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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Allgemein => Thema gestartet von: Silent am 4.11.2011 | 23:39

Titel: XP-Abzug
Beitrag von: Silent am 4.11.2011 | 23:39
Immer mal wieder lese ich vom XP-Azug für einzelne Spieler wegen dies und das und frage mich ob das wirklich realisiert wird?

Ich bin vor Jahren dazu übergegangen...

1. ...nicht mehr individuell XPs zu verteilen

2. ...meine Spieler nicht erziehen zu wollen

Das hat auch mal vor Jahren dazu geführt, dass eine MitSL aus einer DSA Runde ausgestiegen ist, weil die anderen eSeL nicht seine Sanktionen unterstützen wollten.

Darüber reden mag man schnell, aber wer zieht das wirklich noch durch?
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Taschenschieber am 4.11.2011 | 23:42
Ich seh's 100% so wie du. Bonus-XP vergebe ich gelegentlich, aber dann eher in homöopathischen Dosen und auch nur dann, wenn die ganze Gruppe sich einig ist, dass jemand sich das verdient hat. XP-Abzüge gehen mal gar nicht.
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Herr der Nacht am 4.11.2011 | 23:52
Wie kann man den XP abziehen? Also werden die dem Charakter quasi wieder abgezogen vom bereits ausgegebenen Guthaben? Werden dann Werte des Charakters wieder gesenkt? Quasi eine alte Back-Up geladen?   ;)

Ich bin wieder dazu übergegangen, XP seperat zu verteilen. Und zwar nach dem erprobten Gieskannenprinzip. Die Grundmenge bekommt jeder, und dann noch ein bisschen für dies und ein bisschen für das.

Eine Zeit lang haben wir bei Rollenspielen allen gleich viel XP gegeben und handhaben das dort auch immer noch so. Aber ich als Spielleiter ziehe es vor, charakterorientiert zu verteilen. Da ich die Kampagne alleine leite, kann ich das auch gut abschätzen. Und SCs die nicht viel reißen, die bekommen eben auch nicht viel Erfahrung.

Ob es den Spielern so gefällt? Keine Ahnung, es meckert jedenfalls niemand.  ;D

XP abziehen kann ich ja gar nicht. Ich kann höchstens dem einen mehr, dem anderen weniger geben. Aber abziehen klingt so, als würde man Minuspunkte verteilen. Und das fände ich seltsam.
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Navokha am 4.11.2011 | 23:55
@Taschenschieber: 100% agreed!

Bonus-Kreuzchen (damit werden die Skills in unserem System verbessert) verteile ich bei besonderen Erfolgen (2x die 1 würfeln) oder für besonders originelle Ideen. Aber dann auch immer nur 1 Kreuz. Da Skills minimum 10 Kreuze brauchen und es pro Stufe um 10 nach oben weitergeht, ist das fair und einfach ein netter Bonus.

Abzug von EP / XP / Kreuzchen / whatever ist einfach nur dämlich und nutzlos. Wir sind hier nicht bei den SozPäds!  ;D
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: ClockworkGnome am 5.11.2011 | 00:02
Also ich hatte noch nie die Situation im negativen EP Bereich zu landen, aber ja, ich ziehe durchaus auch ab.

Wer mir nen Charakter als "typischen" ungehobelten und trinkenden Zwerg vorstellt und dann plötzlich den Kavalier vor dem Herrn darstellt kriegt nen EP Abzug, ganz einfach weil er eben seine Rolle nicht gespielt hat, genauso wie der ehrenhafte Ritter nen Bonus bekommt, wenn er seinen Char in Gefahr bringt um Unschuldige zu schützen.
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Taschenschieber am 5.11.2011 | 00:04
Bei mir darf der Kavalier dann einmal auf Etikette o. ä. würfeln, verkackt es und die Sache hat sich. Wobei einer meiner Spieler zugegebenermaßen nie lernen wird, dass es ohne die Fertigkeit Einschüchtern einfach nicht klappt, andere Leute einzuschüchtern.
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: ClockworkGnome am 5.11.2011 | 00:08
Ok, kann man so machen. Ne Probe, wenns klappt geil, wenn nicht scheiß drauf. Aber auf was würfelt umgekehrt der Ritter? Unschuldige beschützen? Nee, da gibt es dann nen Kampf und wenn er Pech hat geht er drauf.

Rollenspiel ist immer noch ein Spiel. Wo es darum geht, eine Rolle zu spielen. Die man sich vorher noch selber ausgedacht hat. Und man sollte dann auch entsprechende Reaktionen haben, wenn man diese Rolle gut/schlecht spielt.
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Bad Horse am 5.11.2011 | 00:19
Ich verteile die gleichen XP für alle. Hat sich auch noch keiner beschwert drüber.  ;)

Alles andere fände ich ehrlich gesagt auch zu anstrengend. Ich finde, ein Spieler weiß selbst am besten, was für seinen Charakter angemessen ist. Wenn ich den Char doof finde, dann reden wir drüber; aber letzten Endes fange ich nicht an, einem Spieler zu erzählen, wie er seinen Char zu spielen hat.

Für "ja, das war jetzt spaßig / dramatisch / cool"-Aktionen finde ich Gummipunkte viel schöner. Vor allem, wenn jeder welche verteilen kann, nicht nur der SL.
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Koenn am 5.11.2011 | 00:20
Ich selbst habe mal eine Runde mitgespielt, in der es sowas gab, ebenso wie unterschiedlich viel XP für verschiedene Leute. Es lief letztlich darauf hinaus, dass des SLs Lieblinge (die zwei alteingesessenen Spieler) fast alles bekamen, die neuen Spieler fast nichts. Nach dreimal mitspielen bin ich wieder ausgestiegen.

Ich halte XP-Abzug für kindischen Mist. Bei mir bekommen alle Spieler gleiche XP, sie bekommen selbst die XP, wenn sie mal nicht da sind. Immerhin sind sie dann ja schon gestraft genug, dass sie nicht mitspielen konnten (warum auch immer, Arbeit, Krankheit, Streß anderswo, sonst eine Verabredung), wieso dann auch noch dem Char XP verweigern. Dann gibts auch keine Herumdiskutiererei um ehrlich gesagte Nebensächlichkeit zum Rollenspiel.

Vielleicht kann mir jemand mal die Vorteile von XP-Abzug erläutern, ich sehe nämlich keine.
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Edvard Elch am 5.11.2011 | 00:25
Ok, kann man so machen. Ne Probe, wenns klappt geil, wenn nicht scheiß drauf. Aber auf was würfelt umgekehrt der Ritter? Unschuldige beschützen? Nee, da gibt es dann nen Kampf und wenn er Pech hat geht er drauf.

Naja, dem Ritter darfst du dann gerne trotzdem Punkte geben, du musst sie ja dem Zwerg nicht vorher extra dafür abziehen. Oder du gibst ihm Gummipunkte/innerweltliche Anerkennung/Loot/irgendwas anderes nettes.
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: ClockworkGnome am 5.11.2011 | 00:32
Naja, dem Ritter darfst du dann gerne trotzdem Punkte geben, du musst sie ja dem Zwerg nicht vorher extra dafür abziehen. Oder du gibst ihm Gummipunkte/innerweltliche Anerkennung/Loot/irgendwas anderes nettes.

Ja gut, ich bin bei der Fragestellung jetzt mal davon ausgegangen, dass es keine extra Belohnungen gibt. Aber das ich in entsprechenden Systemen dem Zwerg halt keine Gummipunkte gebe und dem Ritter sehr viele ist ja im Endeffekt nichts anderes.
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Oberkampf am 5.11.2011 | 00:33
Ich richte mich beim XP-verteilen mittlerweile immer möglichst genau nach dem Regelwerk, nach dem ich das jeweilige Abenteuer spiele. Das gilt selbst dann, wenn da drin steht, dass das System XP für "gutes Rollenspiel" vergibt. Wenn nach System die XP an bestimmte Leistungen/Erfolge gebunden sind (z.B. Monster überwinden), dann vergebe ich sie auch wirklich nur dafür (und ein System, das Überwinden mit Erschlagen gleichsetzt spiele ich nicht).

Wenn die Spieler also (nach Spielziel) weniger erreichen als möglich, kriegen sie weniger XP. Und wenn sie eine Szene, die XP wert gewesen wäre nach den Maßstäben des Systems verhauen, gibts dafür eben keine XP - zählt das als Abziehen?

(Wenn ich jemals einen Fantasy-Heartbreaker schreiben sollte, würden die XP zumindest teilweise an Fertigkeitswürfe angebunden sein und die Belohnung für das Misslingen der Aktion/des wurfes verteilt werden, wobei die Spieler ihr Scheitern selbst interpretieren/beschreiben müssen und es mehr XP gibt, je härter die Konsequenzen sind.)


Für "ja, das war jetzt spaßig / dramatisch / cool"-Aktionen finde ich Gummipunkte viel schöner. Vor allem, wenn jeder welche verteilen kann, nicht nur der SL.

Ja, gefällt mir auch besser. Bei den klassischen Rollenspielen, die ich leite, vermisse ich mittlerweile Gummipunkte.
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Navokha am 5.11.2011 | 00:40
Zitat
Bei mir bekommen alle Spieler gleiche XP, sie bekommen selbst die XP, wenn sie mal nicht da sind. Immerhin sind sie dann ja schon gestraft genug, dass sie nicht mitspielen konnten.
Die (meiner Meinung nach) bisher beste Aussage in diesem Thread!
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: chad vader am 5.11.2011 | 00:44
Charaktere von Spielern, die nicht anwesend sind, wechseln bei uns in eine Art Passivmodus, etwa wie Marc im Anfang von "The Gamers". Sie werden keiner Gefahr ausgesetzt, werden daher aber auch nicht für Erfolge mir XP belohnt. Die Idee dahinter ist, dass XP v.a. eine Belohnung für Risiko und bezwungene Gefahren ist. Als Außnahme hab ich kleinere Prämien eingeführt, wenn die Gruppe auf die Fähigkeiten der Abwesenden, etwa Heilzauber oder Spurenlesen, zurück greift.

XP-Abzüge, also negative XP-Belohnung, gibts bei uns nicht.
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Silent am 5.11.2011 | 00:50
Mhh, vielleicht habe ich mich unglücklich ausgedrückt, daher mal ein Beispiel:

"Alle Charaktere bekommen 100 XP, außer Toms Krieger, der bekommt nur 75 XP, weil Tom eine Stunde zu spät kam ohne bescheid zu geben"

Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Bentley Silberschatten am 5.11.2011 | 00:51
Ich halte XP-Abzug für kindischen Mist. Bei mir bekommen alle Spieler gleiche XP, sie bekommen selbst die XP, wenn sie mal nicht da sind. Immerhin sind sie dann ja schon gestraft genug, dass sie nicht mitspielen konnten (warum auch immer, Arbeit, Krankheit, Streß anderswo, sonst eine Verabredung), wieso dann auch noch dem Char XP verweigern. Dann gibts auch keine Herumdiskutiererei um ehrlich gesagte Nebensächlichkeit zum Rollenspiel.

Das mach ich, aus den selben Gründen exakt so!
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Navokha am 5.11.2011 | 00:52
Zitat
"Alle Charaktere bekommen 100 XP, außer Toms Krieger, der bekommt nur 75 XP, weil Tom eine Stunde zu spät kam ohne bescheid zu geben"

One-word-answer: BULLSHIT!
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: rillenmanni am 5.11.2011 | 00:56
Oh, Strafabzüge! Und im Gegenzug ein Bonus für "gutes Rollenspiel"! Welch ein Graus! Hier bin ich ein gebranntes Kind. Etwa 1990, auf einem Mannheimer Con, hat mir ein DSA-Spielleiter 50 AP Strafabzug mitten im Spiel verpasst. (Habe das natürlich nicht umgesetzt! Auf Hirnis höre ich nicht!) Ich war zu der Zeit frisch auf den Dreh gekommen, ja auch "Rollenspiel" machen zu können, weshalb ich meinem Krieger ein leicht psychotisches Verhalten verpasst hatte, das ihn vom Stereotyp deutlich entfernte. Bei irgend einer Aktion - die nicht zu Lasten der Gruppe ging - packte der SL dann die Keule aus. Ich dachte nur "Du Arsch" ... Ich habe diesen SL übrigens 15 Jahre später im beruflichen Alltag wiedergesehen. Er registrierte mich gar nicht, aber ich wusste sofort, wen ich da vor mir hatte. Ich erläutere das jetzt nicht näher, aber es war klar, wer von uns beiden karrieremäßig besser gestellt war - nämlich ich. Und so dachte ich nur, lächelnd ob der (eigtl sinnlosen) Befriedigung: "Du Arsch! Du kleiner Arsch, du Loser!" ;D ... Also gebt acht! rillenmanni hat das Gedächtnis eines Elefanten! ;D

Dennoch vergebe ich nach Möglichkeit nicht pauschal AP/XP/EP. Für alle gibt es einen Grundstock, der ggf variiert werden kann in Abhängigkeit vom Ausgang des Abenteuers (Siegbedingungen): Waren die SC erfolgreich, zum Teil erfolgreich oder mussten sie aufgeben? Oben drauf gibt es Gruppen-AP für vorab definierte Detail-/Zusatzleistungen. Und dann gibt es - falls es sich anbietet, und vorab definiert sollte es auch sein - zusätzlich individuelle AP für entsprechenden Erfolg oder Erfahrung.
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Blizzard am 5.11.2011 | 00:58
Wer mir nen Charakter als "typischen" ungehobelten und trinkenden Zwerg vorstellt und dann plötzlich den Kavalier vor dem Herrn darstellt kriegt nen EP Abzug, ganz einfach weil er eben seine Rolle nicht gespielt hat, genauso wie der ehrenhafte Ritter nen Bonus bekommt, wenn er seinen Char in Gefahr bringt um Unschuldige zu schützen.
Wobei ich mich immernoch frage, was daran unehrenhaft sein soll, Unschuldige zu schützen?

XP-Abzug halte ich auch für absurd. Wie die meisten hier bin ich dazu übergegangen, allen Spielern eine Anzahl X an Erfahrungspunkten zu vergeben...und manchmal bekommt der ein oder andere Spieler 1-2 Zusatz XPs...aber das mit dem XP-Abzug geht mal gar nicht. Wir sind doch hier nicht bei Baldurs Gate (oder war es NWN?), wo es irgendwelche komischen Monster mit "Level Drain" gibt...
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: psycho-dad am 5.11.2011 | 00:59
EP-Abzug find ich schwachsinn. Warum einem Spieler, der evtl. einfach nicht weis, was er in Situation X mit seinem Char anfangen kann, auch noch die möglichkeit beschneiden, den Char in seinen möglichkeiten etwas auszubauen? (...was en Satz.)

Grundstock bekommt jeder, für coole Aktionen gibts Gummipunkte, vorsätzliches Scheisse bauen bringt nen Persönlichen anranz "SL zu Spieler", "Spieler zu Spieler" und auch "Spieler zu SL", unbeabsichtigtes scheisse bauen wird meist für Exzessive OT-Sticheleien genutzt. Alles in Butter. ;D

[Edit:]
Wobei ich mich immernoch frage, was daran unehrenhaft sein soll, Unschuldige zu schützen?

Ich glaub du solltest den von dir zitierten Teil nochmal richtig lesen.  ;)
...ich hab beim ersten überfliegen auch gedacht "hä? soll dat denn?"
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Edvard Elch am 5.11.2011 | 01:00
Mhh, vielleicht habe ich mich unglücklich ausgedrückt, daher mal ein Beispiel:

"Alle Charaktere bekommen 100 XP, außer Toms Krieger, der bekommt nur 75 XP, weil Tom eine Stunde zu spät kam ohne bescheid zu geben"

Da Michael an diesem Abend die Pizza bezahlt hat, bekommt sein Zuckerbäcker 50 XP zusätzlich? Nein danke.
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Tim Finnegan am 5.11.2011 | 01:01
XP-Abzug. Das Alzheimer-Syndrom unter Helden ...
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Gaming Cat am 5.11.2011 | 01:36
Es kann interessant sein, wenn die Spieler ihren Charakteren (individuell oder als Gruppe insgesamt) selbst - in einem bestimmten Rahmen - XP geben...aber grundsätzlich bin ich von XP generell abgekommen.
Wo sie nicht regeltechnisch nötig sind gebe ich keine, sondern sage den Aufstieg/Advance etc. einfach in angemessenen Intervallen an. Solange damit niemand ein Problem hat zumindest...
Zeitweilig Abwesende dürfen ihren Char nächstmalig abzugsfrei nachziehen, so sie Aufstiege verpasst haben - alles andere killt sonst jeden Spielspaß und macht den "Schwachmaten" auch noch zum Klotz am Bein für die anderen Charaktere...
XP-Abzug halte ich für unsinnig und keinesfalls zielführend!  :q
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Ludovico am 5.11.2011 | 02:08
Ich finde XP-Abzug grundsätzlich auch doof. Was ich gut finde, sind XP-Belohnungen durch die Gruppe.
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Terrorbeagle am 5.11.2011 | 08:17
Ich halte es für grundsätzlich und unüberwidndlich ungerecht, pauschal alle Spieler bei der Vergabe von abstrakten Belohnungen wie XP über einen Kamm zu scheren anstelle differenziert an die Sache heranzugehen und jeden Spieler individuell zu betrachten. Ob man diese meines Erachtens notwendige Differenzierung dadurch erreicht, dass man zusätzliche Gummipunkte verteilt oder Gummipunkte einbehält ist dabei nebensächlich - alles ist besser als die Pauschalbewertung - aber es ist psychologisch in aller Regel besser, eher zusätzliche Boni zu verteilen als Bußen aufzuerlegen, selbst wenn das ganze rechnerisch aufs selbe hinausläuft.

Die pauschale Vergabe von XP hat meines Erachtens immer den Anruch von entweder Faulheit (weil man sich nicht die Arbeit machen will, sich für jeden Spieler die Zeit zu nehmen) oder Konfliktvermeidung (schließlich muß man sich weniger Diskussionen stellen, wenn man alle gleichermaßen ungerecht behandelt).

Als Spielleiter muß ich die individuelle Betrachtung der Spieler nicht selber vornehmen, sondern kann das entweder dem Plenum, jedem Spieler selbst überlassen oder eine Mischung aus diesen verschiedenen Modellen verwenden (was ungefähr das ist, was ich mommentan für am besten halte. Jeder Spieler kann vorsclagen, wie viele Gummipunkte eher für sich angemessen hält, der Spieler und die restlichen Spieler geben ihren Senf dazu ab). Wichig ist, dass am Ende des Tages die individuelle Performance eines jede Spielers gewürdigt wird und man auch sinnvoll Feedback gibt und das in einer For substantiell untermauert. Wenn man Kritik übt, weil einem Punkt X nicht gefallen hat, sollte man das eh ansprechen, aber kombiniert man das mit den handfesteren XP-Geschichten wird die eigene Argumentation weniger Blafasel und etwas substantieller.

Und zu guter Letzt: Der oft geäußerte Satz "Ich will meine Spieler nicht erziehen" geht an der Realität vorbei. Der Grundsatz "Man kann nicht nicht erziehen" haut beim Rollenspiel in aller Regel ziemlich gut hin. Beispielsweise werden je nach dem wie erfolgsversprechend unterschiedliche Strategien sind, sie häufiger oder seltener angewandt und da der Spielleiter in wesentlichen Punkten eben entscheidend über Erfolg und Scheitern mitentscheidet, erzieht er zwangsläufig seine Spieler. Die Aussage, nicht erziehen zu wollen entspricht also eher der Vorstellung, dies nicht bewußt oder gesteuert zu tun, sondern eher dem Zufall zu überlassen. Das ist auch sicherlich jedermanns gutes Recht, aber man sollte das nun wirklich nicht moralisch überhöhen.
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Benjamin am 5.11.2011 | 08:45
Abzüge sind eine Konsequenz, wie HP-Verlust. Als SL dauernd Häppchen zu verteilen halte ich für fragwürdig.
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Master Li am 5.11.2011 | 08:45
Die pauschale Vergabe von XP hat meines Erachtens immer den Anruch von entweder Faulheit (weil man sich nicht die Arbeit machen will, sich für jeden Spieler die Zeit zu nehmen) oder Konfliktvermeidung (schließlich muß man sich weniger Diskussionen stellen, wenn man alle gleichermaßen ungerecht behandelt).

Das gilt nur, wenn man XP als Belohnung für das Spiel betrachtet. Für mich ist ein gelungener Abend Belohnung genug. XP sind eher ein notwendiges Übel, um die Entwicklung der Charaktere zu simulieren. Ich hatte persönlich auch nie Probleme mit XP-losen Systemen.

Und irgendwie finde ich es komisch Spieler zu bestrafen (und keine extra Belohnung ist ja auch eine Bestrafung), wenn sie eh schon einen schlechten Tag haben. Oder wenn sie mal nicht zum Termin kommen können.

Deswegen finde ich eine pauschale Vergabe sinnvoller und gerechter als eine individuelle. Gerecht ist letztere nie, weil sie ja von der Wahrnehmung des SL abhängt. Wenn ich hier schon lese, dass ein Zwergenkrieger gefälligst nicht Konversation betreiben soll, sonst kriegt er einen XP-Abzug finde ich persönlich hirnverbrannt. Wenn jemand weiß, was sein Charakter kann, ist es der Spieler, ansonsten kann man auf das entsprechende Talent würfeln lassen.
Natürlich könnte man sagen, dass jede Entscheidung des SL subjektiv ist. Aber im Spiel ist es ein interaktiver Prozess, bei der XP-Vergabe ist es ein einseitiger Prozess. Zumindest kenne ich nicht, dass die XP-Vergabe von der Gruppe diskutiert wird ;).
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: ErikErikson am 5.11.2011 | 08:50
Ich finde XP Abzug in macnehn Fällen ok.

Sagen wir mal, ein Spieler mag Gamismus, und hat Angst seinen Char zu verlieren. Dann könnte man ihm einen Teleport Ring geben.

Aber Gamismus heisst für mich, das man Leistung bringen muss, wenn man was kostenfrei will. Auch werden die anderen Spieler gern sauer, wenn man Spielern Zeug gibt, ohne das die was dafür getan haben auser rumjammern. Im schlimmsten Fall jammern dann alle.

Daher würde ich so einem Spieler seinen Teleportring geben, und einen XP Abzug. Sollte der Spieler deswegen etwas schwächer sein als der rest, wen störts? Sein Hauptinteresse ist ja eh, das der Char überlebt. Das ist ja mit dem Ring gegeben. Dann macht er halt a weng weniger Schaden als die anderen.

Schwierig wird das nur, wenn der XP Abzug so massiv ist, das er deutlich anfälliger für Schaden wird, und damit der Teleportring überstrapaziert wird.

Besser als XP Abzug wäre dann eventuell eine Umverteilung von Offensiv und Defensivkräften, z.B. man gibt ihm die Fähigkeit zu teleportieren, er verliert aber dafür eine Offensivkapazität.  
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Ein am 5.11.2011 | 08:53
XP gibt es für mich ganz banal nach Anwesenheit. Sind hier doch nicht in China.
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Master Li am 5.11.2011 | 08:57
Ich finde XP Abzug in macnehn Fällen ok.

Sagen wir mal, ein Spieler mag Gamismus, und hat Angst seinen Char zu verlieren. Dann könnte man ihm einen Teleport Ring geben.

Aber Gamismus heisst für mich, das man Leistung bringen muss, wenn man was kostenfrei will. Auch werden die anderen Spieler gern sauer, wenn man Spielern Zeug gibt, ohne das die was dafür getan haben auser rumjammern. Im schlimmsten Fall jammern dann alle.

Daher würde ich so einem Spieler seinen Teleportring geben, und einen XP Abzug. Sollte der Spieler deswegen etwas schwächer sein als der rest, wen störts? Sein Hauptinteresse ist ja eh, das der Char überlebt. Das ist ja mit dem Ring gegeben. Dann macht er halt a weng weniger Schaden als die anderen.

Schwierig wird das nur, wenn der XP Abzug so massiv ist, das er deutlich anfälliger für Schaden wird, und damit der Teleportring überstrapaziert wird.

Besser als XP Abzug wäre dann eventuell eine Umverteilung von Offensiv und Defensivkräften, z.B. man gibt ihm die Fähigkeit zu teleportieren, er verliert aber dafür eine Offensivkapazität.  


Irgendwie kann ich das Beispiel nicht ganz nachvollziehen. Ploppt dann vor dem Charakter ein Teleportring auf und er verliert XP? Hat der Charakter Geld, dann kann er sich den doch kaufen, sofern es in der Spielwelt möglich ist.

Ich habe genau so einen Spieler gerade in meiner Gruppe. Während all anderen sich in die Schlacht stürzen, geht er erst mal in Deckung, obwohl er ein Kämpfer ist. Das ist aber ganz witzig. Die Diskussionen die dadurch zwischen den Charakteren entstehen sind meistens äußerst unterhaltsam. Da muss ich doch als SL nicht auch noch mit XP-Abzug mitmischen. Vor allem haben beide Seiten in der Diskussion gute Standpunkte.


edit: Aus Doppelpost zusammengeführt:
XP gibt es für mich ganz banal nach Anwesenheit. Sind hier doch nicht in China.

Kenne ich auch noch von alten Spielrunden. Wenn aber jetzt ein Spieler einige Zeit nicht kann, dann hat man am Schluss einen Charakter, der ein paar Levels(oder was auch immer) hinterher hinkt. Das kann bei einem herausforderungsorientierten Spiel ziemlich blöd für alle sein. Ich habe bisher in der Praxis keine Nachteile bei "XP für alle Charaktere der Gruppe, egal ob der Spieler da war oder nicht," entdecken können.
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: ErikErikson am 5.11.2011 | 09:01
Wenn die Diskussionen interessant sind, dann habt ihr genug Nicht-Gamismus Anteile, damit das verhalten des Spielers problemlos ist. Du merkst schon, wenn die Gruppe so gamistisch ist, das Feiglingsverhalten ein Problem ist. Das merkt man dran, das die anderen Spieler den Spieler des feigen SC ganz böse anstarren und Beschwerden und Drohungen äußern. Das gilt natürlich nur für Spiele, wo feigheit tatsächlich automatisch die gruppeneffizienz reduziert.
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Master Li am 5.11.2011 | 09:04
Wenn die Diskussionen interessant sind, dann habt ihr genug Nicht-Gamismus Anteile, damit das verhalten des Spielers problemlos ist. Du merkst schon, wenn die Gruppe so gamistisch ist, das Feiglingsverhalten ein Problem ist. Das merkt man dran, das die anderen Spieler den Spieler des feigen SC ganz böse anstarren und Beschwerden und Drohungen äußern. Das gilt natürlich nur für Spiele, wo feigheit tatsächlich automatisch die gruppeneffizienz reduziert.

Aber ist die gesteuerte XP-Vergabe eben gerade ein nicht-gamistischer Ansatz? Meistens geht es doch um Belohnungen für adäquates, unterhaltsames Spiel. Belohnung für gamistischen Erfolg ist doch die XP-Verteilung nach Aufgabenlösung der Gruppe.

Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: korknadel am 5.11.2011 | 09:05
Was Bad Horse schreibt:

XP für alle gleich, besondere Dinge mit Bennies belohnen, am besten nicht nur von SL-Seite aus. So stell ich mir das vor.

Gut finde ich da Regelungen wie zum Beispiel WFRP3rd, wo man einfach pro Sitzung eine Steigerung bekommt (ich glaube bei 2nd war das ähnlich geregelt), oder halt das "alte" Prinzip, das Dungeonslayers verfolgt: Es gibt für alle Monster etc. bestimmte EP-Werte, die dann durch Anzahl der Spieler geteilt werden. Das hat so was herrlich-hübsch Nerdiges.  ;D

Wenn die Diskussionen interessant sind, dann habt ihr genug Nicht-Gamismus Anteile, damit das verhalten des Spielers problemlos ist. Du merkst schon, wenn die Gruppe so gamistisch ist, das Feiglingsverhalten ein Problem ist. Das merkt man dran, das die anderen Spieler den Spieler des feigen SC ganz böse anstarren und Beschwerden und Drohungen äußern. Das gilt natürlich nur für Spiele, wo feigheit tatsächlich automatisch die gruppeneffizienz reduziert.

Äh, was hat denn Gamismus mit feige Sein oder nicht feige Sein zu tun?
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: ErikErikson am 5.11.2011 | 09:11

Äh, was hat denn Gamismus mit feige Sein oder nicht feige Sein zu tun?

Leicht erklärt. Wenn eine Gruppe nicht gamistisch spielt, ist feigheit eventuell gar kein Problem, sondern sogar toll! Z.B. wenn die Feigheit ein interessantes Charmerkmal ist.
Nur wenn man gamistisch spielt, etwa klassisches D&D, wo jeder voll auf Pfosten sein muss, da ist es blöd, wenn ein SC die Flanke aus feigheit nicht deckt, und deshalb die halbe Gruppe krepiert. Die Gruppe möchte nämlich nicht sterben, weil das eine Niederlage beduetet, und Niederlagen sind im Gamismus das, was es zu vermeiden gilt.

Ich hoffe, ich habe es verständlich erklärt. 
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Ein am 5.11.2011 | 09:13
Konstruktive Lösung: Gib ihn einen Fernkämpfer.
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Boba Fett am 5.11.2011 | 09:21
Was Bad Horse schreibt:
XP für alle gleich, besondere Dinge mit Bennies belohnen, am besten nicht nur von SL-Seite aus.
So siehts auch hier aus.
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Ranor am 5.11.2011 | 09:26
XP gibt es für mich ganz banal nach Anwesenheit. Sind hier doch nicht in China.
:d
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: 1of3 am 5.11.2011 | 09:30
Zitat
Der Grundsatz "Man kann nicht nicht erziehen" haut beim Rollenspiel in aller Regel ziemlich gut hin.

Das ist wohlgemerkt in Fachsprech eher Sozialisierung als Erziehung. Erziehung ist demnach absichtsvolles Handeln, Sozialisierung passiert.


Ansonsten ist ein grundsätzliches Problem die Frage, was EP den eigentlich sind. Ihren Namen verdienen sie bei den meisten Spielen nicht: Ein Charakter bekommt sie nicht, wenn dieser Erfahrungen macht oder doch nur sehr eingeschränkt. (Ich glaube bei Arcane Codex kann es 1 EP geben, wenn der Charakter etwas für ihn Neues entdeckt.)

Generell gibt es aber bei verschiedenen Spielen unterschiedliche Maßstäbe um Charakterverbesserungspunkte auszuschütten.

- Als Anwesenheitsbelohnung. Wer kommt kriegt welche.
(z.B. WoD)

- Für das Überleben des Charakters.
(z.B. SR)

- Als in den Regeln verankerte Erfolgsbelohnung: Wenn das Monster besiegt/umgangen/ausgetrickst ist.
(z.B. D&D)

- Als in den Regeln verankerte Erfolgsbelohnung: Wenn man Schätze einsackt
(z.B. ältere D&D-Versionen, Retro-Klone)

- Als vom Spielleiter angewandte Erfolgsbelohnung: Wenn die Missionsziele erreicht sind... - Dazu muss der Spielleiter festlegen, was eigentlich die Mission ist.
(z.B. WoD, D&D4, SR)

- Als Ergebnis spielweltinternen Trainings und im gleichen Zug als Verzicht auf andere Vorteile, die Zeit erfordern.
(z.B. Ars Magica)

- Für charaktergerechtes Rollenspiel.
(z.B. WoD)

- Für das Ausspielen bzw. Akzeptieren vorab definierter Nachteile.
(z.B. nWoD, TSoY)

- Als Belohnung für die Gruppe, wenn sich alle gegenseitig hinreichend ge-Awesome-punktet haben.
(z.B. Old School Hack)

- Ohne Anlass. Es gibt eben XP, damit man den Charakter ausbauen, d.h. gleichsam "verjüngen" kann.
(z.B. Blue Rose)


Hieran sieht man schon einige Dinge. Zunächst gibt es verschiedene Items, die man vielleicht belohnen möchte, etwa gute Darstellung des Charakters, das Überwinden von Herausforderungen usw. Bei den meisten dieser Items ist aber nicht zwigend, dass sich mechanische Belohnung in Charakterverbesserungspunkten äußern muss.

Belohnungen für kreative Darstellung, clvere Einfälle etc. funktionieren viel besser über Gummipunkte (also im Spiel sofort verwendbare Aktivressourcen). Das verhindert ein Auseinanderdriften der Charaktermächtigkeiten und erfüllt ein Kriterium für positive Verstärkung sehr gut: Es passiert sofort und lässt sich daher mental gut mit dem Auslöser verbinden.


Auch sieht man, dass sich einige Items danach unterscheiden, wer da für die Belohnung verantwortlich ist. Beim erschlagenen Monster belohnt sich der Spieler gleichsam selbst bzw.  das "System" belohnt ihn. Gleiches Spiel, wenn ein Ars-Magica-Spieler im Sommersemester lieber Lebenszauber üben will, statt ein magisches Schwert zu bauen.

Andere Items sind, wie die Belohnung guter Darstellung, sind zwar davon abhängig, dass ein Teilnehmer sie gemäß seiner persönlichen Vorlieben vergibt, aber das muss z.B. nicht der Spielleiter sein. Andere Teilnehmer haben hoffentlich auch ein ausgeprägtes ästhetisches Empfinden, das sich mindestens genauso gut benutzen lässt. (Da kommt man dann - zusammen mit den Gummipunkten statt XP - zu Fanpost)


Die missionsbasierte Belohnung lässt sich zwangsläufig nur vom Missionsgeber leisten. Ein solcher Fraggle heißt typischer Weise SL. Hier scheint es mir, dass die Ablehnung weniger mit einem Erziehungsunwillen zusammenhängt, sondern dass die Tätigkeit in gewisser Weise als sinnlos wahrgenommen wird.

Hier von Belohnung zu sprechen, wird nämlich erst sinnvoll, wenn es verschiedene Ausgänge gibt. Ein einzelnes, abgeschlossenes Abenteuer, dass auf ziemlich festen Wegen zu einem Showdown führt, der dann entweder gewonnen oder verloren wird, ist mit dem XP für Monster erschlagen viel besser bediehnt oder man geht gleich zum letzten Item über ("Wir leveln auf, wenn wir Bock drauf haben.").

Die missionsbasierte Belohnung wird erst nützlich, wenn es entweder innerhalb eines Abenteuers verschiedene Missionsziele oder gleich verschiedene Abenteuer gibt. Das wird bei D&D4 empfohlen. Da gibt es dann meist mehrere kleine Sidequests, die man abarbeiten kann oder nicht. Die Missionen werden vorher klar kommuniziert (empfohlen sind auszuteilende Karteikärtchen) und dienen so als Anreiz an bestimmte Orte an der Spielwelt zu gehen. Häufig wird so das Hauptquest getriggert.

Eine andere sinnvolle Variante wurde mir aus einigen Shadowrun-Runden berichtet. Die Runden hatten den Namen des Spiels für Charakterverbesserungspunkte, nämlich "Gutes Karma", wohl wörtlich genommen und ihn nur für gute Taten verteilt. Damit entstanden dann Entscheidungssituationen. Entweder man macht die gut bezahlten Jobs oder arbeitet pro bono und damit gutes Karma. Im Endeffekt hat man so die Wahl zwischen zwei Arten von Charakterverbesserungspunkten, denn Geld und EP gehören wohl streng genommen beide in diese Kategorie. (Problem bei SR natürlich, dass einige Charaktere die eine Art und andere eher die andere Art brauchen.)


Zu beachten ist weiterhin, inwieweit die gesammelten Charakterverbesserungspunkte eigentlich charaktergebunden oder unmittelbares Eigentum des Spielers sind, sprich wie sich die Ounkte bei Ausscheiden oder freiwilligem Wechsel des gespielten Charakters verhalten. In den meisten Runden findet sich auch in dieser Hinsicht wohl ein Gemisch.


Edit: Woho, ich wurde beim Schreiben des Beitrags ganze zwölf mal geninjat. Das ist bestimmt Rekord. ;D
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Benjamin am 5.11.2011 | 09:31
XP gibt es für mich ganz banal nach Anwesenheit. Sind hier doch nicht in China.
Unbedingt! Einmal hat ein Spieler die halbe Spielzeit Kopfschmerzbedingt verschlafen, zack ist ein anderer Spieler draufgegangen und musste wieder bei null anfangen.
Also gibt es bestimmt keine XP für Abwesenheit.
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Terrorbeagle am 5.11.2011 | 09:38
Das gilt nur, wenn man XP als Belohnung für das Spiel betrachtet. Für mich ist ein gelungener Abend Belohnung genug. XP sind eher ein notwendiges Übel, um die Entwicklung der Charaktere zu simulieren. Ich hatte persönlich auch nie Probleme mit XP-losen Systemen.
In dem Fall ist es vermutlich ratsam, die XP-Vergabe vollständig vom Spieler abzukoppeln und allein von den Aktionen und Handlungen des Charakters abhängig zu machen ("Was hast du denn heute gelernt?"). Das kann dann zwar zu der leicht bizarren Situation führen, dass ein SC mehr Erfahrung erhält, wenn der Spieler nicht da ist, als wenn er da sein sollte (je nach dem, wie man den unbespielten Charakter dann behandelt), aber es wäre zu Mindest konsequent.

Und irgendwie finde ich es komisch Spieler zu bestrafen (und keine extra Belohnung ist ja auch eine Bestrafung), wenn sie eh schon einen schlechten Tag haben. Oder wenn sie mal nicht zum Termin kommen können.

Wie gesagt, man kann die Bewertung auch durchaus dem Spieler selbst überlassen und so ihm selbst die Verantwortung "zu schieben" wie der Spielabend, die jeweilige Situation oder der eigene Beitrag zu bewerten ist und dann diese Selbsteinschätzung entweder 1:1 übernehmen oder als Basis für die eigene Evaluation verwenden, man kann den Rest der Runde in die Überlegungen mit einbeziehen... Es gibt eine Fülle von Möglichkeiten, sowohl zu vermeiden, alle über einen Kamm zu scheren ohne sich als Tyrann hinzustellen der eigenmächtig über Wohl und Verderb der kleinen Untertanen entscheidet.


XP gibt es für mich ganz banal nach Anwesenheit. Sind hier doch nicht in China.

Nein, aber wenn jeder das gleiche bekommt egal was er gemacht hat, scheint zu Mindest der Geist der alten Sowjets über der Regelauslegung zu schweben...
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Benjamin am 5.11.2011 | 09:40
Wie bewertest Du denn, was ein Spieler gemacht hat?
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Saffron am 5.11.2011 | 09:44
Hi,
XP-Abzug gibt's bei mir gar nicht. Irgendwelche "Strafen" find ich generell albern, und wenn die Spieler mal abschweifen und vom letzten Fussballspiel quatschen, dann kommt auch nicht plötzlich ein fieses Monster um die Ecke. Sondern dann komm ich selbst um die Ecke und sag ihnen, dass wir jetzt mal weitermachen und sie sich wieder aufs Spiel konzentrieren sollen. Ich spiel zum Glück mit Leuten, die auch alle konstruktiv mitziehen. Mit irgendwelchen Spielern, die absichtlich die Gruppe oder mein Abenteuer sabotieren, oder die mit ihrem Charakter allen die Show stehlen wollen, würde ich mich gar nicht einlassen.

Wenn ich der Meinung bin, dass jemand sich falsch verhält, versuch ich das ingame zu lösen, nach dem Motto: Jede Aktion der Charaktere hat Konsequenzen. Damit mein ich jetzt nicht: Weil der Spieler des Magiers im Kampf nicht dran gedacht hat, dass er den tollen XY-Spruch hat,  lass ich ihm am nächsten Abend sein Spruchbuch klauen. Sondern wenn zum Beispiel der Barbar, der normalerweise kaum ein Wort herausbekommt, plötzlich sowas von redegewandt und überzeugend gespielt wird, dann brechen halt die NSC's in schallendes Gelächter aus, weil das so gar nicht zu dem Charakter passt. Oder wenn die Charaktere im Übermut irgendwelche Straftaten begehen, dann haben sie halt die Polizei auf dem Hals. Logische Reaktion der Spielwelt.

Mit Belohnungen seh ich das ähnlich: Wenn ein Charakter über sich hinauswächst und irgendwas Tolles macht, dann bekommt er seine Belohnung ingame. Und das sind nach meinem Empfinden auch eher zweitranging tolle Ausrüstungsgegenstände, sondern lieber sowas wie Ansehen, Beförderung, Kontaktpersonen, bei denen er mal Gefallen einfordern kann etc.

XP's habe ich früher mal individuell berechnet, inzwischen auch nur noch pauschal. Allerdings nur für die Spieler, die anwesend sind.
Dass Spieler sich gegenseitig mit Bennies belohnen können, find ich eine tolle Idee, aber als ich das damals vorgeschlagen habe, hat sich meine Gruppe leider dagegen ausgesprochen.  

Just my 2 cents
Saffron
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Ein am 5.11.2011 | 09:44
@Benjamin
Ich würde in so einer Situation mich erst einmal darum sorgen, ob es dem Spieler gut geht und ob er überhaupt in der Lage ist zu spielen oder ob er besser nach Hause gehen sollte, um sich auszukurieren. Wenn er sich dennoch zum Bleiben entscheidet, z.B. weil er sich schon so darauf gefreut (v.a. bei Leuten mit chronischen Erkrankungen zu beachten) hat, dann würde ich schlicht als SL seine nicht vollständige Leistungsfähigkeit einrechnen und die Schwierigkeit des Spiels drosseln. Analog wie man halt beim freundschaftlichen Bolzen halt etwas runterdreht, wenn ein Spieler nicht ganz in Form ist.

Auch hier wieder: Es ist nur ein Spiel. Der Mensch geht vor!

@Terrorbeagle
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Arkam am 5.11.2011 | 10:09
Hallo zusammen,

also auf EP Abzüge indem Sinne das man von der nach System zu vergebenen Anzahl von EPs noch Straf EP abzieht halte ich auch nichts.
Ich vergebe meistens Basis EP für den Spielabend die jeder bekommt der anwesend ist. Charaktere abwesender bekommen die Hälfte.
Für Kämpfe gibt es bei einigen Systemen ja eine separate Möglichkeit EPs zu berechnen ansonsten lege ich fest wie viel EP jeder Kampfteilnehmer bekommt. Wer nicht teilnimmt bekommt keine EP.
Es gibt EPs für gute Idee. Wobei ich bei der Berechnung der EPs angebe an was ich gedacht habe und mich dann von den Spielern ergänzen lasse.
Mit den EPs für "Gutes Rollenspiel" erlaube ich mir eine Angabe ob es mir als Spielleiter Spaß gemacht hat die Runde zu leiten.
Zu guter letzt habe ich noch eine Liste in der so Dinge stehen wie "Hat an seinen Charakter und seine Würfel etc. gedacht", "Hat eine passende Zinnminiatur für den Charakter" und ähnliches. Das sind zwar nicht viele EPs aber da sie leicht zu bekommen sind schauen die Spieler schon das sie die Punkte bekommen.

Gruß Jochen
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: ash70 am 5.11.2011 | 10:11
Bei uns gibt es XP auch für alle gleich und zwar auch für die, die nicht da sind.
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Besondere Aktionen nicht mit XP, sondern mit Bennies, Gummipunkten oder was auch immer zu belohnen hat in meinen Augen auch den großen Vorteil, dass die Belohnung viel direkter kommt. Der Spieler macht eine coole Aktion und wird sofort belohnt und nicht erst einige Stunden später wenn er sich u.U. gar nicht mehr genau an die Aktion erinnert.
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Benjamin am 5.11.2011 | 10:34
@Benjamin
Ich würde in so einer Situation mich erst einmal darum sorgen, ob es dem Spieler gut geht (...)
Wir waren also sozusagen zu Hause. ;)
Titel: Individuelle XP-Vergabe
Beitrag von: Terrorbeagle am 5.11.2011 | 10:36
Wie bewertest Du denn, was ein Spieler gemacht hat?
Unterschiedlich. Ich gehöre zu den Leuten, die eher den Charakter als den Spieler bewerten, wobei ich das nicht sauber trennen will.
Normalerweise gebe ich einen Rahmen vor, (zwischen X und Y Punkten) und lass die SPieler aussuchen, wo sie sich da wiederfinden. Dann kommentiere ich, was mir gut gefallen hat, und welche Ideen und Aktionen ich bemerkenswert fand und teilweise auch, was ich doof fand. Das ist auch die Einladung für jeden anderen am Tisch, seine Meinung abzugeben. Wenn ich eine Szene oder Konstellation zudem rollenspielerisch ansprechend fand, oder jemand IT eine tatsächlich humorvolle Eingabe machte (outtime Witzeleien bewegen sich hingegen auf der gleichen Ebene wie Leute, die im Kino nicht die Klappe halten können) verteile ich Boni, gerne auch für Leute, die für die Runde gekocht oder gebacken haben (denn: ich will ja, dass mehr gebacken wird, also schaffe ich Anreize, um meine Gebäck- und Kuchenversorgung sicher zu stellen, auch wenn mich das zu einem ach so bösen Spielleiter-Erzieher macht).
 Alle anderen Spieler können gerne zu der Bewertung ihren Senf dazu geben und werden in der Regel berücksichtigt. Da ich meist nur den Rahmen vorgebe, sind sowohl meine Kommentare und die der anderen Spieler aber eher Ratschläge für den Spieler selbst, der durch das Feedback dann selbst bestimmen kann, wie viele XP er für richtig hält.
Reine Abzüge sind meines Erachtens psychologisch weniger Wertvoll als Belohnungen, daher verteile ich nur sehr, sehr selten tatsächlich Strafen. Sollte an einem Abend echt der Wurm drin sein (meine Spielrunde erinnert sich in dem Zusammenhang mi wohligem Grausen an "Yol Gurmak wie es singt und lacht"), setze ich den Rahmen entweder sehr niedrig an oder höher als sonst, wenn ich der Meinung bin, dass ich als Spielleiter da Mist gebaut habe und trotzdem die Spieler aus den hingeworfenen Brocken was gutes gemacht haben.  
Bei manchen Spielen ist zudem noch die Frage was eigentlich gesteigert werden kann, ganz spannend, wobei ich da ein Freund des Kausalitätsprinzips bin.

Mir geht es dabei nicht um einen Wettbewerb oder den Versuch, Leute zu dissen oder zu bejubeln, sondern um ehrlich gemeintes, offen ausgesprochenes Feedback und darum, dass Gefühl zu vermitteln, dass die Aktionen und und Geschehnisse eines jeden Charakters dazu beitragen, diesen Charakter zu formen, also eine nachvollziehbare Verbindung besteht zwischen den Entscheidungen des Spielers und den Konsequenzen dieser Entscheidungen für den Charakter.

Und  zu guter letzt: Erfahrungspunkte sind nicht gleichwertig. Bei vielen (fast allen?) Spielen ist es so, dass XP in ihrem Nutzen sehr, sehr unterschiedlich sein können, je nachdem wozu sie aufgewandt werden, was die (Selbst-)täuschung, dass "Für alle das Gleiche" irgendwie gerecht sei, nur noch ausgeprägter macht.

@ Ein: Hast Recht, der "Geist des Weinberggleichnis" hätte es besser getroffen, wäre aber möglicherweise etwas esoterisch gewesen. So ganz ernst gemeint war der Einschub eh nicht, was man hoffentlich auch nachvollziehen konnte.

Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Joerg.D am 5.11.2011 | 10:42
Bei mir gibt es normalerweise gleich viele XP für alle anwesenden Spieler. Wenn ein Spieler zu spät kommt und deshalb wesentliche Stücke vom Abenteuer nicht mit machen kann, dann bekommt er entsprechend weniger XP.

Es sind Erfahrungspunkte und wer weniger Erlebt bekommt halt weniger Erfahrung. Das ist aber keine Strafe oder kein Abzug, es ist für mich eine logische Konsequenz, wenn ich ein Spiel spiele bei dem Erfahrung mit Punkten belohnt wird. (Konsequenz: Weniger Erfahrung = weniger Erfahrungspunkte)

Ich schreibe sogar in meinen Gruppenvertrag, wer wieviel weniger XP bekommt, wenn er sich zu spät von der Runde abmeldet. Das hat sich bei meinen Gruppen äußerst positiv auf rechtzeitige Meldungen wegen Abwesenheit ausgewirkt und deshalb behalte ich die Regelung bei.

Bonus XP gibt es bei mir für Diarys, Sachen wie Essen kochen und andere Kleinigkeiten werden mit Re-Rolls belohnt.

Ich bin also ein wenig zwiegespalten, einerseits will ich keine EP für gutes Rollenspiel vergeben sondern bin der Meinung das alle die gleich lang da sind auch die selben EPs bekommen. Andererseits bin ich der Meinung dass man bei der WoW oder Age of Conan und Konsorten ohne Spielen auch keine Erfahrung bekommt und mag es nicht, wenn man meinen Mitspielern und mir kurzfristig den Abend versaut, weil die Großmutter das vierte mal im Jahr Geburtstag hat und der Spieler deshalb überraschend nicht kommen kann. (Wenn ich ein Evil Overlord bin, benutze ich Geburtstage als Attentäter, die tauchen immer so hinterhältig und unverhofft auf.)

Bis jetzt hat keine Gruppe Probleme mit dem Regelung verlauten lassen.
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: dunklerschatten am 5.11.2011 | 10:56
Xp Abzüge halte ich für wenig sinnig, ergo gibt es das bei mir nicht.

Ich spiele mit Menschen bzw. Freunden und die halte ich für völlig erwachsen und will ihnen das Recht auf freie Entfaltung im Spiel nicht nehmen, geschweige denn das ich das Spiel für ein pädagogisches Experimentalfeld halt.

Spieler dürfen sich frei austoben und bekommen dafür XP´s , dafür müssen sie sich im Zweifelsfall aber den Konsequenzen ihrer Handlungen stellen.

Im Detail verteile ich XP wie folgt:

-Nur wer anwesend ist bekommt XP
-XP werden Mengenmäßig gleich verteilt
-Es werden individuelle Besonderheiten berücksichtigt


Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Oberkampf am 5.11.2011 | 10:59
Darf ich mal eine kleine Unterfrage stellen?

Ausgehend von diesem Thread: wie seht ihr XP? Vergebt ihr sie eher für Charaktererlebnisse (Erfahrungen) oder eher für Spieleraktionen (Spielbelohnungen)?

 
Titel: Re: Individuelle XP-Vergabe
Beitrag von: Benjamin am 5.11.2011 | 11:07
Normalerweise gebe ich einen Rahmen vor, (zwischen X und Y Punkten) und lass die SPieler aussuchen, wo sie sich da wiederfinden. Dann kommentiere ich, was mir gut gefallen hat, und welche Ideen und Aktionen ich bemerkenswert fand und teilweise auch, was ich doof fand. (...)
Das ist mir viel zu charakterzentriert und ich hab wirklich überhaupt keine Lust, das im Einzelnen zu bewerten. Bei mir gibt es für bestimmte Abenteuermengen einen XP-Betrag, es variiert also je nachdem, wie viel man in der Sitzung gerissen hat. Damit setze ich den Fokus auf das Erleben von Abenteuern, ein Abend ereignisarmes Charakterspiel stößt bei usn sowieso nicht auf Interesse.

Zu der Frage oben: Das eine ist das andere. Zumindest so wie wir spielen.
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Blizzard am 5.11.2011 | 11:12
Unbedingt! Einmal hat ein Spieler die halbe Spielzeit Kopfschmerzbedingt verschlafen, zack ist ein anderer Spieler draufgegangen und musste wieder bei null anfangen.
Ich finde es echt äusserst fragwürdig, da eine Kausalität anzunehmen bzw. das dem Spieler mit den Kopfschmerzen zum Vorwurf zu machen. Ich sehe das wie Ein:

@Benjamin
Ich würde in so einer Situation mich erst einmal darum sorgen, ob es dem Spieler gut geht und ob er überhaupt in der Lage ist zu spielen oder ob er besser nach Hause gehen sollte, um sich auszukurieren. Wenn er sich dennoch zum Bleiben entscheidet, z.B. weil er sich schon so darauf gefreut (v.a. bei Leuten mit chronischen Erkrankungen zu beachten) hat, dann würde ich schlicht als SL seine nicht vollständige Leistungsfähigkeit einrechnen und die Schwierigkeit des Spiels drosseln. Analog wie man halt beim freundschaftlichen Bolzen halt etwas runterdreht, wenn ein Spieler nicht ganz in Form ist.

Und ganz besonders das hier kann imho in dieser Diskussion nicht oft genug betont werden:
Zitat
Auch hier wieder: Es ist nur ein Spiel. Der Mensch geht vor!

@Jörg: Einem Spieler mit XP-Abzug zu bestrafen, weil er zu spät kommt, und dann noch eine Tabelle wer wie viel XP-Abzug kriegt, abhängig davon, wie viel derjenige zu spät kommt...da kann ich nur schweigend mit dem Kopf schütteln und mich nur ganz arg wundern. Es kommt doch so oft vor, dass einem mal was dazwischen kommt....wenn wir damals so gespielt hätten, dann wären Charaktere in langjährigen Runden heute noch auf Level 1. ::) Da frage ich mich eigentlich nur noch: Was kommt als nächstes? Ein Strafenkatalog à la Felix Magath, da gibt es dann XP-Abzug, wenn einer seine Würfel vergessen hat, XP-Abzug, wenn einer sein Charakterblatt vergessen hat, XP-Abzug wenn die Spieler sich erstmal outgame unterhalten, wenn sie beisammen sind, und nicht sofort ingame sind, XP-Abzug für Pausen während des Spielens, weil da ist man ja quasi auch nicht da, XP-Abzug, weil auf die Frage hin, auf welcher Seite eine Regel steht, die falsche Seitenzahl genannt wurde...

Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Benjamin am 5.11.2011 | 11:22
Ich finde es echt äusserst fragwürdig, da eine Kausalität anzunehmen bzw. das dem Spieler mit den Kopfschmerzen zum Vorwurf zu machen.
Bullshit Bullshit Bullshit. Das hat mit Kausalität nix zu tun. Da gings um die reine Abwesenheit. Alles weitere ist Unterstellung, s.o.
Ihr alten Fingerzeiger immer so: :korvin:
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Blizzard am 5.11.2011 | 11:26
Bullshit Bullshit Bullshit. Das hat mit Kausalität nix zu tun. Da gings um die reine Abwesenheit. Alles weitere ist Unterstellung, s.o.
Mag sein, dass da keine Kausalität vorhanden ist/war. Es liest sich aber so. Von daher ist es KEIN Bullshit.
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Joerg.D am 5.11.2011 | 11:41
Du siehst das falsch Blizzard, ich bestrafe nicht das nicht kommen ich belohne die Anwesenheit.

Aber du kannst die Macher von diversen online RPGs auch gerne mit einem Kopfschütteln bedenken, weil man in ihren Spielen nur aufsteigt, wenn man spielt und Erfahrung sammelt.

Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: rillenmanni am 5.11.2011 | 11:44
Ich würde es auch ganz und gar nicht so wie Jörg handhaben. Aber laut seiner Schilderung ist seine Gruppe ja zufrieden damit, und er hat nicht gefordert, wir müssten es alle so machen. Insofern ist ja für alle Seiten alles im Lot, und wir sind über den Austausch darüber mal wieder weiser geworden. ;D

So, dann vergebe ich meine AP also gamistisch, dh nach vorab zu definierenden (Teil-)Erfolgen/Leistungen der Spieler. Wenn es nach mir ginge, könnte man bei DSA sogar die MK wieder einführen. ... Hier hatte jemand geschrieben, dass das Belohnen einzelner ja als Bestrafung anderer zu werten sei. Das ist mW aber definitorischer Unsinn.


Ich möchte mich auf jeden Fall bei 1of3 bedanken für seine elaborierte Übersicht. Dass in seinen Beispielen DSA nicht explizit genannt wurde, ist mE auch vielsagend: Bei DSA wechselte die Einstellung zu AP mehrfach. (Immerhin ist man jetzt wieder davon ab, AP für gutes Rollenspiel vorzugeben.)
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Benjamin am 5.11.2011 | 11:51
Aber du kannst die Macher von diversen online RPGs auch gerne mit einem Kopfschütteln bedenken, weil man in ihren Spielen nur aufsteigt, wenn man spielt und Erfahrung sammelt.
Also EVE Online kann das schon in Maßen. ;D
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Boni am 5.11.2011 | 12:00
Jeder bekommt die gleichen XP, Belohnungen einzelner finden über Gummipunkte statt. Abwesende Spieler bekommen einen XP pro Abend weniger.

Einzige Ausnahme: Da die Pünktlichkeit in unserer Runde arg zu wünschen übrig lässt, und auch hier und da Probleme mit der Zuverlässigkeit bestehen, gibt es Abzüge, falls
- Ein Spieler wiederholt mehr als 15 Minuten zu spät kommt, ohne bescheid zu sagen
- Ein Spieler ohne Absage fehlt bzw. erst am Spieltag absagt, obwohl der Absagegrund im Vorfeld vorhersehbar war

Das läuft eigentlich ganz gut, nachdem wir es in der Gruppe so abgesprochen haben.
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Blizzard am 5.11.2011 | 12:19
Du siehst das falsch Blizzard, ich bestrafe nicht das nicht kommen ich belohne die Anwesenheit.
ich sehe das anders als du, aber nicht falsch.
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Falke359 am 5.11.2011 | 12:32
Wenn ich den Thread lese, realisiere ich, dass in unserer Gruppe seit Jahren XP keine Rolle mehr spielen, ohne dass ich das bewusst wahrgenommen hätte (wir spielen derzeit Traveller und Fate...).
Und schon zuvor waren wir längst zu Gruppen-XP übergegangen, Abzüge gab´s eigentlich nie. Ich fand das damals bei D&D schon dämlich, dass der Zauberer für´s Craften XP ausgeben musste:
"So, der Zauberstab ist fertig, aber jetzt hab ich vergessen, wie man nen Ork kloppt!"
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: psycho-dad am 5.11.2011 | 12:35
[OT:]

Naja, in D&D sind XP halt eher eine taktische Ressource, ähnlich wie Gold. Ab bestimmten Stufen tun da ein paar XP für ein magisches Item nicht mehr -soo- weh, die bekommt man beim einsatz des Items später dann doppelt und dreifach wieder rein.
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Joerg.D am 5.11.2011 | 12:43
Nein Blizzard, ich belohne Anwesenheit und bestrafe nicht Abwesenheit wenn du etwas anderes sagst, dann lügst Du.

Du würdest es vielleicht als Strafe sehen, aber das ist dein Standpunkt, das ist das selbe wie halb leer und halb voll.
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Achamanian am 5.11.2011 | 12:46
1of3 hat eigentlich alles gesagt: In den meisten Systemen haben XP mehr oder weniger erklärtermaßen spielmechanische Funktionen, die sich unterscheiden können. Das mit der "Peformance" der Spieler zu koppen, um "gutes Rollenspiel" zu belohnen, halte ich für prinzipiell problematisch. "Gutes Rollenspiel" ist definiert als welches, das allen Beteiligten möglichst viel Spaß macht, die Belohnung dabei ist der Spaß. Eine Belohnung außerhalb der Spielebene einzuführen, die dann wieder auf die Spielmechanismen zurückwirkt und Einfluss auf die Möglichkeiten hat, mit seinem Charakter Dinge in der Spielwelt umzusetzen, kann leicht zu einer Abwärtsspirale führen - schlechten Tag gehabt, zur Strafe vom SL weniger XP als die anderen gekriegt, beim nächsten Mal wird man noch daran erinnert, weil man weniger Steigerungen zur Verfügung hat als der Rest, Folge: schlechte Laune, weniger XP weil man den anderen die Stimmung verdirbt ...

Nicht, dass es nicht richtig sein kann, sich beim Rollenspiel auch mal trotz schlechter Laune am Riemen zu reißen und eine solide Performance hinzulegen, aber das sollte dann durch den Spaß am Tisch und vielleicht auch durch ein paar Bennies belohnt werden, nicht durch XP, die die zukünftigen Entwicklungsmöglichkeiten des Charakters beeinflussen.
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Eulenspiegel am 5.11.2011 | 12:56
Nein Blizzard, ich belohne Anwesenheit und bestrafe nicht Abwesenheit wenn du etwas anderes sagst, dann lügst Du.

Du würdest es vielleicht als Strafe sehen, aber das ist dein Standpunkt, das ist das selbe wie halb leer und halb voll.
Richtig, wenn du sagst, das Glas ist halb voll und Blizzard sagt, das Glas sei halb leer, dann sagt ihr beide die Wahrheit. Ihr betont zwar verschiedene Aspekte des Glases, aber beide Aspekte sind objektiv wahr.

Und das gleich gilt für "Bestrafung von Abwesenheit" und "Belohnung von Anwesenheit": Beide betonen unterschiedliche Aspekte des gleichen Sachverhaltes. Daher sind beide Aussagen wahr.
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Blizzard am 5.11.2011 | 12:58
Du würdest es vielleicht als Strafe sehen, aber das ist dein Standpunkt, das ist das selbe wie halb leer und halb voll.
Ich würde es nicht anders sehen, sondern ich sehe es anders. Das ist Fakt. Punkt. Aber nur weil ich es anders sehe, heisst das nicht, dass das falsch ist.

Zitat
Nein Blizzard, ich belohne Anwesenheit und bestrafe nicht Abwesenheit wenn du etwas anderes sagst, dann lügst Du.
Nun gut, das ist deine Sichtweise bzw. dein Standpunkt.Umgekehrt könnte man aber auch sagen: Indem du Anwesenheit(explizit) belohnst, bestrafst du Abwesenheit. Kann man so wie du sehen, kann man so wie ich sehen.  Aber nur weil ich anderer Ansicht bin oder deine Meinung/Ansicht diesbezüglich nicht teile, lüge ich noch lange nicht. Das verbitte ich mir, und das nimmst du bitte zurück.
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Arkam am 5.11.2011 | 13:01
Hallo zusammen,

die Verwunderung darüber das Joerg weniger EP gibt wenn die Spieler später kommen verstehe ich nicht so richtig. Die Basis EP die ich verteile berechne ich auch über gespielte Stunden * 10, bei Warhammer 1.Edition.

@youth nabbed as sniper
Ich gebe gerne Basis EP. Die stehen aus meiner Sicht ja für grundlegende Erfahrungen die der Charakter in den gespielten Situationen macht.
Aber wichtiger sind mir die Aktionen der Spieler. Denn diese spielen ja schließlich den Charakter und lassen ihn handeln. Das Handeln erfolgt aufgrund ihrer Überlegungen und der Werte die sie ihrem Charakter gegeben haben.
Der Charakter erinnert mich ein wenig an eine Sport Ausstattung. Man kann nicht ohne spielen und eine hochwertige Ausstattung macht das Spielen hier und dort vielleicht einfacher aber spielen muss man immer noch selbst.

Gruß Jochen
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: korknadel am 5.11.2011 | 13:02
Wenn es nach mir ginge, könnte man bei DSA sogar die MK wieder einführen. ...

Ja, die MK war allererste Sahne! Her damit!
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: 1of3 am 5.11.2011 | 13:42
Ich möchte mich auf jeden Fall bei 1of3 bedanken für seine elaborierte Übersicht. Dass in seinen Beispielen DSA nicht explizit genannt wurde, ist mE auch vielsagend: Bei DSA wechselte die Einstellung zu AP mehrfach. (Immerhin ist man jetzt wieder davon ab, AP für gutes Rollenspiel vorzugeben.)

Nun, eigentlich liegt es eher daran, dass ich als einzige DSA-Version den Jubiläumsnachdruck im Schrank stehen habe und eher nur flüchte Kenntnisse späterer Varianten habe. Aber danke für die Blumen. ;)

Vergessen hatte ich, was Jörg eben anmerkte: Belohnungen für Elemente, die nicht direkt zum Spiel gehören. Tagebücher, Pünktlichkeit, Verpflegung usw. Die kommen in der Tat auch in einer Reihe von Spielen vor.

Wenn ansonsten etwas fehlt, bitte ich um Hinweis. Vielleicht schreib ich das bei Gelegenheit noch einmal sauber.
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Joerg.D am 5.11.2011 | 13:52
Zitat
Hallo zusammen,

die Verwunderung darüber das Joerg weniger EP gibt wenn die Spieler später kommen verstehe ich nicht so richtig. Die Basis EP die ich verteile berechne ich auch über gespielte Stunden * 10, bei Warhammer 1.Edition.

Mit Verlaub, ich gebe mehr EP, wenn die Leute länger da sind,nicht weniger wenn sie kürzer da sind.  Wenn ich deinen Post richtig interpretiere, dann machst Du das auch so.

Es ist mir wirklich wichtig, dass man das Belohnungsprinzip versteht, denn ich halte nichts (mehr) davon Spieler zu bestrafen, weil sie das aus meiner Erfahrung nur bockig macht. Deshalb bekommen die Spieler die sich rechtzeitig abmelden ja auch die vollen EP für die Runde.

Doch die EPs bekommen sie als Belohnung dafür, dass ich ihr fehlen in meinen Plot einkalkulieren kann und die Mitspieler nicht im Regen stehen, weil ein wichtiger Charakter nicht da ist.

Mag sein, dass solche Sachen in anderen Runden nicht funktionieren, aber ich habe alles (immer volle EP für alle, keine EP beim nicht Kommen, Bonus EP für gute Rollenspiel oder EP Abzug fürs stören der Runde) ausprobiert und aus meinen Erfahrungen den Rückschluss gezogen, dass meine Variante in den Runden mit meinen Mitspielern am besten funktioniert.

Aber das ist halt nur meine Erfahrung und ich maße mich nicht an, die auf andere Runden zu projizieren.

Das ist genau so wie die Sache dass ich beim schnellen Lösen der Abenteuers EPs gebe und bei ausreichend Zeit noch ein zweites spiele, wofür ich EPs gebe oder warum ich nach einem Abend an dem das Abenteuer nicht gelöst wurde trotzdem EPs vergebe.

Ich belohne lieber als zu bestrafen, genau wie ich lieber ja sage, als nein zu sagen.

Ich belohne meine Spieler mit EPs und anderen Sachen wie Re-Rolls. Bestrafen mag ich nicht.
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Benjamin am 5.11.2011 | 14:04
Zumal eine andere Sache ja auch die ist, dass man die Aufmerksamkeit nicht mehr auf Dinge lenkt, die man sowieso nicht fördern will, sondern auf Dinge, die man fördern will. Es ist also doppelt gut, den Fokus auf das zu legen, was man als SL für wichtig hält. In meinem Fall Anwesenheit und Abenteuer erleben.
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Joerg.D am 5.11.2011 | 14:17
Jap
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Master Li am 5.11.2011 | 15:16
Darf ich mal eine kleine Unterfrage stellen?

Ausgehend von diesem Thread: wie seht ihr XP? Vergebt ihr sie eher für Charaktererlebnisse (Erfahrungen) oder eher für Spieleraktionen (Spielbelohnungen)?

 

Für mich sind sie ein Mittel die Charaktere zu einem bestimmten Zeitpunkt ein Kompetenzniveau erlangen zu lassen. In meiner jetzigen Kampagne habe ich zu Beginn pro Sitzung 3XP, nach einiger Zeit nur noch 2Xp gegeben.
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Falke359 am 5.11.2011 | 23:50
eine lustige Diskussion, wenn Jörg nicht einsehen will, dass er, wenn er Anwesenheit belohnt, damit automatisch Abwesenheit bestraft. Das ist weder eine Lüge noch eine pure Sichtweise, sondern ganz einfach die andere Seite der Medaille.

Wenn ich mit Julia ausgehe statt mit Lena, lehne ich auch faktisch Lena ab bzw. gebe ihr einen Korb. Da kann ich mich nicht damit herausreden, dass ich mich zwar FÜR Julia, aber nicht GEGEN Lena entschieden hätte, und in keinem Fall könnte ich Lena gerechtfertigterweise der Lüge gezeihen (geiles Wort  :d), wenn sie mir vorwerfen würde, ich hätte mich an diesem Abend gegen sie entschieden.

(ich gebe zu, ein unnötig komplexes und absolut hypothetisches Beispiel, in Wirklichkeit würde mir meine Frau beide Male den Kopf abreißen)  ;D

Worauf ich raus will: Ich kann nicht Spieler für Anwesenheit belohnen, ohne gleichzeitig andere Spieler für Abwesenheit zu bestrafen, Punkt.
Ob das in einer Gruppe ein sinnvolles Element ist oder nicht, steht auf einem anderen Blatt.

Und ja, ich denke, die Lügenbeschuldigung sollte im Sinne einer zivilisierten Diskussionskultur in dem Fall dringendst zurückgenommen werden.

*Moralmodus aus*
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Sir Markfest am 6.11.2011 | 08:47
Worauf ich raus will: Ich kann nicht Spieler für Anwesenheit belohnen, ohne gleichzeitig andere Spieler für Abwesenheit zu bestrafen, Punkt.

Du siehst das von der falschen Seite aus.
Ich gebe auch immer EPs für die Spieler die da sind, weil da eben ihr Spielercharakter im Spiel ist und damit eben Abenteuer erlebt und Erfahrungen in der Spielwelt macht. Dafür gibt es bei mir EPs.
Bei Spielern, welche fehlen, wird es meist so gemacht, dass ihr Charakter halt derweil "krank darnieder liegt", "einen Onkel besucht" oder so ähnlich. Dieser Charakter erlebt ja dann nichts in dieser Sitzung, und darum bekommt er auch keine EPs.

Und zu deinem Beispiel Julia und Lena: da muss man berücksichtigen, dass du weder eine davon bevorzugst noch ablehnst, denn die Einladung zum Ausgehen ging ja an beide. Das hat gar nichts mit Bestrafungen wegen Abwesenheit zu tun.
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Benjamin am 6.11.2011 | 09:10
Worauf ich raus will: Ich kann nicht Spieler für Anwesenheit belohnen, ohne gleichzeitig andere Spieler für Abwesenheit zu bestrafen, Punkt.
Was für ein Unfug. Eine Konsequenz ist keine Strafe.
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Boba Fett am 6.11.2011 | 09:27
Man sollte sich hier vielleicht erst einmal darauf einigen, dass es auch ein Mittelding zwischen Belohnung (mehr EP) und Bestrafung (wie das auch immer gehen mag) geben könnte.
Also das Neutrum, den wir im echten Leben als normal empfinden, denn Belohnung ist etwas positives und Strafe etwas negatives. Und wir taumeln ja nicht ständig zwischen diesen Extrempolen hin und her, sondern befinden uns meistens in der Mitte dazwischen und bekommen ab und zu als Konsequenz eines der beiden Polungen ab.

Das Beispiel mit den beiden Mädels hinkt gewaltig (so wie alle Beispiele), denn nach der Logik würden ja beide belohnt, wenn der Kerl mit beiden ausginge. ich glaube kaum, dass beide das so empfinden würden, wenn sie voneinander wüssten. Und genauso würden beide bestraft, wenn er mit keiner von beiden ausgehen würde, zB mangels Zeit, Geld,wegen Unentschlossenheit oder Krankenhausaufenthalt... Ich glaube kaum, dass sie das als Strafe empfinden würden.

Strafe wie Belohnung sind etwas, das Wertung durch die Empfindung bekommt.

Also kann eine Strafe nur so gewertet werden, wenn sie so wahrgenommen wird.
Wenn es die Gruppe als normal empfindet, dass man EP für Stunden Anwesenheit bekommt, weil in dieser Zeit der Charakter sterben kann, dann ist das Ausbleiben von EP wegen Fernbleiben keine Strafe.
Wenn die Regel gilt, dass jeder erstmal einen Pauschalbetrag bekommt und dann die Stunden Anwesenheit in EP gemünzt wird, damit zu Spät kommende eben auch spüren, dass es nicht okay ist und die immer pünktlichen entsprechend belohnt werden, dann wird die Streichung des Pauschbetrages (zB wegen unentschuldigten Fernbleiben) als Bestrafung empfunden, weil das eben entgegen der normalen Regelung stattfindet. Hier sind 0 Xp plötzlich Strafe, oben war 0 Xp der Normalzustand.
Es ist also immer die Wahrnehmung des Normalzustandes zu betrachten, wenn man entscheiden möchte, was als Bestrafung empfunden wird.
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Master Li am 6.11.2011 | 09:35
zum Thema Strafe:
Das ist doch nur eine Begriffskorinthenkackerei. Ob man das jetzt Strafe, Konsequenz, negative Belohnung oder Hotzenplotz nennt: Am Ende läuft es darauf hinaus, dass man erwünschtes Verhalten verstärken will und unerwünschtes nicht. Das funktioniert bei einigen anscheinend gut, für andere kommt das nicht in Frage. Wer hier mit Begriffen falsch und richtig um sich wirft, disqualifiziert sich in meinen Augen komplett selbst.

edit: Oder so wie Boba sagt :)

Dieser Charakter erlebt ja dann nichts in dieser Sitzung, und darum bekommt er auch keine EPs.

Urgs... Das ist ja ein klasse Argument. Mit der gleichen Logik kann ich begründen, dass der Charakter XP bekommt, obwohl der Spieler nicht da ist. Im Endeffekt willst Du keine XP in der Situation geben. Alles andere ist Schönrederei.  >;D
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Benjamin am 6.11.2011 | 10:05
Etwas nicht wollen != Strafe.

Strafe = Ich tue etwas, damit Du Dich bestraft fühlst.

Keine XP bei Abwesenheit: Konsequenz, keine Strafe.

Alles andere ist tatsächlich Korinthenkackerei.
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Joerg.D am 6.11.2011 | 10:21
Zitat
eine lustige Diskussion, wenn Jörg nicht einsehen will, dass er, wenn er Anwesenheit belohnt, damit automatisch Abwesenheit bestraft. Das ist weder eine Lüge noch eine pure Sichtweise, sondern ganz einfach die andere Seite der Medaille.

Nein, es ist eine Sache der Ansicht. Wenn jemand behauptet, dass ich bestrafe, weil er es als Bestrafung empfindet, dass die Vergabe von mehr EP an die Anwesenden oder sich rechtzeitig Anmeldenden belohne, dann versucht er mir seine Sicht der Dinge aufzuzwingen. Da wehre ich mich natürlich gegen und sage er lügt. Wenn er sagt, dass er es als Bestrafung empfindet, dann ist mir das völlig egal.

Alle Spieler bekommen bei mir 2 EP pro Runde, wie es im Regelwerk als Basissatz vorgeschlagen wird. Egal ob anwesend oder nicht. Die Spieler die anwesend sind bekommen bei viel Erfahrungen im Spiel mehr EP. Wenn sie den ganzen Abend über Nerfguns und Comics oder den HSV reden, dann bekommen sie genau so viel EP wie die Leute die nicht da sind.

Ich habe auch in keiner meiner Runden jemals Beschwerden darüber gehört, das Spieler die anwesend sind und mehr erleben auch mehr EP bekommen, dass wird dann aber wohl eher für den Charakter meiner Spieler sprechen als für mich.

Meine Spieler sind meine Meinung nach halt nicht missgünstig/neidisch, wenn jemand Anderes mehr EP bekommt. Im Gegenteil, die beglückwünschen den Spieler zu den EP und freuen sich für ihn. (Zumindest tun sie immer so, in ihre Köpfe kann ich ja nicht gucken)

Wie Boba Fett es so schön schreibt:

Strafe wie Belohnung sind etwas, das Wertung durch die Empfindung bekommt.


Ich will aber nicht werten, wenn ein anderer SL es anders macht. Er kennt seine Gruppe besser als ich und die Gruppe hat vielleicht ein anderes Gerechtigkeitsempfinden als meine Gruppen. Vielleicht funktioniert die Gruppe ohne eine sichtbare Bestrafung nicht. Es ist meiner Meinung nach eines der größten Übel überhaupt, wenn man versucht seine Meinung für andere Leute als zwingend zu betrachten, man sollte den Leuten ihre Meinung lassen und gegebenen Falls seine Konsequenzen ziehen.
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Crimson King am 6.11.2011 | 10:55
Wer Spieler für irgendwas Spezielles belohnen oder bestrafen will, sollte sich aus meiner Sicht Gedanken machen, ob er das nicht mit anderen mechanischen oder sogar nichtmechanischen Spielelementen machen will als mit XP.

Dass jemand, der nicht mitspielt, keine XP bekommt, halte ich dabei noch für durchaus nachvollziehbar. Ich mache das zwar anders, muss allerdings sagen, dass eine Regel "Wer mitspielt, bekommt X XP, weil sein Charakter etwas Ernstzunehmendes erlebt" vollkommen ok ist.

Wenn man generell XP an jeden Charakter individuell vergibt, sollte man dabei aus meiner Sicht auch einen klar definierten XP-Katalog verwenden und nicht nach Gutdünken entscheiden oder entscheiden lassen. Mit willkürlicher XP-Vergabe kann ich inzwischen jedenfalls nix mehr anfangen. PDQ# z.B. sagt, es gibt einen XP für jeden verlorenen Konflikt, wobei in Duellen jeder Angriff als Konflikt gewertet wird.

Allerdings bin ich generell in Spielen, in denen XP eine hohe Auswirkung haben, dagegen, XP individuell zu verteilen. XP ermöglichen so ziemlich überall eine dauerhafte Verbesserung der eigenen Möglichkeiten. Wenn ich nun - durch besseres Spiel oder geschickteren Charakterbau - mehr XP erhalte, weil ich mehr Einfluss auf das Spiel nehme, so verstärkt sich mein Vorteil dadurch, dass ich dafür stärker belohnt werde. Ein schöner positiver Rückkopplungseffekt, der zu sehr unausgeglichenen Gruppen führt. Wenn die Mitspieler mit der Rolle als zweite bis fünfte Geige klar kommen, funktioniert das. Wenn nicht, werden sie sich unter Druck gesetzt fühlen, was dem Sinn eines Spiels ein Stück weit entgegen steht. Ich persönlich habe jedenfalls keinen Bock auf Runden, in denen die Spieler untereinander in Konkurrenz treten, es sei denn, das Spiel ist von vorneherein darauf ausgelegt.

Darüber hinaus muss ich bei individueller XP-Vergabe als SL darauf achten, allen die gleichen Chancen einzuräumen, ihre Belohnungsmechanismen zu triggern. Wenn es für das Ausspielen von Nachteilen XP gibt, manche Nachteile aber im vom SL konzeptionierten Abenteuer nicht angespielt werden, haben diese Spieler eben auch keine Chance, sich die Bonus-XP zu verdienen.

Ernsthaft, wer individuell belohnen will, sollte auf andere Optionen zurückgreifen: den klassischen Sofortbonus, Fatepoints/Styledce/Dramawürfel/Rerolls/Action Points etc., Gummibärchen, whatever. In Form von Fanmail kann das sogar jeder am Tisch. All diese Sachen haben den Vorteil, dass sie den belohnten Charakter nicht dauerhaft über die anderen erheben.
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Achamanian am 6.11.2011 | 10:56
OT:
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Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Achamanian am 6.11.2011 | 11:06
Ernsthaft, wer individuell belohnen will, sollte auf andere Optionen zurückgreifen: den klassischen Sofortbonus, Fatepoints/Styledce/Dramawürfel/Rerolls/Action Points etc., Gummibärchen, whatever. In Form von Fanmail kann das sogar jeder am Tisch. All diese Sachen haben den Vorteil, dass sie den belohnten Charakter nicht dauerhaft über die anderen erheben.

Finde ich in den meisten Fällen auch deshalb besser, weil dann einerseits die schöne Situation entstehen kann, dass ein Charakter "on a roll" ist, d.h. dass es einen wahrnehmbaren und zeitlich begrenzten positiven Rückkopplungseffekt gibt, der auch deutlich wahrnehmbar ist. Da ist es dann als Mitspieler auch leichter, dem anderen Spieler das Spotlight zu gönnen und sich noch selbst daran zu freuen, man weiß ja, dass man in der nächsten Sitzung vielleicht selbst dran ist mit richtig losrockern.

Wenn das über die XP alles zeitverzögert läuft, dann ist der unmittelbare Motivationseffekt doch viel geringer. Egal, wie rum man es definiert, schlägt da in meinen Augen sehr viel mehr das Gefühl durch, dass die Spieler XP-mäßig abgehängter Charaktere bestraft werden, weil sie prinzipiell nicht mehr mit dem vorgelegten Niveau ihrer Mitstreiter mithalten können. Wenn "Belohnungen" sofort verteilt und eingesetzt werden, dann überwiegt eher das gute Gefühl, dass sich hier und jetzt jemand einen Bonus verdient und sich auch gleich an ihm erfreuen darf, ohne dass er einen dabei auf Dauer abhängt.

Eine Alternative ist für mich noch Ars Magica, wo das Erfahrungssystem ganz direkt zeitaufwändige Lernrprozesse abbildet. Das finde ich auch wunderbar, da hier tendenziell jeder gleiche Ressourcen an Zeit hat (okay, es gibt auch XP, die sind aber zumindest für die Magie eher zweitrangig).
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Hector am 6.11.2011 | 11:27
Hallo miteinander,

ich finde nichts Verwerfliches daran, wenn Leute, die abwesend sind, keine Erfahrungspunkte erhalten. Wenn der Charakter an einer Sitzung nicht teilnimmt, dann kann er auch keine Punkte bekommen, weil er eben nichts tut und nichts erlebt. Das ist aus meiner Sicht völlig korrekt und nachvollziehbar. Etwas Anderes ist es, wenn der Charakter des Abwesenden von einem Mitspieler mitgeführt wird (wobei man sich dazu vorher telefonisch das Okay des Betreffenden holen sollte, damit es hinterher nicht zu Irritationen kommt). Wenn der Charakter, auch wenn er fremdgespielt wird, an der Sitzung teilnimmt, also auch gleiche Risiken wie die anderen Charaktere eingeht, sollte er auch Punkte bekommen. Das hat mit dem Spieler nichts zu tun. Meistens setzen aber bei unseren Runden die Charaktere von Leuten, die nicht da sind, aus.
Wenn jemand anruft und sagt: "Ich komme 30 Minuten später, führt mich schon mal mit", dann bekommt der mitgeführte Charakter auch in Abwesenheit Punkte (siehe oben). Wenn einer zu spät kommt und nicht bescheid sagt, kann es hingegen passieren, dass die Anderen ohne seinen Charakter losgelaufen sind, und dann kann er an diesem Abend für diesen Charakter auch keine Punkte bekommen (es sei denn, es ergibt sich die Gelegenheit, später noch zur Gruppe zu stoßen). Dann muss er halt einen NSC führen. Bescheid sagen hilft und ist auch fairer den Anderen gegenüber, die nicht ewig auf den Zuspätkommer warten müssen, bis sie loslegen können.

Ich halte mittlerweile nichts mehr von Sonderpunkten für gutes Rollenspiel, weil es irgendwie so etwas lehrerhaftes an sich hat. Der da hat etwas gemacht, was der Spielleiter toll und intelligent findet (obwohl es vielleicht alle anderen blöd fanden): EP-Belohnung. Der da hat etwas gemacht, was dem Schaffner nicht in den Kram passt: Keine EP (oder gar Abzug). Ich sitze, wenn ich leite, nicht als Pädagoge oder Psychologe am Tisch, sondern als Mitspieler. Und verteile die Punkte somit nach objektiv nachvollziehbaren Mechanismen (Anwesenheit, Abenteuerdauer, Anzahl der Kampferfolge, Lösung vorgegebener Rätsel, Lösung vorgegebener Questen, Überwindung von Hindernissen und Gegnern, erfolgreiche Anwendung von Fertigkeiten). Alles, was subjektiv ist und etwas mit meiner persönlichen Moralvorstellung oder meinem persönlichen Wertesystem zu tun hat, sollte im Spiel nichts zu suchen haben. Ganz befremdlich finde ich mittlerweile Punkte für "gutes Rollenspiel" oder "tolle Charakterdarstellung". Das ist so nebendran. Wie kann ich mich denn entblöden, zu beurteilen, ob X seine Rolle richtig spielt oder nicht? Vielleicht hat er eine völlig andere Vorstellung, die eben nicht in meine festgefahrenen Stereotypen passt. Und wenn er einen sadistischen transsexuellen Elfendruiden spielen will, dann soll er es halt tun, meine Güte. Solange die Gruppe ihren Spaß hat, ist alles okay. Wenn die Gruppe keinen Spaß hat, dann wird das schon alleine zur Diskussion auf den Tisch kommen, da brauche ich keine EP-Strafen zu verhängen. In meinen Augen also völliger Schmarrn.    

Zum Thema Unaufmerksamkeit, themenfremde Gespräche und zu spät kommen: Hier bestrafen sich die Spieler, soweit für sie weniger Erfahrungspunkte überhaupt als Strafe empfunden werden (die meisten sind ja eher wegen des Gruppenerlebnisses da und empfinden somit unter Umständen auch ein schönes themenfremdes Gespräch als Belohnung) ja selbst. Dadurch, dass sie themenfremd diskutieren, entgehen ihnen Gelegenheiten, in dieser Zeit Kämpfe zu gewinnen, Rätsel zu lösen, Questen zu erfüllen, etc. Da muss ich als SL gar nichts mehr zusätzlich machen, und sollte es auch nicht.

Viele Grüße
G.
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: ash70 am 6.11.2011 | 11:28
Für die Frage ob unterschiedliche XP Beträge als Belohnung oder Bestrafung empfunden werden ist doch ganz entscheidend wie das ganze kommuniziert wird. Mal angenommen die Gruppe besteht aus drei Spielern.
Wenn ich Jörg jetzt richtig verstehe würde in dem Fall Spieler 1 nur den Sockelbetrag bekommen, Spieler 2 etwas mehr (weil er ja immerhin die ganze Zeit anwesend war) und Spieler 3 noch mehr.

Wenn die Punkte kommentarlos verteilt werden, dann spielt es in der Tat keine Rolle ob die Unterschiede als Belohnung oder als Bestrafung gedacht sind. Dann wird sich jeder seinen Teil denken und der SL sollte sich nicht wundern wenn Spieler 1 sich bestraft fühlt.
Wenn die Punktevergabe aber entsprechend kommuniziert wird (Ihr bekommt alle xxx Punkte, Spieler 2 bekommt zusätzlich yyy Punkte weil... und Spieler 3 zusätzlich zzz Punkte weil...), dann sollte auch allen klar sein, dass es sich eben nicht um eine Bestrafung handelt.
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Falke359 am 6.11.2011 | 11:31
Strafe wie Belohnung sind etwas, das Wertung durch die Empfindung bekommt.

Nein, es ist eine Sache der Ansicht. Wenn jemand behauptet, dass ich bestrafe, weil er es als Bestrafung empfindet, dass die Vergabe von mehr EP an die Anwesenden oder sich rechtzeitig Anmeldenden belohne, dann versucht er mir seine Sicht der Dinge aufzuzwingen. Da wehre ich mich natürlich gegen und sage er lügt. Wenn er sagt, dass er es als Bestrafung empfindet, dann ist mir das völlig egal.
(...)

Also bezeichnest du den Vorwurf, du wolltest bewusst bestrafen, als Lüge. Nur hat das niemand behauptet. Dass das Ergebnis als tatsächliche Strafe bezeichnet werden kann (aber nicht muss), ist aber nicht zu bestreiten, auch nicht von dir.

Nicht alles, was der Kategorie "falsch" unterliegt, ist gleichzeitig "Lüge", da ist zu unterscheiden zwischen falsch und richtig im erkenntnistheoretischen Sinne und im moralphilosophischen Sinne.
Jemand, der in der Antike behauptet hat, die Erde sei eine Scheibe, hat nicht gelogen, er hat nur etwas in Bezug auf die Wirklichkeit Falsches ausgesagt.

Zitat
Es ist meiner Meinung nach eines der größten Übel überhaupt, wenn man versucht seine Meinung für andere Leute als zwingend zu betrachten, man sollte den Leuten ihre Meinung lassen und gegebenen Falls seine Konsequenzen ziehen.

na eben. Dann akzeptier doch die Meinung anderer, dass das, was du machst, für Nicht-Anwesende in ihrem Ergebnis effektiv eine Strafe ist (Strafe= negative Konsequenz, die sich aus meinem Verhalten ergibt) und zwinge nicht deine Sichtweise auf, es sei eine Lüge.

Besser ist es doch, sich inhaltlich auseinanderzusetzen:

Wieso empfinde ich es als Strafe, wenn jemand für Nicht-Anwesenheit keine XP bekommt? Weil er dadurch für eine Sitzung, bei der er nicht dabei war, wofür er vielleicht gar nichts kann, dauerhaft hinter den anderen hinterher hinkt. Wenn dies öfters vorkommt, verstärkt sich das Ganze noch. Ich bin also doppelt bestraft: Ich hatte nicht den Spaß, an einer Rollenspielrunde teilzunehmen und habe auch noch regeltechnische Nachteile dadurch.
Ich kann mir vorstellen, dass das in deiner Gruppe, Jörg, akzeptiert ist, nur kann ich nicht erkennen, worin da der Mehrwert und Spielspaß liegt. Vielleicht kannst du die Vorteile dieses Verfahrens erläutern?
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Falke359 am 6.11.2011 | 11:34
Wenn die Punkte kommentarlos verteilt werden, dann spielt es in der Tat keine Rolle ob die Unterschiede als Belohnung oder als Bestrafung gedacht sind. Dann wird sich jeder seinen Teil denken und der SL sollte sich nicht wundern wenn Spieler 1 sich bestraft fühlt.
Wenn die Punktevergabe aber entsprechend kommuniziert wird (Ihr bekommt alle xxx Punkte, Spieler 2 bekommt zusätzlich yyy Punkte weil... und Spieler 3 zusätzlich zzz Punkte weil...), dann sollte auch allen klar sein, dass es sich eben nicht um eine Bestrafung handelt.

Ich frage mich da, ob es sinnvoll ist, dass die Motivation für gutes Rollenspiel oder Pünktlichkeit durch mehr XP erhöht wird? Vielleicht bin ich zu alt dafür, um das nachzuvollziehen.
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Sir Markfest am 6.11.2011 | 11:50
"Dieser Charakter erlebt ja dann nichts in dieser Sitzung, und darum bekommt er auch keine EPs."

Urgs... Das ist ja ein klasse Argument. Mit der gleichen Logik kann ich begründen, dass der Charakter XP bekommt, obwohl der Spieler nicht da ist. Im Endeffekt willst Du keine XP in der Situation geben. Alles andere ist Schönrederei.  >;D

Du missverstehst. Ich schrieb: Der Charakter (Dessen Spieler nicht da ist) ist währenddessen bei seinem Onkel, er ist "im Spiel" also nicht da.
Also, während dieser Charakter abwesen ist (wie der Spieler), säubern die anderen den Dungeon vom verborgenen Schrein des Tamagocchi, erleben Abenteuer, riskieren Leib und Leben, erfahren dass Tamagocchi ein sterbender Gott ist und was weiss ich noch alles.
Dafür gibt es für diese Spieler "Erfahrungspunkte".
Der Charakter (dessen Spieler nicht da ist) erlebt dies alles nicht und macht nicht diese Erfahrungen, daher gibts keine EP.

Was heisst "ich will nicht"... diese Frage stellt sich gar nicht, nachdem es in unseren Spielrunden seit jeher eben so ist. Über wollen oder nichtwollen, über Bestrafung oder Bevorzugung wegen XPs - das war bei uns noch nie ein Thema. Wollte nur aufzeigen, wie das bei uns mit abwesenden Spielern gahndhabt wird.  
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Falke359 am 6.11.2011 | 12:45
Wollte nur aufzeigen, wie das bei uns mit abwesenden Spielern gahndhabt wird.  

Gleicht sich das auf Dauer dann aus oder hinkt der ein oder andere irgendwann maßlos hinterher? Wird das dann rollenspielerisch umgesetzt oder ist das ein purer Regelmechanismus bei euch?
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Achamanian am 6.11.2011 | 13:07
Also, während dieser Charakter abwesen ist (wie der Spieler), säubern die anderen den Dungeon vom verborgenen Schrein des Tamagocchi, erleben Abenteuer, riskieren Leib und Leben, erfahren dass Tamagocchi ein sterbender Gott ist und was weiss ich noch alles.
Dafür gibt es für diese Spieler "Erfahrungspunkte".
Der Charakter (dessen Spieler nicht da ist) erlebt dies alles nicht und macht nicht diese Erfahrungen, daher gibts keine EP.


Dem liegt ein Verständnis von XP zugrunde, demzufolge sie eine grob objektivierbare "Lebenserfahrung" des Charakters simulieren. Kann man so halten (die Bezeichnung legt das ja nahe), war wohl auch mal so gedacht bei D&D, ist aber in meinen Augen eigentlich kein überzeugendes Prinzip. Wenn XP Lernerfahrungen simulieren, dann fragt man sich doch immer, warum ein Charakter etwas dabei lernt, wenn er sich mit Kultisten prügelt, aber nichts, wenn er sich im stillen Kämmerchen weiterbildet oder einen Bauernhof betreibt (Ars Magica hat da wie gesagt eine gute Lösung, denn da lernt man in erster Linie tatsächlich durch studieren).
Wenn der Charakter also nicht mit auf Abenteuer war, wer sagt, dass er inzwischen nicht ein paar Bücher gelesen hat und nun eigentlich mehr Punkte für Wissensfertigkeiten haben sollte? Selbst, wenn man will, dass XP In-Game-Erfahrung simulieren, hakt das für mich irgendwie.

Da betrachte ich XP doch lieber gleich als abstrakte Ressource, die nichts in der Spielwelt abbilden oder simulieren, sondern nur dazu da sind, es den Spielern zu ermöglichen, ihre Charaktere den eigenen Wünschen gemäß weiterzuentwickeln.

noch mal zur Strukturierung: Ich denke, Belohnung/Bestrafung und "Der Charakter hat einfach weniger Erfahrungen gemacht als die anderen" sind zwei unterschiedliche Argumente für ungleiche XP-Vergabe, die sollte man auch auseinanderhalten,
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Ein am 6.11.2011 | 13:11
@Falke
Das ganze gleicht sich dann aus, wenn immer mal wieder ein anderer Spieler nicht kann. Problematisch wird es, wenn der selbe Spieler immer mal wieder nicht kann, da dieser dann nach und nach hinten runter fällt. Das sind dann Fälle, die man gesondert betrachten muss, um eine Lösung zu finden.

Bei herausforderungsorientierten Spielen wie D&D wäre es nur hinderlich für das Spiel, den Charakter des unregelmäßigen Spielers hinterher hinken zu lassen, weil das das ganze nur für alle schwieriger macht. Es macht weder dem Spielleiter noch den Spielern Spaß einen Charakter mitschleppen zu müssen, der 3, 4, 5 Levels hinterherhinkt.

Bei anderen Spiel(stil)en kann die Nichtvergabe von XP weniger kritisch sein, da sich dort auch leichter Charaktere mit niedrigeren Werten einbauen lassen.
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Sir Markfest am 6.11.2011 | 13:34
Wenn der Charakter also nicht mit auf Abenteuer war, wer sagt, dass er inzwischen nicht ein paar Bücher gelesen hat und nun eigentlich mehr Punkte für Wissensfertigkeiten haben sollte? Selbst, wenn man will, dass XP In-Game-Erfahrung simulieren, hakt das für mich irgendwie.

Nochmals verkürzt dargestellt:
Der Charakter des abwesenden Spielers "besucht seinen Onkel" oder "ist leicht krank und zieht daher nicht mit aufs Abenteuer". Da gibt es keine EP.

Wenn der abwesende Spieler mir hingegen mitteilt: "Ich kann nicht mitspielen, aber mein Charakter würde sich derweil weiterbilden", dann kann der Charakter sehr wohl "Erfahrungspunkte" haben um die studierten Fächer/Fertigkeiten/Bereiche zu verbessern.

Aber wie gesagt: auf so eine Idee ist noch keiner meiner Spieler gekommen, weil im Endeffekt gleicht es sich ja eh immer wieder aus. Mal kann halt der eine nicht, dann der andere wieder nicht, das ist kein Problem bei unseren Runden.
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Benjamin am 6.11.2011 | 13:48
Bei herausforderungsorientierten Spielen wie D&D wäre es nur hinderlich für das Spiel, den Charakter des unregelmäßigen Spielers hinterher hinken zu lassen, weil das das ganze nur für alle schwieriger macht. Es macht weder dem Spielleiter noch den Spielern Spaß einen Charakter mitschleppen zu müssen, der 3, 4, 5 Levels hinterherhinkt.
Wenn man Abenteuerpfade spielt, bestimmt. Aber stell Dir vor, neue Charaktere beginnen immer auf 1. :o
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Master Li am 6.11.2011 | 14:00
Nochmals verkürzt dargestellt:
Der Charakter des abwesenden Spielers "besucht seinen Onkel" oder "ist leicht krank und zieht daher nicht mit aufs Abenteuer". Da gibt es keine EP.

Wenn der abwesende Spieler mir hingegen mitteilt: "Ich kann nicht mitspielen, aber mein Charakter würde sich derweil weiterbilden", dann kann der Charakter sehr wohl "Erfahrungspunkte" haben um die studierten Fächer/Fertigkeiten/Bereiche zu verbessern.

Aber wie gesagt: auf so eine Idee ist noch keiner meiner Spieler gekommen, weil im Endeffekt gleicht es sich ja eh immer wieder aus. Mal kann halt der eine nicht, dann der andere wieder nicht, das ist kein Problem bei unseren Runden.

Mit dem zweiten Satz wird es gleich ganz anders. Wie ich eben sagte, man kann genauso so leicht begründen, dass Abwesende XP bekommen wie nicht. Da in Eurer Gruppe beides möglich ist - was ich so aus dem ersten Beitrag nicht gelesen hatte - ist kein Diskussionbedarf mehr da :D



Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Joerg.D am 6.11.2011 | 14:06
Zitat
na eben. Dann akzeptier doch die Meinung anderer, dass das, was du machst, für Nicht-Anwesende in ihrem Ergebnis effektiv eine Strafe ist

Das tue ich, sie sollen mir bloß nicht erklären wie oder warum ich etwas mache.

Ich bin der Meinung das Du mit Bonus XP die anderen Spieler bestrafst ist eine Meinung. Das ist völlig OK.

Du bestrafst mit Bonus XP die anderen Spieler ist jedoch eine Lüge. So ist das nun mal, wenn jemand nicht die Wahrheit sagt, er lügt.


Ich meine ja auch das Leute ihren Mitspielern die Bonus XP nicht gönnen oder sagen, dass man ihrer Meinung nach damit bestraft, ernsthafte Probleme mit ihrem Ego haben. So etwas empfinde ich als Neidomplex. Echt, es ist völlig jenseits meiner Vorstellungskraft. Ungefähr so, als wenn jemand der auf meiner Geburtstagsparty kein Geschenk bekommt damit von den anderen Gästen bestraft wird oder ich andere Postboten damit bestrafen will, dass ich dem der immer so nett ist im Dezember immer 20 Euro Trinkgeld gebe.

Eine Strafe ist es für mich, wenn ich jemanden etwas entziehe. Stubenarrest oder Taschengeldsperre waren z.B bei meinen Eltern immer Strafen ihrer Wahl. Wenn ich aber sehr lieb wahr, dann durfte ich mal länger weg bleiben oder wo anders übernachten. Das war aber als Belohnung für mich gedacht und nicht als Strafe für meinen Bruder.

@ Master Li
Differenzierst du das echt? Mir währe das zu kompliziert. Ich frage den Spieler nicht mal, was er gemacht hat. Er bekommt die EP und gut ist es. Wenn er sich hinsetzt und ein Diary/eine Gieschichte schreibt, was der Charakter erlebt hat und die Sache der Gruppe zur Verfügung stellt, dann belohne ich so etwas gerne mit einem Bonus-XP
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Mimöschen am 6.11.2011 | 14:10
Wenn man Abenteuerpfade spielt, bestimmt. Aber stell Dir vor, neue Charaktere beginnen immer auf 1. :o
Nö. Tun sie nicht.
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: SeelenJägerTee am 6.11.2011 | 14:16
Nochmals verkürzt dargestellt:
Der Charakter des abwesenden Spielers "besucht seinen Onkel" oder "ist leicht krank und zieht daher nicht mit aufs Abenteuer". Da gibt es keine EP.

[...]
Wenn er sich um seinen kranken Onkel kümmert. Wieso sammelt er da keine Erfahrung in Sozialfertigkeiten/Heilen?

Man kann immer konstruieren wieso jemand jetzt EP bekommen sollte oder eben auch nicht.

Ich hab auch schon so ziemlich alle Phasen der EP Verteilung durch (mal abgesehen von der für gutes Rollenspiel oder Ingameeffizienz)
Von EP für erlebtes in der Spielwelt - bis mir aufgegangen ist, dass man da immer für jede Situation sowohl für als auch gegen EP argumentieren kann.
über EP für Anwesenheit damit die Motivation steigt anwesend zu sein - bis mir aufgegangen ist dass eh jeder anwesend ist wenn er kann und wenn er nicht auftaucht dann sorgen auch EP-Abzüge nicht für's erscheinen. Weil die EP die geringste Motivation sind. Ich spiele mit Freunden und wer nicht auftaucht um nen Mittag mit seinen Freunden zu verbringen taucht auch nicht für [Zahl] EP auf.
Das mag anders sein wenn man nicht mit Freunden am Tisch sitzt sondern ein RPG-Zweckgemeinschaft ist.

So gesehen EP gibt's für alle gleich. Wenn mal besonders viel OTgeblubbert wurde und EP nach Spielzeit verteilt werden, dann wird die OT-Zeit halt abgezogen, aber da bekommen alle gleich viel weniger. Und das hat auch nichts mit Strafe zu tun, dafür hatte man ja ne nette Unterhaltung. Wenn wir jetzt nen Brettspielmittag machen gibt's ja auch keine EP für die SCs aus der RPG-Runde.

OK mittlerweile bin ich aber auch an dem Punkt angekommen wo ich sag "neue SC haben genau so viele EP wie der, der ins Gras gebissen hat".
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Benjamin am 6.11.2011 | 14:37
Nö. Tun sie nicht.
Ich meinte: Stell Dir mal vor!
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Blizzard am 6.11.2011 | 15:05
Wenn jemand behauptet, dass ich bestrafe, weil er es als Bestrafung empfindet, dass die Vergabe von mehr EP an die Anwesenden oder sich rechtzeitig Anmeldenden belohne, dann versucht er mir seine Sicht der Dinge aufzuzwingen.
Nein.Der andere legt dir lediglich seine Sicht der Dinge dar, aber er versucht nicht, dir seine Ansicht aufzuzwingen. Niemand von den Leuten, die die Angelegenheit anders als du betrachten, hat zu dir gesagt: " Jörg, du MUSST das anders machen, weil wir das auch anders machen". Daher ist das, mit Verlaub einfach nur Unsinn.

Zitat
Da wehre ich mich natürlich gegen und sage er lügt.
NEIN. Derjenige lügt nicht nur weil er eine andere Sichtweise hat. Hör endlich auf, dienjenigen hier als Lügner zu bezeichnen, die in dieser Angelegenheit anderer Ansicht sind als du. Ich warte unterdessen immernoch auf eine Entschuldigung bzw. Rücknahme dieser Anschuldigung, die in keinster Weise haltbar ist! Diese Leute hier öffentlich als Lügner zu bezeichnen ist inakzeptabel und unzumutbar!

Zitat
Ich will aber nicht werten, wenn ein anderer SL es anders macht.
Du willst nicht werten, wie ein anderer SL das macht, stellst aber sämtliche SLs, die das anders machen als als Lügner dar? Fantastisch.

Das tue ich, sie sollen mir bloß nicht erklären wie oder warum ich etwas mache.
Das tun sie auch nicht, sie äussern lediglich ihre Meinung dazu.

Zitat
Du bestrafst mit Bonus XP die anderen Spieler ist jedoch eine Lüge. So ist das nun mal, wenn jemand nicht die Wahrheit sagt, er lügt.
Nochmal: Nein, das ist keine Lüge. Es ist lediglich die Darstellung einer anderen Ansicht zum Thema und keine bewusste Falschaussage(auch wenn es in deinen Augen falsch sein mag). Wenn ich meinem Kumpel 10 Euro aus dem Geldbeutel klaue, und hinterher sage "ich war es nicht" oder " das war ein anderer", dann ist das eine Lüge. Wenn ich jedoch sage, " Warhammer kann man auch cineastsich spielen", dann ist das keine Lüge, sondern lediglich eine Ansischt, die mit vielen kollidieren dürfte. Ich empfehle dir in der Hinsicht, den Spoiler von Rumpelstilzchen durchzulesen.


Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Ein am 6.11.2011 | 15:15
Wenn man Abenteuerpfade spielt, bestimmt. Aber stell Dir vor, neue Charaktere beginnen immer auf 1. :o
Schreib mir, wenn du in den 80ern angekommen ist.
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Tim Finnegan am 6.11.2011 | 15:18
Schreib mir, wenn du in den 80ern angekommen ist.

Da komm, ist doch nur in einem Herausforderungsorientierten Spiel interessant.
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Sir Markfest am 6.11.2011 | 15:22
Wenn er sich um seinen kranken Onkel kümmert. Wieso sammelt er da keine Erfahrung in Sozialfertigkeiten/Heilen?

Hm. Ich muss an meiner missverständlichen Schreibweise was ändern, seh ich schon.
Oder detaillierter schreiben.
Probieren wirs nochmal:
"Ein Charakter (dessen Spieler nicht hier ist) besucht seinen Onkel."
Das bedeutet, dass er seinen Onkel besucht, nicht pflegt, der Onkel ist ja nicht krank. Nochmal: ACHTUNG: der Onkel ist nicht krank! (ist aber glaube ich auch nirgends herauszulesen). Er besucht nur seinen Onkel und tut da nichts besonders. Man könnte darüber verhandeln, ob es nicht Erfahrungspunkte fürs Schwätzchen halten gäbe, ist klar.

Eigentlich geht es doch nur darum, dass man für die restlichen Spieler einen Grund findet, warum der eine Spielercharakter heute nicht dabei ist. Alles andere, wie so Begründungen "ich will aber doch meine XPs" ankommen, stellen sich wie gesagt bei uns gar nicht.
Nicht dabei = keine XP, ungeschriebene Hausregel im ungeschriebenen Gruppenvertrag, wo Problem?
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Arkam am 6.11.2011 | 16:12
Hallo zusammen,

Soziologen und Pädagogen sprechen statt von Strafen und Belohnen lieber von negativen und positiven Motivatoren.
Bei einem negativen Motivator bekomme ich etwas ungewünschtes wenn ich ein ungewünschtes Verhalten
Zeige. Also keine oder weniger EP wenn ich etwas mache was die Runde bzw.der Spielleiter nicht möchte.
Bei einem positiven Motivator erhalte ich etwas gewünschtes wenn ich ein gewünschtes Verhalten zeige. Ich bekomme als EP wenn ich etwas tue was Runde bzw. Spielleiter möchten.
Die Theorie sagt das positive Motivatoren stärker wirken weil klar ist was gewünscht wird. Bei einem negativen Motivator weiß ich nur was unerwünscht ist.

Egal welchen Motivator man wählt gilt das er möglichst direkt gegeben werden sollte damit er an das gezeigte Verhalten gebunden wird. Wenn man die EP am Ende der Runde verteilt sollte man also durchaus mit Gummipunkten, Applaus oder der klaren Angabe das man sich jetzt eine Notiz für die EP Vergabe macht reagieren.

Klar ist wohl auch das im Gegensatz zu Kleinkindern oder Laborratten den meisten Mitspielern schon klar ist das wenn sie weniger EP bei Unpünktlichkeit bekommen Pünktlichkeit gewünscht wird. Bei Sachen wie einem schlecht ausgespielten Charakter dürfte aber schon sehr viel weniger klar sein wo das Problem ist.

Punkte für "Gutes Rollenspiel" TM verteile ich zwar auch, der Begriff ist ja auch sehr schwammig. Die Punkte vergebe ich wenn es mir Spaß gemacht hat die Runde zu leiten. Dann sage ich auch kurz was mir besonders gefallen hat.

Wie aus Sicht der Theorie EPs für Abwesenheit zu beurteilen sind ist natürlich so eine Sache. Ganz streng genommen gibt man hier einen positiven Motivator für ein nicht gewünschtes Verhalten. Je nach gespieltem System verliert man aber auch sehr schnell den Anschluss und damit die Motivation das gewünschte Verhalten zu zeigen. Wichtig ist da aus meiner Sicht warum der Spieler nicht kommt. Ich etwa habe Wochenende- und Schichtarbeit da kann ich einfach nicht jeden Termin wahrnehmen. Da ist mir eine Regelung für EPs bei Abwesenheit wichtig. Wenn der Spieler kurzfristig zwischen Disko, Kino und Rollenspiel entscheidet könnte ihm das Rollenspiel eher unwichtig sein so das keine EPs eher nicht als negativer Motivator gesehen werden.

Gruß Jochen
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Boba Fett am 6.11.2011 | 16:28
Schreib mir, wenn du in den 80ern angekommen ist.

Schreibt mir, wenn in diesem Faden wieder etwas halbwegs relevantes diskutiert wird...
-scnr- ;)
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Master Li am 6.11.2011 | 16:41
@ Master Li
Differenzierst du das echt? Mir währe das zu kompliziert. Ich frage den Spieler nicht mal, was er gemacht hat. Er bekommt die EP und gut ist es. Wenn er sich hinsetzt und ein Diary/eine Gieschichte schreibt, was der Charakter erlebt hat und die Sache der Gruppe zur Verfügung stellt, dann belohne ich so etwas gerne mit einem Bonus-XP

Nein, ich mache das gar nicht ;). Bei mir gibt es für alle immer gleich viele XP. Aber wenn Sir Markfest differenziert, ist unser beider Diskussion überflüssig ;)
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Ein am 6.11.2011 | 16:54
Da komm, ist doch nur in einem Herausforderungsorientierten Spiel interessant.
Herausforderungsorientiert heißt nicht: 3 Veteranen schleppen den Level-1-Noob mit. Darum gibt es ja auch Wiederbelebung bei D&D zum Spottpreis.

Schreibt mir, wenn in diesem Faden wieder etwas halbwegs relevantes diskutiert wird...
-scnr- ;)
Jo, wir schicken dir eine Karte, wenn's soweit ist. Kann aber sicherlich was dauern. ;)
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Just_Flo am 6.11.2011 | 17:03
In den meisten Gruppen in denen ich spiele und meistere gibt es differenzierte XP (meist gut verständlich aufgeschlüselt) nach dem Spielabend. Manchmal bekomme ich doppelt soviel XP wei jemand anders, weil ich superrollengerecht und Charaktergerecht gespielt habe und an der Lösung des Problems federführend mitgewirkt habe, während der Charakter des anderen nur eine mitlaufende Fleischmasse war. Manchmal bekomme ich nur die Hälfte oder gar keine XP. Dann war ich entweder nicht da oder nur die wandelnde Fleischmasse.

Sind differenzierte XP Strafe oder Belohnung?

Sie sind keines von beiden. Hoffentlich niemand von uns ist so von seinem Charakter abhängig, dass weniger XP auf ihn so stark wirken, dass sie eine Strafe sein können. Andersrum bin ich auch kein besserer Mensch als der Alrik, nur weil ich doppelt soviele XP bekommen habe.

Beides ist eine Rückmeldung!

Der SL und die Gruppe (je nach Verteilungsferfahren auch das System) sagen, wie gut das Spiel heute gefallen hat, wie produktiv es war und wie sehr es in das Spiel-/ Weltgeschehen passte. Bin ich ein Leistungsrollenspieler? Ja. Ist der Char der nichts leistet, aber an dem die anderen trotzdem hängen und wegen dem sie sich kugeln (Chars oder Spielr) schlechter und verdient er weniger XP als der gloreiche Basiliskentöter? Ich sage nein, die Gruppen in den ich spiele sagen auch nein!

==> Für mich und die meisten Gruppen in denen ich spiele sind XP einmal eine Größe, die eine Rückmeldung über den Anteil den der Spieler am Spielspaß des Abends hatte, eine Belohnung für Anwesenheit und eine Möglichkeit den Charakter weiter zuentwickeln.

 

Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Hector am 6.11.2011 | 17:09
Wenn meine Runde Rollenspiel nicht nur aufgrund des gemeinsamen Zeitvertreibs macht, sondern auch, weil sie Spaß an den Herausforderungen hat, denen sich die Gruppe stellen muss und sehen will, wie sich die Charaktere abhängig von den erzielten Punkten weiter entwickeln, dann macht die Punktevergabe an Abwesende in etwa soviel  Sinn, wie bei einem Preisskat oder Schachturnier gemeldete, aber nicht erschienene Spieler per Losverfahren auch in die Endausscheidung zu befördern, weil sie ja vielleicht gar nichts dafür können, dass sie nicht da waren. Sprich: Wer bei einem Spiel punkten will, der muss auch mitspielen. Das hat nichts mit Lohn oder Strafe zu tun, das ist völlig natürlich. Ich sehe ehrlichgesagt nicht, wo da das Problem liegt.  wtf?
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Eulenspiegel am 6.11.2011 | 17:16
Hoffentlich niemand von uns ist so von seinem Charakter abhängig, dass weniger XP auf ihn so stark wirken, dass sie eine Strafe sein können.
Was hat das mit Abhängigkeit zu tun? Man kann auch etwas als Strafe auffassen, obwohl man nicht abhängig ist.

Zitat
==> Für mich und die meisten Gruppen in denen ich spiele sind XP einmal eine Größe, die eine Rückmeldung über den Anteil den der Spieler am Spielspaß des Abends hatte, eine Belohnung für Anwesenheit und eine Möglichkeit den Charakter weiter zuentwickeln.
Also ist es doch eine Belohnung: Eine Belohnung für die Anwesenheit.

Zur Rückmeldung über den Anteil, den der Spieler am Spielspaß hatte: Hier ist eine verbale Rückmeldung incl. nachträgliches Gespräch wesentlich informativer als eine XP-Vergabe.

@ Großkomtur
Es geht nicht um eine Punktevergabe bei einem Wettkampf sondern um eine XP-Vergabe.

Bei einem Turnier gilt: Du sammelst nur während dieses Turniers Punkte. Sobald das Turnier zu Ende ist, fallen deine Punkte alle wieder auf Null und du fängst beim nächsten Turnier wieder von vorne an.

Sprich, wenn ich bei einem Skatabend nicht dabei sein kann, bin ich nicht plötzlich im Minus. Stattdessen fangen wir alle beim nächsten Skatabend gemeinsam bei Null an.

Und das ist der Unterschied zwischen XP und Punkten:
1) Skatpunkte zählen nur für einen Spielabend. XP gelten für eine gesamte Kampagne.
2) Dadurch, dass du mehr Skatpunkte sammelst, wirst du nicht besser. (Bei Go ist sogar das Gegenteil der Fall: Wer gut ist und daher viele Punkte sammelt, bekommt einen Malus, damit ein Spiel gegen schlechtere Spieler ausgeglichen ist.)
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Oberkampf am 6.11.2011 | 17:20
Dem liegt ein Verständnis von XP zugrunde, demzufolge sie eine grob objektivierbare "Lebenserfahrung" des Charakters simulieren.

Genau auf den Punkt wollte ich bei meiner Frage, ob ihr XP primär für Charakter- oder Spielerhandlungen vergebt, denn dann gelten in meinen Augen vollkommen andere Bedingungen. Mal am Beispiel des fehlenden Spielers:

Bei XP für Charakterhandlungen und Erfahrungen ist es vollkommen nachvollziehbar, dass der Charakter einen gewissen Satz XP erhält, wenn er mit der Gruppe mitgeführt wird. Je nachdem, wie aktiv der Charakter (vielleicht "fremdgespielt") an den Risiken des Abenteuers teilnimmt, heroische Handlungen vollbringt, steht dabei einem vollen XP-Satz nichts im Wege.

Bei XP für Spielerbeteiligungen ist es dagegen für mich einleuchtend, dem Charakter nichts zu geben, wenn der Spieler nicht teilgenommen hat, warum auch immer.

Die meisten Gruppen bewegen sich wohl irgendwo dazwischen.

@Ein:

Soweit ich deine Position verstehe, sind bei dir XP völlig vom Beitrag der Spieler/Charaktere losgekoppelt und in erster Linie eine Ressource zur Fortentwicklung der Charaktere für neue Abenteuerstränge, habe ich das so richtig verstanden?
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Hector am 6.11.2011 | 17:21
@ Eulenspiegel: Punkte bekommt man meiner Meinung nach für Spielen, nicht für Nichtspielen. Insofern sind Skat und Rollenspiel da gar nicht so unterschiedlich. Ich finde Punkten ohne Spielen halt absurd. Du findest meine Meinung vielleicht absurd. Ist Dein gutes Recht. Aber ich verstehe es trotzdem nicht. Ist mein gutes Recht.  ;)
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Tim Finnegan am 6.11.2011 | 17:25
@ Eulenspiegel: Punkte bekommt man meiner Meinung nach für Spielen, nicht für Nichtspielen. Insofern sind Skat und Rollenspiel da gar nicht so unterschiedlich. Ich finde Punkten ohne Spielen halt absurd. Du findest meine Meinung vielleicht absurd. Ist Dein gutes Recht. Aber ich verstehe es trotzdem nicht. Ist mein gutes Recht.  ;)

Bevor man solche Aussagen trifft, sollte man erst mal klarstellen was denn nun genau XP in der jeweiligen Runde darstellen soll.
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Ein am 6.11.2011 | 17:26
@Großkomtur
Du hast herausforderungsorientiertes Spiel nicht verstanden. Die Herausforderungen sind die Sachen im Spiel, nicht der Schwanz der Mitspieler.

@Tümpelritter
Ja, könnte man wohl so sagen.
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Hector am 6.11.2011 | 17:31
Bevor man solche Aussagen trifft, sollte man erst mal klarstellen was denn nun genau XP in der jeweiligen Runde darstellen soll.

Wenn meine Runde Rollenspiel nicht nur aufgrund des gemeinsamen Zeitvertreibs macht, sondern auch, weil sie Spaß an den Herausforderungen hat, denen sich die Gruppe stellen muss und sehen will, wie sich die Charaktere abhängig von den erzielten Punkten weiter entwickeln, ...

Etwa so? Oder ausführlicher?

@ Ein: Bei Schwanzvergleichen bist Du ja der ungeschlagene Experte, oder?
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Just_Flo am 6.11.2011 | 17:49
Zitat
Zitat von: Just_Flo am Heute um 17:03
Hoffentlich niemand von uns ist so von seinem Charakter abhängig, dass weniger XP auf ihn so stark wirken, dass sie eine Strafe sein können.
Was hat das mit Abhängigkeit zu tun? Man kann auch etwas als Strafe auffassen, obwohl man nicht abhängig ist.

Zitat
==> Für mich und die meisten Gruppen in denen ich spiele sind XP einmal eine Größe, die eine Rückmeldung über den Anteil den der Spieler am Spielspaß des Abends hatte, eine Belohnung für Anwesenheit und eine Möglichkeit den Charakter weiter zuentwickeln.
Also ist es doch eine Belohnung: Eine Belohnung für die Anwesenheit.

Hm, also ich nehme RPG schon relativ ernst, aber trotzdem tangiert es mich periphär, wie viel XP mein Charakter bekommt. Es ist einfach viel zu unwichtig, dass es eine Strafe sein kann. Ein vom SL getöteter, verkrüpelter oder ins Gefängnis geworfene SC, das kann eine Strafe sein (wobei sowas bei mir meist einfach nur eine Konsequenz aus dem war was ich zusammengespielt habe und der SL da nicht soviel für konnte). XP mehr oder weniger macht dem Char nichts aus. Und was dem Char nichts ausmacht, sollte mir schon 5mal nichts ausmachen.

Statt eine Belohnung für die Anwesenheit hätte ich wohl: etwas was man bei Anwesenheit einstreicht. (Vgl. Gehe über Los und streiche 10 000 Dollar ein)
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Eulenspiegel am 6.11.2011 | 18:00
@ Eulenspiegel: Punkte bekommt man meiner Meinung nach für Spielen, nicht für Nichtspielen. Insofern sind Skat und Rollenspiel da gar nicht so unterschiedlich.
Wiegesagt: Es sind zwei vollkommen verschiedene Mechanismen.

Man kann auch XP bei Skat einführen: Für jeden Stufenanstieg darf man 2 Punkte höher reizen als eigentlich von den Regeln her vorgesehen wäre.

Und man kann eine Punktevergabe beim Rollenspiel einführen: Dann werden für alle Aktionen Punkte vergeben und am Ende des Abends wird dann der Sieger gekürt. Bei genügend Mitspielern könnte man auch noch den 2. und 3. Platz bekannt geben.

Fazit:
Skat mit XP-Vergabe ist möglich, wird in aller Regel aber nicht gemacht.
RPG mit Siegpunkten ist ebenfalls möglich, wird in aller Regel aber ebenfalls nicht gemacht.

@ Just Flo
Welchen Sinn hat es, etwas bei Anwesenheit einzustreichen?
Eine Belohnung weil "Anwesenheit" eine erwünschte Handlung ist, die man motivieren will, könnte ich ja noch halbwegs nachvollziehen. (Wobei ich hier auch andere Motivatoren empfehlen würde.)

Aber eine Sache einfach nur so bei Anwesenheit einzustreichen: Wozu?
Wenn die XP keine Belohnung darstellen, kann doch jeder Spieler für sich selber überlegen, wieviele XP er seinem SC gibt.
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Hector am 6.11.2011 | 18:01
Noch mal ein paar Verständnisfragen, ich scheine ja irgendwie auf dem Schlauch zu stehen. ;)

Wieso heißen die Punkte Erfahrungspunkte oder Experience Points, wenn man sie auch bekommt, obwohl (im Falle der Abwesenheit des Spielers und vorausgesetzt, der Charakter wird nicht von einem anderen Mitspieler geführt, sondern bleibt einfach im Quartier oder wo auch immer, während der Rest der Gruppe ein Abenteuer erlebt) weder der verkörperte Charakter noch der ihn führende Spieler irgendeine Art von spielbezogener Erfahrung gemacht hat?

Punkte werden doch normalerweise als Maßstab für irgendetwas vergeben, oder nicht? Sei es nun Spielzeit, Erlebnisse, Leistungen, oder Ähnliches?

Wenn man nun sagt, jeder soll/muss gleichviel Punkte bekommen, egal ob er anwesend ist oder nicht, warum muss man dann überhaupt Punkte vergeben? Wäre man dann bei einem System ohne Erfahrungspunkte nicht besser aufgehoben?

Das einzige Argument, das mir diesbezüglich bisher eingeleuchtet hat, war das, dass die Gruppe bestraft wird, wenn ein Abwesender keine Punkte bekommt (und sich dementsprechend nicht weiterentwickelt), weil sie dann höhere Herausforderungen schwerer lösen kann und den anfälligeren Charakter auf der niedrigeren Erfahrungsstufe zusätzlich zu den anderen Herausforderungen noch bemuttern muss. In den anderen Fällen ist es vielleicht wirklich das falsche System für die Gruppe?
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Taschenschieber am 6.11.2011 | 18:05
Erfahrungspunkte heißen Erfahrungspunkte, weil der Begriff sich so etabliert hat (ausführlicher: weil das bei sehr klassischen RPGs sehr genau angibt, wozu die Punkte dienen). Daraus normativ Regeln für die Vergabe von EP abzuleiten, halte ich für zumindest gewagt. Sichtweisen aufs RPG haben sich sehr oft verändert, nur die Begrifflichkeit "EP" ist geblieben, wie sie ist. Das heißt aber noch nicht, dass man mit EP immer noch möglichst genau die Erfahrung des Charakters misst.
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Eulenspiegel am 6.11.2011 | 18:08
Wieso heißen die Punkte Erfahrungspunkte oder Experience Points, wenn man sie auch bekommt, obwohl (im Falle der Abwesenheit des Spielers und vorausgesetzt, der Charakter wird nicht von einem anderen Mitspieler geführt, sondern bleibt einfach im Quartier oder wo auch immer, während der Rest der Gruppe ein Abenteuer erlebt) weder der verkörperte Charakter noch der ihn führende Spieler irgendeine Art von spielbezogener Erfahrung gemacht hat?
Der Charakter hat ja Erfahrung gesammelt.

Vielleicht war er zu Hause und hat dort trainiert oder ein Buch gelesen oder soziale Kontakte in der Kneipe geknüpft. Der SC kann ja auch außerhalb des Abenteuerlebens Erfahrung sammeln.

Zitat
Wenn man nun sagt, jeder soll/muss gleichviel Punkte bekommen, egal ob er anwesend ist oder nicht, warum muss man dann überhaupt Punkte vergeben? Wäre man dann bei einem System ohne Erfahrungspunkte nicht besser aufgehoben?
Weil der SC sonst zu statisch wäre.
Spieler lieben es im Allgemeinen, wenn ihr SC mit der Zeit besser wird und sich leicht verändert. Und das wird durch XP super ermöglicht.
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Tim Finnegan am 6.11.2011 | 18:16
@Großkomtur:

Das haben praktisch alle einfach von D&D geklaut. Zu D&D kams über Chainmail. Kommt also aus dem Wargaming.
Sprich - Sturmtruppler, Experience Level: Veteran, Equipment Level: Standard, Moral: Elite .... usw
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Hector am 6.11.2011 | 18:33
Der Charakter hat ja Erfahrung gesammelt.

Vielleicht war er zu Hause und hat dort trainiert oder ein Buch gelesen oder soziale Kontakte in der Kneipe geknüpft. Der SC kann ja auch außerhalb des Abenteuerlebens Erfahrung sammeln.

Und das sollen sich die Anderen dann für den Abwesenden aus den Fingern saugen? Finde ich weit hergeholt. Aber wie Du meinst...

Zitat
Weil der SC sonst zu statisch wäre.
Spieler lieben es im Allgemeinen, wenn ihr SC mit der Zeit besser wird und sich leicht verändert. Und das wird durch XP super ermöglicht.

Es gibt durchaus Systeme ohne EP, in denen sich die Charaktere verändern oder verbessern. Das ist kein Argument.
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Taschenschieber am 6.11.2011 | 18:35
Und das sollen sich die Anderen dann für den Abwesenden aus den Fingern saugen? Finde ich weit hergeholt. Aber wie Du meinst...

Nein, sollen sie nicht. Sie sollen nur davon ausgehen, dass der Charakter nicht für die Dauer der Sitzung vom Erdboden verschwunden ist - irgendwas wird er schon gemacht haben.
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: 1of3 am 6.11.2011 | 18:38
Wieso heißen die Punkte Erfahrungspunkte oder Experience Points, wenn man sie auch bekommt, obwohl [...]?

Weil der Charakter damit besser wird, so als hätte er was gelernt. Die Bezeichnung ist in meisten Fällen nur Anstrich. Siehe auch meinen Beitrag bzw. das andere Thema.
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Mentor am 7.11.2011 | 08:08
Eine Umfrage wäre nicht schlecht. Bis dahin meine Meinung, die jetzt hier nicht neu ist:

Ich mags im Rollenspiel, wenn die Charaktere über den Kampagnen/Handlungsverlauf wachsen. Da funktionieren für mich XP ganz gut. Als Spieler ist mir eigentlich egal ob und wie ich die bekomme, Hauptsache über die Zeit tut sich was. Nicht erhaltene XP sehe ich nicht als "XP-Abzug", weil man mir die nur nicht gibt (Glas halb-voll). Anders sehe ich es mit "streich dir sofort 100 XP" weg, z.B. wg. einem OT-Kommentar, den der SL jetzt bestrafen möchte, oder weil der Paladin den armen Bettler prügelt (Glas halb-leer). Das gibt mir das Gefühl, jemand nimmt mir (Spieler, nicht Charakter) was weg, und das fühlt sich negativ (und kindisch) an. Habe ich aber auch schon sehr lange nicht mehr erlebt.

(Ich mag es auch nicht, wenn Charaktere in längeren Kampagnen/Rollenspielen zwangsweise degenerieren müssen, weil sie nen Arm verlieren, oder langsam Wahnsinnig werden. Das muss nicht pauschal schlecht sein, ich mags nur nicht. Das ist für mich, als würde man dem SC/Spieler was wegnehmen statt ihm nur nix zu geben. Ich bin mir aber sicher, es gibt SLs, die einem Charakter die Hand abschlagen, wenn er sich nicht erwartungsgemäß verhält ;)

Als SL möchte ich die Charaktere wachsen sehen, weil ich die Handlungen so schreibe, dass die über die Zeit "anspruchsvoller" werden (Gegner werden größer, Geschichte wird epischer, was auch immer zu Regeln/Setting/Spielstil halt passt). Da kann ich es nicht brauchen, dass ein SC zurückhinkt. Ich vergebe daher schon länger XP nach verstrichener Spielweltzeit, bzw. genauer nach Szene. Schaffen die Spieler mehr Szenen, bekommen die SCs mehr XP, aber immer gleich viel. Es ist egal, ob die Szene von den Spielern erdacht/eingebracht wurde, oder von mir kam. Abwesende SCs bekommen die XP auch, weil die vielleicht nicht die im Vordergrund (=gespielte) Szene erleben, aber sie erleben sonst halt was anderes im Hintergrund. Sieht man nicht, aber bringt die trotzdem weiter. Einzelnen Charakteren XPs vorzuenthalten ist irgendwie eine Plot-Todesspirale.

Individuelle Belohnung gibts in Form von Gummipunkten, aber nur für realweltliche Leistungen (Charakter erschaffen, Zusammenfassung schreiben, Wiki editieren, etc.), und nur in Dosen, die das Spielgleichgewicht nicht ganz zusammenhauen.
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Benjamin am 7.11.2011 | 08:26
Schreib mir, wenn du in den 80ern angekommen ist.
Ich so den: Wenn Du die 90er ganz doll findest, bitte. :smash:

Jedenfalls ging es um XP-Abzug. Nicht um keine-XP-wenn-abwesend. Neue PC auf 1 beginnen ist ebenso nur konsequent, keine Strafe.
Dass man AP und 4e-Encounter so nicht gut spielen kann (also das, was Du als "herausforderungsorientiert" betitelst), ist mir bewusst.
Aber das ist ja nur eine Herangehensweise.
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Achamanian am 7.11.2011 | 08:29
Noch mal ein paar Verständnisfragen, ich scheine ja irgendwie auf dem Schlauch zu stehen. ;)

Wieso heißen die Punkte Erfahrungspunkte oder Experience Points, wenn man sie auch bekommt, obwohl (im Falle der Abwesenheit des Spielers und vorausgesetzt, der Charakter wird nicht von einem anderen Mitspieler geführt, sondern bleibt einfach im Quartier oder wo auch immer, während der Rest der Gruppe ein Abenteuer erlebt) weder der verkörperte Charakter noch der ihn führende Spieler irgendeine Art von spielbezogener Erfahrung gemacht hat?


1of3 hat das längst erklärt:
http://tanelorn.net/index.php/topic,71194.msg1430678.html#msg1430678

und ich auch noch mal:
http://tanelorn.net/index.php/topic,71194.msg1431080.html#msg1431080

Sich an der Bezeichnung "Erfahrungspunkte" aufzuhängen bringt in dem Zusammenhang rein gar nichts, weil das in den meisten Fällen nichts mit der tatsächlichen Spielfunktion von XP zu tun hat.
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Falke359 am 7.11.2011 | 18:07
Du bestrafst mit Bonus XP die anderen Spieler ist jedoch eine Lüge. So ist das nun mal, wenn jemand nicht die Wahrheit sagt, er lügt.

Nochmals zum Mitschreiben (der Punkt ist mir tatsächlich verdammt wichtig):

Nicht jede Aussage, die nicht der Wahrheit entspricht (egal, ob tatsächlich oder nur deiner Meinung nach), ist automatisch eine Lüge. So einfach funktioniert die Welt nicht.

In dem Punkt stell ich mich vollkommen hinter Blizzard und finde es ebenso unerträglich, wenn man jemanden, der in einer Diskussion eine andere Meinung vertritt, als Lügner beschimpft. Das ist einfach nur schlechter Stil.

Außerdem würgt das einfach jede Diskussion im Kern ab und ist als Argument ähnlich intelligent wie die Aussage "Du bist doof".

Kurzer Exkurs in die Kommunikationstheorie, Lektion 1:

Wie eine Botschaft beim "Empfänger" (Leser, Hörer...) ankommt, hängt eben nicht nur davon ab, wie ich als "Sender" (Sprecher, Schreiber...) die Botschaft gemeint habe, sondern auch, wie der "Empfänger" sie auffasst.
Dass du etwas nicht als Bestrafung auffasst, bedeutet daher nicht automatisch, dass es für einen anderen keine Bestrafung ist, denn je nachdem, wie es derjenige, den es betrifft, auffasst, kann es für ihn durchaus eine Strafe sein. Für ihn ist diese Wahrnehmung dann nicht weniger wirklich oder "wahr".

Dass du dich vehement dagegen wehrst, du würdest deine Spieler BEWUSST und WILLENTLICH bestrafen, ist verständlich, nur hat das niemand behauptet.
Wer dagegen einsiehst, dass auch etwas, was man so nicht gemeint hat, dennoch anders aufgefasst werden kann, hat was Grundsätzliches gelernt.
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: ErikErikson am 7.11.2011 | 18:09
Nochmals zum Mitschreiben (der Punkt ist mir tatsächlich verdammt wichtig):

Nicht jede Aussage, die nicht der Wahrheit entspricht (egal, ob tatsächlich oder nur deiner Meinung nach), ist automatisch eine Lüge. So einfach funktioniert die Welt nicht.

In dem Punkt stell ich mich vollkommen hinter Blizzard und finde es ebenso unerträglich, wenn man jemanden, der in einer Diskussion eine andere Meinung vertritt, als Lügner beschimpft. Das ist einfach nur schlechter Stil.

Kurzer Exkurs in die Kommunikationstheorie, Lektion 1:

Wie eine Botschaft beim "Empfänger" (Leser, Hörer...) ankommt, hängt eben nicht nur davon ab, wie ich als "Sender" (Sprecher, Schreiber...) die Botschaft gemeint habe, sondern auch, wie der "Empfänger" sie auffasst.
Dass du etwas nicht als Bestrafung auffasst, bedeutet daher nicht automatisch, dass es für einen anderen keine Bestrafung ist, denn je nachdem, wie es derjenige, den es betrifft, auffasst, kann es für ihn durchaus eine Strafe sein. Für ihn ist diese Wahrnehmung dann nicht weniger wirklich oder "wahr".

Dass du dich vehement dagegen wehrst, du würdest deine Spieler BEWUSST und WILLENTLICH bestrafen, ist verständlich, nur hat das niemand behauptet.
Wer dagegen einsiehst, dass auch etwas, was man so nicht gemeint hat, dennoch anders aufgefasst werden kann, hat was Grundsätzliches gelernt.

Aha. Heisst das auch ,das mein Würfeldrehen nicht unbedingt "schummeln" ist? Juhu! Her mit den gezinkten Würfeln! Es kommt eben nicht nur darauf an ,wie ich meine Botschaft "Untern Tisch gerollt! 1 gewürfelt!" meine, sondern auch, wie der Empfänger sie auffasst.Endlich sieht mal jemand ein, das ich nicht bewusst und willentlich mogele.  :Ironie:
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Falke359 am 7.11.2011 | 18:12
Aha. Heisst das auch ,das mein Würfeldrehen nicht unbedingt "schummeln" ist? Juhu! Her mit den gezinkten Würfeln!

Täuschst du bewusst über dein Würfelergebnis, ist das eine Lüge. Aber wenn du die Zahl aus Versehen falsch abgelesen hast, 9 statt 6 z.B., wäre das keine Lüge.
 ;)
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: ErikErikson am 7.11.2011 | 18:13
Gut. Ich hab wahnsinnig schlechte Augen.
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Falke359 am 7.11.2011 | 18:14
Es kommt eben nicht nur darauf an ,wie ich meine Botschaft "Untern Tisch gerollt! 1 gewürfelt!" meine, sondern auch, wie der Empfänger sie auffasst.Endlich sieht mal jemand ein, das ich nicht bewusst und willentlich mogele.  :Ironie:

Wenn dein SL dir nicht abkauft, dass du die 1 unterm Tisch gewürfelt hast, spielt es keine Rolle, wenn es tatsächlich so war. Also ist es doch offensichtlich wichtig für gelingende Kommunikation, wie der Empfänger meine Botschaft auffasst.
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Falke359 am 7.11.2011 | 18:15
Gut. Ich hab wahnsinnig schlechte Augen.

Man kann sich natürlich auch selbst was in die Tasche lügen  ;)
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Joerg.D am 7.11.2011 | 18:42
Falke359, ich verbiete niemanden seine Meinung, dass habe ich auch schon mehrfach klargestellt.


Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Bad Horse am 7.11.2011 | 18:43
So, hier noch mein Senf dazu:

Wenn ein SL an einige Spieler mehr XP verteilt, weil sie ein willkommenes Verhalten gezeigt haben, dann ist es vermutlich seine Intention, dieses Verhalten zu belohnen. Er sieht hier keinen XP-Abzug, sondern einen XP-Zuschlag.

Wenn jetzt allerdings einer der Spieler dadurch weniger XP bekommt und sich dadurch bestraft fühlt, dann hat er die Intention des SL entweder nicht verstanden oder ist mit der zugrundeliegenden Verhaltensweise (willkommenes Verhalten wird mit XP belohnt) nicht einverstanden. Wie jetzt welche Vorliebe gewichtet wird (XP zur Belohnung oder eben als neutrale Ressource), muss eine Gruppe selbst entscheiden - und wer nicht damit leben kann, dass XP auch zur Belohnung dienen, dem steht es ja frei, nicht mehr mitzuspielen.
(Ihm zu unterstellen, dass er lügt, wenn er sagt "Ich fühle mich bestraft", impliziert, dass er über die Natur seiner Gefühle nicht die Wahrheit sagt - und sich damit in Wirklichkeit gar nicht bestraft fühlt. Der Spieler wird schon wissen, was er fühlt - auch wenn es nicht die Intention des SLs ist, dieses Gefühl hervorzurufen.)
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Haukrinn am 7.11.2011 | 18:48
Allein die Tatsache, über so eine Thematik so ausufernd zu diskutieren, ist eigentlich ein Grund für EP-Abzug.   ::)

Gibt es überhaupt eine Möglichkeit, EP abzuziehen? Das ist doch ein total subjektiver Eindruck.
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Bad Horse am 7.11.2011 | 18:54
Es gibt wohl SLs, die meinen, für bestimmte Aktionen XP von der Gesamtmenge abziehen zu müssen.

Heißt: Fürs Drachen plätten gibt´s 300 XP, für Maid retten 100 XP, aber für die ständigen Star-Wars-Witze gibt einen Abzug von 50 XP - du kriegst 350 XP.

Klar könntest du genauso gut sagen: Alle kriegen 300 XP fürs Drachen plätten, Xaver und Yared noch zusätzlich 50 XP fürs Maid retten, und Yared und Zoe kriegen noch 50 XP für gutes Rollenspiel.

Selbes Ergebnis, klingt für die Spieler aber anders. Oder eben auch nicht, wenn Xaver findet, dass er doch eigentlich auch gutes Rollenspiel geliefert hat...
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Joerg.D am 7.11.2011 | 18:55
Schön zusammengefasst.

Die persönliche Sicht desjenigen der weniger EP bekommt kann anders sein, als die des SL, der die Boni vergibt. Allerdings habe ich so eine Situation noch nie gehabt, bis jetzt wurde meine Intention immer als das wahrgenommen, als was sie gemeint war.

Als Belohnung.


Klar gibt es die Möglichkeit, EP abzuziehen. Ich habe früher die EP an die Gruppe vergeben und dann gesagt, welche Spieler wegen Stören und anderer Sachen einen EP-Abzug bekommen.

Alle bekommen 1800 EP, bis auf Olli, der zieht sich fürs Zuspätkommen 200 EP ab und fürs ständige Zwischenreden noch mal 100 EP. Ichhatte sogar mal schriftlic h festgehalten, was für Strafen es gibt.

Finde ich Heute total affig.
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Achamanian am 7.11.2011 | 19:02
Schön zusammengefasst.

Die persönliche Sicht desjenigen der weniger EP bekommt kann anders sein, als die des SL, der die Boni vergibt. Allerdings habe ich so eine Situation noch nie gehabt, bis jetzt wurde meine Intention immer als das wahrgenommen, als was sie gemeint war.

Als Belohnung.


Okay, aber die Intention ist ja nicht unbedingt entscheidend. Zumindest ist nicht klar, warum sie ausschlaggebender sein sollte als die Rezeption.

Und objektivierbar ist das schwer: Wenn ein Spieler auf Dauer XP-mäßig zurückbleibt und die spieltechnischen Herausforderungen der Kampagne gleichzeitig am Durchschnitts-XP-Niveau der Gruppe orientiert wachsen, dann macht der zurückbleibende Spieler die Erfahrung, den Herausforderungen mit den Mitteln seines Charakters immer weniger gerecht werden zu können, d.h. ihm werden effektiv Handlungsmöglichkeiten genommen. Ich wüsste nicht, was objektiv falsch daran wäre, wenn jemand das als Bestrafung empfindet, egal, wie es gemeint ist.
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Joerg.D am 7.11.2011 | 19:07
Er hat die Möglichkeit da mit Diarys und anderen Sachen gegenzusteuern.

Zusätzlich ist es bei mir so, dass ich einen sehr starken Storyanteil habe und die Erfahrung der Charaktere damit nicht so wichtig ist, wie z.B bei D&D4.
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Achamanian am 7.11.2011 | 19:14
Er hat die Möglichkeit da mit Diarys und anderen Sachen gegenzusteuern.

Zusätzlich ist es bei mir so, dass ich einen sehr starken Storyanteil habe und die Erfahrung der Charaktere damit nicht so wichtig ist, wie z.B bei D&D4.

Mag sein. Mir geht es nur darum, dass ein Mechanismus, der gleichzeitig als Feedback für gute Performance eingesetzt wird und die Performance dann wieder ziemlich direkt beeinflusst, problematisch ist. Muss ja nicht zum Problem werden, kann aber, wenn es eine Feedback-Schleife gibt.
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Arkam am 7.11.2011 | 19:25
Hallo zusammen,

natürlich sollte man sich auch überlegen wie die XP Vergabe bei den Spielern ankommt.
Da helfen dann rechtzeitige Absprachen und klare Begründungen.

Wenn die individuelle XP Vergabe allerdings einen Spieler deutlich hinterher hinken lässt sollte man sich an die Ursachen Forschung machen.
Wenn der Spieler nur an der Hälfte der Termine kommt und so nur reduzierte XP bekommt sollte man eventuell an eine angepasste Lösung denken. Wenn klar ist das das die Termine aus guten Gründen, etwa Arbeit, nicht wahrgenommen wurden.
Wenn das jeweilige System mit nur geringen XP Mengen arbeitet kann jeder XP einen deutlichen Unterschied machen. Da sollte man besonders vorsichtig sein was individuelle XP Vergabe angeht.
Wenn der Spieler beim Spielen hauptsächlich strickt oder schläft sollte man sich vielleicht ein Mal zusammen setzen und überlegen was hier nicht stimmt.

Gruß Jochen
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Achamanian am 7.11.2011 | 19:42
Hallo zusammen,

natürlich sollte man sich auch überlegen wie die XP Vergabe bei den Spielern ankommt.
Da helfen dann rechtzeitige Absprachen und klare Begründungen.

Wenn die individuelle XP Vergabe allerdings einen Spieler deutlich hinterher hinken lässt sollte man sich an die Ursachen Forschung machen.
Wenn der Spieler nur an der Hälfte der Termine kommt und so nur reduzierte XP bekommt sollte man eventuell an eine angepasste Lösung denken. Wenn klar ist das das die Termine aus guten Gründen, etwa Arbeit, nicht wahrgenommen wurden.
Wenn das jeweilige System mit nur geringen XP Mengen arbeitet kann jeder XP einen deutlichen Unterschied machen. Da sollte man besonders vorsichtig sein was individuelle XP Vergabe angeht.
Wenn der Spieler beim Spielen hauptsächlich strickt oder schläft sollte man sich vielleicht ein Mal zusammen setzen und überlegen was hier nicht stimmt.

Finde ich auch. Deshalb kommt es mit auch so seltsam vor, so etwas über XP zu handhaben. Wenn ein Mitspieler unabgemeldet wegbleibt (ist mir eigentlich noch nie passiert) oder so häufig kurzfristig absagt, dass es nervt, dann Spreche ich ihn darauf an. Warum das ganze durch die XP auf eine spielmechanische Ebene ziehen, wenn das Problem eigentlich eines des anständigen Umgangs miteinander ist?
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Joerg.D am 7.11.2011 | 20:38
Mag sein. Mir geht es nur darum, dass ein Mechanismus, der gleichzeitig als Feedback für gute Performance eingesetzt wird und die Performance dann wieder ziemlich direkt beeinflusst, problematisch ist. Muss ja nicht zum Problem werden, kann aber, wenn es eine Feedback-Schleife gibt.

Würfeln ist nicht gutes Rollenspiel.
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Achamanian am 8.11.2011 | 08:10
Würfeln ist nicht gutes Rollenspiel.

Aber je nachdem, wie wichtig es dem Spieler ist, Herausforderungen zu bestehen, die durch gute Werte erleichtert werden, wird seine Laune sich ggf. verschlechtern, wenn seine Werte eben im Verhältnis zu den Herausforderungen nicht adäquat sind, Und schlechte Laune ist so ziemlich das Gegenteil von "gutem Rollenspiel".
Abgesehen davon dachte ich, dass sich inzwischen die meisten im Tanelorn einig wären, dass gutes Rollenspiel das ist, was möglichst vielen Beteiligten möglichst viel Spaß bringt und nicht das, was ein Spielleiter gemäß welcher Maßstäbe auch immer mit XP zu belohnen geneigt ist. Und ich glaube immer noch, dass man "möglichst viel Spaß für alle" nötigenfalls immer am besten herstellt, indem man darüber redet, wer was will, und nicht, indem Verhaltensweisen, die von einem Spieler am Tisch (dem SL) als Spaßfördernd empfunden werden, über einen Spielmechanismus mit Langzeitwirkung subtil gefördert werden.

Ich will jetzt gar nicht unterstellen, dass du willkürlich "gutes Rollenspiel" mit XP belohnst, du hast ja deutlich gemacht, dass es da bei euch klare Regeln für den Zusammenhang Erscheinen/XP gibt, die allen Mitspielern bewusst sind und an die sie sich ganz nach eigenem Gutdünken halten können oder nicht. Ich versehe nur einfach nicht, warum man über einen Regelmechanismus geht, der potentiell einen ganzen Rattenschwanz an negativen Veränderungen am Spieltisch nach sich zieht, wenn man auch einfach sagen könnte, dass man Wert auf Zuverlässigkeit legt.

Und die Belohnungspsychologie bei XP finde ich andersrum auch komisch: Bei Bennies und Fanpost erhalte ich auf der Stelle eine schöne neue Handlungsmöglichkeit, weil ich soeben etwas gemacht habe, was die anderen gut finden. Da können sich meistens alle zusammen freuen, weil die Möglichkeit der anderen, in den Genuss der gleichen Art von Belohnung zu kommen, nicht beschnitten wird. Bei XP-Belohnungen merke ich auf Dauer, dass mein Charakter besser wird als die der anderen Mitspieler, und je mehr das der Fall ist, desto geringer wird die Chance der anderen Mitspieler, in den Genuss einer solchen Belohnung zu kommen.
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: LöwenHerz am 8.11.2011 | 08:27
Würfeln ist nicht gutes Rollenspiel.

Gut würfeln schon!  ;D



Aber mal eine kurze Randbemerkung (nicht an jemanden persönlich adressiert):

warum müssen andere Auffassungen und Meinungen so oft gewertet werden? Warum andere Spielstile abwertend beurteilt?
Manches Mal ist mir die Diskussionskultur unverständlich...
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: ClockworkGnome am 8.11.2011 | 18:31
Er hat die Möglichkeit da mit Diarys und anderen Sachen gegenzusteuern.

Klingt ja schon fast nach Strafarbeit. "Tja, Eric, diesmal reicht es nur für eine 5 auf dem Zeugnis - es sei denn natürlich, Du machst dieses Referat, was ja keiner sonst freiwillig machen wollte... ."
Denn wenn der betreffende Spieler so oder so das Diary geschrieben hätte, fehlen ihm Netto ja immer noch die zuvor abgezogenen Punkte.

Ich bin auch der Ansicht das es für den bestraften Spieler egal ist, ob dies nun dadurch erfolgt, dass Kyle, Stan und Kenny 100 extra Punkte bekommen oder Eric eben 100 weniger. Denn das Ergebnis ist für ihn gleich, er hat 100 weniger als die anderen weil er ständig StarWars zitiert hat und das nicht gewünscht war und wird das mit Dir ausramboen wollen.

Die Nachricht an den Rest der Gruppe ist nur anders: im ersten Fall ist es eine positive Verstärkung, im Letzteren eine negative. Aber ich finde es auch durchaus ok einem Spieler klar zu sagen das er jetzt weniger bekommt weil er scheiße gebaut hat, statt immer mit den Supernannytheorien zu kommen. Zumal es ja auch durchaus sein kann, dass der Rest der Gruppe auch nicht gerade besonders Belohnenswertes geleistet hat - außer eben nicht noch extra zu stören.

Was dabei als Strafwürdig anzusehen ist liegt halt bei der jeweiligen Gruppe und darüber sollte man sich natürlich vorher einig sein. Wenn ein Sportverein für jedes unentschuldigt gefehlte Training 5 € in die Kasse verlangt ist das halt so, dann muss ich ja nicht Mitglied werden. Und wenn eine Gruppe gerne möglichst immersiv spielen will und ich lieber ständig OOC Witze reiße - muss ich ja da nicht mitspielen.
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Blizzard am 8.11.2011 | 20:27
Falke359, ich verbiete niemanden seine Meinung, dass habe ich auch schon mehrfach klargestellt.
Wir sind ja hier auch in einem deutschen Forum, in dem jeder das Recht hat, seine Meinung frei zu äussern. Von daher...

In dem Punkt stell ich mich vollkommen hinter Blizzard und finde es ebenso unerträglich, wenn man jemanden, der in einer Diskussion eine andere Meinung vertritt, als Lügner beschimpft.
Ja, und ich finde es echt fragwürdig, dass die Moderation hier nicht schon längstens eingeschritten ist, und diesen Vorwurf mit der Lüge hier weiter mir nichts-dir nichts im Raum stehen lässt. Das ist meines Erachtens nämlich ein Verstoss gegen Punkt 1 der Hausordnung (Stichwort:Verletzung der Rechte von Dritten). Ich würde es daher echt begrüssen, wenn Jörg die entsprechenden Postings einfach abändert, und jedem seine Meinung zugesteht-wie er oben deklariert-und denjenigen ihre Meinung lässt-ohne sie als Lügner zu bezichtigen. Er kann von mir aus schreiben " Ich bin anderer Meinung" oder "ich teile diese Meinung nicht..." das ist völlig legitim(auch wenn die andere Meinung für Jörg eine Lüge ist). Aber das mit dem Bezichtigen der Lüge ist einfach nicht zumutbar in einem öffentlichen Forum!
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Falke359 am 8.11.2011 | 22:24
Ich bin auch der Ansicht das es für den bestraften Spieler egal ist, ob dies nun dadurch erfolgt, dass Kyle, Stan und Kenny 100 extra Punkte bekommen oder Eric eben 100 weniger. Denn das Ergebnis ist für ihn gleich, er hat 100 weniger als die anderen weil er ständig StarWars zitiert hat und das nicht gewünscht war und wird das mit Dir ausramboen wollen.

Genau mein Punkt. Dr. von Hirschhausen hat das mal in der Art ausgedrückt:
Zitat
"Stellen sie sich vor, sie erfahren, dass sie ab nächsten Monat 500€ mehr Lohn bekommen. Sie würden sich sicherlich glücklicher fühlen, bis zu dem Moment, wo sie erfahren, dass alle anderen 1000€ mehr bekommen. Und wer würde, Hand auf´s Herz, nicht insgeheim auf die 500€ verzichten, wenn dafür die anderen die 1000€ ebenfalls nicht bekommen würden?"

Wir denken eben nicht in absoluten Zahlen, sondern vergleichen uns immer mit anderen. Insofern ist es tatsächlich egal, ob ich einen XP-Abzug oder alle anderen einen XP-Bonus bekommen.

Aber das mit dem Bezichtigen der Lüge ist einfach nicht zumutbar in einem öffentlichen Forum!

+1

darüber hinaus würde es mich interessieren, wie Jörg das Ganze in seiner Gruppe tatsächlich handhabt und welche Bedeutung XP für seine Spieler (und das Rollenspiel) haben. Ich hoffe, ich hab da nichts überlesen...
 
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Bad Horse am 9.11.2011 | 17:43
@Blizzard: Wenn du dich ernsthaft angegriffen fühlst, steht dir die Verwendung des "Redaktion informieren"-Buttons frei. Du kannst mir auch gern eine PM schreiben - einen Rundumschlag im Thread finde ich nicht zielführend.

Ich werde mich weiterhin um die Sache kümmern und möchte alle anderen bitten, hier weiterhin beim Thema zu bleiben und über XP-Abzüge oder nicht zu diskutieren. Danke.
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Blizzard am 9.11.2011 | 20:06
@Bad Horse: PN
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Joerg.D am 10.11.2011 | 10:55
Da das böse Pferd mich darum gebeten hat nehme ich die Behauptung mit der Lüge zurück.

Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: ErikErikson am 10.11.2011 | 11:18
Tja, da bin ich ja nochmal gut weggekommen, als ich anno dazumal die Leute der Lüge bezichtigt habe.

Aber zurück zum Thema:

XP-Abzug ist gut für die Disziplin. Daher befürworte ich ihn auf ganzer Linie, wenn man sich seine Anwendung leisten kann.
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Blizzard am 10.11.2011 | 12:07
Da das böse Pferd mich darum gebeten hat nehme ich die Behauptung mit der Lüge zurück.
Dankeschön! :)

XP-Abzug ist gut für die Disziplin.
wtf?
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: ErikErikson am 10.11.2011 | 13:39
Naja, stell dir vor, du hast Spieler, die aufmüpfig sind, nicht zuhören, die anderen Spieler ablenken usw. Mit XP-Abzug bringst du sie dazu, sich zu konzentrieren, und es macht allen mehr Spaß. man geht hier davon aus, das der XP-Abzug den Spielern dabei hilft, sich selbst besser zu organisieren, was auch zu ihrem eigenen besten ist.
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Just_Flo am 10.11.2011 | 14:01
Yepp, kleiner Xp Abzug bei den richtigen und großer Xp Abzug bei den falschen Leuten helfen einer Grupper enorm wenn sie RPG betreiben will. Wenn die Gruppe nicht RPG betreiben will, dann weint den Xp doch eh niemand nach.

kleiner Xp Abzug = mal was nicht bekommen weil man halt nicht da war als es verteilt wurde/ oder etwas nicht bekommen weil man das wofür es das gegeben hätte halt nicht geschaft hat.

großer xP Abzug = überhaupt keine Xp mehr, wenigstens in dieser Gruppe dafür aber eine SE auf die Tür finden
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Eulenspiegel am 10.11.2011 | 14:08
Naja, stell dir vor, du hast Spieler, die aufmüpfig sind, nicht zuhören, die anderen Spieler ablenken usw. Mit XP-Abzug bringst du sie dazu, sich zu konzentrieren, und es macht allen mehr Spaß.
Wenn Spieler nicht zuhören, dann würde ich mal ein ernsthaftes Wort mit ihnen reden und ihnen direkt sagen, dass ihr Verhalten störend ist.

XP-Abzug führt doch nur dazu, dass die Spieler noch aufmüpfiger werden und dir noch weniger zuhören. XP-Abzug führt eher zu einer Trotzhaltung. Ein direktes Gespräch offenbart jedoch die Ursachen und bringt Verständnis für beide Parteien.
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Taschenschieber am 10.11.2011 | 14:08
Du bestrafst mit XP-Abzug aber tendentiell nicht Leute, die "kein RPG" wollen, sondern Leute, die von Richtigem Rollenspiel™ andere Auffassungen haben als du. Das ist das Problem dabei.

Und wenn ich einem meiner Spieler (Powergamer) XP abziehe, weil er kein schönes Stimmungsspiel liefert, dann springt der mir völlig zu Recht ins Gesicht.
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: ErikErikson am 10.11.2011 | 14:23
Wenn Spieler nicht zuhören, dann würde ich mal ein ernsthaftes Wort mit ihnen reden und ihnen direkt sagen, dass ihr Verhalten störend ist.

XP-Abzug führt doch nur dazu, dass die Spieler noch aufmüpfiger werden und dir noch weniger zuhören. XP-Abzug führt eher zu einer Trotzhaltung. Ein direktes Gespräch offenbart jedoch die Ursachen und bringt Verständnis für beide Parteien.

Bei manchen Spielern hilft ein offenes gespräch aber nix, z.B. weil die Spieler sich des Problems wohl bewusst sind, es allen aber nicht lösen können. Dann kann ihnen der XP-Abzug als Hinweis und Stütze dienen, ihr verhalten in dne Griff zu bekommen. Trotzhaltung kann vermieden werden, wenn man den XP-Abzug vorher abspricht und auch Möglichkeiten für XP-gewinn (durch z.B. konzentriertes Mitspielen) ermöglicht.
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Eulenspiegel am 10.11.2011 | 14:51
Bei manchen Spielern hilft ein offenes Gespräch aber nix, z.B. weil die Spieler sich des Problems wohl bewusst sind, es allen aber nicht lösen können. Dann kann ihnen der XP-Abzug als Hinweis und Stütze dienen, ihr verhalten in den Griff zu bekommen.
Wenn ein Spieler das Problem alleine nicht lösen kann, dann hilft ihm der XP-Abzug auch nicht dabei, das Problem zu lösen.
Das ist fast so wie: "Wenn jemand das Problem der Arbeitslosigkeit nicht alleine lösen kann, dann hilft die Kürzung von Hartz IV ihm dabei, das Arbeitslosigkeitsproblem zu lösen."

Und der XP-Abzug ist auch keine Stütze, da er ja meistens erst am Ende der Runde vergeben wird. Ein lautes Räuspern oder kurzes Ermahnen sobald das Fehlverhalten auftaucht, ist als Stütze wesentlich besser geeignet.
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: ErikErikson am 10.11.2011 | 20:05
Das Beispiel ist schlecht. XP-Abzüge stehen nicht in demselben Bezug zu mangelnder Konzentration und Fehlverhalten beim Spiel wie  H4-Kürzungen zu Arbeitslosigkeit. Natürlich hilft der XP-Abzug.
Aber du hast insofern recht, das man die XP am besten sofort bei Fehlverhalten abzieht, und nicht am Schluss.
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Taschenschieber am 10.11.2011 | 20:13
Natürlich hilft der XP-Abzug.

Ja, er hilft dir, dich überlegen zu fühlen und einen Spieler aus deiner Runde zu ekeln. Bitte, ein jeder möge nach seiner Facon glücklich werden.
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: LöwenHerz am 10.11.2011 | 20:14
Und wenn der XP-Abzug niemanden aus der Runde ekelt?

Du sagst es doch, jeder nach seinem Gusto :)
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Bad Horse am 10.11.2011 | 20:24
Manche Leute brauchen einfach ab und an einen Arschtritt, damit sie sich an ihre guten Vorsätze erinnern.

Wenn das in einer Gruppe mit XP-Abzug funktioniert, dann muss man die ja nicht an die Rollenspielpolizei verpetzen.  ;)
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: ErikErikson am 10.11.2011 | 20:38
Ja, er hilft dir, dich überlegen zu fühlen und einen Spieler aus deiner Runde zu ekeln. Bitte, ein jeder möge nach seiner Facon glücklich werden.

Tja, wer meinen Ansprüchen nicht genügt, der landet eben auf der Straße und erfährt nie die Geheimnisse, wie man wahre Magie erlangt.
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Eulenspiegel am 10.11.2011 | 23:55
Natürlich hilft der XP-Abzug.
Und das ist ein großer Irrtum. Der XP-Abzug hilft eben nicht.
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: ClockworkGnome am 11.11.2011 | 00:56
Und das ist ein großer Irrtum. Der XP-Abzug hilft eben nicht.

Dann mal bitte den Link zur allgemein anerkannten Studie dazu.
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Eulenspiegel am 11.11.2011 | 01:05
Wieso willst du von Sauron keinen Link zur anerkannten Studie, dass XP-Abzug angeblich hilft?

Sauron hat hier doch die Behauptung aufgestellt, dass XP-Abzug angeblich helfen würde. Wo bleibt da die anerkannte Studie?
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Callisto am 11.11.2011 | 01:08
XP-Abzug sind wie Placebos :) Nur dass der einzige Anwender, der dran glaubt, der Arzt aka SL ist und nicht der Patient aka Spieler. Was sagt uns das über die Wirkung?
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: ClockworkGnome am 11.11.2011 | 01:16
Wieso willst du von Sauron keinen Link zur anerkannten Studie, dass XP-Abzug angeblich hilft?

Sauron hat hier doch die Behauptung aufgestellt, dass XP-Abzug angeblich helfen würde. Wo bleibt da die anerkannte Studie?

Ganz einfach, weils bei mir in der Anfängerzeit schlicht und ergreifend super funktioniert hat.
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Eulenspiegel am 11.11.2011 | 08:55
Könnte es vielleicht an dem von Dämonenfänger erwähnten Placebo-Effekt liegen?

Und erzähl doch mal etwas über deine Anfangszeit. Wie ist es da gelaufen?
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: LöwenHerz am 11.11.2011 | 08:59
Ich denke, dass man da nicht verallgemeinern sollte und niemand die Wahrheit für sich gepachtet hat.

Ich kann mir Gruppen vorstellen, wo man härter sanktionieren müsste, als durch eine konsequente Ingame-Handlung der NSC oder der Geschichte, auf die die Spieler nun -mangels Aufnahmefähigkeit- nicht mehr reagieren können. Also bleibt der harte Schritt zum Inky und dem Malus an XP.

Allerdings schätze ich mich glücklich, dass ich nicht in solchen Konstellationen spiele und die Aufmerksamkeit bei uns am Tisch generell sehr hoch ist.
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Rabenstein am 11.11.2011 | 10:07
Interessante Diskussion! Zu dem Thema habe ich auch schon Verschiedenes ausprobiert und bin zu dem Schluß gekommen, daß Sanktionierung über XP-Abzug nichts bringt bzw. sich eher negativ auswirkt.

Als Spielleiter bin ich kein Sozialtherapeut und muß meine Spieler nicht erziehen (vielleicht sehen manche dort ihre Aufgabe – ich zum zumindest nicht). Ich will eine Geschichte erzählen und die Spieler wollen diese Geschichte erleben. Jeder trägt seinen Teil dazu bei, so wie er es kann und für richtig hält. Somit bekommen auch alle den gleichen Teil der gewonnenen Erfahrung. Ich bin durchaus bereit, für herausragende Aktionen einen Bonus zu vergeben, aber das darf nicht inflationär sein und der Gruppe soll auch klar sein, warum das jetzt besonders belohnt wurde. Wobei man dann ja durchaus auch die ganze Gruppe mit einem Bonus belohnen kann, da ja auch meistens die ganze Gruppe, zumindest am Rande, beteiligt ist.
Abgesehen von XPs sehe ich Belohnung eher in Form von Erfolgen und Gewinnen im Spiel. Der edle Ritter, der seine Âventiure erfolgreich zu Ende bringt, bekommt Ruhm und Ehre, oder vielleicht auch materiellen Gewinn dadurch.

Sollte ich das Bedürfnis haben, einen Spieler (und nicht den Charakter) bestrafen zu müssen, muß ich mich mit diesem Spieler mal zusammen setzen und das Problem besprechen. Besteht Erkenntnisresistenz oder unüberbrückbare Differenzen, muß ich mir wohl überlegen, mich von dem Spieler zu trennen. Öffentliches anprangern durch Strafen bringt da garnichts.

Ich habe auch mal versucht, XPs individuell zu vergeben, nach der Leistung und Rollenspiel des Einzelnen. Abgesehen davon, daß das jedesmal am Ende eine Rechnerei ist, die für mich am Sinn des Spiels vorbei geht, hat das bei den Spielern regelmäßig für Diskussionen, Unverständnis und OT-Konkurrenzkampf geführt. Und auch das geht für mich am Sinn des Spiels vorbei.
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Eulenspiegel am 11.11.2011 | 10:13
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die erfolgreichste Form der Belohnung/Bestrafung die soziale Anerkennung bzw. Missfallensbekundungen sind. Nichts belohnt einen Spieler so sehr wie ein herzhafter Lacher über seinen Witz. Nichts bestraft einen Spieler so sehr wie ein missmutiger Blick und der Hinweis, dass die Aktion eben saudämlich war.
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Achamanian am 11.11.2011 | 10:30
OT:
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Horatio am 11.11.2011 | 10:34
Hab den Thread nur mal grob überfolgen; ich nehme mal an, dieses Vorgehen wurde schon diksutiert; seht es einfach als ein +1 :P.

Ich halte es so:
Es gibt eine Menge an Grund XP, die ich in der Regel so vergebe wie es das System vorsieht; dazu gibts Bonus-XP, die aber immer an die ganze Gruppe gehen und zwar genau in dem Moment wo die Aktion passiert. Heißt ein Spieler sucht sich selbstständig einen spannenden Konflikt, spielt eine Szene schön aus, hat eine gute Idee und so weiter, und es gibt einen Bonus in den Gruppen Topf der unter allen ausgeteilt wird (und zwar direkt nach dem Abend; was über ist, bleibt im Topf). In der Regel hab ich einen Pot in der Mitte in den ich Chips schmeiße :).

Natürlich darf und soll man diese Bonus XP auch einfordern, aber es ist schlechter Stil, wenn man das für sich selbst tut ;). Da bekommt man das positive Feedback von der Gruppe gleich mit und ich habe die Erfahrung gemacht, dass damit die Spieler auch viel stärker zusammenspielen um eine Szene um einen Charakter aufzubauen (da klingelt es dann auch öfter^^), einfach da alle was davon haben, als dass jeder auf sein kleines Spotlight hofft.

XP-Abzug ist eine verdammt dumme und assige Idee und gehört in die dunklen 90er. Mitspieler bestrafen? Nichts vergiftet die Stimmung am Spieltisch schneller und zerstört das miteinander.
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Horatio am 11.11.2011 | 10:37
OT:
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Das Impossible Thing wäre wenn die Entscheidungen der SCs die Geschichte tragen sollen während der SL Herr der Geschichte bleiben soll. Wenn ein SL eine Geschichte erzählen will und die Spieler diese Erleben wollen wäre das ganz funktionaler Partizipationismus (vorausgesetzt, es passiert offen; passiert es versteckt, also ohne dass es den Spielern bewusst ist, nennt man es Illusionismus).
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Achamanian am 11.11.2011 | 10:38
Das Impossible Thing wäre wenn die Entscheidungen der Spieler die Geschichte tragen sollen während der SL Herr der Geschichte bleiben soll. Wenn ein SL eine Geschichte erzählen will und die Spieler diese Erleben wollen wäre das ganz funktionaler Partizipationismus (vorausgesetzt, es passiert offen; passiert es versteckt, also ohne dass es den Spielern bewusst ist, nennt man es Illusionismus).

Ah, danke, jetzt erinnere ich mich wieder!
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Rabenstein am 11.11.2011 | 11:02
Ich habe halt noch Ideale! :)
Eine Geschichte zu erzählen zu wollen degradiert den Spieler ja nicht zum passiven und willenlosen Konsumenten. Das Zusammenspiel, eben die Partizipation, ist hier der entscheidende Punkt. Um zum Thema zurück zu kommen – wenn dieses Zusammenspiel nicht funktioniert, muß man das mit den Spielern besprechen und sie eben nicht mit XP-Abzug bestrafen.
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: ErikErikson am 11.11.2011 | 12:41
Unglücklicherweise ist der "XP-Abzug" sogar tatsächlich wissenschaftlich ausgesprochen gut belegt. Wenn ich dran glauben würde, das mich einer dafür wertschätzt, würde ich sogar entsprechende Studien zitieren.
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: sir_paul am 11.11.2011 | 12:42
Also ich würde dich sehr dafür wertschätzen  :D
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: ErikErikson am 11.11.2011 | 12:43
Dan werd ich mal sehen, ob ich meine Quellen noch zuhause rumliegen habe.
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: sir_paul am 11.11.2011 | 12:47
 :d
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Falke359 am 11.11.2011 | 13:51
Interessanterweise bin ich derzeit in einer Gruppe absoluter Rollenspiel-Neulinge konfrontiert (12-14 Jahre), die sich nicht einig darüber sind, ob sie gemeinsame oder getrennte XP wollen. Je höher das Konkurrenzdenken eines Spielers ist, desto mehr pocht er auf XP-Unterschiede. Das geht so weit, dass sie sich die Monster vor der Nase wegkloppen wollen, um an die XP zu kommen. Natürlich schmunzeln wir alle darüber und wissen, dass sich das legen wird und sie "es" schon lernen werden, aber was wäre der Umkehrschluss?
Dass unterschiedliche XP und gar XP-Abzug die Häme, den Neid und das Gegeneinander-Spielen in der Gruppe eher fördern würde als dem entgegenzuarbeiten? Und welche Rolle spielt das Gegeneinander-Spielen in erfahreneren Gruppen?
Ist die Formel so einfach: Unterschiedliche/abgezogene XP = naiveres Rollenspielverständnis?
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: ClockworkGnome am 11.11.2011 | 15:43
Könnte es vielleicht an dem von Dämonenfänger erwähnten Placebo-Effekt liegen?

Und erzähl doch mal etwas über deine Anfangszeit. Wie ist es da gelaufen?

Nun, da gibt es nicht viel zu sagen. System war DSA (2, glaube ich), wo einem ja gleich gesagt wurde, wie sich so ein frisch erschaffener Char verhält. Und der SL hat sehr viel Wert auf IC Spiel und Stimmung gelegt. Und wenn man sich dann als frischgebackener Krieger einen Dreck um die Armen scherrte oder Adeligen nicht folgte gabs dafür ganz klar Punktabzug, genauso für OOC Witze oder nicht in die Welt passende IC Sprüche.

Und so habe ich ganz schnell gelernt, was es eigentlich heisst, eine Rolle zu spielen, und meinen Char nicht als Wertesammlung zu sehen aber eigentlich ich selbst zu sein.
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Achamanian am 11.11.2011 | 15:49
Nun, da gibt es nicht viel zu sagen. System war DSA (2, glaube ich), wo einem ja gleich gesagt wurde, wie sich so ein frisch erschaffener Char verhält. Und der SL hat sehr viel Wert auf IC Spiel und Stimmung gelegt. Und wenn man sich dann als frischgebackener Krieger einen Dreck um die Armen scherrte oder Adeligen nicht folgte gabs dafür ganz klar Punktabzug, genauso für OOC Witze oder nicht in die Welt passende IC Sprüche.

Und so habe ich ganz schnell gelernt, was es eigentlich heisst, eine Rolle zu spielen, und meinen Char nicht als Wertesammlung zu sehen aber eigentlich ich selbst zu sein.

Hm, das ist die ganz harte DSA-Schule scheint mir: "Spiele das vorgegebene Klischee voll aus und wage es ja nicht, einen widersprüchlichen (man könnte auch sagen: vielschichtigen) Charakter entstehen zu lassen, das ist nämlich schlechtes Rollenspiel!"
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: ClockworkGnome am 11.11.2011 | 15:56
Hm, das ist die ganz harte DSA-Schule scheint mir: "Spiele das vorgegebene Klischee voll aus und wage es ja nicht, einen widersprüchlichen (man könnte auch sagen: vielschichtigen) Charakter entstehen zu lassen, das ist nämlich schlechtes Rollenspiel!"

Und das ist ein schlechtes Vorurteil. Entstehen konnte aus dem Char alles, was Du wolltest, das Setting hat nur ganz klar gesagt: "Ein Krieger, der gerade x Jahre Drill hinter sich hat, benimmt sich jetzt erstmal so und so." Wie sich der Charakter dann im Spiel weiter entwickelte ist eine ganz andere Sache.
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Achamanian am 11.11.2011 | 16:06
Und das ist ein schlechtes Vorurteil. Entstehen konnte aus dem Char alles, was Du wolltest, das Setting hat nur ganz klar gesagt: "Ein Krieger, der gerade x Jahre Drill hinter sich hat, benimmt sich jetzt erstmal so und so." Wie sich der Charakter dann im Spiel weiter entwickelte ist eine ganz andere Sache.

Warum gibt es dann XP-Abzug, wenn ihm die Armen egal sind? Vielleicht hat er ja insgeheim einen enormen inneren Widerwillen gegen die ihm eingedrillte Edelmut entwickelt, der nur darauf wartet, hervorzubrechen?

Das Problem ist da doch nicht (zwangsläufig) ein Spieler, der keine Lust hat, seinen Charakter "auszuspielen" (und selbst das wäre an sich noch nicht verwerflich oder zu bestrafen). Genauso gut kann es ja sein, dass der Spieler mehr oder weniger bewusst sofort den Konflikt mit den In-Game-Regeln sucht, denen sein Charakter unterworfen ist, weil er solche Konflikte interessant findet. Schließlich ließe sich um einen Ritter, der sich einen Ruf als Arschloch erwirbt, auch eine interessante Kampagne stricken ...

Letztlich ist das mal wieder eine Frage des Gruppenvertrags: Das verhalten eines solchen Spielers ist genau dann doof, wenn man sich mehr oder weniger explizit darauf geeinigt hat, Gutmenschen zu spielen. Andererseits ist es genau dann spitzenmäßig, wenn man sich darauf geeinigt hat, die Charaktere möglichst schnell in innere und äußere Konflikte rasseln zu lassen.

Wenn der Spieler durch das Verhalten eines Charakters den Gruppenvertrag bricht, dann ist es Blödsinn, ihn für schlechtes Rollenspiel mit XP-Abzug zu bestrafen. Man muss vielmehr einfach mal darüber reden, ob die Spieler mit ihren jeweiligen Wünschen zusammenkommen. Auch InGame-Konsequenzen für "untypisches" Verhalten (der Ritter kriegt auf die Dauer einen schlechten Ruf) können übrigens spannend sein und sind vielleicht genau das, was der Spieler sich wünscht. Konsequenzen, wohlgemerkt, keine Strafen.

Ich will natürlich niemandem vorschreiben, wie er zu spielen hat. Ich erinnere mich allerdings mit Schaudern an solche Konflikte über "Gutes Rollenspiel", die haben einem Regelmäßig die Spielabende versaut, zum Ausstieg netter Mitspieler geführt und die Charakterentwicklung blockiert.
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: ErikErikson am 11.11.2011 | 16:09
Wenn man XP-Abzug mit Tokens im Sinne operanter Verhaltensverträge verstehen möchte, was man IMHO problemlos kann, dann hat man ein Instrument zur hand, dessen Wirksamkeit zur reduktion unerwüschter verhaltensweisen so gut erforscht ist wie kaum ein anderes. Auch die ethischen Probleme wurden zur Genüge thematisiert und das verfahren gilt als ethisch völlig akzeptabel.

Hier mal paar Sachen, die man auch selber nachlesen kann. Die genauen Studien stehen im Lieraturverzeichnis unten.

Wiki: http://de.wikipedia.org/wiki/Token-System

http://books.google.de/books?id=HFcTYa3lI1gC&pg=PA163&lpg=PA163&dq=verhaltensvertrag+literatur&source=bl&ots=XzrN6iez64&sig=mjkZXjxPO0IuKuOdqw6nh8v94pE&hl=de&ei=cTm9Tp-nLsmKswbsltzJAw&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=1&ved=0CBwQ6AEwAA#v=onepage&q=verhaltensvertrag%20literatur&f=false

Hier etwas erklärung (die PP-präsentation), man kann auch selbst per Google viel finden.

http://www.google.de/#sclient=psy-ab&hl=de&source=hp&q=verhaltensvertrag+literatur&pbx=1&oq=verhaltensvertrag+literatur&aq=f&aqi=&aql=&gs_sm=e&gs_upl=1940l10434l0l10596l31l19l3l7l9l0l187l2095l8.11l28l0&bav=on.2,or.r_gc.r_pw.,cf.osb&fp=491079c590f15533&biw=1635&bih=857

Natürlich ist das System nicht perfekt, und nicht immer anwendbar. Aber ich sag euch mal was: Es gibt kein System, das für jeden und überall passt.  Interessant für euch dürfte auch sein das Abzug von Tokens ein Bestandteil solcher Systeme sein kann, aber nicht muss. Es gibt also Systeme, wo man Punkte wieder verlieren kann und solche, wo man in Fällen nuerwünschten Verhaltens einfach keine weiteren bekommt. 
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: sir_paul am 11.11.2011 | 16:13
Meine Wertschätzung für dich kennt keine Grenzen  :D

Nun muss ich erstmal schauen ob das in mein kleines Gehirn rein will  ;D
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Achamanian am 11.11.2011 | 16:16
Wenn man XP-Abzug mit Tokens im Sinne operanter Verhaltensverträge verstehen möchte, was man IMHO problemlos kann, dann hat man ein Instrument zur hand, dessen Wirksamkeit zur reduktion unerwüschter verhaltensweisen so gut erforscht ist wie kaum ein anderes. Auch die ethischen Probleme wurden zur Genüge thematisiert und das verfahren gilt als ethisch völlig akzeptabel.

Der Unterschied ist, dass ein Verhaltensvertrag in der Psychotherapie auf beiderseitiger Zustimmung zum Vertrag beruht. Die "unerwünschte" Verhaltensweise ist auch und gerade von dem Klienten unerwünscht, er will Hilfe dabei, sie abzulegen.

In einer Rollenspielgruppe ist das nicht unbedingt gegeben: Da hat der SL möglicherweise eine Agenda im Kopf, die er den Mitspielern als Gutes Rollenspiel verkaufen und durch Sanktionen durchsetzen möchte.
Deshalb halte ich es ja für so wichtig, zu klären, ob man innerhalb einer Gruppe überhaupt das gleiche will, anstatt einfach vorauszusetzen, dass das Verhalten das man von den Spielern erwartet, das einzig richtige sei und es mit allen verfügbaren Mitteln durchsetzen zu wollen.
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: ErikErikson am 11.11.2011 | 16:18
Der Unterschied ist, dass ein Verhaltensvertrag in der Psychotherapie auf beiderseitiger Zustimmung zum Vertrag beruht. Die "unerwünschte" Verhaltensweise ist auch und gerade von dem Klienten unerwünscht, er will Hilfe dabei, sie abzulegen.

In einer Rollenspielgruppe ist das nicht unbedingt gegeben: Da hat der SL möglicherweise eine Agenda im Kopf, die er den Mitspielern als Gutes Rollenspiel verkaufen und durch Sanktionen durchsetzen möchte.
Deshalb halte ich es ja für so wichtig, zu klären, ob man innerhalb einer Gruppe überhaupt das gleiche will, anstatt einfach vorauszusetzen, dass das Verhalten das man von den Spielern erwartet, das einzig richtige sei und es mit allen verfügbaren Mitteln durchsetzen zu wollen.

Das hatte ich erwartet. Ich zitiere mich selbst:

Bei manchen Spielern hilft ein offenes gespräch aber nix, z.B. weil die Spieler sich des Problems wohl bewusst sind, es allen aber nicht lösen können. Dann kann ihnen der XP-Abzug als Hinweis und Stütze dienen, ihr verhalten in dne Griff zu bekommen. Trotzhaltung kann vermieden werden, wenn man den XP-Abzug vorher abspricht und auch Möglichkeiten für XP-gewinn (durch z.B. konzentriertes Mitspielen) ermöglicht.
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Achamanian am 11.11.2011 | 16:24
Das hatte ich erwartet. Ich zitiere mich selbst:


Kann ja sein, dass du das so machst, und wie gesagt will ich niemandem vorschreiben, wie er oder sie zu spielen hat. Wenn das bei euch in der Gruppe so funktioniert und sich niemand gegängelt fühlt. ist ja schön. Bei ClockworkGnome klang es mir aber danach, dass er einem Erziehungsauftrag zum "guten Rollenspiel" folgt, der unabhängig von den Wünschen des betreffenden Mitspielers Gültigkeit hat.
Wobei "sich des Problems bewusst sein" leider auch heißen kann, dass Spieler sich von der Autorität des SL unterbuttern lassen und ihm einfach glauben, dass sie "falsch spielen", wenn der es ihnen sagt, und reuig Besserung geloben, obwohl sie eigentlich gar keine Lust auf die Margarine haben, die man ihnen da aus Brot schmiert.
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: ErikErikson am 11.11.2011 | 16:58
Und wenn der SL nunmal im Besitz der einzig wahren Wahrheit ist? Ist es nicht der SL, der dann die Aufgabe hat, nein, dem es zusteht, die Spieler auf den wahren Weg zurückzuführen, koste, es, was es wolle? Ja, ist es nicht sogar seine höchsteigene Pflicht?
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Achamanian am 11.11.2011 | 17:00
Und wenn der SL nunmal im Besitz der einzig wahren Wahrheit ist? Ist es nicht der SL, der dann die Aufgabe hat, nein, dem es zusteht, die Spieler auf den wahren Weg zurückzuführen, koste, es, was es wolle? Ja, ist es nicht sogar seine höchsteigene Pflicht?

Nein.
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: ClockworkGnome am 11.11.2011 | 17:03
Bei ClockworkGnome klang es mir aber danach, dass er einem Erziehungsauftrag zum "guten Rollenspiel" folgt, der unabhängig von den Wünschen des betreffenden Mitspielers Gültigkeit hat.

Stimmt. Denn wennn ich eine Runde Leite, sage ich vorher an, was und wie gespielt wird, und da hat jeder das Recht zu sagen "Hmm, nee, da habe ich so keine Lust drauf". Wenn er aber mitspielt hat er sich auch gemäß dieser Vorgaben zu verhalten; und wenn er das dann nicht tut sehe ich überhaupt keinen Grund, da großartig pädagogisch wertvolle Gespräche zu führen. Eine Ausnahme wären da nur Neulinge in einem Setting, da würde ich nochmal nachfragen, ob evtl. einfach was falsch verstanden wurde.
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Achamanian am 11.11.2011 | 17:07
Stimmt. Denn wennn ich eine Runde Leite, sage ich vorher an, was und wie gespielt wird, und da hat jeder das Recht zu sagen "Hmm, nee, da habe ich so keine Lust drauf". Wenn er aber mitspielt hat er sich auch gemäß dieser Vorgaben zu verhalten; und wenn er das dann nicht tut sehe ich überhaupt keinen Grund, da großartig pädagogisch wertvolle Gespräche zu führen. Eine Ausnahme wären da nur Neulinge in einem Setting, da würde ich nochmal nachfragen, ob evtl. einfach was falsch verstanden wurde.

Dann haben die Wünsche der Mitspieler doch Gültigkeit - du sagst halt, wie du Rollenspiel machen willst, und die können entscheiden, ob sie mitmachen. Ist ja schön und gut.
Das Problem ist doch nur, wenn man es so darstellt, als wäre es ganz normal, dass der SL weiß, wie man "richtig" rollenspielt und als ob ein Spielstil, der mit seinem nicht kompatibel ist, defizitär wäre und der Korrektur durch Straf- oder Belohnungsmaßnahmen bedarf. Dann denken nämlich all die netten Leute, für die das zufällig so nichts ist, eventuell, dass Rollenspiel eben das und nur genau das sei und suchen sich nie wieder eine Gruppe.
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: ClockworkGnome am 11.11.2011 | 17:16
Das Problem ist doch nur, wenn man es so darstellt, als wäre es ganz normal, dass der SL weiß, wie man "richtig" rollenspielt

Naja, in gewisser Weise tut er das ja auch. Denn er muss die Welt und die Athmosphäre für seine Kampagne erschaffen und aufrechterhalten. Und wenn dafür vorgesehen ist, dass Ritter immer strahlende Helden sind und das auch so kommuniziert wurde, ist es nun Mal schlechtes Rollenspiel, wenn der Spieler des Ritters beim Aufstieg auf Stufe 2 plötzlich erklärt, er würde nun als Meuchler arbeiten, weil sein Charakter ein tiefes Traume durch den Verlust seines Teddybären erlitten hat.
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: ErikErikson am 11.11.2011 | 17:24
Jede Abweichung von der CA muss gnadenlos bestraft werden. Besser wir tun es, als die RP.
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Boba Fett am 11.11.2011 | 18:37
Oben steht ja schon, wie ich das mit den XP handhabe (pauschal und bennies individuell), aber ich wollte mal loswerden, dass mich individuell verteilte XP nicht stören.
Ich empfinde sie war als nicht notwendig, aber genauso unnotwendig finde ich den mahnenden "dör Spölleutör ißt NICHT dazu DA, omm zo erzöhön!" Zeigefinger, der hier teilweise in dö Lofft geströckt wördt (Entschuldigung, kleiner Ausrutscher meinerseits... ;) ).
GruppenKonsens ist GruppenKonsens und wenn sich die Leute damit einverstanden erklären, dass sie das so regeln wollen, dass der Spielleiter entscheidet und individuell verteilt, dann ist das doch okay.
Selbst wenn das aus mangelnder Erfahrung und daraus resultierend fehlender Kenntnis von Alternativen passiert, finde ich das nicht wirklich schlimm.

Und wenn ein SpL lieber diese Art fãhrt, ist es sein Bier*, denn wahrscheinlich ist er dementsprechend auch einer der "alten Schule", der sich viel Arbeit macht, viel vorbereitet, Material ausarbeitet, etc etc und dann lasst ihn doch auch diesen Teil als Gegenleistung regulieren.

Mein Gott, haben wir schliesslich früher auch (fast) alle so gemacht, und aus uns ist auch was geworden, würde ich jetzt am liebsten sagen... ;)

*Anmerkung: sein Bier, denn letztendlich kann er sagen, dass er nur unter bestimmten Umständen bereit ist, zu spielleitern und ebenso kann jeder aufstehen und sagen "Nö! Das ist mir zu albern! Das macht mir keinen Spaß!" oder eben ab dem nächsten Termin Masern und Windpocken (will sagen: etwas besseres vor) haben...
Konsensfindung entsteht teilweise (imho zu großen Teilen) ohne Absprache durch fortgesetzte Partizipation.
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Just_Flo am 11.11.2011 | 19:58
Zitat
Der Unterschied ist, dass ein Verhaltensvertrag in der Psychotherapie auf beiderseitiger Zustimmung zum Vertrag beruht. Die "unerwünschte" Verhaltensweise ist auch und gerade von dem Klienten unerwünscht, er will Hilfe dabei, sie abzulegen.

Hm, da Token ähnliche Verfahren durchaus auch in der Schule und wahrscheinlich in abstrakterer Form in Psychiatrien und Gefängnissen und in vielen anderen gesellschaftlichen Situationen angewendet werden, sollte man nicht davon ausgehen, dass die unerwünschte Verhaltensweise auch beim Zeiger des Verhaltens unerwünscht ist.

Beim Tokensystem ist der Schüler am Anfang meist überwiegend am Erhalt der Belohnung, die er bei einer bestimmten Tokenzahl erhält oder eben am nicht Erhalten des Hinweises, des Verweises oder des Elterngespräches interessiert.
Klar ist ein gutes Tokensystem so angelegt, dass der Schüler durch das erwünschte Verhalten soviele positive Nebeneffekte erhält/ erzielt, dass im Laufe der Arbeit mit ihm das erwünschte Verhalten zur Belohnung an sich wird, aber bei einem großen Teil der Tokensysteme steht nun mal etwas anderes am Anfang.
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Eulenspiegel am 11.11.2011 | 21:00
Hm, da Token ähnliche Verfahren durchaus auch in der Schule und wahrscheinlich in abstrakterer Form in Psychiatrien und Gefängnissen und in vielen anderen gesellschaftlichen Situationen angewendet werden, sollte man nicht davon ausgehen, dass die unerwünschte Verhaltensweise auch beim Zeiger des Verhaltens unerwünscht ist.
Das Token-System funktioniert evtl., wenn die Token von einer Autoritätsperson vergeben werden.
Sobald sich aber ein Gleichberechtigter anmaßt, Tokens zu vergeben, schlägt das ganze ins Gegenteil um.

Und der Vergleich von Waldorfschule mit herkömmlicher Schule zeigt, dass das Token-System nicht so effizient ist, wie gerne behauptet wird. Noten sind notwendig, damit der zukünftige Arbeitgeber sieht, wie gut oder schlecht jemand ist. Für die Motivation des Schülers sind sie allerdings Gift. Waldorfschüler sind hier meistens motivierter als herkömmliche Schüler.

Desweiteren sind Noten etwas, womit man einen Schüler durchaus erpressen kann. XP dagegen sind für den Rollenspieler dann doch zu unwichtig für eine Erpressung. Klar ärgere ich mich, wenn ich weniger XP als der Rest bekomme. Sollte der SL mich jedoch wegen der XP erpressen, würde ich ihn auslachen. Diese Reaktion würde ich nicht zeigen, falls ein Lehrer mich wegen der Noten erpresst hätte.
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Benjamin am 12.11.2011 | 08:54
Aber die Intention wäre die selbe und dementsprechend halte ich den Lehrer/SL für einen Scheißidioten.  ;)
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Achamanian am 12.11.2011 | 10:43
Okay, dass man Token-Systeme auch außerhalb von Therapieverhältnissen einsetzt, wusste ich nicht ... für mich ist aber tatsächlich die Verhaltenstherapie in dem Zusammenhang die einzig vernünftige Analogie zum RSP, weil in der die Partner eben prinzipiell erst einmal gleichberechtigt sind. Und das ist das einzige Verhältnis, das ich mir im RSP wünsche. Mit Schule oder Gefängnis (!) soll das doch bitte lieber nichts gemein haben.
Und wie gesagt: Wenn eine Gruppe beim Spiel dem SL gerne die Erzieherrolle überlässt/überträgt, soll so spielen. Es ist halt nur nicht die einzig normale Art zu spielen, und für mich verbinden sich damit meine schlimmsten Rollenspielerlebnisse.
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Just_Flo am 12.11.2011 | 11:05
Hm, ist es wirklich notwendig den Unterschied zwischen Tokensystmen, Rückmeldesystemen und Noten zu erklären?

Kleiner Tipp, Noten sind keine Tokensysteme. Sie bilden (hoffentlich) die Leistungen des Schülers ab.
Tokensysteme belohnen erwünschtes Verhalten dadurch, dass bei einer Ansammlung einer gewissen Zahl von Token diese in etwas gewünschtes Eingetauscht werden können (schulisch oder bei den Eltern). Rückmeldesysteme machen dem Schüler bewusst, wie er war und vergleichen dies damit wie er dachte, dass er war.
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Achamanian am 12.11.2011 | 11:14
Hm, ist es wirklich notwendig den Unterschied zwischen Tokensystmen, Rückmeldesystemen und Noten zu erklären?

Kleiner Tipp, Noten sind keine Tokensysteme. Sie bilden (hoffentlich) die Leistungen des Schülers ab.
Tokensysteme belohnen erwünschtes Verhalten dadurch, dass bei einer Ansammlung einer gewissen Zahl von Token diese in etwas gewünschtes Eingetauscht werden können (schulisch oder bei den Eltern). Rückmeldesysteme machen dem Schüler bewusst, wie er war und vergleichen dies damit wie er dachte, dass er war.

Nein, wie kommst du jetzt wieder darauf, dass ich das verwechselt hätte?
Ich kenne Tokens aus der Verhaltenstherapie, das Beispiel ist in meinen Augen übertragbar, weil man es in beiden Fällen mit gleichberechtigten Parteien zu tun hat.
Wenn es das auch in der Schule als Rückmeldesystem gibt, finde ich das nicht gut übertragbar, weil es dort ein klares Hierarchieverhältnis gibt. Oder andersrum: Nur weil es offenbar auch "einseitige" Token-Systeme gibt, muss man das für's RSP ja wohl nicht wünschenswert finden.
Mit Schulnoten hat das wiederum nichts zu tun ...
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Falke359 am 12.11.2011 | 19:32
Kleiner Tipp, Noten sind keine Tokensysteme. Sie bilden (hoffentlich) die Leistungen des Schülers ab.

Danke, das spiegelt meine gefühlte Empörung bei der Behauptung, Noten seien gut zur Erpressung geeignet. Dass das aus Schülersicht vielleicht manchmal so empfunden wird, ist bedauerlich. Aber wozu sollten Noten jemanden denn erpressen?

Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Falke359 am 12.11.2011 | 19:35
@Sauron: Danke für die Linksammlung zum Token-System, werde das für meine unterrichtliche Arbeit etwas weiter vertiefen.

Aber genau da sehe ich auch den Unterschied. Als SL will ich nicht erziehen, wenn ich mit Gleichaltrigen spiele. Aber das ist vielleicht auch eine Altersfrage. Seit ich an unserer Schule eine Rollenspielgruppe mit Jugendlichen angefangen habe, merke ich schon, dass es hilft, sie dezent in die eine oder andere Richtung zu lenken, damit ihr Zusammenspiel in der Gruppe besser und Erwartungen nicht enttäuscht werden.

Jede Abweichung von der CA muss gnadenlos bestraft werden. Besser wir tun es, als die RP.

Ich hoffe mal, das war blanke Ironie.
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Eulenspiegel am 12.11.2011 | 19:42
Hm, ist es wirklich notwendig den Unterschied zwischen Tokensystmen, Rückmeldesystemen und Noten zu erklären?

Kleiner Tipp, Noten sind keine Tokensysteme. Sie bilden (hoffentlich) die Leistungen des Schülers ab.
Tokensysteme belohnen erwünschtes Verhalten dadurch, dass bei einer Ansammlung einer gewissen Zahl von Token diese in etwas gewünschtes Eingetauscht werden können (schulisch oder bei den Eltern). Rückmeldesysteme machen dem Schüler bewusst, wie er war und vergleichen dies damit wie er dachte, dass er war.
Ja bitte.

Denn im Prinzip ist doch alles drei das gleiche:
Noten geben eine Rückmeldung darüber, ob die Leistung, die der Schüler erbracht hat gut oder schlecht war. Damit sind Noten ein Rückmeldesystem. Hier kann man auch vergleichen, wie der Schüler war (Note 3+) und wie der Schüler dachte, dass er war (Note 1-).
Desweiteren sind gute Noten ein Ziel von Schülern. Die Belohnung ist quasi, in die nächste Klasse versetzt zu werden bzw. bessere Chancen auf den Arbeitsmark zu bekommen. Damit sind Noten auch ein Token-System.

Danke, das spiegelt meine gefühlte Empörung bei der Behauptung, Noten seien gut zur Erpressung geeignet. Dass das aus Schülersicht vielleicht manchmal so empfunden wird, ist bedauerlich. Aber wozu sollten Noten jemanden denn erpressen?
Nicht die Noten könnten einen Schüler erpressen sondern die Lehrer könnten den Schüler erpressen. Die Noten sind nur ein Mittel der Wahl. Man kann eine Person natürlich auch mit Pistolen, Messern, Nacktfotos, dunklen Geheimnissen etc. erpressen. Aber Noten sind dazu ebenfalls geeignet.

Und wenn du jetzt fragst, wieso ein Lehrer eine Person erpressen sollte: Aus den gleichen Gründen, weshalb andere Personen Erpressungen durchführen.
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Falke359 am 12.11.2011 | 21:52
Und wenn du jetzt fragst, wieso ein Lehrer eine Person erpressen sollte: Aus den gleichen Gründen, weshalb andere Personen Erpressungen durchführen.

Ja sicher, aber dass ein Lehrer Noten als Erpressungsmittel einsetzt, halte ich für ein übertriebenes Vorurteil, wie oft sollte das vorkommen? Und wieso?
Wenn ein Lehrer im Schnitt im Jahr an die 200-300 Schüler gleichzeitig bewertet und benotet, spielt Sympathie oder Antipathie zu einzelnen Schülern kaum eine Rolle.

Was das mit dem Thema zu tun hat? Das Lehrer-Schüler-Verhältnis ist ja keines auf Augenhöhe, das Verhältnis zwischen SL und Spieler sollte dagegen meiner Meinung nach unbedingt auf Augenhöhe sein, weswegen ich ein Belohnungs- und Bestrafungssystem aus pädagogischen Gründen im Rollenspiel für unsinnig halte.

Wir sind schließlich im Spiel und nicht in der Schule, geschweige denn in der Verhaltenstherapie oder gar im Knast.

Und wer das Verhalten eines anderen gezielt therapieren oder verändern will, sollte das aus einer Verantwortung heraus tun, die ein SL weder trägt noch ist er dafür ausgebildet, im Gegensatz zu einem Verhaltenstherapeuten oder Lehrer.
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Falke359 am 12.11.2011 | 21:56
Damit sind Noten auch ein Token-System.

Aber Noten haben den Zweck, mich mit anderen zu vergleichen. Wieso sollte ich mich aber im Rollenspiel mit meinen Mitspielern vergleichen, was bringt mir die Rückmeldung, dass ich "besser" gespielt habe als sie? Sie sind doch, im Gegensatz zu Mitschülern, keine potentiellen Konkurrenten (z.B. für den späteren Arbeitsmarkt).

Deshalb sehe ich nicht, wie unterschiedliche XP z.B. das Gemeinschaftsgefühl beim Rollenspiel stärken sollten, das für mich gutes Rollenspiel ebenso ausmacht.
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Callisto am 12.11.2011 | 21:58
Manche Gruppen/Spieler spielen aber konkurrierend, wollen besser sein, als die Mitspieler. Just sayin'.
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Eulenspiegel am 12.11.2011 | 22:09
Ja sicher, aber dass ein Lehrer Noten als Erpressungsmittel einsetzt, halte ich für ein übertriebenes Vorurteil, wie oft sollte das vorkommen? Und wieso?
zur 1. Frage: Sehr selten. (Falls du dir meine Posts durchliest, habe ich bzgl. der Erpressung immer Konjunktiv 2 verwendet.)
zur 2. Frage: Aus den gleichen Gründen, weshalb sonst Leute erpresst werden.

Aber Noten haben den Zweck, mich mit anderen zu vergleichen. Wieso sollte ich mich aber im Rollenspiel mit meinen Mitspielern vergleichen, was bringt mir die Rückmeldung, dass ich "besser" gespielt habe als sie? Sie sind doch, im Gegensatz zu Mitschülern, keine potentiellen Konkurrenten (z.B. für den späteren Arbeitsmarkt).
Ich hatte doch schon in Post #199 (http://tanelorn.net/index.php/topic,71194.msg1434046.html#msg1434046) geschrieben, dass sich das Token-System der Schule vom Token-System im RPG unterscheidet.

Mein Unterscheidungsmerkmal war die Wichtigkeit. Aber ja, der Grund für die Tokens ist ebenfalls ein weiteres Unterscheidungsmerkmal.
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Just_Flo am 13.11.2011 | 16:53
Noten geben (sofern bei ihrer Erstellung die drei Kriterien die Tests erfüllen müssten eingehalten werden) wieder, wie gut jemand in dem abgeprüften Bereich sind. Damit erfüllen sie auf der einen Seite die Funktion eines Rückmeldesystems.
Andererseits hängen gute Noten auch direkt mit Mitarbeit, Hausaufgaben erledigen, Nachfragen wenn etwas unklar ist und lernen zusammen. Heißt, je häufiger der Schüler diese Sachen macht, desto häufiger erhält er bessere/gute Noten, sammelt also positive Tokens. Je seltener der Schüler diese Sachen macht, desto häufiger erhält er schlechtere/schlechte Noten.
Damit bilden Noten einmal einen Vergleichsmassstab, ein Rückmeldesystem und sowohl ein positives (Belohnungssystem) und ein negatives (Bestrafungssystem) Tokensystem.

Der Lehrer braucht also nicht damit zu drohen, dass es schlechte Noten hagelt oder bewusst schlechte Noten zu geben, die Sammlung von positiven und negativen Tokens geschieht automatisch. Zur Erpressung eigenen sich Noten gar nicht, diese sind nämlich nach nachprüfbaren Kriterien zu vergeben.

Lob, Tadel, Strichlisten, das Sammeln von + und - in der Klassenliste, das Aufschreiben von vergessenen Hausaufgaben, Gespräch mit dem Schüler, Mitteilungen, Elterngespräche, das aushandeln von Tokenverträgen (mit den Eltern bei Information des Schülers), Nachsitzen, Verweise, fachweiser/alle Fächer umfassender/temporärer/endgültiger Schulausschluss sind die bewusst zusetzenden Methoden um das Verhalten eines Schülers zu beeinflussen.

Auch diese Methoden eignen sich nicht zur Erpressung. Für jede davon gibt es einen korrekten Weg und notwendige Schritte. Auch ist für jede der stärkeren Methoden festgelegt, wann diese ergriffen werden müssen.

Einem Schüler mitzuteilen, was für eine Konsequenz ein bestimmtes Verhalten hat oder hätte, ist keine Erpressung. Es ist Transparenz, Vorwarnung oder Freundlichkeit der Lehrkraft. Automatisch verpflichtende Sanktionen anzukündigen (was bei einzelnen Sanktionen auch vorgeschrieben ist), ist keine Erpressung sondern ein sich an die Regeln des Systems, dass dies Sanktionen vorsieht halten.
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Falke359 am 14.11.2011 | 18:08
@Flo: Danke für den Ausflug.

Um deine Ausführungen zum Thema zurückzuführen: Für was sind nun XP-Abzüge geeignet?

Ich verstehe (ganz prinzipiell) nicht so ganz, wie jemand  als SL ernsthaft rechtfertigen kann, seine Spieler "erziehen" zu wollen, sie also zu einem bestimmten Verhalten zu bringen, wenn er ihnen nicht Rollenspiel beibringen will bzw. der Altersunterschied erheblich ist. Wie andere bereits ausgeführt haben, denke auch ich, in einer -gleichberechtigten- Spielgruppe sollte so etwas out of game geklärt werden.

Konkurrenzdenken bezüglich XP kann natürlich in einer Gruppe gewollt sein, meine These dazu ist, je reifer und "erwachsener" die Mitspieler einer Rollenspielgruppe sind, desto weniger spielt dies eine Rolle, desto weniger erscheint das Abziehen von XP als gerechtfertigt.

 
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Bad Horse am 14.11.2011 | 18:21
Wie Erik schon gesagt hat, hilft es dem Spieler gegebenenfalls, ein von ihm selbst unerwünschtes Verhalten zu unterlassen.

Es gibt ja auch diese Gummibänder, die man sich gegen die Hand schnipsen kann, wenn man sich ertappt, wie man in eine alte Gewohnheit zurückfällt, die man eigentlich unterlassen wollte.

Insofern kann auch XP-Verlust als Disziplinierungsmaßnahme ein solches Verhalten unterlassen - und da ist auch nichts verkehrt daran, solange der Spieler selbst bereit ist, sich dieser Maßnahme zu unterwerfen. Es gibt ja Spieler, die können die blöden Witze nicht lassen, auch wenn sie selbst sagen, dass das eine bescheuerte Angewohnheit ist.

Ich mache das nicht - bei meinen Mitspieler reicht ein finsterer Blick, um sie von unangemessenem Rumgeblödel abzubringen. Aber ich kann mir vorstellen, dass das unter Umständen funktionieren könnte.
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Falke359 am 15.11.2011 | 19:02
Wie Erik schon gesagt hat, hilft es dem Spieler gegebenenfalls, ein von ihm selbst unerwünschtes Verhalten zu unterlassen.

Das setzt aber voraus, dass sich der Spieler nicht selbst disziplinieren kann oder will. Hat das nicht beides mit geistiger Unreife zu tun?
Ein XP-Abzug vermischt aber die Ebene des Spieles mit der der sozialen Interaktion. Und da würde ich weder als SL noch als Spieler mitgehen.

Platt ausgedrückt: Was kann mein Charakter dafür, dass ich mit dem Gummiband schnipse?

Ein ähnliches Problem sehe ich mit XP-Abzug, weil der Spieler nicht da war:
Nehmen wir an, ich als Spieler habe über einen längeren Zeitraum beruflichen oder familiären Stress und kann deswegen mehrmals nicht am Spiel teilnehmen. Bei der nächsten Spielrunde (die mir in einer Stresssituation vielleicht Halt und Entspannung vermittelt) ist mein Charakter schwächer, das heißt, der Stress der Berufswelt hat sich bis ins Spiel fortgesetzt. Das würde mir gehörig den Spielspaß vermiesen, eben weil Spielebene und Real life nicht getrennt werden.
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: ClockworkGnome am 15.11.2011 | 19:20
Ich mache das nicht - bei meinen Mitspieler reicht ein finsterer Blick, um sie von unangemessenem Rumgeblödel abzubringen. Aber ich kann mir vorstellen, dass das unter Umständen funktionieren könnte.

Das wirkt aber auch nur dann, wenn die Mitspieler wissen, das und im Zweifelsfall welche Konsequenzen auf die Androhung in Form des Blickes folgen werden, wenn sie es nicht lassen, oder sie zumindest solche Konsequenzen in irgendeiner Form befürchten.
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Eulenspiegel am 15.11.2011 | 20:10
Das wirkt aber auch nur dann, wenn die Mitspieler wissen, das und im Zweifelsfall welche Konsequenzen auf die Androhung in Form des Blickes folgen werden, wenn sie es nicht lassen, oder sie zumindest solche Konsequenzen in irgendeiner Form befürchten.
Die Konsequenzen sind soziale Verachtung.

Glaube mir: Soziale Verachtung wiegt tausendmal schwerer als es irgendwelche XP-Abzüge je sein könnten. Leute sind sogar bereit, XP-Abzüge auf sich zu nehmen, um sich vom Makel der sozialen Verachtung reinzuwaschen.
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: ClockworkGnome am 15.11.2011 | 20:12
Das würde aber auch bedeuten, dass Bad Horse ihnen selbige entgegenbringen würde, wenns ie nun nicht aufhören, und sie das wissen.

Und da wäre mir doch ein SL lieber, der mich für Blödeleien im Spiel mit XP Abzug im Spiel bestraft, als einer, der dann zwei Wochen nicht mehr mit mir redet.
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Bad Horse am 15.11.2011 | 20:29
Nein.

Der böse Blick heißt: "Liebe Leute, wir haben uns zum Rollenspiel getroffen, also hört bitte auf, hier herumzublödeln und konzentriert euch ein bißchen mehr."

Da sich die Leute dann daran erinnern, dass wir ja eigentlich spielen und nicht blödeln wollten, und sie eigentlich auch lieber spielen als blödeln würden, reißen sie sich zusammen.
Die Konsequenz ist nämlich: Wir spielen dann eben nicht mehr, wenn sich die Leute nicht konzentrieren können, sondern blödeln halt nur rum. Und dafür ist meinen Spielern die Zeit dann meistens doch zu schade.

Wie kommst du bitte darauf, dass ich dann zwei Wochen nicht mehr mit irgendwem reden würde?  :o

Das setzt aber voraus, dass sich der Spieler nicht selbst disziplinieren kann oder will. Hat das nicht beides mit geistiger Unreife zu tun?
Finde eine ziemlich gewagte Behauptung. Nicht jeder von uns ist mit 100%iger Selbstkontrolle gesegnet - bin ich selber auch nicht. Da hilft es, hin und wieder an gute Vorsätze erinnert zu werden. Geistig unreif finde ich das nicht, aber mein Maßstab an geistiger Reife ist auch kein Jedi-Meister oder so was. ;)
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: ClockworkGnome am 15.11.2011 | 20:32
Nein.

Der böse Blick heißt: "Liebe Leute, wir haben uns zum Rollenspiel getroffen, also hört bitte auf, hier herumzublödeln und konzentriert euch ein bißchen mehr."

Da sich die Leute dann daran erinnern, dass wir ja eigentlich spielen und nicht blödeln wollten, und sie eigentlich auch lieber spielen als blödeln würden, reißen sie sich zusammen.
Die Konsequenz ist nämlich: Wir spielen dann eben nicht mehr, wenn sich die Leute nicht konzentrieren können, sondern blödeln halt nur rum. Und dafür ist meinen Spielern die Zeit dann meistens doch zu schade.

Damit ist die Strafe nicht 50 Xp weniger, sondern der RP Abend ist vorbei. Und das wissen sie :)

Wie kommst du bitte darauf, dass ich dann zwei Wochen nicht mehr mit irgendwem reden würde?  :o
Finde eine ziemlich gewagte Behauptung. Nicht jeder von uns ist mit 100%iger Selbstkontrolle gesegnet - bin ich selber auch nicht. Da hilft es, hin und wieder an gute Vorsätze erinnert zu werden. Geistig unreif finde ich das nicht, aber mein Maßstab an geistiger Reife ist auch kein Jedi-Meister oder so was. ;)

Das war nicht an Dich gerichtet, sondern an Eulenspiegel, der mit sozialer Verachtung argumentierte.
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Eulenspiegel am 15.11.2011 | 20:42
Und da wäre mir doch ein SL lieber, der mich für Blödeleien im Spiel mit XP Abzug im Spiel bestraft, als einer, der dann zwei Wochen nicht mehr mit mir redet.
Sage ich doch die ganze Zeit: XP Abzug ist wesentlich harmloser als Soziale Verachtung.

Das Problem ist: Ob du jemanden mit XP Abzug bestrafst oder nicht, kannst du dir aussuchen. Darüber hast du die Kontrolle. Ob du eine Person jedoch sympathisch findest oder nicht und ob du eine Person respektierst oder sie verachtest, kannst du dir nicht aussuchen. Das geschieht rein emotional und ohne deinen willentlichen Einfluss.

Sprich, wenn die Leute anfangen, mich den ganzen RPG-Abend über zu nerven, bekommen sie die soziale Verachtung automatisch. Ich habe keinen Einfluss darauf. Ich würde sie ja gerne weiterhin respektieren. Aber je mehr sie nerven, desto schwerer fällt es mir.
Ich kann mir also nur überlegen, ob ich ihnen den XP-Abzug zusätzlich gebe. Aber es ist unmöglich, ihnen den XP-Abzug alternativ zu geben.

Oder Kurzusammenfassung:
soziale Verachtung: unbewusste, nicht kontrollierbare Bestrafung
XP-Abzug: bewusste, kontrollierbare Bestrafung

Desweiteren:
Soziale Verachtung ist ja kein 0-1 Wert, der entweder an oder aus ist. Es ist eher ein kontinuierlicher Wert, der immer weiter ansteigt bzw. sinkt. Es fängt vielleicht damit an, dass ich die Person bei ICQ nicht mehr anschreibe, aber durchaus noch mit ihr rede, wenn sie mich anschreibt. Oder dass, wenn ich eine Freikarte für ein Konzert habe, eher an die Leute denke, die mir am sympathischsten sind, und nicht an die, die mich beim RPG regelmäßig nerven.
Es ist halt mehr ein schleichender Prozess und keiner, der von heute auf morgen entsteht.
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Bad Horse am 15.11.2011 | 20:51
Alternativ kannst du aber die Leute erstmal wissen lassen, dass dir ihr Verhalten auf den Keks geht. Relativ häufig hören sie dann nämlich damit auf, du musst sie nicht "verachten" (oder sauer auf sie werden), und alles ist gut.

XP-Abzug wäre eine Möglichkeit, die Leute wissen zu lassen, dass sie dich nerven bzw. den Spielfluss stören. Ein böser Blick oder ein "reißt euch mal zusammen" ist eine andere.
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Eulenspiegel am 16.11.2011 | 03:15
Alternativ kannst du aber die Leute erstmal wissen lassen, dass dir ihr Verhalten auf den Keks geht. Relativ häufig hören sie dann nämlich damit auf, du musst sie nicht "verachten" (oder sauer auf sie werden), und alles ist gut.
Habe ich doch gesagt:
Ich werfe ihnen einen bösen Blick zu. Meistens besitzt mein gegenüber genügend Empathie, um diesen richtig zu deuten. Und falls die Person ihn mal nicht richtig deuten kann, kann sie immernoch nachfragen.
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Just_Flo am 16.11.2011 | 09:47
@ Bad Horse: Da du auf meinen Bösenblick hin nicht reagiert hast erhältst du 50 XP Abzug. Das ich schmolle und dann wird der andere es schon merken und nachfragen hat mir und Hagen und Alrik den Spieleabend verdorben.

Disclaimer: Bad Horse und ich spielen (soweit ich weis) nicht in einer Gruppe, aber der Kalauer/ die Retourkutsche musste einfach sein.
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Falke359 am 16.11.2011 | 18:33
Nicht jeder von uns ist mit 100%iger Selbstkontrolle gesegnet - bin ich selber auch nicht. Da hilft es, hin und wieder an gute Vorsätze erinnert zu werden. Geistig unreif finde ich das nicht, aber mein Maßstab an geistiger Reife ist auch kein Jedi-Meister oder so was. ;)

Eben das stärkt mein Argument: Wieso sollte ich mit XP-Abzug bestraft werden, wenn ich mal einen Abend lang geistig nicht fit bin? Ich bin nun mal kein Grundschüler mehr, der abgestraft werden muss, damit er lernt, wie er sich verhalen soll. Wenn ich das stattdessen im Gespräch klären kann, ohne Spielstrafen zu brauchen, zeugt das von geistiger Reife, so meine These.
 
Wenn ich ein Konzentrationstief habe, heißt Selbstdisziplinierung für den Spieler wie für den SL, das wahrzunehmen und damit umzugehen. Das kann auch mal heißen, dass ein Abend dann halt in Blödeleien oder wenig ergiebigem Spiel endet, so what?

Es gibt genügend Möglichkeiten, die Ebenen von Spiel und Wirklichkeit zu trennen.
Wieso aber mein Charakter dafür büßen soll, will mir immer noch nicht in den Kopf.
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Achamanian am 16.11.2011 | 18:36
Eben das stärkt mein Argument: Wieso sollte ich mit XP-Abzug bestraft werden, wenn ich mal einen Abend lang geistig nicht fit bin? Ich bin nun mal kein Grundschüler mehr, der abgestraft werden muss, damit er lernt, wie er sich verhalen soll. Wenn ich das stattdessen im Gespräch klären kann, ohne Spielstrafen zu brauchen, zeugt das von geistiger Reife, so meine These.
 
Wenn ich ein Konzentrationstief habe, heißt Selbstdisziplinierung für den Spieler wie für den SL, das wahrzunehmen und damit umzugehen. Das kann auch mal heißen, dass ein Abend dann halt in Blödeleien oder wenig ergiebigem Spiel endet, so what?

Es gibt genügend Möglichkeiten, die Ebenen von Spiel und Wirklichkeit zu trennen.
Wieso aber mein Charakter dafür büßen soll, will mir immer noch nicht in den Kopf.

Wohl gesprochen.
Oft kann man ja auch einfach mit einem Konzentrationstief umgehen, indem man seine Mitspieler darauf hinweist, sich einfach ein bisschen zurücklehnt und eher berieseln lässt, während der Rest den Laden schmeißt. Ist meistens für alle beteiligten das Angenehmste. Und so eine reduzierte Beteiligung sollte m.E. auch nicht bestraft werden, sie ist der einzig richtige Umgang, wenn man einem Hobby nachgeht, das eben viel Konzentration fordert, die man nicht immer aufbringen kann.
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Falke359 am 16.11.2011 | 18:41
Oft kann man ja auch einfach mit einem Konzentrationstief umgehen, indem man seine Mitspieler darauf hinweist, sich einfach ein bisschen zurücklehnt und eher berieseln lässt, während der Rest den Laden schmeißt. Ist meistens für alle beteiligten das Angenehmste.

Kann ich nur unterschreiben. Ein paar der schönsten Rollenspielerinnerungen verbinde ich mit Abenden, wo es (nach Absprache) Spaß machte, sich nach einem stressigen Tag einfach nur zurückzulehnen und zuzuhören. Sollte natürlich nicht die Regel sein.
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: ThinkingOrc am 19.11.2011 | 13:06
Ich halte nichts von Bestrafung oder Belohnung durch XP.
XP kriegt bei mir der Charakter.
Der Spieler wird mit Anerkennung und/oder Gummipunkten belohnt.
Bestrafung gibt es bei mir nur durch Ausschluss aus der Runde bzw. Beendigung meiner Leitung.

Grußgrunz

TO
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Blizzard am 20.11.2011 | 10:34
Immer mal wieder lese ich vom XP-Azug für einzelne Spieler wegen dies und das und frage mich ob das wirklich realisiert wird?
XP-Abzug für Spieler kann es gar nicht geben, höchstens XP-Abzug für Charaktere. ;) Lustig, dass das noch keinem aufgefallen ist.

[Edit:]Ich glaub du solltest den von dir zitierten Teil nochmal richtig lesen.  ;)
...ich hab beim ersten überfliegen auch gedacht "hä? soll dat denn?"
ah ja danke. Jetzt habe ich es auch verstanden. Ist allerdings auch ziemlich missverständlich geschrieben.
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: ErikErikson am 20.11.2011 | 10:37
man könnte den XP-Abzug auch an Spieler verteilen. Diese dürfen ihn dann frei einem ihrer Charaktere zukommen lassen. So würden sie auch motiviert, mal ungeliebte Charaktere zu spielen, was ja einen erzieherischen Mehrwert hätte.   
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: Sashael am 20.11.2011 | 18:00
So würden sie auch motiviert, mal ungeliebte Charaktere zu spielen, was ja einen erzieherischen Mehrwert hätte.   
Also manchmal weiß ich einfach nicht, ob ich bei deinen Posts lachen oder mich fürchten soll.  ;)
Titel: Re: XP-Abzug
Beitrag von: ErikErikson am 20.11.2011 | 21:16
Ist doch logisch. Den Char können sie dann die XP abziehen, und ihre Lieblinge kommen ungeschoren davon. Ist halt moralisch etwas fragwürdig, zugegeben.