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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Allgemein => Thema gestartet von: Nelly am 17.08.2011 | 21:54

Titel: Spurensuche im Wald - Ueberleben- Realitaet und Fiktion
Beitrag von: Nelly am 17.08.2011 | 21:54
Ich war im Tag und in der Nacht im Einsatz.

Vermisste Person: Ueber 70 jaehriger Mann, wir sollten nach Sneaker und einem Gehstock Abdruck suchen und damit dann die Spur aufnehmen. Mitten in der Nacht sind wir zu viert durch den Wald und haben alles systematisch abgesucht. Wir bildeten einen 30 Grad Winkel, das hat sich am effektivsten herausgestellt. Man kan nicht nur das was der Vordermann evtl. uebersehen hat, einblicken, sondern auch noch seinen eigenen Radius absuchen.

Ganz ehrlich? Es ist ne Scheiss Arbeit, sich Nachts, im Wald, durch dichtes Gestruepp, Unterholz, Farn, Giftefeu, etc. zu schleppen. Man kommt nur sehr langsam voran, muss auf alles achten, die Gruppe wird staendig angehalten und im Dunkeln ueberhaupt was auszumachen ist nicht einfach.

Wir fanden so einige Abdruecke, jedoch hiess es staendig das seine Familie ja ebenfalls bereits gesucht hatte. Erst am fruehen Morgen als die Sonne aufging, fanden wir die Abdruecke nachdenen wir gesucht hatten. Auf der anderen Strassenseite. Abdruecke, die von einem alten Mann stammten. Das erkannte man daran wie nahe die Abdruecke beieinander lagen. Es sah fast so aus als waere ein Pinguin den Weg entlanggewatschelt. Einen Gehstockabdruck fanden wir allerdings nicht.

Fazit: Spurensuche im Wald, vor allem im Dunkeln, ist nicht einfach. Da einfach mal hinter einem herrennen, mit einem Rucksack auf dem Ruecken und nach drei Minuten etwas zu finden das einem die Richtung deutet. UNMOEGLICH! Vor allem wenn die Person einen halben Tag, Tag vorsprung hat. Alleine aus der Spurensuche kann man noch ein bis zwei Abenteuer ableiten. Wenn wir schon im Dunkel, mit LED Taschenlampen, Probleme haben ueberhaupt Spuren zu finden, wie sollen das normale Abenteurer (und ich red nicht von Elfen), ohne die helfende Magie, nur mit Fackeln ausgeruestet schaffen?

Nicht umsonst werden in jeder Staffel, unter anderem, auch Hunde eingesetzt um Spuren aufzunehmen und so eine Ausbildung muss gezielt ausgefuehrt werden und kann bis zu zwei Jahre dauern. Es sei denn man hat ein magisches Band und kann dem Tier genau vermitteln was man will.

Ueberleben in der Wildnis

Wieviel kann man realistischer Weise in einem Rucksack mit sich schleppen und wie lange kann der Mensch auch tatsaechlich dann damit auf die Wanderschaft gehen?
Wenn ich mir Ueberlege wie viel Platz ein MRE einnimmt, dann will ich gar nicht wissen wie viel Platz eine Wochenration verbraucht.
Wir haben drei verschiedene Rucksaecke. Einen leichten, einen mittleren und den ganz grossen, mit dem man auch schon mal ein paar Tage draussen ueberleben kann, allerdings hat man selbst da keine Wochenrationen drinn. Da hat man Tagesrationen, das allernoetigste, etwas Verbandszeug, Messer, Magnesiumstift um Feuer zu machen, Wasser, Wassersaeuberungstabletten, extra Kleidung, vor allem Unterwaesche und neue Socken, Schlafsack und evtl noch ein Zelt, wenn man es denn Tragen will, sowie diverse kleinere Ausruestungsgegenstaende mit denen man es leichter hat zu ueberleben.

Sowas kann schnell zu einem 10-25kg schwerem Rucksack entwickeln. Damit durch den Wald zu joggen... viel Spass. Mit dem Gewicht auf dem Ruecken, nach fuenf Stunden Marsch, dann auch noch auf Details zu achten und nicht etwas zu uebersehen... viel Glueck!

Die Wetterverhaeltnisse spielen ebenfalls eine extrem wichtige Rolle. Gerade im Winter sollte man als Mensch darauf achten das man nicht Hypothermia zum Opfer faellt und das geht extrem schnell. Wo errichtet man seinen Lagerplatz im Winter? Wie entfache ich ein Feuer, trotz all des Schnees? Wo finde ich das trockene Feuerholz, koennen wir wirklich die Nacht bei -20 Grad ueberleben? Ohne Magie?
Im Sommer kann einem die schwuele, die Moskitos und die Hitze das Leben zur Hoelle machen. Moskitos uebertragen unter anderem auch Krankheiten und sind vor allem im Sumpf und in Waldgebieten anzufinden.
Wenn man durch den Wald reist, sollte man auf Giftefeu acht geben. Das Zeug ist wirklich widerlich.

Es gibt soviele schoene Wege den Chars, das Leben zur Hoelle zu machen, da braucht man keine Monster, der Ueberlebenskampf an sich, koennte schon ein Abenteuer sein, ohne das man einfach mal schnell auf den Wert wuerfelt und es sich damit erledigt hat.
Titel: Re: Spurensuche im Wald - Ueberleben- Realitaet und Fiktion
Beitrag von: Bad Horse am 17.08.2011 | 21:58
Ja. Und wenn ich Realismus: The Hartwursting spielen würde, würde ich das alles auch berücksichtigen.

So halte ich mich lieber an Genre- oder dramatische Konventionen, die mir ganz klar sagen: Das meiste davon ist in einer Erzählung maximal einmal spannend, und danach nicht mehr.
Titel: Re: Spurensuche im Wald - Ueberleben- Realitaet und Fiktion
Beitrag von: Nelly am 17.08.2011 | 22:02
Man muss doch nicht alles auf einmal ausspielen. Man kann doch immer mal wieder Elemente davon einbauen. Wie zum Beispiel das ein Charakter von Moskitos gestochen wird und erkrankt und die anderen ihn mit sich, durch das Sumpfgebiet schleppen muessen.

Ein anderes Mal gehen sie durch Giftefeu und bekommen furchtbar brennende Ausschlaege die sich evtl. auf den Kampf mit dem naechsten Monster auswirken.

Titel: Re: Spurensuche im Wald - Ueberleben- Realitaet und Fiktion
Beitrag von: Jens am 17.08.2011 | 22:09
Willst du da vielleicht mal eine mehr oder weniger universelle Liste anfertigen und auch schreiben, ab wann man mit sowas Erfahrung hat und es vermeiden kann (vielleicht sogar wie man dagegen vorgeht)?
Titel: Re: Spurensuche im Wald - Ueberleben- Realitaet und Fiktion
Beitrag von: anachronist am 17.08.2011 | 22:12
Ich verstehe das Problem gar nicht. Du hattest also tierische Schwierigkeiten, die Fährte zu finden? Hätte ich auch. Heißt das, dass es niemand kann? Natürlich nicht. Ich kann ja auch keinen Sprungdrehkick oder den Koran auswendig. Aber es gibt andere, die das können. Ich kann andere Sachen vergleichbar gut. Du sicherlich auch. Aragorn kann eben drei Wochen alte Fährten von Orks im Wald finden, auch wenn er total bekifft ist, aber er kann kein App für das IPhone entwickeln. So sehe ich das :)
Titel: Re: Spurensuche im Wald - Ueberleben- Realitaet und Fiktion
Beitrag von: Nelly am 17.08.2011 | 22:22
Willst du da vielleicht mal eine mehr oder weniger universelle Liste anfertigen und auch schreiben, ab wann man mit sowas Erfahrung hat und es vermeiden kann (vielleicht sogar wie man dagegen vorgeht)?


Kann ich gerne machen. Koennte mir gut vorstellen das man daraus vielleicht ein paar weitere Fertigkeiten entwickeln kann. Gerade den Begriff Ueberleben, da gehoert soviel dazu. Wenn ich einen 18 jaehrigen Charakter vor mir hab, der 10 Punkte in Ueberleben hat, dann frag ich mich woher und vor allem, in welchem Gebiet kann er ueberleben? Von wem hat er es gelernt? Kann er in de Stadt, im Wald, im Gebirge, im Winter, im Sommer, im Sumpf oder gar in der Wueste ueberleben? Nur weil ich weis wie ich mich im Wald zurechtfinde, heisst das nicht das ich mich auch in der Wueste am Leben erhalten kann. Das kann man sehr viel besser definieren und da wird, meiner Meinung nach, viel zu wenig drauf geachtet.
Gibt es ein Thema das dich oder andere ganz besonders Interessiert?
Titel: Re: Spurensuche im Wald - Ueberleben- Realitaet und Fiktion
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 17.08.2011 | 22:27
Ich war im Tag und in der Nacht im Einsatz.

Vermisste Person: Ueber 70 jaehriger Mann, wir sollten nach Sneaker und einem Gehstock Abdruck suchen und damit dann die Spur aufnehmen. .
Danke

 
Zitat
Ueberleben in der Wildnis

MRE sind auch sehr bulky und schwer, das Rattengift möchte ich genausowenig schleppen müssen.
Fertigfutter Ramen, Knödelpulver,... , die gute Erbswurst  , Landjäger und Co
Wasser kann man auch abkochen, was liefert einem die Wildnis an Nahrung, an sonstigen Hilsmitteln.
Was ist welcher Rucksack? Ist der 20 l EDC klein oder der 40 l Bergans für Outdoor 1 - 2 Tage Rucksack  was ist gross der 65 l oder der 110 l Wandschrank, von nem Pulky gar nicht erst zu reden.

Davon angesehen Dave Canterbury braucht weniger
http://www.bushcraftliving.com/equipment/48-guides/86-what-to-carry-when-into-the-woods-scouting-trekking-and-wandering

Braucht man wirklich ein Zelt, oder reicht ein Biwaksack  , kann man sich eine Unterkunft herrichten?  

  
Zitat
Wo finde ich das trockene Feuerholz,
trockne es zur Not am Feuer, wenn es brennt, auch feuchtes brennt.

Zitat
koennen wir wirklich die Nacht bei -20 Grad ueberleben?
Ja, aber draussen?  hm ist in Alaska gegangen.


Zitat
Im Sommer kann einem die schwuele, die Moskitos und die Hitze das Leben zur Hoelle machen.
Finnische Mücken oder indische, wollen wir es aushandeln? Moskitonetze z.b.  oder Mückenschutzpaste wie sie die Trapper/Mountainmen benutzten.

 
The more you know, the less you need.
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: Spurensuche im Wald - Ueberleben- Realitaet und Fiktion
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 17.08.2011 | 22:30


 Wenn ich einen 18 jaehrigen Charakter vor mir hab, der 10 Punkte in Ueberleben hat, dann frag ich mich woher und vor allem, in welchem Gebiet kann er ueberleben? Von wem hat er es gelernt? Kann er in de Stadt, im Wald, im Gebirge, im Winter, im Sommer, im Sumpf oder gar in der Wueste ueberleben?  
Deshalb heisst es ja auch Überleben Wald, Eis, Wüste, Weltraum...
Wo er das her hat interessiert   nicht und was einige SLs so als glaubwürdig ansehen, z.b. das man seinen Pack mitten in der Wildnis fallen läddt um 500  m weg zu gehen Wasser holen oder das Equipment nicht vor dem abziehen überprüft.
Titel: Re: Spurensuche im Wald - Ueberleben- Realitaet und Fiktion
Beitrag von: Taschenschieber am 17.08.2011 | 22:39
Wo er das her hat, ist ja auch Fluff und hat auf dem Charakterbogen nüscht zu suchen.

Und da jetzt alleine für Survival / Überleben 20 einzelne Fertigkeiten zu basteln, mag zwar ganz toll realistisch sein, aber wenn man dann an alles so detailliert rangeht, hat man hinterher ein schlimmeres Regelmonster als DSA.
Titel: Re: Spurensuche im Wald - Ueberleben- Realitaet und Fiktion
Beitrag von: Alrik am 17.08.2011 | 22:41
Ich bin da ganz bei Bad Horse.

Das Thema ist super spannend und interessiert mich persoenlich wirklich sehr! Aber will ich das detailgenau im Rollenspiel abbilden? Nein, ganz bestimmt nicht. So etwas ist fuer mich spannend, wenn ich selbst unterwegs bin, aber fuer Charaktere in meinen Rollenspielrunden gibt's doch viel abgefahreneren Scheiss als das schnoede Ueberleben in der Wildnis.
Titel: Re: Spurensuche im Wald - Ueberleben- Realitaet und Fiktion
Beitrag von: YY am 17.08.2011 | 22:49
Und da jetzt alleine für Survival / Überleben 20 einzelne Fertigkeiten zu basteln, mag zwar ganz toll realistisch sein, aber wenn man dann an alles so detailliert rangeht, hat man hinterher ein schlimmeres Regelmonster als DSA.

Zumindest eine grobe Trennung nach Gebieten machen sehr viele Systeme.


Und ja, in manchen Runden mache ich das ganz gerne recht detailliert - aber eben nicht immer.

Mich stört es aber oft, wenn allzu realitätsferne Vorstellungen das Ausspielen bzw. die Auswirkungen oder Anforderungen von Reiseabschnitten verzerren.

Titel: Re: Spurensuche im Wald - Ueberleben- Realitaet und Fiktion
Beitrag von: El God am 17.08.2011 | 23:10
Irgendwo gabs mal einen Thread zum Thema "natürliche Hindernisse" - wie man damit im Spiel umgeht. Das trifft imho weitestgehend auch auf dieses Thema hier zu. Man muss das ganze spieltauglich gestalten.

Natürlich wird im Rollespiel, wie in quasi jedem anderen erzählendem Medium auch, unwahrscheinlich viel gerafft. Fakt ist zwar, dass ein SL, der sich auf einem Gebiet gut auskennt, die entsprechende Problematik gut vermitteln kann, andererseits tendiert der SL dann i.d.R. trotzdem dazu, erstens seine eigenen Kenntnisse zu überschätzen und die Fähigkeiten der Charaktere zu unterschätzen (anaolg ein Spieler, der OOC-Wissen einsetzen will, um im Spiel damit zu glänzen, ohne Charakterwerte zu bemühen).

Es ist ein Spiel. Es hat abstrakte Regeln, damit wir eben nicht jede Mücke, jeden schlammigen Pfad etc. erzählen müssen - das wäre nämlich nicht nur für die Charaktere, sondern auch für die Spieler massiv ermüdend. Mir persönlich gehen verschiedene Survival-Fähigkeiten für unterschiedliche Regionen schon zu weit, das streift auch nicht mehr das, was ich mir unter Flagging via Charakterwert vorstellen kann. Wenn ich einen Outdoor-Char spiele, gebe ich ihm einen hohen Outdoor-Wert, weil er dort was können soll. Ich will dann eine gewisse Spielfunktion abdecken und nicht in erster Linie beschreiben, was der Charakter wirklich kann. Die Spielfunktion ist eben Outdoor-Experte und nicht "Kann in der Wüste überleben, verreckt aber im Regenwald".

Und klar: Für GURPS-Extremisten oder den einen oder anderen DSA-Hartwursti dürfte das Thema sicher viel Spaß bringen, und eine nette Oldschool-Tabelle kann man sicher auch basteln. Aber: Nicht meine Brezel.
Ansonsten halte ich das Thema schon für interessant, aber für fast null relevant fürs Rollenspiel.
Titel: Re: Spurensuche im Wald - Ueberleben- Realitaet und Fiktion
Beitrag von: ClockworkGnome am 17.08.2011 | 23:27
Ich unterschreibe mal das Gesagte von Dolge so im Großen und Ganzen.

Ich denke viele Leute, die sich mit einem Thema auskennen, das im Rollenspiel vorkommt, schlagen sich gerne die Hände über den Kopf zusammen, wie das da gehandled wird. Aber ohne Abstraktion geht es einfach nicht. Man kann nicht jeden Beruf oder jede Begabung in allen Details darstellen, zumindest solange nicht, wie man nicht ein extra darauf zugeschnittenes Spiel spielt. Also der klassischen Fantasyrunde Krieger, Magier, Dieb und Heiler kann man keine 20 verschiedenen Fertigkeiten zum Überleben in der Wildnis abverlangen. Spielt man natürlich explizit eine Runde reiner Wildnischaraktere oder ein Rettungsteam mit dem Spezialgebiet könnte man das durchaus machen.

Aber ich denke der Denkfehler bei Dir liegt eher woanders:
Was im RL prinzipiell fordernd ist oder Spaß macht macht es im P&P noch lange nicht.
Wenn Du hier einen Wochentrip quer durch irgend nen Wald anbieten würdest, Handy, GPS, Magnesiumstifte und Rationen sind zwar dabei aber nur für den Notfall, man soll sich wirklich mal durchschlagen, wäre ich sofort dabei. Das würd mir richtig Spaß machen, Fallen stellen, Angeln, Beeren sammeln, nen Lager aufbauen.

Wenn Du das mit meinem Char durch x Proben und Fertigkeiten am Tisch spielen willst, eher nicht.

Umgekehrt kommt der Endkampf gegen den Dämonen, bei dem das flammende Schwert eingesetzt wird, im Rollenspiel besser rüber als im LARP; mMn.
Titel: Re: Spurensuche im Wald - Ueberleben- Realitaet und Fiktion
Beitrag von: Auribiel am 18.08.2011 | 00:42
Ich bin da weitgehend bei BadHorse, Dolge und dem ClockworkGnome.

ABER:
Ich gehe als SL erstmal davon aus, dass eine SC-Gruppe, die nachts und mittig durch den Wald Spuren sucht/quer durch den Wald eine Expedition startet, sich wenigstens einen (mehr oder weniger ortskundigen) Führer ausgeguckt hat und dann kann auch gerne gerafft werden.
Hat sie das nicht, dann darf sie auch gerne in der ersten Giftefeuwand hängenbleiben und sich die brennenden Äuglein reiben und fragen, wie das nur passieren konnte.
Titel: Re: Spurensuche im Wald - Ueberleben- Realitaet und Fiktion
Beitrag von: Ghostrider am 18.08.2011 | 00:45
"Hi, i'm Bear Grylls.... and this is Survival: The RPG, and i'm your Game Master for this evening!"


Ein interessanter Ansatz, aber ne MRE als Referenz zu nennen, mutet schon irgendwie komisch an... Das sind doch diese US-Army-Teile, wo man Wasser reinkippt, was dann ne katalytisch-endotherme Reaktion auslöst, um damit das "Essen im Beutel" warmzumachen, oder?
 
p.s.: LED-Lampen sind mMn schlecht, die haben vlt. Helligkeit, aber nicht das richtige Spektrum.
Titel: Re: Spurensuche im Wald - Ueberleben- Realitaet und Fiktion
Beitrag von: Jens am 18.08.2011 | 08:34

Kann ich gerne machen. Koennte mir gut vorstellen das man daraus vielleicht ein paar weitere Fertigkeiten entwickeln kann. […]
Gibt es ein Thema das dich oder andere ganz besonders Interessiert?
Es müssen ja keine neuen Fertigkeiten sein, aber so eine Zufallstabelle, was alles mehr oder weniger interessantes passieren kann (und mit welcher Erfahrungsstufe man das "locker" handlen kann) wäre sehr cool. Entweder linear mit einem Würfel (dann darf das einzelne Ereignis aber nicht so fies sein) oder aber mit ner Verteilung durch mehrere Würfel, da können die Randereignisse schon ein wenig krasser werden.

Und da jetzt alleine für Survival / Überleben 20 einzelne Fertigkeiten zu basteln, mag zwar ganz toll realistisch sein, aber wenn man dann an alles so detailliert rangeht, hat man hinterher ein schlimmeres Regelmonster als DSA.
Jo, selbst DSA ist da fast minimalistisch: Talent Wildnisleben + die verschiedenen Geländekunden und gut ist. Nahrungssuche möglicherweise noch per Metatalent dazu. Wobei man das natürlich als SL ins Unendliche aufdröseln kann (ich hatte letztens eine SL die meinte "Ja deine Magierin war zwar schon im Nebelmoor, in den Drôler Sümpfen, in den östlichen Echsensümpfen und in den bornischen Sümpfen unterwegs, aber das hier sind nunmal die westlichen Echsensümpfe… da kennt sie sich nicht so gut aus"…) aber das ist nicht der Systemdefault ;)
Titel: Re: Spurensuche im Wald - Ueberleben- Realitaet und Fiktion
Beitrag von: Teylen am 18.08.2011 | 08:57
Ich verstehe das Problem gar nicht. Du hattest also tierische Schwierigkeiten, die Fährte zu finden? Hätte ich auch. Heißt das, dass es niemand kann? Natürlich nicht. Ich kann ja auch keinen Sprungdrehkick oder den Koran auswendig. Aber es gibt andere, die das können. Ich kann andere Sachen vergleichbar gut. Du sicherlich auch. Aragorn kann eben drei Wochen alte Fährten von Orks im Wald finden, auch wenn er total bekifft ist, aber er kann kein App für das IPhone entwickeln. So sehe ich das :)
+1


Zumal ich ein paar Probleme habe die Schilderung des schweren Rucksack so nach zu vollziehen.
Also ich glaube nicht das sich so ein Wildnistyp, der Spuren suchen geht, nun allzuviel Wechselwäsche mit nimmt. Ich mein, dem Wald ist es ja egal ob man mufft. Nun und es gibt Leute die sich im Wald ernähren können und Schlafplätze ohne Zelt finden.
Titel: Re: Spurensuche im Wald - Ueberleben- Realitaet und Fiktion
Beitrag von: Grey am 18.08.2011 | 09:33
Ja. Und wenn ich Realismus: The Hartwursting spielen würde, würde ich das alles auch berücksichtigen.

So halte ich mich lieber an Genre- oder dramatische Konventionen, die mir ganz klar sagen: Das meiste davon ist in einer Erzählung maximal einmal spannend, und danach nicht mehr.
NichtZustimm. Ich hatte schon mehrere sehr packende Spielsitzungen, in denen das "schnöde" Überleben im Wald/in der Wüste/auf dem offenen Meer die eigentliche Herausforderung darstellte.

Das lief dann natürlich nicht auf der Basis von "Hartwürste zählen" und "für jede versteckte Wurzel einen Stolperwurf machen". Aber es kann tolle Stimmung am Tisch machen, wenn die Gruppe bei Wintereinbruch am Rand eines Waldes nach Süden zieht und von einem Tag auf den nächsten beobachtet, wie sich hinter ihnen dicke, schwere Wolken ballen... bis der Winter sie einholt und jeden Tag aufs Neue mit der Entscheidung gerungen wird, im Schneetreiben zu bleiben oder in den (als sehr gefährlich bekannten) Wald einzudringen... bis der Schneesturm mit aller Macht losbricht und die Gruppe eine regelrechte "Kampfszene" gegen die vom Schnee schweren Böen ausspielt... und die Waldläuferin (19 Jahre, Enkelin des Wildhüters in ihrem Dorf) beschließt, nun doch in den Wald einzudringen. Ich werde nie vergessen, wie sie am Ende dieser Sequenz mit einem überragenden "Gelände"-Wurf einen geschützten Lagerplatz fand und der SC (voller Leidenschaft ausgespielt von der Spielerin) in die Knie brach mit dem Ausruf: "Danke, Opa Sören, für die vielen Lektionen im Wald!"

;)
Titel: Re: Spurensuche im Wald - Ueberleben- Realitaet und Fiktion
Beitrag von: Yehodan ben Dracon am 18.08.2011 | 09:41
Ich teile die vorgeäußerte Meinung, dass es ein Spiel bleibt und bleiben sollte mit einem vertretbaren Aufwand für einzelne Elemente.

Aber:
Ich habe bereits beobachtet, dass Spieler und eSeL völlig abstruse Vorstellungen von Schwierigkeitsgraden und Dauer von Aktionen haben. Da finde ich gelegentliche Einwürfe eines Prakitkers hilfreich. Für Dunkelheit, Anzahl der zu verfolgenden Personen und Wetterbedingungen (Hats geschneit oder geregnet?) und Boden haben die meisten RPGs doch Modifikatoren, die man auch dringend verwenden sollte!

Das Spurensuchen ist aber auch ein ätzend langwieriges "Geschäft" bei dem man nur quälend vorankommt. Das wird m.E. am häufigsten unterschätzt. Man läuft eben nicht im Dauerlauf durch den Wald und man hat auch nicht normale Marschgeschwindigkeit drauf, sondern man quält sich mit vielem Hinknien und Gucken durch die Gegend.
Für die Dauer einer Probe oder die max. Geschwindigkeit während dieser Aktion habe ich hingegen noch nie Empfehlungen oder Regeln gesehen...

Ansonsten denke ich, dass die Proben schon angemessen erschwert sein dürften (am Beispiel von Savage Worlds):
Statist, Spuren lesen W8
Mindestwurf: 4 (Regelfall) +2 (schlechte Beleuchtung) +2 (Spuren älter als 1 Tag) = 8
Da hat man normal nur 1/8 Chance, die Spur zu finden und zu verfolgen.
Mit entsprechender Expertise (Naturbursche) erhält man einen Bonus von +2, womit die Chance schon 3/8 steigt.

Hart genug, finde ich. Nur wie lange ein Versuch dauert,  und wie man die Fähigkeiten eines Spürhundes umsetzt ist nicht ganz klar!
Titel: Re: Spurensuche im Wald - Ueberleben- Realitaet und Fiktion
Beitrag von: Deep One am 18.08.2011 | 10:31
Es gibt soviele schoene Wege den Chars, das Leben zur Hoelle zu machen, da braucht man keine Monster, der Ueberlebenskampf an sich, koennte schon ein Abenteuer sein, ohne das man einfach mal schnell auf den Wert wuerfelt und es sich damit erledigt hat.
Old Shatterhand lacht über Dein Unvermögen.

;) Aber im Ernst: Die von Dir beschriebenen Schwierigkeiten dürften für die Mehrzahl von uns zutreffen, die wir unsere Tage damit verbringen, am Rechner zu sitzen und gelehrte Abhandlungen zum Thema Rollenspiel schreiben; aber weniger für Waldläufer, die von Apachenhäuptlingen oder Dunedain ausgebildet wurden, unsere SCs eben, die mit Marschgepäck auf dem Rücken geboren wurden, Giftefeu auf 100 Schritt wahrnehmen und mit nichts als einem Messer ausgerüstet den Düsterwald durchwandern.

Darüber hinaus stelle ich es mir unglaublich öde vor, meine Spielzeit damit zu verbringen, Proben auf "nicht zu doll schwitzen" oder "nicht durch Mückenstiche krank werden" abzulegen, ich würde eigentlich lieber Riesenspinnen vermöppen, Waldelfen drangsalieren oder etwas anderes Cooles tun.

Schließlich müßten die von Dir beschriebenen Probleme ja auch für NSCs gelten, und wann ist bei einem von uns der letzte planmäßige 01:30-Uhr-Räuberüberfall auf das Lager der SCs daran gescheitert, dass die sich im Dunklen verlaufen haben oder über eine versteckte Wurzel gestolpert sind? - Eben.

Was mich grad viel mehr interessiert, Nelly, habt Ihr den Opa denn gefunden?   
Titel: Re: Spurensuche im Wald - Ueberleben- Realitaet und Fiktion
Beitrag von: El God am 18.08.2011 | 11:23
Zitat
Das lief dann natürlich nicht auf der Basis von "Hartwürste zählen" und "für jede versteckte Wurzel einen Stolperwurf machen". Aber es kann tolle Stimmung am Tisch machen, wenn die Gruppe bei Wintereinbruch am Rand eines Waldes nach Süden zieht und von einem Tag auf den nächsten beobachtet, wie sich hinter ihnen dicke, schwere Wolken ballen... bis der Winter sie einholt und jeden Tag aufs Neue mit der Entscheidung gerungen wird, im Schneetreiben zu bleiben oder in den (als sehr gefährlich bekannten) Wald einzudringen... bis der Schneesturm mit aller Macht losbricht und die Gruppe eine regelrechte "Kampfszene" gegen die vom Schnee schweren Böen ausspielt... und die Waldläuferin (19 Jahre, Enkelin des Wildhüters in ihrem Dorf) beschließt, nun doch in den Wald einzudringen. Ich werde nie vergessen, wie sie am Ende dieser Sequenz mit einem überragenden "Gelände"-Wurf einen geschützten Lagerplatz fand und der SC (voller Leidenschaft ausgespielt von der Spielerin) in die Knie brach mit dem Ausruf: "Danke, Opa Sören, für die vielen Lektionen im Wald!"

Wundervolles Beispiel, wie man das im Spiel richtig gut machen kann. ABER: Das von dir beschriebene ist IMHO Drama, keine Simulation!
Titel: Re: Spurensuche im Wald - Ueberleben- Realitaet und Fiktion
Beitrag von: גליטצער am 18.08.2011 | 11:34
Man kann Überleben ja als Metafertigkeit handhaben, die sich aus allgemeiner Überlebenskenntnis, Ortskenntnis und Kenntnis der örtlichen Biologie errechnet. Spurensuchen ist auf mitteleuropäischen nadelstreubedeckten Waldböden echt für'n Arsch, das macht man hier über Kotrückstände. Bei Menschen hilft das also nunmal gar nicht. Dafür haben wir auch weniger natürliche Gefahren hier.

Also kurz zusammengefasst: die möglichkeiten für Überleben und Spurensuche sind wohl zum Grössten Teil settingsabhängig, und damit SL-Sache.
Titel: Re: Spurensuche im Wald - Ueberleben- Realitaet und Fiktion
Beitrag von: LöwenHerz am 18.08.2011 | 11:45
Sicherlich würde jemand, der Spurensuche, Überleben, oder ähnliches wirklich beherrscht (heute: Indianer, DnD: Waldläufer) die Spuren besser und schneller finden. Selbst als langjähriger Pfadfinder mit viel Erfahrung in solchen Dingen, war ich früher nicht gut genug für eine flotte Spurensuche im dunklen Wald.
Zumal beim Rollenspiel ebenfalls diverse Mali ins Spiel kämen (Dunkelheit, Unterholz, Regen, whatever).
Titel: Re: Spurensuche im Wald - Ueberleben- Realitaet und Fiktion
Beitrag von: Darius am 18.08.2011 | 12:47
Nur mal am Rande:

was ist denn das auch für eine vollkommen sinnfreie Aktion nachts jemanden im Wald zu suchen? In Deutschland wird nict ohne Grund nachts die Suche abgebrochen, weil man mehr Spuren vernichtet, als welche zu finden. Und auch Hunde orientieren sich nachts auch noch über die Augen und sind deshalb vollkommen überfordert bei Dunkelheit. zumindest deutsche Hunde. ;)

Will sagen. Walddurchsuchungen nachts zu machen sind vollkommener Unsinn.

Hubschrauber mit Wärembild wären hier effektiv und sind auch das Einzige, was Sinn macht und bei uns genutzt wird.

Im Übrigen ist ein Marschgepäck von 20 kg für einen trainierten Mann gut machbar. Für mehrere Tage und bei gutem Wandertempo.
Titel: Re: Spurensuche im Wald - Ueberleben- Realitaet und Fiktion
Beitrag von: Bad Horse am 18.08.2011 | 12:49
Sicherlich würde jemand, der Spurensuche, Überleben, oder ähnliches wirklich beherrscht (heute: Indianer, DnD: Waldläufer) die Spuren besser und schneller finden.

Das erinnert mich an die Anekdote, die ich mal auf irgendeiner Website von einem indianischen Programmierer gelesen haben... bei dem gingen auch immer alle davon aus, dass er als Indianer irgendwie angeborene Spurenlesfertigkeiten hat.  :)
Titel: Re: Spurensuche im Wald - Ueberleben- Realitaet und Fiktion
Beitrag von: LöwenHerz am 18.08.2011 | 13:02
Das erinnert mich an die Anekdote, die ich mal auf irgendeiner Website von einem indianischen Programmierer gelesen haben... bei dem gingen auch immer alle davon aus, dass er als Indianer irgendwie angeborene Spurenlesfertigkeiten hat.  :)

Jaja... immer an Beispielen aufhängen... nervt gar nicht  ;)

Nächstes mal werde ich einen präzisen siebzehnzeiler schreiben, damit auch jeder weiß, dass ich ein Beispiel nenne, alle Eventualitäten ausschließe und so weiter und so fort...
Titel: Re: Spurensuche im Wald - Ueberleben- Realitaet und Fiktion
Beitrag von: Elwin am 18.08.2011 | 13:15
Ich könnte mir vorstellen, dass "der Wald" oder allgemein "die Natur" einfach auch keinen guten Antagonisten abgibt. Es ist eine unpersönliche Größe, eine Naturgewalt, es geht in der Regel nicht ums Besiegen, sondern ums Überleben. Von daher sind vielleicht solche Survival-Herausforderungen als Konflikt einfach nicht so spannend und werden daher oft mit wenig Regeln abgehandelt.
Titel: Re: Spurensuche im Wald - Ueberleben- Realitaet und Fiktion
Beitrag von: Scimi am 18.08.2011 | 13:19
"Würfelt mal auf Überleben."
"Geschafft!"
"Ok, du überlebst."
"Nicht geschafft..."
"Ok, du bist tot."

Ja. Klingt nicht sehr spannend.  ~;D
Titel: Re: Spurensuche im Wald - Ueberleben- Realitaet und Fiktion
Beitrag von: Tudor the Traveller am 18.08.2011 | 13:21
Für die Dauer einer Probe oder die max. Geschwindigkeit während dieser Aktion habe ich hingegen noch nie Empfehlungen oder Regeln gesehen...

Nicht? D&D 3.x / Pathfinder kennt das:

Zitat
Follow Tracks
To find tracks or to follow them for 1 mile requires a successful Survival check.
[...]
You move at half your normal speed while following tracks

Bedeutet rechnerisch 45 m / Minute im Durchschnitt. Mit Abzug auf den Wurf kann man die Geschwindigkeit erhöhen bis maximal doppelte Bewegungsrate, d.h. 180 m / Minute (bei einem Malus von 20!).

Obs "realistisch" ist, weiß ich nicht, schnell ist es jedenfalls nicht. Und es ist D&D... aber es sind die gefragten Regeln.
Titel: Re: Spurensuche im Wald - Ueberleben- Realitaet und Fiktion
Beitrag von: Tudor the Traveller am 18.08.2011 | 13:24
Ich könnte mir vorstellen, dass "der Wald" oder allgemein "die Natur" einfach auch keinen guten Antagonisten abgibt. Es ist eine unpersönliche Größe, eine Naturgewalt, es geht in der Regel nicht ums Besiegen, sondern ums Überleben. Von daher sind vielleicht solche Survival-Herausforderungen als Konflikt einfach nicht so spannend und werden daher oft mit wenig Regeln abgehandelt.

Ich denke eher, dass bisher noch keine guten Ideen kamen, sowas spannend umzusetzen. Das ist wie mit Verfolgungsjagden oder Last-Minute-Aktionen / Zeitdruck. Da gibts ein paar Ansätze, aber Befriedigendes habe ich noch nicht gesehen.
Titel: Re: Spurensuche im Wald - Ueberleben- Realitaet und Fiktion
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 18.08.2011 | 20:08
"Hi, i'm Bear Grylls.... and this is Survival: The RPG, and i'm your Game Master for this evening!"
Falscher GM
Titel: Re: Spurensuche im Wald - Ueberleben- Realitaet und Fiktion
Beitrag von: Auribiel am 18.08.2011 | 20:31
und wann ist bei einem von uns der letzte planmäßige 01:30-Uhr-Räuberüberfall auf das Lager der SCs daran gescheitert, dass die sich im Dunklen verlaufen haben oder über eine versteckte Wurzel gestolpert sind?

 ~;D
Das müsste man glatt mal irgendwo einbauen  :d

Ich könnte mir vorstellen, dass "der Wald" oder allgemein "die Natur" einfach auch keinen guten Antagonisten abgibt.

Außer Mutter Natur greift in die Trickkiste und beehrt den Reisenden mit einer Rotte aufgebrachter Wildschweine oder einer Angriffslustigen Elchkuh. Nicht umsonst hieß es irgendwann bei uns "Oh Firun, lass diesen Elch gnädig an uns vorüber gehen!"

Titel: Re: Spurensuche im Wald - Ueberleben- Realitaet und Fiktion
Beitrag von: Belchion am 18.08.2011 | 20:45
Wieviel kann man realistischer Weise in einem Rucksack mit sich schleppen und wie lange kann der Mensch auch tatsaechlich dann damit auf die Wanderschaft gehen?
Also, MIDGARD hat für diese Frage sehr umfangreiche Entbehrungsregeln. Und in Landschaftstypen aufgespaltete Überlebensfertigkeiten. Damit kriegt man garantiert jeden Charakter tot!

Ansonsten muss ich sagen, dass die Natur normalerweise nur als Bühnenbild dient, bloß in seltenen Fällen wird sie zum Antagonisten. Und im Zweifelsfall gilt die Faustregel: "Wenn Winnetou es könnte, kann ein SC es auch."
Titel: Re: Spurensuche im Wald - Ueberleben- Realitaet und Fiktion
Beitrag von: Sphärenwanderer am 18.08.2011 | 20:57
"Würfelt mal auf Überleben."
"Geschafft!"
"Ok, du überlebst."
"Nicht geschafft..."
"Ok, du bist tot."

Ja. Klingt nicht sehr spannend.  ~;D
Warum sollte man sonst auf Überleben würfeln? ;)
Titel: Re: Spurensuche im Wald - Ueberleben- Realitaet und Fiktion
Beitrag von: Sashael am 18.08.2011 | 22:27
p.s.: LED-Lampen sind mMn schlecht, die haben vlt. Helligkeit, aber nicht das richtige Spektrum.
LED-Lampen verursachen dermaßen harte Kontraste, dass sie im Wald (eigentlich) denkbar ungeeignet sind. Stark beleuchtete Gegenstände (Blätter, Ästchen) lenken das Auge ab und die dahinter liegenden Schatten werden als fast vollständig schwarz wahrgenommen. Eine Fackel ist da fast besser geeignet, weil sie die Szenerie nicht stückweise lichtdurchflutet und das Auge nicht so heftige Unterschiede in der Beleuchtung ausgleichen muss.
Titel: Re: Spurensuche im Wald - Ueberleben- Realitaet und Fiktion
Beitrag von: YY am 18.08.2011 | 23:23
LED-Lampen verursachen dermaßen harte Kontraste, dass sie im Wald (eigentlich) denkbar ungeeignet sind. Stark beleuchtete Gegenstände (Blätter, Ästchen) lenken das Auge ab und die dahinter liegenden Schatten werden als fast vollständig schwarz wahrgenommen. Eine Fackel ist da fast besser geeignet, weil sie die Szenerie nicht stückweise lichtdurchflutet und das Auge nicht so heftige Unterschiede in der Beleuchtung ausgleichen muss.

Dafür schmeißen LED-Lampen schön gleichmäßige Schatten, wenn man sie knapp über den Boden hält, um Eindrücke oder kleine Gegenstände zu suchen...
Man kann sie regulieren und mit zu hoher Leuchteinstellung leuchtet man nicht direkt da hin, wo man hinguckt, wenn man Kleinscheiß sucht - gute LED-Lampen haben eine gleichmäßige Korona, mit der man da hervorragend arbeiten kann.

Fackeln flackern, leuchten nicht weit, nicht gerichtet, lassen sich gar nicht integriert und nur ziemlich schlecht improvisiert regulieren und halten auch nicht sonderlich lang.

Ich weiß jedenfalls genau, was ich für so was wählen würde...


und wann ist bei einem von uns der letzte planmäßige 01:30-Uhr-Räuberüberfall auf das Lager der SCs daran gescheitert, dass die sich im Dunklen verlaufen haben oder über eine versteckte Wurzel gestolpert sind?

Z.B. immer dann, wenn kein Räuberüberfall ausgewürfelt wird  :P
Steht ja meistens nicht dabei, warum die nicht kommen  ;)

Ich denke viele Leute, die sich mit einem Thema auskennen, das im Rollenspiel vorkommt, schlagen sich gerne die Hände über den Kopf zusammen, wie das da gehandled wird.

Ich denke, dass viele Leute bei "ihrem" Thema den Detailgrad völlig falsch ansetzen.
Wenn das ganze System grobkörnig ist, dann fällt vieles von dem ganzen Fachwissen spielmechanisch hinten runter, kann aber problemlos zum Ausschmücken verwendet werden.

Problematisch wird es vor allem dann, wenn Leute "ihrem" Thema als einzigem einen höheren Detailgrad oder eine sonstwie besondere spielmechanische Behandlung zukommen lassen wollen.

Hubschrauber mit Wärembild wären hier effektiv und sind auch das Einzige, was Sinn macht und bei uns genutzt wird.

Ja, aber:
Wenn der schon länger weg ist, hast du ein Riesengebiet, wo der Gesuchte sein könnte.

Grad in den USA, wo es auch mal einige Dutzend Meilen so richtig nichts an Siedlung und Straßen gibt, kriegst du das mit einer oder auch mit ein paar Maschinen nicht mehr in einem brauchbaren Zeitrahmen abgedeckt - zumal es da auch Gegenden gibt, die dermaßen am Arsch der Welt sind, dass man den Großteil des Sprits für Hin- und Rückflug verbrennt.


Und dort treibt sich dann auch entsprechend Viehzeug rum, das man auf dem WBG erst mal als solches erkennen muss (ich erinnere mich da z.B. hierzulande an ein eingekesseltes Reh bei der Suche nach Dieter Zurwehme...).

Je nachdem, wie der Bewuchs und das Gelände sind, sieht man auch mit Wärmebild nicht übermäßig viel bzw. braucht ewig und drei Tage, bis man einigermaßen überall geschaut hat.
Und für die nicht einsehbaren Bereiche braucht man trotzdem noch Leute, die hinlatschen.

GURPS-Extremisten
;D
Das wärs mir fast wert, eine Sig anzulegen  :)
Titel: Re: Spurensuche im Wald - Ueberleben- Realitaet und Fiktion
Beitrag von: Nelly am 19.08.2011 | 03:10
Dafür schmeißen LED-Lampen schön gleichmäßige Schatten, wenn man sie knapp über den Boden hält, um Eindrücke oder kleine Gegenstände zu suchen...
Man kann sie regulieren und mit zu hoher Leuchteinstellung leuchtet man nicht direkt da hin, wo man hinguckt, wenn man Kleinscheiß sucht - gute LED-Lampen haben eine gleichmäßige Korona, mit der man da hervorragend arbeiten kann.

Exactly :)

Fackeln flackern, leuchten nicht weit, nicht gerichtet, lassen sich gar nicht integriert und nur ziemlich schlecht improvisiert regulieren und halten auch nicht sonderlich lang.

Ich weiß jedenfalls genau, was ich für so was wählen würde...


Z.B. immer dann, wenn kein Räuberüberfall ausgewürfelt wird  :P
Steht ja meistens nicht dabei, warum die nicht kommen  ;)

Ich denke, dass viele Leute bei "ihrem" Thema den Detailgrad völlig falsch ansetzen.
Wenn das ganze System grobkörnig ist, dann fällt vieles von dem ganzen Fachwissen spielmechanisch hinten runter, kann aber problemlos zum Ausschmücken verwendet werden.

Problematisch wird es vor allem dann, wenn Leute "ihrem" Thema als einzigem einen höheren Detailgrad oder eine sonstwie besondere spielmechanische Behandlung zukommen lassen wollen.

Ich denke einfach, wenn man einige Elemente nutzt um das ganze ein wenig auszuschmuecken um den Spannungsgrad zu steigern ist es eine Win-Win Situation. Es sollte immer noch etwas besonderes sein und nicht immer ausgespielt werden. 
Ja, aber:
Wenn der schon länger weg ist, hast du ein Riesengebiet, wo der Gesuchte sein könnte.

Grad in den USA, wo es auch mal einige Dutzend Meilen so richtig nichts an Siedlung und Straßen gibt, kriegst du das mit einer oder auch mit ein paar Maschinen nicht mehr in einem brauchbaren Zeitrahmen abgedeckt - zumal es da auch Gegenden gibt, die dermaßen am Arsch der Welt sind, dass man den Großteil des Sprits für Hin- und Rückflug verbrennt.

Yep, dazu kommt noch das Hubschrauber teuer sind. Wir haetten unseren Hubschrauber fast verloren. Es gibt einen einzigen Hubschrauber im ganzen County. Die Counties haben zu kaempfen, von daher muessen wir mit der Waermebild Kamera an den Strassen entlangsuchen. Die besten Ergebnisse hat man eben noch mit den Fusstruppen und den Hunden. Die Hunde muessen selbstaendig, ausser Sichtweite suchen, falls sie einen Artikel, Lebenden oder eine Leiche gefunden haben, muessen sie zu dir zurueckkommen, dir den Fund Anzeigen und zum Fund zurueckfuehren. Die Hunde koennen ein riesiges Gebiet weitaus schneller absuchen als alles andere. Die Gebiete werden in Abteilungen aufgeteilt und jeder Hundefuehrer ist fuer seine Abteilung zustaendig.

Und dort treibt sich dann auch entsprechend Viehzeug rum, das man auf dem WBG erst mal als solches erkennen muss (ich erinnere mich da z.B. hierzulande an ein eingekesseltes Reh bei der Suche nach Dieter Zurwehme...).

Baeren, Coyoten, Stinktiere, massenweise Reh-und Rotwild, Wildschweine, Schlangen... so ziemlich alles was das Land herzugeben hat, von den Raubvoegeln ganz zu schweigen. Und der Winter ist besonders hart.

Je nachdem, wie der Bewuchs und das Gelände sind, sieht man auch mit Wärmebild nicht übermäßig viel bzw. braucht ewig und drei Tage, bis man einigermaßen überall geschaut hat.
Und für die nicht einsehbaren Bereiche braucht man trotzdem noch Leute, die hinlatschen.

Genau deswegen gibts ja auch die "Ground-Pounder" oder "Grid-Searcher". Man kommt ohne einfach nicht aus und eben die Hunde. Der Witz dabei ist, das man mit vier Mann, vielleicht gerade mal 2 Acre abgesucht hat, wenn ueberhaupt, je nachdem der Bewuchs ist. 

 ;D
Das wärs mir fast wert, eine Sig anzulegen  :)
Titel: Re: Spurensuche im Wald - Ueberleben- Realitaet und Fiktion
Beitrag von: Nelly am 19.08.2011 | 03:20
"Hi, i'm Bear Grylls.... and this is Survival: The RPG, and i'm your Game Master for this evening!"


Ein interessanter Ansatz, aber ne MRE als Referenz zu nennen, mutet schon irgendwie komisch an... Das sind doch diese US-Army-Teile, wo man Wasser reinkippt, was dann ne katalytisch-endotherme Reaktion auslöst, um damit das "Essen im Beutel" warmzumachen, oder?
 
p.s.: LED-Lampen sind mMn schlecht, die haben vlt. Helligkeit, aber nicht das richtige Spektrum.

Nicht nur. MRE's sind einfach nur Meals Ready to Eat. Dat kann also einfach nur ne Konservendose mit kalter Erbsensuppe sein :)


Nur mal am Rande:

was ist denn das auch für eine vollkommen sinnfreie Aktion nachts jemanden im Wald zu suchen? In Deutschland wird nict ohne Grund nachts die Suche abgebrochen, weil man mehr Spuren vernichtet, als welche zu finden. Und auch Hunde orientieren sich nachts auch noch über die Augen und sind deshalb vollkommen überfordert bei Dunkelheit. zumindest deutsche Hunde. ;)

Will sagen. Walddurchsuchungen nachts zu machen sind vollkommener Unsinn.

Hubschrauber mit Wärembild wären hier effektiv und sind auch das Einzige, was Sinn macht und bei uns genutzt wird.

Im Übrigen ist ein Marschgepäck von 20 kg für einen trainierten Mann gut machbar. Für mehrere Tage und bei gutem Wandertempo.

Ich hab Deutsche Schaeferhund die in Oesterreich gezuechtet wurden, die sind relativ flott. Hunde koennen im dunkel recht gut sehen. Wenn man sich mal die Wildhunde Packs anschaut, die sich aus domestizierten Hunden herausgebildet haben, so jagen die bei Tag und Nacht und sind mitnichten ueberfordert.
Hier wird Tag und Nacht gesucht, vor allem in dieser Gegend entscheidet es ueber Leben und Tod. Bei einem ueber 70 Jahre altem Mann, wird keine Suche abgebrochen. Es werden Gruppen eingeteilt und wenn eine Gruppe nicht mehr kann und fertig ist wird die naechste rausgeschickt. Via GPS werden die Daten gesammelt, welche Gebiete abgesucht wurden und darueber hinaus wird dann entschieden in welches Gebiet man als naechstes geht.

Was das wandern betrifft. Es ist eine Sache mit 20 Kilogramm auf befestigten Wanderstrecken entlangzumarschieren, und eine voellig andere, sich damit durchs Unterholz zu kaempfen. Selbst bei Tageslicht konntest du nicht mal deine Fuesse sehen da dir alles bis zur Huefte ging, ergo wusstest du nicht wo du hinlaeufst oder was als naechstes kommt. Deswegen kommt man in manchem Gebiet auch nur sehr langsam voran.

Abgebrochen wird nur bei zu extremer Hitze, zu extremer Kaelte (-30 - -40 grad) oder wenn man in absolut lebensgefaehrliches Terrain kommt wo nur noch der Hubschrauber eingesetzt werden kann.
Titel: Re: Spurensuche im Wald - Ueberleben- Realitaet und Fiktion
Beitrag von: 8t88 am 19.08.2011 | 03:34
Also ich denke... Moment..,
ah, es ist so ein Thread... ney, da gibts Besseres hier.
Lasst euch nicht stören. :)
Titel: Re: Spurensuche im Wald - Ueberleben- Realitaet und Fiktion
Beitrag von: Nelly am 19.08.2011 | 04:08
Also, MIDGARD hat für diese Frage sehr umfangreiche Entbehrungsregeln. Und in Landschaftstypen aufgespaltete Überlebensfertigkeiten. Damit kriegt man garantiert jeden Charakter tot!

Ansonsten muss ich sagen, dass die Natur normalerweise nur als Bühnenbild dient, bloß in seltenen Fällen wird sie zum Antagonisten. Und im Zweifelsfall gilt die Faustregel: "Wenn Winnetou es könnte, kann ein SC es auch."

Oder McGyver  ;D
http://www.youtube.com/watch?v=e_YHImSJtaY&feature=related
Titel: Re: Spurensuche im Wald - Ueberleben- Realitaet und Fiktion
Beitrag von: Sashael am 19.08.2011 | 08:46
1) Link funzt in D nicht.

2) Die LEDs, die ich so kennengelernt habe, waren so grell/weiß, dass sie extrem viel Schatten warfen. In freien Räumen super, im Unterholz einfach nur noch nervig. Fackel war ein doofes Beispiel, klar. Wir haben bei der Suche nach einem Portemonnaie im Unterholz auf ältere Taschenlampen mit gedämpfterem gelberem Licht zurückgegriffen. Die Kontraste waren nicht so extrem, sodass man auch in den Schattengebieten noch etwas erkennen konnte und nicht die Taschenlampe in gefühlten drölfhundert Winkeln halten musste, um ja auch nichts zu verpassen.

Wenn ihr andere habt, dann ist das besser für euch. ;)
Titel: Re: Spurensuche im Wald - Ueberleben- Realitaet und Fiktion
Beitrag von: Herr der Nacht am 19.08.2011 | 20:36
Ich finde dieser Thread zeigt sehr gut und exemplarisch, warum man mit Realismusansprüchen potentiell aus jedem Rollenspiel einen unspielbaren, völlig unspaßigen Regelkoloss machen kann.

Optionalregeln für alles, yipiiie yeeah

Kannte ich von DSA besonders gut, da wollten auch viele noch die 5-6 Naturtalente zusätzlich aufspalten in Waldkunde, Wüstenkunde...etc.
Oder Reitfreaks, die einem erklären wollen, wieviel tausend Unterschiede es beim Reiten gibt, die Persönlichkeiten der Pferde regeltechnisch mit einbeziehen (am besten mit Stammbaum und Hintergrundgeschichte des Pferdes  ;D).
Oder die Bogenschießen-Freaks...

Ähnlich ist es wohl bei Shadowrun mit Informatikern. Science-Fiction mit Naturwissenschaftlern,etc...
Titel: Re: Spurensuche im Wald - Ueberleben- Realitaet und Fiktion
Beitrag von: LöwenHerz am 19.08.2011 | 21:31
Also ich finde es bei Rolemaster total klasse, Pflanzenkunde, Giftkunde, Gifte herstellen, Alchemie und Gifte benutzen ausbilden zu müssen, um halbwegs akzeptabel auf Stufe 6 oder 7 den Beruf eines blutigen Assassinenlehrlings ausüben zu können. Ach was sag ich da? Ausüben? Nein! Episch daran zu scheitern  >;D
Titel: Re: Spurensuche im Wald - Ueberleben- Realitaet und Fiktion
Beitrag von: Sashael am 19.08.2011 | 22:07
Ich bin eine echte Niete in Chemie. Aber ich weiß, wie ich aus Brom und Azeton ziemlich effektives Tränengas herstellen kann.
Überleben in der Natur liegt mir auch nicht. Aber ich weiß, dass Birkenrinde selbst nass noch sehr gut brennt.
Wenn ich nicht so müde wäre, würden mir noch mehr Beispiele einfallen.
Mensch ist verdammt gut darin, Halbwissen und Teilwissen anzusammeln. Darum möchten wir auch, dass unsere SCs in gaaanz vielen Skills gaaaanz toll sind. Denn im Rollenspiel kann man eine Sache, oder man kann sie nicht. Teilaspekte eines Wissensgebietes zu lernen ist in den allermeisten Regelwerken nicht möglich. Da wir aber echt suuuuupergenau wissen, wie man in Situation A-05/c das Spezialwissen C-f8/7G aus Wissensgebiet C anwendet und der SC halt entweder ALLES von C weiß oder gar nichts, muss der SC dann eben ein Meister in C sein. Obwohl wir von C-2B/t zum Beispiel selber nicht die geringste Ahnung haben.
Und weil die Realismusfraktion (durchaus zurecht) anmerkt, dass man unmöglich ALLES von ALLEM wissen kann, beschränkt sie die verfügbaren Punkte zum Steigern von Fertigkeiten, sodass man sich entscheiden muss, ob man wirklich C braucht. Was uns frustriert, denn in Situation A-05/c wüßten wir ja gaaaanz genau, wie man C einsetzen könnte.

Müdes Gehirnstürmen ...
Titel: Re: Spurensuche im Wald - Ueberleben- Realitaet und Fiktion
Beitrag von: Nelly am 20.08.2011 | 05:28
Ich finde dieser Thread zeigt sehr gut und exemplarisch, warum man mit Realismusansprüchen potentiell aus jedem Rollenspiel einen unspielbaren, völlig unspaßigen Regelkoloss machen kann.

Optionalregeln für alles, yipiiie yeeah

Kannte ich von DSA besonders gut, da wollten auch viele noch die 5-6 Naturtalente zusätzlich aufspalten in Waldkunde, Wüstenkunde...etc.
Oder Reitfreaks, die einem erklären wollen, wieviel tausend Unterschiede es beim Reiten gibt, die Persönlichkeiten der Pferde regeltechnisch mit einbeziehen (am besten mit Stammbaum und Hintergrundgeschichte des Pferdes  ;D).
Oder die Bogenschießen-Freaks...

Ähnlich ist es wohl bei Shadowrun mit Informatikern. Science-Fiction mit Naturwissenschaftlern,etc...

Aber natuerlich. Dat muss. Du kannst nen Araber doch nicht mit nem Belgier vergleichen! Das Schlachtross doch nicht mit dem Droschgengaul. Dat ist doch wichtig.  ;D

Also ich finde es bei Rolemaster total klasse, Pflanzenkunde, Giftkunde, Gifte herstellen, Alchemie und Gifte benutzen ausbilden zu müssen, um halbwegs akzeptabel auf Stufe 6 oder 7 den Beruf eines blutigen Assassinenlehrlings ausüben zu können. Ach was sag ich da? Ausüben? Nein! Episch daran zu scheitern  >;D

Das hat wirklich was. Ich geh jetzt aber mal davon aus das wenn man Gifte herstellen kann, dann weis man auch wie man sie anwendet und benutzt, oder nicht?
Titel: Re: Spurensuche im Wald - Ueberleben- Realitaet und Fiktion
Beitrag von: LöwenHerz am 20.08.2011 | 09:01
Das hat wirklich was. Ich geh jetzt aber mal davon aus das wenn man Gifte herstellen kann, dann weis man auch wie man sie anwendet und benutzt, oder nicht?

Davon gehst Du verkehrt aus ;D

Bei Rolemaster sollte man das Regelwerk konsequent zusammenkürzen, denn ansonsten kommt es zu solchen Auswüchsen. Das Problem ist halt, dass ein Giftkundiger mit den o.g. Fertigkeiten keine Möglichkeiten mehr hat, sich Waffen, Rüstungen oder gar Heimlichkeiten zu "kaufen".
Ich persönlich mag solche (haha) "realistischen" Simulationen nicht.
Titel: Re: Spurensuche im Wald - Ueberleben- Realitaet und Fiktion
Beitrag von: mat-in am 20.08.2011 | 09:19
Das Problem ist halt, dass ein Giftkundiger mit den o.g. Fertigkeiten keine Möglichkeiten mehr hat, sich Waffen, Rüstungen oder gar Heimlichkeiten zu "kaufen".
Ich persönlich mag solche (haha) "realistischen" Simulationen nicht.
Das ist ein Grundlegendes Problem bei viele Spielen. Bei Shadowrun wird es zum Beispiel von Ediion zu edition schlimmer mit den "munchkin bremsen"... maximal 1 fertigkeit stufe 6 oder 2 fertigkeiten stufe 5 und dann auch nur aus denunden bereichen, der höchste startwert in einem attribut kostet doppelt, und so weiter. Das ganze führt aber im gegenteil zu noch optimierteren charakteren, dump-stats die keiner benutzt, und so weiter.
Bei Cyberpunk2020 ist das ähnlich. Man bekomme ... so um die 12 hobbypunkte. Wenn man die Grundrechenarten beherrscht, weiß wie man sich anzuziehen hat ohne totgeschlagen zu werden für das modeverbrechen, gut genug einschüchtern kann das einem 6 jährige mit dreirad platz machen und eine 2. sprache mit üblem akzent spricht sind die punkte dann auch schon aufgebraucht. Ähnlich bei (o)WoD (war in der neuen nicht besser). Wenn man da als normaler Student den Charakterpaß durchgeht und kringel malt, kommt man locker beim 3-fachen der startwerte an... du kannst autofahren? Sogar mit Schaltgetriebe? -> Drive 2 Punkte minimum, und so weiter.

Läßt man jetzt aber den Spielern die Freiheit, 3x so viel Punkte zu verteilen haben sie nicht drive 2, intimidate 1, subterfuge 2, ... um irgend was wie normale menschen (gewesen) zu sein, nein, sie steigern Melee auf 6 und Firearms auf 6...

Ein ewiges Dilemma in allen Rollenspielen.

Ich finde dieser Thread zeigt sehr gut und exemplarisch, warum man mit Realismusansprüchen potentiell aus jedem Rollenspiel einen unspielbaren, völlig unspaßigen Regelkoloss machen kann.

Optionalregeln für alles, yipiiie yeeah
Das schlimme daran ist, das es zu ganz üblen designfehlern führt und meist nicht mal zu mehr realismus. Leute verwechseln immer die dicke des regelwerks und die anzahl bizarrer bei einem Bierchen ausgedachter Sonderregeln mit realismus. Eine solide Grundmechanik und anpassungen sind weit besser als schlechte grundregeln und dann zusammengeflickte, sich wiedersprechende sonderregeln. Aber jeder wie er's mag :-P
Titel: Re: Spurensuche im Wald - Ueberleben- Realitaet und Fiktion
Beitrag von: Merlin Emrys am 20.08.2011 | 09:39
Ich finde dieser Thread zeigt sehr gut und exemplarisch, warum man mit Realismusansprüchen potentiell aus jedem Rollenspiel einen unspielbaren, völlig unspaßigen Regelkoloss machen kann.
Und ich finde ihn anregend und hätte wirklich gern eine Liste dazu, womit man sich denn herumschlagen muß, wenn man nachts kein warmes Bettchen, sondern eine echte Pflicht zu etwas hat.
Ich habe schließlich die Freiheit, daraus kein Würfelgespenst werden zu lassen, sondern es als Ideensammlung zu nehmen, mit welchen Verwicklungen man mal aufwarten kann, um etwas Schwung (und vielleicht sogar schlichtweg Spaß) in eine Runde zu bringen. Warum sollte ich mich auch vor so einer Liste (oder jedem anderen Bröckchen Realität) fürchten? Das alles steht mir (hoffentlich - ich vertraue da auf Nelly :-) ) zur Verfügung, aber ich bin ja immer noch der Handelnde, ich entscheide, ich nehme sie oder lasse sie liegen. Wer vor solchen Ergänzungen Angst hat, weil sie ihm als "Regelkoloss" das Fürchten lehren, hat m.E. wesentliche Dinge über seine eigene Freiheit noch nicht verstanden...
Titel: Re: Spurensuche im Wald - Ueberleben- Realitaet und Fiktion
Beitrag von: Nelly am 20.08.2011 | 12:57
Davon gehst Du verkehrt aus ;D

Bei Rolemaster sollte man das Regelwerk konsequent zusammenkürzen, denn ansonsten kommt es zu solchen Auswüchsen. Das Problem ist halt, dass ein Giftkundiger mit den o.g. Fertigkeiten keine Möglichkeiten mehr hat, sich Waffen, Rüstungen oder gar Heimlichkeiten zu "kaufen".
Ich persönlich mag solche (haha) "realistischen" Simulationen nicht.

Das hat doch nichts mehr mit Realismus zu tun ;)
Titel: Re: Spurensuche im Wald - Ueberleben- Realitaet und Fiktion
Beitrag von: Auribiel am 21.08.2011 | 23:39
Wer vor solchen Ergänzungen Angst hat, weil sie ihm als "Regelkoloss" das Fürchten lehren, hat m.E. wesentliche Dinge über seine eigene Freiheit noch nicht verstanden...

Der Regelkoloss ist aber meist mit gewissen Kosten (auch monetärer Natur) verbunden. Somit ist nicht allein deine/die eigene Entscheidung über den angestrebten Freiheitsgrad entscheidend, sondern auch, wie dieser Regelkoloss gestaltet und angeboten wird. Und da gibt es bei den wenigsten System ein echtes Grundregelwerk und alle Kolossalien dann nur in speziellen Erweiterungsbänden zu "Überleben in der wilden Natur" oder das allseits beliebte "Kampfsonderfertigkeiten", sondern man bläht mit solchen Regelerweiterungen die Regeln für alle weniger interessierte unnötig auf (und macht sie im schlimmsten Fall unübersichtlich). Weswegen solche Regeln eben auch besser in den jeweiligen Hausregeln oder inoffiziellen Erweiterungen zu verorten sind, als im Regelwerk selbst.

Titel: Re: Spurensuche im Wald - Ueberleben- Realitaet und Fiktion
Beitrag von: Merlin Emrys am 23.08.2011 | 18:39
Ich scheine zu den wenigen glücklichen Menschen zu gehören, die Dinge auch nicht kaufen können. Ich hab' eh zuwenig Geld. Und -was soll ich sagen? Man lebt so auch gar nicht so übel. Das, was ich mir leisten kann, verwende ich (so gut ich kann) zu dem größten Nutzen - und damit ist es erfahrungsgemäß nicht zu wenig.

Nebenbei ist dieser Thread für Dich wie für mich in erste Näherung monetär kostenfrei, und Nelly hat bisher auch nicht geschrieben, sie wollte die Liste nur gegen einen Unkostenbeitrag zur Verfügung stellen. Angst vor einem zu hohen Kaufpreis kommt mir im Rahmen dieses Themas also wirklich nur wie ein lächerliches Möchtegern-Schreck-Gespenst vor...
Titel: Re: Spurensuche im Wald - Ueberleben- Realitaet und Fiktion
Beitrag von: ClockworkGnome am 23.08.2011 | 18:44
Also soweit ich das verstanden habe ging es bezüglich der monetären Kosten darum, ob eine so ausführliche Tabelle/Regelsektion Platz in einem/jedem Rollenspielgrundregelwerk haben sollte (Thema: wieviel Realität sollte da drin sein), nicht darum, ob Nelly hier so eine Tabelle als Fanprojekt erstellt.
Titel: Re: Spurensuche im Wald - Ueberleben- Realitaet und Fiktion
Beitrag von: Nelly am 23.08.2011 | 19:34
Zitat
Nebenbei ist dieser Thread für Dich wie für mich in erste Näherung monetär kostenfrei, und Nelly hat bisher auch nicht geschrieben, sie wollte die Liste nur gegen einen Unkostenbeitrag zur Verfügung stellen. Angst vor einem zu hohen Kaufpreis kommt mir im Rahmen dieses Themas also wirklich nur wie ein lächerliches Möchtegern-Schreck-Gespenst vor...

Verlangen werd ich dafuer natuerlich nichts. :)


Wie stellt ihr euch die Liste ueberhaupt vor? Waere schoen ein paar Ideen zu haben, oder wollt ihr einfach nur diverse Texte?
Hab sowas ja noch nicht gemacht :)
Titel: Re: Spurensuche im Wald - Ueberleben- Realitaet und Fiktion
Beitrag von: Merlin Emrys am 24.08.2011 | 00:25
Wie stellt ihr euch die Liste ueberhaupt vor? Waere schoen ein paar Ideen zu haben, oder wollt ihr einfach nur diverse Texte?
Och, ich für meinen Teil bin da offen für vieles - solange viele Infos auf dichtem Raum sind. Eine simple Liste mit Strich, Schlagwort, Doppelpunkt, kurze Erläuterung ist mir da ebenso recht wie ein Prosa-Text.

Also soweit ich das verstanden habe ging es bezüglich der monetären Kosten darum, ob eine so ausführliche Tabelle/Regelsektion Platz in einem/jedem Rollenspielgrundregelwerk haben sollte...
Was bezogen auf diesen Faden dann allerdings schon eine ziemliche Abschweifung wäre. Wie sollte ein ergänzender, kostenlos verfügbarer, kurzer Überblick über ein paar Fakten, die man im Alltag ja doch so nicht einfach mal zu Gesicht bekommt, denn, ich zitiere,
sehr gut und exemplarisch
zeigen, daß Grundregelwerke ab einem bestimmten Umfang in manchen Fällen mehr Geld kosten als Grundregelwerke, die auf weniger Papier gedruckt wurden? Das eine hat mit dem anderen doch nun in erster Näherung schlicht gar nichts zu tun?
Titel: Re: Spurensuche im Wald - Ueberleben- Realitaet und Fiktion
Beitrag von: ClockworkGnome am 24.08.2011 | 00:58
Wie stellt ihr euch die Liste ueberhaupt vor? Waere schoen ein paar Ideen zu haben, oder wollt ihr einfach nur diverse Texte?
Hab sowas ja noch nicht gemacht :)

Puh, gerade wenns universal sein soll schwierig.

Ich würde mir vorstellen: Ein einleitendes Kapitel generell über Spuren, die man so hinterlässt und Verfolgung selbiger. Dann ein Kapitel was man zum Verbergen von Spuren machen kann, ein Kapitel wie man effektiv Spuren sucht und schließlich eins zum Thema Hilfsmittel (für beides).

Das ganze dann mit Wertungssystem wie: normal verursachte Spuren und normal versierter Suucher = Probe +0 und entsprechende Modifikatoren für Techniken/Hilfsmittel, das ein SL zumindest ne Idee hat wie er das in seinem System umsetzen muss (Also ala: ok, das ist also doppelt so schwerwiegend wie das).

Titel: Re: Spurensuche im Wald - Ueberleben- Realitaet und Fiktion
Beitrag von: Nelly am 24.08.2011 | 08:53
Wir werden ja im Grid Searching ausgebildet und da gibt es drei verschiedene Suchtypen. Die kann ich euch beschreiben, da gehoert unter anderem auch ein wenig Detektivarbeit dazu um die Gewohnheiten der Person, die man sucht, kennenzulernen.

Ich kann euch beschreiben wie der Geruch einer Person arbeitet, das er mit dem Wind getragen wird, das sich gewisse Scent Pools bilden, wie das ganze im Sumpf und im Schnee ausschaut. Das warme Koerper an einem kuehlen Tag mehr Geruch hinterlassen wie ein warmer Koerper an einem heissen Tag. Und einen gefroenen Schinken in der Schneebank zu finden ist aeusserst schwer. Das Benzingeruch die Nase fuer wenige Minuten ausser Gefecht setzen kann etc. etc. etc.

Karte&Kompass gehoeren zum Ueberleben ebenfalls dazu.

Wir suchen ja in Gruppen, nicht als Einzelperson. Max. 10 Mann. Meist sind es nur 4-5 Personen. Das kann man also durchaus auf Abenteuergruppen auslegen und wenn eine Person das kann, dann ist es reltaiv leicht die anderen vier einzuweisen.

Hundefuehrer sind immer zu zweit unterwegs, inkl. Hund.

Ich setz mich einfach mal drann und arbeite was aus. Da koennte man auch eine Gruppenarbeit draus machen. Ich kann mir gut vorstellen das gerade die Bundeswehrler auch was uebers verstecken erzaehlen koennen.

Mein Mann hat sich letztens, im Tarnanzug versteckt. Es war dunkel. Ich stand direkt neben ihm und hab ihn nicht bemerkt. Erst als er sich bewegt hat, hab ich bemerkt das er direkt neben mir auf dem Boden sitzt.