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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Spielleiterthemen => Werkstatt => Thema gestartet von: Jed Clayton am 30.04.2011 | 15:10

Titel: Ein Rollenspiel für True Blood?
Beitrag von: Jed Clayton am 30.04.2011 | 15:10
Südstaaten sind cool, Vampire sind cool, und seltsame Bar-Kellnerinnen sowieso ...

Zurzeit ist True Blood schwer angesagt und ich habe mich gefragt, ob nicht jemand ein Rollenspiel in dieser Art - oder ein Rollenspiel in diesem oder einem ähnlichen Setting - ausprobiert hat.

Gibt es hier vielleicht Spieler von Vampire (Masquerade, Requiem), die sich mit dem Setting von True Blood beschäftigt haben? Irgendwelche Vorschläge für ein anderes Urban Fantasy/Urban Horror/Drama/TV-Serien-System?

Hat jemand schon ein solches Spiel geschrieben, oder arbeitet daran, oder kommt sowieso bald eines von MWP mit dem Cortex System? ;) Die machen doch zurzeit die ganzen Adaptionen von TV-Serien.
Titel: Re: Ein Rollenspiel für True Blood?
Beitrag von: Callisto am 30.04.2011 | 15:46
Nichts zu hören an der Cortex-Front.
Titel: Re: Ein Rollenspiel für True Blood?
Beitrag von: Seth am 30.04.2011 | 15:46
Wir haben zwar True Blood im Speziellen nicht als Setting benutzt (und auch nicht den Hintergrund der Bücher, da ich die nie gelesen habe und es wohl auch nicht werde), allerdings ein paar Inspirationen von Figuren durchaus mit in unser Spiel einfließen lassen. Tatsächlich war es relativ gruselig, wie sehr die Figurenkonstellation zwischen Eric und Godric (in der Serie natürlich, im Buch ist die ja nicht vorhanden / ganz anders) einem Spielercharakter und seinem Erzeuger in einer unserer Chroniken glich (auch wenn das Rom-Setting da so gar nichts sonst mit True Blood zu tun hatte und die Figuren auch bereits lange bestanden, bevor wir überhaupt von der Existenz der Serie wussten). Die Mänade war für einen Dionysos-Kult unter Malkavianern jedenfalls eine ziemlich bereichernde Inspiration.

Das Südstaatensetting hätte sicher etwas auch für eine Vampire-Runde (oder auch außerhalb der WoD), wenn man es mit den übernatürlichen Wesen nicht übertreibt. Die Serie geht da ja spätestens in der dritten Staffel doch recht gut in die Vollen. Allerdings weiß ich nicht, ob sich dieser Drama-Charakter auf ne Runde übertragen lässt, obwohl es ja offensichtlich ne Reihe ganz erfolgreicher Buffy-Adaptionen gibt - also warum nicht? Interessieren würde es mich, ich wüsste allerdings noch von keiner offiziellen Veröffentlichung.
Titel: Re: Ein Rollenspiel für True Blood?
Beitrag von: Timo am 30.04.2011 | 15:53
Setting hat man doch durch die Bücher/Serie und Regeln nimmt man halt die, die einem gefallen:
SW
Vampire(Requiem, weil die REGELN von Masquerade scheiße sind)
Unisystem
ORE
City
BurningWheel

funktionieren bestimmt alle super mit dem Setting.
Titel: Re: Ein Rollenspiel für True Blood?
Beitrag von: alexandro am 30.04.2011 | 15:56
Wenn man auf den "Beziehungskram" (Liebschaften, Rivalitäten, Intrigen...) von True Blood steht und das auch im Rollenspiel haben möchte, dann kommt man am Smallville RPG nicht vorbei.
Titel: Re: Ein Rollenspiel für True Blood?
Beitrag von: Jed Clayton am 30.04.2011 | 16:33
Ich hatte auch schon am Smallville gedacht, stehe persönlich aber nicht auf den Seifenoper/Romantik/Beziehungs-Fokus. Ich nehme vielleicht das vanillisierte Standard-Cortex.

Ansonsten, nun ja, das Buffy-Rollenspiel habe ich auch. Und Hero System. Und Dreaming Cities!

Das wird keine leichte Entscheidung.
Titel: Re: Ein Rollenspiel für True Blood?
Beitrag von: WitzeClown am 30.04.2011 | 16:48
Ich denke das wichtigste Kriterium bei der Wahl des Regelsystems ist, dass es die Einflussmöglichkeit der unterschiedlichen Charaktere auf den Plotverlauf unabhängig von deren Powerlevel gleichsetzt.
Titel: Re: Ein Rollenspiel für True Blood?
Beitrag von: Jed Clayton am 30.04.2011 | 17:03
Ich denke das wichtigste Kriterium bei der Wahl des Regelsystems ist, dass es die Einflussmöglichkeit der unterschiedlichen Charaktere auf den Plotverlauf unabhängig von deren Powerlevel gleichsetzt.

Das geht doch mit nahezu jedem Rollenspielsystem. :) Wie oft habe ich schon bemerkt, dass der kleine gewitzte Charakter mit Dingen wie Überredungskunst, Charme und Cleverness die komplette Story vorangetrieben hat, obwohl er keine Kräfte / Magie / hohen Attribute hatte!

Stark sein und Blut saugen ist eben nicht alles. Aber ich werde deinen Vorschlag gut überdenken. Danke erst mal.
Titel: Re: Ein Rollenspiel für True Blood?
Beitrag von: Selganor [n/a] am 30.04.2011 | 17:09
Dann konkretisieren wir die Fragestellung doch mal.

Nehmen wir an jemand hat KEINE Ahnung von True Blood und du sollst ihm in 2-3 Saetzen erklaeren was True Blood fuer dich ausmacht und was ein Rollenspiel dazu leisten sollte...
Was sagst du dann?
Titel: Re: Ein Rollenspiel für True Blood?
Beitrag von: alexandro am 30.04.2011 | 17:36
Das geht doch mit nahezu jedem Rollenspielsystem. :) Wie oft habe ich schon bemerkt, dass der kleine gewitzte Charakter mit Dingen wie Überredungskunst, Charme und Cleverness die komplette Story vorangetrieben hat, obwohl er keine Kräfte / Magie / hohen Attribute hatte!
Das liegt aber eher am Spieler, nicht am System. Bei gleicher Intelligenz und sozialer Befähigung hat schon der Spieler einen Vorteil der den superstarken, superschnellen Charakter, der dazu noch über das Wissen von Jahrhunderten verfügt und jedes soziale Problem einfach weghypnotisieren kann. ;) Der Rest schaut dann in die Röhre.
Titel: Re: Ein Rollenspiel für True Blood?
Beitrag von: WitzeClown am 30.04.2011 | 18:03
Das geht doch mit nahezu jedem Rollenspielsystem. :) Wie oft habe ich schon bemerkt, dass der kleine gewitzte Charakter mit Dingen wie Überredungskunst, Charme und Cleverness die komplette Story vorangetrieben hat, obwohl er keine Kräfte / Magie / hohen Attribute hatte!

Dann hast du per Handwedeln am Spieltisch für Balance gesorgt.

Zitat
Stark sein und Blut saugen ist eben nicht alles. Aber ich werde deinen Vorschlag gut überdenken. Danke erst mal.

Stimmt. Es ist nur fast alles. Weil es ja um Vampire geht: Nimm nicht Requiem. Sobald ein Vampire Zugriff auf Dominate 3 hat sind ihm alle Mesnchen schutzlos ausgeliefert. Überredeungskunst, Charme and Cleverness are overrated.

Titel: Re: Ein Rollenspiel für True Blood?
Beitrag von: Jed Clayton am 30.04.2011 | 20:14
... Requiem, schmequiem. ;)

Das Buch habe ich doch sowieso nicht.

Ich denke, ich nehme mir mal Hero System 6E vor, denn dafür habe ich hier schon ein offizielles PDF zum Thema Vampire: Bloodsucker Rampage - Vampires in the Hero System.
Titel: Re: Ein Rollenspiel für True Blood?
Beitrag von: Bad Horse am 30.04.2011 | 21:40
Dresden Files könnte auch einen Blick wert sein.

Man muss halt ein bißchen an den Vampiren herumdrehen (keine Fleischhülle!), aber ansonsten kann es Urban Horror/Fantasy ziemlich gut.  :)
Titel: Re: Ein Rollenspiel für True Blood?
Beitrag von: Jed Clayton am 30.04.2011 | 21:48
Dresden Files könnte auch einen Blick wert sein.

Man muss halt ein bißchen an den Vampiren herumdrehen (keine Fleischhülle!), aber ansonsten kann es Urban Horror/Fantasy ziemlich gut.  :)

Das stimmt natürlich.

Bei der Fernsehserie bin ich im Moment erst an dem Punkt, wo der nette Barbesitzer sich Sookie gegenüber als Gestaltwandler outet. Nach allem, was ich bisher so gehört und gelesen habe, soll es ja im Laufe der Romanreihe/TV-Serie neben den Vampis auch Werwölfe, Gestaltwandler, Geister, Dämonen, Feen und sonst alles Mögliche geben... (die Zahnfee? den Osterhasen?)

Das erinnert mich auch an Dreaming Cities, ein ziemlich vergessenes out-of-print Spiel von Guardians of Order, an manche Bände von Hero System und an die Black Sun's Daughter Romane von MLN Hanover, die ich kürzlich gelesen habe.
Titel: Re: Ein Rollenspiel für True Blood?
Beitrag von: Minne am 30.04.2011 | 22:43
Dresden Files könnte auch einen Blick wert sein.

Man muss halt ein bißchen an den Vampiren herumdrehen (keine Fleischhülle!), aber ansonsten kann es Urban Horror/Fantasy ziemlich gut.  :)

Ich kenne zwar True Blood nicht, aber was das Kriterium angeht, dass Witzeclown aufgestellt hat, dürfte Dresden Files es erfüllen.
Titel: Re: Ein Rollenspiel für True Blood?
Beitrag von: Jed Clayton am 30.04.2011 | 22:47
Was ich an Dresden Files nicht so mag, sind seine Größe und dass es eben für die Harry-Dresden-Romanwelt geschrieben wurde. Und dann müsste ich ja obendrein noch FATE lernen. :o Wenn es zuerst mal jemand für mich leiten würde, wäre es vielleicht einfacher. ;)

Ich überlege noch ...
Titel: Re: Ein Rollenspiel für True Blood?
Beitrag von: Teylen am 30.04.2011 | 23:20
Wenn man auf den "Beziehungskram" (Liebschaften, Rivalitäten, Intrigen...) von True Blood steht und das auch im Rollenspiel haben möchte, dann kommt man am Smallville RPG nicht vorbei.
Vielleicht auch an A Dirty World von ORE... damit man es zumindest a bissel entsprechend düster hat.
(halt keine Sachen für SPN Powers)
Titel: Re: Ein Rollenspiel für True Blood?
Beitrag von: Selganor [n/a] am 30.04.2011 | 23:37
Ich zitiere meine Frage von oben nochmal... vielleicht wird die dann doch noch beantwortet:

Dann konkretisieren wir die Fragestellung doch mal.

Nehmen wir an jemand hat KEINE Ahnung von True Blood und du sollst ihm in 2-3 Saetzen erklaeren was True Blood fuer dich ausmacht und was ein Rollenspiel dazu leisten sollte...
Was sagst du dann?
Titel: Re: Ein Rollenspiel für True Blood?
Beitrag von: Teylen am 30.04.2011 | 23:43
Stimmt. Es ist nur fast alles. Weil es ja um Vampire geht: Nimm nicht Requiem. Sobald ein Vampire Zugriff auf Dominate 3 hat sind ihm alle Mesnchen schutzlos ausgeliefert. Überredeungskunst, Charme and Cleverness are overrated.
Bei True Blood, wie auch bei Vampire Diaries, können Vampire bei fast allen Menschen, ohne irgendwelche Einschränkungen, Dominate 3 anwenden. Sowohl hinsichtlich der Befehle als auch hinsichtlich des "Vergessen Lassen".


Insofern, wenn man stark genug ist um die Regeln zu verkraften, Maskerade.
Menschlichkeit streichen. Clans streichen.
Alle Vampire haben Geschwindigkeit, Stärke und Dominate.
Sekten gibt es keine mehr, dafür halt eine legerer Hirachie mit Vampir, Sheriff, König/Queen (Attachees), Magister.
Es gibt Mainstreamende Vampire (True Blood Trinker) und Nicht-Mainstreamende. Wobei mit nem Rang von Sheriff und höher wohl kein Vampir mehr der was auf sich hält mainstreamed (Wird allenfalls für die Medien behauptet).

Sookie könnte man Auspex 4 auf den Charakterbogen schreiben (Nur Auspex 4, nicht 1-3)
Dem Gestaltwandler die entsprechende Stufe in "Gestaltwandeln". Letztlich nimmt man da einfach ein Attribut und eine Fähigkeit und sagt "Wenn du das kombiniert würfelst verwandelst du dich bei 1 Erfolg in dein fav. Tier verwandeln, bei 2 in einen Vierbeiner und bei 3 Erfolgen in einen Vogel. (Oder sowas)
Titel: Re: Ein Rollenspiel für True Blood?
Beitrag von: WitzeClown am 30.04.2011 | 23:50
Bei True Blood, wie auch bei Vampire Diaries, können Vampire bei fast allen Menschen, ohne irgendwelche Einschränkungen, Dominate 3 anwenden. Sowohl hinsichtlich der Befehle als auch hinsichtlich des "Vergessen Lassen".


Insofern, wenn man stark genug ist um die Regeln zu verkraften, Maskerade.
Menschlichkeit streichen. Clans streichen.
Alle Vampire haben Geschwindigkeit, Stärke und Dominate.
Sekten gibt es keine mehr, dafür halt eine legerer Hirachie mit Vampir, Sheriff, König/Queen (Attachees), Magister.
Es gibt Mainstreamende Vampire (True Blood Trinker) und Nicht-Mainstreamende. Wobei mit nem Rang von Sheriff und höher wohl kein Vampir mehr der was auf sich hält mainstreamed (Wird allenfalls für die Medien behauptet).

Und du glaubst ernsthaft das man damit dann True Blood nachspielen kann???

Nachtrag:

Insofern, wenn man stark genug ist um die Regeln zu verkraften, Maskerade.

"stark genug um die Regeln zu verkraften"?

Muss mein Powerlevel da über 9000 sein?

Titel: Re: Ein Rollenspiel für True Blood?
Beitrag von: Teylen am 30.04.2011 | 23:53
Und du glaubst ernthaft das man damit dann True Blood nachspielen kann???
Wenn man will, ja.

Zitat
"stark genug um die Regeln zu verkraften"?

Muss mein Powerlevel da über 9000 sein?
Nö, aber man sollte über die vorhandenen Schwächen im System hinweg kommen.
Titel: Re: Ein Rollenspiel für True Blood?
Beitrag von: WitzeClown am 30.04.2011 | 23:56
Wenn man will, ja.

Gut, dann nehmen wir mal an ich würde bei deiner True Blood Kampagne auf oWoD Regelsystem mitspielen.

Wie würdest du meine erste Frage bei der Charaktererschaffung beantworten:

"Warum sollte ich einen Menschen spielen?" 
Titel: Re: Ein Rollenspiel für True Blood?
Beitrag von: Jed Clayton am 1.05.2011 | 00:13
Dann konkretisieren wir die Fragestellung doch mal.

Nehmen wir an jemand hat KEINE Ahnung von True Blood und du sollst ihm in 2-3 Saetzen erklaeren was True Blood fuer dich ausmacht und was ein Rollenspiel dazu leisten sollte...
Was sagst du dann?

Ich hatte deine Frage vorher nicht gesehen, Selganor.

Nun, ich versuche es mal:
True Blood ist eine Horror-Seifenoper, die in der Gegenwart im Bundesstaat Louisiana spielt. Im Gegensatz zu anderen Vampirgeschichten haben sich die Vampire hier als Rasse geoutet und leben offen unter den Menschen als Minderheit, wenn auch zum Teil sehr zurückgezogen. Aufgrund der negativen Propaganda über Jahrhunderte hinweg, durch Aberglaube, Vampirfilme und -romane haben die realen Vampire natürlich einen ausgesprochen miserablen Ruf. Dazu sind einige Vampire natürlich grundsätzlich wirklich bösartig und haben überhaupt keine Skrupel, regelmäßig Menschen umzubringen. Andere wollen Kompromisse eingehen, um irgendwie als geduldete Bürger der USA zu überleben. Es gibt eine "Parallelgesellschaft" von Vampiren mit ihren eigenen Hierarchien, Geheimbünden, Gerichtsverfahren, Strafen.

Wie in anderen Geschichten auch werden Menschen vom Genuss weniger Tropfen Vampirblut abhängig. Darum kursiert das Vampirblut als begehrte halluzinogene Droge "V" in der Unterwelt. Parallel dazu können echte Vampire neuerdings die Kunstdroge "True Blood" als Blutersatz zu sich nehmen, doch viele lehnen dies ab.

In der Serie geht es um die Kämpfe der verschiedenen Vampire untereinander, um den Kampf der Vampire gegen die Gesellschaft der Menschen um Anerkennung und Bürgerrechte, und um die Liebesgeschichte zwischen der hellseherischen/telepathischen Kellnerin Sookie und einem Vampirmann, der einst als Soldat am Ende des Amerikanischen Bürgerkriegs zum Vampir wurde.

In einem Rollenspiel sollten mMn diese Punkte spielbar abgedeckt werden:

- Vampirfähigkeiten
- Stärken und Schwächen der Vampire
- Wirkungsweise von Vampirblut auf Menschen
- Wirkungsweise von Menschenblut auf Vampire ;)
- Wirkungsweise von True Blood
- Ambivalente Charaktertypen:


Das wäre es fürs Erste.
Titel: Re: Ein Rollenspiel für True Blood?
Beitrag von: Seth am 1.05.2011 | 00:14
Gut, dann nehmen wir mal an ich würde bei deiner True Blood Kampagne auf oWoD Regelsystem mitspielen.

Wie würdest du meine erste Frage bei der Charaktererschaffung beantworten:

"Warum sollte ich einen Menschen spielen?" 

wie wäre es mit:
- "Warum nicht?"
- "Weil du Lust darauf hast."
- "Weil dich interessiert eine Rolle zu spielen, die zwischen übernatürlichen Kreaturen augenscheinlich im Nachteil ist und sich doch mit Hilfe ihrer Hilfsmittel behauptet."

Warum sollte ein Regelsystem bedingen, welche Rolle du in einem gewissen Setting spielst?
Titel: Re: Ein Rollenspiel für True Blood?
Beitrag von: Teylen am 1.05.2011 | 00:25
Wie würdest du meine erste Frage bei der Charaktererschaffung beantworten:

"Warum sollte ich einen Menschen spielen?" 
Wieso willst du bei True Blood einen normalen Menschen spielen?
Die Serie handelt von Vampiren, Sookies (um es mal Spoiler frei zu halten), Gestaltwandlern, Werwölfen, griechischen Göttern und keine Ahnung was noch.
Menschliche Charaktere findet man in der Serie ausschließlich in Nebenrollen und dabei noch idR so ziemlich komplett hilflos.
Gerade wenn man sich die Kirche des Lichts anschaut,...
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Tara an sich konnte bisher auch wenig tun,...
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Imho sehen Menschen bei True Blood schlicht keinen Stich.


Den Soap Aspekt hat man bei A Dirty World sehr gut, aber da fehlt alles übernatürliche Geraffel das man doch irgendwo braucht..
(Die anderen ORE Regelwerke habe ich noch nicht gelesen)
Titel: Re: Ein Rollenspiel für True Blood?
Beitrag von: WitzeClown am 1.05.2011 | 00:47
- "Weil dich interessiert eine Rolle zu spielen, die zwischen übernatürlichen Kreaturen augenscheinlich im Nachteil ist und sich doch mit Hilfe ihrer Hilfsmittel behauptet."

Das ist eine dieser typischen Rollenspieler-Geschichten, die ich nie verstehen werde: "Ich spiele einen unfähigen Charakter, seht nur wie hip ich bin!"  ::)
Es muss wohl mit der traditionell negativen Konnotation des Powergamer-Stereotyps zu tun haben.

@Teylen:

Lafayette, Lavayettes Schwester, die Mutter der beiden, das Anführerpärchen der Fundis. Das sind so die Menschen die mir als erstes einfallen. Klar, sind alles Nebenrollen. Aber doch sehr zentrale.

Und dann muss man fairerweise sagen, dass die Trueblood Werwölfe absolute Nulpen sind. (Was nebenbei den cunning plan des Königs von Mississippi extrem lächerlich macht.)

Aber lange Rede kurzer Sinn:

Du hast mit dem oWoD System weiterhin das Problem, dass deine Spieler, je nach Charakterhintergrund, den Spielverlauf in sehr unterschiedlichem Ausmaß beeinflussen können.
Man kann sicherlich am Tisch gegensteuern, sowohl von SL Seite her als auch was die Spieleraktionen angeht, aber ich bevorzuge es dann doch mit dem Regelsystem zu spielen, als gegen das Regelsystem. 
Titel: Re: Ein Rollenspiel für True Blood?
Beitrag von: Callisto am 1.05.2011 | 00:57
Vielleicht suchst du GURPS. Oder doch Fate.
Titel: Re: Ein Rollenspiel für True Blood?
Beitrag von: Jed Clayton am 1.05.2011 | 01:00
Von mir aus würde auch GURPS gehen. Dann hätte ich auch mal wieder einen Grund, einen meiner alten Lieblingsbände, GURPS Blood Types (!), aus dem Regal zu holen. Das Buch ist so was von genial. ;D

Wenn bloß das Skills-Ausrechnen in GURPS nicht so lange dauern würde.
Titel: Re: Ein Rollenspiel für True Blood?
Beitrag von: Woodman am 1.05.2011 | 01:08
Da muss mir jetzt irgendwas entgangen sein, was rechnet man da bei Skills lange?
Titel: Re: Ein Rollenspiel für True Blood?
Beitrag von: Jed Clayton am 1.05.2011 | 01:23
Da muss mir jetzt irgendwas entgangen sein, was rechnet man da bei Skills lange?

Na, im Vergleich zu anderen Systemen finde ich Skills in GURPS schwierig. Ich habe nur GURPS 3. Edition gespielt, ich kenne nur die Version von dort.
Ich muss vorher immer wissen, was die Attribute des jeweiligen Charakters sind und dann in der Tabelle für Easy/Medium/Hard/Very Hard nachgucken, wie und wo ich jetzt was anhebe, und abhängig davon zahle ich unterschiedlich viele Punkte.

Inzwischen bin ich mehr oder weniger gewohnt, dass Skills für mich nur +1, +2 Boni zu irgendeinem anderen Wert oder einem Würfelwurf sind. ;)
Titel: Re: Ein Rollenspiel für True Blood?
Beitrag von: Teylen am 1.05.2011 | 01:31
@Teylen:

Lafayette, Lavayettes Schwester, die Mutter der beiden, das Anführerpärchen der Fundis. Das sind so die Menschen die mir als erstes einfallen. Klar, sind alles Nebenrollen. Aber doch sehr zentrale.
Schon, nur haben alle das Problem das sie nichts ausrichten können.
Sie sind dafür wichtig das die Story nicht einschläft, stehen jedoch letztlich vor dem Problem machtloser zu sein als Xander oder die Scoobies bei Buffy. Insofern, wenn man davon ausgeht das bei VtM ein Mensch im Grunde ein Vampire ist ohne Disziplinen und Menschlichkeit, würden sie eher zu mächtig geraten-

Zitat
Und dann muss man fairerweise sagen, dass die Trueblood Werwölfe absolute Nulpen sind. (Was nebenbei den cunning plan des Königs von Mississippi extrem lächerlich macht.)
Sie sind im Vergleich zu den Vampiren Nulpen, aber noch etwas besser als Menschen.
Zumindest dachte ich bisher so das der König sie daher als etwas kompetentere Guhle hält.

Zitat
Du hast mit dem oWoD System weiterhin das Problem, dass deine Spieler, je nach Charakterhintergrund, den Spielverlauf in sehr unterschiedlichem Ausmaß beeinflussen können.
Das Problem hat man bereits in der Serie.
Die menschlichen Charaktere sind ggf. charismatisch und interessant, können aber aufgrund ihres Hintergrund schwer den Handlungsverlauf beeinflussen. Das wird in der Serie - indirekt - thematisiert das Tara im Grunde keinen Einfluß nehmen kann als sie Bill in Mississippi wieder sieht und es ist ein Thema dem sich Sookie immer mal wieder auf's neue stellen muß ["Hey, was willst du, bist doch nur ein normaler Mensch!" "Aber ich bin doch noch Telepathin!" "Ja, aber immer noch ein Mensch!" "Ich gehöre Bill!" "Wenn das so ist .."].

Zitat
Man kann sicherlich am Tisch gegensteuern, sowohl von SL Seite her als auch was die Spieleraktionen angeht, aber ich bevorzuge es dann doch mit dem Regelsystem zu spielen, als gegen das Regelsystem. 
Ich denke das man dort erstmal ein Setting braucht das den Menschen entsprechende Handlungsmöglichkeiten einräumt, naja, und die sehe ich bei der Parade an Übernatürlichen Wesen wie bei True Blood weniger gegeben. Zumindest auf der Interaktions Ebene welche die Serie behandelt.

Das Problem der genannten Figuren ist ja nicht nur das es Nebenrollen sind, sondern das die Hauptrollen als überlegen dargestellt werden. Lafayette ist interessant, aber letztlich nicht viel mehr als ein wehrloser Guhl von Eric. Das Fundi Päärchen und die Idee einer Opposition ist interessant, wurde aber - inklusive Anhänger Char - in der Serie von zwei Vampir so gut wie eingestampft und danach als handlungsunfähig beschrieben. Lafayettes Cousine Tara, bisher (bin bei der Hälfte der dritten Staffel) konnte sie nur einmal was mit viel Glück reißen. Ihre Mutter als christliche Fanatikerin kommt nichtmals gegen Lafayette an. Jason agiert auch mehr als Ärger Generator, Sherrif Andy kann auch nur zu schauen wenn wieder mal Übernatürlicher X wenn umbringt. Die rothaarige Bedienung spielt quasi einmal komplett am Plot vorbei ihre Beziehungskiste.
...
Heißt imho hat man das Problem eher das wenn jemand einen Menschen spielen mag, er entweder dazu verdammt ist ein Fluff Berater zu sein, oder es nicht sehr Setting verträglich ist.

Bei Anne Rice durften Menschen ja immer noch Watcher sein oder sowas, bei Vampire Diaries Hexen oder Hexenmeister, bisher fehlt mir da was vergleichbares bei True Blood.
Titel: Re: Ein Rollenspiel für True Blood?
Beitrag von: alexandro am 1.05.2011 | 01:32
Aber lange Rede kurzer Sinn:

Du hast mit dem oWoD System weiterhin das Problem, dass deine Spieler, je nach Charakterhintergrund, den Spielverlauf in sehr unterschiedlichem Ausmaß beeinflussen können.
Naja, das hat weniger mit der WoD zu tun, als mit der Tatsache dass die True Blood - Wesen nunmal bestimmte Fähigkeiten haben, welche den Spielverlauf erheblich beeinflussen. Wenn man damit nicht zurechtkommt, dann sollte man nicht True Blood als Setting wählen.

Die WoD (egal ob alt oder neu) hat sicherlich den Vorteil, dass ein Großteil (99%) der Fähigkeiten der übernatürlichen Wesen dort bereits mit einem System versehen wurden. Klar kann man versuchen etwas ähnliches mit GURPS oder HERO zu bauen, aber bei solchen Sachen wie "Glamour" werden fast immer als "im Grunde Beherrschung, nur mit GURPS/HERO-Regeln" rauskommen. Muss jeder entscheiden, ob das die Mühe wert ist.
Titel: Re: Ein Rollenspiel für True Blood?
Beitrag von: Jed Clayton am 1.05.2011 | 02:01
Die WoD (egal ob alt oder neu) hat sicherlich den Vorteil, dass ein Großteil (99%) der Fähigkeiten der übernatürlichen Wesen dort bereits mit einem System versehen wurden. Klar kann man versuchen etwas ähnliches mit GURPS oder HERO zu bauen, aber bei solchen Sachen wie "Glamour" werden fast immer als "im Grunde Beherrschung, nur mit GURPS/HERO-Regeln" rauskommen. Muss jeder entscheiden, ob das die Mühe wert ist.

Gab es denn nicht schon in den 90ern jahrelang auch ein GURPS Vampire: The Masquerade und GURPS Werewolf? Darin müssten solche Kräfte doch zuhauf ausformuliert stehen.

Ich habe selbst weder die Zeit, noch die Lust, all das von Null auf auszurechnen. Für Hero System würde ich wie gesagt das PDF-Buch Bloodsucker Rampage nehmen.
Titel: Re: Ein Rollenspiel für True Blood?
Beitrag von: WitzeClown am 1.05.2011 | 02:03
Naja, das hat weniger mit der WoD zu tun, als mit der Tatsache dass die True Blood - Wesen nunmal bestimmte Fähigkeiten haben, welche den Spielverlauf erheblich beeinflussen. Wenn man damit nicht zurechtkommt, dann sollte man nicht True Blood als Setting wählen.

Doch, das liegt schon am System.

Es gibt Systeme die allen Spielern ein gleiches Maß an Einfluss gewähren, unabhängig von der Mächtigkeit des gespielten Charakters im gegebenen Setting.

Und genau so ein System würde ich für True Blood verwenden. Einfach weil ich so Wünsche, Ziele und persönliche Beziehungen der Charaktere leichter in den Vordergrund rücken kann und mir die kewl powerz nicht die Tour vermiesen. Klar, die übernatürlichen Wesen nutzen ihre Kräfte und sind natürlich innerhalb der Welt mächtiger, trotzdem können alle Spieler in selbem Maße Einfluss auf den Verlauf der Geschichte nehmen.

Worauf ich hinaus will: True Blood lebt vom Beziehungsgeflecht der Charaktere untereinander, ihren Schrulligkeiten und ihren persönlichen Problemen. Wenn man das beherzigen will, dann setzt man mit der n/oWoD auf das falsche Pferd. Die Jungs von WW preisen ihr System zwar als "Storytellersystem" an, aber das ist es nicht. Dafür geht es viel zu sehr um Fähigkeitensverteilungen, besondere Kräfte und Resourcen.

Um zu zeigen worum es mir geht verlinke ich mal frech auf einen sehr alten Thread von Vermi (http://tanelorn.net/index.php/topic,23376.0.html).
Titel: Re: Ein Rollenspiel für True Blood?
Beitrag von: Teylen am 1.05.2011 | 02:20
Wobei man auch bei der WoD adaptieren muss.
Das heißt bei VtM das Disziplinsstufen einzeln vergeben / erhalten werden.
Das in True Blood der Aspekt der Menschlichkeit nicht in der Form thematisiert wird und es - iirc - keine Raserei gibt.
Weder Feuer, noch Tageslicht noch Wut. Da klacken höchstens bei Aufregung die Zähne raus.
Das die Generation eine wesentlich geringere Rolle spielt als das Alter.
System Aspekte wie das die Regel der Eins dazu führt das die Erfolgswahrscheinlichkeit bei größeren Würfen einknickt.
Nun oder Regel Aspekte wie der Kampf der imho nicht sehr flüßig gelöst ist.

Womit in der Essenz ein System übrig bleibt aus Attribut + Fähigkeiten einen Pool aus W10 zu bilden und zu würfeln.
Mit dem Vorteil einiger beschriebener Disziplin Stufen. Die teilweise Anpassungen benötigen.
(Bei VtM Beherrschung das das Opfer wohl dauerhaft vergisst und das es recht egal zu sein scheint in wie weit der Befehl Überzeugungen entgegen läuft)

Zudem hat m.E. die oWoD bzw. VtM teilweise das Problem das verschiedene Aspekte imho eher beschrieben als mit Regeln versehen wurden [Blutsbande, Auswirkungen des Blutkonsum].


Gab es denn nicht schon in den 90ern jahrelang auch ein GURPS Vampire: The Masquerade und GURPS Werewolf? Darin müssten solche Kräfte doch zuhauf ausformuliert stehen.
Es gibt ein D20 V:tM.

Es gibt Systeme die allen Spielern ein gleiches Maß an Einfluss gewähren, unabhängig von der Mächtigkeit des gespielten Charakters im gegebenen Setting.
Schon, nur hat es m.E. nichts mit dem Setting von True Blood zu tun.
(Wenn die Forderung ist das Spieler Menschen mit dem gleichen Einfluß wie Vampire etc. sind]

Imho sieht das Setting True Blood nicht vor das man dort menschliche Charaktere spielt die dann einen wirklichen Einfluß auf die Geschichte haben.
Dort scheitern regelmäßig Wünsche, Ziele und persönliche Beziehungen der menschlichen Charaktere daran das andere Charaktere kewle powerz haben welche denen die Tour vermiesen. Die übernatürlichen Wesen haben dabei sogar kewle Powerz die selbst den kewle Powerz Grind von VtM sprengen.

Zitat
Klar, die übernatürlichen Wesen nutzen ihre Kräfte und sind natürlich innerhalb der Welt mächtiger, trotzdem können alle Spieler in selbem Maße Einfluss auf den Verlauf der Geschichte nehmen.
Wenn sie übernatürliche Kreaturen spielen, können die Spieler das recht klar.
Aber bei True Blood einen "normalen" Mensch zu spielen der einen gleichwertigen Verlauf auf die Geschichte hat wie Vampire, Gestaltwandler und Co ist imho kein True Blood mehr.

Zitat
Die Jungs von WW preisen ihr System zwar als "Storytellersystem" an, aber das ist es nicht. Dafür geht es viel zu sehr um Fähigkeitensverteilungen, besondere Kräfte und Resourcen.
Nun und bei True Blood zeichnen sich sämtliche Hauptcharaktere, die den steuerenden Einfluß auf die Geschichte haben, durch besondere (sehr fette) Kräfte aus, Ressourcen oder zumindest Fähigkeiten.
Es ist ja nun nicht wirklich so als wäre True Blood eine Drama Serie wo die Nebenparts entsprechende Rollen bekämen.
In der dritte Staffel, erste Hälfte und Spoiler wegen Sookie...
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Ich kann da beim besten Willen nicht erkennen wie das Setting ein einbinden von Menschen als Story treibend erklärt / einbindet.
Würde True Blood tatsächlich vom Beziehungsgeflecht der (menschlichen) Charaktere leben hiesse es kaum True Blood und man würde nicht jede Staffel neues übernatürliches Zeug einführen. [Womit sich TB etwas so verhält wie WW mit seinen Splatbooks zu VtM Zeiten]
Titel: Re: Ein Rollenspiel für True Blood?
Beitrag von: Jed Clayton am 1.05.2011 | 02:24
Doch, das liegt schon am System.

Es gibt Systeme die allen Spielern ein gleiches Maß an Einfluss gewähren, unabhängig von der Mächtigkeit des gespielten Charakters im gegebenen Setting.

Nun, in einem gewissen noch unveröffentlichten System, das ich geplaytestet habe, ist das so geregelt: Charaktere, die mit deutlich weniger Punkten als andere Charaktere in der Gruppe gebaut wurden (weil sie z.B. einfach keine übernatürlichen Fähigkeiten haben und ihre Skills usw. weniger gekostet haben), können die Differenz in Punkten zu den mächtigeren Charakteren in Drama-/Heldenpunkten bekommen, welche man auch erst mit Charakterpunkten bezahlt (also nicht 1:1 Charakterpunkte in Heldenpunkte umrechnen kann). Soll heißen: Hat mein herkömmlicher sterblicher Mensch aus Bontemps in dem System 75 Punkte und Mister Vampir hat 125 Punkte, kann ich mir für meinen Menschen noch für maximal 50 Punkte den Gegenwert in Heldenpunkten holen, mit denen ich nachher fröhlich in der Handlung herumpfuschen und den übernatürlichen Viechern den Tag vermiesen kann.

Für diese 50 Punkte würde ich in meinem System echt viel Power bekommen, wenn ich möchte.
Titel: Re: Ein Rollenspiel für True Blood?
Beitrag von: Teylen am 1.05.2011 | 02:35
Das klingt nachdem System das bei Buffy verwendet wird um die Rolle der Scoobies zu beschreiben.
Ansonsten ist die Frage in wie weit es noch etwas mit True Blood zu tun hat..
Titel: Re: Ein Rollenspiel für True Blood?
Beitrag von: Jed Clayton am 1.05.2011 | 02:49
Das klingt nachdem System das bei Buffy verwendet wird um die Rolle der Scoobies zu beschreiben.
Ansonsten ist die Frage in wie weit es noch etwas mit True Blood zu tun hat..

Stimmt, da war doch noch so 'was. ;)

Ich habe ja auch noch nicht gesagt, wen oder was ich dort gern spielen würde. Allerdings sollten schon Menschen als mögliche PCs drin sein und auch wenn die niemand spielt, sollten Menschen mehr als nur Statisten sein dürfen/können.

Vielleicht mache ich echt mal eine Session - ob nun mit True Blood oder etwas anderem - über eine PC-Gruppe von Vampiren, denen ich eine eiskalte Truppe von Vampirjägern auf den Hals jage. Das hatten wir hier noch nie.
Titel: Re: Ein Rollenspiel für True Blood?
Beitrag von: OldSam am 1.05.2011 | 03:53
Wenn bloß das Skills-Ausrechnen in GURPS nicht so lange dauern würde.

Das geht eigentlich ziemlich fix, wenn man sich bestimmte Tricks zunutze macht oder alternativ einen Chareditor benutzt... ;)
Was die unterschiedlichen Skills angeht, also was zu welchem Attribut gehört und wie schwer es ist, dafür gibt es schön kompakt zusammengefasste Tabellen.  In Bezug auf die Steigerungen muss man sich dann nur ein paar Eckpunkte merken und der Rest lässt sich auch ohne Blick auf die Tabelle leicht ableiten - in der 3. Ed. ist das allerdings in der Tat noch ein wenig mehr als in der 4. Ed., wo diese Sachen inzwischen wirklich sehr schön simpel und "streamlined" sind... ;)
Auch in der 3. Ed. muss man muss sich aber im wesentlichen nur merken, dass der Kostenanstieg immer stufenweise ist und zwar 1/2, 1, 2, 4 u. 8 Punkte, wobei der letzte Stufenanstieg bei physischen Skills wegfällt, da hier nur bei mentalen Skills die Kategorie Extrem Schwer vorkommt. Einfache Skills starten immer auf dem Attributswert (+0) für 1 CP, merkt man sich das, kann man von dort aus leicht im Kopf ableiten, ganz ohne Tabelle.
Wenn ich jetzt z.B. einen durchschnittlichen Skill habe, ist das eine Kategorie teurer als Einfach, daher brauche ich einen CP mehr, also 2 CP für den Attributswert (+0). Will ich den durchschnittlichen Skill auf Attribut+1 setzen kostet das noch eine "Stufe" mehr, also in dem Fall insgesamt 4 CP. Will ich den Durchschnittskill nur mit Attribut-1 lernen, kostet es dagegen eine Stufe weniger als der Normalfall mit +0 für 2 CP, d.h. hier letztlich nur 1 CP. Sollte dieser Skill, der auf Attribut-1 gelernt werden soll, nicht Durchschnitt sondern Schwer sein, kostet es entsprechend eine Kategorie extra, d.h. +1 CP auf insgesamt 2 CP... Hier sieht man schon, dass sich die meisten Fälle recht simpel herleiten lassen, wenn man weiss worum es geht - oder mit Chareditor ist es natürlich noch einfacher... usw. ;)


Gab es denn nicht schon in den 90ern jahrelang auch ein GURPS Vampire: The Masquerade und GURPS Werewolf? Darin müssten solche Kräfte doch zuhauf ausformuliert stehen.

Ja, in der Tat, gibt die lizensierten Sourcebooks für die 3. Ed. (für Vampire sogar auf Deutsch). Habe früher selbst längere Zeit VtM mit GURPS3 gespielt... Für die 4. gibt es Online-Fankonvertierungs-Material, bzw. die entsprechenden Werte aus dem alten Sourcebook lassen sich auch relativ leicht konvertieren.

Titel: Re: Ein Rollenspiel für True Blood?
Beitrag von: Roland am 1.05.2011 | 09:07
Wie regelt man bei GURPS und Hero das auf dem Papier sehr unterschiedliche Macht-Niveau der Charaktere? Nur enorm kompentente Menschen und unfähige Vampire kann es ja nicht sein.


Meine Wahl wäre je nach gewünschtem Aufwand:

Dresden Files
Smallville
Risus 
Titel: Re: Ein Rollenspiel für True Blood?
Beitrag von: Chrischie am 1.05.2011 | 09:45
Südstaaten sind cool, Vampire sind cool, und seltsame Bar-Kellnerinnen sowieso ...

Zurzeit ist True Blood schwer angesagt und ich habe mich gefragt, ob nicht jemand ein Rollenspiel in dieser Art - oder ein Rollenspiel in diesem oder einem ähnlichen Setting - ausprobiert hat.

Gibt es hier vielleicht Spieler von Vampire (Masquerade, Requiem), die sich mit dem Setting von True Blood beschäftigt haben? Irgendwelche Vorschläge für ein anderes Urban Fantasy/Urban Horror/Drama/TV-Serien-System?

Hat jemand schon ein solches Spiel geschrieben, oder arbeitet daran, oder kommt sowieso bald eines von MWP mit dem Cortex System? ;) Die machen doch zurzeit die ganzen Adaptionen von TV-Serien.


Ich hasse alle Bücher aab Band 4. Die Serie ist schrott.
Aber spielen kann man es sehr leicht mit der nWoD. V:tR + Chroniclers Guide und fertig.
Titel: Re: Ein Rollenspiel für True Blood?
Beitrag von: Jed Clayton am 1.05.2011 | 09:46
Wie regelt man bei GURPS und Hero das auf dem Papier sehr unterschiedliche Macht-Niveau der Charaktere? Nur enorm kompentente Menschen und unfähige Vampire kann es ja nicht sein.

GURPS habe ich schon sehr lang nicht mehr gelesen, darum weiß ich nicht mehr genau, wie viele der Begriffe darin heißen.

Aber in HERO: Skill Levels kaufen, sowie Talente, Perquisites (Geld, Titel, Einfluss), dann gibt es ja noch Dinge wie Waffen und Gadgets. Dazu die Power "Luck". Danger Sense und andere. Sookie hat natürlich eine Form von Telepathie.

Zitat
Meine Wahl wäre je nach gewünschtem Aufwand:

Dresden Files
Smallville
Risus  

Wirklich Risus? ;) Na ja, geht wohl auch irgendwie.
Titel: Re: Ein Rollenspiel für True Blood?
Beitrag von: Seth am 1.05.2011 | 10:28
Das ist eine dieser typischen Rollenspieler-Geschichten, die ich nie verstehen werde: "Ich spiele einen unfähigen Charakter, seht nur wie hip ich bin!"  ::)
Es muss wohl mit der traditionell negativen Konnotation des Powergamer-Stereotyps zu tun haben.

So kann man einen Kommentar und den dazugehörigen User natürlich auch denunzieren, vielen Dank ;)

Nein, entschuldige also meinen Einwurf, ich war davon ausgegangen, dass du eine Rolle spielen möchtest.

Edit: Hab' deinen zweiten Beitrag und die Antwort auf alexandro erst jetzt gelesen. Joa, wenn man sich durch ein System eingeschränkt fühlt, irgendetwas zu spielen, kann ich deine Bedenken verstehen. Ich war nur mit deinem ganzen "Wir haben ja schon bewiesen dass die oWoD ein schlechtes System hat, das das Spielen unterschiedlicher Charaktere nicht ermöglicht"-Wissenstand noch nicht so ganz vertraut.

Dennoch, auch wenn du mit deiner Analyse der dramaturgischen Struktur der Serie recht hast, so ist doch gerade das Gefälle zwischen "Mensch" und "Übernatürlichen" so groß, dass ein "unfaires" System dem irgendwie mehr gerecht wird, als ein faires. Man sieht es doch in der Serie: die Menschen, die permanent mit ihrer Ohnmacht konfrontiert werden, werden entweder zu Wracks (Tara) oder versuchen permenanent, sich zu wehren (Jason). Die Einzige, die in dem Wechselspiel so halbwegs die Oberhand behält ist Sookie und da sollten die, die schon Etwas weiter sind auch wissen, dass man das nicht unbedingt mit den beiden Erstgenannten vergleichen kann.
Titel: Re: Ein Rollenspiel für True Blood?
Beitrag von: Roland am 1.05.2011 | 15:44
Aber in HERO: Skill Levels kaufen, sowie Talente, Perquisites (Geld, Titel, Einfluss), dann gibt es ja noch Dinge wie Waffen und Gadgets. Dazu die Power "Luck". Danger Sense und andere. Sookie hat natürlich eine Form von Telepathie.

Davon spreche ich doch gerade. In Hero und GURPS bekäme man immer die Paarung normaler Vampir + enorm toller Mensch, da ja die vielen freien Punkte des Menschen irgendwie verbraten werden wollen.

Wirklich Risus? ;) Na ja, geht wohl auch irgendwie.

Das geht sogar besonders gut, den "Machtausgleich" kriegt man unter RISUS problemlos hin. 
Titel: Re: Ein Rollenspiel für True Blood?
Beitrag von: Callisto am 1.05.2011 | 15:48
Davon spreche ich doch gerade. In Hero und GURPS bekäme man immer die Paarung normaler Vampir + enorm toller Mensch, da ja die vielen freien Punkte des Menschen irgendwie verbraten werden wollen.

Ähm. Wenn man unterschiedliche Powerlevel haben will, kann man den Menschen auch durchaus ein geringeres Punktekontigent zuweisen... In GURPS ist das gar kein Problem.
Titel: Re: Ein Rollenspiel für True Blood?
Beitrag von: Roland am 1.05.2011 | 16:03
Tut mir leid, da hab ich mich unklar ausgedrückt, mir gehts um das unterschiedliche Machtniveau und den Ausgleich dafür.
Titel: Re: Ein Rollenspiel für True Blood?
Beitrag von: OldSam am 1.05.2011 | 16:20
Callisto hat es doch schon genau auf den Punkt gebracht: Wenn Du darstellen willst, dass ein menschlicher Char dem Vampir <insgesamt> unterlegen ist, kriegt er natürlich auch weniger Punkte. Sollen sie gleichwertig sein, kann bei gleicher Punktzahl  auch ein Mensch selbstverständlich was reissen (je nach Situation).

Gleiche Punkte heisst bei GURPS ja prinzipiell gleiches "Power- bzw. Kompetenzlevel": Ein Mensch auf dem entsprechenden Punktlevel wie ein typischer Vampir ist eben nicht "normal", sondern ist Teil einer gesellschaftlichen Elite - z.B. Mitglied einer Spezialeinheit - oder er hat biotechnische Verbesserungen o.ä. und zudem hat der Mensch nicht die besonderen Schwächen (Nachteile), die der Vampir aufweist.

In einer 1vs1-Konfrontation hat der Vampir durch paranormale Kräfte natürlich sehr oft einen Vorteil, sofern der Mensch die Lage nicht zu seinen Gunsten verändern kann bzw. ersteren überraschen kann o.ä.; wenn der Vamp z.B. eine psychische Unsichtbarkeit oder Kontrolle beherrscht, bzw. sich durch seine Kräfte sehr viel schneller bewegen kann, stehen seine Chancen schon ziemlich gut.
Der Mensch müsste halt versuchen mit bestimmten Taktiken entgegenhalten, wie es für Vampirjäger, die nicht Blade heissen, eben nötig ist ;) z.B. tagsüber ankommen, Fallen stellen, Feuer einsetzen, im Team arbeiten, Technik nutzen u.ä., dann hat er auch gute Chancen.

Zudem ist es natürlich so, dass auch nicht jeder Char seine Punkte in "Konflikt-Fähigkeiten" investiert, wenn z.B. ein hochkarätiger Universitätsprofessor (mit vielen Charakterpunkten) auf den Vamp trifft, hat ersterer auf theoretischer Basis eine große Überlegenheit, vielleicht Zugriff auf viele Ressourcen und Kontakte, ist ein Genie im Labor und brutzelt auch nicht in der Sonne, aber in direkter Konfrontation sieht's eben schlecht aus (dieser Char müsste eher auf indirektem Wege kämpfen, z.B. eine neue Biowaffe gegen Vamps entwickeln oder so). Ist der Mensch hingegen ein gut ausgerüsteter Elitekämpfer, der um die Schwächen von Vampiren weiss, hat er auch durchaus reale Chancen im Kampf... ;)


Titel: Re: Ein Rollenspiel für True Blood?
Beitrag von: alexandro am 1.05.2011 | 16:41
Doch, das liegt schon am System.

Es gibt Systeme die allen Spielern ein gleiches Maß an Einfluss gewähren, unabhängig von der Mächtigkeit des gespielten Charakters im gegebenen Setting.
Und so ein System habe ich ja schon in meinem ersten Post erwähnt.

Nur wollte Jed ja explizit nichts forgig-narratives, sondern ein klassisches System, welches die Fähigkeiten der Charaktere abbildet. Und da gibt es nunmal nicht wirklich viele Alternativen, um gleiche Einflussmöglichkeiten zu schaffen (man kann die ILLUSION von Gleichwertigkeit schaffen - über die BP bei GURPS oder Hero oder die zusätzlichen Gummipunkte bei Cinematic Unisystem - aber letztendlich ruled auch der der Charakter, der die teuren, breit anwendbaren Fähigkeiten kaufen darf über den, der über (ein paar mehr) schmal definierte, begrenzt einsatzbare Fertigkeiten verfügt).
Titel: Re: Ein Rollenspiel für True Blood?
Beitrag von: OldSam am 1.05.2011 | 17:10
[...] (man kann die ILLUSION von Gleichwertigkeit schaffen - über die BP bei GURPS oder Hero oder die zusätzlichen Gummipunkte bei Cinematic Unisystem - aber letztendlich ruled auch der der Charakter, der die teuren, breit anwendbaren Fähigkeiten kaufen darf über den, der über (ein paar mehr) schmal definierte, begrenzt einsatzbare Fertigkeiten verfügt).

Das mit der Illusion ist so einfach nicht richtig, auch wenn es bei keinem RPG, ein "perfektes" balancing geben kann,  solange die Charaktere nicht homogen gehalten sind. Grundsätzlich werden immer Szenarien vorkommen, wo deine Aussage mal zutrifft, genau so aber welche wo es nicht der Fall ist und man kann stets in die eine oder andere Richtung konstruieren und behaupten, das wäre alles imbalanced;  diese Argumentation ist aber letztlich Unsinn, weil bei jedem System immer alles situativ abhängig ist.
Wenn Char X der Überkämpfer ist, aber ich als GM in der Kampagne den Spielern fast nur  Fußarbeit mit Recherche und Social Encounters etc. präsentiere und überdies noch eine starke SWAT-Truppe ständig in der Gegend ist um Stresser abzugreifen, dann ist dieser Kämpferchar effektiv benachteiligt - das hat aber nix mit irgendwelchen Systemen oder Illusion von Gleichwertigkeit zu tun.

Die Gleichwertigkeit gelingt mit einem guten Buildpoint-System wie GURPS dann, wenn der GM dafür sorgt, dass die Fähigkeiten der Charaktere für die Kampagnenanforderungen auch angemessen sind und jeder Char mehr o. weniger seine Nische hat. Bzw. es ist natürlich genau so ausgeglichen, wenn sich Spieler bewusst mit einem Char auf die Kampagne einlassen, der nach typischen Genre-Maßstäben eher ungünstig ist, sie dann aber in seltenen, speziellen Situationen sehr glänzen können. Zudem ist es natürlich auch bei GURPS (AFAIK auch bei Hero) möglich über Dinge wie den luck-Advantage, praktisch das gleiche wie mehr Gummipunkte, bestimmten "Sidekick"-builds unter die Arme zu greifen, damit sie kritische Stellen überstehen.
Will man es dabei als GM einfach haben, lässt man die Spieler ihe Chars aus fertigen Genre-Templates mit ein paar Custom-Opionen zusammenstellen, bei GURPS etwa für Dungeon Fantasy. Hier ist dank Vorarbeit des Autors ein solides Balancing von vorneherein sichergestellt, weil jeder Char relativ gut auf die Anforderungen ausgerichtet ist; fortgeschrittene Spieler, die wissen was sie tun und woraus sie sich einlassen, können ihre Templates natürlich trotzdem nach eigenem Ermessen modifizieren oder ganz eigene Wege gehen.

Titel: Re: Ein Rollenspiel für True Blood?
Beitrag von: Bad Horse am 1.05.2011 | 17:11
Ja, aber wer will schon in einem Spiel mitspielen, wo er qua System weniger mitmachen kann als andere? Wo er also weniger Spotlight erhalten kann?

Schön, dass das in der Serie so ist, dass Menschen halt nix erreichen können. Muss deswegen der Spieler eines Menschen immer nur in der Ecke stehen und darf vielleicht mal ab und zu das Opfer geben? Klingt extrem unspaßig.

Entweder du sagt von vorneherein, dass nur Vampire spielbar sind. Dann ist WoD als System okay, aber auch Punktebausysteme, wo du dir Powerz kaufen musst.

Oder du willst, dass auch die Spieler der Menschen irgendwas erreichen können. Dann solltest du zu Buffy oder Dresden Files greifen, wo solche Machtdiskrepanzen auch im System ausgeglichen sind.
Titel: Re: Ein Rollenspiel für True Blood?
Beitrag von: OldSam am 1.05.2011 | 17:23
Ja, aber wer will schon in einem Spiel mitspielen, wo er qua System weniger mitmachen kann als andere? Wo er also weniger Spotlight erhalten kann?

Sehe ich genau so. Als Spieler fände ich das höchstens dann gut, wenn das Spotlight zwar nicht an einem Spielabend, aber dafür im Verlauf der Kampagne mehrfach wechselt, so dass es gewissermaßen "Charakter-Episoden" gibt. Und selbst dann müsste noch sichergestellt werden, dass die Chars auch vom System her an der richtigen Stelle relativ gesehen in ihren Möglichkeiten u. Fähigkeiten sehr stark zulegen, generell unterlegen bringt's einfach nicht.
Titel: Re: Ein Rollenspiel für True Blood?
Beitrag von: alexandro am 1.05.2011 | 17:58
Das mit der Illusion ist so einfach nicht richtig, auch wenn es bei keinem RPG, ein "perfektes" balancing geben kann,  solange die Charaktere nicht homogen gehalten sind. Grundsätzlich werden immer Szenarien vorkommen, wo deine Aussage mal zutrifft, genau so aber welche wo es nicht der Fall ist und man kann stets in die eine oder andere Richtung konstruieren und behaupten, das wäre alles imbalanced;  diese Argumentation ist aber letztlich Unsinn, weil bei jedem System immer alles situativ abhängig ist.
Wenn Char X der Überkämpfer ist, aber ich als GM in der Kampagne den Spielern fast nur  Fußarbeit mit Recherche und Social Encounters etc. präsentiere und überdies noch eine starke SWAT-Truppe ständig in der Gegend ist um Stresser abzugreifen, dann ist dieser Kämpferchar effektiv benachteiligt - das hat aber nix mit irgendwelchen Systemen oder Illusion von Gleichwertigkeit zu tun.
Und wenn ein Charakter das Supersozialschwein ist und trotzdem in die Röhre guckt, weil der andere Vampir die Fähigkeit "Hypnose" hat, die einfach die Summe der Sozialskills obsolet macht?
Oder wenn der SWAT-Kämpfer ohne seine Waffen ziemlich hilflos ist, während der Vampir mit Superstärke und Geschwindigkeit quasi immer kampfbereit ist?
Oder wenn das Uni-Genie in die Röhre schaut, wenn gerade mal ein Thema zur Sprache kommt, mit dem er sich nicht auskennt, während der Vampir (der die Attributsgrenzen für Intelligenz ignoriert) einfach bei allen Themen eine gewisse Grundkompetenz besitzt.

Zitat
Die Gleichwertigkeit gelingt mit einem guten Buildpoint-System wie GURPS dann, wenn der GM dafür sorgt, dass die Fähigkeiten der Charaktere für die Kampagnenanforderungen auch angemessen sind und jeder Char mehr o. weniger seine Nische hat.
Oder man spielt ein System, in dem diese Nischen schon von vorneherein geschaffen werden. Dann muss man sich als SL nicht auch noch in die Charaktererschaffung einmischen.
 
Zitat
Bzw. es ist natürlich genau so ausgeglichen, wenn sich Spieler bewusst mit einem Char auf die Kampagne einlassen, der nach typischen Genre-Maßstäben eher ungünstig ist, sie dann aber in seltenen, speziellen Situationen sehr glänzen können. Zudem ist es natürlich auch bei GURPS (AFAIK auch bei Hero) möglich über Dinge wie den luck-Advantage, praktisch das gleiche wie mehr Gummipunkte, bestimmten "Sidekick"-builds unter die Arme zu greifen, damit sie kritische Stellen überstehen.
Das funktioniert aber nur, wenn die Spieler eine gewisse "Freude am Misserfolg" haben (und der SL keine zu ernsten Knsequenzen für die Misserfolge dieser Spieler fährt).

Wenn sie genauso oft Erfolg haben möchten, wie die anderen Spieler (bzw. die Gummipunkte einsetzen müssen, um dem sicheren Tod zu entgehen), dann verbrauchen sie ziemlich schnell ihr Glück und stehen damit schlechter da als die Charaktere, deren Erfolge im Spiel NICHT ressourcenabhängig sind.
Titel: Re: Ein Rollenspiel für True Blood?
Beitrag von: Jed Clayton am 2.05.2011 | 03:59
Nur wollte Jed ja explizit nichts forgig-narratives, sondern ein klassisches System, welches die Fähigkeiten der Charaktere abbildet. Und da gibt es nunmal nicht wirklich viele Alternativen, um gleiche Einflussmöglichkeiten zu schaffen (man kann die ILLUSION von Gleichwertigkeit schaffen - über die BP bei GURPS oder Hero oder die zusätzlichen Gummipunkte bei Cinematic Unisystem - aber letztendlich ...

Das werde ich noch mal überdenken, wenn sich da noch eine konkrete Gelegenheit ergibt. Nach dem, was ich bisher schon zu Smallville (dem Spiel) gehört habe, ist dort ja grundsätzlich egal, wer in der Gruppe die Superkräfte hat und wie diese Superkräfte aussehen. Das Spiel soll so aufgebaut sein, dass eine Gruppe von PCs aus


bestehen kann. Von diesen acht Figuren hätte z.B. nur der Clark-Kent-Charakter Superkräfte, aber in Smallville sind diese Kräfte offenbar nur Fluff und man muss in den meisten Fällen noch nicht mal darauf würfeln.
All die tollen Fähigkeiten von Clark, die in Punkteverteiler-Systemen ansonsten so viele Punkte kosten, fallen in Smallville gar nicht erst großartig ins Gewicht, weil die Beziehungen der PCs untereinander und die "stakes" der Charaktere den Fokus des Spiels bilden.

Man könnte für Smallville (die Serie) beispielsweise auch auf PDQ zurückgreifen und dem Clark-Kent-Charakter ein einzelnes Trait "Kryptonian Superhuman" [+6] geben. Nehme ich PDQ für True Blood, kann ich dem Vampir ein Trait wie "Mean Vampire Dude" [+4] verpassen, dem mächtigeren Vampir "Vampire Overlord" [+6], dem Sookie-Charakter "Psychic" und so weiter. Das wäre doch auch ein Weg.
Titel: Re: Ein Rollenspiel für True Blood?
Beitrag von: OldSam am 2.05.2011 | 04:34
Und wenn ein Charakter das Supersozialschwein ist und trotzdem in die Röhre guckt, weil der andere Vampir die Fähigkeit "Hypnose" hat, die einfach die Summe der Sozialskills obsolet macht? Oder wenn der SWAT-Kämpfer ohne seine Waffen ziemlich hilflos ist, während der Vampir mit Superstärke und Geschwindigkeit quasi immer kampfbereit ist? Oder wenn das Uni-Genie in die Röhre schaut, wenn gerade mal ein Thema zur Sprache kommt, mit dem er sich nicht auskennt, während der Vampir (der die Attributsgrenzen für Intelligenz ignoriert) einfach bei allen Themen eine gewisse Grundkompetenz besitzt.

Wie gesagt das sind alles Konstruktionen, die in alle möglichen Richtungen gehen können, hier ein paar Gegenbeispiele: Im 1. Fall: Der Char agiert tagsüber an Locations, wo der Vamp gar nicht hinkann bzw. wenn dann nichts reissen könnte und er hat seine Fähigkeiten immer während der Vamp auf Blut angewiesen ist. B-Teil der Geschichte ist, dass die Gruppe sich auch absprechen sollte. Fall 2: Der Vamp ist tagsüber dem SWAT-Mann ausgeliefert oder hat bei Blutarmut schlechte Karten, ausserdem kann er viele seiner Vorteile in Fernkämpfen kaum nutzen. Fall 3:  Zunächst gibt es im wesentlichen keine Attributsgrenzen, der Prof. hat also keinen Nachteil, ausserdem ist sehr fraglich, ob der Vamp über einen IQ-Boost verfügt, bei G:VtM z.B. gab es das nicht und wenn er sowas hat, bedeutet das dafür weniger physische Kräfte. Sehr wahrscheinlich wird der Prof. mehr Grundkompetenz aufweisen und er könnte mit geringen Abzügen auch immer noch auf seine Fertigkeiten in verwandten Fachbereichen ausweichen und somit sehr weite Felder abdecken.

Zitat von: alexandro
Oder man spielt ein System, in dem diese Nischen schon von vorneherein geschaffen werden.

Du unterschlägst meine Aussage zu den Char-Templates, denn die werden ja bei GURPS angeboten und schaffen genau diese Nischen für die Spieler, auch ohne Arbeit für den GM! Man braucht also nicht auf die Möglichkeit eines freien Build-Systems zu verzichten und kann trotzdem den Komfort kriegen.
Titel: Re: Ein Rollenspiel für True Blood?
Beitrag von: Seth am 2.05.2011 | 09:02
@OldSam: Zustimmung

Ich weiß nicht, für mich klingen die contra-Argumente großteilig nach Spielern, die auf Teufel komm raus die Vorteile des System ausnutzen um sich einen persönlichen Vorteil zu erspielen. Wenn das Spiel in die kompetitive Richtung gehen soll kann ich die Bedenken verstehen, allerdings liegt der Reiz in einem "vermeintlich" schwachen Charakter meiner Meinung nicht - wie viele hier behaupten - darin, ein Versager zu sein, sondern mit den geringeren Ressourcen ähnliche oder sogar bessere Erfolge zu erzielen, als die denen es vermeintlich leichter gemacht wird, indem sie "kewl powerz" (wie ich diese Verhunzung hasse) haben.

Auch mit den offiziellen Regeln ist das durchaus möglich, da ein Vampir aus moralischen Gründen (Menschlichkeit / Pfad / Wasweißich) eben nicht zur Beherrschung oder zur Präsenz greift um seine Ziele durchzusetzen (und dazu muss er nicht gerade die Überpussy sein). Das Argument mit der mangelnden Attributsgrenze ist auch ein wenig obsolet, da ein regulärer und nicht unglaublich alter Charakter wohl eher selten dazu kommen wird, seine Intelligenz dermaßen zu steigern, dass er einen gewöhnlichen Sterblichen überkommt - mal ganz abgesehen von den Generationsgrenzen.

Wenn man jetzt die Regeln (möglicherweise) noch ein wenig derart biegt, dass man den Sterblichen nicht zwingend mit einer Willenskraft zwischen eins und drei erstellt, sehe ich genausowenig Probleme, wie OldSam. Natürlich wird es auch mit anderen Systemen gehen, eure Begründungen dagegen wirkten für mich allerdings auch sehr konstruiert.

Edit: Zu dem Smallville-Prinzip hätte ich allerdings auch eine Frage, wenn ich der Argumentation der Diskussion folge.

Zitat
[...] aber in Smallville sind diese Kräfte offenbar nur Fluff und man muss in den meisten Fällen noch nicht mal darauf würfeln.

Heißt das, der Spieler, der einen Charakter mit Speizalfähigkeiten besitzt, kann selbst entscheiden, wie, wo und wann er diese Kräfte einsetzt und ist dadurch noch nicht einmal durch einen Wurf reguliert? Inwieweit bedingt das denn jetzt systematisch die Beziehungen der Charaktere mehr als ein Punkteverteilersystem?
Titel: Re: Ein Rollenspiel für True Blood?
Beitrag von: Roland am 2.05.2011 | 10:13
Man könnte für Smallville (die Serie) beispielsweise auch auf PDQ zurückgreifen und dem Clark-Kent-Charakter ein einzelnes Trait "Kryptonian Superhuman" [+6] geben. Nehme ich PDQ für True Blood, kann ich dem Vampir ein Trait wie "Mean Vampire Dude" [+4] verpassen, dem mächtigeren Vampir "Vampire Overlord" [+6], dem Sookie-Charakter "Psychic" und so weiter. Das wäre doch auch ein Weg.

Stimmt Oder Risus.  ;)

Wie gesagt das sind alles Konstruktionen, die in alle möglichen Richtungen gehen können, hier ein paar Gegenbeispiele:

Es gibts natürlich Situationen, in denn der Vampir im Nachteil gegenüber den normalen Menschen ist. Im Spiele werden die aber eher selten vorkommen, da man ja zusammen spielen will und "der Vampir kann gerade nicht, die Sonne scheint", um den Menschen mal Spotlight zu geben, auf Dauer für beide Parteien langweilig wird.
Tendenziell werden Charaktere mit besseren Voraussetzungen auch mehr zum Spiel beitragen können, daher macht es nur Sinn, reine Fähigkeiten-Kauf-Systeme zu bespielen wenn man Batman neben Blade oder Inspektor Gadget neben dem kleinen Vampir haben möchte. True Blood geht aber von anderen Voraussetzungen aus.

Du unterschlägst meine Aussage zu den Char-Templates, denn die werden ja bei GURPS angeboten und schaffen genau diese Nischen für die Spieler, auch ohne Arbeit für den GM!

Das klappt aber auch nur, so lange man ungefähr vergleichbare Charaktere hat. Sobald das Vampir-Template einfach in den meisten Dingen besser ist, hat sichs mit dem Nischenschutz.

sondern mit den geringeren Ressourcen ähnliche oder sogar bessere Erfolge zu erzielen, als die denen es vermeintlich leichter gemacht wird, indem sie "kewl powerz" (wie ich diese Verhunzung hasse) haben.

Das wird aber nur auf drei Wegen funktionieren. Absprache (oder auch einfach vorhandenes Verständnis) zwischen Spieler und SL, so dass der SL Situationen einbaut in denen der Schwächere glänzen kann, eine Ressource wie Plot-/Drama-Points mit der man direkten Einfluss aufs Spiele nehmen kann oder dadurch, dass der Spieler des schwachen Charakters oft wesentlich bessere Ideen hat, als alle anderen.   

Edit: Zu dem Smallville-Prinzip hätte ich allerdings auch eine Frage, wenn ich der Argumentation der Diskussion folge.

Heißt das, der Spieler, der einen Charakter mit Speizalfähigkeiten besitzt, kann selbst entscheiden, wie, wo und wann er diese Kräfte einsetzt und ist dadurch noch nicht einmal durch einen Wurf reguliert? Inwieweit bedingt das denn jetzt systematisch die Beziehungen der Charaktere mehr als ein Punkteverteilersystem?

In Smallville sind Clarks Superkräfte nicht nützlicher als Chloes Liebe zur Wahrheit oder Lionel Luthors Reichtum. All drei können in passenden Situationen ihren Wert zum Würfelpool dazuaddieren. Will man Superkräfte füt einen spezifischen Effekt einsetzen, kostet das Plot-Points, die andere Spieler genauso ausgeben können, um Spezialfertigkeiten ihrer Charaktere benutzen zu dürfen. 
Titel: Re: Ein Rollenspiel für True Blood?
Beitrag von: Teylen am 2.05.2011 | 10:42
Also mir wuerde sich die Frage stellen in wie weit ein "Vampir" RPG in dem die Menschen derart aufgewertet werden das sie den gleichen Handlungsspielraum haben wie die Vampire und auch bei den Faehigkeiten nicht zurueck stecken ueberhaupt noch etwas mit True Blood zu tun hat.

True Blood ist nunmal kein Smallville.
Es gibt da nicht eine Figur mit uebernatuerlichen Faehigkeiten, sondern eine ganze Menge von Figuren mit uebernatuerlichen Faehigkeiten. Der Fokus liegt bei True Blood eher auf den unterschiedlichen Uebernatuerlichen als auf den Menschen. Im Gegensatz zu Buffy wird auch gar nicht erst versucht den normalen Menschen eine entsprechende Relevanz einzuraeumen.

Man kann zwar rum polemisieren das die Vampire [und andere Uebernatuerliche] kewle Powerz haben und gegenueber den Menschen total powergamen, naja aber es ist halt eine Vampire/Sookie Serie mit dem Fokus auf Vampire und Sookie, und weniger auf normalen Menschen.
(Im Grunde ist doch True Blood eine Serie ueber Leute mit "kewln Powerz" und wenn man die dann deckelt ... naja, dann ist das weniger sinnvoll, find ich. Es hilft auch nicht dem Horror Aspekt, eher im Gegenteil)
Wenn man ein Militaer Setting spielt beschwert man sich doch auch nicht das die Soldaten total Imba gegenueber 13 Jahre alten Hippies sind. Nun oder bei einem Katzen RPG das die Maeuse total unterlegen sind.


Zu VtM.
Also VtM sieht vieles vor, aber sicherlich nicht das man dauerhaft einen Menschen spielt.
Man muss schon grossen Mist bauen um beim Beherrschen oder Praesenzen seine Menschlichkeit zu gefaehrden. Nun und die True Blood Vampire haben keine Menschlichkeit beziehungsweise haengen sie nicht sehr daran mal Mensch gewesen zu sein. Und Beherrschung kommt bei VtM nicht an die bei True Blood ran, da behrrscht Bills Bratze besser als ein alter, trainierter Vampire bei VtM mit Beherrschung 3..

Wegen des Mechanismus bei Smallvile, Buffy oder Fate.
Im Grunde werden menschliche SCs mit Fate Chips / Bennies zu geschmissen. So das sie weniger koennen aber oefter etwas gelingt.
Titel: Re: Ein Rollenspiel für True Blood?
Beitrag von: alexandro am 2.05.2011 | 12:14
Ich weiß nicht, für mich klingen die contra-Argumente großteilig nach Spielern, die auf Teufel komm raus die Vorteile des System ausnutzen um sich einen persönlichen Vorteil zu erspielen.
Das ist der Sinn eines balancierten Systems, dass es auch mit Spielern fertig wird, die DARAUS ihre (legitimen) Spaßquellen ziehen. Die Frage war nicht, ob man balacierte Charaktere braucht um beim Rollenspiel Spaß zu haben (meine Antwort: Nein), sondern ob in einem Punktekaufsystem bei gleicher Punktanzahl geschaffene Charaktere auch wirklich gleichwertig sind (auch hier: nein).

@OldSam:
Zitat
Der Char agiert tagsüber an Locations, wo der Vamp gar nicht hinkann bzw. wenn dann nichts reissen könnte und er hat seine Fähigkeiten immer während der Vamp auf Blut angewiesen ist. B-Teil der Geschichte ist, dass die Gruppe sich auch absprechen sollte. Fall 2: Der Vamp ist tagsüber dem SWAT-Mann ausgeliefert
Der Vampir hypnotisiert sich ein paar Handlanger die Sachen für ihn bei Tage erledigen bzw. seinen Schlafplatz bewachen. Genauso hilft Geschwindigkeit gegen Fernkämpfer.

@Templates: auch die sind nicht unbedingt auf Nischenschutz ausgelegt (in einer Gruppe mit Knight und Cleric ist der Holy Warrior das 5. Rad am Wagen).
Titel: Re: Ein Rollenspiel für True Blood?
Beitrag von: OldSam am 2.05.2011 | 12:22
Das klappt aber auch nur, so lange man ungefähr vergleichbare Charaktere hat. Sobald das Vampir-Template einfach in den meisten Dingen besser ist, hat sichs mit dem Nischenschutz.

Also generell brauchen wir auf die ganzen Konstruktionen wohl nicht weiter einzugehen, da inzwischen klar sein dürfte, dass man immer ein situatives Argument finden kann, um endlos weiter zu diskutieren... ;) Dies hat aber nichts mit einer <grundsätzlichen> Asymetrie zu tun, sondern wenn derartige Probleme verbleiben (ein gutes Buildsystem vorausgesetzt), liegt es v.a. an schlechter Abstimmung, also einem Verständigungsproblem in der Gruppe.
Im Allgemeinen ist es mit es mit einem Punktkaufsystem wie GURPS kein großes Problem einen Menschen auf ein vergleichbares  Level zu einem Vamp zu pushen, da die Rasse "an sich" systemtechnisch ja gar keine Rolle spielt, sondern nur eine Ansammlung von Eigenschaften darstellt, deren Punktekosten einzeln angerechnet wurden. Ich weiss also nicht woher die Annahme kommt, dass Vampir-Templates grundsätzlich überlegen seien, denn deren "Super-Features" kosten genau so Punkte wie alles andere auch (eine Setting-Überlegenheit kann natürlich sein, ist aber systemisch nicht Voraussetzung).
Zudem spielen vampirische Nachteile eine wichtige Rolle, die man als GM in einer gemischten Gruppe auch zum tragen kommen lassen sollte. Als Mensch kompensiert man diese und investiert in Fähigkeitsbereiche, wo der Vamp eben nicht glänzt, bspw. könnte man sich viele Technik-/Hacking-Skills u.ä. reinpacken (und wenn der Vamp sehr gute Beherrschung hat, nimmt man eben keinen Sozialchar, aber wenn der primär ein Kämpfer sein sollte passt es wieder etc.)

Wie Teylen schon sagte, ist es aber ohnehin merkwürdig vom <Setting> her grundsätzlich benachteiligte Subjekte (normale Menschen) für die Spieler in einer gemischten Gruppe mit den "Stars" (Vamps) vorzusehen. Entweder man macht es so, dass es sich dann bei diesen Spielerchars um besonders herausragende Menschen handelt, dass würde ein Pointbuy-System nahelegen (s.o.) oder eine andere offensichtliche Lösung wäre, dass alle Charaktere über verschiedene übernatürliche Kräfte verfügen.
Und die Balancing-Lösung, dass, wie Teylen es grad schön auf den Punkt brachte, "...menschliche SCs mit Fate Chips / Bennies zu geschmissen..." werden, ist natürlich auch bei vielen guten Pointbuy-Systemen vorhanden, bei GURPS wäre das z.B. sehr viel "Luck" oder sogar "Super Luck" ;)
Titel: Re: Ein Rollenspiel für True Blood?
Beitrag von: Roland am 2.05.2011 | 15:00
Im Allgemeinen ist es mit es mit einem Punktkaufsystem wie GURPS kein großes Problem einen Menschen auf ein vergleichbares  Level zu einem Vamp zu pushen,

Bestreitet ja auch niemand. Du mußt GURPS in dieser Hinsicht nicht weiter verteidigen.

Wie Teylen schon sagte, ist es aber ohnehin merkwürdig vom <Setting> her grundsätzlich benachteiligte Subjekte (normale Menschen) für die Spieler in einer gemischten Gruppe mit den "Stars" (Vamps) vorzusehen.

Kommt bei True Blood vor, wenn mann die Sache nicht auf die beiden Haupdarsteller reduziert, und selbst da war der Vampir bis zur Mitte der zweiten Staffel (bis dahin hab ichs verfolgt, der OP war, glaube ich, nicht ganz so weit) der wesentlich überlegene Partner.
Macht in Superheldensettings ganz allgemein ja auch keine Probleme.
Titel: Re: Ein Rollenspiel für True Blood?
Beitrag von: OldSam am 2.05.2011 | 15:11
Bestreitet ja auch niemand.

Auch gut, deine Argumentation erzeugte halt diesen Eindruck ;)

Kommt bei True Blood vor, wenn mann die Sache nicht auf die beiden Haupdarsteller reduziert, und selbst da war der Vampir bis zur Mitte der zweiten Staffel (bis dahin hab ichs verfolgt, der OP war, glaube ich, nicht ganz so weit) der wesentlich überlegene Partner.

In Serien, Romanen usw. kommt es fast überall vor, dass ein deutliches Machtungleichgewicht zwischen den Charakteren besteht, auch etwa in mundanen Action-Stories a la Die Hard o.ä., ist der Held wesentlicher kompetenter und cooler als ein ebenfalls menschlicher Nebenspieler; das ist IMHO v.a. ne dramaturgische Sache und hat per se erstmal wenig mit übernatürlichen Rassen o.ä. zu tun - für Rollenspiele ist dieses ansonsten bewährte Konzept aber eben nicht gut geeignet, weil die wenigsten gerne den Sidekick spielen...   :P (sofern man nicht spezielle Konzepte zur Verschiebung des Spotlights einsetzt o.ä.)
Titel: Re: Ein Rollenspiel für True Blood?
Beitrag von: Seth am 2.05.2011 | 17:39
@ alexandro

Stimmt, gekauft. Habs zuerst nicht so verstanden.

@Roland
In Smallville sind Clarks Superkräfte nicht nützlicher als Chloes Liebe zur Wahrheit oder Lionel Luthors Reichtum. All drei können in passenden Situationen ihren Wert zum Würfelpool dazuaddieren. Will man Superkräfte füt einen spezifischen Effekt einsetzen, kostet das Plot-Points, die andere Spieler genauso ausgeben können, um Spezialfertigkeiten ihrer Charaktere benutzen zu dürfen.  

Verstehe. Hört sich ein bisschen wie die Tagesfähigkeiten bei anderen Rollenspielen (D&D glaube ich) an und verhindert wohl wirklich auch regeltechnisch den übermäßigen Einsatz der Sonderfähigkeiten und Kräfte. Das wär mir zwar zu restriktiv aber darum gehts ja jetzt nicht.

@Teylen
Man muss schon grossen Mist bauen um beim Beherrschen oder Praesenzen seine Menschlichkeit zu gefaehrden. Nun und die True Blood Vampire haben keine Menschlichkeit beziehungsweise haengen sie nicht sehr daran mal Mensch gewesen zu sein. Und Beherrschung kommt bei VtM nicht an die bei True Blood ran, da behrrscht Bills Bratze besser als ein alter, trainierter Vampire bei VtM mit Beherrschung 3..

Hm, das mit der Menschlichkeit sehe ich anders. Gut, vielleicht habe ich zu lange Dark Ages gespielt aber es sollte doch durchaus ein moralisches Problem für den ein oder anderen Vampir sein, Mitmenschen allzu oft oder zu lange zu beherrschen oder Präsenz an ihnen zu wirken. Immerhin bricht man damit ihren Willen und macht sie früher oder später willenlos (was ja durchaus auch in True Blood aufgegriffen wurde, Stichwort: "Die wurde so oft becirct, dass sie schon gar nicht mehr weiß, wer sie ist.") - oder drückt ihnen mit Präsenz Gefühle auf, die nicht die ihren sind und macht sie sich so zu Sklaven. Auch einem Vampir darf so ein Gedanke missfallen, ohne das er gleich zum Hippie wird.

Was das Becircen bei True Blood angeht hast du recht, das funktioniert praktisch wie Beherrschung nur ein wenig effektiver und ohne viel Übung.



Allgemein:
Was mich ein wenig wundert ist (kann natürlich sein, dass ich es überlesen habe), dass hier noch gar nicht wirklich auf die ohnehin schon existenten Ähnlichkeiten der beiden Welten eingegangen wurde. Mal abgesehen vom System (das ja von einigen hier für unspielbar gehalten wird, wie mir scheint), ist der Hintergrund doch recht ähnlich. Sheriffs, Territorien, Könige (Prinzen), Autorität (Camarilla) etc. - das hat mich von Anfang an an die alte World of Darkness erinnert (mal abgesehen von den Pussy-Werwölfen).

Edit:
@OldSam
für Rollenspiele ist dieses ansonsten bewährte Konzept aber eben nicht gut geeignet, weil die wenigsten gerne den Sidekick spielen...   :P (sofern man nicht spezielle Konzepte zur Verschiebung des Spotlights einsetzt o.ä.)

Das verstehe ich prinzipiell nicht. Warum brauche ich Systeme, die Spotlights verschieben oder verteilen? Warum spiele ich gleich einen Sidekick, nur weil er nicht genauso viel drauf hat, wie ein anderer Charakter? Ist jetzt kein persönlicher Angriff gegen dich, aber ich hab' das hier schon ziemlich oft gelesen und es erschließt sich mir einfach nicht. Ich spiele eine Rolle, mit ihren Stärken und Schwächen - und habe Spaß dabei. Wenn es nicht darum geht, wer als erster ein Ziel beim Spiel erreicht ist das Ziel doch wohl Spaß zu haben und warum sollte sich dieser Spaß daran messen was Andere können und was dein eigener Charakter kann?
Titel: Re: Ein Rollenspiel für True Blood?
Beitrag von: Teylen am 2.05.2011 | 17:58
@Teylen
Hm, das mit der Menschlichkeit sehe ich anders. Gut, vielleicht habe ich zu lange Dark Ages gespielt aber es sollte doch durchaus ein moralisches Problem für den ein oder anderen Vampir sein, Mitmenschen allzu oft oder zu lange zu beherrschen oder Präsenz an ihnen zu wirken.
Ich habe die Menschlichkeits Tabelle nicht detailliert vor Augen, aber von den Vorgeschlagenen Vergehen passt eigentlich keins so recht darauf das es Sklaverei verbietet. Zumindest bis etwa sechs. Bei Dark Age kommt als Problem hinzu das die meisten Vampire nicht auf Menschlichkeit sind sondern, zumindest im Fall von True Blood, auf dem Weg der Koenige.
Nun und da kriegt man beiweilen eher Probleme wenn man den Untergebenen ihren Willen laesst.

Zitat
Allgemein:
Was mich ein wenig wundert ist (kann natürlich sein, dass ich es überlesen habe), dass hier noch gar nicht wirklich auf die ohnehin schon existenten Ähnlichkeiten der beiden Welten eingegangen wurde. Mal abgesehen vom System (das ja von einigen hier für unspielbar gehalten wird, wie mir scheint), ist der Hintergrund doch recht ähnlich. Sheriffs, Territorien, Könige (Prinzen), Autorität (Camarilla) etc. - das hat mich von Anfang an an die alte World of Darkness erinnert

Ja und Nein.
Also ja, von den bisherigen Vampire Serien, die ich soweit gesehen hat, ist True Blood Vampire die Maskerade am nahestehensten. Allein schon dadurch das Vampire am Tag liegen bleiben, eine kuehle Koerpertemperatur haben und das es eine Struktur gibt.

Der auffaelligste Unterschied ist das fehlen der Maskerade, was auf die Grundpraemisse der Serie zurueck geht, dann gibt es zwar Strukturen, die aber minder rigide erscheinen als in der Umsetzung bei Maskerade in zumindest Deutschen Gefilden und grossflaechiger sind.

Zwar erinnert die Existenz von Sherrifs an die Camarilla Hirachie, aber effektiv gibt es keine Camarilla in der Form das es auch einen Sabbat geben wuerde. Respektive erinnert die Struktur dann doch eher an die Anarchen. Also das man mehr oder weniger chaotisch, nicht unbedingt sauber strukturierte Freistaaten hat und innerhalb der Organisation ein Verhalten von "Sabbat Rudel" ueber "Unabhaengiger" nun "Menschenknutscher" bis zu "Camarilla Schleimer" drin ist.

Letztlich fehlt die Sache mit der Menschlichkeit und dem Tier in der Serie komplett. Die Charaktere haben allenfalls praktische Probleme [wohin mit der Leiche, verdammt die Haeckselsaege kostet fast 300 Dollar] mit dem Morden, aber so die Verschaerfung des Konflikts wie bei Maskerade fehlt.

Nun, und es gibt halt bei True Blood keine Clans und Generation ^^;;;


Ansonsten halte ich Maskerade nicht fuer vollkommen unspielbar.
Aber bei etwas neuen, wo noch einige Sachen anders sind, und im Bewusstsein das imho Maskerade die ein oder andere Schwaeche hat (*), faellt es mir schwer es uneingeschraenkt zu empfehlen.
(*) Dabei denke ich insbesondere daran das jemand mit 5 Wuerfeln gegen 8 bessere Erfolgschancen hat als jemand mit 8 Wuerfeln gegen die gleiche Schwierigkeit.
Nun oder das das Kampfsystem imho nicht so gut gelungen ist. [Mit dem Ankuendigen, Ausfuehren, Abbrechen und dem Viergliedrigen Kampf mit Angriff-Ausweichen-Schaden-Soaken. Mit einem leichten Balance Problem hinsichtlich des Attribut Geschick]
Titel: Re: Ein Rollenspiel für True Blood?
Beitrag von: Bad Horse am 2.05.2011 | 18:10
Das verstehe ich prinzipiell nicht. Warum brauche ich Systeme, die Spotlights verschieben oder verteilen? Warum spiele ich gleich einen Sidekick, nur weil er nicht genauso viel drauf hat, wie ein anderer Charakter? Ist jetzt kein persönlicher Angriff gegen dich, aber ich hab' das hier schon ziemlich oft gelesen und es erschließt sich mir einfach nicht. Ich spiele eine Rolle, mit ihren Stärken und Schwächen - und habe Spaß dabei. Wenn es nicht darum geht, wer als erster ein Ziel beim Spiel erreicht ist das Ziel doch wohl Spaß zu haben und warum sollte sich dieser Spaß daran messen was Andere können und was dein eigener Charakter kann?

Es geht nicht darum, was der Charakter kann - es geht darum, wieviel Spielanteile du als Spieler bekommst. Wenn dein menschlicher Sidekick häufig Spotlights bekommt, eben weil er Sachen nicht kann - fein. Dann hast du als Spieler genug zu tun. Aber wenn dein Charakter eben so eine Flasche ist, dass man ihn lieber zu Hause lässt, wenn er bei der entscheidenden, hochdramatischen Konfrontation nur "gah" sagen und in der Ecke hängen kann, dann hast du als Spieler eben auch weniger Anteil am Fortlauf der Geschichte. Und das stört viele Leute.

Es geht nicht darum, dass menschliche Charaktere so mächtig sind wie Vampire, es geht darum, dass die Spieler dieser Charaktere nicht von den Spieler der Vampircharaktere an die Wand gespielt werden, weil die Vampire eben immer alles mit einer Power lösen können.
Titel: Re: Ein Rollenspiel für True Blood?
Beitrag von: Teylen am 2.05.2011 | 18:19
Ist es aber nicht extrem kuenstlich in einem True Blood orientierten RPG einen entsprechenden Raum fuer menschliche Charaktere zu schaffen?
Ich mein wenn man da die Spieler zusammen kriegt muesste man doch erstmal aufklaeren das, so entgegen der Erwartungen welche die Serie ausloest, nun auch normale Menschen entsprechende Screentime als Hauptdarsteller kriegen sollen und gleichwertigen Anteil an der Problemloesung.
Wobei da die Vampire zwar die meisten Faehigkeiten gegenueber Menschen haben, aber Werwoelfe und Gestalterwandler auch nicht ohne sind [im Vergleich zu Menschen].
Titel: Re: Ein Rollenspiel für True Blood?
Beitrag von: Seth am 2.05.2011 | 18:33
Ich habe die Menschlichkeits Tabelle nicht detailliert vor Augen, aber von den Vorgeschlagenen Vergehen passt eigentlich keins so recht darauf das es Sklaverei verbietet. Zumindest bis etwa sechs. Bei Dark Age kommt als Problem hinzu das die meisten Vampire nicht auf Menschlichkeit sind sondern, zumindest im Fall von True Blood, auf dem Weg der Koenige.
Nun und da kriegt man beiweilen eher Probleme wenn man den Untergebenen ihren Willen laesst.

Wie gesagt, ich spiele wohl zu lange Dark Ages, die Menschlichkeit erschien mir immer ein wenig "humaner". Auf dem Weg der Menschlichkeit in Dark Ages ist es auf jeden Fall fraglich einen Sterblichen derart zu versklaven und führt früher oder später zur Entartung. Davon war ich ausgegangen.
 
Zitat
Letztlich fehlt die Sache mit der Menschlichkeit und dem Tier in der Serie komplett. Die Charaktere haben allenfalls praktische Probleme [wohin mit der Leiche, verdammt die Haeckselsaege kostet fast 300 Dollar] mit dem Morden, aber so die Verschaerfung des Konflikts wie bei Maskerade fehlt.

Würde ich so nicht sagen. Man sieht an den Beispielen Bill und Godric ganz gut, dass es auch dort Vampire gibt, die mit ihrer Menschlichkeit hadern (ich glaube Bill sagt sogar irgendwann zu seiner "Macherin" "Du hast mir meine Menschlichkeit geraubt" und Eric spricht über Godric gespielt abfällig (sinngemäß) "Er war schwach und erlag seiner Menschlichkeit"). Auch Jessica (glaub ich, dass sie so heißt) und ihre Beziehung sprechen doch ganz klar den Konflikt der eigenen Menschlichkeit und dem inneren "Drang" oder der "Natur der Vampire" an, gegen die sie nichts tun kann - was meiner Meinung nach nicht unbedingt so weit vom Tier entfernt ist, wie wir es in der WoD finden.

Zitat
Ansonsten halte ich Maskerade nicht fuer vollkommen unspielbar.
Aber bei etwas neuen, wo noch einige Sachen anders sind, und im Bewusstsein das imho Maskerade die ein oder andere Schwaeche hat (*), faellt es mir schwer es uneingeschraenkt zu empfehlen.
(*) Dabei denke ich insbesondere daran das jemand mit 5 Wuerfeln gegen 8 bessere Erfolgschancen hat als jemand mit 8 Wuerfeln gegen die gleiche Schwierigkeit.
Nun oder das das Kampfsystem imho nicht so gut gelungen ist. [Mit dem Ankuendigen, Ausfuehren, Abbrechen und dem Viergliedrigen Kampf mit Angriff-Ausweichen-Schaden-Soaken. Mit einem leichten Balance Problem hinsichtlich des Attribut Geschick]

Etwas OT aber ich kenne die Argumente und spiele dennoch mehrere Jahre (gut, beinahe ausschließlich Dark Ages) ohne irgendwelche Probleme, deswegen könnte ich es auch "uneingeschränkt" empfehlen, da ich kein System kenne, das unfehlbar ist ^^

@Bad Horse
Es geht nicht darum, was der Charakter kann - es geht darum, wieviel Spielanteile du als Spieler bekommst. Wenn dein menschlicher Sidekick häufig Spotlights bekommt, eben weil er Sachen nicht kann - fein. Dann hast du als Spieler genug zu tun. Aber wenn dein Charakter eben so eine Flasche ist, dass man ihn lieber zu Hause lässt, wenn er bei der entscheidenden, hochdramatischen Konfrontation nur "gah" sagen und in der Ecke hängen kann, dann hast du als Spieler eben auch weniger Anteil am Fortlauf der Geschichte. Und das stört viele Leute.

Es geht nicht darum, dass menschliche Charaktere so mächtig sind wie Vampire, es geht darum, dass die Spieler dieser Charaktere nicht von den Spieler der Vampircharaktere an die Wand gespielt werden, weil die Vampire eben immer alles mit einer Power lösen können.

Ich verstehe allerdings dennoch nicht, warum sich Spielanteile / Spotlights an den Fähigkeiten des Charakters bemessen. Es würde mir vielleicht in größeren Runden einleuchten, bei denen einfach nicht auf jeden wirklich eingegangen werden kann, sonst aber sollte doch immer versucht werden, jedem Spieler genug Raum zu geben um Spaß zu haben, oder? Macht ihr das wirklich an den Fähigkeiten fest? "Charakter A hat so schlechte Werte, der wird wahrscheinlich gar nicht zum Zug kommen" will mir einfach nicht in den Kopf. Aber gut, ich muss es ja auch nicht verstehen. War nur neugierig ;)
Titel: Re: Ein Rollenspiel für True Blood?
Beitrag von: Teylen am 2.05.2011 | 18:49
Man sieht an den Beispielen Bill und Godric ganz gut, dass es auch dort Vampire gibt, die mit ihrer Menschlichkeit hadern (ich glaube Bill sagt sogar irgendwann zu seiner "Macherin" "Du hast mir meine Menschlichkeit geraubt" und Eric spricht über Godric gespielt abfällig (sinngemäß) "Er war schwach und erlag seiner Menschlichkeit"). Auch Jessica (glaub ich, dass sie so heißt) und ihre Beziehung sprechen doch ganz klar den Konflikt der eigenen Menschlichkeit und dem inneren "Drang" oder der "Natur der Vampire" an, gegen die sie nichts tun kann - was meiner Meinung nach nicht unbedingt so weit vom Tier entfernt ist, wie wir es in der WoD finden.
Nun Bill stellt aber auch in der ersten Staffel fest das er definitiv kein Mensch mehr ist.
Bill, und etwas weniger Jessica, hadern zwar mit dem Verlust des Menschen Lebens, aber sie verlieren dadurch weder ihre soziale Faehigkeiten, noch werden sie optisch "Toter", schlafen laenger oder spueren eine tierhafte Mentalitaet / Zweites Ich durch kommen.

Gerade den Dialog zwischen Bill und seiner Sire. Ich verstand es so das sie ihm durch seine Wandlung die Moeglichkeit nahm ein menschliches Leben zu fuehren. Nach der Wandlung hat sie ihm eigentlich zunaechst weniger die Menschlichkeit geraubt, sondern versucht ihn von dem Schock
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fern zu halten.
Insofern erscheint es mir weniger graduell als bei VtM.

Die Sache mit Godric und Eric hatte, denke ich, eher den Fokus aus dem Lebensalter als auf dem Aspekt des Menschsein. Das heisst ich hatte nicht den Eindruck das Godric ging weil er menschlich ist, sondern mehr aus einem Gefuehl tiefer Sinnlosigkeit / Ueberdruss heraus. Wobei Eric versuchte ihn mit allen Mitteln zum bleiben zu bewegen.

Ansonsten tuempeln die Vampire bei TB imho alle so bei MK 3 bis MK 2 umher.
Zitat
Etwas OT aber ich kenne die Argumente und spiele dennoch mehrere Jahre (gut, beinahe ausschließlich Dark Ages) ohne irgendwelche Probleme, deswegen könnte ich es auch "uneingeschränkt" empfehlen, da ich kein System kenne, das unfehlbar ist ^^
Bis vor ein paar Wochen habe ich es auch mehrere Jahre gespielt, allerdings V:tM. ^^;
Nun und verschiedene Sachen springen mir da jetzt seit knapp einen bzw. einem halben Jahr doch auffallend unangenehm in's Auge.

Vielleicht schaue ich ob ich da 'ne kleine Anpassung hinbekomme, wenn ich Zeit hab / finde.
Titel: Re: Ein Rollenspiel für True Blood?
Beitrag von: Seth am 2.05.2011 | 19:01
@ Teylen

Ja, da hast du vollkommen recht, mir ging es auch eher darum, dass die grundsätzliche Problematik der "Menschlichkeit" (jetzt nicht unbedingt so systematisch gemeint wie in der WoD) und dessen Verlust in der Serie durchaus thematisiert und in den Mittelpunkt gestellt wird. Vieles von dem, was Bill, Jessica etc. passiert, hat unmittelbar mit diesem inneren Konflikt zu tun (und auch bei den menschlichen Figuren kann von "Verlust von Menschlichkeit" und "Entartung" gesprochen werden, je mehr sie mit Übernatürlichem oder psychisch Belastendem konfrontiert werden).
Auch das mit Godric hast du richtig erfasst, denke ich - zumindest habe ich es genauso gesehen - allerdings war es ja der Fake-Vorwurf von Eric den ich meinte und der zumindest bewiesen hat, dass sich die Vampire dieses inneren Konflikts bewusst sind (und die Älteren / Unmenschlicheren ihn und die Auseinandersetzung mit der Menschlichkeit prinzipiell verachten).
Titel: Re: Ein Rollenspiel für True Blood?
Beitrag von: Bad Horse am 2.05.2011 | 19:03

Ich verstehe allerdings dennoch nicht, warum sich Spielanteile / Spotlights an den Fähigkeiten des Charakters bemessen. Es würde mir vielleicht in größeren Runden einleuchten, bei denen einfach nicht auf jeden wirklich eingegangen werden kann, sonst aber sollte doch immer versucht werden, jedem Spieler genug Raum zu geben um Spaß zu haben, oder? Macht ihr das wirklich an den Fähigkeiten fest? "Charakter A hat so schlechte Werte, der wird wahrscheinlich gar nicht zum Zug kommen" will mir einfach nicht in den Kopf. Aber gut, ich muss es ja auch nicht verstehen. War nur neugierig ;)

Zum einen neigen Spieler häufig zur einfachsten, sichersten Lösung - und die ist mit cool powerz halt einfacher zu haben als ohne. Warum jemandem eine elaborate Lüge erzählen, wenn man ihm einfach im Kopf herumschrauben kann?

Zum anderen finde ich nicht, dass Spotlight etwas ist, was einem Spieler "gegeben" werden sollte (zumindest nicht nur) - er sollte es sich in gewisser Weise auch nehmen können. Das - und da hast du vollkommen recht - muss nun aber nicht über die Fähigkeiten geschehen.
Und damit das nicht auf pures Handgewedel und Goodwill hin passiert, gibt es eben Systeme, die mit Fate-, Drama- oder Hero Points arbeiten, oder mit Screen Presence oder sonst einer Ressource, die dem Spieler die Möglichkeit gibt, dass Geschehen über die Fähigkeiten seines SCs hinaus zu beeinflußen.
Titel: Re: Ein Rollenspiel für True Blood?
Beitrag von: Seth am 2.05.2011 | 19:07
Zum einen neigen Spieler häufig zur einfachsten, sichersten Lösung - und die ist mit cool powerz halt einfacher zu haben als ohne. Warum jemandem eine elaborate Lüge erzählen, wenn man ihm einfach im Kopf herumschrauben kann?

Da würde ich sagen "weil es mehr Spaß macht" aber das liegt natürlich im Auge des Betrachters ;) Ich glaube, ich könnte mit Spielern, die es sich prinzipiell einfach machen um den besten Vorteil rauszuziehen nicht lange spielen.

Zitat
Zum anderen finde ich nicht, dass Spotlight etwas ist, was einem Spieler "gegeben" werden sollte (zumindest nicht nur) - er sollte es sich in gewisser Weise auch nehmen können. Das - und da hast du vollkommen recht - muss nun aber nicht über die Fähigkeiten geschehen.
Und damit das nicht auf pures Handgewedel und Goodwill hin passiert, gibt es eben Systeme, die mit Fate-, Drama- oder Hero Points arbeiten, oder mit Screen Presence oder sonst einer Ressource, die dem Spieler die Möglichkeit gibt, dass Geschehen über die Fähigkeiten seines SCs hinaus zu beeinflußen.

Sehe ich genauso, könnte mir jedoch vorstellen dass die Spieler die ich kenne und mit denen ich spiele, die Verteilung von Spielanteilen als zu bürokratisch und auch unnötig erachten, da es auch so funktioniert. Aber ich sehe ein, warum das bei einigen Systemen etc nötig oder auch einfach nur hilfreich sein kan :)
Titel: Re: Ein Rollenspiel für True Blood?
Beitrag von: WitzeClown am 2.05.2011 | 19:23
Etwas OT aber ich kenne die Argumente und spiele dennoch mehrere Jahre (gut, beinahe ausschließlich Dark Ages) ohne irgendwelche Probleme, deswegen könnte ich es auch "uneingeschränkt" empfehlen, da ich kein System kenne, das unfehlbar ist ^^

Oh, dann muss ich mir hier den Mund nicht mehr fusselig reden.

Ich entnehme dem Textausschnitt, dass wir beide, allein was Grundannahmen und persönliche Wahrnehmung angeht, so unterschiedlich sind, dass eine weitere Diskussion nicht wirklich sinnvoll ist.

Und: Mir ging es in meinem letzten Post, nicht um Denunziation, sondern gefühlte Verzweiflung meinerseits.

Nichts für Ungut. ;)

Titel: Re: Ein Rollenspiel für True Blood?
Beitrag von: Oberkampf am 2.05.2011 | 19:53
@Sol Invictus:

Das Problem an der ganzen Sache ist, dass man eben theoretisch (und meist auch praktisch) verschiedene Ziele von Spielern beim Rollenspiel vereinigen muss. Und einige Leute (zu denen ich auch gelegentlich gehöre  ;D) wollen nunmal Rollenspiel auch als ein Spiel ansehen, wo Spieler mithilfe ihrer Charaktere eine gefährliche, unbekannte Welt erkunden, dabei Herausforderungen bestehen, Probleme bewältigen und Risiken eingehen. Für diese Leute kommt die Sannung im Rollenspiel nicht unwesentlich daher, dass es nicht sicher ist, ob die Spieler/ihre Charaktere ihr Ziel erreichen können, ihre Herausforderungen überstehen etc. Auf dem ganz unteren Level ist das auch die Frage, ob ihr Charakter überlebt, aber das ist wirklich nur der untere Level.

Für solche Leute sind Systeme, die ein Ungleichgewicht zwischen Charaktermöglichkeiten schaffen, einfach ein Problem. Wenn man also True Blood spielen will, muss erstmal Konsens sein, dass entweder alle Spieler (mehr oder minder gleichstarke) Vampire spielen, oder es muss Konsens sein, dass man nicht auf Abenteuer, Probleme,Herausforderungen spielt, sondern auf einen anderen Inhalt. Meinetwegen "Story" oder "Soap".

Zweitens muss man sich darüber einigen, wie ein Abenteuerverlauf (eine "Story") vorangetrieben wird, ggf. sogar, welches Ende erreicht werden soll. Im "klasischen" Rollenspiel wird das durch Spielerentscheidungen und Würfelproben erreicht. Der Mechanismus funktioniert nicht, wenn die Charaktere sich in ihrer Stärke drastisch unterscheiden, bzw. er funktioniert so, dass die starken Charaktere die "Story" vorantreiben können, und die anderen nur lustige Nebenrollen spielen. Das kann vermieden werden, indem man z.B. die komplette Fortentwicklung der Story allein einem Erzähler überlässt (Partizipationismus).

Aber es gibt daneben eben andere - wie du sagst "bürokratische" - Mechanismen, die Storyeinflussmöglichkeiten teilweise unabhängig von Charakterwerten machen, so dass den Storyverlauf auch die Leute maßgeblich mitbestimmen können, die weder einen Supercharakter haben, noch auf dem SL-Platz sitzen.
Titel: Re: Ein Rollenspiel für True Blood?
Beitrag von: Seth am 2.05.2011 | 20:51
@ WitzeClown

Ja, ist mir auch aufgefallen und ich denke, soweit verstehen wir uns dann ;)

@ Tümpelritter

Kann ich absolut nachvollziehen. Wahrscheinlich kam es bei meinen Runden (zumindest in jüngerer Vergangenheit) selten zu solchen Überschneidungen, die ausgleichende Systematiken benötigten und es war mir deshalb nicht bewusst. Ich bin weiß Gott auch kein Spieler oder Spielleiter, der ausschließlich das Charakterspiel fördert und sonst persönliche Ziele etc. außer Acht lässt. Ich glaube allerdings, dass bei mir die Gewichtung eindeutig so verlagert ist, dass es nicht zu größeren Diskrepanzen kommt, selbst wenn die Kompetenzen der einzelnen Charaktere nicht unmittelbar auf einem Level sind.

Da du aber den Konsens ansprichst muss ich dennoch bei meiner Behauptung bleiben: um True Blood gerecht zu werden (wenn man das denn will) müsste man ein gewisses Gefälle meiner Meinung nach in Kauf nehmen. Allerdings ist das keine Prämisse und ich habe durchaus verstanden, warum das in einigen Fällen hier im Thread nicht erwünscht ist ;) Danke auf jeden Fall für die Erklärung.
Titel: Re: Ein Rollenspiel für True Blood?
Beitrag von: Teylen am 2.05.2011 | 20:59
Nun oder man gibt den Charakteren einfach entsprechende Quirks.
Also ein Vampire bekäme:
Beherrschung 3 enhanced Version
Geschwindigkeit 2 (Steigerungsfähig)
Stärke 2 (Steigerungsfähig)
Heilung

Ein "Mensch", also sowas wie Sookie:
Auspex 3 enhanced Version
PsychicStrahlen 2

Der Barkeeper halt:
Verwandlung 3

Ein Werwolf:
Stärke 1
Verwandlung 1 [Bound to Wolf]
Heilung


Ganz normale Menschen halt sind bei TB einfach ne Ecke weit arg handicapped ^^;
Titel: Re: Ein Rollenspiel für True Blood?
Beitrag von: Jed Clayton am 2.05.2011 | 22:10
Habt ihr beispielsweise schon einmal daran gedacht, in einem TB ähnelnden Setting einfach als Spielercharaktere NUR Menschen zuzulassen? Und ich meine damit jetzt keine durch Psi-Kräfte, Ultraskills und Gadgets hochgezogenen Menschen, sondern einfach Menschen. Und ich meine nicht explizit Hunter und andere Spiele, die jeweils wieder organisierte Charakterklassen für Vampirjäger/Rächer und so etwas haben.

Die TB-Vampire wären damit IMMER Gegner oder NSC, und es wäre sozial auch sehr schwierig, einen Vampir als Kontaktperson oder Beschützer zu haben. Dies wiederum wäre aber - um bei dem GURPS/Hero-Modell zu bleiben - ein möglicher und sehr teurer Vorteil für Spielercharaktere.

Gäbe das Supernatural (Cortex System) Spiel das her?
Titel: Re: Ein Rollenspiel für True Blood?
Beitrag von: Callisto am 2.05.2011 | 22:11
Was will man dann spielen, eine Runde Fangbanger?
Titel: Re: Ein Rollenspiel für True Blood?
Beitrag von: Jed Clayton am 2.05.2011 | 22:12
Was will man dann spielen, eine Runde Fangbanger?

Könnte sein ... Ich frage ja bloß mal.
Titel: Re: Ein Rollenspiel für True Blood?
Beitrag von: Teylen am 2.05.2011 | 22:21
Habt ihr beispielsweise schon einmal daran gedacht, in einem TB ähnelnden Setting einfach als Spielercharaktere NUR Menschen zuzulassen?
Öh, nö. ^^;
Der Gedanke finde ich so naheliegend wie nach der Lektüre von X-Men total, normale 08/15 Menschen, in der Welt der X-Men, zu spielen. Stelle ich mir, persönlich, überaus deprimierend vor. Da gibt es sehr viele die total cool umherrocken, X-Men, Spiderman, Fanta 4 und man selbst spielt irgendwelche Nulpen die vom Chaos übermannt werden.

Ich mein, ich mag Marvels von Kurt Busiek sehr, und Im Fokus der Kamera war zumindest gut, aber als Setting für ein Rollenspiel fände ich es überaus frustrierend. Quasi Noir spielen, ohne das was Noir cool macht.

Zitat
Gäbe das Supernatural (Cortex System) Spiel das her?
Wieso magst du da ein Supernatural System haben?
Also wenn die Charaktere explizit keine Jäger sind, sondern ganz normale Menschen.

Bei sowas würde ich tatsächlich A Dirty World empfehlen und die übernatürlichen im Hintergrund lassen bzw. als Hintergrund gebrauchen.
Titel: Re: Ein Rollenspiel für True Blood?
Beitrag von: Jed Clayton am 2.05.2011 | 22:40
Danke für die Antwort, Teylen.

Ich habe nur vom System her Cortex und seinen SPN-Ableger gemeint. Cortex System, also das "pure" Regelbuch, habe ich schon hier bei mir.

Mein Ansatz kam erst mal aus dieser Richtung:
Menschen gegen etwas Mächtigeres als Menschen ist ja überhaupt nicht neu. Das entspricht zum einen uralten Mythen und Märchen, zum anderen auch dem klassischen Abenteuerroman. In jeder stinknormalen DnD-Kampagne sind doch die Abenteurer auch oft schwächer als die Monster, denen sie im Laufe der Story begegnen. Überall lauern mächtige Gegner und Herausforderungen, die oft tödlichen Gefahren gleichkommen. Darum müssen die Abenteurer zusammenarbeiten. Auch gibt es soweit ich gehört habe schon mehrere Zombie- und sonstige Horrorspiele, oder Spiele, die sich mit der Postapokalypse oder mit einer Alien-Invasion beschäftigen, wo die PCs alle gewöhnliche Menschen in einer ungewöhnlichen Situation sind.

Also liegen dafür bestimmt schon viele Regelsysteme und handliche Spieltipps vor.
Titel: Re: Ein Rollenspiel für True Blood?
Beitrag von: Oberkampf am 2.05.2011 | 22:56

Mein Ansatz kam erst mal aus dieser Richtung:
Menschen gegen etwas Mächtigeres als Menschen ist ja überhaupt nicht neu. Das entspricht zum einen uralten Mythen und Märchen, zum anderen auch dem klassischen Abenteuerroman.


Ist das nicht auch das Prinzip von Cthuluh?
Titel: Re: Ein Rollenspiel für True Blood?
Beitrag von: Jed Clayton am 2.05.2011 | 23:00
Ist das nicht auch das Prinzip von Cthuluh?

Ja, schon. In Call of Cthulhu ist das aber alles noch gewaltiger und deprimierender. Außerdem sind die typischen Cthulhu-Monster obendrein für menschliche Augen furchtbar, unsagbar hässlich. Also fehlt ihnen der Charme und der Sex-Appeal der modernen Popkultur-Vampirschönlinge.
Titel: Re: Ein Rollenspiel für True Blood?
Beitrag von: Oberkampf am 2.05.2011 | 23:10
Ja, schon. In Call of Cthulhu ist das aber alles noch gewaltiger und deprimierender. Außerdem sind die typischen Cthulhu-Monster obendrein für menschliche Augen furchtbar, unsagbar hässlich. Also fehlt ihnen der Charme und der Sex-Appeal der modernen Popkultur-Vampirschönlinge.


Klar, bei Vampirschönlingen kann man nicht mit Sanityverlust arbeiten (obwohl einer meiner Kumpel immer seinen Verstand verliert, wenn man ihn daran erinnert, dass sie im Sonnenlicht glitzern). Aber das Prinzip der Abenteuer - SCs kommen mit dem Mythos in Berührung/entdecken die tatsächlichen Schandtaten der angeblich so gezähmten Vampire und können nichts dagegen tun - müsste doch das Selbe sein, oder?
Titel: Re: Ein Rollenspiel für True Blood?
Beitrag von: Jed Clayton am 3.05.2011 | 00:49
Klar, bei Vampirschönlingen kann man nicht mit Sanityverlust arbeiten (obwohl einer meiner Kumpel immer seinen Verstand verliert, wenn man ihn daran erinnert, dass sie im Sonnenlicht glitzern). Aber das Prinzip der Abenteuer - SCs kommen mit dem Mythos in Berührung/entdecken die tatsächlichen Schandtaten der angeblich so gezähmten Vampire und können nichts dagegen tun - müsste doch das Selbe sein, oder?

Das müsste es wohl. Aber ich selbst habe mich nicht genügend mit CoC oder den entsprechenden Geschichten und Romanen beschäftigt, um das konkret beantworten zu können.

Ich möchte zunächst lieber nur über True Blood sprechen, das ist schon vielseitig genug.

Dabei fällt mir ein:
Wie erfolgreich ist denn TB überhaupt in den USA? Ähnliche Ratings wie Supernatural? Wie Battlestar Galactica? Sonst irgendwelche vergleichbaren Serien?

In TB haben wir ja den Fall, dass das alles nach einer Romanserie entstanden ist, die schon jahrelang auf dem Markt war und als Buchreihe nicht unwesentlich erfolgreich. Sind solche Buchverfilmungen tendenziell weniger erfolgreich im Fernsehen, wenn die Zuschauer ja im Prinzip schon aus den Romanen wissen können, wie es weitergeht? Das frage ich mich schon. Wenn ich nun Einschaltquoten, Merchandising-Verkäufe usw. zu TB und einer anderen, nicht auf Romanen aufbauenden Serie kennen würde, würde ich mal vergleichen, ob TB erfolgreicher, weniger erfolgreich oder genauso erfolgreich war.

Das sind aber wieder andere Fragen.
Titel: Re: Ein Rollenspiel für True Blood?
Beitrag von: Callisto am 3.05.2011 | 00:53
Ohne die Ratings nachzuschlagen vermute ich aufgrund des Senders bei TB doch höhere Quoten. Schliesslich ist das HBO.
Supernatural hat zwar mittlerweile ganz gute Quoten, aber für den Sender, das ist nicht vergleichbar mit Serien auf größeren Sendern. Es bleibt ein Underdog, zumindest in den (amerikanischen) Medien (vor allem ausserhalb des Internets)

Aber was hat das mit der Wahl des passenden Spielsystems zu tun?

Btw: ich finde das Setting durchaus interessant. Aber mit Shiftern, Werwölfen und anderen Übernatürlichen Wesen. Grade aus deren Sicht fände ich es interessant. Schliesslich weiß die Welt jetzt über die Vampire Bescheid, aber nicht wirklich über die anderen übernatürlichen Wesen. Gibt ja auch noch sowas wie "Zauberer" Also abseits des Hauptthemas Sookie/Bill/Eric finde ich das TB durchaus interressantes bietet.
Titel: Re: Ein Rollenspiel für True Blood?
Beitrag von: Teylen am 3.05.2011 | 01:01
Ich möchte zunächst lieber nur über True Blood sprechen, das ist schon vielseitig genug.
Wobei ich finde das die Richtung mit Hunters recht wenig mit der TV Serie zu tun hat.

Zitat
Dabei fällt mir ein:
Wie erfolgreich ist denn TB überhaupt in den USA? Ähnliche Ratings wie Supernatural? Wie Battlestar Galactica? Sonst irgendwelche vergleichbaren Serien?
Da es auf unterschiedlichen Sendern läuft ist es schwer zu vergleichen.
Auf HBO scheint es wohl der zweit größte Serien Hit nach den Sopranos zu sein und die Einschaltquoten exellent:
The second season premiere of the series (June 14, 2009) was viewed by 3.7 million, making it the most watched program on HBO since the series finale of The Sopranos.      The total number of viewers for the season premiere, including the late night replay, was 5.1 million. The tenth episode of the second season (August 23, 2009) was seen by 5.3 million viewers, a new record for the series. The second season's finale (September 13, 2009) was seen by 5.1 million viewers. An average of 12.4 million a week watched the second season.

The eleventh episode of the third season (August 29, 2010) set a new record: with 5.44 million viewers it was the highest-rated cable TV show of the week with viewers aged 18-49. True Blood is HBO's most watched series since ‘The Sopranos’. And now all eyes are on fourth season coming in summer 2011

Read more: http://www.bukisa.com/articles/386385_true-blood-success-statistics#ixzz1LEq2qrNI

Ansonsten hat True Blood ein Nielson Rating von 5.10 Millionen Zuschauern (Season 3) und das neue BSG eins von 1.8 (Season 4).
SPN hatte in den Spitzen ein Rating von 3.81 bzw. aktuell 2.64. (in millionen Zuschauer)
Fringe liegt bei 5.83 (m.Z.) mußte aber teilweise arg gegen die Absetzung kämpfen. Im Gegensatz zu TB oder SPN.

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In TB haben wir ja den Fall, dass das alles nach einer Romanserie entstanden ist, die schon jahrelang auf dem Markt war und als Buchreihe nicht unwesentlich erfolgreich. Sind solche Buchverfilmungen tendenziell weniger erfolgreich im Fernsehen, wenn die Zuschauer ja im Prinzip schon aus den Romanen wissen können, wie es weitergeht?
Die Bücher sind in sofern irrelevant als das True Blood ein ganzes Stück weit von denen wohl weg gerutscht ist, gerade in Season 2.

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Das frage ich mich schon. Wenn ich nun Einschaltquoten, Merchandising-Verkäufe usw. zu TB und einer anderen, nicht auf Romanen aufbauenden Serie kennen würde, würde ich mal vergleichen, ob TB erfolgreicher, weniger erfolgreich oder genauso erfolgreich war.
Das Problem ist dabei nicht nur ob ein Buch vorhanden ist oder nicht, sondern auch ob es Fantasy / Mysterie ist oder nicht.
Titel: Re: Ein Rollenspiel für True Blood?
Beitrag von: Seth am 3.05.2011 | 01:26
Was Setting-Ideen angeht finde ich, dass der Stoff doch eine ganze Menge hergeben kann, das über das hinausgeht, was man aus der Serie kennt (und vielleicht in den Büchern thematisiert wurde, weiß ich nicht).

"True Blood"-Vampire. Ich denke da irgendwie an den fetten Trucker/Redneck aus der Einleitungsszene, der sein Sixpack True Blood kauft. Sicher - alte Vampire findens widerlich und scheißen drauf und der Geschmack von echtem Blut ist irgendwie besser - allerdings könnte ich mir ne ganze Reihe nicht ganz so ernst gemeinter Szenarien vorstellen. Vor Allem wenn man diese satirische Medienwelt ausbaut. Die erste Vampir-Sitcom? True Blood Commercials en masse, Redneck- und Hillbilly-Vampire etc. pp.

Außerdem wurde bei den Wandlern, Hexen etc. ja auch noch ein ganz anderes Faß aufgemacht, wie hier ja auch bereits angesprochen wurde. Da könnte man ganze Sippen draus stricken und Abenteuer spielen, die sich nur auf die beziehen - oder eben crossover. True Blood nimmt sich selbst ja auch nicht wirklich immer ernst und pendelt ganz gut zwischen Ernsthaftigkeit / Emotion und Selbstironie bzw. blankem Sarkasmus / Zynismus. Wenn man sowas in die Spielrunde transportieren könnte, wäre das sicherlich spielenswert.
Titel: Re: Ein Rollenspiel für True Blood?
Beitrag von: Teylen am 3.05.2011 | 01:29
Nun auch jungen Vampiren schmeckt Tru Blood nicht unbedingt gut, wie man bei Bills Kind sehen konnte. ^^
Wobei gerade der Trucker Vamp am Anfang eher weniger Humor verstand, so gegenüber dem Fake Vamp ^^;;;
Titel: Re: Ein Rollenspiel für True Blood?
Beitrag von: Seth am 3.05.2011 | 01:34
Jaja richtig, scheint ja generell eher "Gewöhnungssache" zu sein - aber offensichtlich gibt es ja einige (Trucker/Redneck, Bill) die es machen, aus welchen fraglichen Gründen auch immer. So 'ne "White Trash"-Vampirfamilie würde allerdings definitiv den satirischen Humor der Serie treffen, wenn du mich fragst.
Titel: Re: Ein Rollenspiel für True Blood?
Beitrag von: Teylen am 3.05.2011 | 01:43
Nun man bekam schon in Season 1 das etwas verkommene. ich nenne es mal Sabbat-Rudel, dann gab es den TV Vampire und die texanischen Edel-Hillbilly Vampire um die Sache mit der Kirche, die vermutlich auch noch Yiiiiiihaw rufen würden wenn sie wenn beißen - wäre es ihnen nicht zu peinlich. Insofern sehe ich da schon Platz. ^^
Titel: Re: Ein Rollenspiel für True Blood?
Beitrag von: 8t88 am 3.05.2011 | 01:46
Setting hat man doch durch die Bücher/Serie und Regeln nimmt man halt die, die einem gefallen:
SW
Vampire(Requiem, weil die REGELN von Masquerade scheiße sind)
Unisystem
ORE
City
BurningWheel

funktionieren bestimmt alle super mit dem Setting.
Ich sekundiere dies, möchter aber Unisystem durch unisystem light/cinematic ersetzen!
Titel: Re: Ein Rollenspiel für True Blood?
Beitrag von: Jed Clayton am 3.05.2011 | 02:13
@Teylen:
Aha, erst mal danke für die Zahlen zu den Einschaltquoten. Toll. :)

Die Bewertung "meist gesehene Serie seit The Sopranos" geht nun davon aus, dass ich weiß, wie erfolgreich die Sopranos waren, was ich aber nicht weiß und auch nicht hätte raten können. Sopranos hab' ich nie geguckt.

Nach diesem Nielson-Rating zog also BSG im Durchschnitt nur etwa ein Viertel so viele Personen vor den Fernseher wie True Blood? BSG lief doch ursprünglich auch auf einem Spartenkanal, oder? Egal, das hat mich nur mal am Rande interessiert.

Fantasy oder Mystery? Meintest du damit, dass eine Serie dann grundsätzlich weniger zieht als andere Dinge? Natürlich ist Fantasy/Mystery auch in den USA eine Sparte und eine Nische?

Wenn TB sich weit von der Buchvorlage entfernt hat, bin ich ja beruhigt. Ich wollte die Sookie-Stackhouse-Romane vielleicht irgendwann in absehbarer Zeit noch lesen und wollte mir durch meinen Fernsehkonsum nichts verderben.

@Sol Invictus:
Hillbilly-Vampire wären generell mal eine neue Sache. Da erschließt sich mir eben wieder ein ganz eigenes Gebiet, das in allen meinen Rollenspielrunden nur äußerst selten vorkam: Das Ergründen des Proleten/Rednecks/wenig Gebildeten oder wie auch immer man die "Unterschicht" nennen möchte. In fast allen Rollenspielen quer durch alle Genres haben nämlich Spielercharaktere oft einen eleganten, intellektuellen oder zumindest einen Obere-Mittelschicht-Hintergrund, viel Bücher- und Schulwissen und so weiter. (Das fällt mir gerade ein, angesichts der verbreiteten Theorie, dass das ganze Rollenspiel-Hobby eigentlich ein "White, middle-class, suburban phenomenon" sein soll.) Bei steinalten Vampiren ist das natürlich noch viel deutlicher. Der Klischee-Dracula ist immer ein vornehmer Adliger.

Zu den Zauberern... Gibt es in TB nun eigentlich wirklich Voodoo-Priesterinnen und Hexen, oder war die ganze Voodoo-Nummer nur ein einmaliger Zirkus, den die Tussi vom Supermarkt mit Tara abgezogen hat? Das wäre doch schade.
Titel: Re: Ein Rollenspiel für True Blood?
Beitrag von: Seth am 3.05.2011 | 02:29
@Sol Invictus:
Hillbilly-Vampire wären generell mal eine neue Sache. Da erschließt sich mir eben wieder ein ganz eigenes Gebiet, das in allen meinen Rollenspielrunden nur äußerst selten vorkam: Das Ergründen des Proleten/Rednecks/wenig Gebildeten oder wie auch immer man die "Unterschicht" nennen möchte. In fast allen Rollenspielen quer durch alle Genres haben nämlich Spielercharaktere oft einen eleganten, intellektuellen oder zumindest einen Obere-Mittelschicht-Hintergrund, viel Bücher- und Schulwissen und so weiter. (Das fällt mir gerade ein, angesichts der verbreiteten Theorie, dass das ganze Rollenspiel-Hobby eigentlich ein "White, middle-class, suburban phenomenon" sein soll.) Bei steinalten Vampiren ist das natürlich noch viel deutlicher. Der Klischee-Dracula ist immer ein vornehmer Adliger.

Ich denke auf jeden Fall, das es einen ganz netten Twist geben könnte. Allerdings glaube ich einfach, dass es schwerer ist "einfachere" oder schlichtweg dumme Charaktere zu spielen, als Viele sich das vorstellen. Das kann sehr schnell langweilig werden, wenn man nur Klischees bedient. Wenn man da aber mit ein wenig mehr Humor rangeht, kann man da sicher Einiges rausholen.

Zitat
Zu den Zauberern... Gibt es in TB nun eigentlich wirklich Voodoo-Priesterinnen und Hexen, oder war die ganze Voodoo-Nummer nur ein einmaliger Zirkus, den die Tussi vom Supermarkt mit Tara abgezogen hat? Das wäre doch schade.

Ich will da jetzt nicht zu viel spoilern aber bis zum Ende der dritten Staffel taucht auf jeden Fall noch genug "Magisches" auf (ob übernatürliche Wesen oder praktische Magie). Richtig sicher ist das gegen Ende aber immer noch nicht (also was das Wirken von Magie angeht). Ich glaube allerdings, das in der Vorlage durchaus Hexenzirkel etc. vorkommen.
Titel: Re: Ein Rollenspiel für True Blood?
Beitrag von: Teylen am 3.05.2011 | 02:41
Die Bewertung "meist gesehene Serie seit The Sopranos" geht nun davon aus, dass ich weiß, wie erfolgreich die Sopranos waren, was ich aber nicht weiß und auch nicht hätte raten können. Sopranos hab' ich nie geguckt.
Die Sopranos war eine Serie über eine neumodische Mafia Familie und lief auf dem selben Sender wie TB, also HBO.
Die hatten einen Schnitt von 8.6 (Im Finale 11.6). Sex and the City, das auch auf HBO lief, lag beim Finale bei etwa 10.8.
Was allgemein nicht übel ist bedenkt man das Überflieger wie Desperate Housewives mit der letzten Halbstaffel 14.3 einfuhren, auf ABC (Lost Rating Rund 10.8 zu letzt).
SPN läuft auf CW. Und BSG lief auf dem Sci-Fi Channel.
Beide sind wesentlich kleiner als ABC oder HBO und der Sci-Fi Channel dabei öfter mal auch in einer Identitätskrise.
Akte X lag auf Fox - das sind die die die Simpons haben - zuletzt bei etwa 9.3.

Zitat
Nach diesem Nielson-Rating zog also BSG im Durchschnitt nur etwa ein Viertel so viele Personen vor den Fernseher wie True Blood? BSG lief doch ursprünglich auch auf einem Spartenkanal, oder? Egal, das hat mich nur mal am Rande interessiert.
Ja, und ja.

Zitat
Fantasy oder Mystery? Meintest du damit, dass eine Serie dann grundsätzlich weniger zieht als andere Dinge? Natürlich ist Fantasy/Mystery auch in den USA eine Sparte und eine Nische?
Beides. Und sowohl als auch.
Beispielsweise kam Lost auf dem Höhepunkt auf ein Rating von 15.69, Desperate Housewives hingegen auf 23.69

Zitat
Hillbilly-Vampire wären generell mal eine neue Sache. Da erschließt sich mir eben wieder ein ganz eigenes Gebiet, das in allen meinen Rollenspielrunden nur äußerst selten vorkam: Das Ergründen des Proleten/Rednecks/wenig Gebildeten oder wie auch immer man die "Unterschicht" nennen möchte. In fast allen Rollenspielen quer durch alle Genres haben nämlich Spielercharaktere oft einen eleganten, intellektuellen oder zumindest einen Obere-Mittelschicht-Hintergrund, viel Bücher- und Schulwissen und so weiter.

Also bei Vampire Maskerade brechen sowohl die Brujah - die durchgängig eher als Biker und Schläger dargestellt werden - als auch die Gangrel - die so als Tierhafte überaggressive Öks dargestellt werden - aus dem Schema aus und dann gibt es da noch die Ravnos - politisch unkorrekt formuliert Klischee-Zigeuner Vampire.
Also imho findet man genug Clans das man vom Texanischen Ölbaron bis zum Familien Mitglied von Hügeln mit Augen alles zusammen bekommt.

Der einzige Grund wieso das nicht so durch kommt ist, denke ich, das der durchschnittliche Deutsche, wenn er VtM in den Händen hält, erst sowas wie das Städtebuch zu Atlanta braucht um nen Südstaaten Bezug herzustellen.

Naja, und dann ist es ja auch noch Southern Vampire, wie in Südstaaten Vampire, was man der Serie auch anmerkt.
Die Musik im Abspann ist Rockabilly, Hillbilly bzw. Swing, den Charaktern kann man einmal durch die Bank weg zu trauen das sie die Südstaaten Flagge auf ihr Auto kleben, die meisten wohnen in kinda-plantagen, und selbst das Fangtasia schafft es nicht so einen Gewissen Südstaatenhillbilly Charm abzuschütteln.
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Zu den Zauberern... Gibt es in TB nun eigentlich wirklich Voodoo-Priesterinnen und Hexen, oder war die ganze Voodoo-Nummer nur ein einmaliger Zirkus, den die Tussi vom Supermarkt mit Tara abgezogen hat? Das wäre doch schade.
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Titel: Re: Ein Rollenspiel für True Blood?
Beitrag von: Callisto am 3.05.2011 | 02:46
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Nicht sooo ganz
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Titel: Re: Ein Rollenspiel für True Blood?
Beitrag von: Jed Clayton am 3.05.2011 | 03:33
Nicht sooo ganz
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Das ist superclever, oder etwa nicht? ;)

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Witzigerweise deckt sich das jetzt völlig mit einer Meinung in dem Buch über Neuheidentum, das ich zurzeit lese. Darin steht beispielsweise, Magie funktioniert immer, irgendwie, egal ob wir an die Magie glauben oder an ihren Ursprung.
Titel: Re: Ein Rollenspiel für True Blood?
Beitrag von: Seth am 3.05.2011 | 09:27
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Ja, was du beschreibst ist der Placebo-Effekt, den die falsche Madame erzeugen wollte - und das ist ihr schließlich auch gelungen ;) Immer hin habe ich in einigen Studien mittlerweile auch gelesen, dass der Effekt funktioniert, wenn der Proband darum weiß, dass es nur ein Placebo ist. Kann man jetzt wieder Abhandlungen drüber führen, für mich ist es früh am Morgen einfach: Unterbewusstsein.

Zitat
Witzigerweise deckt sich das jetzt völlig mit einer Meinung in dem Buch über Neuheidentum, das ich zurzeit lese. Darin steht beispielsweise, Magie funktioniert immer, irgendwie, egal ob wir an die Magie glauben oder an ihren Ursprung.

Was man auch wieder mit dem Unterbewusstsein und seiner Wirkungsweise auf unser Leben erklären könnte oder man geht von einem magietheoretischen Standpunkt aus (was nicht unbedingt soweit voneinander entfernt liegt) ;)

Allgemein ist die Magie in True Blood allerdings vorhanden und nicht nur an Hexen oder Magier gebunden, also kann man sie auch getrost einbauen. Außerdem unterstützt "Voodoo" und ähnliche Zauberei das Südstaatenflair, das Teylen bereits sehr schön ausformuliert hat.