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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Spielleiterthemen => Thema gestartet von: Jed Clayton am 25.09.2011 | 20:34

Titel: Wieder mal ein Problemspieler?
Beitrag von: Jed Clayton am 25.09.2011 | 20:34
In meiner jetzigen Pathfinder-Gruppe gibt es neuerdings eine Art Problemspieler. Es ist für mich als SL ziemlich seltsam, da es der älteste und erfahrenste Rollenspieler in der ganzen Runde (zwischen 5 und 8 Personen) ist, den ich auch schon seit 20 Jahren kenne und der bei mir schon in vielen anderen Runden mit anderen Systemen gespielt hat.

Jetzt in unserer aktuellen Runde, nachdem wir diese Woche gerade mal wieder ein wenig Pathfinder gespielt haben, verhält sich dieser Spieler für meine Begriffe eigenartig. In der Spielrunde selbst war er zuletzt die meiste Zeit über sehr still und unauffällig und fand einen Großteil des Abenteuers scheinbar in Ordnung. Es kam jedenfalls keine deutlich erkennbare Kritik. Wenn er etwas als Charakter sagte, brachte er sogar ein paar wenige lustige oder absurde Sprüche, die im Großen und Ganzen wohl auch zu seinem Charakter gepasst haben.

Aber jetzt bekam ich zwei Tage nach der Spielsitzung von diesem Spieler eine sehr lange E-Mail, in der er mir alle möglichen Vorhaltungen machte:

- Ich hätte angeblich das Abenteuer (ein veröffentlichtes Modul von Paizo) gar nicht richtig gelesen -- das stimmt definitiv nicht, weil ich dieses Abenteuer schon im Mai mehrmals durchgelesen habe.
- Das Abenteuer sei schlecht konstruiert und entspräche nicht den heutigen Standards.
- Die Monster in dem Abenteuer würden völlig willkürlich zuschlagen und hätten zu starke Fähigkeiten für die SC. Letzten Monat aber waren ihm die Monster noch zu schwach!
- Wenn mal ein starkes Monster vorkäme, würde ich als SL das Monster absichtlich zögern lassen, Fehler machen lassen, seine Werte abschwächen oder nicht alle Attacken auswürfeln, nur um die SC in der Situation zu beschützen.
- Die meisten Charaktere hätten die ganze Zeit in der Geschichte nichts zu tun.
Die Liste ging noch weiter, ich kann es hier gar nicht alles aufzählen.

Das Seltsame für mich ist aber, dass er mit seiner Krtitik völlig allein ist. In meiner Runde sind 7 Personen und den 6 anderen Spielern schien alles gefallen zu haben und wir hatten einen sehr vergnüglichen Abend mit der Spielrunde. Niemand sonst schickt mir E-Mails mit Kritikpunkten. Abgesehen davon, dass wir jetzt mitten in einem Modul stecken und ich zu diesem Zeitpunkt bestimmt nichts mehr an meinem Stil oder den verwendeten Regeln verändern werde, weiß ich wirklich nicht, wie ich mit diesem alten querulantenhaften Spieler umgehen soll.

Wenn von 7 Leuten sechs zufrieden sind und Spaß haben, richte ich mich dann nach den sechs Personen oder nach der einzelnen Person? Gibt es nicht auch so etwas wie klare Mehrheiten?

Und genauso verdreht und eigenartig finde ich ehrlich gesagt, dass dieser Problemspieler ja auch nicht aus der Gruppe aussteigen will. Er kommt trotz aller Kritik immer wieder treu und brav zur Runde zurück, ist sogar überpünktlich und überpräzise in seiner Vorbereitung und Terminplanung, kennt die meisten ihn betreffenden Regeln auswendig (oder so gut wie auswendig), aber er spielt wohl nur noch mit, um andere Leute zu kritisieren oder sich über das gesamte Spielgenre lustig zu machen. Oder er ist ein Masochist. Nichts, was ich als SL mache und entscheide, passt ihm. Alles, was ich sage, ist offenbar falsch und ergibt keinen Sinn. Trotzdem will er keine andere Runde und trotzdem geht er nicht einfach weg, was ihm ja freisteht.

Zuletzt hat dieser Problemspieler seinen Charakter quasi absichtlich etwas sehr Gefährliches machen lassen, wodurch er sich selbst und vielleicht andere Charaktere in tödliche Gefahr in einer Kampfszene gebracht hat. Dann durften später die Magie benutzenden SC in der Gruppe einen Großteil ihrer verfügbaren Heilzauber, Heilkräuter und anderes für diesen SC aufwenden, nur um ihm auf Deutsch gesagt den Hintern zu retten (er war schon auf unter null Trefferpunkten). Das hat ihm zusätzlich Antipathie vom Rest der Gruppe eingebracht.

Nachdem ich wohl nicht die nötige Radikalität aufbringen werde, diesen Spieler rauszuschmeißen, kann ich mir nur denken, dass der Rest der Gruppe gegen ihn votieren und ihn eines Tages rausschmeißen wird - als Charakter und auch "in real life".
Titel: Re: Wieder mal ein Problemspieler?
Beitrag von: Ghostrider am 25.09.2011 | 20:50
Zwei Möglichkeiten:

1.) Er ist ein A****loch.
oder
2.) Er hat in Punkten oder komplett recht, und hofft auf Besserung eurerseits, eher: Deinerseits.


Ich tendiere aber eher zu Nummer 1, obwohl deine Anmerkung, dass der Rest deiner Gruppe dich nicht kritisiert, nicht wirklich aussagekräftig ist.
Titel: Re: Wieder mal ein Problemspieler?
Beitrag von: Crimson King am 25.09.2011 | 20:57
Sprich das mal anonym mit den anderen Spielern durch. Gehe zu jedem der anderen und sage, ein Mitspieler (ohne Namen) hätte folgende Kritikpunkte. Hole dir die Meinung über die Kritik gezielt bei den Leuten ab. Damit findest du immerhin raus, ob der Kritiker wirklich alleine da steht mit seiner Meinung. Wenn ja, solltest du ggf. wirklich mal fragen, ob es ihm noch Spaß macht. Wenn er ja sagt, ist es sein Problem - so lange er den anderen das Spiel nicht kaputt macht.
Titel: Re: Wieder mal ein Problemspieler?
Beitrag von: Darkling am 25.09.2011 | 21:01
Wenn sonst immer alles in Ordnung war:
Ist vielleicht irgendwas rollenspielunabhängiges in seinem Leben vorgefallen und das gemeinsame Spiel zu kritisieren ist ein Ventil?
Titel: Re: Wieder mal ein Problemspieler?
Beitrag von: ChaosAmSpieltisch am 25.09.2011 | 21:07
Vielleicht würde ich erstmal mich selbst fragen, ob er recht hat, unabhängig davon was die anderen sagen.

Den ersten Punkt kannst du sicherlich dabei ignorieren, aber die anderen würde ich erstmal selbst durchgehen. Reflexion schadet nie.

Dann würde ich die Meinung der anderen einholen, ohne irgendwelche Kritikpunkte denen zu nennen.

Und wenn ich immer noch danach der Meinung bin, dass ich alles richtig gemacht habe, dann würde ich entweder

a) die Kritik schlucken, dem Spieler sagen, ok, du achtest mehr drauf (wenn du Streit vermeiden willst und mit ihm weiterspielen willst, weil er sonst am Ende allen den Spaß verdirbt)
b) sagen, du siehst es anders, und entweder spielt er weiter oder nicht (wen du ehrlich sein willst)
c) sagen, dass er nicht mehr wieder kommen braucht (wenn du weiterspielen willst ohne ihn)
Titel: Re: Wieder mal ein Problemspieler?
Beitrag von: Jed Clayton am 25.09.2011 | 21:08
Zwei Möglichkeiten:

1.) Er ist ein A****loch.
oder
2.) Er hat in Punkten oder komplett recht, und hofft auf Besserung eurerseits, eher: Deinerseits.

Mag sein, mag alles sein... Obwohl das Problem wahrscheinlich doch subtilerer Art ist. Man kann es wahrscheinlich nicht konkret auf "ich bin blöd" oder "er ist blöd" reduzieren.

Besonders frappierend finde ich aber dieses Mal, dass dieser Spieler mir vor allem ankreidet, ich würde die Regeln und die Abenteuertexte nicht oder nur sehr bruchstückhaft lesen, aber in derselben Mail, in der er das hervorhebt, selbst nicht auf dem aktuellen Stand ist: Er meint, auf -5 TP sei sein Charakter ja längerfristig ans Krankenbett gefesselt und könne nicht mehr mitmachen. Dabei hatte ich ihm VORHER schon genau geschildert, dass sein verletzter Charakter doch schon lange wieder geheilt war und durch Magie alle seine TP zurückbekommen hatte.

Auch ärgern wir uns immer wieder mit den gleichen Anfängerfragen herum: Sind Monster nun zu schwach oder zu stark? Sind Monster nur dazu da, den Charakteren EP zu liefern? Sind Monster aus der Zufallsbegegnungstabelle angebracht oder müssen sie etwas mit dem Plot zu tun haben? (Ich habe bis jetzt ein einziges Mal zum Spaß die Tabelle für Zufallsbegegnungen in dem Abenteuer verwendet und dabei kam allenfalls so etwas wie eine harmlose Riesenmücke heraus.)

Zitat
Ich tendiere aber eher zu Nummer 1, obwohl deine Anmerkung, dass der Rest deiner Gruppe dich nicht kritisiert, nicht wirklich aussagekräftig ist.

Nicht aussagekräftig? Auch dann nicht, wenn alle lachen und zufrieden aussehen und ich mit einem recht angenehmen Gefühl von der Runde nach Hause komme?

Diese Runde wäre zurzeit nämlich echt meine Fantasy-Traumrunde, wenn nicht der Problemspieler wäre.
Titel: Re: Wieder mal ein Problemspieler?
Beitrag von: Edvard Elch am 25.09.2011 | 21:22
Trotzdem: Keine Kritik ist erstmal genau das: Keine. Ich kann auch bei einem besch...eidenen SL Spaß haben. Hol dir von allen Spielern Kritik und gelich sie mit dem ab, was dein Problemspieler zu meckern hat. Bringt er auch Konstruktives, Vorschläge, wie du es seiner Meinung nach besser machen könntest? Wenn nein, frag ihn danach.

Interessant finde ich, dass er seinen Charakter in tödliche Gefahr gebracht und dann (wenn ich das richtig verstanden habe) auch noch darauf bestehen wollte, dass der Charakter erstmal außer Gefecht und damit nicht spielbar ist. EIn Versuch, eine Pause einzulegen oder auszusteigen?
Titel: Re: Wieder mal ein Problemspieler?
Beitrag von: Schlangengott am 25.09.2011 | 21:29
Zitat
Hol dir von allen Spielern Kritik und gelich sie mit dem ab, was dein Problemspieler zu meckern hat. Bringt er auch Konstruktives, Vorschläge, wie du es seiner Meinung nach besser machen könntest? Wenn nein, frag ihn danach.

Jaaa, das macht manchmal auch aber nur bedingt Sinn. Die wenigsten kritisieren das Abenteuer, falls die Entwicklung der Geschichte nicht wirklich katastrophal war, sondern sie kritisieren Spielerkram - das die Monster zu hart sind oder solche Sachen. Man sollte auch darauf eingehen. Aber die wirklich spannende Kritik ist die Kritik am der Entwicklung des Abenteuerverlaufs, die Vielfalt der Ideen, das Wirken der ganzen Geschichtsstränge...und sowas haben Spieler meist garnicht im Blick.
Titel: Re: Wieder mal ein Problemspieler?
Beitrag von: Schlangengott am 25.09.2011 | 21:36


Du kannst dem Char des Spielers ja jetzt so einen abgefahrenen Trollarm wachsen lassen, der ihn zwar stärker macht, aber auch ein interessantes Eigenleben entwickelt und ihm ab und an immer eins in die Fresse boxt...

....ja, das wäre fair.
Titel: Re: Wieder mal ein Problemspieler?
Beitrag von: Jed Clayton am 25.09.2011 | 21:45

Du kannst dem Char des Spielers ja jetzt so einen abgefahrenen Trollarm wachsen lassen, der ihn zwar stärker macht, aber auch ein interessantes Eigenleben entwickelt und ihm ab und an immer eins in die Fresse boxt...

....ja, das wäre fair.

Auch mal 'was Neues. :D

Ja, ich werde darüber nachdenken. Unsere nächste Runde in dierser Besetzung ist planmäßig erst wieder Ende Oktober. Bis dahin ist wieder viel Wasser den Red River hinuntergeflossen, was auch ein Nachteil ist, weil sich dann die Hälfte der Gruppe nicht mehr genau an bestimmte Zusammenhänge erinnert.

Da der eine Spieler seine Kritik bislang auch nur in E-Mails oder Facebook-Nachrichten unter vier Augen äußert, nicht etwa vor der versammelten Gruppe (da ist er ja der Leiseste), möchte ich dann auch nicht vor der ganzen Gruppe mit diesem Thema anfangen.

Beim nächsten Mal werde ich sowieso mal von der ganzen Gruppe Würfe auf Konstitution verlangen, nachdem sie ja alle von dem giftigen Tatzelwurmfleisch gegessen haben. Hoffentlich hat da der Koch seine Sache richtig gemacht oder zumindest mit den richtigen Kräutern nachgewürzt. Das wird lustig.
;)
Titel: Re: Wieder mal ein Problemspieler?
Beitrag von: Arkam am 25.09.2011 | 22:02
Hallo zusammen,

mir fällt auf das mir zur Klärung der Punkte einige Informationen fehlen.
Wie lange spielt der Spieler schon Pathfinder bzw. D&D 3.5?
Was hat er ansonsten an Systemen gespielt?
Welche Klasse spielt er?
Welches Modul spielt ihr?
Wie kam es dazu das ihr Pathfinder spielt?
Ich habe trotzdem Mal versucht zu allen Punkten etwas zu schreiben.

- Ich hätte angeblich das Abenteuer (ein veröffentlichtes Modul von Paizo) gar nicht richtig gelesen -- das stimmt definitiv nicht, weil ich dieses Abenteuer schon im Mai mehrmals durchgelesen habe.
Da würde mich ja interessieren wie er das beurteilen will.
Denn wenn er das Modul schon gelesen hat würde ich ihn nur nach Absprache in meiner Gruppe haben wollen.
Wenn du allerdings dauernd im Modul blättern musst und bei grundlegenden Fragen noch Mal nachlesen musst würde ich hier die Kritik annehmen.

- Das Abenteuer sei schlecht konstruiert und entspräche nicht den heutigen Standards.
Ich vermute Mal es handelt sich um ein typisches D&D ähnliches Abenteuer. Also ein klarer und einfacher Abenteuer Aufhänger der einen dann durch verschiedene Gegenden und Dungeons schickt.
Wenn er jetzt natürlich solche Abenteuer irgendwann abgeschlossen hat und nur noch einen anderen Typ Abenteuer gespielt hat können die Pathfinder Abenteuer einen Kulturschock auslösen.
Falls dein Mitspieler gerade der Meinung ist er hätte den Heiligen Gral des Rollenspiel Abenteuers gefunden und Abweichungen wären Ketzerei sehe ich eine Gruppen Spaltung voraus. Er bildet dann eine Kleinrunde oder findet andere Überzeugte.

- Die Monster in dem Abenteuer würden völlig willkürlich zuschlagen und hätten zu starke Fähigkeiten für die SC. Letzten Monat aber waren ihm die Monster noch zu schwach!
- Wenn mal ein starkes Monster vorkäme, würde ich als SL das Monster absichtlich zögern lassen, Fehler machen lassen, seine Werte abschwächen oder nicht alle Attacken auswürfeln, nur um die SC in der Situation zu beschützen.
Was für einen Charakter spielt er und wo liegen im Kampf seine Stärken? Das klingt für mich nämlich stark danach das der Charakter nur in einer speziellen Situation als Kämpfer funktioniert und in anderen Situationen die Gefahr überschätzt wird.
Spielst du die Gegner der Gruppe denn tatsächlich konsequent aus? Oder hast du tatsächlich schon Mal Monster abgeschwächt oder Möglichkeiten der Gegner vergessen? Gerade wenn er die Regeln gut kennt und du eventuell nicht beurteilt man die Situation schon Mal sehr unterschiedlich.

- Die meisten Charaktere hätten die ganze Zeit in der Geschichte nichts zu tun.
Wenn du nicht dazu tendierst die Charaktere immer wieder zurück auf den im Modul beschriebenen Weg zu bringen und auf die Aktionen deiner Spieler eingehst ist der Spieler dafür verantwortlich das sein Charakter etwas tut.
Falls es sich um einen Barbaren im Stadtabenteuer oder ähnliche Probleme handelt würde ich mich noch Mal mit dem Spieler zusammen setzen und sehen ob man den Charakter noch Mal anpassen kann.

Gruß Jochen
Titel: Re: Wieder mal ein Problemspieler?
Beitrag von: Pyromancer am 25.09.2011 | 22:24
Was man bei Kritik immer erst einmal bedenken sollte: Sie ist nicht richtig oder falsch, sondern erst einmal nur eine Aussage, wie der Kritiker die Dinge sieht, das ist seine Sicht. Diese Sicht kann man selbst teilen oder nicht, es hilft aber, nicht reflexmäßig in eine Abwehrhaltung zu verfallen, sondern einfach die Tatsache zu akzeptieren, dass der andere das eben so sieht, wie er es sieht.
Titel: Re: Wieder mal ein Problemspieler?
Beitrag von: Ludovico am 25.09.2011 | 22:29
@Jed
Wieso wertest Du diese Kritik nicht einfach als Feedback?

Ich hab zu Feedback mal folgendes gelernt und versuche es auch zu praktizieren:
Behandel Feedback wie Kaugummi!

Wenn Kaugummi nicht schmeckt, spuckt man es aus. Oder man akzeptiert es. Aber man redet nicht darüber, ob es einem schmeckt oder nicht.

Also kannst Du ihm danken für seine Kritik und berücksichtigst die Punkte, die Du für relevant hältst.

Ja klar, Du könntest Dich äußern, etwas erwidern, mit ihm diskutieren... Was hätte das für Konsequenzen? Du wirst die Kritik ablehnen und sogar die Punkte, die zutreffen, werden mit großer Wahrscheinlichkeit plattgeredet werden. Der Spieler ist weiterhin unzufrieden, weil er merkt, dass seine Botschaft zwar ankam, aber abprallt. Eventuell vergeudet ihr sogar viel Zeit.
Das war es.

Deswegen, denk drüber nach, kau sie durch und wenn Du nicht zustimmst, dann legst Du es gedanklich ad acta.

Und wenn übrigens so jemand für Dich ein Problemspieler ist, dann bist Du wirklich gesegnet gewesen bisher.
Titel: Re: Wieder mal ein Problemspieler?
Beitrag von: Bad Horse am 25.09.2011 | 22:32
Ich finde schon, dass du mal mit ihm reden solltest. So ganz klar war seine Kritik ja nicht - findet er die Monster jetzt zu stark oder zu schwach? Ist ihm das Abenteuer zu stringent, zu kampfbetont oder zu offen?

Titel: Re: Wieder mal ein Problemspieler?
Beitrag von: Pyromancer am 25.09.2011 | 22:34
Ich finde schon, dass du mal mit ihm reden solltest. So ganz klar war seine Kritik ja nicht - findet er die Monster jetzt zu stark oder zu schwach? Ist ihm das Abenteuer zu stringent, zu kampfbetont oder zu offen?

Da kann man ja ganz konkret fragen: "Ok, Kritik zur Kenntnis genommen. Was soll ich deiner Meinung nach in Zukunft anders machen?" Und dann macht man das entweder, oder eben nicht.
Titel: Re: Wieder mal ein Problemspieler?
Beitrag von: Callisto am 25.09.2011 | 22:39
Nur weil die anderen nichts gesagt haben, heisst das nicht, dass sie wirklich zufrieden sind. Frag die anderen nach genau den Punkten und ob sie das ähnlich empfinden, aber allein, unter vier Augen. Wahrscheinlich wollte er nicht vor den anderen Dich attackieren und hat das daher aus Respekt per Email gemacht. Also sei froh drum. Klar, der Punkt mit dem "du hast das Modul nicht richtig gelesen" zeigt an, dass er ein Problem macht, wo keines ist. (selbst wenn du das Modul komplett anders gestaltest, was wäre daran schlimm?) Aber es gibt ja noch mehr Punkte. Ein wenig Wahrheit wird in der Kritik schon stecken.

Daher: frag unter vier Augen/per Email die anderen Spieler nach den einzelnen Punkten, aber ohne den Namen des Spielers zu erwähnen.

Wäre zumindest mein Rat.

Edit: Oh ja, siehe was Bad Horse schreibt, bei ihm direkt nachhaken wird sicher auch nicht schaden.
Titel: Re: Wieder mal ein Problemspieler?
Beitrag von: Erdgeist am 25.09.2011 | 22:53
Nach meiner Erfahrung passt das Verhalten zu einem Spieler, der sich langweilt bzw. keine wirkliche Lust auf's Spiel hat. Was der Grund dafür ist, kann aber vieles sein. Ob's eine Phase ist, an der Gruppe liegt, an ihm, an dir, am Abenteuer, das kann nur er sagen.

Aber konkrete Rückfragen hab ich, Jed: Du schriebst, du kennst den Spieler schon wirklich lange. Wie hat er zuvor seine Kritik (negative wie aber auch positive) an den Abenteuern oder deinem Leitstil geäußert?
Ist seine Zurückhaltung im Spiel üblich für ihn, schon länger der Fall oder erst seit kurzem?
Wie war eigentlich sein "Tonfall" in der Mail?

Die Fragen stelle ich deswegen, weil die Kritikpunkte allein mehrheitlich jetzt nichts sind, was ich nicht auch mal (aber wenn eher einzeln) an meinen SL schreibe oder umgekehrt von Spielern erhalte. Da kommt es daher sehr auf das Drumherum an, wie die Kritik verpackt ist.
Titel: Re: Wieder mal ein Problemspieler?
Beitrag von: Feuersänger am 25.09.2011 | 22:56
Da mach ich mal den Advocatus Diaboli:

Die Möglichkeit, dass der Spieler aufgrund von RL-Problemen plätzlich querschießt, kann man nicht ausschließen, aber da wir ihn nicht kennen, klammere ich das mal aus -- das müsstest du ggf selber herausfnden.

der älteste und erfahrenste Rollenspieler in der ganzen Runde
[...]

Deswegen solltest du seine Kritikpunkte ernstnehmen. Wenn ein Haufen Noobs nichts sagt, dann sagt das überhaupt nichts über die Qualität des Spiels aus. Ein erfahrener Veteran ist sowas wie ein Kanarienvogel, der vor Gefahren warnen kann, bevor du sie überhaupt wahrnimmst.

Nur mal ein Punkt:

Zitat
- Die Monster in dem Abenteuer würden völlig willkürlich zuschlagen und hätten zu starke Fähigkeiten für die SC. Letzten Monat aber waren ihm die Monster noch zu schwach!

Ja und? Wenn ich mich in der einen Sitzung beschwere, dass die klassenlosen CR 1/3 Goblins für meinen Erststufer zu schwach sind, will ich deswegen in der nächsten Sitzung trotzdem keine Werwölfe entgegengeworfen bekommen.

Der Spieler scheint sich Sorgen zu machen, dass du das mit der Herausforderungsbalance noch nicht richtig hinbekommst. Das ist ja auch möglich. Wenn er das Gefühl hat, dass du tendentiell zu starke Gegner verwendest, die du dann ihre Fähigkeiten nicht richtig ausnutzen lässt, ist das schon problematisch. Die weniger erfahrenen Mitspieler merken das wahrscheinlich gar nicht. Wenn er mit seinem Gefühl recht hat, ist die Kampagne eine tickende Zeitbombe.

Es _kann_ natürlich auch sein, dass er falsch liegt. Aber das können wir hier nicht beurteilen. Du solltest alle Möglichkeiten in Betracht ziehen.
Titel: Re: Wieder mal ein Problemspieler?
Beitrag von: Callisto am 25.09.2011 | 23:03
Es _kann_ natürlich auch sein, dass er falsch liegt. Aber das können wir hier nicht beurteilen. Du solltest alle Möglichkeiten in Betracht ziehen.
Eben das. Was wenn er recht hat?
Titel: Re: Wieder mal ein Problemspieler?
Beitrag von: Jed Clayton am 25.09.2011 | 23:47
mir fällt auf das mir zur Klärung der Punkte einige Informationen fehlen.
Wie lange spielt der Spieler schon Pathfinder bzw. D&D 3.5?

Das ist vergleichsweise schwer zu sagen. Eigentlich erst seit diesem Jahr, ähnlich kurz wie ich. Aber er behauptet, vor Jahren mal AD&D gelesen zu haben und D&D-Computerspiele (Diablo?) zu kennen.

Zitat
Was hat er ansonsten an Systemen gespielt?

Oldies... aus meiner Sicht. Er spielte sonst vor allem DSA, DSA mit irgendwelchen Hausregeln, Rolemaster, Midgard, Traveller, RuneQuest, sporadisch auch Buffy, Earthdawn oder irgendwas anderes, mindestens einmal auch Das Monster aus der Spätvorstellung. Ein bisschen hat er auch in meiner Hearts & Souls-Runde mitgewirkt, hat diese aber auch nicht gerade toll gefunden. An besonders story-intensiven oder neuartigen Spielen (Fiasco, DitV, SotS) hatte er bislang kein erkennbares Interesse. Zurzeit spielt er wieder Midgard mit einer anderen Gruppe und zeigt auch Interesse an dem neuen Aborea.

Zitat
Welche Klasse spielt er?

Mönch, Anhänger des Irori.

Zitat
Welches Modul spielt ihr?

Falkengrunds letzte Hoffnung (Hollow's Last Hope).

Zitat
Wie kam es dazu das ihr Pathfinder spielt?

Ich mache Übersetzungen für Ulisses Spiele und kam auf diesem Weg an ein paar Freiexemplare der Pathfinder-Bücher. Ich hatte zuerst keinen Bock darauf, wollte diese schönen Bücher aber nicht in meinem Zimmer verstauben lassen, als es immer mehr wurden. ;)

Zitat
Ich habe trotzdem Mal versucht zu allen Punkten etwas zu schreiben.

Danke für dein intensives Feedback.

Zitat
- Ich hätte angeblich das Abenteuer (ein veröffentlichtes Modul von Paizo) gar nicht richtig gelesen -- das stimmt definitiv nicht, weil ich dieses Abenteuer schon im Mai mehrmals durchgelesen habe.
Da würde mich ja interessieren wie er das beurteilen will.
Denn wenn er das Modul schon gelesen hat würde ich ihn nur nach Absprache in meiner Gruppe haben wollen.
Wenn du allerdings dauernd im Modul blättern musst und bei grundlegenden Fragen noch Mal nachlesen musst würde ich hier die Kritik annehmen.

Nicht zu grundlegenden Fragen, aber natürlich blättere ich bei einem Regelwerk wie Pathfinder mal irgendetwas nach. Ich habe mir auch die Seiten mit den Monster-Statblocks zurechtgelegt, weil die Monster zwar an irgendeiner Stelle in der Mitte des Abenteuers erwähnt werden, ihre Stats aber am Ende stehen oder irgendwo im Monsterhandbuch... vorgestern hatte ich mehr als 5 Pathfinder-Bände dabei, nur um alles parat zu haben.

Wenn ich zwei widersprüchliche Variationen eines Monsters vor meiner Nase habe, mit vielen Abkürzungen und kryptischen Regelbegriffen, kann es schon mal sein, dass ich ins Zögern gerate. Aber auch nicht für lange.

Zitat
Ich vermute Mal es handelt sich um ein typisches D&D ähnliches Abenteuer. Also ein klarer und einfacher Abenteuer Aufhänger der einen dann durch verschiedene Gegenden und Dungeons schickt.

Selbstverständlich. Und das kann man ja immer wieder in neuen Variationen und mit toller Atmosphäre und Hintergrundwelt gestalten. Meiner Ansicht nach ist das genau das, was die Pathfinder-Autoren in Amerika machen. Im Endeffekt alles immer wieder Variationen des Dungeon-Crawls mit ein bisschen Verzierung außen herum.

Ich habe mir aber im Vorfeld dieser Runde den Mund fransig geredet, dass genau so etwas auf die Spieler zukommt. Das muss er wohl zwischendurch wieder vergessen haben.

Zitat
Wenn er jetzt natürlich solche Abenteuer irgendwann abgeschlossen hat und nur noch einen anderen Typ Abenteuer gespielt hat können die Pathfinder Abenteuer einen Kulturschock auslösen.
Falls dein Mitspieler gerade der Meinung ist er hätte den Heiligen Gral des Rollenspiel Abenteuers gefunden und Abweichungen wären Ketzerei sehe ich eine Gruppen Spaltung voraus. Er bildet dann eine Kleinrunde oder findet andere Überzeugte.

Wenn es nur so wäre... Aber ich weiß aktuell echt nicht so recht, was er hat. Es gibt ja Leute, die man am besten als "grouches" oder als "alte Grantler" bezeichnen könnte. Bei solchen Leuten wird das Granteln und Meckern irgendwann zum Selbstzweck. Aber bei diesem Spieler nimmt das erschreckende Ausmaße an. Ich habe ihn nie fröhlich oder relaxt erlebt. Er beklagt sich ja auch sonst über alles Mögliche... die Verkehrsbetriebe, die Autofahrer, die Polizei, die Gewerkschaften, die Zeitungsjournalisten, die Lehrer, das Schulsystem, den Euro, das Fernsehprogramm, die Kirchen, die Moslems... und überhaupt über alles. Rollenspielrunden sind da nur ein weiterer Punkt. Dieser Spieler gehört zu den Menschen, in deren Leben es de facto außer den Rollenspielrunden und Fantasy-Büchern relativ wenig "gibt". Das ist zwar bei mir zurzeit auch so, aber ich gehe anders damit um als er. Er scheint auch noch andere Probleme mit sich herumzuschleppen, die ich zwar zu kennen glaube, die ich aber hier nicht in die Internet-Öffentlichkeit tragen will.

Zitat
Was für einen Charakter spielt er und wo liegen im Kampf seine Stärken? Das klingt für mich nämlich stark danach das der Charakter nur in einer speziellen Situation als Kämpfer funktioniert und in anderen Situationen die Gefahr überschätzt wird.

Tja, wie gesagt spielt er dieses Mal einen typischen Kung-Fu-Mönch. Gut im Nahkampf, gut im Ausweichen (nur nicht gut genug, wie es scheint), ein bisschen spirituell, ein bisschen besserwisserisch und arrogant, Bücherwurm, unerfahren und weltfremd.

Zitat
Spielst du die Gegner der Gruppe denn tatsächlich konsequent aus? Oder hast du tatsächlich schon Mal Monster abgeschwächt oder Möglichkeiten der Gegner vergessen?

Nun, manchen Monstern und Fallen kann man bei mir mit den richtigen Würfelwürfen auch einfach aus dem Weg gehen. Ich wollte nicht 1-zu-1 alle genannten Kreaturen aus dem Szenario eine nach der anderen aufmarschieren lassen. Die Kämpfe haben sich bislang in Grenzen gehalten. Das Szenario dauert jetzt schon lang genug.

Abgesehen von den schon umgangenen oder ausgetricksten Hindernissen lasse ich einem SC in der Regel schon immer eine Chance. Aber es gibt kein Netz und keinen doppelten Boden. Es ist immer noch d20/Pathfinder - und was ich einmal gewürfelt habe, steht auch als Ergebnis.

Zitat
Wenn du nicht dazu tendierst die Charaktere immer wieder zurück auf den im Modul beschriebenen Weg zu bringen und auf die Aktionen deiner Spieler eingehst ist der Spieler dafür verantwortlich das sein Charakter etwas tut.

Massives Holzhammer-Railroading würde mir ja auch nicht schmecken und ich denke, das ich auch keines betreibe. Die anderen Mitspieler in dieser Gruppe verstehen sich erstaunlich gut und halten als Abenteuergruppe zusammen, weil sie in-character "wissen", dass sie auf einer Mission sind und ein bestimmtes Ziel in einer bestimmten Zeit erreichen wollen.

Die anderen Spieler haben wesentlich heftiger und, sagen wir mal ungehaltener, darauf reagiert, dass einer mal vom Thema abschweift oder anfängt, seinen eigenen Blödsinn zu machen als ich das tue.

Zitat
Falls es sich um einen Barbaren im Stadtabenteuer oder ähnliche Probleme handelt würde ich mich noch Mal mit dem Spieler zusammen setzen und sehen ob man den Charakter noch Mal anpassen kann.

Es ist fast der umgekehrte Fall: Ein Mönch, der sich für Mister Oberschlau hält, aber bisher nur lange Zeit in seinem sicheren Kloster in Meditation und in seiner Studierkammer verbracht hat und jetzt zum ersten Mal etwas Gefährliches draußen in der Natur machen muss. Aber das war eine Idee des Spielers (!) und er wusste bereits vor Monaten, was da auf ihn zukommt. Er wusste, dass es zu solchen Situationen kommen würde. Aber mitunter spielt er den Mönch jetzt unnötig blöd oder provozierend naiv. Er will zwar irgendwo auch Gutes tun, wirkt aber als dieser Charakter sehr verschlossen und unzugänglich. Dann macht er aus heiterem Himmel auf einmal für einen solch introvertierten Mönch völlig unpassende Draufgänger-Aktionen. Vielleicht wartet er wirklich darauf, dass jemand diesem SC mal ordentlich eine überbrät. Aber er ist ein Mönch und bei mir laufen nicht allzu viele Charaktere herum, die wirklich auf Mönchskutte und Titel pfeifen und einen Wanderer einfach wahllos erschlagen würden. Nicht jeder Gegner ist ein Soziopath oder Mörder. Die größte Gefahr geht da - wie vorgestern geschehen - wirklich noch von wilden Tieren im Wald aus, wenn man es wirklich einmal darauf anlegt ("Wie kann ich den Bären so provozieren, dass er endlich mal mit seiner Pranke nach mir schlägt?").
Titel: Re: Wieder mal ein Problemspieler?
Beitrag von: Skele-Surtur am 26.09.2011 | 00:13
Hört sich für mich nach jemandem an, der prinzipiell schon nicht zufrieden mit sich und seinem Leben ist und gerade ein Extra-Tief durchläuft, weswegen er zum Rundumschlag gegen den Rest der Welt ausholt. Das kann ziemlich hässlich werden.

Ich versuche solche Leute, wenn ich keinen besonderen Draht zu ihnen habe, nicht in meinen Rollenspielrunden zu halten.
Was er jetzt braucht, ist jemand, der ihn aus seinem Loch heraushohlt und ob du dafür der Richtige bist, musst du selber beurteilen.

Solche Internet-Ferndiagnosen über Leute, die man nur aus einem Post-Eintrag kennt, sind natürlich in der Regel reine Spekulation und so zuverlässig wie ein Lotto-Tipp.
Titel: Re: Wieder mal ein Problemspieler?
Beitrag von: Jed Clayton am 26.09.2011 | 00:45
Ja und? Wenn ich mich in der einen Sitzung beschwere, dass die klassenlosen CR 1/3 Goblins für meinen Erststufer zu schwach sind, will ich deswegen in der nächsten Sitzung trotzdem keine Werwölfe entgegengeworfen bekommen.

Werwölfe bestimmt nicht. Die Pathfinder-Werwölfe sind wahrhafte Monstrositäten, die würden mir die ganze Gruppe weghauen. Ich weiß den HG für einen typischen Werwolf gar nicht auswendig, aber diese Viecher sind außerordentlich heftig. Dieser Gruppe stehen allenfalls ein paar wenige normale Wölfe oder große Wildhunde bevor.

Zitat
Der Spieler scheint sich Sorgen zu machen, dass du das mit der Herausforderungsbalance noch nicht richtig hinbekommst. Das ist ja auch möglich. Wenn er das Gefühl hat, dass du tendentiell zu starke Gegner verwendest, die du dann ihre Fähigkeiten nicht richtig ausnutzen lässt, ist das schon problematisch. Die weniger erfahrenen Mitspieler merken das wahrscheinlich gar nicht. Wenn er mit seinem Gefühl recht hat, ist die Kampagne eine tickende Zeitbombe.

Ich hoffe mal nicht, dass es wirklich eine "Zeitbombe" ist. Dazu ist die Atmosphäre unter den übrigen sechs Spielern einfach zu spaßig und zu gut.

Ich kann deine hier geäußerte Besorgnis ansatzweise verstehen, in anderen Spielsystemen mag das auch der Fall gewesen sein (dennoch haben sich beispielsweise in RuneQuest meine Spieler doch auch gefreut, wenn sie mal etwas richtig Großes umgehauen haben, zum Beispiel einen Leviathan... aber das ist eine ganz andere Geschichte), hier jedoch habe ich keine Monster frei ausgewählt oder versucht, selbst etwas zu schreiben. Stattdessen habe ich den Spielern von Anfang an gesagt: Ich mache Pathfinder jetzt einmal als Experiment, und das Experiment besteht darin, dass ich nur die offiziellen Pathfinder-Bücher verwende und mit einem offiziellen Stufe 1-Abenteuer für Pathfinder anfange. (Dazu habe ich hier unter Pathfinder/D&D auch einen eigenen Thread (http://tanelorn.net/index.php/topic,67376.0.html) gestartet.) Bis jetzt habe ich nur die Gegner bzw. Monster benutzt, die wortwörtlich auch so in dem Modul stehen. Also liegt ein regelmechanischer Fehler, so es denn einen gibt, nicht bei mir. Ich könnte gegebenenfalls alles auf die Original-Autoren Jason Bulmahn und F. Wesley Schneider schieben. ;D Ich habe von Anfang an gesagt: Ich bin der SL und werde das auf meine Art machen, aber ich werde nichts an dem Material von Pathfinder verbiegen oder verändern.

Bis jetzt ist das alles halb so wild. Schauen wir mal, wie die nächste Session wird und ob der Spieler uns erhalten bleibt.
Titel: Re: Wieder mal ein Problemspieler?
Beitrag von: Jed Clayton am 26.09.2011 | 00:59
Ganz generell frage ich mich aber, ob der Spieler mit den enttäuschten Erwartungen nicht doch reintegriert werden kann, ohne dass für die anderen (dich eingeschlossen) der Spaß leidet.

Ich denke wie gesagt nicht, dass er von sich aus geht oder sich passiv-aggressiv verhält. Die anderen Spieler werden wahrscheinlich ohne mein Zutun ein ernstes Wort mit ihm reden (wollen), bevor ich etwas dazu sagen kann. Unser nächster Termin ist wie gesagt im Oktober und bis dahin wird sich sein Ärger erfahrungsgemäß wieder abgekühlt haben.

Der Charakter lebt ja noch und wird uns weiterhin auf die Nerven fall... äähm, ich meine, auf dem Abenteuer begleiten.
Titel: Re: Wieder mal ein Problemspieler?
Beitrag von: Feuersänger am 26.09.2011 | 01:24
Was auch beim momentanen Stand deiner Gruppe noch keine große Rolle spielt, aber später mal problematisch werden könnte: die ausgesprochene Heterogenität der Party. Wenn ich mich recht entsinne, hast du in der Party alles von der Witch bis zum Monk dabei, was somit die komplette Bandbreite von T1 bis T5 abdeckt. Ist insofern auch ein interessantes Experiment, ob den Spielern dann auf etwas höheren Leveln selber auffällt, dass da die Kompetenzen ein Fiiiiitzchen ungleichmäßig verteilt sind.

Wenn ihr denn jemals soweit kommt, schließlich hast du den Diary-Thread vor 4 Monaten erstellt und jetzt gurkt ihr immer noch auf Level 1 rum... :p

Neue Theorie:
Eventuell merkt der nörgelnde Spieler aber auch jetzt schon, dass sein Monk einfach saugt. Er sieht, dass er nix reisst, obwohl doch sein Charakterbogen mit den vielen Fähigkeiten so gut aussieht. Er weiß nicht, dass die PF-Klassen ebenso wie in 3.5 nicht im mindesten zueinander ausbalanciert und teilweise einfach schlecht designt sind, und hat erst recht keine Ahnung dass der Monk die schwächste Klasse von allen ist. Er spürt, dass sein Charakter schwächer ist als die anderen, kommt aber nicht auf die Idee dass das am Spiel liegen könnte, immerhin ist das von Profis geschrieben und da geht man doch davon aus, dass die Klassen gleichwertig sind und es keine Zitronen gibt. Er sieht also, dass er abstinkt, kann sich aber nicht erklären woran das liegt, und aus dieser Hilflosigkeit heraus erwachsen dann so meschuggene Aktionen wie die, die du da weiter oben beschrieben hast ("Los Bär, hau mich").
Titel: Re: Wieder mal ein Problemspieler?
Beitrag von: Tsu am 26.09.2011 | 01:57
Die Lösung ist eigentlich sehr einfach: Auf nen Kaffee treffen und direkt drauf ansprechen... 99% solcher Probleme lassen sich mit einem Gespräch klären oder zumindest definieren und somit Spekulationen was denn nun los sei auslöschen :)
Titel: Re: Wieder mal ein Problemspieler?
Beitrag von: Jed Clayton am 26.09.2011 | 02:03
@Feuersänger:
Es war kein Bär, ich habe nur an einen Bären denken müssen und den zum Vergleich herangezogen. In Wirklichkeit war es der fiese Tatzlwyrm, aber ich wollte nicht zu sehr spoilern...

Zur Situation: Wir spielen seit Mai, das ist richtig. Aber wir spielen nur einmal im Monat und jede Spielrunde hat 3 Stunden effektive Spielzeit, ohne Begrüßung und Pizza-Bestellen. Im Mai haben wir die ersten Charaktere aufgeschrieben und im Juni ging es los. Jeden Monat ein kurzes Treffen. Also hatten wir bis jetzt nur 4 * 3 Stunden Spielzeit, also 12 Stunden Spielzeit. Darum ist es vollkommen klar für mich, dass jetzt alle noch auf Stufe 1 sind.

Die Gruppenzusammensetzung ist aktuell anders, als am Anfang des anderen Threads genannt. Geblieben sind uns:

Titel: Re: Wieder mal ein Problemspieler?
Beitrag von: Greifenklaue am 26.09.2011 | 03:18
Ich hab das Modul bisher viermal gespielt, also das find ich schon ganz gut.

Die Ausgangssituation gibt den Sc eigentlich genug Grund zu helfen, ggf. kann man hier den ein oder anderen persönlich involvieren (bei meiner Zwergengruppe war es ihr NSC-Anführer, der erkrankte, bei einer anderen kümmerte sich der Schurke um einige Kinder, wovon eines erkrankte).

Die Herausforderungen und Aufgaben sind bunt gemischt, eben nicht nur Dungeon.

Die Kämpfe sind knackig und herausfordernd, keineswegs aber unschaffbar. Der gefährlichste Gegner ist imho das Päarchen in der Kapelle, das hat bisher jede Gruppe in große Gefahr gebracht und den bisher einzigen Toten dieses Moduls bei mir hervorgebracht. Der Endgegner ist aber auch nicht ohne, und es ist ein Spaß, wenn es dir gelingt, die SCs in Gespräche zu verwickeln und er ihnen aufzeigt, wie sie ohne Kampf (gegen ihn) an das Gesuchte kommen können.

Also, auch wenn es oft gefährlich wurde, Pathfinder hat auch großzügige Bewußtlosigkeitsbereiche. Wenn er kritisch gegen Deine Würfelergebnisse hinterm Schirm argwöhnt, würfele ruhig offen. Ich mag das auch lieber.

Zum Abenteuer hab ich mir übrigens die Monster kopiert / ausgedruckt, die vorkommen, vorher noch die bes. Fähigkeiten durchgelesen und sie dann sofort griffbereit gehabt.

Was Zeit fressen kann, ist das Nachlesen besonderer Fähigkeiten und was Monster zu einfach macht, ist das Überlesen bes. Eigenschaften. Ich hab beim Folgemodul beim Grick z.B. seine Schadensresistenz übersehen, was ihn, ähh, ziemlich schlecht bekam ... Apropos, da kommt ein Werwolf vor  ;)

Vielleicht kommt auch der Frust / die Unzufriedenheit zum Teil aus den recht kurzen, weit auseinanderliegenden Sessions?
 
Titel: Re: Wieder mal ein Problemspieler?
Beitrag von: Jed Clayton am 26.09.2011 | 03:45
Danke für die vielen Antworten, Kiste Senf...

Noch mal zum letzten Posting:

Ich würfle in meinen Runden IMMER offen. Einen Spielleiterschirm benutze ich schon aus weltanschaulichen Gründen nicht, denn für mich ist der Spielleiter nur eine andere Form von Spieler und es soll zwischen SL und Spielern keine symbolische oder physisch vorhandene Trennwand geben.

Außerdem bedenke man nur mal den zusätzlichen Aufwand! Ich müsste nicht nur noch ein weiteres Teil zur Session anschleppen, sondern ich müsste zunächst mal hinter dem Schirm würfeln, das Ergebnis ansagen, dann erst ginge es schrittweise weiter. Falls ich mich mal verspreche oder einen Würfel übersehe (oder er fällt herunter oder was auch immer), ist der Schaden möglicherweise schon passiert. Wenn ich aber offen vor allen Spielern würfle, können die meine Würfelergebnisse gerne selber notieren oder zusammenzählen und nachrechnen.

Bei uns gibt es keinen Spielleiterschirm und ebenso gibt es keine Bodenpläne und keine Miniaturen. Das hat es auch nie gegeben. Ich habe irgendwann mal am Rande gefragt, ob Interesse an so etwas besteht, bekam aber gleich sinngemäß als Antwort zu hören: "Vergiss es. Wir spielen hier kein Miniaturenschubser-Spiel!" - Auf "Deutsch" gesagt: "Fuck tabletop."

An den Spielterminen einmal pro Monat kann ich momentan, was diese Gruppe betrifft, nichts ändern. Wir haben uns im Sommer auf einmal im Monat geeinigt, weil bei uns unter anderem ein junges Ehepaar mit einem inzwischen 9 Monate alten Baby mitspielt (das Baby spielt auch schon mit und sorgt am Tisch immer für reichlich Unterhaltungswert ...  :D), daneben noch mindestens zwei Spieler, die genauso wie dieses Paar nicht öfter als alle vier Wochen da sein können bzw. an den anderen Freitagen in anderen festen Runden mitspielen.
Titel: Re: Wieder mal ein Problemspieler?
Beitrag von: Benjamin am 26.09.2011 | 06:34
Oh, also ich würde Miniaturen dringend empfehlen. =)

Ansonsten versuch halt, seine Vorstellung von echtem Rollenspiel zu verstehen. Wahrscheinlich liegt ihr hier (Midgard/PF) total über Kreuz.

Ein verwundeter SC liegt flach? Sowas gibt es in D&D Candyland nicht.
Titel: Re: Wieder mal ein Problemspieler?
Beitrag von: LöwenHerz am 26.09.2011 | 08:12
Zitat
- Ich hätte angeblich das Abenteuer (ein veröffentlichtes Modul von Paizo) gar nicht richtig gelesen -- das stimmt definitiv nicht, weil ich dieses Abenteuer schon im Mai mehrmals durchgelesen habe.
- Das Abenteuer sei schlecht konstruiert und entspräche nicht den heutigen Standards.
- Die Monster in dem Abenteuer würden völlig willkürlich zuschlagen und hätten zu starke Fähigkeiten für die SC. Letzten Monat aber waren ihm die Monster noch zu schwach!
- Wenn mal ein starkes Monster vorkäme, würde ich als SL das Monster absichtlich zögern lassen, Fehler machen lassen, seine Werte abschwächen oder nicht alle Attacken auswürfeln, nur um die SC in der Situation zu beschützen.
- Die meisten Charaktere hätten die ganze Zeit in der Geschichte nichts zu tun.
Die Liste ging noch weiter, ich kann es hier gar nicht alles aufzählen.

Es ist eine ziemliche Frechheit, was er Dir unterstellt. Und da es offensichtlich schon so weit ist, dass er Dir Dinge unterstellt und ungerechtfertigt kritisiert, nehme ich an, dass es ein persönliches Problem ist. Aber das nur kurz vorweg.


Punkt eins geht gar nicht. Du bist der SL und musst Dich schonmal GAR NICHT an irgendwelche Vorgaben aus dem Abenteuer halten. Was er Dir vorwirft ist Kinderk***e!
Ich finde es im Übrigen total klasse, dass er sich Deine Abenteuer durchliest.  :-X

Wenn er das Abenteuer so doof findet, dann soll er es nach heutigen Standards besser machen.
Mit genau diesen Worten wäre ich in der nächsten Sitzung bei ihm Spieler. ::)

Wenn ihn die Kämpfe stören, dann passt Euer Spielstil schlicht und ergreifend nicht zusammen. Er unterstellt Dir schon wieder Dinge, die scheinbar so nicht gewesen sind. Super konstruktiv!  :d

Dass einige Charaktere nichts mit einer Geschichte zu tun haben, in die sie hinein rutschen, ist doch total normal. Frodo hatte bis zu jenem einen Tag auch nichts mit dem einen Ring zu tun... ::)


Rede mit ihm. Aber wahrscheinlich wird das wenig bringen.
Titel: Re: Wieder mal ein Problemspieler?
Beitrag von: ErikErikson am 26.09.2011 | 08:16
Bei 7 Spielern. Rausschmeissen. Typischer Problembär bzw. er will nen anderen Spielstil.

man muss auch bedenken, Kritik von vielen Spielern ist unglaublich, unglaublich schlecht.
ich hatte jetzt in der gruppe wieder Spieler, die sich gegenseitig vorwerfen, die Regeln nicht zu können. Sie lesen sich die regeln gemeinsam durch, und werden nicht einig. Wenn ich auf die Regelinterpretation des einen höre, verletzte ich damit also logischerweise die des anderen.
Anderer toller Punkt sind Widersprüche. Oft wollen Spieler das man "härter" ist. Wenn man dann härter ist merkt man, sie wollen das schon, aber nur dann, wenns die anderen SC betrifft.
Auch beliebt sind unkonkrete Wischiwaschi-Aussagen, wo man überhaupt nicht weiss, was der Spieler will, wie bsp. "ich möchte es gern mystischer". Bei nachfrage, was denn genau mystisch sei, bekommt man dann sachen zu hören, die man eh schon die ganze zeit macht.
Oft sind die Spieler auch schlicht nachdenkverweigerer. Bsp. sie nörgeln daran rum, das der gegner zu leicht war, kapieren aber nicht, das des am Würfelglück lag.

Fazit: Feedback ist häufig Müll. Umso ausufernder das feedback ist, umso schlimmer. Am sinnvollsten sind noch kleine, konkrete Bröckelchen. oder man hat Glück und findeet nen Spieler, der tatsächlich gutes FB gibt.

Titel: Re: Wieder mal ein Problemspieler?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 26.09.2011 | 08:19

Neue Theorie:
Eventuell merkt der nörgelnde Spieler aber auch jetzt schon, dass sein Monk einfach saugt. Er sieht, dass er nix reisst, obwohl doch sein Charakterbogen mit den vielen Fähigkeiten so gut aussieht.  

Glaube ich nicht. Wir haben in unserer Runde auch einen Mönch, aktuell Level 8, und der Spieler sowie alle anderen haben Spaß dran (wir haben bisher allerdings auch keinen T1 dabei). Auf Stufe 1(!) ist der Mönch nicht besser oder schlechter als die anderen. Im Gegenteil, die Zauberwirker haben da noch nicht so wirklich viel auf dem Kasten. DIESES Fass würde ich also hier erstmal zu lassen.  ;)

Was mich viel eher beschäftigt, ist die sogenannte Erfahrung des Spielers. Der Unterschied zu AD&D ist sehr groß und auch Video-Spiele sind nur bedingt geeignet, um als Erfahrung zu zählen. Dass er ansonsten Midgard und DSA gespielt hat, lässt mich eher auf "Kultur-Schock" tippen. Allein die Aussage, jemand könne bei D&D/PF tagelang ans Bett gefesselt sein, zeigt, dass er das System falsch einschätzt bzw. den High-Fanatsy-Impact deutlich unterschätzt.

(Das erinnert mich an eine andere Runde, von der mir erzählt (!) wurde, wo die SL keine Erfahrung mit dem System hat: auch Stufe 1... "Du kannst Wasser aus dem nichts herbeizaubern, einfach so?"   :o - es folgte ein Aussortieren von Abenteuerteilen)
Titel: Re: Wieder mal ein Problemspieler?
Beitrag von: ErikErikson am 26.09.2011 | 08:24
Auf Stufe 8 sollte der Mönch eigentlich noch was taugen.
Titel: Re: Wieder mal ein Problemspieler?
Beitrag von: Jiba am 26.09.2011 | 08:58
Ich kann mich grade des Eindrucks nicht erwehren, dass die Kritik des betreffenden Spielers hier als wischiwaschi, destruktiv oder bescheuert abgetan wird... und warum? Weil er nicht die Möglichkeit hat, hier auch etwas dazu zu sagen.

Es ist doch so:

Ein Spieler heult im :T:, dass sein SL gemein zu ihm ist.
Reaktion im :T:: Böser SL!!! Illusionismus!!! Railroading!!! Erzählonkelei!!! Los, sprengt die Runde!!!

Anderer Fall:

Ein SL heult im :T:, dass sein Spieler gemein zu ihm ist.
Reaktion im :T:: Fieser Spieler!!! Undankbarkeit!!! Lässt sich nur bespaßen!!! Rausschmeißen!!! Los, sprengt die Runde!!!

Klar, dass es diese Reaktionen gibt... dafür ist es ja ein Forum. Aber was ich mich die ganze Zeit frage, Jed: Warum nimmt sich einer die Zeit und schreibt dir seitenlange E-Mails mit Kritik, nur damit du dann in ein Forum gehst, in dem er nicht schreibt und du dann andere Rollenspieler fragst, was du tun sollst? Ist doch ganz einfach:
Frag den Spieler, was er damit meint?

Vielleicht ist die Kritik nicht gut formuliert, vielleicht sogar in einigen Fällen nicht gerechtfertigt, aber ist das dem Spieler notwendigerweise klar? Die Möglichkeit, dass er sich nur wichtigtun will, besteht natürlich, aber eine andere, genauso signifikante Möglichkeit ist, dass er deshalb zetert und trotzdem nicht geht, weil ihm die Runde am Herzen liegt!
Warum macht er sich sonst die Mühe und schreibt so ausführlich Kritik. Vielleicht will er was verbessern...

Vielleicht schießt er mit seiner Kritik übers Spiel hinaus, aber man sollte das ernst nehmen und man sollte auch die anderen Spieler dazu befragen. Denn nur, weil die die Klappe halten, heißt das nicht, dass sie mit allem, was du tust superzufrieden sind. Ich kenne sogar eine ganze Menge Spieler, die hinter seinem Rücken über den SL und die Mitspieler lästern, dann aber nicht den Schneid haben, das offen in einer Rundensituation anzusprechen. Dann will's nämlich keiner gewesen sein! Schweigende Spieler halte ich am ehesten für den Berieselungstyp. Wenn es ihnen wirklich gefällt, was du tust, dann werden sie dir das sagen und gerne zum Spiel kommen. Aber wenn es ihnen nicht gefällt schweigen sie lieber, vielleicht, weil sie Angst haben, wie du reagierst. Oder weil es ihnen die Mühe nicht wert scheint. Oder weil schlechtes Rollenspiel immer noch besser ist, als gar kein Rollenspiel.

Ich jedenfalls finde gut, dass dein Spieler den Mut hat zumindest dir persönlich zu sagen, dass ihn etwas stört. Und ja, vielleicht ist er von seinem Charakter frustriert und läd das bei dir ab. Das ist nicht schön. Aber das ist lösbar. Und zwar indem man nicht mauert, sondern miteinander spricht. Zuerst privat, dann privat mit den anderen, dann in der ganzen Runde.

Warum ich mich hier so echauffiere: Ich war auch mal in der Situation, bei einer Runde, die mir sehr am Herzen lag und für die ich auch außerhalb des Spiels viel gemacht habe. Doch dann hatte ich plötzlich Kritik, die ich unangebrachterweise am falschen Ort zur falschen Zeit und vielleicht auch nicht eben diplomatisch äußerte, nachdem ich mich schon in ein paar Sitzungen davor mit dem SL gekabbelt habe. Ergebnis: Ich habe angegriffen, der SL hat gemauert, wir wurden beide immer weniger kompromissbereit und ich habe die Runde verlassen - und die ganzen anderen Mitspieler sind geblieben, auch wenn sie meine Ansichten mitunter teilten. Ich habe mich da nicht mit Ruhm bekleckert, der SL genausowenig.

(Nachzulesen übrigens hier im Tanelorn! Suche einfach nach dem Constanza-Problem!)

Vermeidbar?

Ja! Indem man die Sache persönlich bespricht und nicht auf irgendwelche Unkenrufe hier im Forum, wie es "vielleicht sein könnte"... Wir können hier nur Ferndiagnose betreiben. Also: Frage dich doch einfach: Hätte ich den Spieler gerne weiter in der Runde dabei? Wenn ja, dann versuch das Beste aus dem zu machen, was er dir gegeben hat und sprich mit ihm - und danke ihm bei dieser Gelegenheit, dass er sich die Mühe gemacht hat, dir Feedback zu geben, denn das ist keineswegs selbstverständlich bei den Spielernasen, die sich in so mancher Rollenspielrunde rumdrücken. Wenn nein, dann trenne dich im Guten von ihm! Dann passt ihr eben nicht zusammen, fein! Kein Weltuntergang. Aber versuche nicht hier irgendwelche Aussagen von ihm auseinanderzunehmen und Sachen hinein- oder hinaus zu interpretieren.

Sprecht miteinander! Egal, welches Ergebnis dabei herauskommt!

Ich habe schon eine Runde wegen miesem Kritiker-Kritisierter-Verhältnis verloren! Mach' du nicht denselben Fehler...
Titel: Re: Wieder mal ein Problemspieler?
Beitrag von: Feuersänger am 26.09.2011 | 09:41
Auf Stufe 1(!) ist der Mönch nicht besser oder schlechter als die anderen. Im Gegenteil, die Zauberwirker haben da noch nicht so wirklich viel auf dem Kasten. DIESES Fass würde ich also hier erstmal zu lassen.  ;)

Im Prinzip hast du recht; deswegen habe ich ja oben auch schon geschrieben, dass normalerweise auf Stufe 1 alle Charaktere gleich (schlecht) und den Fährnissen der Würfel ausgesetzt sind. Es kommt aber dennoch auch darauf an, wie er seinen Char geskillt hat. Zumal der Monk ja extrem MAD ist und Jed einen eher schwachen Point Buy festgelegt hat. Auf der anderen Seite ist das Casting der T1er natürlich auf level 1 ein Witz, aber dann haben wir hier einen Druiden mit einem Dinosaurier als Pet. Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass die Druid-Monk-Diskrepanz bereits auf Stufe 1 durchscheint, wenn auch mehr im kämpferischen als im magischen Bereich.

Zitat
Dass er ansonsten Midgard und DSA gespielt hat, lässt mich eher auf "Kultur-Schock" tippen. Allein die Aussage, jemand könne bei D&D/PF tagelang ans Bett gefesselt sein, zeigt, dass er das System falsch einschätzt bzw. den High-Fanatsy-Impact deutlich unterschätzt.

Das ist auch ein guter Punkt. So einen hatten wir auch mal in einer D&D-Gruppe -- der Typ hat z.B. minutenlang beschrieben, wie sein Char - noch auf Stufe 9! - aus herumliegenden Teilen eine Fackel bastelt, während der Rest der Party mit oÔ-Miene um ihn herumstand und, als er endlich fertig war, von allen Seiten "Licht" *schnipp* "Licht" "Licht" kam, wie auch schon die 5 Level zuvor. Der Typ hätte auch wesentlich besser in ein Low Fantasy Spiel gepasst.

Zitat
(Das erinnert mich an eine andere Runde, von der mir erzählt (!) wurde, wo die SL keine Erfahrung mit dem System hat: auch Stufe 1... "Du kannst Wasser aus dem nichts herbeizaubern, einfach so?"   :o - es folgte ein Aussortieren von Abenteuerteilen)

=D Hatten wir in der gleichen Runde auch mal: Party geht (absichtlich und geplant) durch ein Portal und landet mitten in der Wüste. SL hebt an, die Hitze zu beschreiben und sich nach unseren Wasser- und Nahrungsvorräten zu erkundigen. Wir "Endure Elements" - "Create Food and Water" - SL darauf "Also gut, kürzen wir's ab. Nach 10 Tagen erreicht ihr den Rand der Wüste..."
Titel: Re: Wieder mal ein Problemspieler?
Beitrag von: LöwenHerz am 26.09.2011 | 09:43
Ich kann mich grade des Eindrucks nicht erwehren, dass die Kritik des betreffenden Spielers hier als wischiwaschi, destruktiv oder bescheuert abgetan wird... und warum? Weil er nicht die Möglichkeit hat, hier auch etwas dazu zu sagen.

Ich hätte kein Problem, ihm sein Verhalten auch direkt, zur Not persönlich, zu spiegeln. Zumal gar nicht sicher ist, ob er nicht mitliest.
Titel: Re: Wieder mal ein Problemspieler?
Beitrag von: Jiba am 26.09.2011 | 09:46
Es geht mir auch nicht darum, dass ihr das nicht tun würdet, sondern darum, dass wir nur eine Seite kennen.
Titel: Re: Wieder mal ein Problemspieler?
Beitrag von: ErikErikson am 26.09.2011 | 10:06
Ellenlangen Brief zu schreiben, anstatt mal persönlich drauf anzusprechen, das ist schon so eine dilletantische Feedbackform, da hab ich auf weitere gespräche keine Lust.
Titel: Re: Wieder mal ein Problemspieler?
Beitrag von: ChaosAmSpieltisch am 26.09.2011 | 10:09
Manche Leute können aber nicht so ohne weiteres anderen Ihre Meinung ins Gesicht sagen, sondern brauchen dieses Forum.
Titel: Re: Wieder mal ein Problemspieler?
Beitrag von: K3rb3r0s am 26.09.2011 | 10:10
Ellenlangen Brief zu schreiben, anstatt mal persönlich drauf anzusprechen, das ist schon so eine dilletantische Feedbackform, da hab ich auf weitere gespräche keine Lust.

Würde ich so pauschal nicht sagen, es gibt einfach Menschen denen es leichter fällt ihre Gedanken geordnet zu Papier zu bringen als sie im Gespräch frei zu formulieren.

Und immerhin hat er kein Pamphlet an alle geschickt sondern "nur" an an den SL.

edit: Mist der Chaot hat schneller getippt.  ;D
Titel: Re: Wieder mal ein Problemspieler?
Beitrag von: Callisto am 26.09.2011 | 10:11
Vielleicht wollte er nichts vergessen oder hatte sonst keine Gelegenheit ihn allein zu erwischen.
Was hast du ihm eigentlich auf die Email geantwortet, Jed?
Titel: Re: Wieder mal ein Problemspieler?
Beitrag von: Greifenklaue am 26.09.2011 | 10:27
Danke für die vielen Antworten, Kiste Senf...

Noch mal zum letzten Posting:

Ich würfle in meinen Runden IMMER offen. Einen Spielleiterschirm benutze ich schon aus weltanschaulichen Gründen nicht, denn für mich ist der Spielleiter nur eine andere Form von Spieler und es soll zwischen SL und Spielern keine symbolische oder physisch vorhandene Trennwand geben.

Außerdem bedenke man nur mal den zusätzlichen Aufwand! Ich müsste nicht nur noch ein weiteres Teil zur Session anschleppen, sondern ich müsste zunächst mal hinter dem Schirm würfeln, das Ergebnis ansagen, dann erst ginge es schrittweise weiter. Falls ich mich mal verspreche oder einen Würfel übersehe (oder er fällt herunter oder was auch immer), ist der Schaden möglicherweise schon passiert. Wenn ich aber offen vor allen Spielern würfle, können die meine Würfelergebnisse gerne selber notieren oder zusammenzählen und nachrechnen.

Bei uns gibt es keinen Spielleiterschirm und ebenso gibt es keine Bodenpläne und keine Miniaturen. Das hat es auch nie gegeben. Ich habe irgendwann mal am Rande gefragt, ob Interesse an so etwas besteht, bekam aber gleich sinngemäß als Antwort zu hören: "Vergiss es. Wir spielen hier kein Miniaturenschubser-Spiel!" - Auf "Deutsch" gesagt: "Fuck tabletop."

An den Spielterminen einmal pro Monat kann ich momentan, was diese Gruppe betrifft, nichts ändern. Wir haben uns im Sommer auf einmal im Monat geeinigt, weil bei uns unter anderem ein junges Ehepaar mit einem inzwischen 9 Monate alten Baby mitspielt (das Baby spielt auch schon mit und sorgt am Tisch immer für reichlich Unterhaltungswert ...  :D), daneben noch mindestens zwei Spieler, die genauso wie dieses Paar nicht öfter als alle vier Wochen da sein können bzw. an den anderen Freitagen in anderen festen Runden mitspielen.
toll, dass du Dich so ausführlich dazu äußerst. Das mit dem offen Würfeln war eine Vermutung aufgrund der Kritik, vielleicht ist es auch eine gewisse Regelunsicherheit bei dir - die am Anfang für so ein komplexes und umfangreiches System normal ist. Das kannst Du ihm ggf. einfach so mitteilen.

@SL-Schirm: Ja, mach ich auch so.

@Minis und Map: Also, ich versteh dich da durchaus. Ich war auch nie für Minis, Battlemaps und Dungeons zu haben (Unglaublich, was?), haben dann aber in einer DnD 3.0 Dungeon Crawl Classic-Runde das mal ausprobiert, war auch für den SL die erste größere Map- und Mini-Nutzung. Heute würde ich nicht mehr ohne wollen  :D  [Wobei ich für das Konkrete Abenteuer die Map beim Hobgoblin und dann erst wieder an der Ruine nutze] Kurzum, probier es ruhig mal aus! Vielleicht setzt sich die Erkenntnis durch, dass Tabletop und Rollenspiel mit Minis zwar einiges im Spielmaterial gemein haben, aber wenig im Inhalt. Der Vorteil aus meiner Sicht: weniger Handweddelei im Kampf (Kann ich den Flanken? Gibt das ein Gelegenheitsangriff?) und keine "Ja / Nein"-Antworten sondern "Ja, wenn XYZ" oder: "Schau doch selbst". Und es nimmt Dir einiges aus der Hand.
Titel: Re: Wieder mal ein Problemspieler?
Beitrag von: Jed Clayton am 26.09.2011 | 14:04
Oh, also ich würde Miniaturen dringend empfehlen. =)

Generell finde ich bestimmte Miniaturen und Figürchen ja auch chic, aber am Spieltisch passen sie halt letzten Endes nicht so... Es würde einfach noch mehr "Zeug" auf dem Tisch herumstehen, wo jetzt schon wenig Platz übrig ist, und außerdem müssten wir erst mal Figürchen finden, die so aussehen wie die Spieler sich ihre SC vorstellen, und daran scheitert es meistens.

Zitat
Ansonsten versuch halt, seine Vorstellung von echtem Rollenspiel zu verstehen. Wahrscheinlich liegt ihr hier (Midgard/PF) total über Kreuz.

Ich weiß nicht, was er in seiner Midgard-Gruppe so macht. In dieser Runde bin ich nicht dabei. Allerdings ist alles, was er mir aus dieser Runde erzählt, der Art, dass es bei mir das berühmte "Laaaaaaaaaangweilig!!" hervorruft. Ich muss schon instinktiv gähnen, wenn ich das Wort "Midgard" in diesem Zusammenhang nur höre.

Zitat
Ein verwundeter SC liegt flach? Sowas gibt es in D&D Candyland nicht.

Eben, das tut es auch nicht. Das habe ich mir gerade gestern noch mal in den Regeln angeschaut. In den Kämpfen in D&D/Pathfinder verliert man in der Regel Trefferpunkte, und sofern diese Punkte nicht auf einen bestimmten Stand unter Null fallen, können sie immer wieder rasch aufgefüllt werden. Langzeitschäden sind meistens nicht beabsichtigt.

Das ist auch sicherlich Teil des Spielkonzepts: Ein SC kann durchaus auch mal etwas einstecken, verwundet werden, KO gehen... aber er wird im Handumdrehen wieder fit sein. Entweder wird ein SC gleich geheilt, oder er überlebt die Begegnung nicht. Dazwischen gibt es recht wenig. Das soll eben so sein, damit die Gruppe weiter im Abenteuer unterwegs sein kann und niemand, der TP verloren hat, länger ausfällt.
Titel: Re: Wieder mal ein Problemspieler?
Beitrag von: Teylen am 26.09.2011 | 14:35
Ich finde es irritierend das auf die Kritik so negativ reagiert wird.
Ich mein scheinbar bemüht er sich doch nicht im Spiel zu stören und das Spiel damit zu bereichern.
Auch wenn er dann halt etwas stiller spielt und nur ab und an aufmunternde Kommentare und so macht.
Dann setzt er sich scheinbar hin und gibt sich Mühe Feedback zu geben beziehungsweise zu beschreiben was ihm störend aufgefallen ist. Das auch noch recht ausführlich, der Schilderung nach.

Ich verstehe nun nicht wieso er der "3v1l" Problemspieler sein soll wo man sich fragt weshalb er überhaupt noch in der Runde mitspielt?
Titel: Re: Wieder mal ein Problemspieler?
Beitrag von: Dark_Tigger am 26.09.2011 | 14:35
Dann nimm doch statt richtiger Figuren, Papierfigürchen, da können die Spieler sich ihre Charas im schlimmstenfall so malen wie sie mögen (oder was passendes aus dem Netz suchen) und dann mit dem Programm aus diesem Faden:
http://tanelorn.net/index.php/topic,66828.0.html
zu Figuren umwandeln.
Titel: Re: Wieder mal ein Problemspieler?
Beitrag von: Just_Flo am 26.09.2011 | 14:48
Hm, für mich wirkt es so als ob ihm die Gruppe momentan überhaupt keinen Spaß macht. Für ihn ist sie grottenschlecht. Für mich ist der Umgang mit ihm und seiner festgehaltenen präziesen Kritik (ja geschrieben ist auf den Punkt und labern ist wischiwaschi) auch grottenschlecht.

Das heißt nicht, dass die Runde grottenschlecht ist (auch wenn ich nach dem was ich hier gelesen habe wohl solange keine Freunde beteiligt sind nie länger in sowas spielen würde). Es heißt einfach, dass er unzufrieden ist und das was ihn stört auf den Tisch legt. Ob er dabei eine verfälschte Wahrnehmung hat oder nicht ist dabei egal! Ob du die Punkte so siehst wie er ist auch egal. Wichtig ist, dass du dir die Frage stellst ob du Energie und Interesse dafür ahst dass er bei euch mitspielt oder nicht. Wenn ja, dann frage präziese bzw. nett nach, wenn nicht dann tu ihm den Gefallen und sage ihm ab. Sonst quälst du ihn weiter mit etwas was für dich und die anderen super, für ihn aber grottenschlecht ist.
Titel: Re: Wieder mal ein Problemspieler?
Beitrag von: Boba Fett am 26.09.2011 | 14:51
Mal abgesehen von Minis oder Vorwürfen...

ich würde den Spieler einfach mal selbst ein Spiel leiten lassen, damit er zeigen kann, wie er sich das Spiel vorstellt.
Er kennt die Regeln scheinber gut, also warum sollte er nicht mal den Job des SpL übernehmen?
Zum Einen sieht die Gruppe dann, was er möchte und kann dazu Stellung nehmen.
Und er sieht vielleicht, dass das gar nicht so einfach ist, mit dem Leiten und dem berücksichtigen anderer Vorstellungen.
Oder wenn doch, hat er nen neuen Job... ;D
Titel: Re: Wieder mal ein Problemspieler?
Beitrag von: Abd al Rahman am 26.09.2011 | 15:00
Zunächst mal finde ich, dass der Spieler alles richtig macht. Er stört nicht während dem Spiel, sondern wendet sich per Mail an Dich. Das ist ein dicker Bonuspunkt für ihn.

Ob die Kritik jetzt berechtigt ist oder nicht, steht auf einem anderen Blatt. Wenn sie berechtigt wäre, hätte ich sie persönlich anders formuliert. Aber jeder reagiert da anders.

Wichtig wäre, jetzt erstmal rauszufinden, ob Du tatsächlich Verbesserungspotential hast, oder die Kritik überzogen ist. Such einfach mal das Gespräch mit dem Mitspieler. Eventuell geht er dann tiefer ins Detail.
Titel: Re: Wieder mal ein Problemspieler?
Beitrag von: Oberkampf am 26.09.2011 | 15:05
Ansonsten versuch halt, seine Vorstellung von echtem Rollenspiel zu verstehen. Wahrscheinlich liegt ihr hier (Midgard/PF) total über Kreuz.

Vor der Re-Etablierung der Battlemap durch D&D3 war Midgard bei mr das einzige Rollenspiel, das ich konstant mit Minis und Bewegungstabelle gespielt habe.  ;)

Ansonsten hat die Aussage natürlich was für sich.

Vielleicht hat er wirklich ganz andere Vorstellungen vom "modernen", "zeitgemäßen" Rollenspiel als Du oder Pathfinder. Wenn er aus der DSA-Ecke kommt, oder viele alte, storylastige ED-Abenteuer (z.B. Mysts of Betrayal) gespielt hat, ist er vielleicht sowas wie Zufallsbegegnungen oder offenen Abenteuerverlauf nicht gewohnt und hält das für "Steinzeitrollenspiel". Auch Pathfinder hat zumindest ei Storyabenteuer mit 99% Atmosphärespiel veröffentlicht (Schlinge des Henkers), vielleicht ist das mehr nach seinem Geschmack
Titel: Re: Wieder mal ein Problemspieler?
Beitrag von: ErikErikson am 26.09.2011 | 15:11
Hm, für mich wirkt es so als ob ihm die Gruppe momentan überhaupt keinen Spaß macht. Für ihn ist sie grottenschlecht. Für mich ist der Umgang mit ihm und seiner festgehaltenen präziesen Kritik (ja geschrieben ist auf den Punkt und labern ist wischiwaschi) auch grottenschlecht.

Das heißt nicht, dass die Runde grottenschlecht ist (auch wenn ich nach dem was ich hier gelesen habe wohl solange keine Freunde beteiligt sind nie länger in sowas spielen würde). Es heißt einfach, dass er unzufrieden ist und das was ihn stört auf den Tisch legt. Ob er dabei eine verfälschte Wahrnehmung hat oder nicht ist dabei egal! Ob du die Punkte so siehst wie er ist auch egal. Wichtig ist, dass du dir die Frage stellst ob du Energie und Interesse dafür ahst dass er bei euch mitspielt oder nicht. Wenn ja, dann frage präziese bzw. nett nach, wenn nicht dann tu ihm den Gefallen und sage ihm ab. Sonst quälst du ihn weiter mit etwas was für dich und die anderen super, für ihn aber grottenschlecht ist.

ich finde Emailkritik in der Form richtig Übel.

1. Es sind zu viele Kritikpunkte. Das demoralisert und kann gar nicht in der gesamtheit geändert werden.
2. Es ist schwer feedback zu bekommen, das ist im Gespräch einfacher. So muss ich eventuell ewig warten, bis meine Rückmail beantwortet wird.
Titel: Re: Wieder mal ein Problemspieler?
Beitrag von: ChaosAmSpieltisch am 26.09.2011 | 15:12
dafür aber: Man hat Zeit über die Punkte nachzudenken, bevor man antwortet, eventueller erster Zorn ist verraucht.

Der andere wird defintiv ausreden gelassen.
Titel: Re: Wieder mal ein Problemspieler?
Beitrag von: LöwenHerz am 26.09.2011 | 15:14
Wirklich dazu Stellung nehmen kann man nur, wenn man a) dabei war, b) die Emali lesen könnte und c) der Verfasser die Möglichkeit hätte, seine Aussagen zu präzisieren.

Ich sehe seine Mail -wie von Dir geschildert, Jed- nicht als Kritik, sondern eine Art Abrechnung. Das mag daran liegen, dass er seine Gedanken nicht richtig formulieren konnte, Du sie falsch aufgenommen hast, oder wir es nicht so lesen, wie Du es meinst.

Also viel zu viele Punkte, um wirklich sachlich und objektiv Stellung zu nehmen. Darum geht es aber gar nicht, oder? ;D
Titel: Re: Wieder mal ein Problemspieler?
Beitrag von: Teylen am 26.09.2011 | 15:17
@Just_Flo & Abd al Rahman
Dickes +1

@Erik
Also ich finde ausführliches Feedback oder eine ausführliche Kritik interessant und nützlich.
Ich mein einerseits fragen die Spielleiter nach Kritik und Feedback, und wenn es dann welches gibt, man sich richtig Mühe gibt, wird man unvermittelt als unzufriedener Buhmann bzw. unleidlicher Murzebock hingestellt.

Ich persönlich finde Text-Feedback wesentlich einfacher.
In einem Gespräch vergisst man die eine Hälfte und kriegt eine andere Hälfte gar nicht raus, was ja dann auch nix bringt.
Titel: Re: Wieder mal ein Problemspieler?
Beitrag von: Falke359 am 26.09.2011 | 15:19
Ich würde dem Spieler zugute halten (hab jetzt nur die erste Seite gelesen), dass die Kritik nicht öffentlich, sondern "unter vier Augen" stattfand.

Darüber hinaus schließ ich mich den Stimmen an, die vermuten, dass da entweder eine Selbstunzufriedenheit ne Rolle spielt, die erst einmal nichts mit Rollenspiel zu tun hat, oder dass er mit seinem Charakter, vielleicht auch mit dem System nicht zufrieden ist, diese Unzufriedenheit aber nicht direkt greifen kann. Stattdessen schlägt sich vllt. die Unzufriedenheit in einzelne (und zahlreiche) Kritikpunkte nieder.

D&D/Pathfinder ist in der Richtung auch "gefährlich", weil sich ein erbauter Charakter oft dann doch ganz anders spielt als man sich das im Vorfeld gedacht hat.
Dafür spräche, dass sich der Charakter in unnötige Gefahr stürzt. Das macht man aus Langeweile oder weil man mit seinem Char unzufrieden ist.
Titel: Re: Wieder mal ein Problemspieler?
Beitrag von: Feuersänger am 26.09.2011 | 15:21
Ich finde Email auch absolut in Ordnung als Kritikmedium. Insbesondere wenn man sich quasi nur zum Zocken trifft und es somit kaum Gelegenheit gibt, Kritikpunkte unter 4 Augen anzusprechen. Man kann seinen Standpunkt sachlich und übersichtlich darlegen und gibt dem Anderen Gelegenheit, in aller Ruhe darüber nachzudenken, ohne sich sofort in die Defensive gedrängt zu sehen.
Titel: Re: Wieder mal ein Problemspieler?
Beitrag von: ErikErikson am 26.09.2011 | 15:23
Ok, dann ist das geschmackssache. Ich finde Emailkritik grundsätzlich schlechter. Wie schnell versteht man was geschriebenes, wo man nicht gleich nachfragen kann, falsch.

Das Forum hier das beste beispiel.
Titel: Re: Wieder mal ein Problemspieler?
Beitrag von: Yehodan ben Dracon am 26.09.2011 | 15:27
Forenbeiträge werden (gerade bei den Gatlingschreibern hier) aber ggf. nicht so gut durchdacht, wie eine ohne Zeitdruck verfasste email.
Titel: Re: Wieder mal ein Problemspieler?
Beitrag von: Oberkampf am 26.09.2011 | 15:30
ich finde Emailkritik in der Form richtig Übel.

Wenn er ein paar konstruktive Vorschläge gemacht hat, finde ich da E-Mail "Kritik" nicht unpassend. Ich persönlich kann mich per Mail entspannter mit solchen Fragen auseinandersetzen, als im Gespräch.

Wenn der Spieler außerrollenspielerischen Frust hat, ist natürlich eine innerrollenspielerische Diskussion zwecklos. Aber oft genug liegt der Frust ja wirklich an Schwächen des Systems, problematischem Aufbau des Abenteuers oder Geschmacksunterschieden beim Spiel- bzw. Leitstil.

Das sind alles Gegenstände, die man benennen und verhandeln kann - auch unter Freunden. Und da finde ich E-Mail-Diskussionen einfach bequemer, weil man die Argumente mit mehr Ruhe und Nachdenken austauschen und vielleicht schon Alternativen vorschlagen kann.
Titel: Re: Wieder mal ein Problemspieler?
Beitrag von: Jed Clayton am 26.09.2011 | 15:36
dafür aber: Man hat Zeit über die Punkte nachzudenken, bevor man antwortet, eventueller erster Zorn ist verraucht.

Der andere wird defintiv ausreden gelassen.

Das stimmt im Prinzip auch. Ich habe dem Spieler zum Beispiel gestern, obwohl ich am Sonntagnachmittag wirklich etwas anderes vorhatte, sogar eine relativ ausführliche freundliche Mail zurückgeschrieben. Nicht ganz so lang wie seine, aber auf jeden Fall eine Mail mit mehreren Textabsätzen, keine 5-Wörter-E-Mail. ;)

Das habe ich dann außerdem mehrere Stunden vor dem Start dieses Threads gemacht. Er wird meine Mail bestimmt bald lesen, vermutlich irgendwann heute Abend nach der Arbeit.

Bis jetzt hat er mir noch keine Antwort geschickt.

Noch so eine Beobachtung: Solche Sonntags-E-Mails scheinen eine Marotte von ihm zu sein. Unsere Spielsessions sind immer freitags, und zwei Tage später sitzt er zu Hause am PC und hat auf einmal Zeit, seine Gedanken aufzuschreiben. Ich habe das Gefühl, er hat dann einfach nichts anderes zu tun und überfällt mich jedes Mal wieder mit seinem Negativ-Schwall.
Titel: Re: Wieder mal ein Problemspieler?
Beitrag von: Just_Flo am 26.09.2011 | 15:37
Ich finde für schwerwiegende, fundamentale Kritik braucht man auch etwas Abstand. Den hat man direkt nach/ am Abend eher nicht so.
Beides, direktes Nachbesprechen und ausformulierte Mails bei denen man sich Zeit und Beispiele nehmen kann haben ihre Vorteile.
Wenn ein Abend komplett daneben geht, bzw. ich mich mit meiner Kritik/ meinem Feedback an den SL wenden will, dann finde ich Mails als Starter besser als ein haste noch 5 Minuten.
Klar sehe ich da die Mail als Einstieg/ Momentanaufnahme die dann zu ner 2er TS-Sitzung führen kann/sollte, aber ich finde sie wenn ich etwas wichtiges an den Man/die Frau/den Zwitter bringen will präzieser, beständiger und ehrlicher.
Was andere Spieler angeht, bin ich eher ein Freund von lass uns noch ne halbe Stunde drüber labern.
Titel: Re: Wieder mal ein Problemspieler?
Beitrag von: Boba Fett am 26.09.2011 | 15:39
Ich habe das Gefühl, er hat dann einfach nichts anderes zu tun und überfällt mich jedes Mal wieder mit seinem Negativ-Schwall.

Ich würde es nicht als "Negativ-Schwall" bewerten, sondern als ungünstig ausformuliertes Feedback, also Anregungen, wie er sich das optimaler vorstellen könnte.
Das hilft, weniger negativ an die Mails heranzugehen.
Titel: Re: Wieder mal ein Problemspieler?
Beitrag von: Feuersänger am 26.09.2011 | 15:43
Gerade die Tatsache, dass er ein paar Tage verstreichen lässt, ist eigentlich noch ein Indiz dafür, dass er sich die Sache durchaus reiflich überlegt hat. Er fängt nicht direkt nach der Sitzung an rumzutöbern oder schickt dir noch spät in derselben Nacht eine schäumende Email, sondern er schläft zweimal drüber.
Klar kann es sein, dass er einfach eine "Unke" ist, aber wie schon mehrfach gesagt können wir, die ihn nicht kennen, das nicht beurteilen. Und selbst wenn, nur weil er ein notorischer Nörgler ist, heisst das immer noch nicht, dass seine Kritik automatisch unberechtigt sein muss.
Titel: Re: Wieder mal ein Problemspieler?
Beitrag von: Jed Clayton am 26.09.2011 | 15:47
Ich würde es nicht als "Negativ-Schwall" bewerten, sondern als ungünstig ausformuliertes Feedback, also Anregungen, wie er sich das optimaler vorstellen könnte.
Das hilft, weniger negativ an die Mails heranzugehen.

Na gut, also zum besseren Verständnis müsste ich dann schon die ganze E-Mail von gestern zitieren, was sich aber auch nicht gehört.

In der Mail war echt kein Wörtchen positiv und sie kam mir ziemlich oberlehrerhaft vor, worauf ich ohnehin empfindlich reagiere (wobei ich mich vage daran erinnere, dass ein guter Lehrer einen Schüler auch motivieren und aufbauen kann, ihn nicht einfach zur Schnecke macht und ihm damit das letzte Fünkchen Freude, Interesse und Motivation garantiert auch noch nimmt). In derselben Mail ging es dann recht schnell nicht nur um diese Spielsession, dieses System oder diese Gruppe, sondern es wurde dann auch persönlich-menschlich kritisierend und es wurden viele Sachen geschrieben, die für mich einerseits gar nicht als Themen präsent waren und andererseits auch nicht der Wahrheit (aus meiner Sicht) entsprachen.

Also, kurz gesagt: einfach an den Haaren herbeigezogene Kritik.

Alles Dinge, bei denen ich mich spontan eher frage: "Wieso kratzt ihn das?", "Wieso ist das jetzt auf einmal ein Thema?" oder, noch einfacher gesagt, "Wie zum Himmel kommt er darauf?"
Titel: Re: Wieder mal ein Problemspieler?
Beitrag von: Boba Fett am 26.09.2011 | 15:49
In der Mail war echt kein Wörtchen positiv und sie kam mir ziemlich oberlehrerhaft vor, ...

ich würde den Spieler einfach mal selbst ein Spiel leiten lassen, damit er zeigen kann, wie er sich das Spiel vorstellt.
...
Zum Einen sieht die Gruppe dann, was er möchte und kann dazu Stellung nehmen.
Und er sieht vielleicht, dass das gar nicht so einfach ist, mit dem Leiten und dem berücksichtigen anderer Vorstellungen.
Titel: Re: Wieder mal ein Problemspieler?
Beitrag von: Jed Clayton am 26.09.2011 | 15:54
Vielleicht leitet der genannte Spieler auch bald wieder mal eine Runde, aber nur vielleicht, und möglicherweise hat er dann nicht diese Gruppe von Spielern vollzählig bei sich sitzen und es würde auch nicht in unserem Vereinstreff stattfinden.

Ich denke schon, dass er irgendwann wieder einmal etwas Eigenes leiten wird, aber dann nimmt er bestimmt nicht Pathfinder. Er besitzt das Buch dazu überhaupt nicht und meinte auch schon mehrmals zu mir unter vier Augen, dass er für so etwas keine 50 Euro ausgibt und so eine dicke Schwarte gar nicht lesen will.

Demzufolge bleibt Pathfinder bei uns wohl meine Domäne.

Wie gesagt: Es ist eine tolle Runde, die ich sehr schätze, und ich bin der Meinung, dass 6 von 7 Personen darin ihren Spaß haben. Ich finde es bloß schade, dass nicht 7 von 7 Menschen simultan glücklich sein können.
Titel: Re: Wieder mal ein Problemspieler?
Beitrag von: Arkam am 26.09.2011 | 15:55
Hallo zusammen,

ich würde wirklich Mal fragen welches Rollenspiele er in letzter Zeit neu kennen gelernt hat.
Wir hatten in unserer Runde einen Spieler der nachdem er ein System kennen gelernt hatte alles was von der dort vorgestellten Art ein Abenteuer zu spielen abwich schlecht fand.

Eine Verständnis Frage noch gab es nur eine E-Mail oder bekommst du jetzt regelmäßig Sonntag E-Mails in denen er kritisiert?

Gruß Jochen
Titel: Re: Wieder mal ein Problemspieler?
Beitrag von: Jed Clayton am 26.09.2011 | 15:59
ich würde wirklich Mal fragen welches Rollenspiele er in letzter Zeit neu kennen gelernt hat.
Wir hatten in unserer Runde einen Spieler der nachdem er ein System kennen gelernt hatte alles was von der dort vorgestellten Art ein Abenteuer zu spielen abwich schlecht fand.

Na, ich kann ihn gerne noch mal fragen, aber soweit ich es mitbekommen habe, hat er zuletzt die Einsteigerbox von Aborea gelesen, findet sie aber auch nicht gerade das Gelbe vom Ei.

Zitat
Eine Verständnis Frage noch gab es nur eine E-Mail oder bekommst du jetzt regelmäßig Sonntag E-Mails in denen er kritisiert?

Nun ja, nicht jeden Sonntag, aber schon mindestens jeden dritten Sonntag, wobei es sich oft um wiederkehrende Probleme handelt. Manchmal mailt er mir auch mitten unter der Woche, aber sonntags ist es schon typisch für ihn.
Titel: Re: Wieder mal ein Problemspieler?
Beitrag von: ChaosAmSpieltisch am 26.09.2011 | 16:00
wenn das Wiederholt vorkommt, hast du ihn mal gefragt, warum er noch mitspielt?
Titel: Re: Wieder mal ein Problemspieler?
Beitrag von: Feuersänger am 26.09.2011 | 16:02
Ich frag mich eh, ob ich den Kerl vielleicht doch kenne. Ich war ja auch vor ein paar Jahren ein paar Mal bei den wöchentlichen Treffen dieses Spielevereins.
Titel: Re: Wieder mal ein Problemspieler?
Beitrag von: Teylen am 26.09.2011 | 16:12
Nun ja, nicht jeden Sonntag, aber schon mindestens jeden dritten Sonntag, wobei es sich oft um wiederkehrende Probleme handelt. Manchmal mailt er mir auch mitten unter der Woche, aber sonntags ist es schon typisch für ihn.
Vielleicht hilft es ihn dann zu bitten die Kritik bzw. das Feedback zu unterlassen?
Titel: Re: Wieder mal ein Problemspieler?
Beitrag von: Arkam am 26.09.2011 | 16:18
Hallo zusammen,

hat einer von euch beiden denn Mal auf die Kritik reagiert?
Also bewusst etwas geändert oder vielleicht eine Hausregel vorgeschlagen?

Gruß Jochen
Titel: Re: Wieder mal ein Problemspieler?
Beitrag von: Jed Clayton am 26.09.2011 | 16:26
@Feuersänger:
Aber vor ein paar Jahren war dieser Spieler noch nicht Mitglied in diesem Verein. Es ist glaube ich jemand anderes, den du aber auch schon getroffen hast. Er kam auch erst letztes Jahr in den Verein.

Dieser Spieler läuft mir nämlich auf Deutsch gesagt wie ein Hund hinterher und ist absichtlich in den Verein eingetreten, als er gehört hatte, dass ich dort Mitglied werde.

@Arkam:
An den Plots oder dem Feeling würde ich erst etwas ändern, wenn dieses eine Abenteuer ausgestanden ist.

Das Gleiche gilt für Hausregeln. Im Moment sehe ich keinen wirklichen Bedarf an Hausregeln bzw. möchte ich wagen zu behaupten, dass eine Regelabwandlung die Kritik dieses Spielers nicht mindern wird. Es liegt nicht an den Regeln, denke ich.
Titel: Re: Wieder mal ein Problemspieler?
Beitrag von: Teylen am 26.09.2011 | 16:30
Ich wäre recht deutlich für ein Gespräch zwischen dir und ihm.
Ansonsten wird der Thread hier als solcher nichts bringen.
Außer wenn du dir, je nach Facon, Unterstützung erhoffst ihn rauszutreten oder eben nicht.
Titel: Re: Wieder mal ein Problemspieler?
Beitrag von: Jed Clayton am 26.09.2011 | 16:34
Außer wenn du dir, je nach Facon, Unterstützung erhoffst ihn rauszutreten oder eben nicht.

Das muss auch nicht sein. Wenn ihm wirklich gar nichts mehr an der Runde passt, wird er höchstwahrscheinlich weitere Schritte unternehmen, seinen Charakter in die ewigen Jagdgründe oder wohin auch immer zu verfrachten, oder er wird einfach seine andere Spielrunde auf die gleichen Freitagabende legen oder sich Brettspielen widmen, etc.

Ferner hatte ich darauf spekuliert, dass andere hier im Forum vielleicht schon ähnliche Situationen erlebt haben.

Ich bin auch gern bereit, in diesem Thread zu erzählen, wie es bei uns weitergegangen ist. Nur ist es jetzt dafür noch zu früh.
Titel: Re: Wieder mal ein Problemspieler?
Beitrag von: Jed Clayton am 26.09.2011 | 20:40
Aktualisierung:

Ich gehe im Moment nicht davon aus, dass der "Problemspieler" bei uns demnächst selbst etwas leiten wird. Zum einen liegt das daran, dass die meisten Leute aus meiner Pathfinder-Runde mit seinen Vorschlägen für Abenteuer und andere Spielwelten bis dato nicht viel anfangen konnten und sie daher meistens ignorieren. Zum anderen liegt es daran, dass er ja schon einen "festen Job" als SL hat. Ich habe das eben noch mal recherchiert und herausgefunden, dass er zurzeit der SL seiner Midgard-Runde ist. Also wechselt er konkret gesagt zwischen seiner Rolle als SL dort und als Spieler bei mir.

Das ist jedenfalls der jetzige Stand. Es kann sich auch wieder ändern.
Titel: Re: Wieder mal ein Problemspieler?
Beitrag von: Oberkampf am 26.09.2011 | 21:24
Ferner hatte ich darauf spekuliert, dass andere hier im Forum vielleicht schon ähnliche Situationen erlebt haben.

Also ich hatte dieses Wochenende zwar einen etwas anders gelagerten Fall, aber es ging auch um eine Diskussion/Anmerkung zur Spielrunde. Da war ich der Mailschreiber, daher auch meine drei obigen Empfehlungen (nochmal wiederholt):

1) Außerrollenspielerische Angelegenheiten als solche akzeptieren, über innerrollenspielerische verhandeln.

2) Mails, selbst solche mit Kritik, nicht zwangsläufig als negativ betrachten. Manche Leute (wie ich) schreiben lieber über innerrollenspielerische Diskussionspunkte, andere reden/telefonieren lieber darüber.

2) Innerrollenspielerische Vorlieben nicht als Kritik auf die eigene Person beziehen. Unser Hobby kann einfach so viele unterschiedliche Vorlieben bedienen, dass in vielen Gruppen häufig ein Kompromiss gesucht und ggf. immer mal wieder neu definiert werden muss.

Mal als ganz plastisches Beispiel das Würfeln, weil mir das seit drei Tagen im Kopf 'rumschwirrt. Das erstreckt sich ja nicht nur auf die Frage "Würfeln oder Nichtwürfeln?" bzw. "Bei welcher Gelegenheit würfeln?", sondern kann auch ganz spezifische Volieben zur Mechanik beinhalten. Will man eine Glockenkurve (z.B. Poolsysteme oder mehrere w6), eine geradlinige Verteilung (z.B. d20, d%) oder will man sogar explodierende Würfel (Savage Worlds, Earthdawn)?

Das verändert massiv die Spielmöglichkeiten/Spielrisiken, auch wenn man das vielleicht erstmal nicht so direkt wahrnimmt. Selbst wenn es vielleicht etwas blöd klingt: man kann auch ein RPG nicht mögen (nicht spielen wollen), weil einen die Würfelmechanik stört. Bei FATE musste ich meine Skepsis gegenüber Glockenkurven auch erstmal überwinden, und ein volles Poolsystem hat bei mir schon fast von vorne herein verloren.

Und Würfelvorlieben sind nun ganz sicher keine Angelegenheit persönlicher Kritik.

Titel: Re: Wieder mal ein Problemspieler?
Beitrag von: Jed Clayton am 26.09.2011 | 23:08
Mal als ganz plastisches Beispiel das Würfeln, weil mir das seit drei Tagen im Kopf 'rumschwirrt. Das erstreckt sich ja nicht nur auf die Frage "Würfeln oder Nichtwürfeln?" bzw. "Bei welcher Gelegenheit würfeln?", sondern kann auch ganz spezifische Volieben zur Mechanik beinhalten. Will man eine Glockenkurve (z.B. Poolsysteme oder mehrere w6), eine geradlinige Verteilung (z.B. d20, d%) oder will man sogar explodierende Würfel (Savage Worlds, Earthdawn)?

[...]
Und Würfelvorlieben sind nun ganz sicher keine Angelegenheit persönlicher Kritik.

Vielen Dank für die Tipps. Aber bei uns ging es zu keinem Zeitpunkt um die Würfelergebnisse oder die Wahrscheinlichkeiten (geradlinige Verteilung gegenüber Parabel), es ging eher darum, wie man die Würfelergebnisse interpretiert.

Und ich denke auch, für eine d20 oder Pathfinder-Gruppe wird bei uns im Großen und Ganzen recht wenig gewürfelt. Das will ich eigentlich beibehalten.
Titel: Re: Wieder mal ein Problemspieler?
Beitrag von: Eulenspiegel am 26.09.2011 | 23:26
Die Sache mit der Wahrscheinlichkeitsverteilung war ja auch nur ein Beispiel.

Ansonsten, wie du selber gesagt hast: Bei D20 wird normalerweise eher viel gewürfelt. Wenn ihr also wenig würfelt, solltest du vielleicht mal mit den Spielern darüber sprechen, ob ihnen das gefällt oder ob sie sich mehr Würfe wünschen.
Titel: Re: Wieder mal ein Problemspieler?
Beitrag von: Naldantis am 26.09.2011 | 23:55
Ellenlangen Brief zu schreiben, anstatt mal persönlich drauf anzusprechen, das ist schon so eine dilletantische Feedbackform, da hab ich auf weitere gespräche keine Lust.

Ich fnde Email eigentlich viel besser als persönliche Rede - so habt mn Zeit, sich seinen Standpunkt, seine Kritik und seine Vorstellungen zu überlgen und präzise zu formulieren, ...das macht es auch für den Empfänger einfacher, die Argumente seines Gegenübers auf- und ernstzunehmen.

Aber wenn der Spieler numal ein Down hat oder gerade mal lieber mehr zuguckt als das Spotlight zu suchen, dann wäre es doch vielleicht - solange er den Rest nicht aktiv stört - das beste einfach nur ein wenig dort, wo er valide Kritik hat, nachzugeben, und sonst - wenn die anderen keine Kritik in der gleichen Richtung äußern - einfach so weiterzuspielen; ...evtl fängt er sich ja wieder, oder er geht von alleine, weil er einsieht, daß es ihm so keinen Spaß macht.

P.S.: Ich mag Spielleiterschirme.
        Man kann anständig würfeln, ohne soviel Platz für eine Würfelschale zu verbrauchen,
        ohne mit Würfelbecher zu hantieren (und irgendwann den Saft hineinzu gießen) und ohne daß
        einem dauernd die kleinen Biester quer über den Tisch trullern und von den Mitspieler unter Chipstüten
        und Kuchenblechen oder gar dem Sofa hervorgeklaubt werden müssen.
     
Titel: Re: Wieder mal ein Problemspieler?
Beitrag von: Jed Clayton am 26.09.2011 | 23:55
Würfe erfolgen zu 90% in den Kampfszenen und abgesehen davon noch in Situationen unterwegs, wenn es mal etwas Bestimmtes zu ergründen oder zu entdecken gibt.

So will das dieses System anscheinend auch. Zum Beispiel: "Kann ich mal mein Wissen - Baukunst oder Wissen - Geschichte auf dieses Gebäude anwenden?", "Kann ich mit Wissen - Natur etwas über diese eigenartige Hecke herausfinden?"

Noch mehr Würfelei wäre nicht nach meinem Geschmack. Allgemein würfeln wir jetzt in Pathfinder deutlich weniger als früher in RuneQuest, Stormbringer und anderen, weil eben so viele Infos einfach im Fluff stehen und vieles auch ohne Würfeln funktioniert.

Ich habe aber die Würfelwürfe pro Abend nie mitgezählt. Eigentlich gibt es doch eine Menge davon, wenn man alle Attributswürfe, Zufallstabellenwürfe, Initiativewürfe, Rettungswürfe und Schadenswürfe auch dazuzählt. Davon kann es auch mal mehr und mal weniger geben.
Titel: Re: Wieder mal ein Problemspieler?
Beitrag von: Benjamin am 27.09.2011 | 06:30
Ich kann Dir nur raten, mal an seiner Midgard-Runde teilzunehmen. Wahrscheinlich wird Dir dann vieles klarer.

Stell Dir vor, Du hast einen überzeugten DSA-Story-Railroader-SL bei Dir als Spieler sitzen. Denkst Du, der wäre zufrieden?
Titel: Re: Wieder mal ein Problemspieler?
Beitrag von: ErikErikson am 27.09.2011 | 08:08
Hmm, also erstmal hatte ich das Problem auch schon, und hab auch mal ne sehr lange Mail bekommen. Ich konnte damit wenig anfangen, weils ein Kauf-DSA-AB war, das mir schon genug Schwierigkeiten bereitet hat, und die Gruppe sehr groß war. Ich war also eh schon ziemlich an der Belastungsgrenze.

Ich hätte vielleicht ein Detail oder so ändern können, aber mehr war nicht drin. Ich hab dann das SL-Amt auch aufgegeben, weils mir übern Kopf wuchs. Der neue SL hat mir dann aber auch wieder nicht gefallen. Im Nachhinein war es natürlich das typische DSA-Stimmungs-Touristen-RR-Spiel, mit dem ich nicht klarkam. Also im Ende wieder ne Stilfrage. Ich hab die Gruppe dann auch bald verlassen.

Insofern halte ich solchelangen Mails, wo so viel Krtik kommt, eigentlich für ein Anzeichen, das ein anderer Spielstil gewünscht ist.


Und nochmal zur langen mail: Mich wundert es, das da so viele drauf stehen. Deshalb vielleicht nochmal ein paar Fragen.

Wie macht ihr das, wenn da viele Kritikpunkte drinstehen, etwa so 5-10, die das Spiel dann im Endeffekt schon recht drastisch umkrempeln? geht ihr diese Punkte tatsächliche alle durch, schaut was machbar ist, und ändert dann euren SL-Stil am Ende doch recht deutlich? ich könnte das gar nicht so ohne weiteres.

versteht ihr tatsächlich schriftliche Kritik besser? Ich hatte schon häufiger schriftliche Kritik, und ich hab sie nie gut verstanden. Bei der oben genannten Mail musste ich erstmal persönlich mit dem Spieler sprechen, um überhaupt etwas zu verstehen, was über "mir gefällts nicht" hinausgeht. Auch sonst hab ich recht massive Schwierigkeiten mit schriftlicher Kritik. Es ist IMHO auch viel schwieriger, sich schriftlich auszudrücken, als es mündlich zu sagen. Einfach, weil mans weniger gewohnt ist. Und man hat keinerlei feedback und kann nix nachfragen.

Insofern wundert mich das schon sehr, das viele so auf schriftliche Kritik abfahren.
 
 
Titel: Re: Wieder mal ein Problemspieler?
Beitrag von: ChaosAmSpieltisch am 27.09.2011 | 08:16
wer schriftlich schreibt, "mir gefällts nicht" äussert keine Kritik, sondern gibt sein Missfallen kund. Da ist mündlich schon besser.

Eine ordentliche schriftliche Kritik wo man ausführt, was einem nicht gefällt und wieso nicht, hat den Vorteil, dass der andere ausformulieren kann, was ihm nicht gefällt, es genauer sagen kann. Er kann seine Argumente genau ausformulieren und darauf achten, dass er genau das sagt, was er meint.

Wer das nicht kann, weil er es "nicht gewohnt" ist, der sollte es dringend üben, weil etwas schriftlich auszuformulieren eigentlich eine absolute Grundlage des Schreibens dastellt. Wie will man sonst mal einen Bericht abliefern, um seinen Chef zu überzeugen, sich bei einer Firma oder einem Amt ordentlich beschwere, oder auch nur eine gute Bewerbung schreiben. Das ist ja alles nichts wirklich anderes.
Titel: Re: Wieder mal ein Problemspieler?
Beitrag von: ErikErikson am 27.09.2011 | 08:18
Ok. Zu der Zeit waren wir alle 18. Da war diese Fähigkeit nicht so ausgeprägt. Aber jetzt ist mir das klar. Wer im geschäft ständig so was schreibt, der schreibt das natürlich auch im Hobby und kann das auch. Danke, ich habs verstanden.
Titel: Re: Wieder mal ein Problemspieler?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 27.09.2011 | 08:33
Das A und O bei einer Kritik in Schriftform ist ja auch der "Ton". Mangels Mimik und Tonfall muss man mittels Formulierung darauf achten, dass die Kritik beim Leser so ankommt, wie sie gemeint ist. Das gilt im Prinzip genauso für Forenbeiträge. Es wird allerdings viel zu oft zu wenig oder gar nicht beachtet. Mit der Folge, dass sich der Leser von der ersten bis zur letzten Zeile angepisst fühlt (Stichwort: Oberlehrer).

Insofern stimmt es schon, dass ein persönliches Gespräch oft besser ist. Wenn man allerdings darauf achtet, dem Leser direkt klar zu machen, dass er z.B. die Kritik nicht als Herabsetzung seiner Leistung als SL, sondern als Wunsch des Spielers zur Verbesserung seines persönlichen Spielspaßes auffassen soll, dann kann man das in der Schriftform besser, aus den bislang genannten Gründen. Eine persönliche Nachbesprechung ist imo dennoch zu empfehlen; u.a. um sicherzugehen, dass die Botschaft richtig angekommen ist und um Details zu klären (für die die schriftliche Kommunikiation dann wieder umständlich ist; Ausnahme: Chat).
Titel: Re: Wieder mal ein Problemspieler?
Beitrag von: LöwenHerz am 27.09.2011 | 08:57
Das A und O bei einer Kritik in Schriftform ist ja auch der "Ton". Mangels Mimik und Tonfall muss man mittels Formulierung darauf achten, dass die Kritik beim Leser so ankommt, wie sie gemeint ist. Das gilt im Prinzip genauso für Forenbeiträge. Es wird allerdings viel zu oft zu wenig oder gar nicht beachtet. Mit der Folge, dass sich der Leser von der ersten bis zur letzten Zeile angepisst fühlt (Stichwort: Oberlehrer).

Richtig. Jetzt ist halt die Frage, ob der Mailschreiberling einen konstruktiven Ansatz gefahren ist, oder einen Verriss (destruktive Kritik, vielleicht sogar eine Abrechnung?) schrieb. Jeds Ausführungen lassen ja auf Zweiteres schließen, zumal der Mailschreiber wahrscheinlich wenig an sich und seinem Stil kritisiert haben wird. Von Lob habe ich jetzt auch nichts gelesen, was guter Stil gewesen wäre... (Krtitk verfasst man ja normalerweise zwischen zweimaligem Loben : Lob - Kritik - Lob).

Und um solchen Dingen vorzubeugen, Kritik ernst zu nehmen und vielleicht auf einen konstruktiven Konsens zu kommen, wäre ein Gespräch mEn deutlich günstiger gewesen.
Titel: Re: Wieder mal ein Problemspieler?
Beitrag von: Oberkampf am 27.09.2011 | 17:23
Das A und O bei einer Kritik in Schriftform ist ja auch der "Ton". Mangels Mimik und Tonfall muss man mittels Formulierung darauf achten, dass die Kritik beim Leser so ankommt, wie sie gemeint ist. Das gilt im Prinzip genauso für Forenbeiträge. Es wird allerdings viel zu oft zu wenig oder gar nicht beachtet. Mit der Folge, dass sich der Leser von der ersten bis zur letzten Zeile angepisst fühlt (Stichwort: Oberlehrer).

+1
Das ist der schwierige Punkt, den Ton treffe ich wohl leider auch nicht immer. Deswegen gehört natürlich auch immer ein Gespräch dazu, aber in der schriftlichen Form kann ich meiner Meinung nach zumindest ein paar Alternativen vorstellen und zeigen, wo eine Veränderung möglich ist, und wo meine persönlichen Grenzen liegen (denn auch ich habe nicht an allen Ausprägungen des Hobbys gleichermaßen Spaß). Wenn ich sowas in einem Text lese, erscheint mir das Übersichtlicher, als in einem Gespräch.
Titel: Re: Wieder mal ein Problemspieler?
Beitrag von: Arkam am 27.09.2011 | 17:50
Hallo zusammen,

meine Erfahrungen mit Feedback per E-Mail sind auch durchwachsen.
Mit dem Spielleiter in meiner Frostzone Runde komme ich zum Beispiel im Gespräch prima aus. Wenn wir uns E-Mails schreiben tendieren wir beide dazu uns misszuverstehen.
Wir haben es uns inzwischen einfach angewöhnt erst Mal drei Gänge herunter zu schalten wenn wir E-Mail nutzen.

Da wir uns in den meisten Fällen nur am Spieltermin sehen und uns dort die Zeit für Diskussionen zu Schade ist verwenden wir eben doch E-Mail.
Ich habe mir inzwischen aber auch angewöhnt auch noch direktes Feedback zu geben. Da reichen ja meistens schon zwei bis drei Sätze und soviel Zeit sollte sein.
Dinge wie gewünschte Hausregeln, Nachfragen zu Regelunklarheiten und ähnliches gibt es per E-Mail. Wenn möglich an alle anderen Mitspieler damit man sich nicht im Duo hochschaukelt.

Gruß Jochen
Titel: Re: Wieder mal ein Problemspieler?
Beitrag von: Teylen am 27.09.2011 | 17:56
Ferner hatte ich darauf spekuliert, dass andere hier im Forum vielleicht schon ähnliche Situationen erlebt haben.
Hauptsaechlich die andere Seite.

Wenn ich eine Gruppe mag, und daran glaube das Feedback etwas bringt, schreibe ich dem Spielleiter durchaus gerne eine ausfuehrliche Kritik was mir negativ auffiel. Zumeist mit etwas positiven vorab, aber bei den Punkten die mir stark aufgefallen sind gehe ich sehr stark in das Detail.
Das heisst pro Spielabend kann das zwei bis vier, wenn nicht einige Seiten mehr umfassen.
Das mache ich nicht aus einer Lebenskrise heraus oder aus Gehaessigkeit bzw. niederen Motiven, sondern weil ich annehme das einen Spielleiter die Punkte respektive wie die Runde wahrgenommen wurde interessiere.
Ich mag hierbei persoenliche Gespraeche sehr viel weniger, als es nieder zuschreiben, weil mir in einem Gespraech die Ausfuehrlichkeit fehlt - ich finde wenn man schon sagt das man sich z.B. gelangweilt hat, sollte man das auch detailliert erklaeren koennen. Dazu koennen einem Punkte im Gespraech entfallen. Letztlich bin ich in direkten Gespraechen eher gehemmt und habe die Angewohnheit meine Person und Meinung hinter anderen weit zurueckzustellen, was fuer Feedback nicht gut ist. Nu und vielleicht ist man dann ja auch noch emotional.
Ich erwarte dann auch nicht unbedingt das der Spielleiter alles aendert, sondern hoechstens das er es so zur Kenntniss nimmt oder das man vielleicht drueber reden kann.

Wenn ich von einer Runde total frustriert bin, und keine Aussicht fuer die Spielrunde mehr sehe, gebe ich keine Kritik oder Feedback. Ausser ein kurzes, "Es tut mir leid, mir hat es nicht gefallen, ich werde das nicht mehr weiterspielen".
(Die Dark Age Kampagne war so ein Fall)
Weil es imho nichts bringt. Einerseits, weil ich ja eh raus bin und was nuetzt dem Spielleiter dann noch eine Kritik oder ein Feedback [ausser das er verletzt ist]. Andererseits, naja, wenn ich so frustriert bin das ich aus einer Runde / Kampagne raus bin, ist es mir die Muehe nicht wert [auch wenn es unhoeflich / respektlos sein mag].


Ich habe, ich glaube es war einmal, auch laengeres Feedback bekommen.
Naja und nachdem ich kurz geschluckt habe, also weil die Erkenntnis kam das ich nicht die genialste Spielleiterin auf der Erde bin, mich auf richtig darueber gefreut.
Es gab da Punkte die ich verstehen konnte, wo ich aber geneigt bin sie nicht drastisch zu aendern, wie das ich relativ schnell Szenen schalte. Es gab da Punkte die mir so nicht direkt aufgefallen sind, die ich aendern werde. Wie Regelunkenntnisse. Es gibt Punkte die mir erst danach auffielen, wo ich dann spaeter ein Auge drauf haben werden. Nun oder auch Punkte die ich so komplett anders wahrgenommen haben. Sowas wie: "Der Spieler hat in der Szene keinen Input geliefert obwohl ich nachfragte" Versus "In der Szene habe ich das Gefuehl gehabt das mein Charakter entmachtet wurde / haben mir Handlungsmoeglichkeit gefehlt" - wo man drueber reden kann, oder beobachten ob sowas nochmal vorkommt / deutlicher kommunizieren oder es einfach nur zur Kenntnis nehmen.
Ich denke ich habe da Feedback auf die Kritik gegeben was ich aendern werde und was ich auch so sehe bzw. was aus meiner Sicht anders war. [Punkte die unter "Kenntnisnahme" fallen spreche ich nicht unbedingt an]
Titel: Re: Wieder mal ein Problemspieler?
Beitrag von: LöwenHerz am 27.09.2011 | 18:08
Ich habe, ich glaube es war einmal, auch laengeres Feedback bekommen.
Naja und nachdem ich kurz geschluckt habe, also weil die Erkenntnis kam das ich nicht die genialste Spielleiterin auf der Erde bin, mich auf richtig darueber gefreut.

Diese Erkenntnis tut vielen Leuten erfahrungsgemäß sehr weh und es ist klasse, wenn man trotz dessen gestärkt daraus hervorgehen kann. Das schaffen nämlich auch nicht gerade viele Leute.

Feedback -in welcher Form auch immer- ist gerade bei so kommunikationsintensiven Geschichten wie RSP sehr, sehr wichtig. Leider wissen viele Leute nicht um die Basisregeln der Kritik, was dann zu recht unschönen Situationen (bis zur Gruppentrennung - alles erlebt!) führen kann.


Ich selbst setze mich sehr mit dem Feedback meiner Spieler auseinander und gerade in kleinen Runden kann man daraus sehr viel Positives ziehen. Wir regeln das Feedback bisher immer mündlich, teilweise fernmündlich. Das letzte Mal, dass ich etwas geschrieben habe, war die Gruppe aber schon so richtig im... Ars***llerwertesten ;)
Titel: Re: Wieder mal ein Problemspieler?
Beitrag von: AcevanAcer am 27.09.2011 | 18:48
Naja, wo wir grade dabei sind. Man sollte beim Kritisieren auch darauf achten nicht in der Du-Form, sondern in der Ich-Form zu bleiben. Als negatives Beisspiel: Du bindest meinen Char nie richtig ein. Als positives Beisspiel: Ich würde mir eine Beteiligung an mehr Szenen wünschen.
Prinzipiell wird das gleiche gesagt, aber wesentlich freundlicher.
Auch sollten verallgemeinerungen vermieden werden oder unerlaubt im Namen der Gruppe sprechen.

Ob schriftlich oder nicht, ist mir relativ egal, aber es sollte auf jedenfall Zeitnah erfolgen, also wenn die Situation allen noch gut im Gedächnis ist, und das schliesst leider oftmals den schriftlichen Weg aus.
Titel: Re: Wieder mal ein Problemspieler?
Beitrag von: Erdgeist am 27.09.2011 | 19:46
In meiner Gruppe wird positive oder negative Kritik, wenn sie geäußert wird, auch meistens per Mail ausgeführt - aus den von Vorpostern schon geschilderten Gründen. Ich mag das auch lieber so, weil ich dann viel besser über die einzelnen Punkte (und ggf. Formulierung) nachdenken kann, sei es, wenn ich Kritik schreibe, oder sei es, wenn ich sie empfange. Über die letzten Jahre habe ich mir da ein Schema angewöhnt, das grob dem ebenfalls schon erwähnten Konzept der in Lob eingebetteten Kritik folgt:
Als erstes schreibe ich, was mir gefallen hat. Dies führt mindestens schon mal dazu, dass mein Ansprechpartner sanft gestimmt ist, und mein Schreiben nicht als Abrechnung versteht. Zweitens führe ich aus, was mir nicht gefallen hat oder mich verwirrte, langweilte, etc. Und abschließend versuche ich entweder konstruktive Vorschläge zu geben oder lege dar, welche bestimmte Situationen und Entscheidungen ich vielleicht falsch wahrgenommen habe - auch ich als Kritiker kann ja falsch liegen und lasse mich gerne von der Sicht des Spielleiters überzeugen, wenn er gute Gründe für sein Vorgehen hatte.
Damit fahre ich bislang recht gut und mit den momentanen Mitspielern gab es keine nennenswerten Missverständnisse oder Unstimmigkeiten (abgesehen bei der ewig leidigen Terminsuche ::)).
 :)

Ach, und ich versuche mich kurz und präzise zu halten. Sonst entstünde ja vielleicht doch der Eindruck einer Abrechnung oder peniblen Miesmacherei.