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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Allgemein => Thema gestartet von: ErikErikson am 6.11.2010 | 19:09

Titel: Metaüberlegungen, die Proben beeinflussen?
Beitrag von: ErikErikson am 6.11.2010 | 19:09
Lasst ihr Metaüberlegungen (über Spielziele, Spieler usw.) in eure Entscheidungen einfließen, ob Spieler Würfeln müssen oder nicht?

Nochmal konkreter an nem Beispiel: Ein Spieler gibt sich Mühe, einen Gegenstand zu finden. Er fragt ein paar Leute, denkt nach wo der Gegenstand logisch sein könnte, und fragt die anderen Chars um Rat. Alles in eurer hypothetischen Runde erwünschte Aktionen. Ihr als SL seid euch nicht sicher, ob die befragten Leute das wissen, ob die Überlegungen des Spielers wirklich logisch waren. Ihr wisst nur: Der Spieler hat eine willkommene Leistung erbracht.

Die Frage ist nun: Lasst ihr den Spieler zusätzlich würfeln, ob er den Gegenstand findet? Oder entscheidet ihr, das er ihn automatisch findet?


Wie macht ihr das ,wenn ein Spieler etwas als Spieler erreicht, unabhängig von seinen Charakterfertigkeiten? Also wenn der Spieler eine Leistung erbringt? Gehen wir hier davon aus, es handelt sich um Dinge, die praktisch jeder SC kann. Im einfachsten Fall: Sich Mühe geben. Lasst ihr ihn dann noch ne Probe würfeln, um zu sehen, ob er erfolgreich ist? Bsp. der Spieler hält jemand aufgrund von eigener Kombintionsgabe für verdächtig, und nimmt ihn entsprechend in die Zange. Lasst ihr dem NSC dann automatisch etwas "entschlüpfen", oder würfelt ihr zusätzlich auf ein entsprechende Fähigkeit? Oder lasst ihr den NSC sich nur verraten, wenn auch zusätzlich noch das verhör gut ausgespielt ist? Oder macht ihr das von speziellen Umständen je nachdem wieder anders?

Es geht explizit nicht nur um die Frage, ob gute Darstellungskünste Proben ersetzen. Genauso wäre die Frage denkbar, wenn der Spieler besonders intelligent ist. Beispielsweise wenn er auf den Verdacht aufgrund von Indizien kommt, es aber nicht beweisen kann. Oder wenn ein Spieler der sonst wenig tut, überhaupt mal aktiv wird. Belohnt ihr dann automatisch mit einem Erfolg im Verhör, oder lasst ihr würfeln?

Also grob gesagt: Wenn ein Spieler eine Leistung irgendeiner Art bringt, muss er die mit einer Probe bestätigen um Erfolg zu haben, oder bekommt er den Erfolg gleich? oder macht ihr das von Speziellen Umständen abhängig?

Ich gehe bei der Frage auch einfach mal davon aus, das der Erfolg oder Misserfolg Plotrelevant ist.

Titel: Re: Proben nötig, um Spielerdarstellung zu bestätigen?
Beitrag von: Crimson King am 6.11.2010 | 19:16
Wenn es eine Aktionen ist, für die eine Probe fällig ist, kommt er durch gute Darstellung nicht drumrum. Gute Darstellung gibt aber Gummipunkte. Sonst brauchen die Leute gar keine Sozialtalente zu nehmen.

Die Frage ist auf die eine oder andere Art und Weise aber schon häufiger gestellt worden.
Titel: Re: Proben nötig, um Spielerdarstellung zu bestätigen?
Beitrag von: Blutschrei am 6.11.2010 | 19:18
Wenn das ganze in irgend einer Weise Plotrelevant ist und es aufgrund der Umstände fragwürdig ist, ob das Vorhaben dem Charakter gelingt, wird bei mir immer gewürfelt. Wenn Spieler die gut reden können nichtmehr würfeln brauchen, wäre das einerseits unfair, andererseits wär das Regelwerk dann unnötig, auf das man sich ja geeinigt hat.
Schönes ausspielen von derartigen Situationen sollte jedoch trotzdem in irgend einer Weise honoriert werden, Fanmail/Bennies bieten da eine gute Möglichkeit.

Wenn das Verhör irrelevant für das Spielgeschehen ist und der NSC seiner Motivation entsprechend sowieso keinen Grund hat, auf seine Geheimnisse zu beharren, dann brauchen bei mir nicht jedesmal die Würfeln rollen, solange der Spieler nicht darauf besteht.
Titel: Re: Proben nötig, um Spielerdarstellung zu bestätigen?
Beitrag von: ErikErikson am 6.11.2010 | 19:19
Nö, die ist schon neu. Ich formuliere sie mal um, damit sie so verständlich ist, wie ich sie meine.
Titel: Re: Proben nötig, um Spielerdarstellung zu bestätigen?
Beitrag von: Stahlfaust am 6.11.2010 | 19:28
Bei mir als SL beeinflussen die sozialen Fähigkeiten des Charakters immer die Interaktion mit NSC, auch ohne Probe. Wenn der Char des Spielers Charisma auf minimum und keine sozialen Fähigkeiten hat, dann kann ihn keiner leiden und er wird fast nie was aus NSC rauskriegen. Im Zweifelsfall verlange ich dann nochmal ne Probe. Chars mit hoher sozialer Kompetenz kriegen auch ohne Probe schon sehr viel aus den NSC raus.
Titel: Re: Proben nötig, um Spielerdarstellung zu bestätigen?
Beitrag von: D. M_Athair am 6.11.2010 | 20:15
Kommt ganz auf die Regeln, die die Gruppe aufgestellt hat, an.

In Labyrinth Lord sind beispielsweise keine Fertigkeiten für Soziales vorhanden.
Es gibt eine NSC-Reakions-Tabelle, auf die der SL vorweg würfelt ...
Für alles andere gilt: Spielerkönnen = Charakterkönnen.

Bei L5R braucht ein Spieler gar nicht erst versuchen ohne Wurf auf eine der Sozialfertikeiten durchzukommen.
Da wird i.d.R. zuerst gewürfelt.

Bei Dark Heresy/Rouge Trader wird die Szene angespielt, dann gewürfelt und dann fertiggespielt.
"Fortune in the middle".



Was den Spielern immer möglich ist: Durch gute Darstellung dem Würfelergebnis einen "Twist" verleihen und ein bißchen mehr aus der Situation rausholen, als dies durch reines Würfeln möglich wäre.

Wer einen zurückgebliebenen Hinterwäldler spielt und viele tolle Ideen z.B. für das Vorgehen in der städt. Unterwelt hat, der möge diese Ideen der Gruppe zur Verfügung stellen, damit die SC, die nach Werten davon Ahnung haben die Ideen benutzen können. Würde der Spieler die Ideen allesamt selbst verwerten wollen, würde der Hinterwälder in seinem Tun scheitern. Beinahe automatisch.


Belohnt ihr dann automatisch mit einem Erfolg im Verhör, oder lasst ihr würfeln?
Für gutes/geschicktes Ausspielen gibt es immer eine Belohnung, jedoch keinen automatischen Erfolg oder bessere Würfelchancen. Bei dem Verhör-Beispiel würde der Spieler zusätzliche Infos bekommen, die mit der Aussage, die er haben will, nicht in direkter Verbindung stehen.
Titel: Re: Proben nötig, um Spielerdarstellung zu bestätigen?
Beitrag von: Imion am 6.11.2010 | 20:59
Öhm...

Spielt der Spieler seinen Char oder sich wie er einen Char spielt?

Und nein. Die Frage ist IMO *nicht* neu.
Titel: Re: Proben nötig, um Spielerdarstellung zu bestätigen?
Beitrag von: ErikErikson am 6.11.2010 | 21:01
Öhm...

Spielt der Spieler seinen Char oder sich wie er einen Char spielt?

Und nein. Die Frage ist IMO *nicht* neu.

Oh. Kannst du mir den Thread sagen, wo sie bereits besprochen wurde? Das wäre toll.
Titel: Re: Proben nötig, um Spielerdarstellung zu bestätigen?
Beitrag von: Whisper666 am 6.11.2010 | 21:01
Zusatzfrage:

Zitat
Für gutes/geschicktes Ausspielen gibt es immer eine Belohnung

gilt das nur für soziale Fertigkeiten? Wenn ja, wieso?
Titel: Re: Proben nötig, um Spielerdarstellung zu bestätigen?
Beitrag von: Bad Horse am 6.11.2010 | 21:03
Gewürfelt wird dann, wenn der Erfolg einer Aktion in Frage steht.

Wenn die Charaktere einen Mörder verhören, ihm dämliche Fragen stellen und ihm mit Sachen drohen, die ihm keine Angst einjagen, dann wird das wohl nichts. Kein Wurf nötig.

Wenn die Charaktere einen Mörder verhören, ihm sinnvolle Fragen stellen oder ihm mit Sachen drohen, die ihn einschüchtern, dann können sie einen Wurf machen.

Wenn die Charaktere einen Mörder verhören und es ihnen gelingt, ihn mitten im Verhör mit hieb- und stichfesten Beweisen zu konfrontieren und ihn geschickt in Widersprüche zu verwickeln, dann gesteht er irgendwann auch. Kein Wurf nötig.

Meistens kommt das mittlere Beispiel vor - die Charaktere können dem Mörder nichts direkt beweisen und wollen ihn dazu bringen, dass er irgendwas preisgibt. Trotzdem gibt es manchmal Fälle, in denen schon durch das Rollenspiel klar wird, dass eine Aktion nicht gelingen kann oder dass die Aktion mit Erfolg gesegnet sein wird.
Titel: Re: Proben nötig, um Spielerdarstellung zu bestätigen?
Beitrag von: Nin am 6.11.2010 | 21:06
Wie macht ihr das (...)?

Ist zwar ein bisschen abhängig vom System, aber verallgemeinert würde ich sagen, dass ich prinzipiell wenig Würfeln lasse. Gute Ideen/Schlussfolgerungen/Rollenspiel lass ich nicht nur so stehen, sondern nehme sie regelmäßig auch als Anregung, um der Geschichte / dem Plot in eine neue (=besseren/dramatischeren/interessanteren) Richtung zu folgen.
Titel: Re: Proben nötig, um Spielerdarstellung zu bestätigen?
Beitrag von: Imion am 6.11.2010 | 21:09
Oh. Kannst du mir den Thread sagen, wo sie bereits besprochen wurde? Das wäre toll.

zB hier?

http://tanelorn.net/index.php?topic=55408.0 (http://tanelorn.net/index.php?topic=55408.0)

Wenn ich einen ungehobelten Barbaren spiele, der den Mund ausser für einen Kriegsschrei nicht aufbekommt, dann macht er, ganz egal was ich an 'spielerischer Leistung' da rein stecke, eine schlechte Figur bei Hofe. Punkt.
Titel: Re: Proben nötig, um Spielerdarstellung zu bestätigen?
Beitrag von: ErikErikson am 6.11.2010 | 21:25
Danke. Das illustriert sehr gut, was ich eigentlich wissen will. In dem Thread geht es darum, ob man ausspielt oder lieber würfelt. Das interessiert mich nicht.

Ich will wissen, wie ihr als SL reagiert, wenn ein Spieler eine Leistung erbringt. Reicht diese aus, oder muss zusätzlich der Charakter ebenfalls eine Leistung erbringen?

Der Barbarenspieler wäre eine Sonderform. Es ist erstmal fraglich, ob seine Leistung überhaupt eine solche ist. Er spielt ja immerhin seinen Charakter schlecht, man könnte es also auch als Ärgernis interpretieren. Hier möchte ich einfach mal davon ausgehen, das die Leistung des theoretisch vorgestellten Spielers auch tatsächlich eine solche ist.

Wenn ich also Leistung sage, meine ich hier in diesem Thread Aktionen des Spielers, die von euch als SL auch tatsächlich als positive, für eurer momentanes Spiel fördernde Leistung interpretiert werden. Genauer kann ich das jetzt nicht mehr erklären.
 
Titel: Re: Proben nötig, um Spielerdarstellung zu bestätigen?
Beitrag von: Imion am 6.11.2010 | 21:28
Die Grundlage ist für mich die selbe. Kann der Char das was er macht oder kann der Spieler das was er den Char machen lässt während es der Char eigentlich nicht könnte?

Für mich gilt im Endeffekt: Proben werden gewürfelt.
Titel: Re: Proben nötig, um Spielerdarstellung zu bestätigen?
Beitrag von: ErikErikson am 6.11.2010 | 21:32
Die ganze Frage: Kann der SC das? Stört hier eher, weil das wurde wirklich schon oft genug durchgekaut.

Gehen wir hier davon aus, es handelt sich um Dinge, die praktisch jeder SC kann. Im einfachsten Fall: Sich Mühe geben.
Titel: Re: Proben nötig, um Spielerdarstellung zu bestätigen?
Beitrag von: Falcon am 6.11.2010 | 21:39
@Erik: ich würde mir wünschen, du würdest deine Themenfrage konkreter formulieren.

Ich nehme mal an, du spricht vom Problem des Spieler/Charakterwissens.

Das muss man als Spieler trennen können. Ich habe als SL auch schon Spielern gesagt "gut gemacht, daß war genau die Lösung, die ich mir ausgedacht hatte, aber eure Charaktere wissen das ja leider nicht". Und so werden die dann auch ausgespielt. Unwissend. Der Charakter weiss nur das, was der Charakter wissen kann.
Das ist genauso wie in einem schlechten Dungeon, bei dem die Spieler genau wissen, daß im nächsten Raum ein Monster ist, sie aber trotzdem so spielen, als müssten sie das erst herausfinden (Ohr an die Tür und lauschen usw.).

Aber Detektivabenteuer z.b. sind eine schwierige Sache. Meist kommt man nicht drumrum, daß selbst der Spieler des dummen Orks fieberhaft miträtselt. Aber ich sehe das nicht als Rollenspiel, das ist einfach Metadiskussion und die "klugen SCs" verwerten die gemeinsam Diskutierten Infos dann Intime. Das heisst der Ork SC verwertet das Spielerwissen nicht selber.
Spielerwissen <-> Charakterwissen eben.
Titel: Re: Proben nötig, um Spielerdarstellung zu bestätigen?
Beitrag von: sir_paul am 6.11.2010 | 21:44
Also wenn mir ein Spieler einen Zweihänder durch den Unterleib treibt muss sein Charakter keine Probe mehr ablegen um den Erfolg zu bestätigen  >;D
Titel: Re: Proben nötig, um Spielerdarstellung zu bestätigen?
Beitrag von: Greifenklaue am 6.11.2010 | 21:46
Darstellung gibt Boni/Mali beim Würfeln, genauso wie ein taktischer Kniff oder eine gute Idee ein Boni im Kampf bringen kann.

Ist es expliziz ein Detektivsystem a la Private Eye oder etwas regelarmes wie 1W6 Freunde, kann auch Ausspielen OKay sein, wenn sich alle dran beteiligen und charakterkonform handeln.
Titel: Re: Proben nötig, um Spielerdarstellung zu bestätigen?
Beitrag von: D. M_Athair am 6.11.2010 | 21:47
Eine Leistung eines Spielers ist relevant, wenn sie


Das heißt:

Titel: Re: Proben nötig, um Spielerdarstellung zu bestätigen?
Beitrag von: ErikErikson am 6.11.2010 | 21:47
Ich meine auch nicht Spieler/Cahrakterwissen. ich hab jetzt nochmal ein Beispiel an den Anfang gesetzt. Besser kann ichs nicht mehr erklären als da, ich bin in sowas nicht gut.
Titel: Re: Proben nötig, um Spielerdarstellung zu bestätigen?
Beitrag von: D. M_Athair am 6.11.2010 | 21:50
Sich Mühe geben.
Lohnt sich immer. Der SC holt einfach mehr aus der jeweiligen Situation heraus.
Unabhängig davon, wie der Wurf letztendlich ausgeht.


Edit:
@ Erik: Den Eingangsbeitrag so umzubauen, dass nicht mehr nachvollziehbar ist, was wann wie und warum geändert wurde ist nicht die feine Art. Anders gesagt: Es macht die Diskussion nicht einfacher.
Titel: Re: Proben nötig, um Spielerdarstellung zu bestätigen?
Beitrag von: El God am 6.11.2010 | 21:50
In der Regel handhabe ich es so, dass für Sachen, bei denen Spielerleistung relevant ist, nur selten Proben helfen und andersherum. Das bedeutet ein Rätsel ist nicht mit einer Intellekt-Probe zu bestehen, in einem Kriminalabenteuer müssen die Spieler 1 und 1 zusammenzählen, um überhaupt den richtigen Verdacht zu bekommen etc.

Ab dem Zeitpunkt, ab dem die Charaktere wieder mit ihrer Umwelt interagieren, versuche ich, nur auf die Charakterwerte zu schauen. Ich muss aber gestehen, dass es mir öfter mal passiert, dass mich ein Spieler mit einer so geschliffenen Rede oder dergleichen überrumpelt, dass ich glatt vergesse, würfeln zu lassen oder von mir aus die Schwierigkeit für den Char herabsetze, obwohl ich mir immer vornehme, das nicht zu tun.

Ging das in etwa in die Richtung, die du möchtest?
Titel: Re: Proben nötig, um Spielerdarstellung zu bestätigen?
Beitrag von: ErikErikson am 6.11.2010 | 21:52
Ja. Danke. Noch nicht ganz das, was ich meinte, aber immerhin einer, der auf der richtigen Spur ist.
Titel: Re: Proben nötig, um Spielerdarstellung zu bestätigen?
Beitrag von: Falcon am 6.11.2010 | 21:53
Zitat von: Erik
Nochmal konkreter an nem Beispiel: Ein Spieler gibt sich Mühe, einen Gegenstand zu finden. Er fragt ein paar Leute, denkt nach wo der Gegenstand logisch sein könnte, und fragt die anderen Chars um Rat. Alles in eurer hypothetischen Runde erwünschte Aktionen. Ihr als SL seid euch nicht sicher, ob die befragten Leute das wissen, ob die Überlegungen des Spielers wirklich logisch waren. Ihr wisst nur: Der Spieler hat eine willkommene Leistung erbracht.
Am konkreten Beispiel: Dann verstehe ich das Problem nicht.
Du als SL SOLLTEST dir besser sicher sein, ob die Rückschlüsse der Spieler logisch sind und was deine NSCs wissen und nicht wissen. Das ist dein Job!
Das ist unabhängig davon wieviel Leistung der Spieler erbracht hat. Wenn ich nicht weiss, wie ich weiter leiten soll, kann der Spieler noch so gut sein, es kann ja nicht weiter gehen. Da liegt das Problem ja wohl an mir als SL.
Titel: Re: Proben nötig, um Spielerdarstellung zu bestätigen?
Beitrag von: ErikErikson am 6.11.2010 | 21:58
Hm, ok, ich weiss das oft nicht. Eigentlich weiss ich es sogar die meiste Zeit nicht, vor allem seit neuestem, wo wir die Borbarad Kampagne eher frei spielen. Vielleicht ist es daher eine sehr merkwrdige Fragestellung. In einem normalen frieen Abenteuer gibt es schlicht mehr Hinweise für den SL, so das er sicherer entscheiden kann, ob eine Handlung zielführend ist.

Aber bsp. laugen meine Spieler offen zu den Amazonen rein, (Gabe der Amazonen), wo im Spiel davon ausgegangen wird, das sie reinschleichen. Aber die SC sind nicht Heinis wie im AB vorgesehen, sondern die Gezeichneten. Und die Amazonen stehen unter einem schlecht definierten Bann.

Und dazu kommt noch, das man nicht nur auf der direkten Spielebene entscheiden kann, ob eine Aktion gelingt, sondern auch Metaaspekte einfließen lassen. Kann.

Das ist auch eine gute Frage,die es besser ausdrückt. Lasst ihr Metaüberlegungen (über Spielziele, Spieler usw.) in eure Entscheidungen einfließen, ob Spieler Würfeln müssen oder nicht?
Titel: Re: Proben nötig, um Spielerdarstellung zu bestätigen?
Beitrag von: D. M_Athair am 6.11.2010 | 22:01
Du möchtest explizit wissen, ob für spielrelevantes/spielvoranbringendes Handeln Proben notwendig sind?




@ NSC: Notfalls kann man das, was sie wissen/denken oder nicht, auch auswürfeln.



Edith beschwert sich über meine Kommata.
Titel: Re: Proben nötig, um Spielerdarstellung zu bestätigen?
Beitrag von: El God am 6.11.2010 | 22:03
Wenn du als SL das Abenteuer ordentlich vorbereitet hast, weißt du eigentlich schon, welche Aktionen von den Spielern einen Erfolg begünstigen und welche nicht. Wenn du komplett improvisierst, dann kannst du das ja auch vom Bauchgefühl abhängig machen und sagen: Je mehr Arbeit oder "Mühe" ein Spieler sich macht, desto eher ist es belohnenswert...
Titel: Re: Metaüberlegungen, die Proben beeinflussen?
Beitrag von: ErikErikson am 6.11.2010 | 22:05
Ja! Genau das wollte ich wissen! Das mache ich eigentlich sehr oft gerade, und wollte wissen, ob ihr das auch so macht.

Inzwischen dürfte ich auch den Thread so oft verschlimmbessert haben, das er völlig unverständlich ist für alle, die nicht von Anfang an mitgelesen haben.  ~;D
Titel: Re: Metaüberlegungen, die Proben beeinflussen?
Beitrag von: El God am 6.11.2010 | 22:10
Aber in deiner Kampagne improvisierst du doch nicht komplett, oder? Du hast doch mit der 7G schon ein recht umfassendes (wenn auch wackeliges) Gerüst, in dem du dich bewegen kannst... Wenn deine Charaktere einen Gegenstand suchen, solltest du dann schon wissen, wo er sich befindet, wer alles Tipps und Hinweise geben kann etc. Im gröbsten Zweifel kann man dann Aufwand, den sich die SCs machen, mit indirekten Hinweisen belohnen, z.B. auf einen NSC verweisen, der Bescheid weiß oder wirre Gerüchte streuen, von denen wirklich mal eins die Wahrheit enthält etc.

Wie gesagt, das, was du beschreibst, würde sich imho nur bei Komplettimprovisation eignen und auch da ist es immer günstiger, wenn man in Gedanken schon einige Schritte weiter ist.
Titel: Re: Metaüberlegungen, die Proben beeinflussen?
Beitrag von: Falcon am 6.11.2010 | 22:12
@Erik: du bist ja nicht völlig auch dich allein gestellt. Angenommen du leitest sowieso nur aus dem Stehgreif, dann kannst du die Leistung eines Spieler ja ins Abenteuer einbauen.
Aber das ist auch unabhängig von der Leistung. Wenn ich eine Idee gebrauchen kann, nutze ich sie, wenn nicht, dann nicht (z.b. wenn ich selber nicht geplant habe, wer Mord X begangen hat). Egal wieviel Mühe sich der Spieler gegeben hat. Oft kann man das ja nicht beeinflussen ("ja, super Idee, aber ich weiss nix damit anzufangen")

Eine besondere Ausnahme ist natürlich die reine Metaübereinkunft. Wenn ein Spieler sagt "ach komm, lass den nach dem letzten tödlichen Treffer doch über die Rehling in den tosenden Wasserfall stürzen" sag ich evt. "Mann, geile Idee. Also: ....". Dann erreicht der Spieler etwas (aber nichts wofür ein Wurf nötig wäre).

Das hat für mich aber alles nichts mehr direkt mit dem Rollenspiel zu tun.
Titel: Re: Metaüberlegungen, die Proben beeinflussen?
Beitrag von: El God am 6.11.2010 | 22:16
Stimmt, Falcons Einwurf ist auch wichtig: Bei der Komplett-Impro bist du sogar auf den kreativen Input deiner Spieler angewiesen. Dann wäre es aber relativ unfair, den SL als alleinigen Schiedsrichter aufzustellen, welche Idee cool ist und Beachtung verdient. Wenn ein SC in die dunkle Höhle will, alle anderen aber keinen Bock auf Dungeon haben, sollte man sich als SL schon überlegen, wie gut die Idee wirklich bei der Gruppe ankommt. Aber damit machen wir hier im Thread ein Fass auf, dass den Rahmen deiner Frage wohl schon mehr als sprengt...
Titel: Re: Metaüberlegungen, die Proben beeinflussen?
Beitrag von: D. M_Athair am 6.11.2010 | 22:46
Bei jeder Probe stellt sich ja die Frage:
Was bringt mir - als SL - die Antwort der Würfel?

In Bezug auf SC-Handlungen, die das Spiel voranbringen, kann die Antwort eigentlich nur heißen: Varianz!
Das Würfelergebnis bildet eine Gabelung im Abenteuer. Ein Patzer bei der Probe kann heißen, dass ab jetzt Umstand SoUndSo die Handlungen der SC beeinträchtigt. Ein Teilerfolg kann bedeuten, dass die Spieler mitbekommen, wo ihre SC sich vielleicht Unterstützung holen können. Ein Erfolg ...


Bei deinem Gegenstands-Beispiel am Anfang lautet die Frage:

Ist es für's Spiel interessant, ob die SC den Gegenstand haben oder nicht
UND lohnt es sich das dem Zufall zu überlassen?


Titel: Re: Metaüberlegungen, die Proben beeinflussen?
Beitrag von: Sternenwarzendreck am 6.11.2010 | 22:51
Ich unterscheide:

Grundsätzlich gilt immer, dass das zugrunde liegende Spielsystem definiert, wann Proben erforderlich sind. Proben auf Attribute und Fertigkeiten sollen die Herausforderungen und Probleme im Spiel lösen, die selbst unter Berücksichtigung vieler Faktoren nicht eindeutig rational auf einen festen Ausgang (Gelingen oder Misslingen) heruntergebrochen werden können; die Proben dienen dem Zweck, eine komplizierte Situation einfach zu lösen, indem auch dem Faktor "Zufall" ein nicht unerheblicher Hof bereitet wird.  

Auf aktive Fertigkeiten, in denen nicht das Reden und "Gut Aussehen" im Vordergrund stehen sondern das tatsächliche Tun, kommt es außer in eindeutigen Fällen hervorragender Beschreibungen des Spielers zur Handlungsweise seines Charakters zur Probe; die Beschreibungen des Spielers können sich begünstigend (oder leider auch mal sogar negativ) auswirken. Ein automatischer Erfolg wär' gegeben, wenn der Spieler für seinen Charakter etwa beschreibt, dass er dies und jenes tut, wie es in dem Abenteuer als Lösungsweg vorgegeben ist, um den Erfolg zu erzielen - schwer, es abstrakt zu beschreiben, aber nicht schwer festzustellen, dass das äußerst selten vorkommt.

Bezogen auf soziale Fertigkeiten erlaube ich mir als Spielleiter schon, dem Spieler klarzumachen, dass das, was er will, unter Umständen nicht durch seinen Charakter gut abgebildet werden kann (Charme-Attacke durch stinkenden Halb-Ork, dessen Kleidung noch voll Blut der letzten Kämpfe und voller Unrat der letzten vier Tage Sumpfmarsch stehen). Bei sozialen Fertigkeiten wird nach Regeln gespielt; gute / einfallsreiche Darstellungen wirken sich geringfügig begünstigend aus. Da ich weder Psychologe noch Kommunikationsspezialist bin, lasse ich ein probeloses Ausspielen nicht zu - dazu gehen meines Fähigkeiten und die individuellen Fähigkeiten der Spieler zu weit auseinander; auch behaupte ich, dass es eher selten vorkommt, dassdie kommunikativen Fähigkeiten eines Spielers die kommunikativen Fähigkeiten des Charakters 1:1 oder näherungsweise 1:1 abbilden können (da lasse ich mich gerne vom Gegenteil überzeugen).

Grundsätzlich: Wenn die Ideen und Anregungen eines Spielers über das hinausgehen, was sein Charakter kann, weil dem Charakter die Fähigkeiten/ Fertigkeiten/ das Wissen dafür fehlen, so gestehe ich den übrigen Spielern Intelligenz-Proben/ Ideen-Proben für ihre Charaktere zu, dass sie diese entsprechende Eingebung haben.

Dein Thema ist hoch abstrakt. Es ist sehr schwer, etwas allgemeingültiges dazu zu schreiben. Insofern ergänze ich diese Frage um ein weiteres weites Feld: Gibt es für "solche Probleme" eine Art Königsweg?

DER Rollenspieler
auch nur
EIN Rollenspieler
Titel: Re: Metaüberlegungen, die Proben beeinflussen?
Beitrag von: D. M_Athair am 6.11.2010 | 23:05
Lasst ihr Metaüberlegungen (über Spielziele, Spieler usw.) in eure Entscheidungen einfließen, ob Spieler Würfeln müssen oder nicht?
Ja.

Also grob gesagt: Wenn ein Spieler eine Leistung irgendeiner Art bringt, muss er die mit einer Probe bestätigen um Erfolg zu haben, oder bekommt er den Erfolg gleich? oder macht ihr das von Speziellen Umständen abhängig?
Kommt darauf an.
Die Würfelprobe ist ein Werkzeug den Abenteuerverlauf zu gestalten.
Proben die Spielerentscheidungen entwerten können sind z.B. nicht sinnvoll.
("Euer Plan hat eine generelle Chance von 50% zu klappen.")

Eine Probe kann Drehscheibenfunktion haben:
(http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/6/65/Ringlokschuppen-01.jpg/800px-Ringlokschuppen-01.jpg)
Je nachdem, wie sie ausgeht nimmt das Abenteuer einen anderen Verlauf. Nicht zwingend einen "Schlechteren".
Titel: Re: Metaüberlegungen, die Proben beeinflussen?
Beitrag von: AceOfDice am 6.11.2010 | 23:27
Hallo! (Freut mich, dabei zu sein und mitphilosophieren zu dürfen.)

Proben gibt's bei mir in solchen Fällen fast immer (aus all den Gründen, die schon angesprochen wurden), allerdings versuch' ich zunehmend, den umgekehrten Weg zu gehen: Ich lasse die Spieler die entsprechende Charisma-Probe im Vorhinein würfeln und bestimme dann, nach dem Grad des Erfolgs/Misserfolgs, wie "widerwillig" oder "schwierig" sich meine NSCs verhalten. Die Probe ist dann sozusagen der erste Eindruck, den es zu bestätigen oder zu widerlegen gilt.

Das löst natürlich nicht alle "Probleme Marke soziale Skills", aber verhindert wenigstens den Frust, der entsteht, wenn rollenspielerisches Engagement durch nachträgliches Würfelpech völlig zunichte gemacht wird.
Titel: Re: Metaüberlegungen, die Proben beeinflussen?
Beitrag von: 1of3 am 7.11.2010 | 22:31
Lasst ihr Metaüberlegungen (über Spielziele, Spieler usw.) in eure Entscheidungen einfließen, ob Spieler Würfeln müssen oder nicht? (...)

Die Frage ist nun: Lasst ihr den Spieler zusätzlich würfeln, ob er den Gegenstand findet? Oder entscheidet ihr, das er ihn automatisch findet?


Ich möchte einmal die Gelegenheit nutzen, die Voraussetzungen zu hinterfragen.

Persönlich bin ich ja kein Freund davon, würfeln zu lassen. Das ist das zentrale Wort bei beiden Formulierungen der Frage. Soll der Spieler doch entscheiden, ob er würfeln will.

Das verschiebt das Problem ein wenig. Das Würfeln wird so kein Hindernis, sondern eine Alternative. Der Teilnehmer hat es in der Hand, die Regeln zu bemühen. Die Regeln wirken nicht als Strafe, sondern als Werkzeug. Die anderen Teilnehmer können zwar immer noch freiwillig mitspielen und das tun, was man möchte, aber im Zweifelsfall packt man eben die Würfel aus.
Titel: Re: Metaüberlegungen, die Proben beeinflussen?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 8.11.2010 | 11:00
Persönlich bin ich ja kein Freund davon, würfeln zu lassen. Das ist das zentrale Wort bei beiden Formulierungen der Frage. Soll der Spieler doch entscheiden, ob er würfeln will.

Ich finde, das ist ein interessanter Ansatz. Der bringt mich aber noch auf einen anderen Gedeanken: Irgendwie habe ich das Gefühl, dass, wenn etwas ge-/erwürfelt wurde, das Ergebnis irgendwie dadurch stärker untermauert ist, weil es eben gemäß der Regeln zustande kam. Wurde nicht gewürfelt, erweckt das Ergebnis den Anschein der Beliebigkeit. Das ist für die Story natürlich irgendwie totaler Quatsch, aber ich finde, ein erwürfelter Erfolg ist befriedigender, weil er durch die Regeln bestätigt bzw. getragen ist. Das ist auch unabhängig davon, ob ich Spieler oder SL bin.

Insofern neige ich dazu, grundsätzlich Proben zu würfeln und lieber die Erfolgswahrscheinlichkeit hochzuschrauben. (Natürlich nur, wenn der Erfolg oder Misserfolg nicht zu 100% feststeht). Das berücksichtige ich als SL jedoch beim Aufbau des Szenarios, zumeist, indem bestimmte plotrelevante Dinge eben früher oder später zu 100% festgelegt sind.

Wenn sich aber jetzt ein Spieler bei irgendetwas besonders stark engagiert, dann lenke ich den Fokus des Spiels auch darauf. Die Ereignisse werden dann feiner aufgelöst, was oft in insgesamt mehr Proben resultiert (mehr Proben = größere Chance auf Erfolg). Zudem komme ich dem Spieler gegebenefalls dann mit großzügigen Boni entgegen.

Also: Probeneinfluss durch Metaüberlegungen: nur für Storyrelevanz prinzipiell nicht, aber bei erhöhtem Engagement ("Mühe") ja.
Titel: Re: Metaüberlegungen, die Proben beeinflussen?
Beitrag von: Teylen am 8.11.2010 | 11:37
Lasst ihr Metaüberlegungen (über Spielziele, Spieler usw.) in eure Entscheidungen einfließen, ob Spieler Würfeln müssen oder nicht?
Metaueberlegungen beziehungsweise das Verhalten der Spieler sind ein Aspekt der bei der EP Vergabe zum Zuge kommen aber nicht bei der Frage ob gewuerfelt wird oder nicht.

Zitat
Ihr als SL seid euch nicht sicher, ob die befragten Leute das wissen, ob die Überlegungen des Spielers wirklich logisch waren. Ihr wisst nur: Der Spieler hat eine willkommene Leistung erbracht.

Also entweder sind die Ueberlegungen logisch / moeglich oder nicht, ein dazwischen gibt es kaum.

Zitat
Die Frage ist nun: Lasst ihr den Spieler zusätzlich würfeln, ob er den Gegenstand findet? Oder entscheidet ihr, das er ihn automatisch findet?
Wenn der Gegenstand unwichtig ist kann er ihn auch finden.
Ansonsten gibt es dafuer ein Charakter Blatt mit Wert sowie Wuerfel.

Zitat
Also wenn der Spieler eine Leistung erbringt? Gehen wir hier davon aus, es handelt sich um Dinge, die praktisch jeder SC kann. Im einfachsten Fall: Sich Mühe geben. Lasst ihr ihn dann noch ne Probe würfeln, um zu sehen, ob er erfolgreich ist?

Probe, Charakter Werte, wenn es passt. Muehe geben schlaegt sich allenfalls in EP wieder, ohne Probe ist es wie der Satz auf'm Arbeitszeugnis "War reichlich bemueht Leistung zu erbringen".

Zitat
Also grob gesagt: Wenn ein Spieler eine Leistung irgendeiner Art bringt, muss er die mit einer Probe bestätigen um Erfolg zu haben, oder bekommt er den Erfolg gleich?
Ohne Leistung seitens der Spieler bewegt sich nichts, unabhaengig von Proben.
Sich die Proben zu sparen ist dann doch doppelt gemoppelt.
Titel: Re: Metaüberlegungen, die Proben beeinflussen?
Beitrag von: El God am 8.11.2010 | 11:42

Ich möchte einmal die Gelegenheit nutzen, die Voraussetzungen zu hinterfragen.

Persönlich bin ich ja kein Freund davon, würfeln zu lassen. Das ist das zentrale Wort bei beiden Formulierungen der Frage. Soll der Spieler doch entscheiden, ob er würfeln will.

Das verschiebt das Problem ein wenig. Das Würfeln wird so kein Hindernis, sondern eine Alternative. Der Teilnehmer hat es in der Hand, die Regeln zu bemühen. Die Regeln wirken nicht als Strafe, sondern als Werkzeug. Die anderen Teilnehmer können zwar immer noch freiwillig mitspielen und das tun, was man möchte, aber im Zweifelsfall packt man eben die Würfel aus.

Das habe ich in der Freeform-Runde so gehandhabt: Im Zweifel konnte sich ein Spieler mit einem W6 selbst bestätigen und durfte dabei sogar die Erfolgschance festlegen. Die Spieler haben durchweg höhere Fehlerwahrscheinlichkeiten als ich angenommen und sich das Leben ordentlich schwer gemacht und auch in Situationen gewürfelt, wo ich als SL keine Probe mehr "verlangt" hätte. Das wird in dieser Form auf jeden Fall wiederholt.
Titel: Re: Metaüberlegungen, die Proben beeinflussen?
Beitrag von: Mentor am 8.11.2010 | 11:58
Die Frage ist nun: Lasst ihr den Spieler zusätzlich würfeln, ob er den Gegenstand findet? Oder entscheidet ihr, das er ihn automatisch findet?
In der konkreten Situation: Als SL befrage ich erst mal meine Würfel, ob der fragliche Gegenstand verfügbar ist, mit einer mir plausibel erscheinenden Wahrscheinlichkeit. Ist er vorhanden, und ist es ein handelsüblicher Gegenstand vom Markt/Bazar, wird der Spieler den dann einfach auftreiben können. Ist das ein Gegenstand aus einem Sammlerbestand, dunklen Kanälen usw, wird ein entsprechender Sozialskill oder Handel/Logistikskill befragt, ob es der Charakter aus so einer "geschlossenen" Quelle auftreiben kann.

Voraussetzung ist natürlich, das ein System so ein Detail regeltechnisch thematisiert. Sieht ein System für etwas eine Fertigkeit vor, so finde ich ist die auch per Probe zu befragen, sonst ist ja jeder andere Spieler dumm, wenn er da Punkte reinsteckt.
Titel: Re: Metaüberlegungen, die Proben beeinflussen?
Beitrag von: ErikErikson am 8.11.2010 | 19:26
Ich lasse sicher in 50% der Fälle nicht mehr würfeln, wenn sie der Spieler Mühe gegeben hat. Ich denke mir dann immer, das es blöd wär, wenn das jetzt nicht klappt. Ich lasse eher dann würfeln, wenn der Spieler sich Mühe gegeben hat und ein Erfolg sehr unwahrscheinlich ist, oder wenn der Spieler sich keine besondere Mühe gibt.  

Interessant finde ich ja die Sachen, die Spieler entscheiden zu lassen, wann sie würfeln wollen. Und die Sache, das alle Würfe dem Abenteuer eine andere Richtung geben. Beides mache ich schon ein bisschen, und werd mal versuchen es noch mehr zu machen.
Titel: Re: Metaüberlegungen, die Proben beeinflussen?
Beitrag von: Merlin Emrys am 8.11.2010 | 20:51
Lasst ihr Metaüberlegungen (über Spielziele, Spieler usw.) in eure Entscheidungen einfließen, ob Spieler Würfeln müssen oder nicht?
...
Die Frage ist nun: Lasst ihr den Spieler zusätzlich würfeln, ob er den Gegenstand findet? Oder entscheidet ihr, das er ihn automatisch findet?
Metaüberlegungen fließen in meiner Leitung eigentlich ständig ein, aber daraus ergeben sich im Zweifelsfall mehr, nicht weniger Würfelmöglichkeiten.
Was das Suchen-und-Finden-Beispiel angeht: Würde der Spieler "einfach nur so suchen", würde er vermutlich zwei, drei Würfe absolvieren. Wenn er Leute befragt, darf er würfeln, welchen Eindruck er auf sie macht (damit ich erwägen kann, was sie ihm daraufhin sagen); wenn er plausible Erwägungen anstellt, kann er sich evtl. zusätzliche Hinweise von mir "erwürfeln" - und wenn er dann nach sechs bis über zwanzig Würfen weiß, wo er nachschauen muß, können wir auf ein weiteres Würfeln da auch mal ganz gut verzichten.
Titel: Re: Metaüberlegungen, die Proben beeinflussen?
Beitrag von: Mentor am 10.11.2010 | 20:47
Mir ist eben noch ein Beispiel eingefallen, wo Metaüberlegungen ohne Proben üblich sind: klassische Rätsel (wenn man die überhaupt noch heute macht). Ich glaub kaum ein SL wird ein Wort-/Buchstaben-/Zahlenrätsel in sein Dungeon einbauen, und wenn die Spieler das nach Stunden erfolgreich irgendwie gerafft haben das Losungswort für die Tür zu finden, die Charaktere noch um eine Int-Probe bitten.
Titel: Re: Metaüberlegungen, die Proben beeinflussen?
Beitrag von: AceOfDice am 10.11.2010 | 21:46
... Ich glaub kaum ein SL wird ein Wort-/Buchstaben-/Zahlenrätsel in sein Dungeon einbauen, und  .... die Charaktere noch um eine Int-Probe bitten.

[Insider:] Umgekehrt erinnere ich mich noch sehr gut an ein Buchstabenrätsel in einem deiner Abenteuer, in der wir unsere ganze Chips-Schüssel dafür hergegeben hätten, das Rätsel gegen eine Int-Probe eintauschen zu dürfen.  ;D

im Ernst: Ich fände es gerade bei Rätseln (und ja, ich mag Rätsel, zumindest in homöopathischen Dosen) super, wenn man durch Int-Proben die Möglichkeit hätte, sich Hilfestellungen zu holen. Wo der Lösungsansatz entscheidend ist, könnten Proben besonders gut weiterhelfen, ohne gleich das Rätsel selbst aufzulösen. Könnte analog auch für Whodunit- oder Intrige-am-Königshof-Abenteuer gelten.
Titel: Re: Metaüberlegungen, die Proben beeinflussen?
Beitrag von: D. M_Athair am 10.11.2010 | 22:37
wenn man durch Int-Proben die Möglichkeit hätte, sich Hilfestellungen zu holen. [...] Könnte analog auch für Whodunit- oder Intrige-am-Königshof-Abenteuer gelten.
Das ist bei uns eigentlich gängige Praxis. Der Wunsch würfeln zu dürfen sollte aber von den Spielern kommen. Nur zur Not wird das vom SL eingebracht.


Metaueberlegungen beziehungsweise das Verhalten der Spieler sind ein Aspekt der bei der EP Vergabe zum Zuge kommen aber nicht bei der Frage ob gewuerfelt wird oder nicht.
Warum?
 
Also entweder sind die Ueberlegungen logisch / moeglich oder nicht, ein dazwischen gibt es kaum.
Manche Überlegung folgt nicht einer zwingenden Logik.
Zumindest, wenn man den Unterschied zwischen Plausibilität und Logik anerkennen mag.
Es ist z.B. möglich, dass der Sohn das dunkle Geheimnis seines Vaters kennt, aber nicht zwingend. Gleiches gilt für dessen Bruder.
 

Probe, Charakter Werte, wenn es passt. Muehe geben schlaegt sich allenfalls in EP wieder, ohne Probe ist es wie der Satz auf'm Arbeitszeugnis "War reichlich bemueht Leistung zu erbringen".
Ohne Leistung seitens der Spieler bewegt sich nichts, unabhaengig von Proben.
Sich die Proben zu sparen ist dann doch doppelt gemoppelt.
Manche Spielerleistung versteht es den Probenmechanismus außer Kraft zu setzten.
Wenn ein Spieler beispielsweise beim Umhören in einer Angelegenheit seine Spielfigur gleich zum "richtigen" NSC schickt, ihn mit Fakten konfrontiert und dadurch einschüchtert, dann wird er den als unsicher angelegten NSC zur Preisgabe von Informationen bewegen. Ohne Würfeln. Einfach, weil die Handlungen seines SCs bestimmte logische Abfolgen in Gang setzten, in denen das Zufallselement nichts verloren hat.
Titel: Re: Metaüberlegungen, die Proben beeinflussen?
Beitrag von: Skele-Surtur am 10.11.2010 | 22:55
Die Frage ist doch, ob man Metaüberlegungen von den Spielern WILL. Wenn ja, dann sollte man sie honorieren. Ob das jetzt darin liegt, dass ein Wurf obsolet, erleichtert oder erst ermöglicht wird, ist eine Frage des Systems, der Situation und des Spielleiters.
Titel: Re: Metaüberlegungen, die Proben beeinflussen?
Beitrag von: D. M_Athair am 10.11.2010 | 23:08
Die Frage ist doch, ob man Metaüberlegungen von den Spielern WILL.
Nö, die Frage ist:
Lasst ihr Metaüberlegungen (über Spielziele, Spieler usw.) in eure Entscheidungen einfließen, ob Spieler Würfeln müssen oder nicht?
"Wenn ja -WIE?" und "Warum?" schließen sich nahtlos daran an.

Dein Beitrag, Surtur, ist dennoch ein ernstzunehmender Einwurf.
Titel: Re: Metaüberlegungen, die Proben beeinflussen?
Beitrag von: ErikErikson am 10.11.2010 | 23:19
Ich dachte jetzt ursprünglich an Metaüberlegungen des SL. Also ich als SL denke mir beispielsweise:" Ich will, das der Spieler aktiv mitmacht. Also lasse ich seine Aktion automatisch gelingen, wenn er aktiv mitmacht und die Aktion logisch Sinn macht." Wenn er nicht aktiv mitmacht, muss er würfeln. Genauso könnte ich wollen, das der Spieler kreativ ist, das er logisch denkt, das er seine Aktionen plausibel begründet usw. Genauso könnte ich natürlich wollen, das er schön brav meiner Story folgt oder praktisch alles andere.

Insofern kann ich die zögerliche Haltung gegenüber einer solchen Vorgehensweise verstehen, die hier etwas anklingt. Ich halte es aber trotzdem für sinnvoll, weil ich dieses Instrument der Spielsteuerung nicht aus der Hand geben möchte.

Deshalb ist es bei mir so: Eine normalschwere Herrausforderung klappt entweder mit gut würfeln oder "Mühe" (also gute Idee+Umsetzung, modifiziert je nach Erwartungen an den Spieler). Eine schwere Herrausforderung klappt nur mit beidem.

Das gilt jetzt nur für relativ klassisches Spiel mit dem konfusen Regelwerk DSA. Bei einem klareren Regelwerk würde ich das eventuell anders halten, keine Ahnung.  

Surturs Ansatz finde ich interessant. Das können wir ruhig auch hier besprechen. Ich persönlich brauche Metaüberlegungen der Spieler momentan nicht. DAs war früher der Fall wegen dem roten Faden, aber den gibt es ja nicmmer. 
Titel: Re: Metaüberlegungen, die Proben beeinflussen?
Beitrag von: Skele-Surtur am 10.11.2010 | 23:20
Wer nicht aktiv mitmacht darf noch nicht einmal würfeln.

Edith sagt: Genauer gesagt sollten die meisten Würfe von Spielern eingefordert werden. Abgesehen natürlich von solchen, die notwendig sind, um Aktionen anderer zu blocken, wie etwa der klassische Wahrnehmungswurf gegen anschleichende Gegner.

Der Wurf ist in meinen Augen ein Werkzeug, um den Spieler zum Spiel zu bringen, nicht um das Spiel zu ersetzen. Der Wurf kann natürlich genutzt werden, um Situationen, die der Spieler nicht spielen will (z.B. Flirt) oder kann (Schwerthieb) zu überbrücken, aber nur, um zu einer Szene zu gelangen, in der der Spieler wieder spielt.

Die zweite Funktion des Wurfes, ist es Wahrscheinlichkeit ins Spiel zu bringen. Will ich in einer Situation keinen Zufall, dann überlasse ich es dem Geschick des Spielers.
Titel: Re: Metaüberlegungen, die Proben beeinflussen?
Beitrag von: ErikErikson am 10.11.2010 | 23:32
Würfeln habe ich bisher immer als ein Mittel unter mehreren gesehen, eine Entscheidung über den weiteren Verlauf des Abenteuers zu geben.

Den Würfle als Werkzeug, den Spieler ins Spiel zu bringen, habe ich bisher gar nicht so gesehen.
Titel: Re: Metaüberlegungen, die Proben beeinflussen?
Beitrag von: Zornhau am 10.11.2010 | 23:52
Ein konkretes Beispiel für ein generisches Rollenspielregelsystem, bei dem AUSSCHLIESSLICH "Meta-Überlegungen" für JEDE Regelanwendung, damit auch für JEDEN Würfelwurf vorgenommen werden:

HeroQuest 2.0

In HQ2 wird nicht eine Spielwelt simuliert (die fiktive "Realität" glaubwürdig aufrechtzuerhalten ist bestimmend) und nicht ein faires Spiel gespielt (gleiche, faire, balancierte Chancen für jeden Mitspieler seinen Anteil am Spiel zu bekommen), sondern es geht NUR um die GESCHICHTE.

HQ2 unterwirft JEDE Überlegung, ob ein Würfelwurf notwendig ist, welche Art von Wurf eingesetzt wird, welche Art von Konflikt geführt werden soll, welche Art von Konfliktauflösung verwendet wird, usw. IMMER der dominierenden Meta-Überlegung der vorgegebenen DRAMATURGISCHEN Planung bzw. der DRAMATURGISCHEN Struktur, die sich im Pass-Fail-Cycle abbildet.

Da geht es somit u.a. darum, wo im Spannungsbogen der Geschichte sich ein Konflikt ereignet. Das hat den eigentlichen ENTSCHEIDENDEN Einfluß darauf, wie schwer oder wie leicht dieser Konflikt vom SC zu bewältigen ist.

Mehr "Meta" geht schier nicht, wenn ALLES reine Meta-Überlegung ist.
Titel: Re: Metaüberlegungen, die Proben beeinflussen?
Beitrag von: Skele-Surtur am 11.11.2010 | 00:02
Mein Ziel ist es prinzipiell, den Spieler zum Spiel zu bringen. Die meisten Spieler wollen aber auch würfeln. Die Gründe dafür will ich jetzt nicht im einzelnen erörtern, nehmen wir einfach mal versuchsweise an, dass es so ist.

Es geht also um die Balance. Kommt der Spieler in eine Situation, in der er nicht spielen will oder kann, dann ist der Wurf ein adequates Mittel, die Situation zu klären und an einen Punkt zu gelangen, an der der Spieler wieder spielen möchte.

Oft genug, kann man die Entscheidung aber einfach dem Spieler überlassen. Sagt der Spieler: Ich will jetzt würfeln, mir fällt nichts mehr ein, dann darf er das tun - gesetz, dass der Wurf in der Situation angemessen ist.

Sehr häufig kommt es eben auf die Spieler an, denn nicht jeder Spieler ist gleich. Ich habe es mir zum Prinzip gemacht, auf die Wünsche des Spielers einzugehen - das ist zum Teil eben eine intuitive Sache.

Die Frage, die ich mir stelle: Macht es einen Unterschied, ob der Wurf gelingt oder nicht? Wenn nein, dann brauch ich keinen Wurf.
Titel: Re: Metaüberlegungen, die Proben beeinflussen?
Beitrag von: Zornhau am 11.11.2010 | 00:13
Die Frage, die ich mir stelle: Macht es einen Unterschied, ob der Wurf gelingt oder nicht? Wenn nein, dann brauch ich keinen Wurf.
Nicht alle Rollenspielregelsysteme kommen so "binär" daher, daß sie nur Erfolg oder Fehlschlag kennen.

Oft ist eben die QUALITÄT einer Handlung oder das Machtgefüge nach einer Konfliktauflösung alles andere als "binär".

Und daher ist eben auch die Frage, WIE GUT ein an sich sicherer Erfolg nun tatsächlich ausgefallen ist, von Bedeutung. Denn hieraus kommen temporäre oder gar permanente Konsequenzen, die das weitere Spiel beeinflussen werden.
Titel: Re: Metaüberlegungen, die Proben beeinflussen?
Beitrag von: Skele-Surtur am 11.11.2010 | 00:20
Das ist richtig, also lass mich die Frage verallgemeinern: Macht der Ausgang des Wurfes überhaupt einen wirklichen Unterschied?
Titel: Re: Metaüberlegungen, die Proben beeinflussen?
Beitrag von: D. M_Athair am 11.11.2010 | 01:13
Kommt darauf an, auf welcher Ebene die Betrachtung ansetzt.
Ich würde sagen: Dafür, dass man ein spannedes Abenteuer spielt ist der Würfelwürf nicht/kaum relevant.
Für den Verlauf des Abenteuers dagegen kann er sehr wichtig sein.
Titel: Re: Metaüberlegungen, die Proben beeinflussen?
Beitrag von: 1of3 am 11.11.2010 | 08:10
Ich dachte jetzt ursprünglich an Metaüberlegungen des SL. Also ich als SL denke mir beispielsweise:" Ich will, das der Spieler aktiv mitmacht. Also lasse ich seine Aktion automatisch gelingen, wenn er aktiv mitmacht und die Aktion logisch Sinn macht." Wenn er nicht aktiv mitmacht, muss er würfeln. Genauso könnte ich wollen, das der Spieler kreativ ist, das er logisch denkt, das er seine Aktionen plausibel begründet usw. Genauso könnte ich natürlich wollen, das er schön brav meiner Story folgt oder praktisch alles andere.

Gewünschtes Verhalten positiv zu verstärken, ist bestimmt nicht übel. Auch ist es in einem Spiel nicht unangemessen, diese Verstärkung im Rahmen der Spielmechanismen vorzunehmen.

Frage: Wenn du das so tust, wird dann immer klar, dass dies jetzt eine positive Verstärkung sein soll? Denkbar wäre vielleicht, dass du grade keine Lust hast, dich mit Würfelei aufzuhalten, oder dass du ein bestimmtes Ereignis von vornherein haben wolltest, so dass ein falsches Ergebnis abträglich wäre.

Solche Fehlinterpretationen sind, wie mir jedenfalls scheint, ein nicht unerhebliches Problem, dieses Ansatzes. Daher würde ich immer ein gesondertes Token-System zur Belohnung vorziehen.
Titel: Re: Metaüberlegungen, die Proben beeinflussen?
Beitrag von: Teylen am 11.11.2010 | 12:50
Zitat
Metaueberlegungen beziehungsweise das Verhalten der Spieler sind ein Aspekt der bei der EP Vergabe zum Zuge kommen aber nicht bei der Frage ob gewuerfelt wird oder nicht.
Warum?
Weil sonst der Herausforderungs / Spiel Aspekt im Spiel fehlt.

Zitat
Manche Überlegung folgt nicht einer zwingenden Logik.
Zumindest, wenn man den Unterschied zwischen Plausibilität und Logik anerkennen mag.
Es ist z.B. möglich, dass der Sohn das dunkle Geheimnis seines Vaters kennt, aber nicht zwingend. Gleiches gilt für dessen Bruder.
Entweder weiß er es oder er weiß es nicht.
Weshalb es logisch ist ob er die Information verwenden kann oder nicht.
 
Zitat
Manche Spielerleistung versteht es den Probenmechanismus außer Kraft zu setzten.
Wenn ein Spieler beispielsweise beim Umhören in einer Angelegenheit seine Spielfigur gleich zum "richtigen" NSC schickt, ihn mit Fakten konfrontiert und dadurch einschüchtert, dann wird er den als unsicher angelegten NSC zur Preisgabe von Informationen bewegen. Ohne Würfeln. Einfach, weil die Handlungen seines SCs bestimmte logische Abfolgen in Gang setzten, in denen das Zufallselement nichts verloren hat.
Das hat aber dann nicht wirklich was mit Metaüberlegungen zu tun.
Titel: Re: Metaüberlegungen, die Proben beeinflussen?
Beitrag von: Dirk Remmecke am 11.11.2010 | 14:14
Persönlich bin ich ja kein Freund davon, würfeln zu lassen. Das ist das zentrale Wort bei beiden Formulierungen der Frage. Soll der Spieler doch entscheiden, ob er würfeln will.

Das passiert sowieso in Spielrunden oft genug. Ein Spieler sagt eine Aktion an (die er für einfach hält, z.B. "Ich verstecke mich hinter dem Baum") und wird von dem SL zu einer Probe aufgefordert ("Würfel mal Schleichen"), was von dem Spieler quittiert wird mit: "Ach so, ich dachte, das klappt so. Nein, wenn das so schwierig/riskant ist, mache ich was anderes."

Besonders interessant ist deine explizite Wahlmöglichkeit in einem System, das Belohungen an Würfelwürfe koppelt. Bei Midgard z.B. werden AEP (u.a.) für gelungene Prüfwürfe vergeben, und KEP für zugefügte Schadenspunkte.
Verzichtet der Spieler auf den Wurf, muss ihm der Erfolg selbst Belohnung genug sein. No risk, no fun. Or a different kind of fun.

(Wobei ich schon lange keinen Spieler mehr an meinem Tisch gesehen habe, für den der Zugewinn von XP irgendeine Relevanz hätte. Man nimmt, was man kriegt, aber wenn man nix kriegt, ist's auch gut. Und irgendwann verbessern sich halt Spielwerte.)
Titel: Re: Metaüberlegungen, die Proben beeinflussen?
Beitrag von: Merlin Emrys am 11.11.2010 | 18:18
Entweder weiß er es oder er weiß es nicht.
Oder er ahnt es, ist aber nicht sicher. Oder er hat bisher nur Teile davon herausbekommen und weiß wahlweise, daß ihm noch Wissen fehlt, oder er meint, das wäre schon alles. Oder... oder... oder... Die Wirklichkeit kann manchmal echt kompliziert sein statt hübsch binär.
Titel: Re: Metaüberlegungen, die Proben beeinflussen?
Beitrag von: Teylen am 11.11.2010 | 18:56
,/Oder er ahnt es, ist aber nicht sicher. Oder er hat bisher nur Teile davon herausbekommen und weiß wahlweise, daß ihm noch Wissen fehlt, oder er meint, das wäre schon alles. Oder... oder... oder... Die Wirklichkeit kann manchmal echt kompliziert sein statt hübsch binär.
Entweder er ahnt es oder er ahnt es nicht, irgendwie kommt die Wirklichkeit letztendes immer auf s/w raus :D
Titel: Re: Metaüberlegungen, die Proben beeinflussen?
Beitrag von: sir_paul am 11.11.2010 | 19:12
Entweder er ahnt es oder er ahnt es nicht, irgendwie kommt die Wirklichkeit letztendes immer auf s/w raus :D

Du hast aber wirklich eine öde Wirklichkeit  ;D