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Pen & Paper - Spielsysteme => Savage Worlds => Thema gestartet von: D. M_Athair am 10.05.2011 | 00:11

Titel: Warum wird soviel konvertiert?
Beitrag von: D. M_Athair am 10.05.2011 | 00:11
Thema entstand hier (http://tanelorn.net/index.php/topic,67287.msg1326065.html#msg1326065)

Soweit ich das in Erinnerung habe preist (fast) kein SW Fan das System als "Allheilmittel", [...] haben immer auch auf die exerzierenden Grenzen des Systems hingewiesen.
Das ist das eine. Das andere, dass es dennoch zu fast jeder Gelegenheit empfohlen wird/wurde.

Der Eindruck wird verstärkt von den vielen Conversions.
Warum es sich lohnt Degenesis mit Savage Worlds zu spielen leuchtet mir ein.
Bei Warhammer, Mutant Chronicles und anderen ... ???

Zornhau hat völlig recht, wenn er schreibt: "Man kann alles savagen, aber nicht alles sollte man."
Anders gesagt: Was mir häufig fehlt ist eine Antwort auf die Fragen "Wie ändern sich Setting und Spielfokus und letztlich das Spielerlebnis, wenn auf SW konvertiert wird?"
"Welchen Vorteil bietet SW gegenüber A) dem Original-System oder B) anderen Systemen - ABGESEHEN davon, dass es womöglich gerade Schnuckelchen heißt Lieblingssystem ist?"
Titel: Warum wird soviel konvertiert?
Beitrag von: Chrischie am 10.05.2011 | 00:27
Alles was vom Konzept her ein klassisches Rollenspiel abbilden möchte kann gesavaged werden. Dazu gehört auch Warhammer. Das mag Fans des Systems vielleicht nicht gefallen. Es wird sich dann auch nicht anfühlen wie das Ursprungssystem. Das wollen die Savages aber auch nicht, nicht umsonst lautet das Motto: Konverte the setting!Not the rules!
Titel: Warum wird soviel konvertiert?
Beitrag von: alexandro am 10.05.2011 | 00:30
Warum es sich lohnt Degenesis mit Savage Worlds zu spielen leuchtet mir ein.
Verständlich, keiner (oder nur einige) will (wollen) Luschen spielen.

Zitat
Bei Warhammer, Mutant Chronicles und anderen ... ???
Lies mal, wieviele Spieler sich im "Enttäuschungen"-Thread über die Luschen-Charaktere und das (für ihre Zwecke) unbrauchbare System von BI/FFG aufregen.
Und für Mutant Chronicles gibt es (meines Wissens) noch kein offizielles Rollenspiel - und militärisches Rollenspiel ist ja nun etwas, was Savage Worlds gerade sehr gut kann, daher bietet sich da eine Konvertierung einfach an (Necropolis weist ja bereits ausreichende Parallelen zu MC auf).
Titel: Warum wird soviel konvertiert?
Beitrag von: Erdgeist am 10.05.2011 | 00:41
Und für Mutant Chronicles gibt es (meines Wissens) noch kein offizielles Rollenspiel [...]
Spoiler weil Offtopic
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Titel: Warum wird soviel konvertiert?
Beitrag von: D. M_Athair am 10.05.2011 | 01:54
Es wird sich dann auch nicht anfühlen wie das Ursprungssystem. Das wollen die Savages aber auch nicht, (...)
Das ist des Pudels Kern. WAS wollen die Savages mit den jeweiligen Conversions? Darauf finde ich häufig keine Antwort.

(Meine Konvertierung von WFRP auf Savage Worlds habe ich letztlich abgebrochen, als ich gemerkt habe, dass das Ergebnis nicht zu einem Spielerlebnis führen würde, das für mich passt. Obwohl mir einige Dinge ganz gut gefallen haben.
CoC meets D&D im Mittelalter/in der Renaissance - das geht mit einer SW-Konvertierung eben nur bedingt. )
Titel: Warum wird soviel konvertiert?
Beitrag von: alexandro am 10.05.2011 | 01:56
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Titel: Warum wird soviel konvertiert?
Beitrag von: Zwart am 10.05.2011 | 06:29
Zitat
WAS wollen die Savages mit den jeweiligen Conversions?
Das ist einfach.
Sie wollen ein in ihrem Augen cooles Setting mit SW bespielen.

Entweder weil das Ursprungssystem in ihren Augen nicht passt oder weil es zu dem Setting noch überhaupt kein RPG gibt. Oder auch weil sie weiter SW spielen wollen, weil ihnen die Anwendung des Regelsystems bereits Spaß macht. Warum soll man sich dann mit etwas anderem abgeben?

Ich persönlich lese mir im Moment kaum noch mitgelieferte Regelwerke für Settings durch.
Ich entscheide beim Lesen der Settingbeschreibung nur noch ob ich es für SW oder Storyteller (und manchmal auch Fate) konvertiere. Das mitgelieferte System interessiert mich oft nicht mehr.
Titel: Warum wird soviel konvertiert?
Beitrag von: Kardohan am 10.05.2011 | 06:52
Hier bin ich ganz Zwarts Meinung.

Man macht eine Conversion meist nur, weil man das Setting cool findet, nicht unbedingt die das mitgelieferte Regelsystem. Eine Conversion empfiehlt sich ja auch nur, wenn man das Original nie oder wenig gespielt hat, da man hier kaum Erwartungen ans "Settinggefühl" hat.

Diese Gründe wurden ja ausführlich in den bekannten Conversion-Threads behandelt.

Allerdings sei mal eine Zwischenfrage gestattet: WAS bitte hat dieses Thema noch mit dem OP zu tun? Man ist enttäuscht von SW, weil man damit nicht das geliebte Setting umsetzen kann bzw. es sich danach nicht mehr so spielt, oder was?!

Moderation: Bitte diesen Thread entschlacken und Teile in den Blubberthread schieben...
Titel: Re: Warum wird soviel konvertiert?
Beitrag von: Zwart am 10.05.2011 | 07:09
Nö, für den Blubberthread erschien mir das Thema zu interessant. :)
Titel: Re: Warum wird soviel konvertiert?
Beitrag von: Vash the stampede am 10.05.2011 | 07:19
Nö, für den Blubberthread erschien mir das Thema zu interessant. :)

Wobei das Thema sich ja nicht allein auf SW beschränkt. Einige spielen inzwischen 7te See mit PDQ#, andere bauen ihre Runden mit Fate und wieder andere haben schon mit DnD die Alte Welt erkundet. Aber um den Bogen zurück zum Thema zu schlagen: Ich denke, es gibt derzeit einen dahin gehenden Trend, dass ein relativ modernes Regelsystem für viele Settings anzuwenden. Systeme, die mir einfallen, sind PDQ(#), Fate und Reign/ORE.
Titel: Re: Warum wird soviel konvertiert?
Beitrag von: Chrischie am 10.05.2011 | 07:30
Das kann daran liegen, dass mit jedem Setting der Autor versucht das Rad krampfhaft neu zu erfinden. Dabei wurde es schon gefühlt 100x erfunden. Ich persönlich frage mich auch nach dem Sinn dahinter. Es gibt genug Systeme die "klassisches Rollenspiel" (Dungeon, Heldenreise etc) abbilden. Wozu muss ich ein neues für Setting X lernen, wenn  ich schon 10 davon im Regal stehen habe und mir maximal zwei wirklich gefallen?

@Athair ...

Mir zum Beispiel hat Warhammer im Ursprungssystem überhaupt nicht gefallen. Meine Gruppe hat das System ebenfalls abgelehnt. Mit SW würde ich das Setting vielleicht nochmal bespielen.
Titel: Re: Warum wird soviel konvertiert?
Beitrag von: Dragon am 10.05.2011 | 07:31
Zitat
Wobei das Thema sich ja nicht allein auf SW beschränk
eben, die meisten die einmal ein System gefunden haben das sie toll finden wollen das weiter nutzen für die Settings die sie toll finden.
Ich persönlich hab auch schlicht und einfach keine Lust mehr mich selbst, aber vor allem meine Leute, in neue Regeln einzuarbeiten. Da geht mir in den ersten Sitzungen zu viel Zeit und Flair für Regelfragen drauf.
SW läuft super mit unserer Gruppe, also bleibt es dabei!
Titel: Re: Warum wird soviel konvertiert?
Beitrag von: Yehodan ben Dracon am 10.05.2011 | 07:43
Meine Beweggründe, an Savaged Warhammer zu arbeiten, liegen darin, dass ich das Setting mit dunklen Chaosmächten, verrückten NSC, Gemetzel und gefährlicher Magie toll finde. Von dem Grundmechanismus (W%) des Systems bin ich aber sehr enttäuscht. Charaktere sind dort in aller Regel unfähig bis zum Slapstick. Die Charakterfertigkeiten unterscheiden sich meist nur in einem Rahmen von 5-15%. Auch die Aktionen/halbe Aktionen im Kampfsystem haben mich nicht angesprochen.

Als ich SW in Händen hielt, war ich von Beginn an überzeugt, dass das System die ursprüngliche Stimmung, die ich mit Warhammer verbinde, sehr viel besser umsetzen können müsste.

Zugegeben, ich habe viel zu früh damit angefangen, ohne viel SW-Erfahrung zu haben und habe mir damit auch einige blutige Nasen geholt. Ich arbeite nun schon an der dritten Version der Regeln, weil ich einfach übermotiviert zu viel geändert habe, aber ich bin noch immer überzeugt, dass Savaged Warhammer die Alte Welt actionreich. aber mit vielen Gefahren für die Charaktere und mit einer guten Portion Abgedrehtheit umsetzen kann und dabei ein Regelleichtgewicht bleibt.

Ich bin aber nicht der Meinung, dass man alles konvertieren müsste. Mage:the Ascension z.B. oder Ars Magica würde ich nicht abbilden wollen. Selbst Vampire fühlt sich gedanklich irgendwie komisch an in einer Konvertierung.

Trotzdem glaube ich, dass man das sinnvoll umsetzen kann. Wie stark sich das Gefühl dadurch verändert, kann man pauschal nicht beantworten.

Ich führe einen guten Teil der Konvertierungen da draußen auf den Spaß am Basteln (ein RPG-Urinstinkt) und auf die Begeisterung über ein Regelwerk, das einen ganz ausdrücklich und auf jeder Seite dazu auffordert, zu basteln, zurück.
Titel: Re: Warum wird soviel konvertiert?
Beitrag von: knörzbot am 10.05.2011 | 08:01
Auch ich spiele mit SaWo in der Warhammerwelt. Und meine Beweggründe decken sich zum Großteil mit denen vom Opa bereits angeführten. Beim Regelwerk von Warhammer oder den Supplements habe ich immer wieder die Bilder vor Augen, wie sich Helden durch Horden von Untoten oder Chaosmonstern schnetzeln. Solche Szenen kann ich aber mit dem Originalsystem unmöglich spielen. Das würde keiner der Charaktere überleben. Mit SaWo geht das dagegen sehr gut.
Titel: Re: Warum wird soviel konvertiert?
Beitrag von: sir_paul am 10.05.2011 | 08:33
Meine Dark Sun Konvertierung habe ich angefangen um das tolle Setting bespielen zu können. Leider hat der original AD&D Regelkern einige Schwächen, z.B. das reichlich angeflanschte PSI System. SW bietet schon im GRW im Grunde alles um auf Athas zu spielen, was also lag näher als zu konvertieren.
Titel: Re: Warum wird soviel konvertiert?
Beitrag von: Thot am 10.05.2011 | 08:36
Also mit anderen Worten lautet die Antwort auf die Frage ganz einfach: "Weil es mein Lieblings-Universalsystem ist."

Einen besseren Grund gibt es wohl auch nicht.  :d
Titel: Re: Warum wird soviel konvertiert?
Beitrag von: Boba Fett am 10.05.2011 | 08:44
Meine Antwort:
Weil die SW Regeln sich für mich als sehr tauglich erwiesen haben und ich (und meine Spieler) keinen Bock habe(n) immer und ewig neue Spielregeln zu lernen.
Ich spiele sehr gern in unterschiedlichsten Settings, kann mich von inspirierenden Settings auch sehr begeistern lassen.
Wovon ich mich nicht begeistern lassen kann, ist der Wahn, dass es immer ein maßgeschneidertes eigenes System dazu geben muss. In den seltensten Fällen ist es wirklich maßgeschneidert und in keinem Fall ist es perfekt. Also reden wir bei der Systemwahl immer über die Wahl des geringsten Übels - und da geht mir (!) inzwischen der Faktor "sich in neue Systeme einarbeiten" als großer Nachteil in die Bewertung ein.

Dazu kommt noch das SW auch Vorteile in etlichen Bereichen hat, in denen ich meine Prämisse setze.
SW hat auch Eigenarten, die viele negativ bewerten (zB Grobkörnigkeit), die mir aber ziemlich unwichtig sind.
Titel: Re: Warum wird soviel konvertiert?
Beitrag von: Waldgeist am 10.05.2011 | 08:47
Also mit anderen Worten lautet die Antwort auf die Frage ganz einfach: "Weil es mein Lieblings-Universalsystem ist."

Einen besseren Grund gibt es wohl auch nicht.  :d

+1 (Das hätte auch so in einem anderen Subforum gefragt werden können und die Antworten wären vermutlich ähnlich gewesen.)

Was mich zusätzlich interessiert: Wie findet ihr die verfügbaren SW Settings? Zumindest auf mein Stammsystem bezogen, finde ich die Settings anderer Systeme immer viel interessanter. Geht es euch bei SW auch so? Ich jedenfalls finde einige SW Settings sehr schick.
Titel: Re: Warum wird soviel konvertiert?
Beitrag von: Chrischie am 10.05.2011 | 08:52
Also mit anderen Worten lautet die Antwort auf die Frage ganz einfach: "Weil es mein Lieblings-Universalsystem ist."

Einen besseren Grund gibt es wohl auch nicht.  :d

Ich finde diese Aussage zu einfach. Wie der Opa es schon ausgeführt hat, würde ich nicht alles savagen, weil es eben nicht unversal ist sondern einen starken Eigengeschmack hat der mir gefällt.

Ich habe als pdf mir zum Beispiel Red Tide gekauft, welches ein Labyrinth Lord Setting ist. Ich wüsste aktuell nicht ob ich es auf Dungeonslayers oder Savage Worlds konvertieren würde, wenn wir es spielen.
Titel: Re: Warum wird soviel konvertiert?
Beitrag von: Yehodan ben Dracon am 10.05.2011 | 09:00
Vielleicht sollte man sagen: "Warum versuche ich, so viel auf SW zu konvertieren? - Weil es mein Lieblingssystem ist!"

D.h. der Wunsch, mit dem Lieblingssystem auch andere Settings zu bespielen entsteht erst mal durch diese Vorliebe.

Ob man das auch wirklich durchführt ist dann wieder eine andere Frage. Es gibt da also so manche Ausslusskriterien, wenn man bei denen angekommen ist, sollte man sich eingestehen: Das klappt so nicht. Das verändert das Spielgefühl des Settings so stark, dass das Setting nicht mehr interessant für mich wird!

Aber die Grundintention ist trotzdem die: Es ist mein Lieblingssystem.

Warum jetzt Andere bestimmte, aus meiner Sicht unsinnige, Konvertierungen machen, kann ich nicht sagen. Da gibt es diejenigen, die vielleicht gerade zum Ziel haben, das Setting mit einem anderen Fokus zu bespielen (z.B. Vampire mehr in Richtung "Blade") und sicher gibt es auch diejenigen, die noch nicht realisiert haben, was sie mit ihrer Konvertierung für Schmuh machen, die also irgendwie damit gar nichts erreichen, außer einem seltsamen Gemisch aus übernommenen Regelteilen.
Titel: Re: Warum wird soviel konvertiert?
Beitrag von: Xemides am 10.05.2011 | 09:05
Das kann daran liegen, dass mit jedem Setting der Autor versucht das Rad krampfhaft neu zu erfinden. Dabei wurde es schon gefühlt 100x erfunden. Ich persönlich frage mich auch nach dem Sinn dahinter.

Um einmal eine Gegenthese zu bringen:

Weil der Autor seine Regeln an sein Setting anpassen will.

Und das ist etwas, was viele universelle Regeln IMHO nicht hinbekommen. Sie erzeugen halt immer ein allgemeines Fantasygefühl, das sicher für 0815-Settings funktionieren mag, aber nicht für Settings, die davon abweichen.

Wenn ich an Earthdawn oder Glorantha denken, da kann ich mir nur schwer vorstellen, mit Universalregeln zu spielen.
Titel: Re: Warum wird soviel konvertiert?
Beitrag von: D. M_Athair am 10.05.2011 | 09:08
Beim Regelwerk von Warhammer oder den Supplements habe ich immer wieder die Bilder vor Augen, wie sich Helden durch Horden von Untoten oder Chaosmonstern schnetzeln.
Du bezieht dich hier aufs Tabletop, oder?

Was mir auffällt:
Konvertierungen werden gern genutzt, um ein Setting neu zu definieren. Die Perspektive zu verändern.
Mit derartigen operativen Eingriffen kann ich manchmal nix anfangen.



@boba:
Mir gehts so:
Wovon ich mich nicht begeistern lassen kann, ist der Wahn, dass es immer ein System dazu geben muss, das sich perfekt für eine Konvertierung anbietet. In den seltensten Fällen passen die Nahtstellen dann auch und in keinem Fall ist es perfekt.

Es gibt durchaus Settings für die ich SW, HERO oder True20 nehmen würde. Für einen Großteil der Settings bringt mir die generische Brille zu viel Verzerrung rein.

Vielleicht sollte man sagen: "Warum versuche ich, so viel auf SW zu konvertieren? - Weil es mein Lieblingssystem ist!"

D.h. der Wunsch, mit dem Lieblingssystem auch andere Settings zu bespielen entsteht erst mal durch diese Vorliebe.
Gute, sehr gute Beobachtung. Für mich fällt "Und was könnte ich jetzt noch mit meinem Lieblingssytem asuprobieren?" und die Kategorie: Falsche Frage!
Titel: Re: Warum wird soviel konvertiert?
Beitrag von: Teylen am 10.05.2011 | 09:09
Und das ist etwas, was viele universelle Regeln IMHO nicht hinbekommen. Sie erzeugen halt immer ein allgemeines Fantasygefühl, das sicher für 0815-Settings funktionieren mag, aber nicht für Settings, die davon abweichen.
Also ich glaube das die Regeln von Savage Worlds, oder in dem Fall meiner Konvertierungsgelüste d.h. ORE, durchaus ein sehr spezielles "Spielgefuehl" erzeugen bzw. einen Flair mit sich bringen, den man im Original-System vermisste.
Titel: Re: Warum wird soviel konvertiert?
Beitrag von: Thot am 10.05.2011 | 09:13
Um einmal eine Gegenthese zu bringen:

Weil der Autor seine Regeln an sein Setting anpassen will.

Und das ist etwas, was viele universelle Regeln IMHO nicht hinbekommen. Sie erzeugen halt immer ein allgemeines Fantasygefühl, das sicher für 0815-Settings funktionieren mag, aber nicht für Settings, die davon abweichen.

Ich muss sagen, im Gegenteil. Meistens tut die Umstellung auf ein gelungenes Universalsystem nach dem Geschmack des jeweiligen SL dem Setting ziemlich gut.

Zitat
Wenn ich an Earthdawn oder Glorantha denken, da kann ich mir nur schwer vorstellen, mit Universalregeln zu spielen.

Glorantha spielte man doch von Haus aus mit Universalregeln?
Titel: Re: Warum wird soviel konvertiert?
Beitrag von: Dragon am 10.05.2011 | 09:13
Ich persönlich finde, dass der Flair eines Spiels hauptsächlich durch den Fluff des Settings entsteht, durch die Welt, die Bevölkerung, die Konflikte und deren Beschreibung usw. und natürlich die Rolle der SC's darin und weniger durch das Regelsystem.
Natürlich ist es für das Spielgefühl schon entscheidend, wie tödlich eine Welt ist, wie stark die Magie usw. aber das sind Dinge die man anpassen kann.
Man muss bei einer Conversion halt immer abwägen, ob die Vorteile für einen selbst die Abstriche überwiegen.
Titel: Re: Warum wird soviel konvertiert?
Beitrag von: Chrischie am 10.05.2011 | 09:14
Um einmal eine Gegenthese zu bringen:

Weil der Autor seine Regeln an sein Setting anpassen will.

Und das ist etwas, was viele universelle Regeln IMHO nicht hinbekommen. Sie erzeugen halt immer ein allgemeines Fantasygefühl, das sicher für 0815-Settings funktionieren mag, aber nicht für Settings, die davon abweichen.

Wenn ich an Earthdawn oder Glorantha denken, da kann ich mir nur schwer vorstellen, mit Universalregeln zu spielen.

Die Regeln der Settings erzeugen auch nur das allgemeine Fantasy-Gefühl oder SF-Gefühl. Von daher ist mir das egal. Ich habe eher die These, dass die Systeme die man zu beginn seiner eigen RSP-Laufbahn gespielt hat, einen Prägen. Bei mir war es DSA und SR. Ich habe früher immer nach der aktiven Parade gesucht und Cyberware muss Mehrfachhandlungen ermöglichen. Ich bin da zum Glück drüber hinweg. In meinen Augen gibt es auch meist keine angepassten Regelsysteme für die Settings. Von daher was Boba sagt.

Und gerade Earthdwan finde ich sehr einfach zu konvertieren.
Titel: Re: Warum wird soviel konvertiert?
Beitrag von: Yehodan ben Dracon am 10.05.2011 | 09:19
Und das ist etwas, was viele universelle Regeln IMHO nicht hinbekommen. Sie erzeugen halt immer ein allgemeines Fantasygefühl,

Bis hierhin möchte ich widersprechen! Ein allgemeines Fantasygefühl erzeugt ein Universalsystem nicht. Vielleicht ist das Universalsystem ja auch mit einem Haussetting der Science-Fiction herausgekommen? Dann würde es auch immer ein allgemeines Sci-Fi-Gefühl transportieren?

 wtf?

Wenn ich an Earthdawn oder Glorantha denken, da kann ich mir nur schwer vorstellen, mit Universalregeln zu spielen.

Ich gehe vor diesem Hintergrund davon aus, dass der weiter oben zitierte Teil nur missverständlich formuliert war. Denn hier hast Du durchaus recht! Es gibt Settings, die benötigen zum Ausdruck ihrer Besonderheit auch besondere Regeln. Die Kunst bei der Konvertierung ist eben, die Quintessenz des Settings herauszufiltern und zu sehen, ob man das nicht mit dem Universalsystem genauso befriedigend darstellen kann.

Es ist also überhaupt nicht schwer, DSA nach SW zu konvertieren, weil es solche unabdingbaren Regelkonstrukte nicht hat. Aventurien bleibt auch mit SW Aventurien.

Will man Changeling: the Dreaming spielen, braucht man in den Universalregeln etwas, was diesen Sense of Wonder, dieses traumhafte, andersweltliche umsetzen kann, fühlbar macht.

Sonst wäre es tatsächlich beliebig.

Btw. SW nennt das Settingregeln und hat damit genau diese Stellschraube für Konvertierungen extra und ausdrücklich geschaffen. Wieder ein Grund für die vielen Konvertierungen. Man wird geradezu dazu genötigt und bekommt auch sehr gute Tips von erfahrenen Fans.


Titel: Re: Warum wird soviel konvertiert?
Beitrag von: Abd al Rahman am 10.05.2011 | 09:23
Meine beiden Konversionen habe ich gemacht um Kampagnen zu spielen, die mit den Originalregeln nicht zu spielen sind (Savage Myrkgard und Savage Rhodan).

Midgard und Perry Rhodan waren für mein Vorhaben zu fein auflösend und die Charakterentwicklung zu langfristig angelegt.
Titel: Re: Warum wird soviel konvertiert?
Beitrag von: Xemides am 10.05.2011 | 09:24
Also ich glaube das die Regeln von Savage Worlds, oder in dem Fall meiner Konvertierungsgelüste d.h. ORE, durchaus ein sehr spezielles "Spielgefuehl" erzeugen bzw. einen Flair mit sich bringen, den man im Original-System vermisste.

Das ist natürlich ein valider Grund. Allerdings könnte es sein, dass es Absicht ist, das der gewünschte Flair nicht im Originalsystem vorkommt. D.h. die Veränderung des Flairs stellt dann eine gewise Veränderung des Settings dar.

@Dragon:

Und der Fluff des Settings sollte halt durch die Regeln wiedergespiegelt werden. Und andere Regeln verändern das entweder, oder die Konvertierung ist mit viel Arbeit verbunden. Ich erspare mir die Arbeit lieber und nutze das Originalsystem.

@Thot:

Eben, der Geschmack des jeweiligen SL, nicht der Geschmack des Autores. Wenn ich ein Setting mag, dann so wie es der Autor bschreibt, und dann will ich es möglichst Originalgetreu spielen. Wenn es mir nicht gefällt, nehme ich einfach ein anderes Setting.

Und Runequest wurde ursprünglich für Glorantha geschrieben und erst später zum Universalsyste. Und auch MRQ ist obwohl Universalsystem schon ziemlich für Glorantha optimiert.


@Chrischie:

Meine Beginnersysteme waren DnD und S+D, und von beiden habe ich mich distanziert und bevorzuge heute Systeme, die mehr Elemente enthalten als diese, mit LL werde ich nicht mehr warm.

Bei mir kam die aktive Parade in den 90ern durch RQ hinzu zum Beispiel
Titel: Re: Warum wird soviel konvertiert?
Beitrag von: Master Li am 10.05.2011 | 10:18
Und der Fluff des Settings sollte halt durch die Regeln wiedergespiegelt werden.

Und das gelingt so vielen Settings? Ich kenne sehr viele Systeme (Setting und Regeln), die sich überhaupt nicht ergänzen.
Titel: Re: Warum wird soviel konvertiert?
Beitrag von: Xemides am 10.05.2011 | 10:31
Und das gelingt so vielen Settings? Ich kenne sehr viele Systeme (Setting und Regeln), die sich überhaupt nicht ergänzen.

Und selbst wenn nicht, SW gelingt das sicherlich nicht besser.

Ich finde schon, dass es vielen Settings gelingt. Midgard zum Beispiel, oder Runequest und Glorantha, oder Earthdawn, oder SR.
Titel: Re: Warum wird soviel konvertiert?
Beitrag von: Oberkampf am 10.05.2011 | 10:53
Was mich zusätzlich interessiert: Wie findet ihr die verfügbaren SW Settings? Zumindest auf mein Stammsystem bezogen, finde ich die Settings anderer Systeme immer viel interessanter. Geht es euch bei SW auch so? Ich jedenfalls finde einige SW Settings sehr schick.

Habe den Thread noch nicht ganz gelesen, aber bin an der Frage hängen geblieben. Generell kann ich mich mit jedem Setting arrangieren. Nur mit einigen Settings, die einen bestimmten genrekonformen Spielstil (z.B. reiner, richtiger "Horror", wo man als PC eher "Opfer" ist und wo es nur um Atmosphäre geht) habe ich Probleme. Aber erstmal sind mir Settings schnuppe: ob ich Himmelspirat bei Earthdawn, 7 Skies oder Sundered Skies (oder normaler Freibeuter bei PotSM, 7th Sea, 50 Fathoms oder...) bin ist mir egal, solange die Regeln ein Gefühl dafür wecken, das zum Mantel&Degen und Piratengenre mit einem Schuss Grusel passt.

Und genau das kann Savage World sehr gut, während Earthdawn es bei mir nicht hinbekommen hat, dieses Gefühl auszulösen. Darum wäre es für mich z.B. interessant, Teile von Barsaive, die mit Himmelspiraterie zu tun haben, auf SW zu konvertieren.

Von den "eigenen" Savage Settings (von denen einige ja selbst Konvertierungen sind) finde ich einige spannend (SuSkies, Evernight, Slipstream, Space 1889), andere nicht besonders faszinierend (Rippers), oder sogar doof (RunePunk), und einige kenne ich noch garnicht (Solomon Kane, Legends of Steel). Den Vorteil von SW-Settings gegenüber einer Konvertierung sehe ich darin, dass mir die meiste Arbeit schon abgenommen wurde, ich aber nicht bei eigenen kreativen Ergüssen blockiert werde (PPK sei Dank).

Nun gibts auch einige Settings, die will ich nicht in SW konvertieren, weil ich mir nicht vorstellen kann, dass SW hier das angestrebte Spielgefühl anregt. Warhammer ist so ein Beispiel. Mir geht es zwar wie dem Opa, dass ich bei Warhammer-Fantasy das Schnetzeln durch Horden von Goblins, Snotlings und Untoten vor mir sehe (Felix&Gotrek), aber viel stärker sehe ich den verzweifelten Kampf gegen den Schmutz, die Korruption, die Seuchen und die Mächte des Chaos. Dieser Kampf wird nicht von Helden ausgefochten, sondern von einzelnen Individuen, die zufällig zur falschen Zeit am falschen Ort stehen und versuchen, das Richtige zu tun und dafür kräftig Rückschläge, Narben und seelische Traumata einkassieren. Meiner Meinung nach ginge das mit anderen Rollenspielsystemen als SW besser.

Das gilt jetzt speziell für WH-Fantasy. Dagegen kann ich mir eine SW-Konvertierung von 40K (Dark Heresy oder Deathwatch) mit SW auf der Basis von Necropolis 2350 gut vorstellen: dort spielt man einen ausgebildeten Profi im Kampf gegen das Chaos, dort stört mich der Slapstick (nicht der schwarze Humor!) des WH 40K Regelwerk massiv.
Titel: Re: Warum wird soviel konvertiert?
Beitrag von: Harlan am 10.05.2011 | 10:56
Und selbst wenn nicht, SW gelingt das sicherlich nicht besser.
Ich hebe das mal hervor, denn aus Deiner Taste kommen, was SW angeht nur Vermutungen, keine Erfahrungen, oder irre ich? Um Weihnachten rum hieß es noch, wenn ich recht erinnere, Du habest SW zwar gelesen, aber noch nicht gespielt.

Aber auch das ist natürlich eine Diskussionsgrundlage  :d
Titel: Re: Warum wird soviel konvertiert?
Beitrag von: Scorpio am 10.05.2011 | 10:58
Du bezieht dich hier aufs Tabletop, oder?

Ich bezieh mich auch mal auf die Frage. Selbst das Tabletop kann die Romane (vor allem die neueren) zu Warhammer nicht wiedergeben. Wie sich da einzelner durch Gegnerhorden metzelt ist absurd. Gotrek und Felix oder Malus Darkblade entvölkern quasi alleine ganze Städte, die Romane lassen die Zeit 30-jährigen Krieges wie Woodstock aussehen.

@Topic:
Ich konvertiere z.B. Mutant Chronicles, weil es auf deutsch nur das Grundregelwerk des Rollenspiels bei Truant gab und das Mitte der 90er. Und das Regelsystem ist heute nicht mehr zeitgemäß und hat mich damals schon eher irritiert. Ich habe die passende Kampagne The Venusian Apocalypse zwei mal mit Savage Worlds geleitet und selbst umfangreiche Kämpfe gegen große Gegnergruppen gingen ebenso flott wie actionreich ab wie das einfache Einstellen auf unerwartete Situationen, die man aber dennoch anhand des Regelsystems und ohne Handwedeln lösen konnte.

Ein anderer Punkt, den ich via Savage Worlds sehr spannend finde ich die Konvertierung von Tabletop-Settings. Ich bediene mich bei Mutant Chronicles auch ausgebieg aus dem Tabletop-Material für Hintergrundtexte, weil es da einfach weit mehr gab. Aber auch andere Projekte wie Darklings Savage Wargods of Aegyptus sind total super, weil das Tabletop-Buch eigentlich ein Quellenband für ein Rollenspiel ist, ohne es zu wissen: interessante Orte, große Persönlichkeiten, fantastische Rassen, zahlreiche Konflikte und ja, sogar Plozhooks sind überall im Buch zu finden. Falls ich mal mit Savage Mutant Chronicles durch bin, wage ich mich auch an Savage Chronopia, weil das Setting imho auch einfach zu geil ist, um es unbespielt zu lassen.
Titel: Re: Warum wird soviel konvertiert?
Beitrag von: Dash Bannon am 10.05.2011 | 11:01
ich glaube es wird konvertiert um ein Setting das der Konvertierende gut/toll/interessant findet mit einem System zu bespielen das er super/interessant findet.

Oder er findet das mit dem Setting verbundene System einfach doof (was okay ist ;) ) und will es halt lieber mit nem System spielen das er gut findet (sei es Savage Worlds, Fate oder ORE)

finde ich alles nachvollziehbar

natürlich ist auch das Argument
kein Bock/keine Zeit/kein Interesse dauernd irgendein neues System zu lernen nachvollziehbar
Titel: Re: Warum wird soviel konvertiert?
Beitrag von: Don Kamillo am 10.05.2011 | 11:02
Falls ich mal mit Savage Mutant Chronicles durch bin, wage ich mich auch an Savage Chronopia, weil das Setting imho auch einfach zu geil ist, um es unbespielt zu lassen.
Hehe, an sowas arbeite ich auch, nur nicht mit SW, obwohl sich das auch anbietet!
Und viel Konvertierung braucht es eigentlich nicht.
Titel: Re: Warum wird soviel konvertiert?
Beitrag von: Harlan am 10.05.2011 | 11:14
Was mich zusätzlich interessiert: Wie findet ihr die verfügbaren SW Settings? Zumindest auf mein Stammsystem bezogen, finde ich die Settings anderer Systeme immer viel interessanter. Geht es euch bei SW auch so? Ich jedenfalls finde einige SW Settings sehr schick.

Ich spiele im Moment u.a. wöchentlich in einem Verein, und bekomme dadurch massig Gelegenheit andere Welten und Systeme "aus erster Hand" kennenzulernen. Meine Konvertierungslust hält das in Grenzen, weil ich noch längst nicht alle lizensierten SW-Settings ausgekostet habe. Und ich habe den Eindruck, das ich da noch viel zu entdecken habe. Deadlands, Sundered Skies und Necropolis - allein damit könnte ich sehr lange SW spielen. Solomon Kane finde ich auch sehr spannend, vor allem, weil ich die Geschichten von Howard klasse finde, (aber ich weiß nicht, wie es sich in diesem Setting spielt). Rippers ist vorgemerkt, aber ich bin noch nicht wirklich angefixt.

Was mich allerdings reizt, vor allem aufgrund der Inspiration hier im Forum (Mokkatam!), ist das Spielen von Midgard-Abenteuern mit SW. Midgard scheint praktisch ohne Konvertierung, einfach aus dem Grundregelwerk spielbar zu sein. Aber für dieses Projekt will ich wenigsten einmal vorher Midgard im Original spielen und bin dazu gerade in eine Vereinsrunde bei einem Midgard-Veteranen eingestiegen.

Das Wilde Aventurien habe ich auch immer im Augenwinkel, aber eine Rückkehr auf diese Welt reizt mich im Moment weniger als die vielen unentdeckten Welten, die ich noch nie bespielt habe.

Im Falle von Midgard und Aventurien ist für mich völlig klar, dass ein Spielen mit den Originalregeln ausgeschlossen ist, schon allein, weil ich nie und nimmer die Zeit hätte, mich da einzulesen. Daher werde ich es einfach darauf ankommen lassen müssen, wie es sich mit SW anfühlt.

Edit:
ich glaube es wird konvertiert um ein Setting das der Konvertierende gut/toll/interessant findet mit einem System zu bespielen das er super/interessant findet.

Oder er findet das mit dem Setting verbundene System einfach doof (was okay ist ;) ) und will es halt lieber mit nem System spielen das er gut findet (sei es Savage Worlds, Fate oder ORE)

finde ich alles nachvollziehbar

natürlich ist auch das Argument
kein Bock/keine Zeit/kein Interesse dauernd irgendein neues System zu lernen nachvollziehbar

Genau: der Mix dieser drei macht es!
Titel: Re: Warum wird soviel konvertiert?
Beitrag von: Teylen am 10.05.2011 | 11:15
Und selbst wenn nicht, SW gelingt das sicherlich nicht besser.
Natuerlich gelingt es SW - in den Augen derer welche die Konvertierung anstrebten, umsetzen und spielen - besser.
Ansonsten wuerden sie sich nicht die Muehe der Konvertierung machen und danach die Konvertierung anstelle des Original-System spielen.
Titel: Re: Warum wird soviel konvertiert?
Beitrag von: Oberkampf am 10.05.2011 | 11:22
OT: Savage Midgard

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Titel: Re: Warum wird soviel konvertiert?
Beitrag von: carthoz am 10.05.2011 | 11:23
Naja, klar, wer den SW-Stallgeruch mag, der wird ihn gern durch möglichst alles wehen lassen, was er bespielen will. Das ist aber natürlich auch kein stets gangbarer Weg, wie hier ja auch schon angeführt wurde.

Ich muss gestehen, ich bin ja tatsächlich eher der Mensch, der erstmal schauen will, was sich ein Designer/Autor bei den Regeln gedacht hat, die er "seinem" Setting angedeihen lässt - und zwar, weil ich mir einbilde, dass die Person sich idealerweise etwas dabei gedacht hat. Da käme es mir ein wenig wie Gleichmacherei vor, gleich auf SW zu konvertieren, weil ich da weiß, wie der Hase läuft. Gerade das "convert the setting, not the rules" wird schwierig, wenn es regelseitige Verknüpfungen mit dem Setting gibt, die man so nicht herüberretten kann (und ja auch gar nicht will/soll); und ich bin mir sicher, dass es die häufiger gibt als es manchen hier klar ist (sonst gäbe es ja diese Regel auch gar nicht). Natürlich kann ich sagen "interessiert mich nicht/ist mir nicht so wichtig, wenn ich das Setting geil finde", aber mir würde das dann doch etwas nehmen, das für mich zum Gesamterlebnis des eigentlichen Spiels gehört.
Titel: Re: Warum wird soviel konvertiert?
Beitrag von: Yehodan ben Dracon am 10.05.2011 | 11:25
Natuerlich gelingt es SW - in den Augen derer welche die Konvertierung anstrebten, umsetzen und spielen - besser.
Ansonsten wuerden sie sich nicht die Muehe der Konvertierung machen und danach die Konvertierung anstelle des Original-System spielen.

Genau, aus deren subjektivem Empfinden heraus. Denn wie wir ja feststellen, gehen die Nuancen schon recht weit auseinander bei der Frage, welche Atmosphäre und welche Szenen man mit einem Setting verbindet.

Was nie verhehlt wurde ist, dass z.B. SW einen Einfluss auf das Spielgefühl des konvertierten Settings haben wird. Ein Savaged Warhammer ist anders als Warhammer Fantasy 2nd und sicher noch mal anders als die 3rd.

Das Wilde Aventurien fühlt sich ganz anders an als DSA4-Aventurien. Und das ist von den Machern so gewollt! Denn der originäre Grund für eine Konvertierung ist ja, dass das original Regelsystem das Gefühl, das man selbst mit dem Setting verbindet eben nicht gut unterstützt.

Insofern bin ich auch nie jemandem böse, wenn er sagt, SW eigne sich für actionreiches Spiel. Ja, das ist das was nach meiner Erfahrung SW in Spielern sonst eher "biederer" Systeme auslöst: Lust auf Action und schnelle Abwicklung.
Meine Spieler haben schon aus dem Grund Kämpfe bei DSA4 vermieden, weil sonst die ganze restliche Spielzeit "im Arsch" war.  ;D
Titel: Re: Warum wird soviel konvertiert?
Beitrag von: YY am 10.05.2011 | 11:30
Gerade das "convert the setting, not the rules" wird schwierig, wenn es regelseitige Verknüpfungen mit dem Setting gibt, die man so nicht herüberretten kann (und ja auch gar nicht will/soll);

Deswegen werde ich mit dem Satz "convert the setting, not the rules" auch nicht so richtig warm.

Es gibt eine Vielzahl von Konversionen, bei denen ganz eindeutig Regelspezifika der Vorlage nach SW übertragen wurden - völlig zu Recht.

Das Setting an sich muss ich ja bei Licht betrachtet gar nicht konvertieren, das wird einfach übernommen und fertig.
Erst da, wo Settingelemente im Originalsystem regelseitige Auswirkungen haben, wirds interessant - und wie soll ich das anders auf SW übertragen als mit neuen Regeln, die ungefähr das Gleiche bewirken?
Titel: Re: Warum wird soviel konvertiert?
Beitrag von: Yehodan ben Dracon am 10.05.2011 | 11:35
YY, kennst Du den Faden von Zornhau dazu?

Es ist in meinen Augen der erste Schritt zur Verdammnis, diesen Satz zu vergessen. Selbst erfahrene Bastler fallen drauf rein.
Vielleicht ist es für Dich ja auch nur eine Binsenweisheit...

ME kann man nicht oft genug diesen Satz wiederholen. Das Übernehmen von Regelkonstrukten ist in vielen Fällen eine schlechte Idee. Zunächst sollte man sich überlegen, warum es diese Regeln im Originalsetting gibt und erst dann fragt man sich, wie dieses Spielgefühl in SW umgesetzt werden könnte. Und zwar möglichst mit Bordmitteln.

Umfangreicheres Edit:
Mal ein Zitat aus dem genannten Faden zum Thema: Besondere Regelkonstrukte nach SW hineinpacken:

Zitat von: Zornhau
Was nach dem Extrapolieren, dem Verwenden von Regel-Mustern als Vorlage für Settingregeln noch übrig bleibt, sind Eigenheiten des zu konvertierenden Settings, die mit dem REGELKERN von Savage Worlds in Konflikt geraten können.

Konflikte mit dem Regelkern gehen über die oben aufgezeigten Stellschrauben hinaus.

Manche sind schnell aufgelöst. Ein besonders heroisches Setting erlaubt z.B. einen Wurf auf Natürliche Heilung pro Tag, statt alle 5 Tage. Problem gelöst.

Andere sind schwieriger. Savage Worlds bietet fast nur "Battle Magic", übernatürliche Kräfte mit Wirkungsdauern, die in Kampfrunden gemessen werden und nicht minutenlang, stundenlang oder tagelang anhalten. Sieht das Setting aber Zauber vor, die z.B. stundenlangen Flug überland erlauben, dann würden hier die üblichen Spielwerte der SW-Powers längst nicht zur Abbildung ausreichen. - Da fängt die Arbeit an, diese nicht mit der GRUNDIDEE, wie Powers funktionieren sollen, welche ROLLE Powers im Spiel zukommen soll, zusammengehende Setting-Eigenschaft abzubilden. - Hierzu kann man neue PP-Regenerierungs-Mechanismen ersinnen, neue Edges, neue Arcane Backgrounds, neue Magie-Regeln. Ist es ein echtes Subsystem, welches problemlos herauszuschneiden und durch ein anderes Subsystem zu ersetzen geht, dann kann man das gesamte Magiesystem austauschen (siehe Solomon Kane oder demnächst Hellfrost).

Sind die Settingeigenschaften aber derart, daß sie gleich auf mehrere Subsysteme zugreifen, daß sie quer durch KERNSYSTEME wie das Schadenssystem, Lernsystem, Charaktererschaffung, usw. durch wirken würden, dann ist eventuell Savage Worlds nicht ein geeignetes ZIEL-Regelsystem für dieses Setting. - Oder man "verbiegt" das Setting so, daß die darin vorkommenden Settingeigenschaften in der Savage-Fassung weniger Details bekommen, ja sogar ausgeblendet werden. (Beispiel: Deadlands:Reloaded hat den Metal-Mage, die Kombination aus Weird Scientist und Huckster einfach unter den Tisch fallen lassen.) - Wenn man auch noch ohne das herausgefallene Element immer noch den Eindruck hat, daß man das GANZE Setting zum Spielen zur Verfügung hat, dann ist das auch kein Problem.

Oft sind es die EXTREM EXOTISCHEN, die sehr seltenen Elemente eines Settings, die ein starkes Verdrehen von SW-Kernelementen erfordern würden, wollte man diese in einer Conversion abbilden. Hier ist zu klären, ob diese Exoten den Aufwand wert sind (Beispiel: In allen Jahren Deadlands Classic ist MIR noch kein Metal-Mage alös SC untergekommen. Daher würde ich ihn jetzt auch nicht wirklich bei DL:R vermissen. Und als NSC kann ich in SW eh zusammenbasteln, was ich gerade für nötig halte.)

Als Beispiel kann ich den Zauberspeicher für Magierstäbe aus DSA nennen:
Das ist ein sehr beliebtes Ritual, wirkend wie eben ein Speicher für Zaubersprüche, die man dann per Knopfdruck auslösen kann.
Was soll damit ausgedrückt werden? Was will DSA uns mit dieser Regel sagen? Dass nur Magier das Recht haben, sich billige Artefakte zu erzeugen? Oder eigentlich die Wichtigkeit
des Stabes für Magier hervorheben?
Zwart hat das letztere in seiner Konvertierung bejaht. Wie setzt er den Zauberspeicher um? Der gewählte Zauberspruch wird mit einem Bonus von +2 gewirkt, wenn der Stab dabei in der Hand gehalten wird.

Das Regelelement wurde also nicht übernommen, sondern so umgesetzt, dass sie die (immer subjektive) Wirkung auf das Setting erzeugt.
Titel: Re: Warum wird soviel konvertiert?
Beitrag von: Vash the stampede am 10.05.2011 | 11:41
Vor allem weil es leider oftmals auch so ist, dass die Originalregeln auch nicht das machen, was sie laut Setting können sollen. Aber davor muss man sich halt auch hüten. Ich meine im Sinne von, welche Regeln bieten mir die Möglichkeiten das Setting abzubilden? Habe ich sie? Und wenn nicht, kann ich es überhaupt mit den Regeln abbilden? Oder ist es sinnvoll, dafür neue Regeln zu erschaffen?

Wenn die letzten Fragen nicht mit ja beantwortet können, kann es auch durchaus sein, dass das neue Regelsystem ebenso ungeeignet ist wie das Original.
Titel: Re: Warum wird soviel konvertiert?
Beitrag von: Teylen am 10.05.2011 | 11:46
Allerdings könnte es sein, dass es Absicht ist, das der gewünschte Flair nicht im Originalsystem vorkommt. D.h. die Veränderung des Flairs stellt dann eine gewise Veränderung des Settings dar.
Da waere mein Ansatz ein dreistes "Na und?".
Man kann nur die Regeln konvertieren.
Aber auch, durchaus bewusst, ueber die Konvertierung, das Setting an die eignen Wuensche anpassen.

Manchmal laeuft der Fluff zudem, mehr oder weniger vollstaendig, asynchron zudem was die Regeln beschreiben.
Manchmal passt der Fluff einfach an bestimmten stellen nicht.
Manchmal beisst sich der Fluff in den eigenen Schwanz.
Nun und manchmal mag man von dem Fluff vielleicht nur bestimmte Aspekte - und andere nicht.

Zitat
Wenn ich ein Setting mag, dann so wie es der Autor bschreibt, und dann will ich es möglichst Originalgetreu spielen. Wenn es mir nicht gefällt, nehme ich einfach ein anderes Setting.

Aha, ... und wenn es keine grossartigen anderen Settings gibt?
Oder wenn du das Setting schon klasse findest, aber dann doch starken Ausbau bedarf?

Wieso sollte ich einem Autor zur liebe, den ich nicht mal kenne, der mich nicht kennt und mit dem ich sonst nichts zu tun habe, ein Setting nur originalgetreu oder gar nicht spielen duerfen?
Titel: Re: Warum wird soviel konvertiert?
Beitrag von: Xemides am 10.05.2011 | 11:55
Ich hebe das mal hervor, denn aus Deiner Taste kommen, was SW angeht nur Vermutungen, keine Erfahrungen, oder irre ich? Um Weihnachten rum hieß es noch, wenn ich recht erinnere, Du habest SW zwar gelesen, aber noch nicht gespielt.

Das ist auch weiterhin so, aber meine Aussage kann eigentlich auch für jedes andere System gelten.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein generisches oder universelles System (den Unterschied verstehe ich eh nicht) es besser hinbekommt, ein Setting mit den Regeln zu verknüpfen als das Originalsystem. Auf jeden Fall danmn nicht, wenn ein System das Spielgefühl ändert. Dann ist höchstens die Welt zufällig noch das selbe, aber das Spielgefühl ist ein völlig anderes als jenes, welches sich ein Autor beim Setting gedacht hat und ich zum Beispiel mögen würde.
Titel: Re: Warum wird soviel konvertiert?
Beitrag von: Yehodan ben Dracon am 10.05.2011 | 12:00
Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein generisches oder universelles System (den Unterschied verstehe ich eh nicht) es besser hinbekommt, ein Setting mit den Regeln zu verknüpfen als das Originalsystem.

Das bleibt halt ´ne Glaubensfrage. Das kann sein oder kann nicht sein. Wissen würde man es erst nach dem Ausprobieren!
Auch dabei käme es sicher auf die konkrete Settingregel an. Ob ich nun mit Wahnsinnspunkten arbeite, um die geistige Instabilität abzubilden oder ob ich einfach bei misslungener Mummprobe auf der Furchttabelle würfeln lasse, kann beides das Feeling rüberbringen. Das ist dann eine Geschmacksfrage, wie detailliert man die Regel braucht, um das Gefühl aufkommen zu lassen.

Und diese Frage würde ich bei Cthulu anders beurteilen als bei Warhammer.
Titel: Re: Warum wird soviel konvertiert?
Beitrag von: Xemides am 10.05.2011 | 12:02
Und genau das kann Savage World sehr gut, während Earthdawn es bei mir nicht hinbekommen hat, dieses Gefühl auszulösen. Darum wäre es für mich z.B. interessant, Teile von Barsaive, die mit Himmelspiraterie zu tun haben, auf SW zu konvertieren.

Wobei die Frage ist, ob Earthdawn das überhaupt will. Der Fokus von ED liegt ja nicht bei der Luftpiraterie, das ist nur ein Teil des Settings.
Titel: Re: Warum wird soviel konvertiert?
Beitrag von: Pyromancer am 10.05.2011 | 12:02
Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich Peter Kathe beim Schreiben von "Sturm über Mokattam" gedacht hat: "Ja, ich will so ein Spielgefühl, dass entsteht, wenn im ersten Kampf gegen zwei Wüstenratten die halbe Gruppe draufgeht. Hm, dann nehm ich wohl die Midgard-Regeln dafür."

Ich glaube, gerade Abenteuer-Autoren nehmen halt die Regeln, die sie kennen, auch wenn sie ein völlig anderes Spielgefühl transportieren wollen als die Regel-Autoren. Ich merke es halt hauptsächlich bei Midgard, wo einige gute Abenteuer so gar nicht mit den Regeln zusammenpassen. Und dann kann ich auch gleich konvertieren.

(Und ich werde Smaskrifter nicht mit Savage-Worlds-Regeln spielen, sondern wenn, dann wahrscheinlich mit einem modifizierten Unknown Armies).
Titel: Re: Warum wird soviel konvertiert?
Beitrag von: Teylen am 10.05.2011 | 12:03
Generisch und universell ist das gleiche.
Ansonsten gilt, imho, System does matter.
Das heisst man kann keine Konvertierung machen ohne das Setting zwingend mit den neuen Regeln zu verknuepfen.
Zumal auch keiner behauptet das sich das Spielgefuehl nicht aendern wuerde.
Wuerde das Spielgefuehl gleich bleiben waere doch der ganze Aufwand fuer die Katz'.

Dann ist höchstens die Welt zufällig noch das selbe, aber das Spielgefühl ist ein völlig anderes als jenes, welches sich ein Autor beim Setting gedacht hat und ich zum Beispiel mögen würde.
Vielleicht wuerde doch der Autor und auch du das neue Spielgefuehl zum Setting moegen.
Wenn sie es ausprobieren wuerden.


Ansonsten kann ein System mit einem Setting auch dazu fuehren das verschiedene Spieler ganz unterschiedliche Spielgefuehle entwickeln. Eine Gruppe die einen Haufen S'krang Luftpiraten, mit Windling Magier und Luft Elementarist etc., spielt wird durchaus behaupten koennen das das Spielgefuehl von ED sich durch die ausgepraegte Luftigkeit auszeichnet.
Titel: Re: Warum wird soviel konvertiert?
Beitrag von: Abd al Rahman am 10.05.2011 | 12:03
OT: Savage Midgard

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Titel: Re: Warum wird soviel konvertiert?
Beitrag von: Oberkampf am 10.05.2011 | 12:15
Wobei die Frage ist, ob Earthdawn das überhaupt will. Der Fokus von ED liegt ja nicht bei der Luftpiraterie, das ist nur ein Teil des Settings.

Ja, Earthdawn/Barsaive bietet mehr an, darum schrieb ich auch extra: "den Teil über Luftpiraterie auf SW konvertieren". Als ich mir ED gekauft habe, habe ich es wegen den Luftschiffen und den Trollen gekauft. Wollte ich jetzt aber eine Intrigen&Politik-Kampagne, in der erforscht wird, was sich hinter den Kulissen tut, wenn Thera sich Barsaive wieder einverleibt, würde ich es in ein Spiel mit Instrumenten für die Darstellung von politischen Konflikten (http://tanelorn.net/index.php/topic,66626.0.html) konvertieren. Und wenn ich eine Kampagne in den Orcwüsten spielen wollte, in der legendäre magische Gegenstände eine zentrale Rolle spielen... keine Ahnung, das System für magische Gegenstände von ED finde ich noch immer ungeschlagen, aber vielleicht würde eine Suche im  :T: was anderes hervorbringen, dessen Kampf-, Fertigkeits- und Aufstiegssystem mich weniger ärgert als das von ED.


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Titel: Re: Warum wird soviel konvertiert?
Beitrag von: Xemides am 10.05.2011 | 12:22
Ich glaube, gerade Abenteuer-Autoren nehmen halt die Regeln, die sie kennen, auch wenn sie ein völlig anderes Spielgefühl transportieren wollen als die Regel-Autoren. Ich merke es halt hauptsächlich bei Midgard, wo einige gute Abenteuer so gar nicht mit den Regeln zusammenpassen. Und dann kann ich auch gleich konvertieren.

Ich denke auch weniger an Abenteuer-Autoren als an die Autoren des Settings. Bei Midgard sind das ja bekanntlich JEF, die Setting (ausbauend auf Magira) und Regeln geschrieben haben. Also sind sie Regel- und Settingautoren in Personalunion. Und afaik kontrollieren sie jede Veröffentlichung auf Stimmigkeit, also auch SüM. Die beiden werden sich also sehr genau überlegt haben, wie ihre Regeln ihre Welt abbilden (das zum Beispiel die Magie sehr schwach ist).
Titel: Re: Warum wird soviel konvertiert?
Beitrag von: Abd al Rahman am 10.05.2011 | 12:24
Huh, das wird jetzt aber arg OT. Ich hab SüM drei mal mit Midgard-Regeln geleitet und musste meine Abenteurer nicht künstlich am Leben halte´n.

Sollten wir aber besser in einem eigenen thread besprechen :)
Titel: Re: Warum wird soviel konvertiert?
Beitrag von: YY am 10.05.2011 | 12:25
ME kann man nicht oft genug diesen Satz wiederholen. Das Übernehmen von Regelkonstrukten ist in vielen Fällen eine schlechte Idee. Zunächst sollte man sich überlegen, warum es diese Regeln im Originalsetting gibt und erst dann fragt man sich, wie dieses Spielgefühl in SW umgesetzt werden könnte. Und zwar möglichst mit Bordmitteln.

Ich habe wohl meine Probleme mit dem Satz, weil ich bislang noch nicht in die zugehörige "Falle" getappt bin - mir gingen und gehen Konversionen sehr leicht von der Hand.

Dass die Zielsetzung bei einer Konvertierung immer ein bestimmtes Spielgefühl ist und kein Regelhybrid zum Selbstzweck, halte ich für ziemlich offensichtlich.

Ich finde den Satz wohl nur etwas unglücklich formuliert.
"Bilde das angestrebte Spielgefühl ab" trifft es doch viel besser - denn natürlich arbeite ich bei einer Konvertierung mit den Regeln statt mit dem Setting. Im Zweifelsfall, indem ich sie weg lasse  ~;D



Aber Stichwort Bordmittel:
Wir haben vor einiger Zeit mal eine Star-Wars-Runde mit SW gespielt, die ich eigentlich als Jedi-zentrisch geplant hatte.

Einer der Spieler wollte dann aber lieber einen Kampfdroiden spielen, was dazu geführt hat, dass wir seine Droidenfähigkeiten wie Schilde etc. ad hoc einem arkanen Hintergrund zugeordnet haben.
Das hat wunderbar funktioniert, ohne dass man dafür hätte irgendwas an SW ändern müssen.

 
Anderer Fall:
Mir würde es nie einfallen, bei einer hypothetischen Shadowrun-Konversion den Zustandsmonitor zu übernehmen.
Umgekehrt käme es aber auch nicht in die Tüte, Cyberware über Edges oder als Arkanen Hintergrund abzubilden - das müsste für mich in jedem Fall Ausrüstung bleiben, und dann würde ich auch eine entsprechende Essenzregelung einführen.
Die kann man ja ohne Probleme "anflanschen", und das ist etwas, was auch offizielle SW-Settings problemlos so handhaben.
Titel: Re: Warum wird soviel konvertiert?
Beitrag von: killedcat am 10.05.2011 | 12:27
Warum wird so viel konvertiert?

Meine These:

1. Die SW-Gemeinde ist sehr aktiv und begeistert von ihrem System.
2. SW macht es dem SL sehr leicht, Settings zu konvertieren. Bei Rolemaster z.B. wäre ein solcher Output kaum möglich.
3. Man will sein Lieblingssetting spielen und nicht irgendeins.
Titel: Re: Warum wird soviel konvertiert?
Beitrag von: Xemides am 10.05.2011 | 12:30
Ja, Earthdawn/Barsaive bietet mehr an, darum schrieb ich auch extra: "den Teil über Luftpiraterie auf SW konvertieren". Als ich mir ED gekauft habe, habe ich es wegen den Luftschiffen und den Trollen gekauft. Wollte ich jetzt aber eine Intrigen&Politik-Kampagne, in der erforscht wird, was sich hinter den Kulissen tut, wenn Thera sich Barsaive wieder einverleibt, würde ich es in ein Spiel mit Instrumenten für die Darstellung von politischen Konflikten (http://tanelorn.net/index.php/topic,66626.0.html) konvertieren. Und wenn ich eine Kampagne in den Orcwüsten spielen wollte, in der legendäre magische gegenstände eine zentrale Rolle spielen... keine Ahnung, das System für magische Gegenstände von ED finde ich noch immer ungeschlagen, aber vielleicht würde eine Suche im  :T: was anderes hervorbringen, dessen Kampf-, Fertigkeits- und Aufstiegssystem mich weniger ärgert als das von ED

Bei mir ist es so, daß ich Barsaive als ganzes mag. Ich konentriere mich nicht nur auf einen Aspekt der Welt, sondern will die Möglichkeit haben, jede Situation auszuspielen. Vielleicht habe ich heute Lust auf ein Piratenabenteuer, und danach auf die Erforschung eines Kaers und noch später auf Politik und Intrigen. Und ich will nicht jedesmal ein neues System dazu verwenden. Und ich finde das ED3-System dazu eigentlich sehr schön geeignet. Die Stufen mögen vielleicht gewöhnungsbedürftig sein, aber ich mal es, mit unterschiedlichen Systemen zu spielen, störend finde ich sie nicht. Und gerade den Aufstieg und die Talente finde ich sehr schön in der Welt integriert.
Titel: Re: Warum wird soviel konvertiert?
Beitrag von: Oberkampf am 10.05.2011 | 12:45
@Xemides:
Die ED(3) Regeln kenne ich leider nicht, die kennenzulernen reizt mich schon, aber auf gut Glück will ich sie mir nicht kaufen und auf den Cons, auf die ich gehe, wäre das nicht das Erste, was ich spielen wollte, sollte es ausnahmsweise angeboten werden. Da interessieren mich einige moderne Regelwerke mehr.

Die Versionen von ED(1) und (2) finde völlig misslungen, dort stören mich (nicht nur) die explodierenden Würfel (im Gegensatz zu SW), Karma als innerweltliche Ressource usw. Auch, dass vieles, was zum kompletten Setting gehört, einfach fehlt: Horrors ohne Furchtabelle und Korruptionsregeln? Luftschiffe und T'skrangschiffe ohne Fahrzeugkampf? Intrigen in Märkteburg, bei den Blutelfen oder auf der Himmelspitze ohne Intrigenregeln? Armeen niederer Dämonen (Geißel des Himmels) ohne Massenkampfregeln, ausgedehntes Skillsystem oder ein F!F!F!-System?

Das Balancing finde ich übrigens auch katastrophal.

Ich kann dein Argument, dass ED für viel mehr Dinge Raum bietet, insofern zwar vom Hintergrund der Settingbeschreibung her nachvollziehen (da ist mehr als Swashbuckling 'drin), aber vom Regelwerk her fehlt da so einiges, was ich mit SW zumindest teilweise spielbar machen kann.
Titel: Re: Warum wird soviel konvertiert?
Beitrag von: Yehodan ben Dracon am 10.05.2011 | 12:47
Inwiefern werden denn mit Earthdawn eine Luftschiffverfolgungsjagd und ein Entergefecht mit Regeln unterstützt? Oder ist man da auf das Handwedeln des eSeLs angewiesen (das ist meine Erinnerung an Earthdawn von vor über zehn Jahren)?

Will sagen: Auch die eigentlichen Regeln geben nicht immer das an Unterstützung her, was man sich für sein Spielerlebnis wünscht. Deswegen sind die allermeisten Systeme entweder lückenhaft, weil sie solche Dinge nicht regeln wollen (Da wird dann eben in die Schlacht hineingezoomt und gehandwedelt, wie die Schlacht verläuft.) oder aber sie werden zu Regelungetümen, weil sie alles mit umfangreichen Regeln versehen, was irgendwann mal vorkommen könnte.

Ich finde, SW gibt mit seinen schablonenartigen Regeln, die man mit wenig Aufwand auf jede Situation anpassen kann, einen guten Mittelweg ab.

Edit: Tümpelritter war schneller.
Titel: Re: Warum wird soviel konvertiert?
Beitrag von: Pyromancer am 10.05.2011 | 12:52
Ich denke auch weniger an Abenteuer-Autoren als an die Autoren des Settings.

Ich konvertiere halt keine Settings, sondern Abenteuer, an denen ein Setting mit dranhängt.
Titel: Re: Warum wird soviel konvertiert?
Beitrag von: Xemides am 10.05.2011 | 13:04
Das wiederum kann ich teilweise nachempfinden, aber nicht alles. die innnerweltlichen Karmaregeln finde ich zum beispiel hervorragend, weil es erklärt, daß die Adepten halt die Magie (Karma) der Welt nutzen können, im Gegensatz zu den "normalen" Bewohnern Barsaives.

Die explodierenden Würfel stören mich auch niucht, wobei es ja das geringste Wäre, sie nicht zuzulassen oder eine Begrenzung einzuführen (bietet ED3 sogar als optionalregeln zumindest für Schaden an). Andrerseits sind die Regeln mit ihren Erfolgsgraden schon für explodierende Würfel geschrieben.

Fahrzeugkampfregeln meine ich gelesen zu haben, Regeln für soziale Situationen gibt es auch (ob die sich für Intrigenspiel eignen, habe ich nicht getestet).

Und einem 20 Jahre alten ABenteuer das Fehlen von Massenkampfregeln vorzuwerfen ist, naja. Wobei ich die persönlich nicht brauche, oder ein so einfaches wie das von Reign einem taktischen System wie dem von SW bevorzugen würde.

Balancing ist mir persönlich nicht so wichtig, solange jeder seinen Spaß hat. Das System hat jetzt schon mehr Skills als früher, wenn auch nicht wi eandere, und FFF will es wohl gar nicht sein (gott sei dank).
Titel: Re: Warum wird soviel konvertiert?
Beitrag von: Teylen am 10.05.2011 | 13:18
Konvertierungen sind auch nicht fuer solche die mit dem System rundweg gluecklich sind @.@
Wenn du die Karma Regeln magst, die explodierenden Wuerfel, dir die Erinnerungen an Fahrzeugregeln oder Regeln fuer den soz. Kampf reichen, du bei alten Sachen keinen Modernisierungsbedarf siehst und keinen Wert auf Balance legst ist das ja ganz schoen.
Also fuer dich.
Aber es hilft Tuempelritter nicht weiter.
Titel: Re: Warum wird soviel konvertiert?
Beitrag von: Yehodan ben Dracon am 10.05.2011 | 13:26
Aber es hilft Tuempelritter nicht weiter.

Und dem Faden auch nicht.  ;)
Letztlich geht es ja nicht darum, ob Konvertierungen gemacht werden oder auch nur beachtet werden müssten, sondern um die vermutliche Motivation der Konvertierer.
Die dürfte eigentlich hinreichend klar geworden sein, ungeachtet der Frage, ob es den Aufwand lohnt oder in anderer Augen eine Verschlimmbesserung darstellt.

Ich selbst bin auch überzeugt, dass da draußen furchtbare Konvertierungen herumlaufen (meine durchaus eingeschlossen), aber man muss ja erstmal laufen lernen...
Titel: Re: Warum wird soviel konvertiert?
Beitrag von: Teylen am 10.05.2011 | 13:36
Also die Motivationen waren bisher:

 * Unzufriedenheit mit dem Spiel-System [Tatsaechliche oder Wahrgenommene Regel Defekte]
 * Unzufriedenheit mit Setting Aspekten [Tatsaechliche oder Wahrgenommene Unstimmigkeiten]
 * Neufokussierung eines Setting [Darstellung von Massenschlachten, Company Konflikte etc.]
 * Begeisterung fuer ein bestimmtes System zu dem konvertiert wird
 * Traditionelle Verbundenheit zu dem Ziel-System / Faulheit neue Regeln zu lernen

Vielleicht noch:

 * Schaffen eines neuen System / Setting ?
Ohne gaenzlich "From Scratch" anfangen zu muessen, man nimmt sich die Regeln von der einen und coole Setting Aspekte von der anderen Seite.

 * Gamedesign Uebung ?
Titel: Re: Warum wird soviel konvertiert?
Beitrag von: Yehodan ben Dracon am 10.05.2011 | 13:38
Ja das sind wohl die genannten Punkte.
Titel: Re: Warum wird soviel konvertiert?
Beitrag von: Abd al Rahman am 10.05.2011 | 13:40
Regeln sind für mich ein Vehikel, das Spielgefühl transportieren soll. Passen die Regeln zum gewünschten Spielgefühl, muss ich nicht konvertieren. Passen sie nicht, bietet sich eine Konvertierung an.
Titel: Re: Warum wird soviel konvertiert?
Beitrag von: Xemides am 10.05.2011 | 14:17
Ich konvertiere halt keine Settings, sondern Abenteuer, an denen ein Setting mit dranhängt.

Ich kaufe mir keine Abenteuer, wo ich das Setting nicht kenne oder benutze. Erst muß ich ein Setting mögen und die dazugehörigen Regeln verstehen, dann kaufe ich mir evtl. Abenteuer für das Setting. Kreuz und Quer Abenteuer konvertieren würde ich nur in Ausnahmefällen machen.
Titel: Re: Warum wird soviel konvertiert?
Beitrag von: Xemides am 10.05.2011 | 14:19
Regeln sind für mich ein Vehikel, das Spielgefühl transportieren soll. Passen die Regeln zum gewünschten Spielgefühl, muss ich nicht konvertieren. Passen sie nicht, bietet sich eine Konvertierung an.

Mein Spielgefühl ergibt sich aus dem Setting, daß mich begeistern muß. Das gewünschte Spielgefühl ergibt sich aus dem Setting. Ich habe kein generell gewünschtes Spielgefühl, das für alle Settings gilt.

Midgar hat ein anderes Spielgefühl wie DSA wie ED wie SR wie RQ.

Ich spiele dann jedes dieser Systeme wegen des jeweiligen Spielgefühles.
Titel: Re: Warum wird soviel konvertiert?
Beitrag von: Yehodan ben Dracon am 10.05.2011 | 14:25
Xemides, pass auf, dass Du nicht um des Diskutieren willens diskutierst. Ich glaube nämlich nicht, dass Abd das anders sieht als Du!  ;D
Titel: Re: Warum wird soviel konvertiert?
Beitrag von: Abd al Rahman am 10.05.2011 | 14:28
Xemides, pass auf, dass Du nicht um des Diskutieren willens diskutierst. Ich glaube nämlich nicht, dass Abd das anders sieht als Du!  ;D


Teilweise.

Savage Myrkgard hat ein anderes Spielgefühl wie eine Myrkgard Kampagne nach Midgard Regeln. Meine Savage Rhodan Testrunde hatte ein anderes Spielgefühl wie nach den Midgard Perry Rhodan Regeln.
Titel: Re: Warum wird soviel konvertiert?
Beitrag von: Yehodan ben Dracon am 10.05.2011 | 14:30
Teilweise.

Savage Myrkgard hat ein anderes Spielgefühl wie eine Myrkgard Kampagne nach Midgard Regeln. Meine Savage Rhodan Testrunde hatte ein anderes Spielgefühl wie nach den Midgard Perry Rhodan Regeln.

Und Savage Myrkgard hat ein anderes Spielgefühl als Savage Rhodan. Das wollte ich damit sagen. Es geht nicht unbedingt darum, einem Setting die Savageness mit dem Knüppel überzuziehen, sondern die Besonderheiten des Settings dabei herauszuarbeiten und im Übrigen das (gefühlte) FFF System im Hintergrund laufen zu lassen.
Titel: Re: Warum wird soviel konvertiert?
Beitrag von: Oberkampf am 10.05.2011 | 14:44
Mein Spielgefühl ergibt sich aus dem Setting, daß mich begeistern muß. Das gewünschte Spielgefühl ergibt sich aus dem Setting. Ich habe kein generell gewünschtes Spielgefühl, das für alle Settings gilt.

Genau das halte ich für einen springenden Punkt. Nach meinem Eindruck ergibt sich das Spielgefühl für viele Savages aufgrund von Regeln. Deswegen schrieb ich ja (in intendierter, aber nicht böswilliger Polemik  ;D), dass für mich ein Spielgefühl durch Regeln hervorgerufen wird, sekundär noch durch das Genre, aber so gut wie nicht durch das Setting.

Savages konvertieren, weil sie ein bestimmtes Spielgefühl von den Regeln des Ursprungssystems nicht vermittelt bekommen. Ähnliches hat vorhin schonmal YY geschrieben, glaube ich. Der Satz "convert the setting, not the rules" ist insofern nicht ganz treffend, eigentlich müsste es heißen "convert the spirit, use the setting, forget the non-savage rules".
Titel: Re: Warum wird soviel konvertiert?
Beitrag von: alexandro am 10.05.2011 | 14:46
Ich konvertiere mid-level Settings mit starkem Fokus darauf was die Charaktere TUN (as opposed zu "was sie tun könnten" oder "warum sie es tun") auf Savage Worlds.

Settings mit hohem Powerlevel (z.B. Exalted), mit starker Streuung der Charakterfähigkeiten (z.B. Fading Suns) oder Fokus auf ihrer Motivation (z.B. Changeling, ASOIAF), würde ich nicht mit SW bespielen wollen (allerdings auch nicht unbedingt mit dem Originalsystem).

@Settingregeln: das Problem vieler Settings ist, dass sie PROZESSE abbilden, aber letztendlich nicht feingranuliertere Ergebnisse liefern, als SW (z.B. alle Trefferzonensysteme die mir bisher untergekommen sind). Wenn man versucht den Prozess in SW nachzubauen wird die Konvertierung unnötig aufgeblasen (und daher nicht sehr F!F!F!) und führt oft nicht einmal zum selben Ergebnis.
Trotzdem sollte man schon versuchen, mit den Mitteln die SW bietet, auf das ERGEBNIS der Regeln zu kommen (denn diese Ergebnisse sind ja auch Teil des Settings), man sollte nur nicht dem Irrtum erliegen, dass das gewünschte Ergebnis nur auf EINEM EINZIGEN Weg zu erreichen ist.
Titel: Re: Warum wird soviel konvertiert?
Beitrag von: Yehodan ben Dracon am 10.05.2011 | 14:51
Trotzdem sollte man schon versuchen, mit den Mitteln die SW bietet, auf das ERGEBNIS der Regeln zu kommen (denn diese Ergebnisse sind ja auch Teil des Settings), man sollte nur nicht dem Irrtum erliegen, dass das gewünschte Ergebnis nur auf EINEM EINZIGEN Weg zu erreichen ist.

Ja! Was laut Setting möglich ist, sollte auch durch die Regeln ermöglicht werden. Ein häufiger Stolperstein schon bei den originären Systemen...aber das heißt nicht, dass ich in Savage Worlds zB. einen Wert wie Magieresistenz aus DSA benötige, den ich steigern kann. Das Setting sagt: Es gibt geistige Techniken, die ermöglichen es dem Individuum, sich gegen Magie abzuschirmen/besser zu wehren. Und in SW ist dies das Talent Arkane Resistenz. Fettich!
Titel: Re: Warum wird soviel konvertiert?
Beitrag von: Xemides am 10.05.2011 | 14:54
Wobei jabei DSA jedes Lebewesen eine Grund-MR hat, die bei bestimmten Zaubern abgezogen wird, ohne das das gesteigert wurde. Und ein oder zwei Stufen Arkane Resistenz wäre für mich schon wieder zu wenig.
Titel: Re: Warum wird soviel konvertiert?
Beitrag von: Thot am 10.05.2011 | 14:55
Und man da, egal in welches System man jetzt konvertiert, schon darauf achten sollte, dass Dinge, die die Spielercharaktere selber wahrnehmen, auch weiterhin wahrnehmbar bleiben. Also zum Beispiel Lernzeiten, wenn das im Setting und der Kampagne einen wichtigen Einfluss ausübt.
Titel: Re: Warum wird soviel konvertiert?
Beitrag von: sir_paul am 10.05.2011 | 14:58
Wenn für mich aber "Lernzeiten" aber total egal sind, muss ich es dann trotzdem konvertieren?
Titel: Re: Warum wird soviel konvertiert?
Beitrag von: Yehodan ben Dracon am 10.05.2011 | 15:04
Wobei jabei DSA jedes Lebewesen eine Grund-MR hat, die bei bestimmten Zaubern abgezogen wird, ohne das das gesteigert wurde. Und ein oder zwei Stufen Arkane Resistenz wäre für mich schon wieder zu wenig.

Wenn es für Dich eben wichtig ist, ob Du Magieresistenz 5 oder 7 oder 9 hast, dann ist SW einfach zu grobkörnig. Punkt.

Mir ging es eher um das Abbilden des eigentlichen Effektes, nämlich das recht wahrscheinliche Verhindern, bezaubert zu werden. Durch die Erhöhung von Magiesresistenz um einen Punkt erreiche ich eigentlich gar nix (jedenfalls nichts, was man in die Nähe einer Wahrscheinlichkeitsveränderung rücken könnte).

Fühlt sich das Wilde Aventurien anders an? Ja, schon. Aber es bleibt trotzdem Aventurien mit den gleiche Monstern, Schurken und Helden. Nur haben eben Alligatoren und Bären die gleiche "Magieresistenz" (z.B. durch Widerstandsprobe auf Willenskraft abgebildet, die nebenbei gesagt auch unterschiedlich sein kann bei Tieren und Monstern. Bei NSC sowieso...).
Ich kann also dennoch antimagische Monster und NSCs abbilden und das wird sich im Spiel auch auswirken.

Titel: Re: Warum wird soviel konvertiert?
Beitrag von: Chrischie am 10.05.2011 | 15:19
Wobei jabei DSA jedes Lebewesen eine Grund-MR hat, die bei bestimmten Zaubern abgezogen wird, ohne das das gesteigert wurde. Und ein oder zwei Stufen Arkane Resistenz wäre für mich schon wieder zu wenig.

Und bei SW darf man sich gegen gewisse Zauber mit Spirit wehren. Andere Mechanik aber der selbe Effekt. Also so what? Man braucht MR in einer Konversion vonDSA auf SW nicht.

~edit~

Sorry Opa hat schon das Gleiche geschrieben. Man sollte den Thread erst zuende lesen und dann posten.
Titel: Re: Warum wird soviel konvertiert?
Beitrag von: Teylen am 10.05.2011 | 15:30
Nur da bei der Frage "Warum wird soviel [auf Savage] konvertiert" mehr oder weniger unterschwellig der Vorwurf mitschwingt das die Savages so ziemlich jedes Setting anfallen das nicht bei drei auf den Baeumen ist - und das Ergebnis das mehr moegen / mehr spielen als das Original.
Positiv betrachtet wird doch wohl auch soviel konvertiert weil sie halt ziemlich viele Settings neben den nativen-SW-Settings kennen, moegen und viel Zeit investieren um es mit Savage Worlds spielbar zu machen.
Titel: Re: Warum wird soviel konvertiert?
Beitrag von: alexandro am 10.05.2011 | 15:41
Und man da, egal in welches System man jetzt konvertiert, schon darauf achten sollte, dass Dinge, die die Spielercharaktere selber wahrnehmen, auch weiterhin wahrnehmbar bleiben. Also zum Beispiel Lernzeiten, wenn das im Setting und der Kampagne einen wichtigen Einfluss ausübt.
Lernzeiten sind relativ irrelevant, da sich bei einer Konvertierung ja auch die Werteskala ändert. Wenn man z.B. von BRP auf GURPS konvertiert, dann ändern sich auch die Lernzeiten unweigerlich, da kann man nichts dagegen machen.

Man kann da höchstens mit groben Richtwerten arbeiten (z.B. "das dauert lange zu lernen - nur bei längerer Downtime möglich" oder "dafür muss man schon ein Leben lang studieren - in der laufenden Kampagne unmöglich zu lernen"), aber das ist eher eine Frage, wo man, mit der Konvertuerung hin will.

Eine feinkörnige Abstufung der Lernzeiten gehört sowieso NICHT zu den Dingen, welche für die Charaktere wahrnehmbar sind.
Titel: Re: Warum wird soviel konvertiert?
Beitrag von: Thot am 10.05.2011 | 15:52
Wenn für mich aber "Lernzeiten" aber total egal sind, muss ich es dann trotzdem konvertieren?

... kann das für manche Spielweisen ein Problem werden. Für andere isses allerdings egal.
Titel: Re: Warum wird soviel konvertiert?
Beitrag von: Teylen am 10.05.2011 | 15:53
Vielleicht mag man die Lernzeiten nicht und nimmt die vollkommen absichtlich bei der Konvertierung hops  :gasmaskerly:
Titel: Re: Warum wird soviel konvertiert?
Beitrag von: Yehodan ben Dracon am 10.05.2011 | 15:56
Viel wichtiger ist doch, ob explizite Regeln zu Lernzeiten wesentlicher Teil des Spielgefühls sind. Ich kenne jedenfalls kein System, das das zum Selbstzweck betreibt, sozusagen als Inhalt des zu bespielenden Settings.

So etwas kann ich mir für ein fiktives Spiel: Harry Potter und die Prüfung des Grauens vorstellen, aber nicht für die herkömmlichen Settings.

Das heißt nicht, dass es nicht Teil des Spielgefühls ist, wie lange es dauert, in einer Fertigkeit die Meisterschaft zu erlangen. Es kann durchaus sein, dass die Aufstiege von Savage Worlds in bestimmten Settings zu schnell gehen (ca. alle 2-3 Sitzungen). Aber das lässt sich durch einfachste Settingregeln umsetzen: Einfach Aufstiege nur noch alle 10 XP und entsprechend gestreckte Erfahrungsränge und fettich.
Titel: Re: Warum wird soviel konvertiert?
Beitrag von: Voiata am 10.05.2011 | 15:57
Warum benutze ich SW für andere Rollenspielwelten?

 8)
Vor allem deshalb, weil mir NPC-Werte on-the-fly zufliegen.
Wenn ich einen Spielabend vorbereite, dann brauche ich mich kein bischen um NPC-Werte zu kümmern,
falls überhaupt, dann mache ich das nur für den Showdown.
Ich habe riesig Zeit, mich um Plotelemente, Verflechtungen und andere Dinge zu kümmern.

 ~;D
Die meisten Edges kennt man inzwischen. Und selbst wenn es einmal kein passendes gibt,
ist die Logik dahinter so verständlich, daß man auch hier improvisieren kann, abgesehen von der Farbgebung einzelner
Edges sowieso.

 :d
Außerdem läßt sich SW immer in eine gewisse Stilrichtung tunen.
Grim&Gritty. Kein Problem.
Hero Style. Kein Problem.

 ::)
Durch die Tricks sind nahezu alle improvisierten Aktionen von Spielerseite durchführbar,
ohne dafür wieder extra Regeln zu entwerfen. Es ist halt ein Trick.
Kein langes Suchen, wo stehen welche Regeln für solche Handlungen.

 ;)
SW steht für mich als SL für entspanntes Leiten. Kümmere dich um die Geschichte.

Titel: Re: Warum wird soviel konvertiert?
Beitrag von: Harlan am 10.05.2011 | 16:00
Harry Potter und die Prüfung des Grauens

 :D

Idee für eine ganz große Kampagne:

Zwischenprüfung
Wahlschwerpunktprüfung
1. Staatsexamen
2. Staatsexamen

und Savage Worlds ist dafür das System der Wahl: was gestrichen wird, kann nicht durchfallen.
Titel: Re: Warum wird soviel konvertiert?
Beitrag von: Teylen am 10.05.2011 | 16:02
Viel wichtiger ist doch, ob explizite Regeln zu Lernzeiten wesentlicher Teil des Spielgefühls sind. Ich kenne jedenfalls kein System, das das zum Selbstzweck betreibt, sozusagen als Inhalt des zu bespielenden Settings.
Mir hat auf der RPC jemand von dem Nutzen / Gefuehl der Lernzeiten bei Midgard vorgeschwaermt.
Der schien ernsthaft begeistert zu sein das Charaktere unterschiedlich lange Lernzeiten haben, man die koordinieren muss [damit man alle wieder fuer ein Abenteuer zusammenkriegt], und sowas halt.
Titel: Re: Warum wird soviel konvertiert?
Beitrag von: Oberkampf am 10.05.2011 | 16:04
Lernzeiten sind vor allem eine simulationistische Angelegenheit. Das ist nicht unbedingt SWs Ding.
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Beispielweise Midgard mit seinen komplizierten Lernzeitregeln: da wird simuliert, wie lange es dauert, bis ein Midgardianer sich eine bestimmte Kenntnis oder Fertigkeit angeeignet hat. Ob das jetzt realistisch ist, Sprachen in dem Tempo zu lernen, wie bei Midgard möglich, oder nicht, ist erstmal zweitrangig.

In anderen Systemen spielt Lernzeit keine Rolle. Bei anderen Systemen ist das anders. Wird ein neuer Skill bei LoA (war es, glaub ich) gelernt, wird dagegen einfach gesagt, dass der Charakter ihn die ganze Zeit beherrscht hat, es aber noch nicht gezeigt hat (oder ihn schlicht noch nicht eingesetzt hat). Da müssen keine Lerntage auf dem Charakterblatt abgehakt werden.

Mir hat auf der RPC jemand von dem Nutzen / Gefuehl der Lernzeiten bei Midgard vorgeschwaermt.
Der schien ernsthaft begeistert zu sein das Charaktere unterschiedlich lange Lernzeiten haben, man die koordinieren muss [damit man alle wieder fuer ein Abenteuer zusammenkriegt], und sowas halt.

Hinsichtlich einer simulationsorientierten Midgardkampagne hätte ich wahrscheinlich genauso argumentiert. Auf Midgard passiert nicht jeden Tag was, die Zeit läuft gemächlich ab, nur alle paar Wochen oder Monate steht mal ein brisantes, spielenswertes Ereignis an, und die Charaktere werden älter und bekommen neue Aufgaben. Midgard unterstützt diesen "anti-hektischen" Stil durch lange Überbrückungszeiten. Zum Simulieren einer pseudomittelalterlichen low magic Welt super, für fast paced Action ein echter Hemmschuh.
Titel: Re: Warum wird soviel konvertiert?
Beitrag von: Thot am 10.05.2011 | 16:05
Viel wichtiger ist doch, ob explizite Regeln zu Lernzeiten wesentlicher Teil des Spielgefühls sind. Ich kenne jedenfalls kein System, das das zum Selbstzweck betreibt, sozusagen als Inhalt des zu bespielenden Settings.[...]

Naja, ich hatte mal eine Kampagne, in der Magie gerade in die Spielwelt zurückgekehrt war. Da waren Lernzeiten dann zu Anfang schon sehr wichtig für die Charaktere... aber ich gebe zu, das ist ein seltenes Beispiel.

Ein anderer Fall wäre zum Beispiel, wenn bestimmte Fähigkeiten (wieder insbesondere bei Magie wichtig) oder soziale Stellungen durch die Lernzeiten/Lebenszeiten zwingend auf Charaktere eines bestimmten Alters beschränkt bleiben, denn dabei ist das Alter eines unbekannten Gegenübers eine potentiell essentielle taktische Information.
Titel: Re: Warum wird soviel konvertiert?
Beitrag von: Pyromancer am 10.05.2011 | 16:09
Mir hat auf der RPC jemand von dem Nutzen / Gefuehl der Lernzeiten bei Midgard vorgeschwaermt.
Der schien ernsthaft begeistert zu sein das Charaktere unterschiedlich lange Lernzeiten haben, man die koordinieren muss [damit man alle wieder fuer ein Abenteuer zusammenkriegt], und sowas halt.

Man kann die Lernzeiten - gerade in Kampagnen - sehr schön als Gestaltungselement nutzen, einerseits um Druck aufzubauen (Verbrat ich jetzt noch vier Wochen, um diesen Zauber zu lernen, während denen der Bösewicht weiter seine Armee aufbaut?), andererseits aber auch, um zu erklären, was denn zwischen den Abenteuern geschieht und warum jetzt schon wieder ein Jahr rum sein soll.

Persönlich brauch ich das nicht und hab's bei meiner Savage-Mokattam-Kampagne auch weggelassen, den Sinn dahinter sehe ich aber sehr wohl.
Titel: Re: Warum wird soviel konvertiert?
Beitrag von: Yehodan ben Dracon am 10.05.2011 | 16:13
Mir hat auf der RPC jemand von dem Nutzen / Gefuehl der Lernzeiten bei Midgard vorgeschwaermt.
Der schien ernsthaft begeistert zu sein das Charaktere unterschiedlich lange Lernzeiten haben, man die koordinieren muss [damit man alle wieder fuer ein Abenteuer zusammenkriegt], und sowas halt.

Natürlich, wenn das für ihn einen wichtigen Inhalt im Spiel darstellt (eine Art buchhalterisches Metagame), dann wird der SW hassen. So einfach ist das.
Es ist aber trotzdem kein Settinginhalt, den wegzulassen das Setting verkrüppelt. Eigentlich hat es mit dem Setting rein gar nichts zu tun.

Viel naheliegender als Beispiel sind da die Lernregeln aus Earthdawn. Da sind die Kreise und Aufstiege derart mit dem Setting verbunden, dass es sich lohnt zu überlegen, etwas entsprechendes mit SW abzubilden. Da geht es um die Meister-Schülersache.

In Star Wars kann ich mir das vorstellen oder in Ars Magica, wo es nicht zuletzt um die Forschung, also persönliche Weiterbildung geht.

Hier wurden ja schon Beispiele genannt. Bei "Convert the setting, not the rules!" geht es ja gerade darum:
Nur Regeln, die für das Spielgefühl zwingend erforderlich sind, brauchen in SW eine Entsprechung. Alles andere bleibt bei SW dann so, wie es ist.
Ansonsten versucht man nur krampfhaft Regelkonstrukte nach SW hineinzuverpflanzen.
Titel: Re: Warum wird soviel konvertiert?
Beitrag von: alexandro am 10.05.2011 | 16:17
Ein anderer Fall wäre zum Beispiel, wenn bestimmte Fähigkeiten (wieder insbesondere bei Magie wichtig) oder soziale Stellungen durch die Lernzeiten/Lebenszeiten zwingend auf Charaktere eines bestimmten Alters beschränkt bleiben, denn dabei ist das Alter eines unbekannten Gegenübers eine potentiell essentielle taktische Information.
Wenn das wichtig ist, dann kann man auch sagen "Du musst mindestens so großalt sein, um das Edge nehmen zu können."

Generell halte ich jedoch solche Fluff-Beschränkungen der Charakterfähigkeiten zur "Abbildung der Spielwelt" für schlechtes Design.

Wenn ich den Spielern vermitteln will, dass Thorwaler häufig jähzornige, axtschwingende Seefahrer sind, dann setze ich ihnen jähzornige, seefahrende Thorwaler als NSC vor, welche Äxte als Waffen benutzen. Meinetwegen kann einer der Spieler dann einen ruhigen, belesenen Thorwaler mit Meeresangst spielen (immerhin ist er ein Spielercharakter - wenn irgendwer so eine Exotenrolle verdient, dann er), aber das aussagekräftige Merkmal dieser Kultur bleibt erhalten, einfach dadurch, dass ich als SL die Spielwelt darstelle.

Ein künstlicher Eingriff in die Regeln ("Äxte" und "Seefahrt" kosten für Thorwaler nur die Hälfte, sie können den Nachteil "Meeresangst" nicht erwerben...) ist nicht erforderlich, um die Spielwelt abzubilden.
Titel: Re: Warum wird soviel konvertiert?
Beitrag von: Harlan am 10.05.2011 | 16:29
Ein anderer Fall wäre zum Beispiel, wenn bestimmte Fähigkeiten (wieder insbesondere bei Magie wichtig) oder soziale Stellungen durch die Lernzeiten/Lebenszeiten zwingend auf Charaktere eines bestimmten Alters beschränkt bleiben, denn dabei ist das Alter eines unbekannten Gegenübers eine potentiell essentielle taktische Information.
Was ist in denn schon wirklich zwingend? Bei Necropolis gibt es zB Anforderungen an die Talente "Erster Ritter" und "Bannerführer", die sicherstellen sollen, dass die Ritter nur von fähigen Vorgesetzten kommandiert werden - aber es gibt auch ein Talent namens "Vetternwirtschaft", und rate mal, was man damit alles unterlaufen kann ...

Wenn man eine Berufsgruppe charakterisieren willt, deren Zöglinge/mittelalte/altehrwürdige Mitglieder typischerweise Zugang zu besonderen Fähigkeiten haben, dann schreibt man eine kleine Box, in der man genau das sagt. Und dann hast Du, was Du wolltest, nämlich dass das Wissen um das Alter eine "potentiell essentielle taktische Information" ist.
Titel: Re: Warum wird soviel konvertiert?
Beitrag von: Xemides am 10.05.2011 | 16:33
Das Problem Alexandra ist nur, dass später vorerzählen wie du es meinst nichts ändert, wenn die Charaktere bei der Charaktererstellung die exoten spielen wollen. In gewissem Rahmen kann man das natürlich zulassen, aber wenn es um Fähigkeiten wie seltene Zauber oder Fähigkeiten geht, finde es es sinnvoll, das es Einschränkungen gibt.
Titel: Re: Warum wird soviel konvertiert?
Beitrag von: Thot am 10.05.2011 | 16:33
Was ist in denn schon wirklich zwingend? [...]

Z.B. wenn ein kompliziertes magisches Ritual zur Machtweiterung immer genau zur Wintersonnenwende durchgeführt werden muss und einen ganzen Tag dauert, darfst Du davon ausgehen, dass ein 20jähriger dieses Ritual vermutlich noch nicht 10mal durchgeführt hat.

Ja, in den meisten Fällen ist das egal. Ist ja auch nur ein Beispiel, mit dem ich sagen will: Was in der *Spielwelt* interessiert, muss dann auch im System irgendwie abgebildet werden, und sei es durch eine Flufftextbox wie von Dir beschrieben.
Titel: Re: Warum wird soviel konvertiert?
Beitrag von: Harlan am 10.05.2011 | 16:36
Ja, in den meisten Fällen ist das egal. Ist ja auch nur ein Beispiel, mit dem ich sagen will: Was in der *Spielwelt* interessiert, muss dann auch im System irgendwie abgebildet werden, und sei es durch eine Flufftextbox wie von Dir beschrieben.

Ich würde so eine Textbox Teil der Settingbeschreibung nennen. Sowas zähle ich nicht zum Begriff des Spielsystems, sondern zu dem Setting.
Titel: Re: Warum wird soviel konvertiert?
Beitrag von: evil bibu am 10.05.2011 | 16:41
@topic: weils spass macht. und es bemerkenswert ist wie sehr sich der blick auf ein setting durch andere regeln ändern kann. ich sag nur wildes aventurien und savage degenesis...
Titel: Re: Warum wird soviel konvertiert?
Beitrag von: oliof am 10.05.2011 | 16:41
Wenn es aber für die inhaltliche Gestaltung bindend ist, ist das dann nicht auch eine Regel, also Teil des Systems?
Titel: Re: Warum wird soviel konvertiert?
Beitrag von: alexandro am 10.05.2011 | 16:43
Das Problem Alexandra ist nur, dass später vorerzählen wie du es meinst nichts ändert, wenn die Charaktere bei der Charaktererstellung die exoten spielen wollen. In gewissem Rahmen kann man das natürlich zulassen, aber wenn es um Fähigkeiten wie seltene Zauber oder Fähigkeiten geht, finde es es sinnvoll, das es Einschränkungen gibt.
Und das ändert sich durch Änderung der Punkterkosten/Lernzeiten? Ich denke nicht!

Wenn die Spieler mit so etwas ankommen UND ich nicht in der Kampagne haben will (weil unpassend) dann SAGE ich ihnen das und bitte sie, den Charakter neu zu bauen. Bzw. ich sage von vorneherein, dass ich Fähigkeit XY für SC nicht zulasse.

Das hat jetzt nichts damit zu tun, welches System man spielt, sondern ist eine Frage der Kommunikation innerhalb der Gruppe (und natürlich der Befolgung von Regel 0).
Titel: Re: Warum wird soviel konvertiert?
Beitrag von: Harlan am 10.05.2011 | 16:46
Ja, in den meisten Fällen ist das egal.
Ich greife das hier noch mal auf. Denn für mich gehört zu dem besonderen Charme von SW, dass nicht versucht wird, Sonderfälle mit Regeln abzubilden, und dass die meisten Produkte/Conversions etc. sich auch in der Settingbeschreibung erfreulicherweise auf das beschränken, was fürs Spielen von Abenteuern wirklich wichtig ist. Ich bin nicht immer mit der Auswahl glücklich, und manchmal dürfte es auch in den Ein-Band-Settings etwas mehr Beschreibung sein. Aber zu den von mir sehr geschätzten Leitsprüchen gehört: trim the fat!

Ich finde es endgeil, dass man mit dieser Philosophie zB auf ca. 20 Seiten die zum Spielen in Aventurien wesentlichen Settingregeln einfangen kann. Und natürlich ist dieser absolute Minimalismus auch ein wesentlicher Faktor dafür, dass Konvertierungen auf SW schnell von der Hand gehen.
Titel: Re: Warum wird soviel konvertiert?
Beitrag von: oliof am 10.05.2011 | 16:51
Ausserdem: SaWo gibts auf deutsch, andere "Universal"-Systeme nicht so viele.
Titel: Re: Warum wird soviel konvertiert?
Beitrag von: Thot am 10.05.2011 | 19:23
Ich greife das hier noch mal auf. Denn für mich gehört zu dem besonderen Charme von SW, dass nicht versucht wird, Sonderfälle mit Regeln abzubilden, und dass die meisten Produkte/Conversions etc. sich auch in der Settingbeschreibung erfreulicherweise auf das beschränken, was fürs Spielen von Abenteuern wirklich wichtig ist.[...]

Das kommt ja auf die Art der Abenteuer an. ;)

Aber eine kleine Anmerkung: Die Box mit Flufftext, die ich beschrieb, ist ja eine Sonderregel des Settings.
Titel: Re: Warum wird soviel konvertiert?
Beitrag von: Thot am 10.05.2011 | 19:25
Ausserdem: SaWo gibts auf deutsch, andere "Universal"-Systeme nicht so viele.

Ein Vorteil für alle, die es nicht so mit dem Englischen haben, ja. Aber es gibt ja auch andere Universalsysteme auf Deutsch, Liquid zum Beispiel. Oder dieses E-Dings, wie hiess das noch.

Und gerade SaWo ist man doch schnell versucht, sich englischsprache Zusatzbücher zu kaufen.

Titel: Re: Warum wird soviel konvertiert?
Beitrag von: YY am 10.05.2011 | 19:57
Und gerade SaWo ist man doch schnell versucht, sich englischsprache Zusatzbücher zu kaufen.

Das hat ja aber mit dem Konvertieren nichts zu tun  :)