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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Allgemein => Thema gestartet von: Pyromancer am 13.01.2012 | 13:17

Titel: Fremdwahrnehmung der Spielfigur
Beitrag von: Pyromancer am 13.01.2012 | 13:17
Kleine Anektode aus den Feiertagen:
Eine Star-Wars-Runde war angesetzt, und ich durfte mir noch schnell einen Level-6-Charakter bauen. Ich entschied mich für einen Noble, als Konzept schwebte mir eine Art Handlungsreisender/Firmenvertreter vor, nett und freundlich, aber bestimmt, ein fähiger Unterhändler eben. Als Rasse nahm ich - hauptsächlich wegen des Weisheits-Bonusses - einen Kel Dor. So weit, so gut. Bei der weiteren Erschaffung stellte sich dann heraus, dass von den wählbaren Bonus Feats nur "frightful presence" ordentlich im Kampf einsetzbar ist, und da das Abenteuer als sehr kampflastig angekündigt war hab ich meinen freien "class-skill" auf intimidate gelegt, den Wert hochgezogen und eben "frightful presence" gewählt. Er kann eben auch anders, wenn es sein muss, dachte ich mir. So weit, so gut.

Die anderen Spieler hörten sich meine Beschreibung an, sahen die Werte und hatten auch gleich eine Schublade, in die sie meinen Charakter steckten: Typ kaltblütiger Mob Enforcer, Schutzgelderpresser für die organisierte Kriminalität. Äh nein, eigentlich nicht. Aber es half nichts: Mit diesem Bild im Kopf wurde jede meiner Aktionen in diese Richtung interpretiert, harmlose Kommentare wurden missverstanden, Szenen der Anteilnahme als purer Zynismus abgetan etc. Die Mitspieler hatten ihr Bild im Kopf, und das ließen sie sich nicht kaputtmachen. Gut, das hat am Ende den eher drögen Weltraumdungeon mit einigen hitzigen Charakterszenen aufgewertet, aber langfristig hätte mich das sicher genervt.

Und damit komme ich zum Punkt:
Was tun, wenn das eigene Bild des Charakters partout nicht mit dem Bild übereinstimmt, das der Rest der Gruppe davon hat? Was kann das Regelsystem hier tun? Was tut ihr, wenn eure Mitspieler euren Charakter anders sehen als ihr selbst (außer: Wie erwachsene Menschen über dieses Problem reden und gemeinsam eine Lösung finden)?
Titel: Re: Fremdwahrnehmung der Spielfigur
Beitrag von: Wyrδ am 13.01.2012 | 13:38
Wenn du schon deinen Charakter passend zur eigenen Intention und Wahrnehmung spielst, deine Mitspieler jedoch partout ein anderes Bild haben (wollen), dann kanst du meines Erachtens nur entweder umschwenken und den Charakter so spielen, wie er gesehen wird oder die Sache außerhalb des Spiels klarstellen. Letzteres halte ich für völlig okay, denn die Charaktere der anderen Spieler sehen deinen Charakter ja richtig, nur die Wahrnehmung ihrer Spieler ist "gestört". Damit liegt das Problem außerhalb des Spiels und sollte auch da gelöst werden.
Titel: Re: Fremdwahrnehmung der Spielfigur
Beitrag von: Lord Verminaard am 13.01.2012 | 13:58
Vielleicht ist es in der Runde nicht ungewöhnlich, dass Spielercharaktere eine "Tarnung" haben, also sich als etwas anderes ausgeben, als sie tatsächlich sind, sodass der Blick auf den Charakterbogen aufschlussreicher erscheint als das, was der Spieler sagt? Wie war das mit dem "Händler" in gefühlt jeder dritten DSA-Runde, der in Wirklichkeit ein Phexgeweihter war?

Ich persönlich finde ja klare und verlässliche Ansagen unter Spielern viel besser ("mein Charakter ist ein Phexgeweihter, aber euch gegenüber gibt er sich als Händler aus, alles klar?"). Mehr als explizit sagen, wie der Charakter gedacht ist, und ihn dann auch so spielen, kann man ja nicht. Natürlich sollten die Spielwerte schon noch irgendwie zum Konzept passen und nicht völlig an den Haaren herbeigezogen sein. Aber das war hier ja okay.

Wenn die Mitspieler sich anhaltend weigern, deine Spielbeiträge so aufzunehmen, wie sie ausdrücklich gemeint sind, dann würde ich das als feindseligen Akt auffassen und das auch deutlich machen ("Leute, jetzt ist mal gut, wirklich.") Wenn auch das nichts hilft, würde ich die unreifen Idioten alleine weiterspielen lassen.
Titel: Re: Fremdwahrnehmung der Spielfigur
Beitrag von: Ghostrider am 13.01.2012 | 16:24
Was Verminaard sagt, hat Hand und Fuß.
Mitspieler, die das nicht raffen, wie ich meinen Charakter spiele und ausgerichtet habe, und Aussagen immer ins Gegenteil verdrehen, die beachte ich garnicht weiter. Sollten sie mir dann weitere Male in die Parade fahren, werde ich sie verbal maßregeln, indem ich sie zurechtstutze, und daran erinnere, dass Rollenspiel keine Individualfreizeitbeschäftigung ist, sollte das nicht helfen, wende ich mich an den Rest der Gruppe, inklusive SL. Hilft selbst das nicht, widme ich den Leuten noch ein letztes Einfingersalutgewitter und gehe von dannen. Hat ja keinen Sinn, wenn die Regel 0 nicht beachtet wird. 
Titel: Re: Fremdwahrnehmung der Spielfigur
Beitrag von: Pyromancer am 13.01.2012 | 16:27
Es gibt ja auch den umgekehrten Fall: Der Spieler, der angeblich den strahlenden Helden spielt, aber im Spiel lügt und betrügt, beim ersten Feindkontakt die Flucht ergreift und hinterher die Leichen schändet - und sich dann wundert, warum die anderen SCs ihn nicht als strahlenden Helden behandeln.
Titel: Re: Fremdwahrnehmung der Spielfigur
Beitrag von: Bad Horse am 13.01.2012 | 18:25
Man sollte zumindest mal klären, warum die Spieler diesen Eindruck vom Char haben, wenn man ihn ganz anders empfindet.

@Pyro: Die Kel Dor sehen halt schon mal total unheimlich aus, und dann auch noch ne Frightful Presence... da kann es auch in-game schnell passieren, dass Vorurteile auftauchen. Wobei ich jetzt nicht sagen will, dass es okay ist, sich über den Charakter anderer lustig zu machen oder ihm den Spaß an einem Char zu vermiesen.
Titel: Re: Fremdwahrnehmung der Spielfigur
Beitrag von: ClockworkGnome am 13.01.2012 | 18:37
Was tun, wenn das eigene Bild des Charakters partout nicht mit dem Bild übereinstimmt, das der Rest der Gruppe davon hat? Was kann das Regelsystem hier tun? Was tut ihr, wenn eure Mitspieler euren Charakter anders sehen als ihr selbst (außer: Wie erwachsene Menschen über dieses Problem reden und gemeinsam eine Lösung finden)?

zu 1. Die Spielweise überdenken und ggf. anpassen.
zu 2. Systeme mit Werten für Ansehen o. ä.  mögen da helfen, da da klar ist, dass Dein Char eben angesehner Händler und kein Arschloch ist.
zu 3. Wenn möglich die Spielweise so anpassen, dass sich das Bild korrigiert, aber ansonsten wirklich REDEN.
Titel: Re: Fremdwahrnehmung der Spielfigur
Beitrag von: Falke359 am 13.01.2012 | 18:38
Noch schlimmer, das Problem kann sich bereits in oder noch vor der Charakterergenerierung einstellen.

Ich wollte vor Jahren in einer Earthdawn-Runde als völliger Neuling in diesem System einen Windling spielen, den ich auch ernsthaft ausspielen wollte, aber für meine Mitspieler (in einer seit Jahren etablierten Gruppe), die schon weitaus mehr Earthdawn-Erfahrung hatten, waren Windlinge per se eine Lachnummer und niemals auch nur im Ansatz ernstzunehmen, so dass diese Option für mich bereits in dem Moment wieder begraben war, als ich laut die Überlegung aussprach, vielleicht nen Windling zu spielen. Das wollt ich mir dann doch nicht antun.

Ich bin dann bei einem klischeehaften Elfen-Bogenschützen gelandet, schade eigentlich, der war in meinen Augen die viel größere Lachnummer.
Titel: Re: Fremdwahrnehmung der Spielfigur
Beitrag von: Pyromancer am 13.01.2012 | 18:42
Um die Frage weiter zu fassen:
Wie kommuniziert ihr in eurer Runde, wie ihr euch wünscht, dass die anderen Charaktere und die Spielwelt euren Charakter wahrnehmen?
Titel: Re: Fremdwahrnehmung der Spielfigur
Beitrag von: Falke359 am 13.01.2012 | 18:55
Um die Frage weiter zu fassen:
Wie kommuniziert ihr in eurer Runde, wie ihr euch wünscht, dass die anderen Charaktere und die Spielwelt euren Charakter wahrnehmen?

Ich persönlich finde ja klare und verlässliche Ansagen unter Spielern viel besser ("mein Charakter ist ein Phexgeweihter, aber euch gegenüber gibt er sich als Händler aus, alles klar?"). Mehr als explizit sagen, wie der Charakter gedacht ist, und ihn dann auch so spielen, kann man ja nicht. Natürlich sollten die Spielwerte schon noch irgendwie zum Konzept passen und nicht völlig an den Haaren herbeigezogen sein. Aber das war hier ja okay.

Wenn die Mitspieler sich anhaltend weigern, deine Spielbeiträge so aufzunehmen, wie sie ausdrücklich gemeint sind, dann würde ich das als feindseligen Akt auffassen und das auch deutlich machen ("Leute, jetzt ist mal gut, wirklich.")

+1
Titel: Re: Fremdwahrnehmung der Spielfigur
Beitrag von: ClockworkGnome am 13.01.2012 | 18:56
Nur durch IC Spiel, und wenn dann mal was falsch rüberkommt wird das OOC eben geklärt.
Titel: Re: Fremdwahrnehmung der Spielfigur
Beitrag von: The MOELANDER am 13.01.2012 | 20:16
Deswegen spreche ich die Charakterkonzepte vorher in der Gruppe ab, damit es da keine Missverständnisse und eventuelles Unwohlsein eines Spielers gibt. Da geht es dann auch, dass es zwei Spielercharaktere gibt, die sich gerne kabbeln, wie z.B. ein Ire und ein Engländer. Es muss nur vorher klar sein, was für ein Charakter gespielt wird und wie er in die Gruppe passt. Da muss man als Spieler halt auch mal zurückstecken wenn der Charakter zu arg aus dem Konzept der Gruppe fällt.
Titel: Re: Fremdwahrnehmung der Spielfigur
Beitrag von: Wyrδ am 13.01.2012 | 20:37
Die vorherige Absprache ist sicher schön und sinnvoll, aber ich hatte schon mehr als eine Gruppe, in der die Charaktere erst im  Lauf des Spiels wirklich Persönlichkeit annahemen. Irgendwie mag ich das auch.
Titel: Re: Fremdwahrnehmung der Spielfigur
Beitrag von: Holycleric5 am 13.01.2012 | 20:52
Ich kann mich ebenfalls der Meinung anschließen, dass es besser ist, mit den Mitspielern seine Charakterkonzepte durchzusprechen, um irgendwelche komischen/ungewünschten Wahrnehmungen zu vermeiden.
So hatte ich es zum Beispiel einmal, dass ich eine auf Zerstörungszauber ausgelegte Hexenmeisterin bei Rolemaster spielte, welche sich bei ihrem Gefährten als Händlerin ausgab. Ihr Gefährte war ein Dieb, der allerdings auch eine Ausbildung zum Assassinen genossen hatte. Die Hexenmeisterin versuchte, ihre "magische Seite" zu verbergen und eher als "Stoffhändlerin" durchzugehen, während sich der Dieb mit der Maske des "Beutelschneiders" kleidete.
Offplay wussten wir wie gesagt Bescheid und genossen das Charakterspiel umso mehr.

Holycleric5
Titel: Re: Fremdwahrnehmung der Spielfigur
Beitrag von: Patti am 13.01.2012 | 21:44
Um die Stimmung rüberzubringen, die ich bei einem Charakter habe, suche ich mir  - abgesehen vom Drüber Reden - gerne ein Bild, das gut passt. Und einen Soundtrack. Ein mehr oder weniger bekanntes Lied, das den Charakter oder seine Einstellung beschreibt. Das funktioniert meiner Erfahrung nach bei den meisten Mitspielern ganz gut.

Titel: Re: Fremdwahrnehmung der Spielfigur
Beitrag von: MadMalik am 13.01.2012 | 22:08
Ich spiel meine Charaktere so wie ich gerad denke, dass es passt. Wenn andere Leute diese dann anders wahrnehmen ist das nicht mein Problem. Ist ja etwas ganz normales, das Leute Stereotypisiert und Katalogisiert werden, passiert ja im echten Leben auch... warum nicht im RP?  :)
Titel: Re: Fremdwahrnehmung der Spielfigur
Beitrag von: The Man Who Would Not Die! am 13.01.2012 | 23:21
Das Regelsystem kann da meiner Meinung nach nicht viel dran machen. (Von Telepathie usw. mal abgesehen.)
Wenn drüber reden keine Option ist, bleibt einem wohl nur übrig, den Charakter durchzuziehen und auf eine Szene hinzuarbeiten, in der die anderen Charaktere ihre Einschätzung ändern müssen - oder die Fehleinschätzung sie in (leichte) Schwierigkeiten bringt.

Das alles gilt natürlich nur, wenn die anderen Spieler den Charakter falsch wahrnehmen. Falls ein Spieler seinen eigenen Charakter falsch wahrnimmt, würde ich das "wie Erwachsene darüber reden" überspringen und auf kindische Beleidigungen zurückgreifen. :D

So eine Fehleinschätzung kann aber auch ganz lustig sein. Als ich bei D&D-Encounters angefangen habe, habe ich einen der vorgefertigten Charaktere übernommen: einen Halbling/Dieb. Zumindest stand das auf dem Blatt - ich habe den Charakter als ehrlichen Typen gespielt, der seine Diebesfähigkeiten über ganz normale und legale Erfahrungen gewonnen hat. Und Kriminelle so sehr hasst wie es sonst nur ein fanatischer Paladin tut. Die Kluft zwischen Selbst- und Fremdeinschätzung war für mich das spaßigste am ganzen Charakter.

Merric: Kann schon sein, dass er ein  Verbrecher ist - aber können wir deshalb in seine Bank einbrechen?
SL: Ihr bemerkt jetzt, dass aus dem Fenster im ersten Stock dunkler Rauch aufsteigt.
Merric: Da könnten noch Leute drin sein - wir müssen sie retten! *schlossknack*

SL: Der Banksafe ist offen. Darin liegen 100 Gold.
Merric: Das sollten wir schnell sicherstellen, bevor es noch jemand klaut!

usw.

Titel: Re: Fremdwahrnehmung der Spielfigur
Beitrag von: Saffron am 14.01.2012 | 09:52
Hi,
fragt sich, ob es ingame genug Gelegenheiten gab, den Charakter "richtig" darzustellen.
Wenn nicht, könnte man den SL fragen, ob er eine Situation bringen kann, in der man die Chance bekommt, den Charakter so erscheinen zu lassen, wie er auch gemeint ist.

Ich bin in einer ähnlichen Situation: Hab einen Charakter in einer Kampagne die schon recht lange läuft. Die Charaktere waren am Anfang sehr jung und blauäugig. Mein Charakter war der einzige, der einen sehr engen Moralkodesx hatte und sehr idealistisch war. Inzwischen musste er schon öfter Kompromisse eingehen, und inzwischen hat er sich dahingehend weiterentwickelt, dass er auch mal unmoralische Dinge tut, wenns denn nötig ist. Die anderen Spieler sehen  ihn aber immer noch als "Sir Osric", trotz einiger Gelegenheiten, wo er sich anders gezeigt hat. Also habe ich den SL gebeten, im nächsten Abenteuer möglichst mal eine Situation zu bringen, in der er so richtig fies sein kann. Mal sehen, ob's klappt.
 
Ansonsten stimme ich zu, dass man auch mal offgame darüber reden kann. Gerade wenn der eigene Charakter als Witzfigur gesehen wird, weil er z.B. eine Rasse oder Klasse spielt, die in eine Schublade gesteckt wird, kann man den anderen mal stecken, dass einen die blöden Sprüche nerven. Wenn man anständige Mitspieler hat, hilft das auch.

Just my 2 cents
Saffron
Titel: Re: Fremdwahrnehmung der Spielfigur
Beitrag von: 1of3 am 14.01.2012 | 11:08
Ich spiel meine Charaktere so wie ich gerad denke, dass es passt. Wenn andere Leute diese dann anders wahrnehmen ist das nicht mein Problem. Ist ja etwas ganz normales, das Leute Stereotypisiert und Katalogisiert werden, passiert ja im echten Leben auch... warum nicht im RP?  :)

Im Rollenspiel sollte man annehmen, dass durch den begrenzten und künstlichen Rahmen solche Probleme nicht vorkommen. Es sind ja im Grunde alle variablen kalkulierbar - sofern jedenfalls die Teilnehmer mit einer einigermaßen professionellen Grundhaltung an die Sache herangehen.
Titel: Re: Fremdwahrnehmung der Spielfigur
Beitrag von: Tim Finnegan am 14.01.2012 | 11:10
Im Rollenspiel sollte man annehmen, dass durch den begrenzten und künstlichen Rahmen solche Probleme nicht vorkommen. Es sind ja im Grunde alle variablen kalkulierbar - sofern jedenfalls die Teilnehmer mit einer einigermaßen professionellen Grundhaltung an die Sache herangehen.

Du übersiehst dabei das eine solche Fehlwahrnehmung auch schlicht Absicht sein kann.
Titel: Re: Fremdwahrnehmung der Spielfigur
Beitrag von: 1of3 am 14.01.2012 | 11:27
Ich kann mir tatsächlich kaum vorstellen, dass jemand die Spielfigur eines anderen absichtlich falsch wahrnehmen kann. Es sei denn die betreffende Person gehört zu solchen Leuten, mit denen ich eher nicht spielen möchte.
Titel: Re: Fremdwahrnehmung der Spielfigur
Beitrag von: Tim Finnegan am 14.01.2012 | 11:37
Ich kann mir tatsächlich kaum vorstellen, dass jemand die Spielfigur eines anderen absichtlich falsch wahrnehmen kann. Es sei denn die betreffende Person gehört zu solchen Leuten, mit denen ich eher nicht spielen möchte.

Abgesehen davon dass ich sowas auch mehr als nervig finde und es nicht für ein Zeichen guten Charakterspiel hallte, kann ich mir aber vorstellen dass, nur um kurz ein Beispiel zu geben, der Spieler eines Inquisitors den Charakter eines anderen Spielers einfach mal unter Generalverdacht stellt ein Hexer o.Ä. zu sein und alle Aktionen in dieser Hinsicht auslegt.
Das wäre sowohl eine wirklich unschöne Art Konflikte zu schaffen, als auch fieses Spotlight-Hogging, bedeutet es ja dass sich der Betreffende bei jeder Aktion des vermeintlichen Hexers schnell selbst ins Rampenlicht zieht.
Titel: Re: Fremdwahrnehmung der Spielfigur
Beitrag von: SeelenJägerTee am 14.01.2012 | 11:51
Im Rollenspiel sollte man annehmen, dass durch den begrenzten und künstlichen Rahmen solche Probleme nicht vorkommen. Es sind ja im Grunde alle variablen kalkulierbar - sofern jedenfalls die Teilnehmer mit einer einigermaßen professionellen Grundhaltung an die Sache herangehen.
Nach WH40K "Truth is subjective!" auch wenn viele Gedanken des Tages aus WH40K absichtlich bescheuert sind ist der einfach wahr.

Da man im RoSpi ziemlich oft einfach nur sagt was man macht und nicht wieso (was man mMn tunlichst lassen sollte, weil das ein ziemlicher Quell für Missverständnisse ist) ist kann man eine Aktion oft auf zwei Arten auslegen.
"Wie war das die Kellnerin ist alleinerziehende Mutter und arbeitet hier um sich über Wasser zu halten und ihr Kind durch zu bringen? Ich steck' der nen Umschlag mit 'was Kohle zu."
Das können die Mitspieler jetzt schon mal auf mindestens drei Arten interpretieren.
1. der SC ist einfach ein Typ der zu gut für diese Welt ist und einfach jedem helfen muss.
2. der SC ist ein mieser Typ, der die Notlage der Frau ausnutzt um sich an sie ran zu machen in der Hoffnung sich sexuelle Gefälligkeiten zu erschleichen.
3. der SC ist zwar eigentlich nicht der Carebear-Typ aber weil er selber von einer Mutter ohne Mann aufgezogen wurde berührt ihn so ein Schicksal besonders
Je nach dem wie sich der Charakter sonst gibt wird so ein Verhalten unterschiedlich gewertet werden, weil man es in einen Gesamtkontext einbettet. Und gerade 2 und 3 können ziemlich leicht verwechselt werden wenn der SC sonst keine Skrupel hat Leute auszubeuten aber aufgrund seiner Kindheit hier mal ausnahmsweise reine Motive hat.
Titel: Re: Fremdwahrnehmung der Spielfigur
Beitrag von: Skele-Surtur am 14.01.2012 | 11:51
Ich kann mir tatsächlich kaum vorstellen, dass jemand die Spielfigur eines anderen absichtlich falsch wahrnehmen kann.
Den Fall hatte ich vor längerer Zeit mal. Das war echt dermaßen bescheiden, kann ich wirklich nicht empfehlen.
Titel: Re: Fremdwahrnehmung der Spielfigur
Beitrag von: Falke359 am 14.01.2012 | 11:58
Was in dem Fall auch hilft, ist eine gemeinsame Charaktererschaffung (die ich auch aus anderen Gründen bevorzuge). Wenn ich meinen Char eben auch durch seine Beziehungen zu anderen Charakteren ausarbeite, werden häufig Missverständnisse im Voraus bereinigt.
Titel: Re: Fremdwahrnehmung der Spielfigur
Beitrag von: Tudor the Traveller am 14.01.2012 | 12:23
Ich schließe mich da Saffrons Empfehlungen an. Vor allem würde ich erstmal mit dem SL arbeiten. Die SC sind ja nur eine Handvoll Charaktere in der Spielwelt. Wenn jetzt die NSC den Char allgemein als ehrlichen Händler behandeln und eventuell sogar belastbare Verbindungen existieren (angesehene Geschäftspartner, guter Ruf etc.) könnte das das Bild gerade rücken.

Wenn man es interessant findet, kann man den Konflikt auch in Character versuchen auszuspielen.

Oder einfach mal den Spieß umdrehen und das Spiel der anderen absichtlich fehlinterpretieren. Das wäre mir persönlich aber in vielen Fällen zu heikel. Kommt eben auf die Leute an.
Titel: Re: Fremdwahrnehmung der Spielfigur
Beitrag von: The MOELANDER am 14.01.2012 | 12:36
Das denke ich aiuch. Das ist von SL zu SL und von Mitspielern zu Mitspielern unterschiedlich und letztendlich muss man sich dann doch ein wenig anpassen, wenn man den anderen nicht permanent auf die Nerven gehen will. Gruppen tun sich sowieso nach Spielstil zusammen, und Leute die nicht reinpassen gehen auch erfahrungsgemäß recht bald wieder aus der Gruppe raus.

Ich bin total dafür, dass man neue Konzeptcharaktere macht. Aber wie jesacht: wenn die falsch interpretiert werden oder sich einfach mit dem Spielstil der Gruppe beißt muss sich was ändern sonst bleibt auf Dauer der Spielspaß auf der Strecke.
Titel: Re: Fremdwahrnehmung der Spielfigur
Beitrag von: Falke359 am 14.01.2012 | 12:37
Gruppen tun sich sowieso nach Spielstil zusammen

Das wage ich in Gegenden, wo Rollenspieler rar gesät sind, schwer zu bezweifeln.
Titel: Re: Fremdwahrnehmung der Spielfigur
Beitrag von: Gilgamesch am 14.01.2012 | 13:00
Also in allen Gruppen in denen ich bislang gespielt habe war es eigentlich üblich, dass man, wenn man die Charaktere nicht gar gemeinsam baut, den anderen zumindest im Vorfeld knapp mitteilt, was für einen Charakter man spielen wird. Und dann können solche Missverständnisse eigentlich kaum passieren. Wenn also Pyromancer sich einen Kel Dor-Händler baut und bei der Frage vor dem ersten Spielabend sagt: "Ich spiele einen Kel Dor-Händler" und das "Händler" ohne verschwörerischen Unterton oder angedeutete Anführungszeichen ausspricht, dann wird auch jeder wissen, dass er einen Händler spielt und keinen Schutzgelderpresser. Macht ihr das etwa anders? Lernt jeder die Charaktere der anderen wirklich erst im Spiel kennen ohne dass man vorher zumindest mal in einem Halbsatz offenbart, was man spielt?
Titel: Re: Fremdwahrnehmung der Spielfigur
Beitrag von: 1of3 am 14.01.2012 | 13:08
Also ich habe solche Probleme schon erlebt, wenn auch nicht als direkt Betroffener. Spielerin will auf Faerun eine Katzenfrau spielen. Das wird soweit akzeptiert. Wenig später beschwert sich die Spielerin, dass ihr Charakter häufig auf seine Rasse reduziert wird. Antwort: "War doch klar. Die sind eben superselten."

Das Problem war eben, was nicht gesagt wurde.


Ansonsten ist mangelnde Kommunikation vor dem Spiel häufiger als der gemeine Tanelorn-Leser denkt.
Titel: Re: Fremdwahrnehmung der Spielfigur
Beitrag von: The MOELANDER am 14.01.2012 | 13:11
Das hängt davon ab. Ich bespreche die Charakterkonzepte vorher allein mit meinen Spielern, wenn sie das so wollen, oder in der Gruppe. Wenn jemand einen Typen mit Geheimnis spielen will, dann sollte er das nicht vor der Gruppe ausposaunen. Da ist es besser mit dem Spielleiter in sein Sanktum zu gehen und es mit ihm zu besprechen. Oder nur der SL kennt das Geheimnis und es überrascht den Spieler selbst. Hab ich alles so schon gemacht. Aber normalerweise überlegt sich die Gruppe zumindest in einigen Punkten ein "Gruppenkonzept". Beispiel bei meiner letzten Piratenrunde haben sich die Spieler darauf geeinigt, dass einer von ihnen Schiffszimmermann, einer Navigator, einer Smutje und Schiffsarzt, einer Bootsmann macht. Das hat dann trotzdem sehr individuelle Charaktere hervorgebracht, wie z.B.: Wu, den chinesischen Smutje/Quacksalber/Schiffsarzt, der mit Akupunktur heilte und seinen riesigen Wok als Helm auf den Kopf gebunden hat, den er unter anderem auch als Waffe zweckentfremdete. In der Gruppe warn auch mein vorher genanntes Beispiel eines Iren und eines Engländers, die sich die ganze Zeit in die Wolle gerieten, aber dann doch begannen Respekt für einander zu entwickeln. Hier gab's keine Missverständnisse und jeder war recht glücklich mit seiner Rolle würd' ich sagen. Zu schade, dass diese Gruppe umzugsbedingt auseinandergegangen ist. Irgendwann lad ich alle ein und wir beenden das Abenteuer an einem Wochenendmarathon.

Das wage ich in Gegenden, wo Rollenspieler rar gesät sind, schwer zu bezweifeln.
Das ist natürlich richtig. Aber in Gegenden mit vielen läuft es meist darauf hinaus.
Titel: Re: Fremdwahrnehmung der Spielfigur
Beitrag von: Tudor the Traveller am 14.01.2012 | 13:50
Also ich habe solche Probleme schon erlebt, wenn auch nicht als direkt Betroffener. Spielerin will auf Faerun eine Katzenfrau spielen. Das wird soweit akzeptiert. Wenig später beschwert sich die Spielerin, dass ihr Charakter häufig auf seine Rasse reduziert wird. Antwort: "War doch klar. Die sind eben superselten."

Das ist ja noch mal etwas anderes. Es ist der Grund, warum ich von Exoten als SC generell kein Freund bin. Das Hauptmerkmal eines Exoten ist nunmal seine Exotik und der Charakter wird häufig darauf reduziert, während andere Aspekte in den Hintergrund treten. Das ist imo auch ganz normal. Ich würde sogar so weit gehen, zu sagen, je phantastischer eine Figur ist, desto eindimensionaler wird sie wahrgenommen. Aber das ist wohl ein neues Thema und soll nicht weiter hierher gehören.

Fakt ist doch (imo): wir wollen unsere Umwelt in Schubladen sortieren. Das gilt natürlich auch für die SC der anderen Spieler. Und je einfacher und alleinstellender das Etikett ist, das man da dran pappt, desto besser. Ich habe neulich auch irgendwo einen Artikel gelesen, über den ersten Eindruck glaube ich, worin gesagt wurde, dass eine nachfolgende "Neu-Etikettierung" oft sehr sehr schwer ist. Wenn das stimmt, muss einen der hier beschriebene Fall nicht wundern. Der erste Eindruck war falsch, wurde aber nicht umgehend korrigiert, und jetzt können die anderen Spieler nur schwer davon wegkommen.

Ich würde vermuten, was gut hilft, wäre ein "Aha-Erlebnis", das quasi die Schublade sprengt; ein klarer Beweis, dass das Etikett nicht stimmen kann.
Titel: Re: Fremdwahrnehmung der Spielfigur
Beitrag von: Falke359 am 14.01.2012 | 15:00
Ich würde sogar so weit gehen, zu sagen, je phantastischer eine Figur ist, desto eindimensionaler wird sie wahrgenommen. Aber das ist wohl ein neues Thema und soll nicht weiter hierher gehören.

Ich denke, das gehört genau hier rein, denn es geht ja eben um Wahrnehmung. Ich glaube, in diesem Beispiel lag der Fehler tatsächlich an einer falschen Erwartungshaltung der Spielerin, was ihren Charakter angeht. Toll wäre es, wenn sie dann nicht an ihrer vormals ausgedachten Rolle hängt, sondern mit der neuen Situation umgeht.

Ähnlich beim Kel Dor Händler. Wie würde der Charakter in seiner Welt denn reagieren, wenn er sich selbst als Händler sieht, von anderen aber fälschlicherweise etwas Anderes unterstellt bekommt. Er müsste auch damit umgehen, wieso sollte das sein Spieler nicht an seiner Stelle? Uns passiert das im realen Leben doch auch ständig, dass wir in irgendwelche Schubladen gesteckt werden, in denen wir nicht sein wollen.
Titel: Re: Fremdwahrnehmung der Spielfigur
Beitrag von: Taschenschieber am 14.01.2012 | 15:03
Weil ein wesentlicher Reiz des RPGs darin besteht, sich selbst aussuchen zu können, welche Rolle man spielt.
Titel: Re: Fremdwahrnehmung der Spielfigur
Beitrag von: MadMalik am 14.01.2012 | 15:16
Im Rollenspiel sollte man annehmen, dass durch den begrenzten und künstlichen Rahmen solche Probleme nicht vorkommen. Es sind ja im Grunde alle variablen kalkulierbar - sofern jedenfalls die Teilnehmer mit einer einigermaßen professionellen Grundhaltung an die Sache herangehen.

Naja, wie im OP allerdings beschrieben wurde, ist durch das Auftreten des Charakters dieser in eine bestimmte Ecke gepackt worden und dadurch das ausspielen des Charakters durch einen bestimmten Filter gepresst worden. Man kann also auch im begrenzten, künstlichen Rahmen über Dinge stolpern die einem die Fremdwahrnehmung ungeplant ändern.
Ich find das eher spannend als störend. Aber ich bin auch nicht 100% darauf aus, dass die anderen Spieler das Bild das ich von meinem Charakter habe teilen. Gläserne Charaktere würden mir, persönlich, ein Stück der Spannunge des Gruppenspiels nehmen.  :)
Titel: Re: Fremdwahrnehmung der Spielfigur
Beitrag von: Falke359 am 14.01.2012 | 16:55
Weil ein wesentlicher Reiz des RPGs darin besteht, sich selbst aussuchen zu können, welche Rolle man spielt.

Nach meiner Erfahrung wird´s grad dann spannend, wenn ich mit meiner bisherigen Rollenvorstellung in Frage gestellt werde oder mich von bisherigen Ideen lossagen muss.
Wer auf Stufe 20 der Charakter geworden oder geblieben ist, den er sich auf Stufe 1 ausgedacht hat, braucht nicht zu spielen.

In dem Zusammenhang find ich das Charaktersystem von Traveller super, wo nach der Charaktererstellung was GANZ anderes rauskommt als man sich ursprünglich gedacht hat. Die Charaktere, die ich auf diesem Wege gespielt/kennengelernt habe, waren immens tiefgründiger als alles, was sich je zuvor jemand ausgedacht hat.
Titel: Re: Fremdwahrnehmung der Spielfigur
Beitrag von: Taschenschieber am 14.01.2012 | 17:09
Geschmackssache.
Titel: Re: Fremdwahrnehmung der Spielfigur
Beitrag von: Ein am 14.01.2012 | 18:05
Zitat
Was tun, wenn das eigene Bild des Charakters partout nicht mit dem Bild übereinstimmt, das der Rest der Gruppe davon hat? Was kann das Regelsystem hier tun? Was tut ihr, wenn eure Mitspieler euren Charakter anders sehen als ihr selbst (außer: Wie erwachsene Menschen über dieses Problem reden und gemeinsam eine Lösung finden)?
Was man nicht vergessen sollte, und gerade das war vermutlich dein Fehler, die Werte auf dem Charakterblatt bedeuten etwas.

Vielen Rassen, Klassen, Fertigkeiten und Fähigkeiten sind Stereotypen zu geordnet, die sich zwangsläufig in den Vordergrund drängen.

Händler sind z.B. als wenig kampforientiert und vor allem auf Überzeugung ausgerichtet, typisiert. Wenn man an Händler denkt, sieht man da halt oft erstmal den Gebrauchtwagenhändler, der versucht einem Schrottkarren zu überhöhten Preisen aufzuschwatzen, der aber ansonsten den Schwanz einzieht wenn er bedroht wird.

(http://freenomnom.com/paste-a-face/link_to_the_page_not_the_images/39.jpg)

Aber warte er hat Intimidate? Hmm, okay, er scheint vielleicht doch eher einer von der finsteren Art zu sein. Sicherlich hat der schon den einen oder anderen "Kunden" mit einem Wagen im Hudson versenkt.

(http://ris.fashion.telegraph.co.uk/RichImageService.svc/imagecontent/1/TMG8065817/m/MoJim_portrait_1739853a.jpg)

Ach ein Kel-Dor (oder von mir auch Russe) ist er auch noch. Oopsi. Mit dem sollten wir uns besser nicht anlegen.

(http://us.123rf.com/400wm/400/400/sumners/sumners0905/sumners090500003/4795744-image-eines-gangster-gangster-oder-chef-in-einem-dunklen-werkseinstellung-harsh-beleuchtung-hohe-kon.jpg)

Wie kann man also erreichen, dass die Mitspieler das richtige Bild vom Charakter bekommen: Man wähle die Charakterwerte nach ihrer Typisierung aus und nicht nach den Vorteilen, die sie bringen.
Titel: Re: Fremdwahrnehmung der Spielfigur
Beitrag von: Falke359 am 14.01.2012 | 22:14
Haha, klasse Bilderfolge  :D

Wie kann man also erreichen, dass die Mitspieler das richtige Bild vom Charakter bekommen: Man wähle die Charakterwerte nach ihrer Typisierung aus und nicht nach den Vorteilen, die sie bringen.

Oder man spielt eben diesen Typen, aber ganz anders als erwartet. Stell dir vor, der unterste "Händler" ist in Wahrheit ein ganz lieber, der gern auch mal weint.
Ich denke auch an Heinz Gröning, der von sich sagt, er sei ein "sensibler Poet, gefangen im Körper eines zu stark behaarten LKW-Fahrers.“
Könnt doch interessant werden?

Nur kommt man im Rollenspiel leider schnell an die Grenzen, weil man seinen Charakter eben nicht vollständig schauspielert.
Titel: Re: Fremdwahrnehmung der Spielfigur
Beitrag von: Tudor the Traveller am 14.01.2012 | 22:32
Händler sind z.B. als wenig kampforientiert und vor allem auf Überzeugung ausgerichtet, typisiert. Wenn man an Händler denkt, sieht man da halt oft erstmal den Gebrauchtwagenhändler, der versucht einem Schrottkarren zu überhöhten Preisen aufzuschwatzen, der aber ansonsten den Schwanz einzieht wenn er bedroht wird.

Hm, ich weiß nicht. Kann ich eigentlich so nicht bestätigen. Das wäre so, als würde man Krieger vornehmlich als stupide Muskelberge typisieren. Dabei ist das, ebenso wie der schmierige Händler, eben nur das negative Extrem, das gleichberechtigt neben dem positiven Extrem steht (der intelligente, gebildete Krieger bzw. der hart arbeitende, ehrliche Kaufmann).
Titel: Re: Fremdwahrnehmung der Spielfigur
Beitrag von: Saffron am 15.01.2012 | 08:51
Was man nicht vergessen sollte, und gerade das war vermutlich dein Fehler, die Werte auf dem Charakterblatt bedeuten etwas.

Da widerspreche ich: Intimidate ist eine Fähigkeit. Ich kann sie anwenden, wenn ich sie brauche. Das heißt aber noch lange nicht, dass kleine Kinder anfangen zu heulen, wenn sie mich sehen. Gerade Charaktere, die normalerweise ganz unschuldig daherkommen und dann plötzlich so eine Fähigkeit auspacken, wenn es nötig ist, sind doch viel spannender als welche, die das ständig nach außen tragen.

Und die Werte auf meinem Blatt geben halt auch nur diejenigen Aspekte meines Charakters wieder, die ich für die Regeln brauche. Wenn der Charakter stark ist und toll kämpfen kann, werden meine Mitspieler in einer Kampfsituation sicherlich ein bestimmtes Bild von ihm bekommen. Ob er aber ansonsten aber ein ganz Lieber ist oder ein Fiesling, ob er nach Feierabend gern Ballerspiele zockt oder lieber Spitzendeckchen häkelt, ist nochmal eine ganz andere Frage, die meine Spielfigur genauso sehr definiert (oder definieren sollte) wie die Werte.
Titel: Re: Fremdwahrnehmung der Spielfigur
Beitrag von: Falke359 am 15.01.2012 | 11:27
Da widerspreche ich: Intimidate ist eine Fähigkeit. Ich kann sie anwenden, wenn ich sie brauche. Das heißt aber noch lange nicht, dass kleine Kinder anfangen zu heulen, wenn sie mich sehen. Gerade Charaktere, die normalerweise ganz unschuldig daherkommen und dann plötzlich so eine Fähigkeit auspacken, wenn es nötig ist, sind doch viel spannender als welche, die das ständig nach außen tragen.

Naja, so neutral würde ich das nicht sehen. Natürlich muss man dem Char nicht immer sein Einschüchterunspotential ansehen. Aber ob es jemand bevorzugt bzw. gut darin ist, über intimidate, diplomacy oder bluff ans Ziel zu kommen, lässt ja jeweils ganz eigene Rückschlüsse auf den Charakter zu.
Ebenso würde man einem Dämonen- oder Totenbeschwörer auch eher eine dunkle Seite zusprechen und ihm weniger leicht abnehmen, dass er mit allen Mitteln für die gute Sache kämpfe.
Titel: Re: Fremdwahrnehmung der Spielfigur
Beitrag von: MG am 17.01.2012 | 22:04
auf das Grundproblem geschaut:

Wie erfahren die Spieler denn bei einem NSC, ob dieser  lügt, einen Kommentar ironisch meint oder grundsätzlich ein guter/übler Kerl ist?
Meißtens über das Spiel mit dem SL, im Zweifelsfall über Hinweise des SL, basierend auf ihren sozialen Skills.

Genauso hier, ich hätte kurz mit dem SL geredet, und dieser konnte dann den anderen Spielern, abhängig von ihren jeweiligen Talenten (der Händler wird nicht der einzige mit sozialen Skills gewesen sein), klarstellen, etwa auch in Absprache mit dir, dass gerade der Kommentar gar nicht ironisch, das Mitleid nicht geheuchelt usw. war.
So wie der Charakter bei gelungener Wahrnehmungsprobe ein Lüge OT offenbaren müsste, könnte er hier dir Wahrheit klarstellen. Irgendwann werden Helden und Spieler merken, dass der Typ eigentlich hilfsberet ist, unabhängig davon, ob er im Zweifelsfall eine Klon-Armee mit einer jurzen Drohung in dier Flucht schlagen kann oder nicht.
Titel: Re: Fremdwahrnehmung der Spielfigur
Beitrag von: Oberkampf am 18.01.2012 | 08:20
Da widerspreche ich: Intimidate ist eine Fähigkeit. Ich kann sie anwenden, wenn ich sie brauche. Das heißt aber noch lange nicht, dass kleine Kinder anfangen zu heulen, wenn sie mich sehen. Gerade Charaktere, die normalerweise ganz unschuldig daherkommen und dann plötzlich so eine Fähigkeit auspacken, wenn es nötig ist, sind doch viel spannender als welche, die das ständig nach außen tragen.

Bleibt das dann glaubwürdig? Ein Charakter, der routiniert darin ist, seine Wünsche durch Einschüchterung durchzusetzen (gelernter Skill) und damit auch in der Regel Erfolg hat, wendet das nur in kritischen Ausnahmesituationen überraschend für alle anderen (seine Begleiter) an?

Ohne dir jetzt was unterstellen zu wollen, aber aus einer externen Perspektive würde ich das als eine Art von Rosinenpicken ansehen. Noch kein Powergaming über der Schwelle des Munchkinismus, aber nah dran. Als Spielleiter würde ich dann wahrscheinlich irgendwann fragen, warum der gespielte Charakter und der Charakter auf dem Blatt so weit auseinanderklaffen.

Und die Werte auf meinem Blatt geben halt auch nur diejenigen Aspekte meines Charakters wieder, die ich für die Regeln brauche. Wenn der Charakter stark ist und toll kämpfen kann, werden meine Mitspieler in einer Kampfsituation sicherlich ein bestimmtes Bild von ihm bekommen. Ob er aber ansonsten aber ein ganz Lieber ist oder ein Fiesling, ob er nach Feierabend gern Ballerspiele zockt oder lieber Spitzendeckchen häkelt, ist nochmal eine ganz andere Frage, die meine Spielfigur genauso sehr definiert (oder definieren sollte) wie die Werte.

Ja und Nein.

Persönlich bin ich durchaus der Ansicht, dass das, was auf dem Charakterblatt steht, auch das sein sollte, was man spielen will - und spielen soll. Was nicht verregelte Bereiche, wie möglicherweise für meine Zwecke abenteuerirrelevante Fertigkeiten wie Kochen, Töpfern, Stricken oder nicht wirklich dramatische Aspekte wie eine Vorliebe für gutes Essen, elfischen Wein, impressionistische Gemälde angeht, so muss das nicht aufs Charakterblatt.

Aber das, was auf dem Charakterblatt steht, ist erstmal das, wozu der Spieler seinen Charakter in Beziehung setzen sollte - ansonsten ist das nur eine Ansammlung von Werten, und man kommt bei dem Spielstil an, wo Charisma als Dumpstat heruntergesetzt wird, der Spieler aber in jeder Gesprächssituation mit Silberzungen redet. Oder wo der Zwerg nur wegen seiner +2 Con genommen wird.
Titel: Re: Fremdwahrnehmung der Spielfigur
Beitrag von: Tudor the Traveller am 18.01.2012 | 08:35
Bleibt das dann glaubwürdig? Ein Charakter, der routiniert darin ist, seine Wünsche durch Einschüchterung durchzusetzen (gelernter Skill) und damit auch in der Regel Erfolg hat, wendet das nur in kritischen Ausnahmesituationen überraschend für alle anderen (seine Begleiter) an?

Ohne dir jetzt was unterstellen zu wollen, aber aus einer externen Perspektive würde ich das als eine Art von Rosinenpicken ansehen. Noch kein Powergaming über der Schwelle des Munchkinismus, aber nah dran. Als Spielleiter würde ich dann wahrscheinlich irgendwann fragen, warum der gespielte Charakter und der Charakter auf dem Blatt so weit auseinanderklaffen.

Äh Moment... du meinst also, dass sich ein hoher Wert in etwas permanent im Auftreten des Charakters niederschlägt? Dem würde ich aber widersprechen. Das kann, muss aber nicht. Und was ist, wenn der Char z.B. Intimidate UND Diplomacy gemaxt hat? Ist der dann ein Schizo?

Außerdem ist "intimidate" imo keine "finstere" Fähigkeit.
Titel: Re: Fremdwahrnehmung der Spielfigur
Beitrag von: Saffron am 18.01.2012 | 10:04
Bleibt das dann glaubwürdig? Ein Charakter, der routiniert darin ist, seine Wünsche durch Einschüchterung durchzusetzen (gelernter Skill) und damit auch in der Regel Erfolg hat, wendet das nur in kritischen Ausnahmesituationen überraschend für alle anderen (seine Begleiter) an?

Ohne dir jetzt was unterstellen zu wollen, aber aus einer externen Perspektive würde ich das als eine Art von Rosinenpicken ansehen. Noch kein Powergaming über der Schwelle des Munchkinismus, aber nah dran. Als Spielleiter würde ich dann wahrscheinlich irgendwann fragen, warum der gespielte Charakter und der Charakter auf dem Blatt so weit auseinanderklaffen.

Nur weil ich Berufssoldat bin, muss ich mir ja nicht im Supermarkt den Weg zur Kasse freischiessen...

Titel: Re: Fremdwahrnehmung der Spielfigur
Beitrag von: Oberkampf am 18.01.2012 | 10:24
Äh Moment... du meinst also, dass sich ein hoher Wert in etwas permanent im Auftreten des Charakters niederschlägt? Dem würde ich aber widersprechen. Das kann, muss aber nicht. Und was ist, wenn der Char z.B. Intimidate UND Diplomacy gemaxt hat? Ist der dann ein Schizo?

Außerdem ist "intimidate" imo keine "finstere" Fähigkeit.

Permanent nicht - aber permanent spielt man den Charakter ja auch nicht. Man spielt den Charakter vor allem in Szenen, in denen eine Aussage über diesen Charakter als einen der Hauptprotagonisten getroffen wird. Dann sollten typische Merkmale des Charakters zum Ausdruck kommen, also primär die, welche sich in Werten niedergeschlagen haben. Aber im Übrigen gehe ich davon aus, dass diese Merkmale sich normalerweise in den Off-Screen Szenen des Charakters zeigen würden, wenn man diese ausspielen würde.
Das andere kann mal Gegenstand einer Nebenhandlung sein, aber es ist nach meiner Vorstellung ausdrücklich nicht das, was den Charakter primär definiert, sondern eine beiläufige, untergeordnete Komponente.

Ein Charakter, der Diplomatie und Intimidation beherrscht ist jemand, der mehrere Varianten sozialer Einflussnahme routiniert anwendet. Z.B. jemand, der sanft sprechen und gut argumentieren kann, aber im Notfall auch den Knüppel zeigt. Das ist keineswegs "schizophren" oder (mit meinen Worten) unglaubwürdig. Unglaubwürdig würde dieser Charakter erst dann, wenn der Spieler keine dieser beiden Möglichkeiten im Spiel nutzt, sondern in den Spielszenen stets eine andere (wie weglaufen, widerspruchslos nachgeben, sofort Gewalt anwenden), die sich nicht in seinen Werten niederschlägt.

Die Angelegenheit mit der "finsteren" Fertigkeit verstehe ich nicht. Intimidate ist die Fähigkeit, durch Androhung sozialer oder physischer Konsequenzen seine eigenen Interessen gegen die Interessen anderer durchzusetzen. Da ist nichts finster dran, das ist eine ganz normale Methode sozialer Einflussnahme (wenngleich nicht sonderlich höflich, nicht unbedingt sympathisch und oft auch viel weniger erfolgreich, als man denkt).

Nur weil ich Berufssoldat bin, muss ich mir ja nicht im Supermarkt den Weg zur Kasse freischiessen...

Nee, musst du nicht. Aber wenn du eine Berufssoldatin spielen willst, sollte das im Spiel auch mal so aussehen, dass sich dein Charakter wie eine Berufssoldatin verhält. Die "Kasse am Supermarkt"-Szene ist dafür aber nicht geeignet.
Titel: Re: Fremdwahrnehmung der Spielfigur
Beitrag von: Falke359 am 21.01.2012 | 09:40
Die Angelegenheit mit der "finsteren" Fertigkeit verstehe ich nicht. Intimidate ist die Fähigkeit, durch Androhung sozialer oder physischer Konsequenzen seine eigenen Interessen gegen die Interessen anderer durchzusetzen. Da ist nichts finster dran, das ist eine ganz normale Methode sozialer Einflussnahme (wenngleich nicht sonderlich höflich, nicht unbedingt sympathisch und oft auch viel weniger erfolgreich, als man denkt).

Ich hoffe mal, das war jetzt blanke Ironie? Um das klarzustellen: Was daran ist jetzt nicht finster?
Titel: Re: Fremdwahrnehmung der Spielfigur
Beitrag von: Oberkampf am 21.01.2012 | 13:53
Ich hoffe mal, das war jetzt blanke Ironie? Um das klarzustellen: Was daran ist jetzt nicht finster?

Keine Menschenopfer, keine Dämonenbeschwörung  ;)

Beim Konzept "Berufssoldatin" muss ich mich selbst korrigieren, denn natürlich ist es abhängig von vielen anderen Faktoren (System, Grad der Ernsthaftigkeit, Unterkozepte wie Posttraumatisches Stresssyndrom) ob eine gespielte Berufssoldatin an der Kasse austickt und sich den Weg freischießt, oder wie die meisten Leute in der Schlange wartet.
Titel: Re: Fremdwahrnehmung der Spielfigur
Beitrag von: ErikErikson am 21.01.2012 | 14:02
naja, es ist ja so, das man zum Einschüchtern am besten einen harten, stählernen Blick hat und grausame Gesichtszüge und Muskeln und so und narben und was weiss ich..

So jemand kan ich mir mit gemaxtem Intimidate Wert schwer vorstellen:

(http://thumbs.dreamstime.com/thumblarge_217/1197318888Hu1k2z.jpg)

Eher so jemand:

(http://img.fotocommunity.com/Maenner/Indoor/Der-Psychopath-a18266554.jpg)

und so stellen sich die Spieler den hat dann vor.
Titel: Re: Fremdwahrnehmung der Spielfigur
Beitrag von: The MOELANDER am 21.01.2012 | 14:10
(http://3.bp.blogspot.com/_RPeWrJe1VCY/TTV-WrwJ7oI/AAAAAAAAARM/bPdTau1lZ3U/s1600/IDF_women.jpg)

Ich halte mit diesen Israeli Defense Force Damen dagegen. Die sind hübsch, aber ich bin mir sicher, das jede von denen unglaublich enischüchternd wirken kann, auch wenn sie keine Uniform und Waffen haben sollten. Es kommt darauf an, was die Körpersprache sagt, weswegen ich nicht zustimmen kann "Intimidate" mit Finster gleichzusetzen

Der Typ da oben erinnert mich übrigens an Catweazle und wirkt eher wirr als Einschüchternd.
Titel: Re: Fremdwahrnehmung der Spielfigur
Beitrag von: Oberkampf am 21.01.2012 | 14:16
(http://3.bp.blogspot.com/_RPeWrJe1VCY/TTV-WrwJ7oI/AAAAAAAAARM/bPdTau1lZ3U/s1600/IDF_women.jpg)

Ich halte mit diesen Israeli Defense Force Damen dagegen. Die sind hübsch, aber ich bin mir sicher, das jede von denen unglaublich enischüchternd wirken kann, auch wenn sie keine Uniform und Waffen haben sollten.

Well, aber vielleicht nicht gerade in Schuluniform  ;)
Titel: Re: Fremdwahrnehmung der Spielfigur
Beitrag von: The MOELANDER am 21.01.2012 | 14:20
Oh Doch! Manche Schuluniformen sind ganz schön einschüchternd!  ~;D

Nein aber im Ernst, es kommt alles darauf an, was deine Körperhaltung aussagt. Das ist meiner Meinung nach ein viel wesentlicher Bestandteil beim Einschüchtern als deine Kleidung, weswegen ich nie Mali diesbezüglich geben würde. ICh würde Mali auf Einschüchtern geben, wenn der Typ betrunken ist, weil er dann keine volle Kontrolle über seinen Körper mehr hat, in anderen Situationen dagegen auch wieder nicht, weil Betrunkene plötzlich ihr verstecktes Einschüchterungstalent entdecken.

Wie gesagt, Einschüchtern mit Finster gleichzusetzen halte ich für nicht gut durchdacht.
Titel: Re: Fremdwahrnehmung der Spielfigur
Beitrag von: Oberkampf am 21.01.2012 | 14:26

Wie gesagt, Einschüchtern mit Finster gleichzusetzen halte ich für nicht gut durchdacht.

Ok, aber ob du es an Körperhaltung oder Kleidung, Bewaffnung, Sprechweise, sozialer Position (mMn äußerst wichtig) oder sonstwas festmachts, die Frage bleibt, ob das einschüchternde Kriterium von Außenstehenden über einen längeren Zeitraum wahrgenommen wird, oder ob man es bis zur "kritischen Ausnahmesituation" = Anwendung im Spiel in einer Szene völlig hinter dem Berg halten kann. Unabhängig ob finster oder nicht (ich glaube wirklich auch nicht, dass es sonderlich finster ist, aber ich messe eben mit einem "Horror"-Standard), ich glaube kaum, dass jemand, der einschüchternd wirken kann und es auch praktisch einzusetzen weiß das lange vor seiner Umwelt verbergen kann.

Darum finde ich eine Fremdwahrnehmung, die unter anderem auf den Datem auf dem Charakterblatt basiert, völlig legitim.
Titel: Re: Fremdwahrnehmung der Spielfigur
Beitrag von: YY am 21.01.2012 | 15:15
Ich halte mit diesen Israeli Defense Force Damen dagegen. Die sind hübsch, aber ich bin mir sicher, das jede von denen unglaublich enischüchternd wirken kann, auch wenn sie keine Uniform und Waffen haben sollten.

Wo sollte das herkommen?

Die Masse dient nur kurz und ein formales Training in der Richtung gibt es nicht.

Die sind querschnittlich nicht einschüchternder als Frauen oder männliche Wehrpflichtige aus anderen Streitkräften - also nicht besonders.

Und Frauen werden in der IDF im Allgemeinen deutlich zurückhaltender eingesetzt, als man meint.

ich glaube kaum, dass jemand, der einschüchternd wirken kann und es auch praktisch einzusetzen weiß das lange vor seiner Umwelt verbergen kann.

Ich kenne einige Leute, bei denen das so ist - zugegeben, die meisten sind ziemliche Schränke, aber ansonsten merkt man das denen nicht an.

Kommt mMn stark drauf an, ob es eine gezielt erlernte Fähigkeit ist oder ob jemand ein "Naturtalent" ist; bei Letzteren ist es auffälliger.
Titel: Re: Fremdwahrnehmung der Spielfigur
Beitrag von: The MOELANDER am 21.01.2012 | 15:23
Darum finde ich eine Fremdwahrnehmung, die unter anderem auf den Datem auf dem Charakterblatt basiert, völlig legitim.

Das habe ich auch gar nicht in Abrede gestellt. Ich bin nur der Meinung, man sollte das differenzierter sehen. In Solchen Fällen würde ich - als Spieler, nicht als Spielleiter - meinen Mitspieler fragen, wie er diese Fähigkeit erklärt. Ist es Körperhaltung? Soziale Position? Das sollte man in der Runde klären. Finster wird Intimidate dadurch nur in speziellen Situationen.

Oh und YY:
Ich weiß, aber es idt das einzige Bild, dass meiner Suche am ehesten getaugt hat. Ich kenne ne Menge in der IDF, habe viele israelische Freunde, und es stimmt, dass die das dort nicht lernen. Aber eine Frau ist einschüchternd, wenn sie gelernt hat ihre Möglichkeiten richtig einzusetzen, egal was sie anhat. ;D
Titel: Re: Fremdwahrnehmung der Spielfigur
Beitrag von: Maarzan am 21.01.2012 | 15:31
Der Erfolg von "Einschüchtern" dürfte von der Wahrnehmung des Beeinflußten abhängen, dass der Betreffende negative Effekte wirklich verusachen würde (Wille + Fähigkeit dazu) , wenn er denn nicht einlenkt. Dieses Gefühl kann dann halt aus verschiedensten Quellen gespeist sein.

Zu den Anekdoten:
Ein SL drohte mir einmal einen Charakter von neutral Böse auf chaotisch Neutral zu setzen (und die Stufen dafür abzuziehen) , weil er zu viele "gute Taten" begehen würde und die Leute zu gut behandeln würde - Hallo, für meine Ziele brauche ich eine Machtbasis. Natürlich behandele ich meine "Sklaven" gut, sie gehören mir ja schließlich. Und warum muss ich Irritationen alle selber umlegen, wenn ich auch etwas labilere Mitcharaktere aufhetzen kann?
Titel: Re: Fremdwahrnehmung der Spielfigur
Beitrag von: Tudor the Traveller am 21.01.2012 | 18:03
Hier treffen ja auch zwei Dinge aufeinander:

Da wäre einmal das Bild im Kopf. Und daneben die regelmechanische Abwicklung von Intimidate.

Regeltechnisch ist es bei D20 ja an Charisma gekoppelt. D.h. auch, dass ein charismatischer Charakter ersteinmal einschüchternder sein kann als ein wenig charismatischer. Anders gesagt, die hübsche Bardin ist vom Grundwert her bereits einschüchternder als der Halb-Ork Barbar - jetzt mal ohne Skill-Ranks betrachtet. Oder noch anders gesagt, wirkt der uncharismatische Halb-Ork, wie er geifernd und brüllend versucht jemanden einzuschüchtern, mangels Charisma wohl eher lächerlich (wenn vielleicht auch durchaus körperlich gefährlich). Der ruhigen, mit eisigem Tonfall und Blick sprechende Bardin kauft man die Drohung dann eben eher ab.


Zum Bild: Eine Einschüchterung funktioniert imo, wenn man dem Gegenüber glaubhafte und signifikante Konsequenzen androhen kann. Beides hängt sehr stark von der Situation ab. Es kommt aber imo nur bedingt auf Bewaffnung, soziale Stellung etc. an. Das sind Werkzeuge, die man für die Einschüchterung einsetzen kann. Man kann aber auch die Einschüchterung auf einer anderen, u.U. "weicheren" Basis aufbauen, solange es eben glaubhaft und signifikant wirkt. Und genau diese Überlegungen, was wann und wie eingesetzt einschüchtern wirkt, machen imo die Skill-Ranks aus.

Oder anders gesagt: jeder, der mit einer dicken Kanone auf eine unbewaffnete Person zielt, kann diese einschüchtern. Dafür braucht es keine Skill-Ranks.
Titel: Re: Fremdwahrnehmung der Spielfigur
Beitrag von: YY am 21.01.2012 | 21:05
Oder anders gesagt: jeder, der mit einer dicken Kanone auf eine unbewaffnete Person zielt, kann diese einschüchtern. Dafür braucht es keine Skill-Ranks.

Ungefähr so (http://www.youtube.com/watch?v=R5Y3FsWyqhs)?
(Ab 1:05)


Ab einem gewissen Punkt kommt es nur noch auf das Ziel an.
Wenn der aus diversen Gründen grad nicht aufnahmefähig ist, kann man der Intimidator vor dem Herrn sein und es führt zu nichts.

Siehe obiges Video oder ganz unterschiedlich gelagerte Fälle, in denen Leute so lange mit der BePo rumeiern, bis sie was auf die Schnauze kriegen - wenn die nicht kapieren, was grad läuft, kann man sie auch nicht einschüchtern.
Da machts dann z.B. auch keinen Unterschied mehr, ob da 3 oder 10 Schildkröten um die rumstehen.
Titel: Re: Fremdwahrnehmung der Spielfigur
Beitrag von: Oberkampf am 22.01.2012 | 01:09

Da wäre einmal das Bild im Kopf. Und daneben die regelmechanische Abwicklung von Intimidate.

Mal abgesehen davon, dass man Einschüchtern auch an Stärke koppeln kann (was manche Systeme tun oder zumindest ermöglichen - Halborc mit entsprechendem Feat bei D&D) und Charisma eigentlich auch eine soziale Zuschreibung ist, ein verhältnis zwischen Personen und keine persönliche Eigenschaft: Rollenspielregeln sind nunmal in ihrer Aussagekraft sehr begrenzt, und man steht je nach System immer wieder vor solchen Löchern. Dass in vielen Systemen Wahrnehmung, Bildung und Merkfähigkeit über Int abgewickelt werden, ist auch so ein Problem.

Regeltechnisch ist es bei D20 ja an Charisma gekoppelt. D.h. auch, dass ein charismatischer Charakter ersteinmal einschüchternder sein kann als ein wenig charismatischer. Anders gesagt, die hübsche Bardin ist vom Grundwert her bereits einschüchternder als der Halb-Ork Barbar - jetzt mal ohne Skill-Ranks betrachtet. Oder noch anders gesagt, wirkt der uncharismatische Halb-Ork, wie er geifernd und brüllend versucht jemanden einzuschüchtern, mangels Charisma wohl eher lächerlich (wenn vielleicht auch durchaus körperlich gefährlich). Der ruhigen, mit eisigem Tonfall und Blick sprechende Bardin kauft man die Drohung dann eben eher ab.

Das ist meiner Meinung nach der richtige Weg: von den Regeln ausgehend deren Resultaten in der Spielwelt eine Erklärung zukommen zu lassen. Aber meistens versucht man das Gegenteil, und nach meinem Eindruck resultieren gefühlte 95% aller Regeldiskussionen daher, dass von Spielerseite Glaubwürdigkeits- oder Realismusargumente angeführt werden, um einen Grund zu finden, die regeln einem gewünschten Resultat, und nicht das Resultat den Regeln anzupassen.

Zum Bild: Eine Einschüchterung funktioniert imo, wenn man dem Gegenüber glaubhafte und signifikante Konsequenzen androhen kann. Beides hängt sehr stark von der Situation ab. Es kommt aber imo nur bedingt auf Bewaffnung, soziale Stellung etc. an. Das sind Werkzeuge, die man für die Einschüchterung einsetzen kann. Man kann aber auch die Einschüchterung auf einer anderen, u.U. "weicheren" Basis aufbauen, solange es eben glaubhaft und signifikant wirkt. Und genau diese Überlegungen, was wann und wie eingesetzt einschüchtern wirkt, machen imo die Skill-Ranks aus.

Meiner Meinung sagen die Skillranks nichts anderes aus, als dass dieser Charakter Einschüchterung bewusst und erfolgreich einsetzen kann. Wie das dann in der Spielweltbeschreibung verpackt wird, ist als Trapping dem Spieler überlassen, solange es die Vorstellungen der Gruppe nicht völlig aus dem Gleichgewicht bringt. Ich muss auch meine Fantasy bemühen, wenn ich mir vorstelle, dass der Windling der Gruppe markerschütterndes Gebrüll (Battle Cry) ausstoßen kann, aber so ist das nunmal, und ich sehe keinen Sinn darin, einen Charakter gegen sein Datenblatt zu spielen.

Edit: Nebenbei würden mich als Spieler auch NSCs nerven, die plötzlich so ganz andere Sachen können, als aus ihrem Verhalten bislang hervorging. In Grenzen geht das noch, weil NSCs ja nicht so häufig on-screen sind, aber auch da ist einmal zu wenig mir lieber als einmal zu viel.
Titel: Re: Fremdwahrnehmung der Spielfigur
Beitrag von: Crimson King am 22.01.2012 | 10:21
Der Effekt eines Einschüchterungsversuches ergibt sich in der Realität aus dem Produkt der zwei Faktoren "Stärke der Drohung" und "Glaubwürdigkeit". Wenn ich meinem Nachbarn mit dem Anwalt drohe, weil er immer seinen Müll vor meine Garageneinfahrt stellt, ist das ein Einschüchterungsversuch. Finster ist der nicht mal ansatzweise, außer in den USA, weil da Anwälte mit dem Teufel im Bunde sind.

Da ist aber auch das Problem begraben: die meisten Menschen würden unter "Intimidate" immer nur die Androhung harter drakonischer Maßnahmen, vorzugsweise körperlicher Gewalt, ansehen und lehnen ihre Vorstellung eines Charakters mit hohem Einschüchtern-Wert daran an. Dass es sich dabei einfach nur um einen knallharten Geschäftsmann handeln kann, der mit rechtlich völlig legitimen Schritten droht, wird dabei ignoriert.
Titel: Re: Fremdwahrnehmung der Spielfigur
Beitrag von: YY am 22.01.2012 | 14:53
Dass es sich dabei einfach nur um einen knallharten Geschäftsmann handeln kann, der mit rechtlich völlig legitimen Schritten droht, wird dabei ignoriert.

Das finde ich gar nicht mal so eindeutig.

In vielen Systemen würde ich das eher über eine entsprechende Jura-Fertigkeit oder etwas in der Richtung abhandeln als über Einschüchtern - zumindest, wenn das Ganze Hand und Fuß haben soll.

Titel: Re: Fremdwahrnehmung der Spielfigur
Beitrag von: Herr der Nacht am 22.01.2012 | 16:14
Und damit komme ich zum Punkt:
Was tun, wenn das eigene Bild des Charakters partout nicht mit dem Bild übereinstimmt, das der Rest der Gruppe davon hat? Was kann das Regelsystem hier tun? Was tut ihr, wenn eure Mitspieler euren Charakter anders sehen als ihr selbst (außer: Wie erwachsene Menschen über dieses Problem reden und gemeinsam eine Lösung finden)?

Ich mache das als Spieler genauso wie als SL:
Wenn die Figur unerwartet anders von der Gruppe angenommen wird, übernehme ich sie so.
Vorraussetzung: Es macht mir trotzdem Spaß den SC/NSC so auszuspielen und es widerspricht nicht dem Setting zu stark (NSC).

Falls ich aber total unzufrieden bin mit der Annahme, dann frage ich outgame nach, wie sie auf diese Charakterisierung kommen. Oftmals sind das kleine Details die für Missverständnisse sorgen. Oder fehlende Infos die man selbst vercheckt hat.

Abhängig mache ich das auch vom Setting. Wenn die als gutaussehend aber streng beschriebene Magierin/Königin/Vampirherrscherin nur als kleines geiles Flittchen angenommen wird, dann ist mir das in einem eher lustigen Setting nur recht, in einem ernsten Setting hingegen drohen dann auch schnell Ingame-Konsequenzen für die SCs.

Daher rede ich dann lieber outgame mit den Spielern darüber, alles andere sorgt schnell für Unmut auf beiden Seiten.

Mir hat ein SL auch einmal meinen neuen SC so zerschossen durch die Ingame-Darstellung, das er für die Gruppenkonstellation völlig unbrauchbar war. Danach habe ich mir einen neuen gemacht und dem SL outgame gesagt, dass er da übers Ziel hinaus geschossen ist. Mein SC, seine NSCs.
Titel: Re: Fremdwahrnehmung der Spielfigur
Beitrag von: Eulenspiegel am 23.01.2012 | 02:37
In vielen Systemen würde ich das eher über eine entsprechende Jura-Fertigkeit oder etwas in der Richtung abhandeln als über Einschüchtern - zumindest, wenn das Ganze Hand und Fuß haben soll.
Jura-Fähigkeit bräuchte der SC, um zu wissen, ob eine Klage tatsächlich Erfolg hat. Wenn ich meinem Nachbarn jedoch mit dem Anwalt drohe, ist es mir völlig egal, ob das realistisch ist oder nicht. Mir ist nur wichtig, dass mein Nachbar glaubt, es wäre realistisch.
Das heißt, auch ein kompletter Jura-Laie, kann erfolgreich mit einem Anwalt drohen, wenn der Bedrohte ebenfalls ein Laie ist. (Falls der Gegenüber etwas von Jura versteht, wird er natürlich einschätzen können, ob es für den Müll nur eine Verwarnung, ein lächerlich geringes Ordnungsgeld oder schwerere Maßnahmen gibt. Falls der gegenüber jedoch ein Laie ist, kann ich ihm evtl. glaubwürdig machen, dass er mehrere 1000 € Strafe zahlen muss, obwohl das nicht stimmt.)

Aber es kommt wahrscheinlich darauf an, ob man mit Task_Resolution oder Conflict-Resolution spielt.
Titel: Re: Fremdwahrnehmung der Spielfigur
Beitrag von: Auribiel am 23.01.2012 | 02:57
Da stimme ich Eulenspiegel zu. Ein Jura-Experte kann eine absolute Niete beim Einschüchtern sein, obwohl er genau weiß, dass das Gesetz auf seiner Seite ist und er sein Gegenüber vor Gericht fertig machen kann. Wenn er vom Gegenüber nicht ernst genommen wird, dann klappt es mit dem Einschüchtern nicht, auch wenn er den Gegenüber vor Gericht zerrt und wegsperren lässt.
Von daher: Einschüchtern passt sehr gut, auch zur Darstellung des "fiesen" Anwalts.
Titel: Re: Fremdwahrnehmung der Spielfigur
Beitrag von: Tudor the Traveller am 23.01.2012 | 08:06
Falls der gegenüber jedoch ein Laie ist, kann ich ihm evtl. glaubwürdig machen, dass er mehrere 1000 € Strafe zahlen muss, obwohl das nicht stimmt.)

Und hier frage ich mich u.a., ob das jetzt intimidate oder bluff ist, für den Fall dass ich weiß, dass ich bei der Strafe übertreibe.

Imo ist die Trennung von Initimidate, Bluff und Diplomacy nicht nur unnötig, sondern sogar stellenweise gar nicht möglich. Alle drei dienen ja demselben Zweck: Beeinflussung der "gegnerischen" Geisteshaltung, nur mit verschiedenen Werkzeugen (die man aber auch alle drei auf einmal einsetzen kann). Aber das ist vielleicht ein anderes Thema.
Titel: Re: Fremdwahrnehmung der Spielfigur
Beitrag von: LöwenHerz am 23.01.2012 | 11:27
Ich frage mal frech ( ;) ) nach einem anderen Grund für die fehlerhafte Fremdwahrnehmung:


könnte es sein, dass Du Deinen Charakter viel zu regelspezifisch beschriebven hast, als sich die SC zum ersten Mal trafen?
Oder könnte es sein, dass der "Erstkontakt" sowieso etwas vermurkst (Lachen, Humor, Albernheiten) von Deiner Seite aus lief?

Denn ich vermute (aus meiner Erfahrung heraus und aus der Hüfte geschossen), dass die Fremdwahrnehmung zu einem großen Teil auch schlicht am ersten Eindruck fest gemacht wurde, wie es in der Realität auch passieren würde.
Denn ich kenne es so, dass ein Charakter wegen seines Spiels wahrgenommen wird. Und wenn der Spieler ihn ordentlich beschreibt, sollte es an und für sich keine Probleme geben....

Dass soll nicht heißen, dass ich Dir den Schuh wieder zurück schiebe. Sondern lediglich eine andere Betrachtungsweise aufzeigen.
(und sollte das schon passiert sein, so verzeihe man mir mein Unvermögen  >;D )
Titel: Re: Fremdwahrnehmung der Spielfigur
Beitrag von: YY am 23.01.2012 | 15:57
OT betr. Intimidation:
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)


Denn ich vermute (aus meiner Erfahrung heraus und aus der Hüfte geschossen), dass die Fremdwahrnehmung zu einem großen Teil auch schlicht am ersten Eindruck fest gemacht wurde, wie es in der Realität auch passieren würde.

Kann gut sein. Vorurteile und Klischees greifen im Rollenspiel noch leichter und es passiert ebenso viel eher, dass man einmal gebildete Meinungen durch selektive Wahrnehmung bestätigt findet - einfach deswegen, weil im Spiel weniger Informationen über den SC übertragen werden als in der Realität über einen echten Menschen und es daher viel seltener zu Widersprüchen kommt, die möglicherweise eine Einschätzungsänderung nach sich ziehen.
Titel: Re: Fremdwahrnehmung der Spielfigur
Beitrag von: Pyromancer am 23.01.2012 | 16:21
könnte es sein, dass Du Deinen Charakter viel zu regelspezifisch beschriebven hast, als sich die SC zum ersten Mal trafen?

Das kann nicht sein, weil ich ihn da gar nicht regelspezifisch beschrieben habe, sondern nur Aussehen, Verhalten, was er tut etc.

Allerdings fand die Charaktererschaffung in der großen Runde statt; Werte, Feats etc. waren also kein Geheimnis, schon vor Spielbeginn.
Titel: Re: Fremdwahrnehmung der Spielfigur
Beitrag von: Auribiel am 23.01.2012 | 19:19
Wie schonmal von Bad Horse (?) gesagt wurde:

Vielleicht ist auch schlichtweg das unheimliche Aussehen des Kel'Dor maßgeblich mit schuld an der Misere? Wird dir persönlich jetzt nicht wirklich weiterhelfen, aber in SWTOR wird das für andere Rassen sehr unheimliche Aussehen der Kel'Dor auch thematisiert (da hat ein Kel'Dor Jedi mit den Vorurteilen zu kämpfen). Und wenn ich mir so die zugehörigen Bilder anschaue... wenn mein SC nicht schon länger mit einem Kel'Dor vertraut wäre, würde er dem auch nicht über den Weg trauen. :(

Titel: Re: Fremdwahrnehmung der Spielfigur
Beitrag von: Bad Horse am 24.01.2012 | 17:48
Das ging dem Einwohner des Planeten Dorin in unserer Runde auch so, nachdem der Spieler das Bild gezeigt hatte.

Der Name des Heimatplaneten der Kel Dor hat bei einer Gruppe Tanelornis auf dem Großen Treffen dann allerdings auch nicht richtig geholfen...  ;)