Gerade dieses Abenteuer verreckt an seinen geskripteten Szenen und Abläufen. Schon allein damit, dass eine gewisse Bettlerin wirklich erst dann enttarnt werden darf, wenn die Endschlacht kurz bevorsteht, weil das eine Szene abgibt, hat der SL alle Hände voll zu tun, ohne dass es irgendeinen Mehrwert abgäbe. Warum nicht stattdessen so:
Der Einstieg ist vorgegeben: Die Helden bringen Kunde von dem nahenden Heer. Der Ausgang ist ebenfalls vorgegeben: Die Burg wird eingenommen/zerstört, die Königin stirbt.
Statt sich nun aber an einem Skript entlangzuhangeln, machen wir doch lieber eine genaue Beschreibung der Örtlichkeit, der Burg, des Tals, der Truppen und ihrer Taktiken, der Spione, Verbündeten. Dann hätten wir noch gerne einige Schlüsselszenen, je nach dem, was die Helden so treiben. Auch wird erwähnt, was passiert, wenn gewisse Leute sterben, wenn gewisse Spione enttarnt werden usw. Modulartig eben.
So ließen sich viele Optionen durchspielen, die wahrscheinlich genauso dramatisch wie die geskripteten Szenen, aber abhängig vom Tun der Helden wären: Man lässt sich nicht belagern, sondern zieht dem Feind entgegen, um ihn am Pass zu stellen. Dabei dürfte es nicht schwer sein, die Königin über die Klinge springen zu lassen. Je nach Ausgang der Schlacht verbarrikadieren sich die Überlebenden samt der Bauern hernach allein in der Burg oder sie fliehen über die Berge nach Beilunk. Oder man lässt sich belagern, enttarnt die Bettlerin aber früher als bislang offiziell geskriptet - warum sollten sich daraus nicht spannende, tragische Ereignisse ergeben? Warum soll der Freipfeil nicht im Zweifel doch sein Ziel erreichen? Wäre es nicht ebenso dramatisch, wenn die Königin kurz vor der Endschlacht schon verstürbe (ob nun Stunden oder Tage)? Im Prinzip würde das die Helden nur aufwerten.
Im Prinzip müsste man das ganze Teil völlig auseinander bauen und modulartig auflösen. So, wie es ist, ist es nämlich eine NSC-Parade (es geht in dem Abenteuer ja nicht um die Helden, sondern um Kurkum und Ypolitta, es ist ein Vorwand, die Helden dabeisein zu lassen, wenn die wahre Heldin abtritt, in der Hoffnung, dass vielleicht hier und da einer ergriffen davon ist. Aber wäre das ganze nicht ergreifender, wenn Ypolittas Abtreten vielleicht sogar von Heldenaktionen beeinflusst wäre? Oder wenigstens stärkere Auswirkungen auf sie hätte (indem ein Befehlsvakuum entstünde, das die Helden irgendwie handeln müssen)).
Schließlich würde zu einem solchen Modul natürlich auch gehören, dass der SL Tipps bekommt, wie es weitergehen könnte, falls die Helden Burg und/oder Königin vor dem untergang bewahren.