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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Spielleiterthemen => Thema gestartet von: mszongott am 4.09.2010 | 00:59

Titel: Vertrauter muss immer erkunden
Beitrag von: mszongott am 4.09.2010 | 00:59
Hallo,

kurze Erklärung: Ich leite eine Rolemaster-Runde (noch mit 2nd edition, aber glaub das ist bei dem Problem egal) und habe eine Hexe in der Runde. Diese Hexe hat eine Schlange als Vertrauten und kann durch Konzentration (ohne Zauber) ihren Vertrauten kontrollieren und riecht, hört, sieht und fühlt alles, was die Schlange auch fühlt. Die Reichweite beträgt 15 m / Stufe.

Die Spielerin ist eine Biologien und da ich nicht viel Ahnung von Schlangen habe, würde ich gerne eure Meinung zu unserem Fall hören. Diese ist folgende: Unsere Hexe lässt die Schlange immer vorschleichen und schleicht - derzeit in 15 m Entfernung - später in 30, 45 oder 60 m Entfernung, nach. Das ist einerseits für die anderen Spieler nicht so toll, weil halt immer die Schlange allein vorgeht. Bei einer Gruppe schleicht auch manchmal einer allein vorn, aber oft auch die ganze Gruppe.

Das zweite ist, dass die Spielerin mir sagt, dass eine Schlange Wärme spürt, andere Lebewesen (Menschen, Orks,...) riecht und auch etwas Low-Light-Vision hat (Elf-ähnlich).

Einerseits soll der Vertraute natürlich was bringen, doch andererseits fände ich es auch langweilig, wenn die Schlange immer schon vorher feststellen könnte, ob sich in der Nähe Lebewesen befinden oder nicht. Außerdem nimmt diese Spielerin dadurch verstärkt die Position an vorderster Front ein, was glaube ich, für die anderen Spieler eben nicht so lustig ist.

Was würdet ihr tun? Ich kann die Schlange ja auch nicht mit gutem Gewissen töten, dann würde die Hexe große Abzüge 2 Wochen lang auf alles bekommen und außerdem hebt das nicht gerade die Motivation.

Bin für jede Antwort dankbar!

LG Martin
Titel: Re: Wie geht man am besten damit um...
Beitrag von: Scylla am 4.09.2010 | 01:06
Wo steht denn, dass die Schlange das alles kann? Ist das eine offizielle Quelle, oder ist das etwas, das die Spielerin sich einfach ausgedacht bzw. in einem Tierlexikon nachgelesen hat? Ich würde das mit der Spielerin persönlich klären. Du könntest ihr versuchen klar zu machen, dass ein Familiar einfach nicht soviel können sollte, um anderen Chars nicht die Show zu stehlen. Und: Was halten die anderen Spieler davon?
Titel: Re: Wie geht man am besten damit um...
Beitrag von: mszongott am 4.09.2010 | 01:11
Sie hat Biologie studiert. Okay, und noch das Doktorrat gemacht. ;) Ich glaub ja schon, dass Menschen riechen und Orks erst recht, die Frage ist halt, wie stark.

Wir haben erst ein einziges Mal gespielt, deshalb noch Stufe 1 ;) aber, ich bin der Typ, der Gefahren oder Probleme frühzeitig erkennt (so früh es halt geht) und versucht rasch gegenzusteuern.

Was die anderen Spieler davon halten... kurz gesagt: Es sind alle miteinander befreundet. Ich fürchte nur, dass wenn sich nichts ändert, die Schlange überall vorschleichen wird. Egal worum es geht. Ein Dungeon, ein Keller in einem Gebäude, ein Lager in der Wildnis, eine verfluchte Burgruine, ganz egal. Klar, es wär nur legitim, wenn die Schlange dann mal stirbt, aber zuerst mehrere Abende lang alleine die Führung übernehmen und dann am Ende sterben, heißt zuerst sind die Spieler mal deprimiert und dann die Herrin der Schlange. Das klingt nicht gerade nach der Lösung, die mir gefällt. ;)

Die Spielerin würde denke ich mit sich reden lassen. Die Frage ist, was sollte die Schlange können bzw. was kann sie, sodass sie was bringt, aber nicht zu viel ist?

LG Martin
Titel: Re: Wie geht man am besten damit um...
Beitrag von: Scylla am 4.09.2010 | 01:23
Die Spielerin würde denke ich mit sich reden lassen. Die Frage ist, was sollte die Schlange können bzw. was kann sie, sodass sie was bringt, aber nicht zu viel ist?
Was steht denn zu Schlangenvertrauten in den Quellen?

Abgesehen davon: Wie schlau sind Schlangen/Familiare? Ist es möglich, dass die Schlange tatsächlich wie ein vollwertiges Mitglied der Gruppe zu agieren in der Lage ist? Selbst wenn sie Menschen/Orks usw. riecht: Würde sie nicht einfach für andere Kreaturen potenzielle Gegner ignorieren, solange sie ihr nicht schaden? Erkennt sie mechanische Fallen? Und wie gibt sie Laut? Wie erzählt sie den andern "Kameraden" von dem, was sie gesehen hat? Auf was ich hinaus will: selbst wenn sie jedes mal nach vorne schleicht, denke ich nicht, dass ein Tier wie eine Schlange einen Menschen in allen Belangen als Kundschafter/Späher substituieren kann. So gesehen ist das Problem eventuell gar nicht so groß wie du denkst.
Titel: Re: Wie geht man am besten damit um...
Beitrag von: mszongott am 4.09.2010 | 01:25
Die Hexe kontrolliert die Schlange. D.h. die Intelligenz der Schlange spielt leider keine Rolle. Die Hexe kann quasi für sie spielen (so ist der Zauber). D.h. kurz gesagt kriegt die Hexe alles mit, was die Schlange mitbekommt.

Hier noch ein Wiki-Link über Schlangen: http://de.wikipedia.org/wiki/Schlangen#Sinnesorgane

Ich glaube schon, dass Schlangen wirklich viel können. Die Frage ist, wo ist das richtige Balancing... und was kann man tun, damit die Hexe es sich öfters überlegt, ob sie ihre Schlange vorschickt oder nicht. Damit meine ich, dass ich oder besser gesagt die anderen Spieler nicht gern auf ihren "good will" angewiesen sein will, sondern es muss ein gewisses Risiko da sein und sie kann es eingehen oder nicht. Und man müsste die Fähigkeiten der Schlange (speziell Sinnesorgane) konkret festlegen. Weil derzeit tu ich mir total schwer zu sagen, ob sie jetzt die Lebewesen im nächsten Raum riecht oder nicht und zuordnen kann oder nicht.

PS.: In welchen Quellen, wo soll ich genau nach Schlangenvertrauten suchen? ;) Ich seh mal die Indizes durch.
Titel: Re: Wie geht man am besten damit um...
Beitrag von: killedcat am 4.09.2010 | 01:27
1. Die Schlange dauernd vorzuschicken ist schlicht unrealistisch. Zum einen weil Schlangen keine Dauerläufer sind, zum Zweiten, weil kein Mensch dauernd wartet, bis das Vieh die Strecke überwunden hat, Drittens stellen kleine Hindernisse für Schlangen große Hindernisse dar. Stelle dir einfach vor, du würdest bei einem normalen Spaziergang durch ein Haus (Treppe!) eine Schlange gassiführen. Das ist nicht drin.

2. Schlangen haben andere Perspektiven. Sie mögen (auf recht kurze Entfernung) Wärme orten können, aber schon ein Schuhschrank, über den unsereins drüberschauen kann, versperrt dem Tier komplett die Sicht. Nun denke an Gras, Steine, etc. Eine Schlange hat vielleicht die Chance, mal einen Hinterhalt aufzudecken, aber auch nicht viel größer, als die eines Menschen. Zumal andere Sinne dafür fehlen (Schlangen sind imho taub).

Meine Vorschlag: Die Schlange kann andere Spuren wahrnehmen, die uns entgingen und dafür hat sie andere Perspektive und ihr fehlen Sinne, die Menschen haben. Einige Dich doch darauf: ihr geht davon aus, dass die Hexe hin und wieder die Schlange benutzt, um die Lage zu sondieren, dafür gibt es einen Bonus auf Wahrnehmungswürfe der Gruppe und die Gruppe wird behandelt, als hätte sie einen Gefahrensinn. Dadurch hat die ganze Gruppe etwas davon, ihr habt keinen großen Verwaltungsaufwand und für kurze Spionageaufträge (z.B. Schlange in Tasche eines Anderen geschmuggelt) kann man das immernoch ausspielen.

Titel: Re: Wie geht man am besten damit um...
Beitrag von: Lyonesse am 4.09.2010 | 01:35
Ich wußte ja gar nicht, daß bei Rolemaster Hexen mit Vertrauten vorgesehen sind? Klingt für mich stark nach einer DSA-Hexe - aber das nur am Rande. Das eine Schlange solche Sinne hat ist richtig, auch wenn darauf im Creatures & Treasures wohl weniger explizit eingegangen wird, aber es auch ein paar Jahre her, daß ich das in der Hand hatte.
Du solltest der Spielerin klar machen, daß die Vertraute für sie etwas sehr kostbares ist. Die Vertraute ist eine Seelenverwandte, die alles für sie tun würde und dafür Sorgfalt und Respekt verdient - wie die beste Freundin. Die Vertraute kann ja vorgeschickt werden, wenn es wirklich wichtig ist, aber sie kann doch nicht als permanenter VB (vorgeschobener Beobachter) mißbraucht werden. Hinzu kommt, daß sich die Schlange sicher nicht darum reißt jeden feuchten Keller und jedes kalte Verlies zu erkunden. Es ist ein wechselwarmes Tier, das Wärme braucht. Ich würde das weitere Verhalten des Charakters beobachten und gegebenenfalls mit der Spielerin reden, wenn die Schlange zu viel Raum einnimmt und den anderen Charakteren zu sehr die Schau stiehlt (jeder Showmaster weiß ja wie gefährlich Kinder und Tiere auf der Bühne sind).
Wenn die Spielerin das selber nicht einsieht, dann muß dir klar sein, daß die Schlange ja auch in deinen Zuständigkeitsbereich als SL fällt, und dann hat die Schlange eben auch mal keine Lust, häutet sich gerade, wird durch eine fette Ratte abgelenkt oder wird tatsächlich auf ihrer Mission mal verletzt, usw ...
Auf der anderen Seite gilt es aber auch zu bedenken, daß eine Schlange sicher nicht der effizienteste Vertraute ist den man sich aussuchen kann. Sie kann schon mal nicht fliegen, ist in kalten Regionen quasi ein Totalausfall und fällt in eine Kältestarre. Ich weiß nicht wieviel Erfahrung die Spielerin mit Hexen hat, aber wahrscheinlich muß sich das erst einpendeln. Ich hatte mal eine Spielerin mit einer Eule und da mußte sich das auch erst einspielen. Auch sie hatte am Anfang alle ihre Mittel (Hexerei, Kräuterkunde/-suche, Vertraute) ohne Rücksicht auf Verluste ausgespielt, aber später war das kein Problem mehr.

Edit: killedcats Anmerkungen und sein Vorschlag sind gut.
Titel: Re: Wie geht man am besten damit um...
Beitrag von: mszongott am 4.09.2010 | 01:38
Hi,

habe im Index nachgeschaut unter Vertrauter. Da sind leider auch nur Verweise auf die zwei Spells zu finden zu Vertrauter und mehr steht da nicht.

Zu 1. habe ich ein paar Fragen: Sind Schlangen nicht sogar schneller als Menschen? Dass es unrealistisch ist, dass die Gruppe wartet... was soll ich dazu sagen.. sie hat heute halt immer gewartet. Eine Schlange kann ohne weiteres eine Treppe rauf- oder runtergehen. Ist doch kein Problem. Die Schlange darf bis zu 8 kg haben, also muss nicht winzig sein.

Zu 2.: Ja, ich beschreibe auch alles groß.  ;D Weil die Perspektive eine ganz eine andere. Ein Schuhschrank versperrt die Sicht, ja, aber ein großer Schrank wird ja nicht mitten im Weg stehen. Nehmen wir vielleicht einen normalen Dungeon als Beispiel. Da gibt es Türen, ja klar, die stellen ein Problem da. Da kommt sie nicht durch, wenn die Tür zu ist. Aber ansonsten kann sie eigentlich überall durch, wo sie vom Platz her durch kommt. Dass Schlangen taub sind, daran hab ich gar nicht gedacht. Klingt aber logisch. Das halte ich mal fest.

Dein Vorschlag klingt äußerst gut! *lob* Ich hoffe, damit ist sie zufrieden. Weil mehr Spaß hat ein Spieler natürlich, wenn er selbst was tut (und erfahrungsgemäß noch mehr, wenn er allein was tut) und nicht nur passiv der Gruppe einen Vorteil bringt. +20 auf Wahrnehmung sollte reichen und 20 %ige Chance eine Gefahr zu wittern. Das müsste eigentlich genügen, oder?
Titel: Re: Wie geht man am besten damit um...
Beitrag von: mszongott am 4.09.2010 | 01:43
Ich wußte ja gar nicht, daß bei Rolemaster Hexen mit Vertrauten vorgesehen sind? Klingt für mich stark nach einer DSA-Hexe - aber das nur am Rande.

Doch sind sie. ;) In einem Rolemaster-Almanach steht das so drinnen und die Spruchliste Nr. 17 ist eine ganz normale Essenz-SL, d.h. die kann sogar ein jeder lernen. D.h. jeder Essenz-Magiekundige (oder sogar Teilmagiekundige) könnte einen solch einen Vertrauten haben.

Erfahrungen mit Hexen haben wir alle nicht. ;) Eine Eule hätte sie fast genommen, aber dann ist ihr eingefallen, dass die ja nicht tagaktiv sind. ;)

Kräuterkunde/-suche macht mir keine Sorgen. Dafür lass ich einfach entsprechend viel Zeit draufgehn. ;)

Dass eine Schlange Wärme braucht, ist ein guter Punkt! D.h. eigentlich wäre dann ein nicht-warmer Dungeon überhaupt nichts für sie. Denn auch wenn die Hexe die Schlange durch Konzentration kontrollieren kann, hat die Hexe eine innige Beziehung zur Schlange und wird sie deshalb gar nicht erst da wo runterschicken.
Titel: Re: Wie geht man am besten damit um...
Beitrag von: Lyonesse am 4.09.2010 | 01:50
Ja, ja, die Almanachs. :D
Schlangen können sich schon rasch bewegen, wenn sie eine Beute verfolgen oder flüchten, aber in der Regel haushalten sie mit ihrer Energie. Eine Schlange kann sich auch in kühlerer Umgebung bewegen, aber dazu muß sie Fettreserven verbrennen und natürlich gibt es da auch Arten (wie unsere heimischen Schlangen), die sich entsprechend angepasst haben.
Titel: Re: Wie geht man am besten damit um...
Beitrag von: mszongott am 4.09.2010 | 01:51
Hat aber wie gesagt gar nicht direkt mit Alamanach zu tun.... weil die Liste 17 kann ein jeder Essenz-Kundiger lernen. ;) Ist einfach Wesen oder Wege der Beschwörung.
Titel: Re: Wie geht man am besten damit um...
Beitrag von: Lyonesse am 4.09.2010 | 01:57
Verstehe, in welchem Setting spielt ihr denn oder ist das homebrewed?
Titel: Re: Wie geht man am besten damit um...
Beitrag von: mszongott am 4.09.2010 | 02:00
Verstehe, in welchem Setting spielt ihr denn oder ist das homebrewed?

Äh..... auf Mittelerde. Eher homebrewed, weil 5. Zeitalter. ;)
Titel: Re: Wie geht man am besten damit um...
Beitrag von: Lyonesse am 4.09.2010 | 02:03
Klasse, hätte gar nicht gedacht, daß noch jemand Rolemaster auf Mittelerde spielt.
Titel: Re: Wie geht man am besten damit um...
Beitrag von: Heretic am 4.09.2010 | 02:16
Seit wann können Schlangen, die keine Klapperschlangen sin, IR-Strahlung wahrnehmen?
Und: Was ist es überhaupt für eine Schlange?
Titel: Re: Wie geht man am besten damit um...
Beitrag von: killedcat am 4.09.2010 | 02:20
Eine Schlange kann sich auch in kühlerer Umgebung bewegen, aber dazu muß sie Fettreserven verbrennen und natürlich gibt es da auch Arten (wie unsere heimischen Schlangen), die sich entsprechend angepasst haben.
Ein Reptil, das seinen Wärmehaushalt aktiv regulieren kann? Sicher? Bin kein Zoologe, aber ich dachte immer das Privileg wäre den Warmblütern vorbehalten. Imho können Schlangen keine Fettreserven verbrennen und müssen ihre Wärme von außen zuführen. Vielleicht noch durch Bewegung. Alles andere kommt mir spanisch vor.

@Heretic:
afaik gibt es diverse Schlangenarten mit wärmeempfindlichen Sinnesorganen mit unterschiedlicher Ausprägung. Wikipedia nennt als Beispiel die Grubenotter.

Ergänzung: es stimmt aber natürlich, dass nicht jede Schlange diese Sinne auch besitzt. Es wäre also kein MUSS. Aber: angesichts der Tatsache, dass Schlangen nicht greifen können, Kaltblüter sind, stigmatisiert sind und eben auch weder schnell noch sonderlich ausdauernde Sprinter sind, wäre ich da großzügig.
Titel: Re: Wie geht man am besten damit um...
Beitrag von: Kurna am 4.09.2010 | 02:25
Du solltest auch noch überlegen, dass Schlange nicht gleich Schlange ist. Eine Würgeschlange z.B. hat andere Fertigkeiten als eine Giftschlange etc. Eine Sidewinder dürfte recht schnell sein, aber das gilt nicht im gleichen Maße für alle Arten.

Da solltet Ihr Euch also auf die genaue Art festlegen. Bei 8 kg als Obergrenze dürften zumindest die ganz großen Würgeschlangen ausfallen.

Umso mehr "Persönlichkeit" die Schlange dadurch gewinnt, dass sie genau individuell ausgearbeitet ist, umso größer dürfte auch die Chance sein, dass sie der Spielerin ans Herz wächst und sie sie nicht nur als Mittel zum Zweck benutzt.

Tschuess,
Kurna
Titel: Re: Wie geht man am besten damit um...
Beitrag von: Heretic am 4.09.2010 | 02:28
ÄHm, naja, hat Rulemonster kein Kreaturenbuch mit Werten etc.?

Die Schlange würd ich nehmen. Fertig, aus.
Titel: Re: Wie geht man am besten damit um...
Beitrag von: mszongott am 4.09.2010 | 02:30
Rolemaster. *fg* Ich krieg das noch geliefert... wird bald kommen... danke für Tipp!
Titel: Re: Wie geht man am besten damit um...
Beitrag von: Kurna am 4.09.2010 | 02:35
ÄHm, naja, hat Rulemonster kein Kreaturenbuch mit Werten etc.?

Die Schlange würd ich nehmen. Fertig, aus.

Ich gebe zu, dass ich die Rolemasterbücher schon länger nicht mehr in der Hand hatte. Aber selbst das Midgardbestiarium beschreibt knapp ein Dutzend verschieder Schlangenarten. Da hätte ich von Rolemaster jetzt nicht weniger erwartet.

Tschuess,
Kurna
Titel: Re: Wie geht man am besten damit um...
Beitrag von: Lyonesse am 4.09.2010 | 02:47
Ein Reptil, das seinen Wärmehaushalt aktiv regulieren kann? Sicher? Bin kein Zoologe, aber ich dachte immer das Privileg wäre den Warmblütern vorbehalten. Imho können Schlangen keine Fettreserven verbrennen und müssen ihre Wärme von außen zuführen. Vielleicht noch durch Bewegung. Alles andere kommt mir spanisch vor.

Soweit ich weiß, können wechselwarme Tiere, um sich auch bei niedrigeren Außentemperaturen zu bewegen, Fett verbrennen. Sicher geht das nur in einem bestimmten Rahmen und ist mit Warmblütern nicht zu vergleichen, aber wie sonst sollten heimische Frösche und Kröten in teilweise verdammt kalten Frühjahrsnächten die Laichsaison einleiten?
Bin aber auch höchstens interessierter Laie, was die Fakten anbelangt und lasse mich da gerne eines besseren belehren.

Edit: Im 'Creatures & Monsters' von Rolemaster sind jedenfalls einige Schlangen vertreten (sowohl Gift- als auch Würgeschlangen), allerdings finden sich nur die üblichen Kampfstatistiken und eher vage Angaben zu den Sinnen der Schlangen, allerdings wird lustigerweise die Infrarotwahrnehmung der Grubenotter ausdrücklich erwähnt.
Titel: Re: Wie geht man am besten damit um...
Beitrag von: mszongott am 4.09.2010 | 02:54
Möchte mich mal aufs Allerherzlichste für all eure Antworten bedanken!  :d War echt spitze!
Titel: Re: Wie geht man am besten damit um...
Beitrag von: Ein am 4.09.2010 | 07:54
Ich würde einfach bedenken:

Wärmesensor heisst nicht, dass eine Schlange alles sieht. Überhaupt verlässt sich eine Schlange vor allem auf Geruch und Wärme und weniger aufs Sehen. Das Interpretieren dieser Wahrnehmung sollte übrigens bei der Hexe liegen, nicht bei der Schlange, da diese sich ja nicht verständlich machen kann. Geruch und Wärmesinn reichen auch nicht weit. Sind also eher ungeeignet, um Bereich auszuspionieren, wenn sich nicht ewig Zeit lassen will.

Schlangen können keine Türen öffnen oder generell Gegenstände greifen. Gegenstände können sie nur transportieren, wenn sie sie verschlucken.

Titel: Re: Wie geht man am besten damit um...
Beitrag von: El God am 4.09.2010 | 08:00
Heretic: Erlaube mir die kleine Zurück-Klugscheißerei - jede Schlange, die über ein Grubenorgan verfügt, kann mehr oder weniger gut IR "sehen". Das umfasst quasi schonmal alle Grubenottern - von denen wiederum Klapperschlangen nur eine Gattung darstellen - und auch einige Pythons und Boas.
Titel: Re: Wie geht man am besten damit um...
Beitrag von: Ein am 4.09.2010 | 08:03
Haben Zwerge eigentlich auch so ein Grubenorgan? ;)
Titel: Re: Wie geht man am besten damit um...
Beitrag von: ChaosAmSpieltisch am 4.09.2010 | 08:03
In einer Anduin stand mal ein sehr interessanter Artikel über IR-Sicht.

Auch darüber welche Nachteile die IR-Sicht mit sich bringt.
Titel: Re: Wie geht man am besten damit um...
Beitrag von: Lichtbringer am 4.09.2010 | 08:29
Du könntest dem Problem einfach aus dem Wege gehen, indem du von Reiseabenteuer auf Abenteuer in einer Stadt umschaltest. Dort bringt die Schlange zwar auch was (Man kann zwar nicht Mäuschen spielen und Gespräche belauschen, aber immerhin Schlange und die Gesprächspartner über ihren Geruch sicher identifizieren.), aber sie hebelt die Funktion der anderen SC nicht mehr aus. ("Du willst deine Schlange in einer Stadt vorausschicken?! Na dann achte mal besser gut auf Pferdegespanne...")
Titel: Re: Wie geht man am besten damit um...
Beitrag von: El God am 4.09.2010 | 08:39
Was mir noch einfällt: Gerade die Biologie kann in einer Fantasy-Welt grundlegend anders funktionieren. Wenn dort IR-Sicht durch Magie erklärt ist, muss nicht jede Schlange über Grubenorgane verfügen. Gleichzeitig ist eine Rolemasterschlange auch nicht deckungsgleich mit dem, was wir als Schlange kennen. Ich jedenfalls habe keine Lust, ständig biologisches Wissen anzuwenden, um Rollenspiel zu betreiben - dann würde mir ja auch jeder zweite Charakter an einer infizierten Wunde verrecken usw.
Titel: Re: Wie geht man am besten damit um...
Beitrag von: Scylla am 4.09.2010 | 09:32
Goldlöckchen hat da was sehr cleveres gesagt.
Titel: Re: Wie geht man am besten damit um...
Beitrag von: Spicy McHaggis am 4.09.2010 | 09:58
Ein paar Ideen:


Titel: Re: Wie geht man am besten damit um...
Beitrag von: ErikErikson am 4.09.2010 | 10:24
Das ist doch ne offene Einladung, alle schlechten Eigenschaften von Schlangen auszupacken. Die Dinger sind Wechselwarm, ne? Dann käme bei mir erstmal der Winter.
Titel: Re: Wie geht man am besten damit um...
Beitrag von: Arkam am 4.09.2010 | 10:29
Hallo zusammen,

ich würde ja Mal in gemütlicher Runde mit den Mitspielern und natürlich auch der Spielerin sprechen. Wobei in gemütlicher Runde außerhalb eurer normalen Spielzeit heißt. Je nach Personen bieten sich da Kneipe, Eisdiele oder ein netter Teenachmittag bei dir an.

Mach deinen Mitspielern klar das du ein Problem siehst und eine Lösung suchst die die Schlange nicht entwertet und auch nicht zu Anti Schlangen Dungeons oder Schlangen sind hier nutzlos Abenteuern führt.
Dabei ist auch wichtig das du klar machst das du die Schlange interessant findest und auch weiterhin in der Runde haben möchtest.

Als Argumente würde ich vor allen das Tempo der Schlange anführen.Nach http://de.wikipedia.org/wiki/Schlangen#Fortbewegung beträgt es maximal 6 km / Stunde.

Gruß Jochen
Titel: Re: Wie geht man am besten damit um...
Beitrag von: Falke359 am 4.09.2010 | 10:46
Ich habe ne Schlange (Königspython) als Haustier und maße mir deswegen eine gewisse Kompetenz an.
(Und auch wenn jemand Biologie studiert hat, heißt das noch nicht, dass er ne absolute Ahnung von Schlangen hat.)

Vor allem kommt es darauf an, was für eine Schlange es gibt, da gibt´s gewaltige Unterschiede.
Ich spreche also in erster Linie vom Königspython.

Einiges Richtige wurde schon gesagt, vor allem der Energiehaushalt.


Natürlich können für magische Verbündete andere Regeln gelten, aber das wären vielleicht grobe Richtlinien.

Insgesamt betrachtet halte ich Schlangen als ständige Späher für völlig ungeeignet. Man kann sie vielleicht mal durch schmale Ritzen schicken (man glaubt nicht, wo Schlangen überall durchpassen  :o) und die ungefähre Position IRGENDWELCHER Warmblüter bestimmen, vielleicht kann man sie magisch abrichten, mal nen Schlüssel zu stehlen o.ä., aber das sollte es dann auch gewesen sein.  
Titel: Re: Wie geht man am besten damit um...
Beitrag von: El God am 4.09.2010 | 10:46
Zitat
Als Argumente würde ich vor allen das Tempo der Schlange anführen.Nach http://de.wikipedia.org/wiki/Schlangen#Fortbewegung beträgt es maximal 6 km / Stunde.

Als schnellste Schlangen gelten btw. schwarze Mambas. Die schaffen bis zu 20 km/h. Aber wie gesagt: Beweis erstmal, dass solche "Naturgesetze" auch auf einer Fantasywelt gelten. Praktisch deckt ja zum Beispiel Evolution bei uns im Moment auch nur einen winzigen Teil dessen ab, was theoretisch möglich wäre.
Titel: Re: Wie geht man am besten damit um...
Beitrag von: Alice Crocodile Coltrane am 4.09.2010 | 10:58
  • Wärme erspüren und Beute riechen gibt vor allem ne grobe Richtung vor. Ich habe oft genug erlebt, dass meine Schlange direkt neben einer Maus gelauert hat und sie nicht wahrgenommen hat, bis diese sich wieder bewegt hat. Oder sie interessiert sich lieber für meine Hand als für die Maus, die ich eben reingesetzt habe.
Das hab ich früher auch bei unserer Boa constrictor beobachtet.

Ich denke das liegt in der Natur der Gerüche.
Geruchsstoffe verteilen sich mit und durch eigenwillige Luftströmungen ziemlich selektiv im Raum.
Wenn man den Ursprung finden will, muss man diese Fährten erstmal zurückverfolgen.
Ergo: Gut riechen können heisst noch nicht, den Ursprungsort unmittelbar feststellen zu können.
Titel: Re: Wie geht man am besten damit um...
Beitrag von: Dragon am 4.09.2010 | 11:21
Also erstmal: Leute, bevor ihr anfangt irgendwelche Vermutungen aufzustellen, lest doch erstmal ein bisschen nach. Es ist ja nicht so, dass Schlangen so mega seltene Tiere wären ;)

Schlangen hören nix
Schlangen sehen extrem schlecht und dazu ist ihre Optik auf Bewegung ausgelegt.
Schlangen nehmen Wärmeunterschiede in ihrer Nähe (!) war (also nicht einen Raum weiter). Und können so auch entscheiden ob es sich um Futter oder etwas anderes handelt und ob das Futter noch lebt oder tot ist.
eine Treppe ist für eine Schlange kein Problem, die können sogar auf Bäume klettern!
Schlangen sind extrem empfindlich was Vibrationen angeht. Bevor sie also jemanden riechen spüren sie erstmal dessen Bewegung und dann kann die Schlange schon unterscheiden ob es eine Maus, etwas größeres (mensch) oder eine ganze Horde ist.
Normalerweise würde ich sagen kann eine Schlange nicht explizit sagen ob es sich um einen Menschen oder einen Ork handelt. Eben weil es für sie unwichtig ist. Das "Tier" ist größer und stellt damit eine potenzielle Gefahr dar und kein Futter, das reicht einer normalen Schlange vollkommen aus. Bei Vertrauten, die in der Umgebung von Menschen leben, kann das natürlich anders sein.
Die Schnelligkeit einer Schlange hängt von der Art ab und ihrem Lebensstil ab. Große Würgeschlangen müssen nicht schnell sein, warum auch? Ihnen wird in der Natur kaum etwas gefährlich (Menschen mal außen vor gelassen), sie müssen nur stark sein.
Schlangen riechen sehr gut, allerdings nicht mit ihrer Nase, sondern mit einem Organ am Gaumen, der Name ist mir aber gerade entfallen. Deswegen züngeln sie um zu riechen und so die Duftmoleküle in dieses Organ zu transportieren.
Schlangen sind wechselwarm und somit auf die Temperatur angewiesen. Im Winter machen die nicht mehr viel. Ich bin mir aber gerade unsicher ob einige Schlangen nicht sogar in Winterstarre verfallen (kein Winterschlaf!).

Was die Frösche angeht, Frösche und Schlangen sind beides KEINE REPTILIEN
Schlangen sind Schlangen und Frösche sind AMPHIBIEN.
Frösche verfallen in Winterstarre, lassen sich einfrieren und tauen im Frühjahr wenn es warm genug ist (!) einfach wieder auf. In ihrem Blut gibt es eine Art biologisches Frostschutzmittel das das erlaubt.


Was die Hexe angeht, ich würde ihr einfach klar machen, dass ihre Schlange alleine vorgeschickt, ziemlich hilflos ist, sollte sie etwas angreifen und dann eventuell auch so einen Angriff einplanen.
Wird sie z.B. von den Räubern entdeckt, können sie versuchen die Schlange zu fangen oder zu erschlagen. Vielleicht gibt es ja  Wesen in deiner Welt, die sich einen Dreck um das Gift der Schlange (falls vorhanden) scheren und sie gerne verfrühstücken würde usw.
Ich würde der Hexe allerdings erstmal auch noch eine Chance einräumen ihr Tierchen zu retten.
Titel: Re: Wie geht man am besten damit um...
Beitrag von: Heretic am 4.09.2010 | 11:25
Heretic: Erlaube mir die kleine Zurück-Klugscheißerei - jede Schlange, die über ein Grubenorgan verfügt, kann mehr oder weniger gut IR "sehen". Das umfasst quasi schonmal alle Grubenottern - von denen wiederum Klapperschlangen nur eine Gattung darstellen - und auch einige Pythons und Boas.
Joah, aber wer hat schon Grubenottern als familiar?
Wenn der Spieler/die Spielerin das nicht explizit erwähnt hat, und das auch nicht im Monster Manual explizit erwähnt ist, dann hat der familiar keine IR-Sicht, punktum.

Und wenn das Spielerleinchen sich in der Mitte zerreisst, Boni schinden ist nicht.

Edit: Zumal Rulemaster bestimmt Regeln für Wahrnehmung hat, und nach denen würd ich gehen, und nix anderem, und mich auch nicht vom Spieler breitquatschen lassen...
Titel: Re: Wie geht man am besten damit um...
Beitrag von: Bad Horse am 4.09.2010 | 11:33
Ich würde die Infos von der vorgeschickten Schlange einfach ganz knapp abhandeln und gut.

"Da vorn sind 6 große Wesen, wahrscheinlich mit zwei Beinen, und ich hab einen Frosch gefangen."
"Da ist ein Feuer, und da wuseln viele Wesen rum, da krabbel ich nicht rein, das ist mir zu gefährlich."
"Hinter dem Busch da kauert einer, der riecht schlecht."

Dadurch verlegst du die eigentlichen Handlungen wieder zurück zu den Spielern, die jetzt entscheiden dürfen, was sie mit den Infos machen.
Red außerdem mit der Spielerin, dass die Schlange halt kein Allheilmittel ist, und versuch zusammen mit der Gruppe einen sinnvollen Kompromiss zu finden, z.B. indem die Hexe akzeptiert, dass die Schlange nur rudimentäre Infos liefern kann.

Und noch was: Bitte gib dem Thread einen aussagekräftigen Titel. "Wie geht man am besten damit um..." sagt überhaupt nichts über das Problem aus, das du hast. "Schlangenfamiliar als Spion mißbraucht" oder "Vertrauter muss immer erkunden" o.ä. wäre deutlich sinnvoller.  :)
Titel: Re: Wie geht man am besten damit um...
Beitrag von: Haukrinn am 4.09.2010 | 11:38
Wenn die Hexe die Schlange kontrolliert kannst Du als SL natürlich auch einfach bestimmen, dass sie als Mensch mit den ihr fremden Sinnesorganen gar nicht umgehen kann. Hören, sehen, riechen geht, alles andere nicht.
Titel: Re: Wie geht man am besten damit um...
Beitrag von: El God am 4.09.2010 | 11:43
Heretic: Ja. Das ist in etwa das, was ich gesagt habe. Es gibt keine Garantie dafür, dass, wenn bei uns gilt "Es gibt Schlangen mit IR-Sicht", man die auch bei Rolemaster finden muss, Aber eben auch umgekehrt gilt, es gibt keinen vernünftigen Grund, warum bei Rolemaster nicht alle Schlangen IR-Sicht haben könnten (stünde es nicht anders in den Regeln).
Titel: Re: Wie geht man am besten damit um...
Beitrag von: SeelenJägerTee am 4.09.2010 | 11:53
@Alle
Leute lest doch mal, die Hexe steuert die Schlange DIREKT. Quasi mit Gedankenkontrolle. Was die Schlange tun würde ist völlig irrelevant. Da das "Bewusstsein" der Schlange erst mal in der Ferienwohnung geparkt wird so lange die Hexe sie vorausschickt.

Erstens mal.
Killed Cats Vorschlag halte ich für ziemlich gut. Gib der HEXE einen Wahrnehmungsbonus, weil sie "zusätzliche Sinne gewinnt".
Aber an was du denken solltest. In Höhlen und Kellern (z.B. durch Gärungsprozesse wie Alkoholherstellung) sammelt sich von Zeit zu Zeit CO2, da es schwerer als Luft ist, in Senken.
Die Schlange hat ihre Rübe ziemlich nahe am Boden. Menschen laufen da u.U. einfach DRÜBER. Hunde sind schon gefährdeter (deswegen ist es bei Höhlenexpeditionen ratsam einen Hund mitzunehmen). Aber die Schlange hängt ja SOFORT in der Soße.
Ach ja CO2 ist geruchlos.
Ist bestimmt lustig, wenn die Schlange 60m weiter vorne in einer Brauerei plötzlich Sinnensstörungen hat, dann ohnmächtig wird und man jetzt ganz schnell da rein muss wenn sie nicht ersticken soll (Schlangen sind wechselwarm, verbrauchen damit nicht so viel Sauerstoff und überleben diesen Zustand deswegen länger).

@Frösche die sich einfrieren lassen.
So weit ich weiß können das bei Leibe nicht alle Frösche. Es gibt so ein paar Exoten die das können.
Die Meisten graben sich in Seen im Schlamm ein. Und wir wissen dass Seen nicht ganz zu frieren. Also hängen die Frösche bei "angenehmen" 4°C in Winterstarre. Da alle Stoffwechselvorgänge in diesem Zustand marginal sind reicht der Sauerstoff den ein Frosch über die Haut aufnimmt aus.

PS: Schlange als Familiar finde ich in etwa genau so reizvoll wie: Nacktmull  (http://de.wikipedia.org/wiki/Nacktmull)und Grottenolm (http://de.wikipedia.org/wiki/Grottenolm).
(Wobei selbst der Nacktmull ist interessanter, weil der so ähnlich wie Insekten staatenbildend ist. Das ist aber für einen Familiar natürlich irrelevant.)
Titel: Re: Wie geht man am besten damit um...
Beitrag von: Darius am 4.09.2010 | 11:55
Ich würde die Infos von der vorgeschickten Schlange einfach ganz knapp abhandeln und gut.

"Da vorn sind 6 große Wesen, wahrscheinlich mit zwei Beinen, und ich hab einen Frosch gefangen."
"Da ist ein Feuer, und da wuseln viele Wesen rum, da krabbel ich nicht rein, das ist mir zu gefährlich."
"Hinter dem Busch da kauert einer, der riecht schlecht."

Dadurch verlegst du die eigentlichen Handlungen wieder zurück zu den Spielern, die jetzt entscheiden dürfen, was sie mit den Infos machen.
Red außerdem mit der Spielerin, dass die Schlange halt kein Allheilmittel ist, und versuch zusammen mit der Gruppe einen sinnvollen Kompromiss zu finden, z.B. indem die Hexe akzeptiert, dass die Schlange nur rudimentäre Infos liefern kann.


Sehr guter Vorschlag. Genau so würde ich das auch machen.  :d

Und ein Tipp von mir als Rolemaster Urgestein...ändere einfach auch mal eine Regel aus irgendeinem Compendium. Mach den Vertrauten nicht zu gut. Beschneide die Fähigkeiten. Es ist bei Rolemaster eigentlich Pflicht als SL manchmal die Bremse rein zuhauen. Sonst kommen dir die Spieler nämlich jede zweite Sitzung mit einer optional Rule aus irgend einem der 100 Bücher und du siehst alt aus. Ich selbst habe auch mit guten Freunden Rolemaster gespielt, aber ich musste mich immer mal wieder durchsetzen.

Der Vertraute ist sehr mächtig. Da musst du einfach ein wenig gegensteuern.
Titel: Re: Wie geht man am besten damit um...
Beitrag von: Arkam am 4.09.2010 | 11:55
Hallo zusammen,

Was die Frösche angeht, Frösche und Schlangen sind beides KEINE REPTILIEN
Schlangen sind Schlangen und Frösche sind AMPHIBIEN.

während Frösche tatsächlich Amphibien sind, http://de.wikipedia.org/wiki/Amphibien und http://de.wikipedia.org/wiki/Frösche sind Schlangen jedoch Reptilien, http://de.wikipedia.org/wiki/Reptilien.
Bevor jetzt jemand die Schlange immer feucht halten möchte damit die Hautatmung funktioniert, was bei den Amphibien nötig wäre.

Da der verwendete Spruch, wenn ich die hier gegebenen Beschreibungen richtig interpretiere, die Beurteilung der Daten mit dem Charakter Verstand zulässt wären Verfremdungseffekte für mich nicht das Mittel der Wahl.

Die Frage nach den Spielwerten bei Rolemaster kam ja schon häufiger auf. Hat jemand gerade die entsprechende Beschreibung vor sich liegen oder kann sie aus dem Regal rauskramen und dann Mal was  dazu schreiben? Bisher klang es danach als wären nur die Kampfwerte angegeben.
Bei Tieren die aber ganz klar nicht an Sagen oder Mythologien sondern an der realen Welt angelegt sind würde ich auch davon ausgehen das man von den realen Tieren ausgehen kann.

Gruß Jochen
Titel: Re: Wie geht man am besten damit um...
Beitrag von: Heretic am 4.09.2010 | 13:23
Sehr guter Vorschlag. Genau so würde ich das auch machen.  :d

Und ein Tipp von mir als Rolemaster Urgestein...ändere einfach auch mal eine Regel aus irgendeinem Compendium. Mach den Vertrauten nicht zu gut. Beschneide die Fähigkeiten. Es ist bei Rolemaster eigentlich Pflicht als SL manchmal die Bremse rein zuhauen. Sonst kommen dir die Spieler nämlich jede zweite Sitzung mit einer optional Rule aus irgend einem der 100 Bücher und du siehst alt aus. Ich selbst habe auch mit guten Freunden Rolemaster gespielt, aber ich musste mich immer mal wieder durchsetzen.

Der Vertraute ist sehr mächtig. Da musst du einfach ein wenig gegensteuern.

Komischer Ansatz. Hast du so echt Rulemaster geleitet?
Falls ja, warum?
Warum machst du das so?
Warum müssen nicht VORHER deine Spieler fragen, ob sie X überhaupt nehmen dürfen?
Immerhin bist du die Regelinstanz, und bestimmst, welche Regelsätze gehn, und welche nicht.
Titel: Re: Wie geht man am besten damit um...
Beitrag von: mszongott am 4.09.2010 | 13:36
Guten Morgen!  ;D

Ich würde einfach bedenken:

Wärmesensor heisst nicht, dass eine Schlange alles sieht. Überhaupt verlässt sich eine Schlange vor allem auf Geruch und Wärme und weniger aufs Sehen. Das Interpretieren dieser Wahrnehmung sollte übrigens bei der Hexe liegen, nicht bei der Schlange, da diese sich ja nicht verständlich machen kann. Geruch und Wärmesinn reichen auch nicht weit. Sind also eher ungeeignet, um Bereich auszuspionieren, wenn sich nicht ewig Zeit lassen will.

Das ist ein guter Punkt. Dennoch kann ich alles, was die Schlange sieht, halt leider nicht weglassen. Ich kann es nur aus der Perspektive der Schlange beschreiben, was dazu führt, dass nachgefragt, nachgehakt wird, bis der Spieler quasi "genug" Infos hat, um sich ein Bild machen zu können, was dann noch länger dauert. Sind in dem Raum oder Gang andere Lebewesen außer der Schlange, wird die Schlange ohnehin nicht ewig lange dort verweilen. Sind keine anderen Lebewesen, stellt man sich die Frage, warum die Hexe dann nicht gleich selbst hingeht und sich alles ansieht. Aber so wie ich (meine) Spieler kenne, lassen sie doch lieber länger ihr "Pet" vor, auch wenn keine anderen Lebewesen dort sind.

Du könntest dem Problem einfach aus dem Wege gehen, indem du von Reiseabenteuer auf Abenteuer in einer Stadt umschaltest. Dort bringt die Schlange zwar auch was (Man kann zwar nicht Mäuschen spielen und Gespräche belauschen, aber immerhin Schlange und die Gesprächspartner über ihren Geruch sicher identifizieren.), aber sie hebelt die Funktion der anderen SC nicht mehr aus. ("Du willst deine Schlange in einer Stadt vorausschicken?! Na dann achte mal besser gut auf Pferdegespanne...")

Hm ja, aber ich will meine Abenteuer ja nicht wirklich von einem Vertrauten-Tier abhängig machen.  ;) Ich bin mit der Spielerin aber schon zu einer ganz vernünftigen Einigung gekommen.  :)

Was Goldlöckchen gesagt hat ist richtig. Ich weiß aber, ebenfalls aus eigener Erfahrung, dass Spieler eher unglücklich sind, wenn man ihnen sagt, dass etwas, was real so ist, im RPG anders ist, wenn es zu ihren ungunsten ist.

@Arkam: Danke, haben es inzw. gelöst. ;) 6 km / h ist eh sehr viel. ;)

Bin gerade bei Dragon's längerem Post. Muss nun leider wieder weg.  ;D Möchte mir ausreichend Zeit nehmen die weiteren Posts zu lesen, deshalb bis später. ;)

PS.: Nur ganz kurz noch @Darius: Der Vertraute ist keine optionale Regel (optionale Regeln eh nur mit Zustimung des SL). Das ist eine ganz normale Essenz-Spruchliste Spruchstufe 1. ;) Aber nach all den Posts ist die Schlange eh nicht mehr sooo gut.. man muss es nur gescheit (aus-)spielen bzw. einfach realistisch betrachten.
Titel: Re: Wie geht man am besten damit um...
Beitrag von: Lyonesse am 4.09.2010 | 13:53
Wie wir an den Ausführungen gesehen haben, ist es kein größeres Problem, die Schlange einzuschränken und sie ist auch kein sonderlich effizienter Vertrauter, das sollte man der Spielerin zugute halten. Dieses Vorausschicken scheint mir ein typisches Vertrautenproblem zu sein und da ist ein Rabe oder eine Katze erheblich praktischer. Man sollte unterstreichen, daß die Hexe ihre Vertraute nicht mutwillig in Gefahr bringt und die Vertraute sollte auch noch für etwas anderes nützlich sein, als als Späher zu fungieren; wie das bei Rolemaster regeltechnisch aussieht, kann ich aber nicht sagen. Wichtig finde ich, daß die Schlange eine gewisse Persönlichkeit bekommt und ab und an ihren Spotlight erhält, aber sie ist eben kein Hauptdarsteller und dementsprechend sollte auch ihr Spielanteil sein. Und abgesehen von der Zoologie, ist es natürlich dramaturgisch lächerlich, wenn der Gruppe ständig in 3 Kilometer Abstand ein Kriechtier als Vorhut vorausprescht und dem Hauptquartier regelmäßig Meldung über den Weg voraus erstattet. Ich würde mich nicht als ausgesprochener Harry Potter Fan bezeichnen, aber die haben auf Hogwarts auch alle Vertraute, die nicht ständig durchs Bild laufen/flattern oder die ganze Drecksarbeit erledigen müssen.
Titel: Re: Wie geht man am besten damit um...
Beitrag von: ErikErikson am 4.09.2010 | 13:57
Alternativ könnte man auch die Schlange zum Hauptdarsteller machen, die praktisch die dummen Menschen durch ihre Schläue an allen Gefahren vorbei führt. Man könnte dann die Spieler gemeinsam die Schlange darstellen lassen, z.B. in Form verschiedener Stimmen, die praktisch die Unterschiedlichen Persönlichkeitsaspekte der Schlange repräsentieren. Z.B. spielt ein Spieler eher die vorsichtige Seite der Schlange, der andere ihre impulsive Natur, die auch immer wieder durchbricht usw.
Titel: Re: Wie geht man am besten damit um...
Beitrag von: Tudor the Traveller am 4.09.2010 | 14:08
Also, wann immer ich bisher eine Schlange gesehen habe, lag die zu 90% einfach rum und hat nichts gemacht (geschlafen?). Bei mir würde die Schlange also eine beschränkte Verfügbarkeit bekommen. "Ich soll vorkriechen? Jetzt? Och nö, keine Lust...". Auch wenn die Hexe die Schlange direkt kontrolliert, muss sie ja erstmal die Kontrolle übernehmen. Wenn ich als Vertrauter da zu oft zu etwas genötigt oder gar gezwungen würde, hätte ich ganz schnell keine Lust mehr darauf, Vertrauter zu spielen. Es wurde ja schon gesagt, dass es eine respektvolle Beziehung ist.
Titel: Re: Wie geht man am besten damit um...
Beitrag von: dunklerschatten am 4.09.2010 | 14:15
Ohen jetzt noch weiter auf die Biologie der Schlangen einzugehen, wenn die Hexe das Tier für erkundung und Co nutzt dann kann dem Vieh auch was passieren !

Ich hätte da wenig Skrupel die Umgebung, wenn sie die Schlange entdecken, entsprechend reagieren zu lassen.

Da kann so ein Späher auch mal erschlagen werden weil einfach viele Menschen ne fette Angst vor Schlangen haben ..oder sie landet im Kochtopf ~;D
Titel: Re: Wie geht man am besten damit um...
Beitrag von: Darius am 4.09.2010 | 14:42
Komischer Ansatz. Hast du so echt Rulemaster geleitet?
Falls ja, warum?
Warum machst du das so?
Warum müssen nicht VORHER deine Spieler fragen, ob sie X überhaupt nehmen dürfen?
Immerhin bist du die Regelinstanz, und bestimmst, welche Regelsätze gehn, und welche nicht.


Ich habe das deshalb so gemacht, weil ich eben nicht die Regelinstanz bin/war. Ich kenne mich zwar aus, aber kenne nicht alle optional Rules auswendig, so wie es meine Spieler teilweise können. Und da Rolemaster meiner Meinung nach extrem zum minimaxen verleitet habe ich mir einfach angewöhnt auch mal eine gezogene Regel im weiteren Verlauf zu ändern.

Um es mal anders zu sagen und um ehrlich zu sein. Ich verlor teilweise auch die Übersicht im Regelwerk. Ich habe auch deshalb die Rolemaster Runde erstmal eingestampft. Das System wurde mir zu unübersichtlich, obwohl ich es sehr lange spielte. Ist aber alles Off-Topic...dafür sorry.
Titel: Re: Wie geht man am besten damit um...
Beitrag von: Mythforger am 4.09.2010 | 20:17
Ich für meinen Teil würde die Spielerin höflich darauf hinweisen dass mir ihre Bildung in einem Gesellschaftsspiel vollkommen egal ist. Auch Rolemaster wurde dazu konzipiert Spaß zu machen und nicht dafür Kriechtiere besonders realistisch umzusetzen. Wenn es dir und deiner Gruppe keinen Spaß macht auf diese Art mit der Schlange umzugehen dann bitte die Spielerin darum sich selbst im Sinne der Gruppe etwas einzuschränken. Wenn sie sowas wie Sozialkompetenz besitzt versteht sie das auch.
Der Spielspaß der Gruppe (der Spielleiter ist ein Teil der Gruppe) muss IMMER vor Realismus stehen!
Titel: Re: Wie geht man am besten damit um...
Beitrag von: Arbo am 4.09.2010 | 22:27
@ mszongott:

Sagen wir mal so, ich würde an Deiner Stelle einfach andere Situationen schaffen, in der die Schlange nicht so zum "Einsatz" kommen kann. Wo andere auch ihre Spotlights haben. Vielleicht wäre im ersten Moment weniger Outdoor eine Lösung, sprich, lieber ein Abenteuer in der Stadt mit kleinen Battles im Underground. Das wäre auch von Vorteil, weil Du die Ängste der Bewohner einer Stadt vor Schlagen mit einbauen könntest.

Zweitens würde ich Deine Biologin fragen, was Schlagen "verstört". Das sollte (!) sie Dir sagen können (müssen). Jedenfalls kann ich mir schwer vorstellen, dass sich eine Schlage in jede beliebige Situation begibt. Erschütterungen könnte ich mir z.B. sehr gut als störendes Element vorstellen. Und da ja eine Schlage offenbar ganz gut "wittern" kann (können soll) ... könnten selbst die leisen Bewegungen der Heldengruppe from the background für Erschütterungen sorgen.

Drittens wäre überhaupt zu klären, welche Art der Kontrolle über die Schlange ausgeübt wird. Meines Wissens nach lässt sich eine Schlange nämlich nicht "zähmen". Kann sein, dass ich damit total falsch liege, aber wenn es doch so ist, muss der beherrschende Charakter ja irgendwie die Schlange im Zaum halten. Dazu kannst Du auch klären, wie weit der "freie" Willen der Schlange geht. Sagen wir mal so, es gibt sicher auch bestimmte "Überlebensinstinkte", die eine Schlage nicht jeden Scheiß machen lassen. Insbesondere gefährliche Dinge würde ich prinzipiell als Aktionen ausschließen ... sich selbst "bewusst" in Lebensgefahr zu bringen, das scheint mir nicht wirklich "instinktiv richtig" zu sein.

Aber viertens (siehe auch Arkam) ... sprich mit Deiner Spielerin und erkläre ihr einfach, worin Dein Problem liegt. Mach's mit ihr alleine und sag' ihr, dass sie den anderen das Spotlight wegnimmt und daran der ganze Gruppenspaß leidet. Versuch' dann zusammen mit ihr eine Lösung zu finden. Dazu kannst Du gerne auf die "Einschränkungen" unter Zweitens zurückgreifen - da könnte sie Dir ruhig helfen. Und womöglich fällt Euch beiden auch was ganz Klasses dazu ein, was vielleicht als "Hook" für ein paar Stories gut ist (bspw. Vorlieben der Schlage, die sie erstmal "verschwinden" lassen ... Mückenlampeneffekt usw. usf.).

Ich denke, "viertens" ist das Beste, was Du machen solltest.

Arbo
Titel: Re: Wie geht man am besten damit um...
Beitrag von: Lyonesse am 4.09.2010 | 22:30
Mythforgers Vorschlag spart jedenfalls Zeit und Nerven.
Titel: Re: Wie geht man am besten damit um...
Beitrag von: Bad Horse am 4.09.2010 | 22:33
Hm ja, aber ich will meine Abenteuer ja nicht wirklich von einem Vertrauten-Tier abhängig machen.  ;) Ich bin mit der Spielerin aber schon zu einer ganz vernünftigen Einigung gekommen.  :)

Von OP, nur mal zur Info an alle, die eine vernünftige Einigung vorschlagen.  ;)
Titel: Re: Wie geht man am besten damit um...
Beitrag von: Arbo am 4.09.2010 | 22:35
Nuja, dann hat sich ja alles erlädscht ... alles in Budder ... dor Tsried konn geschlossn wern. ;)
Titel: Re: Wie geht man am besten damit um...
Beitrag von: mszongott am 5.09.2010 | 12:24
Na, noch nicht bitte. Finde überhaupt, dass man Threads nicht sperren sollte, nur weil mal 1-2 Tage mal keine neuen Posts kommen. Hab noch immer nicht alles gelesen und will am Ende noch eine Zusammenfassung bringen.

Vielleicht benutzt mal wer die SuFu und will dann auch was dazu posten.
Titel: Re: Wie geht man am besten damit um...
Beitrag von: Bad Horse am 5.09.2010 | 17:51
Threads werden auch normalerweise vom Originalposter (also dir) geschlossen, wenn es nicht gerade zu üblen Eskalationen kommt.  ;) Wenn überhaupt, die meisten bleiben offen und werden irgendwann mal ins Archiv geschoben.
Titel: Re: Wie geht man am besten damit um...
Beitrag von: mszongott am 7.09.2010 | 00:54
Hallöchen!

Ich versuche nun eine Zusammenfassung all eurer hilfreichen Posts! :-)

Problem: Ein Spieler hat einen Vertrauten, steuert diesen über Konzentration direkt, die Reichweite beträgt 15 m stark steigend und schickt sein Pet immer vor. Die Gruppe empfindet das natürlich nicht so toll.

Kompromiss als Lösung: Man gibt dem jeweiligen Char oder der ganzen Gruppe einen Bonus auf deren Wahrnehmung und spielt sonst wie immer.

Hier das Pet, um das es geht, die Schlange, im Detail:

- Sie spürt Erschütterungen. Genauer gesagt ist das ihr bester Sinn.
- Sie nimmt Gerüche war. Kann aber jetzt nicht sagen, welche Lebewesen im nächsten Raum sind.
- Sie sieht kaum etwas.
- Sie hört nichts.
- Klarerweise haben Schlangen andere Perspektiven.
- Außerdem kann eine Schlange keine Türen öffnen, aber ohne Probleme über alles Mögliche drüber klettern.
- Sie liebt Wärme und hasst Kälte.
- Generell sind Vertraute etwas Kostbares, zu denen man eine innige Beziehung hat.
- Sie bewegen sich bis zu 6 km/h vorwärts.
- Sie haben eine Art IR-Sicht, die sich aber beschränkt auf: "Hey da ist was...."
- Je mehr Persönlichkeit die Hexe der Schlage gibt, umso mehr würde es ihr leid tun, wenn die Schlange stirbt. Allerdings kann der SL ersteres schwer beeinflussen.
- Es gibt versch. Arten von Schlangen.
- Sie vergessen sehr schnell.
- Sie nehmen Wärmeunterschiede in ihrer nahen Umgebung wahr (nicht einen Raum weiter).
- Leise Bewegungen der Gruppe sorgen für die Schlange ebenfalls für Erschütterungen.


Gebrachtes Beispiel von Bad Horse:
Ich würde die Infos von der vorgeschickten Schlange einfach ganz knapp abhandeln und gut.

"Da vorn sind 6 große Wesen, wahrscheinlich mit zwei Beinen, und ich hab einen Frosch gefangen."
"Da ist ein Feuer, und da wuseln viele Wesen rum, da krabbel ich nicht rein, das ist mir zu gefährlich."
"Hinter dem Busch da kauert einer, der riecht schlecht."


--> Worüber es hier noch Unklarheiten gibt, ist, WIE GUT der Geruchssinn der Schlange ist, d.h. ob sie nicht doch die Lebewesen zuordnen kann und anhand der Erschütterungen auch die Anzahl. Eine weitere Sache, wo es hier keine Einigung gibt ist die IR-Sicht.
Titel: Re: Vertrauter muss immer erkunden
Beitrag von: mszongott am 7.09.2010 | 01:21
Der Übersichtlichkeit halber möchte ich euch erzählen, was im Monster Manual steht, nachdem I+II von der guten alten 2nd edition heute endlich bei mir eingelangt sind. ;-)

Beschreibung: Schlangen ähneln beinlosen Eidechsen, und tatsächlich wird die Blindschleiche, eine beinlose Eidechse, von vielen Menschen für eine Schlange gehalten. Alle Schlangen haben schuppige Körper und abgeflachte Köpfe. Von den Eidechsen unterscheiden sie sich z.B. durch das Fehlen von Ohröffnungen. Phytons und Abgottschlangen (Boda Constrictor) werden 90 cm bis 9 m lang, während Kobras Längen zw. 15 cm und 3 m haben. Grubenottern sind 30 m bis 3,5 m lang, Seeschlangen 60 cm bis 2,45 m und Vipern 15 cm bis 2,15 m.

Lebensart: Schlangen sind Fleischfresser und können - in verschiedener Art - nahezu überall gefunden werden. Die meisten haben einen sehr schnellen Biss, bewegen sich aber dabei relativ langsam.

Kampfverhalten: Schlangen sind wegen ihrer vorteilhaften Form beweglich, oft sehr schnell und verlassen sich im Kampf auf ihre kräftigen Kiefer, ihre giften Fänge oder ihren erdrückenden Würgegriff. Einige haben "aushakbare" Unterkiefer, wodurch sie auch sehr große Opfer verschlingen können.

Vipern lauern ihren Opfern auf und schlagen mit ihren langen, giften Fängen mit furchterregender Geschwindigkeit zu. Ihr Muskelgift der Stufe 2B macht die Beute bewegungsunfähig oder tötet sie.

Kobras benutzen kräftigere Nervengifte, die schneller wirken und sogar sehr große Beute töten können (Nervengift der Stufe 4A), sind jedoch für gewöhnlich langsamer und injizieren ihr Gift eher durch ein Kauen als durch eine Injektion. Die Speikobra wiederrum kann ihr Gift acuh spucken und den Feind so blenden.

Die mit den Kobras verwandten Seeschlangen benutzen die stärksten Gifte (Nervengift der Stufe 6A), sie sind allerdings völlig an das Leben im Wasser angepasst und kommen nie an Land (wo ihr Skelett zusamemnbrechen würde). Obgleich sie Luft atmen müssen, können sie bis zu zwei Stunden unter Wasser bleiben.

Von den ungiftigen Schlangen sind Riesenschlangen (wie Boas und Phytons) in vielerei Hinsicht die gefährlichsten. Sie sind relativ  groß, haben starke Zähne und benutzen schenlle Bewegungen, um ihre Beute zu umkreisen, einzuschließen, zu erdrücken und schließlich zu verschlingen.

Hintergrund: Geschichten von Riesenschlangen sind sher verbreitet. Schlangen werden oft als besondere Beigabe in Fallgruben benutzt, was diese Fallen noch tödlicher macht.


--> Leider steht da aber auch überhaupt nix über ihre Sinne oder ihr Verhalten außerhalb des Kampfes. Ach ja.. meine Spielerin möchte auch das Gift der Schlange "melken", sie meint, das sei vergleichbar wie Milch melken von Kühen. Abgesehen davon, dass man dafür vermutlich eine Fertigkeit  braucht, geht das überhaupt? Was wisst ihr darüber und wie steht ihr dazu?
Titel: Re: Wie geht man am besten damit um...
Beitrag von: Ingo am 7.09.2010 | 01:36
"Da vorn sind 6 große Wesen, wahrscheinlich mit zwei Beinen, und ich hab einen Frosch gefangen."

Ich glaube, daß eine Schlange das nur herausfindet, wenn die Personen nicht zu nah zusammenstehen bzw. zu weit entfernt sind. Beim Wärmebild gäbe es zumindest sonst nur einen großen gelb-roten Fleck.

--> Leider steht da aber auch überhaupt nix über ihre Sinne oder ihr Verhalten außerhalb des Kampfes. Ach ja.. meine Spielerin möchte auch das Gift der Schlange "melken", sie meint, das sei vergleichbar wie Milch melken von Kühen. Abgesehen davon, dass man dafür vermutlich eine Fertigkeit  braucht, geht das überhaupt? Was wisst ihr darüber und wie steht ihr dazu?

Äh, nicht wirklich wie Kühe melken, finde ich. Die Schlange muß ihre Zähne in etwas schlagen (z.B. ein Gefäß in das das Gift dann tropfen kann) oder man muß die Zähne selbst entsprechend stimulieren. Beides ist allerdings relativ gefährlich, wurde aber schon im alten Ägypten gemacht. Etwa sechs Mal pro Jahr kann man das Gift dann abmelken, soweit die Schlange, keine Angriffe durchführt. Ansonsten wird es auf Dauer für die Schlange zu stressig und sie könnte daran eingehen (habe ich zumindest gehört). Das Gift muß dann relativ schnell weiterverarbeitet werden, man kann es aber auch haltbar machen.

Übrigens, wenn ein Vertrauter mißbraucht wird, wird er wohl nicht lange ein Vertrauter sein. (Meine Sichtweise.)
Titel: Re: Vertrauter muss immer erkunden
Beitrag von: Tudor the Traveller am 7.09.2010 | 08:20
Ich kapier einfach nicht, wo da der große Vorteil sein soll, die Schlange IMMER vorzuschicken. Das kann ich mir nur in wenigen Situationen als vorteilhaft vorstellen.

15 m sind keine Distanz! Da ist die Gruppe ja nicht in "sicherer" Entfernung, wenn die Schlange doch mal was findet. Das funktioniert nur von einem Raum zum nächsten (angrenzenden). Jeder längere Gang macht den Vorteil zunichte, weil die Besitzerin den ohnehin betreten muss, damit sie in Reichweite bleibt. Ok, das wird später dann mit 30 m+ anders, aber selbst 60 m sind nur in Dungeons ohne lange Gänge hilfreich.
Und überhaupt: was soll denn die Schlange finden? Im Prinzip benutzt die Gruppe die Schlange wie einen Stock, mit dem sie nach Minen stochert. Die Gefährdung finde ich unverantwortlich.
Ich sage dir: lass die Schlange 3-4 mal ernsthaft in Schwierigkeiten geraten und das "Problem" hat sich gegessen. Am besten Schwierigkeiten, die keine für einen Mensch darstellen. Glitschige schräge Steine , die in wenig tiefe Gruben münden (Kanäle o.a.), wo die Schlange nicht mehr zurückkommt.
Andernfalls: Duftkerzen, Räucherstäbchen, Misthaufen, Erdstöße, Mühl- / Zahnradwerke, Feuer -> Sinnesüberlastung.
Titel: Re: Vertrauter muss immer erkunden
Beitrag von: Yehodan ben Dracon am 7.09.2010 | 09:15
Das Problem ist ja nicht, dass das Vorschicken des Vertrauten den Plot killt oder die Überraschung wegnimmt. Solche Vorbereitungen sollte man als eSeL nicht "bestrafen" außer vielleicht durch konsequentes Darstellen des Zeitverlustes.

Ich denke es geht eher darum, dass die Beschreibungen, die eigentlich für die Spielercharaktere gedacht sind, also das Spielerlebnis des "Erkundens" von einer einzigen Spielerin in Anspruch genommen wird und alle anderen nur passiv hinterherlaufen.

Da sollte sich die Spielerin Gedanken machen, wie sie ihren Vorteil einsetzt ohne alle zu langweilen. Vielleicht wird die Schlange (also der eigentliche Schlangengeist, der durch die Verbindung ja beiseite gedrängt wird) grundsätzlich von einem anderen Spieler verkörpert. Das ermöglicht evtl. so eine Art "Engelchen, Teufelchen" Gespräch.

Hilft aber nur einem der anderen Spieler.
Titel: Re: Vertrauter muss immer erkunden
Beitrag von: Arkam am 7.09.2010 | 09:27
Hallo zusammen,

was die Funktion und die Art es zu melken angeht verweise ich auf den kurzen Wikipedia Artikel unter http://de.wikipedia.org/wiki/Schlangengift#Schlangengift_in_der_Medizin.
Zur Gewinnung würde ich auf einen entsprechenden Tierpflege Skill zurück greifen. Wenn man ihn nicht hat wäre wohl eine Probe je nach Regelsystem auf Reaktion oder Geschicklichkeit fällig.
Die Weiterbearbeitung würde dann über einen entsprechenden Alchemie / Chemie Skill erfolgen.

Zur Belastung der Schlange und zu den Hygienemaßnahmen habe ich nur http://www.dghtserver.de/foren/showthread.php?t=42358 gefunden.
Gar keine Angaben habe ich zur Menge des Gifts gefunden die man bei den verschiedenen Arten melken kann. Unter dem angegebenen Link findet sich nur ein indirekter Hinweis darauf dasesArten gibt bei denen 1 Gramm Gift nur schwierig zu gewinnen sind.

Für weitere Angaben zu Schlangen würde ich es auch Mal im offiziellen Rolemaster Forum unter http://forum.13mann.de/wbb/index.php?page=Board&boardID=1&s=a02e6e7c5b1002db37715a128ce0db9c5d7c3363 versuchen.

Wie sehen den die Absichten der Spielerin aus? Will sie jetzt mit Schlangengift zur Assassin mutieren, einfach nur ein Antidot gewinnen, zur Meisteralchimistin werden oder einfach nur Geld machen?

Gruß Jochen
Titel: Re: Vertrauter muss immer erkunden
Beitrag von: SeelenJägerTee am 7.09.2010 | 09:35
[...]
Unter dem angegebenen Link findet sich nur ein indirekter Hinweis darauf dasesArten gibt bei denen 1 Gramm Gift nur schwierig zu gewinnen sind.
[...]
Ohne LD 50 oder sonstige Angaben zur "Stärke" des Giftes sagt die Grammzahl ja mal gar nichts aus. (Höchstens wie schwer es ist, aber bei den paar Grämmchen ist das so vernachlässigbar.)
Titel: Re: Vertrauter muss immer erkunden
Beitrag von: Wulfhelm am 7.09.2010 | 09:47
Ich sage dir: lass die Schlange 3-4 mal ernsthaft in Schwierigkeiten geraten und das "Problem" hat sich gegessen.
Das sehe ich ähnlich. Alternativ könnte auch jemand der Beobachteten mal zufällig vom Lagerfeuer o.ä. aufstehen, die Schlange bemerken und einen Stein nach ihr werfen. So etwas ist auch nicht unrealistisch, da das Tier ja doch wohl relativ nah herankommen muss, um etwas zu sehen. Unangenehme Begegnungen mit anderen Tieren sind auch eine Möglichkeit. Viele Schlangen haben natürliche Feinde!
Kurz gesagt: Mache der Spielerin einfach klar, dass diese Erkundungsaktionen für ihre Vertraute nicht ohne Risiko sind. Am Besten erst einmal einen "Warnschuss". Dann beschränkt sie den Einsatz von ganz alleine auf wirklich wichtige Situationen.
Titel: Re: Vertrauter muss immer erkunden
Beitrag von: Tudor the Traveller am 7.09.2010 | 11:00
Ich denke es geht eher darum, dass die Beschreibungen, die eigentlich für die Spielercharaktere gedacht sind, also das Spielerlebnis des "Erkundens" von einer einzigen Spielerin in Anspruch genommen wird und alle anderen nur passiv hinterherlaufen.

Naja, das hatten wir doch schon geklärt. Die Eindrücke der Schlange haben nur bedingt etwas mit der menschlichen Wahrnehmung zu tun. Ich würde visuelle Eindrücke nahezu vollständig aussparen* und lediglich Gerüche, Raumtemperatur und Wärmequellen nennen.

*Ich vermute, dass Schlangen wie die meisten Tiere, die schlecht sehen, sowohl sehr unscharf als auch schwarz-weiß sehen. Hinzu kommt wahrscheinlich noch eine starke Beschränkung der 3D-Perspektive. Mit solchen "Bildern" lässt sich wenig anfangen. Keine Raumdimensionen (wie auch, ohne scharfe Sicht und ohne Echo?), nur vage Positionen (aufgrund der Wärmequellen), in "größerer" Entfernung sogar gar keine Positionen, verwirrende Geruchseindrücke (weil Menschen nunmal keine "Nasenetiere sind" und diese Eindrücke vermutlich nur schlecht zuordnen können).

Infos der Art "in 5 m ist eine Tür in der Südwand" sind da einfach nicht drin.
Titel: Re: Vertrauter muss immer erkunden
Beitrag von: oliof am 7.09.2010 | 11:07
Und dann gibts noch die Abenteuer, wo es nix zu erkunden gibt …
Titel: Re: Vertrauter muss immer erkunden
Beitrag von: SeelenJägerTee am 7.09.2010 | 11:17
Naja, das hatten wir doch schon geklärt. Die Eindrücke der Schlange haben nur bedingt etwas mit der menschlichen Wahrnehmung zu tun. Ich würde visuelle Eindrücke nahezu vollständig aussparen* und lediglich Gerüche, Raumtemperatur und Wärmequellen nennen.

*Ich vermute, dass Schlangen wie die meisten Tiere, die schlecht sehen, sowohl sehr unscharf als auch schwarz-weiß sehen. Hinzu kommt wahrscheinlich noch eine starke Beschränkung der 3D-Perspektive. Mit solchen "Bildern" lässt sich wenig anfangen. Keine Raumdimensionen (wie auch, ohne scharfe Sicht und ohne Echo?), nur vage Positionen (aufgrund der Wärmequellen), in "größerer" Entfernung sogar gar keine Positionen, verwirrende Geruchseindrücke (weil Menschen nunmal keine "Nasenetiere sind" und diese Eindrücke vermutlich nur schlecht zuordnen können).

Infos der Art "in 5 m ist eine Tür in der Südwand" sind da einfach nicht drin.
Deine Vermutung ist zumindest was Farbwahrnehmung angeht laut Wikipedia falsch. Siehe hierzu Ultraviolett-Wahrnehmung (http://de.wikipedia.org/wiki/Farbsehen#Ultraviolett-Wahrnehmung)

Zitat von: Wikipedia über Schlangen
[...]
Die Augen spielen in der Sinneswahrnehmung von Schlangen hauptsächlich bei der Identifikation anderer Schlangen (Rivale oder möglicher Geschlechtspartner), anderer Tiere (Beute oder Fressfeind) und der Orientierung im Raum eine Rolle. Es gibt viele unterschiedlich ausgestattete Augen und dementsprechend ist auch das Sehvermögen der Tiere unterschiedlich gut ausgeprägt. Einige Arten (meist unterirdisch lebende Schlangen) haben nur mit Stäbchen ausgestattete Augen, können also nur Helligkeitsunterschiede von Objekten erkennen, keine Farben. Andere wiederum haben nur Zapfen, können also Farben, jedoch keine Helligkeitsunterschiede wahrnehmen. Diese Arten sind, sofern sie keine Infrarotrezeptoren besitzen, auf Tagaktivität beschränkt. Die am höchsten entwickelte Augenform weist Zapfen und Stäbchen auf; derart ausgestattete Schlangen können theoretisch zu jeder Zeit, auch nachts und in der Dämmerung, aktiv sein.
[...]
Erscheint so, als ob hier jemand ein Gerücht verbreitet hätte.
Titel: Re: Vertrauter muss immer erkunden
Beitrag von: Yehodan ben Dracon am 7.09.2010 | 11:22
Naja, das hatten wir doch schon geklärt. Die Eindrücke der Schlange haben nur bedingt etwas mit der menschlichen Wahrnehmung zu tun. Ich würde visuelle Eindrücke nahezu vollständig aussparen* und lediglich Gerüche, Raumtemperatur und Wärmequellen nennen.

Ich wollte nur auf das Spotlightproblem noch mal ganz konkret zurückkommen, nicht auf die Tauglichkeit des "Spions".
Titel: Re: Vertrauter muss immer erkunden
Beitrag von: Oberkampf am 7.09.2010 | 11:49
Ich wollte nur auf das Spotlightproblem noch mal ganz konkret zurückkommen, nicht auf die Tauglichkeit des "Spions".

Volle Zustimmung.
Es handelt sich mMn nicht um die Frage, was der Spion kann, sondern inwieweit er etwas kann, was anderen Spielern Möglichkeiten nimmt, ihre Charaktere einzubringen bzw, auszuspielen.

Der Vertraute als Kundschafter macht nach meinem Eindruck in dieser Runde nur dann Probleme, wenn er die Kompetenz anderer Kundschafter in Frage stellt, weil er diese Bereiche besser beherrscht als die Spezialistenklassen. Dazu hat Bad Horse aber schon eine  treffende Antwort gegeben: die Informationen dieses Schlangen-Kundschafter sind sehr grob. Die Spieler können entscheiden, wie sie mit den groben Infos weiterspielen und ob sie noch einen qualifizierteren Kundschafter (Dieb, Waldläufer, Zauberer mit Informationsmagie usw.) hinterherschicken.

Wenn die Schlange z.B. einen leeren Raum meldet, kann es immer noch sinnvoll sein, einen Dieb vorzuschicken, da es möglicherweise mechanische Gefahren (Fallen, Golems) gibt, die von der Schlange nicht erfasst werden. Das Tier ersetzt keinen Kundschafter-SC.

Und außerhalb von Dungeons schon garnicht. In der Wildnis? 15 m Entfernung? Da wäre ein Falke oder so ein größeres Problem. In der Stadt? Da gibt es so viele Humanoide, außerdem kommt es oft aufs Belauschen an, was die taube Nuss von Schlange nicht kann (den sozialen Nachteil, mit einer Schlange im Arm herumzulaufen, mal ganz außen vorgelassen). Sicher, der Spion kann Beschatten und vielleicht Spuren lesen, aber wie oft kommt das im Abenteuer vor? Und wie brauchbar sind dann seine Ergebnisse im Vergleich zu einem Waldläufer oder Dieb?

Ich würde einfach nur sicherstellen, dass die Schlange was nützt, aber immernoch weniger nützlich ist als ein SC-Charakter mit dem Aufgabenfeld "Kundschafter".
Titel: Re: Vertrauter muss immer erkunden
Beitrag von: Tudor the Traveller am 7.09.2010 | 12:30
Deine Vermutung ist zumindest was Farbwahrnehmung angeht laut Wikipedia falsch. Siehe hierzu Ultraviolett-Wahrnehmung (http://de.wikipedia.org/wiki/Farbsehen#Ultraviolett-Wahrnehmung)
Erscheint so, als ob hier jemand ein Gerücht verbreitet hätte.

Jo, hab ich mich wohl etwas weit aus dem Fenster gelehnt  :-X  Also möglicherweise doch in Farbe.
Titel: Re: Vertrauter muss immer erkunden
Beitrag von: Don Kamillo am 7.09.2010 | 13:00
Was mir am meisten aufstösst:
Die Hexe weiss, das sieihren Vertrauten in Gefahr schickt, indem sie den eher wehrlosen Vertrauten vorkriechen lässt ( Der Falle ist egal, wenn sie ummacht und der Ork sagt auch nicht nein zu einem Snack ) und weiss genau, was passiert, wenn die Schlang verletzt/ getötet wird. Die würde ich niemals vorschicken in diesem Wissen. Das sollte dem Spieler auch mal klargemacht werden, nur so zur Info und wenn das klar ist und die Schlange immer noch scoutet, dann kann halt mal etwas passieren und der Charakter trägt entsprechende Konsequenzen!

Hier und da kann es aber, je nach Situation, das Spiel bereichern.
Titel: Re: Vertrauter muss immer erkunden
Beitrag von: mszongott am 7.09.2010 | 17:24
Ui so viele neue Posts.  ;D Bin noch immer total begeistert von der Aktivität hier! Muss leider gleich los, am späteren Abend lese und kommentiere ich dann alles. Nur so viel: Es sind 15 m pro Stufe und die Chars werden bald Stufe 2 sein, dann sind es schon 30 m. Mit Stufe 3 45 m usw. D.h. man muss da etwas vordenken für später.
Titel: Re: Vertrauter muss immer erkunden
Beitrag von: Merlin Emrys am 7.09.2010 | 17:54
Kobras benutzen kräftigere Nervengifte, die schneller wirken und sogar sehr große Beute töten können (Nervengift der Stufe 4A), sind jedoch für gewöhnlich langsamer und injizieren ihr Gift eher durch ein Kauen als durch eine Injektion.
Das kommt mir sehr unwahrscheinlich vor. Keine Schlange kaut, und gerade bei einem Nervengift hätte das auch wenig Sinn. Es ist je gerade dafür da, die Beute schnell zu lähmen, damit sie die Schlange nicht verletzt, während sie sie verschluckt.

Ach ja.. meine Spielerin möchte auch das Gift der Schlange "melken", sie meint, das sei vergleichbar wie Milch melken von Kühen. Abgesehen davon, dass man dafür vermutlich eine Fertigkeit  braucht, geht das überhaupt? Was wisst ihr darüber und wie steht ihr dazu?
Schlangen zu melken, ist insofern etwas völlig anderes, als Kühe zu melken, weil die Milche der Kuh für ein anderes Lebewesen bestimmt ist, offiziell natürlich für ihr Kalb. Dagegen ist das Gift der Schlange ein "Werkzeug" zum Nahrungserwerb. Bei einzelnen Natternarten übernimmt das Gift schon eine erste Verdauungsstufe; "melkt" man sie, kann sie sich nicht mehr richtig ernähren. Sowohl die Kuh wie die Schlange müssen aber in jedem Fall gut genährt werden, wenn man sie "als Produzent" halten will. Kühe sind dafür ungewöhnlich gut geeignet, weil sie sehr effizient verdauen; Pfede beispielsweise können aufgrund ihrer anderen Verdauung niemals eine vergleichbare "Milchleistung" erbringen. Und im Schlangengift sind Verbindungen, die einen sehr langen Stoffwechselweg haben, d.h. für die Schlange "anstrengend zu machen" sind. Wenn man sie also melken will, müssen sie sehr gut gefüttert werden.

Schlangen sind entweder tag- oder nachtaktiv und wohl noch weniger als menschliche Muffel bereit, sich "zur falschen Zeit" wecken zu lassen. Außerdem sind sie auf ein bestimmtes, sehr enges Temperaturspektrum angewiesen, weil sie durch ihre hohe Körperoberfläche in ausgestreckten Zustand schnell auf Außentemperatur kommen. Ihr Optimum liegt laut "Klinische Anatomie und Physiologie bei kleinen Heimtieren, Vögeln, Reptilien und Amphibien" von Bairbre O'Malley (2008) bei 18 °C bis 34 °C, wobei solche, die in gemäßigten Breiten daheim sind, meist um 24 °C bevorzugen, tropische Arten um 28 °C. Hitzestress beginnt für Schlangen bei 35 °C, der Tod tritt bei 38° C bis 44 °C ein. Ein heißer Sommertag ist also für eine Schlange aus gemäßigten Breiten eine Qual, da wird sie den kühlsten Ort haben wollen, den sie finden kann. Sobald die Temperatur auf 10 °C sinkt, fällt die Schlange in Starre, den Kältetod stirbt sie bei längerer Zeit unter 4° C. Nächtliche Ausflüge sind also im Herbst shon nicht ganz ungefährlich, im Winter ist selbst ein kurzer Aufenthalt im Freien unmöglich. Außerdem haben Schlangen keinen Hustenreflex, was sie für Pneumonien ("Lungenentzündungen") anfällig macht.

Das Gehör einer Schlange ist mehr ein "Lauschen am Boden", so daß sie vor allem Schritte sehr gut wahrnimmt. Der Sehsinn ist zwar wohl nicht sehr gut ausgebildet oder fehlt sogar ganz. Schlangen, die eigentlich sehfähig sind, aber aktuell nicht gut sehen können, sind dadurch besonders leicht reizbar. Und das geschieht zwei- bis viermal jährlich, nämlich dann, wenn die Schlange sich häutet. Die Schlange fastet während dieser Zeit und braucht gegen Ende unbedingt die Möglichkeit, sich an Steinen oder anderen rauhen Gegenständen zu reiben, um die alte Haut loszuwerden - bei angemessener Temperatur, versteht sich. Kann sie sich nicht gut häuten, bleiben Hautreste über den Augen zurück, die dazu führen, daß die Schlange nicht mehr richtig sieht, was direkt zur Folge hat, daß sie die Nahrungsaufnahme verweigert. Zur Häutung ist es außerdem erforderlich, daß die Luft feucht genug ist; trockene Luft läßt die Häutung ausbleiben.

Eine Schlange ist überhaupt sehr "launisch": Entweder will sie futtern oder verdauen. Mit einer Beute im Bauch wird sie höchst ungern irgendwo hinkriechen (schließlich sticheln dann die halbverdauten Knochen der Beute so im Magenbereich, das fühlt sich gar nicht fein an...). Ohne Beute im Bauch wird sie es vorziehen, diesen Zustand schnellstmöglich in den anderen zu überführen. Andererseits kann es sein, daß bei zu trockener Umgebung die Haut nicht dehnfähig genug für große Beute ist und sie ihr regelrecht "im Halse steckenbleibt".

Schlangen sind insgesamt also sehr komplizierte Begleiter. Sie sind hochgradig temperaturempfindlich, dazu entweder schlecht gelaunt, weil hungrig, oder "faul", weil mit Verdauung beschäftigt.
Titel: Re: Vertrauter muss immer erkunden
Beitrag von: Scylla am 8.09.2010 | 00:59
Mit einer Beute im Bauch wird sie höchst ungern irgendwo hinkriechen (schließlich sticheln dann die halbverdauten Knochen der Beute so im Magenbereich, das fühlt sich gar nicht fein an...). Ohne Beute im Bauch wird sie es vorziehen, diesen Zustand schnellstmöglich in den anderen zu überführen.
Ein guter Gedanke. Schon mal eine vollgefressene Schlange gesehen? Die geht erstmal nirgendwo mehr hin... Aber gilt das für alle Schlangen? Oder nur für Würger? Hätte ich in Bio besser aufgepasst..
Titel: Re: Wie geht man am besten damit um...
Beitrag von: mszongott am 8.09.2010 | 02:52
Ich glaube, daß eine Schlange das nur herausfindet, wenn die Personen nicht zu nah zusammenstehen bzw. zu weit entfernt sind. Beim Wärmebild gäbe es zumindest sonst nur einen großen gelb-roten Fleck.

Danke für die Erklärung bzgl. Gift und für den o.g. Input! Ist schon in meinem Kopf gespeichert.  ;)

Ich sage dir: lass die Schlange 3-4 mal ernsthaft in Schwierigkeiten geraten und das "Problem" hat sich gegessen. Am besten Schwierigkeiten, die keine für einen Mensch darstellen. Glitschige schräge Steine , die in wenig tiefe Gruben münden (Kanäle o.a.), wo die Schlange nicht mehr zurückkommt.
Andernfalls: Duftkerzen, Räucherstäbchen, Misthaufen, Erdstöße, Mühl- / Zahnradwerke, Feuer -> Sinnesüberlastung.

Meine Wunschlösung soll eine sein, die auch die Spielerin zufrieden stellt. Aber wie bereits von jemandem vorgeschlagen, werde ich künftig kurz abhandeln, was die Schlange wie wahrnimmt und das ist es dann.  ;D Also, sie muss sich melden, ob sie ihre Schlange auf Erkundungstour vorschicken will oder nicht und wenn ja, kann was passieren, am besten anhand einer Zufallstabelle und dafür wird kurz abgehandelt, was die Schlange wahrnimmt.

Ich denke es geht eher darum, dass die Beschreibungen, die eigentlich für die Spielercharaktere gedacht sind, also das Spielerlebnis des "Erkundens" von einer einzigen Spielerin in Anspruch genommen wird und alle anderen nur passiv hinterherlaufen.

Genauso ist es.

was die Funktion und die Art es zu melken angeht verweise ich auf den kurzen Wikipedia Artikel unter http://de.wikipedia.org/wiki/Schlangengift#Schlangengift_in_der_Medizin.
Zur Gewinnung würde ich auf einen entsprechenden Tierpflege Skill zurück greifen. Wenn man ihn nicht hat wäre wohl eine Probe je nach Regelsystem auf Reaktion oder Geschicklichkeit fällig.
Die Weiterbearbeitung würde dann über einen entsprechenden Alchemie / Chemie Skill erfolgen.

Klingt gut, danke!

Wie sehen den die Absichten der Spielerin aus? Will sie jetzt mit Schlangengift zur Assassin mutieren, einfach nur ein Antidot gewinnen, zur Meisteralchimistin werden oder einfach nur Geld machen?

Sie will das Gift am liebsten an Alchemisten o.Ä. verkaufen.  :D

*Ich vermute, dass Schlangen wie die meisten Tiere, die schlecht sehen, sowohl sehr unscharf als auch schwarz-weiß sehen. Hinzu kommt wahrscheinlich noch eine starke Beschränkung der 3D-Perspektive. Mit solchen "Bildern" lässt sich wenig anfangen. Keine Raumdimensionen (wie auch, ohne scharfe Sicht und ohne Echo?), nur vage Positionen (aufgrund der Wärmequellen), in "größerer" Entfernung sogar gar keine Positionen, verwirrende Geruchseindrücke (weil Menschen nunmal keine "Nasenetiere sind" und diese Eindrücke vermutlich nur schlecht zuordnen können).

Infos der Art "in 5 m ist eine Tür in der Südwand" sind da einfach nicht drin.

Eigentlich ist es so, dass der Char der Spielerin mit den Augen der Schlange sieht. Und der Char der Spielerin ist nicht farbenblind. Aber however, man muss es nicht sehr genau nehmen und wie du geschrieben hast, werde ich vage Beschreibungen liefern.

Und dann gibts noch die Abenteuer, wo es nix zu erkunden gibt …

Klar, sicher, ich habe auch nicht gesagt, dass es immer und jedesmal ein Problem darstellt, aber seien wir ehrlich ;) es gibt schon oft etwas zu erkunden und wie gesagt, ich richte meine Abenteuer bestimmt nicht nach Vertrautentiere aus. Das wär ja noch schöner.  ;)

Es handelt sich mMn nicht um die Frage, was der Spion kann, sondern inwieweit er etwas kann, was anderen Spielern Möglichkeiten nimmt, ihre Charaktere einzubringen bzw, auszuspielen.

That's it.

Der Vertraute als Kundschafter macht nach meinem Eindruck in dieser Runde nur dann Probleme, wenn er die Kompetenz anderer Kundschafter in Frage stellt, weil er diese Bereiche besser beherrscht als die Spezialistenklassen. Dazu hat Bad Horse aber schon eine  treffende Antwort gegeben: die Informationen dieses Schlangen-Kundschafter sind sehr grob. Die Spieler können entscheiden, wie sie mit den groben Infos weiterspielen und ob sie noch einen qualifizierteren Kundschafter (Dieb, Waldläufer, Zauberer mit Informationsmagie usw.) hinterherschicken.

Ich hab die Erfahrung gemacht, dass die Spieler es eigentlich auch so nicht gerne sehen, wenn immer ein und derselbe Kundschafter vorne geht. Aber noch weniger haben sie Gefallen daran, wenn es das Pet eines Kundschafters ist. ;) Zumindest auf Dauer. Das erste und zweite Mal ist es vielleicht noch ganz lustig. Je nach Qualität der Spielleiterbeschreibungen.

Danke für deine ausführliche Meinung! Ist ebenso in meinem Köpfchen fest verankert.  ;D

@Don Kamillo: Jup genau. Man muss hier mit einer Zufallsereignis-Tabelle arbeiten, denke ich. Also quasi 10 %ige Chance, dass der Schlange was passiert oder so. Je nach Dungeon kann die Zahl auch auf 20 % erhöht werden.

@Merlin Emrys: Danke für deinen langen Post! Werde ich mir zu Herzen nehmen.

Abschließend noch eine letzte Frage an euch: Wie findet ihr das, wenn die Hexe mit ihrer Schlange, die sich liebevoll um ihren Hals gewickelt hat, ins Wirtshaus geht und was zu essen und trinken bestellt? Also, würdet und wie würdet ihr reagieren? Wir spielen wie gesagt auf Mittelerde. Also im Grunde eine recht "normale" mittelalterliche Welt.
Titel: Re: Vertrauter muss immer erkunden
Beitrag von: SeelenJägerTee am 8.09.2010 | 08:14
[...]
Eigentlich ist es so, dass der Char der Spielerin mit den Augen der Schlange sieht. Und der Char der Spielerin ist nicht farbenblind. Aber however, man muss es nicht sehr genau nehmen und wie du geschrieben hast, werde ich vage Beschreibungen liefern.
[...]
Im Auge gibt es zwei Arten von Sinneszellen. Stäbchen und Zäpfchen. Stäbchen sind viel empfindlicher als Zäpfchen, es gibt aber nur einen Stäbchentyp und deswegen kann man mit ihnen keine Farben wahrnehmen, sondern nur schwarz/weiß
Zäpfchen gibt es in 3 Typen (bei vielen anderen Tieren 4) einer wird durch blaues, einer durch rotes und einer durch grünes Licht gereizt.

Wenn die Schlange jetzt nur Stäbchen hat, dann würde ein Mensch der mit ihren Augen sieht trotzdem nur schwarz-weiß sehen, weil die Augen, die er benutzt ja einfach kein Detektionsvermögen für Farbe haben. (Im Umkehrschluss würde es aber nicht zwangsläufig heißen, dass ein Schwarz-weiß sehendes Tier, dass durch "farbfähige Augen" blickt jetzt Farben sehen kann, denn das Gehirn dieses Tieres hat ja während der Entwicklung niemals gelernt Farben zu verarbeiten.)
Wenn wir jetzt aber mal die 08/15 Schlange nehmen, die Farben sehen kann, so kommt was ganz anderes lustiges hinzu. Schlangen haben einen vierten Zäpfchentyp, der Ultraviolett registriert. Ob jetzt ein menschliches Gehirn so ohne Probleme mit der zusätzlichen Farbinformation klar kommt ist eine ganz andere Frage.

Du musst dir natürlich auch die Frage stellen, ob sehen auf Mittelerde genau so funktioniert wie bei uns.

Zitat
[...]
Abschließend noch eine letzte Frage an euch: Wie findet ihr das, wenn die Hexe mit ihrer Schlange, die sich liebevoll um ihren Hals gewickelt hat, ins Wirtshaus geht und was zu essen und trinken bestellt? Also, würdet und wie würdet ihr reagieren? Wir spielen wie gesagt auf Mittelerde. Also im Grunde eine recht "normale" mittelalterliche Welt.
"Aaaaaaah eine Hexe verbrennt sie!" ?
Ich meine wer AUSSER einer Hexe wird schon mit einer Schlange um den Hals rum laufen?
Und sind Hexen in ME verhasst oder akzeptiert?

Aber unabhängig von der Akzeptanz der Gesellschaft gegenüber einer Hexe würde ich auf jeden Fall die Leute mit Angst reagieren lassen. Denn Schlangen wecken in den meisten Menschen spontan Angst. Was auch vernünftig ist, so ein Biss ist (bei mitteleuropäischen Schlangen zwar nicht tödlich) zumindest verdammt schmerzhaft, der Biss kann sich entzünden und offene Wunden sind eine Einladung für den Wundstarrkrampf.
Titel: Re: Wie geht man am besten damit um...
Beitrag von: Tudor the Traveller am 8.09.2010 | 10:40
Eigentlich ist es so, dass der Char der Spielerin mit den Augen der Schlange sieht. Und der Char der Spielerin ist nicht farbenblind. Aber however, man muss es nicht sehr genau nehmen und wie du geschrieben hast, werde ich vage Beschreibungen liefern.


Abschließend noch eine letzte Frage an euch: Wie findet ihr das, wenn die Hexe mit ihrer Schlange, die sich liebevoll um ihren Hals gewickelt hat, ins Wirtshaus geht und was zu essen und trinken bestellt? Also, würdet und wie würdet ihr reagieren? Wir spielen wie gesagt auf Mittelerde. Also im Grunde eine recht "normale" mittelalterliche Welt.

zu 1.: SJT hat es im Prinzip schon erklärt, aber nochmal ganz unkompliziert: Der Char benutzt die Augen der Schlange zum sehen. Farbenblindheit ist eine Fehlfunktion im Auge. Der Char sieht nur, was die Augen, die er benutzt, an Infos einsammeln können. "Sehen" - und dazu gehört dann auch Farbenblindheit - ist in dem Sinne keine geistige Eigenschaft, sondern eine körperliche. Die Verarbeitung des Gesehenen ist da wieder etwas anderes - wie SJT auch schön beschreibt.

zu 2.: Ich kenne ME nur aus HdR, Silmarillion und Children of Hurin. Diese Bücher erwähnen an keiner Stelle so etwas wie Hexen mit Vertrauten. Insofern passt allein das Charakterkonzept imo schon nicht in mein Bild von ME, daher kann ich dir deine Frage nicht richtig beantworten, da ich nicht abschätzen kann, inwiefern Hexen in dem Setting wie ihr es benutzt verankert sind.
Titel: Re: Vertrauter muss immer erkunden
Beitrag von: Yehodan ben Dracon am 8.09.2010 | 10:51
Zumindest sollte die Schlange AUFFALLEN. Selbst wenn jemand mit einem Hund irgendwo hinkommt, findet der Beachtung (Von Ach wie niedlich bis zu Puh der müffelt). Um wieviel mehr fällt da eine Schlange auf. Zumindest würde man die Frau mit Vorsicht behandeln, nicht weil sie ne offensichtliche Hexe ist (dazu müsste es entsprechende Hintergrundinfos über Aberglaube geben) sondern weil sie einfach der NORM widerspricht. Wenn sie nett ist und die Schlange friedlich, dann kann sich dieses Misstrauen auch abbauen.

Wenn aber mal was passiert (Schlange beißt die Wirtskatze, weil diese ihr zu nah kam), dann helfen nur hohe Entschädigungszahlungen und das Umsehen nach einer anderen Bleibe.

Wenn dann noch etwas ÜBERNATÜRLICHES passiert, sucht sich die Menge immer einen SONDERLING, der Schuld sein könnte. Und hallo? FREMDE? mit SCHLANGEN? Da greift voll die Xenophobie der meisten dörflichen Gemeinschaften durch.
Titel: Re: Vertrauter muss immer erkunden
Beitrag von: Tudor the Traveller am 8.09.2010 | 10:58
Wie groß ist denn die Schlange eigentlich? Ich bin bisher von einer relativ kleinen Schlange ausgegangen (max. 100 cm), weil Größe beim Vorschleichen ja eher unvorteilhaft wäre. Eine Riesenboa dürfte wohl kaum eine Wache übersehen; die kann schlecht "Mäuschen spielen". Und so hatte ich es bisher verstanden...!?!
Titel: Re: Vertrauter muss immer erkunden
Beitrag von: Oberkampf am 8.09.2010 | 11:05
Abschließend noch eine letzte Frage an euch: Wie findet ihr das, wenn die Hexe mit ihrer Schlange, die sich liebevoll um ihren Hals gewickelt hat, ins Wirtshaus geht und was zu essen und trinken bestellt? Also, würdet und wie würdet ihr reagieren? Wir spielen wie gesagt auf Mittelerde. Also im Grunde eine recht "normale" mittelalterliche Welt.

Ich bin wahrlich kein ausgewiesener Mittelerdeexperte, aber aus meiner Erinnerung an den Hobbit und den LotR fällt mir spontan keine Hexenphobie/Hexenjagd ein. Von eine gesunde Vorsicht der Menschen gegenüber Leuten mit Schlangen würde ich aber ebenfalls (wie SeelenJägerTee) ausgehen (vor allem, da ich selbst mich tierisch vor diesen Biestern fürchte und bei den Beiträgen der Schlangenbesitzer hier im Forum einen leichten Grusel bekam :)  

Ich würde es so regeln, dass Schlangenbesitzer von den meisten Leuten als reisende Gaukler eingestuft werden, die im Frühling, Sommer und Herbst von Volksfest zu Volksfest (nach Vorbild des Festes am Anfang des Herrn der Ringe) reisen und Kunststücke darbieten bzw. ihre seltenen Tiere vorzeigen. Solche Leute genießen zwar nicht höchstes Vertrauen bei der Bevölkerung, haben ein geringeres Ansehen als Feuerwerker (Gandalf) und sind gelegentlich unerwünscht, werden aber nicht gezielt verfolgt. Hin und wieder eine Erschwernis auf soziale Proben sollte ausreichen, um Balance zu wahren. Schließlich ist der Begleiter immer noch regeltechnisch als Vorteil gedacht, nicht als Nachteil.

Was Kundschafter angeht: für mich sind das manchmal (nicht immer) Spotlightszenen und vor allem eine (von vielen) Chancen für nicht-kampfspezialisierte Klassen, auch/selbst in kampflastigen Dungeons einen guten, sichtbaren Beitrag zum Gruppenerfolg zu leisten. Auch bei mir darf jeder kundschaften - aber Spezialisten machens besser  ;D
(Ich habs einfach gern, wenn jeder Charakter auch mit seiner Spezialfähigkeit was zum Gelingen des Abenteuers beitragen kann. Manchmal klappt das, manchmal nicht.)
Titel: Re: Vertrauter muss immer erkunden
Beitrag von: Merlin Emrys am 8.09.2010 | 11:13
Schlangen sind beim Menschen ein angeborenes "Feindbild". Kleine Kinder reagieren beispielsweise, wenn ich richtig informiert bin, erschrocken auf einen Gartenschlauch, der sich bewegt, weil er sich gerade mit Wasser füllt. (Wenn jemand an ihm hantiert, ist es in Ordnung, daß er sich bewegt, aber wenn er es scheinbar "von selbst" tut, nicht.) Auch die Häufigkeit von Schlangenphobien ist höher als die von, sagen wir, Hamsterphobien. Schlangen sind vielen Menschen unangenehm, nicht zuletzt, weil sie "kalt" sind.

Da es mW in Mittelerde keinen ausgeprägten Schlangenkult gibt, würde ich daher davon ausgehen, daß die Schlange deutliche bis massive Ablehnung erfährt, und mit ihr jemand, der Körperkontakt zu ihr hat. Leute, die auf Schlangen tendenziell furchtsam reagieren, werden das Wirtshaus verlassen oder sich zumindest an einen möglichst weit entfernten Ort setzen, was dem Wirtshauspersonal nicht egal sein wird. Eventuell weigern sich auch alle Knechte und Mägde, die Bedienung am entsprechenden Tisch vorzunehmen. Da dürfte es für den Inhaber oder die Inhaberin das beste sein, die "Schlangenfrau" vor die Tür zu setzen. Und daß die Schlange im Haus übernachtet, geht jedenfalls gar nicht, die kann ja nachts jeden beißen...

Aber gilt das für alle Schlangen? Oder nur für Würger?
Keine Schlange kaut, also muß es wohl für alle gelten, denke ich mal. Würger zerbrechen einen Teil der Knochen, da aber das Fleisch auch bei ihnen erst im Magen verdaut wird, sollten sie in der Speiseröhre normalerweise noch keine Probleme mit Verletzungen dadurch haben. Krallen schlucken sie ja auch mit. Schwierig wird es halt vor allem dann, wenn Fell und Fleisch bzw. Sehnen die Knochen nicht mehr "in Position" halten und die Knochen schon soweit angedaut sind, daß sie leicht brechen - zumal die Magenwand innen ein sekretorisches Organ ist und nicht so einfach schützend verdickt werden kann wie die Speiseröhre.  
Titel: Re: Vertrauter muss immer erkunden
Beitrag von: mszongott am 8.09.2010 | 15:14
So.. es ist eine Schlange ist 2 m lang und 4 cm dick mit 3 kg. Wobei die Breite ja etwas dehnbar ist. Es handelt sich um eine Viper. Um welche, müssen wir noch schauen. ;) Weil es gibt nur wenige, die so lang werden.

Hier die Beschreibung der Hexe (ist ja auch wichtig), man stelle sie sich bitte vor, umschlungen von einer Schlange:

Sie hat tiefgrüne kleine Augen, ein sehr hageres Gesicht und ist auch sonst recht knochig, weibliche Rundungen findet man kaum. Sie hat keinerlei Falten, aber es ist quasi unmöglich ihr Alter anhand ihres Aussehens festzustellen (weil Waldelfe).

Sie hat sandgelbes langes gelocktes Haar, das sie auf Reisen hochgesteckt trägt, doch am Abend in der Gesellschaft zeigt sie gerne ihre Haarpracht, welche im Gegensatz zu ihrem sonst eher reizlosen Äusseren wirklich fesselnd schön ist, da es sehr lang und dicht ist bedeckt es ihren gesamten Oberkörper und fällt auch neckisch über die sonst viel zu hohe Stirn, sodass sie plötzlich wesentlich verführerisher aussieht als sie sonst eigentlich ist.

Sie kleidet sich gerne in grün und braun, unter ihrer waldgrünen Wanderrobe trägt sie ein schlichtes braunes Kleid udn braune Lederstiefel.
Titel: Re: Vertrauter muss immer erkunden
Beitrag von: Tudor the Traveller am 8.09.2010 | 15:35
Wenn in euren Gasthäusern und Ortschaften Elben und Waldläufer, sowie Zauberer ein und aus gehen, dann ist die Bevölkerung vermutlich an exotische Auftritte gewöhnt. Wenn diese sich aber z.B. bedeckt halten, dann wäre die Hexe ein ziemlicher Aufreger. Ich würde aber erwarten, dass in einer Welt, wo es Orks und Schlimmeres gibt, eine Schlange nicht unbedingt als die große Bedrohung angesehen wird, vor allem, wenn sie so unter Kontrolle zu sein scheint.

Beispiel:

"Die Hexe betritt den Schankraum. Man wendet ihr allgemein den Blick zu, widmet sich aber schnell wieder dem eigenen Tisch. Es ist nur eine Elbin mit einem Schlangen-Vertrauten. Neben dem Waldläufer, der einen Falken auf der Schulter hat, und dem Zauberer mit seinem Kobold-Diener keines weiteren Blickes wert, solange sie keinen Ärger macht."

Titel: Re: Vertrauter muss immer erkunden
Beitrag von: mszongott am 8.09.2010 | 15:39
Klingt einleuchtend. Würde sagen, die Menschen wissen, dass es Magie gibt. Manche haben dennoch noch nie Magie zu Gesicht bekommen. Man erkennt Magier gewöhnlich an ihrer Robe. Viele werden "natürlichen" Respekt vor Magie haben, manche werden etwas neugierig sein. Der Großteil wird vmtl. mit Magie eher nichts zu tun haben wollen. Die Hexe ist jedenfalls als Waldelfe erkennbar. D.h. ich würde zustimmen, dass keine große Aufregung herrschen wird, das Tierchen aber außerhalb der Taverne nächtigen wird müssen.