Tanelorn.net

Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Allgemein => Thema gestartet von: Blutschrei am 20.07.2010 | 21:55

Titel: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: Blutschrei am 20.07.2010 | 21:55
Aloha!
Ich bin mir ja relativ sicher, dass es so einen Thread schon gibt, konnte in den letzten 40 Minuten jedoch nichts dazu finden.


Der übersicht halber im Zitatkasten:
Zitat
Mal vorweg ein bischen Druck ablassen mit Threadbezug:
Der Auslöser für diesen Thread war wieder einmal eine Diskussion mit einem Bekannten, der den Kampf im Rollenspiel also "notwendiges Übel" bezeichnete, das mit atmosphärischem Spiel nichts zu tun hätte.
Seine NSCs bleiben also Schießbudenfiguren, Skizzen oder gar Bodenpläne gibt es nicht, da der Kampf ja eh so einfach wie möglich gehalten werden soll. So würfelt seine Gruppe dann wohl lustlos 40 Minuten vor sich hin (warum spielt man bei so einem Spielstil auch DSA mit allen Regeln)um dieses "Übel"hinter sich zu bringen und wieder mit Vorgartenromantik anfangen zu können.
Den Part vonwegen "Wer sich über den Triumph über einen Drachen freut ist geistig zurückgeblieben" erspare ich euch jetzt lieber ;)

Ich habe eben dagegengehalten, dass meine Kämpfe mittlerweile sehr interessant sind und - auch unterstützt durch SW - viel Rollenspiel während dem Kampf selbst geschieht, in dem sich dieSpieler verwirklichen. Und trotzdem bleibt es Kampf! Herausfordernd, spannend, regelbezogen. Und wenn der Drache dann endlich stirbt, an dem 2 Mitspieler gestorben sind wird natürlich gefeiert! Ingame wie Outgame.


Der Kampf ist für mich also elementarer Bestandteil des Rollenspiels, er ist einer der Höhepunkte und trotz dem regelwerkbedingten starken Outgame-Aspekt bleibt die Ingame-Spannung beim Kämpfen erhalten. Von Niebelungen bis Herr der Ringe, von DnD bis World of Warcraft, überall gehören Kämpfe zu Spannungsgeladenen Höhepunkten. Ich werde weiterhin versuchen meine Kämpfe interessant und innovativ zu halten und habe dabei kein Problem damit, mich an den (nicht zu unrecht beliebten) MMORPGs zu Orientieren.

Wie steht ihr zum Kampf? Wie wichtig sollte er eurer Meinung nach im Plot und am Spieltisch sein? Hättet ihr auf Dauer genausoviel Spaß an Rollenspiel ohne klassischen "Kampf"? Bleibt ihr lieber bei den klassischen 5 Goblins, die man schnell Kleinhackt und geht dann zum wesentlichen Rollenspiel über, oder darf man euch auch mal einen härteren Gegner in den Weg setzen, für den taktische Überlegungen notwendig werden?

Ich möchte einen wenig kampflastigen Spielstil hiermit keinesfalls schlechtreden, wenn die Gruppe keine Lust auf längere Taktiküberlegungen hat, ist es wohl sinnvoller die knappe Zeit mit dem zu verbringen, was der Gruppe wirklich Spaß macht. Es geht mir hierbei nur um eure Erfahrungen und Vorlieben.
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: Eulenspiegel am 20.07.2010 | 22:05
Kommt auf das System und das Setting drauf an:
Bei D&D4 hat der Kampf einen sehr sehr hohen Stellenwert bei uns: Wir verbringen über die Hälfte der Zeit mit Kämpfen.

Bei Mage (World of Darkness) hat der Kampf einen komplett untergeordneten Stellenwert: Es kommt vielleicht alle 3-4 Spielabende mal zu einem Kampf. (Der dann in 5 Minuten abgehandelt wird.)

Das sind so die beiden Extreme. Bei den anderen Regelsystemen liege ich irgendwo dazwischen.
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: ErikErikson am 20.07.2010 | 22:05
Mir gehen Kämpfe auf die Nerven. Ich spiel sie nur noch, weil meine Spieler sie mögen. Besonders lange Kämpfe kann ich gar nicht ab.
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: Ein am 20.07.2010 | 22:07
Rollenspiel entspringt dem Sword-&-Sorcery-Genre, daher gehört Kampf zum festen Tropus des Hobbies. Nicht umsonst behandeln viele Rollenspiel das Thema Kampf mit besonders viel Aufmerksamkeit.

Kampf ist obendrein eine wichtige Form des Eskapismus, denn im Realleben ist das Nutzen von Gewalt zur Konfliktlösung nicht nur moralisch, sondern auch juristisch verboten.

Von den großen literarischen Vorbildern kann man aber auch vieles lernen. Z.B. dass er richtig dosiert sein will, nicht zu wenig (reine Exposition, nein danke), aber auch nicht zu viel (Grind, nein danke).
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: peuky74 am 20.07.2010 | 22:12
für mich haben kämpfe eine extrem hohe prioritär. zum einen befriedigen sie mein bedürfnis nach taktischer auseinandersetzung, zum anderen gehört für mich eskalation in gewalttätigkeit zu guter unterhaltung
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 20.07.2010 | 22:21
Kämpfe gehören für mich auf jeden Fall dazu! Aber ich habe lieber Qualität statt Quantität. Der Gegner ist fast egal, aber es muss eine Herausforderung sein. Daher mag ich Kämpfe auf freier Fläche und mit offenem Schlagabtausch wenig. Auch 5 Gobbos können einen richtig herausfordern - und somit Spaß machen - wenn die Umstände (v.a. Gelände) passen.
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: Korig am 20.07.2010 | 22:29
Kommt auf das System an. Wenn das System schnelle übersichtliche kämpfe ermöglicht (4E, Savage Worlds, Dragon Age) dann ist Kampf auch gerne gesehen. Im Schnitt haben wir aber nicht mehr wie 1 bis maximal 2 Kämpfe pro Abend. Der sollte auch nicht länger wie 30 bis 45 Minuten sein, da ich schon gemerkt habe, dass das meine Spieler nicht unbedingt mögen.


Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: Captain am 20.07.2010 | 22:29
Für mich kommt das sehr stark drauf an, was ich grad spiele und welche Dynamik das Spiel gerade hat. Ich spiele oft erzähllastige Spiele in denen eher soziale Konflikte passieren und weniger Kämpfe. In diesen halt ich die Kämpfe schon sehr knapp, weil sie dort praktisch keiner wirklich braucht. Ich hab auch schon militärische Runden gespielt (Military-SF) in denen in solchen Fällen vor allem taktische Aspekte eine Rolle gespielt haben, das Kämpfen an sich aber dann zur Nebensache mutiert ist (war überraschend für mich). Und ich spiele auch häufig cinematische Actionrunden. Und in denen sind Actionsequenzen, zu denen Kämpfe ja zählen, ein Mittel zur Plotgestaltung. Also eine sehr zentrale Sache, die in keiner Weise abgefrühstückt werden sollte.
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: Oberkampf am 20.07.2010 | 22:34
Also für mich persönlich gilt: Kämpfe sind ein zentraler Bestandteil im Rollenspiel.

Für mich ist es eine der Spannungsquellen im Rollenspiel, dass ich eben nicht weiß, ob mein Charakter davonkommt oder nicht. Deswegen mag ich das Zufallselement. Außerdem habe ich wirklich Spaß daran, um meinen Charakter zu zittern oder mich über den Sieg über ein Monster zu freuen.

Ich könnte aber auch mit gut ausgearbeiteten "Social Challenges" oder "Mental Challenges" leben, solange nach einigermaßen brauchbaren Regeln gewürfelt wird und Spielerentscheidungen ("Taktik") einen Beitrag zu Sieg oder Niederlage leisten. Beispielsweise in einem "Anwaltsetting", in dem es nicht so sehr auf körperliche Auseinandersetzungen ankommt, sondern eher auf Wortgefechte wie in amerikanischen Anwaltsserien.

Es gibt allerdings Systeme, bei denen mir Kämpfe keinen Spaß machen und ich mich als Spieler oder SL sogar richtig davor zu drücken versuche. Am Schlimmsten (für mich) war das bei V:tM, aber auch das alte DSA habe ich in erster Linie wegen der Kampfregeln nicht mehr spielen wollen (aktive Parade  :P ). (Und bisher konnte mich hinsichtlich DSA niemand überzeugen, dass die Regeln irgendwo besser geworden sind.)

Ich mag Systeme, bei denen einzelne Kämpfe nicht zu viel Spielzeit verschlingen (ca. 30 min, größere Kämpfe 1 h), einen gewissen taktischen Anspruch haben, in denen außerdem alle Spieler (Charaktere) am Kampf beteiligt sind und sich einbringen können. Ich mag Systeme, in denen die Charaktere ausbalanciert sind, die Spieler mehrere Optionen haben und die Regeln einigermaßen flüssiges Spiel erlauben.

Ich bevorzuge Spielabende mit 3 knackigen Kämpfen, möglichst liebevoll ausgearbeitet, mit Optionen für die Charaktere. Dazu die Möglichkeit, 1 oder 2 Kämpfe zu umgehen oder zu provozieren (was je nach Setting und System Sinn ergibt). Am Liebsten Kämpfe ich, wenn ich als Spieler (oder SL) einigermaßen wach bin. Lange Rollenspieltreffen, in denen der Endkampf als "Höhepunkt" nach 24 Uhr nachts (und nach ermüdender Detektivarbeit) beginnt, begeistern mich nicht so sehr.

Manchmal habe ich das Gefühl, dass für viele Rollenspieler Kämpfe nicht mehr so richtig zum Rollenspiel dazugehören. Spielleiter, die ihre Story, Spieler ihre Charaktere nicht riskieren wollen...
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: Bad Horse am 20.07.2010 | 22:36
So ganz ohne Kampf wird´s irgendwann langweilig. Ich habe nichts dagegen, wenn ein Abenteuer nicht per Kampf gelöst wird, versuche aber durchaus, in den Abenteuern, die ich leite, entsprechendes Eskalationspotential einzubauen.
Und da ich ganz gern kampfkompetente Charaktere spiele, will ich mit denen in der Richtung natürlich auch gern glänzen.

@Wolf: Nach der Logik deines Bekannten ist damit fast jeder, der sich über einen Sieg bei einem Spiel mit Glücksfaktor freut, geistig behindert.

@Ein: "Tropus (http://de.wikipedia.org/wiki/Tropus_(Rhetorik))"? Klingt nach re-Latinisierung eines englischen Begriffs...  ;)
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: Feuersänger am 20.07.2010 | 22:37
Kämpfe machen Spaß und gehören dazu! Kampfloses Rollenspiel langweilt mich ziemlich schnell.

Natürlich würde ein ununterbrochenes Gebashe irgendwann auch langweilig werden.
Aber ich sag mal, so bis ca. 50% der Spielzeit darf meinetwegen Kampf sein.

In der Praxis haben wir derzeit pro Spielabend normalerweise zwei Kämpfe, einen kleineren und einen größeren. Plus eventuell kleinere Scharmützel, die in 1-2 Runden überstanden sind.

Halt, Moment, was vergessen. Es kommt natürlich aufs Setting an. In unserer Cyberpunk-Runde (bzw. Shadowrun), derzeit dormant, hatten wir die ersten paar Runs überhaupt keine Kämpfe -- weil die Runs eben ziemlich gut geklappt haben, sodass es keine Notwendigkeit gab. Das fand ich auch toll; da wurde die Spannung halt durch eben die Planung des Runs, Fertigkeitsproben etc. erzeugt.
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: Yellow am 20.07.2010 | 22:43
Wie wichtig Kämpfe sind, hängt von der Kampagne. Beim Vampire-Intrigenspiel sind Kämpfe eher Nebensache. bei einer von Bushi geprägten L5R-Kampagne während des Clan-Krieges hingegen stehen Kämpfe jeder Art im Vordergrund.

Wichtig ist dabei, zumindest für mich persönlich, dass das System umfangreiche taktische Möglichkeiten bietet. So finde ich z.B. das DSA4-Kampfsystem durchaus recht gut, auch wenn die Kämpfe damit durchaus mal länger dauern können. Das macht das ganze, zumindest für mich, nur interessanter.
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: Jiba am 20.07.2010 | 22:49
Wichtig ist dabei, zumindest für mich persönlich, dass das System umfangreiche taktische Möglichkeiten bietet. So finde ich z.B. das DSA4-Kampfsystem durchaus recht gut, auch wenn die Kämpfe damit durchaus mal länger dauern können. Das macht das ganze, zumindest für mich, nur interessanter.

Bei mir umgekehrt: Für mich muss ein Kampfsystem hauptsächlich schnell, flashy und cinematisch sein... es sollte vielleicht ein bisschen Taktik mit reinkommen können, aber prinzipiell soll das Ganze von Action und Interaktion mit der Umgebung/Kreativität der Spieler getragen sein. Wenn die Abhandlung einer einzelnen Kampfrunde sich zieht wie Kaugummi, fang ich an zu gähnen.

Bei mir ist es auch settingabhängig, aber die meisten Settings, die ich so zocke kommen ohne die obligatorischen Handgreiflichkeiten nicht aus. Wobei Action-Szenen allgemein auch mal Kämpfe ersetzen können, wenn sie gut gemacht sind. Zu viele Kämpfe sind auch nervig. Ich versuche meistens mindestens 1/4 der Spielzeit mit Action und eben auch Kampf zu füllen. Kann auch mehr sein.
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: YY am 20.07.2010 | 23:13
Ich bin als Spieler bekennender Tactician/Buttkicker und leite auch entsprechend - das gilt sowohl für den SL-Stil als auch ganz grundsätzlich für die verwendeten Systeme und Settings.

Meine Plots sind je nach Tagesform von mir und meiner Runde entweder fadenscheinige Ausreden für oder kunstvolle Hinleitungen zu knackige(n) Kämpfe(n).

Größere Kämpfe sind bei mir/uns in den allermeisten Fällen Schwer- und Höhepunkt einer Sitzung.
Dabei wird auch während der Kämpfe Charakterspiel betrieben - wenn es angebracht ist.


Der einzige Grund, warum bei mir als SL in einer Sitzung nicht gekämpft wird, ist (vorzeitiger) Abbruch wegen Zeitmangel o.Ä.  ;D

OT:
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: Skele-Surtur am 20.07.2010 | 23:28
Ich will kämpfen. Ich will es nicht immer, ich will es nicht in jedem System und ich will es nicht in jedem Setting, aber generell bin ich fürs Kämpfen. Gewalt ist keine Lösung, aber ein schöner Zeitvertreib.
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: Feuersänger am 20.07.2010 | 23:36
Keine Gewalt ist auch keine Lösung.

Blood makes the grass grow!
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: Falcon am 21.07.2010 | 00:02
@Blutschrei: Ja, den Thread gab es. Guck mal bei "Umfragen", da könnte es gewesen sein.

Kampf ist für mich einer der Gründe, warum ich RPG spiele. Ich mag die Spannung und die taktisch und Strategischen Herausforderungen. Ich würde keine Kampagne ohne regelmäßige Kämpfe spielen. Dabei reicht mir einer alle 1 1/2 bis 2 Abende.

Wobei ich kampflose Actionszenen grundsätzlich als gleichwertigen Ersatz ansehe. Aber welcher SL kann schon Actionszenen?

Dabei hängt sehr viel Spass vom Regelwerk ab. Das wichtige ist aber, daß der Kampf den Spielfluss nicht aufheben darf. 2-3 Stunden Kämpfe finde ich zum Kotzen. Ich will Kämpfe übergangslos ins Spiel einbauen ohne, daß die Spieler aus dem Flow kommen. Dabei sollte ein Kampf nie mehr als 30-40Minuten dauern.
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: scrandy am 21.07.2010 | 00:27
Aber welcher SL kann schon Actionszenen?
Im ernst? Ist das echt so selten? Ich hab immer kampflose Aktionszenen drin: Verfolgungsjagten, Explosionen, Aktionen unter Zeitdruck, Einbrüche usw...
Oder meinst du was anderes?

@Topic
Kampf ist für mich auch wichtig, aber ich brauche wenn auch Qualität. Schwierige Gegner, besondere Orte/Szenarien und vor allem einen Grund der Beteiligten zu Kämpfen. Ich hab auch gerne Kämpfe mit besonderem Ziel oder während eines anderen Szenarios. Zum Beispiel der Kampf auf der fahrenden Kutsche, die Verteidigung eines Passes, Kampf während einer Flucht, taktische kurze Kämpfe beim Einbruch usw. Da ist eben jeder Kampf anders.

In jedem Fall zählt für mich aber die Atmo und die Spannung und Kreativität im Kampf und nicht der Tabletop/Taktische Aspekt.
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: Nin am 21.07.2010 | 00:30
Als Spieler interessieren mich Konflikte (die können, müssen aber nicht, in Kämpfen ausarten) - als ST orientiere ich mich an den Wünschen der SpielerInnen.
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: Blizzard am 21.07.2010 | 00:31
Kämpfe gehören zum Rollenspiel wie die Würfel. Ich mag Kämpfe, gerne auch Kämpfe, die nicht einfach "so" zu lösen sind, sondern wo sich die Spieler auch mal was einfallen lassen müssen. Ich habe aber auch schon -wenn auch wenige- Abenteuer erlebt, in denen nicht gekämpft wurde. So was darf es ab&zu auch geben, nur glaube ich, hätte ich da auf Dauer keinen Spass daran. Genau so wie ich keinen Spass daran hätte, wenn nur gekämpft werden würde. Wenn ich sowas will, dann spiele ich Diablo 2. Kämpfe machen i.d.R. einen zentralen Bestandteil meiner Abenteuer aus, aber ich versuche darauf zu achten,dass sie kein Übergewicht bekommen,sondern der Plot auch noch eine (wenn nicht gar wichtigere) Rolle im Abenteuer spielt.
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: Glgnfz am 21.07.2010 | 07:56
In meinen Spielrunden kommen fast nie Kämpfe vor. Wir spielen besonders gerne Kneipen- und Marktbesuche gründlich aus und immersieren so gründlich, dass wir meistens die Stadt gar nicht mehr verlassen.

Sollte es mal zu einer Kneipenschlägerei kommen, so regeln wir das erzählerisch und ohne Würfel.

Im Verlauf der Abenteuer erzähle ich als Spielleiter einfach, was passiert. Die Spieler wollen das so, es macht ihnen Spaß, weil ich so toll erzählen kann und die Stimmung durch Kerzen und passende Musik so atmosphärisch ist. Damit die Spielabende einheitlich verlaufen, erzähle ich deswegen auch einfach die Kämpfe, das finden wir alle am tollsten.
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: Boomer am 21.07.2010 | 07:58
Ich bin zwar nur Spieler und kein SL,
aber in den Runden in den ich Spiele D&D 3.5 und GURPS (mal Fantasy, mal Shadowrun),
kommt es wie auch schon vorher gesagt aufs System und Setting an.
In 3.5 eher als in GURPS Fantasy, aber in GURPS Shadowrun auch wieder mehr.

Trotsallem bin ich eher für Roleplay als Kämpfen, aber man kommt halt ohne nich aus.
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: Feuersänger am 21.07.2010 | 08:15
Glgi: irgendwie tu ich mich hart, das jetzt ernst zu nehmen. So von dir als Oldschool-Verfechter. *kopfkratz*
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: Wolf Sturmklinge am 21.07.2010 | 08:25
@Wolf: Nach der Logik deines Bekannten ist damit fast jeder, der sich über einen Sieg bei einem Spiel mit Glücksfaktor freut, geistig behindert.
Welcher Bekannter und mit wem redest Du?

Kämpfe gehören für mich zum Rollenspiel, wie die Butter auf's Brot. Einen Kampf sollte es am Abend schon geben, da meine Spieler diese Würfelorgien ebenfalls mögen, bekommen sie normalerweise auch einen und manchmal auch mehr.
Ich habe aber auch gelernt, daß Kämpfe nur soviel Spaß machen, wie die Mitspieler, die den Kampf bereichern. Somit hatten Kämpfe in D&D auf hohen Stufen (16+) für mich keinen Reiz mehr. Es waren Materialschlachten, eine Anhäufung aus magischen Gegenständen, Save or Die Effekten, etc.
Mit SW kam ein neues System und auch neues Feuer in die Gruppe. Die Kämpfe sind meist schneller als bei D&D, aber wir hatten auch schon Ausnahmen, die nicht ohne waren (3 Stunden)...

Kurz gesagt: Jeden Abend ein Kampf, dann kriegste keinen Krampf.
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: Sashael am 21.07.2010 | 09:22
Welcher Bekannter und mit wem redest Du?
Du hast einen schwarz-roten Avatar, Blutschrei hat einen schwarz-roten Avatar, da kann man schon mal durcheinander kommen.  ~;D

Kämpfe sind für mich nicht das Salz in der Suppe, sondern eher die Gewürze. Ohne Salz schmeckt die Suppe überhaupt nicht, ohne Gewürze schmeckt sie langweilig.  ;D
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: Falcon am 21.07.2010 | 09:43
Zitat von: Scrandy
Im ernst? Ist das echt so selten? Ich hab immer kampflose Aktionszenen drin: Verfolgungsjagten, Explosionen, Aktionen unter Zeitdruck, Einbrüche usw...
Oder meinst du was anderes?
Nein, ich meine schon dasselbe, aber komischerweise kommt so etwas bei uns nur sehr selten vor. Ich denke, daß liegt daran, daß die wenigsten Systeme dafür Regeln haben. Als wir z.b. angefangen haben SW zu spielen hatten wir auch die ein oder andere Verfolgungsjagd, aber SW hat ja auch richtige Regeln für Verfolgungsjagden.
Dann ist es so, daß sich die Actionszenen bei uns selten bis nie aus dem Zusammenhang ergeben, das sind meist nur vorbereitete Szenen des SLs.

Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: Wulfhelm am 21.07.2010 | 09:56
Kämpfe machen Spaß, wenn sie...
a) spannend sind und
b) den Spielern die Gelegenheit geben, etwas zu bewirken.

Kämpfe nach dem Motto "Tür öffnen, Monster wegmoschen, nächste Tür öffnen" sind hingegen auf Dauer recht ermüdend. Die Spannung nutzt sich ab, und das "etwas bewirken" wird zum reinen Pflichtprogramm.

Sparsamer Einsatz von Kämpfen ermöglicht es auch, die einzelnen Begegnungen gefährlicher und demzufolge spannender zu gestalten, während bei sehr vielen Kämpfen jeder einzelne eher harmlos sein muß - wenn man nicht andauernd neue Charaktere auswürfeln will.

Ich versuche* daher, Kämpfe sparsam einzusetzen. Nicht, weil die mir nicht liegen, oder weil sie Badwrongfun sind, sondern weil sie bei Überdosis ihren Reiz verlieren.

*Wenn man nicht railroadet, bleibt es halt manchmal beim Versuch.
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: Grey am 21.07.2010 | 10:19
Ich versuche* daher, Kämpfe sparsam einzusetzen. Nicht, weil die mir nicht liegen, oder weil sie Badwrongfun sind, sondern weil sie bei Überdosis ihren Reiz verlieren.
Dem kann ich mich nur anschließen. Ich liebe gut gemachte Kampfszenen, aber damit sie spannend bleiben, dürfen sie (für meinen Geschmack) nicht in "Das Monster des Tages wegwürfeln" ausarten.

Als SL bemühe ich mich, meine Kämpfe möglichst abwechslungsreich zu gestalten: mal den offenen Kampf auf freiem Feld, mal die Seeschlacht unter Einbeziehung des ganzen Schiffs als Kampfgelände (also auch Frachträume, Masten und Takelage), mal die unübersichtlichen Gäßchen mit dem einen gegnerischen Sniper, an den man erst mal rankommen muß. Und ein Monster wird ganz gewaltig davon aufgepeppt, wenn es in seinem natürlichen Lebensraum zuschlägt, wo es diverse Vorteile auf seiner Seite hat. >;D (Beispiele/Anregungen auf Anfrage.) Wenn man solche Faktoren miteinbezieht, kann man in einer Kampagne zwanzig Kämpfe ausspielen, und keiner hat dasselbe Feeling wie der andere.

Aber auch ohne Waffen kann eine Action-Szene (Verfolgungsjagd, Flutwelle, Sandsturm) gut unterhalten... und ohne Action eine Waffen-Szene. Posen und den Gegner einzuschüchtern versuchen, bis er kampflos aufgibt, kann mörderisch spannend sein.

Und wer mit "Ich bin der überlegene Rollenspieler"-Dünkeln ankommt, weil er Kampfszenen meidet, hat meiner Meinung nach einfach nur einen an der Klatsche. ::)
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: Wolf Sturmklinge am 21.07.2010 | 15:02
Du hast einen schwarz-roten Avatar, Blutschrei hat einen schwarz-roten Avatar, da kann man schon mal durcheinander kommen.  ~;D

Kämpfe sind für mich nicht das Salz in der Suppe, sondern eher die Gewürze. Ohne Salz schmeckt die Suppe überhaupt nicht, ohne Gewürze schmeckt sie langweilig.  ;D
1. Okay, verstehe.
2. Diese Sichtweise gefällt mir.
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: scrandy am 21.07.2010 | 21:31
Ich denke, daß liegt daran, daß die wenigsten Systeme dafür Regeln haben.
Das mag sein. Bei mir gibt es auch erst regelmäßig Actionszenen seit dem wir freier spielen bzw. in Mystix dafür eben regeln haben. Kann ich gut verstehen, dass das ohne Regeln schwieriger ist bzw. dass man dann einfach nicht auf die Idee kommt das auszuprobieren.

Zu meinen DSA-Zeiten als für mich Regeln auch noch wichtiger waren, habe ich auch Kämpfe strikt nach Regeln gespielt und wäre nie auf die Idee gekommen, dass man einen Kampf auch während einer Verfolgung spielen kann, allein deswegen, weil wir dann für zwei, drei Schwerthiebe während der Verfolgung immer in den Kampfmodus hätten wechseln müssen (mit Initiative und all dem Kram). So wie wir jetzt spielen hat eh alles die selben Grundregeln und man kann munter zwischen Rededuell, Kampf, Verfolgung usw. hin und her wechseln und hat dann mehr Zeit um sich um die Actioninszenierung zu kümmern.

Hat halt alles Vor- und Nachteile.
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: Falcon am 22.07.2010 | 00:04
so schwer war die Ironie dort nun aber nicht rauszulesen. (Untertreibung des Tages)
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: Naldantis am 22.07.2010 | 00:40
Also ich weiß auch den "Oster Hilly" zu schötzen, also von vorneherein kontrollierbare Kämpfe, die die Gruppe locker "abarbeiten" kann, aber mit denen sie etwas sinnvolles tun kann, z.B. ihre Provinz sichern, Schätze für die nächste Stadtbaumaßnahme erobern, etc.

Oder die 'Showfights', in denen die Charaktere deutlich überlegen sind, aber die Anforderungen an Stil und Schauspiel erfordern, weil sie die Option beeinhalten, die erwünschte Bewunderung eines NPCs zu erlangen, die unerwünschte Aufmerksamkeit eines NPCs einzubringen, eine Tarnidentität auffliegen zu lassen, die oder die eine moralische Problematik haben, z.B. weil man den leicht zu besigenden Gegner eigentlich in eine andere Rolle bringen wollte...
 
 
Titel: Re: Wie stark gewichtet ihr Kämpfe?
Beitrag von: Naldantis am 23.07.2010 | 00:39
Kannst Du erklären, warum das Oster Hilly heißt?

Ein Monster nach Wunsch, ..."Hey, DM, es ist doch Ostern, Du kannst uns ja mal ein paar Hilliies (Hill Giants) spendieren, müssen nicht mal bunt angemalt sein".