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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Allgemein => Pen & Paper - Umfragen => Thema gestartet von: Esmeroth am 7.09.2010 | 00:51

Titel: Eine Frage der Immersion
Beitrag von: Esmeroth am 7.09.2010 | 00:51
Aus gegebenem Anlaß würde ich euch Tanelorinis gerne mal was Fragen, also...(tadaaa) mein erstes selbsteröffnetes Thema!

Ich war in der letzten Zeit hin und wieder auf verschiedenen RP-Conventions zu Gast, habe dort gezeichnet und gespielt und viel Spaß gehabt. Solche Cons besuche ich eigentlich hauptsächlich um mit anderen "Freaks" wie ich einer bin in Kontakt zu kommen und beim gemeinsamen Spiel zu entdecken, wie andere unser aller Hobby interpretieren.

Immer wieder traf ich jedoch auf eine interessante Spezies unter den Spielern, um die es hier gehen soll. Spieler, bei denen meine (blühende) Phantasie an Grenzen stößt, die ich einfach nicht überwinden kann. Ich illustriere das mal an einem erlebten Beispiel.

Am Spieltisch saß ein unglaublich adipöser Kerl mit Halbglatze und versuchte mir weiszumachen er spiele eine wahnsinnig heisse Elfe. Versteht mich nicht falsch, ich habe nichts gegen Übergewicht, im Gegenteil finde ich das sogar oft attraktiver als Knochen und Sehnen, aber die Diskrepanz zwischen der Person IT und OT war einfach so groß, dass ich es nicht schaffte meine Phantasie von der Elfe zu überzeugen. Alle anderen Charactere liefen vor meinem inneren Auge herum und taten Dinge, das Geschehen glich dem berühmten Film im Kopf. Nur diese herausragend gutaussehende Spitzohrige wollte einfach nicht auftauchen.
Der Spieler war kein Schlechter, er brachte die Elfe recht gut rüber, sie verhielt sich wie Elfen (in DSA) sich verhalten und redete wie Elfen nunmal reden. Daran lag es nicht. Normalerweise habe ich auch absolut keine Probleme mit Crossgender, ich betreibs ja selbst.

Anderes Beispiel war eine Frau, deren Hexenchar versuchte mit meinem Rahjageweihten zu flirten. Alles war gut, die Immersion stimmte bis dahin, dann sah sie mich an und ließ einen unglaublich flachen Spruch ab, ihre Hexe beugte sich verführerisch nach vorne und wollte ihre "Vorzüge" deutlich machen....und ich sah plötzlich keine schwarzhaarige Schöne mehr, sondern einen weißen Fleck in meinem Kopfkino, der das Gesicht einer bebrillten Mittzwanzigerin mit fettigen Haaren trug. Schrecklich. Die Stimmung war hinfort.

Nun frage ich euch: ist euch das auch schon passiert? Es liegt nicht an der Art des Spielers seinen Char zu spielen...sondern schlicht und ergreifend an dem gigantischen äusseren Unterschied zwischen Char und Spieler. Wo liegen die Grenzen eurer Immersion?
Titel: Re: Eine Frage der Immersion
Beitrag von: Dr.Boomslang am 7.09.2010 | 01:08
Das was du beschreibst liegt für mich nicht an den großen Unterschieden zwischen Spieler und Charakter sondern an der (fehlenden) Chemie zwischen dir und den betreffenden Spielern. Ich meine in beiden Situationen die du beschreibst hat bei dir sowas wie Ekel oder was ähnliches eine Rolle gespielt.

Ansonsten ist das ja das alte Thema mit dem brechen der Immersion. Man muss mal drauf achten dass sich das interessanterweise fast immer auf Personen bezieht. Warum? Ist es sich nicht viel schwieriger sich vorzustellen man sei in einer Wüste, im ewigen Eis, vor einer gigantischen Schlucht, am Hofe eines Königs? Damit hat keiner Probleme.
Ich sage, es hat immer mit den Leuten zu tun. Wenn die Immersion bricht, dann nicht weil man sich etwas nicht vorstellen kann, sondern weil man es in dem Kontext nicht will (das muss kein voll bewusster Wille sein). Und von wem der Gedanke kommt spielt dabei immer eine Rolle.
Titel: Re: Eine Frage der Immersion
Beitrag von: OldSam am 7.09.2010 | 01:17
Ich sehe das recht ähnlich, bzw. sogar eher noch "konservativer"...

Will sagen, wenn es um "serious roleplaying" geht - bin aber meist eher Fun-Spieler ;) - sollte meiner Meinung nach auf der Wahrnehmungsebene keine allzu krasse Diskrepanz zwischen Spieler und Spielcharakter sein, ansonsten fällt es schon sehr schwer das auch nur ernst zu nehmen... (geschweige denn die Immersion zu wahren)

Das ist ja auch z.B. mit Stimmen schon durchaus ein Problem, wenn bspw. eine hohe, piepsige Stimme mir verkaufen will, dass sie ein grummelnder Troll ist o.ä. (die "akustische Verstellung" sollte schon eine Tendenz in die richtige Richtung aufzeigen, um das Feeling zu unterstützen, muss aber natürlich nicht der richtigen Tonlage entsprechen etc.)

Ich bin aus diesem und anderen Gründen daher auch kein Fan vom cross-gender-Game, wobei ich allerdings kein wirkliches Problem damit habe wenn SpielerInnen das tatsächlich gut beherrschen, dies ist aber in meinen Runden bisher fast nicht vorgekommen.
Titel: Re: Eine Frage der Immersion
Beitrag von: OldSam am 7.09.2010 | 01:22
P.S. Interessant fände ich in diesem Kontext entsprechende Wahrnehmungs-Experimente, bspw. dass alle SpielerInnen irgendwie maskiert sind, um so die nötige Distanz zu ihrem Spieler-Ich zu schaffen - ich glaube das würde in solchen Situationen viel helfen...
zumindest sofern es mit der Stimme halbwegs geht und es nicht zu sehr nervt die Maskierung die ganze Zeit zu tragen ;)
Titel: Re: Eine Frage der Immersion
Beitrag von: Skele-Surtur am 7.09.2010 | 01:27
Ich habe mit so etwas auch meine Probleme gehabt. Es hängt tatsächlich an der Person, weil manche Spieler es eben darstellen können - auch wenn sie ganz anders aussehen als der Charakter - und manche eben nicht. Aber wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.
Titel: Re: Eine Frage der Immersion
Beitrag von: OldSam am 7.09.2010 | 01:28
Das was du beschreibst liegt für mich nicht an den großen Unterschieden zwischen Spieler und Charakter sondern an der (fehlenden) Chemie zwischen dir und den betreffenden Spielern. Ich meine in beiden Situationen die du beschreibst hat bei dir sowas wie Ekel oder was ähnliches eine Rolle gespielt.

Finde ich sehr plausibel, aber man muss ja auch berücksichtigen, dass insbesondere optische Reize bei der Verarbeitung sensorischer Informationen (zu denen ja auch die gehörten Stimmen gehören etc.) eine dominante Rolle einnehmen! Es ist also ziemlich normal, dass ein starker wahrgenommener Kontrast zum imaginierten Bild die Immersion bricht.
Das muss kein Ekel sein, es könnte auch z.B. Überraschung/Belustigung/Verwunderung sein, weil ein Spieler plötzlich Teile seiner Snacks im Bart hängen hat o.ä. und das ebenfalls nicht sehr elfenhaft ist  ;D
Titel: Re: Eine Frage der Immersion
Beitrag von: Skele-Surtur am 7.09.2010 | 01:30
Tja, Immersion ist eben eine Fähigkeit, die man sich aneignen muss.
Titel: Re: Eine Frage der Immersion
Beitrag von: Zornhau am 7.09.2010 | 02:30
Nachdem dieses Thema ja nicht nur auf DSA beschränkt ist...


Mir scheint, die Threaderstellerin hat das Problem des Ausblendens der realen Gestalt des Spielers bei der Vorstellung der fiktiven Gestalt dessen Charakters vornehmlich, weil auf klare VISUALISIERUNGEN verzichtet wurde.

Schon eine wundervolle Charakterillustration, idealerweise so plaziert, daß sie von allen Mitspielern gesehen werden kann, hilft hier viel weiter.

Oder die Verwendung von zum Charakter passender Miniaturen.

Wenn mir ein Haut-und-Knochen-Hämpfling sagt, daß er einen muskelbepackten, über zwei Meter großen Schrank an Barbarenkrieger spielt, oder der berühmte fette Fusselbartträger mit Halbglatze und Metal-Shirt mir erzählt, daß er eine zierliche, nymphomanische Elfen-Prinzessin spielt, dann reicht auch meine Vorstellungskraft oft nicht aus, die REALE Kontur mit der fiktiven Charakter-Persönlichkeit zur Deckung zu bringen.

Hier helfen MINIATUREN ungemein - und daher bin ich auch seit frühesten Rollenspielzeiten sehr sorgsam beim Aussuchen passender Miniaturen für meine Charaktere. - Ein Bild sagt mehr als tausend Worte, eine Miniatur sagt mehr als ZEHNTAUSEND Worte über meinen Charakter.

Ich kann bei Miniaturenverwendung meinen Charakter und die der anderen Spieler und alle NSCs SEHEN!

Anders als beim Verwenden gesichtsloser Pöppel oder Marker bieten Miniaturen eben kleine Skulpturen aller Charaktere. - Das ist eine der am stärksten wirkenden Immersions-Vertiefer überhaupt!

Wenn der Hämpfling mir seinen MASSIVEN Barbarenkrieger auf dem Tisch plaziert, dann ist klar, wie der aussieht und was das für einer ist. - Wenn der speckige Halbglatzenträger seine liebevoll angemalte Miniatur der SCHARFEN Elfenprinzessin auf dem Tisch plaziert, dann ist das für jeden Kerl am Tisch ein Hingucker.

Wer im Spielen sozusagen die Augen, den Gesichtssinn (und sogar den Tastsinn!) vernachlässigt und nur auf "Kopfkino" setzt, bei dem bleibt halt ab und an der "innere Film" stehen.

Spielen ist für mich Genuß mit ALLEN Sinnen!

Spielelemente wie Würfel, Karten, Handouts, Miniaturen kann man anfassen.

Rollenspielbücher riechen, wie auch das Leder meines Würfelbechers oder die Pizza im Ofen.

Man schmeckt die Getränke, das Knabberzeug, den Stift oder das Zollmaßband, auf dem man vor Spannung herumkaut.

Die Geräusche, der frisch aufgebrühte Kaffee, das Klappern der Würfel im Becher, die Sprache der Mitspieler, all das schafft die akustische Kullisse.

Und man SIEHT! Man SIEHT die Miniaturen der SCs und der NSCs, die wunderbar detaillierten Bodenpläne, die 3D-Szenerie, die Handouts, die Charakterzeichnungen, die NSC-Portrait-Zeichnungen, und vieles mehr.

Das ALLES ist für mich Rollenspiel-GENUSS!

Fehlt ein Sinn, wird ein Sinn NICHT angesprochen, dann MINDERT das den Genuß und damit auch meinen Wohlfühlgrad, den ich für wundervolle Immersion brauche. - Fühle ich mich unbequem, ist es mit der Immersion auch nicht weit her.

Schafft man also ein ALLE Sinne ansprechendes Spielumfeld, dann klappt das auch mit dem fetten Fusselbart mit Halbglatze, der am Liebsten kleine, präpubertäre Mädchen als seine Spieler-Charaktere spielt.
Titel: Re: Eine Frage der Immersion
Beitrag von: oliof am 7.09.2010 | 07:47
Kurz: visuelle Requisiten (Portaits / Miniaturen) helfen bei der Immersion.
Titel: Re: Eine Frage der Immersion
Beitrag von: Yehodan ben Dracon am 7.09.2010 | 08:09
Ich nutze auch stets Charakterbilder, um allen am Tisch eben ein "Bild vor Augen" zu liefern. Ansonsten schließe ich in besonders beschreibungsintensiven Szenen durchaus mal die Augen und visualisiere das Geschehen innerlich.

Gut gemeinter, evtl. neben der Sache liegender Rat:
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: Eine Frage der Immersion
Beitrag von: Alice Crocodile Coltrane am 7.09.2010 | 08:21
Das was du beschreibst liegt für mich nicht an den großen Unterschieden zwischen Spieler und Charakter sondern an der (fehlenden) Chemie zwischen dir und den betreffenden Spielern.

+1
Titel: Re: Eine Frage der Immersion
Beitrag von: Falke359 am 7.09.2010 | 08:47
Nun ja, es gibt schon Grenzen, egal wie sehr ich visualisieren kann oder wie gut die Miniaturen sind.

Vor allem interagiere ich mit den Spieler, ich spreche mit ihnen und muss ihnen dabei zwangsläufig ins Gesicht sehen. Da hilft dann auch ne Miniatur weniger. Außerdem finde ich, Minis und Battlemaps, so hilfreich sie sind, können die Visualisierung auch stören, wenn die Mini halt doch nicht ganz stimmt ("ich will nen einhändigen glattrasierten Zwergenpiraten mit ner Helebarde, der auf nem Wildschwein reitet.")

Irgendwie muss man den Spieler halt schon mit dem Charakter identifizieren können, insofern glaube ich auch, dass da Grenzen bestehen, wenn das Ganze zu weit auseinander geht.
Ich stelle mir grade das Gegenteil vor: Eine bildhübsche und gertenschlanke Spielerin versucht nen adipösen, bärtigen Zwergenverschnitt mit Halbglatze darzustellen. Würde uns da die Immersion ebenso schwer fallen?
Titel: Re: Eine Frage der Immersion
Beitrag von: Yehodan ben Dracon am 7.09.2010 | 08:59
Ich stelle mir grade das Gegenteil vor: Eine bildhübsche und gertenschlanke Spielerin versucht nen adipösen, bärtigen Zwergenverschnitt mit Halbglatze darzustellen. Würde uns da die Immersion ebenso schwer fallen?

Für mich gilt das auch umgekehrt, ja.

Aber ich kann aus dem Fakt, dass jemand äußerlich (also auch von Stimme und Mimik her) von seinem Charakter stark abweicht, nicht das Recht ableiten,zu fordern, dass diese Person entsprechende Rollen nicht mehr verkörpern darf. Ansonsten wird eine Rollenspielgruppe noch so etwas wie eine Besetzungsjury für einen Hollywoodfilm.

Sollte mich das Erscheinungsbild des Mitspielers/der Mitspielerin in meinem Spielerlebnis zu stark behindern, also ICH ein Problem damit haben, dann suche ich mir eben eine andere Gruppe, bei der ich diese Probleme nicht habe und belaste nicht die Gruppe mit MEINEM Problem.

Dies nur vorsorglich, weil solche Themen die Tendenz haben, in entsprechende Schlussfolgerungen zu münden.
Und das wurde hier ja schon mal diskutiert unter dem Crossgenderaspekt.
Titel: Re: Eine Frage der Immersion
Beitrag von: Alice Crocodile Coltrane am 7.09.2010 | 09:05
Da das Spiel vor allem verbal ausgetragen wird, sehe ich - neben der Chemie zwischen den Spielern - viel mehr Probleme in der Artikulation als im Aussehen.
Titel: Re: Eine Frage der Immersion
Beitrag von: Teylen am 7.09.2010 | 09:06
Das was du beschreibst liegt für mich nicht an den großen Unterschieden zwischen Spieler und Charakter sondern an der (fehlenden) Chemie zwischen dir und den betreffenden Spielern.
+2

Nun frage ich euch: ist euch das auch schon passiert?
Nein. Nicht im Ansatz.
Titel: Re: Eine Frage der Immersion
Beitrag von: dunklerschatten am 7.09.2010 | 09:06
Immersion wird überbewertet.

Und solche krassen Gegensätze zwischen realer Person und PC´s treiben mir auch immer ein Grinsen ins Gesicht.
Titel: Re: Eine Frage der Immersion
Beitrag von: SeelenJägerTee am 7.09.2010 | 09:32
Das erinnert mich an so einen Artikel, der irgendwo im Netz rum schwirrte. Wie der kräftige Paladin die zierliche Elfe (Bärtig und übergewichtig) verführt. Aber mein Google-Fu ist schwach, denn ich finde ihn nicht mehr.
Titel: Re: Eine Frage der Immersion
Beitrag von: Dimmel am 7.09.2010 | 09:54
Hi Esmeroth,

da das ja eine Umfrage ist, sag ich jetzt einfach: Nein, ich kenne solche Probleme nicht. Wenn ich über die Gründe dafür nachdenke, könnte das daran liegen, das ich erstens wohl viel zu sehr aus dem "director stance" spiele. Oder aber das liegt daran, das ich vor allem mit meiner eigenen Gruppe spiele und dort selbst den krasstesten Gegensatz zwischen Charakter und Person darstelle.

Gruß Dimmel
Titel: Re: Eine Frage der Immersion
Beitrag von: Teylen am 7.09.2010 | 10:07
Immersion wird überbewertet.
Nicht unbedingt, aber imho ist der Standpunkt der falsche.
Wenn man die Immersion nicht gebacken bekommt ist das nicht die Schuld von dicken Rollenspielern die zierliche Elfen spielen oder normal aussehenden Rollenspielern die Verfuehrungsszenen spielen, sondern es liegt an der eigenen, naja Unfaehigkeit dort immersiv zu sein / zu bleiben.
Titel: Re: Eine Frage der Immersion
Beitrag von: Achamanian am 7.09.2010 | 10:10
Komischerweise habe ich das Problem wenn dann andersrum:

Spielt jemand einen Charakter, der sich äußerlich nicht notwendigerweise groß von dem Spieler unterscheidet, habe ich oft Probleme, mir den Charakter vorzustellen - ich stelle mir stattdessen den Spieler in Charakter-Kleidung vor, und wenn ich näher drüber nachdenke, wird das irgendwie lächerlich.
Wenn der Charakter dagegen klare äußerliche Unterscheidungsmerkmale zum Spieler (anderes Geschlecht, viel dicker oder dünner, größer oder kleiner) hat, fällt es mir überhaupt nicht schwer, ihn mir vorzustellen.

Aktuell geht mir das z.B. mit einem Mitspieler so: Seinen Magier stelle ich mir vor wie den Spieler in Robe, seine Kemi-Boron-Geweihte wie Natalie Portman mit Ägypter-Makeup.
Titel: Re: Eine Frage der Immersion
Beitrag von: Oberkampf am 7.09.2010 | 10:30
Also ich kenne das Problem durchaus. Gerade auf einem Con, oder bei der ersten Runde, in der ein neuer Charakter auftritt, habe ich große Probleme, Spieler und Spieleroptik mit dem gespielten Charakter in Einklang zu bringen. Bilder und Miniaturen helfen, aber beides ist nicht immer passgenau vorhanden. Ich kann selbst nicht gut zeichnen und finde nicht immer passende Bilder im Internet, so dass meine Scs (oder NSCs, wenn ich leite) oft nicht gut visualisiert sind. Dann muss die Beschreibung ausreichen, und man braucht seine Zeit, um sich den Charakter vorzustellen.

Die Lage wird besser, wenn ich ein paarmal den Charakter in Aktion beschrieben erlebt habe. Dann habe ich ein Bild von ihm im Kopf erstellt. Allerdings gebe ich mir bei einigen feuchten Fantasien ("rattenscharfe Elfe") meistens keine Mühe mehr.
Titel: Re: Eine Frage der Immersion
Beitrag von: Lichtbringer am 7.09.2010 | 10:40
Cons sind sowieso Randgruppenbesichtigung, oder?  >;D

Nein, mal ehrlich, da gibt es nur vier Möglichkeiten:
1) Ertragen.
2) Ansprechen.
3) Gruppe verlassen.
4) Die beiste: Spielleiter werden, dem kann das egal sein.  :d
Titel: Re: Eine Frage der Immersion
Beitrag von: Teylen am 7.09.2010 | 10:42
Nein, mal ehrlich, da gibt es nur vier Möglichkeiten:
1) Ertragen.
2) Ansprechen.
3) Gruppe verlassen.
4) Die beiste: Spielleiter werden, dem kann das egal sein.  :d
5) Am eigenen Immersionsvermoegen arbeiten
Titel: Re: Eine Frage der Immersion
Beitrag von: Lichtbringer am 7.09.2010 | 10:44
Meinst du, das kann man bewusst steigern? Dass es irgendwann von selbst besser wird, glaube ich sofort, aber ob man es absichtlich üben kann..?
Titel: Re: Eine Frage der Immersion
Beitrag von: Yehodan ben Dracon am 7.09.2010 | 10:47
Meinst du, das kann man bewusst steigern? Dass es irgendwann von selbst besser wird, glaube ich sofort, aber ob man es absichtlich üben kann..?

Gut gemeinter, evtl. neben der Sache liegender Rat:
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Titel: Re: Eine Frage der Immersion
Beitrag von: Esmeroth am 7.09.2010 | 10:48
Sehr interessante Meinungen :)

Also um es nochmal von meiner Warte aus zu beschreiben: ich rede ausschließlich von Con-Erlebnissen. Bei meiner eigenen Gruppe ist die Immersion immer da, die Spieler verschwinden in meinem Kopf sofort, selbst wenn ich nur ein paar Ingame Sätze mit meiner Coleiterin in der U-Bahn wechsle. (ja...kommt schonmal vor *g*).

Ich weiß nicht recht ob es an der Chemie liegt. Ich hatte durchaus schon (Con)Gruppen, wo Leute dabei waren mit denen ich mir auf den ersten Eindruck keine Freundschaft vorstellen konnte, aber die brachten ihre Chars trotzdem toll rüber, der Film im Kopf lief.

Bilder helfen, klar. Aber auch da weiß ich aus Erfahrung zu berichten, dass ein tolles Bild es zwar leichter machen kann, aber meine Immersion letzendlich nicht davon abhängt. Die Pornoelfe wird einfach niemals den Fusselbart besiegen^^.
Ich fürchte einfach, dass es so ist wie es ist. Ganz besonders bei ultraheißen, sexyChars und dem am Spieltisch sitzenden Gegenpol in Fleisch und Blut...wird meine Immersion wohl auf ewig stocken.

@Lichtbringer: Nääää...ich fahr auf Cons um mal NICHT leiten zu müssen!  :smash:
Titel: Re: Eine Frage der Immersion
Beitrag von: Teylen am 7.09.2010 | 10:52
Vielleicht ist die Atmosphaere auf Cons auch nicht fuer jeden Immersions zutraeglich?
Immerhin ist es ein ungewohnter Spielort bzw. Umgebung, ggf. musste man gerade Regeln lernen, weis kaum wie der eigene Char aussieht, dann sitzen da lauter Fremde und um einen herum herrscht mehr oder weniger "Ablenkungs Terror".

Meinst du, das kann man bewusst steigern? Dass es irgendwann von selbst besser wird, glaube ich sofort, aber ob man es absichtlich üben kann..?
Ich wuerde es mal vermuten, weil von nichts kommt doch auch nichts.
Genauso kann man ja auch Improvisation ueben wenn das einem nicht gegeben ist,...
Titel: Re: Eine Frage der Immersion
Beitrag von: oliof am 7.09.2010 | 11:13
Ich kenne das Problem nicht so. Ich mag aber auch grobe, geradezu archetypische Beschreibungen, die ich mit meinen eigenen Vorstellungen auskleiden kann, anstatt der barock-verschnörkelten Beschreibung eines Charakters bishin zum fehlenden Schamhaar oder so zu lauschen.
Titel: Re: Eine Frage der Immersion
Beitrag von: Alice Crocodile Coltrane am 7.09.2010 | 11:13
Ganz besonders bei ultraheißen, sexyChars...

Sich vorstellen, dass ein Char soundso aussieht und handelt ist eine Sache.
Aber Wirkung (ist sexy, angsteinflössend, witzig,....) lässt sich nicht gut vorstellen, sondern wird erlebt (oder eben auch nicht).

... barock-verschnörkelten Beschreibung eines Charakters bishin zum fehlenden Schamhaar ...

 ~;D
Das hat was Wahres... weniger ist oft mehr.
Dann kann sich der andere vorstellen, was er sexy fände und muss sich nicht mit unliebsamen Bildern rumschlagen.
Titel: Re: Eine Frage der Immersion
Beitrag von: dunklerschatten am 7.09.2010 | 11:56
Zitat
Nicht unbedingt, aber imho ist der Standpunkt der falsche.
Wenn man die Immersion nicht gebacken bekommt ist das nicht die Schuld von dicken Rollenspielern die zierliche Elfen spielen oder normal aussehenden Rollenspielern die Verfuehrungsszenen spielen, sondern es liegt an der eigenen, naja Unfaehigkeit dort immersiv zu sein / zu bleiben.

IMO, einfach wie so oft, reine Ansichtssache  :-* und keine Frage der "Schuld" oder "Unfähigkeit"

Immersion ist nichts weiteres als, die an anderer stelle beschworene, "heilige Kuh" des Rollenspielers, okay eher der "heilige Gral".

Und wenn man bei dem einen das Messer zückt dann kann man in dem Kontext den Schmelzofen anwerfen  >;D
Titel: Re: Eine Frage der Immersion
Beitrag von: Nin am 7.09.2010 | 12:03
In den eigenen festen Spielrunden ist mir das noch nicht passiert - auf Cons hab ich's schon mal erlebt. Allerdings finde ich das nicht "unangenehm" sondern amüsant. Es hat in den Runden stets für eine gewisse Heiterkeit und Leichtigkeit gesorgt.

Und wenn ich mich entscheiden müsste, dann wäre mir Spaß wichtiger als Immersion. :)
Titel: Re: Eine Frage der Immersion
Beitrag von: Skele-Surtur am 7.09.2010 | 12:07
Meinst du, das kann man bewusst steigern? Dass es irgendwann von selbst besser wird, glaube ich sofort, aber ob man es absichtlich üben kann..?
Ja, das geht schon. Dafür gibt es verschiedene Techniken - die einfachste ist wohl, es immer und immer wieder zu versuchen.
Es ist allerdings keine Frage, dass es Spieler gibt, die einem das einfacher machen als andere.
Titel: Re: Eine Frage der Immersion
Beitrag von: Bad Horse am 7.09.2010 | 12:20
Ich hatte das Problem nur einmal, und da hat mich nicht die Physis des Spielers, sondern sein Bart gestört. Alles andere konnte ich mir hin immersieren, aber er hat eine Frau gespielt, und ich wurde plötzlich und rüde aus der Immersion gerissen, als mir sein Bart in die Quere kam, der nun mal leider ein paar feinere mimische Bewegungen verdeckt, die man bei einer Frau definitiv gesehen hätte.
Titel: Re: Eine Frage der Immersion
Beitrag von: Skele-Surtur am 7.09.2010 | 12:21
Ich hatte das Problem nur einmal, und da hat mich nicht die Physis des Spielers, sondern sein Bart gestört. Alles andere konnte ich mir hin immersieren, aber er hat eine Frau gespielt, und ich wurde plötzlich und rüde aus der Immersion gerissen, als mir sein Bart in die Quere kam, der nun mal leider ein paar feinere mimische Bewegungen verdeckt, die man bei einer Frau definitiv gesehen hätte.
Vielleicht hätte es ja geholfen, wenn sie eine Burka getragen hätte  ;D
Titel: Re: Eine Frage der Immersion
Beitrag von: Joerg.D am 7.09.2010 | 12:22
Ich würde es weniger als eine Frage der Immersion als eine Frage der persönlichen Chemie bezeichnen. Wenn mir jemand sympathisch ist, dann nehme ich dem dicken Mann im Ogerformat, den kleinen Hobbit mit Bierbauch ab oder auch alles mögliche Andere.

Falls ich auf Cons Spieler haben, die meine Immersion zum anspielen auf die Probe schließe ich am Anfang der Szene die Augen und stelle mir vor, wie der Gegenpart im Spiel aussieht. Allerdings habe ich auch eine sehr blühende Fantasie und kann da leicht mit arbeiten.

Rollenspiel im P&P Bereich bedeutet für mich auch das fallen lassen aller irdischen Hüllen, wenn ich jemanden anspiele dann ist er oder sie für mich in der Regel das, was sie spielen. Das hat ein wenig Übung gekostet, aber man kann sich mit autosuggestionsmethoden schon selber helfen, wenn es mal wieder nicht klappt.
Titel: Re: Eine Frage der Immersion
Beitrag von: Scylla am 7.09.2010 | 12:32
Rollenspiel im P&P Bereich bedeutet für mich auch das fallen lassen aller irdischen Hüllen, wenn ich jemanden anspiele dann ist er oder sie für mich in der Regel das, was sie spielen. Das hat ein wenig Übung gekostet, aber man kann sich mit autosuggestionsmethoden schon selber helfen, wenn es mal wieder nicht klappt.
Gut gesagt. +1
Titel: Re: Eine Frage der Immersion
Beitrag von: Lichtbringer am 7.09.2010 | 12:33
@Lichtbringer: Nääää...ich fahr auf Cons um mal NICHT leiten zu müssen!  :smash:

Ich glaube, daraus muss ich mal eben eine Umfrage machen...
Titel: Re: Eine Frage der Immersion
Beitrag von: Teylen am 7.09.2010 | 12:42
IMO, einfach wie so oft, reine Ansichtssache  :-* und keine Frage der "Schuld" oder "Unfähigkeit"
Naja, aber Immersion ist doch etwas das man selbst hat oder nicht und etwas das man selbst will.
In wie weit andere immersiv sind ist dafuer irrelevant.

Da kann man doch anderen nicht die Schuld dran geben das es mit der eigenen Immersion nicht klappt.
Das heisst so etwas wie "adipoesen Maennern stoeren meine Immersion wenn sie Elfen spielen sollen" oder "Frauen deren weiblicher SC meinen maennlichen SC 'primitiv' angraben stoeren meine Immersion" ist imho ein total falscher Ansatz da er die Verantwortung fuer die eigene "heilige Kuh" bei den anderen ablaedt [die zu Dick fuer Elfen sind, oder zu platt zum verfuehren] und denen vorwirft die haetten die heilige Kuh geschaendet anstelle bei sich zu suchen.

Das waere als wuerde ich im Go oder beim Poker maulen das andere meine Konzentration stoeren nur weil ich es nicht gebacken kriege mich zu konzentrieren. Nu oder der eigenen RPG Runde vorwerfen nicht spannend genug gewesen zu sein weil ich ne Gedaechtnisluecke beim erinnern kriege.


Nu und noch mal zum Thema Heilige Kuehe und Hamburger,
imho gehoert dazu einzusehen das fuer fehlende eigene Immersion nicht die anderen Schuld sind weil sie unpassend sind, schlechte Rollenspieler oder sonst was.
Titel: Re: Eine Frage der Immersion
Beitrag von: Dr.Boomslang am 7.09.2010 | 12:44
Der Schwierigkeitsgrad der Immersion hat natürlich auch mit der Umgebung zu tun. Immersionsfähigkeit ist quasi die Fähigkeit gezielt zu halluzinieren, man stellt sich nicht nur etwas vor, man nimmt es wahr, aber diese Wahrnehmung ist schon von der Realität "belegt". Man muss also eine Übertragungsleistung bringen. Visuelle Ähnlichkeiten sind dabei natürlich von Bedeutung um einem den Einstieg zu erleichtern, aber letztlich sind die nicht Notwendig, im Gegenteil sie können sogar schaden. Das sieht man dann wenn die Immersion an solchen Brückenelementen, die sowohl in der Vorstellung als auch in der Realität ähnlich vorhanden sind, bricht. Das passiert dann wenn man sich zu sehr daran festgehalten hat, wenn man sich auf diese Ähnlichkeit verlassen hat und sie dann plötzlich verschwindet.

Tatsächlich hängt das ganze also an der emotionalen Vorbereitung. Je fester die Erwartung war die gebrochen wurde umso schwerer ist auch die Immersion zu halten die daran hängt. Hätte man also die Erwartung gar nicht erst gehabt wäre es viel leichter gewesen, das erklärt z.B. warum einem gerade die ganz absurden Unterschiede nie auffallen, aber Nuancen wie ein Bart oder ein blödes Grinsen in einer dramatischen Szene einen raus reißt, weil man sich auf die Brückenfunktion der Mimik des Spielers sozusagen verlassen hat.

Das erklärt auch warum die Chemie so wichtig ist, und dabei kommt es nicht in erster Linie darauf an ob ich den Spieler wirklich mag. Es kommt nur darauf an ob ich bereit bin mich auf den Spieler und seine Rolle für meine Vorstellung zu verlassen (was vielen aber leichter fällt bei Sympathie). Das kann sich abrupt ändern wenn derjenige etwas unerwartetes tut, z.B. mich auf etwas hinzuweisen was ich bis dahin am Spieler ausblenden konnte (dass er ein Mann ist z.B. wenn ich mir eine Frau vorstelle). Wie gesagt das Problem liegt aber daran dass ich mich selbst an solchen Ähnlichkeiten festgehalten habe. Das kann man vermeiden lernen, Schauspieler z.B. üben das.
Stell dir vor du bist ein Schauspieler und und du spielst eine Comedy-Szene, lachst du dann laut los bei der Pointe? Nein, und zwar weil du in der Szene  bist, nicht der Zuschauer, egal wie lustig die Szene ist. Wie wir wissen gelingt das auch Profis nicht immer, und auch die werden meist durch Sachen wie Mimik des Partners raus gebracht. Aber diese Fähigkeit sich völlig in die eigene Welt zu begeben kann man lernen.
Titel: Re: Eine Frage der Immersion
Beitrag von: Scylla am 7.09.2010 | 12:47
Ich glaube, daraus muss ich mal eben eine Umfrage machen...
Da muss ich eben mal schnell wählen gehen  ;)
Titel: Re: Eine Frage der Immersion
Beitrag von: Humpty Dumpty am 7.09.2010 | 12:59
Bevor Ihr Euch hier derartig auf Immersion und dessen theoretisches Fundament stürzt, hier noch schnell zwei Artikel mit deutlichem caveat. Vielleicht interessiert es ja wen, ist nämlich ein schwieriges Unterfangen.

[gelöscht durch Administrator]
Titel: Re: Eine Frage der Immersion
Beitrag von: ErikErikson am 7.09.2010 | 13:02
Ich kann mit Immersion wenig anfangen, weils mir darauf momentan nicht ankommt. Aber in meiner Skype Runde vergesse ich (und nicht allein) konsequent, das ein Spieler männlich ist und nur einen weiblichen Charakter spielt. Ist das dann Immersion?

Titel: Re: Eine Frage der Immersion
Beitrag von: scrandy am 7.09.2010 | 13:03
Dein Problem ist ja eigentlich äußerst vielschichtig.

Erstmal glaube ich, dass DSA nicht unbedingt das Paradebeispiel für Immersion ist, denn es geht ja zumindest zum Teil um Abenteuer, die man besteht und nicht nur um Charakterspiel. In meinen DSA-Abenden konnte ich mir auch nicht immer alle Charaktere konkret vorstellen, allein deswegen, weil die Spieler wenig Wert auf Beschreibung des Charakters legen oder eben nicht jeder Spieler überhaupt Charakterspiel betreibt. Auf CONs, wo man oft vorgefertigte Charaktere bekommt oder zumindest in begrenzter Zeit mit fremden Spielern und Charakteren spielt sind die Bemühungen die Vorstellungen voneinander abzugleichen oder sich in eine Rolle hinein zu versetzen ja nochmal geringer. Ich finde es da eher Erstaunlich, dass das bei deinen Beispielen überhaupt geklappt hat.

Außerdem ist es insbesondere mit schwierigen Spielsituationen wie Liebesszenen immer auch eine Frage der gemeinsamen Erwartungen. Denn was der eine extrem romantisch findet ist für den nächsten Kitsch. Man würde ja auch im richtigen Leben, aus dem ja der eigenen Geschmack in sachen Liebe kommt, auch nicht mit jedem die romantischen Vorlieben teilen.

Ich würde sagen, je besser die gemeinsamen Vorstellungen, Bilder und Erwartungen abgestimmt werden, desto unproblematischer ist auch die Immersion.

Ich persönlich, als rundlicher Mann mit Bart, habe auch schon mal einen weiblichen DSA-Charakter gespielt, der nach einer Stunde zum Mann werden musste, nur weil mir niemand die Frau abgekauft hat. Andererseits habe ich auf dem letzten Großen in einem gemeinsam geplanten PtA-Abenteuer eine richtig coole Schönheitschirurgin-Vampirin-Superschlampe gespielt, die alles und jeden ins Bett gekriegt hat und zumindest nach den Rückmeldungen wohl extrem gut ankam. Sie war allerdings zuvor mit den anderen Charakteren vernetzt worden, die anderen Spieler hatten den Charakter quasi entworfen und ich wollte ihn einfach nur spielen. Somit war die Abstimmung schon im Vorfeld gelaufen. Außerdem wussten die Spieler, dass ich mit fast jedem rumflirten würde und hatten auch entsprechende Erwartungen. Außerdem hatte ich noch die alten Elvira-Computerspiele gut im Kopf und wusste wie ich mich räkeln und posen musste. Das muss mit Sicherheit verdammt ulkig ausgesehen haben, aber die Immersion blieb intakt.

Zumindest, wenn ich mal nach der Qualität der Szenen urteilen mag und nachdem was die anderen darüber so sagten - ich kann schließlich nicht in fremde Köpfe gucken.
Titel: Re: Eine Frage der Immersion
Beitrag von: Alice Crocodile Coltrane am 7.09.2010 | 13:06
Bevor Ihr Euch hier derartig auf Immersion und dessen theoretisches Fundament stürzt, hier noch schnell zwei Artikel mit deutlichem caveat. Vielleicht interessiert es ja wen, ist nämlich ein schwieriges Unterfangen.

Hm, ja... ich übersetz es eh mit Flow, weil mir das aus der Psychologie geläufig ist.
Und das ist sicher vernünftig:

Zitat
They suggest that the engagement game players feel occurs ‘through play itself’, not because the simulated environment is indistinguishable from the real world.

Aber wenn ich noch hinzufügen darf: Sobald sich ein Spieler bewusst durch eine Diskrepanz zwischen Mitspieler und darzustellender Figur gestört fühlt ist es doch längst vorbei mit dem Flow - zumindest für ihn.
Titel: Re: Eine Frage der Immersion
Beitrag von: Joerg.D am 7.09.2010 | 13:18
Und die Diskrepanz ist wichtiger als die Chemie unter den Spielern? Oder ist es nicht eher so, das die Unterschiede erst dann zum Problemen im Flow führen, wenn die Chemie unter den Spielern nicht stimmt?
Titel: Re: Eine Frage der Immersion
Beitrag von: Alice Crocodile Coltrane am 7.09.2010 | 13:28
Und die Diskrepanz ist wichtiger als die Chemie unter den Spielern? Oder ist es nicht eher so, das die Unterschiede erst dann zum Problemen im Flow führen, wenn die Chemie unter den Spielern nicht stimmt?

Nein. Die Chemie zwischen den Spielern ist sowieso Voraussetzung, dass man überhaupt spielt.
Titel: Re: Eine Frage der Immersion
Beitrag von: Teylen am 7.09.2010 | 13:30
Nun fuer die Immersion ist doch vorallem die punktgerichtete Konzentrationsfaehigkeit wichtig.
Welche von einer positiven Chemie sowie einem verstaendlichen Spielfluss unterstuetzt wird.

Nein. Die Chemie zwischen den Spielern ist sowieso Voraussetzung, dass man überhaupt spielt.
Gerade bei Con Runden weiss man doch rein gar nichts ueber die zu erwartende Chemie?
Titel: Re: Eine Frage der Immersion
Beitrag von: Alice Crocodile Coltrane am 7.09.2010 | 13:33
Gerade bei Con Runden weiss man doch rein gar nichts ueber die zu erwartende Chemie?

Das und man hat auch keine Zeit sich aneinander zu gewöhnen.
Da kann man sich nur auf Vorurteile, den Geruchssinn und Referenzen verlassen.
Aber so wirklich kann ich da nicht mitreden, hab ich doch garkeine Con-Erfahrung.
Na ja... so anders wie andere Ad-Hoc Gruppen wird es auch nicht sein.
Titel: Re: Eine Frage der Immersion
Beitrag von: Lichtbringer am 7.09.2010 | 16:22
Aus gegebenem Anlaß würde ich euch Tanelorinis gerne mal was Fragen, also...(tadaaa) mein erstes selbsteröffnetes Thema!

Bevor ich es vergesse: gelogen!  :verschwoer:
Titel: Re: Eine Frage der Immersion
Beitrag von: Whisper666 am 7.09.2010 | 16:42
Hm, das erinnert mich irgendwie alles an das hier:

http://www.lustigesrollenspiel.de/index.php?option=com_ponygallery&Itemid=31&func=detail&id=78 (http://www.lustigesrollenspiel.de/index.php?option=com_ponygallery&Itemid=31&func=detail&id=78)

 ~;D
Titel: Re: Eine Frage der Immersion
Beitrag von: Falke359 am 7.09.2010 | 19:09
Spielt jemand einen Charakter, der sich äußerlich nicht notwendigerweise groß von dem Spieler unterscheidet, habe ich oft Probleme, mir den Charakter vorzustellen - ich stelle mir stattdessen den Spieler in Charakter-Kleidung vor, und wenn ich näher drüber nachdenke, wird das irgendwie lächerlich.

Komisch, eigentlich stelle ich mir fast immer den/die Spieler/in in Charakter-Kleidung vor. Daneben hab ich natürlich schon ein Bild davon, wie der Charakter eigentlich aussieht, aber spätestens beim Gesicht hört´s dann auf. Vielleicht wird´s deshalb bei bärtigen Männern schwierig, wenn sie ne adrette Elfe spielen...

Ich find das aber auch sehr lustig. Irgendwie zieh ich eine Menge Spaß aus dem Rollenspiel, eben weil ich mir eben eine/n Spieler/in mal als mächtigen Barbaren und mal als schmächtigen Halbling vorstelle (ohne dass das Spiel dabei lächerlich wird, ist eher ein inneres Schmunzeln).

Vielleicht reißt einen auf nem Con aber auch die Frage aus der Immersion, wieso dieser Mensch (den man ja nicht kennt) gerade das direkte Gegenteil seiner eigenen Erscheinung spielen möchte und was dahinter steckt. In Stammgruppen, wo man die Leute kennt, ergibt sich die Frage dann eher nicht.
Titel: Re: Eine Frage der Immersion
Beitrag von: Falke359 am 7.09.2010 | 19:42
Hm, das erinnert mich irgendwie alles an das hier:

http://www.lustigesrollenspiel.de/index.php?option=com_ponygallery&Itemid=31&func=detail&id=78 (http://www.lustigesrollenspiel.de/index.php?option=com_ponygallery&Itemid=31&func=detail&id=78)

 ~;D

Der passt aber irgendwie auch ganz gut  ~;D

http://www.lustigesrollenspiel.de/index.php?option=com_ponygallery&Itemid=31&func=detail&id=105 (http://www.lustigesrollenspiel.de/index.php?option=com_ponygallery&Itemid=31&func=detail&id=105)
Titel: Re: Eine Frage der Immersion
Beitrag von: Blechpirat am 7.09.2010 | 20:55
Meint ihr nicht, dass das auch was mit dem Talent des Darstellenden zu tun hat? Es sind ja hier gerade extreme Diskrepanzen genannt worden (Mann spielt sexuell aktive Frau, Frau soll Mann spielen, die eine andere Frau gerade verführt), zudem Situationen, in denen man sich ohnehin unsicher fühlt. Da ist der Flow ohnehin schwierig (so wie ich z.B. bei schlimmen Szenen in Filmen "ausweiche", mir in Erinnerung rufe, dass ich im Kino sitze).

Den Flow in solchen Situationen beizubehalten ist leichter, wenn man a) der Person vertrauen kann, dass die Situation okay bleibt oder b) der Darsteller es echt reißt.

Zudem ist der dicke haarige Mann, der eine geile Elfenlesbenschlampe spielt ein so schlimmes Klischee - den kann ich ohnehin nicht ernstnehmen. Schon aus Metagründen nicht.
Titel: Re: Eine Frage der Immersion
Beitrag von: Wulfhelm am 7.09.2010 | 20:59
Komisch, eigentlich stelle ich mir fast immer den/die Spieler/in in Charakter-Kleidung vor. Daneben hab ich natürlich schon ein Bild davon, wie der Charakter eigentlich aussieht, aber spätestens beim Gesicht hört´s dann auf. Vielleicht wird´s deshalb bei bärtigen Männern schwierig, wenn sie ne adrette Elfe spielen...
Was machst Du bei Leuten, die Trolle, Echsenmenschen oder einfach nur, sagen wir mal Inder spielen? (Unter der Annahme, dass sie keine Inder sind.)
Titel: Re: Eine Frage der Immersion
Beitrag von: Alice Crocodile Coltrane am 7.09.2010 | 21:14
Ist es überhaupt so relevant wie die Chars aussehen und wie ihre Spieler aussehen?
Wenn ich mir meinen Mitspieler wirklich gut als Mon Calamari vorstellen könnte... äh, lassen wir das.

Für mich muss das beschriebene Verhalten und die direkte Rede einigermassen glaubwürdig und konsistent mit dem Charakterkonzept sein.

Die Mitspieler die ich bis jetzt kennen gelernt habe, hatten das drauf.

Selber hab ich allerdings schon Schwierigkeiten gehabt, mich in einen ungewöhnlichen Char (Gestaltenwandlerdämon) einzufinden, den ich mir für einen Buffy-One-Shot ausgesucht hatte.
Na ja... man lernt... das ist ja auch spannend.
Titel: Re: Eine Frage der Immersion
Beitrag von: Falke359 am 7.09.2010 | 21:38
Was machst Du bei Leuten, die Trolle, Echsenmenschen oder einfach nur, sagen wir mal Inder spielen? (Unter der Annahme, dass sie keine Inder sind.)

Wieso sollte ich mir meine Mitspieler nicht als Trolle, Echsenmenschen oder Inder vorstellen? (Mach ich grade und find´s witzig  ;D). Die stecken gedanklich sozusagen inner Maske.
Einem Schauspieler nimmst du auch verschiedene Rollen ab, auch wenn es immer derselbe ist.

Es kommt natürlich auch darauf an, was der Betreffende mit seiner Stimme anstellen kann. Und außerdem erwarte ich nicht, dass mein Gegenüber ne Schauspielausbildung hat. Wir haben eine Mitspielerin, die fast nie in Charakter redet und das ist auch ok. Manchmal springt da das Kopfkino sogar noch mehr an. Dasselbe passiert ja in einer Erzählung. Auch wenn da nur beschrieben wird, was die Protagonisten machen, kann man sich´s trotzdem vorstellen und ist "in der Geschichte".
Titel: Re: Eine Frage der Immersion
Beitrag von: Hróđvitnir (Carcharoths Ausbilder) am 8.09.2010 | 00:57
Zudem ist der dicke haarige Mann, der eine geile Elfenlesbenschlampe spielt ein so schlimmes Klischee - den kann ich ohnehin nicht ernstnehmen. Schon aus Metagründen nicht.

Ach was? Irgendwie klingt das alles hier so.... vertraut...
Titel: Re: Eine Frage der Immersion
Beitrag von: Skele-Surtur am 8.09.2010 | 01:03
Meint ihr nicht, dass das auch was mit dem Talent des Darstellenden zu tun hat?
Doch, genau das meine ich. Aber eben nicht nur.
Titel: Re: Eine Frage der Immersion
Beitrag von: dunklerschatten am 8.09.2010 | 11:56
Zitat
Naja, aber Immersion ist doch etwas das man selbst hat oder nicht und etwas das man selbst will.
In wie weit andere immersiv sind ist dafuer irrelevant.


Nun das sehe ich, erwartungsgemäß, anders.

Denn:

Zitat
Meint ihr nicht, dass das auch was mit dem Talent des Darstellenden zu tun hat?



Zitat
Da kann man doch anderen nicht die Schuld dran geben das es mit der eigenen Immersion nicht klappt.

siehe oben, das ganze ist wenn überhaupt ein 2 Gleisiges "Ereignis"



Zitat
Das heisst so etwas wie "adipoesen Maennern stoeren meine Immersion wenn sie Elfen spielen sollen" oder "Frauen deren weiblicher SC meinen maennlichen SC 'primitiv' angraben stoeren meine Immersion" ist imho ein total falscher Ansatz da er die Verantwortung fuer die eigene "heilige Kuh" bei den anderen ablaedt [die zu Dick fuer Elfen sind, oder zu platt zum verfuehren] und denen vorwirft die haetten die heilige Kuh geschaendet anstelle bei sich zu suchen.

Blubb...
es gibt  untern den RPGLern eben auch schlechte Schauspieler, da wird es dann nix mit der ach so heiligen Immersion. Und was den Anteil von guten und schlechten Schauspielern angeht, sage ich nur GAUSS !!!

Zitat
Das waere als wuerde ich im Go oder beim Poker maulen das andere meine Konzentration stoeren nur weil ich es nicht gebacken kriege mich zu konzentrieren.

Du glaubst es kaum, aber  z.b. beim Tunierschach sind Psychospielchen die die Konzentration des Gegenüber stören, gang und gebe.


Zitat
Nu und noch mal zum Thema Heilige Kuehe und Hamburger,
imho gehoert dazu einzusehen das fuer fehlende eigene Immersion nicht die anderen Schuld sind weil sie unpassend sind, schlechte Rollenspieler oder sonst was.

Ehrlich, mir ist Immersion und Co sowas von Latte.
Ich spiel nun seid x Jahren RPG und habe einen heiden SPass ohne diese "heiligen Kühe und Gräle".
Das mag zwar alles aus dem Bauch raus kommen aber es scheint zu funktionieren.

Ich habe mir schon einige andere Runden und SLs angetan und dabei festgestellt, das je mehr die Leute auf solchen "heiligen Kühen+Grälen" rumreiten bzw. darauf erpicht sind, das ganz RPG Erlebnis zu einer lahmen Veranstaltung wird.

Darum läuft dein Argumentation jedenfalls für mich ins leere.
Aber bekanntlich soll ja jeder nach seiner Façon seelig werden.  :-*


Titel: Re: Eine Frage der Immersion
Beitrag von: Teylen am 8.09.2010 | 12:08
siehe oben, das ganze ist wenn überhaupt ein 2 Gleisiges "Ereignis"
Sehe ich nicht so, da gerade im Eingangspost erwaehnt wurde das die Betroffenen eben keine schlechten Schauspieler waren. Sondern einmal das Aeussere nicht passte und das andere mal sich doch da wer wagte seinen Charakter selbst zu spielen.

In dem Fall hat die fehlende Faehigkeit zur Immersion nichts mit der Schuldzuweisung an den Gegenueber zu tun.

Zitat
Du glaubst es kaum, aber  z.b. beim Tunierschach ,sind Psychospielchen die die Konzentration des Gegenüber stören, eine nicht unwesentliche Rolle.
Du glaubst es kaum, aber gerade Go habe ich auf vielen Turnieren aktiv gespielt und mich durchaus an Diskussionen zu dem Einfluss der Gegner auf die Psyche beteiligt. Poker erwaehnte ich da dort der Bereich der Psychospielchen weiter und aktiver ist.

Trotzdem hat es weder beim Go, noch beim Schach, und auch beim Poker, nichts mit dem Gegner zu tun wenn man die eigene Konzentration / Spiel Immersion nicht (mehr) auf die Reihe bekommt.

Zitat
Ehrlich, mir ist Immersion und Co sowas von Latte.
In dem Fall ist es eh irrelevant.
Das waere so als wuerde ich mich aufbauen und behaupten das mir Tabletops, Figuren Bemalung und Massbaender sowas von Latte sind.

Mein Punkt bei der Immersion ist nur das, wenn man sie als Spass-Faktor unbedingt dabei haben will, es imho nicht von anderen abhaengt ob sie nun funktioniert oder nicht.

Zitat
Ich habe mir schon einige andere Runden und SLs angetan und dabei festgestellt, das je mehr die Leute auf solchen "heiligen Kühen+Grälen" rumreiten bzw. darauf erpicht sind, das ganz RPG Erlebnis zu einer lahmen Veranstaltung wird.
Leute die darauf erpischt sind wollen keine lahme Veranstaltung, sondern einfach nur Spass haben.
Was man vielleicht auch mal akzeptieren sollte, also das da wer andere Goetter neben dem eigenen hat.

Zitat
Darum läuft dein Argumentation jedenfalls für mich ins leere.
Aber bekanntlich soll ja jeder nach seiner Façon seelig werden.  :-*
Ahjo, wenn ich mich in einen SW Thread stellen wuerde und feststellen das ich keine Figuren & Plaene brauche, die nicht nachvollziehen kann, lahm finde und fuer 'ne (dumme) heilige Kuh halte laeuft fuer mich die Argumentation derer die dran interessiert sind auch in's Leere.  ::)
Wobei ich mich dann schon fragen koennte was ich dann da eh gerade so in dem Thread ueberhaupt suche..  :ctlu:
Titel: Re: Eine Frage der Immersion
Beitrag von: dunklerschatten am 8.09.2010 | 12:28
Zitat
Sehe ich nicht so, da gerade im Eingangspost erwaehnt wurde das die Betroffenen eben keine schlechten Schauspieler waren. Sondern einmal das Aeussere nicht passte und das andere mal sich doch da wer wagte seinen Charakter selbst zu spielen.

Meinst du nicht das die Einschätzung der Schauspielkunst sehr individuell ist ?
Was der eine grandios findet ist für den nächsten grottig, das sieht man doch sehr shcön bei diversen Filmen.
Z.b.
Die einen halten K. Reeves für einen grandiosen Schauspieler und die anderen eben nicht.

Zitat
Trotzdem hat es weder beim Go, noch beim Schach, und auch beim Poker, nichts mit dem Gegner zu tun wenn man die eigene Konzentration / Spiel Immersion nicht (mehr) auf die Reihe bekommt.

Damit hast du dir gerade eine Schach-Herausforderung eingefangen  >;D, sollten wir uns mal in 3D über den Weg laufen, beweise ich dir gerne meine These bezüglich Konzentration und Gegner

Zitat
Mein Punkt bei der Immersion ist nur das, wenn man sie als Spass-Faktor unbedingt dabei haben will, es imho nicht von anderen abhaengt ob sie nun funktioniert oder nicht.

So etwas wie Immersion ist doch nie nur von einem Faktor abhängig ! Und du hast nicht auf alle Punkte Einfluss.

Zitat
Leute die darauf erpischt sind wollen keine lahme Veranstaltung, sondern einfach nur Spass haben.
Was man vielleicht auch mal akzeptieren sollte, also das da wer andere Goetter neben dem eigenen hat.

Götter sind eh nix.
Das niemand gerne eine lahme Veranstaltung hat ist klar, das muss nicht extra erwähnt werden, außer man hällt die Leser hier für Deppen.

Jedoch ist die Bewertung/Einschätzung von "lahm" eben individuell und darum kann es durchaus sein das "bewusste Immersionslastige Runden" auf, sagen wir mal, "Intuitions-Spieler" befremdlich wirken.

Zitat
Wobei ich mich dann schon fragen koennte was ich dann da eh gerade so in dem Thread ueberhaupt suche..

Das ist aber doch ein etwas platter rhetorischer Kniff, etwas mehr Gespür kannst du mir schon zu trauen  ;)

Um hier zu posten, muss ich doch nicht zwingend die selben Ansichten wie der z.b. du haben ?
Oder gibt es hier jetzt Gesinnungsspezigische Threads, wo man nur mit Sichtweise A posten darf ?
Titel: Re: Eine Frage der Immersion
Beitrag von: Teylen am 8.09.2010 | 12:42
Meinst du nicht das die Einschätzung der Schauspielkunst sehr individuell ist ?
Unabhaengig davon ob sie individuell ist attestiert die Thread erstellerin aber nunmal dem umfangreichen Spieler mit der Elfe das der Charakter, abgesehen von der Aeusserlichkeit des Spielers, die Elfe stimmlich und im Verhalten stimmig gespielt hat.
Nun und auch die Spielerin der Hexe hat bis zu dem vermeintlichen platten Spruch nach der Aussage des OP eine gute bis sehr gute Leistung hingebracht.

Zitat
Damit hast du dir gerade eine Schach-Herausforderung eingefangen  >;D, sollten wir uns mal in 3D über den Weg laufen, beweise ich dir gerne meine These bezüglich Konzentration und Gegner
Ich habe behauptet gut Go spielen zu koennen, Schach mag ich weniger und kann gerade so die Regeln.
Ansonsten gern.

Zitat
So etwas wie Immersion ist doch nie nur von einem Faktor abhängig ! Und du hast nicht auf alle Punkte Einfluss.
Imho hat Immersion aber viel mit Konzentration zu schaffen und das ist wesentlich mehr von einem selbst als Faktor abhaengig, sowie der richtigen Chemie als Runde, als davon das eine Spielerin bei ihrer Hexe einen Anmach Spruch reisst den man selbst platt findet [waehrend man dann den anderen auch noch zumutet das sie die eigene Cross Gender Figur immersiv verkraften]

Zitat
Das niemand gerne eine lahme Veranstaltung hat ist klar, das muss nicht extra erwähnt werden, außer man hällt die Leser hier für Deppen.
Naja, und wieso erwaehnst du es dann so?  wtf?
Erst faengst du davon an das Immersion fuer dich irrelevant ist und dann stellst du alle dir bekannten Gruppen mit Fokus auf Immersion als lahme Veranstaltungen da?

Zitat
Um hier zu posten, muss ich doch nicht zwingend die selben Ansichten wie der z.b. du haben ?
Oder gibt es hier jetzt Gesinnungsspezigische Threads, wo man nur mit Sichtweise A posten darf ?
Nein, aber ich Frage mich schon wieso du dich zu Immersion aeusserst wenn du Immersion total unwichtig findest, immersives Spiel bisher lahm fandest und auch sonst keinen Bezug dazu hast.
Weil es so waere als wuerde ich mich zu Tabletop aeussern, obwohl ich das unwichtig finde, darueber hinaus als lahm wahrgenommen habe und mir auch sonst der Bezug dazu fehlt.
Titel: Re: Eine Frage der Immersion
Beitrag von: dunklerschatten am 8.09.2010 | 13:01
Zitat
Unabhaengig davon ob sie individuell ist attestiert die Thread erstellerin aber nunmal dem umfangreichen Spieler mit der Elfe das der Charakter, abgesehen von der Aeusserlichkeit des Spielers, die Elfe stimmlich und im Verhalten stimmig gespielt hat.
Nun und auch die Spielerin der Hexe hat bis zu dem vermeintlichen platten Spruch nach der Aussage des OP eine gute bis sehr gute Leistung hingebracht.

Das sie etwas attestiert sagt doch nur etwas über ihre Einschätzung aus ?!
Die ist aber doch nicht universell und z.b. meine GRoßmutter würde das mit Sicherheit auch ganz anders bewerten.
Ergo ist und bleibt sie individuell, der Rest ist ziemlich realtiv.

Zitat
Ich habe behauptet gut Go spielen zu koennen, Schach mag ich weniger und kann gerade so die Regeln.
Ansonsten gern.

WÄhl du die Waffen, ich kann dir auch bei einem Go-Spiel experimentell beweisen das an meiner These was dran ist.

Zitat
Imho hat Immersion aber viel mit Konzentration zu schaffen und das ist wesentlich mehr von einem selbst als Faktor abhaengig, sowie der richtigen Chemie als Runde, als davon das eine Spielerin bei ihrer Hexe einen Anmach Spruch reisst den man selbst platt findet [waehrend man dann den anderen auch noch zumutet das sie die eigene Cross Gender Figur immersiv verkraften

Das sehe ich völlig anders. Immersion hat für mich ganz wenig mit Konzentration zu tuen.
Immersion hat noch am stärksten mit Autogenen-Training zu tuen und es gibt nun mal Menschen die können sich leichter etwas "vor machen" als andere.
Aber das geht jetzt in ein Richtung die hier nur begrenzt konfliktfrei zu diskutieren ist.


Zitat
Erst faengst du davon an das Immersion fuer dich irrelevant ist und dann stellst du alle dir bekannten Gruppen mit Fokus auf Immersion als lahme Veranstaltungen da?

Sie ist für mich irrelevant auf Grund der praktischen Erlebnisse mit den auf Immersion fokusierten Gruppen.
Das kann für andere völlig anders sein und ich breche hier auch über niemanden den Stab.

Zitat
Nein, aber ich Frage mich schon wieso du dich zu Immersion aeusserst wenn du Immersion total unwichtig findest, immersives Spiel bisher lahm fandest und auch sonst keinen Bezug dazu hast.
Weil es so waere als wuerde ich mich zu Tabletop aeussern, obwohl ich das unwichtig finde, darueber hinaus als lahm wahrgenommen habe und mir auch sonst der Bezug dazu fehlt.


Ist das hier ein Diskussion-Forum oder nicht ? Und ganz am Rande bin ich an Meinungsaustausch und anderen Standpunkten interessiert.
Titel: Re: Eine Frage der Immersion
Beitrag von: Esmeroth am 9.09.2010 | 00:43
Nur ums kurz anzumerken: ich wollte hier keine polarisiernde Nachricht á la "Dicke Männer können aber keine Elfen spielen" senden. Natürlich ist das MEIN Problem wenn meine Immersion bei sowas flöten geht, das ist mir völlig klar. Der Spieler kann nichts dafür.

Mich interessierte im Grunde eigentlich wo eure Grenzen der Phantasie liegen. Bekommt ihr es immer hin in die Welt einzutauchen egal wer am Spieltisch sitzt? Wird jedes Spielergesicht zum Char wenn er den Mund aufmacht? Wovon hängt das ab?

Einige Dinge wurden hier ja bereits erläutert, darauf muss also niemand mehr eingehen. ich fürchte fast ich habe mich in der Threateröffnung etwas missverständlich ausgedrückt.
Man vergebe mir und ich gelobe Besserung. o:)
Titel: Re: Eine Frage der Immersion
Beitrag von: Scylla am 9.09.2010 | 00:59
Meine mentale "Graphikkarte" kann sich so ziemlich alles bei jedem Spieler vorstellen, solange es bei guten Beschreibungen beim P&P bleibt. Worte machen das Spiel, sitze da wer wolle! Wenn er nur gut reden/erzählen kann, nehme ich ihm das Elfenfräulein ab (mit Freuden  ;) )

JEDOCH: LARPs blockieren aus unerfindlichen Gründen meine Graphikkarte, und fette Bärtige bleiben leider fette Bärtige (nebenbei: ich habe nichts gegen diese feinen Mitmenschen, bin  ja schon fast selber einer von ihnen, sagt jedenfalls meine Frau...), und werden einfach keine Elfen.... sorry... da bleibe ich lieber beim P&P  ;)
Titel: Re: Eine Frage der Immersion
Beitrag von: Falke359 am 9.09.2010 | 02:19
Meinst du nicht das die Einschätzung der Schauspielkunst sehr individuell ist ?
Was der eine grandios findet ist für den nächsten grottig, das sieht man doch sehr shcön bei diversen Filmen.
Z.b.
Die einen halten K. Reeves für einen grandiosen Schauspieler und die anderen eben nicht.

Das macht ihn aber noch nicht zwangsläufig zu nem grandiosen Schauspieler (wobei ich mir kein Urteil über seine Schauspielkunst erlauben will).

Wenn die Mama den kleinen Bub auf der Bühne der Grundschule für nen tollen Schauspieler hält,
heißt das ja auch noch nicht, dass er das auch ist.
Wenn viele Menschen billige Soap-Operas anschauen, heißt das noch nicht,
dass diese Darsteller zwangsläufig die Schauspielkunst beherrschen.

Ich wehr mich etwas gegen diese ewige Individualisierung von Qualität.
Es gibt Menschen, die besser schauspielern können als andere, warum gibt es sonst Schauspielschulen?
Deshalb gibt es auch Menschen, die im Rollenspiel besser schauspielern können als andere, objektiv betrachtet.

Inwiefern das für jemanden im Rollenspiel und die eigene Immersion wichtig ist, ist ne andere Frage.