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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Allgemein => Pen & Paper - Umfragen => Thema gestartet von: Jiba am 18.11.2010 | 09:51

Titel: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Jiba am 18.11.2010 | 09:51
Ausgehend vom WoD-Lanzenthread:
Mir stellt sich die Frage, was den nun tatsächlich leichter/besser/idealer ist: Wenn mir ein System (wobei ich mich hier eigentlich explizit auf die GRWs beziehe) einen umfangreichen Metaplot präsentiert (Metaplot hier im Sinne eines "Das und das wird passieren, das und das sind die großen Geheimnisse der Welt, das und das läuft so und so, der und der hat die Fäden in der Hand und handelt so und so und stirbt dann und dann"), oder wenn ein System mir zwar das Setting vorstellt (Orte, Personen, Konflikte), sie aber nicht für mich auflöst.

Systeme für die erste Kategorie wären z.B. DSA, Vampire: The Maskerade, Engel
Systeme für die zweite Kategorie wären z.B. Exalted (zumindest behauptet es das von sich), Opus Anima, Hollow Earth Expedition (soviel ich weiß) und Schattenjäger (auch soviel ich weiß)

Was ist euch da lieber. Glaubt ihr es ist leichter hinzuzuerfinden oder wegzulassen? Wo liegen die Vor- und Nachteile von beidem?
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Vash the stampede am 18.11.2010 | 10:00
Lieber einen vorhanden und somit optionalen Metaplot als gar keinen.
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Jiba am 18.11.2010 | 10:03
Hmm... aber besteht da nicht die Gefahr, dass mit den Folgepublikationen (die wir hier aber ausklammern) der Metaplot immer dominanter mit dem Setting verwoben ist, dass das einfache Weglassen schwieriger wird?
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Teylen am 18.11.2010 | 10:08
Nein, finde ich nicht.
Eher kann man noch beim weglassen noch kreativer werden und die Anregungen in Erweiterungsbaenden unter dem Motto "Viele Wege fuehren dazu / ermoeglichen dies" mit einbeziehen.
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Ein am 18.11.2010 | 10:11
Grundsätzlich ist es natürlich besser, wenn man eine Auswahl an Material hat, aus dem man sich bedienen kann, anstatt, dass man alles selbst ausdenken muss. Denn in letzterem Fall erschließt sich mir nicht, warum man dann nicht gleich ein eigenes Rollenspiel bastelt.

Zur Dominanz:
Bei L5R wird die Spielwelt mehrmals durch Metaplot komplett umgeworfen. Und den ignoriert man einfach und nimmt sich nur das, was einem am späteren Verlauf gefällt.
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Jiba am 18.11.2010 | 10:12
Denn in letzterem Fall erschließt sich mir nicht, warum man dann nicht gleich ein eigenes Rollenspiel bastelt.

Du hast ja immer noch das Setting. Es gibt nur keinen offiziellen weiteren Verlauf festgeschriebener, zukünftiger Geschichte dieses Settings.
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Teylen am 18.11.2010 | 10:14
Ein Setting ohne Metaplot ist aber statisch und deswegen auf Dauer langweilig.
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Ein am 18.11.2010 | 10:16
Hinzukommt, dass das Setting in GRWs in der Regel nur äußerst grob angeschnitten wird. Und mit jeder weiteren Veröffentlichung muss man ja schon fast wieder von Metaplot sprechen.
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: El God am 18.11.2010 | 10:20
Teylen: Statische Settings existieren nur, wenn der SL oder die Spieler es nicht schaffen, die Welt zu verändern (als SL durch eigene Ideen und Geschichten und als Spieler durch große Taten mit weitreichenden Folgen). Zu beidem muss man aber den Mut haben. Meine Erfahrung: Je mehr die Spieler und der SL sich zutrauen, das Setting zu nehmen und damit zu spielen desto größere und schönere Geschichten können daraus erwachsen.

Nichtsdestotrotz bevorzuge ich auch Settings mit Metaplot, auch wenn ich diese eher als Vorschläge betrachte, was man denn mit dem Setting zum Beispiel anfangen kann. Es ist für die Spieler auch mitunter wahnsinnig befriedigend einen Metaplot, der ihnen nicht gefällt, zu zerstören und durch eine eigene Dynamik zu verändern. So geschehen z.B. in vielen DSA-Gruppen, die aus der Borbarad-Kampagne ausgeschert sind (ich weiß derzeit inkl. meiner Gruppe von 3 Gruppen, bei denen entweder Borbarad siegte oder das Mittelreich nach einem Phyrrussieg in Trümmern lag oder die 7G schon sehr früh durch geschicktes Taktieren und ignorieren von Plot Devices Borbarad besiegen konnte).
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Vash the stampede am 18.11.2010 | 10:27
Hmm... aber besteht da nicht die Gefahr, dass mit den Folgepublikationen (die wir hier aber ausklammern) der Metaplot immer dominanter mit dem Setting verwoben ist, dass das einfache Weglassen schwieriger wird?

Verstehe die Frage nicht. Prinzipiell bleibt mir doch immer die Option, das Folgeprodukt gänzlich zu ignorieren. Wieso sollte das Weglassen schwieriger werden?
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Teylen am 18.11.2010 | 10:29
Meiner Meinung nach entsteht die Statik des Settings dadurch das es zwar definiert ist aber keine Bewegung vollzieht. Das heisst ohne Metaplot bewegt sich in dem Setting weder im Grundregelwerk noch in den Erweiterungen etwas da nur statische Detailbeschreibungen hinzugefuegt werden.

Das handeln der Gruppe ist meiner Meinung nach irrelevant da die Veraenderungen die durch das Spiel eines statischen Setting entstehen nicht umfassender sind als die Veraenderungen die durch das Spiel eines metaplot gebundenen Setting entstehen.
Beide Veraenderungen verlieren schliesslich ihren Wert wenn es um die Betrachtung des Settings nach den Buechern oder die Kommunikation mit anderen Gruppen geht.
In beiden Variationen spielt man mit den Setting, im letzteren kommt der Metaplot als zusaetzlicher Spielaspekt dazu.
Ergaenzend, spielt man ein metaplotgebundenes Setting kommt die optionale und imho spannende Herausforderung bei die erspielten Veraenderungen mit den Wandel des Setting durch den Metaplot zu vereinbaren.
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Blizzard am 18.11.2010 | 10:37
Lieber einen vorhanden und somit optionalen Metaplot als gar keinen.
Sehe ich auch so. Wenn einem der vorgegebene Metaplot nicht gefällt, kann man ihn auch getrost ignorieren. Das dürfte zudem einfacher sein, als einen zu erfinden.
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Grey am 18.11.2010 | 10:42
Ich habe auch mal für die "mit Metaplot"-Option gestimmt, auch wenn ich ihn, wenn vorhanden, quasi nie nutze. Aber er macht das Setting lebendiger. Ich jedenfalls kann mich dann besser in die Beispiele im Regelwerk reinfühlen.
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Chrischie am 18.11.2010 | 10:48
Zum Thema Metaplot bin ich eigentlich ein gebranntes Kind.
Die Systeme die ich am längsten gespielt habe mit DSA und die alte WoD haben beide ihren Metaplot schlecht umgesetzt.
In DSA sind die Spieler zu Zuschauern verdammt und dürfen sich den Metapolt anschauen. Bei der alten WoD war es in vielen Fällen auch so oder man durfte nicht einmal zuschauen. Dazu kommt, dass in der alten WoD viel Platz in den Büchern für den Metapolt drauf gegangen ist und man ihn immer mitbezahlt hat.

Unter diesen Gesichstpunkten bitte keinen Metaplot.

ABER:

Auch wenn es in diesem Forum schon fast verpönt ist, finde ich das Konzept wie ein Metaplot in vielen Savage Worlds Settings umgesetzt wird sehr gut. Die Spieler sind immer diejenigen, die im Mittelpunkt dieses Plotes sind und ich bekomme alle Informationen in einem Buch. Ich muss mir nicht Hintertupfigen bei Nacht kaufen, weil da was zum Metaplot drinsteht und meine Gruppe will den spielen.
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Boba Fett am 18.11.2010 | 10:53
Ich brauche keinen Metaplot.
In den meisten Systemen habe ich den immer als hinderlich empfunden.
Man wird künstlich dazu gehalten, durch weiteres Hinzukaufen von ergänzenden Produkten, dem Plot hinterherzulaufen und auch dazu, rollenspieltechnisch die Ereignisse zu manipulieren, dass sie Plotkonform sind.
Ich habe gern spannende Ausgangssituationen mit ordentlich viel Konfliktpotential. Die dürfen dann auch gern Hinweise enthalten, wohin sich das hin entwickeln könnte. Wichtig ist aber, dass ich das selbst entscheide. :)
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Crimson King am 18.11.2010 | 10:58
Mich stört ein Metaplot nicht. Ich kann ihn ja problemlos ignorieren. Was das Fazit mit sich bringt: hinzuerfinden ist besser.

Das ergibt sich schon daraus, dass ich die Charaktere in den Mittelpunkt des Plots stellen möchte. Ein wie auch immer geartete Metaplot sollte also Ereignisse beinhalten, die auf die Charaktere einwirken und von diesen Reaktionen erfordern, die wiederum auf den Metaplot wirken, wodurch dieser zum Plot wird.

Hmm... aber besteht da nicht die Gefahr, dass mit den Folgepublikationen (die wir hier aber ausklammern) der Metaplot immer dominanter mit dem Setting verwoben ist, dass das einfache Weglassen schwieriger wird?

Nimm 7te See. Das hat ausgewiesenermaßen einen bescheidenen Metaplot. Du kannst aber immer noch mit der Situation aus dem GRW starten. Revolution etc. kann es immer noch geben, du kannst dich vom Metaplot inspirieren lassen. Aber es ist deine Entscheidung.

Das Prinzip ist immer gleich: nimm einen festen Zeitpunkt und die entsprechende Konstellation und entwickle sie während der eigenen Sessions so weiter, dass sie zur Runde passt.
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: sir_paul am 18.11.2010 | 10:59
Ist mir sch... egal ob da ein Metaplot in einem Setting ist oder nicht...

Bevor ich mit Savage Worlds angefangen habe war ich in metaplotlosen Settings untergwegs (z.B. Midgard). Einfach Charaktere erstellen und Abenteuer erleben. Ab und zu mal alte Ereignisse/NSC's wieder aufgreifen und nach und nach entstand dann ein Plot (bei weitem kein Metaplot). Und glaubt mir mein Midgard war nicht statisch :)

Savage Worlds Settings haben zwar sowas wie einen Metaplot zum Nachspielen (Plot-Point Kampagnen) allerdings mit den Charakteren als Hauptfiguren. Mir würden aber auch für diese Settings normal Abenteuer und Kampagnen reichen, ein Metaplot muss da nicht sein.


Also: Metaplot ist nicht nötig! Ausgearbeitete Abenteuer und oder Kampagnen aber immer hilfreich :)
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Joerg.D am 18.11.2010 | 11:00
Der Vorteil an einem GRW vorhandenen Metaplot ist, dass ich aus ihm eine bestehende "Ist" Situation hat und ihn als Ideensteinbruch für Aktionen nutzen kann. Selbst wenn die Runde nichts mit dem Metaplot zu tun hat, kann man auf Fragen was sonst so ist nach einen kurzen Blick reagieren.

Nur weil es ihn gibt, heißt es ja nicht, dass man ihn nicht komplett umschmeißen darf (Borbarad ist tot, wir haben ihn in der Schlacht von ... getötet).

Ich würde mir aber nur in den wenigsten Fällen einen extra Band kaufen um zusätzliche Sachen zum Meta-Plot zu finden, weil ich in der Regel lieber eigene Ideen umsetze.
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Drudenfusz am 18.11.2010 | 11:11
Kann keine der Beiden Option wählen, da beide durchaus richtig sind...

Ein Spiel was Horror machen soll, braucht keinen Metaplot, nicht mal einen hinzuerfundenen. Deshalb ist mir die neue WoD angenehm.

Fantasy-Spiele dürfen derne einen Metaplot haben, vielleicht gibt es da ja mal wirklich auch Phantastische Ideen (leider viel zu selten). Den kann man ignorieren und dann gerne seine eigene Welt bauen (macht meine Wenigkeit zum Beispiel mit D&D so, obwohl alle Kampagnen Settings für 4th Edition bei mir rumliegen).
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: alexandro am 18.11.2010 | 11:17
Ein Spiel was Horror machen soll, braucht keinen Metaplot, nicht mal einen hinzuerfundenen.

Warum? Horror basiert doch gerade darauf, dass sich nicht alles nur um die Charaktere dreht (siehe  :ctlu: ).
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Das Grauen am 18.11.2010 | 11:20
Der Vorteil an einem GRW vorhandenen Metaplot ist, dass ich aus ihm eine bestehende "Ist" Situation hat und ihn als Ideensteinbruch für Aktionen nutzen kann. Selbst wenn die Runde nichts mit dem Metaplot zu tun hat, kann man auf Fragen was sonst so ist nach einen kurzen Blick reagieren.

Nur weil es ihn gibt, heißt es ja nicht, dass man ihn nicht komplett umschmeißen darf (Borbarad ist tot, wir haben ihn in der Schlacht von ... getötet).
Das kann ich genau so unterschreiben!
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Joerg.D am 18.11.2010 | 11:21
Ich denke Horror und wie er entsteht ist sehr sehr subjektiv, Alexanrdo.


Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Drudenfusz am 18.11.2010 | 11:21
Warum? Horror basiert doch gerade darauf, dass sich nicht alles nur um die Charaktere dreht (siehe  :ctlu: ).
Naja, meinst du das die Realität einem Metaplot folgt? Das ist nämlich das Setting der WoD, wo es dann noch eine Handvoll Monster gibt. Vielleicht bevorzugt meine Person auch einfach One-Shots mit Menschen in der WoD, so das die Spieler nie Wissen was heute auf sie da draußen lauert. Da braucht man einfach kein Metaplot, da es keine Kosmische Verschwörung oder so aufzudecken gilt.
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Teylen am 18.11.2010 | 11:27
Naja, meinst du das die Realität einem Metaplot folgt?
Ja, die Realitaet ist der groesste Metaplot dem man jemals ausgesetzt wird.
Es gibt eine total definierte Geschichte und selbst wenn ich den ganzen Tag auf der Couch liege entwickeln sich staendig Konflikte und das manchmal sogar als Ankuendigung ohne das man Einfluss darauf haben koennte.

Selbst in den letzten 5 Minuten der Nachrichten wird noch definiert wie das Wetter wird - Abweichungen unwahrscheinlich.

Gerade deshalb finde ich das eine Welt der Dunkelheit gut daran tut Metaplot Ereignisse zu bringen und das es auch fuer unnatuerliche Lebensformen gilt welche ja in der selben Realitaet stecken. Besonders wenn es tendentiell sehr alte und langlebige unnatuerliche Lebensformen sind.
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Terrorbeagle am 18.11.2010 | 11:39
Für mich persönlich ist ein Metaplot angenehmer als kein Metaplot, ich persönlich bin kein Freund von Spielen, bei denen der Eindruck entsteht, dass sich alles bloß um die Spielercharaktere dreht, weil meineserachtens die Spielwelt dann schnell künstlich und unlebendig wirkt. Für mich ist es weitaus glaubwürdiger und angenehmer, wenn man das Gefühl hat, dass die Charaktere als Teil der Spielwelt existieren anstelle von einer Spielwelt die nur als Kulisse für die SCs existiert.

Ich persönlich glaube aber auch nicht, dass man einen existierenden Metaplot einfach weglassen kann, insbesondere dann nicht wenn die Spieler mit dem Setting respektive dem Plot vertraut sind. Denn dann bestehen gewisse Erwartungen und wenn diese enttäuscht werden, entsteht schnell Frustration.

Wobei man dazusagen sollte: Bei Spielen wie den Worlds of Darkness (also beiden Versionen) Cthulhu usw. gibt es eh einen Metaplot. Der nennt sich Zeitgeschichte. Das ist einer der großen Vorteile und Verpflichtungen wenn man in der 'realen Welt' spielt. Man hat automatisch einen Metaplot, der dann um verschiedene spieltypische Elemente erweitert wird, bzw. erweitert werden kann.

Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: tartex am 18.11.2010 | 11:46
Ein Setting ohne Metaplot ist aber statisch und deswegen auf Dauer langweilig.

Ich verstehen das "auf Dauer"-Argument nie. Anscheinend muss für den durchschnittlichen Rollenspieler ein Spiel eine längere Halbwertszeit haben als eine Standardehe. Es gibt soviele tolle Spiele und länger als 2 Jahre hat noch keine Kampagne bei uns gedauert. Sind wirklich viele Spieler so monogam(e)?
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Teylen am 18.11.2010 | 12:02
<frotzel>Zwei Jahre fuer eine Kampagne? Man ist das monogam(e)  >;D</frotzel>

Nun wenn ich ein Spiel wirklich gern mag moechte ich es natuerlich auch ueber einen gewissen Zeitraum hinweg spielen koennen ohne das mir dabei langweilig wird oder sich das Gefuehl der Stagnation oder statischen Ausgangsbasis einstellt.

Wobei der Metaplot sich nicht einmal zwingend stetig weiter entwickeln muss sondern lediglich eine Settings Entwicklung darstellen. Der Metaplot der alten Welt der Dunkelheit, unabhaengig ob global oder systemspezifisch betrachtet, hat sich seit mehr als einem halbe Jahr nicht mehr weiter entwickelt, nichtmals mehr gezuckt. Dennoch gibt es Spieler welche davon fasziniert sind und es als Basis sehen darauf auf oder den Metaplot ab zu bauen.
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Haukrinn am 18.11.2010 | 12:26
Ich empfinde einen Metaplot als unnötig einengend und kann darauf verzichten. Jibas Argument kann ich dementsprechend gut nachvollziehen, mit einem Metaplot widmen sich Folgepublikationen in aller Regel dessen Ereignissen zunehmend und verlieren damit für mich, der lieber mehr Facetten des Settings sehen möchte, an Wert.

Das handeln der Gruppe ist meiner Meinung nach irrelevant da die Veraenderungen die durch das Spiel eines statischen Setting entstehen nicht umfassender sind als die Veraenderungen die durch das Spiel eines metaplot gebundenen Setting entstehen.

Meiner Meinung nach ist das Handeln der Gruppe gerade dank eines vorhandenen Metaplots irrelevant, weil die SC keinen maßgeblichen Einfluß auf die Geschehnisse der Settingdynamik haben dürfen, um eben den Metaplot nicht zu gefährden. Für mich stehen aber gerade die Handlungen der SC im absoluten Mittelpunkt, dementsprechend möchte ich genau das vermeiden.

Beide Veraenderungen verlieren schliesslich ihren Wert wenn es um die Betrachtung des Settings nach den Buechern oder die Kommunikation mit anderen Gruppen geht.

Mir persönlich erschließt sich nicht was an "Hey, bei uns hat Borbarad halb Aventurien erobert und wir konnten nichts dagegen tun" - "Hey, bei uns auch!" so toll sein soll. *SCNR*
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Teylen am 18.11.2010 | 12:33
Man sollte das "Den kann man weglassen." nicht uebersehen.
Das Gespraech koennte ja auch sein:
"Hey, bei uns hat Borbarad halb Aventurien erobert und wir konnten nichts dagegen tun."
"Hey, wir haben die Chance bei dem Event X genutzt und Borbarad sowas von frittiert!"

Wobei die meisten Metaplot Diskussionen, gerade wenn es sich nur um den im Grundregelwerk beschriebenen drehen, sich nicht unbedingt primaere mit den Handlungen der Spieler befassen sondern dem was gewesen ist und dem was angekuendigt wurde. Das heisst in Bezug auf Vampire die Maskerade Kain, die Camarilla und Gehenna.
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Drudenfusz am 18.11.2010 | 13:38
Ja, die Realitaet ist der groesste Metaplot dem man jemals ausgesetzt wird.
Es gibt eine total definierte Geschichte und selbst wenn ich den ganzen Tag auf der Couch liege entwickeln sich staendig Konflikte und das manchmal sogar als Ankuendigung ohne das man Einfluss darauf haben koennte.

Selbst in den letzten 5 Minuten der Nachrichten wird noch definiert wie das Wetter wird - Abweichungen unwahrscheinlich.

Gerade deshalb finde ich das eine Welt der Dunkelheit gut daran tut Metaplot Ereignisse zu bringen und das es auch fuer unnatuerliche Lebensformen gilt welche ja in der selben Realitaet stecken. Besonders wenn es tendentiell sehr alte und langlebige unnatuerliche Lebensformen sind.
Wetter oder was in den Nachrichten läuft läßt sich genauso gut über irgendwelche Zufallstabelen abhandeln, es soll sogar Menschen geben die nicht an Schicksal glauben und der Meinung sind das alles Zufall ist...

Naja, vielleicht ist Metaplot einfach glaubens Sache.
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Teylen am 18.11.2010 | 13:47
Wetter oder was in den Nachrichten läuft läßt sich genauso gut über irgendwelche Zufallstabelen abhandeln, es soll sogar Menschen geben die nicht an Schicksal glauben und der Meinung sind das alles Zufall ist...
Naja aber bei den Zufallstabellen liegt das Ergebnis halt nicht fest.
Angenommen man spielt in einem Wirtschafts bezogenen Setting und dann hat man in Bezug auf die USA ein Monument des Kapitalismus in Form des World Trade Center.

Ich finde es verschenkt dort eine maechtige Menge an Potential wenn man hingeht und sagt das es im Grunde doch voellig egal sei ob es weiter besteht oder nicht und Gruppen welche dort eine Entwicklung haben moechten erstmal a) das WTC entsprechend bewerten und b) dann auf einer Zufallstabelle auswuerfeln ob es durch einen Anschlag vernichtet wird.

Es beraubt meiner Meinung nach ein Setting nicht nur eines dramatischen Moment sondern es macht es auch anspruchslos da dem Anspruch genuege getan wird in dem man eine statische Situation hat. Die irgendwann halt beschrieben ist und im Gro so bleibt.

Es hat ja auch einen Grund wieso nun gerade der Niedergang des WTC nicht nur einmal sich durch die komplette amerikanischen (Superhelden) Comics schlug sondern auch in den Metaplot der alten World of Darkness aufgenommen wurde.


Imho hat der Metaplot nun auch nichts damit zu schaffen ob man an den Zufall oder das Schicksal glaubt sondern das allgemeine Fakten geschaffen werden, Geschichte be- bzw. geschrieben sowie Veraenderungen aufgezeigt.
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: El God am 18.11.2010 | 14:23
Mann, Teylen, komm endlich von dem Trip runter, dass die einzige Alternative zu einem mit dem Setting gekauften Metaplot reiner Zufall sein soll.
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: McCoy am 18.11.2010 | 14:27
Also ich finde es besser wenn ein Metaplot da ist, den ich auch ignorieren kann wenn ich es möchte, als wenn ich mir komplett was neues ausdenken muss wenn Spieler das so möchten.
Es ist immer einfacher was bestehendes wegzulassen als neu zu basteln. Und selbst wenn ich das bestehende nicht mag, so kann ich es immer noch als inspirationsquelle verwenden.
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Oberkampf am 18.11.2010 | 14:28
Ist mir sch... egal ob da ein Metaplot in einem Setting ist oder nicht...

Bevor ich mit Savage Worlds angefangen habe war ich in metaplotlosen Settings untergwegs (z.B. Midgard). Einfach Charaktere erstellen und Abenteuer erleben. Ab und zu mal alte Ereignisse/NSC's wieder aufgreifen und nach und nach entstand dann ein Plot (bei weitem kein Metaplot). Und glaubt mir mein Midgard war nicht statisch :)

Savage Worlds Settings haben zwar sowas wie einen Metaplot zum Nachspielen (Plot-Point Kampagnen) allerdings mit den Charakteren als Hauptfiguren. Mir würden aber auch für diese Settings normal Abenteuer und Kampagnen reichen, ein Metaplot muss da nicht sein.


Also: Metaplot ist nicht nötig! Ausgearbeitete Abenteuer und oder Kampagnen aber immer hilfreich :)

+1
Spricht mir aus der Seele.
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Morvar am 18.11.2010 | 14:30
Hallo,

ich kann diese Einordnung in 2 sich gegenüberstehende Extreme nicht so sehen.
So entwickelt sich bei mir ein Metaplot dynamisch durch "zufall" und "Grobe Plotvorstellungen" des Spielleiters (also mir).
Häufig ändere ich Stränge im Spiel ab, da neue Ideen/impulse von Spielern viel mehr "Energie" in unsere bestehenden Kampagnen bringen.
Natürlich achte ich in diesem Zusammenhang darauf das die "Spielweltrealität" trotzdem noch greift.

Zur Ausgangsfrage:

Ich sehe das ganz pragmatisch: je mehr Input jemand (n diesem Falle ich) bekommt um so mehr kann er verändern/anpassen/weglassen usw.

Morvar
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Ein am 18.11.2010 | 14:32
Mann, Teylen, komm endlich von dem Trip runter, dass die einzige Alternative zu einem mit dem Setting gekauften Metaplot reiner Zufall sein soll.
Naja, wenn man Metaplot unter allgemein Willkür fasst (ein Einwand der ja gerne von ARSern gebracht wird), kann das Gegenteil dazu natürlich nur Zufall sein. Wobei das natürlich Selbstbetrug ist, Zufallstabellen sind ja auch nur willkürlich-geformt pseudo-zufällig.
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Teylen am 18.11.2010 | 14:38
Mann, Teylen, komm endlich von dem Trip runter, dass die einzige Alternative zu einem mit dem Setting gekauften Metaplot reiner Zufall sein soll.
Ey Dolge, Alda, dann sach auch mal Drudenfusz das er nicht mit den Zufallstabellen anfangen soll. Weil ich hab das Zufalls Zeuch nich rein gebracht. Koennscht natuerlich auch alternativen Stoff anbieten wenn dir der Trip nicht passt.

Im Klartext:
Ich bin lediglich auf die von Drudenfusz erwaehnte Zufallsalternative eingegangen.
Wenn da weitere Alternativen bestehen, dann fuehre sie doch bitte aus.
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Oberkampf am 18.11.2010 | 14:42
Naja, wenn man Metaplot unter allgemein Willkür fasst (ein Einwand der ja gerne von ARSern gebracht wird), kann das Gegenteil dazu natürlich nur Zufall sein. Wobei das natürlich Selbstbetrug ist, Zufallstabellen sind ja auch nur willkürlich-geformert pseudo-zufällig.

Aber nicht jeder, der einen Metaplot beengend empfindet, kommt aus einer ARS-Ecke.
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Ein am 18.11.2010 | 14:44
Absolut nicht. Wer aber mit Zufallstabellen um die Ecke kommt und gleichzeitig über Willkür schimpft, ist tendenziell in der ARS-Ecke zu verorten.
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: El God am 18.11.2010 | 14:53
Ja, ich denke, in dieser Hinsicht scheint Teylen auf ARS-Propaganda hereingefallen zu sein.

@Teylen: Du nennst es selbst eine Herausforderung, Aktionen der Spieler and en Metaplot anzupassen bzw. sie in diesen einzufügen. Eine Variante ohne Zufall wäre es also, schon hier anzusetzen und den Spielern Einfluss auf den Metaplot einzuräumen. Ansonsten sind statische Settings wie bereits erwähnt, nur dann statisch, wenn man den Hintergrund nicht mit eigenen Inhalten füllt (ergebnisoffen oder railroadig ist dabei sogar egal, es ist beides nicht gekaufter Metaplot) - dieser Kritikpunkt greift also imho auch nicht.

Ich möchte beinahe unterstellen, wer Settings ohne Metaplot nicht spielt, weil sie zu statisch sind, ist nicht in der Lage, diese eigenen Inhalte zu produzieren. Das ist bedauerlich, erklärt natürlich aber auch, warum man den gekauften Metaplot nicht ändert, sondern alles tut, um ihn zu erhalten. Aufwand lasse ich in dieser Hinsicht übrigens nicht gelten - es ist mindestens genauso viel Aufwand, ein gekauftes Abenteuer oder einen ganzen gekauften Metaplot zu "erlernen" wie ihn sich selbst aus eigenen Ideen und Aktionen zu konstruieren. Ansonsten halte ich es wie Ein: Blanke Zufallstabellen produzieren keine Story, eni Plot muss immer noch daraus geformt werden, was die Zufallstabellen vorgeben. Und Metaplotzufallstabellen würde ich bestenfalls für lächerlich halten (Würfle W6: es  passiert 1) Rückkehr des bösen Magiers, 2) Untergang der Stadt Xyz, 3 und 4) Zwerge drücken den Goldpreis, 5) der Elfenkönig bekommt schlimmen Durchfall und 6) Nichts.)
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Oberkampf am 18.11.2010 | 15:14
Das Statik-Argument verstehe ich nicht.

Nach meinem eindruck ist eine Welt mit Metaplot viel "statischer" im Sinne von "unberührbar durch die Spieler/Charaktere" als eine Welt ohne Metaplot.

Mal am Beispiel:
Midgard hat einen schwachen (kaum vorhandenen) Metaplot. wenn ich mir das Corrinis-Sourcebook kaufe, können meine Spieler (und ich) sehr wahrscheinlich dort alles über den Kopf stellen, die beiden Volksgruppen in einen offenen Krieg ausbrechen lassen, die Irenfist komplett zerschlagen, die Smaragdschlange die Magiergilde unterwandern lassen etc., ohne dass jemals die Gefahr besteht, dass ein Metaplotband veröffentlicht wird, in dem zwei bis drei Jahre Spiel zunichte gemacht werden.

Hätte Midgard/Alba jetzt einen dichten Metaplot, müssten Spieler und Spielleitung ständig aufpassen, dass nicht irgendein wichtiger NSC abtritt oder irgendeine Verschwörung aufgedeckt wird, bevor sie ihr Ziel erreicht / ihr Funktion im Metaplot erfüllt hat. D.h., am Besten ändert sich garnichts, bis die Partei der Verlag es vorschreibt, denn die Partei, die Partei, die hat... damit ist für mich ein Metaplot garantierte Stasis.
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: El God am 18.11.2010 | 15:15
Zitat

Nach meinem eindruck ist eine Welt mit Metaplot viel "statischer" im Sinne von "unberührbar durch die Spieler/Charaktere" als eine Welt ohne Metaplot.

Ja. So kann man das auch sehen!
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Ein am 18.11.2010 | 15:21
Naja, im Grunde ist es eine einfache Rechnung.

Die spielerische Eigenleistung und Metaplot können maximal jeweils bei 100% liegen. Daher haben wir einen Wertebereich, der bei Metaplot zwischen 0% und 200% liegt, während er bei Eigenleistung höchstens bei 100% liegt.

Wenn wir jetzt noch den Metaplot bei 1000% Leistung veranschlagt, ist, selbst wenn nur ein Bruchteil des Meteplots wirklich genutzt wird, der Dazugewinn durch Metaplot exorbitant.
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Dirk Remmecke am 18.11.2010 | 15:25
Mir stellt sich die Frage, was den nun tatsächlich leichter/besser/idealer ist: Wenn mir ein System (wobei ich mich hier eigentlich explizit auf die GRWs beziehe) einen umfangreichen Metaplot präsentiert (Metaplot hier im Sinne eines "Das und das wird passieren, das und das sind die großen Geheimnisse der Welt, das und das läuft so und so, der und der hat die Fäden in der Hand und handelt so und so und stirbt dann und dann"), oder wenn ein System mir zwar das Setting vorstellt (Orte, Personen, Konflikte), sie aber nicht für mich auflöst.

Systeme für die erste Kategorie wären z.B. DSA, Vampire: The Maskerade, Engel
Systeme für die zweite Kategorie wären z.B. Exalted (zumindest behauptet es das von sich), Opus Anima, Hollow Earth Expedition (soviel ich weiß) und Schattenjäger (auch soviel ich weiß)

Unabhängig von der Fragestellung, was denn nun besser sei, möchte ich hier schon Einspruch erheben.

Es gibt nur sehr, sehr, sehr wenige Grundregelwerke, die den Metaplot ihres Settings schon komplett vorstellen und nur noch die detaillierte Ausarbeitung auf Folgeprodukte auslagern. Die von dir genannten erfüllen jedenfalls nicht die Bedingungen deiner Kategorie 1. Sie reißen einen Metaplot an und lassen den Spielleiter in der Luft hängen, bis er sich brav die Folgeprodukte gekauft hat.

Kategorie 1 wäre: Tribe 8 (aber auch nur die allerletzte Edition; alle davor boten wie Engel nur die Bühne für den Startschuss der Kampagne) und die französischen abgeschlossenen (Ein-Produkt-Systeme) Khaos 1795 und Mahamoth.
Der Spielleiter kennt den gesamten Handlungsbogen von Anfang an, es gibt keine Überraschungen in späteren Produkten ("Wie, dieser NSC ist in Wirklichkeit ein Gott in Menschengestalt? Wenn ich das vorher gewusst hätte, hätte ich den doch völlig anders dargestellt!"), und der SL weiß auch schon im voraus, ob ihm dieser Plot gefällt und er ihm folgen möchte oder ab welchem Abenteuer er dann aussteigt und selbst weitererfindet, oder ob er die Motivationen der vorgestellten Parteien übernimmt und es völlig den Spielern überlässt, ob diese in die Handlung eingreifen und sie in ungeahnte Richtungen verbiegen.

Das würde ich als Idealfall bezeichnen: Eine Ausgangssituation im Regelwerk, mit einer Zeitleiste der wahrscheinlichsten zukünftigen Ereignisse, wenn niemand (=Spieler) einschreitet und sie verhindert.
Das verlangt aber eine besondere Herangehensweise an Abenteuer und Quellenbücher. Die Autoren müssen dabei nämlich im Blick behalten, dass die Bücher für beide Möglichkeiten nutzbar sind. Mit szenisch geschriebenen Abenteuertexten, wie DSA, Tribe 8 oder Dragonlance sie bieten/boten, schließt man die Eigenbauer aus und macht das Anpassen an einen flexiblen, offenen Kampagnenablauf erheblich schwieriger.
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Oberkampf am 18.11.2010 | 15:26
Oder andere Rechnung:

Es gibt einen großen Kuchen "Spielwelt" (100%), der kann aufgeteilt werden zwischen Spieleraktion und Metaplot. Je mehr Metaplot, desto weniger Kuchen für Spieleraktion.
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Ein am 18.11.2010 | 15:29
Und da kommt halt die Geschmackssache ins Spiel, denn wenn die Qualität der Spieleraktionen niedriger als die des Metaplots angesetzt werden, so ist ein möglichst großer Anteil des Metaplots an der Spielwelt natürlich gewollt. Wobei man natürlich hinzufügen muss, dass der Metaplot eigentlich immer ein Plus sein kann, denn er passiert außerhalb des Spiels, verbraucht also keine Spielzeit.
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: alexandro am 18.11.2010 | 15:30
Sehe das wie "Schlachter": Metaplots sind eine Ideenfundgrube, welche interessante, miteinander verwobene, Situationen schaffen.

Natürlich kann man auch eine Reihe von "Episoden"-ABs spielen, die aus einer Zufallstabelle kommen und nichts miteinander zu tun haben, aber der wirkliche Kick kommt IMO erst, wenn:
a) man es mit wiederkehrenden Gegnern/Verbündeten zu tun hat
und
b) diese unabhängig vom Handeln der SC ihre Ziele verfolgen (also nach eigenem "Zeitplan", nicht erst als Reaktion auf Spielerhandlungen).

Man sollte natürlich nicht den Fehler machen den Metaplot als mehr wert als das eigene Spiel zu betrachten: wenn die Spieler durch ihre Aktionen den Metaplot komplett über den Haufen werfen, dann wird dieser über den Haufen geworfen (und ggflls. durch einen NEUEN, passenderen, Metaplot ersetzt). Das geht natürlich nur, wenn man bereit ist, seinen EIGENEN Metaplot zu schreiben (auch das Anpassen eines offiziellen Metaplots and die Bedürfnisse der eigenen Kampagne ist letztlich "Metaplot selbst schreiben").
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Humpty Dumpty am 18.11.2010 | 15:36
Der Vorteil an einem GRW vorhandenen Metaplot ist, dass ich aus ihm eine bestehende "Ist" Situation hat und ihn als Ideensteinbruch für Aktionen nutzen kann. Selbst wenn die Runde nichts mit dem Metaplot zu tun hat, kann man auf Fragen was sonst so ist nach einen kurzen Blick reagieren.

Nur weil es ihn gibt, heißt es ja nicht, dass man ihn nicht komplett umschmeißen darf (Borbarad ist tot, wir haben ihn in der Schlacht von ... getötet).
Das ist auch meine Meinung. Wenn ich beispielsweise die Dresden Files höre, dann ist das meine größte Inspirationsquelle für eigene Ideen. NSCs, Verwicklungen, Szenarien, Orte, Konflikte: ich verfolge nutze die Entwicklung des Metaplots extrem intensiv in meinen Vorbereitungen. Wenn ich was nicht möchte, schmeiße ich es einfach raus.
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: sir_paul am 18.11.2010 | 15:37
Naja, im Grunde ist es eine einfache Rechnung.

Die spielerische Eigenleistung und Metaplot können maximal jeweils bei 100% liegen. Daher haben wir einen Wertebereich, der bei Metaplot zwischen 0% und 200% liegt, während er bei Eigenleistung höchstens bei 100% liegt.

Wenn wir jetzt noch den Metaplot bei 1000% Leistung veranschlagt, ist, selbst wenn nur ein Bruchteil des Meteplots wirklich genutzt wird, der Dazugewinn durch Metaplot exorbitant.

 wtf?

OK auf welcher Basis werden die % vergeben, was bedeutet 100% Eigenleistung und 100% oder gar 1000% Metaplot? Von welcher Art von Leistung spricht man da? Bitte um Aufklärung!
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Jiba am 18.11.2010 | 15:37
@Dirk: Danke für den Einwand... in der Tat würde ich ob der Beiträge hiernach den Fokus jetzt eher auf GRW + Folgepublikationen verlagern! ;)
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Ein am 18.11.2010 | 15:40
Zitat
OK auf welcher Basis werden die % vergeben,
Danach welche Qualität die konkrete Spieler (deren Leistung natürlich immer höchstens 100% sein kann) dem konkreten Metaplot zuordnen.
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: sir_paul am 18.11.2010 | 15:52
OK, also eine rein subjektive Einschätzung der jeweiligen Spieler.

Deine Berechnung vernachlässigt allerdings das ein genutzter qualitativ schlechter Metaplot auch negative Auswirkung auf die eigene Leistung haben kann.
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Ein am 18.11.2010 | 15:58
Naja, mal ein paar Beispiele. (Metaplot und Spielleistung wird jeweils 50% Anteil am Spiel eingeräumt.)

Metaplot genauso gut wie Eigenleistung: 100 * 0,5 + 100 * 0,5 = 100.
Metaplot halb so gut wie Eigenleistung: 100 * 0,5 + 50 * 0,5 = 75.
Metaplot doppelt so gut wie Eigenleistung: 100 * 0,5 + 200 * 0,5 = 150.
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Oberkampf am 18.11.2010 | 16:13
Sehe das wie "Schlachter": Metaplots sind eine Ideenfundgrube, welche interessante, miteinander verwobene, Situationen schaffen.

Naja, aber in der Ausgangsfrage wurde ja ein GRW mit Metaplot einem GRW mit konfliktbeladenem Settingentwurf entgegengestellt. Insofern ist der Unterschied in der Beziehung nicht so groß, beides eignet sich als Fundgrube für interessante, miteinander verwobene Situationen - nur, dass der Metaplot eben schon vorschlägt, wie und von wem die Konflikte aufgelöst werden.

Meine Einschätzung ist da: Ein abgebrühter Spielleiter kann das weglassen - aber der braucht den Metaplot nicht. Bei einem unerfahrenen/unreflektierten Spielleiter besteht die Gefahr, dass er den Metaplot als wichtiger ansieht als die Spieleraktionen. Eben, weil ein Metaplot auch eine gewisse Schönheit hat (s.u.).

@Fluffy:
Das Tückische ist ja, das Metaplots (und AB-Plots), wären sie in Buchform publiziert, vielleicht gar nicht so schlecht sind, sondern eigene Spannungsmomente und Überraschungen haben. Deswegen auch die gelegentliche Polemik in den ARS-WARS, dass einige DSA-Abenteuer besser Fantasyromane oder Hörbücher geworden wären. Aus literarischer Perspektive ist das, was Spieler aus einem Setting machen, vielleicht nicht so hochwertig wie ein gut aufbereiteter Metaplot. Aber es ist eben ihr Ding, und dieses DIY gehört für viele zum RPG dazu.
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Teylen am 18.11.2010 | 16:28
Zitat von: Dolge
Ja, ich denke, in dieser Hinsicht scheint Teylen auf ARS-Propaganda hereingefallen zu sein.
Hereingefallen? Also das hier wurde so konkret geaeussert und darauf bin ich eingangen:
Wetter oder was in den Nachrichten läuft läßt sich genauso gut über irgendwelche Zufallstabelen abhandeln

Zitat
Du nennst es selbst eine Herausforderung, Aktionen der Spieler and en Metaplot anzupassen bzw. sie in diesen einzufügen. Eine Variante ohne Zufall wäre es also, schon hier anzusetzen und den Spielern Einfluss auf den Metaplot einzuräumen.
Es stimmt das ich den herausforderungsorientierten Aspekt des Metaplot Design sowie Anpassung mag. :D
Wegen deù Nachsatz, damit der Spieler Einfluss auf den Metaplot nehmen kann, muss der Metaplot existieren. Hat ein Setting keinen Metaplot ist die Einflussmoeglichkeit dahin.

Angenommen es ist wuerde bei DSA keinen Borbard geben.
Dann muesste man ihn erfinden. Wenn man ihn nun erfunden und erschlagen hat ist das nett aber nicht bemerkenswert. Weil ausser einem selbst kennt Borbard keiner und es haette auch keine Variante gegeben in dem er ueberlebt haette.
Wenn Borbard existiert, eigentlich haette gewinnen sollen, und man ihn trotzdem erschlug hat man etwas geschaffen worueber man mit anderen reden kann und man hat den Metaplot fuer sich abgeaendert in dem man den Sieg Borbards raus nahm.
Damit man es aber aendern kann muss es einen Metaplot geben der Borbard beschreibt und der auch den Ausgang festlegt.

Zitat
Ansonsten sind statische Settings wie bereits erwähnt, nur dann statisch, wenn man den Hintergrund nicht mit eigenen Inhalten füllt (ergebnisoffen oder railroadig ist dabei sogar egal, es ist beides nicht gekaufter Metaplot) - dieser Kritikpunkt greift also imho auch nicht.
Es ist imho egal ob man ergebnisoffen, railroadig, mit oder ohne Metaplot spielt, man veraendert respektive schafft immer etwas. Das heisst ab dem Punkt gibt es die Frage ob es statisch oder nicht ist fuer mich nicht respektive beziehe ich mich nicht darauf.

Ich beziehe den, aus meiner Sicht, Vorwurf der Statik auf das betrachten des Grundregelwerks sowie der Darstellung des Setting. Das heisst wenn man sich das Regelwerk des alten Vampire die Maskerade ansieht bekommt man ein Setting vorgestellt das eine Geschichte hat sowie einen Punkt auf den es zu strebt. Diese Punkte muessen nicht endgueltig sein, tatsaechlich halte ich persoenlich die abschliessende Ausformulierung und Beendigung des Metaplots fuer die duemmste Erfindung seit konsequenten Telenovelas, aber sie sollten vorhanden beziehungsweise angerissen sein.

Das heisst nach dem lesen weiss man das es den einen Vampir gab, das der andere Vampire zeugte, das es Streit gab, das die Camarilla gegruendet wurde, das zwei der vorgestellten Clans mittelgrosse Schweinereien gemacht haben und das Gehenna sowie die Zeit des duennen Blutes bevorsteht.
Man hat eine Welt die eine Geschichte hat, wo gewisse Dinge passiert sind, wo es Personen gibt die Jahrhunderte alte Plaene haben und wo es eine unheilvolle Prophezeiung fuer die Zukunft gibt. Das heisst das Regelwerk atmet eine organische Welt die eine Vergangenheit hat, die eine Gegenwart besitzt und die sich aufgrund der Prophezeiung lebendig weiter entwickeln wird.

Ich finde das toll :D
[Metaplot lose Spiele kann ich nun nicht vergleichen da ich noch von keinem das GRW fertig durch las, Ratten! vielleicht. Aber da es unfair ist weil ich den Metaplot mag kann ja wer anders schreiben was er toll daran findet wenn es keinen Metaplot gibt]

Zitat
Ich möchte beinahe unterstellen, wer Settings ohne Metaplot nicht spielt, weil sie zu statisch sind, ist nicht in der Lage, diese eigenen Inhalte zu produzieren.
Mir fehlt allein schon der Wille.
Ich mag zum Beispiel allgemein das Vampire Thema.
Allerdings haben Interview mit einem Vampir, Der Kleine Vampire, Vampire Diaries, True Blood, Moonlight, Twilight, From Dusk Till Dawn, Bite Club, Vampire Knight, Nick Knight, Dresden Files, Dracula, Duckula, Graf Zahl, Hellsing, Blood Ties, Vampirella, Buffy, Angle, Darran Shan, Poppy Z. Brite, Ultraviolet, Vampire Hunter D, Vampire Princess Myu, 30 Days of Night, Hellraiser, Bloody Red Sea und mindestens ein doppeltes dutzend anderer Comics, Manga, Buecher, Serien und Filme meinen Bedarf gedeckt.
Vom Osten bis zum Westen, von YaY bis Nay, von ernst ueber witzig bis bloed.

Grob gesagt habe ich nicht das geringste Beduerfnis zu dem ganzen irgendwas eigenes dazu zustellen das offen gesprochen und grob gesagt gemessen an meinen Lieblings Vampire Serien und Anspruch einfach nur scheisse waere, fuer den Rest der Menschheit komplett belanglos und allenfalls etwas verliebtes rumgespiele am eigenen Ego.

Ich schreibe auch eher FanFiction anstelle von Originalen weil ich das erstere anspruchsvoller und interessanter finde als selbst etwas zu schreiben das allenfalls einen sentimentalen Wert hat.

Zitat
Das ist bedauerlich, erklärt natürlich aber auch, warum man den gekauften Metaplot nicht ändert, sondern alles tut, um ihn zu erhalten.
WTF? :???:
Guck mal in den Thread Kopf, da heisst es: Ein Regelwerk mit ausgearbeitetem Metaplot. Den kann man dann weglassen." Ich glaube die Szene der Metaplot modder ist viel groesser als die der Original Metaplot Leute.

Wieso sollte man dann zudem den Metaplot nicht aendern?
Wenn man es mit Lego vergleicht, stellt man mir frueher eine Kiste mit bunt gemischten Fisher Price Steinen hin war das nett, animierte aber nicht wirklich zum bauen. Ausser vielleicht Farben zu kombinieren oder sowas. Stellte man mir eine Kiste hin mit Bildchen was es werden sollte baute ich das begeistert auf, auch ohne Anleitung, und dann auch um.

Zitat von: Tuempelritter
Nach meinem eindruck ist eine Welt mit Metaplot viel "statischer" im Sinne von "unberührbar durch die Spieler/Charaktere" als eine Welt ohne Metaplot.
Ich vermute(!) das diese Ansicht hauptsaechlich daher kommt das wenn man bei einer Welt ohne Metaplot sich diesen selbst muehsam aufbaut und geneigt ist gaenzlich von dem eignen Konstrukt eingenommen zu sein. [Steckt schliesslich Fleiss drin] Das man dann auch keinen ranlaesst. Naja und wenn man dann so einen fremdgemachten Plot sieht denkt man sich vielleicht sowas wie "Oh Gott, wenn ich das aendere wird der Schaffer total sauer auf mich".

Das ist nur eine Vermutung.
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Joerg.D am 18.11.2010 | 16:30
Zitat
Naja, aber in der Ausgangsfrage wurde ja ein GRW mit Metaplot einem GRW mit konfliktbeladenem Settingentwurf entgegengestellt. Insofern ist der Unterschied in der Beziehung nicht so groß, beides eignet sich als Fundgrube für interessante, miteinander verwobene Situationen - nur, dass der Metaplot eben schon vorschlägt, wie und von wem die Konflikte aufgelöst werden.

Bei einem Settingentwurf fehlen mir aber diverse Daten, die ich im Metaplot habe. Metaplot bedeutet einfach viel mehr Namen und Informationen, weil es eben nicht ein grober konfliktbeladener Settingentwurf  (Akka C-Web) ist.

Natürlich bringt es einigen oder sogar vielen Spielleitern mehr Spaß den ganzen Kram selber zu entwickeln, aber was soll ich machen? Ich arbeite 50-60 Stunden die Woche und bin nebenbei noch tanelonsüchtig, da verlasse ich mich lieber auf gute Quellen wie Comics, Serien und Metaplots um sie als Ideensteinbruch zu nutzen.

Nebenbei bekomme ich über vorhandene und nicht von mir entwickelte Quellen den gemeinsamen Vorstellungsraum leichter syncronisiert.
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Oberkampf am 18.11.2010 | 16:41
@Schlachter

Settingentwurf würde ich nicht auf R- und C-Map reduzieren, dazu gehören auch Ortsbeschreibungen und ggf. Institutionsbeschreibungen (allgemeine Verfahrensweisen, die über die Mapinfos hinausgehen). Für einen gemeinsamen Vorstellungsraum kann das schon ausreichen, wenn man im Spiel intensiv Exploration betreibt, wird dieser Raum ja auch durch den konkreten Kampageneneindruck angereichert. Zum Einstieg kann ein Metaplot übrigens sowohl nützlich wie hilfreich sein. Als Nicht-DSAler habe ich enorme Schwierigkeiten, mich im metaplotlastigen Aventurein zurecht zu finden, und ich habe weder Zeit noch Muße, mir den Metaplot einzuverleiben, um am AB-Plot teilhaben zu können. Metaplot verschlingt auch Zeit.
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Humpty Dumpty am 18.11.2010 | 16:43
Wiederum: Was der geschätzte Schlachter sagt. Tümpelritters Darstellung entspricht nicht meiner Erfahrung.

Außerdem: ein Metaplot, wenn er denn gut präsentiert wird, liest sich für den SL bedeutend besser und er inspiriert mich einfach um Lichtjahre mehr als alle mir bekannten Alternativen.
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Joerg.D am 18.11.2010 | 17:03
Also Tümpelritter, nicht das wir uns falsch verstehen, denn ich habe einfach nur persönliche Präferenzen und sage nicht im Geringsten das etwas Anderes für Andere schlecht sein sollte oder gar ist, aber für mich sind Städtebeschreibungen und Institutionsbeschreibungen lange nicht so gut wie ein Metaplot, denn die bleiben meist recht oberflächlich.

Gute Settings, die dann noch R-Maps oder C-Webs haben und mich zu selber entwickeln inspirieren, sind eher selten. Brauchbare Metaplots, aus denen ich selber C-Webs und R-Maps ableiten kann gibt es dagegen zu Haufe.

Ich rede hier bewusst nicht von Abenteuern die Meta Plot machen, denn bei mir sind die Charaktere der Fokus der Kampagne und nicht die Welt oder die NSC SLC.

Kein Regelwerk kann es an Detailreichtum mit den Dresden Files Büchern, Artesia Comics oder Drachenlanze Romanen aufnehmen, wenn es um das Vermitteln eines gemeinsamen Vorstellungsraumes geht. Wenn in den Artesia Comics dann auch noch die Werte der Akteure stehen und die Welt gut erklärt wird, dann scheiße ich auf die normalen Sachen oder gute Ansätze. In Verbindung mit den Bildern kann ich in kürzester Zeit jedem Spieler klar machen, was ich will und wie es in der Welt aussieht, dich ich gerade bespiele. dabei habe ich aber keine langweiligen Texte oder Aufzählungen, was es so gibt sondern eine Geschichte die meine Spieler und ich gerne lesen und daraus lernen, wie die Welt funktioniert.

Aber das kannst Du gerne anders sehen.
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: alexandro am 18.11.2010 | 17:49
Naja, aber in der Ausgangsfrage wurde ja ein GRW mit Metaplot einem GRW mit konfliktbeladenem Settingentwurf entgegengestellt. Insofern ist der Unterschied in der Beziehung nicht so groß, beides eignet sich als Fundgrube für interessante, miteinander verwobene Situationen - nur, dass der Metaplot eben schon vorschlägt, wie und von wem die Konflikte aufgelöst werden.
Ich habe noch kein Setting gesehen, welches das (für mich) zufriedenstellend hingekriegt hat.

Das waren immer nur dröge Listen mit NSC-Beschreibungen, ohne Handlungsanweisungen für den SL. Klar kann ich (wie sicher auch jeder etwas erfahrenere Leiter) daraus was brauchbares zaubern, aber ideal ist diese Variante auch nicht.
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Merlin Emrys am 18.11.2010 | 18:30
Mal eine Alternative:
Es gibt Versatzstücke. Z.B. eine große Stadt mit mehreren konkurrierenden Handelshäusern, sagen wir, A bis H. Festgelegt wird im Kanon, daß es diese Situation gibt oder einmal gab. Dann wird ausgesponnen, daß für die Handelshäuser grundsätzlich ein bestimmter "Bausatz" an Entwicklungsmöglichkeiten bestehen, etwa eine neue Einkommensquelle zu erschließen oder einen wichtigen Schuldner zu verlieren, so daß die Schulden nie zurückgezahlt werden und damit Kapital verlorengegangen ist... Dann gibt es für die Handelshäuser A bis D noch folgende Möglichkeiten, für die Handelshäuser C bis E noch folgende, für die Handelshäuser B und F bis H noch folgende. Ein wichtiges Schiff verlieren können etwa nur die, die eine Handelsflotte haben, während nur diejenigen einen Weg ins Ladesinnere finden können, die im Inland tätig sind.
Die Charaktere können also das eine oder andere bewegen. Sie können ein Schiff versenken oder dafür sorgen, daß etwaige Piraten nicht das Schiff, auf dem sie sind, sondern das eines anderen Handelshauses aufbringen. Sie können einen Inlandsweg erkunden und das Wissen einem der Handelshäuser zuspielen (z.B. gegen einen Haufen Geld). Es gibt also keinen Metaplot, aber es gibt Plotanregungen.

Edit:
Wiederholung herausgekürzt.
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Teylen am 18.11.2010 | 18:32
Das ist falsch, weil ein Metaplot die Eigenleistung einschränkt.
Nein? Wieso sollte er?
Man kann ihn ja jederzeit ignorieren, zerlegen und umgestalten.
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Christoph am 18.11.2010 | 18:34
Nein? Wieso sollte er?
Man kann ihn ja jederzeit ignorieren, zerlegen und umgestalten.

Kann man nicht weil der folgende Metaplot dann nicht mehr passt.
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Merlin Emrys am 18.11.2010 | 18:37
Nein? Wieso sollte er?
Man kann ihn ja jederzeit ignorieren, zerlegen und umgestalten.
Man könnte - aber man wird zunächst mal nicht, weil man damit die Gefahr eingeht, zukünftig publiziertes Material nicht mehr nutzen zu können. Wenn man DSA prä-G7 spielt, kann man von den in letzter Zeit erschienen Abenteuern noch genau wieviele spielen? Welche Boxen zu 100% nutzen? Also wird man gehorsam dem Metaplot hinterherdackeln, um sich für später keine unsinnige Mühe aufzuhalsen.

D.h., da Eigenleistung ja auch darin besteht, weiteres Material für die eigene Gruppe zu gestalten, der Metaplot bringt einen um die Ideenquelle genau dieses weiteren Materials und dem, was Eigenleistung für die eigene Gruppe gemacht hätte, also vielleicht bis zu 95%, die man durch anderes ersetzen muß oder schlicht verliert.
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Bad Horse am 18.11.2010 | 19:31
Ich will keinen Metaplot. Metaplots sind doof. Ich habe bisher noch in keinem Spiel, das einen Metaplot hatte, irgendeinen Mehrwert darin entdeckt, ganz im Gegenteil.
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Teylen am 18.11.2010 | 19:33
Man kann schon weiter spielen wenn man einen Sprung in eine Alternativ Welt macht oder die nötigen Änderungen anders erklärt oder nur kompatible Elemente / Anregungen raus nimmt. Frei nachdem Prinzip Baukasten.
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Christoph am 18.11.2010 | 19:40
Man kann schon weiter spielen wenn man einen Sprung in eine Alternativ Welt macht oder die nötigen Änderungen anders erklärt oder nur kompatible Elemente / Anregungen raus nimmt. Frei nachdem Prinzip Baukasten.

Stellt alles einen Mehraufwand für den SL dar. Nicht jeder Metaplot ist diesen Aufwand wert.
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: alexandro am 18.11.2010 | 19:44
Der Aufwand aus einem losen NSC-Verbund (ich sage bewusst nicht SLC!) eine Kampagne zu machen ist deutlich größer.
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Bad Horse am 18.11.2010 | 19:48
Nicht, wenn der lose NSC-Verbund gut designet ist.  :)
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Jiba am 18.11.2010 | 21:09
Was mir grade eingefallen ist: Ein vorhandener Metaplot kann aber auch eine wunderbare Inspiration nach dem Motto "Wie man es nach Möglichkeit nicht machen sollte" sein. Der 7te See-Metaplot ist bei mir ein gutes Beispiel: Ich konnte relativ schnell meinen Spielern klar machen, dass meine Kampagne nichts mit dem offiziellen Material zu tun hat und habe mich daran inspiriert, dass ich offizielle, abschreckende Beispiele in Form von Metaplotentwicklungen hatte.

Ich assoziiere mit einem Metaplot immer eine unterschwellige Verbindlichkeit, die ich nicht so sehr mag. Denn es ist ja nicht so, dass man Alternativen angeboten bekommt, sondern eine einzelne Linie. Insofern ist nicht der Punkt, dass es bei fehlendem Metaplot keinen Borbarad gäbe, sondern der, dass keine Zeitlinie aufgestellt wird, was ihm in Zukunft gelingt und was nicht. Eine Aufstellung im Regelwerk, was denn nun in Zukunft passiert, wenn NIEMAND eingreift mit gut ausgearbeiteten NSC als Bonus reicht mir in der Regel aus... aber sowas haben die meisten GRWs.
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: D. Athair am 18.11.2010 | 21:35
Zur Dominanz:
Bei L5R wird die Spielwelt mehrmals durch Metaplot komplett umgeworfen. Und den ignoriert man einfach und nimmt sich nur das, was einem am späteren Verlauf gefällt.
Das gilt nur, wenn man das Kartenspiel berücksichtigt.
Ansonsten gilt: Metaplot ist quasi völlig optional. Deswegen hat L5R auch 4 separate Metaplot-Bücher:
Time of the Void, Hidden Emperor, The four Winds, The vacant Throne.

Man kann dadurch den Metaplot sowohl problemlos ignorieren als auch benutzen. (Einzelne Verweise in anderen Büchern sind genau das: Einzelstücke.)
Als dritte Möglichkeit - und das bietet sich durch den Aufbau der Bücher auch an - kann man einen eigenen Metaplot spinnen.

Mein Votum bezüglich der Ausgangsfrage: WEDER NOCH!
Edith hat mich gezwungen für "Ohne Metaplot" abzustimmen.
Im GRW möglichst keinen, oder so wenig wie möglich Metaplot.




Man kann schon weiter spielen wenn man einen Sprung in eine Alternativ Welt macht oder die nötigen Änderungen anders erklärt oder nur kompatible Elemente / Anregungen raus nimmt. Frei nachdem Prinzip Baukasten.
Der Baukasten funktioniert bei den meisten Metaplot-Settings ziemlich schlecht.
Oder: Diesen Baukasten herzustellen ist Arbeit.
Fast genausoviel wie einen eigenen Metaplot auszuziehen, machmal sogar mehr.

Deswegen: Lieber keinen, als einen durchdeklinierten Metaplot.




Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: alexandro am 18.11.2010 | 23:31
Nicht, wenn der lose NSC-Verbund gut designet ist.  :)
Beispiele? (ich halte mal "Orpheus" und "Fading Suns" als Beispiele eines guten Metaplots dagegen).
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: tartex am 18.11.2010 | 23:42
Mein Problem mit Metaplot ist, dass er oft dazu führt, dass sich ein Großteil der NSC-Beschreibungen auf die Movers und Shakers des Settings konzentriert. Die sind in der Regel nicht so konzentriert einsetzbar. Es ist ja löblich, dass die SCs mit den Größen interagieren sollen dürfen - warum wäre denn sonst z.B. der ganze Hochadel bei DSA mit Werten ausgestattet? - aber das nutzt sich halt spätestens bei der zweiten Kampagne als Klischee ab.

Da habe ich lieber unwichtigere NSCs und die Spieler das Gefühl auf niedrigerer Ebene was zu bewegen, als dass sie andauernd um Staatsführer herumtänzeln. Und wenn die Spielercharaktere selbst Chance zum Staatsführen kriegen, bitte lieber entsprechende Regeln inkludieren, anstatt Herrscher im 10er-Pack.
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Nin am 19.11.2010 | 00:37
Ich würde auch sagen, dass es drauf ankommt. Es gibt Rollenspielbücher, da empfinde ich den Metaplot als eine Platzverschwendung, aber es gibt auch Systeme, bei denen ich erst dank Metaplot eine Vorstellung der Spielwelt bekomme.

Nur mal so am Rande: Außerdem zähle ich auch Spiele, die sich auf eine Roman Reihe oder einen konkreten Film bzw. eine Fernsehserie beziehen und vor deren Hintergrund spielen, zu Rollenspielen mit Metaplot. Und die sind in den letzten Jahren eher mehr als weniger geworden.
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Oberkampf am 19.11.2010 | 00:48
Also Tümpelritter, nicht das wir uns falsch verstehen, denn ich habe einfach nur persönliche Präferenzen und sage nicht im Geringsten das etwas Anderes für Andere schlecht sein sollte oder gar ist, aber für mich sind Städtebeschreibungen und Institutionsbeschreibungen lange nicht so gut wie ein Metaplot, denn die bleiben meist recht oberflächlich.

Aber das kannst Du gerne anders sehen.

Kein Problem damit, dass Du andere Präferenzen hast, das Argument mit der knappen Zeit ist auch durchaus von Gewicht. Im jeweiligen konkreten Fall würde ich dir ggf. sogar häufig zustimmen (ich finde auch nicht jede Städtebeschreibung anregend und jeden Metaplot belastend).
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Ein am 19.11.2010 | 06:09
@tartex
Die niedrigere Ebene ist aber nicht die Ebene des Metaplots, denn im Metaplot wird das Setting selbst verändert.
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Humpty Dumpty am 19.11.2010 | 07:13
Ich will keinen Metaplot. Metaplots sind doof. Ich habe bisher noch in keinem Spiel, das einen Metaplot hatte, irgendeinen Mehrwert darin entdeckt, ganz im Gegenteil.
Das überrascht mich. alexandro nennt Orpheus und Fading Suns. Ich würde noch L5R, Shadowrun, Earthdawn und ja, mit Abstrichen auch VtM und Warhammer hinzufügen wollen. Es gibt aber noch viel mehr. Welche Rollenspiele lassen sich denn anführen, wo über die von Tümpelritter beschworenen Materialien dem SL in ähnlicher Qualität Futter bereitgestellt wird?
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Vash the stampede am 19.11.2010 | 07:17
Das überrascht mich. alexandro nennt Orpheus und Fading Suns. Ich würde noch L5R, Shadowrun, Earthdawn und ja, mit Abstrichen auch VtM und Warhammer hinzufügen wollen. ...

Wieso? Wenn sie die dort gebotenen Metaplots aber allesamt doof findet, ist die Aussage durchaus nachzuvollziehen. ;)
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: D. Athair am 19.11.2010 | 07:43
Nur mal so am Rande: Außerdem zähle ich auch Spiele, die sich auf eine Roman Reihe oder einen konkreten Film bzw. eine Fernsehserie beziehen und vor deren Hintergrund spielen, zu Rollenspielen mit Metaplot.
Hinter der Beurteiling fehlt mir die Logik. In den Rollenspielen zu Prince Valiant taucht genauso wenig wie bei Ghostbusters ein Metaplot auf.

Auch WFRP hat keinen Metaplot.
Kurz: Definiertes Setting ungleich Metaplot!
(Andernfalls müsste man so gut wie jedem Nicht-Universalsystem bzw. Hintergrund einen Metaplot bescheinigen.
Bei cD&D (Mystara) angefangen.)
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Humpty Dumpty am 19.11.2010 | 07:48
Wieso? Wenn sie die dort gebotenen Metaplots aber allesamt doof findet, ist die Aussage durchaus nachzuvollziehen. ;)
Klar, aber das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen.
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Vash the stampede am 19.11.2010 | 07:50
Klar, aber das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen.

So fantasielos? >;D
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Humpty Dumpty am 19.11.2010 | 07:56
So fantasielos? >;D
Vielleicht. Andererseits schreibt die geschätzte Madame Horse einfach so häufig Dinge, denen ich mich uneingeschränkt anschließen könnte, dass ich derartig unterschiedliche Geschmäcker bei Metaplots für höchst unwahrscheinlich halte. Doch wer weiß, warten wir einfach mal ab, was die Dame so dazu beizutragen hat  :D
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Xemides am 19.11.2010 | 08:42
Moin,

ich habe auch für Option 1 gestimmt.

Ohne Metaplot neige ich dazu, gar nichts am Setting zu verändern, und ein Metaplot bietet mir ein Gerüst, an dem ich mich entlang hangeln kann, kann mich gelegentlich daran bedienen, ob nun fertige Abenteuer wie bei DSA oder Eigenkreationen.

Und mir fehlr es an Mut, das Setting zu verändern bzw. an Zeit und Ideen, selber einen Metaplot zu schreiben.
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Humpty Dumpty am 19.11.2010 | 08:44
Um mal ein bisschen konkreter zu werden: Bei DSA finde ich den Metaplot nur teilweise gelungen und nur in Ansätzen gut umgesetzt. Aber fürs Spiel ziehe ich trotzdem viel daraus (oder habe das getan, als wir mit der Gruppe noch auf Aventurien spielten und entnehme nur noch wenige Anregungen für die aktuellen Runden).

Wirklich cool finde ich zum Beispiel die Quanionsqueste (http://wiki-aventurica.de/index.php/Quanionsqueste). Die ist zwar nach meinem Eindruck produktgetrieben entstanden, um endlich mal die Praiosgeweihten aus der Lächerlichkeit holen zu können, und das nimmt dem Teil zwar ein bisschen vom Flair, wurde aber wirklich sehr schön umgesetzt. Wenn man sich die Geschehnisse rund um die Queste anschaut, so gibt es doch diverse Dinge, die man daraus ziehen kann. Das Saatkorn des Blakharaz finde ich beispielsweise arschcool, auch der Wettlauf mit den Praioten gefällt mir. Die vielen liebevollen Details lassen sich außerdem als Inspiration für diverse andere Klamotten nutzen. Beispielsweise die Quanione (http://wiki-aventurica.de/index.php/Quanione). Oder die "Verkündung durch hundert Zungen" samt all den zugehörigen Flufftexten. Das ist schon sehr geil. Selbst wenn man die Quanionsqueste nicht spielt, kann man die SC doch problemlos daran teilhaben lassen, beispielsweise indem sie Zeuge werden, wie einer der Verkünder loslegt. Oder sie treffen Leute, die mit (verwelkter)Quanione herumlaufen. Oder oder oder. Das macht die Spielwelt eigentlich erst so richtig lebendig. Insofern ist Metaplot für mich ziemlich essentiell für ein schönes, atmendes Setting.
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Crimson King am 19.11.2010 | 09:01
Beispiele? (ich halte mal "Orpheus" und "Fading Suns" als Beispiele eines guten Metaplots dagegen).

Möglicherweise haben wir unterschiedliche Vorstellungen von Metaplot. Aber Fading Suns hat meines Erachtens keinen. Es hat im Gegenteil ein sehr gut ausgearbeitetes Setting mit C-Web zwischen den Global Playern, aber eben nur diese Ist-Situation, kein Das-wird-passieren.

Falls es einen Metaplot gibt, ist er mir bisher noch nicht unter gekommen. Ggf. "fehlen" mir da die entsprechenden Publikationen.
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Haukrinn am 19.11.2010 | 09:03
Ich habe den Eindruck dass viele hier Dinge dem Metaplot zurechnen, die für mich zum Setting gehören. Wer mit wem verbandelt ist und was in der Vergangenheit passiert ist sind Teile des Settings. Damit ist ein Spiel ohne Metaplot auch keine lose Ansammlung von NSCs. Der Metaplot beschreibt dagegen, wie es ab "Stunde 0" weiter geht. Würde ich jedenfalls sagen.
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: sir_paul am 19.11.2010 | 09:05
Das sehe ich genauso Haurakim, der Metaplot schreibt vor was passieren wird während die Charaktere in der Spielwelt aktiv sind.
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Nin am 19.11.2010 | 09:14
Ich habe den Eindruck dass viele hier Dinge dem Metaplot zurechnen, die für mich zum Setting gehören.
Da fühle ich mich angesprochen. Jetzt da du das geschrieben hast, wird mir mein Irrtum klar.
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Humpty Dumpty am 19.11.2010 | 09:18
Das sehe ich genauso Haurakim, der Metaplot schreibt vor was passieren wird während die Charaktere in der Spielwelt aktiv sind.
Das würde ich ähnlich sehen. Allerdings würde ich "schreibt vor" ersetzen durch "schlägt vor".
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Xemides am 19.11.2010 | 09:23
Bei Fading Suns gibt es über die verschiedenen Publikationen und Auflagen eine weiterlaufene Zeitlinie, und die beiden veröffentlichten Teile der War in the Heavens Kampagne schreiben die Geschichte und den Mataplot auch fort:

So konnt es zu Friedensverhandlungen mit den Symbionten und Gesprächen mit den Vau

Auch fiel ein Planet in die Hand der einen Psi-Gruppe (den Terroristen) und leichte andere Änderungen.

Irgendwo habe ich eine komplette Timeline mit Infos aus verschiedenen Publikationen zusammengefasst.
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Jiba am 19.11.2010 | 10:13
Das würde ich ähnlich sehen. Allerdings würde ich "schreibt vor" ersetzen durch "schlägt vor".

Ich auch. Allerdings würde ich "schlägt vor" im Falle von einem mit Folgepublikationen immer und immer weiter auf frühere Entwicklungen des Metaplots in Vorpublikationen aufbauenden Metaplot (also lineare Abfolge) durchaus von "schreibt vor" sprechen... sobald ich ein spätes Abenteuer nicht mehr vernünftig mit meiner Gruppe spielen oder ein Quellenbuch nicht nutzen kann, wenn ich nicht dem Metaplot gefolgt bin, kann man von "schreibt vor" sprechen, finde ich. Ich muss es nicht benutzen, aber "es wäre besser", wenn ich tun würde.
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Humpty Dumpty am 19.11.2010 | 10:16
Ich auch. Allerdings würde ich "schlägt vor" im Falle von einem mit Folgepublikationen immer und immer weiter auf frühere Entwicklungen des Metaplots in Vorpublikationen aufbauenden Metaplot (also lineare Abfolge) durchaus von "schreibt vor" sprechen... sobald ich ein spätes Abenteuer nicht mehr vernünftig mit meiner Gruppe spielen oder ein Quellenbuch nicht nutzen kann, wenn ich nicht dem Metaplot gefolgt bin, kann man von "schreibt vor" sprechen, finde ich. Ich muss es nicht benutzen, aber "es wäre besser", wenn ich tun würde.
Ja klar. Das ist dann die Frage der Ausgestaltung des Metaplots oder auch: wieviel Impact darf es sein? Ich mag gerne die große Kelle und kann mich, sollte mir der Vorschlag nicht gefallen, eigentlich relativ gut anpassen. Andere SL haben damit größere Schwierigkeiten. Interessen und Neigungen sind halt verschieden. Wenn man mit sowas mehr Probleme hat, wirds natürlich schnell problematisch, klar.
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Teylen am 19.11.2010 | 10:51
Ich habe den Eindruck dass viele hier Dinge dem Metaplot zurechnen, die für mich zum Setting gehören. Wer mit wem verbandelt ist und was in der Vergangenheit passiert ist sind Teile des Settings. Damit ist ein Spiel ohne Metaplot auch keine lose Ansammlung von NSCs. Der Metaplot beschreibt dagegen, wie es ab "Stunde 0" weiter geht. Würde ich jedenfalls sagen.
Wuerde ich nicht sagen.
Ist imho in keinem GRW der nun komplett oder halb mit dem GRW mitgeliefert wird so.
Ebenso ergibt sich doch der Verlauf bzw. die Beschreibung nicht aus einem gesetzten Ist Zustand sondern aus den C/R Webs.

Metaplot Erweiterungen finde ich so einengend als wenn man bei einem Lego Set noch eine Teilwelt nachgeliefert kriegt, imho macht es da nur noch mehr Spass am grossen ganzen herum zu pfuschen und es an die eigene Vorstellung anzupassen...
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Chrischie am 19.11.2010 | 10:58
Ich habe den Eindruck dass viele hier Dinge dem Metaplot zurechnen, die für mich zum Setting gehören. Wer mit wem verbandelt ist und was in der Vergangenheit passiert ist sind Teile des Settings. Damit ist ein Spiel ohne Metaplot auch keine lose Ansammlung von NSCs. Der Metaplot beschreibt dagegen, wie es ab "Stunde 0" weiter geht. Würde ich jedenfalls sagen.


Dem schließe ich mich an. Und die wenigsten Settings mit Metaplot setzen diesen gut um.

@Teylen

Nur wenn wenn der Metaplot wirklich etwas zum Spiel beiträgt.
Bestes Beispiel ist wieder VtM: Ravonos wird mit Fusionsbomben aus dem Weltall geplättet. Die Spieler können nichts daran machen. Nicht einmal zuschauen! Aber der Ravnosspieler der gruppe darf sich einen neuen Charakter bastel. Das ist in einem Wort: Schrott.
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Teylen am 19.11.2010 | 11:09
@Teylen
Nur wenn wenn der Metaplot wirklich etwas zum Spiel beiträgt.
Bestes Beispiel ist wieder VtM: Ravonos wird mit Fusionsbomben aus dem Weltall geplättet. Die Spieler können nichts daran machen. Nicht einmal zuschauen! Aber der Ravnosspieler der gruppe darf sich einen neuen Charakter bastel. Das ist in einem Wort: Schrott.
Ich dachte da waere was mit Technokratie, Weltraumspiegeln und die Nacht zum Tag gemacht dabei gewesen, weil sonst haetten die neben Ravenna noch Indien weggenukt?

Nun und man koennte es auch umgestalten.
Also das sich der Ahn erhebt und dann platt gemacht wird und es keine Woche der Alptraeume gibt.
Also das sich der Ahn erhebt und dann platt gemacht wird und es eine Woche der Alptraeume gibt welche aber die SCs gut ueber stehen.
Das sich der Ahn erhebt, nicht platt gemacht wird und er sich aber dennoch gegen die eigenen Kinder richtet und es eine Woche der Alptraeume gibt.
Man koennte es auch als Plotaufhaenger benutzen fuer einen Crossover Plot wo die Charaktere sich damit beschaeftigen die Technokratie zu unterwandern um die fiese Sonnenspiegel Sachen zu unterbinden.
Nun oder man streicht die Technokratie und ersetzt sie durch die fiesen Vampire Intriganten der eigenen Wahl.

Also mir faellt da eine Menge ein was man mit dem Metaplot machen kann. Und danach hat man halt mehr, weniger oder genausoviel Ravnos wie im Metaplot.
Alles spannender als wenn man sagt "passiert halt nix mit Ravnos, macht ihr nur weiter". ^^;
Was man immernoch sagen koennte.
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Humpty Dumpty am 19.11.2010 | 11:28
Bestes Beispiel ist wieder VtM: Ravonos wird mit Fusionsbomben aus dem Weltall geplättet. Die Spieler können nichts daran machen. Nicht einmal zuschauen! Aber der Ravnosspieler der gruppe darf sich einen neuen Charakter bastel. Das ist in einem Wort: Schrott.
Und da spreche ich dann von einem in meinen Augen inkompetenten Umgang mit Metaplot. Wie haben wir das in die Vampirerunde integriert?

1. Die Fusionsbomben aus dem Weltall haben wir ein paar Stufen runtergefahren und Kampfbomber draus gemacht, weil es bei uns die Technokratie in dieser Form nicht gab und wir das zu trashig fanden. Wohl aber haben wir die exotischen Bodhisattvas dringelassen und an unser Spiel angepasst.

2. Die Spieler haben davon nur indirekt etwas mitbekommen. Der Tremere und der Giovanni der Gruppe haben Probleme mit ihrer Thaumaturgie/Nekromantie bekommen und es gab diverse Vorfälle in Marseille (wo wir gespielt haben), die mit dem Erwachen von Ravanna auftraten. Das hat zu lustigen Begebenheiten, interessanten Konstellationen und politischen Machtverschiebungen geführt.

3. Die neben dem SC beiden einzigen Ravnos der Stadt sind gestorben. Die eine (Wahrsagerin permanenten Zirkus) hatte bereits vorher durch seltsame Weissagungen und komische Ausflüge Interesse auf sich gezogen und ist dann in einer gewaltigen Blutlache aufgefunden worden, was zu weiteren Verwicklungen führte, weil diverse Parteien in der Angelegenheit ihre Interessen verfolgten. Der andere Ravnos war bis dato gar nicht bekannt, ist erst mit da aufgetaucht und in nicht zu bändigender Raserei durch die Stadt marodiert. Kämpfchen mit den SC, im Anschluss reparieren der Maskerade, bestechen/dominieren einiger Anwohner und Medienvertreter. Danke, bitte, lustiger Spieleabend.

4. Der Ravnos der Gruppe ist vollkommen durchgedreht. Wir haben in einer langen 1:1-Session die Degeneration in Form einer alptraumhaft-surrealen Sequenz durchgespielt, in die sehr viele Details und Geheimnisse des folgenden Gehenna eingewoben wurden. Heraus kam so eine Art Prophet der letzten Ereignisse und eine Rolle die in der "echten" WoD irgendwo zwischen Becket und dem Malkavian angesiedelt war. Cool! Der letzte der Ravnos: Spieler fands saucool, der Rest der Runde auch.

5. Es traten dann zunächst irgendwann weitere Katastrophennachrichten ein. Tsunamis, das Verschwinden der Ravnos, verschwommene Videos des Kampfes etc. Die Spieler haben nie wirklich verstanden, was da vorging. Wohl aber war klar, dass da irgendetwas Komisches vor sich ging. Ergo: wunderbarer Stoff für Diskussionen zwischen den SC, aber auch häppchenweise Infos für Deals mit NSC.

So haben wir das Stückchen Metaplot genutzt und einen Riesenspaß damit.
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: alexandro am 19.11.2010 | 11:48
Ich habe den Eindruck dass viele hier Dinge dem Metaplot zurechnen, die für mich zum Setting gehören. Wer mit wem verbandelt ist und was in der Vergangenheit passiert ist sind Teile des Settings. Damit ist ein Spiel ohne Metaplot auch keine lose Ansammlung von NSCs. Der Metaplot beschreibt dagegen, wie es ab "Stunde 0" weiter geht. Würde ich jedenfalls sagen.

Das was du beschreibst ist das "Meta" eines "Plots" (also "zum Plot hin" oder "der Plot hinter dem Plot"), warum bitte soll man es jetzt anders nennen?
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Haukrinn am 19.11.2010 | 13:24
Och nö, auf den Quatsch lass' ich mich jetzt nicht ein, über Metaplot wurde hier im Forum schon oft genug diskutiert und auch Einigkeit erzielt. Da mache ich mir's mal lieber einfach und sage

<Setze hier ein beliebiges Argument ein, das zeigt, dass Deine Definition blödsinnig ist. Fülle nach Gutdünken das Posting mit wilden Beschimpfungen auf, um das dargebrachte Argument wieder zu entwerten und da wir schon auf Seite 4 sind, wäre auch ein Nazivergleich jetzt so langsam mal angebracht.>

damit ihr euren neuerlichen Definitionskrieg unter euch austragen könnt.  :P
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: D. Athair am 19.11.2010 | 14:04
Ich habe den Eindruck dass viele hier Dinge dem Metaplot zurechnen, die für mich zum Setting gehören. Wer mit wem verbandelt ist und was in der Vergangenheit passiert ist sind Teile des Settings. Damit ist ein Spiel ohne Metaplot auch keine lose Ansammlung von NSCs. Der Metaplot beschreibt dagegen, wie es ab "Stunde 0" weiter geht. Würde ich jedenfalls sagen.

+1

Das was du beschreibst ist das "Meta" eines "Plots" (also "zum Plot hin" oder "der Plot hinter dem Plot"), [...]
Kurz: Das Setting hinter dem Plot. Die Ausgangslage, auf die ein Verlag einen Metaplot aufbauen kann oder eben nicht.
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Humpty Dumpty am 19.11.2010 | 14:17
Ja klar. Was anderes hier als Definition zu nehmen, ergibt keinen Sinn.
Zitat
Der Metaplot beschreibt, wie es ab "Stunde 0" weitergeht.
Punkt Aus Ende.
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Jiba am 19.11.2010 | 14:21
Zitat
+1
Jetzt sind es schon +2.

Ich sehe übrigens das Meta im Plot als einen Begriff an, der im Sinne von "Plot hinter dem Plot" die Metaebene bezeichnet, die ein Redaktions-/Autorenteam eines Settings konstruiert. Also quasi ein Plot im Sinne einer "unser Setting soll das und das thematisieren und die und die Geschichte erzählen, die auch genauso ablaufen muss, weil wir sie für gut und interessant halten". Auf dem sogestalteten Metaplot fußen alle weiteren Entwicklungen in der zukünftigen Historie dieses Settings. So in die Richtung.

Und ich finde das Ravnos-Exitus-Beispiel gut, um den Punkt zu verdeutlichen. Chrischies Argument, dass der Metaplot erstmal nichts zu Spiel beiträgt, würde ich unterschreiben - das liegt nicht am falschen Umgang mit dem Material, denn dieses suggeriert ja keine Alternativen:

Die Technokraten äschern Ravnos mit einer magischen Fusionsbombe ein. Daraufhin startet die Woche der Albträume, in der alle Ravnos wahnsinnig und/oder vernichtet werden.

Das ist erstmal die Aussage. Und genau dieses Szenario, das wie Teylen es gut dargestellt hat, ja durchaus variantenreicher denkbar ist, hätte auch, eben nicht als festes Metaplotereignis (faktische Information - so ist es!), sondern als inspirierendes Baukastenelement eingeführt werden können:

Die Technokraten haben den Plan, Ravnos mit einer magischen Fusionsbombe einzuäschern. Sie forschen schon einige Jahre an diesem Projekt, müssen aber noch X, Y, Z Stationen bewältigen und Komponenten 1, 2 und 3 einsammeln. A, B und C, allesamt mächtige Technokraten, koordinieren das Projekt. Ihre Agenda ist DIE und DIE und DIE. Die Technokraten haben vor, das Vorhaben in 2005 zu realisieren, denn dann wird Ravnos nach ihren Berechnungen aus seinem Grab fahren. Sollte es ihnen gelingen, drohen katastrophale Folgen für die Vampire des Clan Ravnos. Im Folgenden ein paar Vorschläge, was passieren könnte...

Sowas will ich in Quellenbüchern eher lesen als ein "In Zukunft passiert das und das und ihre Gruppe ist nicht involviert."
Klar bedenke ich bei dem Argument jetzt die "goldene Regel" nicht - aber die ist auch keine Entschuldigung dafür, keine Alternativoptionen anzugeben... und wenn es nur in einem Seitenkasten ist.
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Ein am 19.11.2010 | 14:26
Das ist doch Schaumschlägerei, denn im EE muss sich der Verlag ja dann doch für eine Variante entscheiden, da das Setting sonst nach und nach in vollständiger Beliebigkeit absinkt. Da würden dann dutzende Plotfäden geöffnet, ohne dass einer jemals zu Ende gebracht würde, ohne dass dem Setting die Chance gegeben würde zu reifen.
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Humpty Dumpty am 19.11.2010 | 14:27
Das ist doch Schaumschlägerei, denn im EE muss sich der Verlag ja dann doch für eine Variante entscheiden, da das Setting sonst nach und nach in vollständiger Beliebigkeit absinkt. Da würden dann dutzende Plotfäden geöffnet, ohne dass einer jemals zu Ende gebracht würde, ohne dass dem Setting die Chance gegeben würde zu reifen.
Exakt das wollte ich soeben auch schreiben.
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Vash the stampede am 19.11.2010 | 14:29
Eine solche Settingerweiterung ließ aber keine globalen Ereignisse zu, weil die Varianten einfach zu vielfältig werden. Mit jedem weiteren Buch müssten zig Variationen erfasst werden. Jetzt gibt es zwar die Möglichkeit der bevorzugten Entwicklung, nur worin diese sich vom bisherigen Metaplot unterscheiden soll, sehe ich nicht. Abgesehen davon kann man den Metaplot doch auch neue Stunde 0 verstehen.
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Jiba am 19.11.2010 | 14:33
Vielleicht sind auch einfach beide Extreme nicht so ideal.  :D
Argument zurückgenommen.
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Teylen am 19.11.2010 | 14:34
Jetzt sind es schon +2
Davor haben auch zwei widersprochen bzw. gezweifelt macht dann +/- 0 ^^;

Zitat
Das ist erstmal die Aussage. Und genau dieses Szenario, das wie Teylen es gut dargestellt hat, ja durchaus variantenreicher denkbar ist, hätte auch, eben nicht als festes Metaplotereignis (faktische Information - so ist es!), sondern als inspirierendes Baukastenelement eingeführt werden können:
Also der "Baukasten" inspiriert / motiviert mich weniger Varianten aufzustellen als die Aussage "So ist es", welche wohl auch etwas vielfaeltiger bzw. detaillierter daher kam.
[Habe mir im Chat eine Zusammenfassung geben lassen und ... aeh ... das man mehr Bauelemente kriegt motiviert nur noch mehr zum zerroppen - nachdem man den Schock ueber die Beteiligung von Kue-Jin, Geister, drei Goetter?, Garou und Magier Gewese sowie 3 Atomar Sprengsaetze und anderen Zeugs ueberwunden hat].

Der Baukasten ist fuer mich dort weniger greifbar da etwas weniger konkret.
Mir machte es auch deswegen nicht so wirklich Spass durch das Gehenna Buch zu lesen - weil man eigentlich nicht weiss was genau die von einem wollen und die Vorschlaege teilweise eher, hm, meinen Geschmack beleidigte. Da haetten sie besser geschrieben: Das passiert [Unserer Vorstellung nach]! Macht daraus was ihr wollt.
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Humpty Dumpty am 19.11.2010 | 14:48
Man kommt nun einmal bei Einführung eines Metplots mittelfristig nicht darum herum, verbindliche Ereignisse für die Spielwelt zu etablieren. Auch lassen sich die Spielercharaktere ganz einfach nicht überall als strahlende Helden und Aktivposten in den Mittelpunkt schreiben. Das klappt manchmal, aber bei weitem nicht immer. Wer damit ein Problem hat, der findet Metaplots scheiße. Kann man nachvollziehen.

Nach meiner Erfahrung und nach meinem Eindruck aber funktioniert ein Metaplot gemäß der Definition von Haukrinn einfach wahnsinnig gut und besser als alle mir bekannten Alternativen als Ideensteinbruch, Vorbereitungslektüre und Motivationsquelle. Die Systeme, die mich bislang langfristig, also über Jahre begeistert haben, verfügten über einen Metaplot, bei dem ich zumindest einige Aspekte richtig geil fand.

Klar gibts auch Settings, die auf Stand 0 in sich geil sind. Nehmen wir da als Beispiel mal Delta Green. Dazu gibts viel Settingmaterial, auch einige Romane, aber es ist kein wirklich konsequentes Fortschreiben der Zeitlinie erkennbar. Das kann man spielen und für viele Sitzungen ist das auch sicherlich ergiebig. Wenn ich aber als SL langfristig tolle Ideen einbringen möchte, so hilft mir ein Metaplot dabei einfach extrem massiv weiter, weil ich da einfach die Welt im Vorbeigehen abseits der Spieler spannend weiterentwickeln kann und bei Bedarf jederzeit Bausteine aus den im Hintergrund laufenden Fäden hinzunehmen kann. Das ist bei "Stand 0"-Settings ganz einfach bedeutend schwieriger. Klar muss man bei Metaplot-Settings bisweilen auch mal ignorieren und umbauen. Aber die Vorteile überwiegen nach meiner Erfahrung einfach so klar, dass ich dazu eine sehr dezidierte Meinung habe und offensiv vertrete. Ich habe auch noch kaum Argumente gelesen, weshalb das anders sein sollte.

Metaplotbashing war eine zeitlang hip, aber so richtig verstehen konnte ich das nie. Die einzige Erklärungen, die mir dazu einfielen, waren in der Tat ein Mangel an Phantasie oder eine geringe Spieltiefe. Dass es Runden gibt, in denen der SL etwas Metaplotähnliches selbstentwickelt, facettenreich und tauglich parallel zum Spiel entwickelt, kann ich mir nicht vorstellen. Aber vielleicht fehlt da dann einfach im Gegenzug mir selbst die Phantasie, kann schon sein.
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Funktionalist am 19.11.2010 | 14:55
Nur mal ne kurze Darstellung meiner Erwartungen an den Metaplot:
Ich will interessante Konflikte, die sich ruhig wandeln dürfen. Der Metaplot soll hier eine Hilfe von Verlagsseite sein.

Das heißt, gegen Metaplot habe ich nichts, wenn er außerhalb der Charaktermöglichkeiten stattfindet.
Beispiel:
- SR und die Entwicklungen um Chicago
- oder die Scheibenballligen(?) von Opus Anima. ;D
- Ich finde auch die Nachrichten/Herolde verschiedener Welten cool, die bestimmte kleine Ereignisse verkünden.

Das sorgt für ein angenehmes HIntergrundrauschen, mit dem die SCs wechselwirken können und das die Welt lebendig erscheinen lässt.

Die Ravnosgeschichte ist nicht so meins, da sie zu viel Einfluss auf die Spieler hatte. Der Metaplot soll für mich Anregungen bieten, Themen nahelegen oder Konflikte verschieben, aber sie nicht auflösen etc. das ist Aufgabe der Runde.
Wenn der Metaplot so gestaltet ist, dass er nur punktuell einsetzt und Tipps gibt, bin ich gerne dafür zu haben.

Ist das eigentlich noch Metaplot, was ich will?
;D

Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Ein am 19.11.2010 | 14:58
Ich halte das Ravnos-Teil auch für einen Strohmann.
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Jiba am 19.11.2010 | 15:02
Dass es Runden gibt, in denen der SL etwas Metaplotähnliches selbstentwickelt, facettenreich und tauglich parallel zum Spiel entwickelt, kann ich mir nicht vorstellen. Aber vielleicht fehlt da dann einfach im Gegenzug mir selbst die Phantasie, kann schon sein.

Deine Argumentation ist nachvollziehbar, auf jeden Fall... letztlich ist es wohl eine Geschmacksfrage. Aber den Punkt im Zitat kann ich nur bestreiten, denn ich finde er impliziert, dass die Autoren, die Metaplots entwickeln und schreiben, ein größeres Talent oder höhere Fähigkeiten haben, Metaplots zu entwickeln, die zum jeweiligen System passen, als einfache Rollenspieler. Und das würde ich so nicht teilen, vor allem wenn ich überlege, dass der Unterschied zwischen vom SL entworfenen Geschehnissen in der Spielwelt und den offiziellen vom Regelwerk diktierten vielen Spielern in der konkreten Spielsituation wohl gar nicht so klar ist... kann natürlich aber auch sein, dass die Spieler, weil sie das Ding ja in der Runde doch irgendwie spielen, keine objektive Perspektive auf das Metaplotgeschreibsel des SLs nehmen können... Außerdem habe ich ehrlich gesagt noch niemals jemanden irgendwo gelesen, der einen alternativen Metaplot zu einem Setting tatsächlich veröffentlicht hätte...
Aber selbst wenn wir das annehmen, glaube ich, dass Metaplotautoren ganz normalen Rollenspielern bei der Gestaltung weltumgreifender Handlungsstrukturen nichts voraus haben.
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Humpty Dumpty am 19.11.2010 | 15:08
Aber selbst wenn wir das annehmen, glaube ich, dass Metaplotautoren ganz normalen Rollenspielern bei der Gestaltung weltumgreifender Handlungsstrukturen nichts voraus haben.
Da bin ich bei Dir. Nur glaube ich, dass der normale Rollenspiel-SL mit der Vorbereitung der Runde wunderbar ausgelastet ist. Selbst oder auch insbesondere wenn man sich so viel Arbeit macht wie beispielsweise ein Jörg D. das für sich in Anspruch nimmt, bleibt entsprechend weniger Luft für das Stricken am Hintergrundrauschen. Bei Shadowrun war das beispielsweise das tägliche Anschauen der Nachrichten. Das ist eine gewaltig geile Möglichkeit für den SL, an diversen Stellen weitere Köder auszulegen, um Aktivitäten und Interessen der Spieler zu triggern. Wenn settingseitig aber Unterstützung in Form eines Metaplots kommt, so ist die mir als SL eigentlich immer willkommen. Rausschmeißen und Ignorieren geht schließlich immer.

Ich zudem habe das Selbstbewusstsein mir durchaus zuzutrauen, ähnlich lässige Plots zu ersinnen wie "professionelle" Schreiber. Aber zumindest mir fällt es schwer, zusätzlich dazu auch noch die Welt als Ganzes kompetent, facettenreich und vor allem mit einem langfristigen Anspruch (und da geht der Metaplot vieler Settings ja hin) auszuleuchten. Das wollte ich damit eigentlich nur sagen.
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Oberkampf am 19.11.2010 | 16:37
Gut, wenn man so von der Welt als Ganzes fasziniert ist, mag sein, dass der Metaplot da hilft. Ich bin das zumindest als Spieler ganz gewiss nicht, und auch als Spielleiter reichen mir da wenige Anreize aus. Bloß weil man keinen Metaplot mag, heißt das ja nicht, dass man sich nicht von externen Quellen inspirieren lässt. Ich habs bloß gerne fokussiert auf der Ebene, wo sich die Spielercharaktere befinden. Als Spieler ziehe ich z.B. nur wenig Vergnügen aus dem "Radio Aventuria", das mein Savage Aventurien SL manchmal anschmeißt. Da finde ich den Teil interessanter, wo es was für die Charaktere zu tun gibt, als den Bericht über den Frontverlauf zwischen Al' Anfa und den Tulamiden.

Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Merlin Emrys am 19.11.2010 | 17:53
Aber selbst wenn wir das annehmen, glaube ich, dass Metaplotautoren ganz normalen Rollenspielern bei der Gestaltung weltumgreifender Handlungsstrukturen nichts voraus haben.
Nun ja, vielleicht doch, weil sie im "offiziellen Kanon" herumschreiben können und damit mehr Gestaltungsmöglichkeiten haben. Spielleiter müssen bei sowas immer befürchten, daß die Spieler sich beschweren, das sei aber nicht spielweltkonform...

Ich Gegensatz zu TAFKAB sehe ich aber kein Problem, als "kleiner einsamer Spielleiter" eine epische Kampagne a la G7 auch alleine für meine Runde aus dem Boden zu stampfen. Nicht ganz so detailliert, was die Ereignisse abseits der Charaktere angeht, das muß ich wohl zugeben, aber macht das einen Unterschied, wenn die Spieler davon auch nichts mitkriegen, weil sie ja nur an einem Ort zur gleichen Zeit sein können und der Rest nur zusammengefasst zu ihnen dringt?
Und vor allem kann ich die Charaktere meiner Spieler dann gleich als Dreh- und Angelpunkt nehmen, vergleichbar den Gezeichneten, die dann aber wirklich von A bis Z mit- und selbstbestimmen, was geschieht, und die es sind, die Könige, Kaiser und Heerführer anweisen, statt für sie die Laufburschen zu spielen... Gut, was fehlt, ist das Gefühl, daß die Bedeutung des Erspielten über die eigene Spielrunde hinausreicht. Das geht nur, wenn jemand zentral die Sache leitet. Aber sonst...?
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Jiba am 19.11.2010 | 17:57
Zumal man, wenn man eine Sandbox bauen würde, ja schon auch auf Aussenentwickungen Rücksicht nimmt und da metaplotiges zu entwirft... oder zumindest das "Hintergrundrauschen".
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Humpty Dumpty am 19.11.2010 | 18:32
Ich Gegensatz zu TAFKAB sehe ich aber kein Problem, als "kleiner einsamer Spielleiter" eine epische Kampagne a la G7 auch alleine für meine Runde aus dem Boden zu stampfen. Nicht ganz so detailliert, was die Ereignisse abseits der Charaktere angeht, das muß ich wohl zugeben
Exakt das hatte ich oben gesagt. Fette Abenteuer sind kein Problem, aber das Metaplotgeschehen drumherum kann ich dann nicht auch noch leisten.

Aber: die Charaktere bekommen davon selbstredend eine Menge mit. In einer Oase hat man Gerüchte gehört. Im Hafen wird von Ereignissen berichtet. Die Vögel zwitschern Nachrichten und so weiter und so fort. Da muss man nicht in die Gegenwart oder die Zukunft gehen, um den Informationsoverkill einzuläuten. Aber da hilft ja der Metaplot.


Als Spieler ziehe ich z.B. nur wenig Vergnügen aus dem "Radio Aventuria", das mein Savage Aventurien SL manchmal anschmeißt. Da finde ich den Teil interessanter, wo es was für die Charaktere zu tun gibt, als den Bericht über den Frontverlauf zwischen Al' Anfa und den Tulamiden.
Komisch. Gerade sowas macht für mich die Lebendigkeit der Spielwelt aus. Es tut sich halt auch dort was, wo die SC nun mal gerade nicht hindurchwatscheln.
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Vash the stampede am 19.11.2010 | 19:35
Zumal man, wenn man eine Sandbox bauen würde, ja schon auch auf Aussenentwickungen Rücksicht nimmt und da metaplotiges zu entwirft... oder zumindest das "Hintergrundrauschen".

Sehr richtig. Jede gesetzte Information ist wie ein Metaplot. Wenn nun die Wichtigkeit der Information entsprechend gewertet wird, entwickele ich damit auch eine Handlung. Die verfeindete Nation die sich zum Krieg rüstet, der mächtigste Magier der Welt der gesucht werden muss - das sind Informationen die im Setting verankert sein können. Aber im Grunde sind sie vorbereiteter Metaplot, der nur entwickelt werden muss. Ob und wie er sich aufbaut ist dabei nicht gesagt. Aber so kann man es ebenso mit einem Metaplot handhaben. Die Dinge, die der Gruppe uninteressant erscheinen, kann man ebenso ignorieren (und später sogar aufgreifen, weil sie ja definiert wurden). Gleiches könnte man auch erreichen, wenn man sich selbst einen Weltenverlauf überlegt (oder auswürfelt). Was ich damit sagen will: Settinginformationen sind schon vorbereiteter Metaplot.
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Funktionalist am 19.11.2010 | 20:48
Mir fällt es auch schwer eine Grenze zu ziehen, die Metaplot und Setting trennt.
Wenn in FS dasteht, dass Salandra Decados die Geliebte von Kaiser Alexius ist, dann ist das Setting, wenn nun aber im nächsten Band von einer LiHalan die Rede, die so langsam anfängt Slandra auszustechen, dann wirds auf einmal Metaplot, weil sich das Setting ändert?

Solange dynamische Settings sich nicht unter den Händen des SL wegentwickeln, die Spieler den Metaplot aktuell und zeitkritisch einfordern, oder ihm mehr bedeutung beimessen, als einem Kaufabenteuer, gibt es nichts, das mMn dagegen spricht.

Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Merlin Emrys am 19.11.2010 | 21:01
Exakt das hatte ich oben gesagt.
Nö, denn ich kann ja das Metaplotgeschehen soweit leisten, wie es erforderlich ist.
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Humpty Dumpty am 19.11.2010 | 21:59
Nö, denn ich kann ja das Metaplotgeschehen soweit leisten, wie es erforderlich ist.
Naja, zwischen "reduziert" und "nicht ganz so detailliert" sehe ich keinen Unterschied. Wenn das bei Dir anders ist: bitte schön.
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Joerg.D am 19.11.2010 | 22:32
Setting ist ein "Ist Zustand" Meta Plot ist "Wird passieren"
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Bad Horse am 19.11.2010 | 22:41
Ohne jetzt alles besonders intensiv gelesen zu haben: Ja, ich habe das so gemeint wie geschrieben. Ich habe noch nie einen Mehrwert in einem Metaplot gefunden; ich mag Metaplots nicht.

Das liegt vielleicht daran, dass ab dem Zeitpunkt, wo wir anfangen zu spielen, dass unsere Kampagne und unsere Welt ist. Eine Welt, über die ich mir als SL Gedanken gemacht habe und für die ich ein Gefühl entwickelt habe. Und dann kommt irgendjemand anders und erklärt mir, dass sich die Welt jetzt so-und-so entwickelt? Nein, danke. Kann ich drauf verzichten.

(Ich spiele aber auch meistens mit GRW und ohne Settingbände - das liegt daran, dass in den meisten Fällen die Settingbände erst dann herauskommen, nachdem wir angefangen haben und ich da eh schon Sachen definiert habe...)

@Frage mit den gut vernetzten NSCs: Dresden Files City Creation hat mir zumindest ein extrem geiles NSC-Netz gebracht, wo Konflikte vorprogrammiert sind.
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Merlin Emrys am 19.11.2010 | 23:18
Naja, zwischen "reduziert" und "nicht ganz so detailliert" sehe ich keinen Unterschied.
Und wie passt "reduziert" zu:
das Metaplotgeschehen drumherum kann ich dann nicht auch noch leisten.
Kannst Du nun (wenn auch reduziert) oder kannst Du nicht?
Denn zwischen "kann ich nicht" und "kann ich völlig ausreichend detailliert, aber eben nicht überreich" sehe ich einen Unterschied.

Setting ist ein "Ist Zustand"
Synchron oder diachron? Oder gar - beides?
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Humpty Dumpty am 19.11.2010 | 23:51
Kannst Du nun (wenn auch reduziert) oder kannst Du nicht?
Denn zwischen "kann ich nicht" und "kann ich völlig ausreichend detailliert, aber eben nicht überreich" sehe ich einen Unterschied.
Aufmerksam mitlesen, dann klappts auch mit dem Nachbarn:
Ich zudem habe das Selbstbewusstsein mir durchaus zuzutrauen, ähnlich lässige Plots zu ersinnen wie "professionelle" Schreiber. Aber zumindest mir fällt es schwer, zusätzlich dazu auch noch die Welt als Ganzes kompetent, facettenreich und vor allem mit einem langfristigen Anspruch (und da geht der Metaplot vieler Settings ja hin) auszuleuchten. Das wollte ich damit eigentlich nur sagen.
Und nun bitte Schluss mit der Sophisterei. Wir haben nun hoffentlich verstanden, was der andere sagen wollte und teilen ganz offenkundig die gleichen Ansichten.
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Merlin Emrys am 20.11.2010 | 00:25
Ich fürchte, so richtig mitkommen tue ich nicht, wie Du jetzt argumentierst... aber es wird so wichtig auch nicht sein. Was meine Meinung zur Wichtigkeit von Metaplots angeht, verweise ich auf den letzten Beitrag von Bad Horse von 22:41 Uhr, da steht das Wichtigste drin :-) .
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Eulenspiegel am 20.11.2010 | 01:19
Die Technokraten haben den Plan, Ravnos mit einer magischen Fusionsbombe einzuäschern. Sie forschen schon einige Jahre an diesem Projekt, müssen aber noch X, Y, Z Stationen bewältigen und Komponenten 1, 2 und 3 einsammeln. A, B und C, allesamt mächtige Technokraten, koordinieren das Projekt. Ihre Agenda ist DIE und DIE und DIE. Die Technokraten haben vor, das Vorhaben in 2005 zu realisieren, denn dann wird Ravnos nach ihren Berechnungen aus seinem Grab fahren. Sollte es ihnen gelingen, drohen katastrophale Folgen für die Vampire des Clan Ravnos. Im Folgenden ein paar Vorschläge, was passieren könnte...
Das liest sich aber nicht wie ein Metaplot, sondern eher wie ein ganz normaler Plot, der in einem Abenteuerband erscheinen könnte.

Zitat
Sowas will ich in Quellenbüchern eher lesen als ein "In Zukunft passiert das und das und ihre Gruppe ist nicht involviert."
Erstmal sagt der Metaplot nur, was passiert. Ob die Spieler nun involviert sind oder nicht, ist dagegen Entscheidung des SLs. (Bzw. hängt vom Verhalten der SCs ab.)
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Xemides am 20.11.2010 | 03:20
Das liegt vielleicht daran, dass ab dem Zeitpunkt, wo wir anfangen zu spielen, dass unsere Kampagne und unsere Welt ist. Eine Welt, über die ich mir als SL Gedanken gemacht habe und für die ich ein Gefühl entwickelt habe. Und dann kommt irgendjemand anders und erklärt mir, dass sich die Welt jetzt so-und-so entwickelt? Nein, danke. Kann ich drauf verzichten.

Es gibt aber SLen, denen dass zu viel Arbeit ist, wie mich zum Beispiel. Ich bin froh, wenn ich etwas geliefert bekomme.

Und es gibt Spieler, die kommen besser damit klar, wenn sie auf Geschehnisse des Metaplottes reagieren können als frei zu agieren.
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: D. Athair am 20.11.2010 | 07:00
Hmmm ... eine Welt im Autopilot-Modus also?
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Humpty Dumpty am 20.11.2010 | 07:54
Hmmm ... eine Welt im Autopilot-Modus also?
Nein, eine lebendige und glaubwürdige Welt, in der tatsächlich auch dort etwas passiert, wo die Spieler gerade mal nicht sind.
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Vash the stampede am 20.11.2010 | 09:50
...
(Ich spiele aber auch meistens mit GRW und ohne Settingbände - das liegt daran, dass in den meisten Fällen die Settingbände erst dann herauskommen, nachdem wir angefangen haben und ich da eh schon Sachen definiert habe...)...

Aber mit dieser Sichtweise ist dir doch ein Metaplot egal, weil du dessen Auswirkungen so oder so nicht mitbekommst. ;)
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Teylen am 20.11.2010 | 10:00
Es gibt auch GRWs die Metaplot (imho) enthalten.
Wie das zu VtM,... noch nicht im ganzen ausmaß aber schon da, quasi gekommen um zu bleiben, oder so
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Bad Horse am 20.11.2010 | 16:17
Am Anfang war Gehenna - meiner Auffassung nach - gar kein echter Metaplot, sondern mehr so eine eschatologische Weltauffassung ("...und irgendwann stehen die Methusalems wieder auf und fressen uns alle!"), ähnlich wie der Jüngste Tag im christlichen Glauben.

Leider wurde von Edition zu Edition klarer, dass das nicht einfach nur ein nettes Hintergrundfeature war, sondern etwas, dass tatsächlich passieren musste/sollte/würde. Hat mir jetzt nicht so gefallen, aber gut.

...wobei ich sagen muss, dass der tatsächliche Gehenna-Band mir ganz gut gefallen hat; eben weil nicht gesagt wurde: "Es passiert A, B und dann C", sondern weil dem SL ziemlich viel Spielraum gegeben wurde, welche der vorgestellten Optionen er übernimmt.
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Eulenspiegel am 20.11.2010 | 16:38
Ist nicht grundsätzlich jedes Regelwerk nur eine Aneinanderreihung von Optionen?

Der Spielgruppe wird doch immer und überall überlassen, welche der vorgestellten Optionen sie übernehmen und welche nicht. (Es gibt auch bei DSA Gruppen, da hat der Zug der Oger niemals stattgefunden oder dort herrscht noch immer Borbel über die Schwarzen Lande.)
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Bad Horse am 20.11.2010 | 16:43
In dem Gehenna-Band wurden pro Ereignis mehrere Optionen vorgestellt: Es könnte A sein, aber es könnte auch B passieren, oder C.

Meistens wird beim Metaplot aber nur ein Ereignis vorgestellt, ohne jegliche Vorschläge, wie man das anpassen kann.
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Ein am 20.11.2010 | 18:15
Naja, aber da du ja eh keine Metaplot willst und eh alles selbst machst, wozu brauchst du dann Alternativen?
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Drudenfusz am 20.11.2010 | 18:18
Naja, aber da du ja eh keine Metaplot willst und eh alles selbst machst, wozu brauchst du dann Alternativen?
Anregungen sind zumindest mir immer Willkommen, auch wenn dann abgewichen wird...
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Ein am 20.11.2010 | 18:26
Naja, aber wo ist der Unterschied zwischen einem Metaplot ohne Alternativen und mit Alternativen?

Ist es nicht seltsam, wenn man angeblich sich eh alles selbst ausdenkt, daher Metaplot nicht mag, weil der "einengt", aber gleichzeitig Metaplot dann doch nimmt, wenn er nur vage genug bleibt?

Sollte jemand, der ersteres behauptet, nicht auch ohne weiteres in der Lage sein, eigene Alternativen zum Metaplot zu ersinnen?

Für mich klingt das sehr nach deutscher Obrigkeitshörigkeit.

Metaplot ohne Alternativen = Och, nee, doof, dann muss ich das ja genau so machen, wie das da steht.

Metaplot mit Alternativen = Cool, die da oben haben mir erlaubt Änderungen vorzunehmen. Yeah, Metaplot rulez!

:gaga:
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Bad Horse am 20.11.2010 | 18:54
Wo hab ich gesagt, dass ich das verwende? Ich finde es besser, wenn mehrere Möglichkeiten vorgeschlagen werden, die man anpassen kann; einfach deshalb, weil mehr Ideen besser sind als nur eine. Das hat mir von Design her besser gefallen.

Verwendet habe ich das Gehenna-Modul überhaupt nicht, weil ich dem ganzen Metaplot-Gedöns nicht gefolgt bin, und Metaplot in keiner Weise verwende, und ich möchte dich bitten, mir hier nicht einfach irgendwas zu unterstellen. Ich kann ja wohl Metaplot nicht mögen und trotzdem finden, dass Metaplot mit Alternativen besser designet ist als Metaplot ohne Alternativen - auch wenn beides nicht für mich in Frage kommt.
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Ein am 20.11.2010 | 19:17
Also dann doch nicht. Dann behaupte doch einfach nicht das Gegenteil. ;) :P
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Funktionalist am 20.11.2010 | 19:34
In den meisten Fällen kann eine Kreativitätsmaschine den Metaplot ersetzen. Für mich dient er nur der Inspiration und wird eh nicht 1zu1 umgesetzt.
Dass man Verlags/Kanonkonform spielt ist an sich erstmal kein positiver Wert. Das macht höchstens bei häufigen Gastspielern, die ihre Chars mitbringen einiges einfacher, aber ansonsten gabs ja schon hier ein paar herzallerliebste Nutzenrechnereien, die kein Ergebnis lieferten.

Als SL will ich mir über irgendwelche Grenzkonflikte, die nicht direkt wichtig sind keinen Kopf machen, es ist aber schön, wenn die SPieler davon schonmal gehört haben, wenn die KOnflikte plötzlich wichtig werden.
Ein guter MEtaplot hängt einem ein ganzes Arsenal an Gewehren und Chekov direkt daneben mit an die Wand. Man braucht nur zugreifen und losfeuern.
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Merlin Emrys am 20.11.2010 | 21:28
Ist nicht grundsätzlich jedes Regelwerk nur eine Aneinanderreihung von Optionen?
Ja, aber wie oben schon bemerkt: Die Optionen sind ja nicht unabhängig voneinander.
Ein Regelwerk, das - ohne Metaplot - 10 alternative Ideen vorschlägt, ohne sich auf eine davon festzulegen, bietet 10 Ideen an.
Ein Regelwerk, das - als Metaplot - 10 aufeinanderfolgende Ideen anbietet, bietet dem, der die erste verwirft, genau 1 an (nämlich die verworfene). Die andern 9 existieren für ihn praktisch nicht, weil ja die Voraussetzungen für diese Ideen nie eingetreten sind.

Natürlich ist das leicht überspitzt, man kann vielleicht mit viel Mühe noch 2, 3 weitere Ideenfragmente aus dem Rest herausklauben. Aber grundsätzlich ist ein Regelwerk ohne Metaplot vielseitiger einsetzbar als eins mit, weil bei letzterem jedes Abweichen mit anschließendem "Entzug offizieller Ideen" geahndet wird, soweit die mit dem Metaplot verbandelt sind. 
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Humpty Dumpty am 20.11.2010 | 21:46
Das ist nach meiner Ansicht und Erfahrung vollkommener Quatsch. Aber schon in Ordnung. Ich muss ja nicht mehr mitdiskutieren.
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Eulenspiegel am 21.11.2010 | 04:13
Ein Regelwerk, das - ohne Metaplot - 10 alternative Ideen vorschlägt, ohne sich auf eine davon festzulegen, bietet 10 Ideen an.
Ein Regelwerk, das - als Metaplot - 10 aufeinanderfolgende Ideen anbietet, bietet dem, der die erste verwirft, genau 1 an (nämlich die verworfene). Die andern 9 existieren für ihn praktisch nicht, weil ja die Voraussetzungen für diese Ideen nie eingetreten sind.
Das habe ich bisher anders erlebt. Nehmen wir als Beispiel mal DSA:
1. Metaplot "Der Orkensturm": Die Orks und das Mittelreich stürzen in einen Krieg. Die Orks werden zurückgedrängt, können sich aber in den Friedensverhandlungen das Svelltal (den Nordwesten des Mittelreiches) sichern.

2. Metaplot "Die Borbarad-Kampagne": Borbarad wird beschworen und versucht, die Götter auszusperren. Er wird vernichtet. Seine Dämonenkrone zersplittert und seine ehemaligen Diener reißen sich jeweils einen Splitter der Dämonenkrone an sich und gründen jeweils ein Reich. (Die sogenannten Heptarchien.)

3. Metaplot "Jahr des Feuers": Der Kaiser und seine Familie sterben durch ein Attentat. Dies stürzt das Mittelreich in einen Erbfolgekrieg.

Jeden dieser 3 Metaplots kann man mit minimalen Abweichungen auch ohne die beiden anderen spielen.
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Vash the stampede am 21.11.2010 | 10:29
Weil es mir gestern bei der Rückfahrt vom Dreieich-Con durch den Kopf ging:

Setting ist akzeptierter Metaplot.
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Funktionalist am 21.11.2010 | 11:01
@Vash
Das deckt sich ungefähr mit dem, was Jörg schrieb, ist aber nicht notwendig, da das eine Setting auch als Gemeinschaftsarbeit entstehen kann oder als Ergebnis eines anderen Spiels.
(SBA, Weltenerschaffung)
Jörg schrieb: "Setting ist, Metaplot wird sein."

Wobei ich es praktisch nicht für sinnvoll halte, Setting und Metaplot so getrennt zu betrachten.
Ich sehe das so: der Metaplot ist die Veränderung des Settings, auf die die Spieler(!) keinen Einfluss haben.
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Oberkampf am 21.11.2010 | 12:03
Naja, aber wo ist der Unterschied zwischen einem Metaplot ohne Alternativen und mit Alternativen?

Also, gewaltig ist der Unterschied in meinen Augen auch nicht, aber einen kleinen kann ich schon ausmachen: ein Metaplot, der mit Alternativen präsentiert wird, wird schon vom Verlagshaus nicht als absolut verbindlich angesehen. In der Gehenna-Sache ging das, weil die Produktlinie ohnehin eingestellt werden sollte, aber angenommen sowas würde für weiterhin mit Nachschub versorge Spielwelten herausgegeben. Dann bin ich mir als Spielleiter/Käufer ziemlich sicher, dass Folgeprodukte nicht auf bestimmten Metaplotentwicklungen aufbauen und sich dershalb im Allgemeinen leichter in meine persönliche, laufende Kampagne übertragen lasssen. (Das ist natürlich was anderes bei veröffentlichten Abenteuerpfaden, wie es Pathfinder macht, wo Modul B an die Ergebnisse von Modul A anbaut, aber das ist ja kein Metaplot, sondern Plot.)

Weil es mir gestern bei der Rückfahrt vom Dreieich-Con durch den Kopf ging:

Setting ist akzeptierter Metaplot.

Genau um die Abgrenzung geht es doch ? Ich dachte, Konsens wäre, dass Metaplot eine vom Verlag veröffentlichte Zeitlinie ist, was im Setting in der Zukunft sicher, unvermeidbar und unabhängig von Spielercharakteren passieren wird.
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Merlin Emrys am 21.11.2010 | 13:24
Das habe ich bisher anders erlebt.
Weil Du gar nicht erst versuchst, allzu kongruent zu spielen? Welche Box hilft Dir, wenn Du den Svellt'schen Städtebund noch hast und die Auswirkungen der Schwarzen Lande auf die Gewichte der Städte untereinander brauchst? Wie reagiert das Herrscherhaus, wenn jemand vom Svellt'schen Städtebund interveniert? Wie verändern sich die Handlungsoptionen, wenn die Erbfolgesteitigkeiten nicht vom Krieg gegen Borbarad überschattet sind?
Keine Antworten, keine Vorschläge im offiziellen Material - d.h., alle Anregungen sind effektiv bei 0, alle offiziellen Anregungen zumindest in unveränderter Form unbrauchbar.
Daß natürlich ein Metaplot mehr ist und verzweigter ist als eine Abfolge von 10 Punkten, dachte ich, müsste nicht mehr erwähnt werden, aber wenn Du es brauchst: Ein Metaplot mit 1500 Vorschlägen, von denen jeweils 5 bis 1350 aufeinander aufbauen, wobei 1% bis 95% davon auch wesentliche weitere unabhängige Quellen haben, bietet jemand, der einzelne Vorschläge nicht annimmt, in der Folge nur noch 163 bis 1495 Vorschläge. Die Verluste an nutzbaren vorgeschlagenen Ideen betragen also irgendwas zwischen ca. 1 % und ca. 89%. Ist das jetzt klar genug?
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Eulenspiegel am 21.11.2010 | 13:38
Weil Du gar nicht erst versuchst, allzu kongruent zu spielen? Welche Box hilft Dir, wenn Du den Svellt'schen Städtebund noch hast und die Auswirkungen der Schwarzen Lande auf die Gewichte der Städte untereinander brauchst? Wie reagiert das Herrscherhaus, wenn jemand vom Svellt'schen Städtebund interveniert? Wie verändern sich die Handlungsoptionen, wenn die Erbfolgesteitigkeiten nicht vom Krieg gegen Borbarad überschattet sind?
Zum ersten Punkt: Die Auswirkungen der Schwarzen Lande auf die gewichte der Städte in Abhängigkeit davon, ob der Svellt'sche Städtebund noch existiert oder nicht, ist sogar noch hartwurstiger als das Hartwurst-DSA onehin schon ist.

Dass die Existenz des Svellt'schen Städtebundes etwas ändert, ist nur für Hardcore Hartwürste und Hardcore Realisten interessant. Beim durchschnittlichen Hartwurst-Realisten hat daskeinerlei Auswirkungen. (Und für Leute, die ohne Hartwurst spielen, hat das onehin keinerlei Auswirkungen.)

Zum zweiten Punkt: Klar, wenn es keine Heptarchien gäbe, würde der Erbfolgekrieg etwas anders ablaufen. Aber die Kampagne zum Erbfolgekrieg könnte man trotzdem 1:1 so spielen.

Zitat
Ein Metaplot mit 1500 Vorschlägen, von denen jeweils 5 bis 1350 aufeinander aufbauen, wobei 1% bis 95% davon auch wesentliche weitere unabhängige Quellen haben, bietet jemand, der einzelne Vorschläge nicht annimmt, in der Folge nur noch 163 bis 1495 Vorschläge. Ist das jetzt klar genug?
Klar, wenn die Metaplots aufeinander aufbauen, dann kann man einen aufbauenden Metaplot nicht durchspielen, falls man den ursprünglichen Metaplot nicht spielt (oder anders durchspielt). Das ist geschenkt.
Aber bei DSA bzw. bei Shadowrun ist es ja so, dass die Metaplots eben nicht aufeinander aufbauen, sondern in unterschiedlichen Weltregionen spielen und sich gegenseitig nur minimal bis gar nicht beeinflussen.
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: alexandro am 21.11.2010 | 13:41
Kurz: Das Setting hinter dem Plot. Die Ausgangslage, auf die ein Verlag einen Metaplot aufbauen kann oder eben nicht.
Auch "die Technokraten nuken Ravnos vom Weltraum aus und alle Ravnos drehen durch" ist eine Ausgangslage, auf welche der SL seine eigenen Abenteuer aufsetzen kann (oder auch nicht).

Es besteht KEIN funktionaler Unterschied zwischen dem o.g. und dem Satz "Salandra Decados hat Alexius Hawkwood verführt mit dem langfristigen Ziel Kaiserin zu werden".

Beides sind Settingbeschreibungen, die festlegen was in Zukunft im Setting passieren WIRD (allerdings ohne Auswirkungen auf die Kampagne der Spieler festzulegen, daher sind es keine "adventure seeds" - auch wenn aus dem Metaplot natürlich adventure seeds entstehen können).
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Arkam am 21.11.2010 | 17:07
Hallo zusammen,

ich finde die Regelung Setting ist er Ist Zustand sehr passend. In Settings mit Timeline findet man dann auch Teilweise Einträge wie "Jetzt" oder "Sie und Ihre Charaktere übernehmen".
Für ein Setting kann ich mich also bewusst entscheiden.

Ein Metaplot ist eine Setting Änderung ohne Absprache mit der existierenden Runde.
Wenn sich eine Runde die Mittelerde bespielt dazu entschließt über die Ereignisse aus dem Herrn der Ringe, über das vierte Zeitalter bis zur Entwicklung der Raumfahrt, Elben in Generationenschiffen bieten ganz neue Möglichkeiten ;-), bespielt ändert sie zwar das Setting aber eben in gegenseitiger Absprache.
Aber wenn der Verlag dieses Settings beschließt das Sauron den Ring bekommt und aus dem heroische Setting plötzlich ein finsteres Verschwörer und Meuchler Setting wird liegt ein Metaplot vor, ich gebe zu ein recht krasser.

Als Spielleiter bei der Planung einer Runde oder auch wenn zum System Metaplot Bände heraus kommen bei denen klar ist worum es sich handelt ist ein Metaplot sinnvoll.
Aber das ist ja häufig nicht der Fall. Da wandelt sich bei 7th Sea in einem Quellenbuch zu einer Organisation aus dem Grundregelbuch das Mantel&Degen Setting zu einem apokalyptischen Horrosetting.
Wenn ich solche Informationen vorher bekomme kann ich mich bewusst entscheiden was ich daraus mache. Wenn sie aber Mal eben so locker in den Raum gestellt werden können sie übel werden. Denn wenigstens in unserer Runde haben wir von mein Abenteuer, meine Welt & mein Setting über Mal schauen was das offizielle Setting her gibt bis zu Hardcore Metaplot Freunden alle verschiedene Typen in einer Runde. Spätestens bei gleichen Charakteren bei unterschiedlichen Spielleitern wird das kompliziert und zwar unnötig kompliziert.

Noch problematischer wird es wenn der Metaplot bespielt werden soll also die Charaktere einen Teil des Metaplots als Abenteuer oder Kampagne erleben sollen.
Denn gerade bei weltbewegenden Ereignissen sind ja auch erfahrene und auch spieltechnisch starke Charaktere beteiligt.
Daher kommt meiner Ansicht nach auch dreteilweise schlechte Ruf eines Metaplots. Solche Charaktere in das enge Korsett eines Metaplots packen zu wollen entspricht dem Versuch eine 250 kg Bombe bei derExplosion durch eine Papiertüte ab zu schotten.

Gruß Jochen
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Eulenspiegel am 21.11.2010 | 17:19
Aber wenn der Verlag dieses Settings beschließt das Sauron den Ring bekommt und aus dem heroische Setting plötzlich ein finsteres Verschwörer und Meuchler Setting wird liegt ein Metaplot vor, ich gebe zu ein recht krasser.
Bei Herr der Ringe liegt sowieso ein Metaplot vor:
Je nachdem, ob man zur Zeit des 1. Ringkrieges spielt oder zur Zeit des 2. Ringkrieges, existiert ein komplett unterschiedliches Setting.

Auch ist es ein großer Unterschied, ob man zur Zeit von "Der kleine Hobbit" spielt, ob man zur Zeit des 1. Buches von LOTR spielt oder ob man am Ende des 3. Buches spielt (Ring und Ringgeister wurden vernichtet.)

Das ist ein Metaplot.

Das was du beschreibst (Sauron bekommt den Ring) ist kein Metaplot, sondern ein Alternativsetting.

Zitat
Aber das ist ja häufig nicht der Fall. Da wandelt sich bei 7th Sea in einem Quellenbuch zu einer Organisation aus dem Grundregelbuch das Mantel&Degen Setting zu einem apokalyptischen Horrosetting.
Ist doch bei Herr der Ringe nicht anders:
Vergleiche mal das kindgerechte und unbeschwerte "Der kleine Hobbit" mit dem düsteren Kapitel in Mordor zum Ende des 3. Buches.

Oder vergleiche das erste Harry-Potter-Buch mit dem letzten Harry-Potter-Buch. Auch dort ist ein deutlicher Stimmungswechsel auszumachen.

Ansonsten gilt für 7.See natürlich das gleiche, was oben schon gesagt wurde: Wenn deiner Gruppe die Zusatzinformationen aus dem Quellenbuch gefallen, dann baut sie ein. Wenn sie euch nicht gefallen, dann ignoriert diesen Teil des Quellenbuches einfach. (Selbst, wenn ihr das Quellenbuch bereits gekauft habt, könnt ihr problemlos sagen: "Dieser Teil des Quellenbuches gefällt uns nicht. Wir spielen ohne diesen Teil.")
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Wulfhelm am 21.11.2010 | 18:08
Keine der beiden Antworten ist für mich zufriedenstellend, weil Metaplot nicht gleich Metaplot ist.
Ich hätte gerne eine Welt mit Metaplot, aber der sollte langsamer und bescheidener laufen als bei DSA oder BattleTech, um mal zwei Gegenbeispiele zu nennen, wo eine welterschütternde Umwälzung die nächste jagt.
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: alexandro am 21.11.2010 | 18:12
Eulenspiegel spricht schon einen guten Punkt an: Metaplot produziert einen neuen IST-Zustand des Settings.

Solange man diesen modular auf das bisherige Setting aufsetzen kann ist das OK, bspw. bei DSA "Der Kaiser ist verschwunden und es kommt zum Krieg um die Thronfolge": es ist nur wichtig dass der Kaiser weg ist, damit man diesen Metaplot benutzen kann, man muss nicht den offiziellen "Warum der Kaiser weg ist"-Metaplot verwenden, um den "Thronfolge"-Metaplot zu spielen.

Anders ist es, wenn der Metaplot sich rückbezieht auf ein anderes Ereignis, z.B.:
3051 legen die Nachfolgerstaaten für einen Moment ihre Rivalitäten beiseite.
Warum?
Weil die Clans eine Invasion starten und man einen gemeinsamen Feind hat!
Warum sind die Clans der Feind?
Weil sie Kreuzritter sind, die nicht mit sich verhandeln lassen!
Warum sind sie solche Fanatiker?
Weil sie in einer eugenischen Gesellschaft aufgewachsen sind.
Warum hat sich so eine Gesellschaft entwickelt?
Weil Kerensky sich so die ideale Gesellschaft vorgestellt hat!
Wer war Kerensky und warum hatte er so verquere Ansichten?
BlaBlaBlaRhababerRhababer...
usw.usf.
Auf diese Weise greift ein EINZIGES Metaplot-Ereignis bis auf den Urschleim der BT-Geschichte zurück und zwingt den Spieler das ALLES zu verwenden. Das ist ein Beispiel für schlechten Metaplot (ein anderes Beispiel ist Dunkelzahns Testament bei SR).
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Merlin Emrys am 22.11.2010 | 18:04
Klar, wenn die Metaplots aufeinander aufbauen, dann kann man einen aufbauenden Metaplot nicht durchspielen, falls man den ursprünglichen Metaplot nicht spielt (oder anders durchspielt).
Jetzt hast Du schon mehrere Metaplots?
Aber genau das, was Du mal so eben beiseite wischst, ist eben der Knackpunkt: Wenn man einen einzigen Moment verwirft, der für den Metaplot wichtig ist, kann man nicht mehr mit offiziellem Material weiterspielen und verliert mithin die Unterstützung, die man haben könnte - wenn die Autoren sich nicht auf einen Metplot festlegen würden, neben dem es keine Alternativen geben soll. Deshalb ist die "Ausbeuterate" höher, wenn es keinen Metaplot gibt.
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: alexandro am 22.11.2010 | 19:19
Lies dir mal meine Beispiele durch, daraus geht hervor dass es sehr wohl möglich ist, Teile eines Metaplots zu verwerfen. Du verwechselst Metaplot mit Kanon.

Außerdem: wenn das Spiel überhaupt keinen Metaplot hat, dann hat man überhaupt keine Unterstützung (Metaplots sind Stützräder für Rollenspiel-Kampagnen).
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Merlin Emrys am 22.11.2010 | 19:42
Wenn "mit Metaplot" soviel heißt wie, daß der Verlag den Metplot "kanonisch" vorgibt, ist die gedankliche Kombination der beiden Dinge schon beinahe evident, oder?
Die Unterstützung ohne Metplot kann übrigens immer noch Handlungsvorschlägen bestehen, deren Resultate nur eben nicht festgeschrieben werden und damit sehr viel weitläufiger einsetzbar; mindestens ein Beispiel dafür (http://tanelorn.net/index.php/topic,63498.msg1230206.html#msg1230206) habe ich ja auch schon gegeben.
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: alexandro am 22.11.2010 | 19:51
Wenn "mit Metaplot" soviel heißt wie, daß der Verlag den Metplot "kanonisch" vorgibt, ist die gedankliche Kombination der beiden Dinge schon beinahe evident, oder?
WENN wirklich jeder der "nach Metaplot" spielt auch "nach Kanon" spielen würde, dann wäre das so.
Glücklicherweise ist das nicht der Fall.
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Merlin Emrys am 22.11.2010 | 21:06
Allerdings läßt sich über das Spielverhalten, das in der Praxis vorfindlich ist, so gut wie nichts Generelles sagen, da bekanntlich eine belastbare Datenbasis fehlt. Insofern ist es in solchen Punkten vielleicht angeraten, sich zunächst einmal mit dem, was die dahinterstehende Vorstellung ist - d.h. ein Rollenspiel mit Metaplot gemäß eben dieses Metaplots (kanonisch) zu spielen?
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Eulenspiegel am 22.11.2010 | 23:18
Das kann doch jede Gruppe für sich entscheiden:
Wenn Gruppe A der Meinung ist, sie möchte den Metaplot kanonisch durchspielen, weil er ihr so gut gefällt, ist doch alles in Ordnung: HURRA Metaplot!

Wenn Gruppe B jetzt der Meinung ist, der Metaplot bietet ein paar gute Ansätze, aber letztendlich entwickelt sich die Welt anders als im Metaplot vorgegeben, ist doch auch alles in Ordnung und die Spieler haben vom Metaplot profitiert.

Wenn Gruppe C jetzt der Meinung ist, der Metaplot ist total Scheiße und deswegen wird der Metaplot komplett ignoriert, ist doch auch alles in Ordnung. (Der Metaplot war zwar nicht hilfreich, aber auch nicht schädlich.)
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: alexandro am 22.11.2010 | 23:58
Allerdings läßt sich über das Spielverhalten, das in der Praxis vorfindlich ist, so gut wie nichts Generelles sagen, da bekanntlich eine belastbare Datenbasis fehlt. Insofern ist es in solchen Punkten vielleicht angeraten, sich zunächst einmal mit dem, was die dahinterstehende Vorstellung ist - d.h. ein Rollenspiel mit Metaplot gemäß eben dieses Metaplots (kanonisch) zu spielen?

Aber eben NUR nach dem Metaplot, nicht nach der (von dir hier - ohne fundierte Datenbasis - vermuteten) UMSETZUNG des Metaplots. Der sieht in seiner Rohform nämlich oft ganz anders aus (und ist deutlich spielbarer, als er (in Form von Rundenbeschreibungen, Kurzgeschichten etc.) dargestellt wird (weil diese eben einen anderen Fokus setzen).
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Merlin Emrys am 23.11.2010 | 01:34
Der sieht in seiner Rohform nämlich oft ganz anders aus ...
Und löst das Problem des Wegfalls der direkten Nutzbarkeit weiteren offiziellen Materials? Denn es ist klar, daß man immer noch die Reste zusammenkehren kann, und auch aus Resten kann man "was machen". Aber darum geht es ja nicht. Es geht darum, daß eine Entscheidung die unmittelbare Verwendung von weiterem publizierten Material in mehr oder weniger starkem Umfang verhindert. Und da sehe ich nicht, wie marginale Entscheidungen daran wirklich etwas ändern sollten.
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Barbara [n/a] am 23.11.2010 | 08:45
Wir diskutieren hier gerade zwei Fragen gleichzeitig:
1. Methaplot oder kein Methaplot?
2. Wie soll Methaplot im Regelwerk umgesetzt sein?

Gibt es hier jemanden, der einen kanonischen Metaplot haben will?
Für die Ausgangsfrage wäre es evtl interessant in der Antwort zu schreiben, mit welcher Art Metaplot euch ein Regelwerk mit Metaplot helfen würde.
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Humpty Dumpty am 23.11.2010 | 08:56
Ansonsten unterliegen viele hier einem Missverständnis. Der Metaplot ist eigentlich nicht dazu gedacht, den PCs einen Handlungsrahmen vorzugeben. Vielmehr stellt er das über das Spiel hinausgehende Hintergrundrauschen dar. Deshalb heißt es ja METAplot, also über die gespielte Geschichte hinausgehende oder begleitende Ereignisse.
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Teylen am 23.11.2010 | 08:59
Ansonsten unterliegen viele hier einem Missverständnis. Der Metaplot ist eigentlich nicht dazu gedacht, den PCs einen Handlungsrahmen vorzugeben. Vielmehr stellt er das über das Spiel hinausgehende Hintergrundrauschen dar.
Die Behauptung halte ich für falsch da sowohl bei DSA (G7 / Borbard) als auch bei VtM (Giovanni Chroniken, 6.ter Mahlstrom, Gehenna + Vorzeichen dieses) so aufgearbeitet wurde das es durchaus einen konkreten Handlungsrahmen für die PCs hat und einen Effekt der über ein Hintergrundrauschen raus geht. Wenn man ihn annimmt.
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Humpty Dumpty am 23.11.2010 | 09:52
Naja, also die G7 ist eine Kampagne. Das ist in meinen Augen kein Metaplot, sondern schlicht das Abenteuer. Selbiges gilt auch für die Giovanni-Chroniken.
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Jiba am 23.11.2010 | 09:58
Metaplot wird es dann, denke ich, wenn in der nächsten Edition des GRWs steht, dass die Ereignisse aus dem Abenteuer tatsächlich so stattgefunden haben, wie sie dort beschrieben sind.
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Teylen am 23.11.2010 | 10:34
Naja, also die G7 ist eine Kampagne. Das ist in meinen Augen kein Metaplot, sondern schlicht das Abenteuer. Selbiges gilt auch für die Giovanni-Chroniken.
Die Giovanni Chroniken setzen klar auf einem Metaplot Event auf.
Auf jenem das die Kappadozianer halt von den Giovanni ausgerottet werden.
Was sie werden auch wenn die Spieler die Chroniken nicht durchspielen.

Ebenso hat Borbard einen Metaplot Impact der Aventurien doch nachhaltig veraendert.
Unabhaengig davon ob die Spieler es spielen oder nicht.
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Humpty Dumpty am 23.11.2010 | 12:05
@ Teylen: Genau. Und deshalb hatte ich "eigentlich" geschrieben mit dem Ziel zu verdeutlichen, dass es auch Ausnahmen gibt.
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Bad Horse am 23.11.2010 | 21:06
Die Giovanni-Chroniken sind ein Paradebeispiel für "Metaplot-Watching" - da entwickelt sich der Metaplot, die Spieler dürfen zugucken, aber keinen Einfluß nehmen.

Es ist nicht mal so, als wäre ihre Beteiligung geskriptet ("Die Charaktere kriegen das Schwert und gewinnen den Endkampf - egal wie, lieber Meister, dreh halt an den Würfeln, wenns nicht klappt"), nein, die wichtigen Aktionen werden von NSCs ausgeführt. Ob die SCs dabei sind oder nicht hat allenfalls optischen Wert.
Titel: Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
Beitrag von: Drudenfusz am 24.11.2010 | 13:45
Es ist nicht mal so, als wäre ihre Beteiligung geskriptet ("Die Charaktere kriegen das Schwert und gewinnen den Endkampf - egal wie, lieber Meister, dreh halt an den Würfeln, wenns nicht klappt"), nein, die wichtigen Aktionen werden von NSCs ausgeführt. Ob die SCs dabei sind oder nicht hat allenfalls optischen Wert.
Erinnert mich an die Borbarad Kampage oder noch schlimmer an der Unersättliche von DSA, wo man am Ende (vom Unersättlichen) auch komplett versagen kann (eine richige Sieges Kondition gibt es ja auch nicht), alle Charaktere die gestorben sind werden einfach durch göttliches Wunder wiederbelebt und die unbesiegbare Legion in Bäume verwandelt. Da fragt man sich echt was der Scheiß soll. Das ist nur in einer weise Episch, nämlich ein Epic Fail!