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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Allgemein => Thema gestartet von: Joerg.D am 3.09.2010 | 14:35

Titel: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: Joerg.D am 3.09.2010 | 14:35
Grund oder besser gesagt ausschlaggebender Impuls für diesen Beitrag ist eine Unart, die mir immer wieder in Tanleorn begegnet.

Spiele oder Spielstile die zu heiligen Kühen stilisiert werden und deren Gegner als Verräter an der heiligen Sache gebrandmarkt. Genau das Verhalten nervt mich ungemein, denn nicht jeder Mensch hat so einen begrenzten Horizont, dass er sich nur an einem Spiel oder Spielstil erfreuen kann.

Ja Leute ich schreibe bewusst begrenzter Horizont und ich meine das auch so, ich gebe da einen Scheiß auf die mögliche Verwarnung.

Ich weiß, dass die meisten Spieler oder sogar Gruppen einen dominierenden Stil haben, den sie über die Jahre als Standart etabliert haben. Dieser Stil liegt dem SL und der Gruppe recht gut und wird gegen Neuerungen verteidigt, weil die Gruppe das gewohnte und spaßbringende Spiel nicht missen möchte.

Mein bevorzugter Stil ist ergebnisoffen und mit einem hohen Grad an Improvisation verbunden. Die meisten Posts von mir gehen in die Richtung ergebnisoffenes Leiten und versuchen einem Tipps zu geben, wie man den Stil gut umsetzen kann. Aber ich beschäftige mich hier auch mit Sachen wie Musik zum Leiten, dem Umarbeiten von fertigen Abenteuern, den Archetypen oder der Heldenreise nach Vogeler, weil ich meinen Horizont einfach nicht auf eine Art des Spieles einengen möchte. Da drüber habe ich über lange Zeit sehr fruchtbare Gespräche mit Vash the Stampoede gehabt.

Ich spiele regelmäßig auf Cons oder privaten Treffen in Runden mit, die nicht mit meinem bevorzugten Stil in Verbindung gebracht werden können und habe da in der Regel auch viel Spaß bei. Das Treffen auf andere Stile und Vorlieben sehe ich als Bereicherung meines persönlichen Horizonts und weiß um die Synergieeffekte mit meinem Rollenspiel die ich aus solchen Begegnungen gewinnen kann.

Genau so gerne werde ich von Bekannten oder teilweise wildfremden Leuten eingeladen, um in ihrer Gruppe mal den Gast-SL zu machen und ihnen einen ordentlichen Kulturschock zu verpassen. Ja Rollenspiel geht auch anders und ich nehme oft ihre heiligen Kühe, zücke grinsend meine SL Technik-Machete und veranstalte ein blutiges Schlachtfest an dem, was für sie halt heilig ist.

Diese radikale Art zu Leiten führt oft zu dem erwarteten Kulturschock. Im erstem Moment schalten die Spieler normalerweise auf die Totalverweigerung und werden bockig wie kleine Kinder, denen man ihren Bonbon wegnimmt oder aggressiv wie ein Gläubiger, dem man erzählt, dass sein Glaube scheiße ist.

Die radikale Art zu Leiten und die Strukturen in Gruppen damit aufzubrechen zeigt in der Regel nur selten sofort eine Wirkung, aber fast alle Gruppen bei denen ich war haben im Nachhinein mal aktiv über das nachgedacht, was sie so machen und aus dem Spiel ihre eigenen Lehren gezogen. (nicht immer welche mit denen ich gerechnet hätte)

Diese Veränderungen sind es, die ich mit dem Schlachten der heiligen Kühe beabsichtige. Ich will mit dem radikalen Verhalten schocken und eingefahrene Verhaltensmuster aufreißen. Doch ich mache das nicht, weil ich meinen Stil zu spielen oder zu leiten als überlegen empfinde. Ich will den Leuten einfach zeigen, dass es jenseits des Tellerrandes immer mal wieder etwas gibt, was der Entdeckung wert sein könnte. Das heilige Kühe im Rollenspiel nutzlos sind und man auch von den oft verpönten Rollenspielen oder mit anderen Methoden Erfolg haben kann.

Wenn ich der, Spieler der mir im Spiel erzählt sein Charakter sei nun mal so, die Stances erkläre um ihn klarzumachen, dass er auch eine Verantwortung für den Plot hat, einem Spieler der ständig nach etwas fragt immer mit nein antworte, weil er das Fenster im Turm bitte mit Narrativ Truth einbauen soll oder einen Spieler der mir ständig sagt: „Mein Charakter macht das und das“ ingame ständig in Gespräche verwickle, dann folge ich nicht dem Pfad, dass ich besser bin.

Die Kuh wird nicht geschlachtet um eine vermeintliche Überlegenheit zu suggerieren. Ich will einfach, das die Leute mit dem Nachdenken anfangen und mal sehen, wie sie ihr Spiel vielleicht variieren können um langfristig mehr Spaß zu haben.

Dabei mache ich auch vor dem klassischen starken SL nicht halt, obwohl ich ihn in meinen Runden konsequent durchsetze. Das Ausprobieren von neuem oder andersartigen stellt für mich den Grundstein guten Spieles dar. Auch wenn etwas gut ist und eine Gruppe viel Spaß hat, kann man durch neue Erfahrungen den Spaß oft noch verbessern und Probleme die in der Runde oft mehr oder weniger unterschwellig vor sich hin  brodeln können relativ einfach aus der Welt geschafft werden, wenn man mal einen Block über den Tellerrand wirft und sich nicht abgrenzt.

Was mir dabei als Nebenaussage wichtig ist:

Es gibt keinen einzig wahren Stil des guten Rollenspieles. Jeder Spieler und jede Gruppe muss den Stil finden, der zu ihren Vorlieben passt. Natürlich gibt es Stile die einem befremdlich vorkommen oder auch Spieler die Hohn und Spott sozusagen magisch anziehen. Doch gerade in dem Bereich des Rollenspieles, das von außen gerne verarscht wird, sollte man nicht versuchen jemanden seine Weltsicht aufzuzwingen. Persönliche Geschmäcker sind nun mal unterschiedlich und ich konnte bis jetzt in den verschiedensten Runden immer meinen Spaß haben, wenn ich meine Vorurteile mal zurückgestellt habe.

Ein klassisches Beispiel dafür war eine Runde auf der H! Spielt. Vor einigen Jahren lockte mich ein Bekannter in eine Runde, wo ein SL saß über den ich vorher fleißig gelästert hatte. Grund war die Tatsache, dass er in einem kompletten Kampfsport Anzug über den Con lief. Glücklicherweise habe ich mich nicht aus der Runde abgelmeldet, denn der SL war gut und ich konnte viel Spaß und eine gute Technik in Bezug auf Erzählungen mit aus der Runde nehmen. Wäre ich nicht über meinen Schatten gesprungen, wäre ich weiter in meiner Welt geblieben.

Ähnlich ist es mit dem Leiten von Runden gegangen, die ich als RSP mit Table Top oder Erzählonklel pur betrachte. Langfristig werde ich diesen Stil nie durchziehen können, doch ich nehme aus jeder Runde etwas mit, was ich nutzen kann um meinen Lieblingsstil noch besser leiten zu können.

Also sage ich nicht bla bla bla ist besser als blub blub blub, (beliebige Systeme einsetzen) ich sage, das System ist gut für Leute die gerne … und achte darauf, das meine Empfehlung wertfrei bleibt.

Denn heilige Kühe und Systeme sind nur gut um sie zu schlachten oder aus ihnen zu lernen.

Dann geht es auch weiter voran mit dem Rollenspiel.
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: Scylla am 3.09.2010 | 14:44
Ja Rollenspiel geht auch anders und ich nehme oft ihre heiligen Kühe, zücke grinsend meine SL Technik-Machete und veranstalte ein blutiges Schlachtfest an dem, was für sie halt heilig ist.

Diese radikale Art zu Leiten führt oft zu dem erwarteten Kulturschock. Im erstem Moment schalten die Spieler normalerweise auf die Totalverweigerung und werden bockig wie kleine Kinder, denen man ihren Bonbon wegnimmt oder aggressiv wie ein Gläubiger, dem man erzählt, dass sein Glaube scheiße ist.
Was meinst du genau mit "schlachten"? Einfach anders leiten als bis dahin in der Gruppe gewohnt? Und was genau ist deine "radikale Art zu leiten"? Wärst du so nett, mir das genauer zu erklären?
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: Lichtbringer am 3.09.2010 | 14:48
Es gibt keinen einzig wahren Stil des guten Rollenspieles.

Das stimmt schon. Aber hast du wirklich das Gefühl, dass viele Leute der Ansicht sind, ihr Spielstil sei der einzige wahre? Meiner Erfahrung nach geht die Ursachenkette häufig eher so:
1) Jemand mag einen Spielstil sehr.
2) Er möchte anderen erklären, was er daran so toll findet und warum, um vielleicht andere dazu zu bringen, es vielleicht auch mal so auszuprobieren. (optional mit einigen ironischen Kommentaren über andere Spielstile)
3) Der Leser schließt daraus, dass jemand den eigenen Spielstil am besten findet, dass dieser jemand den Spielstil des Lesers total furchtbar findet. (eine falsche Dichotomie)
4) Deshalb wirken Argumente für einen Spielstil auf den so durch eigene Fehleinschätzung abgeschreckten Leser wie der Versuch einer Missionierung.

Fazit: Es gibt meiner Erfahrung nach viel mehr Leute, die das Gefühl haben, eine heilige Kuh zu erblicken, als Leute, die wirklich heilige Kühe vorlegen.
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: Joerg.D am 3.09.2010 | 14:52
Ich leite in der Regel komplett anders als die Gruppen das gewohnt sind.

Ein Beispiel ist im Text:

Zitat
Wenn ich der, Spieler der mir im Spiel erzählt sein Charakter sei nun mal so, die Stances erkläre um ihn klarzumachen, dass er auch eine Verantwortung für den Plot hat, einem Spieler der ständig nach etwas fragt immer mit nein antworte, weil er das Fenster im Turm bitte mit Narrativ Truth einbauen soll oder einen Spieler der mir ständig sagt: „Mein Charakter macht das und das“ ingame ständig in Gespräche verwickle, dann folge ich nicht dem Pfad, dass ich besser bin.

Weiter geht es damit, dass ich von den Spielern verlange die Regeln zu ihrem Charakter zu kennen, Spielern Aufgaben als CO SL zuweise, Fanmail Systeme benutze und alles mögliche Andere mache.

@ Lichtbringer

Ja, das Gefühl habe ich. Wenn ich sehe mit was für einer Vehemenz einige Vertreter ihre Thesen vertreten, dann kann ich nur von heiligen Kühen reden. Das ist in anderen Foren vielleicht noch schlimmer, aber trotzdem scheiße.

 
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: Maarzan am 3.09.2010 | 14:54
Beschränkten Horizont hat doch eher derjeinige, der keine anderen Stile kennt als seinen anderen und Kraft dieser Unkenntnis den Rest ablehnt.

Davon zu trennen wäre dann der generelle Unwille, sich eben solche Stile einmal anzuschauen. Das ist auch noch jedem sein Recht, beschehrt ihm aber ebenso zu recht das Etikett des beschränkten Horizonts.

Wo und wie sich jemand dann aber mit Neuem auseinandersetzt, sollte aber ganz und gar ihm selbst überlassen werden. Wer sich bewußt zu einer andersartigen Runde setzt oder gar einen entsprechenden Spielleiter einfängt, von dem kann man entsprechend annehmen, dass er in dem Moment "leidensfähig" ist (und sich der Schock in Grenzen hält, die Begeisterung unmabhängig davon allerdings ggf. auch). Bequem zu spielen, war dann aber nie Intention des Rundenbeitritts.

Wenn man aber auf Grund der offengelegten Informationen Spiel A erwarten kann, hat man auch berechtigten Ärger auf Leute, die dann ein völlig anderes Spiel B im Nachhinein präsentieren.
Das Problem sidn also nicht unterschiedliche Spielstile, sondern Leute, welche die Eigenarten der einzelnen Stile vernebeln und so Stress durch unerfüllte Erwartungen erzeugen.
Ist jemand auf Entdeckungstour, schmeckt das gefundene ggf. nicht, aber es gibt keinen Ärger, weil es eben erst gar keine entsprchenden festen Erwartungen gegeben hat (sondern wird halt unter einmaliger Erfahrung verzeichnet).
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: Lichtbringer am 3.09.2010 | 14:56
@ Lichtbringer

Ja, das Gefühl habe ich. Wenn ich sehe mit was für einer Vehemenz einige Vertreter ihre Thesen vertreten, dann kann ich nur von heiligen Kühen reden. Das ist in anderen Foren vielleicht noch schlimmer, aber trotzdem scheiße.

Kann sein. Du bist schon länger dabei. Ich merkte es nur an, weil ich es auch schon anders gesehen haben.

Mir wird auch gerne unterstellt, anderen ihren Spielstil ausreden wollte, wenn es mir vor allem darum geht, dass sie überhaupt erstmal verstehen, was meinen Spielstil auszeichnet, bevor sie es in den Wind schlagen. Man muss die Tatsachen kennen, bevor man sie verdrehen kann.
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: Darius am 3.09.2010 | 15:18
Also aus meiner persönlichen Erfahrung mit Jörg, kann ich durchaus beurteilen, dass seine Art zu leiten und ei Spiel auf zu ziehen, tatsächlich dazu geführt hat, dass ich nun etwas anders denke.

Dieses anders denken hatte bereits bei meinem ersten Treffen vom Tanelorn begonnen. Bei vielen verschiedenen SLs durfte ich unterschiedliche Arten und Stiele kennen lernen. Das hat meine heilige Kuh "Rolemaster" gründlich geschlachtet. Das heisst nicht, dass ich dieses System nun verteufele, aber ich habe erfahren, über den Tellerrand zu blicken. Dafür bin ich wirklich dankbar.

Heute abend werde ich nun versuchen meiner Stammgruppe die Schlachtung des Systems klar zu machen. Ich versuche einfach mal den Horizont der Leute zu erweitern und dadurch meinen auch zu erweitern. Mal sehen, ob ich es schaffe.  ;)
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: Scylla am 3.09.2010 | 15:19
Wenn ich das also nun richtig verstanden habe:

Du zwingst, sozusagen als "Missonar der rollenspielrischen Vielfalt", die Spieler, die konservativ-verbissen an altgewohnten und geschätzen Spielweisen festhalten, sich mit neuen Arten/Methoden etc. des Spiels auseinanderzusetzen, um verhärtete Strukturen in ihrer Sichtweise aufzubrechen.

Oder irre ich mich hier, Joerg?
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: Master Li am 3.09.2010 | 15:20
Was ich nicht ganz verstehe ist, wieso Du anderen gerne ihre Spielkultur schlachten willst. Wenn es ihnen so gefällt, dann finde ich Dein Verhalten eher destruktiv und unnötig. Wenn Du in eine funktionierende Gruppe eingeladen wirst und dann erstmal alles auf den Kopf stellst, dann finde ich das ziemlich arrogant und unhöflich. Vielleicht führt genau so etwas dazu, dass die Gruppe in Schwierigkeiten gerät. Niemand sollte gezwungen werden, das eigene Verhalten zu reflektieren.


Haben sie Probleme und wollen was ändern, dann finde ich es ok.
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: SeelenJägerTee am 3.09.2010 | 15:23
Denkst du, dass diejenigen die du ansprichst so zur Selbstreflexion fähig sind, dass dein Artikel irgend etwas bringt, abseits davon dass du dich besser fühlst?
Mal im Ernst, derjenige der seinen Stil für den einzig wahren hält ist doch gar nicht fähig mit der nötigen Distanz darüber nachzudenken, ob das denn richtig ist (bzw. sie wollen es auch gar nicht).

Wenn ich das also nun richtig verstanden habe:

Du zwingst, sozusagen als "Missonar der rollenspielrischen Vielfalt", die Spieler, die konservativ-verbissen an altgewohnten und geschätzen Spielweisen festhalten, sich mit neuen Arten/Methoden etc. des Spiels auseinanderzusetzen, um verhärtete Strukturen in ihrer Sichtweise aufzubrechen.

Oder irre ich mich hier, Joerg?
So würde ich das auch beurteilen.
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: MadMalik am 3.09.2010 | 15:24
Niemand sollte
Niemand sollte gezwungen werden, das eigene Verhalten zu reflektieren.

Zwingen kann Jörg ja niemand, aber warum sollte er sie nicht anhalten dürfen ihr eigenes Verhalten zu reflektieren?

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: Darkling ["beurlaubt"] am 3.09.2010 | 15:27
Was Master Li sagt.
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: ErikErikson am 3.09.2010 | 15:29
Was mich immer wieder wundert ist die Tatsache, das Gruppen überhaupt einen Gast-SL akzeptieren. Das kenn ich so gar nicht.
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: SeelenJägerTee am 3.09.2010 | 15:30
Was ich nicht ganz verstehe ist, wieso Du anderen gerne ihre Spielkultur schlachten willst. Wenn es ihnen so gefällt, dann finde ich Dein Verhalten eher destruktiv und unnötig. Wenn Du in eine funktionierende Gruppe eingeladen wirst und dann erstmal alles auf den Kopf stellst, dann finde ich das ziemlich arrogant und unhöflich. Vielleicht führt genau so etwas dazu, dass die Gruppe in Schwierigkeiten gerät. Niemand sollte gezwungen werden, das eigene Verhalten zu reflektieren.


Haben sie Probleme und wollen was ändern, dann finde ich es ok.
Du sagst also, dass wenn eine Gruppe einen Gast-SL einlädt, dass dieser dann bitteschön nicht so leiten darf wie er will, sondern so "wie es das Beste für die Gruppe (TM)" ist (wobei wir im Vornherein ja gar nicht wissen was das Beste für die Gruppe ist!).

Ich würde sagen. Jemand der seine Gruppe von äußeren Einflüssen abschotten will, der soll sich bitteschön keinen Gast-SL einladen.

EDIT: Wenn jemand einen Gast-SL einlädt, dann geht die Gruppe (bewusst) das Risiko ein, mit einem andersartigen Spielstiel in Kontakt zu kommen.
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: SeelenJägerTee am 3.09.2010 | 15:34
Andererseits erinnert mich dein Beitrag schon irgendwie an einen Atheisten, der gegen den Fanatismus der Kirchen wettert, aber nicht merkt, dass er auf seine eigene Art und Weise genau so fanatisch und intolerant wie die Kirchen ist.
(Dies ist nicht als Angriff gemeint.)
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: Master Li am 3.09.2010 | 15:34
Als Gast-SL ist er aber auch nicht der Big Gonzo, sondern ist Bestandteil einer Gruppe. Wenn die Gruppendynamik von ihm während des Leitens nicht geachtet wird, dann hätte ich ein Problem damit, ja. Ich weiß nicht, ob Jörg so ist, da ich ihn nicht kenne, es erschien mir nur so beim Lesen des Beitrags.
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: Ingo am 3.09.2010 | 15:35
...
Spiele oder Spielstile die zu heiligen Kühen stilisiert werden und deren Gegner als Verräter an der heiligen Sache gebrandmarkt. Genau das Verhalten nervt mich ungemein, denn nicht jeder Mensch hat so einen begrenzten Horizont, dass er sich nur an einem Spiel oder Spielstil erfreuen kann.

Kann ich gut verstehen und sehe ich genauso. Vor allen Dingen, wenn man anderen etwas vorhält.

Ich weiß, dass die meisten Spieler oder sogar Gruppen einen dominierenden Stil haben, den sie über die Jahre als Standart etabliert haben. Dieser Stil liegt dem SL und der Gruppe recht gut und wird gegen Neuerungen verteidigt, weil die Gruppe das gewohnte und spaßbringende Spiel nicht missen möchte.

Mein bevorzugter Stil ist ergebnisoffen und mit einem hohen Grad an Improvisation verbunden. Die meisten Posts von mir gehen in die Richtung ergebnisoffenes Leiten und versuchen einem Tipps zu geben, wie man den Stil gut umsetzen kann. Aber ich beschäftige mich hier auch mit Sachen wie Musik zum Leiten, dem Umarbeiten von fertigen Abenteuern, den Archetypen oder der Heldenreise nach Vogeler, weil ich meinen Horizont einfach nicht auf eine Art des Spieles einengen möchte.

Nun an dieser Stelle gehen unsere Meinungen auseinander. Ich akzeptiere nicht jeden Stil: Dungeon Crawl - Hack'n'Slay mag ich nicht und wäre an dieser Stelle auch nicht ergebnisoffen.
Das Ausprobieren finde ich persönlich wichtig, akzeptiere aber auch, wenn eine Gruppe das nicht will - Voraussetzung ist die Gesamtheit der Gruppe. Und da würde ich ihnen auch nichts aufzwingen wollen, jeden falls nicht mit dem Hackebeil. Das kann ich an dieser Stelle auch nicht nachvollziehen. Ich habe die Erfahrung gemacht, das schrittweise Veränderungen in der Regel nachhaltiger sind, als die Brechstange. Aber gut, da hat jeder seine Methoden und ich habe selbst auch eine Brechstange in meinem Werkzeugkoffer, die wie viele andere Werkzeuge dort ruht, bis ich sie wirklich mal wieder brauche.

Andererseits erinnert mich dein Beitrag schon irgendwie an einen Atheisten, der gegen den Fanatismus der Kirchen wettert, aber nicht merkt, dass er auf seine eigene Art und Weise genau so fanatisch und intolerant wie die Kirchen ist.
(Dies ist nicht als Angriff gemeint.)

Wobei das auch forentypisch ist. Ist nicht böse gemeint, da ich ja im Grundsatz eine ähnliche Sichweise habe.
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: ErikErikson am 3.09.2010 | 15:55
Kommt auch drauf an, Jörg leitet wohl auch einfach gut, wenn ich das mal so sagen darf. Also ich hab die Schnauze voll von einer bestimmten Art von Stimmungsspiel, wenn ich das nochmal mitmachen muss geh ich auf die Barrikaden. Dann geht entweder der Gast-SL oder ich.

Im übrigen ist mir das Gast SL Prinzip immer noch völlig unverständlich. Ich spiele seit 12 Jahren Rollenspiel, aber davon hab ich noch nie gehört.
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: Maarzan am 3.09.2010 | 15:59
Kommt auch drauf an, Jörg leitet wohl auch einfach gut, wenn ich das mal so sagen darf. Also ich hab die Schnauze voll von einer bestimmten Art von Stimmungsspiel, wenn ich das nochmal mitmachen muss geh ich auf die Barrikaden. Dann geht entweder der Gast-SL oder ich.

Im übrigen ist mir das Gast SL Prinzip immer noch völlig unverständlich. Ich spiele seit 12 Jahren Rollenspiel, aber davon hab ich noch nie gehört.

Was ist daran so unverständlich? Manche Leute interessieren sich von sich aus für neue Eindrücke und kommen z.B. über Foren auch mit anderen in Kontakt, welche solche Eindrücke bieten können. Da ist es doch viel effizienter sich das mal von jemandem zeigen zu lassen, der das schon kennt, als sich das alles selbst erarbeiten zumüssen, insbesondere auch was den Aufwand angeht, wenn man nicht sicher ist, ob man diese neuen Eindrücke dann auch mag oder nicht.
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: Scylla am 3.09.2010 | 16:06
Ich habe das auch noch nie gehört, Gast-SL. Ich habe noch nie einen anderen SL an eine meiner Gruppe gelassen (wozu auch...), genauso wenig wurde mir als Spieler plötzlich ein neuer SL vorgesetzt.

Was mich an der Stelle interessieren würde: Gibt´s für den Gast-SL einen Oneshot mit der Gruppe, oder leitet der einfach die Story von da an weiter, wo das letzte Mal aufgehört wurde? Im letzteren Fall würde ich Vorsicht walten lassen, sowohl als SL als auch Spieler...
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: ErikErikson am 3.09.2010 | 16:08
Was ist daran so unverständlich? Manche Leute interessieren sich von sich aus für neue Eindrücke und kommen z.B. über Foren auch mit anderen in Kontakt, welche solche Eindrücke bieten können. Da ist es doch viel effizienter sich das mal von jemandem zeigen zu lassen, der das schon kennt, als sich das alles selbst erarbeiten zumüssen, insbesondere auch was den Aufwand angeht, wenn man nicht sicher ist, ob man diese neuen Eindrücke dann auch mag oder nicht.

Mich wundert ja weniger das Prinzip an sich als die Tatsache, dasss ich noch nie davon gehört hab. Noch nie. Und ich hock nicht nur mit einer Gruppe im stillen Kämmerlein. Da dieser Erläuterungsteil im zweiten Satz aber mal wieder fliessig ignoriert wird schätze ich mal, du hast auch keine Ahnung.

Ich frag das jetzt auch nicht aus Ablehnung, sondern aus Interesse. Also brauch ich auch ne Erklärung, keine Überrredung.
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: Joerg.D am 3.09.2010 | 16:10
@ Master Li

Es geht mir weniger um das Brechen mit der Spielkultur ansich, sondern mehr um das Schlachten eben einiger der heiligen Kühe. Dem Aufzeigen, dass es auch andere Wege gibt, mit Situationen umzugehen, als sie es gewohnt sind. Da kann zu erheblich mehr Spielspaß führen, als es vorher der Fall war.

Du siehst den Punkt vielleicht nicht, aber aus irgend einem Grund werde ich ja für gewöhnlich eingeladen. Wenn in der Gruppe wirklich alles so toll ist, warum folgt dann die Einladung? Sicher nicht weil ich so toll aussehe und den Leuten den Schnaps wegsaufe.

Das du mir vorwirfst, ich sein Arrogant, damit kann ich gut leben, weil es der Wahrheit entspricht.

Ein Gast SL bringt immer Veränderungen, mit sich. Da kann man dann meiner Meinung nach gerne mal auf die Pauke hauen und in die Vollen gehen, denn man ist ja nur ein Gast. Was die Spieler später selber aus den Erfahrungen machen, bleibt ja ihnen überlassen. Du magst meinen, das man ein funktionierendes System nicht wechseln muss, solange es Spaß macht, aber für mich gehört Entwicklung mit dazu.

Was Du aber im Gesamtkontext nicht zu raffen scheinst, ist dass ich ausdrücklich sage jeder soll so spielen, wie er es will.

Ohne das andere ihm Sagen er ist wegen seiner Spielart ein Idiot.

Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: Maarzan am 3.09.2010 | 16:13
Ich kenne das (bis auf und seit einem einzelnen und bewußt nicht wiederholten Fall von Vertretungsspielleiter ) nur als Oneshot Gastspiele. Meist waren aber auch gar nicht alle Spieler einer rudne an einer solchen Darbeitung interessiert und es haben sich Interessierte aus verschiedenen Runden zum einmaligen Ausprobieren gesammelt. Die regulären Runden verliefen dann wieder im vertrauten Kreis.

Mit einer lokal vorhandenen offenen "Szene" waren aber eh einige Leute an wechselnde Zusammensetzungen (und auch daraus entstehende Seltsamkeiten) gewöhnt, dass es nicht so weit weg war, sich da auch einmal gezielt für "Bewußtseinserweiterung" mit einem Anbietenden zu treffen.
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: ErikErikson am 3.09.2010 | 16:16
Ich kenne das von großen Gruppen mit so 20 Spielern, das da hin und wieder mal jemand meistert, der sonst immer spielt. Also praktisch in einem Verein oder Vereinsartigen Kontext. Aber das tatsächlich der Sl einer Gruppe als Gast SL einer anderen, bekannten Gruppe leitet, das ist mir noch nie untergekommen. Aber hijacken wir den Thread nicht weiter, vielleicht mach ich da ne Umfrage zu auf.
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: Xemides am 3.09.2010 | 16:18
Also, in Stammrunden würde ich auch keinen Gast-SL haben wollen, nicht mal wechselnde SLen gerne, zumindest wenn ich nicht nur Spieler bin.

Wir hatten den guten Jörg auch mal als Gast-SL bei uns, aber dann mit einem neuen System.

Und wenn man nicht schon über den Tellerrand geschaut hat, was bei Beschäftigung mit einem Forum sowieso geschieht, ist das Spiel mit Jörg immer hilfreich, auf neue Ideen zu kommen. Das ist glaube ich auch das, was Jörg meint. Und das ist natürlich unabhängig von seiner Person.

Selbst wenn man seinen primären Spielstil nicht ändert, gibt einem das doch neue Ideen fürs Spiel.
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: Master Li am 3.09.2010 | 16:19
@ Master Li

Es geht mir weniger um das Brechen mit der Spielkultur ansich, sondern mehr um das Schlachten eben einiger der heiligen Kühe. Dem Aufzeigen, dass es auch andere Wege gibt, mit Situationen umzugehen, als sie es gewohnt sind. Da kann zu erheblich mehr Spielspaß führen, als es vorher der Fall war.

Du siehst den Punkt vielleicht nicht, aber aus irgend einem Grund werde ich ja für gewöhnlich eingeladen. Wenn in der Gruppe wirklich alles so toll ist, warum folgt dann die Einladung? Sicher nicht weil ich so toll aussehe und den Leuten den Schnaps wegsaufe.

Das du mir vorwirfst, ich sein Arrogant, damit kann ich gut leben, weil es der Wahrheit entspricht.

Ein Gast SL bringt immer Veränderungen, mit sich. Da kann man dann meiner Meinung nach gerne mal auf die Pauke hauen und in die Vollen gehen, denn man ist ja nur ein Gast. Was die Spieler später selber aus den Erfahrungen machen, bleibt ja ihnen überlassen. Du magst meinen, das man ein funktionierendes System nicht wechseln muss, solange es Spaß macht, aber für mich gehört Entwicklung mit dazu.

Was Du aber im Gesamtkontext nicht zu raffen scheinst, ist dass ich ausdrücklich sage jeder soll so spielen, wie er es will.

Ohne das andere ihm Sagen er ist wegen seiner Spielart ein Idiot.



Wie gesagt, ich kann das nur aus Deinem Beitrag beurteilen. Ob Du arrogant bist oder nicht, ist auch nicht sonderlich wichtig. Du darfst und kannst das alles machen. So wie Du es jetzt geschrieben hast, würde ich das ganze auch anders interpretieren. Als Gast-SL eingeladen zu sein, ist ja auch schon ein Versuch mal was anderes zu sehen und insofern auch gerechtfertigt. Dein Einleitungspost las sich aber eher so als ob Du fast selbst in bestehende Gruppen stürmst, um die zu "befreien" ~;D

Den Gesamtkodex habe ich durchaus kapiert, aber es gibt genug Leute, die Wein beten und Wasser speien ;), das hat sich nach Deinem jetzigen Beitrag in ein besseres Licht gerückt...
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: Joerg.D am 3.09.2010 | 16:21
Klar ist das unabhängig von meiner Person.

Aber ich kann nur aus meiner Sicht schreiben.
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: Merlin Emrys am 3.09.2010 | 16:41
Es ist doch immer gut, wenn nicht sein kann, was nicht sein darf...
Die Kuh wird nicht geschlachtet um eine vermeintliche Überlegenheit zu suggerieren.
Von einer vermeintlichen Überlegenheit muß man ja auch gar nicht sprechen, wenn man sich mit Sicherheit überlegen weiß. Dann muß man sich auch nicht mit fehlbaren Empfindungen abplagen...
Doch ich mache das nicht, weil ich meinen Stil zu spielen oder zu leiten als überlegen empfinde.
Weil es ja schließlich so ist, und was so ist, ist richtig und in Ordnung. Da kann ich mich nur hieran anschließen:
Andererseits erinnert mich dein Beitrag schon irgendwie an einen Atheisten, der gegen den Fanatismus der Kirchen wettert, aber nicht merkt, dass er auf seine eigene Art und Weise genau so fanatisch und intolerant wie die Kirchen ist.
Du zwingst, sozusagen als "Missonar der rollenspielrischen Vielfalt", die Spieler, die konservativ-verbissen an altgewohnten und geschätzen Spielweisen festhalten, sich mit neuen Arten/Methoden etc. des Spiels auseinanderzusetzen, um verhärtete Strukturen in ihrer Sichtweise aufzubrechen.

Und schließlich:
Was ich nicht ganz verstehe ist, wieso Du anderen gerne ihre Spielkultur schlachten willst. Wenn es ihnen so gefällt, dann finde ich Dein Verhalten eher destruktiv und unnötig.
Daß die Leute so höflich sind und einem, der sie verletzt hat, beim nächsten Mal nicht gleiches mit gleichem vergelten, sondern noch das positivste 'rausholen, was sie zu sagen finden, kann dann halt leider auch zu einer Vertiefung des verletzenden Verhaltens führen... am Ende sogar mit vollster Überzeugung.
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: Scylla am 3.09.2010 | 16:46
Ich möchte klarstellen, dass mein Zitat, welches Merlin Emrys in dem Post über diesem hier anbringt, keine Aussage von mir war, sondern lediglich eine Frage an Joerg, ob er sich so selbst sehe. Ich hoffe, dass es da keine Missverständnisse gibt. Den Kontext des ganzen Posts kann man ja auf der Seite vorher nochmal nachlesen.
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: El God am 3.09.2010 | 16:48
Tja Joerg. Du bist enttarnt. Du bist ein intolerantes Aas, das seinen persönlichen Spielstil überall hinbringen will und ihn allen aufzwingt. Schande über dich, denn Leute dazu zu bringen, ihren eigenen Spielstil kritisch zu sehen, ist so ziemlich das schlimmste, was man ihnen antun kann. Dann beginnen sie, sich Gedanken zum Spiel zu machen und nicht nur einfach drauflos zu spielen. Dann können sie ja gar nicht mehr aus ihrem begrenzten Horizont heraus über andere Stile herziehen - und hey, dass scheint ja, wenn man sich Rollenspielforen so anschaut - der eigentlich wichtige Inhalt von Rollenspiel zu sein. Wer gezwungen wird, sich kritisch mit dem eigenen Spielverhalten auseinander zu setzen, wird also von dir um den größten Spaß gebracht!
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: Teylen am 3.09.2010 | 16:49
Ich sehe irgendwie das Problem nicht.
Ist doch nicht so als wuerde Joerg nun Leute in ihren heimischen Runden anfallen und mit etwas total unerwarteten und nicht gewuenschten bedraengen. Sondern eher so das er bei Runden wo er als Gast SL eingeladen wurde, weil man auch an ihm als SL interessiert ist, einmal eine gewisse, vielleicht fuer die Gruppe neue, Art des spielen / leiten vorstellt und mal wo anders, wo er mitspielt, sich etwas neues anschaut.

Naja und das er, so wie ich den OP verstanden hat, es nicht mag wenn Leute ihr System als Heilige Kuh feiern und nicht nur davon net abruecken, es nur spielen und sich nichts anderes angucken (wollen/koennen/es ignorieren), was zwar schade ist, sondern auch noch gegen andere Systeme (und deren Spielern) moppern oder extrem angefressen reagieren wenn man was an der hl. Kuh kritisiert oder hinterfragt.
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: Joerg.D am 3.09.2010 | 16:54
Zitat
Du zwingst, sozusagen als "Missonar der rollenspielrischen Vielfalt", die Spieler, die konservativ-verbissen an altgewohnten und geschätzen Spielweisen festhalten, sich mit neuen Arten/Methoden etc. des Spiels auseinanderzusetzen, um verhärtete Strukturen in ihrer Sichtweise aufzubrechen.

Ein Missionar versucht die Leute von den Vorteilen seiner Religion zu überzeugen, sie zu missionieren.

Ich bin eher der Verkäufer, der den Leuten tolle neue Sachen anbietet. Die können sie kaufen, aber es auch sein lassen. Trotzdem kennen sie nach dem Angebot mehr als vorher.


@ Dolge

Ja, ich bin schon ein böser Finger. Du darfst mich abends im Chat auch ausbuhen, wenn ich reinkomme. Es ist jetzt bloß die Frage ob ich das Feedback für dein Werk in der Challenge noch unbefangen abgeben kann, eo du meine wahre Natur entdeckt hast......  >;D

Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: Der Oger (Im Exil) am 3.09.2010 | 17:02
Tja Joerg. Du bist enttarnt. Du bist ein intolerantes Aas, das seinen persönlichen Spielstil überall hinbringen will und ihn allen aufzwingt. Schande über dich, denn Leute dazu zu bringen, ihren eigenen Spielstil kritisch zu sehen, ist so ziemlich das schlimmste, was man ihnen antun kann. Dann beginnen sie, sich Gedanken zum Spiel zu machen und nicht nur einfach drauflos zu spielen. Dann können sie ja gar nicht mehr aus ihrem begrenzten Horizont heraus über andere Stile herziehen - und hey, dass scheint ja, wenn man sich Rollenspielforen so anschaut - der eigentlich wichtige Inhalt von Rollenspiel zu sein. Wer gezwungen wird, sich kritisch mit dem eigenen Spielverhalten auseinander zu setzen, wird also von dir um den größten Spaß gebracht!

Warum geistert da nur gerade "dysfunktional" durch mein Hirn?

Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: Falke359 am 3.09.2010 | 17:03
hmm, wäre dann nicht der Ansatz "ich will andere dazu bringen, über ihren Tellerrand zu schauen" für dich eine heilige Kuh, die man auch wiederum schlachten könnte?

Und wäre das Einbringen eines plumpen Hack&Slay Dungeon Crawl in eine gut funktionierende Gruppe mit ausgeprägtem Charakter- und Rollenspiel auch ein "Schlachten", oder unterscheidest du da für dich doch wieder in bessere und schlechtere Spielstile?

Ansonsten muss ich sagen, ist das "Schlachten Heiliger Kühe" oder zumindest mal das Aufscheuchen derselben immer begrüßenswert.
Ich glaube auch nicht an nen längerfristigen "Schaden" bei Spielern oder an die Gefahr, dass dadurch eine Gruppe auseinanderbricht.
Ein Rollenspieler sollte schon was abkönnen.

Viel interessanter finde ich es sogar, wenn Spieler die Heiligen Kühe von SLs schlachten.  
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: Der Oger (Im Exil) am 3.09.2010 | 17:04
Viel interessanter finde ich es sogar, wenn Spieler die Heiligen Kühe von SLs schlachten. 

Das ist das Klügste, was bisher in diesem Thread gesagt worden ist.
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: oliof am 3.09.2010 | 17:07
Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass Jörg zumindest als Spieler seine Kühe gerne mal zur Schlachtbank führt. Ansonsten liegen wir zu nah auf einer Linie um zu beurteilen, wie er das als SL handhabt.
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: Falke359 am 3.09.2010 | 17:07
Das ist das Klügste, was bisher in diesem Thread gesagt worden ist.

Danke  ;D
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: Scylla am 3.09.2010 | 17:07
Ein Missionar versucht die Leute von den Vorteilen seiner Religion zu überzeugen, sie zu missionieren.

Ich bin eher der Verkäufer, der den Leuten tolle neue Sachen anbietet. Die können sie kaufen, aber es auch sein lassen. Trotzdem kennen sie nach dem Angebot mehr als vorher.
Danke für die Richtigstellung, ich habe jetzt besser verstanden, um was es geht. Das war wichtig für mich  :)
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: ErikErikson am 3.09.2010 | 17:12
Da gabs diesen Comic bei XKCD, aber ich find ihn nicht mehr.
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: Joerg.D am 3.09.2010 | 17:18
Viel interessanter finde ich es sogar, wenn Spieler die Heiligen Kühe von SLs schlachten.  

Ich zitiere mal aus einem Diary:


„Jogi, wir brauchen diesen Fanmail Kram, ohne rockt das nicht.“

Weiter im Spiel, (ohne Fanmail) die Gruppe bewegte sich weiter gen Spitze und rettete eine Geisha, die von der anderen Gruppe im Todeskampf alleine gelassen wurde um als erstes an dem Kloster auf der Spitze anzukommen. Dabei opferte eine der Samurai ihr Leben um die Gesha zu retten und ich hatte schon pippi in den Augen, als die Abschiedsszene kam.

Die war wirklich toll, doch als ich den Charakter des jungen Herren an die Spielerin weiter reichte, verschränkte diese die Arme und Bockte.

„Ich will aber die Gesha spielen.“

Ich merkte an, dass ich die nur als SLC habe und die Spielerin bitte den Charakter spielen solle, der noch da sei, aber ich wurde mit der vollen Wucht von vier weiblichen Spielern über den Haufen geredet.

Welcher Mann hätte da auch nur den Hauch einer Chance?

Ich bastelte also schnell die Gesha und durfte den jungen Herren weiter spielen. Dann ging es weiter im Text und die Gruppe machte sich mit ihrem Bremsklotz auf in Richtung Spitze.

Die Gruppe hat meine heilige Kuh, spiele mit den SLC, die der SL für das Abenteuer vorbereitet hat geschlachtet. Ich hatte keine Chance.

Und sie erpresst mich.

Wenn es Reign sein soll, dann nur mit aufgesetzten Fanmail System.
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: Merlin Emrys am 3.09.2010 | 17:25
Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass Jörg zumindest als Spieler seine Kühe gerne mal zur Schlachtbank führt.
Kein Problem, wenn ihm an den Kühen nichts liegt. Die opfern sich leicht... Das, woran ihm liegt, wird er schon wie seinen Augapfel hüten.

Trotzdem kennen sie nach dem Angebot mehr als vorher.
Und die heilige Kuh der anderen ist jedenfalls tot, wo das Schlachten erfolgreich war... Dahinter gibt es also schon mal kein Zurück mehr.

Ich erinnere mich gerade sehr intensiv an begeisterte "Helfer", die in trockenen Klimaten paradiesartige Zustände versprochen haben - Bewässerung sollte es möglich machen, eigentlich ganz einfach. Und sie haben vermutlich noch ein Jahrzehnt später ganz zufrieden erzählt, wie gut es den Leuten jetzt geht, wieviel mehr die nun gewiß ernten können... in Dörfern, die aufgegeben werden mußten, weil (teils bis heute!) nichts mehr auf den versalzten Böden wächst, weder die neuen tollen ertragreichen Saaten noch die alten zuverlässigen, weder mit Bewässerung noch ohne. Und die genialen Helfer sind längst bei ihren nächsten Projekten, die bestimmt genauso tolle Ergebnisse erzielen werden...

Zitat
Many that live deserve death. And some that die deserve life. Can you give it to them...?
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: Der Oger (Im Exil) am 3.09.2010 | 17:29
Was mich ja ehrlich gesagt ein wenig aufregt, ist diese doppelzüngige Argumentationsweise:
Man fordert von anderen, aus einer vermeintlich moralisch-geistigen Überlegenheit heraus, über den eigenen Tellerrand zu schauen, bezeichnet sie gar als verkrustet und eingefahren und was weis ich noch. Gleichzeitig weisen die Proponenten dieser Argumentation jegliche Bewertung nach moralischen Maßstäben strikt von sich - " Mach was ich sage, nicht was ich tue." Damit meine ich jetzt nicht zwingend Dich, Jörg, aber du balancierst auf der Grenzlinie.
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: Joerg.D am 3.09.2010 | 17:31
Oh ja, die Ähnlichkeiten von Bewirtschaftung und Rollenspiel sind so frappierend, das dein Vergleich zwingend angewendet werden muss. Das ist ein echter Emrys!

Eigentlich machst Du mit dem Kommentar sogar unfreiwillig Werbung für das ausprobieren von neuem. Heute wissen die Agrar - Wissenschaftler, wie man mit dem Problem umgeht.


@ Oger

Der unterschied zwischen Theorie und Praxis oder das Fleisch ist schwach?
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: Der Oger (Im Exil) am 3.09.2010 | 17:36
Der unterschied zwischen Theorie und Praxis oder das Fleisch ist schwach?

Auch.

Ich denke, die fundamentale Frage, die man sich irgendwann mal stellen muss, ist folgende:
Habe ich den Wunsch, das Denken, Handeln und die sittliche Einstellung meiner Mitspieler zu beeinflussen? Und wenn ja, aus welchem Grund?
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: Merlin Emrys am 3.09.2010 | 17:37
Eigentlich machst Du mit dem Kommentar sogar unfreiwillig Werbung für das ausprobieren von neuem. Heute wissen die Agrar - Wissenschaftler, wie man mit dem Problem umgeht.
Wissen sie? Das wäre mir neu. Die Verhungerten haben sie gelehrt, daß es so einfach nicht ist. Das Problem gelöst ist damit aber noch lange nicht, gerade mal machen sie die alten Fehler nicht stur immer noch - sondern jetzt neue Fehler. Was natürlich die beste Werbung für "das Ausprobieren von Neuem" um jeden Preis ist: das machen die Großen ja auch, das muß schlau sein... (Vor allem, wenn man die Folgen den anderen überlassen kann.) 
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: Teylen am 3.09.2010 | 17:39
Und die heilige Kuh der anderen ist jedenfalls tot, wo das Schlachten erfolgreich war... Dahinter gibt es also schon mal kein Zurück mehr.
Ich denke das Kuehe mitunter da sich eins der 9 Leben von den Katzen borgen und nach ihrer Schlachtung quick fidel ueber das Feld hopsen.

Oh ja, die Ähnlichkeiten von Bewirtschaftung und Rollenspiel sind so frappierend, das dein Vergleich zwingend angewendet werden muss.
Klar, erst jetzt wird mir bewusst das Rollenspiel nicht mit Film und Buch verglichen werden sollte sondern mit Agrawirtschaft!
Da bekommt man bestimmt auch die Wechselweise Beflanzung der Felder [RPG Gruppen] mit unterschiedlichen Anpflanzung Material [Stilen] vergleichsweise drunter gepackt. Besonderer Streitpunkt herrscht dann nur wenn der Vorschlag kommt das es auch mal gut ist wenn mal ein Feld zweckserholung brach liegt [FreeFormt das Feld dann?], welche Materialien eher zu den Schadsorten gehoeren [Maiskolben auf dem Weizenfeld] und was eigentlich eine Ueberflutung bedeutet.
@_@
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: MadMalik am 3.09.2010 | 17:53
Und die heilige Kuh der anderen ist jedenfalls tot, wo das Schlachten erfolgreich war... Dahinter gibt es also schon mal kein Zurück mehr.

Eine Heilige Kuh zu töten heisst nicht die Idee die dahinter steht zu vernichten, sondern sie vom künstlichen Podest zu heben auf welchen sie ruht und für Kritik und Alternativen zugänglich zu machen. Man kann also zum selben Spiel immernoch zurückkehren wenn man will, es ist nicht vernichtet... leider.  :gasmaskerly:
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: dunklerschatten am 3.09.2010 | 18:01
Oh je ...lang lebe das Missionieren !
Ich finde den Eingangspost schon recht arrogant, anderen zu unterstellen sie hätten einne beschränkten Horizont, das ist schon starker Tobak.

Da frage ich mich doch woher nimmst du eigentlich die Erkentniss das dein Weg so viel besser ist , bzw. dein Horizont soviel weiter ?
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: Xemides am 3.09.2010 | 18:02
Man kann also zum selben Spiel immernoch zurückkehren wenn man will, es ist nicht vernichtet... leider.  :gasmaskerly:

Wieso leider ? Was scheert es dich, wenn die Gruppe zur Erkenntnis kommt, das ihr alter Weg iohnen doch besser gefällt ?
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: Glgnfz am 3.09.2010 | 18:06
Das Freiheitsgesicht greift nur konsequent das Bild der geschlachteten Kuh auf und weist auf eine Schwäche im Tertium Comparationis hin...
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: MadMalik am 3.09.2010 | 18:07
@Xemides
Weil es mir sonst möglich wäre die Welt von allen falschen Spielweisen zu reingen, alles was nicht Hartwurst GURPS 2.0 ist. So muss ich hoffen, dass die Ungläubigen ihren Fehler einsehen wenn man ihre Götzenbilder niederreisst.

@Glgnfz
Nein, ich gebe mich meinem eigenen, engstirnigen Weltbild hin.
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: Maarzan am 3.09.2010 | 18:09
Wieso leider ? Was scheert es dich, wenn die Gruppe zur Erkenntnis kommt, das ihr alter Weg iohnen doch besser gefällt ?
Der Kampf um die rare Ressource Mitspieler. Eigentlich könnte einem ja egal sein, was die Leute hinter dem Berg spielen, solange man seine eigene passende Runde hat, aber öfter sind gerade engagierte Spieler auf der Suche nach neuen/mehr Mitspielern oder wollen wenigstens ihr Spielsystem pushen, damit ihr Lieblingsautor neues Material liefert/liefern kann.
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: Teylen am 3.09.2010 | 18:11
Da frage ich mich doch woher nimmst du eigentlich die Erkentniss das dein Weg so viel besser ist , bzw. dein Horizont soviel weiter ?
Weil sich weite des Horizont an dem Wissens- bzw. dem Kenntnisstandstand bemessen laesst.
Wenn dieser gering ist weil wenn der Kenntnissstand nur eine eingeschraenkte Menge an Systemen oder Spielstilen umfasst oder gar eine Weigerung besteht den Kenntnisstand zu erweiteren fuehrt das zu einem eingeschraenkten bzw. im Verhaeltnis geringeren Horizont.

Arrogant waere es imho nun wenn man aus der Behauptung (oder Tatsache) einen breiteren Horizont zu haben die These aufstellt den 'wahren Weg' gefunden zu haben bzw. Aspekte des Horizont herab zu qualifizieren. Was aber nicht getan wird.
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: Glgnfz am 3.09.2010 | 18:12
@Glgnfz
Nein, ich gebe mich meinem eigenen, engstirnigen Weltbild hin.

Okay, das ist noch besser! ;D
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: Joerg.D am 3.09.2010 | 18:18
@ dunklerschatten

Woher nimmst Du die Erkenntnis, dass ich missionieren will? Das Thema war für Leute mit einer gewissen Lesekompetenz schon abgehandelt, (ich bin Verkäufer, nicht Missionar) genau wie die Sache, dass ich Arrogant bin.
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: Merlin Emrys am 3.09.2010 | 18:23
Ich denke das Kuehe mitunter da sich eins der 9 Leben von den Katzen borgen und nach ihrer Schlachtung quick fidel ueber das Feld hopsen.
Wenn das denn ginge...

Eine Heilige Kuh zu töten heisst nicht die Idee die dahinter steht zu vernichten, ...
"Die Idee, die dahinter steht"...? Das mag sein, obwohl ich selbst da meine Anfragen hätte. Aber das "Schlachtvieh" ist nach dem Schlachten hinüber, irreversibel - ob es denen, die es "hatten", nun heilig war oder nicht, und ob der Metzger an seine Wiederbelebung glaubt oder nicht...

Zitat von: Wiglaf Droste
Schon seltsam, wie leicht man vergisst, dass alles, was man tut, für immer ist.
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: Woodman am 3.09.2010 | 18:25
Jeder hat einen begrenzten Horizont, weil eben Niemand allwissend ist. Das wirklich Beschränkte ist sich der Erweiterung des eigenen Horizonts durch neue Erfahrungen zu verweigern. Ich kann an dieser Feststellung nix arrogantes finden, viel mehr finde ich es arrogant sich neuen Ideen zu verschließen weil man ja schon das Optimum gefunden hat.
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: MadMalik am 3.09.2010 | 18:30
"Die Idee, die dahinter steht"...? Das mag sein, obwohl ich selbst da meine Anfragen hätte. Aber das "Schlachtvieh" ist nach dem Schlachten hinüber, irreversibel - ob es denen, die es "hatten", nun heilig war oder nicht, und ob der Metzger an seine Wiederbelebung glaubt oder nicht...


Es wird aber nichts geschlachtet, ich versuche es mal zu erklären. Hier wird bildlich gesprochen, eine stereotype Situation wird beschrieben um eine andere Handlung zu verdeutlichen. Hier in dem Fall wird die heilige Kuh geschlachtet. Damit ist allerdings nicht gemeint das hier wirklich jemand etwas schlachtet/vernichtet ob Kuh oder Idee. Dieses Bildnis steht nur dafür, dass hier den Leuten die einseitige/eingeschränkte Betrachtungsweise ihres Hobbies genommen wird, sie in neue Dinge eingeführt werden und Versuchen oder einfach male etwas ein wenig anders machen als es bisher die Norm für sie war. Das einzige was dabei geschlachtet werden soll ist das Ausgrenzen aller äusserlichen Einflüsse und das darauf bestehen der eigene Spielstil wäre der beste ohne etwas anderes überhaupt zu versuchen. Wenn es den Leuten wirklich dann besser gefällt können sie immernoch mit ihrer toten Kuh spielen, weil sie ist nicht tot.
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: Joerg.D am 3.09.2010 | 18:32
Das hast Du schön erklärt.
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: Ranor am 3.09.2010 | 18:35
Wenn ich der, Spieler der mir im Spiel erzählt sein Charakter sei nun mal so, die Stances erkläre um ihn klarzumachen, dass er auch eine Verantwortung für den Plot hat, einem Spieler der ständig nach etwas fragt immer mit nein antworte, weil er das Fenster im Turm bitte mit Narrativ Truth einbauen soll oder einen Spieler der mir ständig sagt: „Mein Charakter macht das und das“ ingame ständig in Gespräche verwickle, dann folge ich nicht dem Pfad, dass ich besser bin.
Das ist ein unfassbar verschwurbelter Satz...
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: dunklerschatten am 3.09.2010 | 18:37
Zitat
Woher nimmst Du die Erkenntnis, dass ich missionieren will? Das Thema war für Leute mit einer gewissen Lesekompetenz schon abgehandelt, (ich bin Verkäufer, nicht Missionar) genau wie die Sache, dass ich Arrogant bin.

Verzeihung ich bin eben lese-inkompetent   ~;D
Ehrlich gesagt kannst du von mir aus gerne missionieren wenn du das willst, oder auch nur irgendwas verkaufen.
So wie du deinen ersten Post verfasst hast, kann man als Leseinkompetenter RPG-Unwürdiger durchaus drauf kommen das da eine ordentliche Ladung  Arroganz und Missionierungswille mitschwingt (von niederen Aspekten fange ich jetzt mal nicht an ;) )

Zitat
Arrogant waere es imho nun wenn man aus der Behauptung (oder Tatsache) einen breiteren Horizont zu haben die These aufstellt den 'wahren Weg' gefunden zu haben bzw. Aspekte des Horizont herab zu qualifizieren. Was aber nicht getan wird.

Nun ja darüber können wir jetzt ewig streiten ! Ich kann auch gewisse Informationen in meinen Texten transportieren ohne das ich sie klar benenne.
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: Joerg.D am 3.09.2010 | 18:46
@ Ranor:

Der Spieler, der mir im Spiel erzählt "sein Charakter sei nun mal so", bekommt die Stances erklärt um ihn klarzumachen, dass er auch eine Verantwortung für den Plot hat. Der Spieler, der ständig nach etwas fragt, bekommt immer ein nein als Antwort, weil er das Fenster im Turm bitte mit Narrativ Truth einbauen soll. Der Spieler,  der mir ständig sagt: „Mein Charakter macht das und das“  wird ingame ständig in Gespräche verwickelt.

Wenn ich als SL so handle, dann folge ich nicht dem Pfad, dass ich besser bin.

Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: dunklerschatten am 3.09.2010 | 18:50
Schon mal drüber nachgedacht das andere Leute, diese ganzen Stances kennen, aber eben anders sehen....

Wenn man dann als SL quasi die Gruppe mit seinem Spielstil überrennt, dann ist das sicher nicht die feine englische Art
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: Teylen am 3.09.2010 | 18:52
Schon mal drüber nachgedacht das andere Leute, diese ganzen Stances kennen, aber eben anders sehen....
Denen wuerde er es auch nicht nochmal erzaehlen.

Zitat
Wenn man dann als SL quasi die Gruppe mit seinem Spielstil überrennt, dann ist das sicher nicht die feine englische Art
Es wird da aber niemand ueberrannt, der es nicht will,..
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: ErikErikson am 3.09.2010 | 18:54
Überrennt? Wisst ihr was passiert, wenn ich auch nur ne kleine Änderung in meiner eigenen Gruppe vornehme? Die Spieler stehen da und tun....nichts. Ganz genau. Und zwar solange, bis ich die Änderung wieder rückgängig mache. Insofern hab ich einen gewissen Respekt vor Jörgs Fähigkeit, Kühe zu schlachten, wie auch immer man das bewerten möchte.
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: Ranor am 3.09.2010 | 18:57
@ Jörg

Vielen Dank. Ich hatte mir zwar zusammenreimen können was du meinst, so ist aber deutlich einfacher  ;)
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: dunklerschatten am 3.09.2010 | 18:58
Zitat
Es wird da aber niemand ueberrannt, der es nicht will,..

Du liest hier aber schon mit oder ???

Zitat
....Der Spieler, der ständig nach etwas fragt, bekommt immer ein nein als Antwort,....

Das ist natürlich kein überrennen ...das ist bestes kooperatives Spiel ..ja ne is klar.

Komm das glaubst du doch bitte selber nicht und ich zieh mir nun auch nicht die Hose mit der Kneifzange an das ich der Argumentation folge.
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: Teylen am 3.09.2010 | 19:03
Du liest hier aber schon mit oder ???
Aber sich selbst darueber beschweren wenn auf die eigene Lesekompetenz verwiesen wird.  ::)

Nun, und nein das Beispiel ist kein ueberrennen, da ein solches voraussetzt das der Spieler nicht weiss was Narrativ Truth ist (und gegaengelt wird), kein Interesse hat es zu erlernen und es auch gar nicht mag bzw. damit ueberrascht wurde.
Ich mein manchmal ist das was manche fuer ein ueberrennen halten auch nur ein gemeinsames Lauftraining.
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: Boni am 3.09.2010 | 19:05
dunklerschatten, wenn Jörg für jemanden leitet, wurde er wahrscheinlich darum gebeten. Insofern ist Teylens Aussage

Es wird da aber niemand ueberrannt, der es nicht will,..

vollkommen korrekt.

Man mag von der Art her, wie Jörgs Aussage formuliert ist, nicht begeistert sein. Aber es ist nunmal so: Man muss Dinge ausprobieren, um den eigenen Horizont zu erweitern. Das ist im ersten Moment ungewohnt und muss nicht dazu führen, das man das neue jubelnd annimmt. Es kann den eigenen Horizont nämlich auch erweitern, etwas kennen zu lernen und danach nicht zu mögen.
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: Falke359 am 3.09.2010 | 19:08
unglaublich, wie viele heilige Kühe sich alleine hier herumtummeln. Dann setz ich mal das Schlachtbeil an:

Natürlich gibt es mehr und weniger begrenzte Horizonte. Wer nur System X spielt und nix anderes kennt, hat nen begrenzteren Horizont als der, der System XYZ kennt, das ist ein Fakt (angenommen, beide kennen System X gleich gut), Punkt.
Und seinen eigenen Horizont zu erweitern, indem man anderes kennenlernt, ist im RPG-Bereich wie in vielen anderen Lebenslagen IMMER gut.

RPG ist nicht Agrarwirtschaft in der Dritten Welt, wenn ich jemandem was Neues vorstelle, schade ich ihm nicht, selbst wenn ich ihn nach einer Testrunde mit dieser Erfahrung "allein" lasse. Wer glaubt, sein eigenes Spielvergnügen könne dadurch kaputt gemacht werden, dass ihm jemand mal was Neues zeigt, muss schon ein SEHR geringes Selbstwertgefühl haben.

Aussagen wie "das muss jeder selber wissen/für sich entscheiden" ist ein viel zu oft zitierter Quark, den mir oft Dumpfnasen um die Ohren hauen, die z.B. glauben, ihre auf die Schnelle zusammengedachte Meinung zur Quantenphysik sei gleichzusetzen mit der eines Physikers, der das schon 20 Jahre lang studiert hat. Nur weil Meinungsfreiheit herrscht, heißt das noch nicht, dass auch jede Meinung gleich "richtig" bzw. im philosophischen oder naturwissenschaftlichen Sinne "wahr" ist.

Was das heißt? Dass die Aussage: "Es ist für gewöhnlich besser, seinen Horizont zu erweitern" wahrer ist als die gegenteilige Aussage.

So, Schlachtung beendet.  

*edit*: was das NICHT heißt: System Y ist besser als System X (nur, es ist besser, beide zu kennen).
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: ErikErikson am 3.09.2010 | 19:15
Naja, aber man muss nicht jeden Scheiss kennen. Bsp. habe ich mich entschieden, Talkshows keiner näheren Betrachtung zu unterziehen. Man kann nur begrenzt Infos einholen, und wenn man an einer Sache spart, hat mna mehr Zeit für anderes.

Bsp. habe ich mich entschieden, dass ich mir die neue WoD nicht näher anschaue, auch das neue SR interessiert mich wenig.
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: Teylen am 3.09.2010 | 19:20
Bsp. habe ich mich entschieden, dass ich mir die neue WoD nicht näher anschaue, auch das neue SR interessiert mich wenig.
Dann ist dein Horizont in Bezug auf die nWoD sowie SR4 im Grunde nicht existent.
Womit dir auch die Kompetenz fehlt die nWoD oder SR4 entsprechend (fundiert) hinsichtlich des Systeme oder Innovationen hinsichtlich der jeweiligen Spielstile zu bewerten.
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: Ranor am 3.09.2010 | 19:20
@ Erik Erikson

Das hat aber mit Jörgs Thema eigentlich nicht viel zu tun...
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: Teylen am 3.09.2010 | 19:22
Naja, wenn er sich die nWoD & SR4 nur deswegen nicht anguckt weil die oWoD, SR3 oder GURPS 2.0 sowas von seine Heilige Kuh ist?
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: Wormys_Queue am 3.09.2010 | 19:22
Solang ich Joerg D.'s Post dahingehend interpretieren darf, dass man auch mit DSA 1-4 Spass haben kann, habe ich keine Einwände. :P

Im Ernst, ich kann den impetus hinter seinen Worten ja verstehen. Andererseits hab ich viel mehr Probleme mit den Leuten, die - auch beim Rollenspiel - völlig kritiklos jeder neuen Mode hinterherrennen, und, wenn ich nicht mitmache, mir einen beschränkten Horizont vorwerfen.  

Für mich ist die Sache ganz einfach. Ich bin jetzt 25 Jahre dabei, hab alle möglichen Sachen ausprobiert und bin an dem Stil hängengeblieben, der mir am meisten Spass macht.

Ist es möglich, dass es einen Stil gibt, den ich noch nicht ausprobiert habe, der mir vielleicht noch mehr Spass machen würde? Vielleicht, man kennt ja nie alles.

Lohnt es sich, immer noch weiter rumzuexperimentieren, nur weil die Möglichkeit besteht, dass mir was neues mehr Spass bringen könnte?

Definitiv nicht. Der dazu nötige Zeitaufwand steht in keinem Verhältnis zu dem "vielleicht" erzielten Ertrag.

DSA 5 würde aber sicher eine Chance von mir bekommen.  ;D
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: El God am 3.09.2010 | 19:25
Benennen wir doch mal ein paar Heilige Kühe, um zu sehen, ob Jörg wirklich so viel schlimmes tut:

"Der SL darf an den Würfeln drehen, um die Story zu retten"
"Ein vorbereiteter Plot führt immer zu einer guten Geschichte"
"Taktisches Rollenspiel ist nur mit BattelaMap möglich"
"Battlemaps sind doof, die stören die Immersion"
"PE und Fanmail gehören einfach dazu"
"Immer offen würfeln!"
"Immer verdeckt würfeln!"
"Man muss Spieler- und Charakterwissen trennen."
"Mein Charakter ist halt so."
"Die Hartwurst kostet 3 Heller."
"Vorbereitete Charaktere sind doof."
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: Ranor am 3.09.2010 | 19:27
Naja, wenn er sich die nWoD & SR4 nur deswegen nicht anguckt weil die oWoD, SR3 oder GURPS 2.0 sowas von seine Heilige Kuh ist?
Ich hatte Jörgs Eingangsposting ja eher so verstanden, dass es auf den Spielstil als auf die Systemfrage bezogen ist. Ansonsten hast du natürlich recht.
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: Merlin Emrys am 3.09.2010 | 19:31
Es wird aber nichts geschlachtet, ...
Das klingt mir nach "Angst vor der eigenen Courage", wobei es in diesem Fall ja gar nicht mal die eigene war. Aber in jedem Fall - Angst vor den Konsequenzen dessen, worauf man doch einen Moment zuvor noch so stolz war, daß man meinte, sich damit brüsten zu müssen?

Natürlich wird nichts geschlachtet, wenn jemand sich der Metapher
Zitat
... ich ... zücke grinsend meine SL Technik-Machete und veranstalte ein blutiges Schlachtfest an dem, was für sie halt heilig ist.

bedient. Natürlich wird niemand verletzt, natürlich passiert nur das allerbeste! Natürlich sind die Leute überhaupt nicht tangiert von dem
Zitat
ordentlichen Kulturschock
der ja auch nur zu ihrem besten dient! Natürlich ist hinterher alles besser, wie könnte es auch anders sein?

Und ich denke, genau das war es auch, was die "Helfer", die Bewässerungsanlagen gebaut haben, ohne sich um die Folgen zu kümmern, angetrieben hat. Es sollte alles besser werden, die Leute sollten mehr zu essen haben usw. Daß dafür die Vorstellungen der "Hilfsbedürftigen", z.B. solche der "Heiligkeit" bestimmter Formen von Vorsicht und Respekt vor der eigenen Umwelt, "geschlachtet" werden mußten, um die Bewässerungsanlagen dorthin zu bauen, war auch ganz bestimmt keine böse Absicht, sondern eben pure Notwendigkeit. Aber mangelnde Selbstreflektion ist ohnehin selten böse Absicht. Meist ist es mehr die Angst davor, sich selbst in der Gegenwart zu begegnen und nicht ertragen zu können, was man geworden ist.

Natürlich gibt es mehr und weniger begrenzte Horizonte.  
Und es gibt verschiedene Teile des Horizonts. Über manche kann man mehr wissen und über andere weniger. Über das Konzept der "Heiligkeit" zum Beispiel kann man sehr dicke Bücher schreiben. Oder man kann es als Konzept verwerfen, ohne mehr davon zu wissen als, daß man es nicht mag. Aber man kann nicht von der Wirklichkeit verlangen, daß das dann folgenlos bleibt... 
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: El God am 3.09.2010 | 19:33
Wow. Du betreibst hier wortwörtliche Exegese. Lies doch mal bitte wohlwollend.
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: ErikErikson am 3.09.2010 | 19:37
Ich bin jedenfalls mit meiner kleinen Welt zufrieden. Und da ich SL bin, und natürlich Gast SLs nie zulasse (bin ja nicht des Wahnsinns) wird das auch schön so blieben.
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: MadMalik am 3.09.2010 | 19:38
Das hat wenig mit Agnst vor der eigenen Courage zu tun, ich denke einfach nicht, dass Leute durch andere Spielstile wirklich so stark traumatisiert werden, dass ihnen eine Rückkehr zum altbekannten unmöglich wird. Vieleicht bin ich aber einfach nicht Hardcore RPGler dafür.  :D
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: Teylen am 3.09.2010 | 19:38
Das klingt mir nach "Angst vor der eigenen Courage", wobei es in diesem Fall ja gar nicht mal die eigene war.
Der ganze Eingangpost, wenn man ihn liest du versteht, handelt davon das NICHTS geschlachtet wird.
Das ist ein reiner Post gegen das schlachten.
So schwer ist das doch nicht mit einer etwas bildhaften Sprache?

Zitat
Zitat
ordentlichen Kulturschock
der ja auch nur zu ihrem besten dient!
Es gibt Leute die sehen sich Filme an, nur um einen Schock zu kriegen.
Egal ob nun LvT Werke, Schocker oder anderes. Gibt sogar so etwas wie Geisterbahnen die nur dazu dienen Leute mal zu Schocken, oder Achterbahnen,..
Hier wird keiner geschockt der es nicht will.

Zitat
Über das Konzept der "Heiligkeit" zum Beispiel kann man sehr dicke Bücher schreiben.

Es geht hier aber nicht um das Konzept der Heiligkeit sondern um "Heilige Kuehe" heilige Kuehe wie in "Goetzenbilder". 'Heilig Kuehe' wie in "Unreflektierte Goetzenanbetung von Leuten die danach unglaeubige gegenueber den Dschihad ausrufen mit einem Horizont der auf ihre dumme Goetze beschraenkt ist".
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: El God am 3.09.2010 | 19:40
FoF: Das wäre sooo cool, wenn das möglich wäre! Stell dir mal vor, wir tun uns zusammen, fangen ein paar DSA-Spieler, weiden vor ihren Augen ein paar Railroading-Paarhufer aus und bekehren sie damit für immer zum Guten Rollenspiel(TM).
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: Merlin Emrys am 3.09.2010 | 20:04
Der ganze Eingangpost, wenn man ihn liest du versteht, handelt davon das NICHTS geschlachtet wird.
Ah, ja? Weißt Du, was man unter einem "Schlachtfest" versteht? Wodurch z.B. es sich von anderen Festen unterscheidet? Und nebenbei - schon der Titel "Warum ich dies und jenes gern tue" setzt das entsprechende Tun voraus. Sonst müsste das Verb im Konjunktiv stehen: "Warum ich dies und jenes gerne täte".

Hier wird keiner geschockt der es nicht will.
Hier im Tanelorn gewiß nicht, immerhin geschieht das Mitlesen freiwillig ;-) . Was die erwähnten Spielrunden angeht, weiß ich zu wenig darüber, und ohne unabhängige Quelle bin ich nicht geneigt, da etwas für gegeben anzunehmen.

Lies doch mal bitte wohlwollend.
Das tue ich - jedenfalls hier wie in den meisten Fällen. Einzuschränken ist natürlich: so wohlwollend, wie ich es eben sein kann; da mag es systemische Mängel geben, an denen ich noch nicht genug arbeite. Was ich da lese, ist, daß jemand in einem doch ziemlich selbstzufrieden klingenden Tonfall erzählt, daß er andere gerne belehrt, und zwar gerade in einer solchen Weise, die bei den Belehrten
Zitat
normalerweise
zu Abwehrreaktionen der Art
Zitat
Totalverweigerung und ... bockig wie kleine Kinder
führt. Das belehrende Verhalten wird mit einer sehr konkreten, mehrfach wieder aufgegriffenen Metapher verbunden, dem "Schlachten heiliger Kühe". Selbst bei wohlwollendem Lesen stellt sich mir da die Frage, welche Folgen das beschriebene Verhalten wohl für die Belehrten hat...
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: El God am 3.09.2010 | 20:10
Zitat
Selbst bei wohlwollendem Lesen stellt sich mir da die Frage, welche Folgen das beschriebene Verhalten wohl für die Belehrten hat...

Da wir alle genau wissen, dass Rollenspieler per Definition geistig labile Nerd-Schwachköpfe ohne Bezug zur Realität mit schwachem, leicht zu manipulierendem Weltbild sind: Vermutlich keine.
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: Falke359 am 3.09.2010 | 20:16
Ähm, nochmal (@Merlin): Entwicklungshilfe mit Rollenspiel zu vergleichen ist absurd und wird den Problemen von Menschen mit einer schlechten Wasserversorgung nicht gerecht.
Es geht hier um ein Spiel, um eine Freizeitbeschäftigung, nicht um überlebenswichtige Angelegenheiten. Und das ist der Punkt: Wem wird denn bitte was kaputtgemacht? Lasst doch mal die Kuh im Stall (sprichwörtlich gemeint).

@Erik: Offen für Neues zu sein heißt ja nicht jeden Mist oder jede Mode begeistert mitzumachen. Je mehr man gespielt hat, desto mehr kennt man, und wenn mir einer dann was als toll und neu verkaufen will, was ich schon vor 5 Jahren ausprobiert habe und es hat mir nicht gefallen, hat das nichts mit begrenztem Horizont zu tun.

@Goldi: Tolle Beispiele, mindestens 2/3 dieser "Heiligen Kühe" haben wir schonmal geschlachtet und es war spaßig.
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: ErikErikson am 3.09.2010 | 20:54
Ich denke auch, das man die Leute nur wachrütteln braucht, dann nehmen die Neues auch auf, grummelig zwar, aber sie tun es. Ändert aber nix daran, das ich das Gast-SL Prinzip doch sehr merkwürdig finde.  

Meine heiligen Kühe:

-Nie einzelne Spieler längers handlungsunfähig (im Spiel) machen
-Nie Brot und Bretzel-Stimmungsspiel zum Erreichen von Spielzielen zulassen
-Nie Streit zwischen den Spielern im Spiel zulassen
-Nie zuviel OT Gelaber im Spiel zulassen
-Nie Spieler überfordern

Da soll erstmal so ein Kuhmörder kommen.  ;)
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: Merlin Emrys am 3.09.2010 | 21:24
Entwicklungshilfe mit Rollenspiel zu vergleichen ist absurd...
Und es ist einfacher, Probleme wegzuleugnen, als sich mit ihnen zu befassen. Jedenfalls scheint es anfangs oft so...

@ Beispielsammlung: Es gibt auch noch andere Kuh-Varietäten, z.B. die anderen Spieler zu respektieren, ihre Wünsche zur Kenntnis zu nehmen und zu beachten, die Charakterbögen anderer Spieler nicht zu verbrennen und ihre Würfel nicht in der Toilette 'runterzuspülen...
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: Boni am 3.09.2010 | 21:29
@ Beispielsammlung: Es gibt auch noch andere Kuh-Varietäten, z.B. die anderen Spieler zu respektieren, ihre Wünsche zur Kenntnis zu nehmen und zu beachten, die Charakterbögen anderer Spieler nicht zu verbrennen und ihre Würfel nicht in der Toilette 'runterzuspülen...

Ja, weil grundlegendes soziales Verhalten und gute Kinderstube genau das sind, was Jörg mit "heiligen Kühen" im Rollenspiel meinte  ::)
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: Terak am 3.09.2010 | 23:10
Interessant hier mit zu lesen, habe das Gefühl, dass Jörg uns gut aus der Reserve locken kann.  :d

Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: Wormys_Queue am 3.09.2010 | 23:14
den ein oder anderen vielleicht.
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: Heretic am 3.09.2010 | 23:26
Joah, die Tanelornis halt.
Ansonsten macht er halt sinnlosestes Representing.
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: Falke359 am 3.09.2010 | 23:30
Und es ist einfacher, Probleme wegzuleugnen, als sich mit ihnen zu befassen. Jedenfalls scheint es anfangs oft so...

Zusammenhang bitte? Ein Problem in seiner Wichtigkeit richtig einzustufen heißt doch nicht es wegzuleugnen.
Ich stelle mir grad vor, wie du nach Ruanda fährst und den Menschen in einem kleinen Wüstendorf erklärst, wieso es doof ist, als Gast-SL ne Gruppe Rollenspieler etwas herauszufordern. Die Reaktionen darauf würd ich gern sehen.

Zitat
@ Beispielsammlung: Es gibt auch noch andere Kuh-Varietäten, z.B. die anderen Spieler zu respektieren, ihre Wünsche zur Kenntnis zu nehmen und zu beachten, die Charakterbögen anderer Spieler nicht zu verbrennen und ihre Würfel nicht in der Toilette 'runterzuspülen...

Ich vermute, Jörg meint was anderes als du dir vorstellst. Es geht mehr darum, alternative Spielweisen auszuprobieren als zwanghaft jedem den Spaß am Spiel zu verderben.
Gleiches fiel mir bei Eriks Sammlung auf: Es geht um "heilige Kühe", was man sich unter gutem Rollenspiel vorstellt, nicht wie man miteinander umgeht.
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: Merlin Emrys am 3.09.2010 | 23:42
Zusammenhang bitte?
Die "Helfer" sind mit der gleichen Einstellung an ihre Sache herangegangen, die mir jetzt auch wieder begegnet: Zu glauben, man wüßte schon, was den andren hilft, und ihre Reaktionen als "Trotz" abzutun. Was den Rest angeht, solltest Du Dich nochmal mit der Frage von Zuordnungen (z.B. Surjektivität und Injektivität) befassen.
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: Falke359 am 4.09.2010 | 00:04
Die "Helfer" sind mit der gleichen Einstellung an ihre Sache herangegangen, die mir jetzt auch wieder begegnet: Zu glauben, man wüßte schon, was den andren hilft, und ihre Reaktionen als "Trotz" abzutun. Was den Rest angeht, solltest Du Dich nochmal mit der Frage von Zuordnungen (z.B. Surjektivität und Injektivität) befassen.

Ich bezweifle einfach, dass man die Einstellung eines Rollenspielleiters so einfach nicht mit dem von Entwicklungshelfern gleichsetzen kann, erstens inhaltlich (da ich nicht den Eindruck habe, hier geht es um Spielleiter, die einfach hingehen, um den anderen mal zu zeigen, "wo der Bartl den Most holt"), zweitens in der Wirkung
(kein Wasser haben -ungleich- neue Rollenspielerfahrung).  

[Ironie]
Mit dem gleichen Argument ("man darf anderen keine neuen Erfahrungen anbieten, wenn sie nicht wollen"), müsste man den kompletten Schulunterricht und sämtliche Vereinsangebote abschaffen. Dann dürfte ich auch nie jemanden, der nicht von sich aus schon Rollenspiel betreibt, für das Spiel werben, ich könnte ihm ja seine Weltsicht versauen oder ihm Erfahrungen bereiten, die ihm schaden könnten. [/Ironie]

Film "Findet Nemo"
Marvin: "Ich beschütze Nemo, weil ich nicht will, dass ihm etwas passiert."
Dori: "Das ist ja blöd, dann passiert ihm ja nie was."
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: carthoz am 4.09.2010 | 00:48
@Merlin:
Was für ein Problem hast du mit Jörg?
Ganz im Ernst, thematisch ist dein Eiertanz hier nämlich kaum zu begründen.
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: Scylla am 4.09.2010 | 00:59
Ist ja auch nur ein Vorschlag, aber könnten wir diese "Helfer" nicht einfach rauslassen aus der Unterhaltung? Niemand weis, wer das gewesen sein soll, wo das gewesen sein soll, wann das gewesen sein soll, und wie das abgelaufen ist. Das sind mir zu viele XXX in der Gleichung, um einen guten Vergleich zu Joergs Post zu schaffen, egal was man von dem Anfangspost/Thread nun halten will, da gehen die Meinungen ja schon weit auseinander. Diese "Helfer" sind so nebelhaft-ominös wie egal, und hilfreich sind sie auch nicht, um Joergs Argumentation auszuhebeln oder auch nicht.

EDIT: Mir haben jedenfalls sie nicht geholfen, aber vielleicht ist meine Leitung auch zu lang. Passiert mir öfters  ;) ...
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: dunklerschatten am 4.09.2010 | 10:26
Zitat
Ganz im Ernst, thematisch ist dein Eiertanz hier nämlich kaum zu begründen.

Ich kann das was er meint zumindest nachvollziehen und sehe das im großen und ganzen auch so !
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: Falke359 am 4.09.2010 | 10:30
Ist ja auch nur ein Vorschlag, aber könnten wir diese "Helfer" nicht einfach rauslassen aus der Unterhaltung? Niemand weis, wer das gewesen sein soll, wo das gewesen sein soll, wann das gewesen sein soll, und wie das abgelaufen ist. Das sind mir zu viele XXX in der Gleichung, um einen guten Vergleich zu Joergs Post zu schaffen, egal was man von dem Anfangspost/Thread nun halten will, da gehen die Meinungen ja schon weit auseinander. Diese "Helfer" sind so nebelhaft-ominös wie egal, und hilfreich sind sie auch nicht, um Joergs Argumentation auszuhebeln oder auch nicht.

EDIT: Mir haben jedenfalls sie nicht geholfen, aber vielleicht ist meine Leitung auch zu lang. Passiert mir öfters  ;) ...

Danke, dem stimme ich zu

+1
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: oliof am 4.09.2010 | 10:38
Was Jörg betreibt ist fraglos rollenspielerischer Kulturimperialismus, aber das mit realem Wirtschaftsimperialismus gleichzusetzen ist doch starker Tobak.

"Jörg zeigt Leuten auf Einladung seine Spielweise, der frisst bestimmt auch kleine Kinder!"
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: Ein am 4.09.2010 | 10:45
Ist doch nicht so als wuerde Joerg nun Leute in ihren heimischen Runden anfallen und mit etwas total unerwarteten und nicht gewuenschten bedraengen.
Eine amüsante Vorstellung. Plötzlich wird die Tür eingetreten und dort ragt ein gewaltiger Schatten auf. Die Hände zu Krallen gekrümmt, die Augen bedrohlich rot am Funkeln, Geifer tropft herab. "Ich bin gekommen, um euch zu brechen! Muhahahaha!"
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: Glgnfz am 4.09.2010 | 10:46
Ja, DAS ist der Jörg, den ich kenne! ;D
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: Joerg.D am 4.09.2010 | 12:24
Musst Du wieder aus dem Nähkästchen plaudern Moritz.
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: Dimmel am 4.09.2010 | 12:57
Ich kann nur was aus meiner persönlichen Erfahrung dazu beitragen:

Lange Zeit gab es bei uns eine "heilige Kuh": Der Gamemaster durftet nicht kritisiert werden, man musste dankbar sein, das er sich die Arbeit machte zu leiten und war deshalb über das Spielerurteil erhaben. Für mich persönlich lief das aber gegen eine Wand. Als ich dann irgendwann Dominic Wäsch Spielleiten gelesen habe, war das für mich der Anstoss, mich mit Rollenspieltheorie zu beschäftigen, hier im Forum mitzulesen und unsere Spielweise zu reflektieren. Erst dann konnte ich auch was ändern, als mir bewußt wurde, dass es auch anders geht.

Für mich gehört es seit dem dazu, das Spiel immer kritisch zu reflektieren und neues auszuprobieren, auch wenn diese neue Haltung zum eigenen Spielstil sich erst noch richtig festigen muss.

Deshalb finde ich es gut, seine "heiligen Kühe" zu schlachten und wenn man das nicht selbst kann, dann ist es doch ein nettes Angebot von Joerg.D, wenn er sich dieser Arbeit annehmen will.

Gruß Dimmel
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: Village Idiot am 4.09.2010 | 12:58
"Desweiteren war Jörg nackt und hatte sich mit dem Blut der Nachbarskatze beschmiert."

Wenn ich mich da einmal selbst aus dem Polizeibericht zitieren darf.
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: verminlord am 4.09.2010 | 13:01
Der Beitrag von Jörg ist deshalb so wichtig, weil sich bei jedem 'Betriebsblindheit' einschleicht. Nur durch einen 'externen' Einfluss erkennt man die 'Heiligen Kühe', ob man diese dann schlachtet, bleibt ja einen selbst überlassen.
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: Joerg.D am 4.09.2010 | 22:19
"Desweiteren war Jörg nackt und hatte sich mit dem Blut der Nachbarskatze beschmiert."

Wenn ich mich da einmal selbst aus dem Polizeibericht zitieren darf.

Was hast Du deine auch so engagiert verteidigt.
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: Merlin Emrys am 5.09.2010 | 15:53
Niemand weis, ...
Ich bin niemand? Ah, okay. Danke für den Hinweis, er klärt gewisse Dinge.

Ich bezweifle einfach, dass man die Einstellung eines Rollenspielleiters so einfach nicht mit dem von Entwicklungshelfern gleichsetzen kann
Darum ja auch mein Hinweis auf die nähere Beschäftigung mit verschiedenen Formen von Zuordnungen.

ob man diese dann schlachtet, bleibt ja einen selbst überlassen.
Wenn es so wäre, gäbe es auch in der Tat wenig zu kritisieren. Aber Jörg spricht davon in präsentischer ich-Form, und seine Schilderung der - für seinen Eindruck "normalen" -  Reaktion der Gruppen spricht nicht dafür, daß seine Herangehensweise für die "Betroffenen" allzu erwünscht oder auch nur erwartet gewesen wäre.
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: WitzeClown am 5.09.2010 | 16:11
@Merlin Emrys: Käse zum Whine?  :D
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: ErikErikson am 5.09.2010 | 16:12
Hmm, da überleg ich mir doch glatt, ob ich mein Demerits-System nicht doch mal unter die Leute bringen soll. Wäre ja eigentlich schade, wenn nur meine Gruppe davon profitiert.
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: Merlin Emrys am 6.09.2010 | 09:39
@ Witzeclown: Selbstreflektion? Ach nein... wie wäre es mit Perlen?
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: Scylla am 6.09.2010 | 14:11
Ich bin niemand? Ah, okay. Danke für den Hinweis, er klärt gewisse Dinge.
Ich korrigiere entschuldigend. Niemand außer Merlin Emrys weis "..." .
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: Voronesh am 13.09.2010 | 04:24
Hrmm aktuell kriegt dieser Faden mindestens ein gutes LOL von mir.

Eigentlich wollte ich darüber schreibseln dass ich selbst heilige Kühe habe, und die mir wohl keiner austreiben kann.

Aber dafür bin ich auch zu sehr min/maxer und Taktikspieler. Und angepisster Typ Spieler. Nein meine Charaktere lassen sich praktisch nie ans Bein pinkeln, und fackeln auch im Notfall mal nen Haus ab, wenn sie sich im Unrecht fühlen.

Ja auch im Rollenspiel bin ich nen "arroganter Arsch, der seinen Vorteil sucht und seinen begrenzten Horizont nicht hergibt".  ~;D

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: Morvar am 24.09.2010 | 10:41
Ja hallo...

Ich habe diesen Thread, genau wie die anderen von dir Joerg, mit Interesse verfolgt. Mir daraufhin nochmal die RPG Theorien durchgelesen und vor allem "verarbeitet".
Und dabei bin ich über etwas gestoßen was meine persönlichen Erfahrungen in der von mir geleiteteten Gruppe angeht.

WIR schlachten SELBST.

Komisch eigentlich. Bei uns scheint es so zu sein, dass wir uns vielen Neuerungen nähern, ohne sie von außen zu getragen zu bekommen.  Stances, Metaebene, Ergebnisoffen...irgendwann haben sich diese Dinge unter anderem Namen bei uns eingeschlichen.

Könnte es sein, dass bei jedem einigermaßen begeisterten RPGler mit der Zeit eine Entwicklung einsetzt, die zwangsläufig dazu führt althergebrachtes zu schlachten?
OHNE das jemand von außen kommt? Sogar ohne das man über die Theorien die jetzt existieren Bescheid weiß?

Habe dieses Phänomen bei 2 Gruppen erkennen können.

Wenn es so ist, woran liegt es?
Gibt es bestimmte "Eckdaten" die eine Runde befähigen sich so weiterzuentwickeln? Oder ist es schlict und ergreifend bei JEDER Runde so, die lang genug miteinander spielt?

Gruß
Morvar
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: Joerg.D am 24.09.2010 | 10:58
Klar schlachte viele Gruppen selber heilige Kühe. Nicht ihre eigenen, weil die ja nicht heilig sind aber die Kühe von anderen Gruppen.

Sie sehen das etwas im Spiel nicht stimmt und passen es an das Spiel an, welches sie spielen wollen. Dafür braucht es keine Theorie, da reicht völlig gesunder Menschenverstand.

Eigentlich kann man den Kern jeglicher Theorie so zusammenfassen:

Seid keine Arschlöcher und redet über das, was euch stört oder ihr Euch wünscht.

Ich habe viele Sachen die Heute toll benannt werden schon mit 17-18 als SL gemacht oder machen lassen und dabei viel Spaß gehabt. Heute setze ich die Stilmittel bloß genauer ein als Damals und es ist recht schön, wenn ich einen Spieler der wieder mal den Ego Trip schiebt meine Übersetzung der Stances in die Hand drücke und von ihm Kooperation verlange.

Solche Sachen braucht man in funktionierenden Gruppen nicht, aber es schön sie zu haben, wenn es mal nicht läuft.
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: Morvar am 24.09.2010 | 12:18
Hast natürlich REcht, eigene heilige Kühe schlachten widerspricht dem "heilige Kühe schlachten". *Sich selbst vor die Stirn klopp*
Stimme dir dahingehend zu, dass es auch mir leichter fällt Stilmittel die ich klar benennen und "erkennen" kann als Handwerkszeug einzusetzen.
Vielleicht sollte ich doch mal wieder auf ne Con gehen, oder als Spieler ne andere Gruppe besuchen. Wenn sie mich denn lassen...;-)

Gruß

Morvar
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: Joerg.D am 24.09.2010 | 14:05
Cons können von wunderbar bis zu wirklich schrecklich tendieren.

Wenn du gute Runden mit unbekannten Spielern machen willst, empfehle ich dir potentielle Spieler aud dem Privatkreis und den Foren in denen du dich rumtreibst ganz bewusst einzuladen. So mache ich das regelmäßig und habe dann viel Spaß mit den Runden.

Da sind schon echte Traumrunden mit Spielern zusammengekommen, die ich schon immer mal an einem Tisch haben wollte.
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: pharyon am 24.09.2010 | 16:28
@ Jörg:
Ich stimme deiner Ausgangsthese weit zu - jedem Rollen-Spieler (inkl. SL) dürfte es gut tun, sich mit den Grenzen seines Horizontes zu beschäftigen. Man kann von Neuem viel lernen.

Je nach Bedarf.

An dieser Stelle würd ich aber einwerfen: Nicht jede Gruppe verspürt den "Leidensdruck" etwas an ihrem Stil verändern zu wollen oder zu müssen. Und ich kann mir vorstellen, dass ein Kulturschock manchmal den Spielern eine Sicherheit im Spiel nimmt und manche davon dadurch vielleicht ihren Spaß am Hobby verlieren (hypothetisch gesprochen).

Von daher: Jeder sollte durchaus mal wagen, seinen Horizont zu erweitern. Wenn das durch Einladung an fremde Spieler geschieht, kann ich mir das schon lustig, interessant und lehrreich vorstellen. Ist ja nicht so, dass gewisse Grenzen (anständigen Verhaltens usw.) nicht vorher geklärt würden (bzw. worden sein dürften, das setze ich bei Jörg und Mitspielern jetzt mal ungeniert voraus).

Über aller Neuerung sollte aber das Bewusstsein stehen, dass es hier um ein Hobby geht, dass allen Beteiligten Spaß machen soll.

Hoffe, ich konnte mich verständlich machen.

p^^

PS: Jörg, ich würd gern mal nen One-Shot bei dir mitspielen - leider liegen Saarbrücken und Kiel zu weit auseinander... vielleicht mal auf ner Con?
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: Joerg.D am 25.09.2010 | 08:47
Tja kommst Du zum Dreieich? Das ist neben dem Demon Con so das südlichste was ich ansteuere.
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: pharyon am 25.09.2010 | 15:27
Kann ich jetzt noch nicht klar einschätzen. Dieses Jahr eher nein. Naja, ich leb ja noch lange...

p^^
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: Boba Fett am 25.09.2010 | 18:27
Letztendlich geht es doch um Aufgeschlossenheit für Neues und die Bereitschaft alte Traditionen zu hinterfragen und sich nicht mit einem "das macht man eben so!" abspeisen zu lassen.
Daran kann erstmal nichts schlechtes sein.
Und insofern ist das auch eigentlich keine heilige Kuh die geschlachtet wird, sondern die Bereitschaft sich nicht aus Bequemlichkeit auf Althergebrachten auszuruhen.
Wenn einem keine bessere Antwort als "das haben wir schon immer so gemacht" geliefert wird, kann man sich wirklich guten Gewissens fragen, ob es nicht bessere Methoden gibt.
Bekommt man dagegen eine gute Erklärung, warum etwasnso gemacht wird, weiß man, dass der andere es mindestens bewusst so macht. Ob man selbst das dann übernimmt, ist dann die eigene Entscheidung.

So spektakulär empfinde ich das nicht.
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: Phasenweise am 26.09.2010 | 14:14
Erst dachte ich, der Beitrag sei nur eine weitere Form von Internetheldentum in selbstdarstellerischer Absicht, aber dann stutzte ich doch. Gruppen, die von sich aus Probierfreude zeigen, die einfach mal wen einladen, von dem sie sogar erwarten, er biete ihnen was Neues, imponieren mir. Mag sein, dass sie dich nur als Bespaßungsclown engagieren, der insgeheim bekichert wird, aber wenn doch ein ehrliches, prinzipielles Interesse an anderen Möglichkeiten besteht, wäre das eine schöne Einstellung.
Zwar machst du mit dem Popanz, den du um deine Person spinnst, keinen ganz positiven Eindruck, aber die aufgeschlossene Haltung einer neugierigen Gruppe wird das hoffensichtlich kompensieren und trotzdem ihre Form von Bereicherung daraus ziehen. Und wenn du lediglich in Forenbeiträgen so selbstbeweihräuchernd auftrittst, mag das im tatsächlichen Spiel wieder ganz anders aussehen. Also viel Spaß und meinen unverhohlenen Neid ;) zum Kontakt mit solchen Spielertypen.
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: Samael am 26.09.2010 | 14:46
Erst dachte ich, der Beitrag sei nur eine weitere Form von Internetheldentum in selbstdarstellerischer Absicht,

Ist es nicht? Naja, du bist ja offenbar neu hier... ;)
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: Yehodan ben Dracon am 27.09.2010 | 12:47
Klappern gehört zum Handwerk...
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: Joerg.D am 27.09.2010 | 12:54
Langweilig schreiben dürfen Leute wie Samael, ich klapper lieber ein bisschen uns suhle mich im Internet Heldentum und Selbstdarstellung.

Selbstdarstellung ist doch einer der Hauptzwecke für das rumlurken in solchen Foren, oder?

@ Boba

Geht es um Aufgeschlossenheit?
Ich habe es empfunden, als wenn Du mich damals eingeladen hast um deiner Gruppe mal einen gerhörigen Kulturschock zu verpassen. Meine Konzepte vom Leiten mit Narretiv Truth sher agressiven Screen Framing und die Auslegung der Regel für 7te See war auch für deine Gruppe extrem. Als Beispiel nehme ich mal den Spieler der so sauer war, weil er mich gefragt hat ob da ein Fenster im Lagerhaus ist, was ich verneint habe. Du hast dann empowert, das da ein Dachfenster ist und bist durch das Fenster eingestiegen, was ihn auf die Palme gebracht hat.
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: Funktionalist am 27.09.2010 | 12:56
Genau!
Ein Hurrah unserem tapferen Recken wider der deutschen Dreiheiligkeit*!


*"Da kann ja jeder kommen!","Das haben wir schon immer so gemacht!" und "Wo kommen wir denn da hin?"
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: Boba Fett am 27.09.2010 | 13:21
@ Boba
Geht es um Aufgeschlossenheit?

ja...

Zitat
Ich habe es empfunden, als wenn Du mich damals eingeladen hast um deiner Gruppe mal einen gerhörigen Kulturschock zu verpassen.

Naja, die Runde war ja auch nicht besonders aufgeschlossen.
(Betonung liegt auf "war", denn ich spiele inzwischen woanders)

Zitat
Meine Konzepte vom Leiten mit Narretiv Truth sehr agressiven Screen Framing und die Auslegung der Regel für 7te See war auch für deine Gruppe extrem. Als Beispiel nehme ich mal den Spieler der so sauer war, weil er mich gefragt hat ob da ein Fenster im Lagerhaus ist, was ich verneint habe. Du hast dann empowert, das da ein Dachfenster ist und bist durch das Fenster eingestiegen, was ihn auf die Palme gebracht hat.

qed
Wie gesagt, die Runde hat sich stetig gegen Alternativen gewehrt.
Insofern geht es um Aufgeschlossenheit und vor allem, um die Bereitschaft, mit Traditionen brechen zu können.
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: Joerg.D am 27.09.2010 | 13:27
Jo, war sie nicht. Aber gehofft hast Du doch trotzdem, dass ich mit meiner radikalen Art etwas bewege, oder?

Hat bloß leider nicht geklappt.

Das ist halt ein Beispiel dafür, dass die Leute oft auch gar nichts aus so einer Sache mitnehmen. (Bis auf Walter, der sich danach ja durchaus für meine Konzepte interessiert hat)
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: Boba Fett am 27.09.2010 | 13:30
Jo, war sie nicht. Aber gehofft hast Du doch trotzdem, dass ich mit meiner radikalen Art etwas bewege, oder?

Hat bloß leider nicht geklappt.

Das ist halt ein Beispiel dafür, dass die Leute oft auch gar nichts aus so einer Sache mitnehmen. (Bis auf Walter, der sich danach ja durchaus für meine Konzepte interessiert hat)

Bei Walter hat sich die Indy Tür danach rapide geöffnet.
Ob das durchs Spiel damals so war, oder durch die Erforschung des Theorie Themas, weiss ich nicht.
Ansonsten hat es auch etwas bewirkt, nämlich die Erkenntnis, dass die Runde eben zu konservativ ist, um sowas anzustossen. Was okay ist, wenn man so spielen möchte und wenn nicht, na dann sucht man sich eben eine andere Runde - ist bei mir letztendlich so passiert (wenn auch mit anderen Auslösern verbunden).
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: Teylen am 29.09.2010 | 12:43
Vielleicht nur [rant] maessig ein Gedankengang der mich quasi so anfiel, beim Betrachten des System-Setting-Konvertierungs Thread.

Also wenn man sein Lieblingssystem allen moeglichen Settings ueberzieht und deren Systeme quasi umholzt, schlachtet man da doch weniger Heilige Kuehe als das man irgendwelche harmlosen Kuehe, die vielleicht ganz lecker schmecken wuerden, wegen der eigenen heiligen System Kuh abschlachtet ?
Ich mein man kann klar ueber verbohrte DSA'ler oder oWoD'ler oder so meckern die einfach so ihr Lieblingssystem weiter spielen, aber immerhin nehmen die das System nicht und ziehen es, keine Ahnung, D&D Settings bei DSA oder den Dresden Files bei oWoD ueber...
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: Captain am 29.09.2010 | 13:07
wenn sie es nicht nennen, woher willst du dann das hier wissen:

...und ziehen es, keine Ahnung, D&D Settings bei DSA oder den Dresden Files bei oWoD ueber...

Diese Konkretisierung aus der Luft heraus riecht für mich irgendwie nach Prokatation. ;)
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: Teylen am 29.09.2010 | 13:11
Hoe?
Mir sind keine DSA / D&D oder oWoD / DFRPG Konvertierungen bekannt, nicht mal in die umgekehrte Richtung. Die Systeme nahm ich nur weil ich da eine Gewisse naehe vom Setting her vermute ^^;
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: El God am 29.09.2010 | 13:16
Vielleicht ist das so, weil die Systeme so schlecht sind.
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: Teylen am 29.09.2010 | 13:26
Alle vier?  :o
Also muesste man, ein anderes Setting mit dem Fav. System der Wahl begluecken, und so quasi das original System des anderen Setting meucheln [am besten vorher noch zum heiligen Rindvieh deklarieren damit es netter wirkt] damit das eine System nicht mehr schlecht ist. @.@
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: Scylla am 29.09.2010 | 13:29
Vielleicht ist das so, weil die Systeme so schlecht sind.
Das ist deine Meinung. Ich behaupte das Gegenteil.
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: Joerg.D am 29.09.2010 | 13:34
Ich habe mal überlegt, AD&D2nd auf die NWOD zu portieren :-)

Leute die ihr Lieblings-Setting mit einem neuen System spielen schlachten auch heilige Kühe. Sie schauen definitiv über den Tellerrand und lassen sich von neuen Sachen inspirieren.

Die DSA Gruppe die mit mir gespielt hat (Jörg leitet DSA oder Welten treffen aufeinander) nutzt einige meiner Prinzipien weiter. So müssen alle Spieler ihren Charakter und dessen Skills kennen und sie haben ein Fanmail System eingeführt.


Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: Teylen am 29.09.2010 | 13:49
Oh, wurde aus der Ueberlegung etwas? ^^;

Naja, aber so klingt es eigentlich als waeren heilge Kuehe eigentlich immer die Kuehe der anderen und nie die eigene Kuh. Gerade wenn man ueber den Tellerrand guckt und dann das neue System einmal als heilige Kuh schlachtet, also irgendwie macht das auf den ersten Blick den Eindruck so offen und wandelbar zu sein wie amerikanischer Imperalismus.

Wobei ich nun auch nicht behaupten wuerde das fuer jede Aenderung, Erweiterung oder Anpassung des Blickwinkels eine Heilige Kuh sterben muss. Zumindest hatte ich den Eindruck in dem besagten Diary Thread nicht.

Vielleicht stelle ich mir das schlachten von Kuehen auch gerade nur zu dramatisch vor ^^;
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: Joerg.D am 29.09.2010 | 14:01
Das Schlachten von heiligen Kühen steht ja bildlich für die bewusste Provokation mal über den Tellerand zu blicken und sollte weniger religiös gesehen werden, auch wenn einige Rollenspieler ihre Vorlieben wie Dogmen behandeln.
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: Boba Fett am 29.09.2010 | 14:04
Also wenn man sein Lieblingssystem allen moeglichen Settings ueberzieht und deren Systeme quasi umholzt, schlachtet man da doch weniger Heilige Kuehe als das man irgendwelche harmlosen Kuehe, die vielleicht ganz lecker schmecken wuerden, wegen der eigenen heiligen System Kuh abschlachtet ?

Die meisten Rollenspieler, spielen ein bestimmtes Rollenspiel des Settings wegen und nicht wegen des Systems.
Die Identifizierung findet mit der Hintergrundswelt statt.

Spielenswerte Settings mit schlechtem System werden in einer Kompromissbildung genutzt. Nach dem Motto "Na gut, die Spielregeln sind schlecht, aber die Welt ist toll!".

Wer ein Setting nimmt und das darunter liegende Regelsystem austauscht, schlachtet für sich erst mal imho keine heilige Kuh. Denn das System war ihm nicht heilig.

Es gibt aber Settingliebhaber (Fanboys), die so sehr auf ihre Spielwelt fixiert sind, dass sie nicht bereit sind, die mit einem Regelsystemwechsel verbundenen Veränderungen im Spielgefühl einzugehen. Die machen das System dadurch zur heiligen Kuh, weil sie darauf beharren, man müsse das 'schlechtere' System weiternutzen, weil nur dies eben das vertraute Spielgefühl liefern kann.
Wenn man denen dann das System unter der Settinghaube austauscht, schlachtet man deren heilige Kuh.

Inwiefern das dramatisch ist, kann ich nicht sagen... Kannst Du Dir vorstellen das oWoD Setting mit D&D Regeln zu spielen?
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: Joerg.D am 29.09.2010 | 14:09
Inwiefern das dramatisch ist, kann ich nicht sagen... Kannst Du Dir vorstellen das oWoD Setting mit D&D Regeln zu spielen?
[/quote]

Sollte mit D&D 4 machbar sein.
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: Teylen am 29.09.2010 | 14:32
Die meisten Rollenspieler, spielen ein bestimmtes Rollenspiel des Settings wegen und nicht wegen des Systems.
Ich habe bisher Rollenspiele nur als komplett Set, eine Einheit von Setting und System erlebt.
Heisst das System traegt imho zur Identifizierung mit dem Setting bei und vice versa.

Zitat
Spielenswerte Settings mit schlechtem System werden in einer Kompromissbildung genutzt. Nach dem Motto "Na gut, die Spielregeln sind schlecht, aber die Welt ist toll!".
Die Welt ist so wie sie ist wegen der Regeln denen sie unterworfen wurde.

Zitat
Es gibt aber Settingliebhaber (Fanboys), die so sehr auf ihre Spielwelt fixiert sind, dass sie nicht bereit sind, die mit einem Regelsystemwechsel verbundenen Veränderungen im Spielgefühl einzugehen.
Wenn sich das Spielgefuehl aber doch aendert, weil es ein neues Regelsystem gibt das ggf. stark unterschiedliche Akzente setzt, dann ist aber doch weder die Spielwelt noch das Setting das gleiche wie zuvor.

Zumal die Spieler dann doch keinen / weniger Spass mehr haben, also wenn sie das vorherige Spielgefuehl mehr mochten?

Zitat
Kannst Du Dir vorstellen das oWoD Setting mit D&D Regeln zu spielen?
Nein.

Das einzige was ich mir dahingehend vorstellen koennte waere das oWoD Setting mit nWoD Regeln zu spielen. Vorrausgesetzt White Wolf veroeffentlicht die offiziellen Translation Documents.

Ich wuerde auch Aventurien nicht unbedingt mit einem anderen System als DSA spielen wollen.
Nun oder Dresden Files mit etwas anderem als Fate, also das womit es kommt.
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: Captain am 29.09.2010 | 15:09
Vice Versa? Hab ich bisher selten erlebt. Meist sehe ich daß in Regeln das Setting integriert wird aber ein Setting das die Regeln transportiert gibts in den seltensten Fällen. DSA ist da ein sehr deutliches Beispiel: in den Regeln wird alle Nase lang Bezug auf Aventurien genommen aber wo bitte nimmt Aventurien bezug auf die DSA Regeln? Wenn dem so wäre, hätte sich Aventurien ja allein durch die Regeledition von 3 nach 4 spürbar verändert und das hab ich anders beobachtet.

Ich wuerde auch Aventurien nicht unbedingt mit einem anderen System als DSA spielen wollen.
Nun oder Dresden Files mit etwas anderem als Fate, also das womit es kommt.
Hier im Forum geister irgendwo Story-DSA (http://tanelorn.net/index.php/topic,38687.0.html) rum. Das ist eindeutig Aventurien mit erheblich andere Regeln.
Und Dresden Files kann ich mir sehr gut auch mit cinematic Unisystem vorstellen. Genau hier ist das Setting ein deutliches Stück älter als die Regeln mit denen das entsprechende Rollenspiel aufgesetzt wurde.
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: Teylen am 29.09.2010 | 15:18
Mit vice versa meine ich so etwas, wie, es gibt den System Aspekt bei der WoD der dazu fuehrt das im Setting die Chars von sozialer Degeneration bedroht sind. Umgekehrt sind die Chars im Setting von sozialer Degeneration bedroht weshalb es dafuer auch ein System geben sollte,..

Meist sehe ich daß in Regeln das Setting integriert wird aber ein Setting das die Regeln transportiert gibts in den seltensten Fällen.
Bei Dresden Files waere das doch so etwas wie die Aspekte, bei D&D das man nur einmal pro Tag zaubern kann und die Gesinnung oder bei V:tM die Menschlichkeit. Wechselt man das System aendert sich das Setting entsprechend bzw. sucht man ein neues System sollte es das koennen.

Zitat
Hier im Forum geister irgendwo Story-DSA (http://tanelorn.net/index.php/topic,38687.0.html) rum. Das ist eindeutig Aventurien mit erheblich andere Regeln.

Es gibt im Forum vieles, sogar GURPS das gar kein "richtiges" Core Setting hat.
Nun und fuer mich waere so etwas nicht wirklich Aventurien sondern ein weiteres Setting+System das Aventurien nur entsprechend aehneln soll.
Aehnliches gilt da z.B. fuer Mage the Awakening Stripped. Erzeugt fuer mich auch ein neues Setting+System.

Zitat
Und Dresden Files kann ich mir sehr gut auch mit cinematic Unisystem vorstellen. Genau hier ist das Setting ein deutliches Stück älter als die Regeln mit denen das entsprechende Rollenspiel aufgesetzt wurde.
First come, first serve.
Das heisst mit den Regeln mit dem ein Setting fuer mich das erstemal kommt ist es imho "verdongelt". Danach sind allenfalls noch Updates oder neue Editionen moeglich ^^;
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: Boba Fett am 29.09.2010 | 15:30
Ich habe bisher Rollenspiele nur als komplett Set, eine Einheit von Setting und System erlebt.
...
Die Welt ist so wie sie ist wegen der Regeln denen sie unterworfen wurde.

Naja...
Es gibt genug Rollenspielrunden, die spielen auf Settings, die aus keinem Rollenspielregelwerk stammen. Zum Beispiel, wenn eine Runde ihre Lieblingsserie als Quelle für das Setting nimmt.
Die "Welt" kann also auch ohne Regeln existieren, sozusagen als Konsens gemeinsamer Vorstellung.
Und da ist es sicherlich möglich, diesen Konsens mit unterschiedlichen Regelwerken zu spielen.

Außerdem gibt Rollenspielregelsysteme, die gar kein Setting mit sich bringen, die sich also als "Motor" für das "Setting-gefährt" anbieten.

Zitat
Wenn sich das Spielgefuehl aber doch aendert, weil es ein neues Regelsystem gibt das ... unterschiedliche Akzente setzt, dann ...

..wählt man im Normalfall das geringere Übel.
Denn letztendlich ist man mit einem schlechten Regelsystem ja auch selten wunschlos glücklich.
Also gilt es abzuwägen, was schlimmer ist - die unzureichenden Regeln oder die Änderungen im Spielgefühl.
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: Boba Fett am 29.09.2010 | 15:38
Nebenbei:
Zitat
Kannst Du Dir vorstellen das oWoD Setting mit D&D Regeln zu spielen?
Nein.

Monte Cooks World of Darkness (http://shop.strato.de/epages/15455106.sf/secZNbfQ74mcFk/?ObjectPath=/Shops/15455106/Products/WWP51000)

Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: Captain am 29.09.2010 | 15:41
Teylen, ich glaube du hast ne erheblich andere Vorstellung von dem Begriff Setting als ich sie habe.

Bei mir ist es die Handlungsumgebung, die Spielwelt, das Universum in dem die Runde spielt.
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: Boba Fett am 29.09.2010 | 15:51
Teylen, ich glaube du hast ne erheblich andere Vorstellung von dem Begriff Setting als ich sie habe.
Bei mir ist es die Handlungsumgebung, die Spielwelt, das Universum in dem die Runde spielt.

Ich denke, ihr habt durchaus eine recht Änliche Begriffsdefinition.
Bei Teylen spielt der "system matters" Gedanke mit, dass die Spielregeln eben durchaus auch das "wie verhält sich die Welt" Gefühl beeinflusst.
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: El God am 29.09.2010 | 16:02
Bei Teylen spielt der "system matters" Gedanke mit, dass die Spielregeln eben durchaus auch das "wie verhält sich die Welt" Gefühl beeinflusst.

Auch so eine heilige Kuh... (wobei ich der auch selbst anhänge). Aber jemandem *vorzuwerfen*, dass er ein Setting portiert, finde ich merkwürdig. Da soll man doch froh sein, dass es noch mehr Leute gibt, die sich für ein Setting begeistern können. Anders herum muss ich aber leider auch sagen, dass mich viele der Settings, die explizit für SW entwickelt wurden, überhaupt nicht reizen, unter anderem, weil sie für SW entwickelt wurden und damit irgendwie einen gewissen *spin* haben, der mich abtörnt. Sowas ist aber eine heilige Kuh, die ein guter SL mir gerne mal schlachten dürfte.
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: Teylen am 29.09.2010 | 16:09
@Captain
What Boba said ^.^

Ein Setting ist fuer mich die beschriebene Spielwelt deren "Genre" und "Physik" durch die Regeln dargestellt wird.

Nebenbei: Monte Cooks World of Darkness (http://shop.strato.de/epages/15455106.sf/secZNbfQ74mcFk/?ObjectPath=/Shops/15455106/Products/WWP51000)
Das kannte / sah ich (und es ist nWoD ^^; )
Ansonsten wuerde ich mir so ein Buch, bei entsprechender WW Segnung fuer die oWoD, gegebenfalls anschauen.


Das es Runden gibt die Homebrew oder TVbrew Settings mit eigenen Regeln spielen ist mir bekannt.
Wobei es bei TVbrew ja meist ein Mangel an bestehenden Settings ist und das selbst erstellte System, oder das angewandte dann Teil des Setting wird bzw. bleibt die Gruppe dann dabei.

Rollenspielsysteme allein interessieren mich (meist) weniger (sehr seltene Ausnahmen bestaetigen die Regel), ich mage Fate bei Dresden Files im Kombi Pack, haette es aber schwer gefunden ohne Setting daran ein Interesse zu haben oder irgendeinen Zugang zu finden. Aehnliches gilt fuer SW, GURPS und andere universelleren Systeme.


Wobei es meiner Meinung nach auch viele Fanboys gibt die ihr System abgoettisch lieben und dann meinen andere Settings damit zu zwangsbegluecken weil es dem Setting Spuren des/das einzig wahre Spielgefuehl verpasst. Sowas wie Setting+System XY ist unspielbar, jeder der das spielt leidet unter Geschmacksverirrung, aber wenn man eine Konversion auf System Z schreibt ist es die Erloesung.
Also nach meinen Dafuerhalten wird da nicht die heilige Kuh von thematisiert der Setting+System XY weitesgehend zufrieden spielt, sondern die eigene heilige Kuh durch's Land gepeitscht. (Tendentiell, natuerlich nicht immer ^^; )



Ansonsten so als Bezug auf das DSA Diary, da gab es doch zum Schluss die Situation das ein Spieler aufstand und ging. Weil er nicht wollte das offen gewuerfelt wird und sein Char sterben kann.
Imho ist dann da dann zwei heilige Kuehe, also einmal das des "Chars duerfen sterben / offen Wuerfeln" und des "Chars duerfen nicht sterben / verdeckt Wuerfeln".
Ich finde es dann irgendwie falsch wenn man nun sagt das einer von beiden nur eine heilige Kuh hat die doch gefaelligst zu schlachten sei.
Das heisst auch das hier im Thread so etwas durch klingt das von X Spieler nur einer Richtung Indie gewechselt sei, wirkt eher missionarisch gegenueber dem Rest als nach heiligen Kuehe schlachten. Oder so als wenn man Heiden-Germanen die Baeume abholzt um sie zum Christentum zu konvertieren. Naja und dann behalten die auch ihr Halloween, nur das dann halt Allerseelen gefeiert wird als mit Totengeistern gehaendelt. ^^;
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: Boba Fett am 29.09.2010 | 16:12
Anders herum muss ich aber leider auch sagen, dass mich viele der Settings, die explizit für SW entwickelt wurden, überhaupt nicht reizen, ...

Mich, als SW Fanboy, auch nicht... :)
Deswegen spiele ich meist homebrew Zeugs.



@Teylen:
Was ich seltsam finde: Ich finde die mangelnde Neugierde befremdlich, die letztendlich ja verhindert, dass man das Setting auf einem anderen Regelgerüst ausprobiert.
Natürlich wird es ein anderes Spielgefühl werden, aber es steht ja eigentlich noch gar nicht fest, ob das nicht sogar ein angenehmes sein wird. Das bekommt man erst heraus, wenn man es probiert.
Vielleicht  kommt sogar etwas völlig neues heraus, wo man sagt "okay, es war nicht das alte Setting, aber es war echt interessant, wollen wir das nicht mal weiterspielen".
Dazu kommt es fast nie, denn es bleibt immer bei einem "Och nö, ich möcht eigentlich bei dem bleiben was ich hab, die alten Sachen sind zwar auch problembehaftet, aber da haben wir doch unsere Weisen gefunden, wie wir damit klarkommen, und was neues kann doch nichts werden, und Aufwand ist es ohnehin, und was wenn ich es total schrecklich finde, dann habe ich einen ganzen Abend verschenkt... Stell Dir DAS mal vor...!" ;)
Das soll jetzt nicht auf Dich bezogen sein, aber ich bemerke diesen Konservativismus immer wieder, in Diskussionen und auch in den Erfahrungen der eigenen Runden.
Letztendlich spende ich bei einem "weisst Du, wir haben es probiert aber es war einfach nur scheußlich, wir spielen doch lieber nach dem alten System" Applaus. Mit der Verweigerung, es einfach mal auszuprobieren, kann ich nichts anfangen - und das ist die heilige Kuh ich ich gern geschlachtet sehen würde. Leider ist sie unsterblich!
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: Master Li am 29.09.2010 | 16:53
Wobei es meiner Meinung nach auch viele Fanboys gibt die ihr System abgoettisch lieben und dann meinen andere Settings damit zu zwangsbegluecken weil es dem Setting Spuren des/das einzig wahre Spielgefuehl verpasst. Sowas wie Setting+System XY ist unspielbar, jeder der das spielt leidet unter Geschmacksverirrung, aber wenn man eine Konversion auf System Z schreibt ist es die Erloesung.
Also nach meinen Dafuerhalten wird da nicht die heilige Kuh von thematisiert der Setting+System XY weitesgehend zufrieden spielt, sondern die eigene heilige Kuh durch's Land gepeitscht. (Tendentiell, natuerlich nicht immer ^^; )

Außer Metzger Jörg stürmt ja niemand Rollenspielrunden und zwingt die Leute etwas zu spielen, was sie nicht wollen. Insofern ist es ja erstmal egal, wer welche Regeln für welches Setting toll findet. Und dass Leute in Foren ihre Meinung offensiver vertreten als sie es von Angesicht zu Angesicht täten, ist ja auch eher abzusehen. Wenn es zu schlimm wird, kann man einfach das Geschreibsel überlesen :D
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: Teylen am 29.09.2010 | 17:20
Außer Metzger Jörg stürmt ja niemand Rollenspielrunden und zwingt die Leute etwas zu spielen, was sie nicht wollen.
Joerg meinte ich eigentlich gar nicht. ^^
Aber ich wollte jetzt auch keine Fetzerei ausloesen in dem ich konkretere Beispiele nennen die eher zu der Beschreibung dessen was ich meine passen. ^^;

@Teylen:
Was ich seltsam finde: Ich finde die mangelnde Neugierde befremdlich, die letztendlich ja verhindert, dass man das Setting auf einem anderen Regelgerüst ausprobiert.
Wenn man das Setting als Set aus Beschreibung und System betrachtet ist es weniger die fehlende Neugier als der Unwille etwas auseinander zu nehmen das eigentlich zusammen gehoert und dann etwas dran zu pflanschen das bis dahin keinen Bezug dazu hat und von dem Set Gedanken ausgehend zwangslaeufig weniger gut bzw. bestenfalls auf andere Art und Weise harmoniert.

Das heisst nur weil es jetzt unwahrscheinlich ist das ich irgendwann V:tM mit GURPS Regeln oder in der D20 Variante spiele heisst das ja nicht das ich nicht weniger Neugierig war (bin) auf dem Treffen und so andere neue RPGs, Systeme und Settings, zu probieren.

Zumal neue Systeme auf alte Settings zu setzen irgendwie auf mich wirkt wie der Wille innovativ zu sein der leider auf halben Weg eingegangen ist. Wobei sich Neugier bei mir dann auch eher auf Settings bezieht und neue Genre / Atmossphaere Twists. Verwendet man das V:tM Setting,.. bleibt es halt gleich.

Heisst ein Grund wieso nun meine Gruppe noch bei V:tM bleibt ist die Ermangelung eines neuen System in dem man in einem neuen Setting / ueberzeugenden Core-Setting Ding abgruendige Vampire spielen kann.
(V:tR wird da als zu larifari und eh halb gemopst empfunden, quasi das selbe Ferkel in neuen Kleidern die allenfalls durch einen etwas sexieren Schnitt ueberzeugen.)

Zitat
Natürlich wird es ein anderes Spielgefühl werden, aber es steht ja eigentlich noch gar nicht fest, ob das nicht sogar ein angenehmes sein wird. Das bekommt man erst heraus, wenn man es probiert.
Ist vielleicht wie mit dem essen?
Ich gehe normalerweise mit anderen, einmal die Woche indisich essen, gibt da zwei Restaurants die abwechselnd besucht werden. Irgendwann beschlossen wir dann das man auch mal was anderes probieren kann,... aber dann sucht man sich ja auch nicht einen neuen Inder zum probieren, sondern sowas wie ein Veggie Restaurant oder anderes das wirklich anderst ist.
Waere ja auch irgendwie unfair wenn man, statt wirklich z.B. mexikanisch essen zu gehen, nur zu einem Inder geht der die indische mit der mexikanischen Kueche kombiniert.. verfaelscht doch den Geschmack ^^;
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: Bad Horse am 29.09.2010 | 17:33
Wegen mir darf jeder seine Heilige Kuh behalten, solange er nicht herumläuft und tönt, wieviel toller seine Kuh ist als allen anderen Heiligen Kühe zusammen.  :)
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: Joerg.D am 29.09.2010 | 17:55
Denkt nicht jeder, dass seine Kuh sowieso die schönste ist?
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: Master Li am 29.09.2010 | 18:19
Außer Metzger Jörg stürmt ja niemand Rollenspielrunden ...

Das war absolut ironisch gemeint. Entschuldigung, wenn das jemand ernst aufgefasst haben sollte.
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: dunklerschatten am 30.09.2010 | 11:30
Der vermeindliche glorreiche Ansatz " ich erweitere den Horizont der anderen" ist imho die größe der heiligen Kühe ! (Wenn da nicht sogar irgendein anderes Viech im Abgrund der Persönlichkeit lauert.

Da sollten die Schlachtwütigen auch mal drüber reflektieren  ~;D.

Oder um mal einen dratischen VErgleich zu ziehen, die Missionare der röm. kath. Kirche haben ja auch nur den Horizont der armen Wilden in Südamerika und sonst wo erweitert....

Also wenn man sein Schlachtbeil rauskramt sollte man doch erst mal bedanken das es viele Wege zur RGP-Glückseeligkeit gibt  ~;D

Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: Captain am 30.09.2010 | 13:13
Der vermeindliche glorreiche Ansatz " ich erweitere den Horizont der anderen" ist imho die größe der heiligen Kühe ! (Wenn da nicht sogar irgendein anderes Viech im Abgrund der Persönlichkeit lauert.

Da sollten die Schlachtwütigen auch mal drüber reflektieren  ~;D.
Das ist zwar vom Ansatz her was ganz anderes als das Thema hier im Sinn hat, aber drüber nachdenken kann man ja mal.

Also. Wie schlachtet man dem Horizonterweiterer seine Kuh?
Man kann entweder gegen die Beeinflussung vorgehen indem man stur bleibt, aber dann gibt man dem Bekehrversuch die Front. Sprich statt zu schlachten wird man selber zu der Kuh.
Wenn man die Flucht nach vorn antritt, um dem Versuch den Wind aus den Segeln zu nehmen, nimmt man dem Bekehrer zwar die Kuh, aber damit schafft man von selbst was eigentlich Ziel des Horizonterweiterers war. Man spielt ihm in die Hände.

So wie ich das sehe KANN man diese Kuh nicht schlachten.
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: Teylen am 30.09.2010 | 13:26
Also. Wie schlachtet man dem Horizonterweiterer seine Kuh?
In dem man die Leute welche konservativer / traditioneller veranlagt sind oder einfach keine Lust haben nicht mehr so als engstirning und eingeschraenkt anmoppert.
Vielleicht dann auch nur da einen Horizont erweitert wo das auch explizit gewuenscht ist,..

Zitat
Man kann entweder gegen die Beeinflussung vorgehen indem man stur bleibt, aber dann gibt man dem Bekehrversuch die Front.
Welchen Bekehrern?  wtf?
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: 6 am 30.09.2010 | 13:26
Komplett OT und auch nur ne Randbemerkung:
Ich gehe normalerweise mit anderen, einmal die Woche indisich essen, gibt da zwei Restaurants die abwechselnd besucht werden. Irgendwann beschlossen wir dann das man auch mal was anderes probieren kann,... aber dann sucht man sich ja auch nicht einen neuen Inder zum probieren, sondern sowas wie ein Veggie Restaurant oder anderes das wirklich anderst ist.
Barbara und ich kennen mittlerweile fast alle Mongolen im Umkreis von ca. 30 km. Wir wissen, welches Restaurant uns am besten gefällt. Würden wir neue Mongolen testen? Aber sicher doch! Würden wir auch andere Restaurants ausprobieren? Na klar!
Zitat

Waere ja auch irgendwie unfair wenn man, statt wirklich z.B. mexikanisch essen zu gehen, nur zu einem Inder geht der die indische mit der mexikanischen Kueche kombiniert.. verfaelscht doch den Geschmack ^^;
Lustig, dass Du das als Beispiel erwähnst, aber wir haben in Mannheim ein indisch-mexikanisches Restaurant. ;)
Interessanterweise habe ich vor kurzem in Arte eine Sendung über den Guide-Michelin gesehen. Da wurde ein Koch vorgestellt, der seine 3 Sterne für seine Verbindung aus europäischer und asiatischer Küche bekommen hat.
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: Joerg.D am 30.09.2010 | 13:29
Da wurde ein Koch vorgestellt, der seine 3 Sterne für seine Verbindung aus europäischer und asiatischer Küche bekommen hat.  (http://Da wurde ein Koch vorgestellt, der seine 3 Sterne für seine Verbindung aus europäischer und asiatischer Küche bekommen hat.)

Tja, das Beste aus 2 Sache zu kombinieren ist eine gute Sache. Deshalb sind Konvertierungen ja auch so beliebt :-). Man muss sich halt bloß mal trauen, etwas neues auszuprobieren.
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: Teylen am 30.09.2010 | 13:44
Tja, das Beste aus 2 Sache zu kombinieren ist eine gute Sache.
Normal ist das aber nicht und es mag gut sein, aber nicht unbedingt besser ^^;

Also ich halte da in Bezug auf Rollenspiel Systeme+Settings immernoch sehr wenig davon und sehe keinen wirklichen Sinn darin. Was so zusammen gehoert sollte man doch nicht trennen, geschweige den Sachen die zusammengehoert haben und getrennt wurden "falsch" zu sammen bauen @.@
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: Yehodan ben Dracon am 30.09.2010 | 13:49
Also. Wie schlachtet man dem Horizonterweiterer seine Kuh?

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Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: Glgnfz am 30.09.2010 | 14:24
Des Horizonterweiterers Kuh?





Viel besser!
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: Yehodan ben Dracon am 30.09.2010 | 14:27
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Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: Samael am 30.09.2010 | 14:33
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Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: Teylen am 30.09.2010 | 14:35
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Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: Yehodan ben Dracon am 30.09.2010 | 14:36
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Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: Teylen am 30.09.2010 | 14:38
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Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: Yehodan ben Dracon am 30.09.2010 | 14:41
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Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: dunklerschatten am 30.09.2010 | 23:29
Zitat
Das ist zwar vom Ansatz her was ganz anderes als das Thema hier im Sinn hat, aber drüber nachdenken kann man ja mal.

Über denn Sinn dieses Themas hier, können wir im Zweifelsfall X Seiten diskutieren...

Zitat
Also. Wie schlachtet man dem Horizonterweiterer seine Kuh?
Man kann entweder gegen die Beeinflussung vorgehen indem man stur bleibt, aber dann gibt man dem Bekehrversuch die Front. Sprich statt zu schlachten wird man selber zu der Kuh.
Wenn man die Flucht nach vorn antritt, um dem Versuch den Wind aus den Segeln zu nehmen, nimmt man dem Bekehrer zwar die Kuh, aber damit schafft man von selbst was eigentlich Ziel des Horizonterweiterers war. Man spielt ihm in die Hände.

So wie ich das sehe KANN man diese Kuh nicht schlachten.

Ganz einfach hier greift Regel NR 1 des Rollenspielens.
Wenn ich merke das jemand solch hochtrabende Ambitionen hat, dann schau ich mir das evtl. mal an aber spielen muss ich ja nicht mit dem.
Schließlich ist man ja alt genug und kann für sich entscheiden was man mag oder nicht.

Ergo die Kuh "RPG-Verbesserers" kann man nicht schlachten, die muss er selber schlachten. Aber dazu muss er sie ja erst mal als selbiege erkennen, das macht die Sache knifflig.

Zitat
Tja, das Beste aus 2 Sache zu kombinieren ist eine gute Sache

Das ist, so generell gesagt, Quatsch.
Es kommt da immer auf die Details an. Ab und an ginbt es Sachen die sind in ihrer Kombinatiuon nicht so doll.

Zitat
Deshalb sind Konvertierungen ja auch so beliebt :-)
Geschmacksacke, gibt wohl mindestens genauso viele Leute die unkonvertiertes Zeug toll finden.

Zitat
Man muss sich halt bloß mal trauen, etwas neues auszuprobieren.

Nö, man KANN sich trauen, man MUSS erst mal gar nicht.
Und das stellt sich die Frage, was ist mit denjenigen die sich schon einiges getraut haben und dabei auf die Erkenntnis gekommen sind, das z.b. d+d 3.5 RAW für sie und ihre Gruppe genau richtig ist und sie keine ach so dolle SW-Konvertierung brauchen ?


 

 
Titel: Re: Warum ich gerne heilige Kühe schlachte
Beitrag von: Joerg.D am 30.09.2010 | 23:58
Leute ich glaube das Thema ist zu Tode diskutiert und schließe den Thread jetzt.

Vielen Dank für viele spannende Posts und den Meinungsaustausch, ich konnte so einiges für mich mitnehmen.