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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Spielleiterthemen => Thema gestartet von: Mike am 2.07.2011 | 11:00

Titel: Wie ist euer Verhältnis zwischen Spieler und SL?
Beitrag von: Mike am 2.07.2011 | 11:00
Sorry schon mal für den irreführenden Betreff, aber mir ist nichts besseres eingefallen.

Ist es bei euch eher üblich, dass Spieler gegen den Spielleiter spielen oder gegen die Gegner? Also ich habe einen Spieler kennen gelernt, der sagt in allen Runden in denen er spielt immer Sätze zum Spielleiter wie "Du nimmst jetzt 20 Schaden" (anstelle "Der Ork vor mir nimmt 20 Schaden" o.ä.). Oder auch "Der Spielleiter wird kotzen wenn ich meine neuen Fähigkeiten auspacke".

Wie sieht das bei euch aus? Ist das normal oder auch eher die Ausnahme? Und was haltet ihr davon? Ich persönlich finde es irritierend bis nervig...
Titel: Re: Wie wird bei euch der Spielleiter angesprochen?
Beitrag von: Crimson King am 2.07.2011 | 11:06
Der SL wird bei uns üblicherweise mit dem Vornamen angesprochen.

Ansonsten ist das systemabhängig. Bei typisch gamistischen System spielt der SL gegen die Spieler, wobei in seiner Verantwortung steht, dass die Herausforderungen generell lösbar sein müssen. Wenn Athmo-Terrorismus betrieben wird, geht es darum, die Welt plausibel auf die Spieler reagieren zu lassen und sich interessante Events auszudenken, die die Spieler ins Spiel ziehen. Geht es um Plot und Drama, muss er SL geeignete Konfliktszenarien aufbauen und auf die Aktionen der Spieler so reagieren, dass eine spannende Geschichte entsteht.

Die Kommunikation mit dem SL ist entsprechend.

Ich sehe allerdings die Mitverantwortung der Spieler bei athmosphärischem oder dramatischem Spiel als deutlich größer an.
Titel: Re: Wie wird bei euch der Spielleiter angesprochen?
Beitrag von: Benjamin am 2.07.2011 | 11:06
Schräg ... andererseits, wenn ich beim Glgnfz auf der Con LL spiele, dann nimmt das auch solche Züge an. ;D
Titel: Re: Wie wird bei euch der Spielleiter angesprochen?
Beitrag von: Glgnfz am 2.07.2011 | 11:08
Was?!? Ich mach dich auf der FeenCon fertig! >;D
Titel: Re: Wie wird bei euch der Spielleiter angesprochen?
Beitrag von: Pyromancer am 2.07.2011 | 11:50
Ich sag als SL ja auch oft so Sachen wie "Würfel dir mal 3W6 Schaden aus!" statt "Würfel für deine Spielfigur mal 3W6 Schaden aus." Klar kann man da jetzt tiefenpsychologisch etwas reininterpretieren, wenn's einem Spaß macht.
Titel: Re: Wie wird bei euch der Spielleiter angesprochen?
Beitrag von: Funktionalist am 2.07.2011 | 12:07
"Oh, [Pflichthonorific nach Wahl] [fakultative Ehrerbietung] Herr über Gedeih und Verderb [deskriptive Überhöhung der Person]" und plural majestatis ist die Anrede, die ich als SL bevorzuge.
Ich verabscheue das Wort Meister. Man kann mich auch mit Vornamen ansprechen, wenn man gerade nicht allzusehr auf meine Gnade angewiesen ist.

Als Spieler verwende ich meist Vornamen und "du".
Titel: Re: Wie wird bei euch der Spielleiter angesprochen?
Beitrag von: Merlin Emrys am 2.07.2011 | 12:08
Wenn ich es richtig verstehe, geht es um eine Trennung (oder ihr Fehlen) zwischen Spielleiter und Spielwelt, analog zur Trennung zwischen Spieler und Charakter. Diese Trennung wird zu gewissen Zeiten ("in-game" oder "in-time") ja ggfs. aufgehoben, so daß ein "Du" Charakter und Spieler gleichermaßen meint.
Ich sehe da allerdings einen Unterschied zu der Situation des Spielleiters, weil der sich (schon "von Amts wegen" oder doch zumindest sehr oft) nicht in dem Maße mit seinen Figuren identifiziert, wie ein Spieler mit seinem Charakter. Und dann läßt die Annahme, der Spielleiter werde sich ärgern, schon ein Indikator für eine bestimmte Haltung, etwa die, die Crimson King als "gamistisch" bezeichnet. Hat der Spielleiter selbst eine andere Haltung zum Spiel, ist das Problem keineswegs ein "tiefenpsychologisches", sondern es kann leicht zum Streit am Spieltisch kommen, wenn nämlich der Spielleiter nicht deuten kann, was die Ursache für die Handlungen eines seiner Spieler ist, und sie "persönlich nimmt". 
Titel: Re: Wie wird bei euch der Spielleiter angesprochen?
Beitrag von: ElfenLied am 2.07.2011 | 12:11
Ich versuch schon seid längerem "Seine Herrlichkeit" durchzusetzen, aber bislang hab ich noch keine 2/3 Mehrheit.  :P

Titel: Re: Wie wird bei euch der Spielleiter angesprochen?
Beitrag von: Morpheus am 2.07.2011 | 12:16
Wenn Athmo-Terrorismus betrieben wird
Blinzel. Ich glaube die Bezeichnung muss ich mir merken.  >;D

Um zu Thema zurück zu kommen:
Mein Spieler spielen eigentlich immer gegen die Monster und nicht gegen mich. Wir spielen aber auch schon jahrelang miteinander und es ist jede Menge Vertrauen in meine Fairness als SL da.
Angeredet werde ich mit Vornahmen oder mit Spielleiter.

Werde ich allerdings als "Meister" angesprochen, dann habe ich was verbockt und die Kacke ist am dampfen.
Titel: Re: Wie wird bei euch der Spielleiter angesprochen?
Beitrag von: Der Count am 2.07.2011 | 12:31
Bei uns wird eigentlich eher gegen die Monster bzw. die Spielwelt als gegen den SL gespielt, sowohl in den Runden, in denen ich leite, als auch in den anderen.

Der SL wird in der Regel auch mit dem Vornamen angesprochen.
Titel: Re: Wie wird bei euch der Spielleiter angesprochen?
Beitrag von: Eulenspiegel am 2.07.2011 | 12:39
In Szenen, wo nur ein einziger NSC vorkommt, der auch noch eine wichtige Sprechrolle hat, vermische ich schonmal NSC und SL. Das heißt, ich sage "du", obwohl ich "dein NSC" meine. (Also "Ich widerspreche dir" anstatt "Ich widerspreche deinem NSC.")

In Szenen, wo jedoch mehrere NSCs auftauchen, trenne ich strikt zwischen NSCs und SL. (Also "Ich widerspreche deinem NSC.")

Und ja, die Überschrift ist irreführend. Ich würde dir folgende Überschrift empfehlen:
"Wie ist euer Verhältnis zwischen Spieler und SL?" Das drückt deine Frage imho besser aus. (Einfach deinen ersten Post nachträglich editieren.)
Titel: Re: Wie wird bei euch der Spielleiter angesprochen?
Beitrag von: Blizzard am 2.07.2011 | 13:02
Meistens mit du oder dem Vornamen. Manchmal auch mit "Spielleiter" (z.B. "was sagt denn unser SL dazu?"), ganz selten auch mit Meister. In vereinzelten Fällen wird auch das systemspezifische Pendant verwandt, wie z.B. Marshall in Deadlands. Was ich hingegen nicht mag, ist die Bezeichnung DM.
Titel: Re: Wie wird bei euch der Spielleiter angesprochen?
Beitrag von: Oberkampf am 2.07.2011 | 13:35
Meistens mit du oder Vornamen, hin und wieder in Dialogsituationen mit dem NAmen des NSCs, den der SL repräsentiert.
Titel: Re: Wie wird bei euch der Spielleiter angesprochen?
Beitrag von: Herr der Nacht am 2.07.2011 | 13:43
Ist es bei euch eher üblich, dass Spieler gegen den Spielleiter spielen oder gegen die Gegner? Also ich habe einen Spieler kennen gelernt, der sagt in allen Runden in denen er spielt immer Sätze zum Spielleiter wie "Du nimmst jetzt 20 Schaden" (anstelle "Der Ork vor mir nimmt 20 Schaden" o.ä.). Oder auch "Der Spielleiter wird kotzen wenn ich meine neuen Fähigkeiten auspacke".

haha... irgendwie seltsam  wtf?

Wir spielen in der Regel miteinander. Mir ist zwar einmal als Spielleiter der Satz herausgefallen "warte, du kommst gleich dran, ich mache gerade noch eben die anderen beiden fertig", aber das bezog sich eher darauf, die Kampfrunde mit denen zu beenden. Auch wenn es in der Situation gut anders interpretiert werden konnte, so sehr wie die SCs in dem Kampf auf die Mütze bekommen haben  ;D

Natürlich ist ein Kampf ein kleiner Wettbewerb, aber ich versuche doch nicht, den Spielleiter zum "kotzen" zu bringen. Wäre auch sinnlos, wenn im Zweifelsfall ohnehin x-beliebige Opponenten auftauchen können, ist es irgendwie schwierig, den Spielleiter mit SC-Fähigkeiten "hereinzulegen"  ;)

Was die Ansprache angeht. Blickkontakt und Du oder der Vorname, falls die Person gerade nicht aufpasst, sind das Mittel der Wahl. Sowohl wenn ich Spielleiter bin, als auch als Spieler. Wenn jemand aus unserer Gruppe den Spielleiter mit seinem "Amt" ansprechen würde, wäre das schon seeeehr seltsam.

Kennt das jemand tatsächlich so? Gibt es Leute die wirklich sagen "...Meister darf ich", "Dungeon-Master, kann ich?" oder "Spielleiter, ist es möglich dass..." ?

Gehört habe ich sowas nämlich noch nie. Würde mir sehr komisch vorkommen.
Titel: Re: Wie wird bei euch der Spielleiter angesprochen?
Beitrag von: AcevanAcer am 2.07.2011 | 14:05
In der Regel nennen sie mich alle "Herr der Spiele", für die, die das aber zu dumm und zu kindisch ist reicht schlicht "Dennis".

Da wir dem Theaterspiel dem vorzug geben, spielen wir auch eher miteinander. Die Ergebnisse eines Würfelwurfes werden so trocken und kurz wie möglich wiedergegeben, damit mehr Raum für beschreibung ist, wobei der Angreifende beginnt und der Verteidigende den Satz beendet (Egal ob SL oder Spieler).
Quasi: "Rivan hebt seine Blutverkrustete Streitaxt und ein unmenschliches Gebrül ertönt aus seinen Lungen, danach lässt er sie mit einem Schlag der jeden Kopf zerspalten könnte,auf den Körper des Orkhäuptlings herniedergehen. 22 zum treffen, 36 Schadenspunkte"
"Der Häuptling weicht im letzten Moment aus und folgt mit den Augen der Klinge die heftigst auf den Boden schmettert und diesen zum vibrieren bringt Rk 24.

Von dem her würde es gar keinen Sinn machen wenn sie meinen Namen statt den, der Figur benutzen würden.
Titel: Re: Wie wird bei euch der Spielleiter angesprochen?
Beitrag von: Eulenspiegel am 2.07.2011 | 14:09
Blickkontakt und Du oder der Vorname, falls die Person gerade nicht aufpasst, sind das Mittel der Wahl.
Den Vornamen des SLs oder den Vornamen des NSCs?
Titel: Re: Wie wird bei euch der Spielleiter angesprochen?
Beitrag von: dunklerschatten am 2.07.2011 | 14:23
oO Das ist ein Scherzthema oder  ~;D

Natürlich werden bei uns die Spielleiter gefälligst mit "Gott", "harter aber gerechter Avatar des Schicksals", Dämonenfürst, Seelenfresser, Witwenmacher etc  angesprochen !!!
Titel: Re: Wie wird bei euch der Spielleiter angesprochen?
Beitrag von: WitzeClown am 2.07.2011 | 14:25
Mit einem herzlichen hessischem "Drecksag!"
Titel: Re: Wie wird bei euch der Spielleiter angesprochen?
Beitrag von: Crimson King am 2.07.2011 | 14:33
Mit einem herzlichen hessischem "Drecksag!"

Müsste das nicht "Dreggsagg" heißen?
Titel: Re: Wie ist euer Verhältnis zwischen Spieler und SL?
Beitrag von: Haukrinn am 2.07.2011 | 15:30
Ich halte es für extrem wichtig, sich unmissverständlich und kurz auszurücken. "Du nimmst jetzt 20 Schaden" ist griffig und ziemlich eindeutig, da gibt es wirklich nichts dran auszusetzen. "Der Spielleiter wird kotzen wenn ich meine neuen Fähigkeiten auspacke" ist auch griffig und eindeutig - in dem Sinne dass es ein Garant ist aus der Spielrunde zu fliegen, wenn man mit einer solchen Einstellung am Spieltisch auftaucht. Auch im Herausforderungsspiel ist der SL nicht der Gegner.
Titel: Re: Wie wird bei euch der Spielleiter angesprochen?
Beitrag von: El God am 2.07.2011 | 15:34
Kennt das jemand tatsächlich so? Gibt es Leute die wirklich sagen "...Meister darf ich", "Dungeon-Master, kann ich?" oder "Spielleiter, ist es möglich dass..." ?

Gehört habe ich sowas nämlich noch nie. Würde mir sehr komisch vorkommen.

Ich habe mal bei einigen Runden auf der Drachenzwinge gelauscht: Ja, sowas gibt es. Zum Glück war mein Mikro aus, sonst hätten die mich lachen gehört.
Titel: Re: Wie wird bei euch der Spielleiter angesprochen?
Beitrag von: Pyromancer am 2.07.2011 | 15:46
Kennt das jemand tatsächlich so? Gibt es Leute die wirklich sagen "...Meister darf ich", "Dungeon-Master, kann ich?" oder "Spielleiter, ist es möglich dass..." ?

Dass man den Spielleiter mit "Spielleiter" anredet, das hab ich durchaus schon erlebt, meistens, wenn eben explizit seine Funktion als Schiedsrichter, Regelausleger, letzter Entscheider, Weltsimulator, o.ä. gefragt war. Wenn sich z.B. zwei Spieler nicht über die Auslegung einer Regel einig waren und dann irgendwann mit "Spielleiter, entscheide mal..." ankommen.
Ich finde das auch nicht schlimm oder komisch.
Titel: Re: Wie ist euer Verhältnis zwischen Spieler und SL?
Beitrag von: Nocturama am 2.07.2011 | 15:48
Ich habe mal bei einigen Runden auf der Drachenzwinge gelauscht: Ja, sowas gibt es. Zum Glück war mein Mikro aus, sonst hätten die mich lachen gehört.

Was auch ganz einfach daran liegen könnte, dass man sich nicht an den Namen des SLs erinnert, nicht den unaussprechlichen Nick nehmen will und eben nicht die Person anschauen und "Darf ich..." sagen kann.

In Tischrunden ist bei uns auch ganz normal der Vorname und ein "du" üblich. "Du bekommst 15 Schaden" finde ich auch völlig unproblematisch, weiß ja jeder was gemeint ist.
Titel: Re: Wie ist euer Verhältnis zwischen Spieler und SL?
Beitrag von: El God am 2.07.2011 | 15:52
Komisch finde ich das v.a. bei DSA, mit der dort spezifischen Bezeichnung als "Meister"...
Titel: Re: Wie ist euer Verhältnis zwischen Spieler und SL?
Beitrag von: mattenwilly am 2.07.2011 | 16:33
Hm, Verhältnis zu den Spielern. Also ich hab meine aktuelle Gruppe günstig aus dem Katalog bestellt (Leibeigenenhandel Laumann hatte eine "Kauf vier krieg fünf" Aktion) und setze sie zwischen den Szenarien draussen im Schrebergarten ein. Als Anrede verwenden sie das für den niederen Adelsstand (Spielleiter und Con-Helfer) übliche "Euer Hochwohlgeboren". Klappt alles sehr gut. Mein Nachbar im Süden behauptet ja meine Gruppe war zu teuer und preist "Slaver Sam". Mich würde das "Masta" und die ewige Blues-Singerei ja stören  ~;D
Titel: Re: Wie ist euer Verhältnis zwischen Spieler und SL?
Beitrag von: Auribiel am 2.07.2011 | 16:35
Komisch finde ich das v.a. bei DSA, mit der dort spezifischen Bezeichnung als "Meister"...

Hat sich nunmal aus dem (Dungeon)historischen Kontext erhalten... und ist auch immer wieder für einen Lacher gut. Wobei bei uns da manchmal dann ein "Meisterlein" draus wurde, besonders dann, wenn der SL (der mit du und Vornamen/Nick angesprochen wird) gerade mal wieder geistig in anderen Sphären weilt oder einen sonstwie nicht hört. Meister in Verbindung mit Peitsche kommt eher selten vor (es sei denn, jemand hat gerade den Stadtplan mit seiner Cola gelyncht).  ~;D
Titel: Re: Wie wird bei euch der Spielleiter angesprochen?
Beitrag von: Herr der Nacht am 2.07.2011 | 17:01
Dass man den Spielleiter mit "Spielleiter" anredet, das hab ich durchaus schon erlebt, meistens, wenn eben explizit seine Funktion als Schiedsrichter, Regelausleger, letzter Entscheider, Weltsimulator, o.ä. gefragt war. Wenn sich z.B. zwei Spieler nicht über die Auslegung einer Regel einig waren und dann irgendwann mit "Spielleiter, entscheide mal..." ankommen.
Ich finde das auch nicht schlimm oder komisch.

Ok, das empfand ich einfach nie als notwendig. Wenn ich den Namen des SLs nenne, dann wird er schon aus dem Kontext herausfinden, ob ich ihn nur bitte, mir mal die Cola rüberzureichen, einen NCS anquatsche oder eine Regelfrage habe. Und ich nenne ja auch die anderen Spieler Spieler, nur weil sie in dieser Funktion anquatsche  :)

"Hey Spielleiter: kannst du nicht mal Spieler Christian genauer auf die Finger schauen, ich glaube der schummelt". Klingt irgendwie wie Herr Lehrer  ;D

Für mich sind jegliche "Titel" irgendwie unangebracht, das schafft künstliche Distanz. Eigentlich sitzt man ja mit Freunden, Kumpels  oder zumindestens Spielkameraden an einem Tisch, da hat jeder einen Namen. Das jeder auch eine feste Rolle hat ist eigentlich auch ohne deren Nennung klar  ;D
Titel: Re: Wie ist euer Verhältnis zwischen Spieler und SL?
Beitrag von: ErikErikson am 2.07.2011 | 17:05
Ich finds nett, wenn man mich meister nennt. Ich merke auch, das ich dann mehr Autorität habe. Teilweise bin ich sogar etwas irritiert, wenn der Spielabend vorbei ist, und wir noch so reden, und mir wird widersprochen! Gut, als Meister wird mir auch widersprochen, aber zumindest kann ich dann sagen "Nix da, Klappe zu!"
Titel: Re: Wie ist euer Verhältnis zwischen Spieler und SL?
Beitrag von: Bad Horse am 2.07.2011 | 17:35
Na, wenn der SL einen Namen wie "Chris" oder "Tobias" hat, der ja in einer Gruppe vielleicht mehrfach vorkommt, dann hat "SL" vielleicht ein bißchen Unterscheidungspotenzial,.

Ansonsten nenne ich unseren SL heute "Brian". An anderen Stelle nenne ich ihn vielleicht "Jochen" oder "Anne".

Dass der SL nicht geduzt wird, habe ich noch nie gehört. Generell habe ich noch nie in einer Gruppe gespielt, wo sich nicht alle geduzt hätten.
Titel: Re: Wie ist euer Verhältnis zwischen Spieler und SL?
Beitrag von: Mike am 2.07.2011 | 17:38
Irgendwie haben die Wenigsten das erste Posting in diesem Thread gelesen :(
Titel: Re: Wie ist euer Verhältnis zwischen Spieler und SL?
Beitrag von: Der Nârr am 2.07.2011 | 17:59
Ist es bei euch eher üblich, dass Spieler gegen den Spielleiter spielen oder gegen die Gegner? Also ich habe einen Spieler kennen gelernt, der sagt in allen Runden in denen er spielt immer Sätze zum Spielleiter wie "Du nimmst jetzt 20 Schaden" (anstelle "Der Ork vor mir nimmt 20 Schaden" o.ä.). Oder auch "Der Spielleiter wird kotzen wenn ich meine neuen Fähigkeiten auspacke".
Hm. Also bei uns ist es so, dass die Spielleiter häufig die Spieler direkt ansprechen ("du bist gelähmt", "du bekommst 30 Schaden" usw.). Das wird dann nicht als Spiel gegeneinander wahrgenommen, da das "du" natürlich den Charakter meint. Hat wohl was mit Immersion zu tun. Umgekehrt benennen die Spieler aber konkret den Gegner, der Schaden bekommt, da der SL ja in der Regel mehrere Gegner im Kampf führt. Da ist eine klare Benennung des Opfers wichtig. Wer ist denn bitte "du", wenn der SL gerade 3 Orks, 2 Trolle und 1 Ogermagier ins Feld führt?
Wenn ein Spieler ankündigt, dass der SL das Kotzen bekommt, würde ich mich schon arg wundern. Ne, so etwas habe ich noch nie erlebt. Ich kenne höchstens vielleicht ein "Bitte nicht erschrecken, aber ich kann jetzt …". Oder in Form von Freude, wenn man in einer Situation genau die passende Fähigkeit parat hat, um sie zu lösen. Ansonsten freut man sich auch schon mal gemeinsam darüber, dass eine Spielerfigur eine besondere neue Fähigkeit erhalten hat, aber nie käme jemand auf die Idee, damit dem SL eins reinzuwürgen. Wir sprechen unsere Charaktere zum Teil auch auch sehr intensiv ab, und zwar nicht nur mit dem SL, sondern untereinander. Da sind die Spieler erstmal gleichberechtigt – wobei wir es auch häufig so handhaben, dass wir uns eh aus praktischen Gründen mit dem SL-Amt abwechseln (niemand hat Lust, nur noch zu leiten). Jedenfalls wird dann gemeinsam entschieden, ob z.B. Feat xyz aus Buch abc erlaubt ist oder vielleicht doch zu heftig – oder geben auch Tipps, wie man aus einem Charakter vielleicht mehr rausholen könnte. Durchaus auch in Hinblick auf "Rollenspielaspekte". Dadurch hat außer konkret während einer Spielsitzung niemand eine übergreifende Autorität. Wenn wir mal eine Kampagne mit festem SL spielen, ist das etwas anderes.

Sind diese Spieler vielleicht sehr jung oder kommen mehr so aus der Computerspiel-Ecke?
Titel: Re: Wie ist euer Verhältnis zwischen Spieler und SL?
Beitrag von: El God am 2.07.2011 | 18:01
Sorry schon mal für den irreführenden Betreff, aber mir ist nichts besseres eingefallen.

Ist es bei euch eher üblich, dass Spieler gegen den Spielleiter spielen oder gegen die Gegner?

Ah, du hast das nochmal editiert. Nein, ich habe das noch nie erlebt und finde, dass eine Gegnerschaft SL <-> Spieler dysfunktional ist, dafür hat der SL einfach zu viele Sonderrechte. Ich würde das aber auch nicht an der Sprache ("Du nimmst XYZ" Schaden) festmachen, eher am Verhalten bzw. der Einstellung gegenüber Spielleiterentscheidungen. Außerdem ist diese Einstellug eine Sache von Gegenseitigkeit. Als SL kann man viel dafür tun, als Gegner missverstanden zu werden, das muss nicht zwangsweise vom Spieler ausgehen.
Titel: Re: Wie ist euer Verhältnis zwischen Spieler und SL?
Beitrag von: Teylen am 2.07.2011 | 21:12
Ist es bei euch eher üblich, dass Spieler gegen den Spielleiter spielen oder gegen die Gegner?
Weder noch. In erster Linie spielt man bei "uns" miteinander und nicht gegeneinander.
Für das miteinander spielen ist es dann auch nicht so relevant das dort klare Gegner sind die angegangen werden.

Zitat
Also ich habe einen Spieler kennen gelernt, der sagt in allen Runden in denen er spielt immer Sätze zum Spielleiter wie "Du nimmst jetzt 20 Schaden" (anstelle "Der Ork vor mir nimmt 20 Schaden" o.ä.).
Das würde ich nicht auf das Verhältnis beziehen. Sondern eher auf die Übersicht.

Zitat
Oder auch "Der Spielleiter wird kotzen wenn ich meine neuen Fähigkeiten auspacke".
Also ich weiß nicht.
Ich verstehe nun nicht wie man sowas äußert. Außer vielleicht in einem überaus emotionalen Moment.

Selbst wenn ich nun ein reines, strategisches, gamistisches Spiel spiele wie Go, würde ich nun nicht sowas sagen wie "Da wird mein Gegner aber kotzen, wenn er das Tesuji entdeckt." vieleicht "Haha, jetzt ist die Stellung aber platt / Muahaha das gewinnste nimmer / Hättest du mal anders gespielt" bzw. hat man mir mal attestiert das ich den Go-Steinen. (nicht dem Spieler!) einem "verrecke ihr elendigen Bastarde"-Blick zugeworfen habe, aber dem Spieler würde ich nichts schlechtes / unbehagen wünschen.
Eigentlich ändere ich selbst da uU meine Spielweise wenn ich merke das der Gegner das kotzen kriegen könnte dahingehend das sich seine Laune besser / es net zu arg für ihn wird [wenn die Umstände es zu lassen].

Zitat
Und was haltet ihr davon? Ich persönlich finde es irritierend bis nervig...
Ich finde es tendenziell schrecklich.
Titel: Re: Wie ist euer Verhältnis zwischen Spieler und SL?
Beitrag von: Oberkampf am 3.07.2011 | 00:53
An der Anrede würde ich auch nicht festmachen, wie freundschaftlich bzw. "feindselig" das Verhältnis zwischen SL und Spielern ist. Meistens spiele ich mit meinen Freunden, da ist sowieso kein "feindseliges" Verhältnis gegeben, aber Sprüche wie "Der SL wird sich die Haare ausreißen, wenn ich Talent X endlich gelernt habe" können da schonmal flapsig gesagt werden.

Im Übrigen kommt es für mich auf das Spiel an. In SW oder D&D4 sage ich den Spielern ganz klar an, dass ich in Kämpfen mein Möglichstes geben werde, um ihre Charaktere zu besiegen und ggf. auch zu töten. In DF steht das selbst in Kämpfen für mich nicht an erster Stelle, u.a. auch wegen der schönen Konzessionsregeln.
Titel: Re: Wie wird bei euch der Spielleiter angesprochen?
Beitrag von: Windjammer am 3.07.2011 | 01:11
Natürlich werden bei uns die Spielleiter gefälligst mit "Gott", "harter aber gerechter Avatar des Schicksals", Dämonenfürst, Seelenfresser, Witwenmacher etc  angesprochen !!!
In der Tat. (http://www.youtube.com/watch?v=iWW_2Xh98Dk#t=1m33s)
Titel: Re: Wie ist euer Verhältnis zwischen Spieler und SL?
Beitrag von: D. Athair am 3.07.2011 | 01:21
Hängt - wenn ich leite - auch vom Spiel ab.
Normalerweise ist das Verhältnis ein kooperatives mit klarer Trennung der Arbeitsbereiche.
Ich, als SL bin für die Verwaltung und Einhaltung der Regeln zuständig. Die Gruppe als Ganzes für eine einheitliche Auslegung.
Ich spiele die Welt, die NSC und baue Abenteueraufhänger/-möglichkeiten. Die Spieler spielen ihre SC und agieren in der Spielwelt.
Für die Story, bzw. für das Entwickeln und Spielen einer Geschichte ist die Runde als Ganzes verantwortlich. Die Arbeit am roten Faden liegt bei mir.

Anders gesagt: Die Spieler riskieren was und setzten ihre Spielfiguren aufs Spiel. Ich sorge für dramatische Situationen und Herausforderungen.

Ich finds nett, wenn man mich meister nennt. Ich merke auch, das ich dann mehr Autorität habe.
Grauenvoll. Der Begriff "Meister" steht für alles, was ich beim Rollenspiel verabscheue.
Titel: Re: Wie ist euer Verhältnis zwischen Spieler und SL?
Beitrag von: Eulenspiegel am 3.07.2011 | 04:33
Grauenvoll. Der Begriff "Meister" steht für alles, was ich beim Rollenspiel verabscheue.
Wofür steht denn Meister?

Meister ist ja erstmal eine Person, die sich in ihrem Gebiet sehr gut auskennt und sich selbstständig machen kann. Ich wüsste nicht, wieso das beim RPG plötzlich verabscheuungswürdig ist.
Titel: Re: Wie ist euer Verhältnis zwischen Spieler und SL?
Beitrag von: Mike am 3.07.2011 | 04:52
Also ich assoziiere den Begriff "Meister" im Rollenspiel auch total mit DSA und damit mit der Essenz dessen, was mir am Rollenspiel keinen Spaß machen kann. Der Begriff ist auch für mich maximal negativ behaftet wenn damit Spielleiter in Rollenspielrunden bezeichnet werden.

Witziger weise nennt der Spieler den ich in diesem Thread gemeint habe den Spielleiter auch regelmäßig "Meister", weil er das eben noch aus DSA-Zeiten so inne hat.
Titel: Re: Wie ist euer Verhältnis zwischen Spieler und SL?
Beitrag von: Ein am 3.07.2011 | 10:55
Mir ist das eigentlich egal, ob meine Spieler (die gute Bekannte bis Freunde von mir sind) mich jetzt "Sven", "Ein", "Spielleiter", "Alter", "ey, du", "Meister" oder so nennen.
Titel: Re: Wie ist euer Verhältnis zwischen Spieler und SL?
Beitrag von: Helmron am 3.07.2011 | 10:57
Wie schaut's dann mit "Dungeonmaster" aus?
Titel: Re: Wie ist euer Verhältnis zwischen Spieler und SL?
Beitrag von: Helmron am 3.07.2011 | 11:03
Oder Game Master  ;D

(http://www.darkshire.net/jhkim/rpg/theory/liz-paper-2003/kodt-2.gif)
Titel: Re: Wie ist euer Verhältnis zwischen Spieler und SL?
Beitrag von: Ein am 3.07.2011 | 11:08
Die können mich von mir aus, auch Pimp Master of the Goblin Hordes nennen, wenn es ihnen Spaß macht.
Titel: Re: Wie ist euer Verhältnis zwischen Spieler und SL?
Beitrag von: Helmron am 3.07.2011 | 11:12
Die können mich von mir aus, auch Pimp Master of the Goblin Hordes nennen, wenn es ihnen Spaß macht.

Das ist die richtige Einstellung  :d
Titel: Re: Wie ist euer Verhältnis zwischen Spieler und SL?
Beitrag von: Teylen am 3.07.2011 | 11:55
Wie schaut's dann mit "Dungeonmaster" aus?
Nun oder "Storyteller". Da das nun bisher noch gar nicht genannt wurde..
Titel: Re: Wie ist euer Verhältnis zwischen Spieler und SL?
Beitrag von: Oberkampf am 3.07.2011 | 12:00
Also ich assoziiere den Begriff "Meister" im Rollenspiel auch total mit DSA und damit mit der Essenz dessen, was mir am Rollenspiel keinen Spaß machen kann. Der Begriff ist auch für mich maximal negativ behaftet wenn damit Spielleiter in Rollenspielrunden bezeichnet werden.

Geht mir genauso. "Meister" ist irgendwie abschreckend.

Wie schaut's dann mit "Dungeonmaster" aus?

Wenn er gute Dungeons basteln und selbige gut präsentieren/interessant leiten kann, ist das mit Zahnweh ertragbar. Aber nur, wenn er ein echter Dungeonmaster ist.

Nun oder "Storyteller". Da das nun bisher noch gar nicht genannt wurde..

Auch ein Warnsignal, ebenso wie die deutsche Übersetzung "Erzähler".
Titel: Re: Wie ist euer Verhältnis zwischen Spieler und SL?
Beitrag von: Herr der Nacht am 3.07.2011 | 12:09
Storyteller / Erzähler rangiert bei mir gefühlsmässig fast auf der selben Ebene wie Meister. Nämlich gaaanz weit unten.

Erzähler suggeriert, das ich als Spieler Teil einer Geschichte bin, die vom Erzähler sehr stringent vorgegeben wird. Wir spielen in unserer Gruppe sehr gerne Storyteller-Spiele, aber als Erzähler sieht sich keiner unserer Spielleiter. Schließlich sind unsere Spieler ja auch nicht nur "Zuhörer"  ;)

Meister toppt eigentlich alles. Ich kann diese negativen Empfindungen verstehen. Bei Meister denke ich an nervige Forendiskussionen mit DSA-Spielleitern und Spielern und ihren Tunnelblick was Rollenspiel angeht. Bei Meister denke ich an beleidigte User, die Angst haben, dass ihren Spielern in Foren aus Abenteuern gespoilert wird, bei Meister denke ich an Sätze wie "Der Meister darf das, der Meister kann das", "Regeln sind ohnehin für Meister egal" oder auch Sätze in DSA-Bänden wie "Sie, verehrter Meister"  :D

Meister ist für mich gefühlsmässig die distanzierteste Bezeichnung beim Rollenspiel. Der Meister sitzt am Ende des Tisches, hinter seinem Meisterschirm und bestimmt über Recht und Gnade, Gedei und Verderb der "Helden", ist er milde gestimmt, dreht er die Würfel zu Gunsten der Spieler, ist er verärgert, weil sie seinem Plot nicht folgen, dann verwendet er alle goldenen Regeln die ihm sein Amt erlaubt.  ::)  ;D

Spielleiter, das sagt einfach nur aus, welches Amt man in der Spielgruppe einnimmt. Einer am Tisch übernimmt die Leitung, das heißt nicht dass er als Märchenonkel die anderen totquatscht, das heißt nicht, dass er der Herr über alle Regeln ist. Im Prinzip übernimmt er einfach nur die grobe Leitung und Richtung des Spielabends, immer unterstützt und in Zusammenarbeit mit den Spielern. So kann Spielen Spaß machen  :)
Titel: Re: Wie ist euer Verhältnis zwischen Spieler und SL?
Beitrag von: Tier am 3.07.2011 | 12:46
Meister minderer Geister trifft es doch auch oft oder? (DSA lässt Grüßen)

Aber im Ernst ist es doch eigentlich völlig egal wie man den Spielleiter anspricht solange das für alle mitspieler OK ist und alle Spaß haben.
Obwohl ich es glaub ich seltsam fände wenn man mich die ganze Zeit während des Spiels mit Meister oder Spielleiter ansprechen würde.

(Hohe piepsiege unterwürfigew Stimme) Meister, was darf ich tun Meister? Darf ich atmen Meister? Erlaubt Ihr mir zu essen Meiser?
Titel: Re: Wie ist euer Verhältnis zwischen Spieler und SL?
Beitrag von: Bad Horse am 3.07.2011 | 13:21
Es soll ja SLs geben, die die Aufnahme von Essen während der Runde untersagen.

Generell mag ich zu autoriäre SLs nicht. Manche SLs sehen sich als eine Art Leithammel der Runde (in- oder off-play) und benehmen sich, als müssten sie die Kontrolle über die Spieler behalten - weil die ja alleine irgendwie nichts als Unfug veranstalten würden. Das war schon bei zwei Runden der Grund, dass ich ausgetreten bin.
Titel: Re: Wie ist euer Verhältnis zwischen Spieler und SL?
Beitrag von: Roland am 3.07.2011 | 13:59
Ich werde üblicherweise mit meinem Vornamen angeredet, manchmal mit Meister, wenn Spieler was von mir wollen.  Generell geht die SL-Einschätzung in meinen Runden wohl von partnerschaftlichem Spiel, über "der, der sich die Arbeit macht" bis zum Bespaßer und Kindergärtner.
Titel: Re: Wie ist euer Verhältnis zwischen Spieler und SL?
Beitrag von: Oberkampf am 3.07.2011 | 14:14
Manche SLs sehen sich als eine Art Leithammel der Runde (in- oder off-play) und benehmen sich, als müssten sie die Kontrolle über die Spieler behalten - weil die ja alleine irgendwie nichts als Unfug veranstalten würden.

Diese Einstellung - Spieler verzapfen ohne Kontrolle nur Unfug - ist meiner Meinung nach ein schlimmes Erbe der (frühen?) DSA-Zeiten, wo den "Meistern" dieses Denken eingetrichtert wurde. Neben DSA waren da natürlich auch andere Spiele mit einem ähnlichen Tenor verantwortlich. Für picklige 14jährige Spieler, die wir vielleicht alle mal waren, mag das ja in Grenzen zutreffend sein, aber das war eigentlich schon damals übertrieben.

Dazu eine OT-Erweiterung
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Titel: Re: Wie ist euer Verhältnis zwischen Spieler und SL?
Beitrag von: Herr der Nacht am 3.07.2011 | 14:23
Manchmal habe ich den Eindruck, das ist auch eine Self fullfilling prophecy: die Spieler werden streng unter Kontrolle gehalten (damit sie auch ja keinen Unsinn machen) und machen Unsinn, weil sie ja wissen, dass daraus keine Konsequenzen für das Abenteuer entstehen - denn schließlich passt der "Meister" auf, das alles so passiert, wie in der Abenteuerstory vorherbestimmt.

Die beiden andere ungünstigen Spielerreaktionen auf diese Lehre sind "Hartwursten" und "Vor dem Abenteuer drücken". Entweder es wird exzessiv ein belangloser Teil des Abenteuers (z.B. Einkauf auf dem Markt, Kneipenbesuch) ausgespielt, weil da die SCs nicht unter der scharfen Kontrolle des "Meisters" stehen müssen, oder es wird der Charakter so angelegt, dass er am Liebsten gar nicht am Abenteuer teilgenommen hätte, weil man dann wenigstens noch ausspielen kann, wie der "Meister" den Charakter ins Abenteuer hineinpresst.

Das finde ich eine sehr interessante Theorie. Kann man das nicht in einem anderen, passenderen Thread besprechen, das hat ja eigentlich nichts mehr mit der Ursprungsfrage hier zu tun. :)
Titel: Re: Wie ist euer Verhältnis zwischen Spieler und SL?
Beitrag von: Oberkampf am 3.07.2011 | 14:35
Das finde ich eine sehr interessante Theorie. Kann man das nicht in einem anderen, passenderen Thread besprechen, das hat ja eigentlich nichts mehr mit der Ursprungsfrage hier zu tun. :)

Ich habs mal in einen OT-Spoiler gesetzt.
Titel: Re: Wie ist euer Verhältnis zwischen Spieler und SL?
Beitrag von: Ein am 3.07.2011 | 16:17
Schon interessant wie viele Gewicht manche Leute bestimmten Begriffen zu ordnen.

Fliegt der motivierte Neue, der von DSA kommt, und heiß darauf ist, bei euch D&D zu spielen, dann gleich aus der Runde, wenn ihm mal ein "Meister" aus dem Mund rutscht?
Titel: Re: Wie ist euer Verhältnis zwischen Spieler und SL?
Beitrag von: Bad Horse am 3.07.2011 | 18:39
Er erntet wahrscheinlich etliche Lachsalven, aber wieso sollte er deswegen aus der Runde fliegen?  :o

Titel: Re: Wie wird bei euch der Spielleiter angesprochen?
Beitrag von: Sphärenwanderer am 3.07.2011 | 18:47
Kennt das jemand tatsächlich so? Gibt es Leute die wirklich sagen "...Meister darf ich", "Dungeon-Master, kann ich?" oder "Spielleiter, ist es möglich dass..." ?

Gehört habe ich sowas nämlich noch nie. Würde mir sehr komisch vorkommen.
Kenne ich durchaus, sogar einige, die das konsequent durchziehen. Ich persönlich spreche den SL eigentlich immer mit Vornamen an.
Titel: Re: Wie ist euer Verhältnis zwischen Spieler und SL?
Beitrag von: Morpheus am 3.07.2011 | 21:36
Fliegt der motivierte Neue, der von DSA kommt, und heiß darauf ist, bei euch D&D zu spielen, dann gleich aus der Runde, wenn ihm mal ein "Meister" aus dem Mund rutscht?

Nö. Ist nur ein Fall von Kulturschock. Jede Gruppe die ausreichend lange miteinander zockt entwickelt gewisse Tischregeln, Sprachkonventionen und nennen wir es mal Rituale.  ;D

DSA gilt bei der Mehrheit der Leute in meiner Runden als Beispiel für ein schlechtes Spiel. Ergo werde ich als Meister bezeichnet wenn ich als Spielleiter schlechte Entscheidungen treffe.
Nach 2-3 Spielsitzungen ist ein neuer dann Akklimatisiert...  >;D
Titel: Re: Wie ist euer Verhältnis zwischen Spieler und SL?
Beitrag von: Teylen am 3.07.2011 | 23:22
[Storyteller]
Auch ein Warnsignal, ebenso wie die deutsche Übersetzung "Erzähler".
Also in der Gruppe in der ich es verwendet lass bzw. hörte - eine amerikanische VtM Chronik - herrschte ein eigentlich positives / gesundes Verhältnis zwischen Storytellern und Spielern.

Ansonsten ist das schlicht der Begriff der in den Regelwerken verwendet wird.
Nun und man könnte, wenn man wollen, SpielLEITER ebenso negativ auslegen wie Erzähler oder Meister,..
Titel: Re: Wie ist euer Verhältnis zwischen Spieler und SL?
Beitrag von: El God am 3.07.2011 | 23:27
Macht man aber nicht, weil der Begriff Standard ist und v.a. in Rollenspielen bestimmter Machart abgewandelt wird. Wenn man diese Art von Spielen nicht mag, ist es wahrscheinlich nicht schlecht, da vorsichtig zu bleiben.
Titel: Re: Wie ist euer Verhältnis zwischen Spieler und SL?
Beitrag von: Teylen am 3.07.2011 | 23:42
Macht man aber nicht, weil der Begriff Standard ist und v.a. in Rollenspielen bestimmter Machart abgewandelt wird. Wenn man diese Art von Spielen nicht mag, ist es wahrscheinlich nicht schlecht, da vorsichtig zu bleiben.
Naja, das mit dem Standard betrifft aber doch eher den deutschsprachigen Raum.
Weil im englischen ist mir bisher nur Storyteller (WW) oder Gamemaster (beim Rest) begegnet. Nichts mit "nicht-meister-nichterzähler-leiter"-Begriff.
Da den sterbenden Schwan des wahren RPGs aufzuführen weil wer Erzähler, Meister oder Storyteller sagt halte ich für suspekt.

Nun und von der "bestimmten Machart" her sagt nunmal weder die alte noch die neue WoD (gerade nachgesehen ^^) das der Erzähler seine Mitspieler misshandeln darf.
Nun oder das "Erzähler" beeinhalten würde das der Erzähler seine Erzählung durchdrückt.
Titel: Re: Wie ist euer Verhältnis zwischen Spieler und SL?
Beitrag von: D. Athair am 3.07.2011 | 23:50
Wofür steht denn Meister?
Für "Lehrer", "Ausbilder", "Wissender".
Wenn man das in Beziehung zu den Spielern setzt, dann müssen sie durch den Meister (ausge)bildet und (be)lehrt werden.
Diese Art von Hierarchie möchte ich nicht in meinem Rollenspiel haben

Meister ist ja erstmal eine Person, die sich in ihrem Gebiet sehr gut auskennt und sich selbstständig machen kann. Ich wüsste nicht, wieso das beim RPG plötzlich verabscheuungswürdig ist.
Da beziehst du dich auf den Meistertitel und dadurch beschneidest du den Begriff wichtiger Bedeutungsnuancen.


Dazu kommt DSA und die Kiesow'sche Didaktik:
Bei Meister denke ich an nervige Forendiskussionen mit DSA-Spielleitern und Spielern und ihren Tunnelblick was Rollenspiel angeht. Bei Meister denke ich an beleidigte User, die Angst haben, dass ihren Spielern in Foren aus Abenteuern gespoilert wird, bei Meister denke ich an Sätze wie "Der Meister darf das, der Meister kann das", "Regeln sind ohnehin für Meister egal" oder auch Sätze in DSA-Bänden wie "Sie, verehrter Meister"  :D

Meister ist für mich gefühlsmässig die distanzierteste Bezeichnung beim Rollenspiel. Der Meister sitzt am Ende des Tisches, hinter seinem Meisterschirm und bestimmt über Recht und Gnade, Gedei und Verderb der "Helden", ist er milde gestimmt, dreht er die Würfel zu Gunsten der Spieler, ist er verärgert, weil sie seinem Plot nicht folgen, dann verwendet er alle goldenen Regeln die ihm sein Amt erlaubt.  ::)  ;D


"Game Master" und "Dungeon Master": Die "Meisterschaft" des SL wird auf einen Bereich eingegrenzt und verliert dadurch seine universelle Strahlkraft. Außerdem sind die Begriffe nicht durch schlechte Spieldidaktik "verstrahlt".
Titel: Re: Wie ist euer Verhältnis zwischen Spieler und SL?
Beitrag von: Hróđvitnir (Carcharoths Ausbilder) am 3.07.2011 | 23:55
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Titel: Re: Wie ist euer Verhältnis zwischen Spieler und SL?
Beitrag von: Der Nârr am 4.07.2011 | 00:11
Nicht alle haben runde Tische. Ich kenne es auch tendentiell eher so, dass der Spielleiter vor Kopf oder an einer Ecke sitzt als "mitten drin". Das hat auch einfach praktische Gründe, z.B. dass er jeden leicht direkt ansprechen kann und niemand ständig in seine Unterlagen guckt (was ja auch schnell aus Versehen passieren kann). Bei uns ist das unabhängig davon, ob wir den SL Meister, Erzählonkel oder Dieter nennen.

Wenn ich einen SL mal als Meister angeredet habe oder das Spielleiten als "Meistern" (z.B. in der Frage "wer meistert denn das nächste Mal") habe ich dabei nie all diese Bedeutungsnuancen mit transportieren wollen, die hier in dieses Wort hineininterpretiert werden. Für mich ist Meister bzw. meistern völlig neutral – so wie Spielleiter/spielleiten. Da auch andere Rundenteilnehmer gelegentlich Meister/meistern sagen, denke ich mir, dass das bei uns Konsens ist. Obwohl wir seit Jahren kein DSA mehr spielen.

Ich kenne es höchstens so, dass man den SL schon mal als Erzählonkel tituliert oder dies auch als Eigenbezeichnung kommt, wenn meinetwegen gerade ein Spielstilwechsel vorgenommen wird (z.B. "ich erzählonkele das jetzt mal schnell"). Aber das geschieht dann immer mit einer gewissen (selbst-)ironischen Note.

Andere Begriffe wie Erzähler oder Dungeonmaster konnten sich bei uns nie durchsetzen - unabhängig vom Rollenspiel.

Würde mir eine Spielrunde das Wort "Meister" verbieten wollen, wäre ich da glaube ich ziemlich schnell wieder weg. Da hätte ich wohl Angst, auch Prügel zu bekommen, wenn meine Schnürsenkel die falsche Farbe haben.
Titel: Re: Wie ist euer Verhältnis zwischen Spieler und SL?
Beitrag von: Herr der Nacht am 4.07.2011 | 00:29
Würde mir eine Spielrunde das Wort "Meister" verbieten wollen, wäre ich da glaube ich ziemlich schnell wieder weg. Da hätte ich wohl Angst, auch Prügel zu bekommen, wenn meine Schnürsenkel die falsche Farbe haben.

Lustigerweise hat niemand was von Verbieten gesagt. Aber Strohpuppen sind ja schon was feines  ;D

Ich glaube es ging lediglich darum, ob es Gang und Gebe ist, am Spieltisch statt "Du" oder "Name XY" den Spielleiter mit Meister anzusprechen.
Das andere ist die Verwendung in Forendiskussionen, da ist Meister nicht ohne Grund ein Alarmsignal.

Nun und von der "bestimmten Machart" her sagt nunmal weder die alte noch die neue WoD (gerade nachgesehen ^^) das der Erzähler seine Mitspieler misshandeln darf.
Nun oder das "Erzähler" beeinhalten würde das der Erzähler seine Erzählung durchdrückt.
Es ist trotzdem leicht missverständlich, den eingedeutschten Begriff Erzähler als Ansprache zu verwenden. Ich frage doch auch nicht die Gruppe "Sagt mal, wer erzählt denn als nächstes" sondern "Wer will/kann denn als nächstes Leiten". Das ist einfach griffer und vor allem verständlicher.

Den englischen Begriff zu nehmen macht ja auch recht wenig Sinn. Bei englischsprechenden Runden sieht das natürlich anders aus, aber wieviele Spielgruppen hier spielen wohl komplett auf englisch?  ;D
Titel: Re: Wie ist euer Verhältnis zwischen Spieler und SL?
Beitrag von: Oberkampf am 4.07.2011 | 00:32
Fliegt der motivierte Neue, der von DSA kommt, und heiß darauf ist, bei euch D&D zu spielen, dann gleich aus der Runde, wenn ihm mal ein "Meister" aus dem Mund rutscht?

Also ich schmeiß deswegen niemanden 'raus. Bloß wenn er mich mit Meister ansprechen würde, würde ich schon auf "Eure Gnaden" bestehen. Oder ihm nochmal meinen Namen sagen  ;)

Ansonsten ist das schlicht der Begriff der in den Regelwerken verwendet wird.
Nun und man könnte, wenn man wollen, SpielLEITER ebenso negativ auslegen wie Erzähler oder Meister,..

Die Probleme mit Spielleiter sind mir auch bewusst, wollte das nicht irgendso eine irre Sprachpuristengruppe anstelle von Regisseur durchsetzten? Im rollenspielerischen Zusammenhang ist Spielleiter aber nicht so stark mit bestimmten Spielvorlieben (oder SL-Konzepten) verbunden wie "Meister" und "Storyteller". Dassdie Begriffe auch mal von Gruppen verwendet werden, ohne dass die damit konnotierten Leitstile praktiziert werden, kann natürlich durchaus vorkommen (und im englischsprachigen Raum ist vielleicht sowieso alles ganz anders).

Jaja, der finstere Kiesow. Ist es nicht toll so einen Buhmann zu haben, der für alles Elend in der Rollo-Szene verantwortlich ist?  ::) Sprich übrigens seinen Namen nicht dreimal aus, sonst leitet er Dein nächstes Spiel.

Hey, danke für die Warnung  :)
Die Exzesse der 90er dem Kiesow und dem Rein-Hagen alleine anzulasten, ist meiner Meinung nach tatsächlich völlig überzogen. Die haben sicherlich einiges propagiert, aber die sind sicherlich nicht alleine für alle schlechten Runden verantwortlich. Da greif ich mir auch an die eigene Nase und denke: "Hätte ich nicht drauf hören müssen."
Titel: Re: Wie ist euer Verhältnis zwischen Spieler und SL?
Beitrag von: Hróđvitnir (Carcharoths Ausbilder) am 4.07.2011 | 00:41
Ihr macht euch da wirklich einen Kopf drum, find ich erstaunlich. Mir ist es egal, wie mich meine Spieler anreden, solange es ihnen paßt und mir nicht weh tut. Ich selbst verwende als Spieler den Vornamen des SL, "Meister" allenfalls wie in einer pfälzischen Stammkneipe, falls es Aufmerksamkeitsdefizite seitens desselben durch chaotische Umstände gibt.

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Titel: Re: Wie ist euer Verhältnis zwischen Spieler und SL?
Beitrag von: D. Athair am 4.07.2011 | 00:53
Wenn ich einen SL mal als Meister angeredet habe oder das Spielleiten als "Meistern" (z.B. in der Frage "wer meistert denn das nächste Mal") habe ich dabei nie all diese Bedeutungsnuancen mit transportieren wollen, die hier in dieses Wort hineininterpretiert werden.
Die Bedeutungen sind nicht hineininterpretiert, sondern schlicht und ergreifend da. Teilweise immer gewesen oder historisch gewachsen. Das hat überhaupt NIX mit Verkopftheit zu tun. Eher das Gegenteil.

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Titel: Re: Wie ist euer Verhältnis zwischen Spieler und SL?
Beitrag von: Hróđvitnir (Carcharoths Ausbilder) am 4.07.2011 | 00:55
 ;D
Titel: Re: Wie ist euer Verhältnis zwischen Spieler und SL?
Beitrag von: Eulenspiegel am 4.07.2011 | 00:56
Die Bedeutungen sind nicht hineininterpretiert sondern da.
Und das halte ich für falsch. Ich spreche ein und die gleiche Person mal mit Spielleiter und mal mit Meister an, ohne dass da ein Bedeutungsunterschied vorhanden wäre.
Titel: Re: Wie ist euer Verhältnis zwischen Spieler und SL?
Beitrag von: El God am 4.07.2011 | 00:58
Ich möchte anmerken, dass ich mein Problem weniger damit haben *dass* Meister oder sonstwas gesagt wird. Sondern *wie*. Unterwürfig-schleimwichsig und gleichzeitig wichtigtuerisch (Sieh her! Ich bin wichtig! Ich habe jetzt die Aufmerksamkeit des "Meisters" *hechel*), "Lieber Meister", "unser verehrter Meister", "den ehrwürdigen Meister". Das ist jedenfalls die Art, über die ich lache.
Titel: Re: Wie ist euer Verhältnis zwischen Spieler und SL?
Beitrag von: Hróđvitnir (Carcharoths Ausbilder) am 4.07.2011 | 01:01
Man kann aber auch mit Vornamen schleimen. Insofern ist das nur begrenzt ein Problem der Titelgebung. Natürlich ist es möglich, daß Schleimscheißertum und Verwendung von "Meister" korrelieren, aber ne Kausalität wird da eher schwer nachweisbar sein. Nur weil ein Begriff mißbraucht werden kann, heißt das ja nicht, das am Begriff selbst was falsch ist.
Titel: Re: Wie ist euer Verhältnis zwischen Spieler und SL?
Beitrag von: Oberkampf am 4.07.2011 | 01:05
"Meister" allenfalls wie in einer pfälzischen Stammkneipe, falls es Aufmerksamkeitsdefizite seitens desselben durch chaotische Umstände gibt.


Gegen ein herzliches "Meeschter" det ich jetzt aunix einwenden.  ;D
Titel: Re: Wie ist euer Verhältnis zwischen Spieler und SL?
Beitrag von: El God am 4.07.2011 | 01:09
Man kann aber auch mit Vornamen schleimen. Insofern ist das nur begrenzt ein Problem der Titelgebung.

Klar kann man. Und die besondere Qualität, die dieses Herumgewichse bekommt, wenn man dann "Meister" oder sonstwas statt des Vornamens einsetzt, mag auch subjektiv sein. Naja, ich finds halt schlimm. Ich finds aber nicht schlimm, wenn ihrs nicht schlimm findet. Ok?
Titel: Re: Wie ist euer Verhältnis zwischen Spieler und SL?
Beitrag von: D. Athair am 4.07.2011 | 01:09
Ich spreche ein und die gleiche Person mal mit Spielleiter und mal mit Meister an, ohne dass da ein Bedeutungsunterschied vorhanden wäre.
Klar, wenn du die Unterschiede entfernt hast, sind sie nicht mehr da.
Für mich kennzeichnet die Bezeichnung "Meister" eine Hierarchie am Spieltisch. Ein Verhältnis zwischen Spieler und SL, wie ich es um keinen Preis haben will.

Wenn mich ein alter DSAler "Meister" nennt, dann hör ich zwar Kreide quietschen, weiß aber auch, dass für ihn Meister wahrscheinlich soviel wie SL bedeutet, weswegen ich's ihm nicht übel nehme.
Titel: Re: Wie ist euer Verhältnis zwischen Spieler und SL?
Beitrag von: Teylen am 4.07.2011 | 07:12
Den englischen Begriff zu nehmen macht ja auch recht wenig Sinn. Bei englischsprechenden Runden sieht das natürlich anders aus, aber wieviele Spielgruppen hier spielen wohl komplett auf englisch?  ;D
Storyteller ist mir in einer komplett englischsprachigen Gruppe begegnet :D
(Und hat mich a bissel verwirrt, also das von STs gesprochen wurde und ein Spieler mit SL, als Resultat einer Nick-Vereinfachung, angesprochen ^^; )

In deutschen Spielrunden ist es bei der WW meistens Spielleiter, wobei ich keinem ein "Erzähler" verdenken würde.

Die Probleme mit Spielleiter sind mir auch bewusst, wollte das nicht irgendso eine irre Sprachpuristengruppe anstelle von Regisseur durchsetzten?
Finde ich nun auch nicht besser.  wtf?

Zitat
Im rollenspielerischen Zusammenhang ist Spielleiter aber nicht so stark mit bestimmten Spielvorlieben (oder SL-Konzepten) verbunden wie "Meister" und "Storyteller".
Also zumindest "Storyteller" hat vom System her rein gar nicht damit zu tun das der SL in einer Position ist wo er Entscheidungen der Spieler entwertet.
Titel: Re: Wie ist euer Verhältnis zwischen Spieler und SL?
Beitrag von: Der Nârr am 4.07.2011 | 07:18
Lustigerweise hat niemand was von Verbieten gesagt. Aber Strohpuppen sind ja schon was feines  ;D
Dann braucht sich ja niemand angesprochen zu fühlen ;).

Den englischen Begriff zu nehmen macht ja auch recht wenig Sinn. Bei englischsprechenden Runden sieht das natürlich anders aus, aber wieviele Spielgruppen hier spielen wohl komplett auf englisch?  ;D
Ich verwende im Spiel viele englische Regelbegriffe, wenn mir das Rollenspiel nur in englisch vorliegt. Es wäre naheliegend, dann auch den Meister mit der entsprechenden Bezeichnung zu benennen. Wieso sollte das nur in komplett englischsprachigen Runden Sinn machen?

Die Bedeutungen sind nicht hineininterpretiert, sondern schlicht und ergreifend da.
Dann mach dich halt frei davon. Das hat mit dem Meister-Begriff überhaupt nichts zu tun.
Titel: Re: Wie ist euer Verhältnis zwischen Spieler und SL?
Beitrag von: LöwenHerz am 4.07.2011 | 07:45
Um mal auf den Eingangspost einzugehen:

da wir in der Rolle spielen ("Ich gehe ..." "Ich greife den ... an!"), sage ich als Spielleiter/Meister natürlich auch:
"Du bekommst einen schweren Hieb für 20 Schaden zwischen die Rippen. Der Oger freut sich und führt einen Tanz auf, als wärest Du schon halb gegessen."

Ab und an muss es mal schneller gehen, dann bleiben große Erzählungen aus, was aber auch dem System geschuldet ist. Wenn 5 der 6 Attacken des Waldläufers treffen, dann muss er mir nicht jedesmal erzählen, was er genau anrichtet. Ich als SL gebe dann einen kurzen Abriss darüber:
"Du schlägst mit deinen beiden Äxten gekonnt auf den sich freuenden Oger ein, dessen Vorfreude nach dem dritten Schlag bereits in Agonie verfällt und mit dem letzten Treffer schickst Du ihn in Pharasmas Reich."

Aber es geht bei uns nicht gegen den Spieler, da wir keinen wirklichen Wettbewerb austragen. Wir spielen miteinander und nicht gegeneinander. Wir wollen ja auch Spaß haben und nicht gefrustet diskutieren, lamentieren oder uns ärgern.
Zudem habe ich mir angewöhnt, den Spielern ihre Erfolgserlebnisse zu lassen und viele Dinge formuliere ich positiv. Da merkt man schon Unterschiede in der Charakterwahrnehmung und Spielspaß.
Titel: Re: Wie ist euer Verhältnis zwischen Spieler und SL?
Beitrag von: Yehodan ben Dracon am 4.07.2011 | 08:20
Der eSeL wird bei uns mit Vornamen und manchmal als Spielleiter angesprochen. Die Spieler mit ihrem Vornamen und manchmal mit dem Namen des CHarakters, wenn dessen Eindrücke durch den eSeL geschildert werden.

Zu Beginn unserer "Karriere" haben wir sehr viel Wert darauf gelegt, dass alle Handlungen der SCs in der 1. Person geschildert wurden. Inzwischen bin ich jedoch davon überzeugt, dass eine Erzählung in der 3. Person mehr dazu taugt, den Charakter zu beschreiben und eine Trennung zum eigenen Ich herzustellen.
Man lässt sich leichter vom Charakter "überraschen", wenn man ihn aus der Vogelperspektive betrachtet.

Titel: Re: Wie ist euer Verhältnis zwischen Spieler und SL?
Beitrag von: Oberkampf am 4.07.2011 | 11:02
Zu Beginn unserer "Karriere" haben wir sehr viel Wert darauf gelegt, dass alle Handlungen der SCs in der 1. Person geschildert wurden. Inzwischen bin ich jedoch davon überzeugt, dass eine Erzählung in der 3. Person mehr dazu taugt, den Charakter zu beschreiben und eine Trennung zum eigenen Ich herzustellen.
Man lässt sich leichter vom Charakter "überraschen", wenn man ihn aus der Vogelperspektive betrachtet.

Das sehe ich ähnlich. Ich beschreibe als Spieler zwar immer noch überwiegend aus der ersten Person, aber wenn ich dann mal in die dritte Person komme, finde ich meine Charaktere etwas spannender.

Finde ich nun auch nicht besser.  wtf?

Ist auch idiotisch. War aber nicht im rollenspielerischen Zusammenhang, sondern halt eine dieser Sprachreinigungbewegungen, die vom Kaiserreich an bis zu den Nazis manchmal aufblühten. Leider hab ich keinen Beleg, und bin zu faul zum Suchen.

Also zumindest "Storyteller" hat vom System her rein gar nicht damit zu tun das der SL in einer Position ist wo er Entscheidungen der Spieler entwertet.

Ist halt ein Begriff, der von White Wolf zur Abgrenzung ihrer Systeme von anderen Rollenspielen in den 90ern eingeführt wurde und noch immer an WW-Systemen klebt, auch an den moderneren (kommt auch bei Scion und nWoD vor). Habe Soryteller sogar auch bei vom Programm her offenen Sachen wie Fate (oder wars PDQ?) gelesen, was mir sehr unverständlich ist (mMn komplette Fehlbezeichnung). Dem Begriff haftet halt so eine Erzählonkel-Aura an, und ich schätze, zu mindestens 75% kriegt man von einem SL, der sich Storyteller nennt, auch genau das geboten.
Titel: Re: Wie ist euer Verhältnis zwischen Spieler und SL?
Beitrag von: sindar am 4.07.2011 | 11:09
Zunaechst mal: Wir spielen mit rotierendem Meisterposten (und ja, wir spielen DSA), will heissen jeder kommt mal dran mit Meistern. Das mag helfen, den Meister einfach als Teil der Spielgruppe zu betrachten, und genauso laeuft das bei uns auch. Will heissen, wir spielen zusammen, nicht gegeneinander.

Angesprochen wird er in der Regel mit Namen.
Titel: Re: Wie ist euer Verhältnis zwischen Spieler und SL?
Beitrag von: Grey am 4.07.2011 | 11:29
Ist es bei euch eher üblich, dass Spieler gegen den Spielleiter spielen oder gegen die Gegner? Also ich habe einen Spieler kennen gelernt, der sagt in allen Runden in denen er spielt immer Sätze zum Spielleiter wie "Du nimmst jetzt 20 Schaden" (anstelle "Der Ork vor mir nimmt 20 Schaden" o.ä.).
Das kommt mir OK vor. :d

Oder auch "Der Spielleiter wird kotzen wenn ich meine neuen Fähigkeiten auspacke".
Das nicht. :q

Wie sieht das bei euch aus? Ist das normal oder auch eher die Ausnahme? Und was haltet ihr davon? Ich persönlich finde es irritierend bis nervig...
Ich kenne es bislang als Ausnahme und würde mich mit Blick auf meine eigenen Erlebnisse in der Richtung dem Urteil "irritierend bis nervig" anschließen.

Daß in der Hitze des Gefechts schon mal unterschiedliche Pronomen und Anreden fliegen ("du nimmst Schaden" statt "der Ork nimmt Schaden"), kommt vor. Hey, ich bin im Rollenspiel sogar schon mit meinem eigenen Namen durcheinandergekommen, also Honni Soit Qui Mal Y Pense. ;)

Wer aber mit der Einstellung in die Spielsitzung geht, den SL "zum Kotzen" zu bringen, spielt nicht dasselbe Spiel wie ich. Ehrlich gesagt finde ich eine solche Einstellung sogar bei einem Spiel, bei dem es ausdrücklich gegeneinander gehen soll, fehl am Platz. Ich meine, gehe ich an den Billardtisch, um meinen Gegner "zum Kotzen" zu bringen? Oder auf den Badmintonplatz? Oder in eine Partie "Condottiere"? Sorry, aber diese Einstellung hat selbst in einem Gegeneinander-Spiel für mich nichts mehr mit Sportsgeist und Fairneß zu tun... und Rollenspiel ist für mich ein Miteinander, da hat es erst recht nichts zu suchen. Als SL bin ich Mitspieler; ich führe die Gegner und die Verbündeten der Spieler und bin im Idealfall neutral. Spieler, die das anders sehen und "mir" was auf die Glocke geben wollen, sollen bitteschön spielen, mit wem sie wollen, aber nicht mit mir.
Titel: Re: Wie ist euer Verhältnis zwischen Spieler und SL?
Beitrag von: Teylen am 4.07.2011 | 11:35
Ist halt ein Begriff, der von White Wolf zur Abgrenzung ihrer Systeme von anderen Rollenspielen in den 90ern eingeführt wurde und noch immer an WW-Systemen klebt, auch an den moderneren (kommt auch bei Scion und nWoD vor). Habe Soryteller sogar auch bei vom Programm her offenen Sachen wie Fate (oder wars PDQ?) gelesen, was mir sehr unverständlich ist (mMn komplette Fehlbezeichnung). Dem Begriff haftet halt so eine Erzählonkel-Aura an, und ich schätze, zu mindestens 75% kriegt man von einem SL, der sich Storyteller nennt, auch genau das geboten.
Imho verleiten WW Spiele nicht bewusst zum Eraehlonkeln, wollten sie nie und wollen sie auch nicht.
Das heisst die oWoD sieht man so als Vorgaenger / Grundstein zu freieren-modernen Sachen und die nWoD so pimaldaumen gleich auf.
Fand auch bisher die STs die sich als solche anreden lassen - also in englischsprachigen Gruppen - soweit kein Stueck erzaehlonklerisch.
(Und die meisten VtM SL in dt. online Gefilden auch nicht)
Titel: Re: Wie ist euer Verhältnis zwischen Spieler und SL?
Beitrag von: D. Athair am 4.07.2011 | 12:05
Imho verleiten WW Spiele nicht bewusst zum Eraehlonkeln, wollten sie nie und wollen sie auch nicht.
V:tM 1st hatte dafür Tipps zu Hauf. Genauso wie gegenteilige Tipps.
Historisch über die Spieltische gewachsen: V:tM, Flagschiff der Storytelling Games, ist regelseitig als düsteres urban-fantasy Superheldenspiel angelegt. Als es rauskam haben, wegen der Coolness der mächtigen Vampirkräfte, viele Powergamer/Munchkins den Wechsel von D&D hin zu Vampire vollzogen. Erzählonkeln war eine Möglichkeit das Spiel mit solchen Leuten in den Griff zu kriegen.

Storyteller kam, meines Wissens nach, das erste Mal bei Prince Valiant vor. Dass neuere, programmatisch offene Spiele den Begriff verwenden, kann ich zu dem in Beziehung setzten, was bei Prince Valiant "Storyteller" bedeutet.
Von daher habe ich bei der Verwednung der Selbstbezeichnung "Storyteller" - in Bezug auf den Umgang des SLs mit den Spielern - eigentlich fast nur in Bezug auf Vampire meine Vorbehalte. Je weiter das präferierte RPG des "Storytellers" (auch innerhalb der WW-Familie) von Vampire weg ist, desto mehr zerstreuen sich meine Bedenken.
Am Ende erwarte ich von einem Storyteller, dass er beim Leiten hauptsächlich als Plotmeister oder Regiesseur (http://georgiosp.blogspot.com/2007/05/georgios-spielleiter-typen.html) agiert.
Titel: Re: Wie ist euer Verhältnis zwischen Spieler und SL?
Beitrag von: Oberkampf am 4.07.2011 | 12:38
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Titel: Re: Wie ist euer Verhältnis zwischen Spieler und SL?
Beitrag von: Teylen am 4.07.2011 | 12:55
Historisch über die Spieltische gewachsen: V:tM, Flagschiff der Storytelling Games, ist regelseitig als düsteres urban-fantasy Superheldenspiel angelegt. Als es rauskam haben, wegen der Coolness der mächtigen Vampirkräfte, viele Powergamer/Munchkins den Wechsel von D&D hin zu Vampire vollzogen. Erzählonkeln war eine Möglichkeit das Spiel mit solchen Leuten in den Griff zu kriegen.
Es kann ja sein das Erzaehlonkeln eine Moeglichkeit ist mit der man etwaige Powergamer versuchen kann in den Griff zu bekommen.
Imho hat aber WW auch in VtM das Storytelling nicht dahingehend beschrieben das es "zurecht-erzaehlonkeln von Spielern [D&D Munchkins]"  ist. Zumal ich die 1st nicht als das Flagschiff der VtM Gemeinde bertachte. Das waere imho eher die 2n rev oder 2nd. [die 1st ist ja soweit mit bekannt noch nicht mal auf deutsch erschienen]

Zitat
Storyteller kam, meines Wissens nach, das erste Mal bei Prince Valiant vor. Dass neuere, programmatisch offene Spiele den Begriff verwenden, kann ich zu dem in Beziehung setzten, was bei Prince Valiant "Storyteller" bedeutet.
Also ich glaube das Prince Valiant dafuer doch eher etwas zu klein und an eine andere Zielgruppe gerichtet sein koennte.
Sah da auch nun keinen direkten Zusammenhang zu WW, ausser das man am Ende eine erzaehlenswerte Geschichte haben will, weshalb ich Prince Valiant links liegen lies.

Zitat
Von daher habe ich bei der Verwednung der Selbstbezeichnung "Storyteller" - in Bezug auf den Umgang des SLs mit den Spielern - eigentlich fast nur in Bezug auf Vampire meine Vorbehalte.
Wobei sich doch kaum einer in Bezug auf den Umgang mit einander ST, GM, DM oder SL nennt sondern mehr in Bezug auf das System?
Zumindest habe ich es noch nicht, im Rahmen von P&P, erlebt das nun wer hingegangen ist und eine Attituede gebracht haette in der Richtung "Ich bin dein Meister / Dungeonmaster / Gamemaster / Storyteller / Narrator / Spielleiter [/ whetever], daher OBEY ME [bzw. akzeptier meinem dir damit mitgeteilten Stil die Position auszufuellen]"

Allenfalls das wer unsuspecting sagt "Ich bin der Meister / ST in unserer Gruppe" oder wer "Unserer Meister / ST,..." und zack geht das fingerpointing los von wegen "Oh welch' Grauen, Schrecken, etc. pp."


Wobei so just aus Neugier, gibt es die Diskussion auch im englischsprachigen Raum?
Immerhin ist das Dungeonmaster oder Gamemaster kein Stueck freundlicher als ein deutscher Meister.
Auch nicht wenn man aus dem Meister einen Spielmeister oder gar Kerkermeister macht.
Titel: Re: Wie ist euer Verhältnis zwischen Spieler und SL?
Beitrag von: D. Athair am 4.07.2011 | 13:24
Sah da auch nun keinen direkten Zusammenhang zu WW, [...]
Den gibt es aber. Nachzulesen
bei Greg (http://weareallus.com/princevaliantpage.html) Stafford (http://webcache.googleusercontent.com/search?q=cache:RavpgA703GgJ:www.gspendragon.com/publicationhistory/gregsotherarthuriangames.html+prince+valiant+mark+rein+hagen&cd=6&hl=de&ct=clnk&source=www.google.com).

Die grundlegende Regelmechanik und die grundlegende Spielzielsetzung
(kooperatives, erzählerisches Spielen) sind bei PV und V:tM gleich.
Titel: Re: Wie ist euer Verhältnis zwischen Spieler und SL?
Beitrag von: Teylen am 4.07.2011 | 13:32
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Titel: Re: Wie ist euer Verhältnis zwischen Spieler und SL?
Beitrag von: Hróđvitnir (Carcharoths Ausbilder) am 4.07.2011 | 15:17
Ist auch idiotisch. War aber nicht im rollenspielerischen Zusammenhang, sondern halt eine dieser Sprachreinigungbewegungen, die vom Kaiserreich an bis zu den Nazis manchmal aufblühten. Leider hab ich keinen Beleg, und bin zu faul zum Suchen.

Nö. War und ist einfach das deutsche Wort für Regisseur.

Zitat von: VieleKöcheEnzyklopädie
Ein Regisseur (von frz. régisseur, régir „leiten“), auch Spielleiter genannt, führt Regie und ist damit traditionell neben dem Schauspieler die entscheidende Person bei der Aufführung von Werken der darstellenden Kunst.

Und dann gibts noch das (http://www.lagstb.de/fortbildung/grundlagen-spielleiterin-theaterpadagogik/).
Titel: Re: Wie ist euer Verhältnis zwischen Spieler und SL?
Beitrag von: Navokha am 6.07.2011 | 18:59
Ich betrachte das Ganze wie folgt:

Als Spielleiter übernehme ich alle Rollen, die nicht von den Spielern gedeckt werden. Ich bin somit Freund und Feind zugleich. Je nachdem, was gerade passiert.
Ist die Gruppe mit Feinden konfrontiert, so ist es mein Job, die Feinde glaubwürdig darzustellen und den Charakteren der Spieler die Hölle heiß zu machen.
Sind sie hingegen mit befreundeten NSC's in der Taverne, so stelle ich eben diese gemochten Individuen dar.
Als SL bist du immer Freund und Feind zugleich. Du musst deine Spieler fordern und belohnen - beides ausgewogen zueinander.

Im Off bin ich aber natürlich wie gehabt ein guter Freund der Spieler. Man hat allgemein privat mit einander zu tun und Spielabende dienen dem kollektiven Spaß. :)

Wenn wir am Spieltisch sitzen, spricht man mich fast immer mit Vornamen an, außer Spieler A sagt zu Spieler B "Da müsste wohl die Spielleitung entscheiden". Wird also indirekt über mich gesprochen, wird meine Aufgabe genannt.
Lustigerweise hat sich neben Spielleiter auch aufgrund eines bösen Versprechers unseres Kükens in der Runde "Der Führer" eingebürgert. Lag daran, dass besagter Spieler eines Abends leicht einen im Tee hatte und statt wie ursprünglich angedacht "Spielleiter" dann "Spielführer" sagte. Führte zu allgemeiner Belustigung und ist bis heute ein Running Gag. ;D
Titel: Re: Wie ist euer Verhältnis zwischen Spieler und SL?
Beitrag von: Bad Horse am 6.07.2011 | 19:17
Wenn ich jemandes Feind bin, dann will ich ihm schaden. Wenn ich jemandem schaden will, dann stelle ich ihm keine besiegbaren Gegner entgegen, sondern erzähle ihm den ganzen Abend lang Anekdoten über Alastair, den Highlander, und sein Pferd.


...ich kann also ziemlich ausschließen, dass ich der Feind meiner Spieler bin. Meine NSCs sind vielleicht Feinde seiner SCs, aber ich benutze diese fiktiven Triefnasen ja nur, damit ich meinen Freunden einen unterhaltsamen und spannenden Abend bieten kann.  :)

Ansonsten herzlich willkommen, Nahovka.  :D Ich häng mich gerade nur an dem Wort "Feind" auf, das mir nicht recht gefällt - ansonsten stimme ich dir durchaus zu.
Titel: Re: Wie ist euer Verhältnis zwischen Spieler und SL?
Beitrag von: Navokha am 6.07.2011 | 19:43
Wenn ich jemandes Feind bin, dann will ich ihm schaden. Wenn ich jemandem schaden will, dann stelle ich ihm keine besiegbaren Gegner entgegen, sondern erzähle ihm den ganzen Abend lang Anekdoten über Alastair, den Highlander, und sein Pferd.
...ich kann also ziemlich ausschließen, dass ich der Feind meiner Spieler bin. Meine NSCs sind vielleicht Feinde seiner SCs, aber ich benutze diese fiktiven Triefnasen ja nur, damit ich meinen Freunden einen unterhaltsamen und spannenden Abend bieten kann.  :)
Ansonsten herzlich willkommen, Nahovka.  :D Ich häng mich gerade nur an dem Wort "Feind" auf, das mir nicht recht gefällt - ansonsten stimme ich dir durchaus zu.
Man dankt! :)
Zurück zum Thema: Ja, der Begriff "Feind" mag etwas komisch klingen, aber ich stelle dann ja eben in dem Moment den Evil Villain dar und der will eben die SC's besiegen. By any means possible. Aber auch der Evil Villain hat nur seine vorgegebenen Möglichkeiten. Und weil ich gleichzeitig auch noch Spielleiter bin, darf er eben auch kein unbesiegbarer Widersacher sein.