sowohl für den SL-Stil als auch ganz grundsätzlich für die verwendeten Systeme und Settings.

Meine Plots sind je nach Tagesform von mir und meiner Runde entweder fadenscheinige Ausreden für oder kunstvolle Hinleitungen zu knackige(n) Kämpfe(n).

Größere Kämpfe sind bei mir/uns in den allermeisten Fällen Schwer- und Höhepunkt einer Sitzung.
Dabei wird auch während der Kämpfe Charakterspiel betrieben - wenn es angebracht ist.


Der einzige Grund, warum bei mir als SL in einer Sitzung nicht gekämpft wird, ist (vorzeitiger) Abbruch wegen Zeitmangel o.Ä.  ;D

OT:
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: Skele-Surtur am 20.07.2010 | 23:28
Ich will kämpfen. Ich will es nicht immer, ich will es nicht in jedem System und ich will es nicht in jedem Setting, aber generell bin ich fürs Kämpfen. Gewalt ist keine Lösung, aber ein schöner Zeitvertreib.
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: Feuersänger am 20.07.2010 | 23:36
Keine Gewalt ist auch keine Lösung.

Blood makes the grass grow!
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: Falcon am 21.07.2010 | 00:02
@Blutschrei: Ja, den Thread gab es. Guck mal bei "Umfragen", da könnte es gewesen sein.

Kampf ist für mich einer der Gründe, warum ich RPG spiele. Ich mag die Spannung und die taktisch und Strategischen Herausforderungen. Ich würde keine Kampagne ohne regelmäßige Kämpfe spielen. Dabei reicht mir einer alle 1 1/2 bis 2 Abende.

Wobei ich kampflose Actionszenen grundsätzlich als gleichwertigen Ersatz ansehe. Aber welcher SL kann schon Actionszenen?

Dabei hängt sehr viel Spass vom Regelwerk ab. Das wichtige ist aber, daß der Kampf den Spielfluss nicht aufheben darf. 2-3 Stunden Kämpfe finde ich zum Kotzen. Ich will Kämpfe übergangslos ins Spiel einbauen ohne, daß die Spieler aus dem Flow kommen. Dabei sollte ein Kampf nie mehr als 30-40Minuten dauern.
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: scrandy am 21.07.2010 | 00:27
Aber welcher SL kann schon Actionszenen?
Im ernst? Ist das echt so selten? Ich hab immer kampflose Aktionszenen drin: Verfolgungsjagten, Explosionen, Aktionen unter Zeitdruck, Einbrüche usw...
Oder meinst du was anderes?

@Topic
Kampf ist für mich auch wichtig, aber ich brauche wenn auch Qualität. Schwierige Gegner, besondere Orte/Szenarien und vor allem einen Grund der Beteiligten zu Kämpfen. Ich hab auch gerne Kämpfe mit besonderem Ziel oder während eines anderen Szenarios. Zum Beispiel der Kampf auf der fahrenden Kutsche, die Verteidigung eines Passes, Kampf während einer Flucht, taktische kurze Kämpfe beim Einbruch usw. Da ist eben jeder Kampf anders.

In jedem Fall zählt für mich aber die Atmo und die Spannung und Kreativität im Kampf und nicht der Tabletop/Taktische Aspekt.
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: Nin am 21.07.2010 | 00:30
Als Spieler interessieren mich Konflikte (die können, müssen aber nicht, in Kämpfen ausarten) - als ST orientiere ich mich an den Wünschen der SpielerInnen.
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: Blizzard am 21.07.2010 | 00:31
Kämpfe gehören zum Rollenspiel wie die Würfel. Ich mag Kämpfe, gerne auch Kämpfe, die nicht einfach "so" zu lösen sind, sondern wo sich die Spieler auch mal was einfallen lassen müssen. Ich habe aber auch schon -wenn auch wenige- Abenteuer erlebt, in denen nicht gekämpft wurde. So was darf es ab&zu auch geben, nur glaube ich, hätte ich da auf Dauer keinen Spass daran. Genau so wie ich keinen Spass daran hätte, wenn nur gekämpft werden würde. Wenn ich sowas will, dann spiele ich Diablo 2. Kämpfe machen i.d.R. einen zentralen Bestandteil meiner Abenteuer aus, aber ich versuche darauf zu achten,dass sie kein Übergewicht bekommen,sondern der Plot auch noch eine (wenn nicht gar wichtigere) Rolle im Abenteuer spielt.
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: Glgnfz am 21.07.2010 | 07:56
In meinen Spielrunden kommen fast nie Kämpfe vor. Wir spielen besonders gerne Kneipen- und Marktbesuche gründlich aus und immersieren so gründlich, dass wir meistens die Stadt gar nicht mehr verlassen.

Sollte es mal zu einer Kneipenschlägerei kommen, so regeln wir das erzählerisch und ohne Würfel.

Im Verlauf der Abenteuer erzähle ich als Spielleiter einfach, was passiert. Die Spieler wollen das so, es macht ihnen Spaß, weil ich so toll erzählen kann und die Stimmung durch Kerzen und passende Musik so atmosphärisch ist. Damit die Spielabende einheitlich verlaufen, erzähle ich deswegen auch einfach die Kämpfe, das finden wir alle am tollsten.
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: Boomer am 21.07.2010 | 07:58
Ich bin zwar nur Spieler und kein SL,
aber in den Runden in den ich Spiele D&D 3.5 und GURPS (mal Fantasy, mal Shadowrun),
kommt es wie auch schon vorher gesagt aufs System und Setting an.
In 3.5 eher als in GURPS Fantasy, aber in GURPS Shadowrun auch wieder mehr.

Trotsallem bin ich eher für Roleplay als Kämpfen, aber man kommt halt ohne nich aus.
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: Feuersänger am 21.07.2010 | 08:15
Glgi: irgendwie tu ich mich hart, das jetzt ernst zu nehmen. So von dir als Oldschool-Verfechter. *kopfkratz*
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: Wolf Sturmklinge am 21.07.2010 | 08:25
@Wolf: Nach der Logik deines Bekannten ist damit fast jeder, der sich über einen Sieg bei einem Spiel mit Glücksfaktor freut, geistig behindert.
Welcher Bekannter und mit wem redest Du?

Kämpfe gehören für mich zum Rollenspiel, wie die Butter auf's Brot. Einen Kampf sollte es am Abend schon geben, da meine Spieler diese Würfelorgien ebenfalls mögen, bekommen sie normalerweise auch einen und manchmal auch mehr.
Ich habe aber auch gelernt, daß Kämpfe nur soviel Spaß machen, wie die Mitspieler, die den Kampf bereichern. Somit hatten Kämpfe in D&D auf hohen Stufen (16+) für mich keinen Reiz mehr. Es waren Materialschlachten, eine Anhäufung aus magischen Gegenständen, Save or Die Effekten, etc.
Mit SW kam ein neues System und auch neues Feuer in die Gruppe. Die Kämpfe sind meist schneller als bei D&D, aber wir hatten auch schon Ausnahmen, die nicht ohne waren (3 Stunden)...

Kurz gesagt: Jeden Abend ein Kampf, dann kriegste keinen Krampf.
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: Sashael am 21.07.2010 | 09:22
Welcher Bekannter und mit wem redest Du?
Du hast einen schwarz-roten Avatar, Blutschrei hat einen schwarz-roten Avatar, da kann man schon mal durcheinander kommen.  ~;D

Kämpfe sind für mich nicht das Salz in der Suppe, sondern eher die Gewürze. Ohne Salz schmeckt die Suppe überhaupt nicht, ohne Gewürze schmeckt sie langweilig.  ;D
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: Falcon am 21.07.2010 | 09:43
Zitat von: Scrandy
Im ernst? Ist das echt so selten? Ich hab immer kampflose Aktionszenen drin: Verfolgungsjagten, Explosionen, Aktionen unter Zeitdruck, Einbrüche usw...
Oder meinst du was anderes?
Nein, ich meine schon dasselbe, aber komischerweise kommt so etwas bei uns nur sehr selten vor. Ich denke, daß liegt daran, daß die wenigsten Systeme dafür Regeln haben. Als wir z.b. angefangen haben SW zu spielen hatten wir auch die ein oder andere Verfolgungsjagd, aber SW hat ja auch richtige Regeln für Verfolgungsjagden.
Dann ist es so, daß sich die Actionszenen bei uns selten bis nie aus dem Zusammenhang ergeben, das sind meist nur vorbereitete Szenen des SLs.

Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: Wulfhelm am 21.07.2010 | 09:56
Kämpfe machen Spaß, wenn sie...
a) spannend sind und
b) den Spielern die Gelegenheit geben, etwas zu bewirken.

Kämpfe nach dem Motto "Tür öffnen, Monster wegmoschen, nächste Tür öffnen" sind hingegen auf Dauer recht ermüdend. Die Spannung nutzt sich ab, und das "etwas bewirken" wird zum reinen Pflichtprogramm.

Sparsamer Einsatz von Kämpfen ermöglicht es auch, die einzelnen Begegnungen gefährlicher und demzufolge spannender zu gestalten, während bei sehr vielen Kämpfen jeder einzelne eher harmlos sein muß - wenn man nicht andauernd neue Charaktere auswürfeln will.

Ich versuche* daher, Kämpfe sparsam einzusetzen. Nicht, weil die mir nicht liegen, oder weil sie Badwrongfun sind, sondern weil sie bei Überdosis ihren Reiz verlieren.

*Wenn man nicht railroadet, bleibt es halt manchmal beim Versuch.
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: Grey am 21.07.2010 | 10:19
Ich versuche* daher, Kämpfe sparsam einzusetzen. Nicht, weil die mir nicht liegen, oder weil sie Badwrongfun sind, sondern weil sie bei Überdosis ihren Reiz verlieren.
Dem kann ich mich nur anschließen. Ich liebe gut gemachte Kampfszenen, aber damit sie spannend bleiben, dürfen sie (für meinen Geschmack) nicht in "Das Monster des Tages wegwürfeln" ausarten.

Als SL bemühe ich mich, meine Kämpfe möglichst abwechslungsreich zu gestalten: mal den offenen Kampf auf freiem Feld, mal die Seeschlacht unter Einbeziehung des ganzen Schiffs als Kampfgelände (also auch Frachträume, Masten und Takelage), mal die unübersichtlichen Gäßchen mit dem einen gegnerischen Sniper, an den man erst mal rankommen muß. Und ein Monster wird ganz gewaltig davon aufgepeppt, wenn es in seinem natürlichen Lebensraum zuschlägt, wo es diverse Vorteile auf seiner Seite hat. >;D (Beispiele/Anregungen auf Anfrage.) Wenn man solche Faktoren miteinbezieht, kann man in einer Kampagne zwanzig Kämpfe ausspielen, und keiner hat dasselbe Feeling wie der andere.

Aber auch ohne Waffen kann eine Action-Szene (Verfolgungsjagd, Flutwelle, Sandsturm) gut unterhalten... und ohne Action eine Waffen-Szene. Posen und den Gegner einzuschüchtern versuchen, bis er kampflos aufgibt, kann mörderisch spannend sein.

Und wer mit "Ich bin der überlegene Rollenspieler"-Dünkeln ankommt, weil er Kampfszenen meidet, hat meiner Meinung nach einfach nur einen an der Klatsche. ::)
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: Wolf Sturmklinge am 21.07.2010 | 15:02
Du hast einen schwarz-roten Avatar, Blutschrei hat einen schwarz-roten Avatar, da kann man schon mal durcheinander kommen.  ~;D

Kämpfe sind für mich nicht das Salz in der Suppe, sondern eher die Gewürze. Ohne Salz schmeckt die Suppe überhaupt nicht, ohne Gewürze schmeckt sie langweilig.  ;D
1. Okay, verstehe.
2. Diese Sichtweise gefällt mir.
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: scrandy am 21.07.2010 | 21:31
Ich denke, daß liegt daran, daß die wenigsten Systeme dafür Regeln haben.
Das mag sein. Bei mir gibt es auch erst regelmäßig Actionszenen seit dem wir freier spielen bzw. in Mystix dafür eben regeln haben. Kann ich gut verstehen, dass das ohne Regeln schwieriger ist bzw. dass man dann einfach nicht auf die Idee kommt das auszuprobieren.

Zu meinen DSA-Zeiten als für mich Regeln auch noch wichtiger waren, habe ich auch Kämpfe strikt nach Regeln gespielt und wäre nie auf die Idee gekommen, dass man einen Kampf auch während einer Verfolgung spielen kann, allein deswegen, weil wir dann für zwei, drei Schwerthiebe während der Verfolgung immer in den Kampfmodus hätten wechseln müssen (mit Initiative und all dem Kram). So wie wir jetzt spielen hat eh alles die selben Grundregeln und man kann munter zwischen Rededuell, Kampf, Verfolgung usw. hin und her wechseln und hat dann mehr Zeit um sich um die Actioninszenierung zu kümmern.

Hat halt alles Vor- und Nachteile.
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: Falcon am 22.07.2010 | 00:04
so schwer war die Ironie dort nun aber nicht rauszulesen. (Untertreibung des Tages)
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: Naldantis am 22.07.2010 | 00:40
Also ich weiß auch den "Oster Hilly" zu schötzen, also von vorneherein kontrollierbare Kämpfe, die die Gruppe locker "abarbeiten" kann, aber mit denen sie etwas sinnvolles tun kann, z.B. ihre Provinz sichern, Schätze für die nächste Stadtbaumaßnahme erobern, etc.

Oder die 'Showfights', in denen die Charaktere deutlich überlegen sind, aber die Anforderungen an Stil und Schauspiel erfordern, weil sie die Option beeinhalten, die erwünschte Bewunderung eines NPCs zu erlangen, die unerwünschte Aufmerksamkeit eines NPCs einzubringen, eine Tarnidentität auffliegen zu lassen, die oder die eine moralische Problematik haben, z.B. weil man den leicht zu besigenden Gegner eigentlich in eine andere Rolle bringen wollte...
 
 
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: Naldantis am 23.07.2010 | 00:39
Kannst Du erklären, warum das Oster Hilly heißt?

Ein Monster nach Wunsch, ..."Hey, DM, es ist doch Ostern, Du kannst uns ja mal ein paar Hilliies (Hill Giants) spendieren, müssen nicht mal bunt angemalt sein".

 
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: Namo am 19.10.2025 | 15:53
Eigentlich wollte ich aufgrund Zed's Thread zu langweiligen Kämpfen eine Umfrage nach der Gewichtung von Kämpfen im Abenteuer starten. Aber hier existiert ja schon ein ähnlich gearteter Thread, also her mit dem Nekromanten aus dem Thread Düsterwald.

Tatsächlich beschäftige ich mich gedanklich die letzten Tage oder der eher Wochen doch mit der Justierung bzw. Gewichtung von Kämpfen in unseren Abenteuern. Wie manche ja schon gelesen haben, haben wir durchaus Abende, an denen es nicht zu einem Kampf kam. Während der letzten Abende hat es meistens einen oder zwei Kämpfe gegeben, die wir dank BattleMaps als sehr spannend und intensiv erlebt haben. Aber dadurch eben auch lang.

Nun denke ich darüber nach meine 1:3 Formel auf zu weichen. Bisher hatte ich eigentlich den Gedanken, auf 3 Stunden Rollenspiel, also Dialoge, Erkunden etc. eine Stunde Kampf ein zu bringen. Daran habe ich mich allerdings nie stoisch gehalten und musste mich oftmals tatsächlich auch eher dazu zwingen überhaupt einen Kampf unter zu bringen.

Aktuell hat sich da mein Mindset etwas gedreht. An den letzten Abenden hatte ich auch viel Spaß an Kämpfen. Unser letzter Abend ging etwa 8 Stunde und war fast 50:50 aufgeteilt in Kampf und eben kein Kampf. Was in etwa ja auch Zed's 3:2:1 wäre.

Von daher schwanke ich zwischen einem Viertel Kampfanteil an einem Abend bis hin zu einem hälftigen Kampfanteil. Wobei ich innerlich noch immer eher Richtung ein Viertel tendiere, da wir ansonsten kaum mit der Handlung voran kommen. Aber wie wichtig ist eigentlich in dem Zusammenhang die Handlung.  Wobei es bei mir umgekehrt dann aber auch so ist, dass ich nach einem Abend ganz ohne Kämpfe versuche den nächsten Abend kampfintensiver zu gestalten um einen gewissen Ausgleich zu haben. D.h. wenn ich nicht auf einen Abend selbst blicke, sondern auf ein ganzes Abenteuer - das häufig aus 3 Sitzungen besteht - denke ich sogar, dass unser Schnitt etwa ein Drittel sein dürfte.

Wie ist es denn bei euch im Jahr 2025? Ich war durch die vorherigen Beiträge schon stellenweise erstaunt, wie wichtig Kämpfe für viele sind. Vermutlich insbesondere für die Spieler. Vielleicht finden Spielleiter Kämpfe auch weniger wichtig wie die Spieler selbst.
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: Zed am 19.10.2025 | 16:19
Aktuell hat sich da mein Mindset etwas gedreht. An den letzten Abenden hatte ich auch viel Spaß an Kämpfen. Unser letzter Abend ging etwa 8 Stunde und war fast 50:50 aufgeteilt in Kampf und eben kein Kampf. Was in etwa ja auch Zed's 3:2:1 wäre.

Ich würde heute sagen, dass ich 4-3-2 (was ja nicht so weit von 3-2-1 wegliegt) anstrebe: 4 Teile Kampf inkl. taktische Kampfplanung, 3 Teile Diplomatie und 2 Teile Exploration/strategische Planung/Charaktersteigerungen/etc.

Ich hatte kürzlich geschrieben, dass ich meine Gruppe gefragt hatte, wie sie annimmt, wie sich unser Spiel verteilt. Zwei Spieler lagen nah an meiner Einschätzung, zwei lagen weit weg davon, aber alle sagten, noch mehr Kampf dürfte es gerne sein.
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: nobody@home am 19.10.2025 | 16:35
Holy thread resurrection, Batman! :o ~;D

Persönlich käme mir allerdings gar nicht in den Sinn, als SL ein bestimmtes Verhältnis formell festlegen und das dann auch unbedingt einhalten zu wollen. Manche Abenteuer verlangen mehr Kampf als andere und das ist zumindest bis zu einem gewissen Punkt auch ganz in Ordnung so; was ich halt am Tisch nicht haben wollen würde, wäre eine stetige Abfolge von Kämpfen a la Computerrollenspiel, wo man immer schön eine Gruppe Gegner pro Zimmer oder Dungeonkammer niedermoscht, kurz plündert, ausruht, und das ganze dann in jedem weiteren Raum wiederholt, bis das Areal zumindest ein gutes Stück weit "gesäubert" ist. Das kann solo am Schirm ganz unterhaltsam sein, wenn man die Zeit dafür und nicht viel anderes zu tun hat und beim Spielen auf niemand anderen außer sich selbst warten muß, weil die Computergegner ja recht flink sind...

...aber am Tisch mit einer Gruppe anderer Nasen wie ich selbst, die alle auch ihre Zeit und Aufmerksamkeit wollen, ist das einfach schon wieder ein ganz anderes Format. Da braucht's also zuallererst mal gar keine reinen "Füllerbegegnungen" (und vorzugsweise auch kein Regelsystem, in dem man sich seinen Charakteraufstieg primär durchs Kämpfen gegen möglichst harte Brocken verdienen soll), und zweitens müssen auch gar nicht alle Kämpfe, die trotzdem stattfinden, gleich hochkomplexe taktische Herausforderungen mit ständigem Bangen um das pure Überleben der SC sein -- gerade da, wo's doch mal logischerweise viele Gegner geben sollte wie z.B. direkt in der Festung des örtlichen Obermolchs, dürfen die meisten von denen ruhig ihrerseits eher Mooks sein. Genau für Fälle wie den sind die ja gedacht. ;)
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: gunware am 19.10.2025 | 16:36
Ich kann das gar nicht einschätzen. Über Abenteuer zu schätzen ist es unmöglich, das ist zu unterschiedlich.
Über Kampagne ist das mehr nach System. Aber Kämpfe überwiegen stark, was nicht verwunderlich ist, weil wir Systeme bevorzugen, bei denen die Kämpfe in Vordergrund stehen.
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: Smoothie am 19.10.2025 | 17:16
ich hab da keinen Plan, hängt alles von den Entscheidungen meiner Gruppe ab, viele Encounter müssen nicht kämpferisch verlaufen.
Aber ich frag durchaus gelegentlich Stars and Wishes ab, da krieg ich dann schon mit, ob sie sich Kämpfe wünschen, dann biete ich ihnen schon was an...
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: Ainor am 19.10.2025 | 17:47
ich hab da keinen Plan, hängt alles von den Entscheidungen meiner Gruppe ab, viele Encounter müssen nicht kämpferisch verlaufen.

Jo, ich versuche auch inzwischen möglichst viele Kämpfe als Option anstatt als Pflichtprogramm anzubieten. Ob gekämpft wird entscheiden dann die Spieler.
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: Kurna am 19.10.2025 | 17:48
Bei meinen Abenteuer 1880-Runden wird Kampf eher niedrig gewichtet. Dabei schwankt die Anzahl der Kämpfe sehr von Abenteuer zu Abenteuer, da ich versuche, Abwechslung reinzubringen zwischen Detektiv- und Explorationsabenteuern sowie solchen, wo es um übernatürliche oder technische Phänomene geht. Zum Beispiel gab es beim letzten Abenteuer drei Kämpfe in vier Sessions, was eher viel ist. Im Abenteuer davor, einem Detektivabenteuer (Edit: mit knapp 3 Sessions) gab es gar keine Kämpfe (zumindest keine, an denen die SC beteiligt waren).
Zudem gehen Kämpfe bei Abenteuer 1880 auch relativ schnell. Es ist relativ tödlich, nicht zuletzt, da es der Zeit entsprechend praktisch keine Rüstungen gibt. Zudem gibt es keine magische Heilung oder überhaupt Magie, die die Kämpfe komplizierter machen würde.
Da merkt man den Unterschied zu der DSA 4.1-Runde, wo ich Spieler bin. Die Zahl der Kämpfe ist im Schnitt nicht viel höher, aber sie dauern dem System geschuldet halt viel länger.
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: Gunthar am 19.10.2025 | 19:44
Kämpfe gewichten? Kommt auf das System an. In D&D 5e kann man irgendwie nicht genug prügeln, während man in DSA 5 es lieber dezent hat und sich eher mit wenigen Kämpfen abgiebt.
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: Gondalf am 19.10.2025 | 23:07
Gerade heute Cithulu gespielt, Space Horror sozusagen.

Wir hatten keinen echten Kampf, ich (Wissenschaftler) hatte versucht an einem kräftigen Androiden vorbeizudrängen, aber das hat nicht geklappt.

Wir haben manchmal gar keinen Kampf, wie heute, aber meistens kommen wir auf 1-2 Kämpfe, das steht nicht im Mittelpunkt.
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: Quaint am 19.10.2025 | 23:35
Kommt ein wenig drauf an, was ich leite, aber meistens strebe ich zumindest einen Kampf in einer Session von 3 bis 4 Stunden an, aber das ist dann meist nur ne halbe Stunde oder ne Stunde. Das ist aber dann auch oft der Höhepunkt des Abends.
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: Runenstahl am 19.10.2025 | 23:36
Ich habe da gar keinen festen Plan. Es kann auch mal 2-3 Sitzungen ohne einen Kampf geben (und wir spielen D&D !). Es kann auch mal sein das es stattdessen einen Kampf nach dem nächsten gibt. Kämpfe ergeben sich aus den Entscheidungen der SC's und der Welt bzw der NSC's.

Echte Zufallsbegegnungen baue ich inzwischen (fast) gar nicht mehr ein. Meiner Meinung nach sollte eine Begegnung (die vielleicht in einem Kampf endet) immer eine Geschichte erzählen und nie nur dazu da sein das die SC's irgendwen verkloppen können. Wenn ich z.B. ahne das die SC's eine Reise vorhaben, so überlege ich mir nach Möglichkeit vorher ein paar spannende Dinge denen man unterwegs begegnen kann. Selbst wenn das dann in Tabellenform ist, ist das eben nicht rein Zufällig sondern diese Begegnungen sind entweder kleine Miniabenteuer oder mit der Hauptstory verknüft oder "Foreshadowing" für Dinge die da noch kommen mögen.
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: Sphinx am 19.10.2025 | 23:58
Ich mag es ausgewogen. 1/3 Kampf 1/3 Sozial 1/3 Erkundung.
Dabei kann es auch mal längere Zeit keinen Kampf geben und dann mehrere am Stück.

Ich frag mich beim Beispiel im Eingangspost allerdings wieso sie Kämpfen wenn sie keinen Spaß dran haben. Da hätte ich mir schon mit der Gruppe was überlegt wie man es einfach Abkürzt und erzählerisch macht.
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: Sashael am 20.10.2025 | 08:11
Ich frag mich beim Beispiel im Eingangspost allerdings wieso sie Kämpfen wenn sie keinen Spaß dran haben. Da hätte ich mir schon mit der Gruppe was überlegt wie man es einfach Abkürzt und erzählerisch macht.
Vor 15 Jahren war das halt alles noch anders. Da hat man eben nach Schema F gespielt, auch wenn es keinen Spaß machte!
 ~;D
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: Zanji123 am 20.10.2025 | 08:25
das "wir mögen keinen Kampf bla blubb" kommt halt auch viel aus der DSA Ecke wie mir scheint.

Ich habe früher SOOO oft gehört im Gespräch mit anderen DSA SLs und Spielern: "ja also nee DSA da kämpfen wir nicht das ist nicht der Hauptpunt des Systems" ... während 4.1 extrem detailierte Regeln für den Kampf hatte inkl. Manöver und Sonderfertigkeiten sowie Distanzklassen.
Magier? Jaaa also klar das will jeder spielen die sind cool weil die können ja alles aber Krieger werden nur wegen ihres Standes gespielt oder so aber nee kämpfe das mögen wir nicht...


zu mir: Ich brauch die jetzt weniger als bei Pathfinder 1 oder D&D wenn's um "wir brauchen x Kämpfe pro Tag" aber die tollen Fähigkeiten und Moves der Charaktere sollten halt mal genutzt werden für coole Kampfaktionen.
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: Namo am 20.10.2025 | 08:33
Ich glaube da wurde auch einfach nicht so recht auf das System geachtet. DSA habe ich halt auch einfach nicht in Erinnerung als mir schnelle oder tolle Kämpfe lieferndes System. Das hat andere Stärken. Das kann ich schon verstehen, dass man da nicht so richtig Spaß an den Kämpfen hat. Das ist zumindest die Facette dir mir selbst auch am stärksten bei DSA in Erinnerung ist. Wobei ich die aktuelleren Regeln nicht kenne und nur das System, das in den 90ern gespielt wurde, gespielt habe.

Insofern macht sicherlich das genutzte Regelwerk, aber auch die Welt in der man spielt, viel aus.

Ich mag es ausgewogen. 1/3 Kampf 1/3 Sozial 1/3 Erkundung.
Dabei kann es auch mal längere Zeit keinen Kampf geben und dann mehrere am Stück.

Ich glaube, das kommt meinen bisherigen Überlegungen recht nahe. Ohne dass man sich natürlich stoisch daran hält. Allerdings ist es auch so, dass das einfach nach einer klaren Struktur klingt und ich mag Pläne und vermeintlich klare Strukturen.

Kommt ein wenig drauf an, was ich leite, aber meistens strebe ich zumindest einen Kampf in einer Session von 3 bis 4 Stunden an, aber das ist dann meist nur ne halbe Stunde oder ne Stunde. Das ist aber dann auch oft der Höhepunkt des Abends.

So habe ich es die ganze Zeit auch versucht zu halten. Der Kampf sollte relevant und etwas besonderes sein. Ich habe das Gefühl, dass durch die 1 Kampf pro Abend "Regel" Kämpfe über die gesamte Rundenspielzeit spannend und nicht nervig werden. Bei uns spürt man richtig, wie die Spieler dann in die Anspannung kommen, wenn sie merken, dass jetzt ein Kampf kommt. Das ist dann schon auch ein gedankliches Umschalten. Momentan meine ich auch, dass das insbesondere daraus stammt, dass Kämpfe eben nicht häufig vorkommen und so etwas besonderes bleiben. Und sie auch wissen (was natürlich Meta Game ist), dass ich mir bei den Kämpfen im Vorfeld meine Gedanken gemacht habe und diese dann eben auch einen gewissen Schwierigkeitsgrad haben.

Umgekehrt war es dann aber auch an einem Abend etwas anders. Da hatten wir endlich mal einen kleinen Goblindungeon den es zu erkunden galt (Dungeons kommen nahezu nicht vor bei unserer aktuellen Runde). Und hier kam es natürlich zu mehr Kämpfen. Da war dann schon ein wenig das 0815 Gefühl da - bis dann eben der Schlusskampf kam. Zumindest habe ich das so wahrgenommen.

Echte Zufallsbegegnungen baue ich inzwischen (fast) gar nicht mehr ein. Meiner Meinung nach sollte eine Begegnung (die vielleicht in einem Kampf endet) immer eine Geschichte erzählen und nie nur dazu da sein das die SC's irgendwen verkloppen können. Wenn ich z.B. ahne das die SC's eine Reise vorhaben, so überlege ich mir nach Möglichkeit vorher ein paar spannende Dinge denen man unterwegs begegnen kann. Selbst wenn das dann in Tabellenform ist, ist das eben nicht rein Zufällig sondern diese Begegnungen sind entweder kleine Miniabenteuer oder mit der Hauptstory verknüft oder "Foreshadowing" für Dinge die da noch kommen mögen.

Das ist spannend und schön zu lesen - selbst von einem DnDler  :) Dem Thema Zufallsbegegnungen kann ich auch kaum etwas abgewinnen. Wobei auch das unserem seltenen Spiel geschuldet ist. Würden wir wöchentlich spielen, würde das eventuell etwas anders aussehen. Aber eher aus der Not heraus, nicht immer ein komplexes Abenteuer liefern zu können. Ich finde für die Spieler auch einen erheblichen Mehrwert darin, nicht einfach eine Zufallsbegegnung zu haben, sondern eine Begegnung, bei der ich als SL ein kleines Setting ausgearbeitet habe, dass in den Gesamtkontext passt.

Insofern habe ich mir für Reisen größtenteils eine Reisemontage angewöhnt. Eine Reise ganz auszuspielen wäre bei unserer Runde aus der Zeitnot heraus verschwendete Zeit. Von daher habe ich dann hier eher Hotspots. Da ist ein Reisekampf auch eher da um zu zeigen wie gefährlich die Welt da draußen ist und dass die Städte mit ihren Mauern eben auch ihre Rechtfertigung haben. Optimalerweise hat auch jede Begegnung ein gewisses Rollenspielpotential, so dass die Spieler dann aussuchen können, wie sie damit umgehen.

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Am Ende lese ich aber wirklich häufig heraus (mag jetzt aber nur meine nicht repräsentative Wahrnehmung sein), dass Spielleiter scheinbar eher dazu tendieren die Story zu forcieren und reduzierter Kämpfe einzubringen, während Spieler scheinbar häufig schon Interesse an einer größeren Zahl von Kämpfen haben.
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: Namo am 20.10.2025 | 08:39
zu mir: Ich brauch die jetzt weniger als bei Pathfinder 1 oder D&D wenn's um "wir brauchen x Kämpfe pro Tag" aber die tollen Fähigkeiten und Moves der Charaktere sollten halt mal genutzt werden für coole Kampfaktionen.

Genau das meine ich mit Wahl des Regelsystems. Wenn es einfach ein lebendiges Kampfsystem mit vielen Möglichkeiten und Moves gibt, lädt das doch ein zu kämpfen. Bei Rolemaster/MERS existiert so etwas nahezu nicht. Da ist grundsätzlich die Wahl: Nahkampf/Fernkampf oder Magie. Macht das Schaden, dann würfele mal und hoffentlich "feste druff!". Bei Magie die nicht Direktschaden macht - aha dann sag mal an was du machst. Insofern sind die Kämpfe hier imho gerade für reine Kämpferklassen relativ "langweilig" da stoisch. Das wird dann dadurch aufgewertet, dass es eben nicht um reines Trefferpunkte herabkloppen geht, sondern die kritischen Treffer eigentlich diejenigen sind, die kampfentscheidend sind. Und die mag man ungerne neben, aber immer gerne verteilen. Insofern ist die Balance zwischen Offensive und Verteidigung gefragt. Aber so richtige geile, cineastische Aktionen sind durchs eigentliche Kampfregelwerk nicht gegeben.
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: nobody@home am 20.10.2025 | 08:56
Genau das meine ich mit Wahl des Regelsystems. Wenn es einfach ein lebendiges Kampfsystem mit vielen Möglichkeiten und Moves gibt, lädt das doch ein zu kämpfen.

Und umgekehrt: wenn praktisch alles außer Kämpfen mit nur einem, vielleicht zwei Würfelwürfen abgehandelt wird, die auch meist nicht lange im Gedächtnis hängenbleiben, dann motiviert das ebenfalls entsprechend eher zu "Wenn du wirklich mal ein Weilchen 'richtig spielen' willst, fang einen Kampf an!".
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: Edgar Allan Poe am 20.10.2025 | 08:58
Für mich sind Kämpfe halt auch immer etwas Auflockerung. Nachdem man vielleicht 2, 3 oder mehr Stunden am Tisch gesessen hat und sich von einer kreativen Phase in die nächste geschleppt hat und (mal mehr, mal weniger) viel rollengespielt hat ... da braucht es auch einfach mal einen Moment, in denen man andere Hirnwindungen nutzen kann - oder je nach System auch gar keine ;)

So kann es aber durchaus auch vorkommen, dass mal ganze Spielabende keine Kämpfe zustandekommen, weil die Gruppe sich wirklich kreativ um die Kämpfe herumwindet. So geschehen, als wir neulich "Der Schimmerturm" von Splittermond gespielt haben. Ein kompletter Spielabend. Ein komplettes Abenteuer. Kein einziger Kampf.

War auch mal ganz schön. Aber immer würde ich das nicht haben wollen. Es war schon anstrengend.
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: Namo am 20.10.2025 | 09:10
Und umgekehrt: wenn praktisch alles außer Kämpfen mit nur einem, vielleicht zwei Würfelwürfen abgehandelt wird, die auch meist nicht lange im Gedächtnis hängenbleiben, dann motiviert das ebenfalls entsprechend eher zu "Wenn du wirklich mal ein Weilchen 'richtig spielen' willst, fang einen Kampf an!".

Wie genau meinst du das? Bezieht sich das darauf, dass ein etwaiges System bezüglich sonstiger Skillchecks relativ schwachbrüstig ist? Oder meinst du eher, dass ansonsten am Tisch auch kein Rollenspiel und ähnliches stattfindet, sondern alles nur statisch durch Würfelwürfe "ausgespielt" wird und Kämpfe ganz klar den Mittelpunkt der Runde darstellen?
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: nobody@home am 20.10.2025 | 09:22
Wie genau meinst du das? Bezieht sich das darauf, dass ein etwaiges System bezüglich sonstiger Skillchecks relativ schwachbrüstig ist? Oder meinst du eher, dass ansonsten am Tisch auch kein Rollenspiel und ähnliches stattfindet, sondern alles nur statisch durch Würfelwürfe "ausgespielt" wird und Kämpfe ganz klar den Mittelpunkt der Runde spielen?

Eher das erstere. Denn das ist ja so ziemlich der klassische Fall: die Kampfregeln sind das in der Anwendung komplexeste und umfangreichste Untersystem, daneben gibt's vielleicht noch etwas mehr Detail für ein paar andere spezielle Situationen, die die Spieldesigner noch für besonders interessant gehalten haben (beispielsweise Verfolgungsjagden, Computerhackversuche, oder was auch immer)...und für alles andere fällt man auf "Äh, ja, würfel doch mal kurz auf X" zurück.

Was dann die konkrete Gruppe am Tisch mit den jeweils aktuell verwendeten Spielregeln in der Praxis macht, liegt dann schon wieder etwas abseits der reinen Systemthematik.
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: Namo am 20.10.2025 | 09:58
Ah okay, verstehe. Wobei ich alter Silberrücken mich da nicht so auskenne bei neueren Systemen. Welches System bietet denn "spannende" sonstige Skillchecks die mehr dazu einladen auch außerhalb des Kampfes spannende Regelmomente zu erleben?

Ich habe tatsächlich ja "nur" viel klassisches gespielt, was vom Regelsystem her quasi immer Kampfschwer war. Insofern waren Skillwürfe eben auch nur genau das - Würfe ob eine Handlung funktioniert hat oder nicht. Da war einigermaßen wenig spannendes heraus zu holen. Es sei denn das ganze ist inszenatorisch gut gestaltet worden. Also anstelle "würfle mal einen Kletterwurf": "Du hörst die Verfolger hinter dir und hast nur noch eine halbe Minute die Mauer zu überklettern. Allerdings bricht der ersten Ziegel an dem du dich festhalten willst direkt heraus. Das ist keine allzu stabile Mauer. Ein starker Wind zieht durch die Seitengasse entlang. Das wird schwierig werden. Schaffst du es aber nicht die Mauer zu erklimmen, befindest du dich in einem Kampf in dem du hoffnungslos unterlegen bist! Mache eine Kletterwurf!" Letzten Endes auch nur das gleiche Ergebnis.

Gerade die "Nebenbei" Skillwürfe finde ich auch nicht so prickelnd und fände da eine spannendere Abhandlung schön. Aber mir fehlt da ein wenig die Vorstellung zu, was da möglich wäre um diese regelseitig aufzuwerten. Wobei das ja schon wieder ein anderer Thread wäre. Aber sehr guter Einwurf.
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: Sashael am 20.10.2025 | 10:05
Ah okay, verstehe. Wobei ich alter Silberrücken mich da nicht so auskenne bei neueren Systemen. Welches System bietet denn "spannende" sonstige Skillchecks die mehr dazu einladen auch außerhalb des Kampfes spannende Regelmomente zu erleben?
D&D4.  ;D

Outgunned hat eine Zusatzregel in einem Action Flick, die eigentlich für Duelle in Mantel und Degen Settings gedacht ist, sich aber wunderbar dazu eignet, jegliche Art von "Gefechten" abzudecken.
Also auch politische Debatten und ähnliche Wortgefechte.
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: bobibob bobsen am 20.10.2025 | 10:12
Ich versuche Kämpfe zu minimieren. Im Regelfall gibt es bei mir Möglichkeiten auch ohne Kampf weiter zu kommen. Meine Mitspieler haben auch mal Lust auf einen Kampf und dem verweige ich mich auch nicht.
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: Luxferre am 20.10.2025 | 10:23
Wenn Kämpfe flott von der Hand gehen und dabei Tiefgang vermitteln, teilweise eine plausible Ingame-Realität abbilden und dabei NICHT langwierige Planungsprozesse sowie langwierige Rechenprozesse beinhalten UND alle Spielenden in kurzen Intervallen wieder an die Reihe kommen, dann darf gerne und viel gekämpft werden.
Ich selbst bevorzuge gefährliche Systeme (zB HârnMaster und RoleMaster) und somit sind Kämpfe natürlich extra-gefährlich für, also bzw gegen!, die SC.
Kampf darf für mich nicht zu einer reinen Ressourcenbetrachtung werden. Dafür gibt es tolle Brettspiele  :headbang:

Ingame kämpfen wir deutlich weniger.
Ist okay für mich, könnte halt auch etwas mehr sein.
Aktuell landen wir so bei einem Kampf pro Session im Schnitt auf eine Kampagne betrachtet. In HârnMaster etwas weniger und in RoleMaster/NOVUS etwas mehr.
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: Boba Fett am 20.10.2025 | 10:53
Wie ist es denn bei euch im Jahr 2025?

Je nach Lust und Laune...

Es gibt Sitzungen, da dominiert ein Konflikt samt Nachwirkungen den ganzen Abend und dann gibt es Abende ohne Konflikt, mit Fokus Exploration und/oder "zwischenmenschlicher" Interaktion.
Es gibt Abende, da sagt einer der Mitspieler zu Beginn "Tür auf und rein in den Dungeon" und alles nickt - dann weiß ich als Spielleitung, wie deren Woche lief und dass ich mir jegliche Feinsinnigkeit klemmen kann. Dann gibt es eben Dresche für alle (vor allem für die Gegner). Und dann spielen wir wieder mal Drama at-it's-best mit feuchten Augen oder die Gruppe ist albern und blödelt nur rum und jeder hat Spaß an Wortspielen (oder toleriert es auch mal, dass die anderen blödeln, obwohl man eigentlich lieber die Dramaqueen auf die Bühne stellen wollte) .
Eine Quote interessiert bei uns keinen. Die führt nur dazu, dass Rollenspiel wird, wie jeder Marvel-Movie.

PS: Und Kämpfe werden bei uns auch möglichst kurzweilig abgewickelt. Regelwerke, die dem entgegenstehen, fliegen raus. (Spieler auch  :gasmaskerly: )
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: 1of3 am 20.10.2025 | 11:18
Ah okay, verstehe. Wobei ich alter Silberrücken mich da nicht so auskenne bei neueren Systemen. Welches System bietet denn "spannende" sonstige Skillchecks die mehr dazu einladen auch außerhalb des Kampfes spannende Regelmomente zu erleben?

Da gibt es so viele Ausführungen...

Ein rundenbasiertes Kampfsystem macht gewisse Dinge:

- Es hat gut abschätzbare Aktionen. Du weißt, was du würfeln kannst und was möglicher Weise herauskommt.
- Es trackt gewisse Resourcen, also üblicher Weise HP.
- Es kann Resistenzen und Verwundbarkeiten geben.
- Es kann gewisse Stances oder Manöver geben.
- Es trackt Positionierung, ggf. in Bezug auf gewisses Gelände.

Diese Elemente lassen sich auf andere Bereiche übertragen. PbtA Moves sind im Grunde jeweils ausdefinierte Würfe, damit man genau weiß, was man würfeln muss und was vielleicht dabei rauskommt.

Resourcen kann man natürlich auch auf verchiedene Weise machen. Irgendwas HP-artiges, Korruptions-artiges, sich verbrauchende Ausrüstung... Don't Rest Your Head (https://evilhat.com/product/don-t-rest-your-head/) ist da ein gutes Beispiel.

Resistenzen und Verwundbarkeiten sind im Grunde eine Frage des Loadouts. Also bestimmtes Equipment ist besser in bestimmten Situationen, wenn man es vorher einpackt. D&D-Magier machen das regelmäßig auch für Nicht-Kampf-Sachen.

Allgemeiner für Manöver könnte sowas wie Otherkind (https://lumpley.games/2022/03/14/otherkind-dice/) sein. Da muss man bei jedem Wurf gewisse Nebenwirkungen priorisieren.

Positionierung ist ein bisschen schwieriger. Ein Spiel, dass das für so ziemlich alles macht ist Capes (https://museoffire.com/Games/). Da liegen 1 bis x Ziele aus und man kann jede Runde nur an einem Ziel arbeiten. Ähnlich wie man in einem klassischen Kampfsystem nur einen Gegner angreifen kann.
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: Namo am 20.10.2025 | 11:38
Resourcen kann man natürlich auch auf verchiedene Weise machen. Irgendwas HP-artiges, Korruptions-artiges, sich verbrauchende Ausrüstung... Don't Rest Your Head (https://evilhat.com/product/don-t-rest-your-head/) ist da ein gutes Beispiel.

Allgemeiner für Manöver könnte sowas wie Otherkind (https://lumpley.games/2022/03/14/otherkind-dice/) sein. Da muss man bei jedem Wurf gewisse Nebenwirkungen priorisieren.

Gerade die beiden Ideen finde ich interessant. Zweiteres erinnert mich auch ein wenig an Tainted Grail, ein Solo Brettspiel in dem Diplomatie ganz spannende gelöst war und eine ähnliche Mechanik wie der Kampf hatte.

Um solche Checks eben nicht zu langweiligen Würfelorgie werden zu lassen, muss ja ähnlich wie beim Kampf eine Bedrohung oder Konsequenz entstehen. Es muss eine gewisse Tension entstehen. Dafür wäre in der Tat knappes Ressourcenmanagement spannend und/oder eben die mehrteilige Ausführung eines Manövers mit entsprechenden Nebenkonsequenzen.

Danke für die Links und Ansätze.
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: Feuersänger am 20.10.2025 | 16:37
Ich habe auch in den letzten 15 Jahren nie die Stopuhr gezückt und über die Zeitaufteilung genau Buch geführt. Gefühlsmäßig sage ich immer noch, ca 1/3 bis maximal 1/2. Natürlich schwankt das über die Sitzungen; man hat auch immer mal wieder ganze Sitzungen ohne jeglichen Kampf, dafür sind andere Sitzungen dann kampflastiger... unterm Strich denke ich, kommt das im Durchschnitt schon so hin.

Ich nehme mir hiermit vor, über die nächsten 3-4 Sitzungen mal tatsächlich auf die Uhr zu gucken, aber kann freilich nicht versprechen dass ich auch immer dran denke. Falls es klappt, melde ich mich hier nochmal.
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: Zed am 20.10.2025 | 17:08
Ich nehme mir hiermit vor, über die nächsten 3-4 Sitzungen mal tatsächlich auf die Uhr zu gucken, aber kann freilich nicht versprechen dass ich auch immer dran denke. Falls es klappt, melde ich mich hier nochmal.

Bei der Messung einig sein müsste man sich, ob das Auskundschaften, das jederzeit in einen Kampf kippen kann, und das Planen der Kampftaktik Teil des Kampfes ist. Ich meine: Ja.

Ich bin aber nicht sicher, ob die gefühlte Wahrnehmung als Antwort nicht reicht.  :)
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: Namo am 20.10.2025 | 17:16
Ich als Buchhalter mit Herz und Seele, finde das ein vortreffliches Unterfangen von dir Feuersänger. Mach das mal.  ;D Statistiken mit denen wir arbeiten können, was gibt es schöneres auf der Welt?

Da bei nicht allzu vielen Kämpfen im PnP ingame vorab Kampftaktiken geplant werden, sondern Kämpfe auch häufig "spontan" entstehen durch Überfälle der NSC und Kreaturen oder umgekehrt dem Türen öffnen der SC und in einen Wachraum von Orks reinpoltern, würde ich dies als Kampfzeit definieren wollen. Taktische Planungen vor einem Kampf aufgrund eines geplanten Überfalls würde bei mir auch eher zu Exploration/Sonstiges gehören, da es imho auch nicht so häufig vorkommt. Zumindest bei uns ist das eher selten wenn ich so die letzten 19 Abende Revue passieren lasse.
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: Megavolt am 20.10.2025 | 17:45
4 Teile Kampf inkl. taktische Kampfplanung, 3 Teile Diplomatie und 2 Teile Exploration/strategische Planung/Charaktersteigerungen/etc.

Diese Darstellung ist geradezu bizarr, so lange bis man laut vor sich hersagt: "Wir alle nennen es zwar Rollenspiel, aber wir spielen dennoch nicht einmal ansatzweise das gleiche Spiel."
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: Zed am 20.10.2025 | 17:47
Diese Darstellung ist geradezu bizarr, so lange bis man laut vor sich hersagt: "Wir alle nennen es zwar Rollenspiel, aber wir spielen dennoch nicht einmal ansatzweise das gleiche Spiel."

So ist das wohl 😅
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: Megavolt am 20.10.2025 | 17:48
Nimm dir mal vor, auch außerhalb deiner Stammgruppe zu spielen. Du hast so viel Rollenspielenergie, du riskierst doch sonst, dass du nur auf dem sprichwörtlichen Stecknadelkopf tanzt.
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: Zed am 20.10.2025 | 18:00
Ich verstehe, was Du meinst, und ich gebe Dir auch Recht: Ich bin ziemlich stark auf meine Gruppe mit ihren speziellen Bedürfnissen eingestellt. Ich habe nicht viel Erfahrung mit der Breite der Rollenspielmöglichkeiten.

Aber ich denke, daraus muss ich jetzt das Beste machen. Ich mag nur auf dem Kopf einer Stecknadel tanzen, aber die ist seit 30 Jahren sehr stabil und auch erfüllend, und wird es die nächsten zehn Jahre vielleicht noch sein. Vielleicht tausche ich also die Breite der Erfahrungen so gegen die Tiefe möglicher Erfahrungen ein.

Die Menge an meiner frei verfügbaren  p l a n b a r e n  regelmäßigen Zeit ist leider sehr knapp. Da sehe ich nur wenig Raum, um mit einer Zweitgruppe zu spielen.

Immerhin bewahrt mich mein „Tanz auf engem Raum“ davor, mich vom TTRPG abzuwenden und zum Live-Rollenspiel zu konvertieren. 😉
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: Megavolt am 20.10.2025 | 18:08
Ich will dir nicht sagen, wie du Spaß haben sollst. Wenn deine Runde grandios ist, dann mach die doch noch 30 Jahre so weiter.

Aber kommst du denn wirklich gar nicht in die Verlegenheit bzw. in die Versuchung mal mit anderen Leuten zu spielen?

Geh halt mal auf die Dreieich demnächst?
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: Feuersänger am 20.10.2025 | 18:17
Bei der Messung einig sein müsste man sich, ob das Auskundschaften, das jederzeit in einen Kampf kippen kann, und das Planen der Kampftaktik Teil des Kampfes ist. Ich meine: Ja.

Das ist dann allerdings etwas unscharf. Auskundschaften ist ja eigentlich quasi der Kern von Exploration, also die zweite Säule des RPG.
Kurz, ich würde einfach sagen, Kampf ist, sobald Initiative ausgerufen wird und solange diese läuft.
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: flaschengeist am 20.10.2025 | 20:58
Ein sehr interessantes und hoch praxisrelevantes Thema :d.
Ohne spannende taktische Kämpfe mag ich persönlich nicht rollenspielen, sie sollten idealerweise ca. 50% der Spielzeit ausmachen.
Mich irritieren immer wieder Leute, die einen mMn künstlichen Widerspruch zwischen narrativem Spiel einerseits und taktischem Kampf andererseits aufmachen. Um mich mal selbst zu zitieren:

Das Schöne an unserem Hobby ist doch, dass es beides (und noch viel mehr!) kann. Ich persönlich will mich da gar nicht entscheiden müssen und bei vielen Systemen ist das zum Glück auch gar nicht nötig, denn die unterstützen sowohl spannende, taktische Kämpfe als auch stehen ihre Regeln narrativem Spiel zumindest nicht im Wege (würden sie das tun, wären sie gegenüber freeform im Nachteil). Andere Systeme wie Daggerheart können taktischen Kampf und unterstützen mit ihren Mechaniken zusätzlich narratives Spiel.
Mit anderen Worten: Ich sehe keinen Widerspruch zwischen "RolePLAY" und "ROLEplay" sondern finde, beides ergänzt und bereichert sich wunderbar gegenseitig.

Ich spiele auch immer mal wieder Dungeoncrawler und andere „taktische Brettspiele“ aber das ist nur ein schnöder Abklatsch im Vergleich zu einem Kampf im Rollenspiel – wie etwa hier (https://www.tanelorn.net/index.php/topic,2994.msg135310412.html#msg135310412) oder hier (https://www.tanelorn.net/index.php/topic,2994.msg135306397.html#msg135306397). Warum? Einfach weil ich in einem Brettspiel emotional null an meiner Figur hänge, ebenso wenig wie an denen meiner Mitspieler. Das Fiebern, das spannende kommt genau dadurch, dass hier das Leben von Charakteren auf dem Spiel steht, die mir was bedeuten. Deswegen bin ich nur selten gelangweilt, wenn Mitspieler am Zug sind oder angegriffen werden - ihr Erfolg oder Scheiterin betrifft letztlich meinen Charakter ebenso. Hier ist sicher relevant, dass ich i.d.R. Kampagnen oder zumindest lange Abenteuer spiele und kaum One- oder Fewshots.

Kämpfe, die ausschließlich der „Ressourcenabnutzung“ dienen, halte ich allerdings auch für Mist weil eben nix auf dem Spiel steht, wenn der Sieg sicher ist. Zum Glück sind sie jedoch nur in Regelsystemen gefordert, die einen aus meiner Sicht kapitalen Systemdesignfehler begehen: Nämlich Balancing zwischen Charakterkonzepten (um nicht Klassen zu sagen) auch über Ressourcenaufladungen zu regeln, die nicht an einer sondern an zwei verschiedenen Rastdauern hängen (klassisch „short rest“ und „long rest“).
Allerdings sind das sind gar nicht so viele Systeme, nur ist halt der Platzelefant D&D 5 darunter. Doch selbst in D&D 5 kann man das „x Encounter per day“ ignorieren. Es knirscht dann je nach Gruppenzusammensetzung zwar, bringt das System aber nicht zum Absturz.
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: manbehind am 21.10.2025 | 09:10
Die letzten drei Kämpfe, die ich im Rollenspiel erlebt habe, waren fürchterlich, weil sie weder für die Handlung noch einen anderen Aspekt der Geschichte relevant gewesen sind.

Grundsätzlich ist für mich ein Kampf eine Spielsituation, in der die Helden ein Ziel nicht anders als durch die Überwindung einer Herausforderung erreichen können, wofür "Kampf" das einzig mögliche Mittel ist. In diesem Sinne verstandene Kämpfe stellen daher immer eine Zuspitzung dar und haben daher eine besondere Bedeutung, weil sie bestimmen, in welche Richtung sich die Handlung fortentwickelt und weil ihnen per Definition nicht ausgewichen werden kann.

Es kann auch sein, dass Kämpfe für andere Zwecke eingesetzt werden, etwa die Schaffung von Dramatik, die Illustration der Besonderheit einer Region, in zunehmender Gefährlichkeit kann eine Abfolge von Kämpfen während einer Reise auch die Besonderheit dieser Reise illustrieren o. ä.

Aber der Kampf muss innerhalb des Abenteuers eine Funktion haben; ist das nicht der Fall, hat der Kampf schlicht kein Gewicht.
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: Sashael am 21.10.2025 | 09:36
Ach, manchmal finde ich es auch schön, mich einfach von einer taktischen Herausforderung zur nächsten zu arbeiten und die Story dazwischen ist nur die Ausrede für den nächsten Kampf.

Und dann leite ich Runden auf dem Treffen mit Itras By, wo es schon durch das System bedingt zu keinen "Gefechten" im üblichen Rollenspielsinn kommt.

Eine durchgehende Mischung á la 5/2/4¾ durch alle meine Runden gibt es heutzutage nicht mehr.
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: Namo am 21.10.2025 | 10:09
Dumpfe Kämpfe um die ich mich nicht als Gruppe herumwinden kann, muss es ja auch geben bzw. ist das Thema für Kämpfe gegen irgendwelche Monster und Kreaturen. Von daher finde ich die auch immer mal ganz nett und durchaus spannend. Aber natürlich immer im Storykontext.

@flaschengeist Schöner Beitrag.  :d
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: manbehind am 21.10.2025 | 10:39
Mich irritieren immer wieder Leute, die einen mMn künstlichen Widerspruch zwischen narrativem Spiel einerseits und taktischem Kampf andererseits aufmachen.

Ein Problem sehe ich schon, wenn auch vielleicht nicht zwischen "narrativem Spiel" und "taktischen Entscheidungen". Ich zitiere hier mal Ulrich Kiesow aus dem Jahre 1987, weil er sich da bereits mit dem Problem herumgeschlagen hat und weil der Anspruch, den er an ein Kampfsystem stellt, imo auch heute noch besteht:

"Ein Rollenspiel, in dem die Abwicklung von Kämpfen den größten Teil der Spielhandlung einnimmt, kann kein gutes Rollenspiel sein, denn während eines Kampfes bieten sich dem Spieler kaum Gelegenheiten, die Rolle seiner Spielfigur auszugestalten. Die Kreativität tritt zurück, alle Aktionen sind den strengen Regeln eines Würfelspiels unterworfen. Andererseits bilden die Kampfregeln natürlich einen unverzichtbaren Bestandteil eines Fantasy-Spiels [...] Das sind die zwei Grundüberlegungen, die wir beim Design des Kampfsystems zu berücksichtigen hatten. Wir mussten uns ferner fragen: Wie können wir Realismus, Anschaulichkeit und schnelle Handhabung des Systems auf einen Nenner bringen, wie können wir es dem Spieler ermöglichen, echtes Rollenspiel auch in die Kämpfe hineinzutragen, wie können also die Charakterzüge der Spielfigur (Hitzigkeit, Zaghaftigkeit) den Ausgang eines Gefechtes beeinflussen?"

D. h. die Frage lautet, ob die Handlung, die in einer Spielsituation regeltechnisch aka "taktisch" opportun ist, auch "rollenspielerisch plausibel" ist. Das ist leicht OT, aber die Frage halte ich nach wie vor für aktuell.
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: nobody@home am 21.10.2025 | 10:50
"Wie rollenspiele ich meinen Charakter auch im Kampf aus, ohne die Taschenlampe fallen zu lassen?" kann in der Tat leicht zum Knackpunkt werden. Wobei das nicht nur eine reine Regelfrage ist -- immerhin spielt da auch mit hinein, was die individuelle Gruppe einschließlich SL von einem Kampf überhaupt und dann vielleicht noch von diesem im Besonderen eigentlich erwartet --, aber die meisten Regelwerke sind an dieser Stelle auch nicht besonders hilfreich.
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: Zed am 21.10.2025 | 12:03
"Ein Rollenspiel, in dem die Abwicklung von Kämpfen den größten Teil der Spielhandlung einnimmt, kann kein gutes Rollenspiel sein, denn während eines Kampfes bieten sich dem Spieler kaum Gelegenheiten, die Rolle seiner Spielfigur auszugestalten. Die Kreativität tritt zurück, alle Aktionen sind den strengen Regeln eines Würfelspiels unterworfen. Andererseits bilden die Kampfregeln natürlich einen unverzichtbaren Bestandteil eines Fantasy-Spiels [...] Das sind die zwei Grundüberlegungen, die wir beim Design des Kampfsystems zu berücksichtigen hatten. Wir mussten uns ferner fragen: Wie können wir Realismus, Anschaulichkeit und schnelle Handhabung des Systems auf einen Nenner bringen, wie können wir es dem Spieler ermöglichen, echtes Rollenspiel auch in die Kämpfe hineinzutragen, wie können also die Charakterzüge der Spielfigur (Hitzigkeit, Zaghaftigkeit) den Ausgang eines Gefechtes beeinflussen?"

Ich würde den Abschnitt über Narration & Taktik so formulieren:

Ein Rollenspiel, in dem die Abwicklung von Kämpfen einen großen Teil der Spielhandlung einnimmt, kann ein sehr gutes Rollenspiel sein, weil es viele Ebenen des Spielens abdeckt. Denn während in sozialen Begegnungen sich den Spielenden Gelegenheiten bieten, die Rolle der eigenen Spielfiguren auszugestalten, darzustellen, vielleicht sogar mal schauszuspielen, ergänzen kämpferische Konflikte die Gelegenheiten, in denen sich die eigenen Figuren mit Taten beweisen können.

In Kampfsituationen zählen die Worte weniger - obwohl auch schon gut platzierte Worte einen Umschwung in Kämpfen herbeigeführt haben - und die Taten sind entscheidender. Die Kreativität wechselt weg von charismatischen Worten, zwischenmenschlichen Sensibilitäten und psychologisch wahrhaftigen Ideen hin zu taktischen Einfällen, auch unter großem Druck, in und außerhalb der Box gedacht. Gemeinsam bleibt beiden Situationen, dass ein hohes Maß an Wahrnehmungs- und Vorstellungskraft die Grundlagen für tolle Einfälle bieteen.

Die Güte eines Rollenspielsystems lässt sich daran messen, ob viele denkbare Aktionen von den Regeln ermöglicht werden, sei es durch eine hohe Regeldichte, die vieles abdeckt, sei es durch eine geringe Regeldichte, die viel Freiheit bietet.

Ja, Kampfregeln bilden den Bestandteil eines Fantasy-Spiels, der von vielen Spielenden erwartet wird. ... Ein hehres Ziel beim Design von Kampfregeln ist, Realismus, Anschaulichkeit und schnelle Handhabung des Systems auf einen Nenner zu bringen. Im besten Fall wird in den Kampfregeln den Spielenden ermöglicht, die Charakterzüge der eigenen Figuren auch in die Kämpfe hineinzutragen.
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: Der Hasgar am 21.10.2025 | 12:23
Ich würde den Abschnitt über Narration & Taktik so formulieren:

Ein Rollenspiel, in dem die Abwicklung von Kämpfen einen großen Teil der Spielhandlung einnimmt, kann ein sehr gutes Rollenspiel sein, weil es viele Ebenen des Spielens abdeckt. Denn während in sozialen Begegnungen sich den Spielenden Gelegenheiten bieten, die Rolle der eigenen Spielfiguren auszugestalten, darzustellen, vielleicht sogar mal schauszuspielen, ergänzen kämpferische Konflikte die Gelegenheiten, in denen sich die eigenen Figuren mit Taten beweisen können.

In Kampfsituationen zählen die Worte weniger - obwohl auch schon gut platzierte Worte einen Umschwung in Kämpfen herbeigeführt haben - und die Taten sind entscheidender. Die Kreativität wechselt weg von charismatischen Worten, zwischenmenschlichen Sensibilitäten und psychologisch wahrhaftigen Ideen hin zu taktischen Einfällen, auch unter großem Druck, in und außerhalb der Box gedacht. Gemeinsam bleibt beiden Situationen, dass ein hohes Maß an Wahrnehmungs- und Vorstellungskraft die Grundlagen für tolle Einfälle bieteen.

Die Güte eines Rollenspielsystems lässt sich daran messen, ob viele denkbare Aktionen von den Regeln ermöglicht werden, sei es durch eine hohe Regeldichte, die vieles abdeckt, sei es durch eine geringe Regeldichte, die viel Freiheit bietet.

Ja, Kampfregeln bilden den Bestandteil eines Fantasy-Spiels, der von vielen Spielenden erwartet wird. ... Ein hehres Ziel beim Design von Kampfregeln ist, Realismus, Anschaulichkeit und schnelle Handhabung des Systems auf einen Nenner zu bringen. Im besten Fall wird in den Kampfregeln den Spielenden ermöglicht, die Charakterzüge der eigenen Figuren auch in die Kämpfe hineinzutragen.


Chapeau... Wirklich sehr schön geschrieben, Zed. Kann ich voll unterschreiben...
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: Megavolt am 21.10.2025 | 14:46
Bei rundenbasierten Kämpfen gibt es keinen Druck. Man kann zwischenrein eine Pizza bestellen, ihre Lieferung abwarten und sie aufessen. Oder gleich heimgehen und erst nächsten Freitag weitermachen. Der Kampf ist ganz offensichtlich der Teil des Spiels, wo man am wenigsten 'originell' sein kann, weil er mit Abstand am stärksten reguliert ist. Und irgendwie ist es auch keine "Tat" des Spielers, wenn er höher als 14 würfeln soll und es tatsächlich schafft. Zudem ist zu oft eh alles fake bzw. es wird auf die eine oder ander Art geschummelt.

Wenn sich die Güte eines Regelsystems an der Präzision der Simulation ablesen lassen soll, dann gnade uns allen Gott.  ~;D

Habt Spaß an Kämpfen, aber ich klinke mich hier aus, ich sehe keinerlei gemeinsame Basis. Reizvolle taktische Auseinandersetzungen sehe ich idealtypisch bei Company of Heroes 3 realisiert, das ist der Zenit einer dreißigjährigen Entwicklung der Echtzeitstrategiespiele. Kämpfe im Rollenspiel könnten davon nicht weiter entfernt sein.
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: Zed am 21.10.2025 | 15:10
Geh halt mal auf die Dreieich demnächst?

Das würde ich mal machen, auch um einige :T: nys persönlich zu treffen, aber die Dreieich liegt immer eine Woche vor meiner Jahreshauptveranstaltung.
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: Der Hasgar am 21.10.2025 | 15:39
Bei rundenbasierten Kämpfen gibt es keinen Druck. Man kann zwischenrein eine Pizza bestellen, ihre Lieferung abwarten und sie aufessen. Oder gleich heimgehen und erst nächsten Freitag weitermachen. Der Kampf ist ganz offensichtlich der Teil des Spiels, wo man am wenigsten 'originell' sein kann, weil er mit Abstand am stärksten reguliert ist. Und irgendwie ist es auch keine "Tat" des Spielers, wenn er höher als 14 würfeln soll und es tatsächlich schafft. Zudem ist zu oft eh alles fake bzw. es wird auf die eine oder ander Art geschummelt.

Wenn sich die Güte eines Regelsystems an der Präzision der Simulation ablesen lassen soll, dann gnade uns allen Gott.  ~;D

Habt Spaß an Kämpfen, aber ich klinke mich hier aus, ich sehe keinerlei gemeinsame Basis. Reizvolle taktische Auseinandersetzungen sehe ich idealtypisch bei Company of Heroes 3 realisiert, das ist der Zenit einer dreißigjährigen Entwicklung der Echtzeitstrategiespiele. Kämpfe im Rollenspiel könnten davon nicht weiter entfernt sein.

Ach Martin :)

Mir persönlich geht es nicht so sehr um Taktik, sondern um Expression und geile Szenen. Kämpfe sind als Ereignisse cool, weil sich dort Action umsetzen lässt. Wenn ein Regelsystem dabei mehr bietet als "ich hau drauf", ist das ebenfalls cool. Ein bisschen Taktik ist ok, aber es geht eigentlich mehr darum, dass ich meinen SC dabei richtig darstellen kann:

- Bin ich "das Monster" mit dem Riesenhammer, bei dessen Kampfschrei sich schon die ersten in die Hose machen?

- Bin ich "Mr. Klingentänzer", der durch die Reihen tanzt und die Gegner am Fließband ritzt?

- Bin ich "das Bollwerk", dass so lange stehen bleibt, bis alle Dorfbewohner gerettet wurden?

Auch meiner Meinung nach soll rundenbasierter Kampf nicht so laufen, dass jemand dran ist und danach 30 Minuten warten muss, bis es weiter geht. Es soll flott gehen und auch das Endresultat sollte nach einer gewissen Zeit (bei normalen Kämpfen maximal 30-40 Minuten, bei Endkämpfen gerne auch mal länger) feststehen.

Wer Deinen Podcast kennt weiß ja, dass Du massiv DSA3-geschädigt bist, wo Kontrahenten mit 1W6+4-Waffen auf ihren 100 LP-Polstern rumgekloppt haben und es kaum Möglichkeiten gab, das besser hinzubekommen. So soll es natürlich nicht laufen.

Aber wenn ich mich frage, warum ich überhaupt gerne Pen and Paper mache, ist einer der Punkte, dass ich es mag, ein bestimmtes Bild eines SCs am Tisch umzusetzen. Ich mag es, wenn ich stoisch sein kann oder der Typ bin, der immer nen kleinen Spott auf der Zunge hat. Ich liebe es, wenn ich in bester "Bud Spencer"-Manier den Planwagen allein anheben kann, damit meine Gefährten das Rad wechseln können :) Aber ich mag es eben auch, der "Yoda-Flummi"-Kämpfer zu sein, der es fertigbringt, gegen 5 kleinere Gegner gleichzeitig zu bestehen, in denen er ihnen immer wieder ausweicht und sie nacheinander zermürbt...

Wenn ein Kampfsystem es mir ermöglicht, solche Szenen zu spielen, ohne die einfach zu erzählen (es braucht also einen Zufallsmechanismus, der von den Fähigkeiten der Figur abhängt), bin ich glücklich.
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: Megavolt am 21.10.2025 | 15:51
Ach Martin :)

 ~;D

Aber vielen Dank, dass mir mein schwerer DSA3 Schaden anerkannt wird, das ist schon mal der erste Schritt.
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: Zed am 21.10.2025 | 15:59
(https://external-content.duckduckgo.com/iu/?u=https%3A%2F%2Fthvnext.bing.com%2Fth%2Fid%2FOIP.ukm6DzS0UY2GvTPk06fk9gHaE1%3Fcb%3D12%26pid%3DApi&f=1&ipt=0a30a26c02a34262e9ebe5694f81c64e79b501014ee8a103eaadc54ecb9924e8&ipo=images)

 :)
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: unicum am 21.10.2025 | 16:00
Bei rundenbasierten Kämpfen gibt es keinen Druck. Man kann zwischenrein eine Pizza bestellen, ihre Lieferung abwarten und sie aufessen. Oder gleich heimgehen und erst nächsten Freitag weitermachen. Der Kampf ist ganz offensichtlich der Teil des Spiels, wo man am wenigsten 'originell' sein kann, weil er mit Abstand am stärksten reguliert ist. Und irgendwie ist es auch keine "Tat" des Spielers, wenn er höher als 14 würfeln soll und es tatsächlich schafft. Zudem ist zu oft eh alles fake bzw. es wird auf die eine oder ander Art geschummelt.

Wenn sich die Güte eines Regelsystems an der Präzision der Simulation ablesen lassen soll, dann gnade uns allen Gott.  ~;D

Habt Spaß an Kämpfen, aber ich klinke mich hier aus, ich sehe keinerlei gemeinsame Basis. Reizvolle taktische Auseinandersetzungen sehe ich idealtypisch bei Company of Heroes 3 realisiert, das ist der Zenit einer dreißigjährigen Entwicklung der Echtzeitstrategiespiele. Kämpfe im Rollenspiel könnten davon nicht weiter entfernt sein.

Ich glaub du bist da irgendwie tief traumatisiert,...

Ruft die Rollenspielploizei!Psyciater!

War es Pheonix Command? (https://www.youtube.com/watch?v=uP2zLKJBLqQ) Denn wenn nach deiner Prämisse
Wenn sich die Güte eines Regelsystems an der Präzision der Simulation ablesen lassen soll, dann gnade uns allen Gott.  ~;D
ist das einfach das beste System ever,...

btw: So schlimm ist PC nicht mal, es ist nur eben leider nur mit absoluten vollnerds spielbar und die sind selten.

...

Davon abgesehen: Wie wichtig Kämpfe sind ist bei mir eine Sache des Systemes, wenn es so ein System ist das du da beschreibst dann sind Kämpfe extremst unwichtig, wenn ich aber eines habe das auf die Spieler eingeht oder etwas was ich an der 2nd Ed von 7te see sehr inovativ fand: Man bekommt einen Bonus wenn man in einer Runde etwas neues macht - also jede runde immer die gleiche Aktion "Ich steche mit dem Degen zu" ist nicht unbedingt das beste was man machen kann.

Träge Kämpfe liegen aber imho auch an Spielern die unmotiviert sind, gerade wenn es ein rundenbasiertes System ist weis ich eigentlich schon immer was ich mache und ärgere mich dann wenn jemand erst wenn er/sie dran ist anfängt im Regelbuch zu blättern was für optionen sie/er hat, wie ein zauber funktioniert oder wie man eine Waffe nachlädt. Das habe ich als die obersten Bremsen im Kampf erlebt, da helfen auch inovative Systeme nicht. Da hilft nur - keine Kämpfe machen, aber selbst da ist es dann so wenn fragliche Figur etwas tun soll kommt von der/dem Spieler/in "Wie mach ich das?" :augenrollen: "Wir spielen jezt seit 5 Jahren alle 14 Tage System X,..."
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: Megavolt am 21.10.2025 | 16:05
Wenn Kämpfe keine totale Zumutung sind, dann sind sie im besten Fall immer noch nur dumme Minigames, die stören. Spielt halt dreimal am Abend zwischen rein ins richtige Rollenspiel ein kleines Kniffel-Turnier, dann habt ihr das Gleiche in Grün: Ihr dürft würfeln und voll krass entscheiden, ob ihr auf die Fünfer geht oder auf die Zweier.
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: Quaint am 21.10.2025 | 16:22
Ok, offenbar bin ich auch voll dumm, wenn ich halt gerne ab und zu mal nen schönen Kampf im Rpg hab. Wolltest du dich nicht hier ausklinken?
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: Der Hasgar am 21.10.2025 | 16:23
Wenn Kämpfe keine totale Zumutung sind, dann sind sie im besten Fall immer noch nur dumme Minigames, die stören. Spielt halt dreimal am Abend zwischen rein ins richtige Rollenspiel ein kleines Kniffel-Turnier, dann habt ihr das Gleiche in Grün: Ihr dürft würfeln und voll krass entscheiden, ob ihr auf die Fünfer geht oder auf die Zweier.

Aber mit der Argumentation könntest du ja jede Situation eines Rollenspiels beschreiben, in der eine Art Wettbewerb stattfindet:

- zwei Kontrahenten machen Armdrücken. Stärke-Proben gegeneinander - langweiliges Mini-Game
- Verfolgungsjagden: langweiliges Minigame
- Rätsel lösen: Langweiliges Minigame für die Spieler (nicht die SCs)
usw...

Das Problem an Kniffel ist, dass es mir irgendwie die Immersion kaputtmacht :) Ich mag es, vor meinem inneren Auge einen Film laufen zu lassen von der Konfrontation - so wie in allen anderen RPG-Situationen auch...
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: Megavolt am 21.10.2025 | 16:31
Das Problem an Kniffel ist, dass es mir irgendwie die Immersion kaputtmacht :)

Also eigentlich kämpfst du ja auch bei Kämpfen im Rollenspiel nicht wirklich, sondern musst dich stattdessen selbst in einen Zustand der Immersion versetzen, während vor dir irgendwelche nummerierten Plastikbrocken über einen mit Chipstüten zugemüllten Tisch klackern. Du redest dir nur ein, du würdest vor dem Thron der Elfenkönigin zum Beweis deiner Liebe ein Duell ausfechten, aber das passiert in Wirklichkeit gar nicht. Da könnte man genauso gut auch drum kniffeln. Jeder müsste wenger Regeln lernen, es wäre neulingsfreundlicher und wenn ein Mitspieler aufstehen und sagen will: "Kniffel, so ein Quatsch, viel Spaß noch, ich gehe mal weiter", das ist sozial allgemein akzeptiert. Es hätte nur Vorteile.
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: Sashael am 21.10.2025 | 16:48
Du wolltest dich ausklinken.

Deine Aversion gegen Kämpfe teilt hier niemand und die meisten finden die allem.Anschein nach spannend.

Du hast deinen persönlichen Standpunkt recht klar gemacht. Du driftest aber immer mehr ins Gestänkere ab.

Nur mal als Hinweis.
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: gunware am 21.10.2025 | 16:57
Bei den Kiesows Worten
"Ein Rollenspiel, in dem die Abwicklung von Kämpfen den größten Teil der Spielhandlung einnimmt, kann kein gutes Rollenspiel sein,
wusste ich schon, dass für mich nichts interessantes und relevantes dabei rauskommen kann.

aber das passiert in Wirklichkeit gar nicht. Da könnte man genauso gut auch drum kniffeln. Jeder müsste wenger Regeln lernen,
Das wäre doch keine Verbesserung, Gerade die Regeln sind es, die ein System interessant für mich machen. Denn die Regeln helfen dabei, sich vorzustellen, was in der imaginären Welt passiert. Und darum geht es mir im RollenSPIEL.
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: Der Hasgar am 21.10.2025 | 17:08
Also eigentlich kämpfst du ja auch bei Kämpfen im Rollenspiel nicht wirklich, sondern musst dich stattdessen selbst in einen Zustand der Immersion versetzen, während vor dir irgendwelche nummerierten Plastikbrocken über einen mit Chipstüten zugemüllten Tisch klackern. Du redest dir nur ein, du würdest vor dem Thron der Elfenkönigin zum Beweis deiner Liebe ein Duell ausfechten, aber das passiert in Wirklichkeit gar nicht. Da könnte man genauso gut auch drum kniffeln. Jeder müsste wenger Regeln lernen, es wäre neulingsfreundlicher und wenn ein Mitspieler aufstehen und sagen will: "Kniffel, so ein Quatsch, viel Spaß noch, ich gehe mal weiter", das ist sozial allgemein akzeptiert. Es hätte nur Vorteile.

Naja, wie gesagt. Das könntest Du aber für jedes Regelkonstrukt im Rollenspiel erwähnen. Im Idealfall spielst Du dann halt einfach extrem erzähllastige Spiele bis hin zum Impro-Theater. Ist ja cool, aber da würde ich zum Beispiel nicht mitspielen wollen:

"Ich ramme ihm mein Kurzschwert in den Bauch!"

"Also das geht ja gar nicht, weil er eine monströse Plattenrüstung trägt"

"Doch, ich finde die eine Stelle, wo das geht"

"Er verteidigt das!"

"Ich bin aber der Krieger von Superschwertistan, das kann der gar nicht parieren..."

"Hmmmm... also na dann...."

Ich weiß, dass es so nicht funktioniert, sondern es erst gar nicht so sehr in die Tiefe der Beschreibung geht oder andere Aspekte eine Rolle spielen.

Für mich gilt aber: Erfolge fühlen sich einfach hohl an, wenn ich sie mir einfach ausdenken kann. Da fehlt für mich eben einfach der Spiel-Aspekt. Es ist dieses Zusammenspiel aus meinen beabsichtigten Aktionen und dem wahrscheinlichkeitsmodifiziertem Zufallsaspekt, der das Ganze so faszinierend macht.

Kann ja jeder anders sehen, aber der Spielaspekt in Verbindung mit dem Spiel einer Rolle ist das, was diese spezielle Würze an Pen and Paper für mich ausmacht.
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: nobody@home am 21.10.2025 | 17:32
Rein subjektiv-persönlich jedenfalls sollten Kämpfe im Rollenspiel rein vom Gefühl her anteilig nicht oder zumindest nicht wesentlich mehr Zeit beanspruchen als Kampfszenen in einer Geschichte/einem Film/einer Serienfolge/was-auch-sonst-noch es auch tun. Kampfspiel rein um seiner selbst willen ist für mich einfach schon wieder ein anderes Hobby.

Und damit verbunden gehen dann eben auch ein paar Ansprüche an die Kampfregeln fürs Rollenspiel daher -- etwa, daß die meisten Kämpfe schon grundsätzlich relativ schnell abwickelbar sein sollen, um bei Bedarf auch mehrere in eine Sitzung oder zumindest ein Abenteuer packen zu können und trotzdem noch genug Zeit für den Rest des Spiels übrig zu lassen. Gleichzeitig sollen sie natürlich aber auch unterhaltsam bleiben (denn wer tut sich Langeweile schon freiwillig an, egal, ob nur zwei, drei Würfel rollen oder zweihundert?), sollten also aus meiner Sicht wenigstens ein paar konkrete und intuitive Handlungsoptionen zur Beeinflussung des Kampfausgangs über nur Draufhauen allein hinaus anbieten, deren Einsatz sich seinerseits lohnt. Was es dagegen mMn nicht braucht, sind Details und Extraspezialregeln für alle möglichen und unmöglichen Einzelfälle, zwischen denen man möglicherweise noch mit monatelanger Spielerfahrung immer erst hin- und herüberlegen muß, welcher Trick in exakt der aktuellen Situation vielleicht doch noch ein kleines Fitzelchen besser sein könnte als zwei andere...und das ist ein Punkt, den viele gerade "klassisch" geprägte Systeme dummerweise recht schnell erreichen.
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: Sashael am 21.10.2025 | 18:18
Rein subjektiv-persönlich jedenfalls sollten Kämpfe im Rollenspiel rein vom Gefühl her anteilig nicht oder zumindest nicht wesentlich mehr Zeit beanspruchen als Kampfszenen in einer Geschichte/einem Film/einer Serienfolge/was-auch-sonst-noch es auch tun.
husthust
John Wick
Matrix 2
The Princess
Diverse Asia Kampffilme
 ;)

Da sind dann Kampfszenen wie in HdR The Two Towers noch ausgeklammert. Die übersteigen zwar einen gewissen Anteil an der Handlung nicht, aber wenn der Film schon über 3 Stunden lang ist, sind 50% Kampf halt auch so lang wie andere Filme insgesamt.

Ich mein, ich hab schon Sessions geleitet, wo ein Kampf auf den nächsten folgte und es war trotzdem oder vielleicht sogar deswegen spannend.

Kommt halt immer auf die zu erzählende Story an. Ich glaube nicht, dass man irgendeine Aussage hier wirklich komplett verallgemeinern kann.
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe beim Charakterbau oder der -entwicklung?
Beitrag von: Gunthar am 21.10.2025 | 18:20
Ein Aspekt, der teilweise auch hier reingehört: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe beim Charakterbau oder der -entwicklung? Früher wurden die Charaktere mit Kampfmöglichkeiten und -fähigkeiten zugestopft. Heutzutage sind meine Charaktere meistens Richtung Utility angesiedelt und haben daher meistens nur noch 1 bis 3 Kampfmöglichkeiten, was sich aber interessanterweise als ausreichend herausgestellt hat.

Bitte abtrennen, falls das einen separaten Thread wert ist.
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: Zed am 21.10.2025 | 18:26
husthust
John Wick
Matrix 2
The Princess
Diverse Asia Kampffilme
und viele Marvel-Filme und auch Serien: Die haben für mich eine ganz gelungene Mischung aus Charakter- und Kampfmomenten.
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: nobody@home am 21.10.2025 | 18:53
husthust
John Wick
Matrix 2
The Princess
Diverse Asia Kampffilme
 ;)

Da sind dann Kampfszenen wie in HdR The Two Towers noch ausgeklammert. Die übersteigen zwar einen gewissen Anteil an der Handlung nicht, aber wenn der Film schon über 3 Stunden lang ist, sind 50% Kampf halt auch so lang wie andere Filme insgesamt.

Ich mein, ich hab schon Sessions geleitet, wo ein Kampf auf den nächsten folgte und es war trotzdem oder vielleicht sogar deswegen spannend.

Kommt halt immer auf die zu erzählende Story an. Ich glaube nicht, dass man irgendeine Aussage hier wirklich komplett verallgemeinern kann.

Ich würde sagen, 50% Kampf sind einigermaßen definitiv zuviel. Das mag mal in der einen oder anderen Folge einer Serie mit durchgehendem Handlungsbogen gehen, weil man da davon ausgehen kann, daß das Publikum bereits aus anderen Teilen weiß, wer die Beteiligten so sind und um was es überhaupt geht, aber einen eigenständigen kompletten Film, der ja auch die ganze Vor- und Nacharbeit allein stemmen muß? Ich denke, wenn da buchstäblich so lange ständig nur gekämpft würde, würde auch beim Publikum ein gewisser "Etwas weniger Kampf wäre mehr gewesen"-Eindruck hängenbleiben -- was nicht zwingend heißt, daß solche Streifen nicht trotzdem auch gedreht werden, aber ob das ihrer Popularität unbedingt so zuträglich ist, möchte ich doch leise bezweifeln. ;)
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: Sashael am 21.10.2025 | 19:35
Again:
John Wick 1-4 plus SpinOff plus afaik noch mindestens ein weiterer Film.

Filme wie Ong Bak haben ebenfalls Sequels.

Bei Filmen gibt es da tatsächlich eine nicht zu unterschätzende Nachfrage.
Im Rollenspiel stehen oft die Kampfregeln im Weg. Entweder zu langsam oder zu tödlich.

Spiele wie Feng Shui oder Outgunned versuchen das zu händeln.
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: Namo am 21.10.2025 | 20:36
Den Vergleich mit Serien oder Filmen finde ich da aber auch nicht ganz passend. Dialoge sind dort die Handlungstreibenden Elemente und sind recht ausführlich, während bei Kämpfen viele Schnitte erfolgen und die Kämpfe selten in ihrer Gänze gezeigt werden. Schon alleine das kann im Rollenspiel nur bedingt dargestellt werden bzw. möchte man ja auch nicht. Ganz abgesehen davon, dass Budget auch noch eine Rolle spielt. Da sind Kämpfe deutlich teurer wie ein Dialog zwischen zwei Personen. Das kann Rollenspiel alles viel besser ohne ein limitierendes Budget.

Irgendwie driftet die Diskussion durch Megavolts Anti Kampfhandlung aber auch ein wenig ab. Wobei es abstrus wird bei einem Spiel, bei dem eigentlich alles nur im Kopf stattfindet, sich darüber lächerlich zu machen, dass man sich den Kampf ja irgendwie vorstellen muss und die Würfelwürfe Schwerthiebe etc. wären. Ja wie soll denn Rollenspiel ohne Vorstellungskraft der Szene sonst funktionieren. Ich bin ein kleiner 1,73 Zwerg mir nicht mehr so vielen Haaren. Wenn die Spieler nur mich sehen und nicht den bedrohlichen Dämonenfürsten -so stark wie diabolisch - funktioniert Rollenspiel an sich nicht.
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: unicum am 21.10.2025 | 20:36
Als für mich ist ein Rollenspiel ganz ohne Kämpfe nichts was ich wirklich länger als Kampange spielen würde, oder anderst gesagt - ja es gibt hier und da herausfordeungen im Rollenspiel die interessant sind und keine Kämpfe aber irgendwie ist es für mich das Salz in der Suppe. Ich betone nochmal: Für mich. Aber das steht ja auch schon im Topic. Aber ja ich würde auch mal etwas anderes ausprobieren aber ich habe bisher nicht im Ansatz etwas gefunden das derart ist das es mich wirklich interessieren würde. (aber: nicht das ich danach gesucht hätte)

Als SL plane ich eh nichts absolut fest aber ich bereite mich auf 1-2 Kämpfe an einem Spielabend (6h) vor aber maximal 3 für einen ganzen Tag (12 h). Aber das sind Planungen derart das ich mir überlege "Was könnten die Spieler alles machen?" da kann dann auch mal eine 0 an Kämpfen rauskommen, ist für mich keine Tragödie wenn es 0 sind.

Selten nehme ich den "Start with Action" Ansatz und werfe die Spieler gleich am Anfang in einen Kampf. Das kommt eher vor wenn ein Kampf spät abends angetriggert wird und ich mir sage "das wird mir zu spät - spielen wir das nächste Mal". Wenn ich aber einen Plot daran binde kann es schon mal sein.
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: Namo am 21.10.2025 | 20:39
Und die Gretchenfrage dann: Wie empfinden die Spieler das bzw. wie ist die Tischstimmung wenn ihr gleich mit einem solchen Kampf startet?  ~;D Sind dann alle schneller drin oder ist das für die eher ein Abtörner?
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: Zed am 21.10.2025 | 21:04
Und die Gretchenfrage dann: Wie empfinden die Spieler das bzw. wie ist die Tischstimmung wenn ihr gleich mit einem solchen Kampf startet?  ~;D Sind dann alle schneller drin oder ist das für die eher ein Abtörner?

Ein Drehbuch-Lehrsatz, den ich mal gehört hatte, war: "Du musst die Leute zu Beginn gleich bei den <Genitalien> packen." Das muss dann kein Kampf oder Konflikt sein, aber zumindest etwas, das Fragen aufwirft, und stressvoll darf es auch sein. Critical Role Campaign 4 beginnt mit einer Hinrichtung. Ein kleines bisschen wie einer der "Fluch der Karibik"-Filme beginnt.

Das gilt natürlich nicht für jede Art von Film, aber für viele. Mit ihren actionreichen Eröffnungssequenzen folgen Bondfilme, Indiana Jones und wohl auch alle Marvel-Filme diesem Prinzip.

Dieser Drehbuch-Lehrsatz erscheint mir beim Rollenspiel nicht falsch zu sein.
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: flaschengeist am 21.10.2025 | 21:09
Ein Drehbuch-Lehrsatz, den ich mal gehört hatte, war: "Du musst die Leute zu Beginn gleich bei den <Genitalien> packen." Das muss dann kein Kampf oder Konflikt sein, aber zumindest etwas, das Fragen aufwirft, und stressvoll darf es auch sein. Critical Role Campaign 4 beginnt mit einer Hinrichtung. Ein kleines bisschen wie einer der "Fluch der Karibik"-Filme beginnt.

Das gilt natürlich nicht für jede Art von Film, aber für viele. Mit ihren actionreichen Eröffnungssequenzen folgen Bondfilme, Indiana Jones und wohl auch alle Marvel-Filme diesem Prinzip.

Dieser Drehbuch-Lehrsatz erscheint mir beim Rollenspiel nicht falsch zu sein.

+1. Ich habe mit "strong starts" nur gute Erfahrungen gemacht (und zwar als SL wie als Spieler). Daher haben sowohl das DuoDecem Einführungsabenteuer als auch das hoffentlich noch im ersten Quartal 26 publikationsreife erste lange Abenteuer beide einen entsprechenden Einstieg.
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: nobody@home am 21.10.2025 | 21:27
In medias res zu starten ist ein uralter Trick, und er ist deshalb so alt, weil er funktioniert.

Nur führt das, wenn man's logisch zu Ende denkt, eben auch dazu, daß ein Abenteuer mitten in einem Kampf einsetzen kann, der nominell in der Spielwelt schon seit einer Reihe von Runden tobt...kann man machen und spricht auch rein vom Prinzip her nichts dagegen, wird aber vermutlich mit manchen Spielen und Spielern glatter laufen als mit anderen. ;)
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: flaschengeist am 21.10.2025 | 22:35
In medias res zu starten ist ein uralter Trick, und er ist deshalb so alt, weil er funktioniert.

Nur führt das, wenn man's logisch zu Ende denkt, eben auch dazu, daß ein Abenteuer mitten in einem Kampf einsetzen kann, der nominell in der Spielwelt schon seit einer Reihe von Runden tobt...kann man machen und spricht auch rein vom Prinzip her nichts dagegen, wird aber vermutlich mit manchen Spielen und Spielern glatter laufen als mit anderen. ;)

Ja, u.a. deswegen würde ich persönlich einen in medias res Start nicht so gestalten, dass die Spieler keine Entscheidungsmöglichkeit haben sondern so, dass direkt am Anfang etwas dramatisches passiert (was dann je nach Entscheidung der Spieler zum Kampf oder einer anderen Herausforderung führen kann aber nicht muss).
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: Feuersänger am 21.10.2025 | 22:44
Ich nehme mir hiermit vor, über die nächsten 3-4 Sitzungen mal tatsächlich auf die Uhr zu gucken, aber kann freilich nicht versprechen dass ich auch immer dran denke. Falls es klappt, melde ich mich hier nochmal.

Kurzer Zwischenstand: heutige Sitzung sehr wenig Kampf, insgesamt vielleicht 15, max 20 Minuten (von ca 3,5h Spielzeit).
Dafür steht nächstes mal ein Dungeon an, da wird es dann wahrscheinlich eher andersrum aussehen.
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: Feuersänger am 22.10.2025 | 01:12
War es Pheonix Command? (https://www.youtube.com/watch?v=uP2zLKJBLqQ)

Ich schau mir grad das Video an und finde es sehr lustig. ^^
Einen analogen Eindruck hatte ich von The Riddle Of Steel, das scheint so das Pre-Modern Pendant zu PxCmd zu sein. Nämlich in dem Sinne, dass man da auch hochfein auflöst und simuliert, welche Trefferzone man anvisiert und welche Abweichung es gibt und was man tatsächlich trifft und was dann für ein Schaden verursacht wird, ob da nun der Arm abgetrennt oder der Hals aufgeschlitzt oder der Schädel zertrümmert wird... und wenn man das alles feinstgranulierend aufgelöst hat, stellt man fest dass der Getroffene daran krepiert, und auf geht's zur nächsten Zehntelsekunde...
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: Sashael am 22.10.2025 | 08:08
Das erinnert mich an eine Shadowrun 2 Verfolgunslgsjagd durch Seattle.

Am Spieltisch waren das fast zwei Stunden, in denen wir brutal durch die Stadt geheizt sind und uns wilde Gefechte mit ner Bikergang geliefert haben.

Dann haben wir ausgerechnet, dass das Ganze in SR Seattle ungefähr 30 Sekunden gedauert hat und die Höchstgeschwindigkeit war 60 km/h.

Die Berechnung von Modifikatoren für jede einzelne Handlung von 5 SC und 7 Bikern dauerte ewig.

Also, wir hatten damals schon Spaß, aber der Spaß in unserem Kopf passte eigentlich nicht mit der Spielweltrealität zusammen.

Wenn das System allen möglichen Kram klein-klein-klein simulieren will, gehen Tischzeit und Spielweltzeit oft extrem auseinander.

Wenn dann noch die Ingame-Zeit einer Kampfrunde sehr kurz gewählt ist (ich schau dich an, GURPS!), beisst sich das meiner Meinung nach dann auch hart mit den normalen sozialen Mechaniken an einem Spieltisch.

SC, die zu Kampfbeginn nicht vor Ort sind, können nüchtern betrachtet oft nicht einmal auf den Kampflärm reagieren, bevor das Gefecht vorbei ist und ihre Spieler müssten eigentlich den Kampf aussitzen.
"Du stehst in der Schlange an der Kasse, als draußen Schüsse ertönen. Nach etwa fünfzehn Sekunden ist alles wieder ruhig. Was tust du?", während der Rest der Gang sich gerade ein tödliches Feuergefecht geliefert hat, dessen Abwicklung über eine Stunde dauerte.

Sowas möchte ich heute auch nicht mehr wirklich spielen.
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: Namo am 22.10.2025 | 09:04
Klar, das grundlegende Problem bei verregelten Kämpfen ist eben, dass die (imho egal in welchem System) niemals in Echtzeit laufen können. Was in Wirklichkeit ein Zeitraum von z.B. 10 Sekunden pro Runde ist, in der alle gleichzeitig agieren - kann am Tisch auch ohne Würfeln schon nicht funktionieren. Da sitzen neben dem SL vielleicht noch 6 Spieler. Jeder erzählt was er macht. Das muss der Reihe nach laufen und nicht wie im wirklichen Leben gleichzeitig.

Dazu kommen eben noch taktische Planungen und Überlegungen, Zauberauswahl etc. Und natürlich die Würfelwürfe selbst. Und dann haben wir noch nicht über die Handlungen der NSC gesprochen. Und wenn dann neben der sturen Regelbefolgung vielleicht auch noch ein wenig Rollenspiel dazu kommt um Atmosphäre zu schaffen - tja dann dauert das eben. Von daher finde ich Zeit für Dialoge/Erkundung zu vergleichen mit Zeit für Kämpfe schon ein wenig Äpfel mit Birnen verglichen.

Tatsächlich sehe ich auch nicht wirklich das Problem darin. Genau darum soll es ja auch in dem Thread hier gehen. Jeder spielt und gewichtet anders. Auch da gibt es kein richtig oder falsch, sondern es kommt auf die jeweilige Gruppe an. Ich nehme aus den Beiträgen hier schon extrem viel horizonterweiterndes mit. Ich lebe ja schon auch in einer eigenen Blase, da ich ähnlich wie Zed auch nur noch eine langjährige Gruppe habe. Und das ist halt schön. Mann ist aufeinander eingespielt und spielt eben auch seinen "Stiefel" herunter der jedem Spaß macht. Mann versucht auch mal einen anderen Stiefel um Abwechslung herein zu bringen. Dass es aber Menschen gibt, die anstelle eines Stiefels lieber einen Laufschuh anziehen ist für mich spannend. (oje, ich habe es heute mit seltsamen Vergleichen).

Hier im Thread - auch in Beiträgen von vor 15 Jahren - ist ja auch quasi die komplette Bandbreite vertreten. Von einem immer wieder gerne von der rollenspielenden, Laienschauspielbühne zündelnden Megavolt (ich mag deine gewollt provokativen Beiträge sehr gerne, da ich mir richtig vorstellen kann, wie du mit einem diabolischen Lächeln vorm Monitor sitzt und dich freust mal wieder Schwung ins Tanelron zu bringen) bei dem Kämpfe keine Rolle spielen bzw. etwas ernstzunehemendere Kommentare die in diese Richtung gehen, über viele Beiträge in der Mitte, hin zu einem Beitrag der offen zugibt, dass er eigentlich nur wegen der Kämpfe spielt und die Story dazwischen nur dem Hinleiten zu Kämpfen dient.

Toll unser Hobby. Da findet doch jeder etwas.
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe beim Charakterbau oder der -entwicklung?
Beitrag von: nobody@home am 22.10.2025 | 09:13
Ein Aspekt, der teilweise auch hier reingehört: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe beim Charakterbau oder der -entwicklung? Früher wurden die Charaktere mit Kampfmöglichkeiten und -fähigkeiten zugestopft. Heutzutage sind meine Charaktere meistens Richtung Utility angesiedelt und haben daher meistens nur noch 1 bis 3 Kampfmöglichkeiten, was sich aber interessanterweise als ausreichend herausgestellt hat.

Bitte abtrennen, falls das einen separaten Thread wert ist.

Hängt natürlich ein Stück weit davon ab, was wir eigentlich spielen wollen. Eine Dungeoncrawler- oder Kung-Fu-Kampagne verlangt natürlich praktisch schon ab Werk nach Charakteren, die im Vermöbeln aller möglichen Gegner zumindest "gut genug" sind, aber auf der anderen Seite erwarte ich von einem Kinderdetektiv a la 1W6 Freunde normalerweise nicht, daß er reihenweise erwachsene Kriminelle (und dann am besten noch ausgewachsene Schlägertypen) auf die Bretter schicken soll, und auch Sternenflottenpersonal besteht eher nicht so aus Profikillern.

Aber halbwegs "allgemein" betrachtet und persönlich? Da sind Kämpfe zwar etwas, vor dem ich mit meinem Charakter keine übertriebene Angst haben will, gleich das ganze Team zu blamieren (d.h., auch der Buchhaltertyp hat im Zweifelsfall schon mal geboxt oder ein paar Stunden Hobbyschießerei betrieben), aber so richtig im Fokus stehen sie vom Charakterbau her höchstens dann, wenn er eben auch der ganz große Kämpfer der Gruppe sein soll...und selbst der darf ruhig auch "in Zivil" noch ein paar andere Sachen können, wenn gerade mal nicht gekämpft wird. :)
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: Namo am 22.10.2025 | 09:40
Hm, wenn du von einem Buchhaltertypen oder Kinderdetektiven schreibst, entsteht in mir auch in dem Zusammenhang folgende weiterführende Frage:

Gewichtet ihr Kämpfe unterschiedlich in:

1. Fantasyrollenspielen
2. SciFi (Marke Star Wars, Traveler etc. Shadow run würde ich vielleicht schon eher zu 3. zählen.)
3. "unsere Welt Szenarien" (ich kenne den korrekten Begriff nicht, meine hier aber spielen in unserem Zeitrahmen, also in unserer Realwelt, nähere Zukunft und nähere Vergangenheit bei der die Welt annähernd so ist wie aktuell (jeweils +- 100 Jahre ohne jetzt Fallout, was für mich schon wieder zu 2. zählen würde, Cthulhu und Vampire aber schon)

Zu 1. würde ich zum Beispiel theoretisch viel natürlicher zu Zufallsbegegnungen - die oftmals in Kämpfen münden würden - greifen wie in 3.

Würde eine solche Einteilung gegebenenfalls einen deutlichen Unterschied machen, so dass wir alle vielleicht gar nicht ganz so weit auseinanderliegen.
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: 1of3 am 22.10.2025 | 09:45
Würde eine solche Einteilung gegebenenfalls einen deutlichen Unterschied machen, so dass wir alle vielleicht gar nicht ganz so weit auseinanderliegen.

Ich bin sicher solche Fragen haben massiven Einfluss. Es ist eben auch ein Unterschied ob ich Dungeon Fantasy mit Dungeonworld, D&D4 oder Cairn spiele.

Das ist letztlich bei allen diesen Fragen so. "Wie spielst du?" trägt regelmäßig implizit die Frage mit sich: "Welches Spiel spielst du?"
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: Feuersänger am 22.10.2025 | 13:42
Am Spieltisch waren das fast zwei Stunden, in denen wir brutal durch die Stadt geheizt sind und uns wilde Gefechte mit ner Bikergang geliefert haben.

Dann haben wir ausgerechnet, dass das Ganze in SR Seattle ungefähr 30 Sekunden gedauert hat und die Höchstgeschwindigkeit war 60 km/h.

 ;D
Grandios! Die krassen Go-Ganger mit ihren frisierten Rollatoren.

Zitat
SC, die zu Kampfbeginn nicht vor Ort sind, können nüchtern betrachtet oft nicht einmal auf den Kampflärm reagieren, bevor das Gefecht vorbei ist und ihre Spieler müssten eigentlich den Kampf aussitzen.

Das hast du ja auch in gängigen Fantasysystemen sehr oft. Was mit ein Grund ist, warum "voraus-scouten" nicht funktioniert und auch das nächtliche Wacheschieben ziemlich problematisch ist. Auch wenn es ein Vorkommnis gibt, ist der ganze Spuk auch mit 6-Sekunden-Kampfrunden doch meist schon vorbei, ehe der Rest der Party sich aus den Schlafsäcken geschält hat.

Aber was willste machen. Längere Kampfrunden bedeuten wieder umso höhere mögliche Bewegungsweiten, was dann wieder bei der typischen zugweisen Abwicklung -- erst macht Figur A ihren kompletten Zug und alle anderen halten solange still, dann Figur B... -- immer unbefriedigender wird. Also doch besser Ticksystem?
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: Quaint am 22.10.2025 | 13:48
Naja naja, Ticksystem... Hat mich bisher nicht so abgeholt. Zumindest bei Splittermond (wo ich am meisten damit zu tun hatte) sorgt das dafür, dass du viel Verwaltungsaufwand hast der sehr bei der Zahl der Kampfteilnehmer einschränkt. Es muss dort halt wirklich jeder seine eigene Figur auf der Leiste haben, weil sich da ständig was ändert, etwa durch aktive Abwehr. Wenn man 4 SC hat und 6 Ratlinge geht das vielleicht, aber wenn du mal größere Gegnermengen bringen willst, wird das schnell sehr träge. Mag bei anderen Ticksystemen anderst sein. Ich bring halt gern auch mal etwas größere Gegnergruppen.
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: nobody@home am 22.10.2025 | 13:52
Hm, wenn du von einem Buchhaltertypen oder Kinderdetektiven schreibst, entsteht in mir auch in dem Zusammenhang folgende weiterführende Frage:

Gewichtet ihr Kämpfe unterschiedlich in:

1. Fantasyrollenspielen
2. SciFi (Marke Star Wars, Traveler etc. Shadow run würde ich vielleicht schon eher zu 3. zählen.)
3. "unsere Welt Szenarien" (ich kenne den korrekten Begriff nicht, meine hier aber spielen in unserem Zeitrahmen, also in unserer Realwelt, nähere Zukunft und nähere Vergangenheit bei der die Welt annähernd so ist wie aktuell (jeweils +- 100 Jahre ohne jetzt Fallout, was für mich schon wieder zu 2. zählen würde, Cthulhu und Vampire aber schon)

Zu 1. würde ich zum Beispiel theoretisch viel natürlicher zu Zufallsbegegnungen - die oftmals in Kämpfen münden würden - greifen wie in 3.

Würde eine solche Einteilung gegebenenfalls einen deutlichen Unterschied machen, so dass wir alle vielleicht gar nicht ganz so weit auseinanderliegen.

Ich denke, diese spezielle Trennung macht für mich keinen großen Unterschied. Eine Kampagne kann sich ja im Fantasy-, SF-, oder "moderne Welt"-Kontext jeweils immer noch um die verschiedensten Dinge drehen und entsprechend andere Protagonistenfiguren vor andere Herausforderungen stellen; Auswirkungen sehe ich hier höchstens bei der Frage, womit eigentlich gekämpft wird, wenn's soweit ist, und selbst da gibt's ja schon Fälle, wo beispielsweise in einem SF-Setting die Leute immer noch mit Schwertern antreten. Die leuchten dann höchstens mal. ;D

Ich bin sicher solche Fragen haben massiven Einfluss. Es ist eben auch ein Unterschied ob ich Dungeon Fantasy mit Dungeonworld, D&D4 oder Cairn spiele.

Das ist letztlich bei allen diesen Fragen so. "Wie spielst du?" trägt regelmäßig implizit die Frage mit sich: "Welches Spiel spielst du?"

Hmja. Die Spielregeln hatte ich bei meinem letzten Beitrag gar nicht mal so im Auge, aber natürlich spielen die und damit insbesondere auch die in ihnen präsentierten NSC-Gegner auch mit hinein. In der klassischen D&D-Schule etwa fange ich auf Stufe 1 als ziemlicher Underdog an, den potentiell schon so ein Hutzelkobold oder eine etwas übergroße Ratte fast im Alleingang (und allein sind die ja gegen eine ganze Gruppe von Spielercharakteren so gut wie nie) recht schnell fertigmachen kann...und da das Monsterhandbuch reichlich Stoff und Abwechslung hergibt und auch die meisten spielrelevanten Nicht-Monster-NSC höherstufig sind, braucht es eine Weile und wahrscheinlich nicht unter ein bis zwei Handvoll Stufen, bis ich mich mit meinem Charakter so halbwegs als "richtiger Held, dem so schnell keiner das Wasser reicht" fühlen darf. Das prägt logischerweise, zumal durch die niedrigen Stufen so ziemlich jeder muß, aber längst nicht jede Runde die hohen überhaupt je erreicht...

In einem einigermaßen auf "Realismus" getrimmten Regelwerk ist ein SC natürlich immer ein Stück weit in Lebensgefahr, wenn er sich auf einen Kampf einläßt, weil das nun mal die Art ist, wie auch die Realität funktioniert -- da kann dann schon mal eine "bloße" Kneipenschlägerei tödlich enden oder den Charakter zumindest längerfristig ins Krankenhaus schicken sowie permanent ein paar Zähne o.ä. kosten. Auch eine Motivation, Kämpfen möglichst weiträumig aus dem Weg zu gehen...aber spielen würde ich so was normalerweise nicht wollen (oder höchstens vielleicht mal da, wo die "Gewalt ist Scheiße, okay?"-Botschaft einfach Teil des Spiels sein soll), und ich vermute mal frech, daß ich da nicht komplett allein stehe. ;)

Und letztendlich betrachte ich ganz persönlich ohne Anspruch auf Allgemeinheit Rollenspielfragen in den letzten Jahren primär schlicht durch die Fate-Brille, was dann auch wieder seine Auswirkungen hat. Wenn Konflikte gar nicht erst zwangsläufig bis zum Tod gehen, Beteiligte oder zumindest ihre Spieler jederzeit das Handtuch werfen dürfen, und Spielercharaktere als Hauptpersonen zwar nicht automatisch die Überkämpfer, aber doch den meisten einzelnen NSC der Welt ("Monster" eingeschlossen) zumindest an Gesamtkompetenz und schlichter Ausdauer ein Stück weit überlegen sind...dann läßt sich eben auch schon mal ein Kampf von SL-Seite her einfach mal so einwerfen, "weil's mal wieder etwas Äktschn braucht!", ohne daß er deswegen gleich unbedingt besonders wichtig oder gefährlich sein oder lange dauern muß. Genau für so was gibt's dann halt die "namenlosen" Szenenfüller-NSC, deren paar Werte sich obendrein mit etwas Übung leicht auch spontan aus dem Ärmel schütteln lassen. :)
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: manbehind am 24.10.2025 | 09:23
Bei den Kiesows Worten... wusste ich schon, dass für mich nichts interessantes und relevantes dabei rauskommen kann.

In deiner Antwort steckt allerdings auch weder etwas Interessantes noch etwas Relevantes ^^ Warum siehst du das so?