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Medien & Phantastik => Sehen, Lesen, Hören => Sehen => Thema gestartet von: 8t88 am 4.11.2010 | 22:34

Titel: Sucker Punch
Beitrag von: 8t88 am 4.11.2010 | 22:34
Sucker Punch Trailer #2: Dragon, Samurai, Steampunk. Oh my. (http://www.youtube.com/watch?v=PyXzQLvOJnQ&feature=player_embedded)
Titel: Re: Sucker Punch
Beitrag von: Fire am 4.11.2010 | 22:37
sieht großartig aus....OVER THE TOP ist gar kein ausdruck :)
Titel: Re: Sucker Punch
Beitrag von: Robert am 8.11.2010 | 22:11
Komisch, die erste Meinung im b!nachbarten Forum war: vsl. Schlechtester Film 2011

Ich lass mich überraschen, Ersteindrücke: Doppeldecker, Drache, Battlemech, Gun Bunnies und Railgun-Samurai :d
Titel: Re: Sucker Punch
Beitrag von: Vash the stampede am 9.11.2010 | 06:22
Komisch, die erste Meinung im b!nachbarten Forum war: vsl. Schlechtester Film 2011

Ja, nee, is' klar. ::)

Zack Snyder ist sicherlich kein schlechter. Ich finde zudem das der Trailer rockt und freue mich deswegen auch schon auf den Film. Weist der Trailer ja auch einige Parallelen zu Pans Labyrinth auf, was ja schon mal etwas gutes ist. ;)
Titel: Re: Sucker Punch
Beitrag von: Urias am 14.11.2010 | 13:55
Komisch, die erste Meinung im b!nachbarten Forum war: vsl. Schlechtester Film 2011

Das Urteil kam von Tel, das kann man nicht grad als qualifiziert bezeichnen...

Und jo, Zack Synder kann schon was. Ich freu mich drauf, auch wenns absolut nicht meine Schiene is. Irgendwie erinnert mich das anhand des Trailers an Kick-Ass. Kein Plan warum aber is so ein Gefühl
Titel: Re: Sucker Punch
Beitrag von: Robert am 14.11.2010 | 20:57
Der Titel vielleicht?
Die Effekte spielen ganz klar in einer anderen Liga als bei Kick-Ass und es sieht auch um einiges besser aus als die gelegentlich bei SyFy auftauchenden Realverfilmungen von Anime/Mangas.
Mein erster Gedanke, als ich mir eben den Trailer nochmal angesehen habe war: "Skycaptain and the World of Tomorrow" meets "Charlie's Angels"
Titel: Re: Sucker Punch
Beitrag von: Urias am 14.11.2010 | 21:37
Jo an dem könnts liegen!
Titel: Re: Sucker Punch
Beitrag von: Odium am 31.03.2011 | 00:56
So, ich komm gerade aus Sucker Punch und bin begeistert!

Wegen der Geschichte gewinnt der Film zwar keinen Blumentopf, aber die Bilder und die Erzählart fand ich spitze.

Was dem Film ein wenig gefehlt hat waren die coolen Onliner, aber: Samurai mit MIniguns vs. Schulmädchen, Steampunk Reichszombies und BunnieMechas rocken einfach gewaltig!

Ein Film den man sich in jedem Fall im Kino ansehen sollte (und bloss nicht in irgendeiner madig abgefilmten Torrent Version!)

Kriegt von mir 8/10 Samuraischulmädchen!
Titel: Re: Sucker Punch
Beitrag von: Blechpirat am 31.03.2011 | 01:22
Ich hab ihn heute auch gesehen - und es war ein schöner Abend. Aber was ich von dem Film halten soll - ich weiß es nicht. Tolle Bilder, toller Sound, liebevoll gestaltete Szenen, aber langweilige Chars, schlechte Schauspielerinnen und Männer wieder nur Abziehbildchen-Bösewichter.

Die Actionszenen rocken aber ordentlich, er Schnitt ist superb, dafür lohnt es sich ins Kino zu gehen. Auf DVD sollte man sich den Film aber wohl nicht antun.
Titel: Re: Sucker Punch
Beitrag von: Jiba am 1.04.2011 | 08:56
"Sucker Punch" sucks...







...at what I thought it would rock at. And it rocks at what I thought it would suck at.

Als ich gestern aus dem Kino kam, war ich ziemlich perplex. Wie Blechpirat schon sagte: Man weiß nicht so recht, was man von dem Film halten soll. Snyder selbst hat ihn, in der Presse häufig als "Alice im Wunderland mit Maschinengewehren" bezeichnet, aber das wird dem Film nicht vollkommen gerecht (vor allem, wenn man noch die Tim Burton-Murks-Fassung des Stoffes im Kopf hat). Wenn ich ihn so mit Otto-Normal-Popcornkino vergleiche, dann ist "Sucker Punch" tatsächlich erstaunlich komplex: Eine Rahmenhandlung, darin eingebettet eine Binnenhandlung, darin eingebettet eine weitere Binnenhandlung (Schachtelrahmenerzählung)... die Übergänge zwischen erster und zweiter Ebene sind dabei fließend, was eine wirkliche Stärke des Films ist, denn ich weiß nie genau, ob ich im Bordell oder im Irrenhaus bin. Dabei ist aber "Handlung" bereits zuviel gesagt, denn die Story ist eigentlich sehr simpel und wird auch mit dem Handlungsebenenverwirrspiel nicht wirklich kompliziert. Eigentlich verbindet der Film über das bisschen Geschichte auch nur die specialeffectsgeladenen Actionszenen miteinander, aber das so minimalistisch, dass ich es fast mutig finde - die Exposition am Anfang finde ich übrigens eine der besten Stellen im Film, denn die kurzen Bilderfolgen sind sehr einprägsam: Das Nötigste wird unkommentiert einfach gezeigt und der Rest ausgelassen.
Diese Auslassungen, die auch später vorkommen, machen den Film für mich eigentlich interessant. Nicht wegen der Actionszenen, sondern wegen der Rechtfertigung dieser Actionszenen hat er so gerockt! Die Rechtfertigung ist nämlich kaum vorhanden. Und dass Babydolls Fantasiewelten wirklich auch eine kranke Psyche schließen lassen, konnte ich nicht sehen: "Sucker Punch" ist so ein bisschen ein Anti-"Black Swan", weil mir als Zuschauer keine der Figuren in irgendeiner Form irgendwie verrückt vorkam (na gut, die Psychologin so ein bisschen, aber die war ja auch eigentlich eine von den "Guten"). Dass die Figuren allerdings sehr flach waren, stimmt leider - da wäre noch Raum in der Tiefe gewesen, indem man klärt warum wer in der Anstalt ist. Hätte den Film aber vielleicht auch überladen.
Der Schnitt ist wirklich klasse - die Kameraführung wechselt zwischen Actionkinostandart und originell (einige Fahrten sind Wahnsinn). Obwohl die Slow-Motion im Film bei den Actionszenen exessiv eingesetzt wurde, fand ich sie gut eingesetzt, weil sie nicht aus Selbstzweck da war, sondern jeden Schnitt, jeden Schlag in seiner Intensität zeigen. Ich finde aber, dass sich das etwa ab der Hälfte schon so abgetragen hat, dass die Actionszenen so interessant nicht mehr waren (die 2. im 1. Weltkrieg fand ich am besten, die letzte im Zug am schlechtesten - da hätte mehr SciFi reingemusst, finde ich). Vielmehr aufgewühlt hat mich das Ende, das maximal düster ist und, mich sogar ein wenig erdrückt hat, denn hinter der Märchenwelt, wo die Protagonistinnen alles wegholzen ohne schwer zu atmen, steckt eine kalte, brutale Realität. Besonders der ständig angedeutete Missbrauch macht den Film für mich eigentlich sehr schwer und bedrückend - ich würde sogar sagen, dass der weit entfernt von einem Feelgood-Movie ist, obwohl da Schulmädchen auf Samurairoboter losgehen. Der Film war bitter, richtig bitter...
Zu den dämonisierten Männerfiguren: Ja, sie waren Typen, aber für den Film war das nicht schlimm und im Rahmen der Geschichte auch durchaus zu rechtfertigen, denn es ging ja um die Perspektive der Mädels. Der Handlanger des Oberbösen (der Afroamerikaner) hätte meiner Meinung nach noch mehr Screentime kriegen müssen - man hätte ihn gut als unverdorbenes Gegenbild zu seinem Chef aufziehen können. Auch der "Highroller" bot für die Identifikation Potenzial.
Fazit: "Sucker Punch" hat mir wirklich gut gefallen - ist nicht der beste Film der Welt, hat aber visuell einige sehr gute Ideen (die Dampfdeutschen sind exzellent umgesetzt und suchen im Steampunkgenre ihresgleichen). Er schöpft sein Potential nicht voll aus (für reines Actionkino zu bedrückend, für Charakterstudie zu flach), aber er war auf jeden Fall auf dem richtigen Weg. Also: Geht ruhig rein, lohnt sich schon.

Titel: Re: Sucker Punch
Beitrag von: Thot am 1.04.2011 | 23:52
Einfach genial, dieser Film.
Titel: Re: Sucker Punch
Beitrag von: Whisp am 2.04.2011 | 00:42
Ich möchte mich Toth anschließen.

Sehr nett!

Und geiler Sound!
Titel: Re: Sucker Punch
Beitrag von: Bluerps am 2.04.2011 | 04:08
Ich hab ihn gesehen und fand ihn nett. Keine Begeisterungsstürme, aber auch keine verschwendete Zeit.


Bluerps
Titel: Re: Sucker Punch
Beitrag von: Jed Clayton am 2.04.2011 | 18:36
So, ich komm gerade aus Sucker Punch und bin begeistert!

Schön für dich. Ich bin es nicht ...

Zitat
Wegen der Geschichte gewinnt der Film zwar keinen Blumentopf, aber die Bilder und die Erzählart fand ich spitze.

Was dem Film ein wenig gefehlt hat waren die coolen Onliner, aber: Samurai mit MIniguns vs. Schulmädchen, Steampunk Reichszombies und BunnieMechas rocken einfach gewaltig!

Das war aber auch schon das Einzige an dem Film, das ich verhältnismäßig toll und sehenswert fand. Die Erster-Weltkrieg-Sequenz mit den Dampfkraft-Zombies war gerade für uns Rollenspieler interessant, gefolgt von der Samurai-Sequenz mit den Riesenwächtern und der Sequenz "Zweiter Weltkrieg mit Orks und Drachen". Aber die Metaphern waren mMn spätestens ab der zweiten von Babydolls Traumsequenzen so vorhersehbar (die Depesche im 1. Weltkrieg ist die Krankenhauskarte, der Drache ist der Bürgermeister, usw.), dass ich mich überhaupt nicht herausgefordert fühlte. Wenn schon Surrealismus, Drogen- und Psychopathenfantasien in einem Film, dann will ich das Ganze noch viel verwirrender und verschachtelter haben. David Cronenberg meets Tokyo Gore Police meets David Lynch, oder so. Mit anderen Worten: Er war mir noch gar nicht "fucked up" genug, und das will 'was heißen!  ;D Der Film wäre eigentlich besser, wenn ich ihn NICHT auf Anhieb verstehen würde und wenn er zu langen Spekulationen und mehrmaligem Angucken animieren würde. Aber genau das tut er ja gar nicht. Leider! Es ist alles so klar, so linear und so holzhammermäßig erklärt, dass ich ihn gleich verstanden hatte und für mich abhaken konnte. Die völlige Verschmelzung der Realitäts- und Erzählebenen, die ich erwartet hatte, fand gar nicht statt, sondern es wurde sehr scharf und sehr stringent zwischen Ebene A und Ebene B unterschieden. Und die Frauen waren meiner Meinung nach noch nicht mal richtig sexy. Sorry, aber das muss ich sagen. Das ist alles diese neue weichgespülte, biedere PG-13 Las-Vegas-Sex-Appeal-Masche.

Hübsche Gesichter, Cheerleader-Lächeln, Make-up, minimales Popo-Wackeln und ein bisschen Strapse. Aber sonst? Ich habe das Gleiche schon vor Monaten in Burlesque (Cher und Christina Aguilera) gesehen. Zugegebenermaßen soll der (männliche) Zuschauer bei den fünf jungen Frauen aus Sucker Punch ja auch Mitleid empfinden und nicht scharf werden. Insofern geht die Rechnung noch auf.

Na ja, Scott Glenn, der war eben toll... samt allen seinen Sprüchen in den veschiedenen Rollen. Ich sage nur:

"Man sollte nur dann auf dicke Hose machen, wenn man sich hinterher auch traut, sie runterzulassen." :D

Ich hatte Glenns Auftritte übrigens zuerst für posthume Szenen mit David Carradine gehalten, weil Scott Glenn diesem so ähnelte. Das war vielleicht beabsichtigt.

Zitat
Ein Film den man sich in jedem Fall im Kino ansehen sollte (und bloss nicht in irgendeiner madig abgefilmten Torrent Version!)

Das ist allerdings richtig. Allein der bereits oben erwähnten Kamerafahrten und des Sounds wegen. Die Musikuntermalung war stark!

Ich habe meinen Kinobesuch vorgestern, also am Premierentag, zum Glück auch deswegen nicht bereut, weil ich vor Sucker Punch die Trailer für Battle of Los Angeles, Rotkäppchen und der Werwolf, Thor, X-Men First Class (... oder so ähnlich) und Hangover 2 gesehen habe. Mit Thor habe ich mindestens einen starken Film, auf den ich mich aktuell freuen kann.
Titel: Re: Sucker Punch
Beitrag von: Vash the stampede am 2.04.2011 | 20:44
Schöne Bilder, guter Soundtrack, gute Musik und eine Kamerafahrt, die ich beeindruckend fand (Mädchen vor und hinter den Spiegeln im Theater). Ansonsten ein schöner Actionfilm, der mehr hätte sein können, wenn er mehr Humor, skurrile Charaktere und ein besseres Drehbuch gehabt hätte. So ist er in der Tat nur nett, der an der Grenze zu unerträglich taumelt (insbesondere bei den Dialogen).
Titel: Re: Sucker Punch
Beitrag von: Jed Clayton am 2.04.2011 | 21:04
Habt ihr bei Sucker Punch auch bemerkt, wie mindestens zwei der Mädels in der Szene mit dem Fallschirm-Absprung auf den fahrenden Zug genauso landen wie Silk Spectre II in Watchmen? Zack Snyder neigt schon jetzt zum schwelgerischen Selbstzitat.

Ansonsten stimme ich Vash zu und bleibe bei meinem Urteil, dass dieser Film leider bei Weitem nicht das lieferte, was ich mir insgeheim erhofft hatte.

(Dazu muss ich wohl doch wieder japanische Sachen auf DVD und bestimmte Trash-Serien gucken.)
Titel: Re: Sucker Punch
Beitrag von: Odium am 3.04.2011 | 04:01
@Jed:
Ja, mehrmals ansehen gibt der Film wohl echt ned her...

X-Men: Erste Entscheidung ist der deutsche Titel :x
Aber Thor und Rotkäpchen? Bei beiden glaub ich ned das ich die im Kino oder überhaupt sehen will...
Titel: Re: Sucker Punch
Beitrag von: Jed Clayton am 3.04.2011 | 05:01
Insbesondere Rotkäppchen sollte super werden. :D Doch, das denke ich wirklich. Dazu habe ich diese Woche schon den langen Artikel in der Nautilus überflogen.

Thor muss auch sein, weil Marvel und Teil der Avengers.
Titel: Re: Sucker Punch
Beitrag von: Sequenzer am 3.04.2011 | 17:59
Habt ihr bei Sucker Punch auch bemerkt, wie mindestens zwei der Mädels in der Szene mit dem Fallschirm-Absprung auf den fahrenden Zug genauso landen wie Silk Spectre II in Watchmen? Zack Snyder neigt schon jetzt zum schwelgerischen Selbstzitat.

Guck dir mal diverse Animes an da landen die auch immer so ;) und das war noch vor Watchmen ^^ Der ganze Film ist ja offensichtlich auf drauf eine Homage an den ganzen kram was Snyder so alles cool findet der Anime Anteil kann man nicht übersehn genauso wie die ganzen Gamer anteile. Die überzogen Action macht er generell gern... Anspruchsvolles Kino is was anderes, aber in in Tron:Legacy ging auch kein Mensch wegen der Handlung ;)
Titel: Re: Sucker Punch
Beitrag von: Jed Clayton am 4.04.2011 | 00:45
Ja, richtig.

Für anspruchsvolles Kino, so etwas wie französische, italienische und manchmal südamerikanische Filme, gibt es in meiner Stadt ein eigenes Kino. Kunst und Kommerz eben, das sind heute zwei getrennte Welten.

Es ist eben so: Neulich erst habe ich wieder ein Interview mit einer jungen Schriftstellerin in der Nautilus (Abenteuer & Phantastik) gelesen und darin meinte diese Schriftstellerin, in Deutschland gäbe es eben eine immer schärfere Trennung zwischen "Entertainment" und "Literatur" auf dem Buchmarkt. Wer Literatur schreiben will, kann kein Entertainment machen und umgekehrt. Literaturbücher kommen auch nur in eigene spezialisierte Literaturläden, Literatur-Newsletter, Literatur-Magazine und Literatursendungen. Entertainment kommt in den Mainstream. Das ist bei Filmen genauso wie bei Büchern.
Titel: Re: Sucker Punch
Beitrag von: Thot am 4.04.2011 | 05:42
[...]
Für anspruchsvolles Kino, so etwas wie französische, italienische und manchmal südamerikanische Filme, gibt es in meiner Stadt ein eigenes Kino. Kunst und Kommerz eben, das sind heute zwei getrennte Welten.
[...]

Ich muss entschieden widersprechen: Sucker Punch oder Watchmen, das ist Kunst. Große Kunst. Nicht für jeden Geschmack natürlich, aber was ist das schon.

Diese Unterscheidung zwischen "Literatur" (nasal ausgesprochen) und "Unterhaltung", die existiert nur in den Köpfen mancher Menschen. Beispielsweise Goethe und Schiller waren die Zack Snyders und Peter Jacksons ihrer Zeit.
Titel: Re: Sucker Punch
Beitrag von: Jiba am 4.04.2011 | 07:41
Auf jeden Fall +1, Toth. Niemand kann absehen, welche Bücher in 30 Jahren in der Germanistik unter dem Label "Literatur der 0er Jahre" behandelt werden. Ich tippe mal stark auf Sachen wie "Feuchtgebiete", aber vielleicht noch von etwas stärkeren Autoren. Und im umgekehrten Fall hat es der Mainstream oft auch nicht in den Literaturkanon seiner Zeit geschafft (z.B. im Barock gab es Bestsellerromanserien um Familiengeschichten, die ganze Regalwände füllten (sowas wie ein barocker "Denver-Clan"). Ich finde grade, dass man Mainstream und Literatur nur sehr schlecht trennen kann und die Grenzen eher verschwimmen als sich verfestigen... andererseits spricht ja die Fernsehlandschaft eine andere Sprache, weil da Anspruch und Entertainment wirklich strikt getrennt zu sein scheinen.
Titel: Re: Sucker Punch
Beitrag von: knörzbot am 4.04.2011 | 11:44
Diese Unterscheidung zwischen "Literatur" (nasal ausgesprochen) und "Unterhaltung", die existiert nur in den Köpfen mancher Menschen.
Und das besonders bei deutschen Menschen, habe ich den Eindruck.
Titel: Re: Sucker Punch
Beitrag von: Teylen am 4.04.2011 | 11:51
Und das besonders bei deutschen Menschen, habe ich den Eindruck.
Das Wort "Graphic Novel" [damit man nicht mehr "Comic" sagen muss, was so nach Unterhaltung klingt] haben nicht die Deutschen erfunden.
Titel: Re: Sucker Punch
Beitrag von: alexandro am 4.04.2011 | 15:54
Watchmen ist eine Superhelden-Soap. Dass sie hat bessere Schauspieler und teurere Effekte hat kann darüber nicht hinwegtäuschen.
Titel: Re: Sucker Punch
Beitrag von: Thot am 4.04.2011 | 15:59
Jede Soap ist auch Kunst.
Titel: Re: Sucker Punch
Beitrag von: Teylen am 4.04.2011 | 16:04
Watchmen ist eine Superhelden-Soap. Dass sie hat bessere Schauspieler und teurere Effekte hat kann darüber nicht hinwegtäuschen.
Watchmen ist [der Versuch] eine[r] kritische sowie reflektierende Betrachtung des Superhelden Genre.
Sowohl in Hinsicht auf die Entwicklung der Erzaehlweise in Comic Form als auch durch den Bruch mit den Figur Stereotypen um 1986/87.

Es als Soap oder Abenteuer Geschichte zu sehen waere eine recht oberflaechliche Betrachtung.
Titel: Re: Sucker Punch
Beitrag von: alexandro am 4.04.2011 | 16:14
Nur dass die Stereotypen die da gebrochen werden sollten zum Zeitpunkt des Erscheinens des Comics bereits in konventionellen Comics gebrochen waren. Mehrmals. Sogar in dem Mainstream-Publikationen.

Watchmen reflektiert also nicht, sondern schwimmt auf einer Welle der Populärkultur.
Titel: Re: Sucker Punch
Beitrag von: Thot am 4.04.2011 | 16:15
Und deswegen ist Sucker Punch schlecht?  ;D
Titel: Re: Sucker Punch
Beitrag von: Teylen am 4.04.2011 | 16:20
Nur dass die Stereotypen die da gebrochen werden sollten zum Zeitpunkt des Erscheinens des Comics bereits in konventionellen Comics gebrochen waren. Mehrmals. Sogar in dem Mainstream-Publikationen.
Ich habe 1986 noch keine Comics gelesen, aber mir erscheint die Aussage etwas sehr gewagt.
Und es ist ja nicht nur so das der Comic rein mit den Bruch von Stereotypen [als einziges Stilmittel] arbeitet.

Und deswegen ist Sucker Punch schlecht?  ;D
Mal schauen ^^ [wenn ich in's Kino komm]
Titel: Re: Sucker Punch
Beitrag von: Jed Clayton am 4.04.2011 | 17:12

Ich lass mich überraschen, Ersteindrücke: Doppeldecker, Drache, Battlemech, Gun Bunnies und Railgun-Samurai :d

Nun ja, das dachte ich ja zunächst auch. Aber genau diese Dinge sind eben nur Kostümierung, äußerliche Zierde und viel fauler Zauber. Da die Welt mit den Gun Bunnies und Monstern etc. pp. niemals wirklich "real" ist, noch nicht mal als Parallel- oder Alternativwelt (wie Oz, Narnia), hat sie auf die Story auch keinen wirklichen Einfluss. Es ist alles nur Verschleierung oder Sinnbild für andere Dinge, die bei Weitem nicht so spektakulär sind.

Das hat mich bei dem Film am meisten gestört.
Titel: Re: Sucker Punch
Beitrag von: Jed Clayton am 4.04.2011 | 17:21
Das Wort "Graphic Novel" [damit man nicht mehr "Comic" sagen muss, was so nach Unterhaltung klingt] haben nicht die Deutschen erfunden.

Graphic Novels sind aber mittlerweile eine ganz bestimmte Unterform von Comics, kein alternatives Wort. GNs sind in der Regel abgeschlossen und geben sich auch die Aura des Anspruchsvollen und Künstlerischen. Verlage promoten manche Comicbände als "Graphic Novels", um eine erwachsene Klientel anzusprechen, die ansonsten keine typischen Comics lesen würde.

@Thot:
Schöner Einwand, aber ich spreche nicht von Germanistikseminaren oder darüber, wie die Nachwelt unsere Zeit einmal beurteilen wird oder könnte. Ich spreche nur davon, wie die Dinge de facto HEUTE sind. Die Trennung zwischen Kunst und Unterhaltung ist real und hat damit auch einen realen Einfluss auf den Markt.

Jerry Cotton, Maddrax und Geisterjäger John Sinclair schafften es auch nicht zu Reich-Ranicki ins Literarische Quartett.
Titel: Re: Sucker Punch
Beitrag von: Teylen am 4.04.2011 | 18:00
Graphic Novels sind aber mittlerweile eine ganz bestimmte Unterform von Comics, kein alternatives Wort. GNs sind in der Regel abgeschlossen und geben sich auch die Aura des Anspruchsvollen und Künstlerischen. Verlage promoten manche Comicbände als "Graphic Novels", um eine erwachsene Klientel anzusprechen, die ansonsten keine typischen Comics lesen würde.
Jain, bzw. Ja. Graphic Novel wurde urspruenglich eingefuehrt um Comics mit anspruchsvolleren Themen sprachlich ein besseres Etikette zu geben bzw. sie aufzuwerten und wird mittlerweile als Etikett zur Aufwertung genutzt.
Pride and Prejudice and Zombies erschien direkt unter dem Etikette Graphic Novel, anstelle von Comic.
Die Einzelbaende zum Marvel Civil War erschienen iirc zunaechst als normale Comic Hefte, und spaeter in der TB Fassung, also mehrere gesammelt in einem robusteren Einband, mit dem Etikette der Graphic Novel [Ebenso zB die Marvel Zombie Reihe].

Ich muesste nach schauen, denke aber das es sich die Belgier einfach sparen Graphic Novel (oder Comic) auf die Comics drauf zu schreiben [Man findet sie dann normal unter Stripboeken, Stripverhaalen oder halt Comics]. Naja und auch allgemein die Werke nicht so nach Qualitaet / Anspruch sortieren.
Titel: Re: Sucker Punch
Beitrag von: Jiba am 5.04.2011 | 08:18
Ja, der Jed hat da schon recht...

"Pride and Prejudice and Zombies" (den ich btw. als Graphic Novel eher daneben fand) erschien ja deshalb unter dem Label Graphic Novel, um ein erwachsenes Publikum anzusprechen. Selbiges gilt für den "Cash"-Comic, "Persepolis" und die großartigen Manga von Jiro Taniguchi.
Und die Frankobelgier müssen gar nicht Graphic Novel draufschreiben, weil die Akzeptanz von Comics als Literatur in diesen Ländern schon seit den Anfängen vorhanden war.

Dass es aber eine große Trennung zwischen Entertainment und Kunst gibt, würde ich immer noch bestreiten. Es gibt sicherlich Formate, die da Augenwischerei betreiben (z.B. DSDS, was ja effektiv damit arbeitet, dem Publikum die künstlerischen Talente der Kandidaten vorzugaukeln), aber es gibt viel, was mir spontan einfiele, was dieser Trennung nicht unterliegt. Ich nehme nochmal Charlotte Roches "Feuchtgebiete"... ein absoluter Bestseller, weswegen ich davon ausgehe, dass die Lektüre wohl sehr unterhaltsam gewesen ist (Entertainment), zugleich von den Kritikern hochgelobt und verrissen und allgemein kontrovers diskutiert (Kunst). Und das ist nur ein Beispiel: Filme von Tim Burton ziehen auch die Maßen ins Kino und sind mal eher "nur" unterhaltsam ("Alice im Wunderland"), mal mehr künstlerisch anspruchsvoll ("Big Fish"). Dasselbe gilt für Leute wie Quentin Tarantino oder die Coen-Brüder gleich doppelt. Bei Serien ist es genauso - "Lost" z.B. ist schon auch künstlerisch anspruchvoll, und wahrscheinlich sogar "Glee" auch. Und von den Leuten, die begonnen haben, Computer- und Videospiele auf ihren narrativen Anspruch hin zu untersuchen, will ich gar nicht erst anfangen - es sei nur gesagt, dass auch "Little Big Planet" zweifellos digitale Kunst ist.

Entertainment und Kunst haben somit einen Haufen Berührungspunkte. Ich würde sogar sagen, sie kommen ohneeinander inzwischen nicht mehr aus. Denn Kunst ohne Unterhaltungswert wird nicht mehr wahrgenommen, Entertainment ohne Kunst nicht ernstgenommen. Ich finde, dass die Trennung, die hier gemacht wird, gar nicht so ohne weiteres aufrecht zu erhalten ist. Dazu müsste man btw. auch erst einmal "Kunst" und "Entertainment" genau definieren. Dinge wie "Bildungsanspruch" oder sowas, fallen aus beidem irgendwie raus. Unsere Postmoderne Welt zeichnet sich gerade durch die Verschachtelung und Vermischung unterschiedlicher Codes und Zeichensysteme aus... damit auch unterschiedlicher Genres und unterschiedlicher Klientels und unterschiedlicher Ansprüche.

Ich fand "Sucker Punch" so gut, eben weil diese Welt im Kopf von Babydoll nicht real ist, weil sie für alles, was draußen passiert keine direkte (aber schon eine indirekte) Relevanz hat. Das ist nicht so platt, denn das Genre, wo sich Nichtskönner in eine Parallelwelt verirren, wo sie die Überactionhelden sind bedienen "Narnia" und "Harry Potter" schon zureichend. "Sucker Punch" ist eben kein Film wo die sexy Lolitas den bösen Jungs auf die Fresse geben, sondern einer, wo die sexy Lolitas von den bösen Jungs auf die Fresse kriegen! Und Babydolls Welt ist eben die Kompensation dieser Hilflosigkeit, aber eben nicht als Flucht in eine schöne heile Märchenwelt, wie bei vielen anderen Filmen, sondern eben in eine ebenso konfliktgeladene, in der sie und die Mädels die Konflikte aber besiegen können. Das, was "Sucker Punch" zu einem Top-Film fehlt ist meiner Meinung nach nicht die Tatsache, dass die Parallelwelt nicht echt ist (eines der großen Probleme von Burtons "Alice im Wunderland", so als Vergleich, war das Ende: der Film wäre besser gewesen, wenn sie aus dem Wunderland kommt und den nervösen Trottel trotzdem heiratet), sondern, dass ich zu wenig über die Figuren (inklusive Babydoll) erfahre und ihre Rollen in der Parallelwelt nur Platzhalter bleiben. Wenn das da gewesen wäre, hätte "Sucker Punch" möglicherweise in einer Liga mit Terry Gilliams "Tideland" und Tarsem Singhs "The Fall" gespielt (noch so zwei Filme, wo die Parallelwelt als psychologischer Ausdruck der Figuren nicht "real" ist).

Was man mit Sicherheit sagen kann, ist, dass "Sucker Punch" ein Autorenfilm ist und das es Snyder dabei wohl um Hommage und die eigene Filmästhetik gegangen ist, als er ihn schrieb. Das heißt für mich, dass der Film wohl zumindest einen ästhetischen Diskurs aufmacht. Und damit auch gut und gerne als Kunst bezeichnet werden kann, mit allen positiven und negativen Nebenbedeutungen, die man diesem Wort so geben mag.
Titel: Re: Sucker Punch
Beitrag von: alexandro am 5.04.2011 | 10:14
Und deswegen ist Sucker Punch schlecht?  ;D

Nein.
Deswegen ist [EDIT: Watchmen] keine Kunst.
Titel: Re: Sucker Punch
Beitrag von: Thot am 5.04.2011 | 11:02
Hm, das ergibt nur Sinn, wenn Deine Definition von Kunst für mich nutzlos eingeschränkt ist.
Titel: Re: Sucker Punch
Beitrag von: Bluerps am 5.04.2011 | 11:34
Ihr fangt jetzt hier aber keine Diskussion an, was Kunst ist, oder? Ich glaub, dafür ist ein neuer Thread, evtl. in einem anderen Board geeigneter.


Bluerps
Titel: Re: Sucker Punch
Beitrag von: Funktionalist am 5.04.2011 | 12:09
Sucker Punch ist ein schlechter Film. Voll Pathos, der nicht zieht, voller Coolheit, die nicht mitreißt, voller "Kunstschnitte", die nicht zünden und voller Motivationsgeschwafel, das so platt und hohl daherkommt, dass man am liebsten kotzen möchte.

Wer Stephen Lynch liebt, dürfte hier voll auf seine Kosten kommen...Das Brechen der verschiedenen Ebenen, wie die Filmmusik der einen Szene zur ImFilmmusik der nächsten wird etc. wird eifrig genutzt, wirkt aber willkürlich und unbeholfen.

Also, wer die Storys von Stephen Lynchfilmen mag, unglaublich auf (noch nicht einmal) leicht bekleidete Mädels mit Schmollmündern und "harten Sprüchen" steht, bei der "Coolness" aus inglorious Basterds dahinschmilzt und sich alle verfügbaren Motivationscds kauft und dadurch glücklich wird hat mit Suckerpunch seinen Film gefunden...

Ich wüsste nicht, was ich schlechter machen könnte... naja, ein paar Actionszenen sind schon ganz gut, verhindern sie doch ein spontanes Abbrechen des "Filmgenusses" und verlängern so die verlorene Zeit.
Titel: Re: Sucker Punch
Beitrag von: Chaosdada am 5.04.2011 | 12:34
Was für einen Stephen Lynch meinst du? Was soll der gedreht haben? Oder denkst du an David Lynch?
Titel: Re: Sucker Punch
Beitrag von: Teylen am 5.04.2011 | 12:38
Was für einen Stephen Lynch meinst du? Was soll der gedreht haben?
Vielleicht Twin Misery
Der erstaunliche Fall eines Autors der gerettet wird und dann von einem Fan in eine obsessiven Kleingemeinde aufgenommen wird in der es [vielleicht] einen Todesfall gibt.
Titel: Re: Sucker Punch
Beitrag von: Funktionalist am 5.04.2011 | 12:38
Ja, ich meinte David Lynch. Sorry.
Ich denke da an so grandiose Streifen wie Mulholland Drive...  ::) naja ich mag den halt nicht.

Das andere war der Komiker. (Habe heute schon Heinz Erhadt mit nem Politiker verwechselt...)

Titel: Re: Sucker Punch
Beitrag von: Boni am 5.04.2011 | 23:06
Was für ein geiler Film. Allerbestes Männerkino, wobei die Story nichtmal so dünn war, wie ich erwartet hatte. Ich wurde allerbestens unterhalten.
Titel: Re: Sucker Punch
Beitrag von: Pyromancer am 5.04.2011 | 23:44
Ich komme gerade aus dem Kino und fand den Film "so naja". Die Action war nicht sehr mitreißend, die Rahmenhandlungen ein bisschen zu sehr mit dem Holzhammer,
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an sonsten war's ganz nett.
Titel: Re: Sucker Punch
Beitrag von: Red White Dragon am 6.04.2011 | 10:24
Dem Film fehlt eine gewisse Kleinigkeit, um wirklcih gut zu sein. Visuelle Spektakel gibt es momentan eh ausreichend. Es wurde nur ein Character halbwegs vorgestellt, bei den anderen habe ich mich gefragt, ob sie nicht Aspekte der Persönlichkeit von Baby Doll darstellen. Dem war leider nicht so. Die tauchten vorher gar nicht auf, wurden nie gesehen, waren auf einmal da und das wars dann. Bei den Traumsequenzen frage ich mich, welchen Bezug zu Baby Dolls Charcter sie haben.
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Titel: Re: Sucker Punch
Beitrag von: Thot am 6.04.2011 | 11:00
Dem Film fehlt eine gewisse Kleinigkeit, um wirklcih gut zu sein. Visuelle Spektakel gibt es momentan eh ausreichend. Es wurde nur ein Character halbwegs vorgestellt, bei den anderen habe ich mich gefragt, ob sie nicht Aspekte der Persönlichkeit von Baby Doll darstellen. Dem war leider nicht so. Die tauchten vorher gar nicht auf, wurden nie gesehen, waren auf einmal da und das wars dann. Bei den Traumsequenzen frage ich mich, welchen Bezug zu Baby Dolls Charcter sie haben.

Du meinst, zu Sweet Peas Charakter. ;) Und ich denke, dass Blondie, Amber und Rocket eben durchaus Aspekte von deren Persönlichkeit bzw. seelische Traumata repräsentieren. Rocket beispielsweise, also Sweet Peas Schwester, war offenbar gar nicht in der Anstalt, sondern ist wahrscheinlich in "echt" sehr viel früher gestorben... aber Sweet Pea musste deren Tod erst akzeptieren.

Zitat
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Querschläger.
Titel: Re: Sucker Punch
Beitrag von: Pyromancer am 6.04.2011 | 11:15
Ok, ich tat dem Film wohl unrecht, es hat nicht der letzte Zuschauer kapiert, um was es eigentlich geht. ;)
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Titel: Re: Sucker Punch
Beitrag von: Blechpirat am 12.04.2011 | 17:24
Das ganze ist Sweet Peas Geschichte. Das sagt Baby Doll am Ende ja auch explizit. Mir drängte sich diese Sichtweise ab dem Übergang vom Irrenhaus zum Bordell, wo aus Baby Doll unvermittelt Sweet Pea wird, auf. Die anderen Mädchen sind nicht real, sondern Aspekte von Sweet Peas Persönlichkeit. Und die ganze oberste Ebene, die wir im Film zu Gesicht bekommen (Vorgeschichte, Irrenhaus, Flucht in den Sonnenuntergang) ist auch nicht real, sondern genauso Phantasie/Einbildung wie die Bordell-Ebene und die Action-Ebenen. Spätestens beim Busfahrer sollte das klar sein. Na ja, oder auch nicht. So im Rückblick erscheint das alles ein bisschen hanebüchen, während des Filmes ergab das Sinn. ;)

Oh! Der Auslegung zugänglich? Das ist eine (der bekannteren) Kunstdefinitionen...
Titel: Re: Sucker Punch
Beitrag von: Oberkampf am 13.04.2011 | 00:10
Ich werde nie wieder "white rabbit" hören können, ohne an Nazizombies in Gasmasken zu denken.

Titel: Re: Sucker Punch
Beitrag von: Madner Kami am 13.04.2011 | 01:06
Ok, ich tat dem Film wohl unrecht, es hat nicht der letzte Zuschauer kapiert, um was es eigentlich geht. ;)
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Ich denke an der Stelle übersiehst du einen subtilen Plottwist (der wahrscheinlich mal wieder durch beschissene Studiobeschneidung nicht wirklich deutlich wird):
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Fazit: Grandioser Film. Technik, Kamera, Musik, einfach hammerartig.
Titel: Re: Sucker Punch
Beitrag von: Jed Clayton am 13.04.2011 | 01:24
Ich werde nie wieder "white rabbit" hören können, ohne an Nazizombies in Gasmasken zu denken.


Ich denke, das kann ich schon ... in einer Weile. Hoffe ich doch mal. Solange ich mir Sucker Punch nicht mehrmals reinziehe oder jedes Jahr wieder sehen, müsste das gehen.

Bezeichnenderweise waren ja alle Songs in den Actionsequenzen aus den 60ern und Früh-70ern zusammengeklaut. Offenbar ist das die Musikära, aus der sich auch nach über 40 Jahren immer wieder Regisseure bedienen: "White Rabbit" ist im Original von Jefferson Airplane und "Search and Destroy" ist von den Stooges. Den Rest habe ich schon wieder vergessen. Aber das waren auch alles alte Songs mit neuem Kontext.
Titel: Re: Sucker Punch
Beitrag von: Jed Clayton am 13.04.2011 | 02:14
Zu Madner Kamis Spoiler usw.:

Gut, sehr gut sogar. Ich frage mich ja inzwischen tatsächlich, ob der Rezensent unserer Tageszeitung diese Auflösung nicht mitbekommen oder nicht verstanden hat, ob er überhaupt keine Lust hatte, sich damit zu beschäftigen, oder ob er in seiner Rezension nicht unnötig spoilern wollte. In Kinokritiken wird heute nämlich fast überhaupt nie gespoilert. Seine Kritik war wirklich nur ein Verriss im Sinne von "Spektakuläre und brutale Bilder, viel Kampf und Radau, aber letztlich absolut nichts dahinter."

Ich habe bei meinem Kinobesuch vor zwei Wochen auch mitbekommen, wie nach der zweiten Traumszene mehrere männliche Kinozuschauer frustiert und fluchend aus dem Saal gingen und nicht wiederkamen ... ich schätze einfach, dass das welche von der Fraktion waren, die einen Haudrauf-Actionfilm erwartet hatte.
Titel: Re: Sucker Punch
Beitrag von: Madner Kami am 13.04.2011 | 04:23
Zu Madner Kamis Spoiler usw.:

Gut, sehr gut sogar. Ich frage mich ja inzwischen tatsächlich, ob der Rezensent unserer Tageszeitung diese Auflösung nicht mitbekommen oder nicht verstanden hat, ob er überhaupt keine Lust hatte, sich damit zu beschäftigen, oder ob er in seiner Rezension nicht unnötig spoilern wollte. In Kinokritiken wird heute nämlich fast überhaupt nie gespoilert. Seine Kritik war wirklich nur ein Verriss im Sinne von "Spektakuläre und brutale Bilder, viel Kampf und Radau, aber letztlich absolut nichts dahinter."

Ich habe bei meinem Kinobesuch vor zwei Wochen auch mitbekommen, wie nach der zweiten Traumszene mehrere männliche Kinozuschauer frustiert und fluchend aus dem Saal gingen und nicht wiederkamen ... ich schätze einfach, dass das welche von der Fraktion waren, die einen Haudrauf-Actionfilm erwartet hatte.


Hm, Ranor meinte ja schon, dass der Film fast überall gnadenlos verrissen wird. Ich kann mir gut vorstellen, dass die Bildästhetik, Musikwahl, Erzählweise und wahrscheinlich auch die Geschichte nicht jedem wirklich zu sagt.
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Zur Kritik in deiner Tageszeitung kann ich nichts sagen, aber wenn sie ähnlich ausfällt wie die von Destruktiver_Kritik, dann würde ich erstmal davon ausgehen, dass der Kritiker den Film bzw. dessen Handlung wahrscheinlich nicht wirklich verstanden hat.
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Über die Technik (Ästhetik, Musikwahl usw.) kann man, wie bereits mehrfach geschrieben, natürlich streiten und objektive Aussagen dazu kann man schwerlich machen. Modernere Covermusik als Soundtrack, Comicästhetik, Anime-/Mangaanleihen in der Symbolik und die Verwendung der drei großen Grunderzählsettings moderner, nichtrealistischer Belletristik (History&Fantasy, Steampunk und SciFi-/Cyberwelten) für die Actionsequenzen. Man muss es halt mögen, aber das ist halt die Frage: Da Vinci, Picasso oder Tag an der Hauswand? Da hat halt jeder seiner Vorzüge.
Sollte Ranor Recht haben und das Studio hat nochmal dran rumgedocktort, wird dabei einiges was ich für relevant halten würde unter den Tisch gefallen sein. Zum Beispiel denke ich, dass zumindest Teile ihrer Tänze eigentlich gezeigt werden sollten, die Sprengung ihres Hauses fehlt ganz offensichtlich (Elektrofunken und Gasleck...)
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Übrigens, bezüglich eines früheren Posts von dir: Bei dem Kerl musste ich auch sofort und unwillkürlich an Carradine denken.
Titel: Re: Sucker Punch
Beitrag von: Ranor am 13.04.2011 | 09:38
Mir erschließt sich zum Beispiel der Sprung in die jeweilige "Zeitepoche" der Traumsequenzen nicht so wirklich, weil ich zwischen Baby Doll und den jeweiligen Settings keinerlei Verbindung feststellen kann.
Ich habe das einfach ohne Spoilertag zitiert, da die Info über die Traumsequenzen wirklich überall zu finden ist. Zum Thema: Da gibt es imo auch keine Verbindung. Snyder hat in die Actionszenen einfach all das reingepackt was seiner Meinung nach dem gängigen "darauf steht der männliche Geek"-Klischee entspricht. Und damit auch Sachen die ihm selbst höchstwahrscheinlich sehr gut gefallen. Da kann man sicherlich noch viel dran heruminterpretieren (was ja viele Rezensionen auch machen: Genderblah hier, Girlpowerblah dort), für mich greift das meiste davon aber nicht wirklich.

Ansonsten: Sucker Punch macht es einem schon extrem einfach den Film so richtig scheiße zu finden, denn Optik, Dialoge, Handlung und Musikeinsatz driften konstant an der Schwelle zu "unfassbar mies". Ich mochte den Streifen auch, allerdings muss sich Snyder nicht wundern das allerorten von einem der schlechtesten Filme der letzten Jahre gesprochen wird.
Titel: Re: Sucker Punch
Beitrag von: Ranor am 13.04.2011 | 09:40
Und noch was:

Sollte Ranor Recht haben und das Studio hat nochmal dran rumgedocktort, wird dabei einiges was ich für relevant halten würde unter den Tisch gefallen sein.
Hier (http://www.schnittberichte.com/news.php?ID=2621) gibt es, wie immer, näheres dazu. Für die Klickfaulen ein kleines Zitat: "Ganze 7 Male musste Sucker Punch der MPAA vorgelegt werden. Laut Zack Snyder mussten ca. 18 Minuten nur an Actionszenen entfernt werden, um das angestrebte Rating zu bekommen."
Titel: Re: Sucker Punch
Beitrag von: Oberkampf am 13.04.2011 | 14:15
Ich denke, das kann ich schon ... in einer Weile. Hoffe ich doch mal. Solange ich mir Sucker Punch nicht mehrmals reinziehe oder jedes Jahr wieder sehen, müsste das gehen.

Hoffentlich - hab gestern noch ewig an youtube gesessen, um es zu üben ;)

Bezeichnenderweise waren ja alle Songs in den Actionsequenzen aus den 60ern und Früh-70ern zusammengeklaut. Offenbar ist das die Musikära, aus der sich auch nach über 40 Jahren immer wieder Regisseure bedienen: "White Rabbit" ist im Original von Jefferson Airplane und "Search and Destroy" ist von den Stooges. Den Rest habe ich schon wieder vergessen. Aber das waren auch alles alte Songs mit neuem Kontext.


Eins war von Björk, "Army of me", und "Sweet dreams" war 80er (Eurythmics, glaub ich).

Und Schande über mich, ich hab Search&Destroy nicht erkannt  :'(

Titel: Re: Sucker Punch
Beitrag von: Crimson King am 13.04.2011 | 15:34
Es war kein originales 70er-Stück dabei. Das waren durchgängig Electronica-Covers. Tomorrow never knows von den Beatles war eine weitere Vorlage.

Ich bin persönlich ein bisschen davon überrascht, dass dieser Film derart schlechte Kritiken einfährt. Ich fand ihn großartig, ein visueller und akkustischer Schmaus. Der Plot mag vorsichtig formuliert lückenhaft sein. Darauf lag aber auch nicht der Fokus. Der Film hat auch ohne Message einen soliden Anspruch und lässt jede Menge Raum für sinnvolle Interpretationen.
Titel: Re: Sucker Punch
Beitrag von: Jed Clayton am 13.04.2011 | 15:39
Richtig, es sind Coverversionen. Wie meistens. Das liegt nicht zuletzt am Copyright an den Originalaufnahmen und welche Plattenfirmen, Musikagenturen usw. da ein Wörtchen mitzureden haben.

Was aus diesem Film bei mir hängen bleiben wird, sind wohl zwei Dinge:

Titel: Re: Sucker Punch
Beitrag von: MSch am 13.04.2011 | 23:56
Komme gerade aus dem Film.

Mann! Was war das für ein Dreck!

Es ist halt ein Unterscheid ob man einen Comic Panel für Panel abfilmt oder was Eigenes machen muß.

Das dümmliche, sinnentleerte Gelabere aus dem Off, die häßlichen Tussen in ihrer ekligen, schlecht sitzenden Kleidung, die schlimmen Frisuren, die unerträglichen Dialoge, die repetetiven, endlos langen und nicht sonderlich tollen Kampfszenen, überall hatte der Herr Chekhof seine Gewehre an die Wand gehägt und mit Flutlicht angestrahlt, der feige, schlecht durchdachte Trick mit der zweiten Ebene, weil ihm nix besseres eingefallen ist Frauen mit Strapsen zu zeigen, die Länge für so wenig Handlung, die ach so mutige Idee die Kampfbrummen nur nichtmenschliche oder entmenschlichte Gegner umnieten zu lassen, überhaupt Mädels für Kampfszenen zu nehmem, die anscheinen in ihrem Leben noch nie hundert Meter am Stück gesprintet sind, dagegen war Schwarzenegger in Conan eine Ballerina ... all das macht den Film zu einem miesen Machwerk. Hatte ich schon das unerträgliche Gelabere aus dem Off erwähnt?

Hier hat wohl wer seine eigene Lobotomie verarbeitet und die Dialoge aus Glückskeksen abgeschrieben.

Spart euer Geld und kauft euch die DVD für Einsfufzich, wenn sie in zwei Monaten in der Grabbelkiste im Supermarkt liegt.

Morgen schau ich mir Brazil an und weine.


Ciao,

Martin

Titel: Re: Sucker Punch
Beitrag von: Jed Clayton am 14.04.2011 | 00:31
Martin nimmt kein Blatt vor den Mund, so viel steht fest. >;D

Manchmal muss man mit der effektheischenden Hollywood-Maschinerie schon hart ins Gericht gehen.

Ich bin übrigens auch der Meinung, dass ein richtig guter Film sich nicht selbst kommentieren muss. Ein guter Film braucht keine bedeutungsschwangere Stimme aus dem Off. Dafür fallen mir keine Gegenbeispiele ein.
Titel: Re: Sucker Punch
Beitrag von: Ranor am 14.04.2011 | 00:37
Die bedeutungsschwangere Stimme aus dem Off war auch eher ein Lowlight von Sucker Punch. Ansonsten kann ich wie gesagt die harte Kritik an dem Film schon verstehen, wobei Sucker Punch in meinen Augen doch ein Stück weit weg von der üblichen "effektheischenden Hollywood-Maschinerie" ist.
Titel: Re: Sucker Punch
Beitrag von: Jed Clayton am 14.04.2011 | 03:02
Die bedeutungsschwangere Stimme aus dem Off war auch eher ein Lowlight von Sucker Punch. Ansonsten kann ich wie gesagt die harte Kritik an dem Film schon verstehen, wobei Sucker Punch in meinen Augen doch ein Stück weit weg von der üblichen "effektheischenden Hollywood-Maschinerie" ist.

Mit ein wenig Abstand fühle ich mich jetzt geneigt zu sagen: Es ist ein überladenes Effekte-Monster, das sich verzweifelt bemüht, ein kleines bisschen abgefahren und nachdenklich zu sein.

Und der Zauber des "Burlesque" funktioniert bei mir nicht. Nun, es sollte natürlich eh ein Bordell sein und wurde nur in einen Burlesque-Club geändert, um in Amerika die entscheidende Einstufung "PG13" (oder was auch immer das Äquivalent zu "Ab 12" ist) zu kriegen.
Titel: Re: Sucker Punch
Beitrag von: Blechpirat am 14.04.2011 | 07:31
Ich wäre jedenfalls gespannt auf die uncut Fassung. Allein die verlorengegangenen Action-Szenen...
Titel: Re: Sucker Punch
Beitrag von: 6 am 14.04.2011 | 08:24
Ich bin übrigens auch der Meinung, dass ein richtig guter Film sich nicht selbst kommentieren muss. Ein guter Film braucht keine bedeutungsschwangere Stimme aus dem Off. Dafür fallen mir keine Gegenbeispiele ein.
Auf Anhieb fallen mir da drei Filme ein:

Lola Rennt
Dämon - Trau keiner Seele
Irreversibel

(Wobei man bei Irreversibel diskutieren kann, ob die Anfangsszene als "Stimme aus dem Off" gelten kann.)
Titel: Re: Sucker Punch
Beitrag von: Vash the stampede am 14.04.2011 | 08:53
(Wobei man bei Irreversibel diskutieren kann, ob die Anfangsszene als "Stimme aus dem Off" gelten kann.)

Nein, das kann man nicht diskutieren. Sie ist essentiell. ;)
Titel: Re: Sucker Punch
Beitrag von: MSch am 14.04.2011 | 09:06
Mit ein wenig Abstand fühle ich mich jetzt geneigt zu sagen: Es ist ein überladenes Effekte-Monster, das sich verzweifelt bemüht, ein kleines bisschen abgefahren und nachdenklich zu sein.

Und der Zauber des "Burlesque" funktioniert bei mir nicht. Nun, es sollte natürlich eh ein Bordell sein und wurde nur in einen Burlesque-Club geändert, um in Amerika die entscheidende Einstufung "PG13" (oder was auch immer das Äquivalent zu "Ab 12" ist) zu kriegen.


Versteh mich nicht falsch, ich hatte ein effektüberladenes Hollywoodmonster erwartet. Aber bekommen habe ich ein paar mäßig attraktive Tussi, die mit wenig Talent (ob das wirklich an mangeldem Talent oder miesester Regie liegt kann ich nicht beurteilen, eine kleine Stimme in mir flüstert aber: "Beides") ungelenk durch die Szenerie staksen und belanglose und sinnentleerte Dialoge hervorwürgen. Na toll.

Und die Burleske ... das ich nicht lache! Da schaue ich mir doch lieber ne Show von den Pussycat Dolls an, die können zwar genau so wenig singen wie die Darstellerinnen schauspielern, aber die sind fesch an(aus?)gezogen und bewegen sich attraktiv. Jetzt noch ne Runde Unreal Turnament oder Serious Sam dazu und ich habe auch super Dialoge.


Ciao,

Martin
Titel: Re: Sucker Punch
Beitrag von: Callisto am 14.04.2011 | 10:03
Ich wäre jedenfalls gespannt auf die uncut Fassung. Allein die verlorengegangenen Action-Szenen...

18 Minuten! Und da wurde wohl auch Handlung geschnitten. *sniff* ich wollte den so gern im Kino sehen, aber wenn da 18 Minuten fehlen kann ich nix machen, da wird auf die Langfassung gewartet  :-\
Titel: Re: Sucker Punch
Beitrag von: Ranor am 14.04.2011 | 10:06
Ach, geh´ ruhig ins Kino. Der Film braucht eigentlich die große Leinwand. Der wirklich Mehrwert von den Extended-Fassungen ist auch nicht immer so sicher...
Titel: Re: Sucker Punch
Beitrag von: Oberkampf am 14.04.2011 | 10:06
Naja, ich hab den Film als drei aufwendige Musikvideos in Erinnerung, die unnötigerweise von Sprechszenen unterbrochen wurden. Und als Musikvideos fand ich die (bis auf das zu White Rabbit) ganz gut. (Dass die übliche Technik verwendet wird, auch ja keine "echten Menschen" beim Geballere als Ziele anzugeben, ist ja nichts neues.)
Titel: Re: Sucker Punch
Beitrag von: Ranor am 14.04.2011 | 10:08
Naja, ich hab den Film als drei aufwendige Musikvideos in Erinnerung, die unnötigerweise von Sprechszenen unterbrochen wurden.
Sucker Punch ist ja im Grunde auch nichts anderes als Tron: Legacy...
Titel: Re: Sucker Punch
Beitrag von: Pyromancer am 14.04.2011 | 10:09
18 Minuten! Und da wurde wohl auch Handlung geschnitten. *sniff* ich wollte den so gern im Kino sehen, aber wenn da 18 Minuten fehlen kann ich nix machen, da wird auf die Langfassung gewartet  :-\

Da stand "18 Minuten an Action-Szenen", zumindest da ist also keine Handlung verlorengegangen. Die Action-Szenen an sich waren sicher nicht besser als "hm, naja", da hilft's auch nicht, wenn man sie länger macht.
Titel: Re: Sucker Punch
Beitrag von: Callisto am 14.04.2011 | 10:10
Ach, geh´ ruhig ins Kino. Der Film braucht eigentlich die große Leinwand. Der wirklich Mehrwert von den Extended-Fassungen ist auch nicht immer so sicher...

Ich weiß, aber das ist ein sozialer "Zwang".
Titel: Re: Sucker Punch
Beitrag von: Ranor am 14.04.2011 | 10:13
Da stand "18 Minuten an Action-Szenen", zumindest da ist also keine Handlung verlorengegangen.
Das stand aber auch, dass "es allerdings eher unwahrscheinlich ist, dass die kompletten 18 Minuten tatsächlich für das PG-13 weichen mussten. Wahrscheinlicher dürfte die Version sein, dass manche Szenen vom ursprünglichen über 2 Std. langen Cut auch entfernt wurden, um den Film ein wenig für's Kino zu straffen."

Ich kann mir auch nicht vorstellen das da nur Actionszenen der Schere zum Opfer gefallen sind. Wünschenswert wäre es aber, da alles außer den Actionszenen nicht unbendingt eine große Stärke von Sucker Punch ist.

Ich weiß, aber das ist ein sozialer "Zwang".
Hhhmm, na gut. Ich gehe eigentlich auch nicht in geschnittene Filme, allerdings bezieht sich das dann auf speziell für Deutschland geschnittene Filme. Bei Sucker Punch ist es ja der weltweite Kinorelease... Aber na ja, so sparst du immerhin Geld  ;D
Titel: Re: Sucker Punch
Beitrag von: Teylen am 14.04.2011 | 10:42
Und der Zauber des "Burlesque" funktioniert bei mir nicht. Nun, es sollte natürlich eh ein Bordell sein und wurde nur in einen Burlesque-Club geändert, um in Amerika die entscheidende Einstufung "PG13" (oder was auch immer das Äquivalent zu "Ab 12" ist) zu kriegen.
Ich glaube eher das es Burlesque ist, weil Burlesque recht beliebt bei den Amerikanern ist und dazu noch optisch auffaellig. [Siehe den gleich namigen Film, Dita von Teese oder auch sowas wie Moulin Rouge - das Bordell bei den Simpsons war auch im Burlesque Stil gehalten]
Titel: Re: Sucker Punch
Beitrag von: Bluerps am 14.04.2011 | 10:46
[...] das Bordell bei den Simpsons war auch im Burlesque Stil gehalten
Aber das war doch ein Amüsierbetrieb! ;D


Bluerps
Titel: Re: Sucker Punch
Beitrag von: 6 am 14.04.2011 | 11:16
Hier (http://www.youtube.com/watch?v=k1rJjTcF-wk) sind übrigens die ersten 5 Minuten des Filmes in HD-Qualität.
Titel: Re: Sucker Punch
Beitrag von: alexandro am 14.04.2011 | 12:12
Handwerklich sauber gemachter Film. Effektkino, ansehbar.
Titel: Re: Sucker Punch
Beitrag von: WitzeClown am 14.04.2011 | 13:24
Kurze Gedankenfetzen zum Film:

1. Der Trailer grenzt an Betrug: min. 75% des Trailers kam aus den Actionszenen, die dann im Endeffekt max. 25% des Films ausgemacht haben.  :-\

2. Kämpfen die da gegen das Todeskorps von Krieg?  :D

3. Ich wusste es ja schon immer: Deutsche werden nicht durch von ATP und Myofibrillen angetrieben, sondern durch Dampf und Uhrwerkmechanik.  ;D

4. Da hummies got da flyin' machine thingy??? Quick to da catapult! Whhhhhaaaaaaag!  :d

5. WTF? Wie kann man eine MAC 10 so extrem moden? Oder war es doch ne Mini-Uzi? Das war ja echt nicht mehr zu erkennen.  :gasmaskerly:

6. Der letzte Samurai hat seine Waffe nicht mit dem Daumen hochgeschnickt bevor er sie gezogen hat.  :-[

7. MFW when chick no. 3 carries a mossberg in every scene and only uses it against the most armored enemies.  :P

8. Der Lobotomie-Meißel hatte keinen Haken und der Dr. hat auch vergessen einmal kräftig zu drehen! Tztztztz...  ::)

9. Eine Frau bemannt zwei MGs? No shit sherlock???  ~;D

10. Ich fand Psychodrama schon immer sehr grenzwertig.  :q

11. Entgegen meiner sonstigen Gewohnheit, habe ich bei diesem Film überhaupt nicht auf Schnitt, Charaktere oder Plot achten können. Ich habe mich ruckzuck in Kleinigkeiten verloren. Seltsam.  wtf?

Sidenote: Alexandro can't into watchmen.  8)
Titel: Re: Sucker Punch
Beitrag von: 6 am 15.04.2011 | 08:41
Ich war gestern jetzt auch im Film gewesen.
Das war 100% Kitsch. Alles schonmal irgendwo gesehen, aber die Bilder mit samt der Musik waren einfach klasse. :D
Ich fühlte mich gut unterhalten. (Und in den Soundtrack muss ich auch unbedingt reinhören)
Titel: Re: Sucker Punch
Beitrag von: Ranor am 27.06.2011 | 12:06
Da wir hier im Thread ja über die Schnitte diskutiert hatten: Mittlerweile ist der Schnittbericht zum Extended Cut (http://www.schnittberichte.com/schnittbericht.php?ID=746855) online. Nach dem ersten Überfliegen scheinen es wohl primär "Handlungschnitte" und weniger Schnitte der Actionszenen in der Kinofassung gewesen zu sein.
Titel: Re: Sucker Punch
Beitrag von: Crimson King am 27.06.2011 | 20:37
Ich war gestern jetzt auch im Film gewesen.
Das war 100% Kitsch. Alles schonmal irgendwo gesehen, aber die Bilder mit samt der Musik waren einfach klasse. :D
Ich fühlte mich gut unterhalten. (Und in den Soundtrack muss ich auch unbedingt reinhören)

Besser kann man's nicht formulieren.
Titel: Re: Sucker Punch
Beitrag von: Chief Sgt. Bradley am 3.07.2011 | 17:41
Kurze Gedankenfetzen zum Film:

1. Der Trailer grenzt an Betrug: min. 75% des Trailers kam aus den Actionszenen, die dann im Endeffekt max. 25% des Films ausgemacht haben.  :-\
Joa und da ich mich nich soo gerne verarschen lasse is das mMn auch ein Kackfilm, der alles verspricht, aber nix davon hält >:(
Nee ich hätte lieber zwei Stunden lang im Zwölfeck raven sollen (im Dreieck springen ist mir zu normal ::))
Nu gut eigentlich hätt ichs wissen sollen. 300 fand ich schon sooo megaöde, dass ich dabei bügeln wollte :o
Titel: Re: Sucker Punch
Beitrag von: Sha'Wush am 3.07.2011 | 21:12
300 fand ich schon sooo megaöde, dass ich dabei bügeln wollte :o

"Sucker Punch" fand ich allein schon deswegen um Längen besser als "300" (wobei es jetzt auch nicht sonderlich schwer ist, den zu toppen), weil Zack Snyder sich diesmal mit seinem überbordenden Zeitlupen-Fetischismus verhältnismäßig zurückgehalten hat.
Titel: Re: Sucker Punch
Beitrag von: MSch am 4.07.2011 | 14:16
"Sucker Punch" fand ich allein schon deswegen um Längen besser als "300" (wobei es jetzt auch nicht sonderlich schwer ist, den zu toppen), weil Zack Snyder sich diesmal mit seinem überbordenden Zeitlupen-Fetischismus verhältnismäßig zurückgehalten hat.

Tss, "Zeitlupen-Fetischismus"! Das war keine Zeitlupe. Wenn man einen Comic Panel für Panel abfilmt, dann bleiben halt nur Standbilder übrig. Gegen das hohle Gelaber kann man dann nicht machen. Dagegen hätte er gegen die verblödeten Dialoge, aus Schnipseln, die von Glückskeksfabriken abgelehnt worden sind, bei seiner eigenen Story schon was machen können.
Titel: Re: Sucker Punch
Beitrag von: Sha'Wush am 5.07.2011 | 22:05
Wohl wahr. Auch deswegen fand ich den besser als "300", denn solche Möchtegern-Glückskeks-Dialoge geben allemal mehr her als eine Aneinanderreihung von Sätzen, die sich wie eine Worst-of-Sammlung von dämlichen Trinksprüchen anhören.

Aber ich mache mal besser Schluss mit der "Sucker Punch"-"300"-Gegenüberstellung, bevor ich jetzt auch noch auf die Idee komme, Baby Doll einem direkten Vergleich mit König Leonidas zu unterziehen... ;D
Titel: Re: Sucker Punch
Beitrag von: Odium am 6.07.2011 | 00:17
Ich behaupte einfach mal das BabyDoll den hübscheren Hintern hat  ~;D

Aber war es euch ned vorher klar was ihr das geliefert bekommt?
Also ich hab bei beidem genau bekommen womit ich gerechnet hatte...
Titel: Re: Sucker Punch
Beitrag von: MSch am 6.07.2011 | 12:13
Ich behaupte einfach mal das BabyDoll den hübscheren Hintern hat  ~;D
...

Äh was? Das dürre Elend kann ja wohl mit einem spartanischen Knackarsch nicht mithalten!

Das ist auch eines der Dinge die ich bei Sucker Punch nicht ertrage, die Diskrepanz wie die Figuren sich gegenseitig sehen und wie die (ich sag jetzt mal einfach) Schauspielerinnen aussehen und umherstaksen. Das ist wie "Greys Anatomy", wo Mittdreißigerinnen, die aussehen wie Mitte vierzig, Anfangzwanzigjährige spielen.
Titel: Re: Sucker Punch
Beitrag von: Chief Sgt. Bradley am 6.07.2011 | 13:06
Äh was? Das dürre Elend kann ja wohl mit einem spartanischen Knackarsch nicht mithalten!

Ja wegen mir hätte die auch etwas mehr auf den Rippen haben können.

Das ist auch eines der Dinge die ich bei Sucker Punch nicht ertrage, die Diskrepanz wie die Figuren sich gegenseitig sehen und wie die (ich sag jetzt mal einfach) Schauspielerinnen aussehen und umherstaksen. Das ist wie "Greys Anatomy", wo Mittdreißigerinnen, die aussehen wie Mitte vierzig, Anfangzwanzigjährige spielen.

Yes, Sir! Ganz genau. Stellenweise fühlte ich mich an die Calvin Klein Werbung mit Kate Moos in schwarzweiß erinnert. Ihr wisst schon: "Wos zum essen"
Titel: Re: Sucker Punch
Beitrag von: Gaming Cat am 7.11.2011 | 21:02
Das war der erste Film, den ich einzig wegen der vielen Verrisse gesehen habe...und ich habe bedauert, dass ich das nicht im Kino getan habe. Würde aber die kürzere Version (eben die Kino-Version) bevorzugen, nachdem ich die La(aaa)ngversion gesehen habe.
Bin durchaus positiv überrascht. Der Film besteht (natürlich) aus bekannten Zutaten, hat aber erstaunlich viel Ästhetik und kreative Energie, wenn er sie rekombiniert. Die Optik muss man nicht mögen und auch die schauspielerische Leistung lässt zu wünschen durchaus übrig - aber er ist deutlich besser als die meisten runtergespulten 08/15-"Action-Blockbuster" - auch wegen des größtenteils abwesenden Happy End.  :d
Titel: Re: Sucker Punch
Beitrag von: killedcat am 31.12.2011 | 17:30
So, ich hab den Film inzwischen in der Extended Director's Cut Edition auf BluRay gesehen. Hier meine Meinung:

Gääääähn!

Also ehrlich. Die Idee der Handlung finde ich ja gut, aber die Umsetzung ist so dermaßen sterbenslangweilig, dass ich das ja kaum ausgehalten habe. Der Film hat drei Handlungsebenen
1. Die "reale Welt" mit einer grundsätzlich interessanten Handlung, auf der aber praktisch kein Fokus liegt.
2. Die "psycho Welt", ein Teilabbild der realen Welt mit einem recht interessanten Touch. Daraus hätte man einen Film machen können. Hat man aber nicht.
3. Die "Tänze". Völlig sinnfreie Musikvideos, die grundsätzlich unnötig waren und selbst durch Actioneinlagen völlig unspannend nur Effekte heischten. Hier wollte ich spulen! Ich hatte den Eindruck, man wollte unbedingt alle Action-Genres mal verwurstet haben, ob sinnvoll oder nicht.

Wenn ich einen Film mit interessanter Metaebene sehen möchte, schaue ich "the Fall", der hat wenigstens funktioniert. Selbst Franklyn war besser gemacht. Bei Franklyn hätte ich mir mehr Inhalte aus der Fantasiewelt gewünscht, bei Sucker Punch empfand ich sie nur als belanglos. Da wurden Drachen geschlachtet, Roboter gemetzelt und Steam-Nazis gekillt und ich empfand keinerleich Spannung. 4 Gegenstände sollen beschafft werden (der fünfte war ja klar) und zu jedem gab es eine Sequenz. Das war sooooo antiklimatisch. Arrrrgh!