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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Spielleiterthemen => Thema gestartet von: SPR'ler am 26.07.2011 | 12:29

Titel: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: SPR'ler am 26.07.2011 | 12:29
Neue Kampagne in Vorbereitung: Savage Worlds, klassische Karibik, Piraten, Monster, Schätze, Kannibalen, Schiffskämpfe.

Alle Spieler Feuer und Flamme.

Spieler: "Darf ich einen Eismagier spielen?"
*klar, warum nicht. Mit Spieler besprochen nach Hellfrost zu spielen, nur mit Malus/Bonus für Eis im Tropensetting.
Spieler: "nee, dann nicht..."

Spieler: "Hier gibt es ne coole Rasse, den Eiszwerg."
*der ist (steht ganz deutlich im Regelwerk) ab Temperaturen von 11 Grad Celsius dauererschöpft... Ich mach dem Spieler klar, dass dann sein Charakter in 90% der Zeit Erschöpft und lethargisch herumläuft.
Spieler: "Was??? Nee, dann nicht..."

Warum gibt es immer einen, der/die den Settingkonventionen (und der Gruppe!) entgegegen Exoten spielen will/muss???
Grr, Spieler....

Titel: RE: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Chrischie am 26.07.2011 | 12:34
Passt irgendwie alles auch nicht zu deinen Eingangs beschriebenen Setting.
So einen Spieler hat ich damals auch in der WoD. Alle spielen Vampire nur er muss unbedingt eine Mumie spielen.  ::)
Titel: RE: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Grey am 26.07.2011 | 12:36
Warum gibt es immer einen, der/die den Settingkonventionen (und der Gruppe!) entgegegen Exoten spielen will/muss???
Grr, Spieler....
Irgendwie bin ich jetzt froh, daß ich nicht der einzige mit diesem Problem bin... ;) Einer meiner Spieler bringt auch dauernd solche Klöpse.

"Die Kampagne wird eher actionlastig und beginnt im hohen Norden. Macht euch am besten einen Charakter aus der Gegend." - Ergebnis: der Spieler macht sich einen verzärtelten Gelehrten und Schreibtischtäter aus dem sonnigen Süden.

"Die Kampagne hat einen Schwerpunkt auf soziale Interaktion und spielt in San Francisco." - Ergebnis: der Spieler baut sich einen soziopathischen Kotzbrocken mit Großstadtphobie.

... und so weiter. Das sind dann immer die Momente, in denen es mir wieder attraktiv vorkommt, die Charaktere auszuwürfeln anstatt sie zu bauen.
Titel: RE: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: LöwenHerz am 26.07.2011 | 12:40
Schlangenschädelkampagne.

Barde geht ja noch klar, aber: Hexenmeister, keine Schutz- oder Kampfzauber, lediglich Geisteskontrolle ::)
Titel: RE: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Chrischie am 26.07.2011 | 12:41
Ich würde einfach klare Ansagen machen, was ich für Charaktere haben will.
Es macht keinen Sinn zum Beispiel bei einer Stadt-Kampange einen Waldläufer dabei zu haben. Ich würde also mitteilen, dass man sich keinen Waldläufer erschaffen soll.
Titel: RE: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Jiba am 26.07.2011 | 12:46
Gruppencharaktererschaffung könnte helfen...
Titel: RE: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Grey am 26.07.2011 | 12:46
Ich würde einfach klare Ansagen machen, was ich für Charaktere haben will.
Habe ich. Besagter Spieler guckt dann immer ganz unschuldig und sieht nicht, wo er gegen meine Vorgaben verstoßen hätte.

Als er sich beim nächsten Mal tatsächlich an die Vorgaben gehalten hat, tat er das so überspitzt, daß der Charakter im Grunde eine Satire war. Die Ansage war gewesen: "Wir brauchen einen Krieger. Basta." - Tja, er kam als Krieger. Superklischeehaft-aggressiv-kämpferisch-haudraufundschluß und mit den sozialen Fähigkeiten eines Backsteins (ohne dem Backstein zu nahe treten zu wollen), so daß er einen unserer Helfer-NSCs beinahe für eine absolute Nichtigkeit umgebracht hätte. ("Ja, wieso, so was sollte ich doch spielen?")
Titel: RE: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: LöwenHerz am 26.07.2011 | 12:53
Ich werde sie die vollen Konsequenzen ihrer Unüberlegtheit spüren lassen. Willkür? Nö! Aber konsequent  >;D
Titel: RE: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Teylen am 26.07.2011 | 12:55
Vielleicht helfen vorgefertigte Charaktere?
Titel: RE: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Grey am 26.07.2011 | 12:59
Naja, wenn wir demnächst aus der Gegend wegziehen, hat sich das Problem ohnehin erledigt. Dann heißt es mal wieder: neue Spieler suchen. Bin gespannt, was für Macken die dann wieder haben werden. ::)
Titel: RE: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: First Orko am 26.07.2011 | 13:05
Gruppencharaktererschaffung könnte helfen...

Erstaunlicherweise nicht. Zumindest habe ich damit auch keine besseren Erfahrungen gemacht. Bestimmten Spielern ist es einfach nicht beizubringen, dass eine gemeinsame Charaktererschaffung eben die Chance bietet, die Charaktere miteinander von Anfang an zu verknüpfen und sich dort bereits abzugrenzen "Du spielst den depressiven Nekromanten? Cool, dann könnte ich den befeiten, übertrieben dankbaren Untoten spielen, der ihm sein Unleben verdankt!". Vielmehr wird das dann oft ein regelrechter Wettbewerb, wer das abgedrehteste Konzept mit in die Runde bringt (sofern der SL da nicht einschreitet). Und wenn 4 aus 5 Spielern Stadtcharaktere basteln kann man fast drauf wetten, dass der fünfte mit dem schweigsamen, soziophoben Halbork um die Ecke kommt.

Ich habe auch mittlerweile eine absolute Abneigung gegen Circusgruppen aus lauter "Exoten". Ich habe irgendwie das Gefühl, dass für die meisten Spieler, die in klassischen Systemen wie D&D und DSA angefangen haben, das "Charakterkonzept" noch stark von der Klasse abhängig ist. Es herrscht also ein gewisser Zwang nach Abgrenzung - "Ein Zwerg in der Gruppe, ein Mensch... dann muss ich was anderes nehmen, damit ich mich absetzen kann" so in der Richtung in etwa. Meiner Erfahrung nach haben die Exotenspieler auch oft ein Problem mit der Idee, in einer reinen Söldner- oder Orkgruppe zu spielen - wohl aus der Angst, dass man als ein Ork von vielen keinerlei Alleinstellungsmerkmale hat. Auf die Idee, dass es finsinnige Zwerge, aufbrausende Elfen oder auch mal friedliebende Orks geben könnte und das DAS den Charakter schon deutlicher beschreibt, als "Orkkrieger" kommen die Spieler dann zunächst gar nicht....
Titel: RE: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Teylen am 26.07.2011 | 13:13
Naja, ich denke eher das man sich seine Nische sichern moechte.
Und in einer Gruppe wo dann alle Soeldner sind, vielleicht noch alle menschliche, kampforientierte Soeldner, wird das mit der Nische halt arg knapp. So etwas wie "friedliebender Ork", "feinsinniger Ork" oder "aufbrausender Ork" schafft ja keine Nische.
[Ich mag Exoten, weil man da oftmals quasi die Nische gleich mitbunkert]

Wobei im Fall des Eis-XY, denke ich das der Spieler einfach Konzepte mit Eis-Faktor mag.
Titel: RE: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: MadMaex am 26.07.2011 | 13:23
Warum gibt es immer einen, der/die den Settingkonventionen (und der Gruppe!) entgegegen Exoten spielen will/muss???

Also den Fall mit Eismagier/Eiszwerg finde ich jetzt noch garnicht so schlimm – vielleicht hatte er halt wirklich ein Faible für Eis oder fand das in Kombination mit dem Setting spannend. Solange er nicht rumgemeckert hat und dann halt einen anderen Char erstellt hat – okay.

Schlimmer finde ich ja die, die dann eben auf Ihrer Position beharren, anfangen zu diskutieren und letztendlich dann etwas inkompatibles produzieren – und wenn man dann letztendlich spielt, fragen sich alle, warum die Charaktere eigentlich überhaupt zusammen unterwegs sind >:(
Titel: RE: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: First Orko am 26.07.2011 | 13:25
Der Bedarf nach Nischen mag aus einer flachen Klischvorstellung kommen, die durch Verwendung von Klassen geboren wurde. Dadurch hat sich bei vielen Spielern das Bild gefestigt: Söldner = Söldner, Zwer = Zwerg, Dieb = Dieb usw. Jede Klasse hat ihr Klischee und in Exotengruppen heißt "Charaktere" (wie gesagt sind meine Erfahrungswerte) nur "Das Klischee ausspielen".
Und ganz ehrlich: Nichts ermüdet mich mehr, als das dreißigste Zwerg-Elf-Hassliebegespann. Sobald man sich von den Klischeebildern löst und versucht, richtige Charaktere zu erstellen (ohne 1000 Seiten Hintergrund, dafür mit ein paar klaren Schlagworten um die Wirkung nach Außen und die Persönlichkeit zu beschreiben) stellen einem viel mehr Möglichkeiten zur Verfügung. Ich kann locker eine Handvoll interessantere Söldnergruppen erstellen, als jede Standard zwerg-elf-magier-Kombo.

Ich hab auch nie verstanden, warum bei Vampire auf Teufel komm raus IMMER jeder einem anderen Clan angehören muss! In einer so antisozialen Welt (kenne nur oWoD) ist eigentlich das Blödeste was man fürs Gruppenspiel machen kann und läuft letzendlich viel zu oft auf "Prinz zwingt euch zusammenzuarbeiten weil wegen blablablab" hinaus.

Aber versuche mal Vampirespieler (Charakterspiel im Vordergrund und so...) dazu zu bewegen, alle Charaktere aus demselben Clan zu erstellen - viel Glück. Wobei ich der Meinung bin, dass sich dadurch ganz neue Möglichkeiten ergäben.
Titel: RE: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Teylen am 26.07.2011 | 13:43
Imho kommt der Bedarf nach Nischen nicht durch die Verwendung von Klassen, sondern weil jeder sein Spezialgebiet haben moechte.
Wenn man dann nur Krieger hat, hat keiner ein wirkliches Spezialgebiet, und Intime fetzt man sich dann darum wer jetzt wann dran darf, weil ja alle in der selben Nische stecken.

Klassen bieten da den einfachen weg sich eine Nische zu sichern. Da kriegt man halt den Bonus fuer den Dieb, den Krieger, Magier, je nach Klasse.

Die Clans bei VtM sind nichts weiter als Fantasy-Klassen mit neuen Kleidern. [Behauptet zumindest Justin Achilli]
Man hat Krieger (Brujah), Magier (Tremere), Barden / Faces (Toreador), Adlige (Ventrue), Schelme (Malkavianer), Informationsbroker / Gelehrte (Nosferatu) und im Erweiterungsset gab's dann halt Assassine (Assamiten), Diebe (Ravnos), Haendler/Nekromanten (Giovanni), Schurken/Kultisten (Setiten).
Weshalb sich die Spieler auch dementsprechend auf alle moeglichen Clans verteilen.

Imho gibt da auch, abgesehen von den Giovanni, kein Clan der im Fluff mit einer Varianz / Gesellschaft beschrieben wurde als das es reizvoll waere das man eine Gruppe bestehend nur aus dem Clan spielt. Zumal, bei den anderen, imho, abweichende Clans Konzepte keine Unterstuetzung erhalten bzw. eher unterlegen sind.
Das heisst dem klauenden Brujah fehlen die Schimaeren, dem kultistischen (im Sinne von magisch-interessierten) Toreador irgendein entsprechender Pfad, dem Assassinen Ventrue die Schleich Mittel.

(Eine Giovanni Chronik faende ich interessant, eine <insert anderer Clan> Chronik nicht)
Titel: RE: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Eulenspiegel am 26.07.2011 | 14:02
Sobald man sich auf eine Gruppe einfährt, wird man sich dann dort automatisch spezialisieren.

Beispiel:
Im klassischen Fantasy gibt es im Prinzip nur DEN Magier.*
Wenn man dann aber eine Fantasy-Runde mit einem System spielt, wo alle SCs Magier sind (z.B. Ars Magica oder Mage), dann wird die Magierklasse plötzlich aufgebrochen und es gibt zig Subklassen die alle aber Magier sind.

Genau das gleiche wäre aber auch bei Söldnern oder bei Elfen möglich: Wenn man ein Spiel spielt, in dem alle SCs Elfen bzw. alle SCs Söldner sind, dann wird die entsprechende Klasse eben aufgebrochen und es gäbe plötzlich zig Subklassen.

Das erinnert mich an eine uralte WoD Runde, wo unser SL ein Crossover gespielt hat. (Der SL hatte Erfahrung mit der WoD, die Spieler waren alles Neulinge.) In dieser WoD Runde gab es dann auch DEN Vampir, DEN Werwolf, DEN Magier und DEN Geist/Spirit. Klar besaß der Vampir einen Clan. Aber der war in dieser Konstellation irrelevant. Er war halt der Vampir der Runde und war für die Sachen zuständig, die ein Vampir nunmal macht. Und unser Werwolf hatte natürlich einen Stamm. Aber auch der Stamm war egal: Unser Werwolf machte nunmal Werwolf-Sachen. etc.

Erst später als wir dazu übergingen, dass alle Spieler Vampire sind, wurde der Clan plötzlich wichtig.


* Ja, bei Spielen wie DSA4 wird das ganze auch noch weiter unterteilt.
Titel: RE: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Taschenschieber am 26.07.2011 | 14:06
Selbst bei Dungeonslayers gibt es drei Magier-Geschmacksrichtungen. Und bei Systemen, die diese Aufteilung nicht haben, muss der Magier trotzdem Zaubersprüche auswählen (meistens zumindest) und sich damit spezialisieren.
Titel: RE: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Eulenspiegel am 26.07.2011 | 14:07
Ja und ein Krieger muss Kampffertigkeiten auswählen und sich damit spezialisieren. Das gleiche gilt für den Söldner.

Und ein Elf muss auch auswählen, ob er sich auf die Magie, den Kampf oder sonstwas spezialisiert.
Titel: RE: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Taschenschieber am 26.07.2011 | 14:11
Beim Krieger läuft es aber meist nur auf die beiden Standardarchetypen "Tank" und "Damage Dealer" hinaus. Klar, man kann noch Waffen etc. ändern, aber funktional bleibt es am Ende das Gleiche (und ein Söldner ist funktional ein Krieger).

Den Elfen sehe ich funktional nicht mal als Klasse.

Beim Magier ist es halt in vielen Systemen sehr extrem, wie sehr man sich über die Zaubersprüche spezialisieren kann (Kampfzauberer, Heiler, "Taschenmesserzauberer", Nekromant et cetera pp.).
Titel: RE: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Eulenspiegel am 26.07.2011 | 14:17
Beim Krieger läuft es aber meist nur auf die beiden Standardarchetypen "Tank" und "Damage Dealer" hinaus. Klar, man kann noch Waffen etc. ändern, aber funktional bleibt es am Ende das Gleiche (und ein Söldner ist funktional ein Krieger).
Nö, es gibt den schwerbewaffneten Infanteristen, den leichtbewaffneten Späher, den Pioneer, die leichte Kavallerie, die schwere Kavallerie, den Offizier, den Bogenschützen, den Armbrustschützen und den Artilleristen.

Das sind imho schon eine ganze Menge unterschiedliche Typen.

Klar, wenn es nur einen einzigen Krieger oder Söldner in der Gruppe gibt, wird das fast immer ein "Standardarchetyp" sein.
Aber sobald man sich entschließt, eine Militär-Kampagne zu machen, wo alle SCs Soldaten sind, wird dieser "Standardarchetyp" ganz schnell aufgeweicht und du bekommst diese zig Subklassen, von denen ich im letzten Post gesprochen habe.

Zitat
Den Elfen sehe ich funktional nicht mal als Klasse.
Es geht auch nicht darum, dass alle die gleiche Klasse spielen, es geht darum, dass es entweder nur einen Elfen in der Gruppe gibt oder dass alle Spieler einen Elfen spielen.

Ob man das nun Klasse, Rasse oder sonstwie nennt, ist dabei egal.
Titel: RE: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: First Orko am 26.07.2011 | 14:18
Ok mein Fehler. Ich gehe immer davon aus, dass Vampire ein Spiel um Charakterentwicklung, "persönlichen Horror" (nagut nicht wirklich...), Dramatik und soziale Grenzfälle ist. Aber die meisten spielen es tatsächlich um mit ihren coolen Skills zu moschen, stimmt.

Abgesehen davon würde ich mich sonst natürlich eher auf Spiele beziehen, die auf der mechanischen Ebene keinen Nischenschutz benötigen und eine etwas... freiere Charaktererstellung mitbringen. Selbst in DSA wo es ja die Professionen als Ersatz für Klassen gibt sind trotzdem durch Spezielgebiete, Vorteile, Sonderfertigkeiten usw derart viele Möglichkeiten gegeben, dass ich nicht gezwungen bin etwas völlig anderes zu nehmen als der Mitspieler. Um mal beim Söldnerbeistpiel zu bleiben: Da hätten wir den Armbrust-Fernkämpfer, evt auch gleich als Gespann, schweres Fußvolk, Leichte Reitere, Pikeniere usw. Reine Magiergruppe: Kein Problem. Reine Elfengruppe: Auch hier genug Potential zu differenzieren. Und es muss ja noch nicht mal solche extrem homogenen Gruppen sein. Nur gibts es durchaus vielfältige taktische Möglichkeiten, die über die reine Dose-Nahkämpfer-Fernkämpfer-Magier-Kombo hinausgehen, genutzt werden sie aber kaum.

Und dann gibts Systeme wie Warhammer, wo eigentlich jeder durch zufällige Berufswahl und die späteren Pfade zwangsläufig eine individuelle Entwicklung nimmt - trotdem WILL dann immer gleich einer den Magier, ein anderer den Elf nehmen.
Titel: RE: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Oberkampf am 26.07.2011 | 14:35
Die Sache mit Klassen, Rassen und Klischees ist natürlich auch immer abhängig vom Regelwerk.

In D&D4 z.B. haben alle Klassen eine sinnvolle Funktion im Kampf, bekommen eine von vier vorgesehenen Rollen im Kampf zugewiesen und können durch Auswahl der Powers & Feats noch eine zweite Rolle im Kampf erlernen. Wenn man kampflastige Kampagnen damit spielt, ist Nischenschutz (im Kampf) nicht nötig, wenn man weniger kampflastige Kampagnen spielt können die Charaktere sich durch ihre Fertigkeiten und ungeregelten Angewohnheiten eine Nische bauen, die in Grenzen von der Klasse unabhängig ist.

In anderen Rollenspielen (mit Klassen) ist dagegen Kampf oft eine Nische, die nur einige Klassen (oder in klassenlosen Systemen durch Auswahl der Talente usw. darauf zugeschnittene Charaktere) füllen können. 

Generell bin ich der Meinung, dass Klischees zum Ausspielen eines Charakters wichtig sind. Sie sind sozusagen die gemeinsame Basis der Gruppe über die Herkunft und Berufsausbildung des Charakters.

Natürlich kann/darf/soll man an ausgesuchten Stellen damit brechen, aber das funktioniert nur dann gut, wenn das Klischee ansonsten intakt ist. Wer einen Zwerg spielt, der kein einziges Zwergenklischee erfüllt oder auch noch viele Klischees ins Gegenteil verkehrt (Freischwimmer, Abstinenzler, Asket, Platzangst, Trickreiter, handwerklich ansonsten unbegabt, keine Clansehre, verschleudert all sein Gold usw.), der sollte vielleicht keinen Zwerg spielen.
Titel: RE: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Teylen am 26.07.2011 | 14:38
Ok mein Fehler. Ich gehe immer davon aus, dass Vampire ein Spiel um Charakterentwicklung, "persönlichen Horror" (nagut nicht wirklich...), Dramatik und soziale Grenzfälle ist. Aber die meisten spielen es tatsächlich um mit ihren coolen Skills zu moschen, stimmt.
Den Sprung von "Jeder will/mag/darf" seine Klasse (Clan) spielen ueber "pers. Horror, Sozial Spiel und Dramatik geht dann nicht" zu "Moshendes PG Pack" kann ich nun wirklich nicht nachvollziehen. @.@

Nun und wenn man Krieger weniger reizvoll findet macht es keinen grossen Sinn von Fernkaempfern und Nahkaempfern zu schwaermen, bzw. wenn man Krieger eher allgemein versteht, ist es nicht unbedingt sinnvoll dann mit schweres Fussvolk, leichtes Fussvolk oder gar detailliert aufgeschluesselten Waffen zu kommen. Nicht jeder der Krieger spielt hat einen Faible fuer die Unterscheidung mittelalterlicher / moderner / zukuenftiger Waffenarten.
Titel: RE: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Herr der Nacht am 26.07.2011 | 14:42
Ok mein Fehler. Ich gehe immer davon aus, dass Vampire ein Spiel um Charakterentwicklung, "persönlichen Horror" (nagut nicht wirklich...), Dramatik und soziale Grenzfälle ist. Aber die meisten spielen es tatsächlich um mit ihren coolen Skills zu moschen, stimmt.

Abgesehen davon würde ich mich sonst natürlich eher auf Spiele beziehen, die auf der mechanischen Ebene keinen Nischenschutz benötigen und eine etwas... freiere Charaktererstellung mitbringen.

Jedes Rollenspiel benötigt seinen Nischenschutz bzw Spotlight-Verteilung bei den Spielercharakteren.

Und bei WoD hat unsere Chronik erst dann Spaß gemacht, als wir unsere Charaktere gemeinsam aufeinander abgestimmt erstellt haben. Vorher war der Einstieg mit Alter Ego-Charakteren, der Effekt, jeder konnte ein bisschen was von allem, aber nichts richtig. Furchtbar.

Wenn jetzt ein Überredungsduell, ein Einbruch, eine Recherche oder Hacking ansteht, ist stehts klar, welcher Spieler das Spotlight bekommt. Und obendrein hat er dann auch eine realistische Chance, mit seinem SC zu glänzen. Das einzige wo naturgemäß die Verteilung recht gleich ist, sind die Kampfskills. Aber auch hier gibt es viele Möglichkeiten zu differenzieren.

Und dem "Stimmungsspiel" sind fähige Charaktere sicherlich nicht gerade abträglich. Im Gegenteil, so werden die SCs erst zu vollwertigen Charakteren anstatt Slapstick-Lachnummern.

Die "stimmungsvolle" Charakterspielgruppe aus einem Clan und mit gleichen Fähigkeiten (5 Toreador/Daeva, oh man wie langweilig) halte ich für einen Trugschluss.
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: YY am 31.07.2011 | 16:15
Ich erlebe das ganze Thema Nischenschutz oft andersrum...

Gerade als Spieler ärgere ich mich sehr selten, dass einer bei mir "wildert", sondern viel öfter darüber, dass man für manche Sachen zu mehreren sein muss/sollte und dann keiner da ist, der das auch hinkriegt.

Allein in der Nische hocken ist also bisweilen auch doof  ;)


Aber damit
In D&D4 z.B. haben alle Klassen eine sinnvolle Funktion im Kampf, bekommen eine von vier vorgesehenen Rollen im Kampf zugewiesen
kann man mich ja auch jagen... :P
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Bad Horse am 31.07.2011 | 16:18
Wir haben in einer Ars-Magica-Gruppe drei weibliche Kämpferinnen, die mit Langschwert und Schild gekämpft haben. Die waren sich von den Werten her schon relativ ähnlich, aber trotzdem waren Aella, Alenka und Colleen drei völlig verschiedene Personen - Aella ist eine Amazone mit Visionen und eigenartigen Vorstellungen davon, wie die Welt funktioniert, Alenka war eine lebensfrohe Söldnerin und Colleen eine ehrenhafte Ritterin mit Kontakten zu den Feen.

Das waren bzw. sind Charaktere, die sich nicht über ihre Nische und ihre Fertigkeiten, sondern über ihre Persönlichkeit definieren.

Und das ist das, was bei Exoten-Charakteren so oft nervt: Sie definieren sich häufig nicht über ihre Persönlichkeit, sondern über ihr Exot-Sein.
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Scimi am 31.07.2011 | 16:57
Und das ist das, was bei Exoten-Charakteren so oft nervt: Sie definieren sich häufig nicht über ihre Persönlichkeit, sondern über ihr Exot-Sein.

Das sehe ich als generelles Problem bei Fremdrassen: Menschen haben ein relativ weites Spektrum, in dem sich ihre Persönlichkeit, ihr Aussehen und ihre Fähigkeiten bewegen können, so wie es aus der realen Welt bekannt ist. Elfen, Zwerge, Klingonen, Wookies, Echsenmenschen und so weiter sollen sich vom "normalen" Menschen unterscheiden, was aber meist erreicht wird, indem sie eine Nische des menschlichen Spektrums besetzen. Ein Zwerg muss sich irgendwo im Gebiet des zwergischen Stereotypen bewegen, um "zwergisch" zu erscheinen, während ein stämmiger, starker, bärtiger Mensch mit Vorliebe für Alkohol und Schmiedearbeiten kein Problem hat, menschlich zu erscheinen.
Die Spanne, in der ein Charakter sich innerhalb der Parameter seiner Rasse bewegt beschränkt sich dadurch oft auf zwei Alternativen: Einmal den typischen Vertreter der Rasse, der ihre klassischen Attribute betont und dann noch den untypischen Vertreter der Rasse (Drizzt, Elric, Worf), der die klassischen Attribute der Rasse betont, indem er sie anders interpretiert oder ablehnt.

Ich denke, das Problem liegt vor allem darin, dass uns vor allem Geschichten mit Menschen interessieren und wir Charaktere brauchen, mit denen wir uns identifizieren können. Die einzige Möglichkeit, "andersartige" Wesen zu haben, die dennoch als Charaktere funktionieren ist es daher, sie Extreme von menschlichen Stereotypen besetzen zu lassen.
Wirklich fremdartige Wesen (z.B. Energiekraken, die in einer anderne Dimension existieren, Zeit nicht linear wahrnehmen, ein kollektives Gehirn haben und mithilfe von Sporen kommunizieren) halte ich weder für spielbar noch für interessant.
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Naldantis am 4.08.2011 | 20:54
Warum gibt es immer einen, der/die den Settingkonventionen (und der Gruppe!) entgegegen Exoten spielen will/muss???

Weil Setting-Konventionen dröge, lahm, spießig und uninteressant sind.
Charaktere, die ihnen entsprechen, werden Bauern, Krämer, Schreiber oder Stadtwachen, aber nix interesantes.
Eine Figur, die Settingkonventionen entspricht, ähnelt in einem Großteil ihrer Aspekte eben jeder verwandten Figur des Settings.
In DSA ist z.B. ein Stadtelf-Händler der sich auf Bällen bewegen kann, allemal erinnerbarer als er 15. Legolas-Verschnitt.
Und in SR ein legaler Techniker ohne eigene Cyberwear auch bemerkenswerter als er 100. MP und Katana-schwingende Streetsam mit 0.1 Essenz.
Titel: Re: RE: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Naldantis am 4.08.2011 | 20:58
Naja, ich denke eher das man sich seine Nische sichern moechte.
Und in einer Gruppe wo dann alle Soeldner sind, vielleicht noch alle menschliche, kampforientierte Soeldner, wird das mit der Nische halt arg knapp. So etwas wie "friedliebender Ork", "feinsinniger Ork" oder "aufbrausender Ork" schafft ja keine Nische.
[Ich mag Exoten, weil man da oftmals quasi die Nische gleich mitbunkert]

Naja, oder man möchte halt im Prinzp gerne mitspielen (oder fühlt sich verpflichtet), kann aber ums Verrecken mit den vorgegebenen Konzepten nichts anfangen.

Titel: Re: RE: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: YY am 4.08.2011 | 22:53
Eine Figur, die Settingkonventionen entspricht, ähnelt in einem Großteil ihrer Aspekte eben jeder verwandten Figur des Settings.
Naja, oder man möchte halt im Prinzp gerne mitspielen (oder fühlt sich verpflichtet), kann aber ums Verrecken mit den vorgegebenen Konzepten nichts anfangen.

Wenn man das als Spieler feststellt und sich partout nichts "Normales", d.h. dem Setting Entsprechendes, basteln will, sollte man mbMn die Notbremse ziehen und entweder mit der Gruppe ein anderes Setting suchen oder nicht mitspielen.

Mit Gewalt irgendeinen geradezu zwingend hinderlichen Exoten zu spielen habe ich noch nie als brauchbaren Lösungsweg erlebt.
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Auribiel am 4.08.2011 | 23:02
Zumal der Exot ja auch nur Exot ist, wenn er der einzige Exot ist. Wenn mehrere Personen in der Gruppe die Exoten miemen wollen, wird das exotische wieder zum Standard.
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Arkam am 5.08.2011 | 06:23
Hallo zusammen,

ich habe Exoten bisher in den folgenden Rollen gesehen.

Die gewählte Rasse unterstützt die gewählte Klasse. Die Rasse gibt also Attribut Boni oder spezielle Fertigkeiten die man für die Klasse braucht. Elfen und Waldläufer bzw. Fernkämpfer und Zwergen und stabile Kämpfer sind solche Kombinationen. Da tritt der Hintergrund der Rasse fast schon in den Hintergrund und verläuft maximal auf ein bisschen was Typisches.

Der Spieler will eine Extrawurst. Da werden Rasse oder Hintergrund so gewählt das der Charakter eben nur schwer ins Setting oder das gewählte Abenteuer passt. Das kann eine Protesthaltung gegen das Setting oder die Spielweise der Runde sein. Es kann sein das man den Held des letzten Roman / Film / die Epoche der letzten Fernsehdoku so klasse fand das der nächste Held etwa in die Richtung gehen soll. Dann kann es gut gehen mit dem Exot.

Am besten ist es da wenn man das Problem wieso ist dein Charakter im Moment da wo das Abenteuer spielt auf den Spieler umlegt. Je nachdem ob man als Spielleiter gut mit Exoten und dem meistens erhöhten Zeitaufwand für sie umgehen kann kann man auch die Anzahl der Exoten begrenzen.

Gruß Jochen
Titel: Re: RE: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Naldantis am 5.08.2011 | 11:30
Wenn man das als Spieler feststellt und sich partout nichts "Normales", d.h. dem Setting Entsprechendes, basteln will, sollte man mbMn die Notbremse ziehen und entweder mit der Gruppe ein anderes Setting suchen oder nicht mitspielen.

...drum sprach ich ja von "verpflichtet fühlen" - also entweder um die Gruppe nicht am Spielen zu hindern oder um selbst nicht des Platzes in der Gruppe verlustig zu gehen.
Anderenfalls wäre Dein Vorschlag ja nahelegend.

Zitat
Mit Gewalt irgendeinen geradezu zwingend hinderlichen Exoten zu spielen habe ich noch nie als brauchbaren Lösungsweg erlebt.

Solange es in erster Linie den Spieler selber behindert, spricht doch eigentlich nix dagegen...

Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: LöwenHerz am 5.08.2011 | 11:38
Ich sehe da noch ein Problemchen.

Wenn ich als SL ein Setting oder Kampagnenstartpunkt vorstelle, dann habe ich mir schon Gedanken um Abenteuer, Herausforderungen und Kämpfe gemacht.
Wenn jetzt ein Spieler einen Charakter erschafft, der partout nicht zu den Gegebenheiten passt, dann muss entweder der SL seine Vorbereitungen ändern und anpassen, oder der Spieler muss versuchen mit seinem halbbrauchbaren Exoten zu bestehen. Ich persönlich sehe da Hemmnisse, welche dann leider beide Seiten behindern und sehe die Gefahr, dass der Spielspaß somit auf beiden Seiten einbrechen könnte.
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Seth am 5.08.2011 | 11:45
Ich persönlich sehe da Hemmnisse, welche dann leider beide Seiten behindern und sehe die Gefahr, dass der Spielspaß somit auf beiden Seiten einbrechen könnte.

Definitiv, zumal Exoten in der Regel dazu tendieren, den Spielfokus zu verändern. Wenn man das allerdings mit allen Spielern bespricht und der Exotencharakter somit seine "Nische" bekommt (auf die vor Allem nicht allenthalben verwiesen wird) kann das soweit funktionieren.
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Oberkampf am 5.08.2011 | 13:34
Also, mal abgesehen davon, dass ich Klischees im Rollenspiel für wichtig halte, stellt sich mir bei Exoten (von Balanceangelegenheiten abgesehen) immer eine Frage: Ist der Charakter motiviert, mit der Gruppe zu agieren?

Nichts gegen Exoten prinzipiell, wir hatten glaube ich mal einen Katzenmenschen oder sowas in einer Fantasygruppe (lang her), aber egal ob ich leite oder mitspiele, ich würde einen Spieler mit Exotenwünschen mittlerweile immer zuerst fragen, wieso sein Charakter mit der Gruppe verbunden ist - und dann die anderen Spieler fragen, ob die Antwort in ihren Ohren ok klingt.
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Naldantis am 5.08.2011 | 14:12
Also, mal abgesehen davon, dass ich Klischees im Rollenspiel für wichtig halte, stellt sich mir bei Exoten (von Balanceangelegenheiten abgesehen) immer eine Frage: Ist der Charakter motiviert, mit der Gruppe zu agieren?

Nichts gegen Exoten prinzipiell, wir hatten glaube ich mal einen Katzenmenschen oder sowas in einer Fantasygruppe (lang her), aber egal ob ich leite oder mitspiele, ich würde einen Spieler mit Exotenwünschen mittlerweile immer zuerst fragen, wieso sein Charakter mit der Gruppe verbunden ist - und dann die anderen Spieler fragen, ob die Antwort in ihren Ohren ok klingt.

Genauso wie JEDER ANDERE CHARAKTER auch: Abenteuerlust oder Geltnot, Freundschaft oder ein gemeinsames Ziel.
Wieso sollte dort ein unterschied bestehen?
Und nur weil ein 08/15-Char auch ein kämpfender Mensch aus Hempelsheim ist muß er doch keine größere Motivation haben, mit der Gruppe mitzuziehen; die anderen können Herzogstreue Krichgänger sein, aber er ein Anarchist und Pfaffenfresser; die anderen können ihrer Scholle verbunden sein, und er nichts mehr wünschen, als die Welt zu sehen; die anderen können Familie daheim haben, und er sich von der ersten gegnerischen Agentin umdrehen lassen, etc.

 
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Arkam am 5.08.2011 | 15:38
Hallo zusammen,

Exoten können durchaus Probleme dabei haben in ein Abenteuer zu kommen. Klar das kann man auch mit einem menschlichen Charakter erreichen. Da habe ich dann aber als Spieler unabsichtlich oder absichtlich einen nicht spielbaren Charakter aufgestellt. Bei Exoten geben da teilweise schon die Regeln und der bespielte Hintergrund einiges vor. Gerade wenn der Fluff, Nachteile etwa alle Elfen sind gut, die Crunch Vorteile ausgleichen soll, +X auf DEX, will man diese Nachteile auch nicht immer so unter den Tisch fallen lassen.

Ich habe das bei einem DSA Firnelfen, Wildelfen im Eis, erlebt. Der Charakter sollte Dingen auf den Grund gehen die auch Auswirkungen auf sein Volk hatten. Am Anfang war der Charakter schon lästig da der Spieler konsequent das Unwissen seines Charakters ausgespielt hat. Gesperrt hat sich die restliche Gruppe dann als er sich zwischen zwei Kampagnen Teilen einem Reinigungsritual unterzog das alles Wissen über die Zivilisation aus einem Gedächtnis gelöscht hat.

Teilweise schließen sich der Ruf einer Exoten Rasse und einzelne Aufträge aus. Welcher Händler mit etwas Verstand lässt seine Karawane schon von einem Dunkelelfen, dem Angehörigen einer Rasse die als Piraten gilt und einem Hälbdämon bewachen.

Teilweise erschweren Exoten die Handlungen in einem Abenteuer drastisch. Einen Zwergen an Bord eines Schiffes zu bekommen kann schon eine Herausforderung sein. Wenn laut Regeln der Zwerg aber einen Abzug auf alle Handlungen auf See bekommt und die entsprechenden Fertigkeiten nicht lernen darf wird es schwierig sich hier etwas vernünftiges Regel konformes aus zu denken.

Exoten können andere Charaktere entwerten. So ist ein Elf bei Warhammer 1. Edition etwa in vielen Belangen einem Menschen von den Attributen überlegen. Gerade menschliche Kämpfer werden bei erhöhten Kampfwerten und Initiative Werten schon Mal neidisch.
Böse Zungen sprechen deshalb ja schon von Elfhammer.
 
Gruß Jochen
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Seth am 5.08.2011 | 15:46
Genauso wie JEDER ANDERE CHARAKTER auch: Abenteuerlust oder Geltnot, Freundschaft oder ein gemeinsames Ziel.
Wieso sollte dort ein unterschied bestehen?

Ich glaube er wollte darauf hinaus, dass man so eine Motivation bei Exoten vielleicht noch eher vorher besprechen muss, da die dazu neigen, aufgrund ihrer "Exotik" von der restlichen Gruppe abdriftende Motivationen zu haben. Zumindest habe ich das so verstanden und das sehe ich genauso. Das heißt ja noch lange nicht, dass die Frage prinzipiell nicht bei jedem Charakter wichtig wäre.
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Naldantis am 5.08.2011 | 21:03
Ich glaube er wollte darauf hinaus, dass man so eine Motivation bei Exoten vielleicht noch eher vorher besprechen muss, da die dazu neigen, aufgrund ihrer "Exotik" von der restlichen Gruppe abdriftende Motivationen zu haben. Zumindest habe ich das so verstanden und das sehe ich genauso. Das heißt ja noch lange nicht, dass die Frage prinzipiell nicht bei jedem Charakter wichtig wäre.

Ich sehe nur nicht, wo das aus Exotengründen höhere Problem bereiten sollte?
Selbst wenn man allen Charakteren den selben Hintergrund und die selbe Motivation (Lehenseid, Geburtsstadt, Blutsbande) vorschriebe, so habe ich noch nie erlebt, daß sowas lange vorhielte (der ene ist von einem Höfling so angepisst, daß ihm der König egal wird; dem anderen fällt auf, daß andere Städt doch schöner sind als seine; der dritte beschließt, lieber seine eigenen Familie zu gründen, als der buckligen Verwandtschaft hinterherulaufen).
 
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Seth am 5.08.2011 | 21:32
Ich sehe nur nicht, wo das aus Exotengründen höhere Problem bereiten sollte?
Selbst wenn man allen Charakteren den selben Hintergrund und die selbe Motivation (Lehenseid, Geburtsstadt, Blutsbande) vorschriebe, so habe ich noch nie erlebt, daß sowas lange vorhielte (der ene ist von einem Höfling so angepisst, daß ihm der König egal wird; dem anderen fällt auf, daß andere Städt doch schöner sind als seine; der dritte beschließt, lieber seine eigenen Familie zu gründen, als der buckligen Verwandtschaft hinterherulaufen).

Das liegt doch in der Natur der Exotik.

Hier war zu Beginn das Beispiel eines Eiszwergen genannt (die sich, soweit ich das verstanden habe, nur bei einer Temperatur bis soundso °C wohlfühlen) in einem karibischen Piratensetting. Wenn die anderen Charaktere keine Exoten sind (karibischer Seefahrer, Tochter eines englischen Kolonialherren, Karibischer Eingeborener etc.), bräuchte dieser Eiszwerg dann nicht eine explizitere / stärkere / glaubhaftere Motivation, in den Süden zu ziehen und mit den anderen auf einem Fischkutter durch die Karibik zu schippern?

Wenn ich einen Exoten spiele, das heißt Jemanden, der in dem Setting oder bei der Gruppenzusammensetzung erstmal Niemandem in den Sinn käme, brauche ich eine starke Begründung, warum er trotzdem dabei ist. Das ist in jedem Medium so. Lass bei Herr der Ringe einen Stormtrooper aus Star Wars auftauchen. Die erste Frage ist doch wohl: was macht der da?

Edit: Klar kann sich die Gesamtmotivation der Gruppe über die Zeit ändern oder schwächer werden, hier geht es ja auch eher um den Anfang und darum, dass die Gruppenkonstellation überhaupt funktioniert. Wobei bei einigen exotischen Konzepten möglicherweise immer mal wieder die Frage aufkommt, warum er denn nun weiter mitzieht (stärker als bei "normalen" Charakteren).
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: mattenwilly am 5.08.2011 | 21:52
Exotenprobleme gibt es reichlich wenn die Exoten im Setting "eigene Regel" haben. Bei Traveller etwa sind die "echten" Aliens NICHT Gruppentauglich. Ein KKree ist ein Ponygroßer Turbo-Veganer mit aktuter Platzangst, Vagr haben den Drang zum "Alpha Male/Bitch" der Gruppe zu werden(1), Aslan sind kulturell zu gewissen Sachen nicht in der Lage usw. Die in eine Menschliche Gruppe (und das 3. Imperium ist nun mal "mostly human") reinzubauen ist nicht wirklich sinnvoll machbar.

Für "Exotenfreunde" hat man dann die Furry-Varianten der Rassen geschaffen. Diese sog. "Imperial" Aslan/Vagr/whatever sind wenig mehr als "Menschen mit Fell" und einfach nur "anders weil der Spieler partou anders sein will". IMTU sind die einfach ausgestorben.

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StarTrek und die Klingonen sind ein vergleichbares Problem. Entweder gibt es KLINGONEN, die sind dann in einer "Federation" Gruppe nicht wirklich passend. Oder es gibt Kuschel-Klingönchen a la Worf. Da war dann selbst John Collico im Mongolen-Look a la TOS glaubwürdiger. Auch andere Rassen sind in der Vollversion nicht wirklich Spielbar (Tellariten mit ihrem "Lass uns das mal Ausschwafeln" Ansatz, Andorianer mit ihrem "Mein Sekundant spricht ihren Sekundanten an" Problemlösungsstrategie etc)

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Bei Shadowrun ist es der 2.8m große IQ80 Troll mit seinem unverwechselbaren Horn/Hautpanzermuster (SR3) in einer Gruppe von "Nichtpersonen" der extrem sinnvoll erscheint, bei Twilight:2000 der pazifistische Zivilist(2) und bei RIFTS der Magier in einer Gruppe CS-Bürger.

Manche Exoten sind einfach zu anstrengend um sie zu akzeptieren!


(1) Ausserdem neigen sie dazu den Kopf aus dem Raumschiff-Fenster zu halten.
(2) Daniel Jackson in StarGate funktioniert nur weil er geskripted ist
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: YY am 5.08.2011 | 23:30
(2) Daniel Jackson in StarGate funktioniert nur weil er geskripted ist

Und zwischen Film und Serie hat die Gruppe dem Spieler mal den Kopf zurechtgerückt  ~;D
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Naldantis am 5.08.2011 | 23:47
Das liegt doch in der Natur der Exotik.

Edit: Klar kann sich die Gesamtmotivation der Gruppe über die Zeit ändern oder schwächer werden, hier geht es ja auch eher um den Anfang und darum, dass die Gruppenkonstellation überhaupt funktioniert. Wobei bei einigen exotischen Konzepten möglicherweise immer mal wieder die Frage aufkommt, warum er denn nun weiter mitzieht (stärker als bei "normalen" Charakteren).

Eigentlich ist das korrekt - nur: a) als 'Exot'öffnen sich weitere Motivationen, die 'Eingeborene' nciht haben, von Neugier über ein Überleben in der Fremde, in der einem alle 'regulären' Jobs unmöglich sind, bis zur Suche nach einem Weg nach Hause;
b) ich muß doch sowieso bei fast jedem Charakter individuell Modvationen festlegen und anpassen - wieso soll das bei einem Exoten aufwendiger sein?
Dessen dominante Rahmenbedingungen ändern sich eher langsamer als bei 'normalen' Charakteren, also dürften auch Mtivationsverlust eher seltener auftreten (z.B. wel sch de Rasse ncht so leicht ändern läßt we der Familenstand oder de gesellschaftliche Stellung.
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Seth am 6.08.2011 | 00:11
Klar öffnen exotische Konzepte auch neue Motivationen und interessante Plothooks, ich hab das hier auch nicht so gelesen, als würde das bestritten. Meiner Meinung nach steht und fällt das allerdings immer recht eindeutig mit der Glaubwürdigkeit und die muss für ein exotisches Konzept erst einmal bestimmt werden, während sie bei den meisten "naheliegenden" oder "normalen" Konzepten bereits vorliegt (weil sie im Grunde bereits zum Setting gehören). Natürlich ist das alles relativ und natürlich brauchen auch alle anderen, regulären Konzepte entsprechend glaubwürdige Motivationen.
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Belchion am 6.08.2011 | 10:56
Ich habe Exoten bisher vor allem als Versuch erlebt, sich gegen typische Widrigkeiten des Hintergrunds zu immunisieren (und gegebenenfalls Boni abzugreifen). Sprich, wenn der SL das Setting einhält und dem Spieler auch die Nachteile seines Exoten-Seins spüren lässt, fängt der an zu heulen, der böse, böse SL würde seinen Charakter unspielbar machen wollen. Andererseits besteht er darauf, sämtlich Boni, die das Exoten-Sein mit sich bringt, abzugreifen. Im Extremfall besteht der Spieler dann auch noch auf Extrawürsten für seinen Charakter, damit der überhaupt mit ins Abenteuer kommt, weil "eigentlich würde mein Charakter ja so etwas nie tun".

Klassisches Schreckbeispiel ist hier für mich der bei Menschen aufgewachsene Stadtelf bei DSA, der natürlich sämliche Vorteile der Elfen (wie Zauber und Rechtsschutz) in Anspruch nimmt, aber von den Nachteilen (Vorurteile, Mali bei sozialen Proben usw.) nichts wissen will.
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Dark_Tigger am 6.08.2011 | 11:04
Moin,

Ich denke es gibt da unterschiedliche Stufen des Exoten.
Nehmen wir als leichteste Stufe mal den "Höfling in der Söldnergruppe" an. Klar der ist irgendwie ein Fremdkörper, aber er führt wie Naldantis sagt zu interressanten Plothooks
und bring neue Motivationen rein. Beispiel dafür wäre der Doctor in Fire Fly, der auch noch eine strange Motivation braucht um in der Gruppe zu bleiben.

Die schwerste Stufe wäre der Traveller Hiver in einer Menschengruppe. Ich weiß nicht einmal wie man das als Spieler spielen will, aber irgendeiner spinnt ja immer, nicht war??

Ich finde der Frostzwerg in der Karibik liegt noch irgendwo dazwischen.
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Feuersänger am 6.08.2011 | 12:39
Sehr interessanter Thread; ich klink mich mal ein obwohl ich selbst gar nicht soviel beizutragen habe.

Kurze Anmerkung: Exoten in Shadowrun sind nicht unbedingt Trolle. Die sind immerhin eine Standardrasse. Sondern so verquaste Spezialrassen aus dem Companion, wie Nächtliche oder Minotauren etc.

Meine schlimmste Erfahrung mit Exoten in der Gruppe war vor vielen Jahren in einem Star Trek RPG, in das ich spät eingestiegen und früh wieder ausgestiegen bin. Da meinten wirklich _alle_ Spieler, Exoten machen zu müssen. Der SLC war iirc ein Trill-Vulkanier-Betazoid-Mensch-Mischling oder sowas in der Art und mit 17 Jahren der jüngste Captain der Sternenflotte. Auch die restliche Crew bestand aus Halfbreeds oder Quarter-Breeds bis hin zum 1/4-Vulkanier-Klingone-Borg-Hastenichgesehn. Das einzige was fehlte, war Spezies 8472 oder wie die Nummer war.
Immerhin behinderten diese Exoten nicht das Spielgeschehen. Sie brachten aber auch keinen spielerischen Mehrwert.

Schlimmer war da - noch früher - in meiner damaligen Stammgruppe ein Spieler, der sozusagen "subtile Exoten" spielte. Die Charaktere an sich waren nichtmal _so_ besonders exotisch. Meistens Wildnistypen, Jäger, Druiden und sowas. Aber er spielte sie dann regelmäßig dermaßen als Loner, die mit der restlichen Gruppe eigentlich nix zu tun haben wollten, dass es einfach keinen Spaß gemacht hat mit ihm zu spielen. Das hat maßgeblich dazu beigetragen, dass ich von meinen Mitspielern gruppenkompatible Charaktere verlange.
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Seth am 6.08.2011 | 13:02
Meine schlimmste Erfahrung mit Exoten in der Gruppe war vor vielen Jahren in einem Star Trek RPG, in das ich spät eingestiegen und früh wieder ausgestiegen bin. Da meinten wirklich _alle_ Spieler, Exoten machen zu müssen. Der SLC war iirc ein Trill-Vulkanier-Betazoid-Mensch-Mischling oder sowas in der Art und mit 17 Jahren der jüngste Captain der Sternenflotte. Auch die restliche Crew bestand aus Halfbreeds oder Quarter-Breeds bis hin zum 1/4-Vulkanier-Klingone-Borg-Hastenichgesehn. Das einzige was fehlte, war Spezies 8472 oder wie die Nummer war.
Immerhin behinderten diese Exoten nicht das Spielgeschehen. Sie brachten aber auch keinen spielerischen Mehrwert.

Haha sehr gut  :d - das erinnert mich an ganz frühe Fantasyzeiten (vor allem im Chatrollenspiel) mit Halbdrachenvampiren und Dunkeldämonenelfenhalblingen die doch alle nur Freunde finden wollten :D

Zitat
Das hat maßgeblich dazu beigetragen, dass ich von meinen Mitspielern gruppenkompatible Charaktere verlange.

Ja, ich verstehe auch nicht warum sich irgendwer dagegen sträuben sollte, einen gruppentauglichen Charakter zu machen, wenn nicht die explizite Intention besteht, im Verlauf des Spiels Spannungen in der Gruppe zu erzeugen.
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Eulenspiegel am 6.08.2011 | 13:45
Klassisches Schreckbeispiel ist hier für mich der bei Menschen aufgewachsene Stadtelf bei DSA, der natürlich sämliche Vorteile der Elfen (wie Zauber und Rechtsschutz) in Anspruch nimmt, aber von den Nachteilen (Vorurteile, Mali bei sozialen Proben usw.) nichts wissen will.
Deswegen gibt es ja in DSA 4 die Unterscheidung von Rasse und Kultur. Da bekommt man dann alle elfischen Rassenboni und -mali und alle menschlichen Kulturboni und -mali.
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Naldantis am 6.08.2011 | 18:39
Kurze Anmerkung: Exoten in Shadowrun sind nicht unbedingt Trolle. Die sind immerhin eine Standardrasse. Sondern so verquaste Spezialrassen aus dem Companion, wie Nächtliche oder Minotauren etc.

Die gehen doch voll noch?
Im Regelrahmen und fast auch im Auftreten auf einer Linie mit den Standard-Typen.
Wenn ich in SR was fetziges Spielen möchte, bin ich bei KIs, freien Geistern, Familiars oder - zumindest vor 4.0 - Cyborgs und Hüllengeschöpfen.

Zitat
Schlimmer war da - noch früher - in meiner damaligen Stammgruppe ein Spieler, der sozusagen "subtile Exoten" spielte. Die Charaktere an sich waren nichtmal _so_ besonders exotisch. Meistens Wildnistypen, Jäger, Druiden und sowas. Aber er spielte sie dann regelmäßig dermaßen als Loner, die mit der restlichen Gruppe eigentlich nix zu tun haben wollten, dass es einfach keinen Spaß gemacht hat mit ihm zu spielen. Das hat maßgeblich dazu beigetragen, dass ich von meinen Mitspielern gruppenkompatible Charaktere verlange.

Hmmm, Glücksbärchies?

Also bei uns galten Gruppen als harmonisch, solange die Charaktere durch äußeren Druck oder hinreichend hohe Belohnung bereit waren miteinender zu kooperieren;
aber Mordanschläge, vor gericht einander hinzuhängen, geistige Kontrolle, Erpressung, Sabotage,etc. waren jetzt nichts so ungewöhnliches.
Ein Einzelgänger, der etwas gebeten werden wollte, und der zwischen den Abenteuern seiner eigenen Wege geht, hätte da niemanden gestört (eigentlich haben zwischen den Aktionen eh nur einige wenige etwas miteinander gemacht, z.B. eine Magierakademie aufgezogen, eine Familie gegründet, oder einen Staatsstreich angezettelt). 
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: YY am 6.08.2011 | 18:57
Die gehen doch voll noch?
Im Regelrahmen und fast auch im Auftreten auf einer Linie mit den Standard-Typen.

Und i.d.R. auffällig wie nur was.
Gerade bei Shadowrun kann so was für manche Spielstile schon ein totales Ausschlusskriterium sein.

Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Feuersänger am 6.08.2011 | 19:05
Hmmm, Glücksbärchies?

Das hat mit Carebears nichts zu tun. Mir ist es nur als SL zu blöd, ständig ein Zwangsszenario aufzubauen oder mir sonstwas aus den Fingern zu saugen, damit nur ja auch der Loner irgendwie einen Grund hat, mitzukommen. Wieso soll _ich_ mir die Mühe machen, damit der Primadonnen-Spieler seinen Willen kriegt, und dabei auch noch die kompromissbereiteren Spieler zu Verrenkungen zwingen? Nein, bei mir ist es in der Verantwortung des Spielers, seinen Charakter mit einer Motivation auszustatten.

Wehret den Anfängen. Das Extrem dieses Szenarios liegt ja vor, wenn der Exoten-Char aktiv asozial _gegen_ die Gruppe spielt, der Spieler aber erwartet, dass sein Charakter trotzdem mitgezogen wird und von ernsthaften Konsequenzen verschont bleibt.
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Naldantis am 6.08.2011 | 19:07
Und i.d.R. auffällig wie nur was.
Gerade bei Shadowrun kann so was für manche Spielstile schon ein totales Ausschlusskriterium sein.

Hu?
In einem System in dem Masken-Zauber, das nachträgliche Editieren von Sicherheitsaufzeichnungne, Ganzkörper-Tarnanzüge, Unsichtbarkeitszauber, hunderterlei plastischer Chirurgie, verhüllende Geister und das Vernichten genetischer Spuren zum Tagesgeschäft gehören, soll etwas mehr Haarwuchs oder etwas andere Hörner ein Ausschlußkriterium sein?
Vielleicht wenn man völlig grüne Anfänger mit SIN bei ihren ersten Schritten im Schattengeschäft spielt, und diese ihre legale Existenz nicht riskieren wollen, aber nur minimale Ressourcen  zur Verfügung haben, ...aber wie häufig ist das?

 
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: YY am 6.08.2011 | 19:14
In einem System in dem Masken-Zauber, das nachträgliche Editieren von Sicherheitsaufzeichnungne, Ganzkörper-Tarnanzüge, Unsichtbarkeitszauber, hunderterlei plastischer Chirurgie, verhüllende Geister und das Vernichten genetischer Spuren zum Tagesgeschäft gehören, soll etwas mehr Haarwuchs oder etwas andere Hörner ein Ausschlußkriterium sein?

Ja, weil man als Runner auch Phasen niedrigerer Aktivität hat und da komplett unter dem Radar agieren können möchte.

Während man irgendwo einen Bruch macht oder sonst was abzieht und sowieso in vollem Ornat mit allen Schikanen unterwegs ist, ist das ziemlich egal, da stimme ich dir zu.

Aber im normalen Tagesablauf kann man die meisten Verschleierungsmaßnahmen nicht in gleicher Form anwenden, und dann stellt sich die Opposition evtl. doch irgendwann mal die Frage, wie viele Nächtliche eigentlich so in den Seattler Schatten rumlaufen...und schon ist der Käse gegessen.
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: ErikErikson am 6.08.2011 | 19:22
Und wer spielt das an? Ich sage mal, die meisten runden wollen Action und Böse moschen, da fällt das weniger ins gewicht.
Die ANspruchsvolleren schafffen vielleicht tatsächlich einen Run, der nicht in ner Metzgerei ausartet, spielen die Zwischenzeit aber auch noch nicht aus. Wer dann tatsächlich soweit kommt, kan nsich auch gleich Cyberpunk holen.
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: YY am 6.08.2011 | 19:50
Stichwort gefällig? Legwork.

Man muss ja nicht jede Minute Downtime ausspielen, aber auch abseits des eigentlichen Runs gibt es mehr als genug "Spielenswertes", wo man in Sachen Verschleierung nicht alles auspacken kann, weil das dann auch schon wieder auffällt.



Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Naldantis am 6.08.2011 | 20:41
Das hat mit Carebears nichts zu tun. Mir ist es nur als SL zu blöd, ständig ein Zwangsszenario aufzubauen oder mir sonstwas aus den Fingern zu saugen, damit nur ja auch der Loner irgendwie einen Grund hat, mitzukommen. Wieso soll _ich_ mir die Mühe machen, damit der Primadonnen-Spieler seinen Willen kriegt, und dabei auch noch die kompromissbereiteren Spieler zu Verrenkungen zwingen? Nein, bei mir ist es in der Verantwortung des Spielers, seinen Charakter mit einer Motivation auszustatten.

Wehret den Anfängen. Das Extrem dieses Szenarios liegt ja vor, wenn der Exoten-Char aktiv asozial _gegen_ die Gruppe spielt, der Spieler aber erwartet, dass sein Charakter trotzdem mitgezogen wird und von ernsthaften Konsequenzen verschont bleibt.


Warum sollte es der Exot sein, der diese Probleme verursacht, der keine Motivation hat, der gegen Mitspieler agiert?
Meiner Erfahrung nach sind es im Gegenteil die 'Normalos', denen dieses Verhalten entweder der einzig herausragende Aspekt ihrer Rolle ist, oder die als Primäraspekt ein herausforderndes Ziel anstreben (denn ihr Char und dessen Interaktion langweilt sie, ist er doch der n-te derartige) bei dem die Mitspieler eher Hindernisse als Helfer sind.
Ob ein Spieler nun den Rachsucht-Aspekt des sonst durchschnittlichen Chars betont (auch Mitspielern gegenüber), oder ob es er seine Baronie auf die anderer Mitspieler ausdehnen muß, während es für den Drow schon ein Erlebnis ist, in einem stinknormalen Fürstentum Hofmagier zu werden.

Es wird ja wohl in der Regel kein Spieler erwarten, daß der SL ihn gegen seine aktive Gegenwehr in's Abenteuer zwingt, sondern lediglich etwas Mitarbeit bei der Hook-Konstruktion.
Wenn schon die Gruppe aus dem Abyss flieht, warum sollte sie dann nicht anderen Flüchtlinge aus anderen Welten mitnehmen?
Warum besteht ein Unterschied in der Motivation der Erforschung einer uralten Tempelanlage zwischen einem Zwergenpriester aus dem selben Land und einer Katzen-Forscherin aus Sigil; und was ist an der anschließenden Motivation, das Geld für einen Schrein oder für einen Planeshift zu erlangen, im zweiten Fall so grundsätzlich komplexer und unglaubwürdiger? 
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Naldantis am 6.08.2011 | 20:48
Stichwort gefällig? Legwork.

Man muss ja nicht jede Minute Downtime ausspielen, aber auch abseits des eigentlichen Runs gibt es mehr als genug "Spielenswertes", wo man in Sachen Verschleierung nicht alles auspacken kann, weil das dann auch schon wieder auffällt.

Ernsthaft, Ihr mach persönliches Legwork betreffs eines laufenden Runs ohne Tarnung?
Bei uns war eignetlich schon der Erwerb von allem, was man nciht im Stuffercheck bekommen konnte, eine verdeckte Aktion - zumindest wenn dieses später man im Run benutzt werden soll.

Naja, gut, in jeder Version der Welt gibt es andere Sicherheitsprozeduren und andere Risiken...
 
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: YY am 6.08.2011 | 21:42
Ernsthaft, Ihr mach persönliches Legwork betreffs eines laufenden Runs ohne Tarnung?

Jedenfalls i.d.R. ohne
das nachträgliche Editieren von Sicherheitsaufzeichnungne, Ganzkörper-Tarnanzüge, Unsichtbarkeitszauber, hunderterlei plastischer Chirurgie, verhüllende Geister und das Vernichten genetischer Spuren

Maskenzauber kommt schon mal vor, ebenso wie das Verfälschen von biometrischen Geschichten für diejenigen, die eine diesbezüglich abweichende falsche SIN nutzen.



Aber bei uns sind die Runner grundsätzlich "sozial integriert" - d.h. Schieber und andere Kontakte insbesondere aus der OK funktionieren auf Vertrauensbasis.

Wenn heiße Ware gehandelt wird, hat sowieso jeder ein Interesse daran, dass das nicht bekannt wird...

Und unter solchen Umständen dann dermaßen auf die Kacke zu hauen mit verschiedensten Verdunklungsgeschichten - damit macht man sich in unseren Runden zum Affen und sonst nichts.
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: ErikErikson am 6.08.2011 | 21:47
Wie funktioniert den ndan nbei euch die Credstickgeschichte? Da war ja das Problem, das die zu leicht zurückzuverfolgen sind.

Und wie erklärt ihr bei euch, das so einen SR Szene überhaupt existiert, und die richtig guten Leute nicht fest angestellt sind? Wie verhindert ihr, das eh praktisch alle genau wissen, wer ein Runner ist und wer nicht?

Und wie handhabt ihr es, wenn ein großer Konzern mal echt alle Register der Kriminalistik zieht, das die Runner das überleben? Legt ihr euch mit denen gar nicht erst an?
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Feuersänger am 6.08.2011 | 22:04
Warum sollte es der Exot sein, der diese Probleme verursacht, der keine Motivation hat, der gegen Mitspieler agiert?

...
Ich musste deinen Satz jetzt ungefähr dreimal lesen, bis ich ihn richtig verstanden habe. Okay, ich weiss wie du ihn meinst.
Nur deckt sich deine Erfahrung nicht mit den meisten Anekdoten, die man in dieser Richtung liest. Selber hatte ich bisher nur relativ wenig Kontakt mit asozialen Spielern in meiner Gruppe, aber für gewöhnlich sind es eben die Exoten, die gegen die Gruppe agieren. Hier im Forum haben wir so schöne Threads wie "Spieler erwürgen", wo es massenweise solcher Geschichten gibt.

Zitat
Es wird ja wohl in der Regel kein Spieler erwarten, daß der SL ihn gegen seine aktive Gegenwehr in's Abenteuer zwingt, sondern lediglich etwas Mitarbeit bei der Hook-Konstruktion.

Das kommt wahrscheinlich auf die Kampagne an, und die vorher gemachten Ansagen. Klar, wenn ich als SL vorher mit keinem Pieps sage, ob und was ich für die Kampagne geplant habe, kann ich den Spielern keinen Vorwurf machen, wenn sie mit den unterschiedlichsten Charakteren ankommen. Aber wenn ich z.B. eine paladinlastige Kreuzritterkampagne spielen will und das vorher kommuniziere, braucht mir kein Spieler mit einem weltvergessenen Bücherwurm oder bösen Nekromanten daherkommen.
Wobei, im Falle des Nekromanten würde ich zwar sofort mein Veto einlegen, aber beim Bücherwurm wäre ich gewillt mir anzuhören, warum ausgerechnet dieser Charakter in der Kampagne mitspielen soll.
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: YY am 6.08.2011 | 22:24
Es wird ja wohl in der Regel kein Spieler erwarten, daß der SL ihn gegen seine aktive Gegenwehr in's Abenteuer zwingt
Diesen Eindruck hatte ich bei manchen Spielern durchaus - und die wussten dann meistens auch überhaupt nicht, wo die Kritik am SC bzw. an ihrem Spielverhalten her kam...


SR-spezifisch (evtl. verschieben?):
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Seth am 7.08.2011 | 11:50
Warum besteht ein Unterschied in der Motivation der Erforschung einer uralten Tempelanlage zwischen einem Zwergenpriester aus dem selben Land und einer Katzen-Forscherin aus Sigil; und was ist an der anschließenden Motivation, das Geld für einen Schrein oder für einen Planeshift zu erlangen, im zweiten Fall so grundsätzlich komplexer und unglaubwürdiger? 

Der konkrete Fall sagt mir nichts, aber es gibt definitiv Unterschiede im Grad der "Exotik", wie schon gesagt wurde. Es gibt Konzepte, die eine stärkere Motivation brauchen um glaubhaft in ein Setting eingegliedert zu werden und solche, die man auch mal mitschleifen kann ohne sich große Sorgen zu machen. Die Ausgangsdiskussion schien sich allerdings eher um den ersteren, krasseren Fall zu drehen und die Probleme, die damit einhergehen können, wenn man Spieler hat, die permanent den Exoten raushängen lassen müssen. Das hat durchaus was mit 'ner Extrawurst zu tun und tendiert dazu, den Fokus von der Einzigartigkeit vermeintlich "normaler" Charakter auf den ganz offensichtlich nicht normalen Charakter abzulenken. Allein das wäre ja schon schlimm genug, um darüber nachzudenken, erst gar keine Exoten zuzulassen (wie es ja auch einige hier im Thread offensichtlich, für mich nachvollziehbar, tun).
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: ErikErikson am 7.08.2011 | 11:51
@YY, so würde ich das auch plausibler machen. Das ist dann aber kein RAI SR mehr.
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: K3rb3r0s am 7.08.2011 | 13:42
Zum Thema dass es unbedingt exoten sein müssen habe ich nur zwei Theorien die ich Plausibel finde.

Der Spieler will einfach unbedingt etwas haben was kein andere haben kann.

Das verbotene reizt ihn und er will einfach im Mittelpunkt stehen.

Konkret musste es in Dsa unbedingt der Magiedilletant sein der in den Namenlosen Tagen geboren und von rohal persönlich gerettet worden ist und in VtM sollte der Sl doch irgendwie ermöglichen dass er eigentlich nur ein Vampir der ersten Generation ist der unter iner temporären Amnesie leidet.  ::)

Nebenbei gesagt spiele ich mit dieser Person nicht mehr.  8)
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Naldantis am 7.08.2011 | 14:15
Zum Thema dass es unbedingt exoten sein müssen habe ich nur zwei Theorien die ich Plausibel finde.

Der Spieler will einfach unbedingt etwas haben was kein andere haben kann.

Das verbotene reizt ihn und er will einfach im Mittelpunkt stehen.

Nein, ich biete zwei weitere Gründe:
- man möchte einmal etwas neues, interessantes spielen, was noch nicht völlig abgedroschen ist und in jeder Variation ein Dutzend mal in der Runde gepielt wurde.
- man hat gerade in einem Buch / Spiel / Film einen Charaktere gefunden, dessen konzept einem sehr gut gefallen würde und der mit vertretbarem Aufwand in die Gruppe / Kampagne / Setting paßt und in dem System mit etwas guten Willen umzusetzen ist.
 
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: YY am 7.08.2011 | 14:24
- man möchte einmal etwas neues, interessantes spielen, was noch nicht völlig abgedroschen ist und in jeder Variation ein Dutzend mal in der Runde gepielt wurde.

Dem würde ich entgegenhalten, dass die zwanghaften Exoten mittlerweile mindestens genau so abgedroschen sind.
Ich jedenfalls rolle bei irgendwelchen Halbdämonendunkelelfendrachenkindern nur noch mit den Augen.
Die suhlen sich in ihrem Exotendasein und das wars - da ist mir jeder mit Ecken, Kanten und "echten" Eigenheiten gespielte generische menschliche Söldner lieber.

- man hat gerade in einem Buch / Spiel / Film einen Charaktere gefunden, dessen konzept einem sehr gut gefallen würde und der mit vertretbarem Aufwand in die Gruppe / Kampagne / Setting paßt und in dem System mit etwas guten Willen umzusetzen ist.
Da haben manche Spieler schon recht interessante Vorstellungen, was ein "vertretbarer Aufwand" ist...

Nicht, dass ich mich nicht an Charakteren aus anderen Medien orientieren würde. Aber bevor ich für eine Umsetzung eine Extrawurst einfordere, passe ich lieber den Charakter ans System an statt umgekehrt.

Erkennen wird man den immer noch - und eine 1:1-Umsetzung scheitert oft genug nicht erst an irgendwelchen Kräften oder anderem spielmechanischem Kram, sondern daran, dass der Charakter aus einem anderen Genre kommt und daher sowieso nicht 100% abgebildet werden kann.

Zumal manche Spieler bei Film- oder Buchcharakteren dann irgendwie meinen, der müsste auch automatisch der zentrale Protagonist sein/das meiste Spotlight kriegen, weil das ja in der Vorlage auch so war  :bang:
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Feuersänger am 7.08.2011 | 14:26
@YY: +1
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: ErikErikson am 7.08.2011 | 14:27
Yep.
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: K3rb3r0s am 7.08.2011 | 15:25
Nein, ich biete zwei weitere Gründe:
- man möchte einmal etwas neues, interessantes spielen, was noch nicht völlig abgedroschen ist und in jeder Variation ein Dutzend mal in der Runde gepielt wurde.
- man hat gerade in einem Buch / Spiel / Film einen Charaktere gefunden, dessen konzept einem sehr gut gefallen würde und der mit vertretbarem Aufwand in die Gruppe / Kampagne / Setting paßt und in dem System mit etwas guten Willen umzusetzen ist.
 

Dem möchte ich in dem mir bekannten konkreten Fall entgegen halten dass es sich um die erste (und einzige) VtM Runde mit diesem Spieler gehandelt hat.

Bei Dsa hätte dein Argument ja eventuell noch gegriffen da wir das über Jahre hinweg gespielt haben.

Aber so!?

Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Belchion am 7.08.2011 | 15:33
Warum sollte es der Exot sein, der diese Probleme verursacht, der keine Motivation hat, der gegen Mitspieler agiert?
Weil Exoten sich oftmals über ihr Anderssein definieren. Dieses Anderssein betrifft dann oft nicht nur das Aussehen, sondern auch das Verhalten.

Es wird ja wohl in der Regel kein Spieler erwarten, daß der SL ihn gegen seine aktive Gegenwehr in's Abenteuer zwingt, sondern lediglich etwas Mitarbeit bei der Hook-Konstruktion.
Doch, genau das Problem habe ich mit Exoten schon sehr oft erlebt, Stichwort: "Mein Charakter würde so etwas aber nie tun". (Teilweise ist diese Verweigerung sogar der Kernpunkt des Exotischen)

Abgesehen davon: Warum sollte ich als SL meine Welt verbiegen, damit der Exoten-SC mitspielen kann? Ich habe schließlich vorher angekündigt, welche Art von SC erwünscht ist und meines Wissens nach ist es immer noch Aufgabe des Spielers, dem Charakter einen Grund zu geben, auf Abenteuer zu ziehen. Alles andere ist nur ein Versuch, sich auf Kosten der Mitspieler ins Rampenlicht zu stellen.
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: mattenwilly am 7.08.2011 | 15:59
Wie funktioniert den ndan nbei euch die Credstickgeschichte? Da war ja das Problem, das die zu leicht zurückzuverfolgen sind.

Und wie erklärt ihr bei euch, das so einen SR Szene überhaupt existiert, und die richtig guten Leute nicht fest angestellt sind? Wie verhindert ihr, das eh praktisch alle genau wissen, wer ein Runner ist und wer nicht?

Und wie handhabt ihr es, wenn ein großer Konzern mal echt alle Register der Kriminalistik zieht, das die Runner das überleben? Legt ihr euch mit denen gar nicht erst an?

Die Shadowrunner haben bei mir KEINE echte Sin, sie hatten nie eine bzw die ist so tief vergraben worden das sie nicht mehr zu finden ist. Damit gibt es Dinge wie DNA etc von ihnen nicht. Nur so machen sie IMHO einen Sinn. Kontakte laufen ueber mehrere Cutouts und machen schon mal massiv Gebrauch von Virtueller Realitaet und Netzen. Das physikalische Treffen ist die Ausnahme. Das hat Auswirkungen auf das Leben. Bezahlt wird oft in Guetern oder Edelmetall, es gibt eine Schattenoekonomie und Runner sind von der Regulaeren Welt weit weg. Hardwired ist hier das Model

Und was Dinge wie Maskenzauber angeht: Der Troll bleibt 280cm gross mit all den Folgen. Er macht ein Team identifizierbar, er bricht wie auch der Zwerg den Schleier und gibt jemanden der Sucht einen Einstieg. Ein Team aus Menschen und ggf. Orks hat es da einfacher(1) unterzutauchen. Und mit weniger Aufwand. Halt ne einfache Peruecke statt komplexer Magie.


(1) Save the Saplings - neuter/spay your Elves today!
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Just_Flo am 7.08.2011 | 16:53
Meiner Erfahrung nach sind normale Charaktere ohne irgendwelche Spleens oder ohne Freakshow die wirklichen Exoten!
Wenn überhaupt dann kommt so ein Char doch höchstens einmal in den meisten Gruppen vor, während daneben die ganzen auf immer die gleiche Art (der einzige für den X, Y und Z nicht gelten) besonderen und einzigartigen Charakteren.
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Eulenspiegel am 7.08.2011 | 17:02
Die Shadowrunner haben bei mir KEINE echte Sin, sie hatten nie eine bzw die ist so tief vergraben worden das sie nicht mehr zu finden ist. Damit gibt es Dinge wie DNA etc von ihnen nicht.
Sobald DNA von einer Person bei einem Verbrechen gefunden wurde und diese DNA keiner Person zugeordnet werden kann, wird eine Polizei-SIN über diese Person angelegt.

Eine ganz neue Polizei-SIN enthält dann z.B. folgenden Daten:
- DNA: ...
- Verbrechen: Person war beim Überfall auf die Tankstelle am 7.8. beteiligt. Er hat durch den Schusswechsel etwas Blut verloren.

Später können auf die SIN auch noch Bilder von Überwachungsvideos kommen.

Ob man nun eine echte SIN oder eine Polizei-SIN hat, macht keinen großen Unterschied. In beiden Fällen musst du untertauchen und darfst nirgendwo einchecken, wo ein DNA-Abgleich von dir verlangt wird. Und in beiden Fällen checkt man wahrscheinlich auch unter falschem Namen ein.

Zitat
Kontakte laufen ueber mehrere Cutouts und machen schon mal massiv Gebrauch von Virtueller Realitaet und Netzen. Das physikalische Treffen ist die Ausnahme.
Bei uns ist das genau andersrum:
Die Matrix ist nicht abhörsicher. Außerdem kann man dich mit geeigneten Programmen zurückverfolgen. Falls du also sichergehen willst, dass du nicht abgehört wirst, triffst du dich persönlich. (Natürlich nimmt man einen Wanzenscanner und einen White-Noise-Generator mit zum Treffen.)

Dem Schieber und Mr. Johnson muss man sowieso vertrauen:
- Wenn der Schieber dich hereinlegen will, schickt er dich einfach zu einem Mr. Johnsons, der in Wirklichkeit ein verdeckter Ermittler von LoneStar/der Polizei ist.
- Und wenn Mr. Johnson dich hereinlegen will, dann schickt er dich auf einem scheinbar einfachen Run, der in Wirklichkeit eine Falle ist.

Wenn dich der Schieber oder Mr. Johnson also hereinlegen will, dann bist du so oder so dran. Daher ist es bei unseren Runden von Vorteil, wenn man den Schieber persönlich kennt und eine freundschaftliche Basis besteht. Das erhöht seine Hemmungen, dich hereinzulegen.
Und der Schieber wiederum vermittelt an seine guten Freunde nur Mr. Johnsons weiter, die er persönlich gut kennt und denen er vertraut.
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: ErikErikson am 7.08.2011 | 17:25
Ich weiss ja nicht, ich denke mir da immer so Sache naus, wie bsp. ein Sattelit, der gleichzeitig durch Wände und Woklen sehen kann und hochauflösende Bilder schickt, der gleichzetig einen Comp hat, der das alles ach noch auswertet, und dann noch ein Comp der alle möglichen Daten die man elektronisch hinterlässt aufzeichnet, und daraus dann Profile bildet, und dann stell ich mir immer vor, das man da nix machen kann.

Weil sagen wir mal, du kaufst mit nem unregistrierten Credstick. Wenn das viele Leute machen, ok. Aber wenn das nur wenige Leute machen (und warum sollten das so viele tun) dann kann man dich eventuell schon zurückverfolgen, wenn du quasi eine anonyme Credstickspur ziehst.

Oder einfach eine Kontrolle, wo jeder durchmuss, z.B. Flughafen oder Bank oder Restaurant, wo gleich alle Daten dies es gibt gespeichert werden und man vielleicht gar nix merkt.

Naja, was solls.
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: K3rb3r0s am 7.08.2011 | 17:44
Meiner Erfahrung nach sind normale Charaktere ohne irgendwelche Spleens oder ohne Freakshow die wirklichen Exoten!
Wenn überhaupt dann kommt so ein Char doch höchstens einmal in den meisten Gruppen vor, während daneben die ganzen auf immer die gleiche Art (der einzige für den X, Y und Z nicht gelten) besonderen und einzigartigen Charakteren.

Stimmt auffallend, wobei ich mich auch stark zussammenreißen muß um die abgefahrenen Konzepte nur als Nsc zu verwenden.  >;D

Wobei ich unterscheiden würde zwischen "normalen Exoten" und solchen die komplett wiedersinnig oder eigentlich regelwiedrig sind.  ::)
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: YY am 7.08.2011 | 18:13
@Erik:
Ich habe mal hier (http://tanelorn.net/index.php/topic,34422.msg1379458.html#new) geantwortet  ;)
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Naldantis am 7.08.2011 | 23:19
Dem würde ich entgegenhalten, dass die zwanghaften Exoten mittlerweile mindestens genau so abgedroschen sind.
Ich jedenfalls rolle bei irgendwelchen Halbdämonendunkelelfendrachenkindern nur noch mit den Augen.
Die suhlen sich in ihrem Exotendasein und das wars - da ist mir jeder mit Ecken, Kanten und "echten" Eigenheiten gespielte generische menschliche Söldner lieber.

Was bitte sind 'echte' Eigenheiten?
Die nervenden Ticks, die man schon von zahllosen Menschen in Realitas kennt und einen eh nur auf den Wecker fallen?
Auch im Spiel wiederholen sich die Handvoll brauchbaren, merkbaren, aber nicht unspielbar machenden Ticks von Menschen schnell (weil oft benutzt) und die Spieler driften zu immer extremeren Verhaltensmustern.
 
Wenn ich unter hunderten Rassen und tausenden Kulturen und vielen Konzepten wählen kann, so habe ich viel mehr Möglichkeiten und die Wahrscheinlichkeit einer Mehrfachnennung ist viel kleiner.
 
Zitat
Da haben manche Spieler schon recht interessante Vorstellungen, was ein "vertretbarer Aufwand" ist...

Naja, und manche SLs aber auch; ist halt immer eine Frage, die man miteinander ausdiskutieren muß, und wenn einer eine elegante und glaubwürdige Idee hat, setzt man sie halt um.

Zitat
Nicht, dass ich mich nicht an Charakteren aus anderen Medien orientieren würde. Aber bevor ich für eine Umsetzung eine Extrawurst einfordere, passe ich lieber den Charakter ans System an statt umgekehrt.

In der Regel ist die Rolle abgesehen von der Extrawurst schon mal belegt gewesen...

Zitat
Erkennen wird man den immer noch - und eine 1:1-Umsetzung scheitert oft genug nicht erst an irgendwelchen Kräften oder anderem spielmechanischem Kram, sondern daran, dass der Charakter aus einem anderen Genre kommt und daher sowieso nicht 100% abgebildet werden kann.

Genres werden überschätzt - die meisten sind durchaus portierbar, bzw. die meisten System und Settings unterstützen eine ganz ordentliche Spannbreite von Genres.

Zitat
Zumal manche Spieler bei Film- oder Buchcharakteren dann irgendwie meinen, der müsste auch automatisch der zentrale Protagonist sein/das meiste Spotlight kriegen, weil das ja in der Vorlage auch so war  :bang:

Diese Risiko ist nicht so hoch; ich kenne so viele Spieler, die nicht wirklich gerne im Rampenlicht sehen, und die anderen werdne so oder so nach Aufmerksamkeit haschen - und da ist es mir lieber, durch die Exotik ihres Charakters als durch Kamikaze-Aktionen und aktives Quertreiben.

Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Seth am 7.08.2011 | 23:32
Ich denke trotzdem immer noch, dass es deutlich interessanter und für eine Runde bereichender ist, einen vermeintlich "normalen" Charakter zu spielen, der im Tiefgang seine Einzigartigkeit beweist, als den "in yo face"-Exoten, der es umso schwerer hat noch neben seiner offensichtlichen Exotik mit anderen Charakteristika zu punkten.
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Bad Horse am 7.08.2011 | 23:53
Meine persönliche Erfahrung mit Exoten sagt, dass du häufig genug recht hast.

Wobei nichts dagegen spricht, auch mal einen exotischen Char zu spielen - wenn dieser Char a) glaubwürdig in die Gruppe passt, b) seine Persönlichkeit eben nicht nur aus "ich bin das Exoten-Klischee, höhö" besteht.
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Naldantis am 8.08.2011 | 00:47
Ich denke trotzdem immer noch, dass es deutlich interessanter und für eine Runde bereichender ist, einen vermeintlich "normalen" Charakter zu spielen, der im Tiefgang seine Einzigartigkeit beweist, als den "in yo face"-Exoten, der es umso schwerer hat noch neben seiner offensichtlichen Exotik mit anderen Charakteristika zu punkten.

Nein!
Solche Menschen erleben wir in Real Live zu Dutzenden Tag für Tag und sie HABEN KEINEN TIEFGANG und sie SIND NICHT INTERESSANT, ...nicht die Bohne.
Wir erinnern uns nichtmal an sie, wenn wir nicht jahrelang mit Ihnen arbeiten müssen oder neben Ihnen die Schulbank drücken, oder mit ihnen nahe verwandt sind.
Sorry, aber was als 'normal' gilt, hat sich diese Bezeichung einfach dadurch verdient, daß wir alle es schon in dutzendfacher Ausführung kennengelernt haben, und damit hat es jeden Anspruch auf Interesse abgenutzt.
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Bad Horse am 8.08.2011 | 00:55
1.) Ein normaler Charakter ist ungleich einem normalen Menschen. Ein normaler Charakter ist einer, der innerhalb des Settings als Spielercharakter vorgesehen und tauglich ist. In einem Setting, in dem ein beseelter Teddybär als SC vorgesehen ist, ist er ein normaler Charakter; in einem Fantasy-Setting mit High Magic ist er ein ziemlicher Exot und in einem Vietnamkriegssetting als Charakter nicht zu gebrauchen.
In Shadowrun sind menschliche Verbrecher, orkische Kung-Fu-Kämpfer und elfische Magier normale Charaktere. Ich weiß nicht, wo du wohnst, aber ich erlebe die im Real Life eigentlich so gut wie gar nicht.

2.) Ich hab keine Ahnung, was für Leute du kennst - ich kenne mehr oder weniger normale Menschen, und ich finde viele davon interessant und würde ihnen den Tiefgang ganz gewiß nicht absprechen. Weißt du was? Ich zähle mich selbst auch zu den normalen Menschen.
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: K3rb3r0s am 8.08.2011 | 01:26
1.) Ein normaler Charakter ist ungleich einem normalen Menschen. Ein normaler Charakter ist einer, der innerhalb des Settings als Spielercharakter vorgesehen und tauglich ist. In einem Setting, in dem ein beseelter Teddybär als SC vorgesehen ist, ist er ein normaler Charakter; in einem Fantasy-Setting mit High Magic ist er ein ziemlicher Exot und in einem Vietnamkriegssetting als Charakter nicht zu gebrauchen.
In Shadowrun sind menschliche Verbrecher, orkische Kung-Fu-Kämpfer und elfische Magier normale Charaktere. Ich weiß nicht, wo du wohnst, aber ich erlebe die im Real Life eigentlich so gut wie gar nicht.

2.) Ich hab keine Ahnung, was für Leute du kennst - ich kenne mehr oder weniger normale Menschen, und ich finde viele davon interessant und würde ihnen den Tiefgang ganz gewiß nicht absprechen. Weißt du was? Ich zähle mich selbst auch zu den normalen Menschen.

Ich kann dir in beiden Punkten nur zustimmen. Und nebenbei bemerkt mag ich vielleicht nicht jeden aus einer Vergangenheit auf Anhieb wiedererkennen (weil sich die Menschen interessanterweise verändern mit der Zeit) aber garantiert vergesse ich sie auch nicht so schnell.

 
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Seth am 8.08.2011 | 09:27
@Bad Horse

Zustimmung!

Nein!
Solche Menschen erleben wir in Real Live zu Dutzenden Tag für Tag und sie HABEN KEINEN TIEFGANG und sie SIND NICHT INTERESSANT, ...nicht die Bohne.
Wir erinnern uns nichtmal an sie, wenn wir nicht jahrelang mit Ihnen arbeiten müssen oder neben Ihnen die Schulbank drücken, oder mit ihnen nahe verwandt sind.
Sorry, aber was als 'normal' gilt, hat sich diese Bezeichung einfach dadurch verdient, daß wir alle es schon in dutzendfacher Ausführung kennengelernt haben, und damit hat es jeden Anspruch auf Interesse abgenutzt.

Das ist eine seltsame Weltsicht, die ich nicht teile. Für dich scheint interessant = bombastisch / exotisch / neonfarben / auffallend zu sein. Gerade diese "interessanten Charaktere" haben neben ihrer offensichtlichen Auffälligkeit meist rein gar nichts mehr zu bieten, weil sie ihre innere Leere dadurch zu kompensieren versuchen. Und die gleiche Erfahrung habe ich bei exotischen Spielcharakteren gemacht. Natürlich gibt es austauschbare Charakterkonzepte, die haben allerdings wenig damit zu tun, ob sie exotisch sind oder nicht, sondern wie sie gespielt werden.

Ich kann auch in einem Science-Fiction Setting einen Samurai aus dem 15. Jahrhundert spielen, der absolut uninteressant, weil die x-te Kopie von Zatoichi oder Yojimbo, ist. Das ist ein ganz toller und glänzender Exot, der die Gruppe nicht im Geringsten bereichert.
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Eulenspiegel am 8.08.2011 | 11:53
Ich kann auch in einem Science-Fiction Setting einen Samurai aus dem 15. Jahrhundert spielen, der absolut uninteressant, weil die x-te Kopie von Zatoichi oder Yojimbo, ist. Das ist ein ganz toller und glänzender Exot, der die Gruppe nicht im Geringsten bereichert.
Wenn er die x-te Kopie ist, dann ist er doch "normal". Und gerade deswegen nicht interessant.
Viel interessanter wäre ein Samurai des 15. Jahrhunderts, der keine Kopie eines bekannten Samurais ist. Dieser wäre nicht normal und somit wieder interessant.
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Belchion am 8.08.2011 | 12:02
Wenn er die x-te Kopie ist, dann ist er doch "normal". Und gerade deswegen nicht interessant. Viel interessanter wäre ein Samurai des 15. Jahrhunderts, der keine Kopie eines bekannten Samurais ist. Dieser wäre nicht normal und somit wieder interessant.
Nein, in einem Hard-Sci-Fi-Spiel ist ein Samurai aus dem 15. Jhd. spielweltintern definitiv nicht normal (es sei denn, das Spiel dreht sich um Zeitreisen). Spielweltintern wäre er ein Exot, weil in den meisten Hard-Sci-Fi-Settings vergleichweise selten Original-Samurai rumlaufen - ganz egal, ob er nun eine Kopie oder ein Original ist. Spieler, die einen guten Originalsamurai hinkriegen, kommen aber meistens gar nicht in die Verlegenheit, sich einen derart exotischen Charakter zu basteln, weil sie jedes Konzept mit Leben füllen können.
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Ein am 8.08.2011 | 12:05
Das schlimme an vielen Exoten ist auch, dass sie nur ihrerseits mit Klischees arbeiten (Exotismus) und daher liegt ihr Mehrwert allein in der Ästhetik.
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Rabenmund am 8.08.2011 | 12:15
Naja, wenn sie wirklich ästhetisch, und nicht nur spotlight-süchtig und nervig wären hätte man ja was davon. Meiner Erfahrung nach war es in den meisten Fällen einfach nur der Wunsch nach Aufmerksamkeit, und das für einen saumässig gespielten, ach so besonderen Charakter. Der die Gruppe oft noch in ungewollte Schwierigkeiten gebracht hat - wie z.b. die Hexe, die sich mit JEDEM Kirchenmann anlegen musste (Setting egal).
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Teylen am 8.08.2011 | 12:27
Ich glaube das nicht das eine der beiden Charakter Seiten, seien es die Normalen oder die Exoten, besonders anspruchsvoll im Vergleich zu dem Gegenpart ist.
Selbst wenn ein bestimmtes Charakter Design haeufig vorkommt, ist die Fuehrung des Charakters im Spiel, sowie die ausgestaltung des Hintegrunds doch individuell. Andere oder man selbst haben vielleicht das Gefuehl es zu bereits in dem Moment zu kennen wo der Spielleiter die Runde eroeffnet, aber der Charakter verflacht durch dieses Gefuehl nicht.
Umgekehrt finde ich die Annahme merkwuerdig das Exoten 'innerlich Leer' sind. In erster Linie sind die Exoten doch hinsichtlich des eigenen empfinden im Kontext der Spielwelt Beschreibung exotisch. Nicht mehr und nicht weniger. Der Vorwurf der Leere ist doch nicht viel mehr als die Behauptung das gewoehnliche Charaktere anspruchslos seien.

Imho ist es auch nicht wirklich zielfuehrend bzw. richtig, den Exoten respektive deren Spielern alles nachzusagen was einem so an moeglichen Troll-Verhalten einfaellt.
Nur weil ein Spieler mit seiner Hexe den Konflikt mit jeglichen Kirchenmaennern sucht, muss das doch nicht im etwaigen Exoten Status der Hexe begruendet sein. Ebenso koennte es ein Palladin der den Konflikt mit allen moeglichen (potentiellen) Straftaetern sucht bzw. sie enthaupten mag.
Imho hat der Wunsch einen Exoten zu spielen nicht unbedingt etwas mit Spotlight-Sucht zu tun.
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Rabenmund am 8.08.2011 | 12:30
Teylen, darum ja meiner Erfahrung nach. Und leider habe ich bis jetzt nur einmal eine andere Erfahrung mit einem Exoten-(Spieler) gemacht. Da spricht aus mir das gebrannte Kind  ;D
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Feuersänger am 8.08.2011 | 12:32
Wenn er die x-te Kopie ist, dann ist er doch "normal". Und gerade deswegen nicht interessant.
Viel interessanter wäre ein Samurai des 15. Jahrhunderts, der keine Kopie eines bekannten Samurais ist. Dieser wäre nicht normal und somit wieder interessant.

Das wäre zu diskutieren. In der Praxis treten solche Samurai-in-Space aber meistens auf, wenn der betreffende Spieler eigentlich gerade Bock auf Samurai-im-feudalen-Japan hätte, aber mit diesem Wunsch alleine dasteht und die Mitspieler sich für was anderes entschieden haben. Der Spieler ist gerade auf dem Samuraitrip, weil er zu viele schlechte Actionfilme gesehen hat, und will diesen jetzt ausleben, koste es was es wolle.

Überhaupt, wie schon mehrfach in diesem Thread konstatiert, sind diese Exoten ja in Wahrheit nur zu oft langweilige Charaktere, die mit Flash und Pomp ihre inhaltliche Leere zu überdecken versuchen.
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: El God am 8.08.2011 | 12:34
Naja, wenn sie wirklich ästhetisch, und nicht nur spotlight-süchtig und nervig wären hätte man ja was davon. Meiner Erfahrung nach war es in den meisten Fällen einfach nur der Wunsch nach Aufmerksamkeit, und das für einen saumässig gespielten, ach so besonderen Charakter. Der die Gruppe oft noch in ungewollte Schwierigkeiten gebracht hat - wie z.b. die Hexe, die sich mit JEDEM Kirchenmann anlegen musste (Setting egal).

+1
Zumal diese Exoten sich oft genug dermaßen übers Klischee (denn es gibt ja auch genug Exoten-Klischees, Hauptsache ist ja, dass es nicht mit dem Rest der Gruppe harmoniert) definieren und nichts anderes kommt als das ewige Wiederkäuen eben jener. Ich denke aber auch, dass fast jede Gruppe einen Exoten-Charakter hat, das ist für sich auch schon fast wieder eine Nische. Leider endet die nur zu oft in comic relief und peinlicher Pseudo-Mysteriosität...

"I'll be a wizard! I have a pointy hat!"
"I'll be a warrior! I have a sharp sword!"
"I'll be an elf! I have a bow and arrows!"
"I'll be an exotic fucktard! I have no clue, what I'm good for!"  :P
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Rabenmund am 8.08.2011 | 12:38
Zitat
"I'll be an exotic fucktard! I have no clue, what I'm good for!"
  :d
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Eulenspiegel am 8.08.2011 | 12:51
Nein, in einem Hard-Sci-Fi-Spiel ist ein Samurai aus dem 15. Jhd. spielweltintern definitiv nicht normal (es sei denn, das Spiel dreht sich um Zeitreisen). Spielweltintern wäre er ein Exot, weil in den meisten Hard-Sci-Fi-Settings vergleichweise selten Original-Samurai rumlaufen - ganz egal, ob er nun eine Kopie oder ein Original ist.
Ja, spielweltintern wäre er ein Exot. Aber es geht ja auch um die outtime Sichtweise. Und outtime betrachtet ist die x-te Kopie ganz normal.

Es ist imho nicht so wichtig, ob ein SC ingame exotisch ist oder nicht. Viel wichtiger ist, ob er outtime exotisch ist oder nicht. (Schließlich sollen nicht die anderen SCs Spaß haben und ihn interessant finden sondern die anderen Spieler sollen Spaß haben und ihn interessant finden.)

Zitat
Spieler, die einen guten Originalsamurai hinkriegen, kommen aber meistens gar nicht in die Verlegenheit, sich einen derart exotischen Charakter zu basteln, weil sie jedes Konzept mit Leben füllen können.
Das wage ich zu bezweifeln.
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Belchion am 8.08.2011 | 12:58
Ich glaube das nicht das eine der beiden Charakterseiten, seien es die Normalen oder die Exoten, besonders anspruchsvoll im Vergleich zu dem Gegenpart ist.
Das kommt extrem darauf an, wie exotisch der Charakter ist. Ein Charakter, der einfach absolut nicht ins Setting passt, ist praktisch nie eine Bereicherung (sondern in der Regel ein Hindernis). Das sind die Art von Exoten, die der OP angesprochen hatte: Eiszwerge im tropischen Regenwald. Auf die oWoD übertragen wäre es die Vampire-Runde, in der einer der Spieler unbedingt einen Werwolf spielen will.

Ein Charakter, der für das Setting ungewöhnlich ist, kann eine Bereicherung sein. Hier kommt es einfach nur auf den Spieler an, wie er den Charakter ausarbeitet und wie er mit den Vor- und Nachteilen umgeht, die sich aus seinem Konzept ergeben. Bei einer Carmarilla-Kampagne in der WoD wäre ein Vampir aus einem Clan, der nicht der Carmarilla angehört (z.B. ein Giovanni), eine solche Art von Exot. Diese zweite Art wird gelegentlich ausgenutzt, um sich im Spiel zu immunisieren (http://tanelorn.net/index.php/topic,69060.msg1379009.html#msg1379009), was dann dazu führt, dass die betreffende Gruppe Exoten kategorisch ablehnt.

Keine Exoten in diesem Sinne sind Charaktere, die zwar für die Hintergrundwelt ungewöhnlich sind, für das bespielte Genre aber typisch. Abenteurer sind z.B. in fast allen Fantasywelten ungewöhnlich (die meisten Leute sind Bauern, Handwerker und so etwas), trotzdem bestehen Spielergruppen eigentlich ausschließlich aus Abenteurern. (Genau genommen wäre sogar der Nicht-Abenteurer in so einer Gruppe der Exot, weil er eben eigentlich in den Hintergrund gehört und nicht zu den Protagonisten).
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Teylen am 8.08.2011 | 13:06
Der "Exot" definiert sich imho am ehesten dadurch das er durchaus in der Hintergrund beziehungsweise Setting Beschreibung vorgestellt wird, jedoch im Kontext einer gewoehnlichen Zusammenstellung der Gruppe auf faellt.

Der Fall das Spieler hinsichtlich Klassen oder Templates etwas gaenzlich neues erfinden, duerfte eher selten sein.
Die Spielen keine Hexe weil sie sich die Klasse / das Template selbst schufen, sondern weil es im Regelwerk unter den Charaktere die man, unter anderem, spielen kann aufgefuehrt ist.

Dabei gibt es halt Spieler die gerne die "Standard"-Vorschlaege moegen, und Spieler die gerne die "Exoten"-Vorschlaege moegen.
Da ich mich eher zu letzterer Gruppe zaehle, wuerde ich aus meiner Erfahrung heraus, behaupten das es nicht bewusst geschieht, sondern mehr aus dem selben Instinkt herraus mit der mir mittlerweile bei TV Serien - zielsicher - vorhergesagt wird welche Fraktion ich am spannendsten finden werde..
Das heisst ich schlug, irgendwann in den 90ern, ein D&D Regelwerk auf und sympathisierte fast sofort mit dem "Hexer" der in etwa aussah wie ein Dunkelelf [respektive wie ich vermute das Dunkelelfen bei D&D aussehen - kam nicht zum spielen].
Von dem was ich von DSA hoerte erscheint mir die "Hexe" am sympathischsten, bei ED sollte es ein Nethermancer sein.
Nu und bei V:tM habe ich nunmal meinen Narren an den Giovanni gefressen, die meistens auch Exoten sind.

Das geschieht weniger aus Spotlight-Sucht sondern weil entweder die Grafiken entsprechend sind oder mir das Konzept gefaellt.


Imho ist es dann nochmal was anderes wenn ein Spieler eine Nische sucht und deswegen bei den Exoten landet.
Das heisst die Frage kommt "Was habt ihr den alles schon" / "Welche Fraktion hat die wenigsten" und dann entsprechend gewaehlt wird. Wenn es heisst: "Hier gibt es schon einen Zauberer, Bogenschuetzen, Schwertkaempfer." ist es halt doch irgendwie uncool das 5'te Rad am Wagen zu spielen bzw. den Ersatz-[Zauberer/Schuetzen/Kaempfer] - besonders wenn man ggf. spaeter und auf unterschiedlichen EP Niveau einsteigt.

Ein Charakter, der für das Setting ungewöhnlich ist, kann eine Bereicherung sein. Hier kommt es einfach nur auf den Spieler an, wie er den Charakter ausarbeitet und wie er mit den Vor- und Nachteilen umgeht, die sich aus seinem Konzept ergeben. Bei einer Carmarilla-Kampagne in der WoD wäre ein Vampir aus einem Clan, der nicht der Carmarilla angehört (z.B. ein Giovanni), eine solche Art von Exot. Diese zweite Art wird gelegentlich ausgenutzt, um sich im Spiel zu immunisieren (http://tanelorn.net/index.php/topic,69060.msg1379009.html#msg1379009), was dann dazu führt, dass die betreffende Gruppe Exoten kategorisch ablehnt.
Ich muss zugeben das ich bei dem Beispiel nicht sehe wie der Charakter sich im Spiel immunisiert.
Das heisst in dem Fall waere ein Tremere immuner. Ebenso wie andere Carmarilla Clans.
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Belchion am 8.08.2011 | 13:18
Ich muss zugeben das ich bei dem Beispiel nicht sehe wie der Charakter sich im Spiel immunisiert. Das heisst in dem Fall waere ein Tremere immuner. Ebenso wie andere Carmarilla Clans.
Bei Vampire habe ich sie nun noch nie gehört, aber sinngemäß (von den mir geläufigen Immunisierungsversuchen) würde es ungefähr so lauten: "Ich muss mich nicht an die Regeln der Carmarilla halten, weil ich ja nicht Mitglied bin. Sie muss sich aber mir gegenüber an ihre Regeln halten, weil sie sich sonst enttarnt." (Das ganze funktioniert natürlich nur, wenn SL und Mitspieler ein Interesse daran haben, die Gruppe zusammenzuhalten, was aber ja meistens der Fall ist)

Es ist natürlich gut möglich, dass andere Clans da noch besser für geeignet wären, aber das war ja auch nur ein Beispiel. Und natürlich trifft das auch nicht auf alle Exoten-Spieler zu, sondern nur auf einige - die halt für mich (und einige andere) das Bild geprägt haben.
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Feuersänger am 8.08.2011 | 13:20
Dein obiges Stadtelf-Beispiel hat's da doch sehr schön und nachvollziehbar getroffen. Damit kann auch ich was anfangen, während dieses Vampir-Geschwurbel für mich nur böhmische Dörfer sind.
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Teylen am 8.08.2011 | 13:29
Bei Vampire habe ich sie nun noch nie gehört, aber sinngemäß (von den mir geläufigen Immunisierungsversuchen) würde es ungefähr so lauten: "Ich muss mich nicht an die Regeln der Carmarilla halten, weil ich ja nicht Mitglied bin. Sie muss sich aber mir gegenüber an ihre Regeln halten, weil sie sich sonst enttarnt." (Das ganze funktioniert natürlich nur, wenn SL und Mitspieler ein Interesse daran haben, die Gruppe zusammenzuhalten, was aber ja meistens der Fall ist)
Also die Grund-Regeln sind, vom Grunde her, fuer beide die selben.
Heisst beide halten sich an die Maskerade und wenn die zu brechen droht ist es unlebensbedrohlich. Beide sollten sich in neuen Staedten bei ihren oberen anmelden. Beide haben jeweils Vorgesetzte vor denen sie buckeln muessen.
Einzig der Status ist nicht austauschbar. Das heisst theorethisch kommt der Giovanni nur mit Goodwill in's Elysium und umgekehrt die Camarilla-Pals in die Gio. Mansion. Aus naheliegenden Gruenden muss sich dann da jeder benehmen. Theorethisch muss der Gio innerhalb der Camarilla-Hirachie keinen Respekt erweisen, muessen die anderen aber theorethisch auch nicht.
(Praktisch tut man es vermutlich doch, wenn man nu zusammenarbeiten will)


Dein obiges Stadtelf-Beispiel hat's da doch sehr schön und nachvollziehbar getroffen. Damit kann auch ich was anfangen, während dieses Vampir-Geschwurbel für mich nur böhmische Dörfer sind.
Sorry, nur leider sagt mir Stadtelfen in Bezug auf DSA nichts.  :-\
Von DSA habe ich nur mitbekommen das wenn man eine Hexe spielen mag wohl der "Exoten Spieler!"-Stempel nicht weit weg ist.

Die einzigen Stadtelfen die mir einfallen wuerden waeren die aus Dragon Age.
Wobei da wohl eher die Waldelfen die Exoten waeren [sind wie Stadtelfen nur freier, kaempferischer, selbststaendiger und weniger versklavt].
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: First Orko am 8.08.2011 | 14:19
Von DSA habe ich nur mitbekommen das wenn man eine Hexe spielen mag wohl der "Exoten Spieler!"-Stempel nicht weit weg ist.

Nur kurz dazu: Wir hatten auf einer Con so ein äußert unangenehmes Exemplar einer Exoten-Hexe-Profilierungsspielerin. Während alle anderen Spieler es geschafft haben, sich funktionale, gruppenkompatible Charaktere mit Abenteuermotivation zu erstellen, hat sich ihre Hexe dadurch hervorgetan, dass sie a) wunderschön war (wohl gemerkt: sie hat das immer mit ihrem Vorteil begründet, nicht so beschrieben) und b) ein Problem mit Autoritäten und überhaupt allen anderen. Das ging sogar soweit, dass sie mit voller Absicht den gräflichen Auftraggeber beleidigt hat und sich dann outgame beschwert, dass sie dadurch ihre Belohnung verspielte. Des Weiteren hat sie diverse Male versucht, sich über Regeldiskussionen aus bestimten Situationen zu retten, kannte dann aber die Regeln nicht ausreichend (bzw der SL kannte die Regeln zu 100% und sie ist einfach gegen eine Wand gelaufen).

Der SL hat uns dann später eröffnet, dass sie eine handvoll "Charakterkonzepte" vorgelegt hatte und das ALLE Hexen waren, jede einzelne eigeboren (=wunderhübsch und absolute Ausnahmeerscheinung in der Spielwelt) und zT auch mit völlig abstrusen Werten versehen (Neugier 17).

Die zweite (von insgesamt vier Hexen, die mir in meiner DSA-Spielzeit begegnet sind) war eine von einem Mann geführte, eigeborene "Dunkelelfen"-Hexe mit Kriegsfächer und Powerwerten und 6 Seiten Geschwaller-Hintergrund, der sich in keinster Weise mit dem gespielten Charakter deckte.

Demgegenüber steht ein exzellent ausgespielter Hexer und eine rachsüchtige, fiese Hexe die ich als Positivbeispiele anbringen kann.

Das wäre aus meiner bisherigen Erfahrung eine 50/50 Chance, eine Hexe mit der unangenehmen Variante des Exotenstatus zu bekommen. Und das ist bezogen auf die Klasse mehr, als ich bei anderen Charakterklassen erlebt habe. Sogar die Maraskaner, die ich bisher erlebt habe kamen dabei besser weg, auch wenn ich persönlich damit nix anfangen kann.

Was ich damit sagen will: Es gibt solche Spieler und sie fallen eben oft mit ganz bestimmten Charaktertypen zusammen, die dann dementsprechend schon ein gewisses Mißtrauen auslösen, wenn man auf sie trifft - das sich dann allzu oft später als begründet herausstellt. Bei DnD wäre das vielleicht der verstoßene, zweihändig kämpfende Dunkelelf.

Das heißt NICHT, dass mit Exoten nicht auch interessante Konzepte möglich sind und dass sie das Spiel bereichern können. Aber die Erfahrung spricht da offenbar eine andere Sprache.


(Persönlich finde ich übrigens EINEN nervigen Exotenspieler in einer ausreichend großen Runde noch verschmerzbar. Zirkusgruppen aus lauter Exoten, wo sich alle in den Exotenklisches zu überbieten versuchen ermüden mich eigentlich viel mehr.)
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Teylen am 8.08.2011 | 18:23
Ich finde den "Zirkus" an Exoten jetzt nicht wirklich schlimm.
Wenn sich nun alle auf einen Exoten einigen, seien es Hexen, Dunkelelfen oder Giovanni sind es imho keine Exoten mehr sondern allenfalls eine exotische Spielweise.

Wenn jetzt jeder einen Exoten hat und man daran Spass hat.
Wieso nicht? Ich finde bunte Truppen jetzt irgendwie nicht wirklich stoerend, negativ oder so. Wenn man es schafft die Charaktere so zu balancen das in einer oWoD Truppe der Magier, mit dem Vampir, mit dem Werwolf und einem Wechselbalg spielt,... allez... wieso nicht. Ich denke nicht das da per se, in dem Fall der Horror verloren geht, oder sich die Spieler, keine Ahnung, die Runde ueber laecherlich bunt fuehlen muessen. Vielleicht wirkt es so, von aussen, aber in Bezug auf eine Runde, denke ich das es funktionieren kann.

Es ist ja nun imho nicht so das man als Exoten Spieler unbedingt eine Egotour haben will.
Eher habe ich bemerken koennen das der Exoten-Charakter in die Antagonisten Rolle gedraengt wird, egal wie kooperativ bzw. der Norm [anhand der anderen Charakte / Setting] entsprechend er sich verhaelt.


Das Beispiel mit der Hexe halte ich weniger fuer ein Problem mit Exoten, sondern das der Charakter nachdem Prinzip "Mary Sue (http://en.wikipedia.org/wiki/Mary_Sue)" erstellt und scheinbar auch gefuehrt wurde. Da helfen Exoten und entsprechende Regeln, aber es ist nichts was man mit einem Nicht-Exoten nicht auch hinbekaeme.
[Wuerde behaupten das fast alle Mary Sues Exoten sind, aber nicht umgekehrt alle Exoten Mary Sues]
Nun und imho liegt dort das Problem nicht beim Exoten, sondern in der allgemeinen Spielweise.
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: YY am 8.08.2011 | 18:34
Was bitte sind 'echte' Eigenheiten?
Die nervenden Ticks, die man schon von zahllosen Menschen in Realitas kennt und einen eh nur auf den Wecker fallen?
Nein, sondern erst mal "große", umfassende Eigenschaften, z.B., wie emotional jemand ist.

Und mit "echt" meine ich vor allem: reproduzierbar, berechenbar, einschätzbar.

Ein sehr emotionaler Charakter und ein sehr rational/analytisch vorgehender Charakter unterscheiden sich stark - aber wenn man um ihre Eigenheiten weiß, wird ihr Verhalten einschätzbar, auch wenn es jeweils sehr unterschiedlich wird.

Der "exotic fucktard" gefällt sich oft in der Rolle des Exoten so sehr, dass er ja nichts Berechenbares tun will - damit könnte ja auch irgendjemand was anfangen  ::)
Dieses exotische Verhalten beruht nicht auf "echten", d.h. dem SC innewohnenden Eigenschaftn, sondern auf dem Zwang, den Exotenstatus zu betonen/zu erhalten.

Wenn ich unter hunderten Rassen und tausenden Kulturen und vielen Konzepten wählen kann, so habe ich viel mehr Möglichkeiten und die Wahrscheinlichkeit einer Mehrfachnennung ist viel kleiner.
Falsch.

Bereits im zweistelligen Bereich kann man da schon anfangen, Gruppen zu bilden, weil die praktischen Auswirkungen so gut wie identisch sind.

Je größer die Zahl genau festgelegter Alternativen ist, desto eher hätte man besser gleich eine Freeform-Variante genommen.


Genres werden überschätzt - die meisten sind durchaus portierbar, bzw. die meisten System und Settings unterstützen eine ganz ordentliche Spannbreite von Genres.
Aber nicht innerhalb einer SC-Gruppe  ;)

Wenn da nicht von vornherein in der Überschrift "Doktor Zornfelsens wundersames Genre-Potpourri" steht, wird das nur ein Haufen Scheiße.

Nein!
Solche Menschen erleben wir in Real Live zu Dutzenden Tag für Tag und sie HABEN KEINEN TIEFGANG und sie SIND NICHT INTERESSANT, ...nicht die Bohne.

Du kennst zu wenig Leute oder machst die Augen nicht auf.

Nun und imho liegt dort das Problem nicht beim Exoten, sondern in der allgemeinen Spielweise.
Das ist zwar zunächst richtig, aber der Erfahrung einiger Leute hier im Thread nach fallen bestimmte Spielweisen mit der Tendenz, einen Exoten spielen zu wollen, zusammen.
Der Exot ist also bisweilen ein Indiz für bestimmte Spielweisen.

Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Teylen am 8.08.2011 | 19:04
Wenn man sich die Definition von Mary Sue durchliesst wird auch offensichtlich wieso es auffaellt.
Schlicht weil vermutlich 90% aller Mary Sues auch Exoten sind, die restlichen 10% des Typs "Mein Charakter ist aber so" gehen im Vergleich dazu schlicht unter.

Ich bin nun, auch weil ich selbst gerne Exoten spiele, imho ohne sie als Mary Sues zu missbrauchen, nicht wirklich angetan davon das, wenn man sich einen Charakter greift der in die Exoten-Kategorie faellt, die "exotic fucktard" Keule geschwungen wird. Was als Vorwurf imho weder gerechtfertigt ist, noch mir von der Wortwahl her angemessen erscheint.


Hinsichtlich des emotionalen Charakter der sich mit einem rationalen Charakter eine Nische teilt (Nahkaempfer), denke ich, ist es in den meisten Systemen unwahrscheinlich, das dieser Unterschied auch im Spiel im gamistischen Sinn zu tragen kommt. Letztlich setzen beide Nahkampf-Waffen ein um den Gegner klein zu kriegen. Der eine sein Zweihandschwert, der andere vielleicht seine beiden Kurzschwerter. So oder so stochern da beide irgendwo in der Nische des anderen rum.
Nur das sich dann der mit den beiden Kurzschwertern anhoeren darf ein "exotic fucktard" zu sein, zumindest wenn er noch einen Dunkelelf spielt.

Etwas das ich nicht verstehe.
Ich hab bei Dragon Age II den schlanken Char mit zwei Schwertern gewaehlt, weil ich den sehr viel cooler fand, als den staemmigen mit einem Schwert. Wuerde ich jetzt bei D&D den Char mit zwei Schwertern holen, was scheinbar meist Dunkelelfen sind, waere ich nu n exotic fucktard? Weil es verboten ist die cool zu finden und ueberhaupt ein Gedanke der einem "anstaendigen Fantasy Spieler" nicht zu kommen hat? [Langschwert+Schild 'kay, Breitschwert 'kay, Magier 'Kay, Bogen 'Kay, Zwei Kurzschwerter... EXOTIC FUCKTARD!!!]


Nun und natuerlich sind normale nicht langweiliger.
Aber angenommen man hat jetzt den Faible die Exoten cool zu finden.
Dann schaut man sich z.B. das D&D Buch an und findet da einen Hexer, der schaut gut aus, der kann vielleicht sogar Sachen die man denkt das sie einem Spass im Spiel bringen. Naja, aber dann wirft man seinen Konformitaetsdetektor an der sagt: "Maedel, Glueckwunsch, du hast den Exot gefunden! Wenn du das spielen willst ... fucktard! werden die sich denken...".
Also sucht man sich dann etwas das konformer aussieht.
Nun und was immer man da findet wird einem der Regel langweiliger / anspruchsloser erscheinen. Nicht weil es langweiliger ist, anspruchsloser oder zu normal. Sondern einfach weil es - im allerbesten Fall - zweite Wahl ist. Die eigentlich nicht das ist was man spielen mag und wo einem selbst dann auch nicht unbedingt ein Konzept einfaellt das - nach *eigenen* Massstaeben - ueber 08/15 raus geht. Den Hexer konnte man sich vielleicht gut als eigenen Char vorstellen, aber beim Zauberer - den man eigentlich nicht will - greift man dann auf irgendwelche Schablonen zurueck.
Heisst nicht das der Hexer kreativer, anspruchsvoller oder spannender waere als die Schablone, fuer Aussenstehende macht es ggf. keinen Unterschied. Aber der eigene Spielspass steht zurueck.
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: K3rb3r0s am 8.08.2011 | 19:12
Nur das sich dann der mit den beiden Kurzschwertern anhoeren darf ein "exotic fucktard" zu sein, zumindest wenn er noch einen Dunkelelf spielt.

Etwas das ich nicht verstehe.
Ich hab bei Dragon Age II den schlanken Char mit zwei Schwertern gewaehlt, weil ich den sehr viel cooler fand, als den staemmigen mit einem Schwert. Wuerde ich jetzt bei D&D den Char mit zwei Schwertern holen, was scheinbar meist Dunkelelfen sind, waere ich nu n exotic fucktard? Weil es verboten ist die cool zu finden und ueberhaupt ein Gedanke der einem "anstaendigen Fantasy Spieler" nicht zu kommen hat? [Langschwert+Schild 'kay, Breitschwert 'kay, Magier 'Kay, Bogen 'Kay, Zwei Kurzschwerter... EXOTIC FUCKTARD!!!]

 

Es spricht soweit ich weiß nichts gegen Chars mit zwei Schwertern, aber da Dunkelelfen normalerweise böse sind gerät ein abtrünniger Drow der auch noch zwei Schwerter benutzt (vorzugsweise noch Krummschwerter) zwangsläufig in den Verdacht der x-te Klon von Drizzt do Urden zu sein.

D&D Spieler mögen mich bitte korrigieren wenn ich was falsches schreibe.  8)

Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Teylen am 8.08.2011 | 19:24
Es spricht soweit ich weiß nichts gegen Chars mit zwei Schwertern, aber da Dunkelelfen normalerweise böse sind gerät ein abtrünniger Drow der auch noch zwei Schwerter benutzt (vorzugsweise noch Krummschwerter) zwangsläufig in den Verdacht der x-te Klon von Drizzt do Urden zu sein.
Es gibt Leute die haben noch nie etwas von Drizzt do Urden gehoert.
Dennoch schlagen die ein Regelwerk auf, und wenn dann dort ein Drow abgebildet ist, mit zwei Krummschwertern auf dem Ruecken, irgendwo in der Naehe der spielbaren Rassen, ist das quasi wie "Liebe auf den ersten Blick" und der Gedankensprung "Ist er halt abtruennig und nicht evil" ist dann jetzt wirklich nichts wofuer man einen unglaublichen Batzen an Kreativitaet braucht oder nachdenken muss.

[Ich weiss nicht ob bei D&D die Drows in der Naehe der Spielerrassen stehen.
Wie geschrieben viel mir damals, ich denke es war die 3.5 Spielerbox, spontan der Hexer in's Auge, der eher nekromantisch aussah und wo ich vermute das er auch eher ein Exot ist. Ein erster Blick auf ein Wiki bestaetigt den Verdacht.]
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Feuersänger am 8.08.2011 | 20:13
Drow stehen grundsätzlich im Monsterhandbuch ;), aber das ist für sich genommen noch kein Hindernis. Theoretisch gibt es für alle möglichen Rassen bis hin zu Oger und Minotaurus Angaben, wie man diese als Charakter spielen kann (wertetechnisch). Es kommt halt nur drauf an, wie gut das ins Setting und in die gewünschte Kampagne passt.

Zweitens, um die implizierte Frage zu beantworten, 2 Krummsäbel oder ähnlich große Waffen sind in 3.X eine eher dumme Idee, weil man ziemlich starke Abzüge bekommt. (Überhaupt ist Zweiwaffenkampf in 3.X meistens fantastisch ineffektiv, aber das nur am Rande.) Insofern wäre Drizzt nach 3.X-Regeln ein Gimp. (Er stammt aber aus AD&D-Zeiten, und da gingen die Uhren noch anders.)

Hexer würde ich normalerweise in einem Standard-D&D-Setting (z.B. Forgotten Realms) nicht als Exoten ansehen. Was im Spielerhandbuch steht, ist grundsätzlich nicht exotisch. Es mag unkonventionelle Kombinationen geben, wie Elfenbarbaren oder Halbork-Hexer, aber die sind dann auch spieltechnisch enorm verkrüppelt, da sie auf ihre (Klasse-)Hauptattribute (Rassen-)Abzüge bekommen.
Exoten (als SCs) sind in einem Standard-D&D-Setting eben so Rassen wie Drow, Halbdrachen, Halbminotauren und was sonst noch so im Monsterhandbuch steht. Ein eigentlich unpassendes Alignment ist dann noch das Tüpfelchen auf dem i.
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: First Orko am 8.08.2011 | 22:52
Ich hab bei Dragon Age II den schlanken Char mit zwei Schwertern gewaehlt, weil ich den sehr viel cooler fand, als den staemmigen mit einem Schwert. Wuerde ich jetzt bei D&D den Char mit zwei Schwertern holen, was scheinbar meist Dunkelelfen sind, waere ich nu n exotic fucktard? Weil es verboten ist die cool zu finden und ueberhaupt ein Gedanke der einem "anstaendigen Fantasy Spieler" nicht zu kommen hat?

Nur wenn du ihn wie einen exotic fucktard spielst ;) Lies:
Zitat
Das heißt NICHT, dass mit Exoten nicht auch interessante Konzepte möglich sind und dass sie das Spiel bereichern können.

Das ist auch der Grund, warum ich Exoten nicht unbedingt per se ausschließe: Es kann ja doch immer mal was gutes bei rumkommen. Aber genauso gucke ich bei "Ausreißern" die sich schwer nach einem MarySue-Versuch anfühlen auch mal genauer hin als beim saufenden Zwerg oder beim edlen Ritter als Konzept.

Abgesehen davon musst du als Spielerin von Exoten eben damit leben, damit -zumindest auf den ersten Blick- eine gewisse "Klischee-Aura" um dich zu haben. Ich versuchs mal so: Wenn ich jemanden in riesigen, auffäligen Turnschuhen sehe mit Hosenbund, der in den Knien hängt, einer Gürtelschnalle, für die man nen Waffenschein braucht und einem viel zu großen Basketballshirt und der mehreren Goldketten und ein Cappy trägt, dass sich nur durch Coolness auf dem Kopf hält, dann kann das vielleicht auch ein recht netter und gebildeter Kerl und engagierter Rollenspieler sein. Aber in den meisten Fällen stelle ich fest, dass das jemand ist, mit dem ich nicht mehr Zeit als unbedingt nötig (=2 sek zum Vorbeigehen) mit dem verbringen möchte - das sagt mir meine Erfahrung. (no offense, war selbst mal Hopper!)

Siehs mal so: Du als geneigter Exoten-Fan kannst aktiv alles dafür tun, den Status von Exoten ins Positive zu rücken!  :d
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: YY am 8.08.2011 | 22:55
Genau...schick dich, dann kommt das "exotic fucktard"-Schild auch schnell wieder ab.


(Hmm...T-Shirt oder Klettpatch?... ~;D)
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: First Orko am 8.08.2011 | 22:57
Genau...schick dich, dann kommt das "exotic fucktard"-Schild auch schnell wieder ab.


(Hmm...T-Shirt oder Klettpatch?... ~;D)

Tattoo. Man soll da schon was von haben  >;D
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: El God am 8.08.2011 | 23:16
Nur wenn du ihn wie einen exotic fucktard spielst.

Das triffst genau. Ich bezog mich mit der Bezeichnung schon auf einen speziellen Typen von Exoten-Spieler. Der nämlich, der meint, sein Exotentum würde ausreichend Spotlight generieren, wodurch er nichts konstruktives mehr zum Spiel beitragen muss.
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Rabenmund am 8.08.2011 | 23:55
Da geht es mir ähnlich wie Dolge. Aber vielleicht können wir das Ganze auch schneller auflösen, denn ehrlich gesagt kommt mir ziemlich der Verdacht, das ihr aneinander vorbeiredet.

Auf der einen Seite diejenigen welche Exoten misstrauisch gegenüberstehen. Aus dem Bauch heraus würde ich sagen, denen ging es oft ähnlich wie mir das ein Spieler in jedem Setting "was ganz Spezielles" spielen musste. Wie den Eiszwerg in den Tropen. Oder die Hexe in der Inquisitoren-Runde. Den Nosferatu in der High-Clan-Runde....
Wahrscheinlich hat die Sorte Spieler oft genug auch entweder Mary-Sue-like gespielt, oder katastrophalen Mist gebaut (den Adligen beleidigt der den Auftrag vergab; das Bauernhaus der Familie angezündet, die ihm nicht freundlich genug war,...). Solche Erfahrungen habe ich nämlich leider auch gemacht, und sie haben mich angekotzt. Ach, ich vergass - selbst wenn die Klassen / Rassen Schwächen hatten, normalerweise Vorurteilen ausgesetzt gewesen wären... wehe du hast als SL so was ins Spiel gebracht. Das ist dann ja Spielerunterdrückung.. und gemein... tyrannisch.. und überhaupt.

Auf der anderen Seite haben wir diejenigen, welche exotische Rassen oder Charaktere - welche aber durchaus in das Setting passen können - wie den Drow-Sorcerer in der neutralen Runde, der Lasombra antitribu in der Camarilla oder die Elfin in der Zwergenrunde nehmen. Die werden dann liebevoll gespielt, haben vielleicht die eine oder andere Besonderheit (abgesehen von Rasse oder Klasse) aber sie werden nicht mit dem Ziel gespielt dauernd im Mittelpunkt zu stehen, keine Schwachstellen zu haben und den anderen Spielern ans Bein zu pissen weil der Charakter halt so ist. Nö, sie harmonieren mit der Gruppe, und damit passt es.


Und ich glaube dieses Missverständnis bearbeiten wir gerade sehr intensiv ;)
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Seth am 9.08.2011 | 00:38
@Rabenmund

Gut zusammengefasst! Sehe ich auch (gefühlt) seit den letzten zwei Seiten so.
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Naldantis am 9.08.2011 | 00:45
1.) Ein normaler Charakter ist ungleich einem normalen Menschen.

Nein, aber ebenso gewöhlich - in seiner Welt und in dem erlebten Spiel - und darum eben nach ein paar Kampagnen ebenso dröge wie jeder normale Mensch...

Zitat
Ein normaler Charakter ist einer, der innerhalb des Settings als Spielercharakter vorgesehen und tauglich ist. In einem Setting, in dem ein beseelter Teddybär als SC vorgesehen ist, ist er ein normaler Charakter; in einem Fantasy-Setting mit High Magic ist er ein ziemlicher Exot und in einem Vietnamkriegssetting als Charakter nicht zu gebrauchen.

Ja, das stimme ich ja völlig zu, aber nach hinreichender Benutzung sind sie in ihrem angestammten Setting ausgelutscht und langweilig.
Jeder dödlige Soldate kann en interessanter Charakter sein, wenn er ungewöhnlichen, genrebrechen Umständen ausgesetzt wird.
Aber im angestammten Setting ist schnell jeder Held ein Langweiler

Zitat
In Shadowrun sind menschliche Verbrecher, orkische Kung-Fu-Kämpfer und elfische Magier normale Charaktere. Ich weiß nicht, wo du wohnst, aber ich erlebe die im Real Life eigentlich so gut wie gar nicht.

Ich brauche die nicht im echten Leben, wenn ich sie in jeder Darreichungsform schon in Büchern, Filmen, PCs und NPCs im Dutzen billiger kenne.
(Und den MO des gewöhnlichen Kriminellen kennt man auch in RL).

Zitat

2.) Ich hab keine Ahnung, was für Leute du kennst - ich kenne mehr oder weniger normale Menschen, und ich finde viele davon interessant und würde ihnen den Tiefgang ganz gewiß nicht absprechen. Weißt du was? Ich zähle mich selbst auch zu den normalen Menschen.

Ich mich auch - aber nicht zu den interessanten!

Bitte 'interessant' nicht mit 'anziehend', 'sympathisch' oder 'vertraut' verwechseln.
Zu den wenigen Interessanten gehören auch und gerade die gestörten - auch wenn man mit denen nicht unter einem Dach leben möchte.

Aber viele?
Nein, interessante waren nicht dabei, sicher <1%.
Allein all die ungezählten beruflichen Kontakte, die man errtägt, weil man dafür bezahlt wird und so schnell wie möglich wieder vergißt.
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Seth am 9.08.2011 | 00:56
Jeder dödlige Soldate kann en interessanter Charakter sein, wenn er ungewöhnlichen, genrebrechen Umständen ausgesetzt wird.
Aber im angestammten Setting ist schnell jeder Held ein Langweiler

Muss man nach deiner Auffassung also mit jeder Genrekonvention brechen, um einen Charakter und respektive ein Abenteuer "interessant" zu gestalten? Hast du wirklich alles schon gesehen?

Zitat
Zu den wenigen Interessanten gehören auch und gerade die gestörten - auch wenn man mit denen nicht unter einem Dach leben möchte.

Interessante Pauschalaussage. Was sind für dich "Gestörte" und warum will man mit denen nicht unter einem Dach wohnen?
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Naldantis am 9.08.2011 | 01:14
Das ist eine seltsame Weltsicht, die ich nicht teile. Für dich scheint interessant = bombastisch / exotisch / neonfarben / auffallend zu sein.

Woraus schließt Du das?
Ich habe doch die RL-Ausnahmen nicht weiter beschrieben...
...ich sage nur, daß es 'Ausnahmen' sind, eine kleine Anzahl unter der Unmenge Menschen, mit denen wir unseren Lebensraum teilen.

Zitat
Ich kann auch in einem Science-Fiction Setting einen Samurai aus dem 15. Jahrhundert spielen, der absolut uninteressant, weil die x-te Kopie von Zatoichi oder Yojimbo, ist. Das ist ein ganz toller und glänzender Exot, der die Gruppe nicht im Geringsten bereichert.

a) sehe ich es eh nicht als Aufgabe jedes Charakters an, die Gruppe in jedem Plot effizient zu 'bereichern'; wenn der Char Spaß mach, ihn dabei zu haben, wenn er witzig und einfallsreich, charmant und interaktiv ist, oder schlicht im richtigen Moment einen Impuls gibt oder eine Entscheidung fällt, so reicht das völlig aus.

b) Vermag auch ein mittelalterlicher Samurai in einem SF-Setting zu rocken, sei es auf restriktiven Welten, wenn Hightech nicht zugänglich ist, wenn die Kultur seiner ähnlich ist, durch Ideen, Führungskraft, Menschenkenntnis, etc.
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: SeelenJägerTee am 9.08.2011 | 01:17
Nein, aber ebenso gewöhlich - in seiner Welt und in dem erlebten Spiel - und darum eben nach ein paar Kampagnen ebenso dröge wie jeder normale Mensch...
[...]
Normale Menschen sind nicht dröge. Es gibt normale Leute, die mich zur Weißglut bringen, andere die ich langweilig finde und andere die mich fesseln. Die Menschen die ich am interessantesten Finde sind ganz normale Menschen.
Ein Mensch wird dadurch dass er die Welt in einem Segelboot umkreist und auf den Mt Everest gestiegen ist und zu den letzten der Feuerlandindianer gehört nicht Interessat.

Ich habe z.B. einen Professor, der aus Israel kommt. Er ist aber nicht wegen seinem Akzent und seiner etwas dunkleren Hautfarbe interessant. Sondern weil er eine Persönlichkeit hat, zu der unter Anderem eine nette und freundliche Art gehört. Und diese Art wie er ist, die findet man zigtausendfach auf den deutschen Straßen, die kommt nicht durch sein "exotentum" zufällig aus Israel zu kommen.

Zitat
[...]
Ich mich auch - aber nicht zu den interessanten!

Bitte 'interessant' nicht mit 'anziehend', 'sympathisch' oder 'vertraut' verwechseln.
Zu den wenigen Interessanten gehören auch und gerade die gestörten - auch wenn man mit denen nicht unter einem Dach leben möchte.

Aber viele?
Nein, interessante waren nicht dabei, sicher <1%.
Allein all die ungezählten beruflichen Kontakte, die man errtägt, weil man dafür bezahlt wird und so schnell wie möglich wieder vergißt.

Tja so unterscheidet es sich eben was man als interessant empfindet.
Aber selbst nach deiner Definition von "interessanten Leuten" sagst du es schon sehr treffend. Angepasst an den Spieltisch wäre das ein:
Zitat von: frei nach Naldantis
auch wenn man mit denen nicht unter einem Dach lebenin einer Runde spielen möchte.

EDIT:
[...]
a) sehe ich es eh nicht als Aufgabe jedes Charakters an, die Gruppe in jedem Plot effizient zu 'bereichern'; wenn der Char Spaß mach, ihn dabei zu haben, wenn er witzig und einfallsreich, charmant und interaktiv ist, oder schlicht im richtigen Moment einen Impuls gibt oder eine Entscheidung fällt, so reicht das völlig aus.
[...]

Wer so einen Charakter baut der sollte sich nicht wundern, wenn die restlichen SC aus ihrer Sicht die einzig für sie sinnvolle Entscheidung treffen: Sich von diesem Charakter trennen (oder wenn sie zynischer veranlagt sind ihn als Fleißschild benutzen bevor es ihnen an den Kragen geht).
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Naldantis am 9.08.2011 | 01:21
Das schlimme an vielen Exoten ist auch, dass sie nur ihrerseits mit Klischees arbeiten (Exotismus) und daher liegt ihr Mehrwert allein in der Ästhetik.

Und das nun Nicht-Exoten nennenswert seltener?
Nur weil etwas 'normal' ist, ist es noch nicht aus dem Klischee-Verdacht heraus, ganz im Gegenteil.
Auch ein lahmes Klischee ist ein Klischee, auch ein dröger Abklatsch ein Abklatsch.
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Seth am 9.08.2011 | 01:26
Woraus schließt Du das?
Ich habe doch die RL-Ausnahmen nicht weiter beschrieben...
...ich sage nur, daß es 'Ausnahmen' sind, eine kleine Anzahl unter der Unmenge Menschen, mit denen wir unseren Lebensraum teilen.

Womöglich habe ich dich falsch verstanden, was nichts an unserer unterschiedlichen Weltsicht ändert. Natürlich gibt es Menschen, die sich dem Einheitsbrei vollkommen anschließen und lediglich als Kopien anderer existieren, die sind für mich allerdings im Allgemeinen die Ausnahmen, da ich Menschen tendenziell immer als originell / interessant / individuell betrachte, ganz gleich wie sehr es mir entgegen springt.

Zitat
a) sehe ich es eh nicht als Aufgabe jedes Charakters an, die Gruppe in jedem Plot effizient zu 'bereichern'; wenn der Char Spaß mach, ihn dabei zu haben, wenn er witzig und einfallsreich, charmant und interaktiv ist, oder schlicht im richtigen Moment einen Impuls gibt oder eine Entscheidung fällt, so reicht das völlig aus.

Das was du beschreibst, würde ich jetzt auch mal spontan "die Gruppe bereichern" nennen, also verstehe ich deinen Einwurf nicht.

Zitat
b) Vermag auch ein mittelalterlicher Samurai in einem SF-Setting zu rocken, sei es auf restriktiven Welten, wenn Hightech nicht zugänglich ist, wenn die Kultur seiner ähnlich ist, durch Ideen, Führungskraft, Menschenkenntnis, etc.

Hat auch keiner bestritten. Es ging mir nur darum, dass auch ein vermeintlich krasser Exot durch seine kopienartige Darstellung extrem langweilig oder eben unexotisch wirken kann.

Und das nun Nicht-Exoten nennenswert seltener?
Nur weil etwas 'normal' ist, ist es noch nicht aus dem Klischee-Verdacht heraus, ganz im Gegenteil.
Auch ein lahmes Klischee ist ein Klischee, auch ein dröger Abklatsch ein Abklatsch.

Ja richtig, das trifft auf den Exoten ebenso zu. Wie auf den Normalo. Und auf den Exoten. Und wir drehen uns im Kreis.
Ich versteh' nicht so richtig, worauf du eigentlich hinaus willst. Geht es dir darum, den Exoten und seine Daseinsberechtigung über jeden Zweifel (und "normalen" Charakter) erhaben zu festigen?
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Arkam am 9.08.2011 | 11:10
Hallo zusammen,

der von Naldantis beschriebene Langweile Effekt den man mit Exoten ausgleichen sollte verzögert sich meiner Erfahrung nach dann aber einfach nur.
Wirklich etwas gegen die Langweile kann nur die jeweilige Runde tun indem sie auch andere Abenteuer unterstützt und sich auch Mal auf andere Arten zu spielen einlässt.

Die häufigen schlechten Erfahrungen mit Exoten kommen aus meiner Sicht primär aus zwei Gründen zusammen.
Entweder der Spieler nimmt den Langweile Effekt war und baut sich so einen exotischen und gleichzeitig pädagogischen Charakter. Seht her so muss ein interessanter Charakter sein und handeln.
Oder man sieht ein Problem in der Runde und versucht das mit einem Exoten in game zu lösen.

Gruß Jochen
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Teylen am 9.08.2011 | 12:00
Was im Spielerhandbuch steht, ist grundsätzlich nicht exotisch.
Nun, ich denke, dem widersprechen einige hier.
Abgesehen von den Drow gehe ich davon aus das die anderen Charaktere in den jeweiligen Regelwerken als Spielerfiguren angeregt beziehungsweise aufgelistet werden.
Das heisst Giovanni stehen ebenso sicher im V:tM Grundregelwerk wie Nethermancer im Earthdawn GRW.
Auch vermute ich das die Hexen bei DSA nicht im Monsterkompendium stehen.

@Orko:
Mein Hinweis war eher in der Richtung gemeint das ich es nicht fuer statthaft halte den Spielern von Exoten eine Beweispflicht anzuhaengen das sie in Ordnung sind, respektive mich selbst sogar nicht in Gangsta-Kleidung sehe.
Umgekehrt behandelt man andere, die eher den Hang zu einer mehr konventionellen Klassen Wahl haben, auch nicht wie die letzten Spiesser oder unterstellt ihnen das die sicherlich hart auf der "Mein Charakter ist aber so"-Schiene fahren.

@Rabenmund:
Ich glaube ja das man schlechte Erfahrungen damit gemacht haben kann, nur, denke ich, wird es zu allgemein auf alle projieziert.
Hinsichtlich der Beispiele koennte ich anfuehren das ich da ebenso weniger gute Erfahrungen gemacht habe.
Das ich meinen "Exoten" spielte [Giovanni in der Camarilla Runde], diesen wirklich auf Konvention-Linie spielte [Traditionstreuer als der Rest der Gruppe] und dort nicht nur aktiv Steine in den Weg gerollt wurde beziehungsweise abgegrenzt sondern das ganze bis zum versuchten Char-Austauch ging [ironischerweise war das angebotene Redesign ein wesentlich exotischeres Konzept].
Aber so wirklich bringen tut es dann ja nichts.

Nun und natuerlich wird das Missverstaendnis intensiv bearbeitet.
Einfach weil einerseits die Darstellung der boesen Exoten/Mary Sues im Thread zu ueberwiegen scheint, und man dann doch gerne dagegen halten wuerde das nicht alle boese sind. Heisst nicht das man jetzt nicht glaubt das der andere _nur_ boese Exoten kennt oder denkt das es _nur_ boese Exoten gibt. Aber wirkt halt so.

Naja, und bei all den Missverstaendnissen koennte man ja auch drueber sprechen wie es klappen kann. ^^;
Also wie man jetzt darauf reagieren kann wenn jemand einen Exoten spielen mag, der tatsaechlich den Exoten spielen mag, und nicht eine Mary Sue.
Sowas wie "Wie kriegt man den vernuenftigen Nosferatu in die High Clan Runde" wie bringt man etwaigen Vorzuegen und Schwaechen sinnvoll in die Runde ein, ohne das es zuviel Spotlight braucht oder gaengelt.
[Mein Eindruck, aus meiner Erfahrung, ist das die Tendenz besteht jede Schwaeche anzufuehren, auszuspielen, jedoch wenn man erwaehnt das man vielleicht dann auch einen Vorzug haben koennte der PG-Stempel naht]

Ist es vielleicht eine Option den Exoten nicht exotisch zu behandeln?
Das heisst das man hingeht und annimmt das die Gruppe den Exoten in ihren Reihen "normal" findet / behandelt?

@Ein
Zitat
Das schlimme an vielen Exoten ist auch, dass sie nur ihrerseits mit Klischees arbeiten (Exotismus) und daher liegt ihr Mehrwert allein in der Ästhetik.
Hum, also die Exoten die mir so bekannt sind, sind im Grunde einfach neue Klassen/Templates.
Die natuerlich fuer sich genommen mit einem Klischee arbeiten.
Ich sehe da kein Fehler daran die Aesthetik des neuen Klischee geniessen zu wollen.

Ein anderer Aspekt waere dann das ein Charakter ein Exot wird weil er bewusst mit dem Klischee der Klasse bzw. des Templates bricht. Wo ich vermute das am ehesten Probleme entstehen wenn der Charakter so in den Nischen anderer Klassen/Templates die konventionell gespielt wird wildert.

@Arkam
Naja, im Grunde erweitern die Exoten die Auswahl und verzoegern damit die Langeweile, wenn sie sie nicht ganz vermeiden.
Wenn man bei V:tM jeden Clan einmal dem Klischee entsprechend spielt und danach Langeweile verspuert, kann man sehr, sehr oft Clan/Clanslinie/Blutslinie wechseldich spielen bis man durch ist. Nun und wenn man dann nach etwa 30-100 verschiedenen Templates durch ist, hat man das erste vermutlich schon vergessen [oder man faengt von vorne an mit einem untypischen Vertreter des Clans/Clanslinie/Blutslinie].
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Naldantis am 9.08.2011 | 13:23
Hallo zusammen,

der von Naldantis beschriebene Langweile Effekt den man mit Exoten ausgleichen sollte verzögert sich meiner Erfahrung nach dann aber einfach nur.

Je nach System: aber in der Regel bilden die konservativen Konzepte doch nur eine kleine Untergruppe aller möglichen ab, als vervielfacht man die Zeit bis zum erneuten Einreißen der Langeweile.
Z.B. in D&D3 dürfte des Erschöpfen der technisch möglichen Variationen für den casual Gamer deutlich jenseits der eigenen Lebenserwartung liegen.

Zitat
Wirklich etwas gegen die Langweile kann nur die jeweilige Runde tun indem sie auch andere Abenteuer unterstützt und sich auch Mal auf andere Arten zu spielen einlässt.

Ich bezweifle, daß das eine ökonomischere Alternative ist: es erfordert eine Umstellung von allen Spielern, nicht nur den mit ihrem aktuellen Char unzufriedenen, und einen hohen Arbeitsaufwand vom SL, hingegen trägt der Exot nur bei dem eigenen Spieler und etwas auch beim SL auf.
Und es sind ja nur selten alle Spieler gleichzeitig von Langeweile über ihren Charakter betroffen.
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Feuersänger am 9.08.2011 | 13:29
Nun, ich denke, dem widersprechen einige hier.
Abgesehen von den Drow gehe ich davon aus das die anderen Charaktere in den jeweiligen Regelwerken als Spielerfiguren angeregt beziehungsweise aufgelistet werden.
Das heisst Giovanni stehen ebenso sicher im V:tM Grundregelwerk wie Nethermancer im Earthdawn GRW.
Auch vermute ich das die Hexen bei DSA nicht im Monsterkompendium stehen.

Ich verstehe nicht so ganz, worauf du hinauswillst.
Was D&D angeht, so rede ich wie gesagt von einem "Standardsetting" (es gibt mehrere). Der Freak-Faktor schwankt in D&D von Setting zu Setting. Was in Greyhawk völlig grotesk wirkt, ist in Planescape gar nicht der Rede wert. Das beliebteste D&D-Setting dürfte Forgotten Realms sein, welches auch sehr High-Magic ist. Alle PHB-Rassen und Klassen sind hier spielbar, wobei es natürlich auf die Region ankommt: ein Mönch ist im Westen ein Exot, im Osten aber relativ normal. Ich möchte sogar behaupten, in Neverwinter ist ein Mönch exotischer als ein Hexer.
Dann kommt es natürlich noch auf das Settingverständnis der Gruppe an. Im FR-Player's Guide stehen noch eine ganze Reihe weiterer Rassen und Unterrassen, z.B. Planetouched wie Tieflinge, Genasi, Aasimar usw. Manche Spieler würden diese Rassen als "normal" bezeichnen, andere als "exotisch". Sie sind aber glaub ich doch eindeutig als Exoten gedacht.

Schlußendlich sei noch kurz angemerkt, dass schon die Kernklassen in D&D nicht gleichwertig sind, sondern stark differierende Powerniveaus bieten. Der Hexer ist hier nichtmal die stärkste Klasse, sondern kommt so etwa auf dem 4. Platz, knapp hinter Kleriker, Magier und Druide, aber weit vor den nächsten Verfolgern. Es gibt Gruppen, die gerne mit einer gebalanceten Party spielen wollen und daher die stärksten oder schwächsten Klassen nicht als SCs zulassen.
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Teylen am 9.08.2011 | 13:36
Ich verstehe nicht so ganz, worauf du hinauswillst.
Ich hab dich so verstanden das du sagst: Was in Spielerhandbuechern/GRWs an Spieler Klassen/Templates stehen sind keine Exoten.
Worauf ich meine: Was da steht kann/wird u.U. sehr wohl als Exot betrachtet werden.
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Feuersänger am 9.08.2011 | 13:44
Ja, schon, aber das sollte dann auch in der Rassen- oder Klassenbeschreibung drinstehen. Generell finde ich es etwas schizophren, wenn man (als Redaktion) in eine Spielerresource erst eine Option beschreibt, diese dann aber gleich wieder als SCs disqualifiziert. Dann soll man es gleich lassen, oder in eine andere Ressource reinschreiben, die derartige Befindlichkeiten nicht weckt.
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Naldantis am 9.08.2011 | 13:45
Womöglich habe ich dich falsch verstanden, was nichts an unserer unterschiedlichen Weltsicht ändert. Natürlich gibt es Menschen, die sich dem Einheitsbrei vollkommen anschließen und lediglich als Kopien anderer existieren, die sind für mich allerdings im Allgemeinen die Ausnahmen, da ich Menschen tendenziell immer als originell / interessant / individuell betrachte, ganz gleich wie sehr es mir entgegen springt.

Per definitionem befindet sich die Mehrheit im 'Einheitsbrei' - sie definiert ihn - in IMHO nach zu mehr als 99%.

Zitat
Das was du beschreibst, würde ich jetzt auch mal spontan "die Gruppe bereichern" nennen, also verstehe ich deinen Einwurf nicht.

Für viele ist das kein aus dem Konzept direkt hervorgehende Usability des Charakters und somit auch kein sicherer Beitrag zur Gruppenperformance.
Ich wollte damit den Anspruch zurückweisen, jeder PC müsse von Beginn an denselben Spielanteil haben und dieselbe Leistung in der Gruppe bringne, den man hier im Forum auch öfterschon gelesen hat.

Zitat
Hat auch keiner bestritten. Es ging mir nur darum, dass auch ein vermeintlich krasser Exot durch seine kopienartige Darstellung extrem langweilig oder eben unexotisch wirken kann.

Sicher, es gibt keine Garantie, bestreite ich ja auch nicht - aber ein langweilig gespielter Exot bietet durch die Reibeflächen und neuen Fähigkeiten in der Regel immer noch mehr Speilspaß an eine leangweilig gespielter 80/15-Dödel.

Zitat
Ja richtig, das trifft auf den Exoten ebenso zu. Wie auf den Normalo. Und auf den Exoten. Und wir drehen uns im Kreis.
Ich versteh' nicht so richtig, worauf du eigentlich hinaus willst. Geht es dir darum, den Exoten und seine Daseinsberechtigung über jeden Zweifel (und "normalen" Charakter) erhaben zu festigen?

nö, ich möchte darlegen, daß auf dieser Basis keinen Grund für die Ablehnung des Exoten gibt;
er ist weder Mary-Sue-anfälliger als ein Standrd-Konzept und die Reibungsverluste aufgrund Exotik, Marotten, Ernährung, Aussehens, Fähigkeiten sind allemal leichter (für SL und Gruppe) zu verarbeiten als wenn der Spieler ein Standard-Konzept durch soziapathische Charakterzüge, megalomanische Spielziele, übertriebene Macken, usw. 'aufpeppt' (was die regelkonforme, ohne Rückfrage an den SL zulässige Spielart ist, der Langeweile im Alleingang zu begegnen.
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Teylen am 9.08.2011 | 13:54
er ist weder Mary-Sue-anfälliger als ein Standrd-Konzept
Also der Exot als solcher ist, meiner Meinung nach, durchaus Mary-Sue anfaelliger.
Schliesslich reicht es bei der Mary-Sue in der Regel nicht das es ein normaler Charakter ist - dann waere es keine Mary Sue - sondern der Charakter wird (ueber die anderen) erhoeht. Das geht zwar auch ueber Powergaming sowie ausmaxen, jedoch wesentlich einfacher ueber eine entsprechende Auswahl exotischer Elemente. In Form von Klassen, Rassen und Professionen.

Zitat
die Reibungsverluste aufgrund Exotik, Marotten, Ernährung, Aussehens, Fähigkeiten sind allemal leichter (für SL und Gruppe) zu verarbeiten als wenn der Spieler ein Standard-Konzept durch soziapathische Charakterzüge, megalomanische Spielziele, übertriebene Macken, usw. 'aufpeppt' (was die regelkonforme, ohne Rückfrage an den SL zulässige Spielart ist, der Langeweile im Alleingang zu begegnen.
Uhm, nein, das glaube ich nicht.
Wenn es rein um die Langeweile geht koennte man was seine bisherige Charakter-Klasse geht einfach mal outofthebox denken, anstelle einen (RPG) Soziopathen zu spielen. @_@ (Imho ist es keine zulaessige Spielart die Langeweile dadurch zu bekaempfen unsozial zu spielen oO)
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Rabenmund am 9.08.2011 | 15:32
@Teylen
Wie man den Nossi in der High Clan-Runde spielt? Zum Beispiel wie ich... in dem Fall bin ich der Nosferatu in der High Clan-Runde ;)

Aber bevor ich dich jetzt mit Details langweile einfach zwei, drei kurze Punkte:
* Er ist für einen Nossi ungewöhnlich.. statt dem x-ten Spion spiele ich einen barbarischen Krieger (gut, inzwischen auch diplomatischer Berater der Domäne)
* Statt das er sich ständig verkriecht um nur sein eigenes Süppchen zu kochen arbeitet er tatkräftig für das Wohl der fürstlichen Domäne (liegt auch am Wesen.. Architekt, inzwischen Verteidiger)
* Er folgt seinen Prinzipien (dem Pfad des Tiers), allerdings ohne diese als letzte Regelkeule gegen eine Zusammenarbeit zu stellen

Ich könnte noch sehr viel mehr aufzählen.. aber das meiste hat für Leute welche die Gruppe nicht kennen wenig Bedeutung. Kurz gesagt, er ist der loyalste, nützlichste (und kampfstärkste) Charakter der Domäne ohne ein unterwürfiger Kriecher zu sein und hat sich auf dem Weg den Respekt aller anderen Charaktere erarbeitet. So weit, das er inzwischen die rechte Hand (der Sheriff und Senneschall) des Toreador-Fürsten (auch als SC bespielt) ist.



Hätte ich ihn aber als den Haudrauf mit kewl powerz gespielt, dem sowieso keiner was kann, der andere SC herumschubst und rücksichtslos Macht ansammelt, Leute verrät und ähnliches... dann wäre der Charakter entweder tot oder alleine.
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Rabenmund am 9.08.2011 | 16:48
*g* Wenn ich genauer nachdenke, habe ich mit 18 oder 19 (lang, lang ist's her) einmal den krummsäbelschwingenden, zweihändigen Drow gespielt... dem natürlich auch keiner aufgrund seiner Herkunft ans Bein pissen durfte, das wäre ja auch gemein gewesen. Hat damals ne Menge Spass gemacht, aber eher deswegen weil wir alle im Spiel die Sau rausgelassen haben und es weniger durchdacht haben. Außerdem war jeder SC ein starker Typ mit kewl Powerz *g*
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Seth am 9.08.2011 | 17:17
Per definitionem befindet sich die Mehrheit im 'Einheitsbrei' - sie definiert ihn - in IMHO nach zu mehr als 99%.

Ja. Diese Definition halte ich für Quatsch ;)

Zitat
Sicher, es gibt keine Garantie, bestreite ich ja auch nicht - aber ein langweilig gespielter Exot bietet durch die Reibeflächen und neuen Fähigkeiten in der Regel immer noch mehr Speilspaß an eine leangweilig gespielter 80/15-Dödel.

Nö. Er bietet vielleicht durch die Reibeflächen im Spiel noch mehr Reibeflächen außerhalb davon (weil er nervt / zu viel Spotlight zieht o. ä.) aber 08/15 ist 08/15. Da spielt es keine Rolle ob der Charakter Katzenohren hat oder nicht. Er ist langweilig.

Zitat
nö, ich möchte darlegen, daß auf dieser Basis keinen Grund für die Ablehnung des Exoten gibt;
er ist weder Mary-Sue-anfälliger als ein Standrd-Konzept und die Reibungsverluste aufgrund Exotik, Marotten, Ernährung, Aussehens, Fähigkeiten sind allemal leichter (für SL und Gruppe) zu verarbeiten als wenn der Spieler ein Standard-Konzept durch soziapathische Charakterzüge, megalomanische Spielziele, übertriebene Macken, usw. 'aufpeppt' (was die regelkonforme, ohne Rückfrage an den SL zulässige Spielart ist, der Langeweile im Alleingang zu begegnen.

"Ohne Rückfrage an den SL (und ich erweitere durch: "mit den anderen Spielern")" halte ich prinzipiell für keine zulässige Spielart und es wurden hier im thread bereits genug Gründe genannt, warum ein Exot gerne mal mehr aneckt, ich weiß nicht, wieso du das wegzudiskutieren versuchst. Wäre er nicht irgendwie "besonders" - sowohl in seiner Handhabung, als auch in seiner Spielbedeutung - wäre er kein Exot. Letztlich scheinst du aber generell eher eine Aversion gegen "langweilige, normale Kopiekonzepte" zu haben, die ich offensichtlich nicht so häufig gesehen habe wie du. Möglich, dass es in einigen Runden dann mehr Spaß macht, einen Exoten zu spielen. Vielen hier scheint das aber nicht so zu gehen.
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Teylen am 9.08.2011 | 17:46
Letztlich scheinst du aber generell eher eine Aversion gegen "langweilige, normale Kopiekonzepte" zu haben, die ich offensichtlich nicht so häufig gesehen habe wie du. Möglich, dass es in einigen Runden dann mehr Spaß macht, einen Exoten zu spielen. Vielen hier scheint das aber nicht so zu gehen.

Es gibt mindestens einen, respektiv zwei, andere Leser die sich hinsichtlich der Nutzung von Exoten auch geoutet hat.  :-[  ;)
Wenn auch mit einer anderen Begruendung.

Den Aspekt beziehungsweise die Haltung das man gerne etwas anderes spielen wuerde, als die althergebrachten Templates, die man glaubt bereits sehr eingehend zu kennen und erforscht zu haben, ist mir des oefteren unter V:tM Spielern begegnet. Was entweder zu der Wahl eines exotischeren Clans fuehrt oder eines exotischeren Settings. Nun und was m.E. meistens funktioniert.


Hätte ich ihn aber als den Haudrauf mit kewl powerz gespielt, dem sowieso keiner was kann, der andere SC herumschubst und rücksichtslos Macht ansammelt, Leute verrät und ähnliches... dann wäre der Charakter entweder tot oder alleine.
Bis auf die kewl powerz Zustimmung :)
Was die kewlen powerz angeht finde ich das einfach jeder SC welche haben und anwenden duerfen sollte :D
Naja und das dafuer die durchdachtheit oder der anspruch nicht mal leiden muss.
[Auch wenn die Einstellung vielleicht etwas verrufen und un-WoD-ig ist ^^; ]
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Feuersänger am 9.08.2011 | 17:56
(http://imgs.xkcd.com/comics/sheeple.png)
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Ludovico am 9.08.2011 | 18:15
Ich sehe es so:
Wenn es der Gruppe einen Mehrwert gibt, dann kann man auch einen Exoten zulassen. Mit Mehrwert meine ich hier, dass der Charakter nicht nur dem Spieler, sondern auch dem Rest der Runde Spaß macht. Dann ist es auch egal, ob es 08/15 Drizzt oder etwas ähnliches ist.

Wenn der SL eine klare Ansage macht, was er will und wie die Kampagne auszusehen hat, dann sehe ich den Exoten-Spieler in der Bringeschuld.

Deshalb muss ein Spieler, der etwas Unpassendes in die Gruppe einbringen will, Begeisterung, Motivation und Eigeninitiative mitbringen. Er muss dem SL helfen oder sogar ganz die Arbeit abnehmen, in die Gruppe und in das Spiel integriert zu werden.

Faktisch habe ich leider aber eher das Gegenteil erlebt:
Spieler, die einen Exoten spielen wollten, nur um anders zu sein, aber es dann nicht packen. Die Charaktere fand ich sogar langweilig. Die Munchkins habe ich da eher selten erlebt.

Die fähigsten Spieler, die ich kenne, brauchen keine Exoten. Sie können eine normale Rasse und eine normale Klasse nehmen und daraus einen echten Charakter mit Persönlichkeit formen, der der gesamten Runde Spaß macht. Deshalb sehe ich den Wunsch, Exoten zu spielen, weil Mensch als Rasse etc. langweilig sei, persönlich als typische Anfängerdenke (ohne jemanden hier zu nahe treten zu wollen). Für mich sind Warnsignale dann immer solche Schlagbegriffe wie "langweilig" oder auch "rollenspielerische Herausforderung".

Die fortgeschrittenen Spieler wollen imho eher Exoten spielen, weil sie von dem Konzept begeistert sind und denken, es in die Kampagne integrieren zu können.

Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Seth am 9.08.2011 | 18:20
Erstmal @Feuersänger:  :d

Es gibt mindestens einen, respektiv zwei, andere Leser die sich hinsichtlich der Nutzung von Exoten auch geoutet hat.  :-[  ;)
Wenn auch mit einer anderen Begruendung.

Ja deshalb ja auch "viele" ;)

Die fähigsten Spieler, die ich kenne, brauchen keine Exoten. Sie können eine normale Rasse und eine normale Klasse nehmen und daraus einen echten Charakter mit Persönlichkeit formen, der der gesamten Runde Spaß macht. Deshalb sehe ich den Wunsch, Exoten zu spielen, weil Mensch als Rasse etc. langweilig sei, persönlich als typische Anfängerdenke (ohne jemanden hier zu nahe treten zu wollen). Für mich sind Warnsignale dann immer solche Schlagbegriffe wie "langweilig" oder auch "rollenspielerische Herausforderung".

Die fortgeschrittenen Spieler wollen imho eher Exoten spielen, weil sie von dem Konzept begeistert sind und denken, es in die Kampagne integrieren zu können.

Sehr gut zusammengefasst, 100% meine Erfahrung und Meinung.
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Rabenmund am 10.08.2011 | 00:53
Zitat
Was die kewlen powerz angeht finde ich das einfach jeder SC welche haben und anwenden duerfen sollte Cheesy

Wir haben in unserer Runde ein sehr hohes Machtniveau. Mir ging es auch nicht um das Verbot der kewl Powerz, sondern das Kleinhalten der anderen Charaktere damit bzw. dem ständigen Schwanzvergleich "Mein Mortis 4 ist aber viel krasser als dein Quietus 4" bzw. beliebige andere Kombination einfügen.

Aber lass uns darüber lieber per PM quatschen (den Charakter findest du im Übrigen bei "Bau mir nen Chara" im WoD-Channel).
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Eulenspiegel am 10.08.2011 | 00:58
Die fähigsten Spieler, die ich kenne, brauchen keine Exoten.
Brauchen tut niemand einen Exoten.

Und bei den fähigsten Spielern ist es egal, ob sie einen Norm oder einen Exoten spielen. Bei denen machen alle SCs Spaß.

Aber gehen wir mal weg von den fähigsten Spielern und wenden uns den durchschnittlichen Spielern zu:
Dort gibt es einige, den fällt es leichter, einen Norm zu spielen. Und anderen Spielern fällt es leichter einen Exoten zu spielen.
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Naldantis am 10.08.2011 | 01:05
Ich sehe es so:
Wenn es der Grppe einen Mehrwert gibt, dann kann man auch einen Exoten zulassen.

Ich habe damit das Problem: Warum muß das nur der Exot?
Entweder muß jeder sen Gewicht stemmen, oder es reicht, kein ausschlißliches hindernis zu sein.
Aber die einzige Sonderregel darf sein, das evtl. Beschränkungen des Exoten in den Faktor 'Hindernis' mit eingehen können - z.B. der Zentaur kommt halt nicht in Höhlen oder auf Berge, der Drow muß sich in einigen Städten tarnen, um den Archon sammeln sich alle Groupies., usw.

Zitat
Mit Mehrwert meine ich hier, dass der Charakter nicht nur dem Spieler, sondern auch dem Rest der Runde Spaß macht. Dann ist es auch egal, ob es 08/15 Drizzt oder etwas ähnliches ist.

Warum muß der Exot den anderen explizit 'Spaß machen', aber die 'Normalos' nicht?
Wenn ein Spieler der Meinung ist, daß ihm des rassistische Opputurnist eines anderen Spielers auf den Wecker fällt, dieser aber ein regelgetreu gebauter menschlicher Krieger ist, dann hat er kein Veto-Recht, sollte der andere hingegen ein Thranx sein (außerhalb des Homanx-Settings), dann wird der auf Antrag rausgekickt?

Da verstehe ich weder die Logik, noch halte ich es für besonders gerecht oder zielführend.

Zitat
Faktisch habe ich leider aber eher das Gegenteil erlebt:
Spieler, die einen Exoten spielen wollten, nur um anders zu sein, aber es dann nicht packen. Die Charaktere fand ich sogar langweilig. Die Munchkins habe ich da eher selten erlebt.

Seit wann ist "Munchkin" ein Lob?
Und: ich fände es interessanter zu erfahren, wieviel mehr Spaß der Spieler am Exoten hatte und wie viel weniger langweilig der Charakter für alle anderen gewesen wäre, hätte er sich einen Normalo gebaut; und die Differenz daraus ergibt das Für und das Wider.

Zitat
Die fähigsten Spieler, die ich kenne, brauchen keine Exoten. Sie können eine normale Rasse und eine normale Klasse nehmen und daraus einen echten Charakter mit Persönlichkeit formen, der der gesamten Runde Spaß macht. Deshalb sehe ich den Wunsch, Exoten zu spielen, weil Mensch als Rasse etc. langweilig sei, persönlich als typische Anfängerdenke (ohne jemanden hier zu nahe treten zu wollen).

Mir fehlt da immer die Erklärung, warum, wenn eine Alltagsspezies wie Menschen 'interessant' und 'herausfordend' sein sollen, Alltagsberufe wie 'kaufmännischer Angestellter' oder Alltagshandlungen wie 'Körperhygiene', Alltagsskills wie 'Hauswirtschaft', Alltagsaufträge wie 'Powerpointpräsentation erstellen' oder auch Alltagstodesarten wie 'Grippe' hingegen im Rollenspiel so stiefmütterlich behandelt werden?
Nach derselben Logik sollte da dann doch die hohe Kunst des Rollenspiels sein, und viel echter und natürlicher rüberkommen als so obskurer, unserer Lebensrealität ferner Kram wie 'Ritter', 'Sprüche ins Magierbuch schreiben', 'Plündern', 'Drachenerschlagen' respektive 'von drachen gefressen werden', oder?  
    [/quote]
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Hróđvitnir (Carcharoths Ausbilder) am 10.08.2011 | 01:22
Mir fehlt da immer die Erklärung, warum, wenn eine Alltagsspezies wie Menschen 'interessant' und 'herausfordend' sein sollen, Alltagsberufe wie 'kaufmännischer Angestellter' oder Alltagshandlungen wie 'Körperhygiene', Alltagsskills wie 'Hauswirtschaft', Alltagsaufträge wie 'Powerpointpräsentation erstellen' oder auch Alltagstodesarten wie 'Grippe' hingegen im Rollenspiel so stiefmütterlich behandelt werden?
Nach derselben Logik sollte da dann doch die hohe Kunst des Rollenspiels sein, und viel echter und natürlicher rüberkommen    

Nö. Das wärn ja wieder nur Exoten. PP-Präsentationen auf Camelot? Brrrrr. Müßte Dir aber gefallen, settingbrechender gehts doch kaum, solange man nicht den "Yankee" von Mark Twain spielt.
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Naldantis am 10.08.2011 | 01:35
Nö. Er bietet vielleicht durch die Reibeflächen im Spiel noch mehr Reibeflächen außerhalb davon (weil er nervt / zu viel Spotlight zieht o. ä.) aber 08/15 ist 08/15. Da spielt es keine Rolle ob der Charakter Katzenohren hat oder nicht. Er ist langweilig.

da sind wir einfach anderer Meinung - er hat schonmal ungewöhnliche Attribute und provoziert neue Reaktionen - zwei Pluspunkte, IMHO, selbst wenn er sonst 1:1 wie ein Mensch gespielt wird.

Zitat
"Ohne Rückfrage an den SL (und ich erweitere durch: "mit den anderen Spielern")" halte ich prinzipiell für keine zulässige Spielart und es wurden hier im thread bereits genug Gründe genannt, warum ein Exot gerne mal mehr aneckt, ich weiß nicht, wieso du das wegzudiskutieren versuchst. Wäre er nicht irgendwie "besonders" - sowohl in seiner Handhabung, als auch in seiner Spielbedeutung - wäre er kein Exot."

Wie gesagt, der eine möchte einen (offiziellen) Exoten spielen, weil ihn die üblichen Char langweilen, der andere spielt halt ein Arschloch - im Rahmen des in dieser Gruppe bisher üblichen Stiles sind beide - vermutlich - gleich exotisch, aber ersterer hat Katzenohren und einen Bonus auf Hören, Riechen und Balancieren und benötigt deshalb den Segen des SLs, der anderer bleibt regelmechanisch bei seinem leisten, verhält sich aber ganz anders, skrupellos und mit Zug zum Tor, und niemand kann ihm das verbieten.
    
Zitat
Letztlich scheinst du aber generell eher eine Aversion gegen "langweilige, normale Kopiekonzepte" zu haben, die ich offensichtlich nicht so häufig gesehen habe wie du.

...vielleicht ein Laster der Jugend....  ;)

Zitat
Möglich, dass es in einigen Runden dann mehr Spaß macht, einen Exoten zu spielen. Vielen hier scheint das aber nicht so zu gehen.

Ich mag halt im RPG andere Dinge erleben als im RL, und wenn ich mir aussuchen kann, was man sein will, warum sich denn mit etwas mehr Muskeln oder weniger Schmerzempfinden oder normaler Sehschärfe zufrieden geben?
Klingt für mich nach Kuchen haben aber ihn nicht essen.
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Naldantis am 10.08.2011 | 01:45
Also der Exot als solcher ist, meiner Meinung nach, durchaus Mary-Sue anfaelliger.
Schliesslich reicht es bei der Mary-Sue in der Regel nicht das es ein normaler Charakter ist - dann waere es keine Mary Sue - sondern der Charakter wird (ueber die anderen) erhoeht.

Naja, ich kannte Mary-Sues nur als Spielart der Self-Insertion und als solche meist auf den ersten Blick sehr konservativ vom Charakterkonzept.

Zitat
Wenn es rein um die Langeweile geht koennte man was seine bisherige Charakter-Klasse geht einfach mal outofthebox denken, anstelle einen (RPG) Soziopathen zu spielen. @_@ (Imho ist es keine zulaessige Spielart die Langeweile dadurch zu bekaempfen unsozial zu spielen oO)

Hu?
Die 'outofthebox'-Optionen sind da Recht schnell erschöpft, zumindest wenn man die zählt, die tatsächlich einen fühlbaren Unterschied machen, ohne 'exotisch' uder 'asozial' zu werden.

Dazu muß man nichtmal aszial spielen: andere Charaktere mit Magie, Erpressung, Drogen, etc. für die eigenen Ziele einzuspannen, mag ja auch nur konsequent in der Verfolgung der eigenen Ziele sein.
 
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Ludovico am 10.08.2011 | 08:37
Ich habe damit das Problem: Warum muß das nur der Exot?
Entweder muß jeder sen Gewicht stemmen, oder es reicht, kein ausschlißliches hindernis zu sein.
Aber die einzige Sonderregel darf sein, das evtl. Beschränkungen des Exoten in den Faktor 'Hindernis' mit eingehen können - z.B. der Zentaur kommt halt nicht in Höhlen oder auf Berge, der Drow muß sich in einigen Städten tarnen, um den Archon sammeln sich alle Groupies., usw.

Grundsätzlich sollten imho alle SC-Konzepte untereinander abgesprochen werden, um zu verhindern, dass SC gruppeninkompatibel erschaffen werden. Aber ich gehe auch davon aus, dass der SL ansagt, was für eine Kampagne er plant und welche Konzepte hineinpassen. Konzepte, die außergeöwhnlich sind oder sogar nicht hineinpassen, sind für mich Exoten. Da die anderen Konzepte in die Kampagne hineinpassen, müssen die Spieler in der Regel auch nicht erklären, warum sie den SC spielen dürften. Die Ausnahme muss eher erklären, warum sie mit dem Konzept mitmachen darf, was sie an dem Konzept so spannend und interessant findet.

Zitat
Warum muß der Exot den anderen explizit 'Spaß machen', aber die 'Normalos' nicht?
Wenn ein Spieler der Meinung ist, daß ihm des rassistische Opputurnist eines anderen Spielers auf den Wecker fällt, dieser aber ein regelgetreu gebauter menschlicher Krieger ist, dann hat er kein Veto-Recht, sollte der andere hingegen ein Thranx sein (außerhalb des Homanx-Settings), dann wird der auf Antrag rausgekickt?

Da verstehe ich weder die Logik, noch halte ich es für besonders gerecht oder zielführend.

Es ist gerecht und logisch, wenn ein Thema der Kampagne vorgegeben wurde und dann jemand einen Exoten spielen möchte. Von dieser Prämisse gehe ich immer aus. Da der SC von der Vorgabe abweicht, muss der Spieler auch erklären, was diese Abweichung bringen soll.
Ein Problem ist vor allem, wieso die Gruppe mit dem Exoten reist. Das trifft insbesondere auf Angehörige von Völkern mit mieser Reputation zu. Der Rest der Gruppe muss sich vom Konzept her an diesen einen Spieler anpassen.

Zitat
Seit wann ist "Munchkin" ein Lob?
Und: ich fände es interessanter zu erfahren, wieviel mehr Spaß der Spieler am Exoten hatte und wie viel weniger langweilig der Charakter für alle anderen gewesen wäre, hätte er sich einen Normalo gebaut; und die Differenz daraus ergibt das Für und das Wider.

Munchkin ist kein Lob. Seit wann hat man im Rollenspiel schon die Möglichkeit für solche Vergleiche? Ich kann nur von meinen Beobachtungen ausgehen und die sind: Fast immer sah ich nicht, dass der Exot irgendwie besonders oder spannend oder aufregend war. Es ging fast immer nur um Spotlight, weil er ein Exot war. Ich find das langweilig.

Zitat
Mir fehlt da immer die Erklärung, warum, wenn eine Alltagsspezies wie Menschen 'interessant' und 'herausfordend' sein sollen, Alltagsberufe wie 'kaufmännischer Angestellter' oder Alltagshandlungen wie 'Körperhygiene', Alltagsskills wie 'Hauswirtschaft', Alltagsaufträge wie 'Powerpointpräsentation erstellen' oder auch Alltagstodesarten wie 'Grippe' hingegen im Rollenspiel so stiefmütterlich behandelt werden?
Nach derselben Logik sollte da dann doch die hohe Kunst des Rollenspiels sein, und viel echter und natürlicher rüberkommen als so obskurer, unserer Lebensrealität ferner Kram wie 'Ritter', 'Sprüche ins Magierbuch schreiben', 'Plündern', 'Drachenerschlagen' respektive 'von drachen gefressen werden', oder?  

Das mißverstehst Du. Was ich ausdrücken wollte: Ein guter Rollenspieler braucht keine exotische Rasse oder Klasse, um einen einzigartigen Charakter mit eigener Persönlichkeit, an dem er und die Gruppe Spaß haben. Er hält sich an die Vorgaben und arbeitet damit. Ein Anfänger dagegen glaubt, dass nur oder vor allem durch die Wahl eines exotischen Charakterkonzeptes er spannendes und abwechslungsreiches Rollenspiel erleben kann.
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: mattenwilly am 10.08.2011 | 09:31
Exoten haben in vielen Gruppen einfach den "Nicht schon WIEDER so eine Missgeburt" Effekt weil sie mit bestimmten Spielertypen assoziert sind. Typen welche die Gruppe immer schon mal treffen wollte(1). Es sind halt meist

"Der Controlleur": Sein Exot dient dazu die Gruppe zu kontrollieren und den SL zu entmachten. (Beispiel: Abenteurerrin die ein Findelkind mit sich rumschleppt lange nachdem sie es hätte an Nonnen übergeben können. Mit dem "Wegen des Kindes geht x nicht" Argument wurde die Gruppe gelenkt und zu einem pro-Magie/anti-Action Szenario gezwungen. Ergebnis: Restliche Spieler haben Spass an der drögen Runden verloren, Runde zerbrochen) (Beispiel: Mitglied des niederen Adels bei Traveller der immer alls rumkommandieren wollte. Obwohl die Spieler alle wussten das der niedere Adel machtlos ist. SC wurde auf einer einsamen Raumstation vergessen. Spieler sauer, Rest der Runde hatte Spass)

"Die Rampenlichtsau": Ich bin anders dann muss der SL sich mehr um mich kümmern ist ihre Lebensmaxime. Da wird dann an der Gruppe vorbeigespielt "weil man es kann". (Beispiel: Abenteuerer in einem Traveller-Szenario der NICHT mit der Gruppe zum Frachter zweier Mitspieler flieht als Lucans "Black War Squadron" den Raumhafen zerlegt sondern den Schutzraum aufsucht. Gut, da er in der rund einstündigen Spielzeit vorher den Rest der Gruppe trotzt mehrfachen Anspielens seitens dieser ignoriert war es ggf. sogar logisch auf den SC-Ruf "Mein Schiff steht draussen, kommt" nicht zu reagieren. Ergebnis: SC ist im Schutzraum langsam erstickt, Spieler hat Runde sauer verlassen. Restrunde hatte Spass) (Beispiel: Das Kind in einem Deadlands-Szenario, hier mit dem Transvestiten gekoppelt. Zwang den SL die Szenarien so zu bauen das ein fast besitzloses Kind mitgeschleppt werden konnte, die SC waren gezwungen Teile ihrer Mittel für den Char aufzuwenden. Dieser konnte so "optimiert werden" auf "breites Fertigkeitenspektrum". Runde entsorgt, Spielerin entsorgt)

"Der Transvestit": Spielt das andere Geschlecht. Typischerweise SEEEHR schlecht. Und in einer Variante mit jeder Menge für die Gruppe / das Setting sinnbefreiten oder sogar schädlichen Ballast (Beispiel: Palladeuse der Bla wobei "Bla" die "Alice Schwarzer/Judge Dreed" Kombi war - rechtschaffen gute männerhassende Emanze. In einer Abenteurer/Söldnerkampagne sinnvoll wie ein Trabbi bei der Panzerschlacht von Kursk-Orel. Hat permanent die Gruppe mit "ihren" Einstellungen und "ihrer" Mission genervt. War zum Glück ein Con-Szenario - es ging vorbei)

"Filmcharakter des Monats": Als X-Thingy lief war die SR/CP Welt voll von Wolverine-Clonen (Warum clont niemand Cyclops? Ist doch auch ein Exot), zehn Jahre vorher waren es Ninjas wenn mal wieder Dudikov sich durch die Gegend geprügelt hat. WENN es passt okay. (Beispiel: In einer "seit heimlich" CP Runde ist der Char mit Sporen und Stahlskelett EXTREM sinnvoll. Eigentlich konnte er sich in Europa kaum bewegen ohne Alarm auszulösen. Es gab zwar "Papiere" aber er war sehr leicht zu finden. Ergebnis: Die Gruppe lief in drei Hinterhalte, beim 3. durch 27mm HEDP zerlegt)

"Der Standardexot": Gewisse Spieler wollen IMMER einen bestimmten Exoten. Auch wenn man sie zum x. Mal darauf hinweist "der hat keine Funktion" oder "der passt hier nicht rein". Oft gepaart mit "ich seh das Universum anders" Weltanschau (Schön - dann SPIEL/LEITE da wo man es so sieht wie du). Eine dümmliche Variante des Kontrolleurs. (Beispiel: Der Fahrer/Nomad in diversen CP Runden. Obwohl dem Spieler mehrfach gesagt wurde das Nomaden nur in einer Nomaden-Kampagne Sinn machen UND ein Fahrer unnötig ist kam der Typ immer wieder. Da es ein "offenes" Treffen ist kann man den Spieler auch nicht einfach ablehnen. Na zumindest ist er leicht "in der Ecke zu parken")(Beispiel: Tumby der Supertroll. 280cm und genug IQ-Booster um einen Menschen zum Genie zu machen. Obwohl im "Primer" d.h. der "was ist in dieser SR Version anderes als im Regelwerk" extra drinnstand "die Welt ist NICHT MetaGerecht" und den Spielern gesagt wurde "husch-husch Szenarios mit einer Gruppe die schwer(st) auffindbar ist". Alles klar, die smarte Version eines der seltenen Metatypen passt da genau)


Nach dem ersten halben Dutzend Exoten ist die Reaktion "Erschiesst den Char". Nach dem ersten Dutzend "Erschiess den Spieler"

(1) Je nach Mitglied entweder "genau zwischen die Augen" oder "mit der 18 Rohr/6 Schuss ToT Salve eines Batallions PzH2000"
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Feuersänger am 10.08.2011 | 10:53
Die meisten davon sind zwar jetzt für sich genommen nicht unbedingt Exoten. Aber trotzdem eine schöne Auflistung.  :D Alle diese Charakter/Spielertypen gehen mir auch mächtig auf den Sack.
Deine Beispielspieler sind jedenfalls Kandidaten für Regel 0, welche ihr ja auch wo es ging befolgt habt.
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Yehodan ben Dracon am 10.08.2011 | 11:06
Ich habe auch sehr gelacht, einige Erfahrungen wiedererkannt und auch mich selbst drin gefunden.  ;D
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Teylen am 10.08.2011 | 11:07
Der "Transvesitenexot", ist schlicht kein Exot sondern einfaches Crossgender Play.
Der "Standardexot", nennt man normalerweise schlicht Spezialist.

Da es aber auf mich den Eindruck hat das es hier scheinbar nur um das stumpfe bashen von allem was man nicht mag geht, unter dem Vorwand das man dann noch das Exoten-Schild ranpappt, bin ich hier erstmal raus.
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: El God am 10.08.2011 | 11:10
Der Transvestit richtet sich an Crossgender-Spieler, die aus billigen Klischees nicht rauskommen. Habe ich bisher einmal erlebt, alles weitere Crossgenderplay war vollkommen in Ordnung.

Und der Standardexot hat nix direkt mit Spezialist zu tun. Es ist ein *nutzloser* Spezialist. Der U-Boot-Kapitän im Wüstensetting, der naturfixierte Baumelf beim Intrigenspiel, der Schelm auf dem Schlachtfeld und der fünf-Meter-Troll im Stealthsetting. Es gibt Spielstile, wo solche Charakter einfach falsch sind. Ich spiele manchmal auch so und kann das nachvollziehen. Es gibt aber auch Spiele und Stile, wo es wirklich Spaß macht, solche Charaktere zu haben.
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: SPR'ler am 10.08.2011 | 11:29
Hui. Was hab ich denn da mit meinem Rant losgetreten?

In meinem Fall ist die Grundsatzfrage "Exot oder nicht" doch einfach nur ein Kommunikationsfehler.

Ich habe nicht eineindeutig gesagt, dass ich eine reine Menschenwelt darstellen will in der Magie mystisch bleiben soll (und damit in letzter Instanz doch nur für NSCs zugänglich ist). Statdessen habe ich um Input meiner Spieler gebeten, die dann natürlich mit ihren Lieblingsthemen kommen.

Und so sehe ich das auch bei den eingänglichen Beispielen und bei der Grundsatzdiskussion, was nun die Vorzüge und Nachteile des "Exoten" sind. Wenn hier Spieler und SL in Zusammenarbeit mit der GESAMTEN GRUPPE (sorry für den Zornhau, passte hier aber so gut) nicht richtig miteinander die Grenzen im Positiven abstecken, dann kommt es eben zu den beschriebenen Szenen.
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Teylen am 10.08.2011 | 11:30
Ein Spezialist zeichnet sich dadurch aus das er sich auf eine bestimmte Klasse, Templates, Konzept, Faehigkeit oder aehnliches spezialisiert hat.
Nicht das die Klasse, Template oder aehnliches in allen Kampagnen sinnvoll ist. Wuerde er ueberall etwas sinnvolles spielen, muesste man sich keine Begrifflichkeit fuer den Spielertyp ausdenken. Respektive waere er dann eher ein Buttkicker oder aehnliches.
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: kirilow am 10.08.2011 | 11:33
@mattenwilly
Ein fantastischer Beitrag!
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: El God am 10.08.2011 | 11:34
Ein Spezialist zeichnet sich dadurch aus das er sich auf eine bestimmte Klasse, Templates, Konzept, Faehigkeit oder aehnliches spezialisiert hat.
Nicht das die Klasse, Template oder aehnliches in allen Kampagnen sinnvoll ist. Wuerde er ueberall etwas sinnvolles spielen, muesste man sich keine Begrifflichkeit fuer den Spielertyp ausdenken. Respektive waere er dann eher ein Buttkicker oder aehnliches.

Ja, ich weiß, was ein Spezialist ist. Deswegen stimmt es nicht, wenn du behauptest, mattenwilly hätte sich allgemein auf alle Spezialisten bezogen.
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: mattenwilly am 10.08.2011 | 11:37
Der "Transvesitenexot", ist schlicht kein Exot sondern einfaches Crossgender Play.
Der "Standardexot", nennt man normalerweise schlicht Spezialist.

Da es aber auf mich den Eindruck hat das es hier scheinbar nur um das stumpfe bashen von allem was man nicht mag geht, unter dem Vorwand das man dann noch das Exoten-Schild ranpappt, bin ich hier erstmal raus.

Cross-Gender (das eh schon so seine Probleme hat(1)) ist eine Sache. Die "Exoten-Variante" eine ganz andere. Da werden auf die eine oder andere Richtung Extreme des "anderen" Geschlechts (Bisher hatte ich nur "Mann spielt Frau") herausgespielt die bestenfalls aus nem XXX-Video entsprungen sind (und nicht die Version mit Samuel L. Jackson) und schlimmstenfalls den feuchten Träumen von Alice Schwarzer.



(1) Sehr viele Menschen haben Problem das reale Bild "200kg Blob, verschwitzt-anrüchig" und das fiktionale Bild "Lost World Blondiene" zur überlagerung zu bringen.
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Teylen am 10.08.2011 | 11:40
Was er beschreibt, respektive worueber er da abaetzt, ist aber nunmal ein typischer Spezialist.
Da beisst auch nichts dran ab das es Spezialisten gibt die keine / weniger oft in die Verlegenheit kommen das ihr Gebiet in die Exoten-Rolle faellt.


@Mattenwilly:
Tut nichts zur Sache das dein Pamphlet, hinsichtlich der Vorurteile bezueglich bestimmter Spielergruppen, recht wenig mit Exoten zu schaffen hat. Respektive das das Thema von dir als Rechtfertigung missbraucht wird ueber bestimmte Spielergruppen mit den populaesten Vorurteilen herzuziehen.
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: El God am 10.08.2011 | 11:46
Teylen, spielst du denn häufig solche Exoten und fühlst dich hier angegriffen? Klar ist mattenwillies Stil nicht der allerfreundlichste, aber ich stimme in der Beurteilung bestimmter Charaktertypen durchaus mit ihm überein.

Aber wie gesagt: Das trifft nur dann zu, wenn es um einen eher "klassischen" Rollenspielansatz geht. In einem Storyspiel (und ich meine damit eigentlich nicht Storytelling a la Vampire sondern Spiele, die das Generieren storywirksamer Aspekte durch die Spieler belohnen) kann es dir passieren, dass du eine Gruppe hast, die *nur* aus solchen Figuren besteht und die trotzdem Spaß macht, einfach weil die Spotlightverteilung anders funktioniert und der Exot nicht durch Verweigerung der eigentlichen Spielinhalte Spotlight generieren kann.
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Bad Horse am 10.08.2011 | 11:57
mattenwilly, was du beschreibst, sind alle möglichen Typen, aber keine Exoten. Klar, die können nervig sein, aber es geht hier um Charaktere, die nicht dem Standardcharakter, der im Setting vorgegeben ist, entsprechen. Ein niedriger Adliger ist da bei Traveller sicher kein Exot. Eine weibliche Kämpferin ist settingabhängig ein Exot - da spielt es aber überhaupt keine Rolle, ob die von einem Mann oder einer Frau gespielt wird.
Bei Traveller ist irgendein Alien, oder - noch schlimmer - ein Alien, das aus einem anderen Universum geklaut oder abgekupfert ist,  ein Exot. Bei Star Wars ist ein Alien jedoch überhaupt kein Problem, sondern ein ganz normaler Standardcharakter.

Exoten sind erst mal Charaktere, bei denen man irgendeine Erklärung braucht, warum die jetzt hier herumlaufen. Ein Drow in einer Dunkelelfen-Kampagne ist kein Exot; ein Giovanni in einer Melting-Pot-Stadt (wo eh alles rumläuft, was Fangzähne hat) auch nicht - aber wenn die Ansage war "mit der Kirche des Sonnengottes assoziierte Kampagne" oder "reine Camarilla-Stadt", dann sollte der Spieler, der einen Charakter aushalb dieser Vorgaben spielen möchte, auch erklären, warum das jetzt eine gute Idee ist.
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: mattenwilly am 10.08.2011 | 11:57
Spezialisten an sich finde ich nicht negativ, im Gegenteil. In SciFi/Near Future sind sie ja eher die Norm. Und solange sie zusammenpassen spricht auch nichts dagegen, im Gegenteil. Ich LIEBE klare Rollenverteilungen innerhalb der Gruppe. Das A-Team ist und bleibt DIE Rollenspielgruppe wo jeder seinen Platz und seine Showtime hat.

Aber ein Spezialist der weder in das Team passt NOCH gebraucht wird ist ein Exot. Und wenn der Spieler den immer wieder bringt OBWOHL man ihm die Grenzen/Probleme erklärt ist er ein NERVIGER Exot. Eben wie der CP-Nomade/Basisregeln in der Großstadt-Runde. Er passt einfach nicht da er seinen Vorteil (Familie) nicht realistisch ausgespielt bekommt und somit zum "Solo 3. Klasse" degeneriert (Nomad/Warrior wäre Solo 2. Klasse) Ein Solo aus der "Cybermonster/Kühlschrankknutscher" Gruppe in einer Nomadenrunde ist das selbe.


Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Teylen am 10.08.2011 | 11:59
Teylen, spielst du denn häufig solche Exoten und fühlst dich hier angegriffen?
Ich habe einen starken Hang zum Spezialisten und spiele unter anderem deswegen haeufig Exoten.
Ich fuehle mich von der abwertenden Verallgemeinerung mattenwillys durchaus angegriffen.

Faende es aber auch nicht okay, wuerde ich keine Spezialisten und / oder Exoten Spielen bzw. wuerden andere derart angegriffen und massiv abgewertet.

Da hilft auch nicht wenn dann munter weitere Vorurteile und Abwertungen zu gaenzlich themenfremden Gebieten wie dem Crossgender Play nachgeschoben werden.


Direkt gesagt:
Wenn man mal alle Vorurteile gegenueber Spielertypen rausrotzen will und sich ueber Regel 0 Erfahrungen ausheulen, waere es nett wenn man es irgendwo tut, wo man keine Diskussion sprengt beziehungsweise tendentiell anderen mal unmotiviert auf die Schuhe kotzt.
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: גליטצער am 10.08.2011 | 12:02
Cross-Gender (das eh schon so seine Probleme hat(1)) ist eine Sache. Die "Exoten-Variante" eine ganz andere. Da werden auf die eine oder andere Richtung Extreme des "anderen" Geschlechts (Bisher hatte ich nur "Mann spielt Frau") herausgespielt die bestenfalls aus nem XXX-Video entsprungen sind (und nicht die Version mit Samuel L. Jackson) und schlimmstenfalls den feuchten Träumen von Alice Schwarzer.

Ich hab das schon andersherum erlebt. Unscheinbares weibliches Wesen spielt großen krassen Macho Typen aus dem Mr. Universum Katalog.
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: LöwenHerz am 10.08.2011 | 12:02
mattenwilly, was du beschreibst, sind alle möglichen Typen, aber keine Exoten. Klar, die können nervig sein, aber es geht hier um Charaktere, die nicht dem Standardcharakter, der im Setting vorgegeben ist, entsprechen. Ein niedriger Adliger ist da bei Traveller sicher kein Exot. Eine weibliche Kämpferin ist settingabhängig ein Exot - da spielt es aber überhaupt keine Rolle, ob die von einem Mann oder einer Frau gespielt wird.
Bei Traveller ist irgendein Alien, oder - noch schlimmer - ein Alien, das aus einem anderen Universum geklaut oder abgekupfert ist,  ein Exot. Bei Star Wars ist ein Alien jedoch überhaupt kein Problem, sondern ein ganz normaler Standardcharakter.

Exoten sind erst mal Charaktere, bei denen man irgendeine Erklärung braucht, warum die jetzt hier herumlaufen. Ein Drow in einer Dunkelelfen-Kampagne ist kein Exot; ein Giovanni in einer Melting-Pot-Stadt (wo eh alles rumläuft, was Fangzähne hat) auch nicht - aber wenn die Ansage war "mit der Kirche des Sonnengottes assoziierte Kampagne" oder "reine Camarilla-Stadt", dann sollte der Spieler, der einen Charakter aushalb dieser Vorgaben spielen möchte, auch erklären, warum das jetzt eine gute Idee ist.

Ungefähr 80% des Diskussionsinhaltes der letzten zig Seiten hat nichts oder nur noch marginal etwas mit Exoten zu tun.
Es gibt so viele Drizz'te, dass das sicherlich keine Exoten mehr sind.
Ursprünglich ging es ja auch um für ein bestimmtes und bereits definiertes Setting unpassende Charaktere. Scheint aber im allgemeinen Geblubber untergegangen zu sein.
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: El God am 10.08.2011 | 12:04
Bad Horse: Ich würde behaupten, das ist eine Definitionsfrage. Hier im Thread scheinen viele völlig unterschiedliche Auffassungen vertreten zu sein, was ein Exot ist und dem folgen unterschiedliche Auffassungen, ob Exoten generell schlimm sind oder nicht. Ich würde einfach mal anders herum herangehen und sagen: Wenns schlimm ist, weils nicht in die Gruppe passt, ist es ein Exot. Damit sind alle vertretbaren Abweichungen von der Norm außen vor und wir müssen uns nur noch darüber unterhalten, ab wann eine Figur nicht mehr in die Gruppe passt.

Also genau wie die ganze Zeit über hier im Thread. Naja. Einen Versuch wars wert.  ::)

Teylen: Der von mattenwilly beschriebene Spezialistentyp nervt, weil er nichts sinnvolles zum Spiel beizutragen hat. Wenn du dir *den* Schuh wirklich anziehen willst - bitte.
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: ErikErikson am 10.08.2011 | 12:07
iCH schätze mal, ein Exot ist erstmal nur ein unüblicher Charakter. Ob er dann unpassend ist, wer weiss. Allerdings bin ich kein Freund von Exoten, weil ich denke, das ein Exot immer vom eigentlichen Konzept ablenkt. Wenn ich bsp. eine Kampagne über die Inquisition machen will, und einer spielt nen Drachenjäger, dann verwischt das das Konzept.
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Teylen am 10.08.2011 | 12:09
Was mich nervt ist das mattenwilly hingeht und im Grunde behauptet das jeder Fall wo ein Mitspieler die Regel-0 erfuellt, ob reflektiert oder nicht, ein Exot ist.

Der Spezialist nervt? Fucktarded Exot
Da will wer zuviel Spotlight? Fucktarded Exot
Da spielt wer Crossgender und es passt nicht? Fucktarded Exot
Da orientiert sich wer an 'nem Film-Charakter? Fucktarded Exot

Und dann kriegt man in dem Thread noch reingedrueckt das wenn man tatsaechlich Exoten spielt, man doch gefaelligst beweisen soll das man kein dummer Vollidiot ist.
Nun und in dem Post von mw auch noch heldenhaft sich damit gebruestet wie man die fucktarded Exoten am coolsten aus der Runde mobbt.
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: LöwenHerz am 10.08.2011 | 12:12
Was mich nervt ist das mattenwilly hingeht und im Grunde behauptet das jeder Fall wo ein Mitspieler die Regel-0 erfuellt, ob reflektiert oder nicht, ein Exot ist.

Der Spezialist nervt? Fucktarded Exot
Da will wer zuviel Spotlight? Fucktarded Exot
Da spielt wer Crossgender und es passt nicht? Fucktarded Exot
Da orientiert sich wer an 'nem Film-Charakter? Fucktarded Exot

Und dann kriegt man in dem Thread noch reingedrueckt das wenn man tatsaechlich Exoten spielt, man doch gefaelligst beweisen soll das man kein dummer Vollidiot ist.
Nun und in dem Post von mw auch noch heldenhaft sich damit gebruestet wie man die fucktarded Exoten am coolsten aus der Runde mobbt.

Ich lese viel weniger FUCK und Beleidigungen, als Du da rein interpretierst.

Ursprünglich ging es um unpassende Exoten, nachdem der SL sein Setting umrissen hat. Entspannen Sie sich also bitte jetzt ;)
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Bad Horse am 10.08.2011 | 12:12
@Teylen: Ich fand deinen Giovanni jetzt nicht so exotisch; ich bin da Vampire-technisch schlimmeres gewohnt. ;) Giovannis sind von allen nicht-Cama-Clans noch am leichtesten zu integrieren, finde ich. Zumal der Char ja auch keine Mary Sue war und Entwicklungspotential hatte.
Ansonsten beruhig dich bitte wieder - ich glaube kaum, dass dich irgendwer hier persönlich angreifen wollte.

Das habe ich nämlich auch häufig bei Exoten festgestellt: Die haben eine Hintergrundgeschichte, in der schon ganz dramatische Dinge passiert sind und der Charakter einen Wandel durchlaufen hat. Das ist auch schön, aber - wie Selganor mal so schön formulierte - solchen Charakter ist schon alles passiert, sie sind im Prinzip "fertig". Daher haben die oft auch keine Motivation, sich zu ändern, zu entwickeln oder anzupassen.
(Das ist kein Alleinstellungsmerkmal von Exoten, aber es ist mir öfter aufgefallen als bei anderen Charakteren.)
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: LöwenHerz am 10.08.2011 | 12:18
Meine Erfahrung mit normalen Exoten sind durchweg positiv. Schöne Hintergründe, tiefes Charakterspiel und tolle Identifikation durch den Spieler mit seinem Charakter.

Meine Erfahrung mit übertriebenen oder gänzlich unpassenden Exoten sind durchweg scheißelecht! Ich sehe es als SL überhaupt nicht ein, mich und meine Kampagne auf die Marotten eines Einzelnen einzustellen und meine viele Arbeit den Bach runtergehen zu lassen. Den letzten übertriebenen Exoten habe ich auflaufen und draufgehen lassen. Es gibt halt Leute, die gewissen Abenteueranforderungen nicht gewachsen sind (Pazifist in Kriegskampagne).
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: ErikErikson am 10.08.2011 | 12:20
Naja, ein Pazifist setzt sich wenigstens mit dem Thema Krieg auseinander. Soller sich halt entwickeln. Ein Kunstmaler inner Kriegskapagne ist schlimmer.
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Teylen am 10.08.2011 | 12:25
Ich lese viel weniger FUCK und Beleidigungen, als Du da rein interpretierst.
Ich beziehe das so auch hauptsaechlich auf Mattenwillys Beitrag.
Und so Zeug wie das gleichsetzen von Crossgender / Spezialisten-Problemen / Film-Chars / Splotlight-Suchern und Exoten.
Davor ging die Diskussion ja noch und hatte konstruktive Ansaetze.

Ansonsten nehme ich mir nun einfach mal ne Auszeit von dem Thread. ^^;
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: mattenwilly am 10.08.2011 | 12:30
mattenwilly, was du beschreibst, sind alle möglichen Typen, aber keine Exoten. Klar, die können nervig sein, aber es geht hier um Charaktere, die nicht dem Standardcharakter, der im Setting vorgegeben ist, entsprechen. Ein niedriger Adliger ist da bei Traveller sicher kein Exot. Eine weibliche Kämpferin ist settingabhängig ein Exot - da spielt es aber überhaupt keine Rolle, ob die von einem Mann oder einer Frau gespielt wird.
Bei Traveller ist irgendein Alien, oder - noch schlimmer - ein Alien, das aus einem anderen Universum geklaut oder abgekupfert ist,  ein Exot. Bei Star Wars ist ein Alien jedoch überhaupt kein Problem, sondern ein ganz normaler Standardcharakter.

Exoten sind erst mal Charaktere, bei denen man irgendeine Erklärung braucht, warum die jetzt hier herumlaufen. Ein Drow in einer Dunkelelfen-Kampagne ist kein Exot; ein Giovanni in einer Melting-Pot-Stadt (wo eh alles rumläuft, was Fangzähne hat) auch nicht - aber wenn die Ansage war "mit der Kirche des Sonnengottes assoziierte Kampagne" oder "reine Camarilla-Stadt", dann sollte der Spieler, der einen Charakter aushalb dieser Vorgaben spielen möchte, auch erklären, warum das jetzt eine gute Idee ist.

Exot ist IMHO alles was

+ Nicht mit dem Rest der Gruppe zusammen passt
+ Nicht mit dem vom SL gesetzten Scenario zusammen passt
+ Bewußt/wissentlich gegen die "Genrekonventionen" verstößt

Normal ist das was SL und die Mehrheit der Spieler definieren. Wer davon abweichen will ist der "Exot".
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: mattenwilly am 10.08.2011 | 12:32
Naja, ein Pazifist setzt sich wenigstens mit dem Thema Krieg auseinander. Soller sich halt entwickeln. Ein Kunstmaler inner Kriegskapagne ist schlimmer.

Der Kunstmaler wird Regierungschef bei den Schurken und gut ist.
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: LöwenHerz am 10.08.2011 | 12:42
Naja, ein Pazifist setzt sich wenigstens mit dem Thema Krieg auseinander. Soller sich halt entwickeln. Ein Kunstmaler inner Kriegskapagne ist schlimmer.

Alter Schwede... soll ich Dir jetzt ein wohlfeines Beispiel ausformulieren? ::)
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: <Juju> am 10.08.2011 | 12:43
Das klappt aber nur wenn es ein äußerst eloquenter, untalentierter Kunstmaler mit Hang zum Schriftstellertum ist.  
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: גליטצער am 10.08.2011 | 12:46
Exot ist IMHO alles was

+ Nicht mit dem Rest der Gruppe zusammen passt
+ Nicht mit dem vom SL gesetzten Scenario zusammen passt
+ Bewußt/wissentlich gegen die "Genrekonventionen" verstößt

Normal ist das was SL und die Mehrheit der Spieler definieren. Wer davon abweichen will ist der "Exot".


Das ist weniger ein Exot als eher ein Problemspieler. Exot ist für mich ein Orkphilosoph oder eine Elfenbarbar mit Papageienfedern statt Haaren.
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Pyromancer am 10.08.2011 | 12:51
Alter Schwede... soll ich Dir jetzt ein wohlfeines Beispiel ausformulieren? ::)

Ich bin mir zu 65% sicher, dass Erik das Beispiel mit voller Absicht gewählt hat.
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: LöwenHerz am 10.08.2011 | 12:55
Ich bin mir zu 65% sicher, dass Erik das Beispiel mit voller Absicht gewählt hat.

Ich bin mir zu 66,67% sicher, dass Erik einfach klugbesserwissen wollte und nicht auf den Sachverhalt eingehen ::)
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Oberkampf am 10.08.2011 | 12:57
Exot ist IMHO alles was

+ Nicht mit dem Rest der Gruppe zusammen passt
+ Nicht mit dem vom SL gesetzten Scenario zusammen passt
+ Bewußt/wissentlich gegen die "Genrekonventionen" verstößt

Normal ist das was SL und die Mehrheit der Spieler definieren. Wer davon abweichen will ist der "Exot".


Daran anschließend: Exoten sind nur im Kontext als solche zu erkennen. Nicht jeder Spezialist ist ein Exot - manchmal passen Spezialisten zum Genre, zum Setting und zum Regelwerk, manchmal nicht.

In meiner gerade laufenden SW: Sundered Skies Kampagne spielt ein Spieler einen pazifistischen Mechaniker. Also ein in vielen Kampagnen unproblematisches Charakterkonzept.

Bei einem grobkörnigen Regelwerk wie Savage World und einem Settinghintergrund voller Kämpfe mit Piraten und Geheimbündlern fällt es mir oft einfach schwer, den Charakter sinnvoll einzubinden. In einem Regelwerk, wo es feingliedrigere Möglichkeiten für Bastler (beispielsweise LoA oder D&D3.x) gibt, oder in einem Setting, wo man Kämpfen aus dem Weg gehen sollte (bsp. irgendwas mit Cthulhu), wäre das einfacher. Das Konzept wird also nur durch die Setting- und Regelbedingungen exotisch. Das haben weder ich noch der Spieler beim Erschaffen des Charakters geahnt, im Gegenteil habe ich explizit auf einen Bordmechaniker gedrängt, der evtl. nützlich gewesen wäre, wenn das Schiff sich nicht mittlerweile selbst heilen könnte.
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Teylen am 10.08.2011 | 12:58
Das ist weniger ein Exot als eher ein Problemspieler.
+1
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: mattenwilly am 10.08.2011 | 13:08
Was mich nervt ist das mattenwilly hingeht und im Grunde behauptet das jeder Fall wo ein Mitspieler die Regel-0 erfuellt, ob reflektiert oder nicht, ein Exot ist.

Der Spezialist nervt? Fucktarded Exot


Ja. Wenn der Spezialist gegen die Setting-Konventionen verstößt ist er ein Exot. Ein CP-Nomade in der Großstadt, ein Kühlschrank-F.... im Nomadenclan - beides Exoten. Wenn der Spieler mehrfach darauf hingewiesen wurde UND andere, sinnvollere Spezialisten in die Richtung existieren er sie aber nicht wählt ist es ein überflüssiger Exot

Zitat

Da will wer zuviel Spotlight? Fucktarded Exot


Ja. Wenn ein Char "aus Prinzip" anders ist als der Rest der Gruppe UND "die Vorgaben streckt bis zum Knirschen" dann ist die Aussage richtig. Rollenspiel ist ein Gruppenevent und wenn die Ansage ist "Szenario X" dann ist ein Char der dort KEINEN Platz hat ein Exot. Und wenn der Spieler dann noch jeden Versuch ignoriert DOCH integriert zu werden (Von Spielern UND SL) und nur aktiv wird wenn der SL extra ein "Sonderszenario" für ihn baut dann ist er ein Überflüssiger Exot.

Zitat

Da spielt wer Crossgender und es passt nicht? Fucktarded Exot


Ja. Cross-Gender in der beschriebenen Kombination ist der ultimative überflüssige Exot.

Zitat

Da orientiert sich wer an 'nem Film-Charakter? Fucktarded Exot


Es waren schon ungewöhnliche Filmcharaktere angesprochen. Wenn sich jemand seinen Piloten an Waynes "Col. Shannon" oder seinen Sherrif an James Arness "Matt Dillon" anleht ist das kein Problem (und kaum einer merkt es).

Die relativ "blinde" Kopie eines "coolen" Filmchars der nicht in das Szenario passt ist ein Exot (Cybermonster im Eurosolo-Land) und wenn er der Gruppe nur probleme bereitet ist er ein überflüssiger Exot

Zitat


Und dann kriegt man in dem Thread noch reingedrueckt das wenn man tatsaechlich Exoten spielt, man doch gefaelligst beweisen soll das man kein dummer Vollidiot ist.


Wenn man einen Exoten spielt sollte man sich die Frage stellen "Warum mach ich das?" und "Kann ich das selbe auch ohne Exoten erreichen". Und Exoten die von anderen Kompromisse verlangen (Aslan-Mänchen bei Traveller etwa) sollten dann auch irgend etwas zum Spiel beitragen was den anderen "Spass" bringt. Einfach als Ausgleich dafür das die Anderen (und der SL) ihn "Einbauen"

Zitat

Nun und in dem Post von mw auch noch heldenhaft sich damit gebruestet wie man die fucktarded Exoten am coolsten aus der Runde mobbt.

Ich habe reale Beispiele und ihre Ergebnisse aufgezeigt. Die Gruppen waren von den Exoten und den Problemen die sie verursachen NICHT angetan. Sie wurden als "Spassbremsen" angesehen, als "Handlungs-Unterbrecher" und halt nicht angespielt/rausgedrückt. Das hat mit mobbing in so fern zu tun das es eine Mehrheit gab die "X wollte" und eine Einzelperson die "Y wollte". Und die Mehrheit war an irgend einem Punkt nicht (mehr) willens die Minderheit zu akzeptieren.
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: 8t88 am 10.08.2011 | 13:17

Ich schätze Mattenwillys definition von "Exot" unterscheidet sich von der hier im Thread genannten.

Mattenwilly: "Exot!"
Übersetzung für den Rest der User: "Problemspieler!"

Missverständniss... mehr nicht. :)
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: mattenwilly am 10.08.2011 | 13:19
Das ist weniger ein Exot als eher ein Problemspieler. Exot ist für mich ein Orkphilosoph oder eine Elfenbarbar mit Papageienfedern statt Haaren.

Exot ist erst mal "anders als die Norm". Der Ork-Philo ist vieleicht im Setting völlig normal (Shadowrun etwa), ditto für den Baba-Elfen. Exot ist für mich weniger "das Äußere" (Aliens, Nicht-Menschen, Cyborgs etc. sind bei SciFi/Near Future die Norm) sondern das "Anders-Sein". Beispiel Traveller:

+ Ein echter Vagr ist ein Exot im 3. Imperium. Nicht weil er aussieht wie Lassie auf Hinterfote sondern wegen seines Kulturellen Ansatzes von "Macht" und "Recht". Recht/Macht hat der Alpha und den Alpha darf man fordern wenn man glaubt erfolgt zu haben. Vagr haben kein echtes Konzept von "Gesetzen" solange sie nicht von starken Alphas vertreten werden.

+ Ein "kastrierter" Vagr (Imperial Vagr) ist im 3I KEIN Exot. Dieser Gummianzug-Alien sieht genau so aus wie sein Verwandter aber ist kulturell so "massakriert" das er ein Mensch ist. Vieleicht ein etwas "rebellischerer" Mensch aber kulturell ein Mensch

Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: ErikErikson am 10.08.2011 | 13:20
Es stellt isch die Frage, wären Mattenwillys Charaktere noch nervig gewesen, wenn sie perfekt ins Setting gepasst hätten? Wenn ja, dann ist der Exotenstatus unabhängig vom Nervfaktor.
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: mattenwilly am 10.08.2011 | 13:24
Es stellt isch die Frage, wären Mattenwillys Charaktere noch nervig gewesen, wenn sie perfekt ins Setting gepasst hätten? Wenn ja, dann ist der Exotenstatus unabhängig vom Nervfaktor.

Einige (Wolvie-Clon 4711-0815-MAX) währen einfach nur Öde gewesen aber Spielbare Exoten, einige (Tumby der Super-Troll) funktionale Charaktere statt Exoten (Im Basis-SR ist die Welt ja Trollgerechter), einige einfach nicht existent (Nomade in der Großstadt, Toter Char im Tiefbunker) weil statt "überflüssiger Exot" etwas Gruppentaugliches da gewesen wäre.

Exoten sind ja nicht pauschal schlecht. Problem machen die SCHLECHTEN Exoten.

Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: 8t88 am 10.08.2011 | 13:27
Einige (Wolvie-Clon 4711-0815-MAX) währen einfach nur Öde gewesen aber Spielbar, einige (Tumby der Super-Troll) funktionale Charaktere statt Exoten (Im Basis-SR ist die Welt ja Trollgerechter), einige einfach nicht existent (Nomade in der Großstadt, Toter Char im Tiefbunker) weil statt "überflüssiger Exot" etwas Gruppentaugliches da gewesen währe.

Exoten sind ja nicht pauschal schlecht. Problem machen die SCHLECHTEN Exoten.
Sorry, aber: ich hab kaum ein Wort verstanden wtf?
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: mattenwilly am 10.08.2011 | 13:31
Ich schätze Mattenwillys definition von "Exot" unterscheidet sich von der hier im Thread genannten.

Mattenwilly: "Exot!"
Übersetzung für den Rest der User: "Problemspieler!"

Missverständniss... mehr nicht. :)

Nicht wirklich.

Exot ist erst mal ganz wertneutral "ungewöhnlich innerhalb des Settings". Egal wodurch. Exoten MÜSSEN nicht negativ sein. Der Kernsatz ist

Zitat
Exoten haben in vielen Gruppen einfach den "Nicht schon WIEDER so eine Missgeburt" Effekt weil sie mit bestimmten Spielertypen assoziert sind. Typen welche die Gruppe immer schon mal treffen wollte(1). Es sind halt meist

In 23 Jahren spiel habe ich EINEN guten Exoten gesehen. Das war ein HHkar in einer Traveller-Runde. Diese Mini-Echse "passte" aber in die Gruppe (Söldner) und der Spieler war in der Lage den Exoten anzuspielen ohne ihn zu dominant zu machen.

Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Naldantis am 10.08.2011 | 13:31

(1) Sehr viele Menschen haben Problem das reale Bild "200kg Blob, verschwitzt-anrüchig" und das fiktionale Bild "Lost World Blondiene" zur überlagerung zu bringen.

Womit wir bei einem anderne Thema wären - Spieler mit zuwenig Vorstellungsvermögen; ...oder hängt das zufällig irgendwie mit der Exotenproblematik zusammen?
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: mattenwilly am 10.08.2011 | 13:32
Sorry, aber: ich hab kaum ein Wort verstanden wtf?

Bezog sich auf die Chars aus meinen Negativ-Beispielen und wie sie gewesen währen wenn sie "besser gepasst" hätten
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: <Juju> am 10.08.2011 | 13:41
Um diese Punkte kreist der Thread jetzt schon eine ganze Weile.
Die Definition was ist ein Exot überhaupt
Und die Grenze zwischen Regel-0 Exoten und nützlichen Exoten.

Meine 2 Euro-Cent dazu sind.

Die Definition eines Exoten, die ich jetzt benutzen möchte,  ist ein Charakter der auf den ersten Blick nicht in das Setting und/oder zum Rest der Gruppe passt.
Beispiele gabs meiner Ansicht nach schon genug.

Die Grenze selbst ist schwierig zu bestimmen, da sie nicht Regeltechnisch festgelegt werden kann.
Regeltechnisch sind beide Exotentypen sogar identisch.

Die Unterscheidung liegt also allein beim Spieler und seinen Zielen und seinem Verhalten der Gruppe im Spiel und RL gegenüber.

Dadurch kann man die Frage mMn tatsächlich auf die Regel-0 reduzieren.






Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: ErikErikson am 10.08.2011 | 13:43
Dann wird der Exotenbegriff willkürlich. Für mich ist ein Exot wenn er nicht im GRW steht, wenn von ihm abgeraten wird ausser in bestimmten Konstellationen oder wenn er komisch ist.
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Naldantis am 10.08.2011 | 13:43
Spezialisten an sich finde ich nicht negativ, im Gegenteil. In SciFi/Near Future sind sie ja eher die Norm. Und solange sie zusammenpassen spricht auch nichts dagegen, im Gegenteil. Ich LIEBE klare Rollenverteilungen innerhalb der Gruppe. Das A-Team ist und bleibt DIE Rollenspielgruppe wo jeder seinen Platz und seine Showtime hat.

...ich dachte, mit "Spezialisten" seinen vom OP 'Spieler-Spezialisten' gemeint, also Spieler, die einen Typ Char stark bevorzugen, egal was das Thema des Settings oder der Kampagne ist?

Zitat
Aber ein Spezialist der weder in das Team passt NOCH gebraucht wird ist ein Exot. Und wenn der Spieler den immer wieder bringt OBWOHL man ihm die Grenzen/Probleme erklärt ist er ein NERVIGER Exot. Eben wie der CP-Nomade/Basisregeln in der Großstadt-Runde. Er passt einfach nicht da er seinen Vorteil (Familie) nicht realistisch ausgespielt bekommt und somit zum "Solo 3. Klasse" degeneriert (Nomad/Warrior wäre Solo 2. Klasse) Ein Solo aus der "Cybermonster/Kühlschrankknutscher" Gruppe in einer Nomadenrunde ist das selbe.

a) Selbstbeschränkung des Spielers konstituiert KEINEN Exoten; ein Detektiv oder Tech in SR mit Cyberabstoßung hat weniger Möglichkeiten sich auszumaxen, ist aber trotzdem gut spielbar.
b) eine in der CP-Welt üblichen Charakter in einer situation, in der er suboptimale Möglichkeiten hat, ist keineswegs exotisch, sondern etwas, was allen Charakteren immer wieder mal geschieht (irgendwann ist auch der Tech mal mit dabei, sich nach dme Crash ohne Werkzeuge zur Zivilisation durchschlane zu müssen, etc., dito bei SR ein Magier im Orbit).
c) ein Nomade in der Stadt kann sehr gut als Fahrer oder Solo oder Einbrecher etc. funktionieren, der Vorteil Familie kann zum einen sehr gering angelegt und die Punkte anderweitig verwendet werden, zum anderen kann die Familie als Quelle für Hooks und Aufträge dienen, bzw. als flexible Connection für alles draußen auf dem Land.
[/quote]
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Ludovico am 10.08.2011 | 13:49
Womit wir bei einem anderne Thema wären - Spieler mit zuwenig Vorstellungsvermögen; ...oder hängt das zufällig irgendwie mit der Exotenproblematik zusammen?

Stimme zu, dass das ein anderes Thema ist, wobei dann die Frage ist, ob ein Mangel an Vorstellungsvermögen in so einem Fall ein Handycap darstellt. ;D
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Naldantis am 10.08.2011 | 13:56
Allerdings bin ich kein Freund von Exoten, weil ich denke, das ein Exot immer vom eigentlichen Konzept ablenkt. Wenn ich bsp. eine Kampagne über die Inquisition machen will, und einer spielt nen Drachenjäger, dann verwischt das das Konzept.

Könnte das nicht auch daran liegen, daß der betreffende Spieler eigentlich gar keinen Bock auf Inquisitoren hat, und der Drachenjäger sein Kompromißvorschlag ist, um Dich nicht ganz hängenzulassen?
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: 8t88 am 10.08.2011 | 13:57
*wieder ausklink*
Viel Spaß noch!
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Naldantis am 10.08.2011 | 14:05
Exot ist IMHO alles was

+ Nicht mit dem Rest der Gruppe zusammen passt


...also i.d.R. mindestens die Hälfte der anderen Charaktere

Zitat
+ Nicht mit dem vom SL gesetzten Scenario zusammen passt

...also meist bis zur Hälfte der Spieler, nämlich die, die sich bei der Kampangenen nicht durchsetzen konnten.

Zitat
+ Bewußt/wissentlich gegen die "Genrekonventionen" verstößt

...also immer der eine oder andere, der sich nur um der Mitspieler willen dieses ihn eigentlich nicht interessierende Genre antut.

Zitat
Normal ist das was SL und die Mehrheit der Spieler definieren. Wer davon abweichen will ist der "Exot".

Kann ich dann das als "Restriktion zum Mitelmaß" auffassen?
Leider dominieren dann dabei die OG agressiveren Spieler, die ihre Vorstellungen skrupelloser vertreten.
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: El God am 10.08.2011 | 14:12
Könnte das nicht auch daran liegen, daß der betreffende Spieler eigentlich gar keinen Bock auf Inquisitoren hat, und der Drachenjäger sein Kompromißvorschlag ist, um Dich nicht ganz hängenzulassen?

SL: "Leute, wir spielen eine Menschenkampagne!"
Spieler: "Och nee... ich will lieber eine Tüte Joghurt spielen!"
SL: "Nein."
Spieler. "Ok. Dann treffen wir uns in der Mitte. Ist eine Topfpflanze ok?"
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: ErikErikson am 10.08.2011 | 14:13
 :d
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Ludovico am 10.08.2011 | 14:29
Also ich weiß ja nicht, wie das bei anderen läuft, aber ich kenne es so:
SL: "Ich will das RPG leiten und hab die und die Kampagne im Kopf. Wer ist von den Spielern aus meinem Bekanntenkreis möchte mitmachen?"
S1: "Ich"
S2: "Ich"
S3: "Ich nicht"
S4: "Ich"
SL: "Super! Dann können wir loslegen."

Wahlweise spricht der SL die Spieler direkt an und holt sich direkt eine Zu- oder Absage.
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: mattenwilly am 10.08.2011 | 14:29
@Naldanis:

Ich nehme mal an deine Kenntnisse des CP Nomanden beschränken sich auf das arme, verkrüppelte TukTuk (Nomanden-Zivilist) im Basisregelwerk. Die Nomanden und ihre Kultur sind in "Home of the Brave" detailiert. Und wenn das in Betracht gezogen wird sind speziell die Basisnomaden nicht in der Stadt anzutreffen und schon gar nicht als Teil eines Teams von Profi-Kriminellen. Daher ist er im Kontext des CP-Universums (das sehr viel größer ist als das dt. Regelkram) jeder Nomade ein Exot SOBALD er dauerhafter in der Stadt ist UND im selben Milieu verkehrt wie Solos etc.

===========

Was die andere Post angeht:

Ich weiss nicht wo/wie du deine Runden findest aber ich bin froh nicht da zu spielen. Bei uns gibt es einen "Pool" SL und einen "Pool" Spieler (Zugehörigkeit flexibel, freiwillig, Sekundenschnell änderbar). Die SL sagen "Ich würde gerne X leiten mit diesen Vorgaben" und wer daran Interesse hat spielt mit. Wer nicht - sucht sich was anderes. Bei Freitags-Szenarien ist (Offenes Treffen) bei den SL etwas mehr "Den Char muss man akzeptieren" drin (Die meisten der Beispiele sind daher) aber bei regulären Runden ist das nicht so. Und daraus ergeben sich die besch... Konstellationen die du auflistest schlimmstenfalls Freitags aber nicht an privaten/regulären Terminen.

Und agressive Spieler höhren vom SL bestenfalls "Dann leit doch selber"

Viele Absprachen finden in der Großgruppe auch schon VOR den Treffen statt, es lebe die EMail
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: El God am 10.08.2011 | 14:38
Also ich weiß ja nicht, wie das bei anderen läuft, aber ich kenne es so:
SL: "Ich will das RPG leiten und hab die und die Kampagne im Kopf. Wer ist von den Spielern aus meinem Bekanntenkreis möchte mitmachen?"
S1: "Ich"
S2: "Ich"
S3: "Ich nicht"
S4: "Ich"
SL: "Super! Dann können wir loslegen."

Wahlweise spricht der SL die Spieler direkt an und holt sich direkt eine Zu- oder Absage.

Genau. Und meiner Erfahrung nach spricht sich die Gruppe vorher ab, was für Charaktere gespielt werden und passt sich dabei dem gewünschten Abenteuer-/ Kampagnenkonzept und dem Spielstil an. Mattenwilly spielt vermutlich sehr oldschoolig, weswegen ich schon nachvollziehen kann, wenn es mit bestimmten Konzepten Probleme gibt.
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Bad Horse am 10.08.2011 | 14:44
Ich spiele nicht oldschoolig, und es gibt bestimmt auch Konzepte, mit denen ich meine Probleme hätte.

Allerdings habe ich keine Spieler, die mir Konzepte anschleppen, die nicht zur Kampagne oder zur Gruppe passen.
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: mattenwilly am 10.08.2011 | 14:46
Dann wird der Exotenbegriff willkürlich. Für mich ist ein Exot wenn er nicht im GRW steht, wenn von ihm abgeraten wird ausser in bestimmten Konstellationen oder wenn er komisch ist.

Klappt nicht bei allen Systemen da die Unterscheidung GRW-Supplements nicht immer so extrem ist wie bei DnD oder RIFTS - Kreeping Powers of the latter Sourcebooks

Beispiel Mongoose-Traveller:

Eine ganze Reihe Charaktere stehen in den Supplements sind aber denen aus dem GRW gleichwertig und gehören fest zum Universum. Die nicht in ein Buch zu packen (wie es Traveller: New Era gemacht hat) war eine Unternehmensentscheidung. Die Chars sind keine Exoten sondern füllen idR. Lücken innerhalb ihrer Jobgruppe die der Basischar aus dem GRW nicht abdeckt.

Das "von ihm wird abgeraten" passt schon deutlich besser (Drake auf 12Uhr, Höhe 2000m, Distanz 3000 - Gepard-Batterie hat Waffenfreigabe!) das ist auch der Ansatz den einige der Supplements für Cyberpunk fahren die "Nischenchars" beschreiben (Nomads, Cops, Soldaten/PA-Piloten, Weltraum)

Wie definierst du "komisch"?
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: mattenwilly am 10.08.2011 | 14:52
Genau. Und meiner Erfahrung nach spricht sich die Gruppe vorher ab, was für Charaktere gespielt werden und passt sich dabei dem gewünschten Abenteuer-/ Kampagnenkonzept und dem Spielstil an. Mattenwilly spielt vermutlich sehr oldschoolig, weswegen ich schon nachvollziehen kann, wenn es mit bestimmten Konzepten Probleme gibt.

Definiere "Old School". Wie es bei uns läuft wurde Beschrieben. Potentieller SL sagt "Ich möchte X leiten, diese Vorgaben" und dann findet sich ne Gruppe oder auch nicht. Von den Spielern kann dann erwartet werden das sie Chars bauen die zu den Vorgaben passen UND Gruppentauglich sind.
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Bad Horse am 10.08.2011 | 14:53
Das ist nicht Old School, das ist sinnvoll.
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: El God am 10.08.2011 | 14:55
Definiere "Old School".

Ganz schlechte Idee ;-)

Ich meine aber eine Spielweise, bei der sich die Charaktere v.a. durch ihre Fähigkeiten und Abenteuernische unterscheiden, die Gruppe auf jeden Fall zusammenarbeiten muss und man von "Storyorientiertem Spiel" nicht allzuviel hält. Eine ganz diffuse Mischung, die sich imho schwer in wenige Worte packen lässt.
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: ErikErikson am 10.08.2011 | 14:57
Für mich ist Old school mit AD&D in Dungeon gehen und Monster kleinhacken. Hack n Slay mit alten Systemen.
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: YY am 10.08.2011 | 15:04
Potentieller SL sagt "Ich möchte X leiten, diese Vorgaben" und dann findet sich ne Gruppe oder auch nicht.

Wir machen das mittlerweile umgekehrt:

Meine Spieler nerven mich das ganze Jahr über damit, was ich alles leiten soll  ;D
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Elwin am 10.08.2011 | 15:07
Nicht wirklich.

Exot ist erst mal ganz wertneutral "ungewöhnlich innerhalb des Settings". Egal wodurch. Exoten MÜSSEN nicht negativ sein. Der Kernsatz ist
Exoten haben in vielen Gruppen einfach den "Nicht schon WIEDER so eine Missgeburt" Effekt weil sie mit bestimmten Spielertypen assoziert sind.

Dazu passt die Aussage (auch wenn sie chronologisch nicht in der Reihenfolge gekommen sind):
Und dann kriegt man in dem Thread noch reingedrueckt das wenn man tatsaechlich Exoten spielt, man doch gefaelligst beweisen soll das man kein dummer Vollidiot ist.

Ich sehe das sehr gelassen: Entweder die Mitspieler kennen mich und erlauben mir zu spielen, was ich zu spielen für sinnvoll halte. Ich habe auch den einen oder anderen "Exoten" (vielleicht nicht nach strenger mattenwilly'scher Definition) in verschiedenen Systemen im Portfolio, aber dahinter steckt immer was ganz anderes als die offensichtliche Kewlness und Andersartigkeit, dahinter stecken Konzepte!
Oder die Mitspieler kennen mich nicht und verbieten mir das zu spielen, was ich aufgrund der Settinginformationen zu spielen für sinnvoll halte. Und da bin ich im Laufe der Jahre vielleicht etwas arrogant geworden, aber eine Runde, die präventiv mit der Anti-Bullshit-Kanone auf mich schießt, denn ich könnte ja vielleicht ein Kackspieler sein, muss ich dann vielleicht doch nicht haben, sondern spiele dann lieber mit den Leuten, die meine Art zu spielen wertschätzen oder mir das Vertrauen entgegenbringen, dass ich weiß, was ich tue.

Schöne Grüße
Chris
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Oberkampf am 10.08.2011 | 16:27
Für mich ist Old school mit AD&D in Dungeon gehen und Monster kleinhacken. Hack n Slay mit alten Systemen.

Mit AD&D? Dem Sündenfall? Diesem Kotau vor dem Storytelling?

Oder war das jetzt schon wieder ein EE-Prank?
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: ErikErikson am 10.08.2011 | 16:30
Nein, das war mein erstes Rollenspiel und war viel oldschooliger als alle dannach. Ur-D&D kenn ich nicht. Das AD&D Regelwerk war auf in Dungeon gehen und Monster plätten ausgelegt, inwiefern das sich von D&D unterschied ist mir unbekannt.
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Bad Horse am 10.08.2011 | 16:33
Bitte führt doch die Diskussion über Old School woanders weiter.
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: mattenwilly am 10.08.2011 | 16:57
Dazu passt die Aussage (auch wenn sie chronologisch nicht in der Reihenfolge gekommen sind):
Ich sehe das sehr gelassen: Entweder die Mitspieler kennen mich und erlauben mir zu spielen, was ich zu spielen für sinnvoll halte. Ich habe auch den einen oder anderen "Exoten" (vielleicht nicht nach strenger mattenwilly'scher Definition) in verschiedenen Systemen im Portfolio, aber dahinter steckt immer was ganz anderes als die offensichtliche Kewlness und Andersartigkeit, dahinter stecken Konzepte!
Oder die Mitspieler kennen mich nicht und verbieten mir das zu spielen, was ich aufgrund der Settinginformationen zu spielen für sinnvoll halte. Und da bin ich im Laufe der Jahre vielleicht etwas arrogant geworden, aber eine Runde, die präventiv mit der Anti-Bullshit-Kanone auf mich schießt, denn ich könnte ja vielleicht ein Kackspieler sein, muss ich dann vielleicht doch nicht haben, sondern spiele dann lieber mit den Leuten, die meine Art zu spielen wertschätzen oder mir das Vertrauen entgegenbringen, dass ich weiß, was ich tue.

Schöne Grüße
Chris

Wenn man "der neue" irgendwo ist dann hat man erst mal gar keinen Ruf. Damit muß man leben und erst mal "kleine Brötchen backen". Ist im Berufsleben so und auch in Privaten. Der frisch gebackene Flachinformatiker/Dipl.Inf/whatever der, den Kopf noch am Dröhnen von den Gebeten an den hl. Stallman und dem Tanz ums goldene GNU am ersten Tag im Job alles auf Pinguin-OS umstellen will ohne zu fragen warum(1) die NICHT darunter laufen macht sich keine Freunde. Der neue Spieler der ankommt und sofort etwas "ungewöhnliches" Spielen will das von der Gruppe/dem SL im besten Fall Aufwand verlangt es zu integrieren und im Schlimmsten Fall übles Chaos generiert macht sich (je nach Erfahrungen der Gruppe) ggf. auch keine neuen Freunde und krieg erst mal ein "Nein, spiel was normales" zu hören.

Klar, im Privatleben kann man dann (vieleicht) gehen und Alternativen verwenden. WENN da war. Beim Umzug in eine neue Stadt etc. sind die eventuell nicht da. Dann backt man halt ne weile kleine Brötchen bis man akzeptiert/integriert ist. Oder sucht sich nen neues Hobby.

(1) Unsere Admins bezeichnen die Einarbeitung neuer Leute auch als "Pinguine ersäufen".
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Teylen am 10.08.2011 | 17:00
Oder eine Gruppe Menschen die ihre Vorstellungen von Sozialisation nicht aus dem Server-Room oder aus Soaps abgeleitet haben.
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Eulenspiegel am 10.08.2011 | 17:01
Damit muß man leben und erst mal "kleine Brötchen backen". Ist im Berufsleben so und auch in Privaten. Der frisch gebackene Flachinformatiker/Dipl.Inf/whatever der, den Kopf noch am Dröhnen von den Gebeten an den hl. Stallman und dem Tanz ums goldene GNU am ersten Tag im Job alles auf Pinguin-OS umstellen will ohne zu fragen warum(1) die NICHT darunter laufen macht sich keine Freunde.
Es geht um bei deiner Metapher zu bleiben aber darum, dass der Fachinformatiker auf seinen eigenen Computer Linux installieren will. Die anderen dürfen ruhig weiterhin Windows benutzen.

Es geht ja schließlich um einen Spieler, der selber einen Exoten spielen will. Und nicht um Spieler, die ihre Mitspieler zwingen, ebenfalls Exoten zu spielen.
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: El God am 10.08.2011 | 17:29
Es geht um bei deiner Metapher zu bleiben aber darum, dass der Fachinformatiker auf seinen eigenen Computer Linux installieren will. Die anderen dürfen ruhig weiterhin Windows benutzen.

Hui, ich liebe es, Metaphern explodieren zu lassen. Die o.g. Gruppe möchte nämlich das "Microsoft-Netzwerk" nutzen.
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Elwin am 10.08.2011 | 17:31
Der neue Spieler der ankommt und sofort etwas "ungewöhnliches" Spielen will das von der Gruppe/dem SL im besten Fall Aufwand verlangt es zu integrieren
Da liegt der Denkfehler.
Im besten Fall erfordert dieses "Ungewöhnliche" von den Mitspielern und dem SL nämlich gar nichts, weil der "Neue" sich selbst Gedanken um seine Integration gemacht hat, weil er Brücken, d.h. Anspielgelegenheiten, zu den Mitspielern baut (und weil er selbstverständlich die Settingvorgaben des SL berücksichtigt, daher auch nur "Exot" und nicht "nicht valider Charakter"). Der einzige Aufwand ist, diese Brücken zu gehen.
Und auch mit "normalen" Charakteren erfordert jede Gruppenzusammenführung oder Aufnahme eines neuen Gruppenmitglieds zunächst eine beiderseitige Akzeptanz und den Willen zum Kontakt, von daher sehe ich kein unüberwindbares Hindernis.

Ein "Exot", der durch Kommunikation und vom Spieler initiierte Spielgelegenheiten mit dem Rest der Gruppe interagiert, wird schneller integriert, als ein "normaler" Charakter, der einen auf "Lone Wolf" und "LasstmichinRuhe" macht.

Deine Metapher verstehe ich nicht. Im Job gilt doch: "Wer die Kapelle bezahlt, bestimmt auch, welche Musik gespielt wird."

Schöne Grüße
Chris
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: mattenwilly am 10.08.2011 | 17:41
Es geht um bei deiner Metapher zu bleiben aber darum, dass der Fachinformatiker auf seinen eigenen Computer Linux installieren will. Die anderen dürfen ruhig weiterhin Windows benutzen.

Es geht ja schließlich um einen Spieler, der selber einen Exoten spielen will. Und nicht um Spieler, die ihre Mitspieler zwingen, ebenfalls Exoten zu spielen.

Nicht wirklich. Das ist mehr so das der Flachinformatiker (FACHInformtiker sind was anderes, besseres(1)) auf seinen DIENSTRECHNER Linux installieren will. UND dann verlangt das das ganze Netz so umgebaut wird das SEIN Rechner darin arbeiten kann. Der Exot existiert ja nicht im leeren Raum sondern innerhalb der Gruppe und diese muss im "Platz schaffen". Je nach Welt kann der Exot ja für alle eine Einschränkung bedeuten. Nicht immer schmeisst der Wirt nur die Droiden raus, in so manchem Setting auch die Droidenbesitzer. Oder der "Ein ORK! Holt die Taschenlampen und Mistgabeln" Mob denkt sich "was mit dem Ork reinkam kann auch mit dem Ork raufgezogen werden" usw.


(1)

Flachinformatiker (15 min nach Arbeitsbegin, Tag1): "Ey ihr fahrt noch <System>? Das ist doch <20 Jahre veraltete Klischees> und <Völlig weltfremde Kosten>. Ihr solltet echt auf Linux <Exotische Distry> umstellen"

FACHInformatiker (Am Ende der Einführungswoche): "Was sind die Gründe warum ihr <System> verwendet?" (Wenn er die Frage noch stellen muss, idR. weiß er es dann bereits)
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: mattenwilly am 10.08.2011 | 17:52
Da liegt der Denkfehler.
Im besten Fall erfordert dieses "Ungewöhnliche" von den Mitspielern und dem SL nämlich gar nichts, weil der "Neue" sich selbst Gedanken um seine Integration gemacht hat, weil er Brücken, d.h. Anspielgelegenheiten, zu den Mitspielern baut (und weil er selbstverständlich die Settingvorgaben des SL berücksichtigt, daher auch nur "Exot" und nicht "nicht valider Charakter"). Der einzige Aufwand ist, diese Brücken zu gehen.
Und auch mit "normalen" Charakteren erfordert jede Gruppenzusammenführung oder Aufnahme eines neuen Gruppenmitglieds zunächst eine beiderseitige Akzeptanz und den Willen zum Kontakt, von daher sehe ich kein unüberwindbares Hindernis.

Ein "Exot", der durch Kommunikation und vom Spieler initiierte Spielgelegenheiten mit dem Rest der Gruppe interagiert, wird schneller integriert, als ein "normaler" Charakter, der einen auf "Lone Wolf" und "LasstmichinRuhe" macht.


Wer garantiert das der Exot sich anspielen lässt? Wer garantiert das er sich Gedanken gemacht hat? Wir reden hier ja nicht von "Bekannter Spieler, neuer Char" sondern von "NEUER Spieler, neuer Char". Wenn ich den Spieler kenne ist vieles Einfacher.

Und da ein Exot immer irgend wie "was besonderes" ist braucht er oft auch Sonderbehandlung oder macht Probleme. Wo parke ich im WildWest Setting den Indianer wenn die Cowboy-Gruppe einen Saufen will? Entweder SL Aufwand (Geteilte Gruppe) oder Gruppe gibt nach.

Zitat

Deine Metapher verstehe ich nicht. Im Job gilt doch: "Wer die Kapelle bezahlt, bestimmt auch, welche Musik gespielt wird."

Schöne Grüße
Chris

Na da hast du bisher Glück gehabt was die Neueinstellungen angeht. Natürlich kommen keine Änderungen durch so was. Aber die "Fanatiker" die das "Hohe Lied Linux" singen sind für Admins nervig. Und wenn HR mal wieder darauf bestanden hat die Auswahl alleine zu machen dann "rutschen die durch". Klar, für so was gibt es Probezeiten aber der Aufwand mit HR ist dann nicht unerheblich.
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: El God am 10.08.2011 | 17:54
Das wiederum verstehe ich auch nicht. Ich  beurteile das Spiel eines Spielers, wenn ich es sehe, nicht vorher. Außerdem neige ich dazu, generell von in dubio pro reo auszugehen - das meiste lässt sich mit einem kurzen Gespräch klären.
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Eulenspiegel am 10.08.2011 | 18:03
@ Mattenwilly
Es ist beleidigend und irrational einen Informatiker als Flachinformatiker zu bezeichnen, nur weil er Linux auf seinem Dienstrechner installieren will.

Ebenso ist es beleidigend und irrational einen Spieler als Regel-0-Beispiel aufzuführen, nur weil er einen Exoten spielen will.

Je nach Welt kann der Exot ja für alle eine Einschränkung bedeuten. Nicht immer schmeisst der Wirt nur die Droiden raus, in so manchem Setting auch die Droidenbesitzer. Oder der "Ein ORK! Holt die Taschenlampen und Mistgabeln" Mob denkt sich "was mit dem Ork reinkam kann auch mit dem Ork raufgezogen werden" usw.
Klar, wenn jemand den exotischen Ork in so einem Setting in einer urbanen Kampagne spielen will, ist das natürlich schlecht.

Wenn jetzt aber z.B. jemand Orks in Aventurien spielen will, ist das zwar exotisch, bringt aber nicht die von dir angesprochenen Probleme. Dort wird der Orks zwar misstrauisch beäugt, aber letztendlich toleriert man ihn.

Und dabei ist es vollkommen egal, ob jetzt ein Neuling oder ein alteingesessener Spieler einen Ork spielen will. Bei beiden wäre das zwar ein Exot, aber der dennoch gruppen- und abenteuerkompatibel wäre.
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Bad Horse am 10.08.2011 | 18:10
Man muss es dem Exoten ja nicht schwerer machen, als nötig ist. Hat der Wirt eben einen Droidenkellner und findet Droiden toll. Oder der Mob denkt sich "Boah, die sehen aber fies aus, mit denen legen wir uns nicht an, Ork hin, Ork her".

Genauso wie es arschige Exoten gibt, gibt es SLs, die immer auf den Exoten herumhacken müssen. Die sind auch nicht besser. Sollen sie den Exoten verbieten, wenn sie ihn nicht haben wollen, aber wenn er dabei ist, muss man ihm das Leben nicht ständig schwer machen.

Ich habe nichts dagegen, wenn der Ork mißtrauisch beäugt wird und vielleicht der eine oder andere NSC abweisend oder feindselig reagiert. Das gehört ja dazu. Aber das muss nicht dazu führen, dass die Gruppe in keiner Herberge mehr aufgenommen wird, wenn der Ork nicht in der Hundehütte angebunden ist. Oder x-beliebige NSCs den Ork ständig beleidigen und der sich nicht wehren darf, weil er sonst sofort festgenommen und verprügelt wird.
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: mattenwilly am 10.08.2011 | 18:15
@ Mattenwilly
Es ist beleidigend und irrational einen Informatiker als Flachinformatiker zu bezeichnen, nur weil er Linux auf seinem Dienstrechner installieren will.


Lies noch mal:

Der frisch gebackene Flachinformatiker/Dipl.Inf/whatever der, den Kopf noch am Dröhnen von den Gebeten an den hl. Stallman und dem Tanz ums goldene GNU am ersten Tag im Job alles auf Pinguin-OS umstellen will ohne zu fragen warum(1) die NICHT darunter laufen macht sich keine Freunde

Zitat
Flachinformatiker (15 min nach Arbeitsbegin, Tag1): "Ey ihr fahrt noch <System>? Das ist doch <20 Jahre veraltete Klischees> und <Völlig weltfremde Kosten>. Ihr solltet echt auf Linux <Exotische Distry> umstellen"

FACHInformatiker (Am Ende der Einführungswoche): "Was sind die Gründe warum ihr <System> verwendet?" (Wenn er die Frage noch stellen muss, idR. weiß er es dann bereits)

Es ist nicht das System an sich, es ist das "Hier bin Ich, All Praise the Penguin" Gebahren ohne vorher mal zu fragen "Warum! macht ihr x". Ob und wo Linux Sinn macht muss privat jeder für sich und dienstlich IT oder Kunde entscheiden. Wenn wir mal nen Nutzen finden, werden wir es einsetzen. Wenn nicht bleiben wir bei WinXP/Win2008/Win7/Solaris/OS-400/AIX/MacOs-X und was sonst noch hier so läuft.

Zitat




Ebenso ist es beleidigend und irrational einen Spieler als Regel-0-Beispiel aufzuführen, nur weil er einen Exoten spielen will.
Klar, wenn jemand den exotischen Ork in so einem Setting in einer urbanen Kampagne spielen will, ist das natürlich schlecht.

Wenn jetzt aber z.B. jemand Orks in Aventurien spielen will, ist das zwar exotisch, bringt aber nicht die von dir angesprochenen Probleme. Dort wird der Orks zwar misstrauisch beäugt, aber letztendlich toleriert man ihn.

Und dabei ist es vollkommen egal, ob jetzt ein Neuling oder ein alteingesessener Spieler einen Ork spielen will. Bei beiden wäre das zwar ein Exot, aber der dennoch gruppen- und abenteuerkompatibel wäre.

Der Ork war, wie beim 2. Lesen ggf. auffällt, ein Beispiel dafür das ein Exot die Gruppe durch seine schiere Präsenz einschränken kann (Keine Unterkunft in einigen Dörfern etc) und/oder für den SL Aufwand bedeuten kann. Das alleine ist kein Problem. Aber wenn ich jetzt den BEKANNTEN Aufwand + einen UNBEKANNTEN Spieler (der ggf. nicht passt und nur 1-2 mal dabei ist) habe dann sagen viele Gruppen "Nein. Nicht beim ersten Mal". Einfach weil man in "den neuen" nicht so viel Aufwand investieren will. Es liegt halt am neuen zu zeigen das er "passt" und dann gibt es später den Exoten

Und Adventurien kenn ich nicht. Ich hab noch nie DSA gespielt und was ich davon bisher gelesen hab werd ich es auch nicht spielen.
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: YY am 10.08.2011 | 18:18
Außerdem neige ich dazu, generell von in dubio pro reo auszugehen - das meiste lässt sich mit einem kurzen Gespräch klären.

Mir ist es auf Cons auch schon öfter passiert, dass ich die möglichen Warnleuchten ignoriert und mir gedacht habe "der hört sich ja doch ganz vernünftig an" - gerade die hinterher richtig nervigen Spieler hatten das teils schon zur Kunstform erhoben, die Gruppe diesbezüglich in Sicherheit zu wiegen.
Im Nachhinein hat mich das manches Mal geärgert.

Das hält mich zwar voraussichtlich nicht davon ab, das weiterhin so zu machen, aber ich kann es mittlerweile gut nachvollziehen, wenn andere da skeptischer rangehen und früh die Notbremse reinhauen.

Ich habe nichts dagegen, wenn der Ork mißtrauisch beäugt wird und vielleicht der eine oder andere NSC abweisend oder feindselig reagiert. Das gehört ja dazu. Aber das muss nicht dazu führen, dass die Gruppe in keiner Herberge mehr aufgenommen wird, wenn der Ork nicht in der Hundehütte angebunden ist. Oder x-beliebige NSCs den Ork ständig beleidigen und der sich nicht wehren darf, weil er sonst sofort festgenommen und verprügelt wird.
Das kommt wiederum aufs Setting an...denn zu sehr hinbiegen will und werde ich das auch nicht.

Bei solchen Konstellationen würde ich aber auch den Ork direkt nicht zulassen.
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: mattenwilly am 10.08.2011 | 18:26
Man muss es dem Exoten ja nicht schwerer machen, als nötig ist. Hat der Wirt eben einen Droidenkellner und findet Droiden toll. Oder der Mob denkt sich "Boah, die sehen aber fies aus, mit denen legen wir uns nicht an, Ork hin, Ork her".

Genauso wie es arschige Exoten gibt, gibt es SLs, die immer auf den Exoten herumhacken müssen. Die sind auch nicht besser. Sollen sie den Exoten verbieten, wenn sie ihn nicht haben wollen, aber wenn er dabei ist, muss man ihm das Leben nicht ständig schwer machen.

Ich habe nichts dagegen, wenn der Ork mißtrauisch beäugt wird und vielleicht der eine oder andere NSC abweisend oder feindselig reagiert. Das gehört ja dazu. Aber das muss nicht dazu führen, dass die Gruppe in keiner Herberge mehr aufgenommen wird, wenn der Ork nicht in der Hundehütte angebunden ist. Oder x-beliebige NSCs den Ork ständig beleidigen und der sich nicht wehren darf, weil er sonst sofort festgenommen und verprügelt wird.

Wenn die Runde neu zusammenkommt geht das. Wenn der "neue" in eine Runde einsteigt und das "schon so ist" geht das nicht. Wenn die Genrekonvention sagt "iss nicht" (Indianer im Saloon) geht das auch nicht. Eine Welt sollte konstant sein und gewisse "Erwartungen" erfüllen (Deswegen mag ich i.e Deadlands nicht)

Exoten im Zweifel verbieten ist für normale Runden die einfachste Lösung und auch die angewandte. Da werden aber zumindest hier idR. VOR dem ersten Abend die Chars angedacht und ausgetauscht so das alle Diskussionen was geht und nicht VOR der Spielzeit liegen. Ausserdem ist der Spielort privat, da kann man notfalls Spieler einfach ablehnen

Aber bei offenen Abenden und auf Cons gibt es aber etwas mehr Probleme. Da geht die Diskutiererei (Exot 1-Nein, E2-Nein, E3- Nei EN!) von der oft knappen (Jugendheim etc) Spielzeit ab. Auf Cons hilft selbst "SL stellt Charaktere" nur begrenzt (Versuch es mal bei SR) Und einfach Spieler ablehnen ist da auch schwerer.
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: kirilow am 10.08.2011 | 18:31
Am Rande:
Auf Cons hilft selbst "SL stellt Charaktere" nur begrenzt (Versuch es mal bei SR) Und einfach Spieler ablehnen ist da auch schwerer.
Echt? Ich kenne das nur so, dass auf Cons der SL die Chars mitbringt oder man --- so schnelles System -- die rasch baut.
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Teylen am 10.08.2011 | 18:36
Wieso sollte es nicht helfen auf Conventions Charaktere zu stellen?
Vielleicht ist es etwas deutsches, aber wenn ich bei der Grand Masquerade bei einer Runde lese
"Pre-Gens Provided" sowie "Create Your Own: No"
wuerde ich doch um nichts in der Welt auf die Idee kommen, nach der Anmeldung, mit einem eigenen Charakter aufzukreuzen.
[Es gibt Con-Runden die selbstgebaute Charaktere, mit einem bestimmten XP Rahmen zulassen. Ist merkwuerdig, imho, aber gibt es]

Ansonsten: +1 Badhorse & Elwin

Das IT Beispiel halte ich fuer groben Unfug. [Sage ich nach HBFInf und FI Ausbildung]
Aber da die Definition, die Problemspieler und Exot gleichsetzt m.E. grundgelegend falsch ist, bringt die Diskussion wohl nichts.
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Elwin am 10.08.2011 | 18:38
Wer garantiert das der Exot sich anspielen lässt? Wer garantiert das er sich Gedanken gemacht hat? Wir reden hier ja nicht von "Bekannter Spieler, neuer Char" sondern von "NEUER Spieler, neuer Char". Wenn ich den Spieler kenne ist vieles Einfacher.
Ist mir zu misanthropisch gedacht. Eine Garantie, sich Gedanken gemacht zu haben...
Ich gehe da eher mit Dolge konform: In dubio pro reo, bzw. ich unterstelle anderen Leuten zunächst einmal, dass sie sich Gedanken machen, dass sie wissen, was sie tun und dass sie nicht nur kooperationsbereit, sondern auch -gewillt sind. Natürlich kann man enttäuscht werden, wie YY schreibt, aber daraus eine grundlegende Skepsis zu entwickeln, halte ich für eine Überreaktion.
Nun kann natürlich jede Gruppe es so halten, wie sie für richtig hält, ich will auch gar nicht missionieren, sondern habe nur ein Plädoyer abgegeben.

Schöne Grüße
Chris
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: kirilow am 10.08.2011 | 18:40
Naja, aber man kann doch nicht bestreiten, dass es eben auch Signale gibt, die Schlechtes verheißen. Und es wäre dumm, die nicht auszuwerten --- man kann ja nicht in die Leute hineinschauen.


Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: mattenwilly am 10.08.2011 | 18:42
Am Rande:Echt? Ich kenne das nur so, dass auf Cons der SL die Chars mitbringt oder man — so schnelles System -- die rasch baut.


Ich hab es in den 90ern gerade bei "populären Systemen" (damals oft SR3 und DnD3e sowie wohl auch die Woddler(1)) so erlebt das Spieler ihre "Monstersammlung" angeschleppt haben und IHREN Char auch auf dem Con spielen wollten. Wegen der Zeitprobleme und der "Quengelrate" haben SL auch nachgegeben da er endlich spielen wollte und ja nicht so einfach "Hau ab" sagen kann auf nen Con(2). Cons mit Timeslots sind hier noch "gefährdeter"

(1)Hörensagen. Vampir heißt bei mir Christopher Lee und wird am Ende von Peter Cushings erlegt. Alternativ gehen noch die Witzfiguren aus Buffy. Aber Bekannte spiel(ten) WoD und haben von waren Dramen berichtet
(2) Ein SL hat es mal gemacht. <Higgins/> gab das einen Aufstand inklusive Orga.
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Glgnfz am 10.08.2011 | 18:45
Respekt! In den 90ern D&D 3 gespielt zu haben ist wirklich kultig. ;D
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: kirilow am 10.08.2011 | 18:45
Interessant!
In diesem Falle ist es aber noch einfacher: jeder der zu einem Con uneingeladen seinen Charakter mitbringt und spielen will, ist ja nun offensichtlich ein Problemspieler (potentiell auch ein Problemmensch).
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Bad Horse am 10.08.2011 | 18:52
Hah, mein Ironie-Detektor hat gepiepst!  :D
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: mattenwilly am 10.08.2011 | 18:53
Respekt! In den 90ern D&D 3 gespielt zu haben ist wirklich kultig. ;D

Ne Alters-Senil. Mach mal ADnD / DnD2 drauss bzw. addiere auch noch die frühen 2000er.
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Seth am 10.08.2011 | 18:54
Also nach der Lektüre des threads bin ich irgendwo zwischen mattenwilly und Naldantis. Passt.  8)
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: El God am 10.08.2011 | 19:03
Schönster Beitrag des Threads. Ich bin dann aus dem Thema auch erstmal draußen. Imho kann man da nicht mehr viel Neues zu sagen...
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Naldantis am 10.08.2011 | 22:53
Ich hab es in den 90ern gerade bei "populären Systemen" (damals oft SR3 und DnD3e sowie wohl auch die Woddler(1)) so erlebt das Spieler ihre "Monstersammlung" angeschleppt haben und IHREN Char auch auf dem Con spielen wollten. Wegen der Zeitprobleme und der "Quengelrate" haben SL auch nachgegeben da er endlich spielen wollte und ja nicht so einfach "Hau ab" sagen kann auf nen Con(2). Cons mit Timeslots sind hier noch "gefährdeter"

(1)Hörensagen. Vampir heißt bei mir Christopher Lee und wird am Ende von Peter Cushings erlegt. Alternativ gehen noch die Witzfiguren aus Buffy. Aber Bekannte spiel(ten) WoD und haben von waren Dramen berichtet
(2) Ein SL hat es mal gemacht. <Higgins/> gab das einen Aufstand inklusive Orga.

Das ging ja auch nicht anders - viele supereinfachen Systeme von heute gab es noch nicht und Internet war auch noch nicht so verbreitet, daß alles vorherplanbar gewesen wäre; also schleppte jeder seinen Samlung halbwegs Standardregel-konformer Chars mit , um für die verschiedenen Gruppen und Abenteuer und Sl-forderungen, die evtl. auf ihn zukommen könnten, bestmöglich gerüstet zu sein.

Sicher gab es dort auch mal Gequengel, aber schon wegen des kurzen Zeitrahmens und weil es eh nur ein One-Shot war, konnte man sich meist schnell einigen., ...oder schnell noch zu einem anderen Tisch wechseln.
 
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Naldantis am 10.08.2011 | 23:27
Wenn die Runde neu zusammenkommt geht das. Wenn der "neue" in eine Runde einsteigt und das "schon so ist" geht das nicht. Wenn die Genrekonvention sagt "iss nicht" (Indianer im Saloon) geht das auch nicht. Eine Welt sollte konstant sein und gewisse "Erwartungen" erfüllen (Deswegen mag ich i.e Deadlands nicht)

Das stimme ich Dir völlig zu.
Aber ist das ein Grund, Exoten zu verbieten?
Natürlich nicht!
Dann geht der Indianer halt nicht in den Saloon - so what?
Charaktere machen dauernd Einzelaktionen (Barde infiltriert Schmugglerorganisation), teilen sich in Gruppen auf ("Ihr greift die Wachen an und lockt Sie weg, wir befreien dann die Sklaven"), sind unabkömmlich (Magier lernt gerade diesen wichtigen Zauber und darf diese Woche af gar keinen Fall gestört werden) oder haben schlicht zu einigen Dingen keinen Bock (der Paladin mag nunmal partout nicht an der Undercover-Ermittlung im Bordell teilnehmen); dabei bricht doch keinem ein Zacken aus der Krone, oder?

Zitat
Exoten im Zweifel verbieten ist für normale Runden die einfachste Lösung und auch die angewandte.

Eigentlich ohne jeden Grund und einen dumme Idee, aber ich merke in der Tat, daß das Hobby immer mehr verflacht und immer dröger wird (unglaublich, daß man vor 10 Jahren oder 20 Jahren fetzigere und phantasievollere Runden hatte als heutzutage); aber vielleicht liegt es auch an der kurzen Lebenserwartung der aktuellen Kampagnen, daß man mit schnell aufgsetzten Abziebildern als PCs zufrieden ist (die i.d.R. problemlos von jedem Major NPC überstrahlt werden) zufrieden ist.
 
Zitat
Da werden aber zumindest hier idR. VOR dem ersten Abend die Chars angedacht und ausgetauscht so das alle Diskussionen was geht und nicht VOR der Spielzeit liegen. Ausserdem ist der Spielort privat, da kann man notfalls Spieler einfach ablehnen

Wäre früher auch undenkbar gewesen: Verzicht auf Kennenlernszenen, auf Geheimnisse, dunkle Verdangenheit, Doppelspiel, usw.
Kaum ein Char hat heute noch etwas, was es Rauszukitzeln gibt, einen Nimbus - als Love-Interest oder Verbündeter ist im Zweifelsfall jeder NPC interessanter, denn da KÖNNTE es wenigstens noch etwas Fazinierends geben, was man noch nicht kennt.
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Bad Horse am 10.08.2011 | 23:29
Naldantis, ganz ehrlich: Wenn das bei dir so ist, was du da schilderst, dann spielst du mit den falschen Leuten.
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: ErikErikson am 10.08.2011 | 23:40
Quatsch, Naldantis hat völlig recht. Die Indiewelle hat uns zu lahmen Gutmenschen degradiert, und unser Spiel ist zu Hinundhergeschubse von Infos geworden, die eh schon jeder kennt. Dazu darf dann das "Spotlight" (wenn ich den Begriff schon höre!) noch so verteilt werden, das auch der letzte Seckel noch zu seinen 5 Minuten Aufmerksamkeit kommt, und alles ist "perfekt". Nicht, das es irgendeinen Unterschied machen würde, denn da alle Charaktere auf "Gruppenverträglichkeit" getrimmt werden, bekommt man eh nur noch babyverträglichen Weichspüler im Sinne des kleinsten gemeinsamen Nenners serviert .Nee, da lege ich lieber die alten Schallplatten von Sinatra auf, bevor ich mir sowas antue. Ring a Ding Ding, Baby!
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: El God am 10.08.2011 | 23:51
DU solltest ganz schnell ganz still sein, Erik. DU spielst DSA.  >;D
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Naldantis am 11.08.2011 | 00:30
Wer garantiert das der Exot sich anspielen lässt? Wer garantiert das er sich Gedanken gemacht hat? Wir reden hier ja nicht von "Bekannter Spieler, neuer Char" sondern von "NEUER Spieler, neuer Char". Wenn ich den Spieler kenne ist vieles Einfacher.

Aber Du hättest doch dieselben offenen Fragen bei einem neuen Spieler mit Norm-Char auch???
Da weißt Du doch auch ohne Gespräch nicht, ob er auf bedrohte Kinder, besetzte Heimat, Geld, Ehre oder sonstwas anspringt?

Zitat
Und da ein Exot immer irgend wie "was besonderes" ist braucht er oft auch Sonderbehandlung oder macht Probleme. Wo parke ich im WildWest Setting den Indianer wenn die Cowboy-Gruppe einen Saufen will? Entweder SL Aufwand (Geteilte Gruppe) oder Gruppe gibt nach.

Sorry, das ist doch in JEDER Gruppe so: der Zentaur wartet am Eingang der Höhle, der Zwerg kommt zu Fuß dem Floß hinterher, der Priester geht lieber beten, während die anderen zum Feiern ins Bordell gehen, der totenängstliche Streuner traut sich nicht zum Gräber untersuchen nachts auf den Friedhof, usw. um sowas kommt man nicht rum, Exoten oder nicht, und wirklich schlimm es ja auch nicht, und jeder Spieler weiß beim Erschaffen des Charakters, daß er in gewissen Szenen gehandikappt sein wird, und ärgert sich nicht groß, solange diese Situationen nicht unangekündigt in Massen auftreten.

Klar, wer einen Zwerg mit Angst vor Wasser und dem Schwur, kein Holz zu betreten, in eine Piratenkampagne enführen möchte, dem ist nicht mehr zu helfen, so so bescheuert ist doch nun wirklich kein Spieler, oder?

 
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Naldantis am 11.08.2011 | 01:28
Ich nehme mal an deine Kenntnisse des CP Nomanden beschränken sich auf das arme, verkrüppelte TukTuk (Nomanden-Zivilist) im Basisregelwerk. Die Nomanden und ihre Kultur sind in "Home of the Brave" detailiert. Und wenn das in Betracht gezogen wird sind speziell die Basisnomaden nicht in der Stadt anzutreffen und schon gar nicht als Teil eines Teams von Profi-Kriminellen. Daher ist er im Kontext des CP-Universums (das sehr viel größer ist als das dt. Regelkram) jeder Nomade ein Exot SOBALD er dauerhafter in der Stadt ist UND im selben Milieu verkehrt wie Solos etc.

Ich kenne nur das GRW, aber nach Deiner Beschreibung ist das doch auch im Nomadenbuch nur eine
Fluff-Beschreibung, die sich nicht aus den Regeln ableiten läßt, oder haben die so viele neuen Fertigkeiten?
Wenn Du den normalen Nomaden als 'verkrüppel' bezeichnest, müssen die neuen ja krasse Powers haben, oder?
Es steht ja jedem individuellen Nomaden frei, der Familie den Rücken zu kehren und sich in der Stadt zu verdingen (wäre noch schöner, sich im Spiel seine Willensfreiheit noch stärker beschneiden zu lassen als im der Realität).
Wenn die Autoren keine zusätzlichen Regeln eingeführt haben, dann gibt man halt 1 Punkt in Familie und damit hat es sich.
Warum man so geworden ist, kann man sich ausdenken, gibt ja genug Optionen.

Zitat
Ich weiss nicht wo/wie du deine Runden findest aber ich bin froh nicht da zu spielen. Bei uns gibt es einen "Pool" SL und einen "Pool" Spieler (Zugehörigkeit flexibel, freiwillig, Sekundenschnell änderbar). Die SL sagen "Ich würde gerne X leiten mit diesen Vorgaben" und wer daran Interesse hat spielt mit.


Sowas hatten wir früher auchmal, an der Uni, da hatten wir noch Zeit, waren flexibel, wohnten nahe beieinander und man traf sich auch außerhalb des Spiels regelmäßig.
Wären dann aber heute, wenn sich nur die melden, die tatsächlich von genau diesen Bedingungen angetan sind, wohl in der Regel 2-3, woraufhin die Gruppe aufgrund Desinteresses einschlafen würde weil sie nur alle 2-3 Monate mal gespielt würde.
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Naldantis am 11.08.2011 | 01:38
Also ich weiß ja nicht, wie das bei anderen läuft, aber ich kenne es so:
SL: "Ich will das RPG leiten und hab die und die Kampagne im Kopf. Wer ist von den Spielern aus meinem Bekanntenkreis möchte mitmachen?"
S1: "Ich"
S2: "Ich"
S3: "Ich nicht"
S4: "Ich"
SL: "Super! Dann können wir loslegen."

So klingt das gut, nur wären bei den mir bekannten Gruppen dann die Hälfte der Spieler "Hmmm, weiß nicht, nicht so recht, ...gibt es denn da...?", und man säße dann da bei einem Spieler rum, hätte eigentlich etwas anderes spielen wollen, und hat eine Stunde Weg bis nach Hause vor sich.

 
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Ludovico am 11.08.2011 | 08:18
So klingt das gut, nur wären bei den mir bekannten Gruppen dann die Hälfte der Spieler "Hmmm, weiß nicht, nicht so recht, ...gibt es denn da...?", und man säße dann da bei einem Spieler rum, hätte eigentlich etwas anderes spielen wollen, und hat eine Stunde Weg bis nach Hause vor sich.

Deshalb kläre ich die Konzepte gerne im Vorfeld via E-Mail ab und erkläre auch, was geht und was nicht, stelle Möglichkeiten und Alternativen vor...
Und die Spieler, die dann kommen und sagen "Ich will das und das spielen, weil alles andere langweilig ist." kann man dann auch raussortieren (da denen dann der Bezug zum Setting fehlt), weil Leute, die aus Mitleid oder Langeweile mitspielen, braucht nun wirklich niemand. Wenn man dann niemanden findet für die Kampagne, dann hat man halt Pech. Aber immer noch besser als mit Spielern spielen, die keinen Bezug zum Setting haben.
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: mattenwilly am 11.08.2011 | 11:47
Ich kenne nur das GRW, aber nach Deiner Beschreibung ist das doch auch im Nomadenbuch nur eine
Fluff-Beschreibung, die sich nicht aus den Regeln ableiten läßt, oder haben die so viele neuen Fertigkeiten?
Wenn Du den normalen Nomaden als 'verkrüppel' bezeichnest, müssen die neuen ja krasse Powers haben, oder?


Besorg dir das Buch, liess es. Das Buch genau wie die anderen Detailbücher (Protect/Server = Cops, Live/Direct=Media, Wildside=Fixer und die Firestorm-Bände = Techs, Solos) sind essentiel wenn man das CP Universum verstehen will. Durch die werden dann auch sinnfreie Exoten wie:

Zitat

Es steht ja jedem individuellen Nomaden frei, der Familie den Rücken zu kehren und sich in der Stadt zu verdingen (wäre noch schöner, sich im Spiel seine Willensfreiheit noch stärker beschneiden zu lassen als im der Realität).
Wenn die Autoren keine zusätzlichen Regeln eingeführt haben, dann gibt man halt 1 Punkt in Familie und damit hat es sich.
Warum man so geworden ist, kann man sich ausdenken, gibt ja genug Optionen.
 

völlig überflüssig. Weil das was du als "Fluff" abtuest klar macht das für genau DIESE Nummer kein Exot sondern ein Satz im Hintergrund des Char (Hinweis: LifePath ist OPTIONAL!!!) notwendig ist.

Auch nur mit GRW macht der "Ex"Nomade keinen Sinn. Er ist "Solo 3. Klasse" und nur "anders um anders zu sein". "Kommt aus ner Nomaden-Familie" ist Hintergrund, nicht Charkonzept es sei den man IST noch Nomade. => Überflüssiger Exot

Zitat

Sowas hatten wir früher auchmal, an der Uni, da hatten wir noch Zeit, waren flexibel, wohnten nahe beieinander und man traf sich auch außerhalb des Spiels regelmäßig.
Wären dann aber heute, wenn sich nur die melden, die tatsächlich von genau diesen Bedingungen angetan sind, wohl in der Regel 2-3, woraufhin die Gruppe aufgrund Desinteresses einschlafen würde weil sie nur alle 2-3 Monate mal gespielt würde.


Ich bin seit Jahrzehnten kein Student mehr. Und aus Erfahrung: Leute die in ihrer Freizeit etwas machen das sie eigentlich nicht wollen sind ein Problem. Vom Kind im Schachverein das von den Eltern da hingezwungen wird bis zum Rollenspieler der eigentlich "was ganz anderes" will und dann mit sinnbefreiten Exoten (Wie dem Family-1 Nomaden von oben) ankommt
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: mattenwilly am 11.08.2011 | 11:52
Das ging ja auch nicht anders - viele supereinfachen Systeme von heute gab es noch nicht und Internet war auch noch nicht so verbreitet, daß alles vorherplanbar gewesen wäre; also schleppte jeder seinen Samlung halbwegs Standardregel-konformer Chars mit , um für die verschiedenen Gruppen und Abenteuer und Sl-forderungen, die evtl. auf ihn zukommen könnten, bestmöglich gerüstet zu sein.

Sicher gab es dort auch mal Gequengel, aber schon wegen des kurzen Zeitrahmens und weil es eh nur ein One-Shot war, konnte man sich meist schnell einigen., ...oder schnell noch zu einem anderen Tisch wechseln.
 

a) Auf CONS ist die Grundannahme "SL stellt Charakter" nicht "Spieler liefern Charakter". Manchmal stand da bei einigen Systemen (meist SR) "Chars mit x Karma und <andere Einschränkungen> nach Rücksprache"

b) "Einfach an nen anderen Tisch wechseln" - Hallo, auf den Cons hängen Runden aus mit Startzeit "x" und maximaler Spielerzahl. So "einfach" ist das wechseln nicht und "maximal 5 Spieler" ist eine der wenigen Regeln die der SL durchsetzen kann. Und bei vielen Cons wird Quengel-Karl spätestens beim 3. Tisch eh pauschal abgewatscht da "grosse Halle"

c) "Schnell einigen": Also sprich SL und integrierte Gruppe sollen sich für den Exoten verbiegen. Warum noch mal? Was bringt der Exot?
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Oberkampf am 11.08.2011 | 12:15
CONs sind sowieso eine Angelegenheit für sich. In einer CON-Gruppe können verschiedene Interessen aufeinanderprallen:

- man will ein neues Regelwerk/eine neue Regelmechanik kennenlernen oder austesten
- man will ein neues Setting kennenlernen oder austesten
- man will ein üblicherweise in der Stammgruppe selten gespieltes Regelwerk spielen
- man will ein in der Stammgruppe selten bespieltes Setting spielen
- man will (als SL) ein neues Abenteuer austesten (meistens Unsinn, da CON-Zeit sehr knapp ist)

In den meisten dieser Fälle ist ein Exot eher hinderlich, selbst wenn es sich nicht um einen Problemspieler handelt. Wenn für den Exoten Ausnahmeregelungen gelten, versperrt er den an der Mechanik interessierten Neulingen den Blick auf die Standardregeln. Wenn der Exot eine Ausnahmeerscheinung im Setting ist, verfremdet er den Blick auf das Setting. Wenn der Exot umständlich in ein bestehendes Abenteuer eingeführt werden muss, kostet er allen Mitspielern die knappe Spielzeit.

Natürlich gibts auch Leute, die meinen, ein Con wäre nichts anderes als ihre normale Stammrunde mit anderen Mitspielern/Spielleitern, aber das halte ich für eine Fehlannahme.
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Naldantis am 12.08.2011 | 00:37
Deshalb kläre ich die Konzepte gerne im Vorfeld via E-Mail ab und erkläre auch, was geht und was nicht, stelle Möglichkeiten und Alternativen vor...
Und die Spieler, die dann kommen und sagen "Ich will das und das spielen, weil alles andere langweilig ist." kann man dann auch raussortieren (da denen dann der Bezug zum Setting fehlt), weil Leute, die aus Mitleid oder Langeweile mitspielen, braucht nun wirklich niemand. Wenn man dann niemanden findet für die Kampagne, dann hat man halt Pech. Aber immer noch besser als mit Spielern spielen, die keinen Bezug zum Setting haben.

...letztens erst wieder versucht -> ergab die übliche, schöne Gleichverteilung.

Ich will ja auch nicht zuviel von Spieler erwarten - mich selbst spricht ja auch nur ein Teil der existierenden Kampagnen an, Gruppen die gar nciht gespielt werden zerfallen, aber gespielte könnten sich immer noch mal einigen, etwas interessantes zu spielen.
   
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Ludovico am 12.08.2011 | 00:57
@Naldantis
Was meinst Du mit Gleichverteilung?

Ich kann mich jedenfalls glücklich schätzen, dass ich hier genügend flexible, motivierte und sympathische Spieler kenne, die dem SL gerne auch mal unter die Arme greifen.
Ich finde es angenehmer, eine Gruppe neu zu erschaffen. Man hat gleich die richtigen Spieler für das richtige System und man hat keinen Ärger wegen des Systemwechsels. Ich kann die Kampagne, die ich mir vorstellte, verwirklichen und Sonderwünsche durch unmotivierte Spieler, die nur aus Gewohnheit noch mitmachen, fallen auch weg. Und das Entfernen von störenden Spielern ist in der Anfangsphase auch viel leichter.

Und wenn man nicht spielt, dann ist das doch auch kein Beinbruch. Es gibt bessere Möglichkeiten des Zeitvertreibs als Rollenspiel, dass nicht befriedigt.
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Naldantis am 12.08.2011 | 01:10
Besorg dir das Buch, liess es. Das Buch genau wie die anderen Detailbücher (Protect/Server = Cops, Live/Direct=Media, Wildside=Fixer und die Firestorm-Bände = Techs, Solos) sind essentiel wenn man das CP Universum verstehen will. Durch die werden dann auch sinnfreie Exoten wie:

völlig überflüssig. Weil das was du als "Fluff" abtuest klar macht das für genau DIESE Nummer kein Exot sondern ein Satz im Hintergrund des Char (Hinweis: LifePath ist OPTIONAL!!!) notwendig ist.

Warum sollte ich mich nach einem Buch richten, was mich nur einschränkt, ohne das der SL es als Kernregelwerk vorschreibt?
Bietet es als Ausgleich für seine Restriktionen auch Boni an, oder besteht sein Zweck darn Nomaden aus dem normalen Spiel zu entfernen?
 
Zitat
Auch nur mit GRW macht der "Ex"Nomade keinen Sinn. Er ist "Solo 3. Klasse" und nur "anders um anders zu sein". "Kommt aus ner Nomaden-Familie" ist Hintergrund, nicht Charkonzept es sei den man IST noch Nomade. => Überflüssiger Exot

Blödsinn, er ist von den Skills her beim Bau schwächer als ein normaler Solo - was aber nur eine Rolle spielt, wenn er a) die Solorolle übernehmen will und b) bereits ein anderer Solo in der Runde existiert (und selbst wenn, könnte er noch eine Waffenspezialistenrolle übernehmen wie z.B. Sniper).
Bei uns z.B. konnten wir soweit ich mich noch erinnern kann, niemanden zum Solo überreden -> ein Nomade hätte also diese Rolle bei uns locker übernehmen können.

Warum hängen sich so viele Leute an trivial zu ignorierende Detailvorgaben, und beklagen sich dann, daß sie keine Variationen haben.
Leute, Eure Charaktere hane einen eigenen Willen und einen IQ > einer Topfpflanze: wenn dem Nomaden das Landleben auf die Eier geht, guckt er sich halt mal die Stadt an, wenn den Initiaten seine Gruppe nervt, haut er sich etwas Cyberware rein und macht auf Decker, wenn der Magier frustriert ist, weil er wichtige Sprücher nciht lernen konnte und er nicht immer Schaden kassieren will, dann spezialisiert er sich aufs Bauen von Artefakten und zieht sich bei Ausflügen eine dicke Rüstung an.
Und oh staun, oh Wunder - die Gruppe stört es nicht:
Die Gruppe hat lieber einen Nomanden dabei, der gut schießen kann, als gar keinen Solo;
das Team nimmt ihn den Ex-Initiaten trotzdem mit, wenn man seine neuen (und auch alten) Fähigkeiten für den Job brauchen kann; seine Kameraden passen für neuen Thaumaturgen ihre Strathegie an - schon weil er immer noch kompetenter ist als alles, was sie sonst so auftun können - und freuen sich über den Stab schwingenden Magier in Rüstung, den man weniger beschützen muß als vorher.

Zitat
Ich bin seit Jahrzehnten kein Student mehr. Und aus Erfahrung: Leute die in ihrer Freizeit etwas machen das sie eigentlich nicht wollen sind ein Problem.

Im Prinzip sprach ich nicht von "nicht wollen" sondenr von "keine Zeit haben"; und dann spielt man halt, was sich noch günstig bietet und geht mangels Masse auch mehr Kompromisse ein, und das machen dann viele anderer Spieler auch, was zu Runden führt, sehr kompromißbereit, aber wenig entschlußfreudig sind.
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Naldantis am 12.08.2011 | 01:24
@Naldantis
Was meinst Du mit Gleichverteilung?

viele Vorschäge hatten ungefähr gleichviel Zustimmung, keiner ein klares Übergewicht, wenige sind ganz durchfallen.

Zitat
Ich kann mich jedenfalls glücklich schätzen, dass ich hier genügend flexible, motivierte und sympathische Spieler kenne, die dem SL gerne auch mal unter die Arme greifen.
Ich finde es angenehmer, eine Gruppe neu zu erschaffen. Man hat gleich die richtigen Spieler für das richtige System und man hat keinen Ärger wegen des Systemwechsels. Ich kann die Kampagne, die ich mir vorstellte, verwirklichen und Sonderwünsche durch unmotivierte Spieler, die nur aus Gewohnheit noch mitmachen, fallen auch weg. Und das Entfernen von störenden Spielern ist in der Anfangsphase auch viel leichter.

Schön, wenn man soviele Spieler hat.
Aber ich wempfinde es als schwierig, auch nur noch für mittelgroße Gruppen Termine zusammenzukriegen, es kommt immer soviel dazwischen.
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: mattenwilly am 12.08.2011 | 13:11
Detailkorrektur: Ich hab SB-Namen durcheinandergewürfelt da das Nomaden-Buch eines aus nem Dreiersatz ist

Home of the Brave: Beschreibung der USA im Jahre 2020
Neotribes: Das Nomaden-Supplement
Land of the Free: Eine Kampagne quer durch die USA

Warum sollte ich mich nach einem Buch richten, was mich nur einschränkt, ohne das der SL es als Kernregelwerk vorschreibt?
Bietet es als Ausgleich für seine Restriktionen auch Boni an, oder besteht sein Zweck darn Nomaden aus dem normalen Spiel zu entfernen?
 

Nein, Talsorian hat 90 Seiten Regeln, Fluff, Beispiele etc. geschriebne nur um einen der Kern-Charklassen aus dem Spiel zu nehmen. Wahrscheinlich ist Maximum Mike Pondsmith morgens aufgewacht und hat gesagt "Ich schreib jetzt nen Supplement für mein CP2020 das ein Spielelement vollständig ruiniert" und hat dann nur Restriktionen enthält, den Charakter einstampft und völlig öde macht.

Und weil er das so toll fand hat er dann Medias, Fixer und Techs in drei weiteren Werken völlig ruiniert, weil er schon mal dabei war. Und all die dummen Spieler haben das Zeug dann gekauft weil sie dröge, verkrüppelte Chars so toll finden

Zitat

Blödsinn, er ist von den Skills her beim Bau schwächer als ein normaler Solo - was aber nur eine Rolle spielt, wenn er a) die Solorolle übernehmen will und b) bereits ein anderer Solo in der Runde existiert (und selbst wenn, könnte er noch eine Waffenspezialistenrolle übernehmen wie z.B. Sniper).
Bei uns z.B. konnten wir soweit ich mich noch erinnern kann, niemanden zum Solo überreden -> ein Nomade hätte also diese Rolle bei uns locker übernehmen können.


Du kennst die CP Regeln? Ich meine wirklich und nicht nur den Teil "Attribute würfeln, Punkte verteilen"? Denn deine Argumentation ist basierend auf den Regel (selbst Basis-RW) falsch. Entweder ist der SL eine Niete welche die Regeln nicht versteht oder ihr habt die Regeln nicht bzw. falsch verwendet.

Und der Nomad-Zivi im GRW ist so dich am Solo das die Aussage "Wir konnten niemand zum Solo überreden also braucht es den kastrierten Nomaden" ziemlich schwer zu glauben. Der Hauptunterschied ist der Special Skill, beide sind primär Kämpfer.

Die erweiterten Nomaden und nen Solo sind ne andere Sache.

Zitat

Warum hängen sich so viele Leute an trivial zu ignorierende Detailvorgaben, und beklagen sich dann, daß sie keine Variationen haben.
Leute, Eure Charaktere hane einen eigenen Willen und einen IQ > einer Topfpflanze: wenn dem Nomaden das Landleben auf die Eier geht, guckt er sich halt mal die Stadt an, wenn den Initiaten seine Gruppe nervt, haut er sich etwas Cyberware rein und macht auf Decker, wenn der Magier frustriert ist, weil er wichtige Sprücher nciht lernen konnte und er nicht immer Schaden kassieren will, dann spezialisiert er sich aufs Bauen von Artefakten und zieht sich bei Ausflügen eine dicke Rüstung an.
Und oh staun, oh Wunder - die Gruppe stört es nicht:
Die Gruppe hat lieber einen Nomanden dabei, der gut schießen kann, als gar keinen Solo;
das Team nimmt ihn den Ex-Initiaten trotzdem mit, wenn man seine neuen (und auch alten) Fähigkeiten für den Job brauchen kann; seine Kameraden passen für neuen Thaumaturgen ihre Strathegie an - schon weil er immer noch kompetenter ist als alles, was sie sonst so auftun können - und freuen sich über den Stab schwingenden Magier in Rüstung, den man weniger beschützen muß als vorher.


Sorry aber für CP ist deine Aussage GRUNDFALSCH! Das "Ich spiel nen Nomaden, halt mit Familie-0" ist das dumpfe festhalten an Regeln. Schlimmer noch, es ist "Ich IGNORIERE Teile der Regeln um nen Exoten zu erzwingen".

CP hat Lifepath und der sagt gerade für die Herkunft "Nimm die Tabelle und wähle oder würfele oder denk dir was aus". Wenn ich also nen Ex-Nomaden will dann steht unter "Kindheit" auf dem Bogen "Im Nomadenclan aufgewachsen" und unter "Traumatische Ereignisse" so was wie "Hat sich mit Clan überworfen"

Oder man schachert etwas mit den SL und benutzt den Eintrag "Nomanden freunden sich mit dir an, x mal im Monat ihre Hilfe, +y auf Familie" (Oder so, hab das eh englisch GRW gerade nicht hier) als Basis und widmet das um.

Voila! Ex-Nomade mit all den Wahlmöglichkeiten was die Klasse angeht! Kein Exot notwendig, es ist einfach Teil des Hintergrundes.
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Bad Horse am 12.08.2011 | 18:36
Naldantis, mattenwilly: Bitte führt eure Systemdiskussion doch per PM oder in einem eigenen Faden weiter.
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: mattenwilly am 12.08.2011 | 18:58
Nö.

a) Ist es keine Systemdiskussion
b) Ist die letzte Post von meiner Seite aus EOD mit Naldantis

Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Bad Horse am 12.08.2011 | 19:06
mattenwilly, um das ganz deutlich zu sagen: Das ist eine Moderationsanweisung. Ein Verstoß dagegen bedeutet einen Verstoß gegen die Hausordnung. Also halte dich bitte daran.
Titel: Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: mattenwilly am 12.08.2011 | 19:20
[ x ] Du hast meine Mail nicht gelesen
[ x ] Dir ist die Abkürzung EOD = End of Diskussion unbekannt
Titel: Re: RE: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: Helmron am 19.08.2011 | 15:58
Beispiel:
Im klassischen Fantasy gibt es im Prinzip nur DEN Magier.*
Wenn man dann aber eine Fantasy-Runde mit einem System spielt, wo alle SCs Magier sind (z.B. Ars Magica oder Mage), dann wird die Magierklasse plötzlich aufgebrochen und es gibt zig Subklassen die alle aber Magier sind.

Genau das gleiche wäre aber auch bei Söldnern oder bei Elfen möglich: Wenn man ein Spiel spielt, in dem alle SCs Elfen bzw. alle SCs Söldner sind, dann wird die entsprechende Klasse eben aufgebrochen und es gäbe plötzlich zig Subklassen.


Das klingt Spannend.
Titel: Re: RE: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
Beitrag von: mattenwilly am 19.08.2011 | 17:34
Das klingt Spannend.

Das Aufbrechen von Klassen ist in diversen Systemen nicht so ungewöhnlich. Gerade Point-Buy basierte Systeme haben "Streuung". GURPS hat ein Buch nur über Krieger, eines nur über Magier. Beide voller Templates (also 2/3 fertige Charaktere). Sobald die "klassichen" Nachteile (Keine Metalrüstung, keine scharfen Waffen) a la DnD wegfallen gibt es tonnen von Magier-Varianten.

Shadowrun bis Version 3/prä SOTA2064(1) hatte ähnliches. Magier, Schamanen, Magier-Adepten (ohne Geister) und je nach Bausystem und Punktezahl auch Magier-Kämpfer, Magier-Face, Magier-Einbrecher etc.

(1) Oder was auch immer die neuen Superadepten brachte