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Medien & Phantastik => Sehen, Lesen, Hören => Sehen => Thema gestartet von: Jed Clayton am 1.11.2010 | 17:57
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Ich denke gerade darüber nach, ob ich mir heute Abend noch im Kino in meiner Stadt "Wir sind die Nacht" ansehen sollte oder nicht. Das ist dieser deutsche Vampirfilm mit den weiblichen Party-Vampiren in coolen Berliner Szenediskos. Ansonsten weiß ich noch nichts darüber, außer eben dem Trailer und der offiziellen Werbung.
Zurzeit bin ich nicht gerade ein großer Vampir-Fan. Das Thema hängt mir irgendwie zum Hals raus und letzten Freitag beim Rollenspiel hat mich wieder ein neuer Spieler etwas damit genervt, dass er ausschließlich an Vampiren als Charakteren interessiert war. Halloween ist nun auch wieder vorbei, und zu allem Überfluss habe ich vorgestern erst Let the Right One In auf DVD gesehen. An den Film kommt so schnell nichts 'ran. Aber vielleicht lerne ich ja noch 'was dazu.
Mich hat nur etwas gewundert, dass bisher über Wir sind die Nacht nichts im Forum - in dieser Rubrik (?) - stand. Hat ihn denn schon jemand von euch gesehen?
Ich möchte wetten, dass ihn schon der eine oder andere gesehen hat. Falls ihr mir irgendwie dazu raten oder davon abraten könntet, würdet ihr mir diese Entscheidung für heute Abend (19:40 Uhr in meinem Kino) etwas leichter machen.
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Keine Ahnung, ob der was taugt. Gibt momentan einfach zuviel Vampir-Scheiss (True Blood reicht mir völlig :D )
Hier ist ein TP Artikel: http://www.heise.de/tp/blogs/6/148647
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Danke für den Link, Elden.
Für heute Abend verzichte ich wohl. Das hat aber gar nicht mal viel mit der Qualität des Films zu tun. Ich fühle mich immer noch nicht ganz fit, habe zurzeit einen sehr empfindlichen Magen. Außerdem muss ich noch Abendessen machen, dann morgen früh raus, usw.
Außerdem habe ich gerade gemerkt, dass ich einen bestimmten neuen Film seit dem 10.10. hier liegen habe und diese DVD noch immer nicht angesehen habe. Schau' ich doch lieber den an. ;)
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Das ist, glaube ich, auch besser. Diese deutschen Kopien von erfolgreichen amerikanischen Filmen waren eigentlich immer katastrophal...
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Das ist, glaube ich, auch besser. Diese deutschen Kopien von erfolgreichen amerikanischen Filmen waren eigentlich immer katastrophal...
Ist denn Wir sind die Nacht ein Remake eines amerikanischen Films, oder nur irgendwie etwas, das auf einen amerikanischen Trend aufspringt? Der Verleih promotet den Streifen jedenfalls als großes deutsches Original und als tolle Regieleistung.
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Es ist kein Remake, springt aber doch sehr offensichtlich auf den Vampirzug auf... und diese deutschen "Blockbuster" sind immer zum Schreien schlecht.
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@Ranor: Nach allem Blödsinn, den ich vom deutschen Film in den letzten zwanzig Jahren mitbekommen habe, bin ich sehr geneigt, dir beizupflichten.
Gab es da denn überhaupt je einen guten deutschen Film? Im Mainstream sicherlich nicht.
Und wenn ein Filmverleih schon im Vorfeld einen Film "Blockbuster" nennt, ohne dass es dafür irgendeine Rechtfertigung gibt, ist mir das auch schon sehr suspekt.
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Freunde von mir haben den Film schon gesehen und waren doch sehr angetan von ihm. Und es sind durchaus kritische Cineasten.
Und der Film ist jedenfalls kein Teenievampirfilm, sondern ein eigenständiger Film.
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Die Kritiken sind durchwachsen und ich ahne auch schon was einen erwartet, da der Regisseur das Drehbuch wohl eher im Fahrwasser von 'Interview mit einem Vampir' als von 'Twilight' verfasst hat. Da mich aber einige der Schauspielerinnen interessieren und es in Deutschland sonst praktisch kein Genre-Kino gibt, das man unterstützen kann, werde ich wahrscheinlich am billigen Dienstag reingehen.
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Habe jetzt auch sehr positives über den Film gehört. Er ist wohl schon sehr eigenständig, würde gerade Berlin sehr interessant zeigen und wäre ein ebenbürtiger Film in Hinblick auf die amerikanische Konkurrenz.
... und es in Deutschland sonst praktisch kein Genre-Kino gibt, das man unterstützen kann,...
Das dachte ich mir auch, als ich den, übrigens sehr gut aussehenden, Trailer zu "Die kommenden Tage" sah.
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und es in Deutschland sonst praktisch kein Genre-Kino gibt, das man unterstützen kann
oder unterstützen sollte...
Ganz ehrlich, der Trailer ist furchtbar und der Trackrecord an dt. Fantasyfilmen spricht einfach eine deutliche Sprache - da helfen auch die Schauspielerinnen nicht mehr - die sieht man eh´ in jedem anderen dt. Kinofilm. Deutsche Fiction im TV oder Kino ist einfach meistens nicht zum aushalten.
Leicht OT: "Kreutzer", der Krimi mit C. M. Herbst gestern auf Pro Sieben, war wieder ein typisches Beispiel: Das Drehbuch war gar nicht ganz verkehrt, doch die furchtbar hölzernen Schauspieler (bis auf Herbst) haben den Film tief nach unten gezogen. Mal ganz davon abgesehen das die Optik Kreisklassenniveau war...
Das dachte ich mir auch, als ich den, übrigens sehr gut aussehenden, Trailer zu "Die kommenden Tage" sah.
Der sah tatsächlich nicht völlig daneben aus, lässt aber schon wieder vermuten in welche Richtung der Film geht: Belehrungskino, was anderes können wir nämlich (meist) nicht.
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Kreutzer habe ich an mir vorbei ziehen lassen. Dafür habe ich neulich alle Folgen von "Alles außer Mord" gekauft. Die ja sehr gut zeigen, das Pro7 sehr wohl gute und lustige Krimis kann, wenn sie wollen.
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Die Kritiken sind durchwachsen und ich ahne auch schon was einen erwartet, da der Regisseur das Drehbuch wohl eher im Fahrwasser von 'Interview mit einem Vampir' als von 'Twilight' verfasst hat.
Da Interview mit einem Vampir lange her ist faende ich das nicht mal schlecht ^^
Da mich aber einige der Schauspielerinnen interessieren und es in Deutschland sonst praktisch kein Genre-Kino gibt, das man unterstützen kann, werde ich wahrscheinlich am billigen Dienstag reingehen.
Ich hoffe ja noch das es der Film nach Belgien schafft (mit Untertiteln).
"Maria, ihm schmeckt's nicht!" schaffte es leider nicht >.> (Dafuer Wicki und fast alle WW2 Dramen)
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Also der Trailer auf youtube hat mich jetzt nicht so verlockt... (Sex & the City-Verschnitt?)
Schau ich mir mal das Settagebuch an...
http://www.youtube.com/watch?v=K08OZmvd-1Q
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"Maria, ihm schmeckt's nicht!" schaffte es leider nicht >.>
Ulmen geht immer :d
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Ich hätte es mir bielleicht sogar angeschaut, hätten sie nicht (Vorsicht: Wortspiel!) derart ausgelutschte, blasse und blutleere
Schauspielerinnen in den Hauptrollen besetzt.
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@ alexandro: Wen hätten sie denn stattdessen als Besetzung nehmen sollen? Bei einigermaßen talentierten Nachwuchsschauspielerinnen von 'ausgelutscht' zu sprechen, erscheint mir nicht gerade verhältnismäßig.
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Dreißigsomethings mit einer mehr als 10 Jahre langen Karriere (darunter jeweils mindestens 3 verschiedene deutsche "Blockbuster") als "Nachwuchs" zu bezeichnen halte ich für noch weniger verhältnismäßig. ;)
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Dreißigsomethings mit einer mehr als 10 Jahre langen Karriere (darunter jeweils mindestens 3 verschiedene deutsche "Blockbuster") als "Nachwuchs" zu bezeichnen halte ich für noch weniger verhältnismäßig. ;)
Bis auf Nina Hoss sind die zwar alle erst Ende Mitte/Ende 20, aber als Nachwuchsschauspielerinnen würde ich die auch trotzdem nicht mehr bezeichnen...
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Ist ja gut. Nina Hoss habe ich mit meiner Aussage nicht gemeint, und die anderen habe ich tatsächlich noch für jünger gehalten.
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Dank dieses ganzen "Twilight"-Gedöns und Kuschelvampir-Hypes weiß ich schon längst selbst nicht mehr, was für mich eigentlich einen guten Vampirfilm ausmacht. Aber ich möchte behaupten, mir hat "Wir sind die Nacht" gefallen.
Der Blutgehalt war hoch, statt Enthaltsamkeit und Kuschelei wurden einem Exzesse und Ausschweifungen geboten und im Sonnenlicht wurde nicht geglitzert sondern theatralisch gebrannt. Insgesamt wurde in diesem Film das Thema Vampirismus erfreulich ernst genommen.
Vielerorts schien sich der Film in seiner Inszenierung etwas an "Blade" orientiert zu haben, gerade bei den Darstellungen der Technopartys oder der Prügeleien.
Lediglich die Besetzung der männliche Hauptrolle fand ich nervig, das war so'ne Michbubi-Visage. Die etwas präsenteren weiblichen Hauptrollen dagegen waren da schon etwas besser gelungen.
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Wie waren denn die Produktionswerte?
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Wie waren denn die Produktionswerte?
Meinst du damit die Ausstattung und den generellen Look des Films?
Was das anging, konnte der Streifen schon mit den gängigen Werken aus Hollywod mithalten. Stellenweise ging der optische Eindruck von "Wir sind die Nacht" in die Richtung von Genre-Vertretern wie "Underworld" und halt "Blade" oder auch von irgendwelchen protzigen Hip Hop Videos (beispielswise fahren die Vampirinnen echt übelst teuer aussehende Schlitten, von denen einige später im Kugelhagel ordentlich zersiebt werden).
Wenn der Film ein schmales Budget gehabt haben sollte, war es ihm zumindest nicht anzusehen oder es wurde geschickt kaschiert.
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Danke, genau das habe ich gemeint.
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Gern geschehen.
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Gerade gesehen und für gut befunden. Angenehm fand ich, dass es sich hier um klassische Vampire handelte und nicht um so einen Weichspüler-Clan, wie die Cullens.
Der Film wirft einige Schlaglichter auf das Berliner Nachtleben, vor dessen Hintergrund sich das ''Leben '' der vier untoten Damen abspielt. Leben bedeutet in dem Fall: shoppen, abfeiern, rumheizen, usw. Grundsätzlich dreht sich der Plot in gewisser Weise um die Tragik der Einsamkeit des Vampirdaseins, denn hier wird keiner gefragt ob er Vampir werden will (wobei es ''er'' eigentlich sowieso nicht mehr gibt), außerdem um wahre und um nicht erwiderte Liebe.
''Wir sind die Nacht'' bewegt sich etwa im Bereich einer gehobenen schwedischen Produktion, wie die Stieg Larsson-Trilogie, was aber für deutsche Verhältnisse schon nicht schlecht ist. Auffällig ist auch die hervorragende Kameraführung und das on location in Berlin gedreht wurde, sorgt ebenfalls für viel Flair.
Es triumphiert jedoch Style over Substance, die Story ist vielleicht ein wenig dünn (allerdings müssen ja auch erstmal die Charaktere eingeführt und die Protagonistin gebissen werden, etc) - reicht aber locker für kurzweilige 96 Minuten -, setzt aber einige neue Akzente in punkto Mythos. Die Spezialeffekte fand ich recht gelungen, und die immer wieder aufkommende Action kann sich auch sehen lassen, hält aber natürlich nicht ganz mit teuren Hollywoodproduktionen mit.
Die Schauspielerinnen hatten sichtlich Spaß an ihren Rollen, außerdem hat der Film einen coolen eigenen Look (so Richtung Werbeästhetik), der sehr passend für die Großstadtvampire ist, und den Soundtrack fand ich schlichtweg genial ausgesucht (den Soundtrack kann ich gar nicht genug loben!).
Fazit: Ein gelungener, moderner, deutscher Vampirfilm (schön gothic), der eigentlich hätte laufen müssen, aber an der Kinokasse kläglich und ungerechterweise scheiterte. Bleibt zu hoffen, dass der Scheibenverkauf besser läuft und sich einige Regisseure dennoch an Gansel ein Beispiel nehmen und mal auf Genrekino machen - dem deutschen Film wird es keinesfalls schaden.