Zu lange Charakterbauzeiten sind im entsprechenden Strang mehr als einmal als Dealbreaker genannt worden. Umgekehrt deuten extrem kurze Bauzeiten auf ein eher grobkörniges System hin, was nicht mein Ding ist.Oder Zufallsgenerierung. ;)
So, Frage: Zu lang für ein System dieser Komplexität?Mir wär's zu lang.
Also erläutere mir doch mal die höhere Komplexität genauer!
etwa auf D&D 3.0-Niveau (Core)
Die Bauzeiten waren:
Regelentwickler: 20 Minuten
Powergamer: 25- 30 Minuten
Regeluninteressierte: 60 Minuten (System erlaubt auch ihnen effizienten SC-Bau :))
Ein Regelfremder mit PG-Tendenz: 50 Minuten
Absoluter Rollenspielneuling: 80 Minuten mit vielen Rückfragen aber ohne "Führung" (die Dame habe ich getrennt betreut), Ergebnis spielbarer SC
Ein Rollenspielneuling sollte nach 20 minuten etwas Spielbares in der Hand haben. Der PG darf ruhig 80+ Minuten dransitzen.
Ich würde sagen: Völlig falsch gelaufen :)
Davon abgesehen: Charakterbauen darf ruhig etwas länger dauern, wenn es denn Spaß macht. Charakterbau bei Traveller ist z.B. ein eigenes unterhaltsames Spiel (zumindest mit der Iron Man-Option :) ), das nicht weniger Zeit veranschlagt als mancher DSA4-Chrakter. Letzteres ist aber so unterhaltsam wie die Steuererklärung...
Ein Regelfremder mit PG-Tendenz sollte mMn in ca. 30 Minuten seinen Charakter erstellen können.
@mattenwilly
Falls Du die TNE hast, die bei mir ungenutzt im Schrank vergammelt (GDW 1993), denke ich ernsthaft, daß Du mit 10 Minuten einer Selbsttäuschung erliegst oder immer nur denselben / sehr ähnliche Charakter baust. TNE ist schnell, ja, aber 10 Minuten brauch ich für einen BEAM-D&D-Charakter, und das System kann ich tanzen. Generierung bei TNE sind fast 50 bleiwüstige Seiten, die ziemlich crunchen. Vielleicht haben wir unterschiedliche Definitionen von "effizient"?
PG kannst du erst machen, wenn du das System kennst. Du musst die Regelmechaniken kennen, sowie die Möglichkeiten. Je mehr Auswahl es gibt, desto mehr Variationen sind möglich. Hast du das in deiner Zeit mit berücksichtigt, sprich:
- Das konzept steht, der Spieler weiss wo was steht und muss es nur noch auf den Bogen übertragen?
Allerdings ist es mMn umgekehrt. Diejenigen welche das System nicht kennen brauchen weniger lange, weil sie nicht so viel Auswahl haben (kennen den Umfang des Systems nicht). Die sind mit der 0815-Auswahl in den "Grundbüchern" zufrieden und wollen keine Extra-Regeln. Alt-Eingesessene kennen das System in und auswendig und suchen deshalb im System nach neuen Variationen, was wiederum Zeit benötigt. Das "einfache" Konzept, wird ja schon von den "Neuen" Spielern verwendet.
Also 30 Minuten für den Charakter sind schon top.
Bei Spielen z.B. bei denen allerdings die Ausrüstung mit zur Charaktererstellung gehört (Shadowrun) und man alles aufschreibt ist 1 Stunde auch vollends ok.
Ich schmore gerade mein Schweinelendchen mit Pfifferlingen, also nur ganz kurzes erstes Feedback.
So, Frage: Zu lang für ein System dieser Komplexität?empfindest du selbst das denn als zu lang? Was sagen deine Spieler dazu?
Das verstehe ich durchaus, denn das betrifft ja den persönlichen Geschmack. Nur habe ich den Eindruck, dass die Bauzeit hin und wieder zu einem objektiven Qualitätskriterium erhoben wird. Dieser Eindruck kann natürlich auch falsch sein.
Persönlich würde ich kein System entwickeln, das es einem völligen Neuling zumutet, mehr als 1 Stunde lang Character zu erschaffen, aber das muss sich nicht mit deiner Vision decken. Kommt ja ganz auf dein System und deine Zielgruppe an.
Ein Zeitfresser, den ich bei der Erschaffung so weit wie möglich ausschalten (versuchen) würde, sind Schleifen, die den Spieler dazu bringen, späer zu einem Punkt in der Erschaffung zurückzukehren und Dinge zu korrigieren.
Ich finde die Bauzeiten von bis zu einer Stunde durchaus in Ordnung. Die Frage ist dabei eher, ob das schin gehetzt war, oder ob dabei ein runder, überlegter Charakter herauskommt. Charaktererschaffung mit der Überlegung: Was will ich eigentlich? darf natürlich länger dauern, als das schnelle Ausmalen von Kästchen für einen Schablonenchar.
empfindest du selbst das denn als zu lang? Was sagen deine Spieler dazu?
Ich verstehe nicht, wie Charakterbauzeit überhaupt ein Qualitätskriterium sein kann.Einige bauen gerne ihre Charaktere in der Gruppe (Wechselwirkungen mit den Ideen der anderen Spieler usw.).
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- Bei einer Kampagne will ich aber einen Charakter spielen, den ich mir wohl überlegt und zurechtgeschliffen habe. Da können auch gerne mal Stunden (alleine für die Vorüberlegungen) reinfließen.