Hi, ich würde gerne mal ein kleines Geschmacksexperiment durchführen, geht relativ schnell! :d
Und zwar sind im Folgenden unter Variante A und Variante B zwei leicht verschiedene, kurze Übersetzungspassagen zu finden und ich würde gerne kurze Meinungen hören, welche Variante ihr beim Lesen als gelungener empfindet? (oder ob ihr vielleicht beide als gleich gut oder beide als schlecht anseht, ggf. im Thread anmerken). Ggf. wäre eine kurze Begründung nicht schlecht, aber es geht v.a. um das individuelle Bauchgefühl... Falls jemand möchte kann natürlich zudem noch eine Stellungnahme in Bezug auf die Originalpassage gegeben werden (Background), aber das muss nicht unbedingt sein, denn IMHO sind beide Passagen inhaltlich in Ordnung.
Ach ja, um etwaige Beeinflussung zu vermeiden, könnt ihr natürlich auch per 'Zufall' entscheiden (auswürfeln?), ob ihr zuerst A oder B durchlesen wollt :P
PS: Es soll v.a. um den Stil gehen und weniger darum, ob man nur den Inhalt versteht, das leisten beide Texte denke ich (ist ja relativ trivial, aber wenn ihr da Probleme seht wäre das schon ein grober Patzer). Die Frage wäre ob etwa vom Lesefluss ein Text besser oder schlechter ist. Also es geht um das Lesegefühl, Sprachempfinden usw. - wenn da kein nennenswerter Unterschied wahrgenommen werden sollte, ist das aber auch völlig in Ordnung ;)
Variante A
Immer wenn ein Charakter versucht eine bestimmte Handlung durchzuführen (z.B. eine Fertigkeit einsetzen) wird das Resultat mit drei Würfeln bestimmt. Man nennt das Erfolgsprobe („success roll“). Die fragliche Tätigkeit ist erfolgreich, wenn das Würfelergebnis kleiner ist als der für die Aktion entscheidende Wert oder diesem genau gleicht. Andernfalls ist der Versuch gescheitert. Zum Beispiel wäre man im Fall einer Stärkeprobe mit einem ST-Wert von 12, bei einem Würfelergebnis von 12 oder weniger erfolgreich. Dementsprechend ist es umso leichter erfolgreich zu sein, je höher der jeweilige Wert ist gegen den gewürfelt wird. Unabhängig vom Zielwert gegen den man würfelt, ist eine 3 oder 4 immer ein Erfolg, während eine 17 oder 18 immer einen Misserfolg darstellen.
Grundsätzlich macht der Spieler die Würfelwürfe für die Aktionen des eigenen Charakters. Trotzdem könnte der Spielleiter allerdings immer entscheiden stattdessen im geheimen zu würfeln - siehe Wenn der SL würfelt..., im Folgenden.
Variante B
Wann immer ein Charakter eine Handlung durchzuführen versucht (z. B. eine Fertigkeit benutzen), würfelt man mit drei Würfeln, um das Ergebnis zu ermitteln. Dies wird "Erfolgswurf" ("success roll") genannt. Die fragliche Handlung ist erfolgreich, wenn die Summe der drei Würfel gleich oder kleiner als die Zahl ist, die die Handlung bestimmt -- meist ist dies eine Fertigkeit oder ein Attribut. Andernfalls schlägt die Aktion fehl. Würfelt man beispielsweise gegen Stärke und die ST ist 12, dann hat man bei einem Wurf von 12 oder weniger Erfolg. Daher ist ein
Wurf um so einfacher, je höher der Spielwert ist, gegen den gewürfelt wird. Unabhängig vom Wert, gegen den man würfelt, ist ein Würfelergebnis von 3 oder 4 immer ein Erfolg, während ein Ergebnis von 17 oder 18 immer ein Fehlschlag ist. Im Allgemeinen führt der Spieler die Würfelwürfe für die Handlungen seines Charakters aus. Der SL kann jedoch stets beschließen, stattdessen im Geheimen selbst zu würfeln -- siehe Wann der SL würfelt weiter unten.
Ggf. Background falls es relevant ist, sollte aber eigentlich egal sein:
Whenever a character attempts to perform
an action (e.g., use a skill), roll three
dice to determine the outcome. This is
called a success roll. The task in question
succeeds if the total rolled on the dice is less
than or equal to the number that governs
the action – most often a skill or an attribute.
Otherwise, it fails. For example, if you
are rolling against Strength, and your ST is
12, a roll of 12 or less succeeds. Thus, the
higher the stat you are rolling against, the
easier it is to make the roll.
Regardless of the score you are rolling
against, a roll of 3 or 4 is always a success,
while a roll of 17 or 18 is always a failure.
In general, the player makes the die rolls
for his character’s actions. However, the
GM may always choose to roll the dice in
secret – see When the GM Rolls, below.
A : Alleine im ersten Satz ist die Worstellung deutlich gefälliger mit dem Infinitiv am Ende.
Spaßig, denn das Gleiche dachte ich beim Lesen des ersten Texts.
Text 1 gefällt mir sprachlich um einiges besser als Text 2, der mag inhaltlich klarer sein, sollte sich aber in der sprachlichen Gestaltung mehr an Text 1 orientieren.
@1of3:
Nebenbei gefragt: Bist du zufällig in einem sprachlichen Beruf tätig? Liest man selten, dass ein Forenuser auf syntaktische (oder gehört das eher in den morphologischen Bereich?) Charakteristika eines Postings eingeht...
@Ghostrider: Ja, ich bin von Haus aus Latinist. Und das war eher Syntax, weil Abfolge von Worten. Grundlegend für diesen speziellen Fall ist, dass ein Satz es für den Hörer anscheinend leichter zu verarbeiten ist, wenn komplexe Satzglieder möglichst spät kommen, wenn also schon alles Andere abgewickelt. Tatsächlich stellen sogar Sprachen, die sonst eher fixe Wortstellung haben, Mittel bereit, um solche Heavy NP Shifts zu ermöglichen.
Ja, soweit konnte ich mir das auch noch zusammenreimen...
Den Terminus Nominalphrasenverschiebung hab ich schonmal gehört, aber kann damit noch nicht viel anfangen, das kommt erst noch.
Trotzdem danke für die überaus umfassende Erklärung.
(Hoffentlich können auch andere User was aus unserer Unterhaltung rausziehen, sonst wars etwas sinnlos, sich Fachbegriffe um die Ohren zu hauen.)
Whenever a character attempts to perform
an action (e.g., use a skill), roll three
dice to determine the outcome. This is
called a success roll. The task in question
succeeds if the total rolled on the dice is less
than or equal to the number that governs
the action – most often a skill or an attribute.
Otherwise, it fails. For example, if you
are rolling against Strength, and your ST is
12, a roll of 12 or less succeeds. Thus, the
higher the stat you are rolling against, the
easier it is to make the roll.
Regardless of the score you are rolling
against, a roll of 3 or 4 is always a success,
while a roll of 17 or 18 is always a failure.
In general, the player makes the die rolls
for his character’s actions. However, the
GM may always choose to roll the dice in
secret – see When the GM Rolls, below.
Wenn dein Charakter etwas tun möchte, mach einen Erfolgswurf: Du würfelst mit drei Würfeln und zählst alle drei Ergebnisse zusammen. Die Summe wird mit dem Wert, der für den Erfolgswurf relevant ist, verglichen: Ist sie gleich oder kleiner, hast du einen Erfolg erzielt. Nur wenn sie höher ist, klappt die Handlung nicht.
Wenn du also auf deine Stärke von 12 würfelst, ist jeder Wurf kleiner oder gleich 12 ein Erfolg. Je höher der relevante Wert ist, desto leichter ist es, den Erfolgswurf zu schaffen.
Bei einer 3 oder 4 hast du den Wurf immer geschafft, unabhängig von deinem Wert. Genau schaffst du bei einem Wurf von 17 oder 18 die Probe nicht, auch nicht, wenn dein Wert auf 17, 18 oder höher liegt.
Normalerweise würfelt der Spieler den Erfolgswurf für seinen Charakter selbst. Allerdings kann der Spielleiter auch heimlich für den Charakter würfeln - siehe "Wenn der SL für den Charakter würfelt".
So gefällts mir. ;)