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Pen & Paper - Spielsysteme => Savage Worlds => Thema gestartet von: Odium am 8.11.2010 | 15:29
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Hi,
mir ist jetzt schon bei verschiedensten Settings aufgefallen, wie doof das Geldsystem von Savage Worlds ist.
Wo es bei einem Mittelalter Fantasysetting noch gut funktioniert, macht das Geldsystem bei vielen zeitlich späteren Settings schnell Probleme.
Nehmen wir ein x-beliebiges modernes Setting. Hier bekommen die Charaktere beim erstellen schon größte Probleme, sobald sie sich auch nur einigermaßen passend ausrüsten wollen.
Und nicht einmal ein reicher Charakter wird sich ein Auto leisten können...
Sicher, man kann das Startgeld erhöhen, damit zumindest Reiche Charaktere sich ein Auto leisten können, aber das kann eigentlich nicht der Sinn der Sache sein...
Wie wäre es stattdessen mit einer Fertigkeit Reichtum oder Lebensstandard, über den die normalen Geldmittel geregelt werden?
Wäre so etwas praktikabel?
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Wie wäre es stattdessen mit einer Fertigkeit Reichtum oder Lebensstandard, über den die normalen Geldmittel geregelt werden?
Wäre so etwas praktikabel?
Prinzipiell ist so etwas sicher machbar. Da hängt aber natürlich viel an der konkreten Ausarbeitung, also, an welches Attribut willst du die Fertigkeit hängen, kann man sie normal steigern, sinkt die Fertigkeit, wenn man innerspielisch Pleite geht etc.?
Sinnvoller fände ich da spontan den Ansatz, einfach die vorhandenen Talente reich und steinreich (und natürlich das Handicap arm) irgendwie umzumodeln, so dass man ohne neue Fertigkeit auskommt.
Vielleicht ein Verstand-Wurf, wenn man etwas besonderes einkaufen will, mit -2/+2/+4 für arm/reich/steinreich und entsprechenden Modifikatoren von +4 bis -X für besonders billige bis teure Gegenstände?
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Die Idee mit der Fertigkeit ist sicher nicht schlecht.
Aber wieso ist das so schlimm das Startkapitel anzuheben? Wird doch in den moderneren Setting sowieso gemacht. Bei Deadlands Reloaded z.B. startet man mit, umgerechnet auf die Preislisten der EX/GE, mit ca. 5000$.
Das Startkapital und die Preise für Ausrüstung ist also genauso settingspezifisch wie vieles andere.
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Und nicht einmal ein reicher Charakter wird sich ein Auto leisten können...
Dinge, die logisch begründbar zum normalen Lebensstandard gehören, würde ich nicht über die Ausrüstungsliste erwerben lassen. Ein rich oder filthy rich Char HAT ein Auto...womöglich sogar ein sehr protziges Welches.
Ein Privatdetektiv HAT evtl. eben auch einfach eine (normale) Schusswaffe...ein Arzt hat medizinische Ausrüstung etc.
Das Startgeld ist eher Kohle für exotische Wünsche oder eben simples Bargeld in den Taschen...
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mir ist jetzt schon bei verschiedensten Settings aufgefallen, wie doof das Geldsystem von Savage Worlds ist.
Das Startkapital und die Preise für Ausrüstung ist also genauso settingspezifisch wie vieles andere.
Eben! Es geht doch nur um passende Settingregeln: Preise, Startkapital, Talente. Mach es Dir einfach. Wenn es ins Setting passt, ist ein reicher Char eben dauerhaft mit bestimmten Gegenständen, einem Lebensstandard etc gesegnet. Das passt aber sicher nicht überall, vor allem da nicht, wo das Setting auch das Wirtschaften mit den kanppen Ressourcen beinhalten soll.
Ich habe zB viel Spaß mit dem Geldsystem im SuSkies Setting, ohne dass ich dessen Wert als Wirtschaftssimulation beurteilen möchte - es passt dort einfach ins Bild, dass (auch) die relative Armut die Charaktere ins Abenteuer treibt, man als Spieler die Qualität von Ausrüstung zu schätzen lernt und aktive Spielzeit damit verbringt, sich um vergleichsweise basale Beschaffungen zu kümmern.
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Dinge, die logisch begründbar zum normalen Lebensstandard gehören, würde ich nicht über die Ausrüstungsliste erwerben lassen. Ein rich oder filthy rich Char HAT ein Auto...womöglich sogar ein sehr protziges Welches.
Ein Privatdetektiv HAT evtl. eben auch einfach eine (normale) Schusswaffe...ein Arzt hat medizinische Ausrüstung etc.
Das Startgeld ist eher Kohle für exotische Wünsche oder eben simples Bargeld in den Taschen...
Dann hat ein Kämpfer aber auch Schußwaffen und Körperpanzerung, etc.
Die "Handwedel" Lösung ist zwar praktisch, aber als Grundlage finde ich sie nicht sooo toll...
Aber wieso ist das so schlimm das Startkapitel anzuheben? Wird doch in den moderneren Setting sowieso gemacht. Bei Deadlands Reloaded z.B. startet man mit, umgerechnet auf die Preislisten der EX/GE, mit ca. 5000$.
Das Startkapital und die Preise für Ausrüstung ist also genauso settingspezifisch wie vieles andere.
Auch mit 5000$ Startkapital sind Autos immer noch unbezahlbar, und superreiche Charaktere immer noch weit weg von meiner "Reich" Vorstellung wtf?
Prinzipiell ist so etwas sicher machbar. Da hängt aber natürlich viel an der konkreten Ausarbeitung, also, an welches Attribut willst du die Fertigkeit hängen, kann man sie normal steigern, sinkt die Fertigkeit, wenn man innerspielisch Pleite geht etc.?
Sinnvoller fände ich da spontan den Ansatz, einfach die vorhandenen Talente reich und steinreich (und natürlich das Handicap arm) irgendwie umzumodeln, so dass man ohne neue Fertigkeit auskommt.
Vielleicht ein Verstand-Wurf, wenn man etwas besonderes einkaufen will, mit -2/+2/+4 für arm/reich/steinreich und entsprechenden Modifikatoren von +4 bis -X für besonders billige bis teure Gegenstände?
Hm, das ganze an ein bestehendes Attribut zu hängen halte ich für nicht so toll (warum sollte man schlau sein müssen, nur weil man reich ist?).
Wie wäre es stattdessen mit einem Attribut wie Charisma, und jeder kann mit einem W6 darauf werfen (+Wilddie), Reich, Steinreich und Arm bringen darauf jeweils +2/+4/-2 +-Situationsmali und Mods für entsprechende Ausrüstung?
Dann kann man daraus auch ganz einfach den Lebensstandard ableiten...
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Auch mit 5000$ Startkapital sind Autos immer noch unbezahlbar, und superreiche Charaktere immer noch weit weg von meiner "Reich" Vorstellung wtf?
Du hast die Lösung doch schon bekommen.
a) Mach eine Preisliste, die Dir gefällt (optional)
b) Gib den SC das Startkapital, das Du für richtig hältst.
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Wie wäre es stattdessen mit einem Attribut wie Charisma, und jeder kann mit einem W6 darauf werfen (+Wilddie), Reich, Steinreich und Arm bringen darauf jeweils +2/+4/-2 +-Situationsmali und Mods für entsprechende Ausrüstung?
Dann kann man daraus auch ganz einfach den Lebensstandard ableiten...
Ja, genau.
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Hróðvitnir war zwar schneller, aber ich kann es ja noch mals bekräftigen. ;)
Auch mit 5000$ Startkapital sind Autos immer noch unbezahlbar, und superreiche Charaktere immer noch weit weg von meiner "Reich" Vorstellung
Dann starten Charaktere eben mit 50.000 oder 500.000. Es ist letztlich einfach settingabhängig was angemessen ist.
Man schaut was sich ein Charakter am Anfang leisten können soll und dann richtet man das Startvermögen danach aus. Zuvor hat man sich aber ggf. natürlich die Preislisten vorgenommen und sie an das Setting angepasst.
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Du hast die Lösung doch schon bekommen.
a) Mach eine Preisliste, die Dir gefällt (optional)
b) Gib den SC das Startkapital, das Du für richtig hältst.
So ist es.
Die Ausrüstungsliste gehört mit zu den bei einer Settingadaption so gut wie IMMER anzupassenden Punkten.
Dazu gehören auch die PREISE der dort aufgeführten Gegenstände.
Und ebenso die INNERHALB der Spielwelt relevante Kaufkraft des Startkapitals.
Bei so gut wie JEDEM offiziellen SW-Setting ist sowohl das Startkapital als auch die Ausrüstungsliste samt Preisen angepaßt.
Warum ist das bei Fantasy kaum mal ein Problem? Weil im Fantasy-Umfeld die SCs meist "Zugvögel" sind, "Landstreicher", Leute, die nur so viel besitzen, wie sie selbst mitschleppen können.
Schon ein normaler Köhler, Bauer oder Zimmermann hat DEUTLICH mehr "Zeug" - Werkzeuge, Dinge des täglichen Bedarfs, Truhen, Bettstatt, Tische, Becher usw. - zur Verfügung als einer der üblichen "unsteten Vagabunden"-SCs.
Daher BRAUCHT ein unsteter SC auch nicht so viel materielle Güter, um zu "funktionieren".
Was wäre denn heutzutage das Äquivalent zu dem Fantasy-Landstreicher-SC?
Ein Bankräuber auf der Flucht? - Ein Top-Terrorist wie Carlos? - Ein moderner Landstreicher?
Denn heutzutage sind die allermeisten Charakter-Archetypen eher SESSHAFTE Charaktere. Die haben ein Einkommen, eine Wohnung, ein Auto, eine Krankenversicherung und ein Salzwasseraquarium im Wohnzimmer.
Das ist die Besonderheit von zeitgenössischen Settings. Man hat den VERGLEICH der Lebensumstände und der Kaufkraft, die man als SPIELER selbst in unserer Welt kennt. - Das ist schon bei Science-Fiction-Settings wieder anders, da man als SPIELER eben KEINE Vorstellungen vom dortigen Lebensstandard und der Kaufkraft eines Normalbürgers hat.
Endzeit-Settings sind wieder einfacher, weil hier wieder der Charakter ALLE seine Habe am Leib mit sich schleppt.
Für moderne, zeitgenössische Settings kann man sich daher entweder um umfangreiche "Kataloge" an zu erwerbender Ausrüstung für jeden Bereich des modernen Alltags machen, ODER man regelt - auch wieder settingspezifisch - den Lebensstandard eines Charakters als separate Gegebenheit. Das Startkapital ist dann nur für BESONDERE Aufwendungen.
Das ist aber auch - wie üblich - settingabhängig.
Bei Promythos, dem deutschen modernen Pulp-Action-Setting, ist der Zugriff auf besondere Ausrüstung, welche nicht gängigerweise im Zugriff eines "Normalbürgers" liegt, settingspezifisch geregelt. - Die zugehörigen Settingregeln versuchen garnicht erst den Einkauf einer Zahnbürste, eines Paars Schuhe, oder eines Kaffees in einem Lokal hartwurstig und kleinkariert abzubilden.
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Wie wäre es denn bei zeitgenössischen Settings auch mit einem Blick in die Landes-Statistiken, wieviel ein Bürger so im Schnitt verdient um abzuschätzen, was ein SC so verdient/auf der hohen Kante hat? Wikipedia ist da sehr auskunftfreudig.
In aktuellen Settings könnte ich mir auch 25.000 - 50.000 $/€ als Startguthaben vorstellen, dann müsste aber auch wirklich ALLES davon bezahlt werden.
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Hallo zusammen,
also ich würde es in Absprache mit den Spielern Hand wedeln.
Zornhau hat da schon einen wichtigen Punkt angesprochen die Charaktere in den meisten Hintergründen sind eben Wandervögel die keinen festen Wohnort haben und auch keine daraus hervorgehenden Verpflichtungen.
Wichtig wenn man Hand wedelt ist das sich alle einig sind wo man hin möchte. Wenn ein Charakter in einem modernen Setting etwa die Fertigkeit zum Auto fahren gelernt hat sollte klar sein ob er ein Auto zur Verfügung hat. Ob das jetzt sein eigenes ist, ein Dienstwagen oder der Auftraggeber ein Fahrzeug zur Verfügung stellt ist dabei egal. Beim eher groben SW sollte auch klar sein das der Spieler sich nicht um die Versicherung, die Sprit Preise und die Winterreifen kümmern muss.
Wenn man in einem SF Setting einen Mech bekommt sollte klar sein das man ihn nicht verkauft und sich ein gutes Leben macht.
Sehr reichen Charakteren sollte klar sein das sie eben nicht beliebige Aufgaben an entsprechende Experten delegieren können sondern das der gespielte Charakter auch selbst etwas tun muss. Ja mir ist bekannt das NPCs auch in größerer Anzahl kein Problem sind und einige Settings sie auch voraus setzen aber das soll ja wohl nicht passiven Auftraggeber Spieler Charakteren entgegen kommen.
Auch das man spannende Szenarien und keine Wirtschaftssimulation spielt sollte klar sein. Dinge wie Kredite, Aktien Anlagen und Ähnliches sollten also keine oder nur eine Rolle am Rande spielen.
Eine kleine Anmerkung noch.
Nur das schon eine Lösung genannt wurde heißt nicht das sie auch gefallen muss.
Einfach Mal soeben eine stimmige Preisliste zu entwerfen ist gar kein einfaches Unterfangen. Ich habe hier Mal meine Preisliste mit realen Preisen als Anregung angehängt.
Das Startkapital ist zwar etwas einfacher ab zu schätzen aber es soll ja Runden geben die erst Mal, gerade bei neuem Regelsatz, nach den Regeln und ohne Hausregeln spielen wollen.
Den Eröffnungspost mit "das [hier Thema einsetzen] von SW ist doof / nervt." zu beginnen ist in einem Bord wo sich Fans des systems trffen allerdings auch mehr als ungeschickt.
Dann stolpert man schon Mal darüber das SW eben einen prima Baukasten aber eben kein ausgearbeitetes Setting liefert. Von da aus würde ich mich erst Mal durch die frei verfügbaren Settings wühlen ob etwas passendes dabei ist.
Wenn das nicht der Fall ist gibt es vielleicht ein kommerzielles Setting das das Ausrüstungsproblem mehr so angeht wie du es haben möchtest?
Gruß Jochen
[gelöscht durch Administrator]
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Deine "Preisliste 2008" arbeitet u.a. mit Goldmark. Wo krieg ich die? :d Nebenbei ist sie auch in vielen Fällen Humbug. z.B. den Eintrag "Einbruchswerkzeug zum Türen öffnen 1600 DM" kann ich Dir als Sperrsportler genüßlich zerpflücken: Mit ca. 120 Euro bist Du dabei (Stand 2010). "Heroin Straßendealer amerikanischer Slum pro Portion 10 $" ist keine Maßeeinheit, die es zu den 82 kg obendrüber in Beziehung setzt. "Solarstrom pro Kilowattstunde 1.80 DM" ist... naja DON'T get me started on that...
etc. pp Von den Einträgen sind die wenigsten in der Wirklichkeit verankert. Was soll das aussagen?
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Hallo Hróðvitnir,
die Preise wurden sämtliche,nah gut nicht die Comicpreise ;-), aus Quellen in der Wirklichkeit heraus geholt.
Beiden historischen Preisen sind natürlich auch die entsprechenden Zahlungsmittel angegeben, inzwischen ist ja auch die DM obsolet.
Die Angaben zum Heroin etwa stammen aus einer Meldung der Tagesschau. Da ich froh war auf diesemGebiet überhaupt ein paar Angaben zu bekommen habe ich sie übernommen und nicht nachgerechnet.
Beiden Preisen für Solarstrom kann ich dir leider auch nicht sagen ob das eine Schätzung der Atomlobby, ein zu wünschender Preis oder was auch immer war.
Wer aktuellere Preise hat oder genauere Angaben,was etwa ist in einem Einbruchsset vorhanden melde sich einfach per PM.Ich werde die Daten dann übernehmen.
Gruß Jochen