Tanelorn.net

Pen & Paper - Spielsysteme => Savage Worlds => Thema gestartet von: sir_paul am 14.10.2010 | 20:16

Titel: Benny Vergabe und Spielsteuerung
Beitrag von: sir_paul am 14.10.2010 | 20:16
Hallo zusammen,

ich habe schon seid geraumer Zeit ein Problem damit zwei Aussagen zusammen zu bringen und würde gerne eure Meinungen dazu hören!

Aussage 1: Bennies können von den Spielern erspielt werden und sind eine Möglichkeit einen Spieler für gutes Rollenspiel, tolle Ideen und anderes zu belohnen (aus dem Savage World GRW).

Aussage 2: Der Benny-Fluss ist ein wichtiges Hilfsmittel zur Spielstueerung, z.B. um die Dramatik der Geschichte zu unterstützen (oft im :T: gelesen).


Ich kann mir zur Zeit nicht vorstellen wie man beides unter einen Hut bringt. Was ist denn, wenn es für Aussage 2 gerade nötig ist das wenig Bennies im Umlauf sind, meine Spieler sich aber gerade mit tollen Ideen und gutem Rollenspiel selbst übertreffen? Soll ich dann trotzdem mit den Bennies knausern nur damit meine Spielsteuerung nicht in die Hoose geht?

Gruß
sir_paul
Titel: Re: Benny Vergabe und Spielsteuerung
Beitrag von: CaerSidis am 14.10.2010 | 20:29
Für mich sind Bennies für Aussage 1 da.

Für Aussage 2 habe ich als SL doch normal genug Optionen um nicht auf Bennie Knappheit zurückgreifen zu müssen.

Ich denke es gibt ausreichend andere Dramatik in RS Runden und andere Resourcen die knapp sein können.

Eventuell läßt es sich auch manchmal verbinden, mir fällt gerade aber auch nix dazu ein.
Titel: Re: Benny Vergabe und Spielsteuerung
Beitrag von: alexandro am 14.10.2010 | 21:03
+1
Habe noch nie die Notwendigkeit eines so plumpen Instruments zur "dramatischen Steuerung" gesehen.
Titel: Re: Benny Vergabe und Spielsteuerung
Beitrag von: Pyromancer am 14.10.2010 | 22:00
+1
Titel: Re: Benny Vergabe und Spielsteuerung
Beitrag von: Mythforger am 14.10.2010 | 22:01
Plump? In D&D haust du die Ressourcen der Gruppe vor dem dicken Boss runter.
In SW verbrenne ich die Bennies.
Wobei es in Savage Worlds vollkommen bei den Spielern liegt ob sie mit ihren Fehlschlägen leben können/wollen, oder sie via Bennies versuchen auszubügeln.
Der Endkampf an sich bietet dann wieder ausreichend Gelegenheit neue Bennies zu verdienen wenn die SC damit beginnen im Angesicht des Todes tolle Ideen auszupacken. Dabei kann ich mir auch gut vorstellen Bennies welche die Spieler eigentlich verdient hätten ein Weilchen zurück zu halten um diese im passenden Moment zu vergeben. Das ist zwar nicht ganz im Sinne des Erfinders (nehme ich an), aber wohl die einzige Möglichkeit durch Bennies den Spielfluss wirklich zu regulieren.
Damit entstehen dann genau diese Szenen, in welchen der zerschundene Held sich noch einmal aufrafft, wütend mit den Zähnen knirscht und nach dem Motto "Alles oder nichts" einen letzten Angriff (mithilfe von Bennies) startet.
Titel: Re: Benny Vergabe und Spielsteuerung
Beitrag von: Tjorne am 14.10.2010 | 22:08
Ich sehe das so:
Ich als SL habe die Aufgebe, interessante Situationen anzustoßen, in denen ein Benniefluss wahrscheinlich ist. Das kann man durchaus als Dramatik bezeichnen, zumal ich natürlich auch bewusst "undramatische" Szenen zur Entspannung einbaue. In welche Richtung die Bennies dann tatsächlich fließen, hängt sehr von den Ideen ind Vorlieben der Spieler ab. (Natürlich werden auch in "undramatischen" Szenen manchmal Bennies fließen. Nur sind diese Szenen eben nicht dafür geplant.)
Titel: Re: Benny Vergabe und Spielsteuerung
Beitrag von: Zornhau am 14.10.2010 | 23:06
Aussage 1: Bennies können von den Spielern erspielt werden und sind eine Möglichkeit einen Spieler für gutes Rollenspiel, tolle Ideen und anderes zu belohnen (aus dem Savage World GRW).

Aussage 2: Der Benny-Fluss ist ein wichtiges Hilfsmittel zur Spielstueerung, z.B. um die Dramatik der Geschichte zu unterstützen (oft im :T: gelesen).
Die Aussage 2 sollte korrekter lauten:

"Der Bennie-Fluß ist ein wichtiges Hilfsmitteln zur DRAMATURGISCHEN Steuerung des Spielverlaufs."

Das hat eher etwas mit dem Spannungsbogen über eine SPIELSITZUNG zu tun, und kaum etwas mit der "Dramaturgie der Geschichte". Die ist von dieser Art der Benniefluß-Führung ziemlich entkoppelt.

Wie gehen diese beiden Aussagen zu sammen?

Siehe die im obigen Zitat hervorgehobenen Begriffe "GUTES Rollenspiel", "TOLLE Ideen", usw. - Die Steuerung des Bennie-Flusses erfolgt über die KRITERIEN für die Bennnie-Vergabe je nach Spiel-Lage im Spannungsbogen einer Spielsitzung.

Gegen Ende der Sitzung, wenn die Spannung durch das Bewußtsein härterer Entscheidungen aufgrund Bennie-Knappheit gewollt ist, gibt es eben nicht mehr für jeden flachen "Elfenschamhaar-Witz" einen Bennie, den es für denselben Spruch und dieselbe Reaktion am Tisch noch zu Beginn der Sitzung gegeben hätte (oder auch nicht - denn es gibt auch einen guten Grund, warum man dererlei Flachwitze auch am Anfang einer Spielsitzung NICHT förderlich finden könnte).

Die Kriterien für die Bennie-Vergabe werden qualitativ schwieriger oder leichter je nachdem, wie der Spannungsverlauf über die Spielsitzung aussehen soll.

Das ist KEINE vorgeplante Sache, sondern reine GEFÜHLSSACHE. Hier braucht es das Gespür und das stetige KOMMUNIZIEREN miteinander.

Zum Kommunizieren gehört eben auch der Bennie-Einsatz der Spieler und des Spielleiters. - Die Dinge, für welche die Spieler ihre Bennies einsetzen, stellen ja immer eine gewisse Kommunikation dessen dar, was ihnen IM MOMENT wichtig ist. Das GESAMTBILD des Bennie-Einsatzes einer Gruppe zur Zeit, erlaubt dem Spielleiter sehr gut die Spannungsbögen der Spielsitzung zu entwickeln und das Interesse und das Interessante bis zum Schluß zu wahren.


Daher ist es auch so wichtig, daß der Spielleiter seine MODERATOREN-Rolle wahrnimmt. - Dies kann er nicht und diese Rolle ist UNBESETZT!, wenn die Bennie-Vergabe nicht aus genau EINER Hand erfolgt.

Der Spielleiter ist hier im eigentlichen Sinne der "Gamemaster", der Moderator einer Spielshow.
Titel: Re: Benny Vergabe und Spielsteuerung
Beitrag von: alexandro am 14.10.2010 | 23:19
Wenn der Benniefluss nicht nach (für die Spieler) NACHVOLLZIEHBAREN Kriterien erfolgt, sondern danach ob der SL gerade seine Tage hat oder nicht, dann kann man sich das Bennie-Vergeben SPAREN.

P.S.: der Moderator einer Spielshow nimmt (wenn er was drauf hat) NIEMALS Einfluss auf das Spiel selber, daher ist das Beispiel daneben.
Titel: Re: Benny Vergabe und Spielsteuerung
Beitrag von: Zornhau am 15.10.2010 | 00:13
Wenn der Benniefluss nicht nach (für die Spieler) NACHVOLLZIEHBAREN Kriterien erfolgt, sondern danach ob der SL gerade seine Tage hat oder nicht, dann kann man sich das Bennie-Vergeben SPAREN.
Tja, ich kommentiere eine Bennie-Vergabe meist mit "Toll, nimm einen Bennie!".

Welche Kriterien ich dabei zur Anwendung kommen lasse, lege ich NICHT in irgendeiner Form "nachvollziehbar" dar, sondern ich vergebe den Bennie und gut ist's, WEIL es eben GUT war.
Titel: Re: Benny Vergabe und Spielsteuerung
Beitrag von: Zoidberg am 15.10.2010 | 00:54
Hallo zusammen,

ich habe schon seid geraumer Zeit ein Problem damit zwei Aussagen zusammen zu bringen und würde gerne eure Meinungen dazu hören!

Aussage 1: Bennies können von den Spielern erspielt werden und sind eine Möglichkeit einen Spieler für gutes Rollenspiel, tolle Ideen und anderes zu belohnen (aus dem Savage World GRW).

Aussage 2: Der Benny-Fluss ist ein wichtiges Hilfsmittel zur Spielstueerung, z.B. um die Dramatik der Geschichte zu unterstützen (oft im :T: gelesen).


Ich kann mir zur Zeit nicht vorstellen wie man beides unter einen Hut bringt. Was ist denn, wenn es für Aussage 2 gerade nötig ist das wenig Bennies im Umlauf sind, meine Spieler sich aber gerade mit tollen Ideen und gutem Rollenspiel selbst übertreffen? Soll ich dann trotzdem mit den Bennies knausern nur damit meine Spielsteuerung nicht in die Hoose geht?

Gruß
sir_paul

1 sowieso
2 Dramatik-Steuerung würde bedeuten man verteilt Bennies weil die Geschichte es verlangt. Wie stellst Du Dir das vor? Bevor die SCs zum Boss kommen kriegt jeder noch beim Eingang einen Bennie damit sie den Kampf besser überstehen? Wenn ja, find ich das nicht gut.
Titel: Re: Benny Vergabe und Spielsteuerung
Beitrag von: Yehodan ben Dracon am 15.10.2010 | 07:36
Ich verstehe hier beide geäußerten Argumente.

Bennies stellen in erster Linie natürlich einen Anreiz da, Nachteile ins Spiel zu bringen und "coole Dinge" zu tun. Sich also reinzuhängen und was Unterhaltsames zu erzählen.

Bennies sind aber auch wesentlicher Bestandteil der Regeln, eine Ressource, um der Zufälligkeit von SaWo entgegen zu wirken.

Soweit die Regeln, wie ausgeschrieben.

Hinzu kommt, nach Ansicht von Zornhau, wie ich ihn verstehe, dass Bennies zum einen Flags darstellen. Der Spielleiter sagt: "Mehr davon!" und vergibt einen Bennie und der Spieler sagt: "Mehr davon!" und gibt einen Bennie aus.
Ich denke, dieser Punkt ist unstreitig. Bennievergabe und Einsatz erfolgen nunmal nach subjektiven Gesichtspunkten und sind daher immer eine Selbstaussage ("Mehr davon...!"), also ein Kommunikationsmittel innerhalb des Spiels.

Was jetzt natürlich noch weitergeht, ist die Frage der Ressourcenregulierung:
Sollte der Spielleiter darauf achten, dass den Spielern der "Arsch auf Grundeis geht", wenn es sich dem Höhepunkt zuneigt, das heißt, den Benniefluss zurückhalten, um im entscheidenden Moment wieder den "Hahn aufzudrehen"? Ist das legitim? Welche Wirkung erhofft man sich und welche wird wirklich erzeugt? Das sind doch die eigentlichen Kernfragen die es zu beantworten gilt, bevor man Zornhaus Ansicht prüft.

Ich für meinen Teil kann mir vorstellen, dass ein steter und uneingeschränkter Benniefluss subjektiv den Eindruck eines pulpigen, nicht ganz ernst zu nehmenden Settings erzeugen kann. Man schafft die Proben nicht? Na, dann nehme ich einen Bennie und noch einen und noch einen und noch einen...Eine Dramatik kann sich dann nur aus anderen Quellen ergeben.

Wird der Benniefluss "künstlich" reguliert, kann das bei den Spieler ein Gefühl der Anspannung erzeugen, weil es "eng" wird.
Mit dem versatärkten Benniefluss im Höhepunkt der Geschichte findet dann eine Art Befreiungsschlag statt, wo die Action wieder dominiert.

Soweit halte ich das für legitim.

Funktioniert es denn auch? Droht man nicht die Initiative der Spieler und die "Bennieausgabefreude" zu ersticken, wenn diese wissen, dass die Bennies spärlich kommen? "Erzieht" man sie zum Zaudern? Und wird nicht durch das "Bämm Bämm Benniegewitter" am Ende doch wieder der gleiche pulpige Spieleindruck erweckt, wie bei einem konstant starken Benniefluss?
Titel: Re: Benny Vergabe und Spielsteuerung
Beitrag von: sir_paul am 15.10.2010 | 08:47
Die Kriterien für die Bennie-Vergabe werden qualitativ schwieriger oder leichter je nachdem, wie der Spannungsverlauf über die Spielsitzung aussehen soll.

Und das passt eben FÜR MICH nicht zur Aufgabe der Bennies als sofortige Belohnung für coole Aktionen. Eine Aktion ist meiner Meinung nach nicht je nach Zeitpunkt mal einen Benny wert und mal nicht.

Titel: Re: Benny Vergabe und Spielsteuerung
Beitrag von: ComStar am 15.10.2010 | 09:36
Eben. Als Spieler muß man doch wenigstens halbwegs einschätzen können welche Aktionen mit Bennies belohnt werden und welche nicht. Klar braucht es keinen festgelegten Vergaberegelkatalog aber zumindest in etwa sollte das abschätzbar sein.
Titel: Re: Benny Vergabe und Spielsteuerung
Beitrag von: Zornhau am 15.10.2010 | 11:48
Eben. Als Spieler muß man doch wenigstens halbwegs einschätzen können welche Aktionen mit Bennies belohnt werden und welche nicht.
Genau. - Abschätzen, welche Aktionen in welchen Situationen WAHRSCHEINLICH einen Bennie einbringen können, ist der Punkt.

NICHT: Das SICHERE Einspielen eines Bennies, wenn nur die Situationsvoraussetzungen gegeben sind und man die "Auslöse-Aktion" ausführt.

Es ist NIE SICHER, daß man für Aktion X in Situation Y einen Bennie einfährt. Es ist nur WAHRSCHEINLICH.

Nicht JEDES Anspielen jedweder Hindrance ist in der aktuellen Lage des Spiels für das Spielerleben der gesamten GRUPPE förderlich. Daher bekommt man eben auch NICHT JEDES MAL einen Bennie dafür, sondern - Überraschung! - WENN ES PASST!

Das ist das Besondere an solchen allein durch den Spielleiter als Moderator vergebenen Resourcen: Der Spielleiter vergibt sie NICHT AUTOMATISCH, denn dann bräuchte man die Bennie-Vergabe nicht, sondern dann ist eine Aktion X IMMER in Situation Y ein Bennie-Zuwachs. Dann würde man einfach nur einen Bennie, der einem regeltechnisch IMMER an dieser Stelle "zusteht", einfahren.

Damit KOMMUNZIERT man aber nicht mehr via Bennies!

Wenn ich A sage und automatisch ertönt Gelächter aus der Konserve wie bei billigen Sitcoms, dann kommunziere ich NICHT mit dem Publikum! Dann läuft nur ein AUTOMATISMUS ab.

Bennie-Vergabe ist KEIN Automatismus, sondern eine BEWUSSTE Äußerung, BEWUSST gegebenes Feedback, BEWUSSTE Steuerung der Stimmung der Runde.

Auf dieses BEWUSSTE zu verzichten und eine Bennie-Vergabe zu automatisieren, bedeutet, daß man auf dem "Kanal" des Bennie-Flusses STUMM UND TAUB wird.
Titel: Re: Benny Vergabe und Spielsteuerung
Beitrag von: Zornhau am 15.10.2010 | 11:53
Hinzu kommt, nach Ansicht von Zornhau, wie ich ihn verstehe, dass Bennies zum einen Flags darstellen.
Nein, das ist garantiert NICHT das, was ich meine. Da hast Du mich falsch verstanden.

Der Begriff "Flag" hat mit einer normalen, funktionierenden Kommunikation innerhalb einer Spielgruppe nichts zu tun. Die Grundidee von Flags ist so VERKEHRT - und das auf so vielen Ebenen - daß ich hier sogar VEHEMENT klarstellen möchte, daß ich garantiert NICHT zum Ausdruck bringen wollte Bennie-Fluß hätte irgendwas mit diesem unglücklichen Jargon-Mode-Wort zu tun.
Titel: Re: Benny Vergabe und Spielsteuerung
Beitrag von: alexandro am 15.10.2010 | 12:02
Zitat
Genau. - Abschätzen, welche Aktionen in welchen Situationen WAHRSCHEINLICH einen Bennie einbringen können, ist der Punkt.
Genau. Und das ist schon schwer genug, wenn der SL mit KONSISTENTEN Richtlinien arbeitet, was Bennie-würdig ist. Verändern sich die Richtlinien dann auch noch während des Spiels, dann kann es der Spieler aufgeben IRGENDETWAS abzuschätzen.

Das ist so wie wenn Günther Jauch (ein Moderator, der nichts drauf hat und lieber wieder seine Betroffenheits-Talkshows machen sollte) bei der 100€-Frage mal Tipps gibt und mal nicht, nach Kriterien von Sendezeit, Sympathie des Publikums mit dem Kandidaten, bisherigen Gewinnern in dieser Woche, etc. ... kurz: Dingen, welche NICHTS mit dem Kandidaten zu tun haben.
Titel: Re: Benny Vergabe und Spielsteuerung
Beitrag von: Pyromancer am 15.10.2010 | 12:20
Ich gebe Zornhau dahingehend recht, dass die Bennie-Vergabe auf jeden Fall situationsabhängig ist und niemals nie nicht nur von der Aktion des Spielers abhängt.
Ein an sich lahmer In-Character-Spruch, der im richtigen Moment einschlägt und dazu führt, dass die Gruppe lachend unter dem Spieltisch kollabiert ist einen Bennie wert - der gleiche Spruch in einer anderen Situation führt zu einem müden Gähnen und wird nicht mit einem Bennie belohnt. Soweit sollten sich alle einig sein.

Ich weigere mich nur, das irgendwie als Mittel zur Dramaturgieförderung oder als bewusstes Steuerungsinstrument ("das war ja eigentlich einen Bennie wert, aber weils jetzt spannend werden soll gibt es keinen") zu benutzen.
Titel: Re: Benny Vergabe und Spielsteuerung
Beitrag von: Laivindil am 15.10.2010 | 12:24
Ich weigere mich nur, das irgendwie als Mittel zur Dramaturgieförderung oder als bewusstes Steuerungsinstrument ("das war ja eigentlich einen Bennie wert, aber weils jetzt spannend werden soll gibt es keinen") zu benutzen.

+1
Titel: Re: Benny Vergabe und Spielsteuerung
Beitrag von: alexandro am 15.10.2010 | 12:45
Ein an sich lahmer In-Character-Spruch, der im richtigen Moment einschlägt und dazu führt, dass die Gruppe lachend unter dem Spieltisch kollabiert ist einen Bennie wert - der gleiche Spruch in einer anderen Situation führt zu einem müden Gähnen und wird nicht mit einem Bennie belohnt. Soweit sollten sich alle einig sein.
+1
Titel: Re: Benny Vergabe und Spielsteuerung
Beitrag von: sir_paul am 15.10.2010 | 12:56
Ein an sich lahmer In-Character-Spruch, der im richtigen Moment einschlägt und dazu führt, dass die Gruppe lachend unter dem Spieltisch kollabiert ist einen Bennie wert - der gleiche Spruch in einer anderen Situation führt zu einem müden Gähnen und wird nicht mit einem Bennie belohnt. Soweit sollten sich alle einig sein.

Ich weigere mich nur, das irgendwie als Mittel zur Dramaturgieförderung oder als bewusstes Steuerungsinstrument ("das war ja eigentlich einen Bennie wert, aber weils jetzt spannend werden soll gibt es keinen") zu benutzen.

+1  ;D
Titel: Re: Benny Vergabe und Spielsteuerung
Beitrag von: Yehodan ben Dracon am 15.10.2010 | 13:21
Nein, das ist garantiert NICHT das, was ich meine. Da hast Du mich falsch verstanden.

Gut möglich. Es lag mir fern, Dich in irgendeine Richtung zu schieben.
Liegt wahrscheinlich daran, dass ich den Begriff falsch verwende.

Dass Bennieeinsatz allein aber durch die Spieler schon ganz gut abbilden kann, was dem Spieler wichtig ist, das trifft doch wohl zu, oder? Und dass der Spielleiter durch Bennievergabe honoriert, was im Spiel eben erwünscht ist...

Das verstehe ich als Flag .
Titel: Re: Benny Vergabe und Spielsteuerung
Beitrag von: ComStar am 15.10.2010 | 13:25
Genau. Und das ist schon schwer genug, wenn der SL mit KONSISTENTEN Richtlinien arbeitet, was Bennie-würdig ist. Verändern sich die Richtlinien dann auch noch während des Spiels, dann kann es der Spieler aufgeben IRGENDETWAS abzuschätzen.
+1
Titel: Re: Benny Vergabe und Spielsteuerung
Beitrag von: sir_paul am 15.10.2010 | 13:26
Dass Bennieeinsatz allein aber durch die Spieler schon ganz gut abbilden kann, was dem Spieler wichtig ist, das trifft doch wohl zu, oder?

Meiner Meinung nach nicht, meine Spieler geben Bennies aus wenn sie in der Klemme sind und dringend einen Erfolg brauchen oder ein Leben retten wollen. Dies ist für mich weniger eine Flagge als übelebensinsinkt. Dabei ist es den Spielern meistens auch egal ob die Szene gerade cool war und sie mehr davon wollen. In coolen Szenen in denen sie nicht in Bedrängnis geraten geben sie keine Bennies aus, aber in miesen Szenen welche sie unter Druck setzen können schon mal ein paar Bennies fliessen.

Also als SL setze ich mit Bennies eine Art Flagge, als Spieler eigendlich nicht!
Titel: Re: Benny Vergabe und Spielsteuerung
Beitrag von: Yehodan ben Dracon am 15.10.2010 | 13:35
Das ist ja lustig, ich habe in meiner Hellfrostrunde nämlich durchaus Spieler, die auch drei Bennies ausgeben, damit diese eine Probe auf das Spezialgebiet des Charakters auch wirklich mit Steigerung gelingt.

Das habe ich als Selbstaussage verstanden.

Aber natürlich sollen Bennies in erster Linie Würfelschwierigkeiten in dramatischen Szenen beugen.
Titel: Re: Benny Vergabe und Spielsteuerung
Beitrag von: Harlan am 15.10.2010 | 13:42
Stimme Sir Paul darin zu, dass die weitaus meisten Bennies auch bei mir am Tisch für kritsche Kampf-Situationen eingesetzt werden. Ich schätze mal, ca. die Hälfte der Bennies wird für unshake/soak/incap ausgegeben, also in Situationen, in denen die Spieler re-aktiv sind. Die andere Hälfte geht auch gößtenteils für Kampf-Aktionen drauf - weniger "existenzielle" Spielsituationen werden mit dem Rest abgefrühstückt.

Die lauteste Bennies-Botschaft ist also regelmäßig: wir wollen überleben. Andere Spielaspekte werden mit viel leiseren Tönen = weniger Bennies bedacht.
Titel: Re: Benny Vergabe und Spielsteuerung
Beitrag von: sir_paul am 15.10.2010 | 13:43
Das ist ja lustig, ich habe in meiner Hellfrostrunde nämlich durchaus Spieler, die auch drei Bennies ausgeben, damit diese eine Probe auf das Spezialgebiet des Charakters auch wirklich mit Steigerung gelingt.

 :o Da bin ich ja mal baff, auch unabhängig von der Wichtigkeit (aus sicht der Spieler) der Probe?
Titel: Re: Benny Vergabe und Spielsteuerung
Beitrag von: Yehodan ben Dracon am 15.10.2010 | 13:55
Ja, der Spieler der Skaldin wollte nur jemandem Mut machen, der seinen Lebenswillen verloren hatte (per Überzeugen). War aber überhaupt nicht zentral für die Story. Er mags nun mal gerne romantisch.  :D

Er hat den Wurf drei mal wiederholt, weil ihm zwei Steigerungen nicht gut genug waren. Er wollte unbedingt drei haben (bei einem Charisma Bonus von 7 gut machbar).
Titel: Re: Benny Vergabe und Spielsteuerung
Beitrag von: Harlan am 15.10.2010 | 14:20
hm, das ist natürlich bemerkenswert. Aber kommt das regelmäßig vor, oder scheint das Beispiel als Ausreißer so besonders grell?
Titel: Re: Benny Vergabe und Spielsteuerung
Beitrag von: Yehodan ben Dracon am 15.10.2010 | 14:22
Bleibt abzuwarten. War ja erst unsere zweite Sitzung. Jetzt in der dritten wurden auf diese Weise keine Bennies eingesetzt, sondern mehr, weil die Runenbennies eben tolle Effekte haben, die man gerade gut gebrauchen konnte.
Titel: Re: Benny Vergabe und Spielsteuerung
Beitrag von: Zwart am 15.10.2010 | 14:54
Also bei uns kommt das auch mindestens einmal pro Sitzung vor, das ein Spieler zwei oder drei Bennies raushaut damit eine Probe gelingt bzw. mindestens eine Steigerung dabei heraus springt.
Titel: Re: Benny Vergabe und Spielsteuerung
Beitrag von: Zornhau am 15.10.2010 | 15:29
Objektive Kriterien für Bennie-Vergabe?
Ich weigere mich nur, das irgendwie als Mittel zur Dramaturgieförderung oder als bewusstes Steuerungsinstrument ("das war ja eigentlich einen Bennie wert, aber weils jetzt spannend werden soll gibt es keinen") zu benutzen.
Mit "das war ja eigentlich einen Bennie wert, aber weils jetzt spannend werden soll gibt es keinen" implizierst Du, daß es irgendwelche OBJEKTIVEN Kriterien gibt, nach denen man als Spielleiter AUF JEDEN FALL sagen kann, ob etwas einen Bennie wert ist, oder ob nicht.

Gäbe es diese OBJEKTIVEN Kriterien, und würde der Spielleiter den nach diesen Kriterien dem Spieler eigentlich ZUSTEHENDEN Bennie verweigern, dann würde der Spielleiter BESCHEISSEN!

Interessanterweise sind mir solche "objektiven Kriterien" zur zweifelsfreien Bennie-Zuweisungsentscheidung NOCH NIE untergekommen.


Keine Regeln nur EMPFEHLUNGEN für die Bennie-Vergabe

Auch in den Regeln gibt es nur Empfehlungen, die einem Spielleiter helfen sollen so nach und nach DAS GEFÜHL für die FÜR SEINE RUNDE PASSENDE Bennie-Vergabe zu entwickeln. - Empfehlungen, KEINE hart belastbaren Regeln, keine unbestreitbaren Kriterien, kein ZWANG und keine PFLICHT zur Bennie-Vergabe.

Und das ist auch gut so!

Denn wenn man sich mal die vielen verschiedenen Genres anschaut, in denen SW funktioniert, so sieht man allein schon über das jeweils unterschiedliche Genre KRASSE Unterschiede an ZAHL und an SITUATIONEN für Bennie-Vergaben.

Zwei 30er-Jahre-Settings - immer dieselben Bennie-Vergabe-Kriterien?

So bekommt man bei Daring Tales of Adventures die Bennies nur so nachgeschmissen, weil die Charaktere Über-Helden sein sollen UND die Spieler zu mehr Style-over-Substance-Aktionen mit hohem Risiko (gemildert durch die allzeit verfügbaren Bennies) motiviert werden sollen.

Bei Realms of Cthulhu bekommt man hingegen nicht nur weniger Bennies (je nach Härtegrad der Kampagne), sondern die Bennies sind auch noch in ihrer Funktion beschränkter als üblich.

Ein 30er-Jahre-SC könnte in BEIDEN Settings, also in DTA und RoC, DIESELBE durchaus kinomäßig coole Aktion durchgeführt haben. - Bekommt er dann in BEIDEN Setting dafür einen Bennie?

NEIN!

Solch ein Stunt ist in DTA PASSEND und in RoC mehr als nur FEHL am Platze. - Daher ist im ersten Falle DIESELBE Aktion einen Bennie wert, im anderen nicht. Hier wird die Bennie-Vergabe STEUERND auf das Spielen entlang der Genre-Konventionen eingesetzt.

Genre-Konventionen und Bennie-Vergabe

Gäbe es nur genau EINE EINZIG "RICHTIGE" Bennie-Freigabe-Möglichkeit, die besagt, daß ein Charakter IMMER, wenn er Stunt XYZ ausführt einen Bennie bekommen MUSS, dann wären die Aussagen, daß SW "nur Pulp" unterstützt vermutlich sogar zutreffend.

Wie sehr sich das Spiel in einer Runde entlang der Genre- und der Setting-Konventionen bewegt, das ist per Bennie-Fluß-Steuerung ganz bewußt lenkbar.

In beiden obigen 30er-Jahre-Settings gibt es jeweils ANDERE Gründe Bennies zu vergeben. Qualitativ andere, die aus den Genre-Konventionen (Pulp-Action-Kino vs. Pulp-Horror-Kurzgeschichten) und den Setting-Konventionen (DTA impliziert eine bestimmte "saubere" 30er-Jahre-Schwarz-Weiß-Kinowelt, Realms of Cthulhu in der harten Form impliziert eine "dreckige" und "verzweiflungsreiche" Welt der Chancenlosen und Bedeutungslosen) erwachsen.

Allein schon hier an diesem recht einfachen Beispiel zeigt sich die STÄRKE von SW als generisches Regelsystem. - Hätte es HARTE Regeln für Bennie-Vergabe, so müßten diese bei jedem Setting aufwendigst angepaßt werden und - ganz wichtig - ALLE ERDENKLICHEN Situationen abdecken. - Durch die Verlagerung der Ad-Hoc-Anpassung auf die Person in der Rolle, welche in klassischen Rollenspielen sowieso IMMER SCHON für solche Feinabstimmungen im Spielverlauf zuständig ist - den Spielleiter - erlangt SW erst die für diese erwiesenermaßen breite Genre-Abdeckung notwendige Flexibilität.

Der Spielleiter als "Bühnenbildner" und "Regisseur"

Es ist der SPIELLEITER, der letztlich mittels seiner BEWUSSTEN Steuerung des Bennie-Flusses aus JEDEM Setting etwas anderes für seine Gruppe herausholen kann. So kann man Sundered Skies mit einem pulpigen "Regen" an Bennies spielen und macht daraus ein risikoarmes, nicht wirklich düsteres Abenteuer-Setting. Oder man bietet statt eines steten, mächtigen Stroms an Bennies nur ein Rinnsal an, so daß jede einzelne Aktion, die tatsächlich mit einem Bennie belohnt wird, UMSO MEHR HERAUSSTEHT, mit der Folge, daß das gesamte Setting weit härter und brutaler rüberkommt und die Spieler VIEL VORSICHTIGER mit ihren Charakteren umgehen müssen.

NATÜRLICH ist das eine BEWUSSTE Steuerung!

Was sonst?

Kommunkation der Vorstellung von der Spielwelt

Wer eine Settingbeschreibung liest, der filtert sie, der entwickelt eine eigene Vorstellung davon. - Als Spielleiter, der die gesamte Welt den Spielern zu spielen hat, INTERPRETIERT man daher IMMER die jeweilige Spielwelt nach der eigenen Vorstellung. Und hier kommt es zur KOMMUNIKATION mit den Spielern. - Man gibt via Bennies für bestimmte Dinge, die in die Vorstellung des Spielleiters zur Spielwelt passen, positives Feedback und sagt: "Genau so stelle ich mir das hier vor. Weiter so!". Das führt dazu, daß die Spieler auf die individuelle Interpretation der Spielwelt dieses einen Spielleiters "einschwingen". - Bei einem anderen Spielleiter liegt dessen Interpretation der Spielwelt SICHER anders und man kann als Spieler NIE davon ausgehen, daß man von dem anderen Spielleiter für dieselben Aktionen, für die man bei dem einen Bennies bekommen hat, nun auch welche erhält.

Die Bennie-Vergabe ist HOCHGRADIG SPIELLEITER-INDIVIDUELL.

Das ist ein Teil des Kommunikations-Stils des Spielleiters mit seiner Gruppe.

Durch diese SL-individuelle Art der Bennie-Vergabe bringt der Spielleiter die Spieler auf SEINE Linie.

Auch der Spielleiter möchte seinen Spiel-Spaß haben!

Hier kann man jetzt mit der forge-geprägten Anti-SL-Ideologie kommen und herumweinen, oder man kann auch einfach mal akzeptieren, daß AUCH DER SPIELLEITER seinen Spaß aus SEINER Kampagne ziehen möchte. Und um dies zu tun, möcht er, daß die Aktionen der Spieler/SCs in SEINER Spielwelt zu SEINER Vorstellung der Welt passen. Ein Spielleiter ist kein interessensloser, willenloser, willfähriger Spielerwünscheerrater und -erfüller. Er ist ein MITSPIELER, der auch auf SEINE Spaßfaktoren Wert legt.

Und um nun die ganze Arbeit, den Aufwand, den ein SL auch bei SW immer noch betreibt, um DIE GESAMTE WELT den Spielern zur interaktiven Bühne zu machen, nicht von vorneherein zu entwerten, ist es eine SELBSTVERSTÄNDLICHKEIT, daß der SL ein INTERESSE daran hat, SEINE Welt mit SEINER Kampagne auf SEINE Weise bespielen zu lassen.

Ein Beispiel:
Sieht der Spielleiter seine Interpretation des Weird-West-Settings in DL:R so, daß die SCs als HELDEN gegen die Schreckensbringer der Abrechner gestellt werden, um den Untergang der Welt, wie wir sie kennen, zu verhindern, dann wird er entsprechende Aktionen BELOHNEN.
Wenn nun die Spieler aber anfangen Leute zu verängstigen, zu foltern, zu quälen, den Outlaw-Trail zu reiten, und letztlich den Abrechnern in die Hände zu spielen, dann ist das NICHT das, was dem Spielleiter SEINEN Spaß mit dem Weird-West-Setting bietet. Eher im Gegenteil. Es macht ihm UNSPASS - Mißvergnügen, schlechte Laune. Er WILL NICHT nur NSCs zum Foltern, Vergewaltigen und Quälen spielen, sondern möchte die SCs als HELDEN sehen.

Hier ist KOMMUNIKATION mit den Spielern angesagt. - Man kann und SOLLTE als Spielleiter direkt ansprechen, wenn einem etwas nicht paßt, was die Spieler veranstalten. Und umgekehrt sollten die Spieler direkt ansprechen, wenn sie die Welt anders sehen bzw. haben wollen, als der Spielleiter.

Aber nicht immer sind die Differenzen so groß, daß man die Runde abbrechen muß, daß man sie umbesetzen muß, daß ein MITEINANDER nicht mehr geht.

Für das FEIN-Abstimmen bei grundsätzlich vorhandenen GLEICHARTIGEN Interessen, braucht es nicht ständige "gruppentherapeutische Gesprächskreise", sondern das steuert der Spielleiter als GRUPPENFÜHRER via Bennie-Fluß-Steuerung problemlos auch ohne viele Worte machen zu müssen.

Der Spielleiter als Gruppenführer

Da der Spielleiter der GRUPPENFÜHRER ist, hat er eben auch die Moderationsverantwortung hinsichtlich der Kommunikation in der Gruppe, hinsichtlich der Teilhabe ALLER Gruppenmitglieder an den Aktivitäten.

Und hier wären nämlich ebenfalls HARTE Kriterien für die Bennie-Vergabe FEHL am Platze!

Der wenig extrovertierte Spieler, der sich nach etwas Zögern zu einer Dialog-Szene überwindet, die "objektiv" vielleicht nichts Besonderes war, die aber FÜR IHN viel Mut erfordert hat, bekommt NATÜRLICH vom Spielleiter einen Bennie. Und zwar nach den GRUPPPENSPEZIFISCHEN, den INDIVIDUELLEN Kriterien, die für solch ein Engagement trotz in der Persönlichkeit des SPIELERS liegenden Hemmnissen einfach positives Feedback selbstverständlich vergeben lassen.

Das ist die Verantwortung des Spielleiters als Gruppenführer. Er KENNT seine Spieler, er REDET mit seinen Spielern. Und er sorgt dafür, daß auch weniger eloquente, weniger reaktionsschnelle, weniger findige Spieler IHREN ANTEIL am GEMEINSAMEN Spiel bekommen.

Und um bei SW seinen Anteil am Spiel zu haben, BRAUCHEN auch diese Spieler die Bennies für ihre SCs!

Wider das "Leistungsspiel"

Daher lehne ich die hier im Thread mit vielen "+1"-IDIOTEN-Posts unterstützte LEISTUNGSFORDERUNG einfach grundsätzlich ab!

Ich betreibe KEINEN "Leistungssport", bei dem nur "objektive Hochleistung" mit "Bennie-Incentives" belohnt wird!

Ich spiele ZUSAMMEN mit meinen Spielern! Daher ist Leistung KEIN THEMA!

Und daher werde ich auch weiterhin für "objektiv" mäßige Ideen, Aktionen, Szenen Bennies vergeben, wenn ich das für richtig halte. - Einfach weil ich den betreffenden Spieler kenne, weil ich es aufgrund meiner Vertrautheit mit dem Spieler für angebracht halte hier positives Feedback zu sorgen. - Und ich werde auch weiterhin für noch so flüssige Szenen, eloquente Dialoge, usw. von Spielern, die damit keinerlei Schwierigkeiten haben, KEINE Bennies vergeben, weil das einfach FÜR GENAU DIESE SPIELER nichts Besonderes war.

Die "Meßlatte" für die Vergabe eines Bennies wird NICHT allein an in-game-Details, NICHT allein am "Unterhaltungswert" einer Aktion, NICHT allein aufgrund der Persönlichkeit des Spielers und des Sozialgefüges der Gruppe festgesetzt. - Sie ist eine dynamische Größe, die HOCHKOMPLEXE Einflüsse als GESAMTEINDRUCK, als GEFÜHL zusammenfasst.

Stimmt das Gefühl, dann gibt es einen Bennie.

Die Verfechter "pseudo-rationaler" Bennie-Vergabe nach neoliberaler Leistungsdenke sind hier auf einem geradezu UNMENSCHLICHEN Holzweg. So, wie von den Beitragenden und ihren "+1"-Papageien präsentiert, möchte ich mich in einer Gruppe, die sich gemeinsam zum Spielen trifft, NICHT behandeln lassen.

Ich spiele mit einer Gruppe aus Freunden. Manchmal, wie auf Cons nur "Freunden auf Zeit", aber dennoch IMMER Freunde! - Ich spiele NICHT mit einer Gruppe aus "Leistungserbringern", die sich ihre "Entlohnungsansprüche" in Form von Bennies auszahlen lassen. - Solch eine Einstellung finde ich UNMÖGLICH!
Titel: Re: Benny Vergabe und Spielsteuerung
Beitrag von: Village Idiot am 15.10.2010 | 15:49
Hui! Das mit den Idioten Posts ist zu krass! Das kannste nicht bringen.  :o
Titel: Re: Benny Vergabe und Spielsteuerung
Beitrag von: Yehodan ben Dracon am 15.10.2010 | 15:54
Ich stimme Dir voll und ganz zu, Zornhau. Sylandryl aber auch. Außerdem hast Du die +1 Posts vielleicht missverstanden. Da geht es nicht um die Voraussetzung von Leistung, sondern eben auch um die "freie" Bennievergabe je nach Sitaution. Nur eben nicht als dramaturgisches Instrument.
Titel: Re: Benny Vergabe und Spielsteuerung
Beitrag von: Zornhau am 15.10.2010 | 16:08
Hui! Das mit den Idioten Posts ist zu krass! Das kannste nicht bringen.  :o
Diese "+1" als GESAMTEN Beitragsinhalt finde ich ZUM KOTZEN!

Wenn jemand zustimmt, dann sollte er darlegen können, wem und warum er zustimmt, statt ein BESCHEUERTES "+1" abzusondern.
Titel: Re: Benny Vergabe und Spielsteuerung
Beitrag von: Tsu am 15.10.2010 | 16:09

...
Wider das "Leistungsspiel"

Daher lehne ich die hier im Thread mit vielen "+1"-IDIOTEN-Posts unterstützte LEISTUNGSFORDERUNG einfach grundsätzlich ab!

Ich betreibe KEINEN "Leistungssport", bei dem nur "objektive Hochleistung" mit "Bennie-Incentives" belohnt wird!

Ich spiele ZUSAMMEN mit meinen Spielern! Daher ist Leistung KEIN THEMA!

Und daher werde ich auch weiterhin für "objektiv" mäßige Ideen, Aktionen, Szenen Bennies vergeben, wenn ich das für richtig halte. - Einfach weil ich den betreffenden Spieler kenne, weil ich es aufgrund meiner Vertrautheit mit dem Spieler für angebracht halte hier positives Feedback zu sorgen. - Und ich werde auch weiterhin für noch so flüssige Szenen, eloquente Dialoge, usw. von Spielern, die damit keinerlei Schwierigkeiten haben, KEINE Bennies vergeben, weil das einfach FÜR GENAU DIESE SPIELER nichts Besonderes war.

Die "Meßlatte" für die Vergabe eines Bennies wird NICHT allein an in-game-Details, NICHT allein am "Unterhaltungswert" einer Aktion, NICHT allein aufgrund der Persönlichkeit des Spielers und des Sozialgefüges der Gruppe festgesetzt. - Sie ist eine dynamische Größe, die HOCHKOMPLEXE Einflüsse als GESAMTEINDRUCK, als GEFÜHL zusammenfasst.

Stimmt das Gefühl, dann gibt es einen Bennie.

Die Verfechter "pseudo-rationaler" Bennie-Vergabe nach neoliberaler Leistungsdenke sind hier auf einem geradezu UNMENSCHLICHEN Holzweg. So, wie von den Beitragenden und ihren "+1"-Papageien präsentiert, möchte ich mich in einer Gruppe, die sich gemeinsam zum Spielen trifft, NICHT behandeln lassen.

Ich spiele mit einer Gruppe aus Freunden. Manchmal, wie auf Cons nur "Freunden auf Zeit", aber dennoch IMMER Freunde! - Ich spiele NICHT mit einer Gruppe aus "Leistungserbringern", die sich ihre "Entlohnungsansprüche" in Form von Bennies auszahlen lassen. - Solch eine Einstellung finde ich UNMÖGLICH!

+1

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: Benny Vergabe und Spielsteuerung
Beitrag von: WitzeClown am 15.10.2010 | 16:17
Diese "+1" als GESAMTEN Beitragsinhalt finde ich ZUM KOTZEN!

Wenn jemand zustimmt, dann sollte er darlegen können, wem und warum er zustimmt, statt ein BESCHEUERTES "+1" abzusondern.

Es gibt Menschen, die haben (im Gegensatz zu dir) ein Leben. Die können sich den Luxus von epischen Monologen in Rollenspielforen leider nicht leisten.
Titel: Re: Benny Vergabe und Spielsteuerung
Beitrag von: Pyromancer am 15.10.2010 | 16:18
Objektive Kriterien für Bennie-Vergabe?
Mit "das war ja eigentlich einen Bennie wert, aber weils jetzt spannend werden soll gibt es keinen" implizierst Du, daß es irgendwelche OBJEKTIVEN Kriterien gibt, nach denen man als Spielleiter AUF JEDEN FALL sagen kann, ob etwas einen Bennie wert ist, oder ob nicht.

Gäbe es diese OBJEKTIVEN Kriterien, und würde der Spielleiter den nach diesen Kriterien dem Spieler eigentlich ZUSTEHENDEN Bennie verweigern, dann würde der Spielleiter BESCHEISSEN!

Interessanterweise sind mir solche "objektiven Kriterien" zur zweifelsfreien Bennie-Zuweisungsentscheidung NOCH NIE untergekommen.

Wahrscheinlich drücke ich mich zu unverständlich aus. Mit dem Absatz vor dem von dir zitierten (und es sind ja nur zwei!) wollte ich eigentlich klarstellen, dass ich, was die Existenz von objektiven Bennie-Vergabe-Kriterien angeht, genau deiner Meinung bin: Es gibt schlicht keine.

Trotzdem habe ich als SL ein Bauchgefühl, das mir sagt: "Das ist einen Bennie wert!" Und ich gehe davon aus, dass die meisten SW-SLs dieses Bauchgefühl auch haben.

Und wenn dieses Bauchgefühl anspricht, dann soll es einen Bennie geben. Immer! Und zwar egal, ob das jetzt in die "Dramaturgie der Geschichte" passt oder nicht. Du handhabst das verkopfter, kein Problem. ;)
Titel: Re: Benny Vergabe und Spielsteuerung
Beitrag von: alexandro am 15.10.2010 | 16:42
Die Bennie-Vergabe ist HOCHGRADIG SPIELLEITER-INDIVIDUELL.

Das ist ein Teil des Kommunikations-Stils des Spielleiters mit seiner Gruppe.

Durch diese SL-individuelle Art der Bennie-Vergabe bringt der Spielleiter die Spieler auf SEINE Linie.
Man ersetze "Spielleiter" durch "Setting", dann wären wir einer Meinung.

Der Spielleiter kommuniziert ÜBER das Setting mit den Spielern, indem dieses seine Wünsche und Vorgaben widerspiegelt (was auch eine grobe Einschätzung darüber, was Bennie-würdig ist einschließt).

Zitat
Für das FEIN-Abstimmen bei grundsätzlich vorhandenen GLEICHARTIGEN Interessen, braucht es nicht ständige "gruppentherapeutische Gesprächskreise", sondern das steuert der Spielleiter als GRUPPENFÜHRER via Bennie-Fluß-Steuerung problemlos auch ohne viele Worte machen zu müssen.
Bull.Shit.

Zitat
Der Spielleiter als Gruppenführer

Da der Spielleiter der GRUPPENFÜHRER ist, hat er eben auch die Moderationsverantwortung hinsichtlich der Kommunikation in der Gruppe, hinsichtlich der Teilhabe ALLER Gruppenmitglieder an den Aktivitäten.

Und hier wären nämlich ebenfalls HARTE Kriterien für die Bennie-Vergabe FEHL am Platze!

Der wenig extrovertierte Spieler, der sich nach etwas Zögern zu einer Dialog-Szene überwindet, die "objektiv" vielleicht nichts Besonderes war, die aber FÜR IHN viel Mut erfordert hat, bekommt NATÜRLICH vom Spielleiter einen Bennie. Und zwar nach den GRUPPPENSPEZIFISCHEN, den INDIVIDUELLEN Kriterien, die für solch ein Engagement trotz in der Persönlichkeit des SPIELERS liegenden Hemmnissen einfach positives Feedback selbstverständlich vergeben lassen.

Das ist die Verantwortung des Spielleiters als Gruppenführer. Er KENNT seine Spieler, er REDET mit seinen Spielern. Und er sorgt dafür, daß auch weniger eloquente, weniger reaktionsschnelle, weniger findige Spieler IHREN ANTEIL am GEMEINSAMEN Spiel bekommen.

Und um bei SW seinen Anteil am Spiel zu haben, BRAUCHEN auch diese Spieler die Bennies für ihre SCs!

Nur weil ein weniger aktiver Spieler (dank massivem Bennie-Einsatz) etwas öfter Erfolg hat, hat er noch lange kein Spotlight. Er ist der Glückspilz, der mitgeschleift wird, mehr nicht. Dafür ist es erforderlich, dass der Spieler EINGEBUNDEN ist und das ist etwas, was Bennies NIEMALS erreichen können.

Statt also den Spieler mit Bennies ZUZUSCHEISSEN (während die aktiven Spieler verständnislos daneben sitzen und langsam die Lust verlieren) bevorzuge ich es den Spieler direkt ANZUSPIELEN (durch seine Hintergrundgeschichte, durch NSCs die ihm neue Chancen eröffnen, vielleicht auch dadurch dass seine Fehlschläge so unterhaltsam beschrieben werden, dass sie sich nicht wie Niederlagen anfühlen...) und ihm damit ANTEIL und vor allem FREUDE am Spiel zu vermitteln.
Titel: Re: Benny Vergabe und Spielsteuerung
Beitrag von: Zornhau am 15.10.2010 | 16:45
Trotzdem habe ich als SL ein Bauchgefühl, das mir sagt: "Das ist einen Bennie wert!" Und ich gehe davon aus, dass die meisten SW-SLs dieses Bauchgefühl auch haben.

Und wenn dieses Bauchgefühl anspricht, dann soll es einen Bennie geben. Immer! Und zwar egal, ob das jetzt in die "Dramaturgie der Geschichte" passt oder nicht.
Du gehst davon aus, daß das "Bauchgefühl" über den Verlauf der Spielsitzung oder gar einer gesamten Kampagne immer IDENTISCH "anschlägt".

Meiner Erfahrung nach, ist das aber NICHT der Fall.

Und nochmal: Es geht um die Dramaturgie der SPIELSITZUNG. Nicht um die Dramaturgie der "Geschichte", denn oft spielt man in SW ja keine "Geschichten" nach, die irgendwelche dramaturgischen Vorgaben mitbringen, sondern man spielt "einfach drauflos" und Geschichte ist das, was man HINTERHER erzählen kann. Das kann zwar auch DRAMA sein, hat aber KEINE DRAMATURGIE.

Bennie-Fluß-Steuerung kann hingegen den Spannungsbogen (nicht der Geschichte!) der Spielsitzung sehr gut beeinflussen.

Und das passiert alles andere als "verkopft", sondern aus der natürlichen Achtsamkeit des Spielleiter auf seine Mitspieler und das Geschehen am Spieltisch.

Nur ist das Bauchgefühl zu Beginn der Spielsitzung für andere Dinge sensibilisiert als mittendrin oder gegen Ende.

Zu Beginn möchte ich, daß die Spieler schnellstmöglich "auf Touren" kommen, "reinkommen" in die Welt, ins Spiel, in ihren Charakter. Daher bekomme ich bei zotigen Out-Game-Aktionen, die anderen Spielern das Reinkommen eher erschweren KEIN gutes Bauchgefühl und es gibt dafür auch KEINE Bennies von mir.
Später ist hingegen nach oder während einer emotional aufwühlenden Szene ein Out-Game-Witz oder ähnliches durchaus willkommen, weil es die Spannung abbauen hilft (und man kann NICHT die ganze Spielsitzung nur mit hoher Spannung spielen, sondern Hochspannung lebt von den Pausen, den Entspannungsmomenten - vom Kontrast).  Daher gibt es dann einen Bennie, weil sich hier bei mir das Bauchgefühl einstellt, daß mir sagt "Jetzt einen Bennie!".
Gegen Ende der Spielsitzung, die Zeit wird knapper (und das WIRKT sich auf das Bauchgefühl SPÜRBAR aus), die sonstigen Resourcen sehen schon "angenagt" aus, und ich WILL (bewußter Wille) mit einem Spannungshoch und kurzem, schnellen Abfall der Spannung abschließen, um ein echtes Ende der Sitzung zu setzen, statt mitten drin in irgendetwas einfach aufzuhören. Hier ist es sinnvoll, wenn die Spieler nur noch wenige Bennies zur Verfügung haben. Das hält das Interesse für JEDEN Wurf höher, als wenn man in Bennies schwimmt und ein Wurf oder zwei oder drei immer noch schnell mal wiederholbar sind. Hier WILL ich die Abwägung, Bennie-Einsatz oder nicht, als eine harte Entscheidung bei den Spielern haben. Hier WILL ich die Spieler im Bewußtsein, daß JEDER Wurf SCHICKSALSENTSCHEIDEND ist, mit hoher Konzentration im Spiel haben. Es gibt hier KEINE Entspannungsphasen mehr, sondern nur noch STRESS bis zum Ende.  Und hier gibt mir mein Bauchgefühl nur noch bei außergewöhnlicheren Aktionen als am Anfang oder in der Mitte der Spielsitzung den Auslöser für die Bennie-Vergabe.

Solche Bennie-Fluß-Schwankungen sind NICHT ZUFÄLLIG, sondern absichtsvolles Mittel.

Auf diese Weise hält auch die Konzentration und das Engagement INS SPIEL bis zum Schluß einer Übernachtrunde durch. - Habe ich erst neulich als Spieler in unserer Hellfrost-Runde erlebt. Wir hatten zum Schluß einer brutalen Auseinandersetzung nur noch genau EINEN Bennie auf dem Tisch. SL hatte keine mehr und alle anderen SCs außer meinem auch nicht. Da ich Common Bond als Edge habe, war mein letzter Bennie "der Gruppen-Bennie". Das bedeutet, daß der nächste, den es übel erwischt, sich überlegen muß, ob er diesen Bennie verwendet und dafür einen anderen SC ans Messer liefert, oder nicht.

Das hatte bei uns die Spannung wirklich bis zur letzten Minute SEHR HOCH gehalten.

Ich würde von solchen Spielsitzungs-Spannungsbögen und deren Steuerung via Bennie-Fluß-Steuerung ja nicht erzählen, wenn sie nicht FUNKTIONIERTEN!

Das tun sie aber!

Und zwar VORZÜGLICH!

Und auch als Spieler SCHÄTZE ich diese Art der Spielrundenführung durch den SL.
Titel: Re: Benny Vergabe und Spielsteuerung
Beitrag von: Pyromancer am 15.10.2010 | 17:07
Du gehst davon aus, daß das "Bauchgefühl" über den Verlauf der Spielsitzung oder gar einer gesamten Kampagne immer IDENTISCH "anschlägt".

Nö, gehe ich nicht.

Alles ist gut.
Titel: Re: Benny Vergabe und Spielsteuerung
Beitrag von: sir_paul am 15.10.2010 | 19:38
Auch ich spiele mit einer Gruppe von FREUNDEN. Aus diesem Grund sehe ich gar nicht ein warum ich meinen FREUNDEN nicht immer und zu jeder Zeit einen Benny geben kann, egal was die "Dramaturgie der Spielsitzung" gerade so zu sagen hat. Eine künstliche knapp Haltung der Bennies auf Grund irgendwelchen dramaturgischen Erwägungen finde ich ... UNMÖGLICH!
Titel: Re: Benny Vergabe und Spielsteuerung
Beitrag von: drei am 15.10.2010 | 21:32
es kommt wohl darauf an, mit welchen Erwartungen die Freunde sich treffen und wie sie spielen wollen.
Ich denke aber auch, dass eher wenige Runden damit zufrieden sind, wenn Bennies aufgrund der Dramaturgie stellenweise nur noch tropfen statt zu fließen.
Andere Mittel (passende Musik oder nur die Stimmlage etc.) sind außerdem weit effektiver und niemand ist unglücklich.
Titel: Re: Benny Vergabe und Spielsteuerung
Beitrag von: ComStar am 16.10.2010 | 11:08
[...]
Aussage 2: Der Benny-Fluss ist ein wichtiges Hilfsmittel zur Spielstueerung, z.B. um die Dramatik der Geschichte zu unterstützen (oft im :T: gelesen).
[...]

Mich würde mal interessieren, ob es überhaupt eine Regelstelle gibt, die diese Interpretation belegt, oder zumindest stützt.
Titel: Re: Benny Vergabe und Spielsteuerung
Beitrag von: Yehodan ben Dracon am 16.10.2010 | 16:40
Das würde mich auch interessieren. Ich hege zumindest Sympathie für die Steuerung durch Bennies und Mythforger wendet es ja auch an. Sind wir jetzt dann schon drei "Bull-Shit-Produzierer"?  ;)

Ist es nicht natürlich, dass die Herausforderung steigen soll im Laufe der Geschichte und dass der eSeL sagen wir mal ungnädiger entscheidet, je wichtiger und ernster die Situation ist? Schon das lobenswerte "das gelingt Dir" sitzt doch in dramatischen Situationen nicht mehr so locker. Da wird eher mal gewürfelt.

Genauso kann man Bennies doch auch sehen. Zumindest sind sie laut Regelwerk eine vom eSeL gesteuerte Mechanik.
Hinzu kommt, dass die Gruppe natürlich diesem "Konzept" zustimmen sollte, sonst verstehen sie es ja am Ende auch nicht, warum die Bennies vielleicht nicht so fließen, wie sie es sich gedacht hatten.
Titel: Re: Benny Vergabe und Spielsteuerung
Beitrag von: WeeMad am 16.10.2010 | 18:02
Naja, offensichtlich wenden Leute die Bennies so an und es passt für sie, genauso wie's Leute anders machen und es passt für sie und ihre Gruppen. Ich denke die offizielle Antwort dazu wäre: "Wenn's für euch passt, dann isses gut." Irgendwelche Absolutheitsansprüche halte ich in dem Fall auch für Fehl am Platz. Ihr wisst ja, alle Menschen sind gleich und jeder Mensch ist unterschiedlich blabla ...

Die Diskussion darum wie's manche Leute sehen bzw. praktizieren find ich aber sehr hilfreich, gerade weil ich mich noch recht unsicher mit der Bennievergabe fühle. So in der Retrospektive stelle ich fest, dass ich die Bennievergabe schon auch zur Steuerung der Spannung verwendet habe, allerdings nicht so gezielt für den gesammten Spannungsbogen über den Spielabend hinweg - vielleicht werd ich das morgen mal ausprobieren.
Titel: Re: Benny Vergabe und Spielsteuerung
Beitrag von: sir_paul am 16.10.2010 | 18:47
Sind wir jetzt dann schon drei "Bull-Shit-Produzierer"?  ;)

Jau ;)

Ist es nicht natürlich, dass die Herausforderung steigen soll im Laufe der Geschichte

Ja sicher, aber ist eine künstliche Verknappung der Bennies da wirklich das Mittel der Wahl? Gibt es nicht andere Möglichkeiten die Herrausforderungen steigen zu lassen?

Die Bennies dafür zu nutzen finde ich suboptimal, da diese eine direkte Belohnung für die Spieler darstellen sollen. Aber warum sollte ich mit Lob (Bennies) geizen wenn es spannend wird?

und dass der eSeL sagen wir mal ungnädiger entscheidet, je wichtiger und ernster die Situation ist? Schon das lobenswerte "das gelingt Dir" sitzt doch in dramatischen Situationen nicht mehr so locker. Da wird eher mal gewürfelt.

Nein, niemals werde ich ungnädiger. Was aber passiert ist das es in spannenden Situationen öfters zu spielentscheidenen Proben kommt welche man dann auch auswürfeln muss. Dies führt übrigens schon zu weniger Bennies, da für solche spielentscheidenen Proben auch eher Bennies eingesetzt werden als für unwichtiges Zeug (meistens jedenfalls). Da brauch ich keine dramaturgische Steuerung des Bennieflusses mehr.

Genauso kann man Bennies doch auch sehen. Zumindest sind sie laut Regelwerk eine vom eSeL gesteuerte Mechanik.

Ja, allerdings zur Belohunh der Spieler und nicht zur dramaturgischen Steuerung der Sitzung (laut meiner Lesung des Regelwerkes). Das es auch zu Steuerung der Sitzung genutzt weden kann ist klar. Und wenn alle damit einverstanden sind ist es für die Gruppe ja auch OK, es ist blos überhaupt nicht mein Ding. Ich möchte meinen Spielern jeder Zeit einen Benny zuwerfen dürfen um zu sagen "Das war Super mehr davon" gerade auch in spannenden Situationen, denn das sind die Augenblicke in denen die Spieler so richtig aufblühen :)

Und das konnten mir die Ferfechter der Spielsteuerung durch Bennies noch nicht so klar machen, warum soll ich eine tolle Aktion eines Spielers nicht belohnen nur weils es gerade nicht in die Dramaturgie der Spielsitzung passt?
Titel: Re: Benny Vergabe und Spielsteuerung
Beitrag von: Naldantis am 16.10.2010 | 19:56

Bennies stellen in erster Linie natürlich einen Anreiz da, Nachteile ins Spiel zu bringen und "coole Dinge" zu tun. Sich also reinzuhängen und was Unterhaltsames zu erzählen.

...bei sowas muß ich immer denken: "Mann, sind diese SW-Spieler käuflich" . ;D

Ich finde die Idee schon merkwürdige, etwas nur deshalb zu tun, weil mir denn der SL einen persönlichen Bonus schiebt... [sit, down, roll over, play dead....]

...aber egal, zum Thema: es gibt doch auch für SW-Kampagnen andere Ressourcen, die knapp werden können, wenn die Gruppe sich in verschleißendem Kampf dem Finale nähert:
Gesundheit, Magie, Heilung, Verbündete, Munition, Kriegstiere / Kampfdroiden, etc. - brauch man da noch Bennies zum Steuern?
Noch dazu wenn die Gruppe einfach die Session beendne kann und dann die nächste wieder mit freischen Bennies anfängt, oder?

 
Titel: Re: Benny Vergabe und Spielsteuerung
Beitrag von: sir_paul am 16.10.2010 | 20:12
Ich finde die Idee schon merkwürdige, etwas nur deshalb zu tun, weil mir denn der SL einen persönlichen Bonus schiebt

Wie kommst du drauf das man es nur deshalb tut?
Titel: Re: Benny Vergabe und Spielsteuerung
Beitrag von: Harlan am 17.10.2010 | 02:54
In den TA-Pulp-Setting-Regeln sind ja drei Bennie-Regeln enthalten

1. "Böse" Handlungen (TM) führen zum sofortigen Verlust (!) eines Bennies und es werden keine Bennies mehr erworben.
2. Zum Beginn eines Kampfes erhält man einen Bennie, es sei denn 1. oder der Char hat schon/noch alle seine Start-Bennies.
3. Restlos erfolgreiches soaken bringt den Bennie zurück - ist also kostenlos.

Davon ist nur die 2. Regel wirklich vermehrend - und zwar ohne Ermessen für den SL.
(3. spart nur Kosten und 1. ist ... )

Reicht das schon für die Annahme, dass in Pulp-Settings die Bennies spritzen sollten, aber in grimmigen Settings nicht?

Eigentlich habe ich nirgends gelesen, dass in einem grimmigen Settings gute Ideen, Nachteile, Stimmungselemente etc weniger benniewürdig sind, als in den 1939-Abentuern. Wohlgemerkt - es sind in einem grimmigen Setting andere Ideen "gute" Ideen, andere Stimmungselemente "passend" und daher benniewürdig - aber es gibt zahlenmäßig nicht weniger davon.

Und es gibt auch keine Regel, die besagt, dass am Ende des Abends die genannten Beiträge nicht mehr honoriert werden sollten, damit alle auf einen, den letzten Bennie schielen. Denn natürlich sind solche Situationen spannend, aber darf man sie als SL wirklich mit einer bewussten Drosselung des Bennieflusses herbeiführen? Damit nehme ich ja auch den SPielern ihre Chance zum Metagaming. Das führt dazu, dass sie ihre Charaktere gegen Ende immer mehr den Würfeln und mir als SL ausliefern müssen, weil ihre Ressourcen zu einem aktiveren Part verbraucht sind.
Titel: Re: Benny Vergabe und Spielsteuerung
Beitrag von: Naldantis am 22.10.2010 | 00:26
Wie kommst du drauf das man es nur deshalb tut?

Aus Zitaten der Art "Bennies sind Belohnung, sofortiges positives Feedback."
Das gibt einem dieses unbestimmte Gefühl, gerade durch einen brennenden Reifen zu springen.
Titel: Re: Benny Vergabe und Spielsteuerung
Beitrag von: Harlan am 22.10.2010 | 01:02
jetzt mach mal bloß keiner den Fehler und springt hinterher
Titel: Re: Benny Vergabe und Spielsteuerung
Beitrag von: drei am 22.10.2010 | 01:03
"Sheldon, you can't train my girlfriend like a labrat" - "Actually it turns out i can" http://www.youtube.com/watch?v=nRMdJJ3QKWA

Aber bedenke, dass der SW-Spieler nicht nur durch den brennenden Reifen springt weil er dafür Schokolade bekommt, sondern weil es SPASS macht.
Titel: Re: Benny Vergabe und Spielsteuerung
Beitrag von: Harlan am 22.10.2010 | 01:27
Und wenn es mal keinen Spaß macht, gibt's ne Dusche: BAD, Naldantis!
Titel: Re: Benny Vergabe und Spielsteuerung
Beitrag von: Abd al Rahman am 4.11.2010 | 17:27
Ich habe mir auch angewöhnt (ok, hab das jetzt das erste Mal so gemacht ;) ), einen Benni rauszugeben, wenn Bennis für eine Aktion draufgegangen sind, um diese Aktion so richtig cool aussehen zu lassen. Das ermuntert meine Spieler für so Aktionen Bennis auszugeben.
Titel: Re: Benny Vergabe und Spielsteuerung
Beitrag von: Village Idiot am 4.11.2010 | 19:13
Ja, aber warum denn nicht, wenn es für dich und deine Gruppe in Ordnung ist?
Titel: Re: Benny Vergabe und Spielsteuerung
Beitrag von: Neuromancer am 12.01.2011 | 21:19
Und wie verhindert ihr dass Bennies "gehamstert" werden?
Titel: Re: Benny Vergabe und Spielsteuerung
Beitrag von: ComStar am 12.01.2011 | 21:27
Die Gruppe "fordern". Wenn man "Angst" um seinen Char hat, hamstert niemand
Titel: Re: Benny Vergabe und Spielsteuerung
Beitrag von: Sphärenwanderer am 12.01.2011 | 21:30
Und indem man die Spieler ermutigt, welche auszugeben. Und am besten tut man das durch die Vergabe von Bennies. Wenn die Bennies mehr werden und die Situationen gefährlich sind, werden auch Bennies ausgegeben.

Anderes Problem: Was macht man an einem Abend, an dem wirklich keine Benniewürdigen Ereignisse stattfinden? Oder nur so unglaublich wenige, dass einfach kein Fluss zustande kommen kann? :-\
Titel: Re: Benny Vergabe und Spielsteuerung
Beitrag von: Kardohan am 13.01.2011 | 01:40
Dann ist es eben so. Auf Krampf Bennies anzuspielen ist da noch blöder.

Manchmal hat man so einem Abend, wo alle zwar gut spielen, aber es eher um Banales oder Furztrockenes geht, was halt erledigt werden muss. Wo man etwa die Schätze der letzten Abenteuer verteilen und evtl. verticken muss. Wo die Ausrüstung auf Vordermann gebracht wird. Wo man den Pflichten im Tempel nachgeht, oder einfach mal nur trocken Infos zum nächsten Abenteuer zusammenträgt.

Manchmal ist ein Abend auch einfach nur Routine...
Titel: Re: Benny Vergabe und Spielsteuerung
Beitrag von: Naldantis am 13.01.2011 | 01:59
Die Gruppe "fordern". Wenn man "Angst" um seinen Char hat, hamstert niemand

...Charakterbau dauert 5 Minuten, Abenteuer sind meist One-Shots, oft an einem Abend durch, wenn mal zwei Abenteuer mit denselben Chars gespielt werden, ist das chon eine Kampagne...
...wo ist da die Motivation, dem Char zuliebe NICHT zu hamstern?

Aber auch umgekehrt: gerade wenn man noch Gefahren erwartet, gibt man die Bennies nicht aus, sondern hält sie für Überlebenswürfe (Soaks, etc.) zurück.
Titel: Re: Benny Vergabe und Spielsteuerung
Beitrag von: Kardohan am 13.01.2011 | 05:59
...Charakterbau dauert 5 Minuten, Abenteuer sind meist One-Shots, oft an einem Abend durch, wenn mal zwei Abenteuer mit denselben Chars gespielt werden, ist das chon eine Kampagne...
...wo ist da die Motivation, dem Char zuliebe NICHT zu hamstern?

Aber auch umgekehrt: gerade wenn man noch Gefahren erwartet, gibt man die Bennies nicht aus, sondern hält sie für Überlebenswürfe (Soaks, etc.) zurück.

Seltsame Argumentation, denn gerade wenn ich den Charakter nur höchstens 1-2 Abende lang spiele, lasse ich doch die Sau raus. Man hat KEINERLEI Veranlassung überhaupt zu hamstern, da man Bennies nicht in den nächsten Spieleabend und damit neuen Charakter mitnimmt, und die Bennie-zu-XP-Regel offiziell auch nicht mehr gilt.
Titel: Re: Benny Vergabe und Spielsteuerung
Beitrag von: Yehodan ben Dracon am 13.01.2011 | 07:48
Dass Spieler ein, zwei Bennies für künftige Soaks und Incap.-Würfe "aufsparen" kommt durchaus vor, aber dann müssen sie sich Bennies erspielen, damit der Char mal irgendwas reißen kann.

Von Ausnahmen wie Charisma +6 mal abgesehen, benötigt man nämlich Bennies, um bei fürs Abenteuer wichtigen Würfen auch erfolgreich zu sein. Bei W8+W6 z.B. ist ein Mindestwurf von 4 doch gar nicht sooo einfach zu erreichen.

Bennies horten kann nur derjenige, der wirklich Würfelglück hat. Dem sei es eben auch gegönnt.
Titel: Re: Benny Vergabe und Spielsteuerung
Beitrag von: Kardohan am 13.01.2011 | 08:31
Von Ausnahmen wie Charisma +6 mal abgesehen, benötigt man nämlich Bennies, um bei fürs Abenteuer wichtigen Würfen auch erfolgreich zu sein. Bei W8+W6 z.B. ist ein Mindestwurf von 4 doch gar nicht sooo einfach zu erreichen.

Ich finde 57% Erfolg und 25% Erhöhung ist imA schon eine "gute" Chance.
Titel: Re: Benny Vergabe und Spielsteuerung
Beitrag von: Yehodan ben Dracon am 13.01.2011 | 08:43
Ach, Kardohan. Ich wollte damit doch nur aussagen, dass die Bennies in die Erfolgswahrscheinlichkeit auch mit eingerechnet sind und nicht meckern, dass die Wahrscheinlichkeit zu niedrig ist. Das gilt schon eher für meine Statisten-NSC.  :(

Man braucht Bennies, um eben die wichtigen Proben nicht zu versemmeln. Deswegen ist ein Horten eigentlich unwahrscheinlich. Es sei denn, die Spieler sind nicht hinreichend gefordert durch Würfelwürfe, die auch wirkliche Konsequenzen haben!
Titel: Re: Benny Vergabe und Spielsteuerung
Beitrag von: Kardohan am 13.01.2011 | 08:57
Und ich wollte damit ausdrücken, dass man ab einem gewissen Erfahrungslevel kaum noch Bennies braucht, um eben die wichtigen Proben nicht zu versemmeln.

Es besteht also kaum einen Grund Bennies zur Wurfwiderholung in größeren Mengen zu horten, wenn die Fertigkeiten w8, w10 oder w12 erreicht haben.
Titel: Re: Benny Vergabe und Spielsteuerung
Beitrag von: Yehodan ben Dracon am 13.01.2011 | 09:07
Es besteht also kaum einen Grund Bennies zur Wurfwiderholung in größeren Mengen zu horten, wenn die Fertigkeiten w8, w10 oder w12 erreicht haben. die Charaktere entsprechende Talente erworben haben

So würde m.E. eher ein Schuh draus. Aber klar: Je erfahrener die Charaktere, desto mehr Bennies bleiben über. Da aber meist auch die Schwierigkeiten steigen (nicht nur die Felsklippe erklimmen, sondern das einhändig mit angreifenden Flugsauriern) dürfte sich das auch ein wenig ausgleichen. Der Held zeichnet sich ja nicht durch das Bewältigen des Alltags aus, sondern durch den Erfolg in ausweglosen Situationen.
Titel: Re: Benny Vergabe und Spielsteuerung
Beitrag von: Sphärenwanderer am 13.01.2011 | 10:34
Zitat
Dann ist es eben so. Auf Krampf Bennies anzuspielen ist da noch blöder.

Manchmal hat man so einem Abend, wo alle zwar gut spielen, aber es eher um Banales oder Furztrockenes geht, was halt erledigt werden muss. Wo man etwa die Schätze der letzten Abenteuer verteilen und evtl. verticken muss. Wo die Ausrüstung auf Vordermann gebracht wird. Wo man den Pflichten im Tempel nachgeht, oder einfach mal nur trocken Infos zum nächsten Abenteuer zusammenträgt.

Manchmal ist ein Abend auch einfach nur Routine...
Es war ein Abend, der aus viel Kampf bestand. Dass Bennies gefehlt haben, hat man wohl daran gemerkt, dass gleich 2 Charaktere an dem Abend gestorben sind und sie nur haarscharf an einem TPK vorbei geschrammt sind. Es kamen nur leider sehr wenige gute Aktionen. Kaum tolle Ideen, wenig Charakterspiel, dennoch große Gefahr für die Charaktere, zu sterben.
Titel: Re: Benny Vergabe und Spielsteuerung
Beitrag von: Yehodan ben Dracon am 13.01.2011 | 10:43
Also in solchen Situationen ist es natürlich kritisch. Die Spieler könnten ja einwenden, dass es im Kampf ja nicht so viele Gelegenheiten gäbe, seinen Charakter so super zu spielen, dass es Bennies regnet.

War es denn so gar nicht möglich, wegen der besonderen "Heldenhaftigkeit" oder dem "Durchhaltevermögen" einen Bennie springen zu lassen? Keine Szenen, wie sich die Chars erschöpft an einen Baum lehnen und sowas sagen wie: " Erinnert mich daran, dass ich meinen nächsten Urlaub am See mit Angeln verbinge!"
Titel: Re: Benny Vergabe und Spielsteuerung
Beitrag von: Sphärenwanderer am 13.01.2011 | 10:52
Etwa die zweite Hälfte des Abends, die auch besonders kritisch wurde, bestand aus einem Dungeon, der komplett mit Figuren bespielt wurde. Leider scheinen die Spieler - trotz Animation dazu, ihre Aktionen zu beschreiben und sich nicht nur auf regeltechnisches Spiel zu beschränken - sobald die Figuren ausgepackt werden, auf Kampfmodus zu schalten. Von da an wird nur noch zwischen den Spielern geredet, die Charaktere werden zu Spielfiguren. Und leider stellen sie sich noch nichtmal in der Taktik besonders klug an, sodass dafür auch seltenst Bennies herausgegeben werden können.

Das heißt also: Viele Kämpfe = wenig Bennies.  :q

Liegt vielleicht an der Kombination "neue Spielwelt, wenig Zeit zur Beschäftigung damit und Brettspielhaltung im Kampf durch Figuren", was aber nichts an der Problematik ändert.  :-\
Titel: Re: Benny Vergabe und Spielsteuerung
Beitrag von: Zwart am 13.01.2011 | 11:01
Ist das denn überhaupt ein Problem? Haben Deine Spieler so keinen Spaß?

Ich bin ja auch ziemlich knauserig mit Bennies. Mehr als einen oder zwei Bennies pro Spieler verteile ich nie. Oft erhalten die Spieler gar keine Bennies.

Und wenn es dann, mit nur noch einem Bennie, ins Kampfgetümmel oder eine andere gefährliche Situation geht, wird es als spannend und spaßig empfunden.

Aber wenn Deine Spieler kein Interesse daran haben ihre Charaktere beim "Figürchen schubsen" auszuspielen, dann verteile dann einfach Bennies nach jeder erfolgreich bestandenen Begegnung. Anscheinend möchten die das ja so.
Titel: Re: Benny Vergabe und Spielsteuerung
Beitrag von: Kardohan am 13.01.2011 | 11:46
Etwa die zweite Hälfte des Abends, die auch besonders kritisch wurde, bestand aus einem Dungeon, der komplett mit Figuren bespielt wurde. Leider scheinen die Spieler - trotz Animation dazu, ihre Aktionen zu beschreiben und sich nicht nur auf regeltechnisches Spiel zu beschränken - sobald die Figuren ausgepackt werden, auf Kampfmodus zu schalten. Von da an wird nur noch zwischen den Spielern geredet, die Charaktere werden zu Spielfiguren. Und leider stellen sie sich noch nichtmal in der Taktik besonders klug an, sodass dafür auch seltenst Bennies herausgegeben werden können.

Das heißt also: Viele Kämpfe = wenig Bennies.  :q

Liegt vielleicht an der Kombination "neue Spielwelt, wenig Zeit zur Beschäftigung damit und Brettspielhaltung im Kampf durch Figuren", was aber nichts an der Problematik ändert.  :-\

Viele Kämpfe = Wenig Bennies?
Würde ich nicht so unterschreiben!

In Kämpfen mit aufregenden Aktionen vergebe ich etwa nen Bennie.

Für das "nachteilige" Anspielen der Handicaps gibt es einen Bennie.

Also selbst wenn die Spieler bei Kämpfen "gedanklich" in den Brettspielmodus wechseln, können sie immer noch Bennies erspielen.

Und wenn nur einer mal "einen guten Tag" hat, kannst du ihn dann mit Extra-Bennies belohnen. So bekommt eigentlich jeden rum, bis auf vielleicht die Sturköpfe.
Titel: Re: Benny Vergabe und Spielsteuerung
Beitrag von: Pyromancer am 13.01.2011 | 11:50
Das heißt also: Viele Kämpfe = wenig Bennies.  :q

Heldenhaft, übermütig, loyal, feige, blutrünstig, fies, Ehrenkodex, ..., das sind alles Handicaps, die meiner Erfahrung nach gerade in Kämpfen sehr einfach ausgespielt werden können und demzufolge auch gerne ausgespielt werden.
Titel: Re: Benny Vergabe und Spielsteuerung
Beitrag von: Naldantis am 17.01.2011 | 12:20
Seltsame Argumentation, denn gerade wenn ich den Charakter nur höchstens 1-2 Abende lang spiele, lasse ich doch die Sau raus. Man hat KEINERLEI Veranlassung überhaupt zu hamstern, da man Bennies nicht in den nächsten Spieleabend und damit neuen Charakter mitnimmt, und die Bennie-zu-XP-Regel offiziell auch nicht mehr gilt.

Sorry, stimmt ja.
Es ging mir um den Punkt, daß Druckerhöhung Bennievergabe antreibt.

Hänge ich an meinem Char, dann gebe ich erst recht keine Bennies aus, um im Notfall Schaden soaken und Überlebenswürfe zu schaffen.

Und hänge ich nicht dran, dann greift das ganze eh nicht (weil ich z.B. weiß, daß ich am Ende des Abends eh einen neuen Char für das neue Setting benötige), hat also gar keinen Einfluß auf denn Benniefluß.
 
Aber egal, das Thema ist ja eh schon weiter...
Titel: Re: Benny Vergabe und Spielsteuerung
Beitrag von: Zoidberg am 17.01.2011 | 16:14
Etwa die zweite Hälfte des Abends, die auch besonders kritisch wurde, bestand aus einem Dungeon, der komplett mit Figuren bespielt wurde. Leider scheinen die Spieler - trotz Animation dazu, ihre Aktionen zu beschreiben und sich nicht nur auf regeltechnisches Spiel zu beschränken - sobald die Figuren ausgepackt werden, auf Kampfmodus zu schalten. Von da an wird nur noch zwischen den Spielern geredet, die Charaktere werden zu Spielfiguren. Und leider stellen sie sich noch nichtmal in der Taktik besonders klug an, sodass dafür auch seltenst Bennies herausgegeben werden können.

Das heißt also: Viele Kämpfe = wenig Bennies.  :q

Liegt vielleicht an der Kombination "neue Spielwelt, wenig Zeit zur Beschäftigung damit und Brettspielhaltung im Kampf durch Figuren", was aber nichts an der Problematik ändert.  :-\

Wenn die Spieler zuwenig während des Kampfes rollenspielen und das ganze nur mehr technisch betrachten, so mußt Du als SL sie ermutigen dies zu ändern. Einfach mal drauf hinweisen und als SL nicht immer alles was die Spieler so treiben hinnehmen ist die Devise. Du könntest auch mit gutem Beispiel vorangehen und selbst alles beinhart während des Kampfes in Rolle spielen (volles Acting, kein spielfremdes Gechatter, einfach so wie es sich gehört)

In unseren Runden ist Rollenspiel während des Kampfes standard, allerdings kenne ich auch solche von Dir angesprochenen Fremdrunden, die offensichtlich das Brettspiel-Element von SW als Entschuldigung dafür hernehmen, nicht mehr rollenzuspielen zu müssen. Und wenn das dann zu Frust führt dann ist natürlich das Spiel schuld oder die Spielleiterin oder eben jeder andere außer einem selbst. Aber im Prinzip ist das Rollenspiel während eines typischen SW Kampfes mit Minis auch vom Durchschnittstalent erlernbar. Der Spieler muß es nur wollen oder er muß auch wenn es nötig ist auch öfters vom SL (also von Dir) ans Rollenspiel erinnert werden.
Titel: Re: Benny Vergabe und Spielsteuerung
Beitrag von: ComStar am 18.01.2011 | 07:38
...Charakterbau dauert 5 Minuten, Abenteuer sind meist One-Shots, oft an einem Abend durch, wenn mal zwei Abenteuer mit denselben Chars gespielt werden, ist das chon eine Kampagne...
...wo ist da die Motivation, dem Char zuliebe NICHT zu hamstern?

Sorry, ich weiss ja nicht, wie ihr so SW Spielt, aber ich für meinen Teil hänge genauso an meinen Chars, wie in jedem anderen System. Kann da echt keinen signifikanten Unterschied feststellen. Für mich sind das keine wegwerf Charaktere von nem Abreissblock...
Und das mit dem "meist One-Shots" kann ich so auch nicht unterschreiben.

Zitat
Aber auch umgekehrt: gerade wenn man noch Gefahren erwartet, gibt man die Bennies nicht aus, sondern hält sie für Überlebenswürfe (Soaks, etc.) zurück.

Darum schrieb ich ja: "...sie fordern". Das sind dann die erwarteten Gefahren, in denen man die Bennies dann ausgibt.

[...]
Es ging mir um den Punkt, daß Druckerhöhung Bennievergabe antreibt.

Hänge ich an meinem Char, dann gebe ich erst recht keine Bennies aus, um im Notfall Schaden soaken und Überlebenswürfe zu schaffen.
Siehe oben.

Zitat
Und hänge ich nicht dran, dann greift das ganze eh nicht (weil ich z.B. weiß, daß ich am Ende des Abends eh einen neuen Char für das neue Setting benötige), hat also gar keinen Einfluß auf denn Benniefluß.

[...]

Mal ne andere Frage: Was bringt es dir denn dann Bennies zu horten?
 
Titel: Re: Benny Vergabe und Spielsteuerung
Beitrag von: Kardohan am 18.01.2011 | 08:45
Sorry, ich weiss ja nicht, wie ihr so SW Spielt, aber ich für meinen Teil hänge genauso an meinen Chars, wie in jedem anderen System. Kann da echt keinen signifikanten Unterschied feststellen. Für mich sind das keine wegwerf Charaktere von nem Abreissblock...
Und das mit dem "meist One-Shots" kann ich so auch nicht unterschreiben.

Sag nicht, daß du an einem One-Shot-Charakter genauso hängst, wie an einem in einer Kampagne.

In meinen Runden kann ich allerdings auch keinen wirklichen Unterschied erkennen, da bei mir eben keine "Horter" am Tisch sitzen. Das an manchen (flauen) Abenden mal mehr Bennies auf dem Tisch liegen bleiben, ist ja ein anderes Thema...

Titel: Re: Benny Vergabe und Spielsteuerung
Beitrag von: ComStar am 18.01.2011 | 09:10
Sag nicht, daß du an einem One-Shot-Charakter genauso hängst, wie an einem in einer Kampagne.
[...]

Naja, da ich keine flachen One-Shot-Charaktere baue... doch tue ich.

Wenn wir ein neues System oder besser Setting anspielen, bau ich einen Charakter, wie ich ihn in einer längeren Kampagne bauen würde. Wenn das System/Setting dann doch nicht rockt und es bei nem One-Shot bleibt, so what... Wenn es aber rockt und wir dann länger dabei bleiben spiele ich oft den Char aus der ersten Runde genau so weiter... Zuletzt so passiert bei Scion, wo ich meinen Char inzwischen seit gut 4 Jahren spiele...
Charaktere aus (bisherigen) One-Shot runden (z.B. Necessary Evil) würde ich (meist) genau so weiterspielen (wollen).

Aber mir ging es eigentlich auch nicht um One-Shot vs Kampagnen Charaktere, sondern darum, dass die schnelle Charerstellung von SW meiner Erfahrung nacht nicht dazu führt, dass man weniger an Charakteren hängt, wie es hier angedeutet wurde.
Titel: Re: Benny Vergabe und Spielsteuerung
Beitrag von: Nukleon am 18.01.2011 | 11:26
ich hänge eher weniger an meinen Charakteren, sondern eher an den Szenen die man damit bespielen kann.

Gerade bei savage Worlds setze ich oft alles auf eine Karte um meinen Charakter scheinen zu lassen. Dank Bennies ist ja die Wahrscheinlichkeit auf Erfolg recht hoch. Und wenn man danach glorreich untergeht dann ist mir das auch recht.

Savage Worlds kommt mit seinem System meiner "furiosen" Spielweise sehr entgegen. Vielleicht leide ich aber auch an Charakter-ADS :-)

EDIT: OnTopic: Ich versuche auch immer Bennies durch Melken von Nachteilen zu erhalten und gebe sie aber auch gerne für Würfelwiederholungen aus, die mir wichtig sind. Als Spielleiter belohne ich sowohl InGame Stunts und coole Aktionen als auch Aktionen die für Gelächter am Spieltisch sorgen.