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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Allgemein => Thema gestartet von: Narsiph am 26.11.2011 | 17:06

Titel: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: Narsiph am 26.11.2011 | 17:06
Hallo,

jeder kennt es: Man macht sich alles zurecht, festigt für die Gruppe die Zeit des Treffens, erkundigt sich nach und nach bei den Leuten und am Tag an dem das Treffen stattfinden soll hat man keine Lust. Natürlich ist kein großer Grund dahinter nur schlichte, einfache unlust. Man ist ja schließlich auch ein Mensch.

Nun gibt es aber gewisse Spielleiter die sich dann gleich auf persönlicher Ebene angegriffen fühlen. Wie seht ihr als Spielleiter den Fall wenn ein Spieler einfach mal keine Lust hat und deswegen nicht erscheint das aber knapp 6 - 8 Stunden vor dem Treffen ankündigt? Seht ihr es so wie ein, jetzt, ehemaliger Kamerad von mir "Ausgemacht ist ausgemacht also hast du gefälligst zu kommen!!" oder doch eher anders? Wie ist eure allgemeine Meinung zu so einem Thema?

Das würde mich schon einmal interessieren.


Mit bestem Gruß


Narsiph
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: korknadel am 26.11.2011 | 17:21
Es bringt doch nichts, wenn man mit Unlust am Tisch sitzt. Manchmal ist es zwar auch nicht verkehrt, sich mit Unlust zu einem Termin zu schleppen, weil der Spaß oft beim Spielen kommt. Und beim Rollenspiel ist man auch auf eine gewisse Verbindlichkeit angwiesen. Aber genauso wie Reifen platzen, Omas sterben und Abgabetermine eingehalten werden müssen, steht auch die Lust nicht immer Gewehr bei Fuß, sondern eher quer vor selbigem. Passiert.
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: ErikErikson am 26.11.2011 | 17:25
Ich würd sagen, man muss kommen. Weil sich die anderen ja freuen, mit einem zu spielen.
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: Darkling ["beurlaubt"] am 26.11.2011 | 17:33
Warum sollte ich beim Rollenspiel andere Maßstäbe anlegen als bei Kinoterminen, Treffen einfach zum Quatschen oder irgendwas anderes?
Meine Freizeit ist knapp bemessen und wenn ich die nach anderen Leuten ausrichte möchte ich mich auch auf die verlassen können.
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: Nocturama am 26.11.2011 | 17:40
Ein bißchen kommt es auf die Rundenorganisation an. Wenn es eine "kommt wer will, dann spielen wir was"-Einmal pro Woche-Runde ist, dann finde ich Unlust nicht so schlimm - aber dann sollte man sich nicht wundern, wenn man jedes zweite Mal alleine dasitzt, weil keiner den Termin ernst nimmt.

Bei Runden, die nur spielen, wenn alle Spieler da sind, geht das nach meiner Meinung gar nicht. Bei Gruppenaktivitäten muss man sich einfach auf eine gewissen Verbindlichkeit verlassen können, sonst kann man das gleich haken. 6-8 Stunden vorher finde ich auch recht knapp.

Ich wäre ehrlich gesagt auch angepisst. Terminfindungen in meinen Runden ist immer extrem nervig, dann fehlen meist sowieso 1-2 Spieler wegen Baby krank, Lernen, sonstwas. Wenn mir dann noch einer mit "Nee, heute habe ich irgendwie keine Lust" käme, würde ich dem das Regelbuch um die Ohren hauen.
Ich kann nachvollziehen, dass der SL etwas sauer ist - "keine Lust" klingt nämlich auch nach "das ist mir nicht so wichtig, ich mag heute lieber Skyrim spielen". Und das ist bei viel Vorbereitungsaufwand und wenn man selbst eine hohe Priorität auf die Runde setzt schon unangenehm, wenn nicht verletzend, für den SL.
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: Ghostrider am 26.11.2011 | 17:52
Leute die den Rest der Gruppe, und damit nicht nur den Spielleiter im Regen sitzen lassen, werfe ich nach dem 2. Mal aus der Gruppe.
Ohne vorherige Ankündigung, ohne Diskussion.

Da ich als SL mit meinen Spielern VOR dem Spiel kommuniziere, erwarte ich das von allen Beteiligten, einfach aus Respektgründen und der Sache der Machbarkeit und der Planbarkeit.

Mit einem Spieler, der mich aufgrund eigener Dummheit, Faulheit und Gleichgültigkeit mir und der Restgruppe gegenüber meine spärliche Freizeit so verheizen lässt, mit dem will und brauch ich auch nichts mehr zu tun haben.

Es gibt eh schon zu viele Slacker, die mir in meinem Leben unvermeidbarerweise auf die Nüsse gehen, ich muss so jemanden nicht auch noch in meine Gruppe lassen.

Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: Taschenschieber am 26.11.2011 | 17:54
Ich habe kein Problem damit, wenn ein Spieler bei mir anfragt, ob er wegen Unlust "freinehmen" könnte. Meistens genehmige ich das auch, nur wenn dann gleich die ganze Sitzung auf der Kippe steht, bitte ich den Spieler, sich trotzdem aufzuraffen.

Wenn jemand einfach so wegen "keine Lust" nicht auftaucht, fühle ich mich aber doch ein kleines bisschen angepisst.
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: Bentley Silberschatten am 26.11.2011 | 17:55
Bei Runden, die nur spielen, wenn alle Spieler da sind, geht das nach meiner Meinung gar nicht. Bei Gruppenaktivitäten muss man sich einfach auf eine gewissen Verbindlichkeit verlassen können, sonst kann man das gleich haken.

Dem stimme ich fürs Rollenspiel auf jeden Fall zu. Bei andern Gruppenaktivitäten find ich das alles nicht so wild. Ich mein wenn man nicht gerade einer von zwei ist kommt es beim Kinobesuch nicht unbedingt auf einen mehr oder weniger an. RPG ist da anders, da bemerkt man jeden der fehlt.

Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: ArneBab am 26.11.2011 | 18:01
jeder kennt es: Man macht sich alles zurecht, festigt für die Gruppe die Zeit des Treffens, erkundigt sich nach und nach bei den Leuten und am Tag an dem das Treffen stattfinden soll hat man keine Lust. Natürlich ist kein großer Grund dahinter nur schlichte, einfache unlust. Man ist ja schließlich auch ein Mensch.

Nun gibt es aber gewisse Spielleiter die sich dann gleich auf persönlicher Ebene angegriffen fühlen. Wie seht ihr als Spielleiter den Fall wenn ein Spieler einfach mal keine Lust hat und deswegen nicht erscheint das aber knapp 6 - 8 Stunden vor dem Treffen ankündigt? Seht ihr es so wie ein, jetzt, ehemaliger Kamerad von mir "Ausgemacht ist ausgemacht also hast du gefälligst zu kommen!!" oder doch eher anders? Wie ist eure allgemeine Meinung zu so einem Thema?

6-8h vorher finde ich sehr knapp, ist aber alles schon passiert, und wir spielen immernoch zusammen :)

Ich denke, solange die Runde trotzdem spielen kann, ist das halb so schlimm.

Ein Problem wäre es für mich, wenn die Runde dadurch ausfällt. Und wenn sowas oft vorkommt, passiert das leicht. Statistik dazu:  http://1w6.org/deutsch/gedanken/statistische-zwaenge-im-rollenspiel-und-kampagnendesign
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: asri am 26.11.2011 | 18:01
Wenn man ein Hobby hat, das man allein betreibt, dann kann man das machen. Wenn es etwas ist, dass man zu mehreren macht, dann ist es gemein gegenüber den anderen. Egal, ob man mit Freunden Volleyball oder Doppelkopf spielt, in einem Chor mitsingt oder eben rollenspielt: Wenn ein Termin abgemacht ist und jemand nicht kommt, betrifft es alle - je nach Aktivität unterschiedlich stark (es wäre egal, ob man zu viert oder zu sechst eine Wanderung macht), und das gilt auch wieder fürs Rollenspiel, wie oben schon geschrieben wurde.

Man könnte für die Person ein Mittelding aus SC und NSC einplanen (und das natürlich im Vorfeld mit ihr absprechen). Oder alternativ Spielabende anbieten, die nicht verpflichtend sind; aber eine Gruppe, die länger spielt, besser abstimmen hinsichtlich des Verantwortungsgefühls gegenüber dieser Gruppe.
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: Urias am 26.11.2011 | 18:07
Najo ich seh das beim Rollenspiel wie mit anderen Aktivitäten auch: Wenns mich auf Teufel komm raus nicht freut dann versuch ichs abzusagen, behalt dabei aber den Kontext im Auge. Wenn ich zB mit nur einem Kumpel ins Kino geh, dann sag ich eher nicht ab, wenns ne ganze Gruppe is leichter. Aufs Rollenspiel umgemünzt heißt das, dass ich wenns sonst ausfallen würde, oder es ein Plot is wo mein Char essentiell ist oder ähnliches, nicht absage, auch wenns mich nicht freut. Ansonsten, warum nicht? Ich hab mich schon zu oft trotz Unlust in ne Runde geschleppt nur um mir dann zu denken "Hät ich doch x gemacht stattdessen" oder "Sind wirs dann bald?".
Ich versteh auch nicht warum ich fürs Rollenspiel andere Maßstäbe anlegen soll als fürs Ausgehen mit Freunden oder Kinogehen. Is für mich alles Teil der Freizeit ohne Priorität.
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: Bartimäus am 26.11.2011 | 18:08
Lust ist, zumindest nach meiner Erfahrung, etwas sehr wandelbares. Erst hat man keine Lust auf etwas, hinterher macht es richtig Spaß. Von daher schadet es nicht es zu versuchen ^^ Daher erwarte ich von meinen Spielern, dass sie sich zusammenreißen, wenn sie mal nicht so viel Lust haben und es versuchen.
Passiert sowas häufiger, dann hat die Person wohl nicht die Einstellung, die ich für nötig erachte, und ich habe keine Lust mehr mit ihm zu spielen.
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: Bad Horse am 26.11.2011 | 18:10
Ich habe kein Problem damit, wenn ein Spieler bei mir anfragt, ob er wegen Unlust "freinehmen" könnte. Meistens genehmige ich das auch, nur wenn dann gleich die ganze Sitzung auf der Kippe steht, bitte ich den Spieler, sich trotzdem aufzuraffen.

Sehe ich ähnlich. Man kann vorher ankündigen, dass man nicht so motiviert ist, aber einfach nicht zu kommen, wenn alle anderen warten, finde ich auch unangenehm. Wobei ein Spieler, der nur am Tisch herumhängt und blöde Sprüche bringt, natürlich auch nicht das Gelbe vom Ei ist. Da ist es vielleicht tatsächlich besser, wenn der Unlustige wegbleibt.

Ich leide allerdings auch ab und an unter Unlust (häufig auch dann, wenn ich leiten soll). Manchmal machen wir dann was anderes, manchmal werde ich dann aufgerafft, und meistens läufts dann auch und macht Spaß. Manchmal aber auch nicht, dann wird's zur Qual - da zieh ich dann aber auch die Reißleine. Sonst verhagelt es mir noch die ganze Runde an sich.
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: Imion am 26.11.2011 | 18:22
Man sollte IMO schon, wenn sich die Anderen die Zeit zum Spielen freihalten bzw der SL zusätzlich noch die Sitzung vorbereitet, rechtzeitig vorher absagen wenn man denn auf gar keinen Fall spielen will. Das 8 Stunden vor geplantem Spielbeginn zu machen ist für mich ein Zeichen fehlenden Respekts den Mitspielern gegenüber. Schöner kann man eigentlich gar nicht sagen 'Macht euren Mist doch allein'. Zusätzlich noch, wenn man einfach ohne Mitteilung fernbleibt.

Aber ich reihe Unpünktlichkeit auch in die Kategorie Todsünden ein...
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: Tarin am 26.11.2011 | 18:26
Ist interessanterweise bisher nicht vorgekommen. Wenn ich selber mal wenig Lust hab, raff ich mich meistens doch noch auf, weils ein bisschen unfair gegenüber den Mitspielern wäre und so halten das die anderen auch, denke ich.
Wenn sich vor Ort dann rausstellt, dass alle eher Bock auf nen Film haben, auch gut. Oder man hält sich halt ein bisschen zurück. Ich würde jetzt aber auch keinem den Kopf abreißen, wenn er kurzfristig wegen Unlust absagt. Wenn das jetzt dauernd vorkommt, würd ich das mal in der Runde besprechen, ansonsten was solls. Schade, aber naja.
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: Thot am 26.11.2011 | 18:50
Naja, es ist eine Gruppenveranstaltung, bei der sich jemand oft *richtig* Arbeit macht, um alles vorzubereiten. Wenn man dann nicht erscheint, weil man "keinen Bock hat", dann ist das schon ziemlich schäbig. Ich glaube nicht, dass ich jemanden, der so eine Begründung bringt, in meiner Runde haben wollte.
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: Tarin am 26.11.2011 | 18:52
Das gilt jetzt auch v.a. für meine Stammrunde. Die Leute kenne ich auch abseits vom Rollenspiel gut genug, um sowas *mal* verzeihen zu können. Die sind allerdings auch fair genug, sowas nicht zu machen oder ganz auszusteigen.
Sehr unhöflich ist es in jedem Fall, ja. Sollte man nicht machen.
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: Hector am 26.11.2011 | 18:53
Ich finde es völlig asi, wenn Leute auf den letzten Drücker absagen. Egal, aus welchem Grund (echte Notfälle ausgenommen). Wobei, immer noch besser, als wenn sie gar nicht erst auftauchen. Auch schon erlebt, finde ich extrem lästig, wenn die anderen dann blöde rumsitzen und nicht anfangen, weil sie denken, der Betreffende kommt nur zu spät.

Meistens sind es die üblichen Verdächtigen. Es gab in den vielen Runden, die ich in den letzten Jahren so hatte, immer wieder Individuen, die erst groß getönt haben, was für tolle Kampagnen sie spielen wollen, und dann immer wieder aus den blödesten Gründen nicht gekommen sind. "Ach nee... ich gehe lieber ins Kino... zur Trommelschnupperstunde... habe Kopfweh... morgen viel zu tun im Büro... blaaaaa." In meinen Runden spielen durchweg Leute mit vollem Terminkalender und hoher privater und/oder beruflicher Verantwortung. Und trotzdem kommen die meisten pünktlich und regelmäßig zu den vereinbarten Terminen, weil wir halt in unserer äußerst spärlich bemessenen Freizeit tolle Geschichten miteinander erleben wollen, und das nicht nur alle 4 Monate. Und wenn dann so ein egozentrischer Penner immer weder quer fetzt und alle anderen im Regen stehen lässt, dann ist er einfach nur ein Störfaktor, der früher oder später rausfliegt.  
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: Blizzard am 26.11.2011 | 19:00
Kommt immer ein bisschen auf die Umstände an. Kann die Gruppe auch ohne den Spieler spielen, würde ich sagen: ist zwar ärgerlich/doof, aber verschmerzbar. Es bringt der Gruppe nichts, wenn einer am Spieltisch sitzt und eigentlich keine Lust auf RPG hat. Wenn die Gruppe partout nicht ohne den Spieler spielen kann (aus welchen Gründen auch immer), würde ich zumindest erstmal versuchen, mit dem Spieler zu reden, und schauen, ob ich ihn nicht doch noch irgendwie umgestimmt bekomme. Wenn mir das nicht gelingt, muss ich mir eben überlegen, ob die Runde trotzdem ohne ihn spielen kann, die Runde was anderes macht, oder die Runde eben ganz abgesagt wird. Und Unlust auf RPG kann durchaus mal vorkommen, da würde & werde ich keinem einen Vorwurf deswegen draus machen. Solange es sich nicht häuft, ist das zwar ärgerlich, aber verschmerzbar. Sollte das jedoch häufiger auftreten, dass ein Spieler wegen Unlust absagt, sollte sich der Rest der Gruppe Gedanken machen.
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: Callisto am 26.11.2011 | 19:27
Also ich bin eigentlich aus allen Runden ausgestiegen, weil ich keine Lust hatte. Bei RL-Runden war ich zu faul für den Weg, oder weil nur WE möglich war und ich mittlerweile das überwiegend für mein Privatleben freihalte. Ich habe früher auch schon ein paar Tage vorher, als ich noch eine regelmäßige rl-Runde hatte, gefragt, ob meine Anwesenheit "Pflicht" wäre, bei Kopfschmerzen auch schon mal ein paar Stunden vorher. Meistens wäre die Runde sonst abgesagt worden, weils ne kleine Runde war, also kam ich dann doch. Wenn ich dann aber währenddessen nicht noch Lust aufs Spielen entwickelt habe, habe ich mich eigentlich immer gleich dafür entschieden aus der Runde komplett auszusteigen. Denn wenn ich keine Lust aufs Rollenspiel habe, finde ich es nur fair, meinen Platz für jemanden zu räumen, der Lust drauf hat, noch dazu müssen die anderen mich beim Terminplanen dann nicht mehr berücksichtigen müssen.

Sorry Narsphif, aber wenn du keine Lust mehr aufs RPG hast, steig aus oder beschränk Dich auf Runden, in denen du als Gastspieler immer mal wieder auftauchen kannst. Dann können die ohne Dich einen Termin ausmachen und wenn du da Zeit und Lust hast, kannste mitspielen, und wenn nicht wird ohne Dich gespielt. Aber eine feste Runde ist dann einfach nicht das Richtige für Dich.
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: Backalive am 26.11.2011 | 20:25
Sorry Narsphif, aber wenn du keine Lust mehr aufs RPG hast, steig aus oder beschränk Dich auf Runden, in denen du als Gastspieler immer mal wieder auftauchen kannst. Dann können die ohne Dich einen Termin ausmachen und wenn du da Zeit und Lust hast, kannste mitspielen, und wenn nicht wird ohne Dich gespielt. Aber eine feste Runde ist dann einfach nicht das Richtige für Dich.

Sehe das auch so. Sollte einer warum auch immer keine Lust mehr am Rollenspiel oder der Rollenspielgruppe haben, ist es nur fair den anderen gegenüber, aus der Runde auszusteigen.
Nicht nur, daß er damit auch Aufwand und Druck herausnimmt, vielleicht steht ja tatsächlich schon ein anderer Spieler bereit, der nur in der Warteschleife hing, weil die Gruppe schon voll war.
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: Bad Horse am 26.11.2011 | 20:38
Ich glaube, es ging Narsiph nicht darum, dass er generell keine Lust hat.

Manchmal gibt es eben Tage, da steht man nach zu wenig Schlaf mit dem linken Fuss auf, dazu noch Stress auf Arbeit und so ein Druck im Schädel... da hat man halt vielleicht auch auf eine Runde, die man total gern mag, keine Lust.

Solange das nicht dauernd vorkommt... Mensch ist ja keine Spaßmaschine. Dann sollte man eben nachfragen, ob das in dem Zustand überhaupt Sinn macht, zu kommen.
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: dunklerschatten am 26.11.2011 | 20:56


Zitat
Ausgemacht ist ausgemacht also hast du gefälligst zu kommen!!

+1
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: Lord Verminaard am 26.11.2011 | 21:16
Also wenn man krank oder komplett übermüdet oder total im Arbeitsstress ist und sich deswegen nicht fit fühlt für die Runde, okay. Aus solchen Gründen hab ich auch schon mal abgesagt, dann aber mit tausendfacher Entschuldigung und nicht mit so ner "hey, ich bin nur ein Mensch, lasst mich in Ruhe"-Attitüde.

Wenn man einfach nur keinen Bock hat, dann gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder, einem liegt was an der Runde, dann rafft man sich gefälligst auf und erscheint nicht nur zum Spielen, sondern gibt sich auch verdammt noch mal Mühe, die eigene Unlust zu überwinden, engagiert mitzumachen und die anderen nicht runter zu reißen. Oder einem liegt nichts an der Runde, dann sollte man die Konsequenzen ziehen und ganz aussteigen.

Wenn man von einem Hobby was haben will, muss man auch mal den inneren Schweinehund überwinden. Man wird ja auch dafür belohnt.
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: Saffron am 26.11.2011 | 21:19
Hi,

Drei Gedanken dazu:

Ich spiele in einer Runde, in der alle Schwierigkeiten haben, sich den Spieltermin freizuschaufeln, denn fast alle haben Kinder, stressige Jobs, Ehepartner im Schichtdienst und auch sonst wenig Langeweile. Allen ist das Spielen wichtig, also versuchen auch immer alle zu kommen. Trotzdem klappt es nicht immer, weil Kinder krank, kein Babysitter, Elternabend oder andere Gründe. Wenn dann noch Leute absagen würden, weil sie mal keine Lust haben, wäre die Gruppe längst nicht mehr existent. Spielt man natürlich in einer Runde, wo ständig mal einzelne fehlen, wo alle viel Zeit haben, und wo der Spielleiter spontan entscheidet, was an dem Abend denn mal gespielt werden könnte, dann mag das vielleicht ok sein.  

Gerade weil alle wenig Zeit haben, ist es eine wahre Heldentat, dass alle sich irgendwie immer noch die Zeit nehmen, im Rotationsprinzip als Spielleiter tätig zu werden. Vor dem Hintergrund bin ich immer extrem angepisst, wenn die Leute das nicht würdigen. Absage wegen Unlust würde mich ärgern, vor allem, weil es auch immer Plots gibt, die auf die Charaktere genau zugeschnitten sind.

Klar seh ich das Argument, dass man nicht so richtig bei der Sache ist, wenn man keine Lust hat. Und ja, jeder hat mal nen schlechten Tag, dafür würd ich keinem einen Vorwurf machen. Aber was spricht dagegen, trotzdem zum Rollenspiel zu kommen, sich an der Gesellschaft der Freunde zu freuen und dann eben ein bisschen auf Sparflamme zu spielen und eben an dem Abend nicht unbedingt mit den kreativsten Ideen zu glänzen?

Change it, love it or leave it
Saffron
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: Ein am 26.11.2011 | 21:57
Ich sehe das nicht als weiter wild an, sofern es nicht andauernd vorkommt. Wir sind doch hier nicht auf Arbeit.
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: Blizzard am 26.11.2011 | 22:19
Wenn man einfach nur keinen Bock hat, dann gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder, einem liegt was an der Runde, dann rafft man sich gefälligst auf und erscheint nicht nur zum Spielen, sondern gibt sich auch verdammt noch mal Mühe, die eigene Unlust zu überwinden, engagiert mitzumachen und die anderen nicht runter zu reißen.
Nur funktioniert das meiner Erfahrung nach in der Praxis nicht. Ich versuche das mal an einem etwas skurrilen Beispiel: Jemand, der voller Vorfreude am Tag der Sitzung zur Sitzung erscheint, hat, sagen wir mal 100% Motivation. Jemand, der am Tag der Sitzung-aus welchen Gründen auch immer- keine Lust hat, hat, sagen wir mal, 0% Motivation. Klar, kann man den bearbeiten und auf ihn einreden, und evtl. schafft er es auch, den inneren Schweinehund/die Unlust zu überwinden. Aber selbst dann wird er keinesfalls diese 100%ige Motivation zur Sitzung mitbringen, sondern allenfalls eine 50%ige, bestenfalls eine 70%ige Motivation. Und was soll oder will ich mit einem Spieler, der nicht von sich aus top motiviert ist, ja, den ich evtl. stundenlang belabern musste, damit er zur Sitzung kommt? Klar, es kann natürlich sein, dass seine Motivation im Verlauf der Sitzung weiter ansteigt, und irgendwann vielleicht mal wieder den Wert erreicht, den sie eigentlich ursprünglich hätte haben sollen. Genau so gut kann sich die Motivation des Spielers während der Sitzung auch wieder nach unten schrauben. Von daher: Casino. Und auf sowas habe ich beim Rollenspiel nicht wirklich Lust. Entweder kommen die Leute, weil sie gerne kommen-oder sie bleiben weg. Aber ich möchte nicht einen in der Runde haben, den ich erst überreden musste, der dann aber nicht mitzieht. So gesehen: Man kann niemanden zur Lust am Rollenspiel zwingen. Wer nicht kommt oder kommen mag hat einfach selbst schuld-und muss sich dann eben in der nächsten Sitzung anhören, was er/sie alles Tolles verpasst hat. Das ist eigentlich Strafe genug. >;D
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: Just_Flo am 26.11.2011 | 22:26
Also mir passiert es oft, dass ich 1-5 Stunden vor dem Spielen einfach keinen Bock habe. Mir passiert das auch mal wenn ich meistere. Das kommt nicht nur bei Grottenrunden vor.

8 Stunden davor hätte ich jedoch jedes Mal gesagt: Super, jetzt geht es los.

Trotzdem spiele ich immer noch regelmässig in 3 Gruppen. Warum? Der Apettit kommt bei mir häufig mit dem Essen. Ich kann noch so kaput, fertig und genervt oder uninspiriert sein, spätestens 15 Minuten nach Spielbeginn macht es wieder spuer Spaß.
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: Marduk am 26.11.2011 | 22:29
Es ist immer noch eine Gruppenveranstaltung und wenn man weiß, das die Mitspieler sich mühsam die Zeit freischaufeln, versuchen trotz knappem Zeitbudget, Stress auf der Arbeit und Kindern zum Spiel zu erscheinen dann ist das einfach nur asozial wegen sowas kurzfristig abzusagen.

Was ist wenn jemand wegen dem Spielabend einen Babysitter engagiert hat, der ja bezahlt werden will?

Gruß

Marduk
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: Oberkampf am 27.11.2011 | 00:54
Also mir passiert es oft, dass ich 1-5 Stunden vor dem Spielen einfach keinen Bock habe. Mir passiert das auch mal wenn ich meistere. Das kommt nicht nur bei Grottenrunden vor.

...

Trotzdem spiele ich immer noch regelmässig in 3 Gruppen. Warum? Der Apettit kommt bei mir häufig mit dem Essen. Ich kann noch so kaput, fertig und genervt oder uninspiriert sein, spätestens 15 Minuten nach Spielbeginn macht es wieder spuer Spaß.

+1

Meistens habe ich vor dem Spielen überhaupt keine Lust, vor allem, wenn ich leiten will/soll/darf, weil ich immer denke, zu wenig oder zu schlecht vorbereitet zu sein. Eigentlich würde ich fast immer am Liebsten kurz vor Spielbeginn absagen - aber wenn das Spiel mal losgeht, machts mir trotzdem meistens Spaß. Nicht immer, aber immer mal wieder.

Wenn ich merke, es geht gar nicht und ich brauche den Abend für mich alleine, dann versuche ich, mir über sowas ein paar Tage vorher klar zu werden und entsprechend vorher abzusagen (wenn miene Vorbereitungszeit sichtbar gegen Null schrumpft und ich das rechtzeitig weiß). Setzt der Null-Bock Anfall aber erst am selben Tag ein, ziehe ich dann das RSP durch und hoffe, dass ich mich im Spiel fürs Spiel begeistern kann. Klappt meistens.
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: YY am 27.11.2011 | 02:01
Meistens habe ich vor dem Spielen überhaupt keine Lust, vor allem, wenn ich leiten will/soll/darf, weil ich immer denke, zu wenig oder zu schlecht vorbereitet zu sein. Eigentlich würde ich fast immer am Liebsten kurz vor Spielbeginn absagen - aber wenn das Spiel mal losgeht, machts mir trotzdem meistens Spaß.

Höre ich ziemlich oft und geht mir auch bisweilen so.

Ich frage mich nicht nur, woran das liegen mag, sondern auch, ob dieses Phänomen nicht öfter mal als SL-Burnout fehlinterpretiert wird, wenn man ein paar Mal dem Impuls nachgegeben und abgesagt hat.
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: Ein am 27.11.2011 | 09:48
Zitat
Was ist wenn jemand wegen dem Spielabend einen Babysitter engagiert hat, der ja bezahlt werden will?
Naja, wenn der Nichtkommer 8 Stunden vorher bescheid gibt, sollte wohl noch mehr als genug Zeit sein, um den Babysitter wieder abzubestellen. Von daher kann ich das nicht so ganz als Argument sehen.

Ich frage mich hier aber auch bei dem einen oder anderen, ob Rollenspiel bzw die Art von Rollenspiel, wie er sie betreibt, wirklich das Richtige für ihn ist, wenn er sich immer erst zum Spielen prügeln muss. Ich persönlich glaube ja, dass viele Leute so wenig Lust auf Rollenspiel haben, weil sie es zu ernst nehmen. Aus einem unterhaltsamen Zeitvertreib mit Freunden ist Leistungsrollenspiel mit professionellen Mitspielern geworden, die einen in der Dusche verprügeln, wenn man nicht 100% gibt.
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: Vanis am 27.11.2011 | 10:14
Wenn mir jemand am Vortag sagt, er packe es nicht zum Spieltag, dann finde ich das sogar extrem höflich. Ich erlebe es immer wieder, dass Spieler einfach gar nichts sagen. Wenn dann aber die Begründung kommt "Du, ich hab keine Lust", würde ich als SL doch mal nachfragen, ob das generell auf diese Gruppe, das Setting oder das System bezogen so ist, oder einfach mal an einem Formtief liegt.
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: K!aus am 27.11.2011 | 10:22
Zitat
Zitat
Meistens habe ich vor dem Spielen überhaupt keine Lust, vor allem, wenn ich leiten will/soll/darf, weil ich immer denke, zu wenig oder zu schlecht vorbereitet zu sein. Eigentlich würde ich fast immer am Liebsten kurz vor Spielbeginn absagen - aber wenn das Spiel mal losgeht, machts mir trotzdem meistens Spaß.

Ich frage mich nicht nur, woran das liegen mag, sondern auch, ob dieses Phänomen nicht öfter mal als SL-Burnout fehlinterpretiert wird, wenn man ein paar Mal dem Impuls nachgegeben und abgesagt hat.

Bei mir ergibt sich als SL meist spontane Unlust, weil ich Angst davor habe, dass etwas drankommt, was ich nicht vorbereitet habe. Keine Idee für eine Karte im Kopf, keine Spielwerte, keine Ahnung welche Konsequenzen sich aus einer Position ergeben sollten, keine Ahnung welchen Standpunkt ein NSC vertreten sollte, wenn er mit X konfrontiert wird.

Ich denke als Perfektionist führt das bei mir zu leichter Panik, wenn ich es überzogen mal so nennen darf. Und so würde ich am liebsten auch absagen, bevor es am Ende heißt "Jo, beim Klaus hängt das Spiel zuweilen..."

Wie bereits gesagt geht es dann allerdings während des Spiels. Vielleicht weil dann die Ideen kommen oder ich einfach den Spielern zuhöre und ganz dreist verwende was sie im Gespräch mit einem anderen Spieler als cool empfänden oder fürchten würden.
Also wenn z.B. ein Spieler sagt, dass der nächste NSC ihnen dumm kommen soll, damit er ihn gehörig glattbügeln kann, dann kenne ich den Standpunkt des nächsten NSCs. Und weil Gewalt eingesetzt wird habe ich dadurch sofort eine ungefähre Ahnung wie die Konsequenzen aussehen werden.

Aber irgendwie ist mir vor Beginn noch nicht klar, dass das während des Spiels so spontan und improvisiert schon laufen wird. Ich meine irgendwo muss sich die RPG bzw. SL Erfahrung auch niederschlagen. Verdammter Perfektionismus. ;D

Gruß,
Klaus.
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: Mentor am 27.11.2011 | 10:28
Also "keine Lust" ist für mich ein dünnes Argument, um für eine Session kurzfristig abzusagen. Als Mitspieler würde ich da wohl mir meinen Teil denken aber das hinnehmen, als SL würde ich vmtl. angefressen sein. Das kann man IMHO bei einer Brettspielrunde machen, oder einer anderen Casual-Aktivität.

Wenn jemand wg. keiner Lust aus der Gruppe ganz aussteigt oder mal eine Weile pausiert, weil andere Dinge im Leben wichtiger sind, ist das natürlich OK - denn das ist ja in der Tat Freizeit, und da muss man sich ja nicht ewig binden. Das sollte man aber schon früher als 6h vor dem Treffen wissen.
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: Narsiph am 27.11.2011 | 13:14
Hallo,

all eure Argumente und Ausführungen sind sehr interessant und wie der ein oder andere bestimmt vermutet hatte gings sogar über mich als "Unlust"-Spieler. Zwar ist es kein Problem trotz alledem zu einer Runde zu gehen aber ich sage mir persönlich das ich keinen am Tisch sitzen haben will der völlig fertig ist und ich persönlich gebe niemals Gründe an wenn ich "Keine Lust" habe, außer man frägt höflich nach.

In meinem Fall z.B. war der Vorabend im Verein für mich schon müßig genug da ich da schon extreme Unlust hatte, aber als Vorstand und Schlüsselträger muss man natürlich da sein. Diese Verpflichtung habe ich in einer normalen Gruppe wiederum nicht da ich "nur" Spieler bin. Natürlich mag der ein oder andere sagen "Klar, is' deine Freizeit, aber ausgemacht ist ausgemacht, da kann die Welt untergehen" aber: Für mich ist mein privates Wohlbefinden wichtiger als das, krass gesagt jetzt, blöde Rollenspiel das einfach nur ein schönes Hobby ist.

Die Gruppe kann wunderbar ohne mich zurechtkommen und an meinem Charakter hängt nicht der Plot. Die Einführung um den Charakter war wichtig, hat auch total spaß gemacht aber ich lasse mich dann aber auch nicht im Gegenzug anpflaumen von einem SL, dann schalte ich ganz auf Quer und steige aus. Ich sage immer: Wahre genau die Höflichkeit die du selbst auch erwarten würdest. Und mal ehrlich: Eigentlich habe ich fast einen dreiviertel Tag vorher noch bescheid gesagt.


Dennoch war/ist es sehr interesant die Standpunkte zu lesen. Ich danke euch.


Mit bestem Gruß

Narsiph
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: Blizzard am 27.11.2011 | 14:06
Also mir passiert es oft, dass ich 1-5 Stunden vor dem Spielen einfach keinen Bock habe. Mir passiert das auch mal wenn ich meistere. D
und du leitest dann trotzdem? würde ich nicht machen. Wenn ich keinen Bock zu(m) Leiten habe, dann lasse ich es, weil ich bei mir die Erfahrung gemacht habe, dass sich die Unlust auf den Leitstil überträgt, und dann nicht nur die Spieler sondern die ganze Runde drunter leidet.
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: Noir am 27.11.2011 | 14:19
Kurzfristig absagen geht in meinen Augen gar nicht. Schon gar nicht, wenn die Begründung "Ich hab keine Lust." ist. Ich hab auch öfter mal keine Lust...vor allem deshalb, weil ich seit Ewigkeiten immer den Spielleiter geben muss, weil sich kein anderer aufraffen kann. Mir ist das Spiel aber wichtig und deshalb beiße ich da immer in den "sauren Apfel" und mache es. Da dann zusätzlich noch STÄNDIGE Terminfindungsschwierigkeiten sind, ist eine Begründung wie oben genannt für mich absolut nicht akzeptabel. Absagen mit echter Begründung sind da was anderes. Ja, da bin ich dann vielleicht mal etwas grantig oder auch wirklich mies drauf...aber ich habe VERSTÄNDNIS für die Absage. Für "Unlust" hab ich kein Verständnis.

Ganz schlimm wirds dann, wenn sich die  Gruppe zusammenfindet und einer oder mehrere kommen gar nicht und zwar OHNE Absage. Das hat meine letzte Rollenspielgruppe zerschossen.
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: Blizzard am 27.11.2011 | 14:32
Ganz schlimm wirds dann, wenn sich die  Gruppe zusammenfindet und einer oder mehrere kommen gar nicht und zwar OHNE Absage.
So etwas geht GAR NICHT. Weder im Rollenspiel, noch sonst wo. Hab das erst jüngstens wieder bei meinem Bruder gesehen, der sich beworben hat. Da werden dann teilweise Bewerbungsunterlagen angefordert, und die angeschriebenen Arbeitgeber melden sich nicht mehr. Sie sagen nicht zu-sie sagen aber auch nicht ab, sondern melden sich gar nicht mehr. Das geht einfach überhaupt nicht! >:(
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: Noir am 27.11.2011 | 14:39
Ja, so wars, wie gesagt, bei meiner letzten Warhammer Gruppe. Wir spielten die "Wege der Verdammten" und es sollte jetzt das Finale kommen. Wir sind Leute, die nicht alle im selben Ort wohnen und längst nicht jeder ein Auto hat. Es ist also immer mit viel Aufwand verbunden, wenn wir spielen wollen. Zur besseren und einfacheren Organisation habe ich ein Forum für unsere Spielrunde aufgesetzt. Dort wurde dann auch der besagte Spieltermin festgemacht.

Und so fanden sich 3 der 5 Spieler an unserem (festen) Spielort ein. 2 kamen einfach nicht. WIR mussten hinterher telefonieren und es kam raus, dass der eine gar nicht erst seinen Studienort verlassen hat weil "er so viel zu tun hat" und der andere gerade was besseres zu tun hatte und einfach vergessen hat sich zu melden.

Ich habe eine bitterböse Ansprache diesbzgl. gehalten und von beiden eine tiefe Entschuldigung erhalten. Weil beide eigentlich nette Kerle sind, ist die Sache für mich gegessen...spielen möchte ich mit ihnen trotzdem nicht mehr.
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: Michael am 27.11.2011 | 15:13
Sehe es wie viele hier, eben mal so absagen, weil keine Lust, geht garnicht. Würde einen entsprechenden Spieler dann auch vor die Tür setzen, weil man sich nicht auf ihn verlassen kann.
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: Master Li am 27.11.2011 | 15:40
Und mal ehrlich: Eigentlich habe ich fast einen dreiviertel Tag vorher noch bescheid gesagt.
Interessant. Bei dem Zeitfenster habe ich als Spieler wie als Spielleiter schon alles arrangiert, um am nächsten Tag spielen zu können. Da wurden andere Verbindlichkeiten abgesagt, sich um die Kinderbetreuung am Spieltag gekümmert und als SL die Session vorbereitet. Das heißt, dass meine Bemühungen den Tag zu spielen direkt erschüttert werden.
Wenn die Runde trotzdem spielen kann, ist es ein geringes Übel. Fällt die Runde aber aus, wäre ich echt sauer. Den meisten anderen meiner Runde geht es ähnlich, die müssen sich auch den Termin freischaufeln. Da wäre Dein Verhalten tatsächlich mangelnder Respekt und Deine Forderung nach Höflichkeit geradezu höhnisch.

Viel hängt halt davon ab, wie schwierig es für die Gruppe ist, einen gemeinsamen Termin zu ermöglichen. Ist das einfach, weil alle wenig Verpflichtungen haben, dann ist so etwas leichter zu akzeptieren, als wenn es für alle schwierig ist.

Anmerkung (zusammengeführt aus Doppelpost), ist mir erst jetzt bewusst geworden:

Was mich beim Lesen schon wirklich aufregt, ist Deine Attitüde. So nach dem Motto "Hey Alter, ist doch net so schlimm, ich hatte halt keinen Bock. Komm mal wieder runter". Damit hätte ich das Gefühl, dass das Bestehen von meiner Runde von Deinem persönlichen Befinden abhinge und Du wärst eigentlich schon unten durch. Würdest Du wenigstens ein schlechtes Gewissen signalisieren, dann könnte ich mir noch denken, na gut, war wohl mal eine Ausnahme. Aber so...
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: SeelenJägerTee am 27.11.2011 | 15:55
Wer überhaupt keinen Bock hat und sich sicher ist, dass der auch nicht kommt wenn er denn mit am Tisch sitzt, der soll zu hause bleiben bevor er allen die Runde versaut.
Wenn das öfters vorkommt dann braucht er aber offensichtlich kein Rollenspiel und sollte es auch lieber ganz lassen.
Ich hab als SL echt keinen Bock darauf, dass man ein mal pro Monat spielt und dann jemand auch noch nicht auftaucht weil er gerade keinen Bock hat - am Besten noch dadurch garniert, dass man für den SC was spezielles in den Plot gelötet hat.

[...]
Und mal ehrlich: Eigentlich habe ich fast einen dreiviertel Tag vorher noch bescheid gesagt.
[...]
Als DA wäre ich jetzt richtig sauer. Weil wie Li schon gesagt hat ist zu dem Zeitpunkt schon alles in Bewegung gesetzt und es bringt vom praktischen Nutzen überhaupt nix mehr abzusagen sondern ist "nur noch" Etikette.
Wenn jemand jetzt anruft und sagt: "Du ich hab heute überhaupt keinen bock und ich komm nicht bevor ich allen den Tag versau. Ja ich weiß dass das scheiße ist weil du vielleicht ein Treffen mit einem anderen Freund abgesagt hast, aber ist nun mal so. Tut mir Leid." Dann weiß ich wenigstens dass er es nicht leichtfertig macht.
Wenn jetzt aber einer sagt "Hei du ich komm nicht, ist ja überhaupt kein Problem weil du noch 12 Std Zeit hast was anderes zu überlegen."
Dann trifft das um so tiefer weil derjenige die eigenen Bemühungen und Verzichte überhaupt nicht registriert und würdigt.

Im Endeffekt macht es aber halt auch nen Riesen unterschied ob man eine Kampagne hat bei der die SC irgendwie im Spielfokus stehen oder ob man sich einfach trifft um das Monster der Woche totzuwürfeln und es eigentlich egal ist ob ein SC mehr oder weniger auf dem Schlachtfeld rumdümpelt.
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: Blizzard am 27.11.2011 | 16:02
Wenn jemand jetzt anruft und sagt: "Du ich hab heute überhaupt keinen bock und ich komm nicht bevor ich allen den Tag versau. Ja ich weiß dass das scheiße ist weil du vielleicht ein Treffen mit einem anderen Freund abgesagt hast, aber ist nun mal so. Tut mir Leid." Dann weiß ich wenigstens dass er es nicht leichtfertig macht.
Wenn jetzt aber einer sagt "Hei du ich komm nicht, ist ja überhaupt kein Problem weil du noch 12 Std Zeit hast was anderes zu überlegen."
Dann trifft das um so tiefer weil derjenige die eigenen Bemühungen und Verzichte überhaupt nicht registriert und würdigt.
Stimmt schon- wie so oft macht auch hier der Ton die Musik.

Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: Narsiph am 27.11.2011 | 16:10
Hallo,

zu erwähnen gilt aber: Freitag/Samstag die Absage, zwei/drei Tage davor war aber auch erst die Runde wirklich angekündigt. Daher: Es war durchaus eher etwas spontaneres was ich selber nicht gerne mag da ich Wochen in Voraus plane. Und bei einer festen Planung bin ich immer fest da, da kann für mich persönlich auch die Welt untergehen an dem Tag.

Für mich war eben der Termin auch zu kurzfristig um mir zum Wochenende hin richtig Lust aufs Rollenspiel zu machen da vor allem der Freitag für mich schon eher "anstrengend" war.

Ich kann die meisten durchaus verstehen das sie sauer wären wenn man kurzfristig absagt. Wenn aber die Runde ebenso kurzfristig angesetzt wird dann kann ich persönlich eben für nichts garantieren da ich bei der Ansage der Runde schon gesagt habe das es eher unklar ist ob ich lust habe bzw. kommen kann.

So, jetzt müsste ich meinerseit auch alle infos über meine Situation rausgehauen haben.


Ich persönlich finde es z.B. auch schrecklich wenn man Runden über mehrere Wochen plant, alle fest zusagen und dann meist ohne ein muh oder mäh gar nicht erscheinen, das habe ich auch ständig und doch probiere ich immer wieder eine Runde auf die Beine zu stellen (was ja auch klappt mit Arcane Kodex z.B. da gibt es auch sogenannte "NPC" Plätze die von "Ich spiel ab und an mal"-Leuten gefüllt werden können)


Haut in die Tasten


Narsiph
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: Thot am 27.11.2011 | 16:13
Stimmt schon- wie so oft macht auch hier der Ton die Musik.


Ich finde nicht, dass rücksichtsloses Verhalten durch Marketing irgendwie besser wird.
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: Teylen am 27.11.2011 | 17:58
Nun gibt es aber gewisse Spielleiter die sich dann gleich auf persönlicher Ebene angegriffen fühlen. Wie seht ihr als Spielleiter den Fall wenn ein Spieler einfach mal keine Lust hat und deswegen nicht erscheint das aber knapp 6 - 8 Stunden vor dem Treffen ankündigt?
Negativ. Ich denke ich würde mich da sehr grob verarscht fühlen.
Da arbeitet man jenachdem Tage daran den Plot vorzuarbeiten, Spielmaterial auszuarbeiten, sich einzustellen etc. und da fällt so einem Pappenheimer kurz vor Schluss ein das er gerade mal keinen Bock hat? Na danke,..
Dafür hat man sich dann vorbereitet, den Abend blockiert und vermutlich sich drauf gefreut.

zu erwähnen gilt aber: Freitag/Samstag die Absage, zwei/drei Tage davor war aber auch erst die Runde wirklich angekündigt.
Rechtfertigt für mich die Sauerei in keinsterweise oder macht es besser.
Da hätte man schließlich auch nicht zusagen müssen.
Wenn man es wegen jedem Furz der einem quer sitzt (keine Lust ist imho einer) kurz vor Anfang absagt.
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: Taschenschieber am 27.11.2011 | 18:11
Ich finde nicht, das rücksichtsloses Verhalten durch Marketing irgendwie besser wird.

Aber auch bei einer kurzfristigen Absage kann man mehr (nachfragen, ob es denn auch einmal ohne einen ginge) oder weniger (Absage 10 Minuten nach planmäßigen Beginn) Rücksicht nehmen - reines Marketing ist das nicht.
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: Teylen am 27.11.2011 | 18:17
Aber auch bei einer kurzfristigen Absage kann man mehr (nachfragen, ob es denn auch einmal ohne einen ginge) oder weniger (Absage 10 Minuten nach planmäßigen Beginn) Rücksicht nehmen - reines Marketing ist das nicht.
Wieso verdammt nochmal?
Es ist ja nicht so als wäre die Absage aus irgendeinem gewichtigen Grund passiert.
Es ist keine Krankheit, keine Erkältung, nicht passiert, nichts dazwischen gekommen.
Im Grunde hat da doch nur wer grad mal so keinen Bock an der Runde teilzunehmen.
Obwohl er zugesagt hat.
Die ganze Vorbereitung die andere getroffen haben geht dem 0-Bock Typ doch vollkommen sonst wo vorbei.
Auf dieses offenbar total rücksichtslose Subjekt soll man dann selbst noch Rücksicht nehmen?
Obwohl da nichts kommt?
Nur weil das "Nullbock auf die Sch*" nicht auch noch 30 Minuten vorher der Gruppe in die Magengrube geprügelt wurde?
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: Taschenschieber am 27.11.2011 | 18:20
Und was, wenn es meine Planung gar nicht stört, wenn von 5 Spielern einer keine Lust hat? Und wenn er sogar noch nett nachfragt, ob das denn wen stört, und anbietet, aufzutauchen, wenn er gebraucht wird? Dann ist es doch eine Win-Win-Situation: Der unlustige Spieler hat einen freien Tag und der Rest der Runde keinen rumhockenden Miesepeter.

Wenn durch den kneifenden Spieler gleich die ganze Runde ausfällt, ist das wie gesagt was anderes, und da werde ich bei drei kneifenden Spielern auch stinkig. Aber das ist immer eine Einzelfallsache, ob es denn jetzt störend ist, wenn jemand fehlt oder nicht.

Und ich würde meine Spieler (da wären insbesondere zweie, die öfter mal keine Lust haben) keineswegs als "rücksichtslose Subjekte" bezeichnen. Die sind da eigentlich recht verlässlich.
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: Thot am 27.11.2011 | 18:21
Und was, wenn es meine Planung gar nicht stört, wenn von 5 Spielern einer keine Lust hat?[...]

Dann spielst Du was anderes als ich.
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: Taschenschieber am 27.11.2011 | 18:26
Dann spielst Du was anderes als ich.

Und wieso ist bei dir immer jeder Spieler wichtig? Dass es mal geplante Spotlights gibt, geschenkt. Aber es gibt doch auch Situationen, wo ein bestimmter Spieler durchaus mal eine Sitzung kneifen kann.
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: Thot am 27.11.2011 | 18:28
Was für Situationen wären das?
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: Eulenspiegel am 27.11.2011 | 18:32
Situation 1:
SCs betreten einen Dungeon. Wenn 1 SC weniger mitkommt streiche ich einfach 1-2 Gegner pro Encounter. Fertig.

Situation 2:
SCs sollen einen Mordfall lösen. Wenn 1 SC weniger mitkommt, ändert sich mal so rein gar nichts.

Situation 3:
Es geht darum, ein Flag von SC1 aufzuklären. Wenn der Spieler von SC1 fehlt, ist das ärgerlich. Wenn irgend ein andere Spieler fehlt, stört das nicht.

Situation 4:
Ich hatte keine Zeit etwas vorzubereiten und improvisiere. Auch hier stört es nicht, wenn mal jemand fehlt.
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: Teylen am 27.11.2011 | 18:32
Und was, wenn es meine Planung gar nicht stört, wenn von 5 Spielern einer keine Lust hat?
Woher will das Subjekt den Wissen ob es die Planung stört oder nicht?
Natürlich kann es sein das es sie nicht stört.
Aber ebenso das es sie stört.

Muß man jetzt jeden Plot so vorbereiten das jeder Spieler verzichtbar ist?
Weil die Leute ja scheinbar weder auch nur die geringste Höflichkeit, Umgangsformen oder Etikette haben?

Zumal für mich nahelegt das wenn man schon davor ein Supererlebnis hat, man darauf vertrauen kann, als Gruppe wie als SL. Das man es nicht damit gedankt bekommt das beim nächsten Furz der Spieler stiften geht.

Zitat
Und wenn er sogar noch nett nachfragt, ob das denn wen stört, und anbietet, aufzutauchen, wenn er gebraucht wird? Dann ist es doch eine Win-Win-Situation: Der unlustige Spieler hat einen freien Tag und der Rest der Runde keinen rumhockenden Miesepeter.
Ich finde es ist eine bodenlose unverschämtheit seitens des Spielers.
Der hat nicht nur den geringsten Anstand.
Sondern es die Gruppe respektive der Spielleiter wird sogar noch ERPRESST! [Wenn ich dennoch komme, weil du zu blöd warst es offen zu planen, habe ich erstrecht das Recht drauf auch noch den Miesepeter zu geben]
Unglaublich eine solche Dreistigkeit noch als Win-Win darzustellen.

Zitat
Wenn durch den kneifenden Spieler gleich die ganze Runde ausfällt, ist das wie gesagt was anderes, und da werde ich bei drei kneifenden Spielern auch stinkig. Aber das ist immer eine Einzelfallsache, ob es denn jetzt störend ist, wenn jemand fehlt oder nicht.
Und solche Einzelfälle sollen dann die massive Unhöflichkeit des anderen rechtfertigen? Also sorry, imho, nein.
Da kann vielleicht jemand extremes Glück haben das seine EGOTOUR nicht zur Katastrophe führt, mehr aber auch nicht.

Zitat
Und ich würde meine Spieler (da wären insbesondere zweie, die öfter mal keine Lust haben) keineswegs als "rücksichtslose Subjekte" bezeichnen. Die sind da eigentlich recht verlässlich.
Ich habe es noch nicht erlebt das ein Mitspieler weil er gerade mal keine Lust hat die Gruppe boykottiert.
Weder im Rollenspiel noch bei anderen Aktivitäten.

Allein eine Situation vorzustellen wo ein Kinotermin, für den bereits Karten gekauft wurden und man entsprechend vorgesorgt hat (babysitter), kurzfristigst abgesagt wird, weil der andere mal grad keine Lust hat, erscheint mir absurd. Geschweige den dann das man noch mit so einem dreisten Argument kommt wie, "Ja aber das haben wir doch erst vor 3 Tagen abgesprochen". Essen, Sport whatever... imho fast unglaublich.


@Wichtigkeit:
Ich plane Abenteuer so das alle Beteiligten was wichtiges beitragen können.
Wenn dann einer fehlt wird das ein Problem. Das hat nun nichts mit Spotlight Gejaule zu tun.
Eher mit grundlegender Spielbalance / Spielfreude.
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: Thot am 27.11.2011 | 18:35
Situation 1:
SCs betreten einen Dungeon. Wenn 1 SC weniger mitkommt streiche ich einfach 1-2 Gegner pro Encounter. Fertig.

Zurückbleiben? Wieso sollte der SC das tun?

Und: Ein Dungeon kann auch schon mal länger dauern als eine Spielsitzung. Wo kommt der vormals fehlende SC dann plötzlich her?

Zitat
Situation 2:
SCs sollen einen Mordfall lösen. Wenn 1 SC weniger mitkommt, ändert sich mal so rein gar nichts.

Innerhalb der Spielweltlogik ist das durchaus ein Problem. Warum ist der SC nicht mit dabei?

Zitat
Situation 3:
Es geht darum, ein Flag von SC1 aufzuklären. Wenn der Spieler von SC1 fehlt, ist das ärgerlich. Wenn irgend ein andere Spieler fehlt, stört das nicht.

Doch, weil es etwas über seine Beziehung zum fraglichen SC aussagt. "Es ging um etwas sehr qwichtiges in meinem Leben, und Du wolltest nicht dabei sein".

Zitat
Situation 4:
Ich hatte keine Zeit etwas vorzubereiten und improvisiere. Auch hier stört es nicht, wenn mal jemand fehlt.

Natürlich stört es da, genau so wie überall sonst.
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: Taschenschieber am 27.11.2011 | 18:36
Woher will das Subjekt den Wissen ob es die Planung stört oder nicht?
Natürlich kann es sein das es sie nicht stört.
Aber ebenso das es sie stört.

Das Subjekt hat meistens ein Telefon. Wie gesagt: So was kann man auch konstruktiv und freundlich klären.
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: Eulenspiegel am 27.11.2011 | 18:42
Muß man jetzt jeden Plot so vorbereiten das jeder Spieler verzichtbar ist?
Es kann immer mal vorkommen, dass ein Spieler plötzlich krank wird oder dass er berufstechnisch plötzlich wohin reisen muss.
Wie geht der SL mit solchen Situationen um?

Zitat
Sondern es die Gruppe respektive der Spielleiter wird sogar noch ERPRESST! [Wenn ich dennoch komme, weil du zu blöd warst es offen zu planen, habe ich erstrecht das Recht drauf auch noch den Miesepeter zu geben]
Das ist doch keine Erpressung. Man kann sich seinen Gemütszustand nicht aussuchen.
Wenn jemand keine Lust hat, dann ist er automatisch miesepetrisch.

Warst du schonmal irgendwo, worauf du gar keinen Bock hattest? Und wo du auch keinen Spaß hattest, als du da warst? Wie hast du dich dort verhalten?

Zitat
Ich habe es noch nicht erlebt das ein Mitspieler weil er gerade mal keine Lust hat die Gruppe boykottiert.
OK, und wie häufig hattest du insgesamt bisher erlebt, dass ein Spieler keine Lust hatte? (Und dann halt ohne Lust zum RPG gekommen ist?)

Zitat
Allein eine Situation vorzustellen wo ein Kinotermin, für den bereits Karten gekauft wurden und man entsprechend vorgesorgt hat (babysitter), kurzfristigst abgesagt wird, weil der andere mal grad keine Lust hat, erscheint mir absurd.
Wenn die Karten schon vorher gekauft wurden, muss er seine Karte natürlich trotzdem bezahlen. Egal, ob er mitkommt oder zu Hause bleibt.*

Aber der Babysitter war doch nicht umsonst: Ob wir nun zu 4 oder zu 3 ins Kino gehen: Der Babysitter ist in beiden Fällen sinnvoll.

*Wobei wir bei uns die Karten reservieren können, ohne sie zu kaufen. Sprich, wenn jemand nicht kommt, verfällt die Reservierung, die Karte muss aber nicht gekauft werden.
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: Thot am 27.11.2011 | 18:42
Es kann immer mal vorkommen, dass ein Spieler plötzlich krank wird oder dass er berufstechnisch plötzlich wohin reisen muss.
Wie geht der SL mit solchen Situationen um?
[...]
Ungern.
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: Eulenspiegel am 27.11.2011 | 18:46
Zurückbleiben? Wieso sollte der SC das tun?
Vielleicht weil der SC krank ist?

Zitat
Und: Ein Dungeon kann auch schon mal länger dauern als eine Spielsitzung. Wo kommt der vormals fehlende SC dann plötzlich her?
Entweder ist er gesund geworden und kömmt hinterher. Oder aber er hat opech und kann nicht mitspielen, solange die anderen SCs noch im Dungeon sind.

Zitat
Innerhalb der Spielweltlogik ist das durchaus ein Problem. Warum ist der SC nicht mit dabei?
Entweder weil er krank war oder aber, er war dabei, hatte aber keine zündende Idee. Oder aber er hatte einen anderen wichtigen Auftrag.

Wie handhabt ihr das, wenn der Spieler mal krank ist? Was macht ihr dann mit dem SC?

Zitat
Doch, weil es etwas über seine Beziehung zum fraglichen SC aussagt. "Es ging um etwas sehr qwichtiges in meinem Leben, und Du wolltest nicht dabei sein".
Wunderbarer Stoff für den nächsten Plot

Ungern.
Das ist schon klar. Aber was macht der SL in solchen Situationen?
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: Teylen am 27.11.2011 | 19:21
Das Subjekt hat meistens ein Telefon. Wie gesagt: So was kann man auch konstruktiv und freundlich klären.
Was soll man freundlich klären? Das es keinen Bock hat und deswegen alles über Umgang vergisst?

Es kann immer mal vorkommen, dass ein Spieler plötzlich krank wird oder dass er berufstechnisch plötzlich wohin reisen muss.
Schön. Aber um genau diese Fälle geht es hier nicht.
Hier geht es darum das jemand nur keinen Bock hat.
Nichts mehr oder nichts weniger

Keine Krankheit, kein Beruf, kein Reisen, kein Notfall einfach nur kein Bock.
Nichtmals eine Panikattacke oder Nervösität.
Kein Bock. Ende.

Zitat
Das ist doch keine Erpressung. Man kann sich seinen Gemütszustand nicht aussuchen.
Zu sagen: Wenn ich komme darf ich mich aufführen wie ein Schwein. So ist das durchaus Erpressung.
Und man kann sich sehr wohl seine Umgangsformen aussuchen.
Schauen wie man handelt.

Das man gerade miesepetrig ist gibt einem keine Legitimation bewusst zu stören.

Zitat
Warst du schonmal irgendwo, worauf du gar keinen Bock hattest? Und wo du auch keinen Spaß hattest, als du da warst? Wie hast du dich dort verhalten?
Anständig.
Wenn ich zusage, komme ich. Auch wenn ich keine Lust habe.
Wenn ich keine Lust habe und da bin, versuche ich dennoch mein bestes zu geben, es mir nicht anmerken zu lassen.

Wie soll man sich sonst verhalten?

Zitat
OK, und wie häufig hattest du insgesamt bisher erlebt, dass ein Spieler keine Lust hatte? (Und dann halt ohne Lust zum RPG gekommen ist?)
Die Leute mit denen ich spiele haben den Anstand es sich nicht deutlich anmerken zu lassen.
Insofern habe ich da noch kein Boykott-Verhalten bemerkt das darauf zurück zu führen gewesen wäre das derjenige lieber nicht gekommen wäre.

Zitat
Wenn die Karten schon vorher gekauft wurden, muss er seine Karte natürlich trotzdem bezahlen. Egal, ob er mitkommt oder zu Hause bleibt.*
Das macht es doch immer noch nicht besser?
Man hat da gerade immernoch gesellschaftlich übelst seinem Kumpel vor's Bein getreten.
Und nein, nur weil man keine Lust hat, rechtfertigt das nicht das man im Kino dann den anderen während des Films zu quatscht oder beim Essen sich daneben benimmt.
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: Eulenspiegel am 27.11.2011 | 19:46
Keine Krankheit, kein Beruf, kein Reisen, kein Notfall einfach nur kein Bock.
Nichtmals eine Panikattacke oder Nervösität.
Kein Bock. Ende.
Ja, aber für den SL ist es egal, ob der Spieler krank ist oder ob der Spieler keinen Bock hat. Er muss in beiden Fällen gleich reagieren.

Es ist ja nicht so, dass der SL sich sagt: "Wenn der Spieler krank ist, dann spiele ich das vorbereitete AB einfach weiter, aber wenn der Spieler keinen Bock hat, dann habe ich mir die ganze Arbeit umsonst gemacht und muss alles umschreiben."

Der SL muss jetzt für den Spielabend gleich reagieren, egal, ob der fehlende Spieler nun krank ist oder kein Bock hat. Klar, dem fehlenden Spieler gegenüber handelt er vielleicht unterschiedlich. Aber bezogen auf die restlichen Mitspiele rund dem Spielplot, handelt er absolut identisch.

Zitat
Zu sagen: Wenn ich komme darf ich mich aufführen wie ein Schwein. So ist das durchaus Erpressung.
Ja, wenn man sich aufführt wie ein Schwein, ist das Erpressung. Aber davon sprach niemand. Es ging darum, eine Miesepeter zu sein. Das ist etwas vollkommen anderes und keine Erpressung.

Zitat
Das man gerade miesepetrig ist gibt einem keine Legitimation bewusst zu stören.
Richtig! Hat auch niemand behauptet!

Zitat
Anständig.
Wenn ich zusage, komme ich. Auch wenn ich keine Lust habe.
Wenn ich keine Lust habe und da bin, versuche ich dennoch mein bestes zu geben, es mir nicht anmerken zu lassen.

Wie soll man sich sonst verhalten?
Also dass man sich anständig verhält, ist selbstverständlich.
Die Frage ist:

Anständigkeit ist selbstverständlich. Die Frage ist, ob man dir deine Null-Bock-Stimmung ansieht oder ob du sie hinter einem Lächeln verbirgst.

Zitat
Die Leute mit denen ich spiele haben den Anstand es sich nicht deutlich anmerken zu lassen.
Insofern habe ich da noch kein Boykott-Verhalten bemerkt das darauf zurück zu führen gewesen wäre das derjenige lieber nicht gekommen wäre.
Könnte es vielleicht daran liegen, dass die Spieler bisher immer Lust hatten zu kommen?

Wenn die Spieler bisher immer so getan haben, als ob sie Lust hätten: Vielleicht hatten sie ja tatsächlich bisher immer Lust. Woher willst du wissen, dass da einige Male darunter waren, dass er lieber nicht gekommen wäre?

Von deinem bisher Geschriebenen habe ich den Eindruck, dass deine Spieler bisher immer Lust hatten und du dich daher gar nicht in die Lage versetzen kannst, wie es ist, einen Spieler dabei zu haben, der keine Lust hat.

Zitat
Das macht es doch immer noch nicht besser? Man hat da gerade immernoch gesellschaftlich übelst seinem Kumpel vor's Bein getreten.
Also zwischen "Sorry, ich komme nicht. Musst selber sehen, wie du die Karte loswirst." und "Sorry, ich komme nicht, aber die Karte bezahle ich dir natürlich trotzdem." liegen imho MEILENWEIT Unterschiede.

Selbst wenn ich deiner Argumentation folge, dass die Person dich gesellschaftlich vors Bein getreten hat:
Es macht einen riesen Unterschied, ob eine Person dich nur sozial vors Bein tritt oder ob eine Person dir sozial vors Bein tritt und dir obendrein als Sahnehäubchen nochmal finanziell vors Bein tritt.

Davon abgesehen:
Wenn jemand mir seine Karte nicht bezahlt, die ich gekauft habe, weil wir uns verabredet haben, sehe ich das als einen finanziellen tritt vors Bein.
Wenn jemand jedoch einen Termin absagt, weil er kurzfristig keinen Bock hat, sehe ich das nicht als sozialen Tritt.

Zitat
Und nein, nur weil man keine Lust hat, rechtfertigt das nicht das man im Kino dann den anderen während des Films zu quatscht oder beim Essen sich daneben benimmt.
Richtig! Hat auch niemand behauptet.
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: Herr der Nacht am 27.11.2011 | 19:55
Rollenspiel ist ja ein Gruppenspiel, bei dem alle gemeinsam Spaß haben wollen.

Also ist die Grundvorraussetzung, Lust aufs Spielen zu haben. Wenn durch privaten Stress ein Spieler oder SL nicht fit fürs Spiel ist, dann sollter er sich auch nicht hinschleppen müssen. Ich habe lieber eine kleinere Gruppe als eine große bei denen einige fast einpennen oder schlechte Stimmung verbreiten.

Ich kenne das selbst. Wenn ich keinen Kopf für das Spiel am Abend habe, weil ich noch tausend andere Sachen vorbereiten muss, dann wird der Spieltermin einfach verschoben oder ein anderer springt ein. So würde ich es ebenfalls von den anderen Gruppen-SLs erwarten, bevor sie unmotiviert herumleiten.
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: Teylen am 27.11.2011 | 20:19
Ja, aber für den SL ist es egal, ob der Spieler krank ist oder ob der Spieler keinen Bock hat.
Ist es für den SL nicht. Weil der SL ein Mensch ist.
Und wenn jemand absagt nur weil er keinen Bock hat, und nicht weil er krank ist oder der gleichen ist das nunmal asozial. Unabhängig von der weiteren Reaktion.

Zumal bei gewichtigen anderen Gründen die Umarbeitung sowie das Gestalten des Abends anders ausfällt.
Ist der Spieler krank muß man ggf. den Charakter über einen längeren Zeitraum ausplanen.
Ist der Spieler kurzfristig nicht da sollte der Charakter vielleicht noch spätere Einstiegsmöglichkeiten erhalten.
Ist der Spieler kurzfristig nicht da aber es wichtig kann man ggf. auch was anderes improvisieren.

Fällt deswegen die Runde aus kann man seinen anderen Spielern immerhin einen gewichtigen Grund nennen.
Anstelle die dreiste Egotour des 0-Bock Egomanen auch noch anderen verkaufen zu müßen,

Zitat
Der SL muss jetzt für den Spielabend gleich reagieren, egal, ob der fehlende Spieler nun krank ist oder kein Bock hat.

Nein, einmal muß er reagieren, hat mehr Arbeit, weil eine Notsituation besteht bzw. ein Grund gegeben ist.
Das andere mal muß er reagieren, hat mehr Arbeit, weil da wem - der offensichtlich Respekt vor nichts hat - gerade ein Furz queer sitzt.

Ich würde für meine alte Nachbarin auch einkaufen gehen, wenn es der richtig übel geht. Und mich nicht beschweren.
Aber ich würde arg sickig wenn eine Nachbarin einfach so der Ansicht ist das ich für sie mitkaufen könnte.

Zitat
Klar, dem fehlenden Spieler gegenüber handelt er vielleicht unterschiedlich. Aber bezogen auf die restlichen Mitspiele rund dem Spielplot, handelt er absolut identisch.
Insinn.

Zitat
Ja, wenn man sich aufführt wie ein Schwein, ist das Erpressung. Aber davon sprach niemand. Es ging darum, eine Miesepeter zu sein.
Doch! Genau davon spricht hier Narsiph.
Man hat keinen Bock. Also muß die Runde darunter leiden.
Und wenn man dann teilnimmt, unter der Prämisse eigentlich eh keinen Bock zu haben und sich zu verhalten wie ein Miesepeter.

Wobei die Erpressung schon damit anfängt das man dem anderen sagt "Ich nehme nur teil wenn du mich zwingst", ob es dann zu tatsächlichen Ausfällen kommt ist irrelevanz.


Nun und deine Frageliste ist derart weit vom Thema weg das ich es fast trollerei nennen würde.
Themenfremd ist es allemal.
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Zitat
Könnte es vielleicht daran liegen, dass die Spieler bisher immer Lust hatten zu kommen?
Das wage ich zu bezweifeln.
Immerhin spielen wir fast 3 Jahren wöchentlich. Da hab ich selbst mal keine Lust.
Auch wurde mal geäußert das man eigentlich weniger Lust hätte.
Zwischen den Spielen.
Nicht als Entschuldigung eine zugesagte Absprache nicht einzuhalten.

Zitat
Also zwischen "Sorry, ich komme nicht. Musst selber sehen, wie du die Karte loswirst." und "Sorry, ich komme nicht, aber die Karte bezahle ich dir natürlich trotzdem." liegen imho MEILENWEIT Unterschiede.
Das Problem ist aber NICHT die Karte.
Sondern das da ein MENSCH vor dem Kino steht, oder vielleicht auch nicht mehr, und dem Mensch MUTWILLIG der Abend ruiniert wurde. OHNE NOT.

Finanzen sind mir ziemlich egal. Aber ohne Geld scheinen es ja einige hier gar nicht nochvollziehen zu können.
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: Blizzard am 27.11.2011 | 20:36
Und was, wenn es meine Planung gar nicht stört, wenn von 5 Spielern einer keine Lust hat? Und wenn er sogar noch nett nachfragt, ob das denn wen stört, und anbietet, aufzutauchen, wenn er gebraucht wird?
Mit Verlaub, aber das wird nicht passieren. Wenn jemand-und sei es auch kurzfristig- den anberaumten Termin wegen Unlust absagt, dann hat er schlicht und ergreifend keine Lust. Null Motivation. Wieso soll dieser Spieler dann anbieten, im Notfall aufzutauchen und aus zu helfen? Abgesehen davon, dass es doch seeehr unwahrscheinlich ist, dass ein Spieler sowas macht, ergibt es schlichtweg keinen Sinn. Erst zu sagen "ich habe keine Lust", und dann zu sagen " aber im Notfall helfe ich aus" sind einfach zwei Antworten des Spielers, die partout nicht zusammen passen.
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: Taschenschieber am 27.11.2011 | 20:38
Mit Verlaub, das passiert bei mir öfters.
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: Marduk am 27.11.2011 | 20:38
Als Teenager oder Twen fand ich es ja auch noch nicht so schlimm, Zeit war damals ja noch reichlich zur Verfügung. Heute ist es aber so, daß Zeit Mangelware ist, und man einfach entsprechend planen muß. Ein ausgefallener Termin kann auch bedeuten, daß diesen Monat nicht gespielt wird oder ähnliches. Es reicht schon, daß oft genug Termine ausfallen wegen wirklicher Gründe (Beruf, Krankheit, Kind oder ähnliches) da müssen nicht noch Termine wegen keine Lust ausfallen. Enmal kann man sich ja trotzdem hinschleppen und sollte es öfter vorkommen, dann sollte man eh überlegen ob man aussteigt. Aber in unserer Spaßgesellschaft zählen halt Zusagen und Verpflichtungen nichts mehr. Bringt das selbe mal in einem Fußballverein vor einem wichtigen Spiel...

Gruß

Marduk
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: Bad Horse am 27.11.2011 | 20:48
Anfrage: "Könnt ihr auf mich verzichten, ich bin heut abend nicht so fit."

Möglichkeit A: "Böah, das ist jetzt blöd..."
"Na schön, dann komm ich eben vorbei, aber erwarte keine Glanzleistungen von mir heute."

Möglichkeit B: "Blöd... aber lass mal, bevor du nur rumhängst. Ist schon okay."

Ich weiß nicht, wo ihr da die Probleme habt. Ist halt so. Menschen sind keine Maschinen.

Klar - wenn das eine monatelang geplante Runde ist, bei der jemand drei Stunden vorher absagt, dann ist das arschig.
Aber bei einer Runde, die zwei Tage vorher auf die Füße gestellt wurde, bei der man nur unter Vorbehalt zugesagt hat, finde ich es legitim, auch sechs Stunden vorher abzusagen.

@Teylen: Mäßige bitte deinen Tonfall. Unterstellungen, ein "Schwein" zu sein oder zu trollen, helfen dem Thema hier nicht weiter.
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: Blizzard am 27.11.2011 | 20:54
Mit Verlaub, das passiert bei mir öfters.
Mag sein. In meinen Augen ist das von dem betreffenden Spieler einfach nur inkonsequent und für mich unglaubwürdig. Das ist wie der Krankheitsfall in der Schule:
*es klingelt im Schulsekretariat*
A:"Fritzchen kann heute nicht kommen, er ist krank."
B:" Wer spricht denn da?"
A: "Mein Vater."
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: Eulenspiegel am 27.11.2011 | 21:06
Bei dem Krankheitsfall ist es sehr naheliegend, dass jemand lügt. Nach dem Motto: Ich habe keine Lust, aber das wird mir übel genommen. Also behaupte ich einfach, ich sei krank.

Aber wenn jemand behauptet, keine Lust zu haben: Wieso sollte er da lügen?

Und zur Inkonsequenz:
Was ist daran inkonsequent, wenn jemand zu einem Termin keinen Bock hat, aber sich bereit erklärt, im Notfall doch zu kommen?

Seine Prioritäten sehen halt so aus:
1. Priorität: Keine Freunde im Stich lassen.
2. Priorität: Nur Sachen machen, zu denen man Lust hat.

Und wenn man keine Lust hat, an einem RPG teilzunehmen, dann zwingt einem diese Prioritätenliste, beim SL anzurufen und zu fragen, ob es OK wäre, zu Hause zu bleiben oder ob er den SL dadurch im Stich lassen würde.
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: Taschenschieber am 27.11.2011 | 21:07
Man kann auch echt alles endlos verkomplizieren und sich selbst Probleme schaffen.
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: Pyromancer am 27.11.2011 | 21:11
Man kann auch echt alles endlos verkomplizieren und sich selbst Probleme schaffen.

Für manche ist es halt ein Problem. Wenn es für dich keines ist: Schön für dich!  :)

Ich hatte auch schon keine Lust auf Rollenspiel, und war dann froh, wenn die Runde wegen irgend jemand anderem abgesagt wurde - bzw. hab dann auf die Frage: "XY kommt nicht, wollen wir trotzdem spielen?" mit "Ach nöö, lieber nicht!" geantwortet.
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: Thot am 27.11.2011 | 21:22
Vielleicht weil der SC krank ist?
[...]

Das muss aber ne komische Krankheit sein, die ihn für sechs Stunden reiner Spielzeit (Dungeon) ans Bett fesselt und danach ohne jedes Problem wieder aktiv ins Geschehen einbindet.

Zitat
Das ist schon klar. Aber was macht der SL in solchen Situationen?

Er vermeidet sie, wann immer möglich. Und um einen "es  ist möglich"-Fall geht es hier.
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: Blizzard am 27.11.2011 | 21:23
Aber wenn jemand behauptet, keine Lust zu haben: Wieso sollte er da lügen?
Ich habe nie behauptet, dass derjenige lügt. Ich habe lediglich gesagt, dass seine Aussage A ("kein Bock") und seine Aussage B("könnte als Notnagel aushelfen") für mich nicht zusammen passen. Nicht mehr und nicht weniger.

Und wenn man keine Lust hat, an einem RPG teilzunehmen, dann zwingt einem diese Prioritätenliste, beim SL anzurufen und zu fragen, ob es OK wäre, zu Hause zu bleiben oder ob er den SL dadurch im Stich lassen würde.
Es geht in dem Fall NICHT darum, ob es ok ist, dass der Spieler zu Hause bleibt, wenn er keine Lust hat. Denn: er wird zu Hause bleiben. Er hat sich nämlich schon vorgenommen, zu Hause zu bleiben, bzw. nicht zur Sitzung zu kommen. Es kann ihn ja schliesslich keiner dazu zwingen, zu kommen. Es geht darum, dass er sagt: "Ich habe keinen Bock vorbei zu kommen...aber eigentlich könnte ich doch vorbei kommen und als Notnagel aushelfen." Mag ja schön sein, wenn der Spieler dann doch noch kommt, aber für mich passt das nicht zusammen.
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: Taschenschieber am 27.11.2011 | 21:23
Was mit einem SC eines abwesenden Spielers ist, thematisiere ich einfach nicht. Der SC wird völlig ignoriert, ist einfach nicht da. Und ja, unter sim-Gesichtspunkten klappt das nicht. Trotzdem ist es die stressfreieste Variante.
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: Teylen am 27.11.2011 | 21:36
Ich weiß nicht, wo ihr da die Probleme habt. Ist halt so. Menschen sind keine Maschinen.
Nicht so fit und keine Lust halte ich immer noch für einen Unterschied.
Und ich würde es einem Menschen durchaus übel nehmen wenn wenn er aus einer einfachen Laune heraus einer Gruppe absagt, vorhandene Arbeit ignoriert und offensichtlich nur auf Kosten anderer profitieren mag.

Ganz besonders dann wenn von Narsiph angedeutet wird das er es durchaus in Ordnung findet wenn er selbst aus Unlust absagt, jedoch da eine Grenze zieht wenn es andere tun. Wobei mir die länge der Terminabsprache vorgeschoben erscheint.

Zitat
@Teylen: Mäßige bitte deinen Tonfall. Unterstellungen, ein "Schwein" zu sein oder zu trollen, helfen dem Thema hier nicht weiter.
Ich habe gesagt das ich es fast tollerei nennen würde.
Ich habe nicht gesagt das jemand ein Schwein ist, sondern das es nicht okay sei wie sich eins aufzuführen.
Ich finde das solche Unterstellungen auch nicht weiter helfen.

Bei dem Krankheitsfall ist es sehr naheliegend, dass jemand lügt.
Und? Dann ist es nicht nur ein Egomane sondern auch noch ein Lügner.
Nun und die mitschwingende Unterstellung man sei zum Lügen gezwungen wurde ist wohl dreist.

Wenn jemand keine Lust hat:
Wieso sollte er es an Freunden / Spielkameraden auslassen und alles über Umgang vergessen?

Zitat
Was ist daran inkonsequent, wenn jemand zu einem Termin keinen Bock hat, aber sich bereit erklärt, im Notfall doch zu kommen?
Ich halte es für keine Inkonsequent sondern eine Schuldumwälzung und Erpressung.

Zitat
Seine Prioritäten sehen halt so aus:
1. Priorität: Keine Freunde im Stich lassen.
2. Priorität: Nur Sachen machen, zu denen man Lust hat.
Nein, die Prioritäten sind in dem Fall:
1. Priorität: Nur Sachen machen, zu denen man Lust hat.
2. Priorität: Keine Freunde im Stich lassen.

Zitat
Und wenn man keine Lust hat, an einem RPG teilzunehmen, dann zwingt einem diese Prioritätenliste, beim SL anzurufen und zu fragen, ob es OK wäre, zu Hause zu bleiben oder ob er den SL dadurch im Stich lassen würde.
Nach deiner Liste würde er teilnehmen. Da er nunmal Freunde im Stich lassen würde, und das vorgeblich erste Priorität hat. Offensichtlich ist dem aber nicht so. Sondern er versucht seine erste Priorität primär durchzusetzen.
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: Just_Flo am 27.11.2011 | 21:46
Zitat
Zitat von: Just_Flo am Gestern um 22:26
Also mir passiert es oft, dass ich 1-5 Stunden vor dem Spielen einfach keinen Bock habe. Mir passiert das auch mal wenn ich meistere. D
und du leitest dann trotzdem? würde ich nicht machen. Wenn ich keinen Bock zu(m) Leiten habe, dann lasse ich es, weil ich bei mir die Erfahrung gemacht habe, dass sich die Unlust auf den Leitstil überträgt, und dann nicht nur die Spieler sondern die ganze Runde drunter leidet.

Wir fangen halt erst mit so 5-10 Minuten gemeinsamem Labern an. Wenn man dann die Stimmen der anderen hört und noch die Zusammenfassung vom nächsten Mal dazu kommt, dann kommt die Lust schon von ganz alleine.
Es ist irgendwie wie ein Energieschub. Die Freude der anderen überträgt sich auch mich und ihre Energie zieht mich hoch.
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: SeelenJägerTee am 27.11.2011 | 21:52
[...] und noch die Zusammenfassung vom nächsten Mal dazu kommt, [...]
Jetzt wird's seltsam ~;P
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: Eulenspiegel am 27.11.2011 | 21:54
Er vermeidet sie, wann immer möglich. Und um einen "es  ist möglich"-Fall geht es hier.
Dir ist schon klar, dass du der Frage die ganze Zeit ausweichst?

Und nein, wenn der Spieler wegen Null-Bock zu Hause bleibt, dann kann der SL diese Situation nicht vermeiden. Der Spieler könnte diese Situation vermeiden. Aber der SL kann diese Situation ebensowenig vermeiden wie eine Krankheit des Spielers.

Ansonsten war die Frage nicht: "Versucht der SL zu verhindern, dass der Spieler wegen 0-Bock zu Hause bleibt?"
Die Frage war: "Was tut der SL, wenn der Spieler wegen 0-Bock zu Hause bleibt?"

Es geht in dem Fall NICHT darum, ob es ok ist, dass der Spieler zu Hause bleibt, wenn er keine Lust hat. Denn: er wird zu Hause bleiben. Er hat sich nämlich schon vorgenommen, zu Hause zu bleiben, bzw. nicht zur Sitzung zu kommen. Es kann ihn ja schliesslich keiner dazu zwingen, zu kommen.
Nein, zwingen kann ihn niemand. Aber man kann ihn bitten zu kommen.

Und nein, es ist nicht klar, dass er zu Hause bleibt. Erstmal ist nur klar, dass er keinen Bock hat und gerne zu Hause bleiben würde. Also ruft er den SL an, um zu fragen, ob das OK ist. Und wenn der SL sein OK gibt, dann bleibt der Spieler zu Hause. Wenn der SL nichts ein OK gibt, dann bleibt er nicht zu Hause.

Und ich würde es einem Menschen durchaus übel nehmen wenn wenn er aus einer einfachen Laune heraus einer Gruppe absagt, vorhandene Arbeit ignoriert und offensichtlich nur auf Kosten anderer profitieren mag.
Es ist doch wohl hier die Gruppe, die auf Kosten eines einzelnen profitieren mag.

Und er ignoriert die Arbeit ja nicht. Er weiß sie durchaus zu würdigen. Aber dadurch, dass er auftaucht, wird es ja nicht besser.

Und? Dann ist es nicht nur ein Egomane sondern auch noch ein Lügner.
Nun und die mitschwingende Unterstellung man sei zum Lügen gezwungen wurde ist wohl dreist.
Ich habe nie behauptet, man sei zum Lügen gezwungen.

Du hattest schon in meinem letzten Post zig Sachen hineininterpretiert, die ich nie gesagt habe. Und jetzt tust du es schon wieder. Daher meine Bitte: lese meine Posts und antworte darauf, was ich geschrieben habe.
Versuche nicht, irgendwelche unterschwelligen Botschaften hineinzuinterpretieren.

Wenn ich meine, jemand sei zum Lügen gezwungen, dann sage ich so etwas direkt und nicht unterschwellig.

Zu deinem "Und?"
Und das ist der Unterschied zwischen der Person, die behauptet, sie sei krank, und der Person, die behauptet, sie habe keinen Bock.

Zitat
Ich halte es für keine Inkonsequent sondern eine Schuldumwälzung und Erpressung.
Wieso ist das eine Schuldumwälzung? Und wieso ist das eine Erpressung?

Zitat
Nein, die Prioritäten sind in dem Fall:
1. Priorität: Nur Sachen machen, zu denen man Lust hat.
2. Priorität: Keine Freunde im Stich lassen.
Nach deiner Liste würde er teilnehmen.
Nach meiner Liste würde er teilnehmen, wenn der SL sich dadurch im Stich gelassen fühlen würde. Und deswegen ruft er ja auch beim SL an und fragt nach, ob er im Stich gelassen wird, falls er nicht kommt.

Nach deiner Liste würde er jedoch so oder so nicht kommen. Egal, ob der SL sich im Stich gelassen fühlen würde oder nicht.
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: Lord Verminaard am 27.11.2011 | 21:55
Also offensichtlich scheint es doch recht unterschiedliche Gepflogenheiten zu geben. In sämtlichen meiner Freundeskreise sagt man eine feste Verabredung nicht einfach ab, weil man keine Lust hat. Egal ob man jetzt zum Sport, Kino, Essen, Brettspielabend, DVD-Abend, Fußball gucken, Rollenspiel oder Playstation zocken verabredet ist. Das ist einfach nicht üblich, und wird als unhöflich und rücksichtslos empfunden. Interessant, dass das anderswo offenbar anders gehandhabt wird.
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: Eulenspiegel am 27.11.2011 | 21:58
Also bei uns wird es als rücksichtslos und unhöflich empfunden, jemanden zu einem Termin zu drängen, obwohl man weiß, dass diese Person keine Lust hat.

Klar, wenn man sich zu einem Skat-Termin zu Dritt verabredet, da muss man kommen.
Oder wenn man sich zu einem Kinobesuch zu zweit verabredet.

Aber wenn wir uns zu einer Skatrunde zu viert treffen, dann darf auch ruhig einer fehlen.
Oder wenn wir zu dritt oder zu viert ins Kino gehen, dann darf auch einer fehlen.
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: Just_Flo am 27.11.2011 | 22:15
Hm, es zeigt sich wohl wieder mal dass hier in diesem Board online doch einige zusammenkommen, die offline auch ohne räumliche Trennung nie zusammen kämen oder zusammen kommen sollten. Das finde ich gut.

Klar gibt es bei uns auch kurzfristige bis sehr kurzfristige Absagen. RL hat halt nunmal Vorrang.
Kommt Unlust vor? Ja. Wir haben sogar einen Spieler, dessen Unlustphasen sehr lang sind. Trotzdem ist er da. Warum, weil er sich freut die Stimmen der anderen zu hören bzw. weil bei Unlust dem Spiel zuzuhören und bei evtl. wieder eintretender Lust einfach mehr bockt als nur trübsal zu blasen.

Bei vielen Posts habe ich den Eindruck, dass jeder was anderes unter keine Lust versteht.
Für mich ist es was anderes, ob jemand total geschlaucht auch einer 10 Stunden Schicht raus kommt und von der Haustür ins Bett fällt, ob jemand Halsweh hat, ob jemand überstunden schieben "darf" ob jemand gerade der Laufpass gegeben wurde, ob gerade alles *selbstzensur* ist, ob Kino jetzt cooler wäre oder ob man halt gerade keinen Bock hat.
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: Boba Fett am 27.11.2011 | 22:15
Ich finde, die Antwort auf diese Frage ist eine Ermessensentscheidung, die nicht pauschal beantwortet werden kann.
Dazu hängt zu viel von den Situationen der einzelnen Runde, der Mitspieler, der Kampagne und der Einstellungen die man gegenüber dem Rollenspiel hat.

Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: Teylen am 27.11.2011 | 22:21
Es ist doch wohl hier die Gruppe, die auf Kosten eines einzelnen profitieren mag.
Nein. Der Einzele hat bereits im Kontext der Gruppe profitiert.
In dem Fall durch die Einführung die ja als als total toll beschrieben wurde.
Danach schert der einzelne aus um seinen Profit (Etwas anderes zu machen) über die Termin-Absprache mit der Gruppe stellt.

Zitat
Und er ignoriert die Arbeit ja nicht. Er weiß sie durchaus zu würdigen.

Nein. Einerseits ignoriert er die Arbeit.
Schließlich nimmt die Arbeit, welche anderen geleistet haben, sei es hinsichtlich der Termin Organisation, der Vorbereitung, der Verbindlichkeit einer Absprache oder ggf. finanzielle Faktoren, keinen Einfluß auf die Entscheidung abzusagen wenn man keine Lust hat.

Sie wird auch nicht gewürdigt.
Da nicht nur abgesagt wird sondern sogar noch kurzfristig. Das heißt wenn sie nicht wahrgenommen wird keinerlei Würdigung und/oder Rücksicht genommen.

Die Arbeit wird sogar m.E. entwertet.
Das heißt die gewöhnliche Vorarbeit der Gruppe wird hinfällig respektive unzureichend. Es muß mehr gearbeitet werden damit wieder ein normaler Zustand hergestellt wird.

Die Gruppenabsprache wird entwertet.
Da offensichtlich die zuvor getätigte Terminzusage keinerlei Relevanz hat.
Weshalb hat man dort überhaupt zugesagt, wenn ein einfacher, marginaler Mangel an Lust dazu führt das man die Spielteilnahme boykottiert.

Zitat
Du hattest schon in meinem letzten Post zig Sachen hineininterpretiert, die ich nie gesagt habe.

Was möchtest du den dann als Antwort darauf haben das du ein Szenario aufbaust bei dem einer lügt?

Es besteht ein Unterschied zwischen Personen die Termine absagen weil sie krank sind.
Zu Personen die Termine absagen weil sie 8-6 Stunden vor Anfang keine Lust haben.

Die ersten Personen haben einen Grund der über das Ego hinausgeht.
Es kann Leute geben die Lügen, aber das wäre ein anderer Charakterfehler.

Zitat
Wieso ist das eine Schuldumwälzung? Und wieso ist das eine Erpressung?
Ignorierst du meine Post absichtlich?
Wenn jemand sagt: "Ich habe keine Lust, nehme aber teil wenn ich muß".
Wird die Schuld für die Einschränkung der Gruppenaktivität an die Gruppe, respektive die Person an die es adressiert war, um verteilt.

Er kann sich damit entschuldigen das die nicht Teilnahme von den anderen akzeptiert wurde.
Er kann sich auch damit entschuldigen das eine etwaige Teilnahme von den anderen erzwungen wurde.

Es ist eine Erpressung weil die Entscheidung gewaltsam abgegeben wird.
Derjenige der die Wahl erhält kann diese kaum zurück geben.
Desweiteren ist es eine Erpressung weil derjenige der die Entscheidung trifft die Konsequenzen verantworten muß.

Zitat
Nach meiner Liste würde er teilnehmen, wenn der SL sich dadurch im Stich gelassen fühlen würde. Und deswegen ruft er ja auch beim SL an und fragt nach, ob er im Stich gelassen wird, falls er nicht kommt.
Nein.
Wenn man ein Computer Program hat, und dort die erste Priorität ist Freunde nicht im Stich zu lassen.
Ist dem so. Man kann nicht sagen das die erste Priorität nicht zählt. Immerhin wäre es dann nicht die erste Priorität.

Hat man als erste Priorität "Nur Sachen machen auf die man Lust hat" kann man prüfen ob es weitere Prioritäten gibt welche eine Erfüllung der ersten ermöglichen. Die Feststellung wäre dann:
. Ich habe keine Lust. . Ich habe keine Lust meine Freunde im Stich zu lassen.
Wenn der Kontakt zu Freunden eine Teilmenge der Lust ist, muss ggf ein Kompromiss gefunden werden -> Anruf.
Das funktioniert in anderer Reihenfolge eher nicht.

Nun oder um es mit Rammstein zu sagen: Hab keine Lust vom Schnee zu gehen, hab keine Lust zu erfrieren.

Zitat
Nach deiner Liste würde er jedoch so oder so nicht kommen. Egal, ob der SL sich im Stich gelassen fühlen würde oder nicht.
Das war Absicht.

Also bei uns wird es als rücksichtslos und unhöflich empfunden, jemanden zu einem Termin zu drängen, obwohl man weiß, dass diese Person keine Lust hat.
Ich finde es rücksichtslos und unverantwortlich Terminen zuzusagen bei denen man offenbar keinerlei tatsächliche Motivation hat diese einzuhalten. Ich kenne halt auch keine Gruppe wo das ein akzeptiertes Verhalten ist.

Zumal Mitspieler beim Rollenspiel, nach meinen Eindruck, notwendiger sind als der vierte Mann beim Skat.
Zumal man ja beim Skat jetzt auch nicht weiss, wenn man zu viert ist, ob da nicht noch jemand anders die Unlust zwickt.

Wenn es ein unverbindliches Treffen ist, okay, aber wenn man es zu gesagt hat?
Zumal man damit doch auch direkt die Gruppe beeinflusst der man durch die eigene Absage aus fortgeschrittener Bequemlichkeit die Lust / den Spaß an der Sache zersemmelt.
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: Ludovico am 27.11.2011 | 22:36
Früher hab ich die Sache auch etwas verkrampfter gesehen, aber irgendwie ist Rollenspiel für mich zwar ein wichtiges Hobby aber keine Pflichtveranstaltung mehr.

Grundsätzlich ist es mir lieber, wenn ein Spieler kurzfristig absagt, weil er gerade absolut keine Lust hat, als wenn er sich zur Runde quält und ein langes Gesicht macht. Sein Charakter wird auch weiterhin die gleichen XP bekommen wie der Rest der Runde, damit ich keinen zu großen Machtunterschied habe.

Mehrarbeit hab ich auch nicht, wenn er fehlt, denn dann hat der SC wie bei Eulenspiegel eine Krankheit oder gerade was anderes interessantes und ist kurz weg. Wenn er dann wieder kommt und wenn es spontan in einem Dungeon ist, dann müssen die Spieler halt mal ihre Ansprüche an die Glaubwürdigkeit mal kurz zurückschrauben... was aber auch kein Problem ist, da die Runden, in denen ich derzeit aktiv bin, einfach bloß Menschen sitzen, die sich einander sympathisch sind und eine gute Zeit haben wollen.

Unter solchen Voraussetzungen kann man auch mal Fünfe gerade sein lassen.
Und Runden, in denen das nicht der Fall ist, mag ich nicht mehr.
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: Thot am 27.11.2011 | 22:45
Dir ist schon klar, dass du der Frage die ganze Zeit ausweichst?
[...]

Nö. Die Frage ist, soll man sich wie ein...e kreisförmige Vertiefung hinten zwischen den Oberschenkelansätzen verhalten oder nicht. Die Antwort lautet nein.

Was ein SL machen soll, wenn es aus anderem Grund soweit kommt, ist ein ganz anderes Thema.

Zitat
Die Frage war: "Was tut der SL, wenn der Spieler wegen 0-Bock zu Hause bleibt?"

Wenn das einmal passiert: Sagen, dass man das exkremential findet. Wenn öfter: Der betreffende Charakter stirbt. Problem gelöst.
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: Just_Flo am 27.11.2011 | 23:27
Ach der arme Charakter kann doch nichts für seinen Spieler. Bei mir passiert da dem Char gar nichts, nicht am Spieltag, nicht am nächsten Tag sondern nie wieder. (=der Spieler kann bei zu häufigem keine Lust/keinen Bock gehen, der Char meinentwegen bleiben. (Was die anderen SCs mit ihm machen ist ihre Sache, ich tue ihm nichts.)
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: Eulenspiegel am 27.11.2011 | 23:35
Nein. Der Einzele hat bereits im Kontext der Gruppe profitiert.
In dem Fall durch die Einführung die ja als als total toll beschrieben wurde.
Danach schert der einzelne aus um seinen Profit (Etwas anderes zu machen) über die Termin-Absprache mit der Gruppe stellt.
Bei der Einführung hat jeder profitiert.
Die Einführung war also eine Win-win Situation, ohne Verlierer.

Jetzt geht es aber um einen konkreten Spieltermin. Und hier verliert der 0-Bock Spieler, wenn er kommt, und gewinnt, wenn er zu Hause bleibt. Die Gruppe verlangt also etwas, was zu Lasten dieses Einzelnen geht.

Anders sähe es bei einem Deal aus:
"OK heute machen wir etwas, was mir Spaß macht, und dafür machen wir morgen dann etwas, was dir Spaß macht."
In diesem Fall wäre es echt arschig, wenn ich morgen sage:" Du sorry, aber ich habe keine Lust. Ich bleibe lieber zu Hause."

Wenn die Vereinbarung jedoch so aussieht:
"Heute machen wir etwas, was uns beiden Spaß macht und morgen machen wir auch etwas, was uns beiden Spaß macht."
Dann ist es vollkommen legitim, morgen anzurufen und zu sagen, dass ich keinen Bock habe.

Zitat
Nein. Einerseits ignoriert er die Arbeit.
Schließlich nimmt die Arbeit, welche anderen geleistet haben, sei es hinsichtlich der Termin Organisation, der Vorbereitung, der Verbindlichkeit einer Absprache oder ggf. finanzielle Faktoren, keinen Einfluß auf die Entscheidung abzusagen wenn man keine Lust hat.
Dann würde man die Arbeit ja sowieso immer ignorieren.
Wenn man sich immer an den Termin hält, würde man dieser Logik zufolge ja auch die Arbeit ignorieren, denn die Arbeit, die geleistet wurde, hat in diesem Fall ja auch keinen Einfluss darauf, ob ich absage oder zusage.

Die einzige Möglichkeit, die Arbeit nicht zu ignorieren, wäre also, einen Schwellenwert festzulegen und zu sagen: Bis zu diesem Schwellenwert kann ich absagen und sobald die Arbeit diesen Schwellenwert überschreitet, darf ich nicht mehr absagen.

Zur Würdigung:
Ich kann auch etwas würdigen, ohne dass ich daran teilnehme. Ich kann die Opferbereitschaft eines Feuerwerhmannes würdigen, obwohl ich selber nur vor dem Fernseher sitze und niemals ein brennendes Haus betreten würde.
Ich kann die Arbeit der Polizei würdigen, obwohl ich selber niemals einen Verbrecher überführt habe.

Und ich kann ebenso die Arbeit zur Terminfindung würdigen, obwohl ich selber nicht am Termin teilnehme.

Zur Entwertung der Arbeit:
Die Arbeit wird nur entwertet, wenn der Termin deswegen abgesagt wird. Wenn man auch ohne den fehlenden Spieler am Termin festhält, behält die Arbeit ihren Wert.

Zur Entwertung der Gruppenabsprache:
Die Terminzusage hat ja eine Relevanz. Die Terminzusage gibt die Tage an, bei denen man mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit kommen wird. Aber eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit ist eben nicht zwangsläufig eine 100% Wahrscheinlichkeit.

Zitat
Was möchtest du den dann als Antwort darauf haben das du ein Szenario aufbaust bei dem einer lügt?
Nicht ich habe das Szenario aufgebaut sondern Blizzard hatte das Szenario in #68 (http://tanelorn.net/index.php/topic,71650.msg1441934.html#msg1441934) aufgebaut.
Ich habe bloß auf Blizzard geantwortet.

Zitat
Es besteht ein Unterschied zwischen Personen die Termine absagen weil sie krank sind.
Zu Personen die Termine absagen weil sie 8-6 Stunden vor Anfang keine Lust haben.

Die ersten Personen haben einen Grund der über das Ego hinausgeht.
Prinzipiell ist beides das gleiche:
In beiden Fällen könnte die Person zum Spiel kommen, würde dort aber nur rumsitzen und den anderen Leuten den Spaß verderben.

Strenggenommen ist Krankheit auch kein Grund zu kommen sondern ein Grund, keine Lust zu haben.

Die korrekte Kausalkette müsste also lauten:
Ich komme nicht, weil ich keine Lust habe. Und ich habe keine Lust, weil ich krank bin.

Oder andersrum:
Die Krankheit führt dazu, dass man lieber zu Hause im Bett liegen würde und keine Lust aufs RPG hat. Und das wiederum führt dazu, dass man nicht zum Spielabend fährt.

Krankheit ist natürlich nur ein Grund, keine Lust zu haben. Es gibt noch zigtausend andere Gründe, keine Lust zu haben. Aber alle gehen letztendlich über die Schiene, dass man nicht zum RPG kommt, weil man keine Lust hat.

Zitat
Wenn jemand sagt: "Ich habe keine Lust, nehme aber teil wenn ich muß".
Wird die Schuld für die Einschränkung der Gruppenaktivität an die Gruppe, respektive die Person an die es adressiert war, um verteilt.
Nein, die Schuld ist immer ein gemeinsamer Zustand, der immer die ganze Gruppe betrifft.

Wenn jemand beim SL anruft und bekannt gibt, dass er zu Hause bleibt, ist der Spieler Schuld, weil er zu Hause bleiben will. Aber die Gruppe ist ebenfalls Schuld, weil sie nicht genügend sozialen Druck ausüben.

Wenn jemand beim SL anruft und bekannt gibt, dass er zu Hause bleiben will, aber der SL bzw. die Mitspieler ihn überreden doch zu kommen, dann ist ebenfalls der Spieler Schuld, dass er kommt, schließlich kann er frei handeln. Aber der SL+Mitspieler sind ebenfalls daran Schuld, weil sie den sozialen Druck ausgeübt haben.

Wenn sich ein Spieler nicht traut, über seinen Null-Bock zu sprechen und lieber kommt, dann ist der Spieler dafür Schuld, aber SL+Mitspieler sind ebenfalls Schuld, indem sie ein soziales Umfeld geschaffen haben, in dem sich der Spieler nicht traut, über seinen Null-Bock zu sprechen.

Zitat
Es ist eine Erpressung weil die Entscheidung gewaltsam abgegeben wird.
Derjenige der die Wahl erhält kann diese kaum zurück geben.
Wiegesagt: Die Wahl liegt bei allen. Es ist ein gruppendynamischer Prozess. Zu glauben, eine einzelne Person sei dafür verantwortlich, ist eine Illusion.

Ansonsten kann der SL noch immer sagen: "Ich werde das nicht entscheiden. Die Entscheidung liegt bei dir." (Was nichts daran ändert, dass es trotzdem ein gruppendynamischer Prozess ist und immer die gesamte Gruppe daran Schuld ist, egal, wie die Entscheidung ausfällt.)

BTW:
Ich finde es ein starkes Stück, bei einem Telefonanruf von Gewalt zu sprechen.
Zum Glück sieht Vater Staat das anders, sonst würde die Zahl der Gewalttaten ins Uferlose steigen.

Zitat
Wenn man ein Computer Program hat, und dort die erste Priorität ist Freunde nicht im Stich zu lassen.
Ist dem so. Man kann nicht sagen das die erste Priorität nicht zählt. Immerhin wäre es dann nicht die erste Priorität.
Natürlich zählt die erste Priorität immer. Deswegen rufe ich ja den SL an und frage, ob ihn im Stich lasse, wenn ich zu Hause bleibe.
Wenn er sagt, dass ich ihn nicht im Stich lasse, kann ich zu Hause bleiben, ohne die oberste Priorität verletzt zu haben. Erst, wenn der SL sagt, ich würde ihn im Stich lassen, falls ich zu Hause bleibe, muss ich kommen.

Aber wie wird bitteschön die oberste Priorität verletzt, wenn der SL sagt: "Nein, wir kommen auch ohne dich aus. Bleib ruhig zu Hause." und ich daraufhin zu Hause bleibe?

Zitat
Hat man als erste Priorität "Nur Sachen machen auf die man Lust hat" kann man prüfen ob es weitere Prioritäten gibt welche eine Erfüllung der ersten ermöglichen. Die Feststellung wäre dann:
. Ich habe keine Lust. . Ich habe keine Lust meine Freunde im Stich zu lassen.
Wenn der Kontakt zu Freunden eine Teilmenge der Lust ist, muss ggf ein Kompromiss gefunden werden -> Anruf.
Nein, denn es ist ja egal, ob du deine Freunde im Stich lässt oder nicht. Sobald du zum RPG fährst, würdest du eine Sache tun, die dir keine Lust macht. Damit würdest du so oder so eine Sache tun, die dir keine Lust macht und damit würdest du deine oberste Priorität verletzen.

Die einzige Möglichkeit bei deiner Prioritätenliste wäre: Du bleibst zu Hause und spielst kein RPG. Damit würdest du deine oberste Priorität (mache nur Sachen, zu denen du Lust hast) erfüllen, aber deine zweite Priorität (lasse keine Freunde im Stich) wird verletzt.

Falls du jedoch zum RPG fährst, würdest du deine oberste Priorität verletzen (du tust etwas, zu dem du keine Lust hast), und dafür wäre deine zweite Priorität auf alle Fälle erfüllt.

Zitat
Nun oder um es mit Rammstein zu sagen: Hab keine Lust vom Schnee zu gehen, hab keine Lust zu erfrieren.
Tja, dann müsste Rammstein sich entscheiden, welche der beiden Wünsche höhere Priorität hat.

Zitat
Das war Absicht.
Dann hast du aber den Sinn der Auflistung verfehlt.
Natürlich gibt es eine Möglichkeit der Priorisierung, bei der eine Person mit Null-Bock immer zu Hause bleibt. Das ist trivial und muss nicht extra erläutert werden.
Die Frage war, ob es auch eine Priorisierung gibt, bei der die Person beim SL anruft und von dessen Antwort abhängig macht, ob er kommt oder nicht.

Zitat
Ich finde es rücksichtslos und unverantwortlich Terminen zuzusagen bei denen man offenbar keinerlei tatsächliche Motivation hat diese einzuhalten. Ich kenne halt auch keine Gruppe wo das ein akzeptiertes Verhalten ist.
Zum Zeitpunkt der Terminzusage hat man ja eine Motivation. Die Motivation verschwindet erst später.

Zitat
Zumal Mitspieler beim Rollenspiel, nach meinen Eindruck, notwendiger sind als der vierte Mann beim Skat.
Zumal man ja beim Skat jetzt auch nicht weiss, wenn man zu viert ist, ob da nicht noch jemand anders die Unlust zwickt.
Naja, vielleicht notwendiger als der vierte Mann beim Skat. Aber nicht so notwendig wie der dritte Mann beim Skat.

Und ansonsten gilt die Regel: Wer zuerst kommt, malt zuerst. Wenn sich vier Leute zum Skat treffen, kann einer absagen. Wenn jetzt noch eine zweite Person absagen will, hat sie Pech gehabt. Diese kann einen Vorbehalt anmelden. Aber eine Terminabsage gibt es erst, wenn noch eine weitere Person absagt. (Was bedeutet, dass nur eine Person Lust auf Skat hätte.)

Zitat
Zumal man damit doch auch direkt die Gruppe beeinflusst der man durch die eigene Absage aus fortgeschrittener Bequemlichkeit die Lust / den Spaß an der Sache zersemmelt.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich eine Gruppe durch so eine Absage nicht den Spaß versemmeln lässt. Der Spaß wird eher versemmelt, wenn eine Person kommt, obwohl sie keine Lust hat.
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: Pyromancer am 27.11.2011 | 23:49
"Ich komme heute nicht zum Rollenspiel. Ich hab keine Lust! (Weil ich einen stressigen 15-Stunden-Arbeitstag hinter mir habe, meine Mutter im Krankenhaus liegt, mein Auto in der Werkstatt ist und ich dadurch 2 Stunden zum Spielort und zurück bräuchte, ich erkältet bin und es außerdem sein kann, dass mein Babysitter kurzfristig ausfällt)"

"Ich komme heute nicht zum Rollenspiel. Ich hab keine Lust! (Weil ich mich nicht aufraffen kann und statt dessen den Abend sinnlos zappend vor dem Fernseher oder im Internet verbringen werde)"
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: Eulenspiegel am 28.11.2011 | 00:22
Es gibt Gründe, die man mehr nachvollziehen kann und andere, die man weniger nachvollziehen kann:
"Ich habe keine Lust, weil ich mich nicht aufraffen kann." ist zum Beispiel schwerer nachzuvollziehen. Und hier scheint das Problem ja eher das aufraffen zu sein: Sobald er sich doch aufgerafft hat und beim Spiel ist, macht es ihm dort wahrscheinlich Spaß.

Ähnlich verhält es sich mit dem fehlenden Auto:
2 Stunden halte ich für etwas hart. Realistischer wären halbe bis ganze Stunde. Aber auch hier wäre der Ärger ja nur der Anfahrtsweg. Sobald er erstmal dort ist, wird er sicherlich riesen Spaß haben.

Babysitter hat auch nichts mit Spaß zu tun:
Hier ist es wahrscheinlicher, dass die Person liebend gerne zum RPG kommen möchte, aber nicht kommen kann, weil der Babysitter ausfällt. Je nachdem, wie tief das Baby schläft und/oder wie schalldicht die Wände sind, würde die Person sogar vorschlagen: "Mein Babysitter fällt aus und ich kann daher nicht zum RPG rausfahren. Aber wir können ja bei mir spielen."

Was die Spaßfaktoren sind:
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: Blizzard am 28.11.2011 | 00:38
Erstmal ist nur klar, dass er keinen Bock hat und gerne zu Hause bleiben würde. Also ruft er den SL an, um zu fragen, ob das OK ist. Und wenn der SL sein OK gibt, dann bleibt der Spieler zu Hause. Wenn der SL nichts ein OK gibt, dann bleibt er nicht zu Hause.
Das stellt sich bei mir in der Praxis aber anders dar: Der Spieler ruft beim SL und sagt: "Ich komme heute doch nicht, weil mir irgendwie die Motivation flöten gegangen ist. Ich bleibe zu Hause." Er fragt den SL NICHT, ob das o.k. ist, sondern der SL sagt " verdammte Axt, aber o.k-is halt so" -und damit hat sich die Sache. Selbst wenn der SL es nicht o.k. findet-was durchaus legitim ist- bleibt der Spieler trotzdem zu Hause. Was soll der SL da machen? Der Spieler ist in 95% der Fälle ein erwachsener Mensch, und kann tun&lassen, was er will.Daher bleibt der Spieler auch ohne das OK vom SL zu Hause. Dass der Spieler nicht zu Hause bleibt, weil der SL es nicht o.k. findet, kann evtl. mal vorkommen, ist aber zum grössten Teil Wunschdenken. Aber auch hier gilt: Wunschkonzert gibt's nur bei ARD&ZDF.
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: Eulenspiegel am 28.11.2011 | 00:59
Es ging ja erstmal um die Frage, ob so ein Verhalten möglich oder widersprüchlich ist und nicht, wie häufig es vorkommt.

In der Praxis habe ich eine Mischung erlebt:
Spieler ruft an: "Ich komme heute doch nicht, weil mir irgendwie die Motivation flöten gegangen ist. Ich bleibe zu Hause."
SL: "Muss das ausgerechnet heute sein? Dein SC ist schließlich der einzige, der XYZ weiß. Und du wolltest es letztens ausdrücklich nicht an die anderen SCs weitergeben. Im heutigen Plot wird das Wissen aber relevant.
Spieler: "Seufz. OK, dann komme ich."

Wobei man es den Spielern aber halt auch anmerkt, wenn sie kommen, obwohl sie eigentlich keine Lust haben. (Nein, sie benehmen sich nicht daneben. Aber sie wirken recht lethargisch und sind häufig abgelenkt.)
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: Teylen am 28.11.2011 | 01:29
Bei der Einführung hat jeder profitiert.
Die Einführung war also eine Win-win Situation, ohne Verlierer.
Das ist korrekt.
Die Einführung schafft jedoch Spielintern eine Gruppensituation.
Ein Charakter wurde in eine Gruppe oder eine Situation eingeführt.

Geht nun der Spieler des Charakters hinaus, weil ihm der Gewinn durch die Einführung genug ist, leidet die Gruppe in der Form darunter, das die geschaffene Situation nicht fortgeführt werden kann. Schließlich kann man nicht von jeder Gruppe erwarten das ihr die Konsistent der Spielwelt und der Charakterhandlungen vollkommen egal ist.
Gerade dann nicht wenn das Konzept der Einführung darauf schließen läßt das eine Fortführung geplant war, es also kein isolierter Einzelplot war.
Zitat
Jetzt geht es aber um einen konkreten Spieltermin. Und hier verliert der 0-Bock Spieler, wenn er kommt, und gewinnt, wenn er zu Hause bleibt. Die Gruppe verlangt also etwas, was zu Lasten dieses Einzelnen geht.
Eigentlich geht es zunächst einmal darum das eine Terminabsprache getroffen wurde.
Bei der Terminabsprache, bei der es absolut egal ist ob sie 2-3 Tage vorher war oder eine Woche vorher.
Haben die Beteiligten einander den Termin zugesagt.

Gegen diese getätigte Abmachung mit allen Gruppenmitgliedern verstößt nun EINER.
Und das OHNE einen wirklichen GRUND. Der Rest verstößt nicht gegen die Abmachung sondern hält sich daran.
Dieser VERSTOß erfolgt nicht nur WIDER der ABMACHUNG sondern auch noch KURZFRISTIGST.

Insofern ist es vollkommen absurd dort eine unsachgemäße Forderung an den einzelnen zu konstruieren.

Zitat
Anders sähe es bei einem Deal aus:
"OK heute machen wir etwas, was mir Spaß macht, und dafür machen wir morgen dann etwas, was dir Spaß macht."
In diesem Fall wäre es echt arschig, wenn ich morgen sage:" Du sorry, aber ich habe keine Lust. Ich bleibe lieber zu Hause."
Das ist doch grober Unsinn.
Man spielt RPG gemeinsam in der Gruppe.
Im Gegensatz zu einem Film.

Einen Film kann man sich (zur Not) auch ohne Gruppe ansehen (manchmal) ohne was zu verlieren (hoffentlich).
Ein RPG-Spiel wird aber GEMEINSCHAFTLICH gespielt. Da ist es eben nicht egal ob da einer mehr oder weniger da ist.

Das heißt die Prämisse ist doch:
"Wir machen heute etwas gemeinsam - und haben aufgrund dessen Spaß."  Da ist es imho arschig hinzugehen und den Spielspaß, das Spiel an sich, der ganzen Gruppe zu gefährden. Obwohl man zu gesagt hat. Nur weil man keine Lust hat.

Gerade weil ja nicht nur einer Spaß dran hat.

Zitat
Wenn die Vereinbarung jedoch so aussieht:
"Heute machen wir etwas, was uns beiden Spaß macht und morgen machen wir auch etwas, was uns beiden Spaß macht."
Dann ist es vollkommen legitim, morgen anzurufen und zu sagen, dass ich keinen Bock habe.
Bullshit. Wieso sollte das legitim sein?
Gehst du auf der Arbeit auch hin und sagt: "Heute habe ich die vereinbarte Deadline (für den ersten Schritt des Projektes) eingehalten. Deswegen brauche ich aber noch lang nicht die vereinbarte Deadline (für den zweiten Schritt des Projekts) Morgen einzuhalten."

Gerade dann wenn derjenige bei dem ersten Schritt des Projektes mit profitierte wird es imho nur um so unverantwortlicher bei dem zweiten dann aus dem marginalst möglichen Grund abzusagen.

Zitat
Dann würde man die Arbeit ja sowieso immer ignorieren.
Wenn man sich immer an den Termin hält, würde man dieser Logik zufolge ja auch die Arbeit ignorieren, denn die Arbeit, die geleistet wurde, hat in diesem Fall ja auch keinen Einfluss darauf, ob ich absage oder zusage.
Unsinn der nichteinmal als rethorische Nebelkanone taugt.
In dem man an der Gruppe teilnimmt, Vereinbarungen einhält kommt die Arbeit zum Zuge.
Man kann sie sehen, man geht damit um, man profitiert ggf. von ihr und man kann sie bewerten.

Zitat
Zur Würdigung:
Ich kann auch etwas würdigen, ohne dass ich daran teilnehme. Ich kann die Opferbereitschaft eines Feuerwerhmannes würdigen, obwohl ich selber nur vor dem Fernseher sitze und niemals ein brennendes Haus betreten würde.
Wie wäre es wenn du, anstelle wirklich hirnrissig weit entfernte Beispiele zu bringen, einfach mal erklärst wie ein Spieler den Aufwand der auf das Rollenspiel gemacht wurde würdigt?

Der Regel-0 Spieler, der scheinbar nur weil er gerade mal keine Lust hatte nicht teilnimmt, boykottiert doch aktiv die Arbeit und den Aufwand!
Der Aufwand der Terminabsprache war für den Arsch.
Der Aufwand den die Leute in Spielraum, Verpflegung, Organisation steckte, für den Arsch.

Die Arbeit die in der Vorbereitung von Encountern steckt, für die Katz'.
Die Arbeit die in der Ausarbeitung der Handlungsmachine steckt, für die Katz'.
Die Arbeit die in der Gestaltung einer glaubwürdigen Welt steckt, für die Katz'.

Emotionales Investment? F*ck *t. Ist doch demjenigen der da 8-6 Stunden vorher absagt offenbar ganz egal.

Und ja vielleicht kommt man noch zum Spielen.
Vielleicht gibt es noch einen Reserve Plot.
Vielleicht kaschiert man es.

Aber wie hat da die Regel-0 Person bitte was gewürdigt?

Zitat
Und ich kann ebenso die Arbeit zur Terminfindung würdigen, obwohl ich selber nicht am Termin teilnehme.
I call this Bullshit. Also wenn ich zu meinem Boss hingehe, und sage das man doch bitte meine Arbeit zur Terminfindung würdigen soll, nachdem ich den Termin kurz vor 12 wegen keiner Lust abgesagt habe, würde mir man dort was anderes erzählen.

Zitat
Zur Entwertung der Arbeit:
Die Arbeit wird nur entwertet, wenn der Termin deswegen abgesagt wird. Wenn man auch ohne den fehlenden Spieler am Termin festhält, behält die Arbeit ihren Wert.
Nein, die Arbeit und der Aufwand ist Gruppen bezogen.
Die Arbeit und der Aufwand hat keinen alleinstehenden Wert.
Insofern ist durch die Arbeit entwertet.

Schließlich gibt es ausser dem SL keinen der die ursprüngliche Arbeit noch tatsächlich wertschätzen kann.

Zitat
Zur Entwertung der Gruppenabsprache:
Die Terminzusage hat ja eine Relevanz. Die Terminzusage gibt die Tage an, bei denen man mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit kommen wird. Aber eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit ist eben nicht zwangsläufig eine 100% Wahrscheinlichkeit.
Unsinn. Terminzusagen sind bezogen auf Tage und meistens Uhrzeiten.
Außerdem beeinhaltet die Wahrscheinlichkeit das man nicht kommen kann nicht "Ich komme nicht wenn ich gerade mal keinen Bock habe".

Wer sich so verhält LÜGT imho seine "Freunde" (offensichtlich sind's keine Freunde, weil man normalerweise Leute so nicht behandelt) an.

Zitat
Strenggenommen ist Krankheit auch kein Grund zu kommen sondern ein Grund, keine Lust zu haben.
Wie kommst du auf diese eher dumme Idee?
Wenn es einen tatsächlich einsehbaren Grund gibt nicht zu kommen ist das sehr wohl ein Grund.
Eine temporäre Befindlichkeit ist jedoch meiner Meinung nach (und offenbar steh ich damit nicht allein) kein Grund.

Weil ganz strenggenommen kannst du dich z.B. für die Arbeit auch krank schreiben lassen.
Wohingegen weder Faulheit noch Unlust ein Grund sind nicht zur Arbeit zu kommen.

Zitat
Die korrekte Kausalkette müsste also lauten:
Ich komme nicht, weil ich keine Lust habe. Und ich habe keine Lust, weil ich krank bin.
Unsinn.
Die Krankheit führt dazu das man entweder a) nicht arbeiten kann oder b) nicht arbeiten will.
Eine etwaige damit einhergehende Lust ist eine FOLGE.
Es ist etwas gänzlich anderes wenn eine fehlende Lust zum GRUND wird.

Zitat
Nein, die Schuld ist immer ein gemeinsamer Zustand, der immer die ganze Gruppe betrifft.
Nein, die Schuld ist in dem Fall ein personenbezogener Zustand.
Die Person ist Schuld daran das sie einen Gemütszustand als Grund erhebt die getroffene Abmachung zu missachten.
Da kann in der Gruppe überhaupt keiner was für. Insofern kann die Gruppe keine Schuld daran haben.

Nun versucht die Person die Schuld jedoch umzuwälzen.
Anstelle zu ihrem Grund zustehen wird nun die Verantwortung für das ausbleiben auf die Gruppe übertragen-

Zitat
Wenn jemand beim SL anruft und bekannt gibt, dass er zu Hause bleibt, ist der Spieler Schuld, weil er zu Hause bleiben will. Aber die Gruppe ist ebenfalls Schuld, weil sie nicht genügend sozialen Druck ausüben.
Unsinn!
Die Gruppe ist sicherlich nicht daran schuld das derjenige offensichtlich keine entsprechende Erziehung genossen hat, geschweige den in der Pflicht zusätzliche Gewalt anzuwenden.

Zitat
Wenn jemand beim SL anruft und bekannt gibt, dass er zu Hause bleiben will, aber der SL bzw. die Mitspieler ihn überreden doch zu kommen, dann ist ebenfalls der Spieler Schuld, dass er kommt, schließlich kann er frei handeln. Aber der SL+Mitspieler sind ebenfalls daran Schuld, weil sie den sozialen Druck ausgeübt haben.
Richtig und dieser imho fast böswillige Zug den SL+Mitspieler zu ZWINGEN sozialen Druck auszuüben oder das Handeln zu entschuldigen ist imho sowohl eine SCHULDUMWÄLZUNG als auch eine ERPRESSUNG.

Zitat
Wiegesagt: Die Wahl liegt bei allen. Es ist ein gruppendynamischer Prozess. Zu glauben, eine einzelne Person sei dafür verantwortlich, ist eine Illusion.
In diesem Fall ist die Schuldfrage ein Fakt der sich durch die Gruppendynamik oder einen konstruierten Erziehungszwang imho nicht ändern läßt.

Zitat
Ich finde es ein starkes Stück, bei einem Telefonanruf von Gewalt zu sprechen.
Ich finde es ein starkes Stück wie man anfangen kann vom Thema abzuweichen oder rethorische Nebelschwaden aufzustellen. Sollte es dir entgangen sein, ich sprach von Gewalt im psychologischem Sinn.

Zitat
Natürlich zählt die erste Priorität immer. Deswegen rufe ich ja den SL an und frage, ob ihn im Stich lasse, wenn ich zu Hause bleibe.
Wenn er sagt, dass ich ihn nicht im Stich lasse, kann ich zu Hause bleiben, ohne die oberste Priorität verletzt zu haben. Erst, wenn der SL sagt, ich würde ihn im Stich lassen, falls ich zu Hause bleibe, muss ich kommen.
Nein. Weil du durch den Anruf und die Aufforderung DEINEN BRUCH DER ABMACHUNG zu akzeptieren, die Person bereits im Stich gelassen hast. Weil dazu noch der Aspekt der Schuldumwälzung und Erpressung kommt die mit dem Anruf einhergehen.

Zitat
Zitat
Hat man als erste Priorität "Nur Sachen machen auf die man Lust hat" kann man prüfen ob es weitere Prioritäten gibt welche eine Erfüllung der ersten ermöglichen. Die Feststellung wäre dann:
. Ich habe keine Lust. . Ich habe keine Lust meine Freunde im Stich zu lassen.
Wenn der Kontakt zu Freunden eine Teilmenge der Lust ist, muss ggf ein Kompromiss gefunden werden -> Anruf.
Aber wie wird bitteschön die oberste Priorität verletzt, wenn der SL sagt: "Nein, wir kommen auch ohne dich aus. Bleib ruhig zu Hause." und ich daraufhin zu Hause bleibe?
Gar nicht. Es ist gerade mein Punkt das bei der Prioritätenliste des Egomanen:
1. Meine Lust
2. keine Freunde im Stich lassen
Die erste Priorität mit Anruf etc. nicht verletzt wird.

Wohingegen bei der Prioritätenliste:
1. keine Freunde im Stich lassen
2. Meine Lust
Die Prioritäten missachtet werden.
Da das absagen des Termins, ob mit nachfrage oder nicht, eine absolute Verletzung der ersten Priorität darstellt.

Zitat
Nein, denn es ist ja egal, ob du deine Freunde im Stich lässt oder nicht. Sobald du zum RPG fährst, würdest du eine Sache tun, die dir keine Lust macht.

Nein, man würde erkennen das es zwei Objekte gibt auf die man Lust hat und daraus eine Abwägung ziehen.
Wenn Rammstein davon singt das sie weder Lust haben im Schnee zu liegen, noch zu erfrieren, kann man abnehmen das die Lust oberste Priorität hat, vor "liegen bleiben" oder "erfrieren".

Zitat
Dann hast du aber den Sinn der Auflistung verfehlt.
Nein, ich habe lediglich dargelegt wieso deine Priorisierung, welche unterstellt das demjenigen das nicht im Stich lassen von Freunden am wichtigsten ist, an erster Stelle steht falsch ist.


Zitat
Zum Zeitpunkt der Terminzusage hat man ja eine Motivation. Die Motivation verschwindet erst später.
Wenn die Motivation nicht zum Treffen zu erscheinen derart gering war, das ein einfaches Unlust Gefühl reicht um kurzfristig abzusagen, war sie imho nicht gegeben.

Zitat
Naja, vielleicht notwendiger als der vierte Mann beim Skat. Aber nicht so notwendig wie der dritte Mann beim Skat.
Ich kenne Skat nicht.
Aber wir wissen auch nicht aus wievielen Mitgliedern die Gruppe bestand.
Es könnten zwei sein, drei oder mehr. Wobei es bereits bei drei schwierig wäre da nicht unbedingt jeder 1:1 kann.
Imho ist jedoch eine vollständige Gruppe weitesgehend nötig.

Zitat
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich eine Gruppe durch so eine Absage nicht den Spaß versemmeln lässt. Der Spaß wird eher versemmelt, wenn eine Person kommt, obwohl sie keine Lust hat.
Ich habe die Erfahrung gemacht das bereits geplante bzw. reguläre Unregelmäßigkeiten sich negativ auswirken können.
Und wie schonmal erwähnt, imho sollte man sich mindestens die Mühe geben neutral zu bleiben (wenn man ohne akute Lust spielt).

Es ging ja erstmal um die Frage, ob so ein Verhalten möglich oder widersprüchlich ist und nicht, wie häufig es vorkommt.
Eigentlich geht es darum wie man zu so einem Verhalten steht, welche Meinung man dazu hat?

Was soll der SL da machen? Der Spieler ist in 95% der Fälle ein erwachsener Mensch, und kann tun&lassen, was er will.Daher bleibt der Spieler auch ohne das OK vom SL zu Hause. Dass der Spieler nicht zu Hause bleibt, weil der SL es nicht o.k. findet, kann evtl. mal vorkommen, ist aber zum grössten Teil Wunschdenken.
Naja, kommt darauf an.
Also normalerweise würde ich in der Praxis nicht erwarten das so etwas vorkommt.
Sollte so etwas vorkommen könnte es sein das ich es anspreche und das Gespräch suche um rauszufinden wieso er nur wegen ein bisschen fehlender Lust nicht kommt (obwohl er zu sagte), es könnte dann auch ein Kontaktabbruch nach sich ziehen da ich so ein Verhalten / Umgang halt nicht in Ordnung finde.
Ich halte es da für Wunschdenken das andere über solche Faux pas immer und überall hinweg sehen und das Verhalten entschuldigen.
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: Narsiph am 28.11.2011 | 11:09
Hallo,

ohne auszuschweifen kann es sein das ihr euch einfach nur im Kreis dreht? Zudem: Vieles davon trägt einen sehr negativen Geschmack und stellt "automatisch!" 0-Bock Menschen (egal wie oft. Mich z.B.) als schlechten Menschen hin. Egal was ihr darauf jetzt Kontern wollt: Denkt darüber nach, lest es noch einmal, verinnerlicht es: Es ist so!

Außerdem, wie geschrieben, dreht ihr euch im Kreis: Der eine hat diese Meinung (wiederholt) und der andere hat diese Meinung (wiederholt). Zudem fällt das ganze langsam aber sicher bei einigen Meinungen eher in üble Nachrede (im Fall von "Man stellt den 0-Bock Spieler als Unmensch hin/schlechten Mensch hin). Wisst ihr denn überhaupt wie man sich bei so einer Diskussion nun letzendlich fühlt? Angearscht. Ganz ehrlich, ich komme mir grad wirklich vor wie ein Esel wenn ich das tatsächlich auf mich übertragen würde..

Der eine scheint Rollenspiel als Zwang anzusehen, der andere wiederum tut das nicht. Diejenigen die es als Zwang ansehen sollten echt einmal überlegen wann sie selbst nicht schon einmal nicht Lust gehabt haben etwas zu tun und stattdessen etwas anderes getan haben. Kommt mir jetzt bitte nicht mit "Ich hatte immer Lust. Ich habe mich immer irgendwohin geschleppt auch ohne Lust".



Als Information:
Ich bin pünktlich, pflichtbewusst, flexibel, diszipliniert und gehe oft genug aus Unlust irgendwohin und lasse mir Lust machen sodas es trotzalledem ein schöner Abend wird (Im Fall von Rollenspiel.) Natürlich würdige ich immer die Arbeit eines Spielleiters/Gamemasters denn ich bin selbst einer und weiß was es heißt wenn Spieler abspringen. Aber euch sei folgendes gesagt: Dies war das einzige mal bei diesem einen Spielleiter bei dem ich einen Rollenspieltermin abgesagt habe und im VORFELD schon gesagt hatte das es eher Unwahrscheinlich ist das ich erscheinen werde. Und "Ich habe keine Lust" hat bei mir ebenso die Worte "Private sache, wenn du nachfrägst okay, wenn nicht, auch okay" in sich. Jeder der mich kennt weiß das ich nicht einfach mal so keine Lust habe.


Natürlich kann ich auch jeden seine Meinung verstehen und versuche diese auch zu respektieren aber im Fall von gewissen Menschen dreht sich mir dann doch mein Magen im Kreis. Ihr sollt gewiss nichts schönschreiben, eine klare Meinung haben aber dann bitte so das man nicht als "schwarzer Ritter" hingestellt wird. Es ist eine Sache nämlich direkt jemanden ins Gesicht zu sagen "Alter, dein 0-Bock geht mir am Arsch vorbei. Bleib wo der Pfeffer wächst" als zu sagen "Diese ganzen 0-Bock leute sind einfach das letzte".

Möchtet ihr bei irgend einem Problem/negativen Aspekt in den Topf geworfen werden? Anders gesagt: Was du nicht willst das man dir tut das füge auch keinem andren zu. Genauso erwarte ich auch von meinen Spielern das sie auch vorher schon sagen können "Du, es sieht wahscheinlich schlecht aus ob ich komme oder nicht. Ich hab irgendwie keine Lust" Dann sag ich meistens nichts darauf und nicke das ganze einfach nur ab.

Tatsächlich ist es so das ich einige hier bestätigen möchte das 0-Bock-Spieler die keinerlei Informationen geben wirklich undiszipliniert zu sein scheinen (aber dennoch nicht sein müssen!). Rollenspiel ist ein Hobby an dem zwar alle Spaß haben sollten (und trotz eines fehlenden Spielers haben können!) aber niemals zu einer Pflichtveranstaltung werden sollte. Bei festen Kampagnen kann man durchaus verlangen das sich die Leute zusammenreißen aber auch da steht einem als Spielleiter und Spieler viele Wege offen.


Mein Standpunkt bis zu einer gewissen Linie:
Diese Diskussion war anregend etwas zu erfahren.

Mein Standpunkt der sich mittlerweile geändert hat:
Diese Diskussion ist ausgeufert, KANN als Beleidigung teilweise angesehen werden (Auch wenn ich mich nicht beleidigt fühle. Es ist nur tatsache das man 0-Bock Menschen vollkommen ins schlechte Licht rückt. Daran gibt es nichts zu rütteln) und dreht sich mittlerweile nur noch im Kreis.




Und dennoch: Lese ich sehr gerne was hier geschrieben wird denn es bestätigt mir oft genug die Aussage von vielen anderen Leuten in meiner Umgebung in vielerlei hinsicht.




Nicht ernst gemeint aber kann man durchaus so interpretieren und es gibt da wirklich nicht viel Raum für Fehlinterpretation bei einigen von euch:
Narsiph ist ein undisziplinierter 0-Bock Mensch.



Ganz ehrlich Leute... reißt euch am Riemen und benehmt euch.



Mit den allerbesten Grüßen


Narsiph
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: LöwenHerz am 28.11.2011 | 11:11
Wenn ich leite, dann habe ich eher Böcke auf nen Spieler weniger, als jemanden, der unmotiviert und gedankenlos am Tisch sitzt und somit die Gruppe IG arg gefährdet. Und das, obwohl unsere Termine echt seltener geworden sind und daher einen recht hohen Stellenwert einnehmen.
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: DonJohnny am 28.11.2011 | 11:25
Ich finde das ist ne Frage das Ausmaßes. Wenn ich einmal im Monat regelmäßig spiele und nach einem Jahr guten zusammenspiels jemand kurzfristig sagt: "Hey Leute, heute geht einfach nicht, es gibt keinen bestimmten Anlass, ich hätte eigentlich Zeit, aber wie gesagt, heute will ich einfach nicht", dann ist das m.E. volkommen in Ordnung. Das gilt meiner Meinung nach auch für Spielleiter. Wenn jemand jedes zweite Spiel fehlt weil er ständig keine Lust hat, dann sollte sich die betreffende Person eine losere Runde suchen bei der es egal ist ob jemand nicht auftaucht. Ich hatte selber bei einer langjährigen Earthdawnkampagne einen Durchhänger und hab mich oft nur hingeschleppt um Bier zu trinken und zu würfeln.
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: Teylen am 28.11.2011 | 11:32
ohne auszuschweifen kann es sein das ihr euch einfach nur im Kreis dreht? Zudem: Vieles davon trägt einen sehr negativen Geschmack und stellt "automatisch!" 0-Bock Menschen (egal wie oft. Mich z.B.) als schlechten Menschen hin. Egal was ihr darauf jetzt Kontern wollt: Denkt darüber nach, lest es noch einmal, verinnerlicht es: Es ist so!
Es tut mir furchtbar leid.
Aber 0-Bock Menschen, die ohne Ruecksicht auf andere, darueber hinaus kurzfristig, Terminabsprachen brechen, sind meiner Meinung nach schlechte Menschen. Respektive sind ihnen grundlegende Umgangsformen offenbar nicht eigen.

Zitat
Wisst ihr denn überhaupt wie man sich bei so einer Diskussion nun letzendlich fühlt? Angearscht. Ganz ehrlich, ich komme mir grad wirklich vor wie ein Esel wenn ich das tatsächlich auf mich übertragen würde..
Na und? Wenn mich jemand fragt ob es in Ordnung ist das er andere Leute verletzt und grundlegende Umgangsformen entweder nicht beherrscht oder nicht anwendet kriegt er dafuer nunmal keine Absolution.

Zitat
Der eine scheint Rollenspiel als Zwang anzusehen, der andere wiederum tut das nicht.

Bullshit. Ich sehe Rollenspiel nicht als Zwang an.
Ich halte nur Terminabsprachen fuer verbindlich.
Nun und wenn ich mit jemanden einen Termin abspreche, dann halte ich mich daran.
Ich breche Terminabsprache nicht grundlos, aus einer Laune heraus, kurzfristig.

Wenn ich keine Lust habe mich zu einem bestimmten Termin gezwungen zu sehen, dann sage ich den Termin nicht zu!

Zitat
Diejenigen die es als Zwang ansehen sollten echt einmal überlegen wann sie selbst nicht schon einmal nicht Lust gehabt haben etwas zu tun und stattdessen etwas anderes getan haben. Kommt mir jetzt bitte nicht mit "Ich hatte immer Lust. Ich habe mich immer irgendwohin geschleppt auch ohne Lust".
Es mag die unverstaendlich erscheinen, aber es gibt Menschen die tatsaechlich Umgangsformen besitzen.
Mir faellt keine Situation ein bei der ich einen zugesagten Termin (gar kurzfristig) abgesagt haette, nur weil ich keine Lust habe.

Zitat
Als Information:
Ich bin pünktlich, pflichtbewusst, flexibel, diszipliniert und gehe oft genug aus Unlust irgendwohin und lasse mir Lust machen sodas es trotzalledem ein schöner Abend wird (Im Fall von Rollenspiel.) Natürlich würdige ich immer die Arbeit eines Spielleiters/Gamemasters denn ich bin selbst einer und weiß was es heißt wenn Spieler abspringen. Aber euch sei folgendes gesagt: Dies war das einzige mal bei diesem einen Spielleiter bei dem ich einen Rollenspieltermin abgesagt habe und im VORFELD schon gesagt hatte das es eher Unwahrscheinlich ist das ich erscheinen werde. Und "Ich habe keine Lust" hat bei mir ebenso die Worte "Private sache, wenn du nachfrägst okay, wenn nicht, auch okay" in sich. Jeder der mich kennt weiß das ich nicht einfach mal so keine Lust habe.
Ja und? Sofern nicht explizit erwaehnt wurde das der marginalste Grund, und mir faellt da kein marginalerer als Lust ein, ein Grund ist kurzfristigst abzusagen halte ich dein Verhalten fuer daneben. Pflichtvergessen, Undiszipliniert, Respektlos und Unhoeflich.
Gerade weil es die Arbeit nicht gewuerdigt wird. Egal ob sie sonst gewuerdigt wird.

Du kannst Glueck haben das der Spielleiter beziehungsweise die Gruppe ueber diesen imho enormen Faux Pas beziehungsweise die grobe Unhoeflichkeit deinerseits hinwegsieht. Aber dieses Verhalten als ganz normal hinzustellen und scheinbar noch zu erwarten das man dir hier applaudiert?

Zitat
Natürlich kann ich auch jeden seine Meinung verstehen und versuche diese auch zu respektieren aber im Fall von gewissen Menschen dreht sich mir dann doch mein Magen im Kreis.

Nicht nur bei dir.
Ich verstehe schlicht weg nicht wie man sich ernsthaft hinstellen kann und erwarten das Absagen 8-6 Stunden vor Spieltermin, nachdem eine Terminzusage getroffen wurde, fuer gut befunden wuerden. Vielleicht noch wenn ein oder mehrere Tage zuvor abgesagt wurde, aber 8 Stunden vorher? Keinen viertel Tag? Wo der SL vermutlich noch auf der Arbeit / in der Schule ist?

Ich persoenlich wuerde so ein Verhalten nicht als "schwarzer Ritter" bezeichnen, da waere Regel-0 oder kraeftigere Ausdruecke angebracht.

Zitat
Ihr sollt gewiss nichts schönschreiben, eine klare Meinung haben aber dann bitte so das man nicht als "schwarzer Ritter" hingestellt wird. Es ist eine Sache nämlich direkt jemanden ins Gesicht zu sagen "Alter, dein 0-Bock geht mir am Arsch vorbei. Bleib wo der Pfeffer wächst" als zu sagen "Diese ganzen 0-Bock leute sind einfach das letzte".
Wieso? Meiner Meinung nach sind 0-Bock Leute, die erst Termine zusagen, und dann kurzfristig Absagen das letzte. Allerletzte.
Was sollen sie den sonst sein?

Von wegen "Was du nicht willst das man dir tut das füge auch keinem andren zu." also einerseits mache ich es nicht, andererseits faende ich es in Ordnung das, wuerde ich es machen, man behauptet das es das allerletzte sei.
Genauso wie mein normales Tempo / Verhalten bei der Charaktererschaffung meistens das allerletzte ist - auch wenn das andere Gruende als eine 0-Bock Egotour hat.
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: ManuFS am 28.11.2011 | 11:32
Ich finde das ist ne Frage das Ausmaßes. Wenn ich einmal im Monat regelmäßig spiele und nach einem Jahr guten zusammenspiels jemand kurzfristig sagt: "Hey Leute, heute geht einfach nicht, es gibt keinen bestimmten Anlass, ich hätte eigentlich Zeit, aber wie gesagt, heute will ich einfach nicht", dann ist das m.E. volkommen in Ordnung. Das gilt meiner Meinung nach auch für Spielleiter. Wenn jemand jedes zweite Spiel fehlt weil er ständig keine Lust hat, dann sollte sich die betreffende Person eine losere Runde suchen bei der es egal ist ob jemand nicht auftaucht.

Genau meine Meinung.
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: Kriegsklinge am 28.11.2011 | 11:49
Ich finde, Terminabsprachen haben schlichtweg was mit Höflichkeit gegenüber den anderen Beteiligten zu tun, und deswegen versuche ich zumindest, Treffen auch einzuhalten. Je älter man wird, desto schwieriger ist es, überhaupt noch Termine zu finden, an denen drei, vier, fünf Leute gemeinsam einen ganzen Abend halbwegs konzentriert Zeit haben. Ich gehe davon aus, dass die meisten anderen Spieler (wie ich) für die Runde andere Dinge, die ebenso schön oder wichtig sind, hintenanstellen. Hinzu kommt, dass Rollenspiel (meistens) etwas Vorbereitungsaufwand hat. Und bei einer fortlaufenden Kampagne stört es schnell, wenn nicht alle dabei sind.

Hinzu kommt das Argument, das Vermi angesprochen hat: Mir machen Hobbies meist nur mit einer gewissen Intensität Spaß. Ich neige dazu, etwas lieber gar nicht zu machen als nur nebenbei. Das ist sicherlich eine persönliche Vorliebe, aber Rollenspiel als besserer Klönschnack ist mir nicht so. Da würde ich lieber das Spielen für den Abend lassen und nur nett zusammensitzen - ist auch schön. Ich finde es durchaus gut, wenn die Grundhaltung erstmal ist: Wir geben uns Mühe. Ob es dann immer so klappt, ist eine ganz andere Frage, aber das finde ich allemal besser, als umgekerht zu denken: Na, das wird bestimmt nur so mittel und auf das Gegenteil zu hoffen.

Absagen ist okay - es kann natürlich immer mal was dazwischenkommen. Ich würde aber erwarten, dass es etwas Wichtiges, relativ Unvorhersehbares ist und dass der Spieler so bald wie möglich absagt, nachdem er davon erfahren hat. Die oben genannten 6-8 Stunden würde ich eigentlich nur bei Krankheit, Todesfall, Wasserrohrbuch, akutem Liebeskummer o.ä. akzeptieren, ohne ein bisschen verstimmt zu sein. Dies wieder vor dem Hintergrund, dass es 6 Stunden vor einem Abend meist schon zu spät ist, noch was Anderes zu planen.

Nun stimmt aber natürlich auch: Menschen sind keine Automaten und Spaß lässt sich nicht erzwingen. Ich kann sehr gut verstehen, wenn man nach einem blöden Arbeitstag, nach einem anstrengenden Beziehungsgespräch, angesichts der allgemein deprimierenden Weltlage usw. nicht mehr so zu kreativen Geistesblitzen berufen fühlt, das geht mir schließlich nicht anders. In so einem Fall finde es ich komplett okay, das den Mitspielern auch so anzukündigen. "Hey Leute, ich bin müde, schlaff, deprimiert, ich kann heute nicht so." Dann können alle darauf Rücksicht nehmen und wer weiß, vielleicht springt der Funke ja doch noch über. Und wenn nicht, habe ich gar kein Problem damit, wenn sich jemand mal zurückhält und nur das Radiergummi anreicht oder so.

Wenn jemand absagt mit der Begründung, er/sie habe keine Lust, würde ich davon ausgehen, dass da mehr dahintersteckt, und nachfragen, ob es der Person wirklich gut geht und was denn los ist. Ich würde vermuten, dass der Mensch entweder einen Kummer hat, der vielleicht wichtiger ist als das blöde Rollenspiel - oder aber, dass mit dem Spiel was nicht stimmt, dass der Absager mit Gruppe/Spiel/Kampagne irgendein Problem hat.

Richtig kritisch finde ich es aber nur, wenn Absagen (vor allem wegen einfach nur kein Bock) regelmäßig vorkommen. Böswilligkeit und tiefsitzende Unzufriedenheit, bei der jemand eigentlich aus der Gruppe rauswill oder ganz was anderes spielen will, sich aber nicht traut, das zu sagen, mal ausgenommen ... würde ich dann vielleicht vorschlagen, auf ein Spiel mit weniger Vorbereitungsaufwand umzuschwenken (keine epische Kamapgne mit X NSC und 100 Handlungsfäden, lieber eine Reihe lose verbundener Szenarien, Fertigabenteuer, Minidungeons), leichtere Regeln, die dem SL die Vorbereitung und das Improvisieren erleichtern, Charakerausgestaltung durch das Spiel und nicht durch 10 Seiten Hintergrund ... Dungeonslayers, DSA1, einen Indie, whatever.

Vor allem aber sollte es eigentlich möglich sein, in einer Gruppe relativ offen zu sagen, wenn man auf ein Spiel oder eine bestimmte Art zu spielen oder auch die Gruppe insgesamt keinen Bock hat, und zwar ohne dass darunter die Freundschaft leidet. Viel von diesen Terminproblemen kommt sicher aus der Gamer Culture, wo die Ablehnunge eines Spiel die Ablehnung der gesamten sozialen Situation und der anderen Menschen bedeutet (die man vielleicht auch nur über Spiel kennt, so dass das Spielende auch das Ende der Beziehung ist). Auch hier können "leichtere" Spiele helfen - wenn jemand keinen Bock auf einen One-Page-Dungeon hat, verschmerzt sich das leichter, als wenn ein Mitspieler sagt: Deine seit drei Jahren geführte Kampagne, in die du 500 Stunden Arbeit investiert hast, gefällt mir nicht mehr. Rollenspiel mit seinem Vorbereitungsaufwand, der Aufgabenverteilung zwischen SL und Gruppe, den Beziehungsstrukturen, die durch das Spiel enstehen und dem hohen Einsatz von Wünschen, Träumen, Performance am Spieltisch mit Ideen, Schauspiel usw., die von den anderen begutachtet werden,  und (ganz wichtig!) Kindheitsnostalgie schafft da echt so einen Sumpf aus Halbausgesprochenem, wo es ganz schwierig wird, ein Spiel abzulehnen, ohne Personen abzulehnen. Insofern ist da eine gute Kommunikation doppelt und dreifach wichtig. Lieber einmal zuviel Gruppentherapie als einmal zu wenig. Diese Gemengelage wäre eigentlich mal einen eigene Thread wert...
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: Narsiph am 28.11.2011 | 11:50
Hallo.

@Teylen:
Der SL ist weder auf Arbeit noch in der Schule. Zudem: Wenn man bei dir ein einziges mal einen Termin aus unlust absagt ist man ein schlechter Mensch, egal was man alles davor getan hat? Danke, das genügt zu wissen wohin ich dich stecken kann *schublade aufmacht*




Mit bestem Gruß

Narsiph
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: Master Li am 28.11.2011 | 11:56
Dies war das einzige mal bei diesem einen Spielleiter bei dem ich einen Rollenspieltermin abgesagt habe und im VORFELD schon gesagt hatte das es eher Unwahrscheinlich ist das ich erscheinen werde.

Ich finde damit hast Du ganz andere Informationen geliefert als am Anfang. Damit hätte ich deutlich weniger Probleme als mit dem Fall, den ich hier kritisiert habe.
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: Yehodan ben Dracon am 28.11.2011 | 12:02
Interessanter als den Austausch unserer jeweiligen Erziehung ("Das tut man einfach nicht!" oder "Es ist mein Leben!") finde ich ja den Versuch einer Analyse, ob solches Verhalten der 0-Bockstimmung (oder gar der 0-Bock Generation!) bestimmte Ursachen haben mag?

Mir fallen da mehrere Gründe ein:
- Man hat sich einfach den Terminplan zu voll gehauen und der Geist schreit nach Regeneration! (Also ein selbst gemachtes Problem aus Gier nach Unterhaltung)
- Terminabsprachen werden in Zeiten der kurzen Wege und der schnellen (Tele)kommunikation ganz anders wert geschätzt. Eine Absage geht schnell und vor allem unpersönlich!
- Es besteht ein höherer Druck im Studium/der Ausbildung/auf der Arbeit und deswegen möchte man nicht auch noch ein Hobby mit Druck.
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: Jiriki am 28.11.2011 | 12:06
Das Problem an der derzeitigen Richtung der Diskussion ist doch irgendwie folgendes: Im Internet sind wir alle toll. Blöderweiße hat der TE nun sich als jemand dargestellt, der auch mal einen Fehler gemacht hat. Ich finde die joviale Bewertung dessen etwas seltsam. ::)

Letztlich gibt es doch 4 Argumentationsrichtungen, hinsichtlich Spielern die aus Unlust absagen:
1. Mit so jemandem spiel ich nicht. Auf keinen Fall.
2. Ach, das ist prinzipiell in Ordnung, wir sind ja zum Spaß da.
3. Das ist unter folgenden Umständen nicht in Ordnung: ...
4. Das ist unter folgenden Umständen in Ordnung: ...

Typ 1 und Typ 2 diskutieren offensichtlich aber nur, um persönlich und ausfallend zu werden und Argumente des Typs 3 und 4 zu ignorieren..
Eigentlich gibts doch nicht wirklich einen Grund, das ganze so aufzuplustern?
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: Blizzard am 28.11.2011 | 12:10
Es tut mir furchtbar leid.
Aber 0-Bock Menschen, die ohne Ruecksicht auf andere, darueber hinaus kurzfristig, Terminabsprachen brechen, sind meiner Meinung nach schlechte Menschen. Respektive sind ihnen grundlegende Umgangsformen offenbar nicht eigen.
Es tut mir furchtbar leid, aber das ist einfach nur
Bullshit.
Gerade in der heutigen Zeit kann einem immer mal was kurz vorher dazwischen kommen. Natürlich ist das ärgerlich, und derjenige, den man dann 5 vor 12 versetzt, ist zu Recht wütend oder enttäuscht. Aber: Das ist noch lange kein Grund, demjenigen, der kurz vorher absagt, schlechte Umgangsformen zu unterstellen, bzw. dass er gar keine besitzen würde. Dass er kurz vor knapp absagt ist zwar -aus nachvollziehbaren Gründen-ärgerlich, beweist aber das genaue Gegenteil, nämlich dass derjenige Umgangsformen hat. Wenn derjenige keine oder schlechte Umgangsformen besitzen würde, hätte er sich gar nicht (ab)gemeldet. Aber so? Bleibt es zwar ärgerlich, aber das war es auch schon.
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: Teylen am 28.11.2011 | 12:18
@Teylen:
Der SL ist weder auf Arbeit noch in der Schule. Zudem: Wenn man bei dir ein einziges mal einen Termin aus unlust absagt ist man ein schlechter Mensch, egal was man alles davor getan hat? Danke, das genügt zu wissen wohin ich dich stecken kann *schublade aufmacht*
Macht es imho auch nur marginal besser.
Und einen einzigen Termin aus Unlust kurzfristig absagen ist imho ein unhoeflicher faux pas. Ein schlechter Charakterzug, ein Fehler.
Das heisst nicht das man sonst ein schlechter Mensch ist, aber die Aktion und die Haltung ist imho vollkommen daneben.

Bezugen auf mein allerletztes Verhalten in Bezug auch Charaktererschaffung, wird das ja auch nicht dadurch besser das ich ansonsten versuche zu helfen wo ich kann oder ggf. ganz okay spiele.

Ich finde, Terminabsprachen haben schlichtweg was mit Höflichkeit gegenüber den anderen Beteiligten zu tun, und deswegen versuche ich zumindest, Treffen auch einzuhalten. Je älter man wird, desto schwieriger ist es, überhaupt noch Termine zu finden, an denen drei, vier, fünf Leute gemeinsam einen ganzen Abend halbwegs konzentriert Zeit haben.
+1 Absolute Zustimmung.


Wobei, nur als allgemeine Anmerkung, da es oefter aufkam; ich persoenlich die Neigung habe Termine unter Freunden staerker zu respektieren, als normale Arbeitstermine. Immerhin liegt einem an den Freunden menschlich was, wohingegen die Arbeit nun nur Arbeit ist.

Gerade in der heutigen Zeit kann einem immer mal was kurz vorher dazwischen kommen.
Das stelle ich nicht in Absprache.
Aber da ist nichts dazwischen gekommen. Da war nur Unlust da.
Kein Terminkonflikt, keine Krankheit, kein Notfall, nichts finanzielles, kein ernsthafter Stress, nichts unvorhergesehenes, keine Notlage  etc. etc. pp. Einfach nur 0-Bock.
Wenn dort etwas dazwischen gekommen waere, wuerde ich da durchaus Verstaendnis fuer haben. Aber 0-Bock ist nichts.

Zitat
Aber: Das ist noch lange kein Grund, demjenigen, der kurz vorher absagt, schlechte Umgangsformen zu unterstellen, bzw. dass er gar keine besitzen würde.

Ich unterstelle keine schlechte Umgangsformen.
Ich behaupte das es schlechte Umgangsformen sind.
Und in Bezug darauf hat er offenbar keine.

Zitat
Wenn derjenige keine oder schlechte Umgangsformen besitzen würde, hätte er sich gar nicht (ab)gemeldet. Aber so? Bleibt es zwar ärgerlich, aber das war es auch schon.
Imho waere es hoeflicher einen Termin zu vergessen [wenn es keine Luege ist], als wegen Unlust abzusagen - und so fordern das es als normales, akzeptiertes Verhalten aufgefasst wird.
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: OldSam am 28.11.2011 | 12:21
Ich würde grundsätzlich auf jeden Fall erwarten, dass die Spieler sich bemühen immer zu den Sessions zu kommen, wenn sie nicht aus sehr wichtigen Gründen verhindert sind, das ist einfach eine essentielle Sache der gegenseitigen Wertschätzung usw., Rollenspiel ist eben eine Teamwork-Veranstaltung - wie bereits gesagt wurde ist das nichts anderes als z.B. bei der Teilnahme an Mannschaftssport-Veranstaltungen o.ä. - für mich gehört das zum Gruppenvertrag.
Aber ich finde ich es ok, wenn ein Spieler unter bestimmten Bedingungen (die man schlecht pauschalisieren kann), auch mal Bescheid sagt, dass er ausnahmsweise fehlt, weil er z.B. nicht so fit ist an dem Tag. Einfach zu sagen, nee keinen Bock, will lieber zocken, wäre aber ein no go, weil das ist ein offener Affront. Einige Stunden vorher abzusagen wäre jedenfalls das Minimum und es dürfte auch nicht in einer Situation sein, wo die Anwesenheit der Person entscheidend für die aktuelle Spielszene ist (hier würde ich dann etwas mehr "Aufopferung" für die Gruppe erwarten, es gibt eh genug ernsthafte Umstände wie Krankheit u.ä., die noch dazwischenkommen können).
Wichtig ist für mich v.a., dass es sich dabei um eine Ausnahme, also ein seltenes Ereignis, handelt. Wenn der Spieler sich ansonsten engagiert und gut in die Runde passt, finde ich sowas durchaus ok. Bei regelmäßigen Problemen muss er/sie dann eben gehen...
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: Ludovico am 28.11.2011 | 13:00
Ich würde grundsätzlich auf jeden Fall erwarten, dass die Spieler sich bemühen immer zu den Sessions zu kommen, wenn sie nicht aus sehr wichtigen Gründen verhindert sind, das ist einfach eine essentielle Sache der gegenseitigen Wertschätzung usw., Rollenspiel ist eben eine Teamwork-Veranstaltung - wie bereits gesagt wurde ist das nichts anderes als z.B. bei der Teilnahme an Mannschaftssport-Veranstaltungen o.ä. - für mich gehört das zum Gruppenvertrag.

Ich glaube, in dem Absatz findet man den Grund für die so unterschiedlichen Ansichten.
Für manche ist Rollenspiel vergleichbar mit einem Mannschaftsspiel. Wenn man in einem Fußballteam spielt und ein Spieler kommt einfach nicht zu den Spielen aus Unlust, wird das Verhalten auch nicht gutgeheißen. Das kann ich gut verstehen, denn man ist ja auf einander angewiesen und will auch ein gutes Spiel liefern.

Andere sehen es wesentlich lockerer, betrachten es quasi als Verabredung zum Gesellschaftsspiel. Da ist ein Fehlen nicht so schlimm.
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: OldSam am 28.11.2011 | 13:16
Andere sehen es wesentlich lockerer, betrachten es quasi als Verabredung zum Gesellschaftsspiel. Da ist ein Fehlen nicht so schlimm.

Wäre halt eine Sichtweise als "casual gaming" und wenn das die ganze Gruppe so möchte, ist das IMHO auch völlig in Ordnung, quasi ein "laissez faire-Gruppenvertrag". So kenne ich das z.B. bei locker geplanten One-Shots o.ä., ich spiele auch in einer "Spielerpool-Runde" mit, wo einfach mit den jeweils erscheinenden Leuten spontan nach Lust und Laune die Spielrunden entstehen.
In diversen "normalen", regelmäßigen Runden, wo also fortlaufende Kampagnen gespielt werden, habe ich so eine casual-Einstellung der ganzen Gruppe persönlich aber bisher nur selten erlebt, nämlich nur in expliziten Fun-Runden, also z.B. bei sowas wie PP&P und in Settings, die im Vorfeld schon so geplant sind, dass öfters mal jemand fehlen kann bzw. andere Spieler partiell einsteigen (habe ich z.B. mal bei einer GURPS:Ghostbusters-Runde gemacht).
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: Chobe am 28.11.2011 | 13:20
Für manche ist Rollenspiel vergleichbar mit einem Mannschaftsspiel. Wenn man in einem Fußballteam spielt und ein Spieler kommt einfach nicht zu den Spielen aus Unlust, wird das Verhalten auch nicht gutgeheißen.

In meinen Augen gilt das für alle Unternehmungen, bei denen man gemeinsam etwas erreichen will.. sei es als Team sich aufeinander einzuspielen, als Band Musik zu machen, als RPG-Gruppe tolle Geschichten zu kreieren oder als Brettspielgruppe in Idealbesetzung ein Spiel zu geniessen. Und natürlich für alle Beispiele geltend: Spaß zu haben!
Mit einem mehr oder weniger macht es evtl. auch Spaß, ein Fußballteam kann einen fehlenden Spieler ja wohl auch kompensieren, wir proben manchmal auch ohne einen Musiker (wenn's nicht gerade der Schlagzeuger ist).

Aber wirklich FUNKTIONIEREN, vor allem auf lange Sicht (bei meinen Beispielen ja mit Sicherheit erwünscht, wenn nicht gar nötig), werden all diese Unternehmungen nur, wenn ein kleeines bißchen Zug dahinter ist, ein kleiner Appell an Pflichtbewusstsein oder mindestens die eigene Zuverlässigkeit.

Wegen einer Ausnahme wird noch niemand als unzuverlässig angesehen, aber meiner Erfahrung hat mir schon sehr sehr oft gezeigt... wenn aus purer spontaner Unlust heraus 2-3x etwas längerfristig-gemeinsam geplantes abgesagt wird, dann war's das...
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: Oberkampf am 28.11.2011 | 13:49
Nur mal so als Einwurf:

Das "Arbeits"-Argument ("der SL hat sich Arbeit gemacht") halte ich für eher schwach. Als SL bereite ich immer vor und auch nach Möglichkeit recht viel, aber die Arbeit ist ja nicht für die Katz. Wenn ein Spieler fehlt, dann bricht das Abenteuer nicht zusammen. Entweder wird es ohne ihn gespielt, oder man verschiebt den Termin und spielt stattdessen was anderes, so dass ich noch mehr Zeit zum Vorbereiten habe  ;D

Lediglich im spezialgelagerten Sonderfall, dass die Gruppe nur einmal alle Schaltjahre zusammenkommt, geht da wirklich Spielvorbereitung verloren.

Da ärgere ich mich mehr, wenn ich für einen Con ein Abenteuer vorbereitet habe, keine Spieler finde und dann in einer Runde mitspiele, wo der SL nur so 'rumerzählt.  :P

Ansonsten mal zum Thema 0-Bock: nach meiner Meinung hat man in den wenigsten Fällen einfach so "0-Bock", vor allem nicht bei einer Freizeitaktivität, an der man normalerweise Spaß hat. Manchmal erreicht man einfach persönliche Grenzen und braucht Zeit, um sich zurückzuziehen, ohne dass die Ursache konkret benannt werden kann oder gar für andere unmittelbar einsichtig ist (oder anderen leicht vermittelt werden kann). Ich halte es auch nicht für die feine englische Art, wegen 0-Bock abzusagen, aber bei meinen Mitspielern ginge ich in einem solchen Fall erstmal davon aus, dass da jemand erstmal eine Ruhepause braucht - und die billige ich jedem Menschen zu.
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: Samael am 28.11.2011 | 13:57
Ansonsten mal zum Thema 0-Bock: nach meiner Meinung hat man in den wenigsten Fällen einfach so "0-Bock", vor allem nicht bei einer Freizeitaktivität, an der man normalerweise Spaß hat. Manchmal erreicht man einfach persönliche Grenzen und braucht Zeit, um sich zurückzuziehen, ohne dass die Ursache konkret benannt werden kann oder gar für andere unmittelbar einsichtig ist (oder anderen leicht vermittelt werden kann). Ich halte es auch nicht für die feine englische Art, wegen 0-Bock abzusagen, aber bei meinen Mitspielern ginge ich in einem solchen Fall erstmal davon aus, dass da jemand erstmal eine Ruhepause braucht - und die billige ich jedem Menschen zu.

Genau so ist es.
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: Eulenspiegel am 28.11.2011 | 14:07
@ Teylen
Ich habe jetzt keine Lust auf einen Zitatkrieg. Deswegen fasse ich jetzt nur die wesentlichen Punkte zusammen. (Edit: Und das ist schon lang genug geworden.)

Zum einen ist es einer Diskussion abträglich, wenn man Wörter komplett anders verwendet, als sie in der deutschen Sprache normalerweise gebraucht werden.
Zwang:
Zwang bedeutet, jemandem keine Wahl zu lassen. Die Gezwungene Person muss die Wahl der zwingenden Person befolgen und kann sich nicht anders entscheiden.
Jemanden anzurufen, ihm die Situation erklären und ihm dann die Wahl zu lassen, ist also das genaue Gegenteil von Zwang.

Wenn ich jemanden anrufe und sage, ich komme heute nicht. Dann zwinge ich diese Person, ohne mich zu spielen. Wenn ich jedoch anrufe und sage, es ist deine Entscheidung, ob ich heute vorbeikommen soll oder nicht, dann ist das das Gegenteil von Zwang.

Gewalt im psychologischen Sinne:
Telefonterror oder Mobbing sind Gewalt im psychologischen Sinne. Von Gewalt zu sprechen, wenn ich jemanden anrufe, um dem SL von der Unlust zu berichten und ihm die Wahl zu lassen, ist im besten Fall einfach nur polemisch.
Im schlimmsten Fall ist es eine Verhöhnung der echten Opfer von psychologischer Gewalt.

Eine Sache ignorieren:
Eine Sache nicht weiter beachten und sich nicht dafür interessieren.

Würdigung:
Würdigung ist keine konkrete Handlung sondern eine innere Einstellung.

Grund/Ursache und Folge:
Diese beiden Sachen stehen im umgekehrten Verhältnis zueinander. Das heißt, wenn A der Grund/Ursache für B ist, dann ist B die Folge aus A.

Und wenn wir das Diagramm A => B => C haben, dann gelten folgende Sätze:
1) A ist der Grund für B.
2) B ist der Grund für C.
3) B ist die Folge von A.
4) C ist die Folge von B.

Oder auf die Terminabsage bezogen:
1) Krankheit ist der Grund für die Unlust.
2) Unlust ist der Grund für die Terminabsage.
3) Unlust ist die Folge der Krankheit.
4) Die Terminabsage ist die Folge der Unlust.

Dann noch etwas zu der Bedeutung von Beispielen:
Beispiele sind keine Argumente. (Die einzigen Ausnahmen: Gegenbeispiele und Beispiele für Existenzaussagen.) Beispiele sind nur eine Veranschaulichung des Arguments. Das heißt, anstatt über das Argument herzuziehen, diskutiere lieber über das Argument. Ob dir das Beispiel gefällt oder nicht, ist vollkommen irrelevant, da es nur eine Veranschaulichung darstellt.

In unserem konkreten Fall hatte ich geschrieben:
"Ich kann auch etwas würdigen, ohne dass ich daran teilnehme. Ich kann die Opferbereitschaft eines Feuerwerhmannes würdigen, obwohl ich selber nur vor dem Fernseher sitze und niemals ein brennendes Haus betreten würde."

Oder aufgeschlüsselt:
Argument: "Ich kann auch etwas würdigen, ohne dass ich daran teilnehme."
Beispiel: "Ich kann die Opferbereitschaft eines Feuerwerhmannes würdigen, obwohl ich selber nur vor dem Fernseher sitze und niemals ein brennendes Haus betreten würde."

Das Beispiel ist nur eine Veranschaulichung des Argumentes. Selbst wenn das Beispiel komplett falsch gewählt sein würde, ändert es nichts am Argument. Wenn du etwas zu kritisieren hast, dann kritisiere das Argument und nicht das Beispiel.

Dann zur groben Diskussionsstruktur:
Ja, das große Thema lautet, wie man zu plötzlichen Absagen wegen Unlust steht bzw. welche Meinung man dazu hat.

Da so ein großes Thema aber recht komplex ist, wurde es in viele handlichere Unterthemen aufgeteilt. Denn jedes kleine Unterthema lässt sich leichter diskutieren als das große Gesamtthema. Und wenn man dann all die kleinen Unterthemen diskutiert hat, kann man diese kleinen Unterthemen zum großen Gesamtthema zusammenfassen.

Sicherlich stammen all diese kleinen Unterthemen vom Gesamtthema ab. Aber es bringt dennoch wenig, zwischen diesen ganzen kleinen Unterthemen hin und herzuspringen*.

*Disclaimer:
Natürlich kann man problemlos alle Unterthemen in einem einzelnen Post behandeln, solange man die einzelnen Unterthemen mit Absatz voneinander trennt. Wenn man aber auf die Argumente des Vorgängerpostes eingeht, sollte man darauf achten, welcher Absatz sich auf welches Unterthema bezieht. Und es ist schlechter Diskussionsstil, wenn man auf einen Absatz, der Argumente für ein Unterthema beinhaltet, plötzlich mit Argumenten für ein anderes Unterthema kommt.

Wieso ich das anspreche:
Es gab unter anderem zwei Unterthemen
- Ist es in sich konsistent, wenn jemand bei Unlust beim SL anruft und diesen fragt, ob er trotzdem kommen soll oder nicht.
- Wie ist es moralisch zu bewerten, wenn jemand bei Unlust beim SL anruft und diesen fragt, ob er trotzdem kommen soll oder nicht.

Und einige sind hier munter zwischen diesen beiden Unterthemen hin und her gehüpft. Wenn man diese beiden Unterthemen jedoch sauber trennen würde, wäre die Wahrscheinlichkeit wesentlich größer, dass man für jedes einzelne Unterthema auch zu einem Ergebnis kommt.

Unsinn der nichteinmal als rethorische Nebelkanone taugt.
In dem man an der Gruppe teilnimmt, Vereinbarungen einhält kommt die Arbeit zum Zuge.
Man kann sie sehen, man geht damit um, man profitiert ggf. von ihr und man kann sie bewerten.
Nochmal: Deine Argumentation im Post zuvor war: Ignoranz ist es, wenn die Sache keinen Einfluss auf die eigene Entscheidung hat.
Und da habe ich geschrieben, was das bedeuten würde.

Wenn du jetzt plötzlich schreibst, Ignoranz ist es, wenn die Sache nicht zum Zuge kommt, ist das zwar immer noch falsch, hierzu wäre aber eine komplett andere Argumentation nötig, um zu zeigen, wieso das falsch ist.
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: OldSam am 28.11.2011 | 14:20
Und wenn wir das Diagramm A => B => C haben, dann gelten folgende Sätze:

Wenn da nicht jemand die aristotelische Logik gelernt hat... =) Ich vermute mal Du studierst Philosophie, bzw. hast es mal studiert, oder hast Empirie bzw. Mathematik gemacht, oder? ;)
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: Hector am 28.11.2011 | 14:30
Wow, hier stapeln sich die Korinthen ja schon meterhoch.  ;)

Fakt ist ja wohl, dass sich ein Großteil der Schreiber hier in der Vergangenheit schon darüber geärgert haben, wenn Leute aus für sie fadenscheinigen Gründen kurzfristig einen Spieltermin absagten. Ist ja auch ärgerlich. Warum ist es ärgerlich? Ich habe mal darüber gegrübelt, warum mich persönlich das so fuchst. Und der wichtigste Grund ist wohl: Ich habe dann das Gefühl, dass unsere Runde für den Betreffenden/die Betreffende absolut unwichtig ist. Es ist nicht mal so, dass man nicht spielen könnte, wenn mal einer fehlt. Es ist das Gefühl, in der Wertigkeit unter einer Tüte Chips vor dem Fernseher zu stehen. Was mich bisher am allermeisten geärgert hat, war eine Mitspielerin in einer Runde vor ein paar Jahren. Erst hat sie uns gebeten, ob sie mal mitspielen darf (Runde war vorher schon ca. 1 Jahr am Laufen, aber Platz war noch da). Dann hat sie zweimal mitgemacht, und anschließend jedes zweite Mal kurzfristig abgesagt. An Gründen kamen Sachen wie "muss morgen früh raus" (mußten alle, war eine Donnerstags-Runde), "habe gestern einen alten Bekannten getroffen und will heute Abend mit dem auf die Rolle gehen", "möchte beim Trommelkurs reinschnuppern", "heute Abend kommt ein toller Film und mein Videorecorder ist kaputt" (das war mein persönlicher Favorit, dicht gefolgt vom Trommelkurs). Ich hatte das Gefühl, dass unsere Runde und unser gemeinsames Erlebnis für sie immer nur den allerletzten Notnagel darstellte, wenn gar nichts anderes ging. Nach dem Motto: "Bevor ich die Decke anstarre oder in der Nase bohre, gehe ich lieber zu den Rollenspieldeppen". DAS ist es, was mich ärgert. Betrifft auch andere Lebensbereiche, sei es nun Weggehen, Kino, oder auch Leute anrufen. Kennt bestimmt jeder. Es gibt Leute, die man eigentlich mag, aber die sich nie von sich aus melden. Auch wenn es dann jahrelang Funkstille gibt. Das vermittelt irgendwie das Gefühl, man müsse um die Gunst von jemandem betteln. Und sowas mag ich überhaupt nicht. Entweder, jemand hat ein gewisses Eigeninteresse an dem, was ich so mache, oder eben nicht. Und dann bin ich nicht der Lückenbüßer, wenn sonst grad gar nichts geht. Das hat was mit Stolz zu tun, kein Zweifel. Und es gibt bestimmt auch Leute, die sowas total locker sehen. Geschmackssache.

Im konkreten Fall der oben geschilderten Dame habe ich irgendwann in unser gemeinsames Forum gepostet, wenn ihr unsere Gruppe so sehr am Arsch vorbeigehe, solle sie sich mal im Interesse aller Beteiligten überlegen, ob sie beim Trommelkurs nicht besser aufgehoben sei. Da war sie dann tödlich beleidigt und kam gar nicht mehr. Volltreffer. Danach hatte ich an der Gruppe wieder mehr Spaß.
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: Oberkampf am 28.11.2011 | 14:34
Im konkreten Fall der oben geschilderten Dame habe ich irgendwann in unser gemeinsames Forum gepostet, wenn ihr unsere Gruppe so sehr am Arsch vorbeigehe, solle sie sich mal im Interesse aller Beteiligten überlegen, ob sie beim Trommelkurs nicht besser aufgehoben sei. Da war sie dann tödlich beleidigt und kam gar nicht mehr. Volltreffer. Danach hatte ich an der Gruppe wieder mehr Spaß.

In so einem Fall ist das aber keine spontane Unlust, sondern eher der mangelnde Mut, zu sagen, dass das RSP doch nicht so ganz das ist, was man sich erhofft hat, würde ich behaupten.
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: OldSam am 28.11.2011 | 14:47
In so einem Fall ist das aber keine spontane Unlust, sondern eher der mangelnde Mut, zu sagen, dass das RSP doch nicht so ganz das ist, was man sich erhofft hat, würde ich behaupten.

Das kann sehr gut sein... Aus Feigheit quasi subtil auf einen Rauswurf zu warten wäre aber vom Sozialverhalten her aus meiner Sicht dennoch total daneben, oder würdest Du das anders bewerten? Soviel soziale Courage muss der/die Einzelne schon aufbringen können, dann zumindest sowas durch die Blume zu sagen wie, sorry, ich hab irgendwie doch zuviele andere Hobbys am laufen, dass ich in den nächsten Monaten nichts weiter zusagen möchte, also erstmal aussteige.
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: Oberkampf am 28.11.2011 | 14:59
Das kann sehr gut sein... Aus Feigheit quasi subtil auf einen Rauswurf zu warten wäre aber vom Sozialverhalten her aus meiner Sicht dennoch total daneben, oder würdest Du das anders bewerten?

Es ist sicherlich nicht besonders tugendhaftes Verhalten, da bin ich mit dir einer Meinung. Mir ging es nur darum, dass unterschieden wird zwischen "Ich habe einmal keinen Bock" (aus unverständlichen Gründen) und "Ich habe grundsätzlich keinen Bock" (weil mir die Runde nicht gefällt). Wenn man grundsätzlich keinen Bock hat, sollte man aussteigen und nicht jedes Mal von vorne besondere Umstände herbeikonstruieren und so tun, als ginge es nur um ein einziges Mal.
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: pharyon am 28.11.2011 | 15:26
@ Narsiph:

Hier wurden verschiedene Dinge gemeinsam besprochen. Hier meine Meinung:

1. Keine Lust haben: Meiner Ansicht nach, hat man nicht einach so keine Lust, gelegentlich kann man die Unlust aber nicht begründen bzw. die Ursachen verschließen sich einem selbst. Umso weniger kann man das gegenüber anderen gut darlegen.
a) Wenn das "mal" passiert (meine Schmerzgrenze liegt ungefähr bei 1x in 2 Monaten bei einer wöchentlich regelmäßig stattfindenden Runde), ist das schade, aber für mich ok.
b) Wenn das häufiger passiert, liegt was ständig im Argen und sollte besser angesprochen werden, damit die Situation nicht eskaliert.

2. "Rechtzeitige" Absagen:
a) Mir als SL genügt es, wenn ich eine Stunde vor Termin eine Absage erhalte. Dann kann ich die grobe Planung eigentlich immer anpassen.
b) 6-8 Stunden kann anderen aber zu viele Schwierigkeiten bereiten, kläre das doch mal mit deiner Gruppe ab.

3. "Höflichkeit" gegenüber Mitmenschen:
a) Höflich ist es für mich, wenn jemand bescheid gibt, dass er spontan nicht zu einem Termin kommen kann. Je nach Grund kann es auch später sein. Lieber spät als nie. Leider habe ich auch schon Spieler kennengelernt, die mehrfach ankündigen, dass sie kommen, und dann ohne Absage doch nicht auftauchen. Leider.
b) Höflich ist es mMn nicht, wenn jemand davon ausgeht, dass er/sie kommen muss, obwohl das evtl. nicht der Fall ist. Miteinander reden finde ich hier höflich.

4. Arbeit als SL:
a) Für mich macht es von der Aufwandsseite keinen Unterschied, ob jemand aus einem für mich nachvollziehbaren Grund absagt oder einem für mich nicht nachvollziehbaren Grund. Wenn jemand nicht bescheid gibt, dann wirds kniffliger.
b) Was ich ggf. über die Person denke ist da schon etwas anderes. Hat aber nix mit dem Aufwand zu tun.

5. Wichtigkeit des Rollenspiels:
a) Rollenspiel dient mir vor allem der Unterhaltung und dem kreativen Austoben - mit anderen. Es gibt für mich aber auch andere Quellen des Spaßes, sogar genau eines sehr ähnlichen Spaßes - z.B. Spielabende planen, PC-RPGs spielen, ...
b) Wie vielen anderen hier gibt es einige Dinge, die mir wichtiger als Rollenspiel sind.

6. Wichtigkeit der Terminabsprache:
a) Hier kommt es darauf an, was die Gruppe festlegt.
b) Wenn man mehrfach gegen Absprachen handelt, ist das schlimm. Und unhöflich.

Fazit:
Inwiefern dein Handeln, Narsiph, schlimm ist, hängt in vielen Dingen von deiner Gruppe ab. Ich fände es schade, wenn du in meiner Gruppe etwa 6 Stunden vorher absagst, wegen Unlust, würde das aber gewähren lassen. Hauptsache, du sagst mir vorher bescheid. Und es bleibt wirklich ein Seltenheitsfall.

@ Teylen: Ich empfehle dir, beim nächsten Beitrag, vorher gut durchzuatmen, da ich die vielen angedeuteten Schimpfwörter der Diskussion abträglich finde. Was du unter bestimmten Punkten verstehst, z.B. Höflichkeit, ist, glaube ich, inzwischen allen aufmerksamen Lesern klar geworden.

Grüße, p^^
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: Hector am 28.11.2011 | 15:48
... Wenn man grundsätzlich keinen Bock hat, sollte man aussteigen und nicht jedes Mal von vorne besondere Umstände herbeikonstruieren und so tun, als ginge es nur um ein einziges Mal.

 :d

Das trifft es auf den Punkt. Wenn sowas häufiger vorkommt, kommt es nicht ohne Grund vor. Und dann sollte der Betroffene m. E. die Konsequenzen ziehen und gehen, weil er ansonsten unter Umständen auf den Gefühlen der Anderen herumtrampelt.
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: Teylen am 28.11.2011 | 15:58
@ Teylen
Ich habe jetzt keine Lust auf einen Zitatkrieg.
Erstens ist es, meiner Meinung nach kein Krieg.
Zweitens habe ich damit nicht angefangen.

Wenn jemand einen anderen fragt ob er fern bleiben darf oder eine Notsituation bestuende aufgrund er mitspielen soll, setzt er damit den Adressaten unter Zwang die Entscheidung treffen. Es besteht keine gesellschaftlich akzeptierte Weise sich dieser Entscheidung zu entziehen.
Der Entscheidungszwang kommt erst durch den Anruf und die Aufforderung zustande, bestand demnach vorher nicht.

Jemand unter Zwang zu setzen ist eine Gewalttat.
Es ist keine direkte Gewaltat, auch keine massive, aber es bleibt die Anwendung von Gewalt.

Die Person interessierte sich nicht weiter fuer den Spielabend.
Das heisst der Inhalt sowie der Aufwand in Bezug auf den Spielabend wird ignoriert.
Teilweise aus dem schlichten Grund weil es nicht mehr im Bereich der Wahrnehmung liegt.

Wuerdigung (Synonym Annerkennung) ist keine rein innere Einstellung.
Eine Wuerdigung, das heisst die Wahrnehmung einer Wuerdigung, kann nur durch eine Handlung nachvollzogen werden.
Erfolgt keine Handlung, respektive bleibt die Handlung aus, kann keine Wuerdigung vorhanden sein.
Praktisches Beispiel:
Man kann das Aroma eines Weins nicht wuerdigen, wenn man ihn nicht getrunken hat.

Das Prinzip von Ursache und Auswirkung ist recht einfach.
A Ist die Ursache fuer die Auswirkung B.

Eine Krankheit ist die Ursache fuer (unter anderem) die Auswirkungen Unlust.
In diesem Fall steht jedoch die Unlust als Auswirkung ohne Grund da und wird damit zur eigenen Ursache.

Das heisst der Grund entfaellt.

Auf die Terminabsprache bezogen.
Ist die Krankheit der Grund fuer die Absage.
Die Krankheit hat zwar eventuell als Auswirkung Unlust, aber die Auswirkung wird nicht zur Ursache. Die bleibt bei der Krankheit.


Wenn ein Beispiel als Veranschaulichung fuer das Argument nicht taugt, liegt nahe das das Argument als solches falsch ist.
Da die Herleitung durch die Veranschaulichung offenbar falsch ist.

In dem konkreten Fall taugen die Veranschaulichungen zur Basis des Arguments nichts, weil sie in keinsterweise dahingegend argumentieren in welcher Form die Wuerdigung darstellen.

Das heisst, um ein ordentliches Beispiel zu konstruieren.
Wir haben zunaechst eine Gruppensituation.
Der Spieler ist Teil der Gruppe.
Er ist kein Aussenstehender.

Das heisst wenn man als Beispiel einen Einsatz eines Feuerwehrmanns heranzieht, waere anzunehmen das die fikitive Person ebenso Feuerwehrmann ist. Das heisst Teil der Gruppe.
Hierbei wird dann offensichtlich das die Arbeit der Feuerwehrmann-Kollegen von ihm nicht gewuerdigt wird, wenn er entgegen einer Absprache, dem Einsatz, ohne die Nennung eines anderen Grund als Unlust, kurzfristig fern bleibt.


Ich persoenlich schaetze die Komplexitaet des Thema ob eine kurzfristige, grundlose Absage ein gesellschaftlich oder zwischenmenschlich akzeptables verhalten ist nicht hoch ein.
Der Grossteil dessen was hier an "Unterthemen" aufgestellt wurde ist m.E. der eher schlechte versuch das falsche Verhalten derart lange mit Nebelkerzen zu bewerfen bis es in Ordnung erscheint.


Die Frage der Konsitentz in Bezug auf den Anruf wurde nicht gestellt.
Die Frage der Moralitaet habe ich entsprechend beantwortet.
Kurz: Ich halte es fuer unmoralisch.
Weil: Es den SL/das Gruppenmitglied unter Entscheidungszwangs setzt.
Weil: Es eine Umwaelzung der Verantwortung hinsichtlich der Entscheidung mit sich fuehrt.
[Und damit etwaiger Schuldfragen in Bezug auf die Entscheidung]

Zitat
Nochmal: Deine Argumentation im Post zuvor war: Ignoranz ist es, wenn die Sache keinen Einfluss auf die eigene Entscheidung hat.
Ich behaupte:
Ignoranz ist es wenn jemand sich mit den Auswirkungen seines Handelns nicht hinreichend beschaeftigt.

Wenn jemand ein vereinbartes Treffen, nur aufgrund von Unlust absagt ist dies entweder Ignorant gegenueber der Gruppe sowie der Situation oder aber das bewusste nicht wuerdigen der Gruppe.
Spezifisch gesprochen wird einerseits die zuvor getroffen Absprache nicht gewuerdigt.
Schliesslich wird sie aufgrund des kleinst moeglichsten Grund, eine nicht weiter bedingte Unlust, abgesagt.
Desweiteren werden die Anstrengungen der Gruppe das Gruppenspiel zu organisieren und vorzubereiten nicht gewuerdigt.
Schliesslich wird den Vorbereitungen durch die eigene Enthaltung entgegen gearbeitet respektive ist das beurteilen aufgrund der ausgebliebenen Teilnahme nicht moeglich. Ebenso wie man Wein den man nicht trinkt, nicht wuerdigen kann.
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: OldSam am 28.11.2011 | 16:08
Das trifft es auf den Punkt. Wenn sowas häufiger vorkommt, kommt es nicht ohne Grund vor. Und dann sollte der Betroffene m. E. die Konsequenzen ziehen und gehen, weil er ansonsten unter Umständen auf den Gefühlen der Anderen herumtrampelt.

Sehe ich auch so. Wie ich schon schrieb, wären für mich in dem Punkt Ausnahmen eigentlich immer ok, wenn es aber mehrfach vorkommt, gibt es ein echtes Problem...
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: Ludovico am 28.11.2011 | 16:13
Ich habe aus dem Thread  zumindest gelernt, dass das Vorgaukeln einer Krankheit bei kurzfristig auftretender akuter Unlust offenbar wesentlich unproblematischer ist, als die Wahrheit.
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: Hector am 28.11.2011 | 16:17
Ich habe aus dem Thread  zumindest gelernt, dass das Vorgaukeln einer Krankheit bei kurzfristig auftretender akuter Unlust offenbar wesentlich unproblematischer ist, als die Wahrheit.

One little white lie...  ;)

Wenn Du die Leute magst und ihnen nicht dass Gefühl vermitteln willst, sie wären Dir unwichtig... aus meiner Sicht 100% zutreffend. :)
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: OldSam am 28.11.2011 | 16:21
Ich habe aus dem Thread  zumindest gelernt, dass das Vorgaukeln einer Krankheit bei kurzfristig auftretender akuter Unlust offenbar wesentlich unproblematischer ist, als die Wahrheit.

Jo, das ist leider richtig, gilt aber für alle Gesellschaftsbereiche. Du kannst ja auch nicht an Deiner Arbeitsstelle anrufen und sagen, heute habe ich einfach mal keine Lust zu kommen, aber regulär bezahlen lasse ich mich trotzdem ;)
IMHO ist hier der Aspekt der Höflichkeit und des Respekts das entscheidende Kriterium, weil wenn Du direkt sagst, dass Du "einfach keine Lust" hast, sagst Du bei einem Teamspiel auch implizit "Ihr seid mir nicht besonders wichtig" und das ist eine direkte Abwertung. Klar ist, wenn solche Ausreden mehrfach vorkommen, dass die Geschichte sowieso gelaufen ist. Jemand der solche Ausreden wiederholt gebraucht, sollte IMHO soviel Anstand und Fairness zeigen sich dauerhaft von der Gruppe abzumelden.
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: LöwenHerz am 28.11.2011 | 16:23
Ich habe aus dem Thread  zumindest gelernt, dass das Vorgaukeln einer Krankheit bei kurzfristig auftretender akuter Unlust offenbar wesentlich unproblematischer ist, als die Wahrheit.

Siehe diesen (http://tanelorn.net/index.php/topic,71425.0.html) Thread, wo Sauron der Gruppe die Wahrheit gesagt hat und diese extremst angepisst reagiert haben.
BILD hat schon irgendwie recht, wenn sie meinen, dass nichts härter ist, als die Wahrheit.
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: Ludovico am 28.11.2011 | 16:33
Also nicht, dass man mich falsch versteht: Wenn jemand kurzfristig absagt, dann bin ich grundsätzlich nicht happy (außer, ich hatte auch keine Lust), aber Unlust ist für mich genauso ein guter Grund wie Krankheit.

Ok, ich hatte allerdings auch schon Kontakt mit Spielern, die bei mieser Laune wirklich so richtig mies drauf waren. Der Spieler selber ist ein toller Typ und ich bin gerne mit ihm befreundet, wenn er aber nicht in der Stimmung ist zu spielen, dann ist es für die gesamte Runde besser, dass auch zu akzeptieren. Der Kerl kann seine Gefühle nicht zurückhalten und für ein paar Stunden gute Miene machen. Gut, er sagt, dann dass er miese Laune hat und nicht in der Stimmung sei.

So eine Absage finde ich jedenfalls gut und sogar besser als Krankheit vorgaukeln (etwas, was ich bei anderen Gelegenheiten auch gemacht habe), denn wenn die Runde aufgrund von Spielermangel ausfällt, kann ich ihn anhauen und mit ihm einen trinken.
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: OldSam am 28.11.2011 | 16:34
Aber auch ganz wichtig ist IMHO, dass der Begriff "Wahrheit" hier nur teilweise zutrifft! Denn es handelt sich ja um ein sehr subjektives Phänomen. Den Satz "Ich habe keine Lust", kann man ja wirklich oft umändern in "Ich fühle mich heute nicht besonders gut" ohne das sich etwas am Wahrheitsgehalt ändert, man muss einfach präziser schauen wo die Ursache der Unlust liegt - Begriffe wie "Lust" oder "kein Bock" sind in diesem Fall einfach eine leicht provozierende Wortwahl.
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: Teylen am 28.11.2011 | 16:38
Wobei fuer mich sogar noch ein Unterschied ist zwischen:
Ich bin gerade total im Stress / belastet
sehe zu:
Ich habe gerade 0-Bock
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: Ludovico am 28.11.2011 | 16:38
Aber auch ganz wichtig ist IMHO, dass der Begriff "Wahrheit" hier nur teilweise zutrifft! Denn es handelt sich ja um ein sehr subjektives Phänomen. Den Satz "Ich habe keine Lust", kann man ja wirklich oft umändern in "Ich fühle mich heute nicht besonders gut" ohne das sich etwas am Wahrheitsgehalt ändert, man muss einfach präziser schauen wo die Ursache der Unlust liegt - Begriffe wie "Lust" oder "kein Bock" sind in diesem Fall einfach eine leicht provozierende Wortwahl.


Zustimmung! Ich glaube nicht, dass viele Leute es so formulieren a la "Kein Bock", sondern eher "Hab schlechte Laune", "Bin nicht in Stimmung",...
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: Hector am 28.11.2011 | 16:43
Wobei ich mich frage, ob "Hatte echt keine Lust" nicht immer noch besser ist als "Was, wir haben gespielt? Oh, das habe ich total vergessen." habe ich auch schon erlebt. Und das ist dann der Tiefpunkt. Wenn man sich selbst total auf was freut, und der andere vergisst es einfach. Dann lieber "Kein Bock."
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: Teylen am 28.11.2011 | 16:46
Wobei ich mich frage, ob "Hatte echt keine Lust" nicht immer noch besser ist als "Was, wir haben gespielt? Oh, das habe ich total vergessen." habe ich auch schon erlebt. Und das ist dann der Tiefpunkt. Wenn man sich selbst total auf was freut, und der andere vergisst es einfach. Dann lieber "Kein Bock."
Vermutlich koennte ich das vergessen eher nachvollziehen.
Schliesslich vergisst man schonmal tatsaechlich was.
Wobei sich da Telefone etc. als Teufelszeug / Verraeter erweisen koennen. Denk ich mal. ^^;
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: Blizzard am 28.11.2011 | 17:22
Zweitens habe ich damit nicht angefangen.
Wo sind wir hier? Im Kindergarten?

Ansonsten bleibt nur zu sagen, dass ich mit den Aussagen von Ludovico&Old Sam weitestgehend konform gehe.
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: Teylen am 28.11.2011 | 17:24
Wo sind wir hier? Im Kindergarten?
Frag ich mich auch grad  ::)
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: Eulenspiegel am 28.11.2011 | 17:57
@ OldSam
Ja, Mathematik ;)

@ Teylen
Ich habe keinerlei Aussage darüber getroffen, wer oder wer nicht mit der Zitiererei angefangen hat.

Zwang:
Wenn ich jemanden anrufe und ihn frage, ob ich mitspielen soll, dann kann der SL immernoch sagen: "Das musst du selber entscheiden. Ich werde das nicht für dich tun."
Es besteht hier also keinerlei Zwang, dass der SL sich entscheiden muss.

Ich habe eher den Eindruck, in deinen Runden besteht ein Zwang, dass man zu verabredeten Terminen erscheinen muss (wenn nicht gerade ein Notfall ansteht). Somit ist es deine Runde, die den Spieler unter Zwang setzt.

Und nein, ein Zwang ist noch lange keine Gewalttat. Es gibt eine große Schnittmenge, aber das eine ist nicht Teilmenge des anderen.

(Un-)Lust und Würdigung:
Und dass die Person, die aus Unlust absagt, sich nicht für den Spielabend interessiert, ist eine Unterstellung. Natürlich kann sie sich für den Spielabend interessieren, schließlich hat sie an der Terminabsprache teilgenommen. Von fehlender Lust auf fehlendes Interesse zu schließen, halte ich für sehr gewagt.
Von fehlendem Interesse würde ich bei Leuten sprechen, die sich nicht melden und sich in Terminlisten grundsätzlich nicht eintragen. (Weder mit "hab Zeit" noch mit "habe keine Zeit" noch mit "weiß noch nicht") Solchen Leuten würde ich fehlendes Interesse unterstellen.
Aber jemand, der sich mit "hab Zeit" einträgt und dann kurzfristig keine Lust hat, hat wahrscheinlich dennoch Interesse. (Oder wieso würde er sich sonst in die Terminliste eintragen?)

Und verwechsel bitte nicht "Würdigung" mit "Wahrnehmung der Würdigung". Es ist in der Psychologie ja keine Neuheit, dass es eine riesige Diskrepanz zwischen "Emotion" und "Wahrnehmung einer Emotion" gibt. Und das viele soziale Probleme aus der Diskrepanz derselben erwachsen.

Ursachen:
Nichts ist vollkommen grundlos. Egal, welche Situation man betrachtet, es gibt immer einen Grund dafür. Deswegen ist auch "Unlust" niemals grundlos. Es wird immer einen Grund für die Unlust geben. Vielleicht wird dir die Person diesen nicht verraten, weil es zu persönlich ist. Aber es gibt immer einen.

BTW:
Sogar Krankheiten sind nicht grundlos.

Prinzipiell hat man einen infiniten Regress.

Herleitung von Argumenten:
Ein Argument wird nicht durch die Veranschaulichung hergeleitet.
Ein Argument wird durch andere Argumente hergeleitet, aber nicht durch Beispiele.

Eine Veranschaulichung eines Argumentes ist etwas vollkommen anderes als die Herleitung eines Argumentes.

Und natürlich sollen Veranschaulichungen auch nicht argumentieren. Veranschaulichungen sollen nur veranschaulichen. Und Argumente sollen argumentieren.

Zitat
Das heisst, um ein ordentliches Beispiel zu konstruieren.
Wir haben zunaechst eine Gruppensituation.
Der Spieler ist Teil der Gruppe.
Er ist kein Aussenstehender.

Das heisst wenn man als Beispiel einen Einsatz eines Feuerwehrmanns heranzieht, waere anzunehmen das die fikitive Person ebenso Feuerwehrmann ist. Das heisst Teil der Gruppe.
Hierbei wird dann offensichtlich das die Arbeit der Feuerwehrmann-Kollegen von ihm nicht gewuerdigt wird, wenn er entgegen einer Absprache, dem Einsatz, ohne die Nennung eines anderen Grund als Unlust, kurzfristig fern bleibt.
OK, das ist ein Beispiel. Und wie lautet jetzt das Argument dazu?
Es ist sinnlos, eine Sache zu veranschaulichen, wenn man nicht angibt, was veranschaulicht werden soll.

Nochmal meine Argumentation. (Und um sicherzugehen, dass hier nicht Argumente und Veranschaulichungen verwechselt werden, erstmal komplett ohne Beispiele. Die gibt es erst auf Nachfrage.)

Würdigung ist eine innere Einstellung, die angibt, dass man den Wert einer Sache/einer Handlung erkennt und zu schätzen weiß.
Ob ich den Wert einer Sache erkenne und zu schätzen weiß, hat nicht direkt etwas damit zu tun, was ich tue, denn das eine ist eine Handlung und das andere ist eine Einstellung.
Und es lässt sich nicht eindeutig von einer konkreten Handlung auf eine konkrete innere Einstellung schließen. (Disclaimer: Sicherlich sind einige Handlungen Indizien für innere Einstellungen. Aber selbst hier fällt der Zusammenhang geringer aus, je weiter die beiden Sachen voneinander entfernt sind.)
Wir haben das allgemeine Argument, dass man von einer konkreten Handlung nicht auf die konkrete innere Einstellung schließen kann. Das bedeutet insbesondere, dass man nicht von "RPG fernbleiben" auf "weiß die Terminabsprache nicht zu würdigen" schließen kann.

Hinzu kommt noch, dass diese beiden Sachen keinen Widerspruch darstellen:
Eine Person kann den Wert der Terminabsprache durchaus erkennen und auch schätzen. Trotzdem kann die Person auch keine Lust fürs RPG haben. Aber das schätzen des Wertes der Terminabsprache hat keinen Einfluss darauf, ob die Person dann auch zum Termin kommt oder kurzfristig absagt. Sie erkennt ja durchaus den Wert der Terminabsprache an. Aber sie erkennt zusätzlich auch noch an, dass sie keine Lust hat.

Komplexität des Themas:
Schau dir mal an, wie viele Seiten das Thema füllt. Natürlich kann man die Komplexität eines Themas nie im Vorfeld wissen. Es ist häufig so, dass man die Komplexität eines Themas zu hoch oder zu niedrig einschätzt.
Aber wenn ein Thema über zwei Seiten geht, ist das ein Indiz dafür, dass das Thema komplex ist.
Und wenn ein Thema über 5 Seiten geht und noch immer kein Ergebnis in Sicht ist, ist dies ein Zeichen dafür, dass das Thema hochkomplex ist.

Disclaimer:
Indizien bzw. Zeichen sind keine Beweise.

Und wenn du Argumente der Gegenseite pauschal als Nebelkerzen bezeichnest, sagt das mehr über dich als über die Argumente aus.

Beginn des Konsequenz-Themenstranges:
Dieser Themenstrang begann in #68 (http://tanelorn.net/index.php/topic,71650.msg1441934.html#msg1441934) mit: "In meinen Augen ist das von dem betreffenden Spieler einfach nur inkonsequent und für mich unglaubwürdig."

Ignoranz:
Zitat
Ich behaupte:
Ignoranz ist es wenn jemand sich mit den Auswirkungen seines Handelns nicht hinreichend beschaeftigt.
Nein, das ist Spontanität oder Unüberlegtheit.

Aber auch, wenn man einem Termin wegen Unlust absagt, kann man sich vorher die Konsequenzen sehr wohl überlegen: Die werden dann heute ohne mich spielen und ich bekomme keine XP.
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: Teylen am 28.11.2011 | 19:01
Das mag sich anders gelesen haben.

Hinsichtlich des Zwangs wuerde ich es als unhoeflich waehnen, respektive gesellschaftlich nicht unbedingt akzeptiert, die Entscheidung zurueck zugeben. Weil man damit wiederum den anderen zwingt.
Ein Zwang bedingt die Anwendung von Gewalt. Das heisst Personen unter Zwang muessen diesem erst entgegen arbeiten.

Hinsichtlich der Lust & Wuerdigung.
Ich habe bewusst von Ignoranz und ausbleibender Wuerdigung gesprochen. Den Begriff des Interesse bringst du ein. Ich erwaehnte ihn lediglich im Kontext einer moeglichen ignoranten Haltung.
Fuer mich ist kein Unterschied hinsichtlich des Interesse zu erkennen wenn nun jemand die Abmachung vergisst oder durch Unlust absagt. Jemand der einen Termin vergisst ist vergesslich, nicht uninteressiert. Wohingegen jemand der bewusst aufgrund mangelnder Lust nicht erscheint eventuell kein Interesse hat.
Haette er Interesse, waere dies doch auch an ein lustempfinden gekoppelt.

Wenn ich von einer Wuerdigung spreche, spreche ich natuerlich von einer kommunizierten Wuerdigung.
Wobei ich, wie anhand des Beispiel des Weins veranschaulicht, auch nicht von einer nicht kommunizierten Wuerdigung ausgehe.

Hinsichtlich der Ursache.
Wird die Unlust in diesem Fall tatsaechlich rein ursaechlich.
Wie in Beitraegen zuvor erwaehnt gibt es Gruende fuer Unlust die ich nachvollziehen kann (Stress), in diesem Fall wird aber die Unlust in keinsterweise Begruendet sondern zum Selbstzweck erhoben.

In Bezug auf die Argumente.
Ein Argument basiert unter anderem auf der Veranschaulichung.
Wenn die Veranschaulichung falsch ist beziehungsweise nicht fehlerhaft gibt es keine Moeglichkeit das urspruenglich gemeinte Argument nach zuvollziehen.

Zitat
OK, das ist ein Beispiel. Und wie lautet jetzt das Argument dazu?
Das Argument meinerseits ist das die Wuerdigung in dem Schaubeispiel, welche als Analogie dient, aus bleibt.
Das ich desweiteren keine Moeglichkeit sehe wie man innerhalb des Schausbeispiel eine Wuerdigung konstruieren kann.
Was wiederum auf die konkrete Situation uebertragbar ist.

Kurz: Ein Feuerwehrmann der aus Unlust seine Kollegen alleine loeschen laesst, wuerdigt seine Kollegen / den Aufwand / das Risiko ebensowenig wie der Rollenspieler der aus Unlust seine Mitspieler alleine spielen laesst seine Mitspieler / den Aufwand / die Vorbereitung wuerdigt.

Ich bin davon ausgegeben das die Veranschaulichung bildhaft genug war, und entsprechend hergeleitet, das sich eine weitere Erlaeuterung eruebrigt.


Ich spreche nach wie vor primaer von der kommunizierten Wuerdigung.
Wie Beispielsweise die Wuerdigung von Freiwilligen.

Ich hinsichtlich der nicht kommunizierten Wuerdigung muss man die Sache goustieren um sie zu wuerdigen.
Man kann ein Aroma, das man nicht gekostet hat, imho nicht innerlich wuerdigen.

Zitat
Eine Person kann den Wert der Terminabsprache durchaus erkennen und auch schätzen. Trotzdem kann die Person auch keine Lust fürs RPG haben. Aber das schätzen des Wertes der Terminabsprache hat keinen Einfluss darauf, ob die Person dann auch zum Termin kommt oder kurzfristig absagt. Sie erkennt ja durchaus den Wert der Terminabsprache an. Aber sie erkennt zusätzlich auch noch an, dass sie keine Lust hat.
Der Wert einer  Terminabsprache - das heisst der Kommunikation der Gruppe zur Findung eines gemeinsamen Zeitpunkt - haengt durchaus davon ab ob sie eingehalten wird. Eine Terminabsprache die nicht eingehalten wird, wird durch die Handlung entwertet, ist wertlos und als Konsequenz daraus wuerde sie nicht gewuerdigt.


Hinsichtlich der Komplexitaet.
Viele Seiten sagen nichts ueber die Komplexitaet aus.
Nur darueber das eine Personen gerne viel schreiben sowie das sie ggf. emotional involviert sind.
Meine Einschaetzung der Komplexitaet des Themas basierte durchaus auf mehr als 2 Seiten.

Ich bezeichne den Konstrukt einer vermeintlichen Komplexitaet als Nebelkerze.
Respektive wenn m.E. vom eigentlichen Thema weg gefuehrt wird.
Das ist meines Erachtens der Fall wenn sich z.B. an die "innere Wuerdigung" geklammert wird, und weitreichend dazu elaboriert, jedoch der tatsaechlich gemeinte Aspekt der Wuerdigung - selbst nach mehreren Hinweisen - ausser Acht gelassen wird.

Zitat
Zitat
Ignoranz ist es wenn jemand sich mit den Auswirkungen seines Handelns nicht hinreichend beschaeftigt.
Ignoranz:Nein, das ist Spontanität oder Unüberlegtheit.
Wikipedia gibt mir mit meiner Auslegung von Ignoranz recht:
Ignoranz (Unwissenheit, Beschränktheit) zeichnet sich dadurch aus, dass eine Person etwas – möglicherweise absichtlich – nicht kennt, nicht wissen will oder nicht beachtet.

Ich habe bereits mehrfach geschrieben das ich die Ignoranz fuer optional halte, jedoch fuer durchaus moeglich.
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: Just_Flo am 28.11.2011 | 20:22
Ich finde es sehr interessant, wie vom Threadstarter jedesmal wenn der Wind doch gegen seine Richtung geht "neue" Fakten reingebracht werden, die halt so wesentlich sind, dass bei ihrem Vorhandensein die Diskussion komplett in eine andere Richtung gegangen wäre.
Auch verstehen wohl viele unter keine Lust haben sehr verschiedene Dinge.
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: Bad Horse am 28.11.2011 | 20:28
Teylen, Eulenspiegel: Ihr dreht euch im Kreis. Bitte verlagert euer Gestreite auf PMs - ihr habt beide eure Meinung zu dem Thema lang und oft genug gesagt. Wenn euch etwas neues einfällt, bitte schön, aber verzichtet bitte darauf, den Thread mit ewig langen Posts, in denen ihr nur eure Standpunkte wiederholt, vollzuschreiben. Bitte versteht das hier als Moderationsanweisung.

Danke.
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: Callisto am 28.11.2011 | 21:33
Eine Frage blieb mir eher noch, nach dem ganzen imKreisgedrehe. Narsiph hat später ausgeführt, dass er von Anfang sagte, er könnte eventuell nicht. Also aus meiner Sicht, eine Zusage unter Vorbehalt. Wenn ich unter Vorbehalt zusage, dann behalte ich mir auch das Recht vor, kurzfristig abzusagen. Dann erwarte ich, dass ohne mich geplant wird und wenn das für den SL nicht ok ist, dann sag ich gleich ab. Mir hat die Gruppe in dem Fall später auch keinen Einlauf zu verpassen. Schliesslich habe ich eben nicht zugesagt. Wenn man mich gleich, als ich nur unter Vorbehalt zusagte, auslädt, weil man ein Problem mit der Unsicherheit der Zusage hat, dann ist das auch ok und ich bin nicht sauer. Aber erst sagen, es ist ok, und nachher trotzdem sauer sein, passt für mich nicht zusammen.

Aber noch was an Narsiph: Wenn dir was privates dazwischenkommt, von dem du nicht erzählen möchtest, dann sag lieber das dir was dazwischengekommen ist (in dem Fall vielleicht noch: Der Grund warum ich unter Vorbehalt zusagte, ist eingetroffen, weswegen ich nicht kommen kann). Dann wirkt das als halbwegs wichtiger Grund und da regen sich die meisten auch nicht auf. Wenn du sagst, du hast einfach keine Lust, dann wirkt das genauso, dass du einfach keine Lust hast. Damit sagst du nämlich dem SL und der Gruppe, dass du keine Lust auf sie hast. (Ey Alder, isch hab kein Bock auf eusch!) Wenn aber was dazwischenkommt, von dem du vorher gesagt hast, dass es passieren könnte, dann sehen die das auch als Grund ein. Selbst wenn du den Grund nicht näher ausführst. Aber keine Lust bedeutet nur keine Lust.

@Blizzard: Wenn der SPieler anruft und sagt, er hat eigentlich keine Lust, würde aber zur Not kommen, dann hat er/sie im Normalfall seine Prioritäten noch nicht ganz sortiert. Erst durch die Reaktion der Gruppe entscheidet er sich, ob er seinen Inneren Schweinehund zu überwinden sucht, oder eben nicht. Es kommt da eben drauf an wie groß die Unlust wirklich ist und natürlich auch, wie wichtig es für die Gruppe ist, dass man kommt. Ich empfinde das als vollkommen normale Vorgehensweise.
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: Blutschrei am 28.11.2011 | 21:53
So, ich husch mal etwas verspätet hier rein und erzähl ganz banal wie ich das handhabe :P

Ich hatte - wie in einigen älteren Threads auch zu lesen - oft Probleme mit Gruppen, bei denen kurzfristig 3 von 5 Spielern abgesagt haben oder ähnliche Späße am Tag der Spielrunde angesetzt wurden. Beispielsweise "wir können heut nur 2 Stunden spielen, dann wolln wir noch was trinken gehn, sorry, der Rest der Runde kann nicht mit".

Seit einigen Monaten handhabe ich das wie folgt:
-Unsichere Zusagen werden nicht berücksichtigt, entweder man nimmt sich Zeit, oder eben nicht. Wenn noch Plätze frei sind, sobald sich jemand zu einer sicheren Zusage entscheidet ist das natürlich kein Problem.
-Absagen werden bis 24 Stunden vor der Spielrunde - je nach Begründung mit einem Augenzwinkern oder Zähneknirschen hingenommen. Weiterhin kein Problem, Spieler ist gern eingeladen wieder zu kommen.
-Bei Absagen innerhalb von 24 Stunden vor der Spielrunde gibts ein weniger freundliches Gespräch und je nach Grund/Häufigkeit des ganzen eben keine Einladung mehr zum nächsten Spielabend. Und das handhabe ich nicht nur beim Rollenspielen so, sondern bei sämtlichen Freizeitaktivitäten.

Und siehe da, in letzter Zeit kommen alle Spieler wie vereinbart mit Lust zu den Spielrunden oder sagen frühzeitig ab. Auch wenn wir dazu den ein oder anderen Spieler aus unserer Runde verabschieden mussten.
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: Blizzard am 28.11.2011 | 22:52
Es kommt da eben drauf an wie groß die Unlust wirklich ist und natürlich auch, wie wichtig es für die Gruppe ist, dass man kommt.
Wenn der Spieler kurz vor der Sitzung anruft, und wegen Unlust absagt, dann überwiegt doch die Unlust auf die Runde die Lust, an der Runde teil zu nehmen. Daher stellt sich imho die Frage nach der Grösse der Unlust gar nicht, zumal mir neu wäre, dass man so etwas messen kann.
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: Eulenspiegel am 28.11.2011 | 22:56
Daher stellt sich imho die Frage nach der Grösse der Unlust gar nicht, zumal mir neu wäre, dass man so etwas messen kann.
100% exakt messen kann man das natürlich nicht. Aber man kann ja schon sehen, ob man viel Überzeugungsarbeit benötigt, um ihn zum kommen zu bewegen, oder wenig.
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: Bad Horse am 28.11.2011 | 23:23
Das kann von "Mäh, hab eigentlich keine Antrieb, mich aufzuraffen, und brauch eigentlich nur einen Tritt in den Arsch" bis zu "Oh Gott, heute bloß kein Rollenspiel, sondern krieg ich einen Nervenzusammenbruch" reichen.

In letzterem Fall liegt irgendwas ganz schief - da ist die Gesamtsituation vermutlich verkorkst.
In ersterem Fall braucht es bloß ein bißchen Motivation. Da ist ein "Junge, komm schon, wir brauchen dich doch, wer soll denn sonst die Chips runterwerfen" wahrscheinlich vollkommen ausreichend.
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: Callisto am 28.11.2011 | 23:41
Blizzard, es kommt halt drauf an, ob er sagt "ich hab kein Bock zu kommen, tschüß" *legt auf* oder ob er wie ich es formuliert habe, ankommt. Ich glaube der zweite Fall kommt häufiger vor. Deswegen verstehe ich nicht, wie du diesem "eigentlich nicht, aber wenns sein muss" vollkommen die Existenz absprichst. Für DIch scheint nur ein "Kein Bock, tschüß" zu existieren, bei Unlust. Ich seh da viele Zwischenstufen. Vielleicht ist er frühs nur unausgeschlafen und überlegt deswegen, abzusagen. VIelleicht möchte er nur hören, dass er gebraucht wird. Vielleicht muss man ihm nur sagen, dass RPG ihn von seinen Problemen ablenken könnte. Man muss niemanden überreden, sollte mMn auch gar nicht. Brauchts aber mMn auch nicht, weil ein "aber die gehen auf ein Schiff, da kannst dann später nicht mehr hinzukommen" bspw. vielleicht vollkommen reicht, dass der andere eben doch kommt. Ich find nich, dass man da lang rummachen sollte, als SL. Aber lang anmotzen (noch dazu wenns eh nur eine Zusage unter Vorbehalt war) muss auch nich sein.

Vielleicht mißverstehe ich Dich auch.
Titel: Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
Beitrag von: Jed Clayton am 11.12.2011 | 17:51
Zur Ausgangsfrage von Narsiph: Alles in allem ist es meiner Meinung nach nicht gut, abzusagen. Und ganz kurzfristige Absagen (am Tag der Spielrunde, wenige Stunden vorher?) sind natürlich viel schlimmer als Absagen im Allgemeinen, die vielleicht ein, zwei Wochen im Voraus erfolgen.

Aber ich selbst gelte ja als ultra-liberaler und äußerst verständnisvoller Spielleiter und ich richte mich schon seit Jahren nach allen möglichen Geburtstagen, Jahrestagen, Prüfungsterminen, Schichtdiensten, Ferien, Leuten mit kleinen Kindern, krankheitsbedingten Ausfällen und so weiter. Deshalb spiele ich bei weitem nicht so oft wie ich könnte und auch nicht so oft, wie viele vielleicht von mir denken. Wenn dann auch noch Leute kurzfristig absagen oder unentschuldigt fehlen (das ist ja auch noch so ein Thema für sich!), kann das schon sehr deprimieren.

Neulich ist meine große Einmal-im-Monat-Gruppe komplett ausgefallen, weil drei von sieben Spielern lieber ein Eisenbahn-Brettspiel mit einem anderen Bekannten spielen wollten und ein weiterer Spieler an dem Abend einfach nicht da war. Das ist natürlich grenzwertig: Der Termin stand schon lange im Voraus fest, war im Internet vermerkt, die Gruppe war mitten im Abenteuer, ich habe all die Bücher und Unterlagen mitgeschleppt - aber dann fehlt über 50% der Gruppe und die restlichen Spieler können nicht ohne sie weiterspielen. Dazu kommt quasi erschwerend dazu, dass die Leute nicht im Urlaub, auf einer Beerdigung oder sonst irgendwo waren, sondern genau im selben Ort, und dass sie ja eigentlich zur gleichen Zeit auch Zeit zum Spielen hatten und sogar gespielt haben, nur eben etwas anderes, mit einer anderen Gruppe. Da muss ich schon viel Geduld haben, und ich kenne auch Leute, die dann ausflippen, weil sie das als "Fremdgehen" empfinden. ("Aha, du magst mich also nicht so sehr wie den anderen SL. Letzten Monat war ich dir noch gut genug..." etc.)

Ich finde es andererseits auch einen sehr unsympathischen Zug an Rollenspielern, wenn sie aus den Spielterminen eine "Pflichtveranstaltung" machen. Ich fühle mich dann auch nicht wohl. Da herrscht meiner Meinung nach eine ganz eigenartige gezwungene Atmosphäre vor. Kommt da mal einer 5 Minuten später oder sieht müde, erkältet oder unrasiert aus, reagiert da mancher gleich so, als wäre das in einer Mega-Firma bei einem Geschäftsmeeting in der Chefetage passiert. Ist es aber nun mein Job oder ist es mein Freizeitspaß?

Ich sage dann stets mein Mantra, "Ich bin hier nicht in der Schule, ich bin hier nicht auf der Arbeit, es geht hier nicht um meinen Job und es geht hier auch nicht um mein Leben..."

Kurz gesagt, ich habe da keine feste Regel, aber einfach nur zu sagen "Keine Lust", wenn man zunächst schon fest zugesagt hatte, ist nicht gerade hilfreich. Ich frage mich dann bloß wochenlang, was mit dem jeweiligen Spieler los ist oder was ich schon wieder falsch gemacht haben könnte.

Grundregeln sind für mich nur:
- Termine notieren
- Vorher überlegen, ob man wirklich "Kampagne" spielen möchte und regelmäßig da sein kann
- Vorher nachsehen, ob sich die Termine mit einer anderen Gruppe überschneiden

Noch etwas anderes, das ich aus eigener Erfahrung sagen kann:
Das Absagen ist auch dann schwerwiegender, wenn die Gruppe gerade mitten im Abenteuer war. Zwischen zwei Abenteuern oder Story-Arcs mag es besser gehen ("Hassan der Händler ist gerade mal wieder in einem anderen Landesteil unterwegs. Fritz arbeitet in der Schmiede seines Onkels.")
Ebenfalls wiegt es schwerer, wenn ich den SC des abwesenden Spielers gerade als wichtigen Bestandteil der Handlung gebraucht hätte (manchmal sind ja Abenteuer geradezu um eine bestimmte Figur herum aufgebaut) oder wenn sich alle anderen Spieler total darauf gefreut hatten, wieder mit diesem Spieler zusammenzuspielen, weil sie ihn z.B. lustig fanden.

Wie gesagt... aus eigener Erfahrung. ;)