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Pen & Paper - Spielsysteme => Savage Worlds => Savage Worlds Regelsystem => Thema gestartet von: ComStar am 12.08.2012 | 11:12

Titel: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: ComStar am 12.08.2012 | 11:12
Sorry fürs OT
Tut es denn wirklich so weh einzugestehen, dass SW so toll es auch ist (und das ist es mMn wirklich), trotzdem nicht perfekt ist?

Ich finde es immer wieder erstaunlich wieviel Anfänger bei einem so einfachen und kompakten Regelwerk scheinbar "falsch spielen(tm)" können.

Mir drängt sich langsam der Verdacht auf, die oft zitierten Schwächen haben einen didaktischen Ursprung.
Das Spiel ist anders als andere RPGs und muss quasi neu erlernt werden.
Aber da offensichtlich immer wieder soviele Leute schwierigkeiten haben SW aus dem Buch heraus ohne RegelGuru zu erlernen (so zumindest mein persönlicher Eindruck hier), scheint das Buch dabei für viele keine große Hilfe zu sein. Aber woran liegt das?

EDIT von Zwart:
Das Thema entwickelte sich ursprünglich hier (http://tanelorn.net/index.php/topic,76108.0.html).
Ich habe das ausgelagert. Ich weiß der Titel ist nicht ideal.

Anmerkungen und Kritik per PN an mich. :)

[edit]SpoilerTag entfernt
Titel: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Dragon am 12.08.2012 | 11:33
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Titel: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Dark_Tigger am 12.08.2012 | 12:15
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Titel: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Kardohan am 12.08.2012 | 12:20
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Titel: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Sphärenwanderer am 12.08.2012 | 12:27
Ach... Kardohan, leider bist doch gerade du jemand, der den genauen Regeltext oft links liegen lässt, um mit dem GMV oder irgendwelchen Regelklärungsthreads aus dem Pinnacle-Forum zu kommen. Der Regeltext ist leider nicht so eindeutig, wie du das gerne hättest, und ich sehe auch nicht das Problem darin, anzuerkennen, dass eine eindeutige und kurze Formulierung möglich wäre. Selbst wenn du weiterhin der Auffassung bist, dass alles klar beschrieben ist, weil du nicht aus deiner Lesart heraus kommst, siehst du doch, dass viele den Text anders verstehen als er gemeint ist, womit eindeutig Verbesserungsbedarf besteht. Regeltexte müssen immer überdeutlich formuliert werden, damit so etwas nicht passiert.
Titel: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: ComStar am 12.08.2012 | 13:56
Ich denke, es würde sich wohl doch lohnen dieses Thema auszulagern, da scheinbar doch deutlicher Diskussionsbedarf besteht.


[...]
Das ist ein Punkt, den Anfänger hier eben auf die harte Tour lernen müssen. Lest GENAU was da steht und achtet darauf, was NICHT da steht. Wenn es NICHT da steht, ist es erlaubt, sofern es nicht zuvor schon definiert wurde.

Das Erlernen von Savage Worlds ist ein ständiger Prozess für den selbst erfahrene Spieler Jahre brauchen, um wirklich alle Feinheiten des Systems und ihre Zusammenhänge zu begreifen.
[...]
Das ist doch genau der Punkt, weshalb es hier und auch anderswo immer mal wieder krieselt.
SW hat den anspruch FFF zu sein und kommt mit einem einladend knappen und trotzdem kompletten System daher, das sugeriert einsteigerfreundlich und schnell erlernbar zu sein.
Wieso taucht in jedem Systemsuche Thread irgendwann SW auf? Weil es eben aufgrund seiner Vielseitigkeit irgendwie zu fast jedem Setting passt. Das handliche dünne Buch läd mit seiner Kompaktheit und dem kleinen Preis dazu ein es eben mal auszuprobieren.
Und dann?
Viele sind sofort begeistert. Andere (auch nicht gerade wenige) sind es nicht und haben handfeste Argumente warum es ihnen nicht gefallen hat, die fast alle mit einem "du hast es ja auch total falsch gespielt", "du hast es eben nicht verstanden" oder auch "das verstehst du erst, wenn du SW richtig erlernt hast"... abgebügelt werden.
Aber mal ehrlich, muss das sein? Ist es wirklich das Unvermögen der Spieler, oder präsentiert sich das System nicht vielleicht viel eher gänzlich falsch? Erweckt Erwartungen die nicht erfüllt werden können? FFF - Ein System das selbst "Experten" erst nach Jahren vollends durchblicken ist eben nicht Fast im Sinne von "schnell zugänglich".
Andere Systeme gerade aus dem Indiebereich sind mitunter ähnlich "gewöhnungsbedürftig" und bei denen scheint es weniger Probleme mit dem "erlernen"  zu geben. Was machen die denn so anders? Das kann doch unmöglich nur an den ganzen SW-Hassern liege!?
Titel: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Dragon am 12.08.2012 | 14:10
Ich meine in einem System mit Hitpoints, wo du tot bist wenn du auf 0 Hitpoints kommst. Wenn du 10 HP hast, du 16 Punkte Schaden kassierst, und eine Rüstung hast die 3 Schaden verhindert, käme doch keiner auf die Idee das er jetzt nur 7 Punkte Schaden bekommen hat. Wäre aber genau die selbe Argumentation.
Also erstmal hab ich nie wirklich Systeme mit Hitpoints gespielt... und zweitens heißt ja "in anderen Systemen ist das auch so" ja nicht gleich, dass es in diesem System auch so sein muss. Deswegen finde ich diese Argumentation, wenn auch nachvollziehbar, nicht hilfreich.

Zitat
SW ist ein Spiel, das sich ursprünglich an erfahrene Rollenspieler wendet, die gelernt haben bei Regeln auf den genauen Wortlaut zu achten.
Entschuldigung, aber 1. suggeriert in SW in keinster Weise, dass es als Zielgruppe erfahrene Rollenspieler anspricht und keine Anfänger. Das Buch suggeriert viel mehr, dass es einfacher und auch schneller (zu erlernen) ist als andere Systeme, die mit x Büchern daher kommen.
Und außerdem scheint dein Unterton gerade zu sagen: ihr wart nicht in der Lage den Text richtig zu verstehen. Entschuldigung, aber wenn ich nicht in der Lage wäre richtig mit Texten zu arbeiten, wäre ich in meinem Studium wohl nicht so weit gekommen.
Ich möchte aber REGELtexte von SPIELEN nicht studieren müssen. Sie müssen sich JEDEM ANFÄNGER erschließen können und ein gutes Buch, sollte das erreichen ohne das der Anfänger jemand anderen braucht der es ihm erklärt.

Zitat
Das Erlernen von Savage Worlds ist ein ständiger Prozess für den selbst erfahrene Spieler Jahre brauchen, um wirklich alle Feinheiten des Systems und ihre Zusammenhänge zu begreifen.
Wenn du das so einem meiner Spieler gesagt hättest, bevor wir das erste mal SW gespielt haben, hätter keiner von denen - KEINER - dieses Buch auch nur angefasst... gespielt wird immerhin um Spaß zu haben und nicht für einen langjährigen Lernprozess...

Da fällt mir noch folgendes zu ein, was eigentlich bei einem Regelwerk auch nicht so sein sollte: Viele meiner Spieler haben sich mittlerweile ein Buch zugelegt - und fragen trotzdem mich.
D.h. sie lesen die Textstellen zwar, aber dann fragen sie mich ob sie das richtig verstanden haben, oder wie das zu verstehen ist und was das jetzt in Umsetzung genau bedeutet. Und warum? Weil ich mir die Arbeit gemacht habe das System so gut wie möglich zu durchdringen und zu verstehen und euch hier mit Fragen zu löchern ;) meine Spieler machen sich die Arbeit nicht. Die hätten eventuell ohne mich, dass ganze schnell beiseite gelegt. Fazit: Wenn man jemanden hat, der sich mit dem System auskennt (oder dafür sorgt sich damit auszukennen) läuft es super und wird auch als gut angenommen. Das Regelwerk alleine, hat das aber nicht bewirkt!

Zitat
Beispiele sind nicht dazu da jeden anzunehmenden Fall abzudecken, sondern die typische Anwendung einer Regel zu beschreiben.
Ja, da hast du recht. So hatte ich das auch nicht gemeint. Aber bei Regeln die leicht missverstanden werden können, sollte das Beispiel dazu beitragen, die "richtige" Interpretation zu wählen und nicht beide Interpretationen unterstützen. (Es sei denn der Autor sagt: es gibt zwei Möglichkeiten, wählt eine!).

Mal ernsthaft, ich kritisiere ja nicht SW an sich, das ist ein super Regelsystem. Aber leicht zu erlernen/verstehen ist halt nochmal was anderes...
Titel: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: tartex am 12.08.2012 | 19:24
SW ist ein Spiel, das sich ursprünglich an erfahrene Rollenspieler wendet, die gelernt haben bei Regeln auf den genauen Wortlaut zu achten.
So wie es in den Regelfassungen vor der Deluxe formuliert war, habe ich es immer ohne Probleme verstanden. Erst bei der Lektüre der Deluxe sind mir erstmal Zweifel aufgekommen, ob die das jetzt geändert haben, um Savage Worlds weniger tödlich zu machen.

Das ist ein Punkt, den Anfänger hier eben auf die harte Tour lernen müssen. Lest GENAU was da steht und achtet darauf, was NICHT da steht. Wenn es NICHT da steht, ist es erlaubt, sofern es nicht zuvor schon definiert wurde.
Das Erlernen von Savage Worlds ist ein ständiger Prozess für den selbst erfahrene Spieler Jahre brauchen, um wirklich alle Feinheiten des Systems und ihre Zusammenhänge zu begreifen.

Ich stimme da mit dir überhaupt nicht überein. Wenn es so wäre, wäre Savage Worlds einfach schlecht geschrieben. Ich fand Savage Worlds immer intuitiv und zugänglich und empfinde es immer noch so. In der Deluxe Edition finde ich diesen speziellen Teil der Regeln nicht intuitiv und zugänglich dargestellt. Darüber meckere ich.

Für irgendwelche l33t-wir-sind-ja-so-hardcore-Spiele habe ich weder Zeit noch Lust. Und ich will auch nicht über Jahre durch ein Regelsystem zur immer größeren Erkenntnis transzendieren. Genau deshalb spiele ich ja schon so lange Savage Worlds.

Ich glaube nicht, dass du mit solchen Aussagen Savage Worlds einen Dienst tust.
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Kardohan am 12.08.2012 | 22:11
Die Soak-Regeln haben seit der 1st Edition den gleichen Wortlaut, wo zwischen schon erlittenen und noch zu erleidenden Wunden unterschieden wird. Schiebt es es also nicht auf die Deluxe-Regeln.

Lest bitte genau, was ich geschrieben habe.

Ich habe nicht geschrieben, daß SW schwer zu erlernen wäre, sondern das es Jahre dauert alle Feinheiten des Systems zu verstehen. Insbesondere die Verzahnungen der einzelnen Regelbausteine sind erst nach langer Praxis zu durchschauen.
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Der Nârr am 12.08.2012 | 22:40
Ich möchte aber REGELtexte von SPIELEN nicht studieren müssen. Sie müssen sich JEDEM ANFÄNGER erschließen können und ein gutes Buch, sollte das erreichen ohne das der Anfänger jemand anderen braucht der es ihm erklärt.
Also Regelfehler machen doch alle Anfänger in allen Systemen. Meine Stammrunde spielt schon sehr regelbetont und Anfänger ist da auch keiner bei, aber auch da stellen wir immer wieder fest, dass wir manchmal Regeln unterschiedlich handhaben und der eine sie anders verstanden hat als der andere. Also ich rede da nicht von Savage Worlds. Über meine Zweitrunde bestehend hauptsächlich aus DSA-lern die kaum über den Tellerrand schauen ist das noch schlimmer, egal was die anrühren, da beschäftigt sich erst gar keiner mit den Regeln. Da bin ich dann echt froh über Systeme wie Savage Worlds, die doch sehr leicht zu vermitteln sind. Also vielleicht nicht die Verzahnung aller Regelelemente, aber die muss man doch gar nicht kennen. Der Anfänger soll in der Lage sein, in 15 Minuten einen Charakter zu bauen, eine Probe zu würfeln und zu wissen, wie man mithilfe des Combat Sheets die ersten Kämpfe übersteht ;). Wer dann nicht in die Regeln rein kommt, da weiß ich auch nicht weiter.
Ich weiß nur, dass gerade die "ich finde Regeln unwichtig und möchte doch nur spielen"-Spieler gelegentlich Savage Worlds echt dankbar annehmen.

Das Regelwerk alleine, hat das aber nicht bewirkt!
Die Erfahrung habe ich z.B. mit Midgard gemacht. Unsere ganze Runde hatte Null Erfahrung damit, aber alle haben sich das Regelwerk gekauft und wir fingen Midgard an. Eine Tragödie in 3 Akten die mit dem Zerfall der Runde endete...

In Sachen Regelfehler eine witzige Sache von heute nachmittag: Demo-Runde Space 1889. Fast am Ende der Sitzung angekommen zählt ein Spieler gerade seine Erfolge in einer Probe, das sind alle geraden Würfelergebnisse. Meint eine Spielerin: "Da hast du eine 1 mit reingenommen." Antwortet der Spieler: "1 ist doch gerade." Also manchmal kann eine Regel noch so klar formuliert sein, es kann auch an den Spielern liegen, wenn sie falsch angewendet wird ;).
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Eulenspiegel am 13.08.2012 | 00:34
Also die "Ich-finde-Regeln-unwichtig" Fraktion nimmt jedes Regelwerk an. Dieser Fraktion ist es quasi per definitionem egal, welches Regelwerk sie verwendet.
Wichtiger ist es imho, wie die "System matters"-Fraktion das sieht.

Und naja: Wenn du SW mit DSA vergleichst, dann ja: Dann ist SW tatsächlich einfacher zu lernen. Aber DSA gehört ja mit zu den drei Großen, der am schwersten zu erlernenden Regelwerke. (Die anderen beiden sind Midgard und Rolemaster).
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: killedcat am 13.08.2012 | 07:15
Antwort a) Regelseitig
Im Vergleich zu Talislanta ist Savage Worlds ein Regelschwergewicht. Im Vergleich zu Pathfinder ist Savage Worlds easy. Letztendlich ist die Regelmenge bei Savage Worlds angenehm gering, aber die Regeln können verdammt umständlich sein. Hier nochmal ein Auszug aus meiner Rezi:

Zitat
Initiative mit Karten, dann Würfel raussuchen und gegen Schwierigkeit würfeln, dann Raises ermitteln. Dann Schaden gegen Robustheit würfeln, mit Raise einen W6 dazu. Alles kann für Asse sorgen. Wenn getroffen, ist der Gegner angeschlagen (eine Art Stun). Wenn er schon angeschlagen war erhält er eine Wunde. Bei einem Raise erhält er auf jeden Fall eine Wunde, aber auch keine zwei Wunden, selbst wenn er schon angeschlagen war. Für jeden weiteren Raise noch eine Wunde. Statisten sind nach einer Wunde außer Gefecht, sogenannte Wildcards, zu denen auch die SC gehören, halten 3 Wunden aus, bevor sie außer Gefecht sind. Gerät der Spieler außer Gefecht, so muss er auf der entsprechenden Tabelle würfeln. Jede Wunde kostet einen Punkt Abzug auf Fertigkeitswürfe. Beginnt der Spieler seine Runde angeschlagen, so muss er gegen Willenskraft würfeln. Bei Erfolg ist er nicht mehr angeschlagen, kann sonst aber diese Runde praktisch nichts mehr unternehmen. Bei Raise ist er sofort wieder da und kann die Runde normal beginnen. So läuft der Kampf OHNE TAKTIK, TALENTE, BENNIES, KAMPFMANÖVER, JOKER, MEHRERE AKTIONEN USW. ab. Das lässt sich also steigern.

Erfahrungen: ich habe mit jemandem gesprochen, der diverse Runden für Einsteiger miterlebt hat und der fand, dass bei Savage Worlds nicht weniger Fragen kommen, als bei Systemen wie Warhammer 40K auch. Es gibt einfachere Systeme, das können wir festhalten. Aber ein Schwergewicht ist es auch nicht. Ich würde sagen: es geht.

Antwort b) Das Spielen von Savage Worlds
Die Regeln haben ein Manko: ein Charakterleben ist schnell beendet (Freakrolls) oder man ist ständig angeschlagen. Da der Autor das regelseitig nicht in den Griff bekam (Theorie meinerseits), wurden die Bennies eingeführt. Der sogenannte "Benniefluss" ist also dafür verantwortlich, den Spaß im Spiel aufrecht zu erhalten. Dieser ist aber eher ein mystisches Phänomen, als ein klar geregeltes Instrument. Man konnte früher in den Foren bei Problemen mit dem Spiel häufig lesen, dass der Benniefluss nicht stimme. Übersetzt heißt das: weil das Regelseitig nicht klappt, wurde die Verantwortung auf die Spieler abgewälzt. Wenn es nicht funktioniert, sind das nicht die Probleme der Autoren.

Fazit:
die Regeln sind mittelmäßig leicht zu lernen. Wenn man Savage Worlds jedoch tatsächlich spielen möchte, muss man sich auch erst den richtigen Benniefluss aneignen. Da ich das nicht geschafft habe, müssen andere berichten, wie schwer oder wie leicht das geht. Dazu kann ich leider nichts beitragen.
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Oberkampf am 13.08.2012 | 07:53
Meiner Meinung nach enthält SW schon einige Dinge, die alles andere als leicht zu erlernen bzw. handhaben sind, aber welches System tut das nicht?

Der von killedcat angesprochene Benniefluss ist genau so ein Problem - da verlässt man statt harter Mechaniken eben auf eine Steuerungskompetenz des Spielleiters, die schnell in die Hose gehen kann, wenn man bei Savage Worlds auch gewisse "Wettbewerbssituationen" spielen will, in denen es darum geht, ob die Charaktere es schaffen, ein Abenteuer zu "lösen".

An anderen Stellen sind die Regeln für mich undurchsichtig und man muss mit Analogien arbeiten. Dazu gehört in meiner Erinnerung der Flächenschaden, wo ich ewig suchen musste, bis mir das System klar war (ein Angriffswurf, unterschiedliche Schadenswürfe) und die Steigerungsmechanik in Bezug auf Zauber auch von den Angaben zu Handgranaten hergeleitet werden muss (mal abgesehen, dass ich die Schadensverstärkung bei Steigerung der gegenwärtigen Edition für Overkill halte). Ob Granate zurückschmeißen eine Aktion oder Reaktion ist, ist mir auch nicht klar.

SW ist voll von so kleinen Dingern, wo der schnelle Zugang ausgehebelt wird, finde ich. Trotzdem ist es im Verhältnis zu D&D3.x ein einfaches, eingängiges und schnell zu erlernendes und erspielbares System, und D&D3.x war und ist die Referenzgröße, an der SW gemessen werden sollte.
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Dragon am 13.08.2012 | 08:07
Zitat
Da ich das nicht geschafft habe, müssen andere berichten, wie schwer oder wie leicht das geht. Dazu kann ich leider nichts beitragen.
Am Anfang schlecht, wir haben die Dinger schlicht und ergreifend immer vergessen^^ also  nicht das ausgeben als Spieler, sondern das Verteilen als SL.
Irgendwann fangen die Spieler an mitzudenken und kund zu tun wenn sie einen Bennie wollen, ab da gings besser und ich denke jetzt läuft es ganz gut. Aber man sieht doch schon, dass Bennies in unterschiedlichen Runden, total unterschiedlich gehandhabt werden. Der eine vergibt einen Bennie, weil jemand Kuchen mitbringt, der nächste nur für Dinge die der Charakter tut...

Zitat
D&D3.x war und ist die Referenzgröße, an der SW gemessen werden sollte.
Warum? Weil es so "alt" ist? Ich habe nur einmal in meinem Leben D&D gespielt und außer "Würfel mal..." hab ich da von dem System nicht viel mitbekommen. Dementsprechend ist doch die Referenzgröße immer das, was man sonst so an Regelsystemen kennt.
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Skiron am 13.08.2012 | 08:13

Da fällt mir noch folgendes zu ein, was eigentlich bei einem Regelwerk auch nicht so sein sollte: Viele meiner Spieler haben sich mittlerweile ein Buch zugelegt - und fragen trotzdem mich.
D.h. sie lesen die Textstellen zwar, aber dann fragen sie mich ob sie das richtig verstanden haben, oder wie das zu verstehen ist und was das jetzt in Umsetzung genau bedeutet. Und warum? Weil ich mir die Arbeit gemacht habe das System so gut wie möglich zu durchdringen und zu verstehen und euch hier mit Fragen zu löchern ;) meine Spieler machen sich die Arbeit nicht. Die hätten eventuell ohne mich, dass ganze schnell beiseite gelegt. Fazit: Wenn man jemanden hat, der sich mit dem System auskennt (oder dafür sorgt sich damit auszukennen) läuft es super und wird auch als gut angenommen. Das Regelwerk alleine, hat das aber nicht bewirkt!
Ja, da hast du recht. So hatte ich das auch nicht gemeint. Aber bei Regeln die leicht missverstanden werden können, sollte das Beispiel dazu beitragen, die "richtige" Interpretation zu wählen und nicht beide Interpretationen unterstützen. (Es sei denn der Autor sagt: es gibt zwei Möglichkeiten, wählt eine!).

Mal ernsthaft, ich kritisiere ja nicht SW an sich, das ist ein super Regelsystem. Aber leicht zu erlernen/verstehen ist halt nochmal was anderes...

Savage World war das erste Regelwerk dem ich begegnet bin und ich fand es gut zum lernen. :-)
Und ich stimme Dir absolut zu, es ist gut zum lernen, aber das hängt davon ab, wie sehr man sich damit auseinandersetzt.
Lernt man das Regelwerk, dann stolpert man auch selbst über uneindeutige Regelstellen und überlegt sich, wie sich das auf
das Spiel auswirken kann.

Das hat aber auch damit zu tun gehabt, dass ich gerne mir gerne selbst Regeln aneigne und mir der Spielleiter das Regelwerk
geliehen hat und mir "erlaubt" hat selbst zu versuchen meinen Charakter zu bauen. Er hat sich danach noch mal lange mit
mir hingesetzt und hat das mit mir durchgesprochen und Tipps gegeben und erklärt. Und die Erklärungen waren absolut wichtig
zum Verständnis. Der Spielleiter ist aber selbst auch jemand, dem es wichtig ist ein System zu verstehen und sich viele Gedanken macht.

Dabei hat er festgestellt, dass dadurch, dass ich mir selber versucht habe die Regeln anzueignen und mich nach dem Regelwerk
gerichtet habe, ich schneller durchschaut habe, dass hier im Gegensatz zum Rest der Truppe die andere Regelwerke kannte, die Talente wichtiger sind als die Skills.

Ich habe trotzdem auch noch oft nachgefragt ob ich Regeln richtig verstanden habe, der Grund dafür war, dass es natürlich
wichtig ist, dass mein Regelverständnis dasselbe ist wie das des Spielleiters und ich nicht mit einer persönlichen Regelauslegung,
die ev. undeutlich ist für Konflikte im Spiel sorge.

Außerdem habe ich bei manchen Dingen auch hier nachgelesen, damit ich nicht fragen muss, trotzdem war es mir wichtig,
dass mein Regelverständnis mit dem des Spielleiters übereinstimmt und dem Rest der Gruppe.

Der Benniefluss klappte in unserer Runde gut.
Irgendwann wurde trotzdem eingeführt, dass es "freie Bennies" in einem Pott gibt, die Spieler an andere Spieler verteilen dürfen
um sie für tolle Aktionen zu belohnen. Das wurde zuerst mit Vorbehalt und unter der Vorraussetzung, dass man es mal ausprobiert
angenommen. War aber für das Spiel total super. Denn immerhin hatte man jetzt eine Möglichkeit einem anderen Spieler
ohne Worte zu verstehen zu geben, dass man etwas mag mit einer gleichzeitigen Verknüpfung an die Situation, d.h. bei Bedarf kann nachgefragt werden, was gefallen hat. Es hat auch für mehr Begeisterung am gegenseitigen Spiel geführt.

Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Skiron am 13.08.2012 | 08:26
Also die "Ich-finde-Regeln-unwichtig" Fraktion nimmt jedes Regelwerk an. Dieser Fraktion ist es quasi per definitionem egal, welches Regelwerk sie verwendet.
Wichtiger ist es imho, wie die "System matters"-Fraktion das sieht.

Naja, es gibt auch noch die Fraktion Spieler, "Regeln kann der Spielleiter nach belieben ändern", die finden es ist die Aufgabe des Spielleiters die Regeln nach ihren Wünschen zu "machen" und wenn die sich nicht die Mühe macht, dass System zu verstehen, dann kommen da schnell Forderungen, die ein Spielleiter überhaupt nicht erfüllen kann. Zumindest, wenn er nach den Savage World Regeln spielt.
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Waldgeist am 13.08.2012 | 08:43
Für mich haben die Probefahrtregeln Maßstäbe gesetzt - der Einstieg war ziemlich leicht.

Bei Betrachtung der Gesamtheit fand ich allerdings Pathfinder und D&D4 zugänglicher und damit etwas leichter zu erlernen (und zu behalten). Mit D&D3.x hingegen habe ich heute noch meine Problemchen. (Ich führe D&D-Varianten an, da sie als Vergleichsbasis "empfohlen" wurden und wir tatsächlich meist Fantasy gespielt haben.)
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Der Nârr am 13.08.2012 | 09:05
Also die "Ich-finde-Regeln-unwichtig" Fraktion nimmt jedes Regelwerk an. Dieser Fraktion ist es quasi per definitionem egal, welches Regelwerk sie verwendet.
Wichtiger ist es imho, wie die "System matters"-Fraktion das sieht.
Ich finde die Fraktion überhaupt nicht egal! Die sind doch genauso Teil der Spielerschaft und wenn ich solche Spieler in meiner Runde habe, muss ich dafür Sorge tragen, dass sie in vollem Umfang am Spiel teilhaben können! Und wenn ich solche Spieler einerseits in DSA4 oder D&D3 erlebe, wo sie mit den Optionen überfordert sind und immer fragen: "Wie geht das? Was mache ich nun? Wie funktioniert meine Charakterfähigkeit X?" Dieselben Spieler aber in Savage Worlds im Zuge der ersten Probefahrt ihren Charakter souverän agieren lassen und hinterher in der Lage sind, dem DSA-Fanboy zu erklären, was Savage Worlds anders macht als DSA und wieso das nichts schlechtes sein muss und solchen Spielern z.B. auch auffällt, dass im Kampf jeder etwas zu tun hatte und sich einbringen konnte (was bei uns sonst nicht immer gegeben war), dann ist das etwas, was für mich dafür spricht, dass die Erlernbarkeit von SW so hoch nicht sein kann. Und da freue ich mich als SL auch einfach, denn wenn SW ein System ist, mit dem auch die Regelallergiker klar kommen, dann kann ich auch als SL einfach viel mehr anstellen.

Nein, es ist erst mal jeder Spieler gleich wichtig und sollte ernst genommen werden.
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Skiron am 13.08.2012 | 09:10
Ich finde die Fraktion überhaupt nicht egal! Die sind doch genauso Teil der Spielerschaft und wenn ich solche Spieler in meiner Runde habe, muss ich dafür Sorge tragen, dass sie in vollem Umfang am Spiel teilhaben können! Und wenn ich solche Spieler einerseits in DSA4 oder D&D3 erlebe, wo sie mit den Optionen überfordert sind und immer fragen: "Wie geht das? Was mache ich nun? Wie funktioniert meine Charakterfähigkeit X?" Dieselben Spieler aber in Savage Worlds im Zuge der ersten Probefahrt ihren Charakter souverän agieren lassen und hinterher in der Lage sind, dem DSA-Fanboy zu erklären, was Savage Worlds anders macht als DSA und wieso das nichts schlechtes sein muss und solchen Spielern z.B. auch auffällt, dass im Kampf jeder etwas zu tun hatte und sich einbringen konnte (was bei uns sonst nicht immer gegeben war), dann ist das etwas, was für mich dafür spricht, dass die Erlernbarkeit von SW so hoch nicht sein kann. Und da freue ich mich als SL auch einfach, denn wenn SW ein System ist, mit dem auch die Regelallergiker klar kommen, dann kann ich auch als SL einfach viel mehr anstellen.

Nein, es ist erst mal jeder Spieler gleich wichtig und sollte ernst genommen werden.

Gute Argumente. :-)

Ich mach das bei D&D auch so, dass ich oft nachfrage  ;D, aber nicht weil mir die Regeln egal sind, sondern weil es mir sehr wichtig (!)
ist nach den Regeln zu spielen. Das D&D Regelwerk ist sehr teuer, dasjenige welches mein Spielleiter hat auf Englisch.
Normalerweise würde ich mich in die Regeln einlesen, das ist für mich bei D&D nicht möglich, weil einfach ganz praktische Umstände
dafür sorgen. Unser Spielleiter erklärt aber auch immer die Regeln wenn sie angewendet werden, weil außer ihm keiner
die Regeln kennt und spielt auch sehr nach den Regeln. Man lernt sie sozusagen im Spiel.
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Terrorbeagle am 13.08.2012 | 09:38
Ich fand die Savage Worlds Regeln  von der Idee her geradezu banal einfach,  aber gleichzeitig auch so losgelöst von dem, was sie abbilden sollen, dass eine intuitive Anwendung wie etwa bei Gurps nicht so leicht zu Stande kam. Für mich blieben die Regeln ganz stark reiner Selbstzweck, die Verzahnung von Ereignissen und regeltechnischer Darstellung mußte ständig aktiv produziert werden. Ich gebe gerne zu, dass in dem Fall sowohl der Stein des Anstoßes als auch die konkreten Probleme im Spiel sicher nicht allgemein oder auch nur verbreitet sind, aber ich habs halt gerne, wenn ich nicht nachvollziehen kann, wie etwas geregelt ist, sondern auch warum es so geregelt ist.
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Blizzard am 13.08.2012 | 09:59
Die Regeln von Savage Worlds sind sicherlich nicht so umfangreich oder weniger komplex als in anderen Rollenspielen. Das gilt aber, wohlgemerkt, nur für die Quantität, nicht jedoch für die Qualität. Denn der Teufel steckt bei SW im Detail. SW suggeriert durch den FFF-Slogan Einfachheit bzw. einfache, schnelle Regeln und lügt sich aber bei der Umsetzung derselben selbst in die Tasche. Mir geht das nicht so sehr um den Benniefluss bzw. die Vergabe von Bennies oder das Asse explodieren können sondern vielmehr um andere Punkte, die in erster Linie den Kampf betreffen.Allen voran dieses Shaken/nicht shaken-Gedöns. Ab einer gewissen Anzahl von Kampfbeteiligten ist das einfach nur noch zeitraubend, ätzend, nervtötend. Das, verbunden mit der Tatsache, dass man im Normalfall nur eine Aktionskarte pro Runde bekommt,lassen für mich das "Fast" aus dem "FFF"-Slogan als Farce erscheinen. Ich meine es ist eine Sache, wenn ein System etwas vorgibt, und es dann nicht hält oder halten kann. Aber ein System, das sich durch seine Regeln in seinen Grundzügen selbst widerspricht, findet man wahrlich nicht oft.
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Tharsinion am 13.08.2012 | 10:43
Ich finde man muss hier klar differenzieren: Was will ich mit SW spielen?

Gebt mir eine komplette Einsteigerrunde und EDO-Fantasy als Setting und die Leute sind nach spätestens 2-3 Abenden regelsicher. Evtl. kennen sie nicht die Gesamtheit der Edges oder alle Mächte, aber die Teile in denen klassisches Rollenspiel sauber und schnell funktionieren muss (bsp. Konflikte) werden reibungslos ablaufen.

Sollte ich jedoch mit obiger Einsteigerrunde Necropolis auspacken und "mit allem und scharf" spielen dann ist das ein ganz anderes Thema. Klassische Fantasy braucht einfach nur die Hälfte der Sachen die SW bietet und ist enorm einfach darzustellen. Wenn man aber ersteinmal Automatikwaffen, Zauber, Panzer, Flugzeuge, Chase-System und Artillerie alle auf einem Haufen hat, dann sind diese Regelelemente untereinander so verzahnt, dass es am Anfang schwer fällt durchzublicken.

Andererseits ist das genau einer der Punkte die SW so besonders machen. Das System kann diese Situationen alle darstellen ohne Handwedeln zu müssen oder alles auf einen Wurf zu beschränken.

Mir hat damals das "Making of" extrem geholfen um durchzusteigen warum die Sachen so geregelt werden wie sie geregelt werden. Dazu noch 4-5 Abende um die Bennievergabe zu lernen und schon lief das Ganze rund.

Fazit: Anderen (neuen) Spielern SW beizubringen ist extrem einfach wenn man als SL mal hinter die Regeln gestiegen ist.

P.S.: Eigentlich wollte ich ja nicht kommentieren aber folgendes kann man nicht stehen lassen weil es einfach falsch ist.

Zitat
Die Regeln haben ein Manko: ein Charakterleben ist schnell beendet (Freakrolls) oder man ist ständig angeschlagen.

Zu Punkt 1: Ein Charakterleben ist durch einen "Freakroll" nicht so leicht zu beenden. Dieses Argument taucht immer wieder in den Foren auf, wird dadurch aber nicht richtiger. Ein "Freakroll" beim Schaden bringt das Ziel dazu (wahrscheinlich) kampfunfähig zu sein, ok. Aber Charaktere sterben nicht durch einen hohen Würfelwurf, dafür kennt SW einfach zu viele Sicherungsleinen die nach dem Schadenswurf noch reissen müssen. Die Ausführung bezieht sich natürlich auf das GRW, per Settingregel kann man die Daumenscharuben durchaus anziehen...

Zu Punkt 2: Ständig Angeschlagen ist man nur dann wenn man verwundet ist und keine Bennies mehr hat und weder Combat Reflexes noch Nerves of Steel besitzt. Alle drei Bedingungen müssen bei einer Wildcard erfüllt sein, dass sie ständig angeschlagen durch die Gegend torkelt. Will einer meiner Spieler das nicht, so ändert er an einem der drei Punkte was.
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: killedcat am 13.08.2012 | 12:31
Zu Punkt 1: Ein Charakterleben ist durch einen "Freakroll" nicht so leicht zu beenden. Dieses Argument taucht immer wieder in den Foren auf, wird dadurch aber nicht richtiger. Ein "Freakroll" beim Schaden bringt das Ziel dazu (wahrscheinlich) kampfunfähig zu sein, ok. Aber Charaktere sterben nicht durch einen hohen Würfelwurf, dafür kennt SW einfach zu viele Sicherungsleinen die nach dem Schadenswurf noch reissen müssen. Die Ausführung bezieht sich natürlich auf das GRW, per Settingregel kann man die Daumenscharuben durchaus anziehen...
Ich möchte daran erinnern, dass mein aus dem Zusammenhang gerissener Satz auf die Rechtfertigung der Bennies hinausläuft. Die Sicherungsleinen müssten also ohne Bennies funktionieren, damit dein Argument noch greift. Gibt es da wirklich noch so viele Sicherungsleinen? Also: Sicherungsleinen die jeder Charakter hat? Ist schon lange her, dass ich mich mit der ExEd auseinander gesetzt habe.

Zu Punkt 2: Ständig Angeschlagen ist man nur dann wenn man verwundet ist und keine Bennies mehr hat und weder Combat Reflexes noch Nerves of Steel besitzt. Alle drei Bedingungen müssen bei einer Wildcard erfüllt sein, dass sie ständig angeschlagen durch die Gegend torkelt. Will einer meiner Spieler das nicht, so ändert er an einem der drei Punkte was.
Oehm ... again: darum ging es ja. Darum, wie die Regeln ohne Bennies sind. Mein nächster Satz läuft ja darauf hinaus, dass genau darum Bennies integriert wurden.
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Dark_Tigger am 13.08.2012 | 12:47
@Blizzard
Zitat
Das, verbunden mit der Tatsache, dass man im Normalfall nur eine Aktionskarte pro Runde bekommt,lassen für mich das "Fast" aus dem "FFF"-Slogan als Farce erscheinen.
Was zum Teufel meinst du damit? oO
Das man nur eine "Aktion" pro Runde hat? Das stimmt so nicht.
Das man nur einmal pro Runde dran ist? Naja das ist der Sinn einer Runde, oder?


@killedcat:
Dein Argument ist also, wenn das Spiel einen Regelpunkt den es hat, nicht hätte, würde der nicht funktionieren.
Klingt logisch, hilft aber nicht weiter, oder? (Außer ja die Bennie-Vergabe ist etwas was der SL umständlich lernen muss)
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Eulenspiegel am 13.08.2012 | 12:57
Gebt mir eine komplette Einsteigerrunde und EDO-Fantasy als Setting und die Leute sind nach spätestens 2-3 Abenden regelsicher. Evtl. kennen sie nicht die Gesamtheit der Edges oder alle Mächte, aber die Teile in denen klassisches Rollenspiel sauber und schnell funktionieren muss (bsp. Konflikte) werden reibungslos ablaufen.
Die Frage ist: Haben sie dich als erfahrenen Regel-Guru, der ihnen die Regeln erklärt? Oder müssen sie die Regeln selber aus dem Buch lernen?

Meine Erfahrung ist, dass die Regeln leicht zu verstehen sind, wenn man sie erklärt bekommt. Aber sie sind verdammt schwer zu verstehen, wenn man sie nicht erklärt bekommt sondern sie alleine aus dem Buch heraus lernen muss.
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Tharsinion am 13.08.2012 | 13:00
Zitat
Oehm ... again: darum ging es ja. Darum, wie die Regeln ohne Bennies sind. Mein nächster Satz läuft ja darauf hinaus, dass genau darum Bennies integriert wurden.

Wie ich schon geschrieben hab müssen beim Shaken alle drei Situationen eintreten, damit man nur noch schwer rauskommt. Wenn wir jetzt die Bennies rausstreichen bleiben immer noch die Wunden + Edges. Nur wenn der worst-case eintritt (ergo verwundet + keine Edges) bleibst du im Shaken hängen. Da SW aber niemals ohne Bennies gespielt wird ist die Betrachtung überflüssig, selbst wenn ich als SL 0 Bennies vergebe hat jeder Charakter von Beginn an immer noch drei.

Zitat
Ich möchte daran erinnern, dass mein aus dem Zusammenhang gerissener Satz auf die Rechtfertigung der Bennies hinausläuft. Die Sicherungsleinen müssten also ohne Bennies funktionieren, damit dein Argument noch greift. Gibt es da wirklich noch so viele Sicherungsleinen? Also: Sicherungsleinen die jeder Charakter hat? Ist schon lange her, dass ich mich mit der ExEd auseinander gesetzt habe.

Ja ich habe deinen Satz aus dem Zusammenhang gerissen, weil es SW ohne Bennies nicht gibt. Selbst wenn der SL wie gesagt keinen einzigen vergibt startet jeder Spieler mit drei davon.
Die Sicherungsleinen existieren nicht wegen den Bennies, sondern die kleinen Glassteine machen sie nur stärker.
Bei einem übel explodierenden Schadenswurf ist es nämlich egal ob der Wurf jetzt 5 Wunden oder 10 Wunden anrichtet. Bei jedem Ergebnis über 5 Wunden (im Rahmen der meisten Charaktere, Kon-Monster mal ausgenommen) lohnt sich der Soak Roll nicht mehr. Ergo besteht hier keine Abhängigkeit von Bennies, der Charakter begibt sich so oder so auf die Incap Tabelle.
Hier wird es dann aber interessant. Im schlechtesten Fall schafft der Charakter seinen Kon Wurf nicht und geht ans Verbluten (lebt also mindestens noch diese Runde und die nächste, in der ihm geholfen werden kann!). Am Anfang der nächsten Runde darf er dann nochmal würfeln. Sollte er auch hier keinen Erfolg haben stirbt er am Ende der Runde (schlechtester Fall). Jeder Charakter der zu Boden geht und den Incap Wurf nicht schafft lebt also mindestens noch 2 Runden in der die anderen Spieler einiges tun können um ihn zu retten. Und das war der schlechteste Fall der jedem Charakter zur Verfügung steht.

Interessanterweise ist nämlich gar nicht die Anzahl der Bennies ausschlaggebend dafür ob ein Charakter wenn ihm 6 Wunden reingedrückt werden lebt oder nicht. Viel wichtiger ist seine Edge-Aufstellung. Wenn ein Spieler seinen Charakter nicht innerhalb von (im schlechtesten Falle) 2 Runden verbluten sehen will und auf die Hilfe seiner Mitspieler angewiesen sein will (bzw. Bennies), dann muss er halt Hard to kill kaufen. Mit diesem einen Edge ist es selbst wenn man keinen einzigen Bennie hat sehr schwierig zu sterben.

Fazit: Selbst wenn du Bennies und Edges streichst ist ein One-hit kill in SW nur mit 2% möglich (Snake-Eyes auf der Incap). Ansonsten hat man immer mindestens zwei Runden (bei schlechtesten Würfelergebnissen) bis man verblutet ist. Streichst du nur die Bennies aber erlaubst ein einziges Edge ist ein One hit Kill immer noch mit 2% möglich aber das verbluten wird um ein vielfaches unwahrscheinlicher und dauert weitaus länger (mehr Zeit zum helfen).

Spielst du SW einfach wie gedacht (3 Bennies zu Beginn des Abends + Edges zur Auswahl), kann ein explodierender Schadenswurf weder einen SC noch einen NSC sofort töten.
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Sphärenwanderer am 13.08.2012 | 13:00
Zitat
Ich möchte daran erinnern, dass mein aus dem Zusammenhang gerissener Satz auf die Rechtfertigung der Bennies hinausläuft. Die Sicherungsleinen müssten also ohne Bennies funktionieren, damit dein Argument noch greift. Gibt es da wirklich noch so viele Sicherungsleinen? Also: Sicherungsleinen die jeder Charakter hat? Ist schon lange her, dass ich mich mit der ExEd auseinander gesetzt habe.
Wenn ein Charakter bei DSA 8 Konstitution hat und seine LE niemals steigert, ist der auch schnell tot, genauso wie ein WoD-Charakter mit Widerstandskraft 1 und ohne Rüstung. Natürlich muss nicht jeder Charakter eine Sicherungsleine haben - wer die Möglichkeiten des Systems nicht nutzt, ist selbst schuld, wenn sein Charakter stirbt. Abgesehen davon gibt es genug Settingregelvorschläge, die das System noch weniger tödlich machen, als es jetzt schon ist. Im Regelfall wird ein Charakter erstmal außer Gefecht gehen und hat ein paar Runden Zeit, in denen man ihn stabilisieren kann.

So abängig, wie immer geschrieben, ist das System von Bennies wirklich nicht. Sie sind meiner Erfahrung nach vornehmlich dazu da, coolere Aktionen zu belohnen und erlauben. Ohne Bennies werden die Überzahlen, gegen die man kämpft, eben ein bisschen kleiner, und die Aktionen, die die Charaktere sich trauen, bodenständiger und vorsichtiger. Funktionieren tut es dennoch. Der oft beschworene Benniefluss ist dramaturgisches Steuerungsinstrument, kein Dauerpolster für Systemschwächen.
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Eulenspiegel am 13.08.2012 | 13:10
@ Tharsinion
Gerade bei Anfängergruppen habe ich aber schon sehr häufig Bennie-Misswirtschaft erlebt. Das heißt, es ist für Anfängerspieler schwer, einzuschätzen, wann man einen Bennie ausgeben sollte und wann man ihn behalten sollte.
Und gerade Anfänger-SL vergessen häufig, Bennies zu vergeben. Klar, sie wissen, dass sie Bennies vergeben sollten. Aber während des Spiels wird es dann halt doch häufig vergessen.

Und zum "Hard to kill": Ja, das ist gerade für Anfängergruppen ein must-have Edge. Was Schade ist, da die Anzahl an Edges zu Beginn doch recht begrenzt ist und viele Spieler nicht wissen, dass sie sich diesen Edge holen sollten.

@ Sphärenwanderer
Ein DSA Charakter ist mit KO 8 und minimal LE schnell kampfunfähig. Bis zum Tod muss aber noch einiges passieren. (Und das, ohne geeignete Vorteile.)

Bei WoD kommt es darauf an: Als Magier ist man dann schnell tot.
Als Vampir oder Werwolf hast du dagegen weniger Probleme: Der Werwolf regeneriert extrem schnell und der Vampir verfällt meistens erstmal in Starre, bevor er stirbt.
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Abd al Rahman am 13.08.2012 | 13:13
Nach meinen Erfahrungen ist SW leicht zu erlernen. Allerdings benötigt man eine Weil um das System wirklich zu verstehen. Ich habe allerdings den Eindruck, dass manchmal die Regeln zu knapp formuliert sind und erläuternde Beispiele fehlen. Das führt zu mehr Missverständnissen wie eigentlich nötig.
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Sphärenwanderer am 13.08.2012 | 13:20
@Eulenspiegel
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Zitat

Nach meinen Erfahrungen ist SW leicht zu erlernen. Allerdings benötigt man eine Weil um das System wirklich zu verstehen. Ich habe allerdings den Eindruck, dass manchmal die Regeln zu knapp formuliert sind und erläuternde Beispiele fehlen. Das führt zu mehr Missverständnissen wie eigentlich nötig.
Das sehe ich auch so - allerdings geht das Verstehen dann um die Entscheidung, wann man Settingregeln einbringen sollte, was diese im Regelsystem bewirken und warum wie welche Regel auf welche Weise entstanden ist. Zum Spiel an sich benötigt man nicht viel Verständnis davon. Und in der deutschen Regelversion gibt es mMn auch genug Hilfestellungen, um die Konsequenzen von Regeländerungen verständlich zu machen.

Also: Einfach zu erlernen und anzuwenden, aber nicht einfach zu durchdringen. Das ist aber bei vielen System nicht der Fall. Es gibt sicher einfachere und schnellere Systeme als SW, jedoch fehlt mir bei diesen der taktische Crunch, der für mich einen großen Teil des Fun ausmacht.
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Tharsinion am 13.08.2012 | 13:21
Zitat
Meine Erfahrung ist, dass die Regeln leicht zu verstehen sind, wenn man sie erklärt bekommt. Aber sie sind verdammt schwer zu verstehen, wenn man sie nicht erklärt bekommt sondern sie alleine aus dem Buch heraus lernen muss.

Meiner Meinung nach kommt das wieder darauf an was man machen möchte. Der komplizierteste Regelteil sind die Kampfregeln und die Regeln für besondere Situationen (Fahrzeuge, Erschöpfung).

Ein klassischer Kampf mit den SCs Elf (Bogen), Zwerg (Axt+Schild), Mensch (Zauberer) mit 5 Dörflern (Kurzschwerter, Spieße) gegen den Orkhäuptling (WC, Axt+Schild) und seine 5-10 Kämpfer (Äxte) ist extrem einfach und schnell abzuhandeln (mit unerfahrener Gruppe unter 20 Minuten).

Nimm die gleiche Situation bei einem bekannteren Rollenspiel (DnD 3.x, PF, DSA), lass Anfänger da ran und vergleich die Zeit/den Aufwand.

Zugegeben, dem Regelwerk fehlen an manchen Stellen Beispiele (das wär doch mal was für einen Forenthread oder?), denn die Grundabläufe (Attacke -- Raise ja/nein? -- Schaden -- Raise ja/nein/wieviele? -- Soak ja/nein?) lernt man am besten im Zusammenhang oder am Tisch.

Jedoch finde ich, dass auch nach einmaligem Regeln des Regelwerkes (und das noch nicht einmal komplett!) die "Standard-Situationen" in Fantasy Szenarios sicher und einfach bespielbar sind.
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Abd al Rahman am 13.08.2012 | 13:32
Wo ich 'ne Weile zu gebraucht habe zu verinnerlichen ist, dass ein Erfolg ohne Steigerung bedeutet: Gerade so geschafft. Egal was,  es sieht alles andere wie elegant aus bzw. bringt nur das Mindestmaß an Informationen. Erst mit den Steigerungen wird es wirklich interessant.
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: killedcat am 13.08.2012 | 13:45
@Tharsinon:
irgendwie reden wir aneinander vorbei. Mir ging es nicht um die Tödlichkeit des Systems. Ich habe ja genau geschrieben, dass dafür die Bennies da sind. Wenn du mich zitierst klingt es nur immer so, als hätte ich die Bennies unterschlagen. Das habe ich aber nicht. Die Bennies sind da, und Savage Worlds braucht die aber auch. Mehr als andere Systeme ihre Gummipunkte brauchen (außer vielleicht cinematic Unisystem, welches ohne Dramapunkte-System ebenfalls ziemlich kollabiert). Und daher ist der Benniefluss auch hier besonders wichtig. Ich kann noch mehr Gründe aufführen, wie z.B. die gegenüber Additions-Systemen höhere Zufälligkeit der Ergebnisse oder die Vielfältigkeit der Nutzung der Bennies.

Ich finde, dass Savage Worlds es damit Einsteigern nicht leicht macht.
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: alexandro am 13.08.2012 | 13:48
Das, verbunden mit der Tatsache, dass man im Normalfall nur eine Aktionskarte pro Runde bekommt,lassen für mich das "Fast" aus dem "FFF"-Slogan als Farce erscheinen. Ich meine es ist eine Sache, wenn ein System etwas vorgibt, und es dann nicht hält oder halten kann. Aber ein System, das sich durch seine Regeln in seinen Grundzügen selbst widerspricht, findet man wahrlich nicht oft.

Also, ich habe einige "cinematic"-Regelvarianten ausprobiert, in denen die Kampfteilnehmer mehr als eine Aktionskarte pro Runde bekamen (und behalten durften), bzw. wo man sofort nach der Handlung die Karte neu zog (nicht erst zu Beginn der nächsten Runde) und somit häufiger dran war.

Letztendlich sorgte das dafür, dass Kämpfe langsamer wurden und man länger auf seine eigene Handlung warten musste (das ist nämlich ein Vorteil beim default-SW: Runden sind schnell rum und jeder ist mal dran).
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Dark_Tigger am 13.08.2012 | 13:49
Wo ich 'ne Weile zu gebraucht habe zu verinnerlichen ist, dass ein Erfolg ohne Steigerung bedeutet: Gerade so geschafft. Egal was,  es sieht alles andere wie elegant aus bzw. bringt nur das Mindestmaß an Informationen. Erst mit den Steigerungen wird es wirklich interessant.

Das ist genau das was ich immer versuche zu erzählen, wenn man mir mit der "kaputten" Mathematik in SaWo kommt.
"Ein Erfolg ist Banane, einen Raise will ich haben. Und da stimmt die Stochastik dann wieder." Aber irgendwie geht das an diesen Leuten vorbei.

Ich finde, dass Savage Worlds es damit Einsteigern nicht leicht macht.

Also meiner Meinung nach dem Einsteiger-SL. Aber für die Spieler (die Ich kenne) ist Bennienutzung nie ein Problem gewesen.
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Sphärenwanderer am 13.08.2012 | 13:57
@Tharsinon:
irgendwie reden wir aneinander vorbei. Mir ging es nicht um die Tödlichkeit des Systems. Ich habe ja genau geschrieben, dass dafür die Bennies da sind. Wenn du mich zitierst klingt es nur immer so, als hätte ich die Bennies unterschlagen. Das habe ich aber nicht. Die Bennies sind da, und Savage Worlds braucht die aber auch. Mehr als andere Systeme ihre Gummipunkte brauchen (außer vielleicht cinematic Unisystem, welches ohne Dramapunkte-System ebenfalls ziemlich kollabiert). Und daher ist der Benniefluss auch hier besonders wichtig. Ich kann noch mehr Gründe aufführen, wie z.B. die gegenüber Additions-Systemen höhere Zufälligkeit der Ergebnisse oder die Vielfältigkeit der Nutzung der Bennies.

Ich finde, dass Savage Worlds es damit Einsteigern nicht leicht macht.

Als Erfahrungswert kann ich sagen, dass ich in meinen ersten Sitzungen keine Bennies vergeben habe, und dass es mit den 3 Anfangsbennies auch gut geklappt hat.
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: alexandro am 13.08.2012 | 14:00
Als Einsteiger-SL hatte ich damit kein Problem. Sicher, ich habe öfters vergessen Bennies zu vergeben, aber die Spieler sind auch mit ihren Start-Bennies ganz gut über die Runden gekommen. Wenn die Bennies knapp werden, dann meidet man halt riskante Situationen, so einfach ist das.

Das Bennie-"Problem" ist nur eines, wenn man den Spielern kein Mindestmaß an Mündigkeit zutraut.
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Tharsinion am 13.08.2012 | 14:05
Zitat
irgendwie reden wir aneinander vorbei. Mir ging es nicht um die Tödlichkeit des Systems. Ich habe ja genau geschrieben, dass dafür die Bennies da sind. Wenn du mich zitierst klingt es nur immer so, als hätte ich die Bennies unterschlagen. Das habe ich aber nicht. Die Bennies sind da, und Savage Worlds braucht die aber auch. Mehr als andere Systeme ihre Gummipunkte brauchen (außer vielleicht cinematic Unisystem, welches ohne Dramapunkte-System ebenfalls ziemlich kollabiert). Und daher ist der Benniefluss auch hier besonders wichtig. Ich kann noch mehr Gründe aufführen, wie z.B. die gegenüber Additions-Systemen höhere Zufälligkeit der Ergebnisse oder die Vielfältigkeit der Nutzung der Bennies.

Ich finde, dass Savage Worlds es damit Einsteigern nicht leicht macht.

Ja die Bennies haben eine vielfältige Nutzung und die Würfelergebnisse sind zufälliger. Früher oder später muss der SL die Bennievergabe lernen sonst funktioniert das System auf lange Sicht hin nicht.

Seltsamerweise hört sich das hier in dem Thread aber immer so an als wäre die Bennievergabe uuuuunglaublich schwierig zu meistern... Ich hatte vor SW kein einziges System mit Schicksalspunkten usw. und es hat nach 3 Abenden wunderbar geklappt.

Klar greift man mal ins Klo aber das passiert nur wenn die Faktoren "unerfahrene Spieler", "zu wenige Bennies" und zusätzlich noch "zu starke Opposition" zusammenkommen. Durch Zufall alleine geht die Gruppe nicht baden.


edit: insofern also kein Grund warum das System schwierig zu lernen ist. Wenn man als SL neu ist (Bennievergabe nicht drauf hat) und die Spieler nicht gerade die klügsten sind, einfach die Opposition zurückschrauben.
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Naldantis am 13.08.2012 | 14:19
Wie ich schon geschrieben hab müssen beim Shaken alle drei Situationen eintreten, damit man nur noch schwer rauskommt.

Nach meinen bisherigen Beobachtungen, sind Will als Dump-Stat und keine Edge in der Richtung nichts ungewöhnliches.
Und wenn man wegen jedes Shaken einen Bennie abdrücken möchte, sind die drei weg bevor der erste Kampf in die entscheidende Phase kommt.

Zitat
Jeder Charakter der zu Boden geht und den Incap Wurf nicht schafft lebt also mindestens noch 2 Runden in der die anderen Spieler einiges tun können um ihn zu retten. Und das war der schlechteste Fall der jedem Charakter zur Verfügung steht.

Gehst Du hier davon aus, daß der Kampf dann breits beendet ist und die anderen Zeit für solche Verlustigungen haben, bzw. überhaupt in der Nähe sind oder davon etwas wissen, dort hingelangen können und kein Gegner sich mehr mit dem Gefallenen beschäftigt?
...und das sind alles recht häufige Umstände, von denen jeder den Charakter nach zwei versägten Incap-Würfen (auch nicht unwahrscheinlich) recht sicher einsargt.

Zitat
Spielst du SW einfach wie gedacht (3 Bennies zu Beginn des Abends + Edges zur Auswahl), kann ein explodierender Schadenswurf weder einen SC noch einen NSC sofort töten.

Wie gesagt, nur weil die Edges zur Auswahl stehen, heißt das nicht, daß sie auch genommen werden, zumal viele Chars nichtsals Frontschwein konzipiert sind und eigentlich andere Edges für sie interessanter wären - und ob zu dem Zeitpunkt noch Bennies da sind, ist sehr Zufalls, bzw. Spielweisenabhängig;
ich gebe eigentlich nie Bennies für etwas anderes als nacktes Überleben aus, habe dann also meist  noch welche, lese hier aber immer wieder, daß das nicht dem Sinne des Spiels entspricht, man sollte sie doch auch anderweitig nutzen.

Zitat
Ein "Freakroll" beim Schaden bringt das Ziel dazu (wahrscheinlich) kampfunfähig zu sein, ok.

...aber ist es nicht mit den Tode gleichbedeutend, mitten im Kampf kampfunfähig zu werden?
Selbst wenn der Char die Würfe schafft, nicht gleich zu verbluten, muß nur einer der Gegner mal nachstoßen, oder ihn ein Tier anfressen, oder er von den Zinnen/Reling/Pferd kippen, oder ein Pferd auf ihn treten oder er in einem AreaSpell zu liegen kommen, etc. und er ist Fratze.

Vermutlich ist das das am schwersten zu lernende: Wann gibt man Bennies aus und wann behält man sie in der Hinterhand, wann reicht einer, um den Überlebenswurf zu schaffen, und wann hält man sich besser zwei über, um noch auf den Beinen zu bleiben...
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Dark_Tigger am 13.08.2012 | 14:28
Nach meinen bisherigen Beobachtungen, sind Will als Dump-Stat und keine Edge in der Richtung nichts ungewöhnliches.
Nicht umsonst eine Angewohnheit die sich meine Spieler schnell abgewöhnt haben. SaWo hat halt keine Dump-Stats. Ob man das jetzt als "schwer zu lernen" interpretiert, oder als "Spieldesign ohne unnötige Attribute" muss man jetzt selbst wissen.

Gehst Du hier davon aus, daß der Kampf dann breits beendet ist und die anderen Zeit für solche Verlustigungen haben, bzw. überhaupt in der Nähe sind oder davon etwas wissen, dort hingelangen können und kein Gegner sich mehr mit dem Gefallenen beschäftigt?
...und das sind alles recht häufige Umstände, von denen jeder den Charakter nach zwei versägten Incap-Würfen (auch nicht unwahrscheinlich) recht sicher einsargt.
Einen Chara zu stabilisieren dauert eine Runde (sonst müsste man ja 60 mal auf der Incap-Tabelle würfeln *autsch*).
Dafür kann der "Heiler" der Gruppe ja wohl mal eine oder zwei Runden opfern. Immerhin ist er der Heiler!
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Tharsinion am 13.08.2012 | 14:38
Zitat
Nach meinen bisherigen Beobachtungen, sind Will als Dump-Stat und keine Edge in der Richtung nichts ungewöhnliches.
Und wenn man wegen jedes Shaken einen Bennie abdrücken möchte, sind die drei weg bevor der erste Kampf in die entscheidende Phase kommt.

Wenn jmd Will als Dumpstat haben will, dann ist das seine Entscheidung. Rumheulen soll er dann aber bitte nicht wenn er im Shaken hängt. Es gibt keinen universellen Dumpstat in SW (sehr Settingabhängig, wenn überhaupt).

Noch dazu: Selbst wenn jmd Wil d4 hat und es dabei belassen möchte, Combat Reflexes hat keine Wil Vorraussetzung, ebensowenig wie Nerves of Steel. Machbar ist also ein Kämpfer mit niedrigem Wil allemal (auch wenn er dauernd aufgrund von Test of Wills im Shaken hängen wird), gut ist er jedoch auf keinen Fall.

Zitat
Gehst Du hier davon aus, daß der Kampf dann breits beendet ist und die anderen Zeit für solche Verlustigungen haben, bzw. überhaupt in der Nähe sind oder davon etwas wissen, dort hingelangen können und kein Gegner sich mehr mit dem Gefallenen beschäftigt?
...und das sind alles recht häufige Umstände, von denen jeder den Charakter nach zwei versägten Incap-Würfen (auch nicht unwahrscheinlich) recht sicher einsargt.

Ich gehe von einem laufenden Kampf aus bei welchem noch nicht klar ist welche Seite gewonnen hat. Wenn der Charakter alleine, ohne Hilfe, vorne umfällt ist das sein Problem. Schlechte Taktik = Toter Charakter.

Zeit für solche Verlustigungen ist relativ, es kostet einen anderen SC gerade einmal eine Aktion. Die müsste ja wohl drinnen sein wenn es um das Leben eines Kameraden geht. Wenn nicht --> Sollte man sich mal andere Gefährten mit zum Kämpfen nehmen^^.

Kein Gegner sich mit dem Gefallenen beschäftigen: In einem Kampf der noch am laufen ist haben die Gegner (normalerweise) anderes zu tun als ihre Aktionen auf einen Gefallenen zu verschwenden der sowieso nicht mehr mitkämpfen kann ob ihm nun jemand hilft oder nicht. Nur bei Kämpfen die schon wirklich einseitig laufen ist Hilfe unmöglich.

Es ging mir im obigen Beispiel auch nicht darum zu zeigen, dass der Tod ins SW nicht möglich ist oder keine Gefahr darstellt. Es ging mir darum, dass One-hit Kills aufgrund eines explodierenden Würfels (den z.B. irgendein Extra dem SC reindrückt) nicht das Ende des Charakters darstellen.

Zitat
Wie gesagt, nur weil die Edges zur Auswahl stehen, heißt das nicht, daß sie auch genommen werden, zumal viele Chars nichtsals Frontschwein konzipiert sind und eigentlich andere Edges für sie interessanter wären - und ob zu dem Zeitpunkt noch Bennies da sind, ist sehr Zufalls, bzw. Spielweisenabhängig;
ich gebe eigentlich nie Bennies für etwas anderes als nacktes Überleben aus, habe dann also meist  noch welche, lese hier aber immer wieder, daß das nicht dem Sinne des Spiels entspricht, man sollte sie doch auch anderweitig nutzen.

Wenn ein Char nicht als Frontschwein gedacht ist was macht er dann alleine an der Front (wo es keine Hilfe gibt und ihn der Gegner mit dem nächsten Angriff erledigen kann)? Hab ich keinen Kampfcharakter dann bleib ich auch hinten in Deckung, das gebietet ja wohl der GMV.

Dass du nie Bennies für etwas anderes als das nackte Übeleben ausgibst ist interessant und scheint in deiner Gruppe ja gut zu funktionieren. Alles eine Sache des Spielstils und wie hart der SL (und die Gruppe) sein (bzw. ihr) Setting haben wollen.

Ich z.b. leite Necropolis jetzt seit über 2 Jahren einmal alle 1-2 Wochen. Obwohl das Setting knüppelhart ist und ich pro Abend wohl nicht mehr als 6-8 Bennies (insgesamt, bei vier Spielern) rausgebe können sich die Charaktere auch andere Würfe "leisten" und sparen sich "nur" 1-2 für den Kampf auf (Common Bond ist schon was feines ;)). Alles eine Sache der Kommunikation am Tisch (wofür geben die Spieler Bennies aus? wofür gibt der SL welche raus?)

Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: alexandro am 13.08.2012 | 14:45
Nach meinen bisherigen Beobachtungen, sind Will als Dump-Stat und keine Edge in der Richtung nichts ungewöhnliches.
Und wenn man wegen jedes Shaken einen Bennie abdrücken möchte, sind die drei weg bevor der erste Kampf in die entscheidende Phase kommt.
Wenn ein Kampf länger als drei Runden dauert, dann sind da meiner Erfahrung nach mindestens 15+ Teilnehmer beteiligt. In der Regel dürften die Spieler in einer solchen Situation eigene Extras mitführen (wenn nicht: selber schuld), weshalb sie durchaus handeln können, auch wenn ihr Charakter gerade "Shaken" ist (und selbst mit Will W4 ist man im Schnitt jede dritte Runde wieder am Drücker).

Zitat
Gehst Du hier davon aus, daß der Kampf dann breits beendet ist und die anderen Zeit für solche Verlustigungen haben, bzw. überhaupt in der Nähe sind oder davon etwas wissen, dort hingelangen können und kein Gegner sich mehr mit dem Gefallenen beschäftigt?
Teamwork. Einer lenkt den Gegner ab, ein anderer stabilisiert den Sterbenden. Elementary, watson.  ::)

Zitat
ich gebe eigentlich nie Bennies für etwas anderes als nacktes Überleben aus, habe dann also meist  noch welche, lese hier aber immer wieder, daß das nicht dem Sinne des Spiels entspricht, man sollte sie doch auch anderweitig nutzen.
Nun, wenn ich mich in die feindliche Basis schleiche, dann gebe ich lieber den Bennie für Heimlichkeit aus, als dass ich mich durch Dutzende von Wachen prügeln muss (wo meine Bennies garantiert nicht reichen).
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Naldantis am 13.08.2012 | 15:08
Nicht umsonst eine Angewohnheit die sich meine Spieler schnell abgewöhnt haben. SaWo hat halt keine Dump-Stats.
Naja, wenn man in einem Gebiet etwas reißen möchte, muß man irgendwo Abstriche machen - und es gibt halt nur eine begrenzte Anzahl an Punkten für Attribute, Skills und Edges.

Zitat
Dafür kann der "Heiler" der Gruppe ja wohl mal eine oder zwei Runden opfern. Immerhin ist er der Heiler!

...selbst wenn es jemanden gibt, der diese Rolle erfüllen könnte, muß der von dem Geschehen erst einmal etwas mitbekommen (Kampf im Dunklen, verpatzter Horchen-Wurf), sich hinbegeben können (anderer Burghof, anderes Schiff, Schlucht dazwischen mit besetzter Brücke), sich von seinen Gegnern lösen und ggf. Gegner dazwischen passieren, ohne dabei zerstückelt zu werden, und das alles bevor die, die den 1. PC gelegt haben, diesen endgültig umbringen, plündern oder auffressen.
  
Noch dazu: Selbst wenn jmd Wil d4 hat und es dabei belassen möchte, Combat Reflexes hat keine Wil Vorraussetzung, ebensowenig wie Nerves of Steel. Machbar ist also ein Kämpfer mit niedrigem Wil allemal (auch wenn er dauernd aufgrund von Test of Wills im Shaken hängen wird), gut ist er jedoch auf keinen Fall.

...wenn es denn ein Kämpfer werden soll!
Aber viele geben halt lieber die Talente für andere Bereiche aus.

Zitat
Ich gehe von einem laufenden Kampf aus bei welchem noch nicht klar ist welche Seite gewonnen hat.

...dann sollte doch für den Rest der Gruppe der Sieg bzw. das Halten der Position oder der erfolgreiche Rückzug wichtiger sein als der evtl. sowieso vergebliche Versuch, den Buddy dahinten zu retten, oder?

Zitat
Wenn der Charakter alleine, ohne Hilfe, vorne umfällt ist das sein Problem. Schlechte Taktik = Toter Charakter.

Korrekt, aber ich vermute bei sowas eher gar keine Taktik, weil ein unerwarteter Angriff stattfand, und die Gruppe daher nciht in geschlossener Formation unterwegs war.

Zitat
Zeit für solche Verlustigungen ist relativ, es kostet einen anderen SC gerade einmal eine Aktion. Die müsste ja wohl drinnen sein wenn es um das Leben eines Kameraden geht. Wenn nicht --> Sollte man sich mal andere Gefährten mit zum Kämpfen nehmen^^.

Ja, wenn es direkt anbei ist...
...aber wenn dafür einer aus der Formation ausbrechen müßte und die eine oder andere Runde Bewegung einplanen müßte, um jemanden zu retten, den man dann auch noch weiter in der beschissenen Position verteidigen müßte, ist das halt auch mal nicht drin.
Manchmal müssen für die Mission eben Opfer gebracht werden.

Zitat
Kein Gegner sich mit dem Gefallenen beschäftigen: In einem Kampf der noch am laufen ist haben die Gegner (normalerweise) anderes zu tun als ihre Aktionen auf einen Gefallenen zu verschwenden der sowieso nicht mehr mitkämpfen kann ob ihm nun jemand hilft oder nicht. Nur bei Kämpfen die schon wirklich einseitig laufen ist Hilfe unmöglich.

Mir schweben da hungrige Tiere vor, jemand der Angst hat, der PC simuliere nur, oder die Gobo-Truppen (oder jede Miliz), die lieber einen besiegten Gegner zerstückeln und ausplündern, statt sich noch wehrhaften zu stellen, usw.

Zitat
Es ging mir im obigen Beispiel auch nicht darum zu zeigen, dass der Tod ins SW nicht möglich ist oder keine Gefahr darstellt. Es ging mir darum, dass One-hit Kills aufgrund eines explodierenden Würfels (den z.B. irgendein Extra dem SC reindrückt) nicht das Ende des Charakters darstellen.

Da hast Du ja auch Recht mit, ABER auch nur eine vorübergehende Kampfunfähigkeit kann ebenso letal sein, und die hast Du bei SW schnell erreicht.

Zitat
Wenn ein Char nicht als Frontschwein gedacht ist was macht er dann alleine an der Front (wo es keine Hilfe gibt und ihn der Gegner mit dem nächsten Angriff erledigen kann)? Hab ich keinen Kampfcharakter dann bleib ich auch hinten in Deckung, das gebietet ja wohl der GMV.

Wenn der PC die Entscheidung über Kampf oder nicht Kampf fällt, schon;
aber bei Überfall und Hinterhalt, fehlgeschlagener Diplomatie oder Heimlichkeit, können solche Situationen auch mal unerwartet entstehen.
Und es können nicht ALLE 'hinten in Deckung' bleiben, "nur eine Reihe, die hinterste" ist keine praktikable Formation.
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Tharsinion am 13.08.2012 | 15:18
Zitat
Naja, wenn man in einem Gebiet etwas reißen möchte, muß man irgendwo Abstriche machen - und es gibt halt nur eine begrenzte Anzahl an Punkten für Attribute, Skills und Edges.

Vollkommen richtig, jeder Char muss Abstriche machen. Ein Nahkämpfer aber nicht in der Willenskraft. Selbst nur 5 Punkte auf Attribute verteilt reichen locker für einen Kämpfer aus (eh einer der Archetypen der am einfachsten zu designen ist).
Wenn jmd. keinen Kämpfer spielt sollte er auch nicht an der Front rumtanzen oder sich zumindest einen anderen guten Schutz besorgen (Robustheit, Kämpfen, Deflection, Armor).

Willenskraft halte ich persönlich für das wichtigste Attribut eines Kämpfers (nach der Konstitution je nach Spielstil).

Zitat
...selbst wenn es jemanden gibt, der diese Rolle erfüllen könnte, muß der von dem Geschehen erst einmal etwas mitbekommen (Kampf im Dunklen, verpatzter Horchen-Wurf), sich hinbegeben können (anderer Burghof, anderes Schiff, Schlucht dazwischen mit besetzter Brücke), sich von seinen Gegnern lösen und ggf. Gegner dazwischen passieren, ohne dabei zerstückelt zu werden, und das alles bevor die, die den 1. PC gelegt haben, diesen endgültig umbringen, plündern oder auffressen.

Ganz schlechte Situation für den Spieler der zu Boden geht. Die hat er sich aber selber ausgesucht. Er weiß vorher, dass es dunkel ist, er kann sich im Kampf positionieren, er weiß ob einer seiner Kameraden heilen kann oder nicht.
Der Heiler der Gruppe sollte sich übrigens nicht im Nahkampf mit einem anderen Gegner befinden und so die Möglichkeit haben schnell zu dem Verletzen zu kommen.
Jemand der im anderen Burghof oder ganz vorne auf der Brücke steht hat aber auch Hard to Kill oder Nerves of Steel II wenn ihm was an seinem Charakter liegt. Sollte er da wirklich ganz alleine stehen ist es entweder Pech (Überraschung) oder schlechte Taktik.
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Kardohan am 13.08.2012 | 17:58
Savage Worlds ist auch auf Legendär immer noch eine Teamangelegenheit und kein Solospiel.

Wenn einem die sprichwörtliche Oma mit dem Krückstock auch dann noch mit etwas Glück einen Scheitel ziehen kann, überlegt man sich das zweimal.

Gleiches gilt für Lichtquellen und die Kommunikation untereinander. Man muss immer drauf achten, soll das "Überleben" gewährleistet sein.

Das ist aber kein Kennzeichen, das SW schwer zu erlernen wäre, sondern nur, dass man manche Unart anderer Rollenspielsysteme bei SW ablegen muss.
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Yehodan ben Dracon am 13.08.2012 | 18:48
Die Regeln von Savage Worlds sind (as written) leicht zu erlernen im Verhältnis zu eher "Mittelgewichten" im Rollenspiel.
DSA steckt es in der Hinsicht hingegen sogar dreimal in die Tasche  ;)

Was hingegen wirklich schwierig ist, ist das Basteln eigener Settingregeln und Ausprägungen.

Überhaupt ist das System der Ausprägungen nicht ganz einfach, wenn man ein Regelwerk gewohnt ist, das für jedes
Element einen eigenen Geschosszauber kennt.

Auch das Gefühl, wofür es sich lohnt Bennies auszugeben und wofür nicht, stellt sich erst nach einigen Sitzungen ein.

Edit: Klargestellt, dass DSA nicht als Mittelgewicht gemeint war.
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: YY am 13.08.2012 | 18:51
Es ist grundsätzlich leicht zu erlernen, hat aber einige Fallstricke - manche Fragen kommen einfach in so gut wie jeder Neulingsrunde auf, das kann kein Zufall sein  ;)
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: sindar am 13.08.2012 | 18:56
Meine Erfahrung als Spieler in einem (so, wie ich das bisher kennengelernt habe) Standard-Fantasy-Setting, naemlich Warhammer: Als Spieler lernt es sich unglaublich schnell, jedenfalls die Grundlagen, die man zum Losspielen braucht. Einmal die Explorer's Edition durchgeschnueffelt (nur den Spielerteil), den Fahrzeugkrempel dabei ignoriert (bei uns spielt das bisher keine Rolle), und nach ... gefuehlt einer Stunde war der Kaese gerollt. Dann noch ca. eine Viertelstunde zum Char bauen (am laengsten habe ich gebraucht, die passenden Zauber zu finden *lach*). Beim Losspielen ist mir nichts aufgefallen, was gefehlt haette, allenfalls habe ich Muehe damit, die Werte der einzelnen Zauber in den Schaedel zu kriegen. Seit ich einen tauglichen Charakterbogen habe, hat sich das Problem auch erledigt :D (das stehen die naemlich drauf).
Unser SL (tartex) ist ein erfahrener Savage (auch als SL), daher kann ich zur "Sl-Anfaenger"-Problematik nichts sagen. Und nein, ich fuehle mich noch lange nicht sicher genug, um selbst zu leiten; das wird noch 'n paar Jaehrchen dauern, schaetze ich.

Uebrigens: Das mit dem "Genau Lesen" ist bei der Explorer's Edition auf dem gelben Papier gar nicht so einfach: Die Schrift finde ich sehr schlecht zu lesen.
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Eulenspiegel am 13.08.2012 | 19:33
Die Regeln von Savage Worlds sind (as written) leicht zu erlernen im Verhältnis zu eher "Mittelgewichten" im Rollenspiel.
DSA steckt es in der Hinsicht dreimal in die Tasche  ;)
LOL, DSA ist kein Mittelgewicht, DSA ist ein Schwergewicht.

Aber OK, wenn man mich das nächste Mal fragt, wie schwer SW zu erlernen ist, werde ich sagen: "Also erfahrene SW-Spieler vergleichen es immer gerne mit DSA."

Es ist schon irgendwie bezeichnend, dass keiner hier SW mit Inspectres, Wushu, The Pool oder Cthulhu vergleicht. Irgendwie scheinen die Leute den Vergleich zu scheuen. Stattdessen wird es lieber mit DSA (oder mit Midgard s.o.) verglichen.

Zitat
Überhaupt ist das System der Ausprägungen nicht ganz einfach, wenn man ein Regelwerk gewohnt ist, das für jedes
Element einen eigenen Geschosszauber kennt.
Das Problem ist, dass SW mit "Ausprägung" zwei verschiedene Sachen meint:
1) Gleicher Crunch, aber unterschiedlicher Fluff.
2) Crunch, der sich sehr ähnelt, aber im Detail unterscheidet.

Wenn man diesen beiden Sachen unterschiedliche Namen verpasst hätte, wäre es auch sehr viel einfacher. Und beides gibt es auch in diversen anderen RPGs. (Bei DSA heißt die zweite Sache zum Beispiel "Modifikation".)
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Dark_Tigger am 13.08.2012 | 20:04
LOL, DSA ist kein Mittelgewicht, DSA ist ein Schwergewicht.

Aber OK, wenn man mich das nächste Mal fragt, wie schwer SW zu erlernen ist, werde ich sagen: "Also erfahrene SW-Spieler vergleichen es immer gerne mit DSA."

Es ist schon irgendwie bezeichnend, dass keiner hier SW mit Inspectres, Wushu, The Pool oder Cthulhu vergleicht. Irgendwie scheinen die Leute den Vergleich zu scheuen. Stattdessen wird es lieber mit DSA (oder mit Midgard s.o.) verglichen.

oO Ich find SaWo auch im ggs zu Cuthulu nicht schwerer. Aber ich kann eher davon ausgehen das jmd der schon mal RPGs gespielt hat sich mit D&D oder DSA auskennt, als mit dem großen C.
Das sind einfach die Richtgrößen. Du sagst ja auch sind etwa ein halber Kilometer, und nicht ziemlich genau ein Li. Auch wenn ein Li die Entfernung besser beschreibt.

Und Wushu und The Pool hab ich nie gespielt, wie kann ich es also mit SaWo vergleichen, und ich denke das geht anderen die SaWo mit irgendwas vergleichen ähnlich...
von Inspectres hab ich nichtmal je was gehört.
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Sphärenwanderer am 13.08.2012 | 20:13
Zitat
Das Problem ist, dass SW mit "Ausprägung" zwei verschiedene Sachen meint:
1) Gleicher Crunch, aber unterschiedlicher Fluff.
2) Crunch, der sich sehr ähnelt, aber im Detail unterscheidet.
Das ist doch wirklich kein Problem: Eine Ausprägung kann regeltechnische Unterschiede aufweisen, muss es aber nicht. Wo ist das Problem? Ich kenne niemanden, der das nicht auf Anhieb verstanden hat.

Zitat
Es ist schon irgendwie bezeichnend, dass keiner hier SW mit Inspectres, Wushu, The Pool oder Cthulhu vergleicht. Irgendwie scheinen die Leute den Vergleich zu scheuen. Stattdessen wird es lieber mit DSA (oder mit Midgard s.o.) verglichen.
Man vergleicht eben mit den Großen und Bekannten. Und Cthulhu ist nun wirklich so ein schlechtes System, das vergleiche ich gern mit SW. ;)

Aber ich sagte schon: Es gibt sicher einfachere Systeme - die bringen dann aber auch nicht das Crunchlevel mit, das SW besitzt. BoL nehme ich gerne als Vergleich dafür. Vom Umfang her lässt sich auch DS gut mit SW vergleichen (zumindest, wenn man aus SW alles ausklammert, was nicht Fantasy behandelt).

Das mMn Schöne an SW ist ja, dass es erstaunlich komplex für seinen Umfang ist, und das ohne kompliziert zu werden.
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Bad Horse am 13.08.2012 | 20:16
Wie wäre es mit der World of Darkness als Vergleich? :)

Ich fand die oWoD leichter zu verstehen, aber das liegt daran, dass ich den Wundmechanismus mit Shaken etc. nie so recht überschaut habe. Allerdings spiele ich Savage Worlds nur ungefähr einmal im Jahr.
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Dark_Tigger am 13.08.2012 | 20:40
Ich fand die oWoD leichter zu verstehen, aber das liegt daran, dass ich den Wundmechanismus mit Shaken etc. nie so recht überschaut habe. Allerdings spiele ich Savage Worlds nur ungefähr einmal im Jahr.
Was gibt es daran nicht zu verstehen? Es gibt 3,5 zustände, Angeschlagen, Verwundet, Außer Gefecht(, Tot). Das ist genau einer mehr als bei oWoD (wenn ich das richtig im Kopf habe).
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Ich mein das ernst, ich verstehe nicht was man daran nicht versteht. Das ist ungefähr so kompliziert wie die Konsequenzen von Fate.

Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Bad Horse am 13.08.2012 | 20:45
Du brauchst mir das nicht zu erklären, ich vergess das ohnehin gleich wieder.  :)

Aber ich finde hier auf der ersten Seite schon drei Threads mit Fragen zum Wundsystem. Offenbar ist es doch nicht ganz so einfach.
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: YY am 13.08.2012 | 20:56
Das ist ungefähr so kompliziert wie die Konsequenzen von Fate.

Und beides ist wesentlich komplizierter als ganze Zahlen voneinander abzuziehen oder wie bei WoD einfach X Kästchen anzukreuzen - bei Letzterem geht ja sogar die Schadensaufwertung von Schlag zu Tödlich so einfach, dass man es noch nicht mal komplett verstanden haben muss, um es richtig zu machen  ;)
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Eulenspiegel am 13.08.2012 | 21:24
Das ist doch wirklich kein Problem: Eine Ausprägung kann regeltechnische Unterschiede aufweisen, muss es aber nicht. Wo ist das Problem? Ich kenne niemanden, der das nicht auf Anhieb verstanden hat.
Du sagst es kann. Dieses Wörtchen lässt eben immer offen, ob es nun einen regeltechnischen Unterschied gibt oder nicht.
Es gibt schon einen Grund, weshalb es normalerweise für ähnliche Sachen unterschiedliche Wörter gibt. (Stuhl vs. Sessel vs. Sofa oder Haus vs. Wohnung oder CD vs. Schallplatte)

Natürlich ist es einfach zu sagen: "Eine Hahnung kann ein Haus oder eine Wohnung sein." Die Definition an sich, ist leicht zu verstehen. Wenn man dann aber die ganze Zeit von Hahnung spricht, muss man sich als Leser immer überlegen, ob jetzt das Haus oder die Wohnung gemeint ist.
Und genau so ist es mit der Ausprägung: Die Definition an sich ist leicht zu verstehen. Aber wenn von Ausprägungen gesprochen wird, ist es immer kompliziert, herauszufinden, welche Ausprägung denn nun gemeint ist.

Und das es Probleme mit dem Verständnis über Ausprägungen gibt, haben mittlerweile ja sogar die Macher selbst eingesehen und extra ein Guide geschrieben, der das ganze nochmal erklärt: Whispers of the Pit 2 (http://savagepedia.wikispaces.com/file/view/Whispers+from+the+Pit+2.pdf/95637256). So ein Guide wäre wohl sinnlos, wenn alles so einfach und klar wäre, wie du es hier hinstellst.

Zitat
Aber ich sagte schon: Es gibt sicher einfachere Systeme - die bringen dann aber auch nicht das Crunchlevel mit, das SW besitzt.
Was ist mit Gurps:Light (http://e23.sjgames.com/item.html?id=SJG31-0004)?
Hat ein ähnliches Crunch-Level, ist aber einfacher zu erlernen. (Und nein, ich meine nicht Gurps, ich meine Gurps:Light.)
Oder D20:Modern hat ebenfalls ein vergleichbares Crunch-Level und ist einfacher zu lernen.

Zitat
Das mMn Schöne an SW ist ja, dass es erstaunlich komplex für seinen Umfang ist, und das ohne kompliziert zu werden.
Was meinst du mit Umfang? Seitenumfang?
Das ist genau das, was ich dem Regelwerk ankreide: 10 Seiten mehr, hätten dem GRW verdammt gut getan und das Verständnis erhöht. (Nein, es geht nicht darum 10 Seiten zusätzliche Regeln einzuführen, sondern die 10 Seiten zu benutzen, um die Regeln besser und ausführlicher zu beschreiben.)
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Taschenschieber am 13.08.2012 | 21:29
Aber ich finde hier auf der ersten Seite schon drei Threads mit Fragen zum Wundsystem. Offenbar ist es doch nicht ganz so einfach.

Die Probleme liegen da aber eher in bestimmten Deutungsnuancen, nicht im Grundsystem.

Trotzdem stimme ich zu: Offensichtlich gibt es viele Leute, die mit SaWo Probleme haben, was imho empirisch belegt, dass SaWo _nicht_ einfach zu erlernen ist, zumindest deutlich schwieriger als Systeme wie Dungeonslayers (etwa gleicher Umfang).
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: LordOrlando am 13.08.2012 | 21:39
Shaken bist du wenn der Schaden des Gegners deine Robustheit erreicht, eine Wunde bekommst du wenn du schon Shaken bist und der Schaden deines Gegner deine Robusheit erreicht, oder du noch nicht Shaken bist und der Schaden des Gegners im vergleich zu deiner Robustheit raised. Zusätzliche Raises führen zu zusätzlichen Wunden.
Bei der vierten Wunde kippst du um.

Ich mein das ernst, ich verstehe nicht was man daran nicht versteht. Das ist ungefähr so kompliziert wie die Konsequenzen von Fate.
Aber wenn du Shaken bist und der Gegner mit Raise trifft, bekommst du auch nur eine Wunde, oder so ähnlich....na, manche Regelungen bei SW sind nun mal ziemlich um die Ecke gedacht, was die Sache erst auf den zweiten Blick für Anfänger doch recht kompliziert macht.
Erfahrungsgemäß brauchts halt ein paar Spielsitzungen + Recherche in Internetforen, bis das dann klappt. Die GER hat da schon viel besser gemacht, hat viele dieser Stellen besser erläutert. Die Abenteuer als Download ausgelagert + mehr Beispiele wäre aber ideal gewesen.

(Die Konsequenzenen bei FATE sind dagegen aber wirklich watscheneinfach, dafür hat das System halt andersartige Untiefen...)
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Dark_Tigger am 13.08.2012 | 21:48
Und beides ist wesentlich komplizierter als ganze Zahlen voneinander abzuziehen oder wie bei WoD einfach X Kästchen anzukreuzen - bei Letzterem geht ja sogar die Schadensaufwertung von Schlag zu Tödlich so einfach, dass man es noch nicht mal komplett verstanden haben muss, um es richtig zu machen  ;)
Aber bei SaWo kreuzt du auch nur 3 Kästchen an, und kannst halt zusätzlich noch angeschlagen sein. Das ist 1 (ein) Zustand mehr. Es kann mir doch keiner erzählen das EIN zusätzlicher Zustand ihn in unglaubliche Verwirrung versetzt. Wobei es zusätzlich nicht die 3 Schadensarten gibt.....

Was ist mit Gurps:Light (http://e23.sjgames.com/item.html?id=SJG31-0004)?
Hat ein ähnliches Crunch-Level, ist aber einfacher zu erlernen. (Und nein, ich meine nicht Gurps, ich meine Gurps:Light.)
Kurze Antwort: Nein.
Ich hatte SaWo in der halben Zeit in meiner Gruppe drin in der sie Gurps:Light nicht verstanden hatten. Und bei SaWo hatte ich schon Magie und Autowaffen mit drin.
Und von den Kopfschmerzen die ich hatte bis ich die Verwundungsregeln ganz begriffen hatte will ich gar nicht anfangen. (Die haben nicht umsonst für Dungeon Fantasy Mooks eingeführt).

Was meinst du mit Umfang? Seitenumfang?
Das ist genau das, was ich dem Regelwerk ankreide: 10 Seiten mehr, hätten dem GRW verdammt gut getan und das Verständnis erhöht. (Nein, es geht nicht darum 10 Seiten zusätzliche Regeln einzuführen, sondern die 10 Seiten zu benutzen, um die Regeln besser und ausführlicher zu beschreiben.)
Da hast du allerdings Recht. Wobei die EX ja absichtlich kurz war. Und das Problem bei der GE eher war das die Erklärungen an den falschen stellen kam.
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Oberkampf am 13.08.2012 | 21:55

Warum? Weil es so "alt" ist? Ich habe nur einmal in meinem Leben D&D gespielt und außer "Würfel mal..." hab ich da von dem System nicht viel mitbekommen. Dementsprechend ist doch die Referenzgröße immer das, was man sonst so an Regelsystemen kennt.

Kurze Antwort:DAs Alter ist nicht mein Hauptgesichtspunkt gewesen, der mich zu dieser Aussage verleitet hat. Natürlich kann SW sich auch gegen D&D 4 behaupten. Ich würde sagen, weil es eine ähnliche Spielrichtung bedient, aber im Gegensatz zum sehr umfangreichen und manchmal bürokratischen D&D3.x versucht, das Spielerlebnis in handliche, überschaubare, auch in kurzer Zeit spielbare und vorbereitbare Portionen zu packen. Klar kann man SW auch mit anderen "Rules light" Regelsystemen vergleichen, aber die sind oft für andere Zwecke geschrieben, als ein handliches Spielerlebnis im Stil von D&D(3) mit vielen Charakteroptionen zu schaffen.
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: YY am 13.08.2012 | 21:57
Es kann mir doch keiner erzählen das EIN zusätzlicher Zustand ihn in unglaubliche Verwirrung versetzt.

Das erzählt dir auch keiner - wenn man erst mal beim Ankreuzen ist, ist der Käse gegessen ;)


Es geht darum, wie/wann man wie viele Wunden bekommt.

Das ist der Punkt, an dem es immer wieder Missverständnisse gibt und nach dem auch hier im Forum schon zig Mal gefragt wurde.

Ich selbst kann das auch nicht ohne Fallunterscheidung und Schachtelsatz erklären. Es ist nicht intuitiv erfassbar, sondern muss überdacht und verstanden werden.
Anders als z.B. Schaden, den man von HP abzieht - das schnallt jeder sofort.

Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Sphärenwanderer am 13.08.2012 | 22:01
Das erzählt dir auch keiner - wenn man erst mal beim Ankreuzen ist, ist der Käse gegessen ;)


Es geht darum, wie/wann man wie viele Wunden bekommt.

Das ist der Punkt, an dem es immer wieder Missverständnisse gibt und nach dem auch hier im Forum schon zig Mal gefragt wurde.

Ich selbst kann das auch nicht ohne Fallunterscheidung und Schachtelsatz erklären. Es ist nicht intuitiv erfassbar, sondern muss überdacht und verstanden werden.
Anders als z.B. Schaden, den man von HP abzieht - das schnallt jeder sofort.


Wir haben es ganz am Anfang auch falsch gespielt, hat nicht wirklich geschadet. ;) Aber die Regel ist: Für jede Steigerung beim Schadenswurf gibt es eine Wunde. Ausnahme: Wenn du bereits angeschlagen bist, sinkt die Wundschwelle für die erste Wunde auf einen normalen Erfolg.

Lässt sich also mit den richtigen Worten kurz und bündig erklären. ;)
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Oberkampf am 13.08.2012 | 22:14
Wie wäre es mit der World of Darkness als Vergleich? :)



Sorry, da fällt es mir schwer zu wiederstehen, aber ist das ernst gemeint?
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Eulenspiegel am 13.08.2012 | 22:23
Kurze Antwort: Nein.
Ich hatte SaWo in der halben Zeit in meiner Gruppe drin in der sie Gurps:Light nicht verstanden hatten. Und bei SaWo hatte ich schon Magie und Autowaffen mit drin.
Und von den Kopfschmerzen die ich hatte bis ich die Verwundungsregeln ganz begriffen hatte will ich gar nicht anfangen. (Die haben nicht umsonst für Dungeon Fantasy Mooks eingeführt).
OK; dann sind wir unterschiedliche Lerntypen. Ich hatte die Gurps:Light Regeln in 2 Stunden intus, während ich an SW mehrere Tage saß, bevor ich sie verstanden hatte.

Und die Mookregeln in Gurps:Fantasy wurden eingeführt, um
a) den Buchhaltungsaufwand zu reduzieren und
b) den SCs zu ermöglichen, mehr Gegner zu schnetzeln.

Mit Lernerleichterung hatte das nichts zu tun.

Wir haben es ganz am Anfang auch falsch gespielt, hat nicht wirklich geschadet. ;) Aber die Regel ist: Für jede Steigerung beim Schadenswurf gibt es eine Wunde. Ausnahme: Wenn du bereits angeschlagen bist, sinkt die Wundschwelle für die erste Wunde auf einen normalen Erfolg.

Lässt sich also mit den richtigen Worten kurz und bündig erklären. ;)
Da drückst du dich jetzt aber vor der problematischen Schwelle: Was ist, wenn der Gegner shaken ist und du einen Raise beim Schaden würfelst: Wieviele Wunden bekommt er dann? (1 oder 2 Wunden?) Nach deiner Beschreibung wären beide Interpretationen möglich.

Ansonsten: Eine Regel ohne Ausnahme ist leichter zu lernen als eine Regel mit Ausnahme.
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Bad Horse am 13.08.2012 | 22:25

Sorry, da fällt es mir schwer zu wiederstehen, aber ist das ernst gemeint?

Ja, schon. Ich fand die WoD in den grundsätzlichen Mechanismen ziemlich simpel, wenn man jetzt mal von Spezialmanövern wie Disziplinen absieht. Vielleicht verklär ich das auch nur, ich hab damit angefangen, als die 2. Edition von VtM rauskam und eigentlich nie groß was anderes gespielt.  :)
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Oberkampf am 13.08.2012 | 22:28
Ja, schon. Ich fand die WoD in den grundsätzlichen Mechanismen ziemlich simpel, wenn man jetzt mal von Spezialmanövern wie Disziplinen absieht. Vielleicht verklär ich das auch nur, ich hab damit angefangen, als die 2. Edition von VtM rauskam und eigentlich nie groß was anderes gespielt.  :)

Habt ihr nach den Kampfregeln gespielt? Ich fand die fürchterlich. Einfach vielleicht, aber fürchterlich und undurchdacht. Und das Kampfbändchen hat es leider nicht besser, nur komplizierter gemacht. Aber V:tM hat ja so viele Fans, irgendwem müssen die Regeln wohl gefallen haben...
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Dark_Tigger am 13.08.2012 | 22:30
Da drückst du dich jetzt aber vor der problematischen Schwelle: Was ist, wenn der Gegner shaken ist und du einen Raise beim Schaden würfelst: Wieviele Wunden bekommt er dann? (1 oder 2 Wunden?) Nach deiner Beschreibung wären beide Interpretationen möglich.

Ansonsten: Eine Regel ohne Ausnahme ist leichter zu lernen als eine Regel mit Ausnahme.
Mja das ist in der tat das Problem, bei ALLEN Formulierungen der Regel.
Offiziel ist eine. Allerdings, solange ALLE am Tisch von 2 Ausgehen, wo ist das Problem? Um ehrlich zu sein spielen wir immernoch so, einfach weil ich es intuitiver finde.
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Tharsinion am 13.08.2012 | 22:38
Zitat
Offiziel ist eine. Allerdings, solange ALLE am Tisch von 2 Ausgehen, wo ist das Problem? Um ehrlich zu sein spielen wir immernoch so, einfach weil ich es intuitiver finde.

Was passiert bei euch am Tisch wenn ein Charakter mit Robustheit 6 (der schon angelschlagen ist) nochmal 14 Schaden erleidet? Zwei Wunden? Oder Drei Wunden?
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Sphärenwanderer am 13.08.2012 | 23:20
Was passiert bei euch am Tisch wenn ein Charakter mit Robustheit 6 (der schon angelschlagen ist) nochmal 14 Schaden erleidet? Zwei Wunden? Oder Drei Wunden?
(In unserer Runde): Bei unseren ersten zwei Sitzungen: 3 Wunden. Jetzt (und richtig): Zwei Wunden.

Zitat
Da drückst du dich jetzt aber vor der problematischen Schwelle: Was ist, wenn der Gegner shaken ist und du einen Raise beim Schaden würfelst: Wieviele Wunden bekommt er dann? (1 oder 2 Wunden?) Nach deiner Beschreibung wären beide Interpretationen möglich.

Ansonsten: Eine Regel ohne Ausnahme ist leichter zu lernen als eine Regel mit Ausnahme.
Genauer als in der aktuellen deutschen Edition kann man es nicht mehr sagen, da ist nämlich ein Beispiel für all diese Fälle drin. ;) Die Klarstellung ist bei vielen anderen Punkten in der GER auch passiert. Leider nicht bei allen, aber bei vielen.

Dass SW nicht perfekt ist, ist richtig. Auch, dass es ein paar Ausnahmen besitzt, ohne die es weniger kompliziert wäre. :) Aber diese Ausnahmen haben durchaus ihren Sinn.

Was bei den Ausprägungen der Knackpunkt sein soll, weiß ich aber noch immer nicht. Wo soll das denn zu Problemen führen? Mir fällt keine einzige Regelstelle ein, bei der es relevant wäre.
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Waldgeist am 13.08.2012 | 23:31
(In unserer Runde): Bei unseren ersten zwei Sitzungen: 3 Wunden. Jetzt (und richtig): Zwei Wunden.

OK, ich dachte, das hätte ich inzwischen verstanden. Dann haben wir es wohl auch jedes Mal falsch gemacht.  :-\
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Tharsinion am 13.08.2012 | 23:43
Deswegen meine Frage an Dark_Tigger ja!

Das Interessante an der Regel by-the-book (so umständlich sie auch formuliert sein mag), sie hat eine hohe Abwicklungsgeschwindigkeit und liefert in der Ausführung immer die richtigen Ergebnisse ohne darüber nachdenken zu müssen ob der Charakter jetzt angeschlagen ist oder nicht.

Beispiel: Charakter hat 6 Robustheit und bekommt 23 Schaden.
23 - 6 = 17
17 / 4 = 4,x --> der Charakter kriegt 4 Wunden.

Gleiches gilt natürlich auch wenn der Charakter angeschlagen ist, vom Vorgehen am Spieltisch ändert sich überhaupt nix!

Sobald man die Regel allerdings verändert und beim ersten Raise von 2 Wunden ausgeht (und danach von mehr?! so genau weiß ich auch nicht wie andere die das nicht nach GRW spielen machen?!) funktioniert die obige Abwicklung nicht mehr.

Gerade bei größeren Robustheitswerten und Schadenszahlen hat sich obiges Schema immer bewährt.
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Sphärenwanderer am 13.08.2012 | 23:51
Zitat
Das Interessante an der Regel by-the-book (so umständlich sie auch formuliert sein mag), sie hat eine hohe Abwicklungsgeschwindigkeit und liefert in der Ausführung immer die richtigen Ergebnisse ohne darüber nachdenken zu müssen ob der Charakter jetzt angeschlagen ist oder nicht.
Ich überlege noch immer eine eindeutige Formulierung...

Für jede Steigerung beim Schadenswurf wird eine Wunde verursacht. Ausnahme: Ergibt der Schadenswurf gegen ein bereits Angeschlagenes Ziel einen Erfolg, ohne dass Steigerungen erzielt werden, wird dennoch eine Wunde verursacht.

Könnte ich so in meine Signatur setzen. ^^ Edit: Mache ich auch.
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Cainlaigh am 14.08.2012 | 00:06
+1  :d
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Naldantis am 14.08.2012 | 00:29
Das ist doch wirklich kein Problem: Eine Ausprägung kann regeltechnische Unterschiede aufweisen, muss es aber nicht. Wo ist das Problem? Ich kenne niemanden, der das nicht auf Anhieb verstanden hat.

Eben das IST das Problem, weil man immer rät, ob es da in diesem Fall jetzt ein Unterschie auftritt oder nicht...
...nirgendwo ist festgelegt, welche Nebeneffekte welche Ausprägung hat, und die Interpretation von SL und Gruppe ändert sich, spielt man den Charakter in einer anderne Gruppe oder einem anderen SL.

Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Naldantis am 14.08.2012 | 00:46
Habt ihr nach den Kampfregeln gespielt? Ich fand die fürchterlich. Einfach vielleicht, aber fürchterlich und undurchdacht.

Ist halt eine Frage der Ansprüche.
WoD hat sich nie als taktisches System vermarktet, darum reicht das Kampfsystem für das fetzige Prügeln, das manchmal vorkommt, und die rudimentäre Taktik, die gelegentlich gewünscht wird.
SaWo erzeugt durch sein taktisches Layout, Battlemaps und Pöppelschieben, Leadership-Skills und Extras, natürlich eine viel größere Erwartungshaltung.
 
Savage Worlds ist auch auf Legendär immer noch eine Teamangelegenheit und kein Solospiel.

Gleiches gilt für Lichtquellen und die Kommunikation untereinander. Man muss immer drauf achten, soll das "Überleben" gewährleistet sein.

Das ist aber kein Kennzeichen, das SW schwer zu erlernen wäre, sondern nur, dass man manche Unart anderer Rollenspielsysteme bei SW ablegen muss.

Doch, in gewisser Weise schon, ein taktisches Teamspiel ist per se schwieriger zu erlernen als ein happy-go-lucky-just-have-fun-RPG ohne Leistungsanspruch an Spieler und Charaktere.
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Kardohan am 14.08.2012 | 08:01
Shaken/Wunden: Wenn die Regeln konsequent anders (hier falsch) interpretiert werden, macht es doch kein Problem. Hauptsache ist der Spaß und das alle fair abgehandelt werden. Es gibt ja mehrere Stellen, wo man da ansetzen kann (Zielwerte sind größergleich oder größer zu erwürfeln, Größe der Schablonen, "Diagonale" Bewegungen, Bewegungen werden durch Aktion beendet etc).

Bestes Beispiel war einer der Gäste im Ron Blessings "Smilin' Jacks" Podcast der bei Shaken/Wunden seit vielen Jahren Treffer inkl. des Shaken verrechnet hat (also falsch) und vor laufender Kamera sich eines anderen belehren lassen musste.

Teamspiel: Nein, Teamspiel ist nicht "härter" zu erlernen und hat schon garnichts mit dem "Have-Fun"-Anspruch mancher Spieler zu tun. Es ist eine Geisteshaltung der Spieler, die leider durch die regeltechnischen Unarten manch anderer RPGs nicht gefördert wurden. SW verlangt durch einige Regelmechanismen, das man zusammenarbeitet (etwa Tests of Will, Tricks).
Hier ist es nicht schwierig SW zu erlernen, sondern eher die Unarten anderer System zu verlernen.

Ausprägungen: Das Problem bei Ausprägungen ist nicht ihre generelle Anwendung, sondern das POTENTIAL und WO es überall angewendet werden kann. Ausprägungen nur auf die Effekte beim Zaubern zu beschränken, reduziert halt stark die Möglichkeiten.

----------------------

Aber wie schon gesagt, all das macht SW nicht schwerer zu erlernen als andere Systeme. Es ist nur so, das SW einige zT recht geniale Regelmechanismen enthält, die sich auch erfahrenen Spielern erst im Laufe der Zeit erschließen. Ich nenne sie immer gerne die "Klick"-Momente.
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Dark_Tigger am 14.08.2012 | 09:45
Was passiert bei euch am Tisch wenn ein Charakter mit Robustheit 6 (der schon angelschlagen ist) nochmal 14 Schaden erleidet? Zwei Wunden? Oder Drei Wunden?
Drei, ich weiß das es RAW falsch ist. Das hab ich doch auch gesagt. Wir bleiben bewusst bei der falschen Interpretation weil wir, Morgens um 2
6 - 10 - 14 (Also drei) schneller gezählt haben also wir
6-14= 8/4 =2 gerechnet haben.^^

Wobei jetzt wo ich drüber nachdenke.... zählen wir die 6 überhaupt rein? Könnte also sein das wir unbewusst doch Richtig spielen.  :P


Eben das IST das Problem, weil man immer rät, ob es da in diesem Fall jetzt ein Unterschie auftritt oder nicht...
...nirgendwo ist festgelegt, welche Nebeneffekte welche Ausprägung hat, und die Interpretation von SL und Gruppe ändert sich, spielt man den Charakter in einer anderne Gruppe oder einem anderen SL.
Findest du das echt ein Problem? Wenn eine Macht (beispielsweiße) einen Nebeneffekt hat, nennt man Hausregel und es wird von der Gruppe festgelegt die es spielt.
Das muss nicht festgelegt werden, weil es jeder machen soll wie er Lustig ist.
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Sphärenwanderer am 14.08.2012 | 10:26
Zitat
Eben das IST das Problem, weil man immer rät, ob es da in diesem Fall jetzt ein Unterschie auftritt oder nicht...
...nirgendwo ist festgelegt, welche Nebeneffekte welche Ausprägung hat, und die Interpretation von SL und Gruppe ändert sich, spielt man den Charakter in einer anderne Gruppe oder einem anderen SL.
Das legt man mit der Gruppe zusammen fest, sofern noch keine Regeln dafür existieren (verschiedene Zauberausprägungen werden in der neuesten Regelversion auch incl. regeltechnischer Effekte vorgestellt). Es gelten dann nur die festgelegten Nebeneffekte. Wenn jemand tanzende Lichter als Ausprägung für einen Schildzauber hat, aber nicht festgelegt hat, dass diese Licht in einem gewissen Radius spenden, tun sie das auch nicht.
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Eulenspiegel am 14.08.2012 | 11:38
Aber wie schon gesagt, all das macht SW nicht schwerer zu erlernen als andere Systeme. Es ist nur so, das SW einige zT recht geniale Regelmechanismen enthält, die sich auch erfahrenen Spielern erst im Laufe der Zeit erschließen. Ich nenne sie immer gerne die "Klick"-Momente.
Also wenn sich etwas erst im Laufe der Zeit erschließt, würde ich es als schwer zu erlernen ansehen.
Leicht zu erlernen sind Sachen, die sich einem sofort erschließen.

Oder was ist für dich der Unterschied zwischen:
- Es ist schwer zu erlernen.
und
- Es erschließt sich erst im Laufe der Zeit.

Disclaimer: Dass die Regelmechanismen genial sind, will ich ja gar nicht abstreiten. Aber wie mit den meisten Sachen gilt: Je genialer sie sind, desto schwerer sind sie zu verstehen.
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Naldantis am 14.08.2012 | 11:41
Teamspiel: Nein, Teamspiel ist nicht "härter" zu erlernen und hat schon garnichts mit dem "Have-Fun"-Anspruch mancher Spieler zu tun. Es ist eine Geisteshaltung der Spieler, die leider durch die regeltechnischen Unarten manch anderer RPGs nicht gefördert wurden. SW verlangt durch einige Regelmechanismen, das man zusammenarbeitet (etwa Tests of Will, Tricks).
Hier ist es nicht schwierig SW zu erlernen, sondern eher die Unarten anderer System zu verlernen.

Selbstverständlich ist es komplexer, die Interaktion der eigenen Fertigkeiten mit denen eines halben Dutzend Fremder zu koordinieren als sich nur auf sein intrinsisches Modell und die Wirkung von Kombinationen der eigenen Fähigkeiten mit der Umwelt zu konzentrieren; zumal man ja in der Regel nicht weiß, wann und wo der andere wie agieren wird, sondern nur auf wage Erwartungen hin plant.
Als Individuum kann ich eben nur meine Aktionen sequentiell ausführen und die passiven Talente stehen immer, als Gruppe können Handlungen auch parallel geschehen, und zwar in ein Vielzahl von möglichen Kombinationen, die alle ganz unterschiedliche Umstände und Modifikatoren erzeugen.

Zitat
Ausprägungen: Das Problem bei Ausprägungen ist nicht ihre generelle Anwendung, sondern das POTENTIAL und WO es überall angewendet werden kann. Ausprägungen nur auf die Effekte beim Zaubern zu beschränken, reduziert halt stark die Möglichkeiten.

Jau, das POTENTIAL mangels Regelfestlegung von jedem anders erwartet oder umgesetzt zu werden...
...an jedem neuen Tag oder jeder neuen Kampagne.

Zitat
Aber wie schon gesagt, all das macht SW nicht schwerer zu erlernen als andere Systeme. Es ist nur so, das SW einige zT recht geniale Regelmechanismen enthält, die sich auch erfahrenen Spielern erst im Laufe der Zeit erschließen. Ich nenne sie immer gerne die "Klick"-Momente.

Aber genau das ist 'schwer zu erlernen'!
Oder wie interpretierst Du sonst "geniale Regelmechanismen enthält, die sich auch erfahrenen Spielern erst im Laufe der Zeit erschließen" wenn nicht als "der gemeine Spieler steigt da lange nicht hinter"?

'recht geniale Regelmechanismen' klingen verdächtig nach 'magic solutions' in Software:

"Well, good devs* don’t like magic. They want to understand exactly what’s happening under the hood. They want to know how the machine got from point A to point B. Most importantly, they want to be in control of their code (instead of the other way around).
Good devs also know that magic comes at a cost. That cost is paid when things don’t work exactly as you expected. Suddenly, you have to dig through a maze of your framework’s abstractions to understand what went wrong."
[Zitat aus tatiyants Blog]

Sowas ist eine Garantie für lange schwärende Mißverständnisse und lauernde Fehler - und eben steile Lernkurven.


Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Kardohan am 14.08.2012 | 15:32
Teamspiel: Mir geht es hier darum, dass in kaum einem anderen RPG so sehr (mechanistisch) wert darauf gelegt wird, das man im Team agiert und seine Handlungen bis hin zu den erlernten Fertigkeiten/Talenten aufeinander abstimmt.

In den meisten RPGs werden die Charaktere doch eher auf Einzelkämpfer getrimmt, was letztlich auch zu der entsprechenden Geisteshaltung der Spieler führt - und bei SW abgelegt werden muss.

Ausprägungen: Diese "Schwamming" ist kein Fehler, sondern gerade das Potential. Ansonsten müsste man wie in anderen System jeden Kleinmist detailliert ausarbeiten, obwohl es eigentlich immer die selben Permutationen des selben Themas sind.

Die Grundregeln sind bei SW wirklich einfach zu begreifen, zumindestens sind sie nicht komplizierter als in anderen RPG auch. Ich möchte mal behaupten, dass die meisten Spieler hervorragend damit fahren und nie mehr erlernen müssen. Aber wenn sie mal begreifen, das etwa ihr Magier mit seinen Ausprägungen der Zauber mehr machen können, als ihren Zaubern die Effekte zu verpassen, dann haben sie was dazugelernt und es wird fürderhin ihr Spiel bereichern - in SW und sogar in anderen Systemen, wo man Trappings eigentlich garnicht kennt. Bestes Beispiel ist der Feuermagier, der für seinen Wurf in Einschüchtern einfach mal sagt, dass er sich glühende Augen gibt oder einen kleinen Feuerball in der Hand formt. Gleichgültig ob es ihm einen mechanistischen Vorteil gäbe, hat es in jedem Fall sein Spiel bereichert. DAS meinte ich mit Klickmoment.
Ein weiteres Beispiel beträfe eher die SL, die die Massenkampfregeln auch für Turniere, Wettbewerbe, Gerichtsverhandlungen, Diskussionsrunden usw nutzen können, ohne das es Regeln für Soziale Konflikte braucht.

Solche Feinheiten erschließen sich einfach nur durch längeres Spiel...

Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Eulenspiegel am 14.08.2012 | 15:53
@ Kardohan
Was verstehst du unter "Grundregeln"?
Klar, die Regeln, wie man würfeln muss und wie eine Talentprobe abläuft, ist in fast jedem Spiel einfach zu erlernen. Aber ein Spiel besteht ja aus mehr als nur "Probe würfeln". Wenn man sich also anschauen will, wie leicht oder schwer das Spiel zu lernen ist, muss man sich auch dieses "mehr" anschauen.

Wenn du einfach nur sagen willst: Der Probenmechanismus bei SW ist leicht zu erlernen, dann ja, dann gebe ich dir Recht. Das ist Trivial und tatsächlich bei 99% aller Spiele leicht zu erlernen.

Und zu den Ausprägungen: Du hast es missverstanden: Mal sind Ausprägungen schwammig und mal nicht. DAS ist das Problem. Wenn Ausprägungen immer schwammig wären, wäre ja alles wunderbar. Das Problem ist, dass Ausprägungen hin und wieder eben NICHT schwammig sind.
Und dieses Verständnis, wann eine Ausprägung schwammig ist und wann eine Ausprägung nicht schwammig ist, das ist schwer zu erlernen.

Da ist es doch sinnvoller von Colour, Fluff und Modifikationen zu sprechen:
- Colour ist immer ein schwammiges SIS. Es ist sozusagen die Eigenschaft von Colour keine Auswirkungen zu haben und deshalb nach belieben formbar zu sein.
- Fluff hat nie regeltechnische Auswirkungen. Der Fluff einer regeltechnischen Sache kann also immer schwammig sein.
- Modifikationen haben immer regeltechnische Auswirkungen, greifen jedoch nicht in den SIS ein. Hier kann also die Vorstellung schwammig gehalten werden, während die Regelseite konkret ist.

Drei verschiedene Worte für drei verschiedene Sachen, die alle irgendetwas mit "schwammig" zu tun haben. Aber dadurch, dass man den verschiedenen Sachen unterschiedliche Worte verpasst, ist auch dem Anfänger sofort klar, was gemeint ist: Sind nun die Regeln schwammig oder der SIS schwammig? Dadurch, dass man bei SW aber allen schwammigen Zeug den Namen "Ausprägung" verpasst, ist nicht klar, welcher Schwamm denn nun im Einzelfall gemeint ist.

EDIT:
Das mit dem Feuermagier und dem Einschüchtern ist der klassische Unterschied zwischen Task-Resolution und Conflict-Resolution.

Zitat
Solche Feinheiten erschließen sich einfach nur durch längeres Spiel...
Und solche Feinheiten sind es, die das Spiel kompliziert machen.

@ Fairy Tale
Es gibt eine Menge Aktionen bei SW, die den Gegner für eine Runde schwächen, ihm aber keinen Schaden verursachen. Wenn ich im Einzelkampf den Gegner für eine Runde schwäche, ohne ihm Schaden zuzufügen, habe ich nichts gewonnen: In der nächsten Runde sind wir beide wieder da, wo wir angefangen haben.
Wenn ich jedoch den Gegner schwäche und mein Teampartner das ausnutzt, war das ein Teamspiel, das uns beiden geholfen hat.

Auch beim Shaken ist es so, dass viele Gegner das shaken in der nächsten Runde wieder loswerden (hoher Spirit-Wert). Auch hier ist es also so, dass eine Person den Gegner auf shaken bringt, damit dann ein zweiter SC das ausnutzt, um dem Gegner eine Wunde zuzufügen.
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: alexandro am 14.08.2012 | 16:38
Das sind alles Spiele, die
a) nach SW erschienen sind und
b) Team-Effekte nebensächlich zum Schaden machen

@Naldantis:
Zitat
Selbstverständlich ist es komplexer, die Interaktion der eigenen Fertigkeiten mit denen eines halben Dutzend Fremder zu koordinieren als sich nur auf sein intrinsisches Modell und die Wirkung von Kombinationen der eigenen Fähigkeiten mit der Umwelt zu konzentrieren; zumal man ja in der Regel nicht weiß, wann und wo der andere wie agieren wird, sondern nur auf wage Erwartungen hin plant.
Als Individuum kann ich eben nur meine Aktionen sequentiell ausführen und die passiven Talente stehen immer, als Gruppe können Handlungen auch parallel geschehen, und zwar in ein Vielzahl von möglichen Kombinationen, die alle ganz unterschiedliche Umstände und Modifikatoren erzeugen.
Das klingt verdächtig nach "fog-of-war" und ähnlich dämlichen Regelungen im RSP - Handlungen in SW (und in fast jedem anderen Rollenspiel) geschehen sequentiell, was denkst du wofür die Initiative sonst da ist? Spieler sind durchaus in der Lage sich abzustimmen, bzw. eine günstige Gelegenheit (Angeschlagen-sein des Gegners) zu erkennen und wahrzunehmen.
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Arkam am 14.08.2012 | 21:13
Hallo zusammen,

wir haben mit Savage World angefangen und sowohl Spielleiter als auch Spieler hatten keine Ahnung von den Regeln und haben damals noch nach den frei erhältlichen Regeln gespielt und sind dann später auf die kompletten Regeln umgestiegen.
Die ersten Spielabende waren ganz entspannt und dann zeigte sich das Savage World schnell zu begreifen ist aber einen planerischen / taktischen Anspruch hat der eben erfordert das man sich im System auskennt und auch weiß mit welchen Vorteilen man ein Charakter Konzept umsetzt und welche Situationen man mit einem Charakterkonzept lieber meidet.
Viele andere Rollenspiele haben Regeln nach denen eigentlich alle Charaktere in einem Kampf, normalerweise ja ein Nahkampf, bestehen können. Wie hier schon geschildert ist das bei SW nicht unbedingt der Fall. Sowohl Spielleiter als auch Spieler müssen das erst lernen.
Zu diesem intensiveren Regelstudium und wenigstens bei einem Spieler am Unwillen Metagaming in die Charakterplanung ein zu beziehen ist die Runde primär gescheitert.
Sekundär aber auch daran das wir mit Solomon Kane einen Hintergrund bespielt haben der auch unter erfahrenen SW Spielern als hart gilt. Zusammen mit dem Problem das man eben in der Mischung deutsche Regeln und englischer Hintergrund noch mit zwei unterschiedlichen Regelsystemen spielten was uns glaube ich nie so richtig klar geworden ist.
Zu guter letzt war es an einigen Stellen das Baukasten System das uns die Sache erschwert hat. Die Spieler waren es eben gewöhnt das alles was im Regelbuch steht auch zur Verfügung steht. Den schnellen Überblick einfach das Katana als Waffe zu verbieten oder den auf Kampfwerte gemaxten Kämpfer sozial oder per Trick an zu greifen fehlte sowohl dem Spielleiter als auch den Spielern.
Beim Versuch 7th Sea nach SW zu übertragen schlief das System dann endgültig ein.

Nachdem ich bei Pathfinder viel Spaß hatte aber den Umfang scheue könnte ich es ja Mal wieder mit einer Runde SW auf eigenem Hintergrund oder einem universellen Fantasy Hintergrund versuchen.

Gruß Jochen
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Naldantis am 14.08.2012 | 22:29
Das sind alles Spiele, die
a) nach SW erschienen sind und
b) Team-Effekte nebensächlich zum Schaden machen

@Naldantis:Das klingt verdächtig nach "fog-of-war" und ähnlich dämlichen Regelungen im RSP - Handlungen in SW (und in fast jedem anderen Rollenspiel) geschehen sequentiell, was denkst du wofür die Initiative sonst da ist? Spieler sind durchaus in der Lage sich abzustimmen, bzw. eine günstige Gelegenheit (Angeschlagen-sein des Gegners) zu erkennen und wahrzunehmen.

Du meinst, so wie bei RM, daß dser mit der schlechtesten Ini als erster seine Aktion ankündigt, und nur die jeweils schnelleren darauf reagieren (also dessen Ankündigung) in ihre Entscheidung einbeziehen können?
Ist ein witziges Konzept, und ich weigere mich als Spieler, Sachverhalte in Entschedungen einfließen zu lassen, die mein Chars ganz offensichtlich nicht kennen kann; aber in diesem Falle meinte ich eher die Charakterplanung - wie entscheide ich, welches Talent welche Auswirkung hat, wenn es von dem Setup aller anderen Chars in der Trupppe abhängt, von denen ich aber nicht weiß, ob sie im Falle des Falles dabei sind, der Spieler so drauf ist, das Erwartete auch zu tun, sonst nix dazwischen kommt, etc.
Diese Unwägbarkeiten und Abhängigkeiten machen das Spiel komplex und schwierig zu erlernen, weil sich soetwas nicht aus den Regeln allein ableiten läßt.

Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Kardohan am 14.08.2012 | 23:10
Die Initiative strukturiert eine Runde, aber man ist nicht gezwungen seine Aktion zu nehmen. Man ist dann ON HOLD.

Hat eigentlich mal einer einen Blick auf den "Überlebenshandzettel" geworfen, wo diese Möglichkeiten des "Team-Spiels" dargelegt werden?

Da muss beim Abstimmen nichts Schwieriges erlernt werden. Nach dem Verteilen der Karten ist es eine simple Absprache, wie und ob jeder agiert.

Noch einmal: Es ist nicht schwer, die Regeln fürs Würfeln, Snake Eyes, Bennies, Tricks, Tests of Will, usw zu erlernen. Ihre offensichtlichen und weniger offensichtlichen Abhängigkeiten sind es, wofür man Praxis braucht.

Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: alexandro am 14.08.2012 | 23:23
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Zitat
und ich weigere mich als Spieler, Sachverhalte in Entschedungen einfließen zu lassen, die mein Chars ganz offensichtlich nicht kennen kann;

Normalerweise können Charaktere mitkriegen, was unmittelbar um sie herum passiert (wenn es so weit weg passiert, dass sie es nicht können, dann ist es eh egal - dann können sie sowieso nicht hinlaufen und irgendwas daran ändern). "Zusammenbleiben" gehört auch zu den grundlegenden Team-Fähigkeiten.

Zitat
aber in diesem Falle meinte ich eher die Charakterplanung - wie entscheide ich, welches Talent welche Auswirkung hat,
Wann entscheidet man denn, welche Auswirkung Talente haben? Die sind doch relativ klar geregelt (wenn es Unklarjeiten/andere Ausprägungen gibt, dann wer den die ausgeräumt wenn man das Talent nimmt, nicht während des Spiels)?
Zitat
wenn es von dem Setup aller anderen Chars in der Trupppe abhängt,
?
Zitat
von denen ich aber nicht weiß, ob sie im Falle des Falles dabei sind, der Spieler so drauf ist, das Erwartete auch zu tun, sonst nix dazwischen kommt, etc.
???

Auf welche Talente beziehst du dich da?
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: sir_paul am 15.08.2012 | 09:10
Ist SW einfach zu lernen, für mich lautete die Antwort eindeutig JA  :D

Und dies hatte für mich vor allem zwei Gründe. Ich habe damals mit der SW:EX angefangen, bei dem Preis konnte ich einfach nicht widerstehen. Eins machte mir diese kleine Regelbuch sofort klar, die Autoren standen hinter ihren Ideen. Die Texte transportierten soviel Motivation das auch ich nicht anders konnte als das Heft voller Freude durchzulesen. Es war eines der wenigen Regelbücher in den letzen Jahren die mir beim lesen Spaß machten. Und ja, dieser Spaß half mir ungemeine bei meinem SW Einstieg. Ganz anders als z.B. GURPS welches so trocken geschrieben ist das es für mich eher in Arbeit ausartet mal wieder ein paar Seiten darin zu lesen.

Zweitens waren die Regeln überschaubar und für mich recht leicht zu kapieren, da hatte ich schon ganz andere Kaliber gelesen. Ja, es gab ein paar Unklarheiten, diese waren aber nach einer kurzen Recherche im Internet schnell geklärt.


Gibt es Rollenspieler die einfacher zu lernen sind? Aber natürlich!

Genannt wurden ja schon THE POOL, Wushu und Konsorten, diese Regelleichtgewichte sind natürlich leichter zu erlernen (von der reinen Mechanik), bedienen aber auch ein anderes Publikum und/oder andere Spielstile als SW.


Gibt es viele Regelfragen im SW Board? Ja, die gibt es!

Aber schauen wir uns mal die anderen Boards an, auch da gibt es genügend Fragen zu Regeln und Interpretationen dieser Regeln. Ich denke nicht das SW im Vergleich zu anderen System hier schlecht dasteht.
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Oberkampf am 16.08.2012 | 08:06
Im Grunde finde ich SW vielleicht deswegen nicht so sonderlich schwer zu erlernen, weil es wenig verlangt, das vom klassischen Rollenspiel wegführt. Sachen wie FATE und Cortex+ scheinen mir persönlich da weitaus schwieriger zu erlernen zu sein, in ihrer Mittelstellung zwischen Indie und "Mainstream".
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Abd al Rahman am 16.08.2012 | 09:58
Ist SW einfach zu lernen, für mich lautete die Antwort eindeutig JA  :D

Ich würde hier mit einem klaren Jain antworten ;)

Der 1. Einstieg ist wahnsinnig einfach. Die Regelmechanismen sind denkbar simpel.

Der einfache Einstieg täuscht aber gerne über die wahre Komplexität von SW hinweg. Nach meiner Erfahrung dauert es recht lange bis die Mechanismen wirklich verstanden und angewendet werden können. Ich halte hier SW für komplexer wie andere Systeme.
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Tigerbunny am 16.08.2012 | 10:13
Der einfache Einstieg täuscht aber gerne über die wahre Komplexität von SW hinweg. Nach meiner Erfahrung dauert es recht lange bis die Mechanismen wirklich verstanden und angewendet werden können. Ich halte hier SW für komplexer wie andere Systeme.

Nicht wirklich komplexer, unintuitiver. Ausnahmen von der Regel, Verzahnung einzelner Aspekte miteinander, das Regelwerk stellt das nicht heraus. Man muss es selbst herausfinden.

SW ist in meinen Augen ein bisschen wie die neuen Energy Drinks. Es tut, was es soll, es hat einen Geschmack, den man erst schätzen lernen muß, auf Dauer ersetzt es nicht wirklich komplexere Systeme.
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Tharsinion am 16.08.2012 | 11:09
Zitat
SW ist in meinen Augen ein bisschen wie die neuen Energy Drinks. Es tut, was es soll, es hat einen Geschmack, den man erst schätzen lernen muß, auf Dauer ersetzt es nicht wirklich komplexere Systeme.

Welches komplexere System kennst du, dass die gleiche Abwicklungsgeschwindigkeit hat? Nur aus Interesse, möchte meinen Horizont ein wenig erweitern.
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Waldgeist am 16.08.2012 | 11:21
Welches komplexere System kennst du, dass die gleiche Abwicklungsgeschwindigkeit hat? Nur aus Interesse, möchte meinen Horizont ein wenig erweitern.

Was meine (begrenzte) Erfahrung betrifft, ist GURPS bspw. in manchen Kampfsituation deutlich schneller.
Und D&D 3.x war in vielen Kampfsituationen deutlich langsamer.

Beim Massenkampf (den mit den zehn Markern für die stärkere Seite) hat SW deutlich die Nase vorn.
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Naldantis am 16.08.2012 | 11:29
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Normalerweise können Charaktere mitkriegen, was unmittelbar um sie herum passiert (wenn es so weit weg passiert, dass sie es nicht können, dann ist es eh egal - dann können sie sowieso nicht hinlaufen und irgendwas daran ändern). "Zusammenbleiben" gehört auch zu den grundlegenden Team-Fähigkeiten.

Naja, oft erfordert entweder die taktische Situation, sich zu trennen (Dinge müssen gelichzeitig geschehen) oder es ist ein logistisches Erfordernis (die zur Verfüngug stehende Zeit reicht nicht um alle Vorbereitung gemeinsam zu schaffen) oder es handelt sich gar nicht um eine erwartete Kampfsituation sondern diese entstand aus einer Individualaktion, Infiltration, Privatleben, etc.

Zitat
Wann entscheidet man denn, welche Auswirkung Talente haben? Die sind doch relativ klar geregelt (wenn es Unklarjeiten/andere Ausprägungen gibt, dann wer den die ausgeräumt wenn man das Talent nimmt, nicht während des Spiels)?????

Aber TEAM-Talente sind bei SaWo viel häufiger als in den klassischen Systemen, und nur im Team von nutzen, aber sie hängen in Ihrer Auswirkung stark vom aktuellen Team ab - das macht ihre Funktion hochvariablen und verkompliziert das System.
Nebeneffekte von Ausprägungen sind selten in den Regeln festgelegt, d.h. sie wechslen zwischen Gruppen und SLs doch; je nach Gedächnis und Spielfrequenz auch innerhalb ein und derselben Gruppe und beim gelichen SL zwischen den Sessions.

Zitat
Auf welche Talente beziehst du dich da?

Alle Team-Effekte, Leadership, alles was aktiv Shaken beeinflußt, alle Ausprägungen; vermutlich noch mehr, aber ohne Regelbuch zur Hand kann ich das nicht festmachen.

Ich möchte ja nicht behaupten, daß die SaWo-Regeln umfangreich oder per se kompliziert sind, aber ihre Formulierung ist oft mißverständlich, die Versionsführung irritierent und die Auswirkungen etlicher Regeln können unübersichtlich und verblüffend sein, und das mach es im Endeffekt zu einem nicht mehr einfachen System.
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: sir_paul am 16.08.2012 | 11:36
Aber TEAM-Talente sind bei SaWo viel häufiger als in den klassischen Systemen, und nur im Team von nutzen, aber sie hängen in Ihrer Auswirkung stark vom aktuellen Team ab - das macht ihre Funktion hochvariablen und verkompliziert das System.

Hilf mir mal auf die Sprünge, ich kenne zwar ein paar "Team"-Talente, diese sind aber meist nur davon abhängig das ein Team vorhanden ist und nicht wie der Aufbau des Teams aussieht. Hast du bitte mal ein zwei Beispiele für Talente welche "stark vom aktuellen Team" abhängen?
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Tharsinion am 16.08.2012 | 11:36
Zitat
Ich mag nach wie vor GURPS sehr gern, das hat nur eben auch viiiiel umfangreichere Anforderungen an SL und Spieler.
Zitat
Was meine (begrenzte) Erfahrung betrifft, ist GURPS bspw. in manchen Kampfsituation deutlich schneller.

Danke, werde ich in nächster Zeit nochmal rein schaun, 4er Basiswerk dürfte noch irgendwo hier rumliegen.

Zitat
Nebeneffekte von Ausprägungen sind selten in den Regeln festgelegt, d.h. sie wechslen zwischen Gruppen und SLs doch; je nach Gedächnis und Spielfrequenz auch innerhalb ein und derselben Gruppe und beim gelichen SL zwischen den Sessions.

Keine Ahnung wie andere Leute das machen aber wenn mein Psioniker Bolt nimmt, dann schreib ich auf mein Charakterblatt: Gedankenschlag (Bolt): kein sichtbares Trapping, umgeht nicht-magische Rüstung, nur gegen denkende Ziele.
Wo ist da das Problem?
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: sir_paul am 16.08.2012 | 11:42
Zusätzlich sehe ich nicht wo sich "Ausprägungen" hier von "Hausregeln" in klassichen Systemen unterscheiden. Spieler und Sl einigen sich, es wird schriftlich festgehalten und ab geht es. Das sie sich von Gruppe zu Gruppe unterscheiden ist ja wohl eher Sinn der Sache und macht SW nicht "schwerer zu lernen" sondern nur flexibler.

Ich habe schon einige Runden SW gespielt ohne das wir überhaupt Ausprägungen genutzt haben, das ging ohne Probleme! Ausprägungen sind keine Pflicht, machen die Welt aber etwas bunter ;)
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Eulenspiegel am 16.08.2012 | 17:40
Gedankenschlag (Bolt): kein sichtbares Trapping, umgeht nicht-magische Rüstung, nur gegen denkende Ziele.
Wo ist da das Problem?
Das Problem ist die Spielbalance: Du hast hier zwei Vorteile, aber nur einen Nachteil.
Das heißt, man benötigt schon einiges an Erfahrung, um dafür zu sorgen, dass die Ausprägungen auch ausbalanciert sind.

Desweiteren:
Der nächste kommt dann an und nimmt das folgende Trapping:
Telekinese (Nahkampf): Eigene Parade ist um 2 erleichtert (da ich "gedankenschnell" pariere), gegnerische Parade ist um 2 erschwert (da er nicht wirklich sieht, wie ich angreife), ich zähle immer als bewaffnet.

Zusätzlich sehe ich nicht wo sich "Ausprägungen" hier von "Hausregeln" in klassichen Systemen unterscheiden.
1) Falls Hausregeln das gleiche wie Ausprägungen wären, dann wäre es einfacher, das Standardwort zu benutzen.
Aber ein anderes Wort für die gleiche Sache zu benutzen, erschwert das ganze nur.

2) Ausprägungen sind keine Hausregeln. Schau dir zum Beispiel mal Necessary Evil (ein SW-Setting) an: Dort ist bereits im Regelwerk ganz klar geregelt, welche Ausprägung sich wie regeltechnisch auswirkt.

Zitat
Ich habe schon einige Runden SW gespielt ohne das wir überhaupt Ausprägungen genutzt haben, das ging ohne Probleme! Ausprägungen sind keine Pflicht, machen die Welt aber etwas bunter ;)
Und ich habe schon DSA ohne Manöver und Ausdauer gespielt und D&D ohne Feats und WoD ohne das Menschlichkeits-System.

Natürlich kann man jedes System vereinfachen, indem man die komplizierten Regelpassagen einfach ignoriert. Unter diesem Gesichtspunkt ist jedes Spiel einfach. Aber es geht ja nicht darum, die schwierigen Passagen zu ignorieren. Es geht um die Frage, wie schwer das System, so wie es ist, ist.
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Sphärenwanderer am 16.08.2012 | 17:58
Zitat
Desweiteren:
Der nächste kommt dann an und nimmt das folgende Trapping:
Telekinese (Nahkampf): Eigene Parade ist um 2 erleichtert (da ich "gedankenschnell" pariere), gegnerische Parade ist um 2 erschwert (da er nicht wirklich sieht, wie ich angreife), ich zähle immer als bewaffnet.
Das wäre ja Wildern in fremdem Gebiet (andere Mächte). Die Grundwirkung einer Macht sollte bei einer Ausprägung nicht durch die einer anderen Macht ersetzt werden. Die (meisten) Mächte sind absichtlich so gehalten, dass sie spielmechanische Auswirkungen in den Vordergrund stellen, nicht auslegbare spielweltliche. Für das Spielweltliche sorgen dann die Ausprägungen. Das "Gedankenschnelle Parieren" wäre eine Ausprägung von Ablenken, und zwar eine recht übliche.

Erfahrung braucht es dafür auch nicht, nur ein grundlegendes Verständnis von Spielbalance. Ich habe meine Conversion bspw. auch geschrieben, als ich gerade einmal ein paar Spielabende SW hinter mir hatte. Es ist wirklich keine Zauberei. Ein kleiner Zusatzeffekt oder ein großer mit deutlichem Nachteil und die Ausprägung ist fertig. Dabei im Auge behalten, dass die spielmechanische Grundwirkung die Richtung vorgibt.
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Eulenspiegel am 16.08.2012 | 18:08
1) Es geht nicht darum, ob man Erfahrung braucht sondern darum, ob etwas schwer zu erlernen ist!

Und wenn man zum richtigen Lernen ein Verständnis von Spielbalance braucht, ist das Spiel schwerer zu lernen, als wenn man dieses Verständnis nicht bräuchte.

2) Woher weiß man, wann man in fremden Gebieten wildert und wann nicht? Dazu müsste ich ja erstmal alle möglichen Fertigkeiten, Vorteile und Manöver durchlesen und im Hinterkopf behalten.

Tharsinion hatte ja ad hoc die beiden Vorteile
- nicht sichtbar
- umgeht nichtmagische Rüstung
genommen.

Der erste Vorteil wildert eindeutig in Gebiet des Attentäters und des Scharfschützen, die beide Heimlichkeit gesteigert haben, um ihren Gegner unbemerkt umbringen zu können. Und Tharsinions Ausprägung ist sogar noch besser als Attentäter und Scharfschütze: Der Attentäter kann die Heimlichkeitsprobe verhauen und dabei beobachtet werden, wie er den Gegner angreift.
Das kann dem Typen mit Gedankenschlag nicht passieren. Er wirkt automatisch wie ein unbeteiligter Beobachter.

Kommen wir zum zweiten Vorteil: "umgeht nicht-magische Rüstung": Hier könnte ich dir ad hoc nicht sagen, ob man damit in fremden Gebieten wildert oder nicht. Hier müsste ich erstmal alle Manöver und Talente durchgehen, um zu überprüfen, ob damit in fremden Gebieten gewildert wird oder nicht. Das macht es unnötig kompliziert.

3) Es geht nicht um Conversions.
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: sir_paul am 16.08.2012 | 19:20
2) Ausprägungen sind keine Hausregeln. Schau dir zum Beispiel mal Necessary Evil (ein SW-Setting) an: Dort ist bereits im Regelwerk ganz klar geregelt, welche Ausprägung sich wie regeltechnisch auswirkt.

Ja und, das ist kein Argument das den Vergleich Ausprägung/Hausregeln negiert. Sobald ich diese NE Ausprägungen nähmlich in mein Sundered Skies Setting übernehme ist das Ding wieder eine Hausregel. Neue Regeln, Regeländerungen oder Anpassungen die ich in meiner Gruppe anwende sind für mich Hausregeln und im weitesten Sinne fallen auch Ausprägungen dazu!

Und ich habe schon DSA ohne Manöver und Ausdauer gespielt und D&D ohne Feats und WoD ohne das Menschlichkeits-System.

Ich sage nur, Äpfel und Birnen!
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Silent am 16.08.2012 | 19:39
Wenn ich mir die Diskussion so anschaue, scheint Savage Worlds ein wenig wie "Go" zu sein.

Leicht zu Lernen, Schwierig zu Meistern.

Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Eulenspiegel am 16.08.2012 | 19:54
@ sir_paul
Kann es sein, dass du Hausregeln und Settingregeln verwechselst?

Und klar, sobald du Settingregeln aus einem Setting in ein anderes Setting überträgst, wären die Settingregeln aus dem einen Setting plötzlich Hausregeln im neuen Setting. Das hat doch aber nichts mit der Frage zu tun, ob Ausprägungen Hausregeln sind!

Oder um es so zu sagen: Klar, die NE-Ausprägungen in Sundered Skies sind beides: Hausregeln und Ausprägungen.
Die NE-Ausprägungen in NE sind aber nur eines: Ausprägungen.

Zitat
Ich sage nur, Äpfel und Birnen!
Ja, beides ist Obst.
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Tharsinion am 16.08.2012 | 20:04
Ob "nicht sichtbar" ein Vor- oder Nachteil ist, ist vollkommen von der Situation abhängig. Dann kann man mit seiner Macht halt nicht Einschüchtern oder jmd. anzünden oder Licht machen usw. Wichtig ist nur, dass sich ein großer Vorteil und ein großer Nachteil die Waage halten. Nebenbei angemerkt wäre "ignoriert Rüstung" in Fantasy-Settings/Low-Tech noch nicht einmal ein großer Vorteil bei maximal +3 Punkten Rüstung...

Trappings zu schreiben ist meiner Meinung nach wirklich nicht so schwierig, selbst wenn man SW erst einige Abende kennt.
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: sir_paul am 16.08.2012 | 20:10
@ sir_paul
Kann es sein, dass du Hausregeln und Settingregeln verwechselst?

Nein!
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Kardohan am 16.08.2012 | 20:13
Ausprägungen wie Settingregeln sind IMMER Hausregeln, denn jede Gruppe interpretiert den durch sie gegebenen Rahmen anders!

Wir reden hier von REGELN, nicht von GESETZEN. Sie sind dazu da interpretiert, verbogen und im Rahmen gebrochen zu werden.

Das ist aber kein Zeichen, dass SW schwer zu erlernen und beherrschen wäre, sondern nur das es eine Weile dauert das Regelsystem zu meistern.
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Eulenspiegel am 16.08.2012 | 21:03
@ sir_paul
OK, dann erkläre mir doch bitte, wieso die Ausprägungen bei NE keine Settingregeln sondern Hausregeln sind.

@ Tharsinion
Also ich denke, wenn man jemanden unsichtbar töten kann, wirkt das wesentlich einschüchternder, als wenn man es sehen muss.

Und ab wann halten sich die beiden Sachen in der Waage? Ich zum Beispiel denke, dass du zwei riesengroße Vorteile hast. Und zumindest bei Standard-Fantasy wäre dein Nachteil nur winzig klein.

OK, wenn man in einer Welt voller Droiden und Roboter spielt, in denen höchstens die Hälfte aller Gegner denkend wäre, wäre die Ausprägung ausgeglichen. - Aber was wäre zum Beispiel mit einer Welt, wo nur vielleicht 20% der Gegner Maschinen wären?

Ich sage nicht, dass es unmöglich ist, die Ausprägungen auszutarieren, so dass sich Vor- und Nachteile in der Waage halten. Aber ich denke, dass es doch verdammt schwer ist.

@ Kardohan
Nach deiner Ansicht wäre ALLES eine Hausregel. Denn jede Regel würde durch die Gruppen anders interpretiert werden:
Bennies? Sind Hausregeln.
Boni und Mali? Sind Hausregeln.
Fertigkeiten? Sind Hausregeln.

Klar KANN eine Gruppe Hausregeln einführen und eine Regel anders interpretieren, als sie im Regelheft steht. Und klar KANN man jede Regel auch abändern und eine Hausregel einführen. Aber Regeln, so wie sie im Buche stehen, sind erstmal keine Hausregeln.
Das ist doch der Unterschied zwischen Hausregel und RAW!
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: sir_paul am 16.08.2012 | 21:10
@ sir_paul
OK, dann erkläre mir doch bitte, wieso die Ausprägungen bei NE keine Settingregeln sondern Hausregeln sind.

Warum sollte ich etwas erklären was ich nicht behauptet habe?
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Eulenspiegel am 16.08.2012 | 21:13
OK, dann habe ich dich falsch verstanden. Was hast du denn behauptet?
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: sir_paul am 16.08.2012 | 21:25
Wenn ich die Settingregel aus NE (z.B. eine Ausprägung) in ein anderes Setting versetze ist sie bezüglich des anderen Settings eine Hausregel.

Worauf ich zum einen hinaus will:
1) Vorgegebene Ausprägungen in spezifischen Settings sind bezüglich ihres Urpsrungsettings natürlich Settingregeln.
2) Selbstausgedachte (oder aus anderen Settings übernommene) Ausprägungen sind stinknormale Hausregeln.
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Skeeve am 16.08.2012 | 21:31
Wenn ich mir die Diskussion so anschaue, scheint Savage Worlds ein wenig wie "Go" zu sein.

Leicht zu Lernen, Schwierig zu Meistern.



Ach, deshalb mag ich es...  ;D
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Naldantis am 16.08.2012 | 22:59
allein die Dauer der Diskussion um nur eine Ausprägung einer Macht bei nur zwei Beteiligten zeigt doch, wie kompliziert der SaWo-Regelsatz in der Anwendung werden kann...
...und nun stellen wir uns mal vor, daß es sich um ein halbes Dutzend Spieler handelt und ein SL, der ein neues Setting einführen möchte.
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Tharsinion am 16.08.2012 | 23:22
Zitat
Also ich denke, wenn man jemanden unsichtbar töten kann, wirkt das wesentlich einschüchternder, als wenn man es sehen muss.

Und ab wann halten sich die beiden Sachen in der Waage? Ich zum Beispiel denke, dass du zwei riesengroße Vorteile hast. Und zumindest bei Standard-Fantasy wäre dein Nachteil nur winzig klein.

OK, wenn man in einer Welt voller Droiden und Roboter spielt, in denen höchstens die Hälfte aller Gegner denkend wäre, wäre die Ausprägung ausgeglichen. - Aber was wäre zum Beispiel mit einer Welt, wo nur vielleicht 20% der Gegner Maschinen wären?

Ich sage nicht, dass es unmöglich ist, die Ausprägungen auszutarieren, so dass sich Vor- und Nachteile in der Waage halten. Aber ich denke, dass es doch verdammt schwer ist.

Wenn du kein visuelles Trapping deiner Mächte hast, gibts auch keine Möglichkeit z.b. Funken sprühen zu lassen oder etwas anzuzünden. Dann musst du jemanden erst töten bevor die Leute merken, dass du Psioniker bist (danach gebe ich deinem Argument recht).

Roboter, Dämonen, Untote, Pflanzenwesen, Golems, Feuermenschen, etc. etc. die Liste ist lang egal in welchem Setting man spielt. Wie gesagt ob etwas balanciert ist ist schon sehr abhängig wo man spielt. Noch dazu sind meistens die starken Kreaturen Dämonen oder Golems oder etwas anderes abgefahrenes. Dann wenn man sein Geschoss also bräuchte um die 18+ Robustheit zu schlagen funktioniert es nicht...

Ich finde überhaupt nicht das es schwer ist Vor- und Nachteile von Trappings auszutarieren. Ich habe es in meinen Runden noch nie erlebt, dass ein Trapping die Spielbalance gekippt hätte, eine Macht kann einfach zu wenig um zu einem Schweizer Taschenmesser zu werden (oder komplett mundane Alternativen zu ersetzen).

Einzig und alleine die "Keine Machtpunkte" Regelung aus HF hat es bisher in meiner Runde geschafft, dass jeder Charakter einen Magieanwender spielt. Bei allen anderen Settings hat man viel Flexibilität egal wie man seine Trappings legt ohne die Balance aus den Angeln zu heben.

Um mal zur Anfangsfrage zurückzukommen: Eine SW ANfängerrunde nimmt eben die Mächte aus dem Buch! So what? Die decken eh verdammt viel ab und reichen für die ersten Runden locker aus. Trappings kann man sich noch früh genug überlegen.

Zitat
allein die Dauer der Diskussion um nur eine Ausprägung einer Macht bei nur zwei Beteiligten zeigt doch, wie kompliziert der SaWo-Regelsatz in der Anwendung werden kann...
...und nun stellen wir uns mal vor, daß es sich um ein halbes Dutzend Spieler handelt und ein SL, der ein neues Setting einführen möchte.

Ähm wo ist das Problem? Anfänger SLs und Spieler sollten eh keine eigenen Settings savagen sondern erst mal by-the-book spielen. Den häufigsten Fehler den man auch im Forum immer liest ist, dass Leute ohne Spielerfahrung Conversions raushauen wollen. Das kann nicht funktionieren.

Bei einer erfahrenen SW Runde macht ein halbes Dutzend Spieler + SL kein Problem. "Ich habe mir das Trapping so vorgestellt, geht das?" "Ja/Nein, weil..." Fertig
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: alexandro am 16.08.2012 | 23:29
2) Woher weiß man, wann man in fremden Gebieten wildert und wann nicht? Dazu müsste ich ja erstmal alle möglichen Fertigkeiten, Vorteile und Manöver durchlesen und im Hinterkopf behalten.

Tharsinion hatte ja ad hoc die beiden Vorteile
- nicht sichtbar
- umgeht nichtmagische Rüstung
genommen.

Der erste Vorteil wildert eindeutig in Gebiet des Attentäters und des Scharfschützen, die beide Heimlichkeit gesteigert haben, um ihren Gegner unbemerkt umbringen zu können. Und Tharsinions Ausprägung ist sogar noch besser als Attentäter und Scharfschütze: Der Attentäter kann die Heimlichkeitsprobe verhauen und dabei beobachtet werden, wie er den Gegner angreift.
Das kann dem Typen mit Gedankenschlag nicht passieren. Er wirkt automatisch wie ein unbeteiligter Beobachter.

Kommt darauf an, wie das im Setting balanciert ist. Wenn jemand einfach so, ohne erkennbaren Grund, tot umfällt, was passiert dann? Wenn der Charakter die entsprechende Person tot sehen wollte (ein Motiv hat) ist er erstmal trotzdem verdächtig, unabhängig davon ob es Beweise gegen ihn gibt oder nicht.

Zudem: Sind Psioniker im Setting bekannt? Müssen die sich registrieren? Das kann man auch balancieren. Wenn nicht, dann könnte man über die Mächte-Liste und Kosten balancieren (der Charakter muss alles selber lernen, hat automatisch weniger Kompetenz).

Wenn man eine Ausprägung ins Spiel bringt, dann muss man sich immer fragen: wie wird diese wahrgenommen, welche Möglichkeiten hat sie im Vergleich zu anderen Möglichkeiten dasselbe Ziel zu erreichen (was völlig unabhängig von den Spielwerten und damit - unabhängig von der Vertrautheit mit SW - logisch erschließbar ist, wie dein Beispiel ja zeigt).
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Sphärenwanderer am 16.08.2012 | 23:31
@Eulenspiegel
Mit dem Wildern im fremden Gebiet meinte ich ausschließlich die Mächte untereinander. Sobald du durch eine Ausprägung eine andere Macht obsolet machen würdest, ist diese abzulehnen.
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Pyromancer am 16.08.2012 | 23:34
Ich fasse mal die Diskussion aus meiner Sicht zusammen:

Die meisten Leute sind der Ansicht, dass SW eher einfach zu erlernen ist, sich aber einige mögliche Stolperschwellen erst mit ein wenig Spielpraxis überwinden lassen. Hauptproblemquelle sind selbst entworfene Talente bzw. Mächte und deren Ausprägungen, die im Einzelfall Fingerspitzengefühl erfordern und vor allem auf das jeweilige Setting und die jeweilige Gruppe bzw. deren Spielstil maßgeschneidert werden müssen.

Damit wäre das Thema doch durch, und die Frage, wieviel Prozent der Bevölkerung in einem Setting denkende Gegner sein müssen, damit eine bestimmte Ausprägung ausgeglichen ist, kann in einem separaten Thread diskutiert werden (falls das WIRKLICH von Interesse ist, was ich bezweifle).
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: alexandro am 16.08.2012 | 23:42
Naja, oft erfordert entweder die taktische Situation, sich zu trennen (Dinge müssen gelichzeitig geschehen) oder es ist ein logistisches Erfordernis (die zur Verfüngug stehende Zeit reicht nicht um alle Vorbereitung gemeinsam zu schaffen) oder es handelt sich gar nicht um eine erwartete Kampfsituation sondern diese entstand aus einer Individualaktion, Infiltration, Privatleben, etc.
Ich würde mal behaupten, das ist in jedem System ein Problem. Muss man abwägen, ob es wirklich so wichtig ist, dass es simultan geschieht (wenn mehr als zwei Aktionen simultan laufen müssen, wird es schon grenzwertig, ab fünf wird es nur noch lächerlich IMO).

Was Hinterhalte angeht: deswegen predige ich meinen Spielern immer, Wahrnehmung nicht zu vernachlässigen. Dann kann man diese rechtzeitig erkennen und umgehen, bzw. wenigstens Hilfe rufen (wer ganz paranoid ist nimmt natürlich Gefahreninstinkt, für das "rundum sorglos" Paket  :D ).

Zitat
Aber TEAM-Talente sind bei SaWo viel häufiger als in den klassischen Systemen, und nur im Team von nutzen, aber sie hängen in Ihrer Auswirkung stark vom aktuellen Team ab - das macht ihre Funktion hochvariablen und verkompliziert das System.
Team-Talente sind bei:
-Seelenverwandschaft
-die Anführer-Talente

Diese Talente sind unabhängig davon, was die Teammitglieder so für Werte/Talente haben.

Zitat
Alle Team-Effekte, Leadership, alles was aktiv Shaken beeinflußt, alle Ausprägungen; vermutlich noch mehr, aber ohne Regelbuch zur Hand kann ich das nicht festmachen.

Achtung: wenn im Kampfleitfaden steht "nutzt dem Team", dann gilt das nur, wenn du den Kampf fortsetzt. Wenn dein Ziel war vor dem Angreifer zu fliehen, dann kann auch ein "Shaken/Angeschlagen" Ergebnis für dich als Solo-Kämpfer SEHR NÜTZLICH sein.
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Eulenspiegel am 17.08.2012 | 00:31
@ sir_paul
Punkt 1 stimme ich zu.
Punkt 2 sehe ich jedoch anders: Es ist ja ein Teil von SW, dass es Ausprägungen gibt und man diesen benutzen soll.

Wenn ich bei WoD oder Cthulhu Ausprägungen einführe, wäre das eine Hausregel. Wenn ich jedoch bei SW Ausprägungen nutze, sind diese Teil der Regeln.

Wenn du kein visuelles Trapping deiner Mächte hast, gibts auch keine Möglichkeit z.b. Funken sprühen zu lassen oder etwas anzuzünden. Dann musst du jemanden erst töten bevor die Leute merken, dass du Psioniker bist (danach gebe ich deinem Argument recht).
Das ist die Frage: Willst du z.B. Feuerball (Bolt) jetzt auch benutzen können, um Leute einzuschüchtern, ohne Einschüchtern gelernt zu haben?
In diesem Fall wäre das Trapping "Feuerball" schon recht mächtig, da es eine Fertigkeit vollkommen ersetzt.
Und falls nein, wäre es egal, ob man mit Feuerball (Bolt) theoretisch Leute beeindrucken könnte oder nicht.

Zitat
Ich finde überhaupt nicht das es schwer ist Vor- und Nachteile von Trappings auszutarieren. Ich habe es in meinen Runden noch nie erlebt, dass ein Trapping die Spielbalance gekippt hätte, eine Macht kann einfach zu wenig um zu einem Schweizer Taschenmesser zu werden (oder komplett mundane Alternativen zu ersetzen).
Es geht nicht darum, ein Schweizer Taschenmesser zu werden. Es reicht ja bereits aus, wenn man in einem Gebiet eines anderen SCs wildert. Es ist nicht nötig in ALLEN Gebieten zu wildern.
Wie gesagt: Ich halte bereits deine Ausprägung Gedankenschlag für viel zu mächtig und wenn du sie in unserer Runde eingeführt hättest, würdest du damit auf viel Missmut stoßen.

Zitat
Eine SW ANfängerrunde nimmt eben die Mächte aus dem Buch! So what?
SW rühmt sich sehr damit, Ausprägungen zu besitzen. Klar kann man auch ohne Ausprägungen spielen.

Aber SW ohne Ausprägungen ist wie DSA ohne SpoMods oder WoD ohne Menschlichkeitssystem.
Alles drei lässt sich spielen. Aber bei allem drei verliert man etwas, dass das System ausmacht.

@ alexandro
Deine Überlegungen sind alle richtig. Aber man muss diese Überlegungen nunmal anstellen. Und das zu tun, empfinde ich nunmal als kompliziert und ganz sicher nicht als einfach.

@ Sphärenwanderer
Ja, wenn man nur Mächte berücksichtigen müsste, wäre das tatsächlich viel einfacher. Aber falls du das tust, dann machst du es dir zu einfach.
Es ist selten so, dass ein Magier jetzt viel stärker als ein anderer Magier wird. Da mache ich mir weniger Sorgen. Es passiert nunmal viel zu häufig, dass ein Magier in den Gebieten der Nichtmagier wildert.

Ich hatte noch nie das Problem, dass zwei Magier gegenseitig in ihren Gebieten wildern. Aber ich hatte es schon sehr häufig, dass Magier in den Gebieten der Nichtmagier wildern. - Und hier muss man bei den Ausprägungen drauf achten, dass dies nicht passiert.
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Naldantis am 17.08.2012 | 00:40
Ähm wo ist das Problem? Anfänger SLs und Spieler sollten eh keine eigenen Settings savagen sondern erst mal by-the-book spielen. Den häufigsten Fehler den man auch im Forum immer liest ist, dass Leute ohne Spielerfahrung Conversions raushauen wollen. Das kann nicht funktionieren.

Als ich damals SaWo zuerst in den Händen hatte, hatte ich gleich einige Ideen für Kampagnen und Settings, die man damit spielen könnte, aber von den im Buch vorgeschlagenen hat mich nichts gereizt.
Es schien mir damals sogar die prinzipielle Anwenduing von SaWo zu sein, neue Welten hinzuzufügen und Settings bespielbar zu machen, zu denne es bisher keine REgelumstzung gab.

Zitat

Bei einer erfahrenen SW Runde macht ein halbes Dutzend Spieler + SL kein Problem. "Ich habe mir das Trapping so vorgestellt, geht das?" "Ja/Nein, weil..." Fertig

n Spieler -> n+1 Ansichten, Ausnahmen sind lediglich desinteressierte Spieler.
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Tharsinion am 17.08.2012 | 00:44
Zitat
Das ist die Frage: Willst du z.B. Feuerball (Bolt) jetzt auch benutzen können, um Leute einzuschüchtern, ohne Einschüchtern gelernt zu haben?
In diesem Fall wäre das Trapping "Feuerball" schon recht mächtig, da es eine Fertigkeit vollkommen ersetzt.

Natürlich nicht! Mit der Macht Feuerball wäre es z.b. möglich seinem Einschüchtern (seperat gelernt) ein Feuertrapping zu verschaffen. Nützlich z.b. wenn vor dir jmd mit Benzin-getränkter Kleidung steht (mit Bonus auf den Wurf)...

Zitat
Wie gesagt: Ich halte bereits deine Ausprägung Gedankenschlag für viel zu mächtig und wenn du sie in unserer Runde eingeführt hättest, würdest du damit auf viel Missmut stoßen.

Sicherlich würden einige Runden das so sehen. Nur sind die Rahmenbedingungen wie über mir auch schon geschrieben wurde immens wichtig. Wie häufig ist der AB? Was hängt da noch dran? Wie sind die Begebenheiten des Settings?
Schon streng nach GRW sind die ABs nicht ganz austariert. Man sehe sich nur z.b. die Backfire Ergebnisse an.

Ich habe einfach die Erfahrung gemacht, dass ein simples Trapping wie ich es auch oben vorgenommen habe nicht gleich die ganze Spielbalance stürzt und man ruhig mal etwas ausprobieren kann ohne sich gleich die Balance zu zerschießen (solange man nahe der Grundprinzipien der Mächte bleibt).

Zitat
ber SW ohne Ausprägungen ist wie DSA ohne SpoMods oder WoD ohne Menschlichkeitssystem.
Alles drei lässt sich spielen. Aber bei allem drei verliert man etwas, dass das System ausmacht.

Das sehe ich auch anders. Zur WoD hab ich keine Ahnung. In DSA jedoch hab ich genügend langjährige Erfahrung um sagen zu können, dass Caster ohne SpoMods teilweise unspielbar werden ("Kampf-Magier", dass ich nicht lache...).

SW läuft die ersten 5 Spielabende hervorragend auch ohne Crunch-Trappings. Genug Zeit also um das System kennen zu lernen und nachher Trappings einzuführen.


@Naldantis:
Zitat
n Spieler -> n+1 Ansichten, Ausnahmen sind lediglich desinteressierte Spieler.

Ja, mehr Spieler = mehr Ideen für Trappings. Ist ja nicht schlecht, einfach beim Steigern mit dem GM bereden und fertig.
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Eulenspiegel am 17.08.2012 | 01:15
Natürlich nicht! Mit der Macht Feuerball wäre es z.b. möglich seinem Einschüchtern (seperat gelernt) ein Feuertrapping zu verschaffen. Nützlich z.b. wenn vor dir jmd mit Benzin-getränkter Kleidung steht (mit Bonus auf den Wurf)...
Das ist noch so ein Problem von SW: Es ist schwierig zu klären, worum es überhaupt geht und man redet andauernd aneinander vorbei.

Also nochmal langsam. Es gibt zwei Situationen.
1. Situation:
SC1 lernt die Macht Bolt und gibt ihr die Ausprägung Feuerball.
SC2 lernt ebenfalls die Macht und gibt ihr die Ausprägung Gedankenschlag.
Keiner der beiden lernt die Fertigkeit Einschüchtern.

2. Situation:
SC1 lernt die Macht Bolt mit der Ausprägung Feuerball und zusätzlich lernt er noch die Fertigkeit Einschüchtern ebenfalls mit der Ausprägung Feuerball.
SC2 lernt die Macht Bolt mit der Ausprägung Gedankenschlag und die Fertigkeit Einschüchtern ohne Ausprägung. (Oder mit der Ausprägung "Hypnose".)

In welchen dieser beiden Situationen hat SC1 jetzt einen Vorteil davon, dass man seinen Feuerball sehen kann?

Nach meinem Regelverständnis sieht es wie folgt aus:
In Situation 1 kann niemand die NSCs einschüchtern. SC2 hat aber den Vorteil, dass er unbemerkt töten kann.
In Situation 2 können beide die NSCs einschüchtern. SC2 hat (falls er die Ausprägung Hypnose nimmt) aber zusätzlich noch den Vorteil, dass es die umstehenden nicht mitbekommen.

Vielleicht könntest du nochmal erläutern, ob der Vorteil der Sichtbarkeit des Boltes nun bei Situation 1 oder bei 2 liegt und was daran der Vorteil ist.

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Tharsinion am 17.08.2012 | 01:26
Machs nicht so kompliziert. Nehmen wir deine Situation 1:

SC 1 mit Macht (Feuerball) will Ziel einschüchtern das Angst vor Feuer hat (leicht brennbar, wasserwesen, usw.). SC kriegt aufgrund seiner Macht Feuerball einen Bonus auf sein Einschüchtern (zumindest in meiner Runde^^).
SC 2 mit Macht (Gedankenschlag) kriegt das nicht (und zwar in keiner Situation weil kein sichtbares Trapping).

Klar kann man das auch mit mundanen Mitteln erreichen. Braucht SC1 aber nicht weil er einfach ein kleines Feuer über seiner Hand schweben lassen kann und SC2 nicht.

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: sir_paul am 17.08.2012 | 09:00
allein die Dauer der Diskussion um nur eine Ausprägung einer Macht bei nur zwei Beteiligten zeigt doch, wie kompliziert der SaWo-Regelsatz in der Anwendung werden kann...
...und nun stellen wir uns mal vor, daß es sich um ein halbes Dutzend Spieler handelt und ein SL, der ein neues Setting einführen möchte.

LOL... Du möchtest jetzt wirklich eine Diskussion im :T: mit einer Diskussion in einer Rollenspielgruppe vergleichen?

Ich kann natürlich nur von meinen Gruppen ausgehen, in den seltenen Fällen das eine Ausprägung wirklich mal regelteschnische Seiteneffekte hatte wurde das innerhalb von ein paar Minuten zwischen dem SL und dem Spieler des Magiers/Priesters/etc. besprochen und der Drops war gelutscht. SW Kompliziertheit vorzuwerfen weil sozial inkompetente Menschen sich nicht einigen können finde ich schon ziemlich harten Tobak.

@ sir_paul
Punkt 1 stimme ich zu.
Punkt 2 sehe ich jedoch anders: Es ist ja ein Teil von SW, dass es Ausprägungen gibt und man diesen benutzen soll.

Für mich waren die Ausprägungen schon immer nur ein Hinweis des Spielautors das man z.B. an dieser Stelle Hausregeln einführen kann ohne das Sytem zu zerschießen. Aber lass uns mal mit der Wortklauberei aufhören, eigentlich habe ich auf dies hier reagiert:

Nebeneffekte von Ausprägungen sind selten in den Regeln festgelegt, d.h. sie wechslen zwischen Gruppen und SLs doch; je nach Gedächnis und Spielfrequenz auch innerhalb ein und derselben Gruppe und beim gelichen SL zwischen den Sessions.

und wollte nur klarstellen das ich bezüglich Ausprägungen und Hausregeln in diesem Zusammenhang keinen unterschied sehe. Beides muss diskutiert und anschließend am besten schriftlich festgelegt werden. Hausregeln sind (mMn) bei anderen Systemen üblich und keiner beschwert sich das sie das System kompliziert machen, aber bei SW ist das alles plötzlich ganz schrecklich und macht das System sowas von kompliziert das man nicht damit spielen kann, das halte ich einfach für zu übertrieben.


Und nun kommen wir nochmal zu den Äpfeln und den Birnen:

SW rühmt sich sehr damit, Ausprägungen zu besitzen. Klar kann man auch ohne Ausprägungen spielen.

Aber SW ohne Ausprägungen ist wie DSA ohne SpoMods oder WoD ohne Menschlichkeitssystem.
Alles drei lässt sich spielen. Aber bei allem drei verliert man etwas, dass das System ausmacht.

Wo bitte rühmt sich SW damit Ausprägungen zu besitzen und woraus schließt du das ich irgendwas verliere was das System aus macht wenn ich auf Ausprägungen verzichte. Meine Erfahrungen sprechen dagegen! Ausprägungen sind nett, zentral wichtig für das System sind andere Sachen!
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Pyromancer am 17.08.2012 | 09:23
Stand der Diskussion aus meiner Sicht, update:

SW ist schwer zu lernen, weil jemand, der des Regelwerk nicht gelesen hat, in einer Internet-Diskussion nur auf Grund von Hörensagen es nicht meint hinzukriegen, Trappings gegeneinander auszubalancieren.
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Naldantis am 17.08.2012 | 10:03
LOL... Du möchtest jetzt wirklich eine Diskussion im :T: mit einer Diskussion in einer Rollenspielgruppe vergleichen?

Aber sicher doch!
In einem einfachen System wäre diese Diskussion mit einer eindeutigen Referenz erledigt: 'Im GRW auf Seite 317, Absatz 3.1 wird dieser Fall dargelegt und im vorletzten Satz steht klar und deutlich, Zitat "...".'
Allein der Umfang der Diskussion zeigt doch, daß SaWo entweder solche Regellücken hat, oder so unklar formuliert ist, daß eine solche Antwort nicht möglich ist, oder?
Also 'kompliziert in der Anwendung' oder zumindest 'Schwierig zu durchschauen'.

Selbstverständlich könnte ein System sich auch auf die Position zurückziehen, daß einige Regeln Setting- oder Gruppen-anhängig sind; aber auch dann sollte dieser Sachverhalt klar erkennbar und die Diskussion müßig sein ("stimmen Sie in der Gruppe ab oder belassen Sie es als Entscheidung des SLs").

Zitat
Ich kann natürlich nur von meinen Gruppen ausgehen, in den seltenen Fällen das eine Ausprägung wirklich mal regelteschnische Seiteneffekte hatte wurde das innerhalb von ein paar Minuten zwischen dem SL und dem Spieler des Magiers/Priesters/etc. besprochen und der Drops war gelutscht. SW Kompliziertheit vorzuwerfen weil sozial inkompetente Menschen sich nicht einigen können finde ich schon ziemlich harten Tobak.

Also prinzipiell "a difference which makes no difference is noch difference", hier frei übersetzt: "eine Ausprägung, die keine relevanten Seiteneffekte hat, kann man sich gleich schenken".

Aber zum Thema - Oh, es ist noch elementarer:
Da nicht klar ist, wann eine Einigung gefunden werden muß, und dann eine bestehende Regel Anwendung finden kann, sind es nicht nur die sozial inkompetenten, die sich nicht einigen können, sondenr auch ganz normale Spieler die sich um Harmonie bemühen, bleiben kopfkratzend zurück und wundern sich, warum eine scheinbare Regel aufeinmal diskutiert wird bzw. warum zwei Spieler dieselbe Aktion unterschiedlich auflösen.

Daraus resultiert IMHO die 'gefühle' Komplexität von SaWo.
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: sir_paul am 17.08.2012 | 10:17
Ich muss sagen, ich gebe auf...

Ich glaube dir das SW für dich zu kompliziert ist, aber deine Argumentation kann ich leider nicht nachvollziehen da sie sich mit meiner Realität nicht deckt. Also denke ich zumindest wir beiden belassen es einfach dabei.
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Tharsinion am 17.08.2012 | 11:06
@sir_paul:

Zitat
SW Kompliziertheit vorzuwerfen weil sozial inkompetente Menschen sich nicht einigen können finde ich schon ziemlich harten Tobak.

Harter Stoff, dass du mir und Eulenspiegel solziale inkompetenz vorwirfst weil wir über eine Ausprägung diskutieren... Ich für meinen Teil interessiere mich einfach für seine Meinung.

Aber vllt war das von dir ja anders gemeint.

Zitat
Ich glaube dir das SW für dich zu kompliziert ist, aber deine Argumentation kann ich leider nicht nachvollziehen da sie sich mit meiner Realität nicht deckt.

Zustimmung. Ich hatte in meiner Runde noch nie Probleme und kenne persönlich auch keine Runde die Schwierigkeiten beim "lernen" hatte.
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: sir_paul am 17.08.2012 | 11:10
@Tharsinion:

Mein Satz bezog sich nicht auf euch, sorry wenn es so verstanden werden konnte!

Ich bezog mich auf Diskussionen in einer Rollenspielgruppe, in solch einer Gruppe sollte es ohne großen Streit möglich sein sich in relative kurzer Zeit auf eine Ausprägung zu einigen.
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Sphärenwanderer am 17.08.2012 | 11:10
Nur mal fürs Protokoll: Die einzige Einigung, die man in SW treffen muss, sind die Ausprägungen von Zaubern (es wird zwar öfter mal erwähnt, dass alles Ausprägungen haben kann, das finde ich aber nicht im Regelwerk), die nichtmal regeltechnische Effekte haben müssen! Es ist mir schon öfter vorgekommen, dass Ausprägungen keine Werteänderungen mit sich zogen als anders herum. Und selbst wenn es um Änderungen geht: Wir reden hier von Änderungen im Sinne von "in Situation A bekommt Macht B 2 Schaden dazu, dafür wirkt sie nicht gegen C", "Macht A kann nur gegen Tiere angewendet werden, dafür ist die Wirkungsdauer etwas länger" oder "Die Barriere schützt nur gegen magischen Schaden, dafür aber mit zusätzlichen +2"

Es geht nicht darum, ganze Mächte so lange umzukrempeln, bis sie nicht mehr in ihrer Grundform wiederzuerkennen sind, sondern darum Vielfalt zu schaffen. Und mit den vielfältigen Ausprägungen, die in der GER bereits mit Werten aufgelistet werden, hat man sowohl eine gute Orientierung als auch einen Selbstbedienungsladen, der die häufigsten Fälle abhandelt.

Man könnte sicher auch einen suboptimalen Ausprägungsbaukasten dazusetzen, der (wie bei den Rassen) regeltechnische Änderungen mit Nachteilen abwiegt, aber wenn man es darauf anlegt, kann man so etwas auch leicht brechen. Dann wird halt der Nachteil "wirkt nicht gegen Nacktmulle".
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Tharsinion am 17.08.2012 | 11:37
Zitat
Mein Satz bezog sich nicht auf euch, sorry wenn es so verstanden werden konnte!

Dann hab ich das falsch verstanden, mea culpa  ;)
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: alexandro am 17.08.2012 | 12:22
@ alexandro
Deine Überlegungen sind alle richtig. Aber man muss diese Überlegungen nunmal anstellen. Und das zu tun, empfinde ich nunmal als kompliziert und ganz sicher nicht als einfach.

Fazit: Man muss sich in der Gruppe mal Gedanken um die Auswirkungen von bestimmten Spielelementen auf die Spielwelt machen. Das ist komplex und die meisten Regelwerke geben dazu keinerlei Hilfestellung, sondern es ist Aufgabe der Gruppe. Savage Worlds ist da nicht anders als andere Rollenspiele (wenn auch nicht so schlimm wie DSA, WoD oder D&D), gibt aber immerhin zu, dass dieses Problem existiert und irgendwie gelöst werden muss - das ist zumindest eine ehrlicher Aussage, das kann ich respektieren.


Zitat
Ich glaube dir das SW für dich zu kompliziert ist, aber deine Argumentation kann ich leider nicht nachvollziehen da sie sich mit meiner Realität nicht deckt. Also denke ich zumindest wir beiden belassen es einfach dabei.
Naldantis Aussagen waren bisher nur leere Worthülsen ohne Gehalt. Ich glaube er hat das Regelwerk gar nicht gelesen, und will nur trollen.
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Lothax am 27.08.2013 | 16:39
Kontroversielles Thema... :) (Ich gehe hierbei von der englischsprachigen Deluxeversion und die deutsche Probefahrtfassung aus)

Nach 2 Tagen SaWo Regellektüre ziehe ich für mich folgenden ersten und sicher noch nicht finalen Schluss: SaWo ist easy to learn but hard to master.

Die grundlegenden Mechaniken sind für Rollenspieler denke ich im Handumdrehen zu durchschauen, Feinheiten brauchen allerdings etwas. Behutsam herangeführt, stehen auch Anfänger nicht vor unlösbaren Problemen. Die gern exemplarisch genannte Wundregelung habe ich persönlich drei mal lesen müssen, ich meine aber, dass ich sie (hoffe ich zumindest  ;D ) nun durchschaut habe. Das Kampfsystem, eines der Steckenpferde des Systems, sehe ich in seiner Gesamtheit als größten Stolperstein an, wenn es um instantanes Verständnis geht. Aber OK... SW operiert stark mit taktischen Entscheidungen der Spieler und es gibt eben ein paar Optionen... so man nicht alles auf einmal in Boot holt, geht das aber denke ich - und hier steht mein Praxistest ehrlicherweise noch aus - auch. Genaueres kann ich mitte September sagen, wenn ich das erste Mal eine Runde geleitet habe. Bin auf alle Fälle schon sehr gespannt. Erfahrungsgemäß habe ich dann erfahrenere Spieler und Neulinge an Board. Ein guter Feldversuch mit ganz neuem Spielleiter.
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Sagadi am 28.08.2013 | 01:54
Meine Antwort zur Ursprungsfrage ist geteilt. Savage Worlds ist einfach zu spielen, aber wirklich nicht immer leicht zu verstehen oder anzuwenden.
Wir spielen nur mit der Gentleman's Edition Revised Taschenbuch und es reicht. Ich habe alles überflogen, zu meinem Freund gesagt: "So kann ich mir das nicht vorstellen, spielen wir einfach drauf los!" und so fing es an. In 15 Minuten waren die Charaktere nicht erstellt, eher in so zwei Stunden. Wir haben uns aber auch einen Magier gebastelt, denn obwohl wir beide Null Erfahrungen mit SW hatten, wollten wir es ausgibig testen. Dann gings los mit der Socanth Kampagne ab Teil 2. Wir konnten nichts, haben zwischendurch immerwieder alles nachgelesen, was im Vergleich zu selbst DSA3 nicht wirklich lang dauerte und wir hatten Spaß und waren angetan. Am 3. Spieleabend erstellten wir Noobs uns die nächsten Charaktere, was schon wirklich schnell ging, am längsten dauerte noch das Buchherumreichen. Abenteuer waren in Null Komma Nichts vorbereitet und trotz Regelunsicherheiten leicht zu meistern.
Am allermeisten ausschlaggebend für das Urteil, Savage Worlds sei leicht zu spielen, ist für mich aber, dass es keinerlei Probleme macht Regeln zu improvisieren. Es scheint einfach kaum Regeln zu geben, die einem in den Hintern beißen, wenn man eine andere falsch anwandte.
So 2 Wochen nach unserem ersten spiel, spielten wir mit meinem Neffen. Welcher übrigens 11 Jahre alt ist. Nach einem Kampf hatte er das System intus, Charaktere erstellen konnte er bei seinem zweiten Charakter, also von einem schweer zu spielenden System kann kaum die Rede sein.
Interessanterweise tat er sich in einem Jetzt-Zeit Zombieszenario viel leichter als in einem Fntasy Setting.
Zwei Wochen später, musste er wieder nach Hause fahren, und da er wirklich begeistert war, schenkten wir ihm die GERTA. Von seiner Mutter habe ich erfahren, dass er jetzt jeden Tag, von 14 bis 20 Uhr, mit seinem auch nur 12 Jährigen Freund,  Savage Worlds spielt. Wie sie spielen, weiß ich nicht. Wohl kaum richtig- aber macht das was? Gut genug jedenfalls, um Charaktere zu erstellen, mit denen sie viel Spaß haben, und das obwohl er die Regeln nur von uns zwei SW-Newbies erfahren hat.
Aus meiner Sicht, sind die am häufigsten gebrauchten Regeln wirklich intuitiv und schnell zu merken.

Über die Regelfeinheiten bin ich leider auch schon gestolpert. Was wir nichtr verstanden haben und in den Weiten des Wwws nicht einheitlich geklärt wurde, haben wir eben gehausregelt (zb. Feuerrate und Geschossanzahl bei Schusswaffen).

Für alle weiteren Überlegungen, bin ich leider zu unerfahren. Die Benni Vergabe habe ich noch nicht drauf, schien aber bis jetzt noch keinen großen Unterschied gemacht zu haben. Auch zb. die Massenkampfregeln verstehe ich nur soweit, dass sie mir unintuitiv vorkommen. In Anbetracht dessen, bitte ich darum diesen Post nur als Erfahrungen meinerseits, da ich noch niemanden hatte, von dem ich die Regeln hätte lernen können, zu sehen.
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: sindar am 28.08.2013 | 12:56
Eines kann ich dir sagen: Wenn du nichts davon gemerkt hast, dass die Bennie-Vergabe fuer Schieflage sorgte, hast du (oder wer immer geleitet hat) es richtig gemacht. Wenn der Bennie-Fluss nicht stimmt, stockt das Spiel. Wenn das Spiel laeuft, heisst das automatisch, dass der Benniefluss stimmt.
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Sagadi am 28.08.2013 | 14:27
Im einen Setting habe ich geleitet, im anderen mein Freund.
Das ist natürlich gut zu hören, aber ich habe doch gemerkt, dass es mir schwer fällt wann ein Benni fällig ist. Leicht war es in der Zombieapokalypse, bei einem besonders neugierigen Charakter. Der ergriff einfach jeden Hinweis darauf, dass doch vielleicht irgendwo etwas interessantes sein könnte, war out-game noch so klar dass es keine gute Idee ist, genau diese Tür zu öffnen.
Wie mache ich das dagegen mit einem Raucher? Oder jemand rachsüchtigem? Also an allen Handicaps die nicht ganz leicht waren, bin ich leider ziemlich gescheitert^^ ist aber nicht tragisch, ich gehe nicht davon aus jedes Regelwerk/Spiel perfekt beherrschen müssen um es zu spielen.
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Kardohan am 28.08.2013 | 19:11
Manche Handicaps lassen natürlich einfacher Bennies erspielen, als andere. Da gibt es eine einfach Regel: War es in der Situation zu seinem Nachteil, gibt es einen Bennie.

Sollte der Nikotinsüchtige etwa mitten im Gewühl meinen, sich erstmal ne Kippe anstecken zu müssen oder nach ner neuen Schachtel zu suchen, obwohl er eigentlich die Einbrecher aufhalten sollte, die aber an ihm locker vorbeischleichen konnten, dann ist es einen Bennie wert. Oder wenn seine glühende Kippe auf hunderte Meter im Dunkeln die eigene Position verrät. Oder eine unachtsam weggeworfene Kippe das trockene Unterholz in Brand steckt und am Ende gar das Dorf niederfackelt, das man eigentlich beschützen wollte.

Wenn unser Schwertmeister mitten im Gewühl auf einen bestimmten Gegner zuläuft und ihn mit den Worten "Mein Name ist Inigo Montoya. Du hast meinen Vater umgebracht und nun bist Du des Todes..." zum Duell fordert, dann ist es ebenfalls ein Bennie wert.

Wenn ihn ein bekannter Gegner vor einiger Zeit hat blöd aussehen lassen und er sich beim Endkampf nun "etwas Zeit mit dem Schnitzen des Monogramms" in dessen fast leblosen Körper lässt, dann ist es ein Bennie wert.

Generell: Wenn alle in der Runde meinen, das der Spieler seine Handicaps nachteilig ausspielt, dann ist es einen Bennie wert.

Oder weil die Situation jedem Spaß gemacht hat...
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Sagadi am 28.08.2013 | 19:33
Danke für die Tipps Kardohan! Der In-Game-Raucher wird sich bestimmt freuen das zu verwirklichen, bzw. der Meister ^^
Klingt einfach, ist es für mich aber nicht. In der Zombieapokalypsenrunde, in der ich spiele, nicht leite, habe ich beispielsweise eine Bikerin erstellt. Die Handicaps saghen vielfältig aus, bis ich versucht habe, den Charakter, der sich vor meinem geistigen Auge definierte, damit nachzubilden.
Die einzigen Handicaps die mir passten, waren Außenseiter (lecht, als Mitglied der "Unterschicht"), Wahnvorstellung (schwer, "Die Regierung ist hinter mir/uns her!") und Gesucht (leicht, im Prinzip einfach so Sachen wie unbezahlte Strafzettel,etc). Gesucht ersetzten wir in der ersten Sitzung durch Zweifler (leicht), da in der Zombieapocalypse irrelevant ist, ob man ein Verkehrssünder ist, oder nicht.
Mit diesen Handicaps viel es mir extrem schwer, mich in brenzlige Situationen zu bringen. Am ehesten noch die Wahnvorstellungen, da ich jedem, der es nicht hören wollte, darüber aufklärte, wie doch die Regierung das mit den Zombies gemacht hätte. Aber mit einer begrenzten Anzahl von Überlebenden kam das jetzt auch nicht oft zum Einsatz.
Die Zombies hielt der Charakter auch für "Drogen-Freaks", wirkliche Nachteile hatte sie davon keine.
Den Charakter werde ich höchstwahrscheinlich am Wochenede wieder spielen, aber ich habe eigentlich keine Idee, wie ich da mehr Situationen zum Bennies kriegen erzeugen könnte. Andererseits, wüsste ich auch nicht welche Handicaps ich austauschen könnte, um meine Bennieinnahmen zu erhöhen.

Sorry fürs OT ^^"
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Kardohan am 28.08.2013 | 21:55
Don't think about it, and go with the flow!

Es geht ja nicht darum auf Krampf Bennies zu erspielen, sondern Spaß zu haben. Wenn du nebenbei deinen Charakter so ausspielen kannst, wie ihn seine Handicaps und Talente prägen, umso besser.

Am besten gewöhnt ihr Euch alle am Tisch an ein gutes Ausspielen von Handicaps anzumerken. Am Ende entscheidet dann der SL, ob er es wirklich als nachteilig und somit belohnenswert erachtete. Aber so hat man wenigstens einen guten Fingerzeig...
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Sagadi am 28.08.2013 | 22:43
Du hast wohl recht, solange ich wegen Benni mngel nicht das Zeitliche segne, ist es nicht so schlimm (wobei das im Zombiesetting wohl sowieso eher früher als später passieren wird). Danke für die Tipps!
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: alexandro am 28.08.2013 | 23:11
Die Zombies hielt der Charakter auch für "Drogen-Freaks", wirkliche Nachteile hatte sie davon keine.

Er hat keine moralischen Probleme damit, unter Drogen stehende Menschen umzubringen? Spätestens wenn die anderen Charaktere die Zombie-Schwächen herausfinden (und anfangen Kopfschüsse zu verteilen) dürfte dieser Charakter ziemliche Probleme mit dieser Vorgehensweise haben.

Die Wahnvorstellung könnte bspw. ins Spiel kommen, wenn die Spieler auf Präsenz von Polizei, Militär, CDC, etc. treffen (egal ob es tatsächliche Überlebende sind oder einfach nur ein verlassenes Fahrzeug/Gebäude, wie im Walking Dead-Pilotfilm).
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Sagadi am 28.08.2013 | 23:41
Anfangs schon, aber nachdem sie ihr ans Leder wollten, hat sie festgestellt dass das wohl irgendeine Sache vom Staat ist, um sie totzukriegen. Anfangs versuchten wir allen Zombies (bei uns heißen sie übrigens ingame offiziel ZGOs, Ziegengrippenopfer) auszuweichen, aber dank dem extrem neugierigen Charakter des anderen Spielers fanden wir uns schnell in Situationen wieder, wo wir Köpfe matschen mussten, oder gefressen worden wären. Sah sowieso schon so aus als wäre mein Charakter dank seiner [der des männlichen Charakters] Neugier zombiefiziert worden, aber anscheinend hat das schnelle desinfizieren der Wunde doch etwas gebracht... eigentlich sollte ich für seine Nachteile Bennis kassieren, ich bin die Leidtragende ^^

Ja, wahrscheinlich haben wir einfach nicht oft genug gespielt um die Wahnvorstellungen richtig einzubringen, ich hätte nur auch gerne etwas passendes, womit ich uns in interessante Situationen bringen kann und mein Bennieinkommen steigere.
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: ChaosAmSpieltisch am 29.08.2013 | 08:53
Ich würde sagen, gute Ausprägungen der Nachteile, aber die Nachteile selbst nicht setting-gerecht gewählt.

Aussenseiter: Unterschicht.

Bringt die Herkunft hervor, ich sehe aber nur bedingt den Nachteil. In einem Zombiesetting ist die soziale Komponente sicherlich nicht so wesentlich, deswegen ist da Aussenseiter für Unterschicht vielleicht nicht die beste Wahl.

Alternativen:
Ahnungslos: Warum holen wir nicht einfach Antibiotika aus den Apotheken und geben das den Leuten, Antibiotika hilft doch immer (nein, es ist ein Virus kein Bakterium).
Arm in Ausprägung, dass er keine Wertgegenstände wirklich behalten kann: "So jetzt mal ordentlich was trinken", Wasserflasche leer trink "Hey du Idiot, dass war unser letztes unverseuchtes Wasser".
Ehrenkodex (wegen Biker): Rede mit keinem Bullen, wenn einer am Boden liegt wird nicht mehr zugeschlagen oder getreten, ich beklau nur reiche
Loyal: Das ist Snake-Head aus meiner Gang, auf den schieß ich nicht.

Wahnvorstellungen:

Auch hier ist die Idee an eine Verschwörung zu glauben, dass die Regierung alles Schuld ist gut, super Ausprägung, gerade in diesem Setting. Allein der Nachteil ist falsch gewählt, da wieder vor allem sozial.

Alternativen:
etwas abgewandelter Nachteil Pazifist: Die Zombies sind nur auf bösen Drogen der Regierung, ich erschieß die nicht. In Settings wo Zombies nicht betäubt werden können, sehr heftig.
Tick: Arbeitet nicht mit Staatsdienern zusammen (nein er geht auch nicht in die von Polizisten verteidigte Polizeistation, auch wenn das sicherlich der derzeit beste Ort ist)

Zweifler:

Hmm, den Nachteil halte ich erstmal für nicht so gut. Die Zombies scheinen ja eine (pseudo-) wissenschaftliche Erklärung zu haben. Abgesehen davon, ernsthaft weitergedacht, könnte das (gerade bei der Drogentheorie) ja dazuführen sich beißen zu lassen, um zu beweisen, dass man was nehmen muss, um zu mutieren.

Möglichkeiten wären:
Ticks oder Stur: Versucht allen zu Erklären, dass man einfach nur das Drogenlabor finden und zerstören muss.  (Alle wollen nach links zur Uni, nur dein Char will nach rechts zum Militärkomplex, weil er da das Labor vermutet)

Eurer Fehler war, die generellen Nachteile nicht auf das Setting spezifisch anzupassen.
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: rayen am 29.08.2013 | 12:01
Auf was muss denn der Anfänger achten wenn er sich das Regelwerk besorgt und einfach anfangen will? Ist es denn ein ideales Einsteiger System?
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: ChaosAmSpieltisch am 29.08.2013 | 12:08
Ich würde zum Einstieg erstmal die Probefahrtregeln nehmen, und noch nichts kaufen. Die reichen erstmal. Und bei Gefallen dann den Rest kaufen.

Ob es für Einsteiger geeignet ist, hängt von den Einsteigern ab (wie aus meiner Sicht bei jedem System). Die Regeln sind teilweise sehr einfach, aber einige Sachen sehr komplex. Daher für Einsteiger, die komplexe Dinge schnell begreifen ja, sehr geeignet, für Einsteiger, die bei komplexen Dingen nicht so drauf sind, eher nicht.

Und was ich festgestellt habe. Kennen die Spieler die Kartenreihenfolgen und Farben nicht, zieht sich der Kampf sehr.
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: alexandro am 29.08.2013 | 12:49
Anfangs schon, aber nachdem sie ihr ans Leder wollten, hat sie festgestellt dass das wohl irgendeine Sache vom Staat ist, um sie totzukriegen.

Das erklärt trotzdem nicht, warum er Kopfschüsse verteilt. Schüsse in Beine und Arme (oder, wenn es nicht anders geht, in den Körper) sind doch genauso effektiv (gegenteilige Beweise werden durch "Zweifler" wegignoriert).

Und wenn das Drogen-Opfer des Staates sind, dann müsste es doch möglich sein diese von der Kontrolle des bösen Staates zu befreien ("Los, fangen wir uns so einen Freak und schaffen ihn in unser Versteck!" dürfte in jedem Fall einen Bennie wert sein).
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Sagadi am 29.08.2013 | 14:24
Ich würde sagen, gute Ausprägungen der Nachteile, aber die Nachteile selbst nicht setting-gerecht gewählt.

Aussenseiter: Unterschicht.

Bringt die Herkunft hervor, ich sehe aber nur bedingt den Nachteil. In einem Zombiesetting ist die soziale Komponente sicherlich nicht so wesentlich, deswegen ist da Aussenseiter für Unterschicht vielleicht nicht die beste Wahl.

Wow, danke für die großartigen Tipps! Ich merke schon, geeignete Handicaps auszusuchen ist gar nicht so leicht wie es auf den ersten Blick scheint. Bei vielen der von dir genannten Beispiele, wusste ich gar nicht dass man sie in den von dir genannten Ausprägungen verwenden kann.

Dann werde ich Außenseiter durch Ahnungslos ersetzen, da kann ich dann zusätzlich noch so Sachen wie dein Beispiel mit der wasserflasche unterbringen (sie hat halt noch nicht gecheckt dass in der Apocalype das Wasser auch irgendwann knapp werden könnte). Ich habe leider meine GERTA verschenkt, und bekomme erst meine neue. Ahnungslos ist ein schweres Handicap, oder?

Wahnvorstellungen:

Auch hier ist die Idee an eine Verschwörung zu glauben, dass die Regierung alles Schuld ist gut, super Ausprägung, gerade in diesem Setting. Allein der Nachteil ist falsch gewählt, da wieder vor allem sozial.

Das stimmt leider auch wieder. Dann werde ich das durch den Tick (leicht?) ersetzen, damit verändert sich ihr Wesen nicht wesentlich, aber ihre schlechten Seiten kommen doch wesentlich häufiger zum Vorschein.

Zweifler:

Hmm, den Nachteil halte ich erstmal für nicht so gut. Die Zombies scheinen ja eine (pseudo-) wissenschaftliche Erklärung zu haben. Abgesehen davon, ernsthaft weitergedacht, könnte das (gerade bei der Drogentheorie) ja dazuführen sich beißen zu lassen, um zu beweisen, dass man was nehmen muss, um zu mutieren.
Je nachdem, wie ich auf meine 2 leichten und einen schweren Handicaps komme, werde ich den Zweifler dann durch Stur oder durch Ehrenkodex ersetzen.  Ich habe meine verschenkte GERTA leider erst am Wochenende bei der Hand, deswegen kann ich mich erst dann festlegen. Oder jemand von euch weiß wie welcher zu gewichten ist ^^

Eurer Fehler war, die generellen Nachteile nicht auf das Setting spezifisch anzupassen.
Ja, das kommt leider hin. Wir wussten halt nicht dass das in einem Jetzt-Zeit-Szenario notwendig ist, und bis auf den, genauso unerfahrenen, Meister wusste niemand von uns, was denn die Erklärung für ombies sein würde, oder zu welchem Zeittpunkt in der Apocalypse das ganze stattfindet. Das einleitende Abenteuer war übrigens "Resorbium".

Danke nochmal =)


Das erklärt trotzdem nicht, warum er Kopfschüsse verteilt. Schüsse in Beine und Arme (oder, wenn es nicht anders geht, in den Körper) sind doch genauso effektiv (gegenteilige Beweise werden durch "Zweifler" wegignoriert).

Und wenn das Drogen-Opfer des Staates sind, dann müsste es doch möglich sein diese von der Kontrolle des bösen Staates zu befreien ("Los, fangen wir uns so einen Freak und schaffen ihn in unser Versteck!" dürfte in jedem Fall einen Bennie wert sein).

Du hast wohl leider recht. Da habe ich ganz schlecht Spieler- und Charakterwissen getrennt. Ich bin nur auch nicht auf die Idee gekommen, dass der an sich leichte Nachteil so massiv auszuspielen ist.
Ich bin mir nicht sicher, ob sie auch nur einen Kopfschuss verteilt hat. Nach kurzer Zeit kamen wir drauf, dass schüsse die ZGOs anlocken, weswegen zumindest sie, bis auf Ausnahmesituationen in den Nahkampf ging (der Spieler setzte sich häufig darüber hinweg). Ich glaube sie hat einen Kopfschuss gemacht, was eine Ausnahmesituation war, weil sie über Autos kletterten und ein Zombie den Mitstreiter erwischte und hinunterzog. Aber du hast im Prinzip trotzdem recht. Es kam nur nicht wirklich vor, weil ich in den krassesten Kampfsituationen (einer davon mit einem Menschen) Snakeeyes würfelte und so nicht mehr an Kämpfen zu denken war.

Danke jedenfalls für deine Einschätzung, ich werde versuchen das Charakterwissen/glauben mehr won meinem zu trennen.
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Slayn am 29.08.2013 | 14:31
@Sagadi:

Es hilft, wenn du dich mal von dem aus DSA gewohnten Charakter-zentrierten Denken herausbewegst (Warum macht die das, was denkt die so) sondern dich ein wenig mehr auf Gruppenszenen konzentrierst (Was bringt das für die Szene? Bringt das Drama oder Spannung rein?).
In sich geschlossene Charaktere, die dann Bennies für Aktionen bekommen sollen, die den allgemeinen Spielspaß nicht erweitern, bringen dann nicht viel.
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Sagadi am 29.08.2013 | 14:52
Hi Slayn!
Da hast du mich erwischt ^^ dieses DSA Symptom weise ich wohl wirklich auf.
Ich versuche es mit diesem Aspekt anzugehen, aber warum auch immer (ob es jetzt am Meister liegt, oder weil meine Gedankengänge nicht logisch nachvollziehbar sind) aber es will nicht funktionieren.
Jedem Überlebenden, denwir getroffen haben, habe ich lang und breit erklärt, was der Staat denn da verzapft hat, wie der Staat da hinter uns her ist, und dass er jetzt auch hinter ihnen her ist. Ich habe mir gedacht, vielleicht halten mich die Überlebenden dann für zu verrückt um sich mit uns durchzuschlagen, oder beschließen lieber mit unseren Vorräten abzuhauen, als sich in Gesellschaft einer paranoiden durch eine gefährliche Welt zu bewegen. Das Maximum was passierte, war dass sie meinen Charakter ein wenig seltsam fanden, mehr aber auch nicht. Vielleicht waren sie auch alle zu abhängig von uns- ich weiß es nicht.
Genauso dachte ich, das vielleicht sich jemand weigern wird uns zu helfen, weil mein Charakter ja aus der #unterschicht stammt. Aber wir saßen eher am längeren Ast und haben anderen geholfen, als umgekehrt.
Ich habe es mir also irgendwo schon überlegt, aber wahrscheinlich bin ich im Spiel dann schon ins DSA Muster zurückgefallen.
Der andere Spieler hat das perfekt gelöst, obwohl er erst 11 ist. Kaum hat der Meister auch nur angedeutet, dass irgendwo etwas interessantes sein könnte, oder man hört etwas, war sein Charakter schon durch die Tür ^^ bin ein bisschen neidisch auf das Handicap Neugierig.
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: ChaosAmSpieltisch am 29.08.2013 | 14:55
Das mit den Ausprägungen finde ich auch nach wie vor eine der schwersten Sachen bei SW, aber ich finde eine der angenehmsten zu gleich.

Als Beispiel, wir haben in unserer Rippers-Runde einen Char, der ist Alkoholiker. Interessanterweise drücken wir das Regeltechnisch nicht als Nachteil aus, sondern wir nutzen das Talent "Mut in Flaschen". Den der Alkoholismus ist zwar ein Darstellungsaspekt, soll aber eher kein Nachteil sein.
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Sagadi am 29.08.2013 | 15:09
Das finde ich auch schwierig, dass ein Handicap nur ein Nachteil sein kann. Bedeutet das eigentlich, dass es mir nie ein Vorteil sein kann, zb. ein Außenseiter zu sein?
Aber das Mut in Flaschen Beispiel ist interessant, bei unserem Fantasy-Savage Worlds Setting hat das ein Zwerg, aber nur zusammen mit Alkoholiker. Da handhaben wir das so, dass er eben auernd was zu trinken dabei haben muss und regelmäßig trinkt, irgendwann greift dan Mjt in Flaschen, aber wenn er richtig betrunken ist dann ist es ein purer Nachteil.
In einer Situation hat der Zwerg mitten im Kampf beschlossen zu trinken, um Mut in Flaschen auszulösen. Dadurch dass er es gemacht hat um einen Vorteil zu bekommen, habe ich ihm keinen Benni gegeben. Hätte er nicht Mut in Flaschen gehabt und beschlossen mitten im Kaampf zu trinken, hätte er, nach meiner Logik, sehr wohl einen bekommen. Habe ich das richtig gemacht?
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: ChaosAmSpieltisch am 29.08.2013 | 15:19
Ob dein Zwerg einen Benni bekommt oder nicht, hängt ja davon ab, ob er  (bzw. die Gruppe) dadurch Nachteile in Kauf nimmt. Wenn er zum Beispiel mitten im Kampf eine Runde aussetzt, und dadurch sich oder andere in Gefahr bringt, gibts bei mir einen Benni. Hat es keine Auswirkung auf die Handlung, gibts auch keinen Benni. (Wobei natürlich das nur der Nachteil ist-Aspekt ist), wenn der Spieler des Zwerges vollmundig erklärt, dass er einen tiefen Schluck aus der Flasche nimmt (1 Handlung) und danach die halbvolle Flasche mit tief trauriger Miene dem Schurken ins Gesicht wirft, der gerade den am Boden liegenden Kameraden erstechen will (2 Handlung), dann würde ich da durch aus einen Benni für geben.

Das der Char bei uns bei Rippers nicht den Nachteil "Angewohnheit" hat, hat einen einfachen Grund, es soll vor allem Farbe sein.

Klar gibt es Situationen, wo ein Nachteil auch ein Vorteil sein kann, und auch dafür würde ich einen Benni geben, vorrausgesetzt, die Idee war wirklich orginell. (Zum Beispiel als Aussenseiter den Wissenschaftler überzeugt hat (der auch Aussenseiter ist), weiter zu forschen, auch wenn ihn alle schlecht behandeln, einem geht es ja auch so, und man kämpft trotzdem für die Menschheit).
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: sir_paul am 29.08.2013 | 15:26
Und nicht zu vergessen, man kann Bennies auch für coole Aktionen/Ideen ganz abseits von Vor- und Nachteilen erhalten...
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: sindar am 29.08.2013 | 15:37
In unseren Savage-Worlds-Runden waren die Bennies (fast) unabhaengig von den Handicaps. Der SL (tartex) hat sie nach Gusto verteilt (oft genug auf Spielernachfrage).
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Yehodan ben Dracon am 29.08.2013 | 16:10
Man kann und soll Bennies auch für die Dramaturgie nutzen. Erst Bennies rausziehen macht Kämpfe spannend! Dann später wieder ein "Refresh" und weiter gehts...
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Kardohan am 29.08.2013 | 19:04
Nenne sie Vorteile (Talente) und Nachteile (Handikap), wenn du damit besser klar kommst. Ein Nachteil kann manchmal vorteilhaft sein, aber im Grunde sind es ja die "Charakterschwächen" nicht seine Stärken.

Wie ich schon sagte, ist die Vergabe von Bennies nicht sklavisch an das Ausspielen der Handicaps gebunden. Man bekommt sie für die Spieldauer, weil eine Situation besonders unterhaltsam war, weil man dem SL ein wenig die Arbeit erleichtert (Führen der Figuren, Kartenmischen, Spendieren der Pizza), weil man eine wichtige Situation im Abenteuer gut gemeistert hat oder noch zu meistern hat usw usf.
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Boba Fett am 29.08.2013 | 19:16
Ich finde die Diskussion echt spannend.
Nach die Ausprägungen Kritikpunkt war, sinds jetzt die Bennievergabe und die Nachteile.
Ich finde die Regelwerkformate ja scheisse, die machen es auch echt schwer zu lesen. Ich habe sechs Monate einhändig in den Rocky Mountains am Berghang gehangen und konnte nicht lesen, weil mir das Umblättern so schwergefallen ist. Und SOWAS soll fast furios und fun sein? never ever!
Was ich ganz bescheiden finde, ist die Tatsache, dass das Werk nicht auf Eßpapier gedruckt wurde.
Und der aufgedruckte Kompass funktioniert auch nicht.
Ausserdem ist kein Setting drin! HALLO??? Kein setting? Was soll das denn für ein Universalregelwerk sein, wenn man nicht mal ein Beispielsetting zur Verfügung hat.
Und dann habe gestern sieben Stunden in der Bremer Fußgängerzone gestanden und das Grundregelwerk wie ein Zeuge Jehovas den Wachturm präsentiert. Hat mir auch nur eine einzige Gutaussehende Frau angesprochen? das Rehelwek ist sowas von scheisse, nee wirklich!!! Leicht zu lernen sowieso nicht

 :Ironie:
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: ComStar am 29.08.2013 | 19:18
Trollt hier der Admin persönlich?

*SNCR*
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Sagadi am 29.08.2013 | 21:45
Äh- danke für die Tipps. Ich habe halt ein moralisches Problem damit Bennies für gutes Rollenspiel zu vergeben, da mir das zu subjektiv und wertend erscheint. Und bezüglich der Pizza, ich versuche auch nicht käuflich zu sein^^ Deswegen ist es mir lieber das mehr vom nachteiligen Ausspielen von Handicaps abhängig zu machen.

Es tut mir Leid die Diskussion soweit ins OT gezogen zu haben, eigentlich wollte ich mit meinem Eingangspost ausdrücken, dass ich Savage Worlds für sehr Einsteigerfreundlich, intuitiv und verständlich halte. Leider ist aufgrund meiner Fragen wohl mittlerweile ein anderer Eindruck entstanden.

Also ich möchte nochmal betonen, Savage Worlds ist geil! Kämpfe haben mir noch nie so Spaß gemacht. Und ich werde mit jedem Rollenspielneuling in einer meiner Gruppen SaWo nahelegen, da ich es als wesentlich leichter zu begreifen halte als die anderen Systeme die ich kenne.
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Slayn am 29.08.2013 | 22:35
@Sagadi:

Der liebe Boba hat heute wohl seinen schlechten Tag oder ist auf Cyberpunk-Entzug ;)

Es bleibt aber das Fazit dass euer 11-Jähriger das Prinzip von F!F!F! wohl am besten verstanden hat, nämlich nicht lange Rumgrübeln und Fluff sabbeln sondern einfach weiter im Plot und ab.
Und genau dazu gehört es auch einfach, jede Aktion die man toll findet mit Bennies zu belohnen oder aber auch als Spieler laut zu rufen "Gib ihm einen!" wenn man selbst Spaß daran hatte.

[Nachtrag] Ist übrigens einer der gründe warum ich die ganzen Zombie-Settings als miesen Einstieg in SaWo empfinde. Einfach mal ne Runde Pulp Action, ggf. ein Paar Nazis in Venedig plätten, dann ein Schloss bei Wien ausplündern, den Jade Falken in Chicago stehlen ...
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Sagadi am 29.08.2013 | 23:28
Naja, am besten verstanden stimmt schon, aber ganz ohne Fluff ist er auch nicht^^
Er steht eben auf Kämpfe und bettelt wenn 3 Minuten keiner war gleich beim Meister. Fluff macht er nur, wenn er ihm aus dem Fernsehen oder so kennt, also im Zombieszenario fanden wir eine Villa mit super vollem Weinkeller  ;D da war er da voll dabei, und wir beschlossen uns dort zu verbarrikadieren, uns einpaar Tage von der Zombieapokalypse frei zu nehmen und zu feiern. Dagegen im Fantasysetting geht Fluff bei ihm nur so weit, wie es dazu dient ihn gut dastehen zu lassen. Tavernenszenen gibt es praktisch keine, wenn wir eine betreten, fragt er "Ist es Abend?" Wenn ja dann folgt darauf immer der gleiche Satz: "Ich trinke ein Glas Wasser und lege mich ins Bett" ^^
Sicher hat er noch minimale Schwächen- er würfelt in jeder Szene auf Wahrnehmung und gibt einen benni aus, wenn er es nicht schafft, aber er ist trotzdem ein super Spieler, da stimme ich shcon zu.

Zu deinem Nachtrag: Wir sind mit Fantasy, ein selbstgeschriebenes Setting zu SaWo eingestiegen (er spielt dort einen Werbären, mein Freund einen Zwerg), und rollenspielerisch hat er sich im Zombiesetting eindeutig leichter getan. Einfach weil er wusste wie der Hase läuft. Und da war dann plötzlich auch rollenspieltechnisch (siehe oben) mehr drin. Ich habe ihn übrigens nicht verdorben, er steht von selbst einfach voll auf Zombies ^^

Wenn ich Fate draufhätte, würde ich auch das mit ihm spielen, ich bin sicher er wäre ein fabelhafter Spieler. Mit DSA verschone ich ihn aber. Noch lange.
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: First Orko am 29.08.2013 | 23:33
, dass ich Savage Worlds für sehr Einsteigerfreundlich, intuitiv und verständlich halte. Leider ist aufgrund meiner Fragen wohl mittlerweile ein anderer Eindruck entstanden.

Also ich möchte nochmal betonen, Savage Worlds ist geil! Kämpfe haben mir noch nie so Spaß gemacht. Und ich werde mit jedem Rollenspielneuling in einer meiner Gruppen SaWo nahelegen, da ich es als wesentlich leichter zu begreifen halte als die anderen Systeme die ich kenne.

+1 dafür, gilt für mich genauso. Dabei bin ich fast sowas wie Regellegastheniker - zumindest was Systeme angeht, die Regeln, Bonis, Ausnahmen, Zusatzregeln u.ä. mehr oder weniger sinnfrei über das ganze Buch verteilen und wo man Synergien dadurch erarbeitet, dass man Effekte ausnutzt, die nicht ausdrücklich ausgenommen werden aber im Sinne der Interpretation eigentlich nicht gelten können.
Regeln sollten immer TRANSPARENT bleiben! Wer einen Bonus für eine bestimmte Situation nicht im Kopf hat sollte zum Beispiel im Sinne der konsequenten Anwendung in der Lage sein, von anderen Boni ähnlicher Situationen ableiten zu können. Subsysteme sollten sich nicht zu arg von den Basisregeln entfernen. Der Abstraktionsgrad sollte nicht zu stark innerhalb des Regelkonstrukts wechseln. All diese Dinge macht meiner Meinung nach Savage Worlds richtig.

Eines der wichtigsten Merkmale bleibt aber die o.g. Transparenz - und das ist mE auch die Eigenschaft, die das System im Rahmen seiner tieferen Komplexität trotzdem noch so einsteigerfreundlich macht. Wer die Basisregeln einmal begriffen hat, der brauch sich kaum um Ausnahmen zu kümmern (Und wenn es welche gibt, sind diese meist sehr gut plaziert!).

Ich bin eigentlich immer mehr zum Anhänger von schmaleren Indiesystemen geworden und hatte mich gerade an Charakterbögen gewöhnt, auf denen nicht mehr als zehn Werte stehen - aber mit Savage Worlds habe ich trotzdem sehr schnell viel Spass an spannenden, taktischen Kämpfen gefunden und freue mich darauf, die Massenkampfregeln bald mit Necropolis ausführlich testen zu können - als Spielleiter.

Das hat bisher kein anderes Rollenspiel bei mir geschafft.

Aus meiner Sicht also ein klares: Ja, Savage Worlds schafft es trotz einer gewissen taktischen Tiefe mit der Konsequenz, wie die Regeln implementiert wurden sehr einsteigerfreundlich zu sein.

Dass hier weder ein Vergleich mit hochkomplexen Simulationssystemen noch mit Indiespielen á la "Beschreib deinen Charakter anhand einer Obstsorte und dem chinesischen Tierkreis" angebracht ist, dürfte ja klar sein - Äpfel und Torten und so ;)
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Boba Fett am 29.08.2013 | 23:33
Sorry, das war böses trollen aber nicht ernst gemeint!
Ich hab nur manchmal schlicht Verständnisprobleme, einige Dispute betreffend.
Savage Worlds ist ein crunchy System und in sofern konstruiert.
Es ist für Leute geschrieben, die keine Lust mehr auf Dungeons & Dragons 3.X hatten und sollte dies vereinfachen, ohne die taktische Komponente zu eliminieren.
Rollenspieler, die aus dieser Ecke kommen, werden einen leichten Einstieg haben.
Rollenspieler aus anderen Bereichen (Storyteller) werden es schwerer haben.
Und es ist nicht für Einsteiger gemacht, dazu hat es zu wenig Erläuterungen.

Ausprägungen sind schwammig aber haben eine simple Faustformel: ihre Charakteristika dürfen die Fähigkeiten nicht soweit einschränken, dass der Anwendbarkeit des Zaubers nichtig gemacht wird.
Ausprägungen werden im übrigen auch nicht innerhalb der Runde "ausgehandelt", sondern definiert, wenn jemand ein Setting ausarbeitet. Im Normalfall findet das unabhängig und weit vor der Ausarbeitung einer Kampagne statt.

Bennyfluss muss geübt werden.

Zu guter Letzt finde ich es seltsam von Forenusern, die etliche hundert Beiträge in diesem Forum haben zu lesen, wie schwer ihnen der Enstieg in Savage Worlds fiel, bei denen ich aber nicht besonders große Mengen an Fragen im Savage Worlds Systemchannel wahrgenommen habe.
Mal ganz ehrlich, das lässt mich etwas daran zweifeln, dass sich hier unvoreingenommen einem System genähert wurde.

Eines ist notwendig, um ein System kennenzulernen: die Bereitschaft das zu tun.
Wer eigentlich im Vorfeld schon sein Urteil mitbringt,msucht doch nur noch Elemente, auf die er seine Urteile stützen kann und die wird er dann auch mit Sicherheit finden.
Man muss Savage Worlds nicht mögen! Es ist kein System für jeden! Aber wenn es nicht das erhoffte Spielerlebnis liefert, legt man es weg und sucht sich was neues. Die Verbreitung der empfundenen Enttäuschung über den Versuch die für sich selbst gefundenen (empfundenen) Schwächen zu präsentieren lässt nämlich den Eindruck zurück, dass man das System schlechtreden möchte.
Das ist dann in meinen Augen unsportliches Nachtreten.
Und das hab ich in Ansätzen wahrgenommen und dann trolle ich auch mal.

Zur Info:
Savage Worlds ist nicht mein System für alle Anwendungen. Es gibt einig wenige Fälle, wo ich esutzen würde, aber das ist nicht mal besonders häufig.
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Slayn am 29.08.2013 | 23:42
@Boba:

Spannend dabei ist doch dass SaWo simpel wirkt, es aber nicht ist und einen Lern- als auch Verlern-Aufwand benötigt. Wer von einem anderen System kommt und bestimmte Paradigmen wie mit der Muttermilch aufgesogen hat, der wird hier, ähnlich wie mit Fate, Probleme bekommen in einen "guten" Spielfluss zu kommen.
SaWo will, letztendlich, gelernt sein um maximalen Spaß zu bieten.
Gerade daher würde ich nie unterschätzen was es für ein Aufwand ist, erst etwas zu Verlernen um dann darauf aufzubauen.
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Hróđvitnir (Carcharoths Ausbilder) am 29.08.2013 | 23:48
Der "Verlernaufwand" - schön gesagt - ist in der Tat das Aufwendigste bei SaWo. Die Regeln haben wir in der Gruppe relativ rasch gelernt, aber das Begreifen setzte sehr zögerlich ein, vor allem mit der "Realismusschere" im Kopf. Soaken fühlte sich z.B. sehr lange scheiße an (und ich bin immer noch nicht davon begeistert).
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: First Orko am 29.08.2013 | 23:58
Aber ist das "Verlernen" ein Problem des Sytems? Mit dem Argument kann man jedem beliebigen System, dass grundsätzliche Dinge anders macht als das persönlich präferierte vorwerfen, es wäre schwierig zu lernen (ob er- oder ver-lernen, wie auch immer...).

Von D&D nach SW: Schwer!
Von FATE nach D&D: Schwer!
Von DSA nach FATE: Schwer!
Von FATE zu DRYH: Schwer!
Von SW zu POLARIS: Schwer!

usw.

Aber daran kann man doch die Einstiegsfreundlichkeite nicht bemessen? Sich selbst an Althergebrachtes zu klammern ist zwar mitunter verständlich, besonders wenn man bisher vielleicht nur ein einziges System lange gespielt hat! - aber diesen Umsteigern das Leben so einfach wie möglich zu machen kann kein System leisten, wenn es nicht 90% so ist wie das alte.
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Sagadi am 30.08.2013 | 00:01
Boba, falls das Sorry an mich war, war es nicht notwendig. Ich bin nicht sehr versetzlich, nur hier auf Neuland, daher lieber vorsichtig ^^

Das mit dem Verlernaufwand habe ich auch schon bemerkt. Ich habe ein kleines Setting umfunktioniert (sci fi-postapokalyptisch. Kennt jemand den Manga/Anime Battle Angel Alita? Genau da habe ich meinen Spieler spielen lassen!) und habe mir tatsächlich überlegt Fluff Fertiglkeiten dazuzuerfinden. Völliger Schwachsinn, aber das kommt halt von so Systemen wo es Töpfern als eigenes Talent gibt...
Genauso ist es mir als Meisterin unmöglich abzuschätzen wieviele Gegner viele sind und wie lang so ein Kampf dauern wird. Meinem Freund geht's da nicht anders, und wiedereinmal hat der 11-jährige die Nase vorne, der nichts umzulernen braucht.

@Orko,
genauso sehe ich das mit der Transparenz auch, denn es fällt bei SW irgendwie leicht Lücken mit Logik zu schließen, ohne später Ärger zu haben weil es zu etwas anderem nicht passt. Soweit zumindest meine bisherige Erfahrung.

Ganz im Gegenteil, ich glaube den Verlernaufwand mzuss man bei der Kritik zu Gunsten des Systems berücksichtigen, und so habe ich es auch aus den Posts verstanden.
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Slayn am 30.08.2013 | 00:05
@Orko:

Ich bitte dich, das ist fast schon Polemisch!

Rollenspiel ist etwas antrainiertes und geschätzte 70% aller Probleme bei einem Systemumstieg kommen von diesem Training. Wenn Systeme oft bei etwas versagen, dann in der benutzerfreundlichen Erklärung warum sie sind, wie sie sind, bzw. bei Universalsystemen, bei der Erklärung wie sie gespielt werden sollen um Spaß zu bringen.

Und ja, daran kann man die Einstiegsfreundlichkeit bemessen, denn es ist schwerer jemanden zum Verlernen und Neu Lernen zu bringen als einen Neuling zum Erst-Lernen. Ein System, bei dem die Erklärungen so sind dass es der Verlerner versteht, ist auch einsteigerfreundlicher, denn es deckt mehr Erklärungen ab.
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Gaming Cat am 30.08.2013 | 01:08
Äh- danke für die Tipps. Ich habe halt ein moralisches Problem damit Bennies für gutes Rollenspiel zu vergeben, da mir das zu subjektiv und wertend erscheint.
Mach' ich auch nie - ich gebe allerdings manchmal 'nen Benny, wenn ein Spieler/Charakter eine sehr gute Idee hat oder etwas extrem stylisches versucht (was dann ja auch potentiell Bennies kostet).
Ansonsten haben wir gute Erfahrungen mit der Regel gemacht, einfach bei jedem gezogenen (Ini-)Joker jedem Spieler einen Benny zu spendieren...
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Sagadi am 30.08.2013 | 01:31
Mach' ich auch nie - ich gebe allerdings manchmal 'nen Benny, wenn ein Spieler/Charakter eine sehr gute Idee hat oder etwas extrem stylisches versucht (was dann ja auch potentiell Bennies kostet).
Ansonsten haben wir gute Erfahrungen mit der Regel gemacht, einfach bei jedem gezogenen (Ini-)Joker jedem Spieler einen Benny zu spendieren...
Prinzipiell ist das alles logisch und gut, nur die "sehr gute Idee" läuft auch wieder auf Willkür hinaus und benachteiligt ebenso wie "gutes Rollenspiel" Spieler die auf ihre Weise nicht weniger zum Spiel beitragen. Super finde ich aber Spielern für Aktionen, welche auf eine unerwartete weise das spiel bereichern, oder so, und sie bennies kosten, einen Benni herzugeben.
Gibts die Joker so oft bei euch? Bei uns wurden die nur so 2 mal pro Abend von Spielern gezogen. Vielleicht kämpfen wir weniger?
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: ChaosAmSpieltisch am 30.08.2013 | 06:29
Was Benni-Vergabe angeht, so kann bei mir jeder jeden für einen Benni vorschlagen. So übersieht man als SL nichts und benachteiligt keinen.
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: killedcat am 30.08.2013 | 07:36
Bennyfluss muss geübt werden.
Das halte ich für die übliche Ausrede für eine schwammige, nicht greifbare Regel, die alle Mängel entschuldigen soll, die das System hat. "Bei uns sterben die Leute zu schnell" "falscher Benniefluss". "Bei uns ist keine Action" "falscher Benniefluss" ... etc. pp.

Zu guter Letzt finde ich es seltsam von Forenusern, die etliche hundert Beiträge in diesem Forum haben zu lesen, wie schwer ihnen der Enstieg in Savage Worlds fiel, bei denen ich aber nicht besonders große Mengen an Fragen im Savage Worlds Systemchannel wahrgenommen habe.
Mal ganz ehrlich, das lässt mich etwas daran zweifeln, dass sich hier unvoreingenommen einem System genähert wurde.
Das ist eine Unterstellung die nicht weit von dem entfernt ist, was Du unterstellst, lieber Boba. Nimm die Kritik doch einfach hin. Wenn Kritik nur geübt werden dürfte, wenn man sich intensiv mit einem Spiel auseinandergesetzt und es womöglich über längere Zeit gespielt hat, dann würde es verdammt still im Forum. ;)

... dass man das System schlechtreden möchte.
Oder man hat einfach einen Eindruck gewonnen, den man anlässlich diesen Threads teilen möchte, wie das so üblich ist. In Splittermond hat auch noch keiner das Spiel gespielt, es wird dennoch stark kritisiert, und keinen störts. Bei vielen anderen Systemen nehme ich das gleiche wahr. Warum soll es hier anders sein?

Es gibt keine Verschwörung geben Savage Worlds. Aber es scheint viele zu geben, die der Meinung sind, dass es nicht sehr einsteigerfreundlich ist. Ob diese Kritik berechtigt ist, bitte ich doch einfach den Leser anhand der vorgebrachten Argumente entscheiden zu lassen (oder dem Mangel derselben). Pauschal schlechtreden zu unterstellen finde ich wenig hilfreich.
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: sir_paul am 30.08.2013 | 07:37
Prinzipiell ist das alles logisch und gut, nur die "sehr gute Idee" läuft auch wieder auf Willkür hinaus

Wie auch "passendes Ausspielen des Nachteils", generell wirst du bei solchen Bonus Systemen immer ein bisschen Willkür drin haben. Mann kann die Willkür aber stark einschränken wenn die ganze Gruppe vorschlagen kann einen Bennie zu vergeben.

und benachteiligt ebenso wie "gutes Rollenspiel" Spieler die auf ihre Weise nicht weniger zum Spiel beitragen.

Aber es hindert dich keiner daran Spieler "die auf ihre Weise nicht weniger zum Spiel beitragen" auch per Bennie zu belohnen. Ich weiß jetzt ja nicht was genau du meinst, ich habe in meiner Gruppe z.B. den Spielern welche ein Diary schreiben einen zusätzlichen Startbennie zugestanden.

Bennies sind für mich als erstes mal eine Belohnung für den Spieler, wofür Spieler belohnt werden kann von Gruppe zu Gruppe unterschiedlich sein. Mann sollte auch keine Angst vor der Bennie Vergabe haben! Wenn man mal einen Bennie zuviel gegeben hat ist das kein Beinbruch, ein Bennie ist nunmal nur ein temporärer Bonus und schneller wieder weg als man denkt.
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Skeeve am 30.08.2013 | 23:05
Und was ich festgestellt habe. Kennen die Spieler die Kartenreihenfolgen und Farben nicht, zieht sich der Kampf sehr.

... und sind die Spieler alles Doppelkopf-Spieler dann kommt die allererste Hausregel gleich von den Spielern: Umstellung der Kartenreihenfolge.

Da ich nun weder Poker, Bridge oder Doppelkopf spiele, war mir sowieso jede Kartenreihenfolge fremd und so hatte ich der Hausregeln dann gleich zugestimmt.  :D

[edit]und Bennie-technisch will ich es beim nächsten Mal auch mit der "bennie für (Ini)Joker" Regel ausprobieren. Bei uns kommen die Joker zwar auch nicht besonders häufig [es ist keiner in der Runde der mehr als eine Ini-Karte bekommt und schlechte oder gute Karten durch neue ersetzen darf/muß auch keiner], aber egal. Wenn die Spieler einen mehr haben, dann geben sie die vielleicht auch eher aus.
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: alexandro am 30.08.2013 | 23:19
Das halte ich für die übliche Ausrede für eine schwammige, nicht greifbare Regel, die alle Mängel entschuldigen soll, die das System hat. "Bei uns sterben die Leute zu schnell" "falscher Benniefluss". "Bei uns ist keine Action" "falscher Benniefluss" ... etc. pp.

Du meinst eine "schwammige, nicht-greifbare Regel", wie die Verwendung eines Intuitions-Attributs ("Würfel mal auf Geschicklichkeit+Schießen!" - "Da hab ich aber nur 4 Würfel...Moment: mein Charakter macht die Augen zu!" - "Dann ist es Intuition+Schießen" - "Jippieh, 9 Würfel!"  :3~ ).

Ich bitte dich. Im Rollenspiel ohne Auslegung auskommen zu wollen, ist als würde man mit Chlorallergie ins Schwimmbad gehen.

Nebenbei gesagt ist der Benniefluss nicht sooooo wichtig: in meinen ersten SW-Runden habe ich (weil ich den Teil überlesen hatte) monatelang ÜBERHAUPT KEINE Bennies vergeben (bis auf die, welche die Spieler am Beginn der Spielsitzung bekommen, selbstverständlich) und das Spiel hat trotzdem funktioniert. Die Spieler agieren dann halt ein bisschen vorsichtiger und weniger "pulpig", aber das ist nicht zwingend ein Beinbruch.
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: killedcat am 31.08.2013 | 08:09
Ich bitte dich. Im Rollenspiel ohne Auslegung auskommen zu wollen, ist als würde man mit Chlorallergie ins Schwimmbad gehen.
Volle Zustimmung

Nebenbei gesagt ist der Benniefluss nicht sooooo wichtig: in meinen ersten SW-Runden habe ich (weil ich den Teil überlesen hatte) monatelang ÜBERHAUPT KEINE Bennies vergeben (bis auf die, welche die Spieler am Beginn der Spielsitzung bekommen, selbstverständlich) und das Spiel hat trotzdem funktioniert. Die Spieler agieren dann halt ein bisschen vorsichtiger und weniger "pulpig", aber das ist nicht zwingend ein Beinbruch.
Im Rollenspiel ist nichts zwingend ein Beinbruch. Man kann alles geradebiegen. Mein Problem habe ich auch nicht mit einer beliebigen Vergabe von Dramapunkten/Bennies/Fatepoints per se. Wenn aber bei Rollenspiel XY das Spiel nicht funktioniert, dann setzt man sich mit den Regeln und der Auslegung auseinander. Nur bei Savage Worlds erlebe ich immer wieder, dass pauschal auf den Benniefluss verwiesen wird. Ist die Sterblichkeit zu hoch oder zu niedrig? Gibt es zu viele Freak-Rolls (die es ja nicht gibt)? Kommt ein Spieler nicht zu Potte? Dann ist die Antwort klar: du machst was mit dem Benniefluss falsch, es liegt auf keinen Fall an den Regeln. Der "Benniefluss" hat etwas mystisches in Savage Worlds. Alles scheint von ihm abzuhängen. Und wenn ich dann darauf hinweise, dass in den Regeln der "Benniefluss" nicht erklärt wird, bekomme ich zu hören, das sei Gefühlssache, von Gruppe zu Gruppe unterschiedlich und da müsse man sich hineinfinden. So etwas kenne ich nur von Savage Worlds.

Nur als Beispiel: ich habe kritisiert, dass ich einen Charakter habe, der oft zum "Nichtstun" verdammt ist, weil er ständig angeschlagen ist. Ich erhalte als Antwort, ich solle doch einfach Bennies ausgeben. Ja aber wenn ich davon ausgehe, dass ich immer Bennies habe, wofür dann überhaupt die Regel?

Du merkst, Savage Worlds ist nichts für mich. Das halte ich Savage Worlds auch in sofern nicht vor, als dass viele Spieler kein Problem mit dem Benniefluss haben und lockerflockig und mit Spaß und Begeisterung Savage Worlds spielen. Da ist der Schluss ja ganz folgerichtig, dass die Regeln so wie sie sind auch für die Spieler richtig sind. Ich möchte nur Verständnis dafür wecken, dass die Regeln sich aber auch und gerade wegen des "Bennieflusses" (aber auch wegen einer gewissen Komplexität) nicht für jeden Spieler eignen und Anfänger hier durchaus stolpern können.
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Master Li am 31.08.2013 | 09:02
Nur als Beispiel: ich habe kritisiert, dass ich einen Charakter habe, der oft zum "Nichtstun" verdammt ist, weil er ständig angeschlagen ist. Ich erhalte als Antwort, ich solle doch einfach Bennies ausgeben. Ja aber wenn ich davon ausgehe, dass ich immer Bennies habe, wofür dann überhaupt die Regel?

Unabhängig vom Benniefluss. Warum ist der denn besonders oft angeschlagen? Ist er ein Nahkämpfer, dann helfen Kampfreflexe. Ist er ein Fernkämpfer/Zauberer, dann hilft Deckung oder Abstand zum Gegner.
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Slayn am 31.08.2013 | 09:18
Was man dabei gerne übersieht (und wo man kaum Hilfestellung bekommt) ist die Sache dass der "Benniefluss"  auch entscheidend für das Spieltempo (in Szenen betrachtet) ist und somit das Spielgefühl mit beeinflusst, nicht nur die Effektivität im Kampf.
Abgesehen von der Nutzung von Mooks und Wildcards als Unterscheidung, kann man eine Szene dadurch massiv beeinflussen. Das erweitert dann die Liste von Dingen, die ein SL zur Szenenplanung können muss um einen wichtigen Punkt.

Für einen angenehmen Spielfluss müssen hier die Spieler auch rezeptiver sein als sonst und ihre Handlung im Spiel auch darauf ausrichten wie diese Szenen dann im Idealfall zu bespielen sind, zudem mehr Meta-Wissen bei der Charaktererschaffung beweisen indem sie passende Elemente wählen als man es sonst tun würde.

Ich greife da nochmals Sagadis Beispiele auf, denn ich finde sie passen da genau ins Schema: Die gewählten Nachteile stoppen alle die Action, weil sie nur einen internen Monolog wiederspiegeln, der erst mal abgewickelt werden muss um etwas zu bringen. Der eigentliche Sinn Re: Bennies und Action zu starten, fehlt hierbei.

Ok, sicher, das kommt etwas auf das gewählte Setting an, so spielt sich Hellfrost "langsamer" als z.B. War of the Dead oder klassische Pulp-Sachen, liegt aber imho auch daran das Hellfrost (für mich) an sich kein SaWo Setting ist (da es ein langes Kampagnenspiel ist)
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Kardohan am 31.08.2013 | 09:29
Der Benniefluss wird ausführlich in der GER Seite 261-263 erklärt. Was ihr dann am Tisch draus macht, ist dann eure Sache...

DENKT einfach nicht so viel! Das Spiel soll SPASS machen und das ist die Hauptsache.

Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Skeeve am 31.08.2013 | 09:53
Unabhängig vom Benniefluss. Warum ist der denn besonders oft angeschlagen? Ist er ein Nahkämpfer, dann helfen Kampfreflexe. Ist er ein Fernkämpfer/Zauberer, dann hilft Deckung oder Abstand zum Gegner.

und vielleicht neue Würfel. Bei meiner Runde habe ich bei der Spielerin, die chronisch schlecht mit ihren Würfel würfelt, ja so langsam die Würfel in Verdacht.
Auch was die (nicht  vorhandenen) Freakrolls betrifft: Freakrolls mit einem W4 bleiben wohl besser in Erinnerung weil man dabei so endlos würfeln muß
Wobei ich mir jetzt auch nicht sicher ob alle die gleichen Definitionen für Freakrolls benutzen: absurde hohe Endergebnisse oder absurd häufiges explodieren der Würfel...

In unserere Runde sind derzeit W4 bis W10 im Einsatz und wenn ich genau nachdenke, dann würde ich sagen von w4  bis w8 sind alle Würfel schon mal explodiert (der w10 kommt nicht so häufig zum Einsatz als das ich mich da an was erinnern könnte), aber die Male an die ich mich auch spontan ohne nachzudenken erinnere sind die wo ausgerechnet der w4 das geschafft hat, was vorher die w6 und w8 nicht geschafft hatten.
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Sid am 31.08.2013 | 11:48

DENKT einfach nicht so viel! Das Spiel soll SPASS machen und das ist die Hauptsache.



Der Ratschlag war so wichtig und wertvoll, dass gleich Versalien angebracht waren?
Etwas mehr "denken" hätte bei der Formulierung wirklich nicht geschadet.

@ w4,w6,w8 die explodieren

Während des SW-Spielens sind es die w6, die am häufigsten explodieren. Wem nicht spontan
klar ist warum das der Fall ist, hat hier ein Indiz, dass vielleicht ein bisschen nachdenken,
doch ganz nützlich ist. :)


Bitte, bitte, denkt und probiert und überdenkt und fragt! :)

Information und Verständnis ist das Mittel der Wahl gegen Frust --> mehr Spaß.



Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: ComStar am 31.08.2013 | 11:54
@ w4,w6,w8 die explodieren

Während des SW-Spielens sind es die w6, die am häufigsten explodieren. Wem nicht spontan
klar ist warum das der Fall ist, hat hier ein Indiz, dass vielleicht ein bisschen nachdenken,
doch ganz nützlich ist. :)

Also dann oute ich mich mal.
Mir würde höchsten die höhere Grundgesamtheit der verwendeten W6 im Vergleich zum W4 einfallen. Bei gleicher Grundgesamtheit müsste der W4 aber statistisch häufiger explodieren (etwa 8,3% häufiger um genau zu sein).
Oder hab ich da was verpasst?
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Master Li am 31.08.2013 | 11:59
Und natürlich der WildDie, der dir Grundmenge fast immer zugunsten der w6 schiebt. >;D
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Gaming Cat am 31.08.2013 | 12:06
Super finde ich aber Spielern für Aktionen, welche auf eine unerwartete weise das spiel bereichern, oder so, und sie bennies kosten, einen Benni herzugeben.
Gibts die Joker so oft bei euch? Bei uns wurden die nur so 2 mal pro Abend von Spielern gezogen. Vielleicht kämpfen wir weniger?
Finde einen Benny mehr meistens nicht sooo tragisch, kann der Char halt 1x mehr soaken...manchmal ist mir einfach danach eine Aktion etwas zu belohnen, auch wenn es nicht absolut fair ist...mea culpa.
Joker gibt's leidlich häufig, da ja ohnehin jedes mal neu gemischt wird sobald einer gezogen wird und bei entsprechend vielen Charakteren und Monstern mit (teilweise mehreren Ini-Karten) jede Runde ordentlich Karten fliegen...
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Thandbar am 31.08.2013 | 12:23
Gibt es eigentlich eine optionale Regel, um Bennies statisch zu verteilen (also: alle drei Szenen, einmal am Tag etc.)?
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Slayn am 31.08.2013 | 12:25
Gibt es eigentlich eine optionale Regel, um Bennies statisch zu verteilen (also: alle drei Szenen, einmal am Tag etc.)?

Diese Regel müsste Setting-Seitig geschehen und mit dem Pacing des Settings zusammenhängen. So etwas ist mir aber bisher noch nicht aufgefallen.
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Pyromancer am 31.08.2013 | 12:41
Gibt es eigentlich eine optionale Regel, um Bennies statisch zu verteilen (also: alle drei Szenen, einmal am Tag etc.)?

Es gibt eine durchaus verbreitete Hausregel, dass wenn der Initiativ-Joker gezogen wird jeder einen Bennie bekommt.
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: sir_paul am 31.08.2013 | 14:25
Oder das am Beginn eines Konfliktes jeder einen Bennie kriegt...
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: alexandro am 31.08.2013 | 15:11
Unabhängig vom Benniefluss. Warum ist der denn besonders oft angeschlagen? Ist er ein Nahkämpfer, dann helfen Kampfreflexe. Ist er ein Fernkämpfer/Zauberer, dann hilft Deckung oder Abstand zum Gegner.

Und (für Nahkämpfer) hohe Parade, hohe Robustheit, hohe Willenskraft...

Oder du holst dir einfach ein paar Gefolgsleute - dann kannst du auch was machen, wenn dein Charakter gerade nicht aktiv ist.

Es gibt bei SW für jedes "Problem(chen)" mindestens ein halbes Dutzend Stellschrauben, mit dem man dieses angehen kann.
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Wellentänzer am 31.08.2013 | 15:15
Ganz ehrlich: nach meiner Ansicht ist Savage Worlds im Gegensatz zur selbst verbreiteten Propaganda ausgesprochen beschissen zu erlernen.  Die Werte sind natürlich total easy zu kapieren. Als Spielleiter muss jedoch zwangsläufig dutzendweise Talente entweder auswendig kennen oder mühsam am Spieltisch nachschauen. Ich finde das total scheiße und mich hat das ziemlich lange angenervt. Irgendwann konnte ich die Talente auswendig, aber das hat ziemlich lange gedauert. Erschwert wird dieser Lernprozess durch die blumigen Titel der Talente, welche einen Rückschluss auf die dahinterliegende Mechanik massiv erschweren.

Ich würde keiner Anfängerrunde raten, mit Savage Worlds zu beginnen. Da bietet sich sowas wie Dungeonslayers nach meiner Ansicht erheblich eher an. Für alte Hasen und gewiefte Taktiker ist das System aber nach wie vor nach meiner Ansicht ziemlich cool. Es tut weitgehend, was es soll.
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Sagadi am 31.08.2013 | 15:47
Witzig, meine Erfabrung ist gegenteilig. Die Fertigkeiten sind weniver und selbsterklärend, der effekt eines talents wird einfacb am chakterbogen mitnotiert und mein Neffe, dessen einzige Beschwerde an der GERTA ist, dass es zu wenige futuristische Waffen gibt, tut sicher auch nicht aus Propagandagründen so begeistert... ich freue mich jedenfalls dass sw in den basics so einfach zu erlernen ist.
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Wellentänzer am 31.08.2013 | 15:49
Witzig, meine Erfabrung ist gegenteilig. Die Fertigkeiten sind weniver und selbsterklärend, der effekt eines talents wird einfacb am chakterbogen mitnotiert und mein Neffe, dessen einzige Beschwerde an der GERTA ist, dass es zu wenige futuristische Waffen gibt, tut sicher auch nicht aus Propagandagründen so begeistert... ich freue mich jedenfalls dass sw in den basics so einfach zu erlernen ist.

Wie viele Charakterbögen möchtest Du denn als Spielleiter für Deine NSC inklusive Notizen führen? Frag mal Deinen Neffen, ob er sich die Spielleitung zutraut. Die Antwort wird deprimierend ausfallen und das war für OD&D und DSA1 damals ebenso anders wie heute für Dungeonslayers. Insofern: verglichen mit echten Einsteigersystemen ist Savage Worlds insbesondere für Spielleiter nach meiner Ansicht mit Sicherheit nicht einfach zu erlernen.
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Boba Fett am 31.08.2013 | 16:24
Soll kein Nachtreten sein, aber das wollte ich nicht so stehen lassen:
Bennyfluss muss geübt werden.
Das halte ich für die übliche Ausrede für eine schwammige, nicht greifbare Regel, die alle Mängel entschuldigen soll, die das System hat.

Äh, nö!
Fahrradfahren und Schwimmen muss auch geübt werden.
Das soll auch keine Mängel am Konzept Radfahren entschuldigen, sondern ist kurz gesagt "Fakt"!
Denn ansonsten legt man sich auf die Kauleiste oder ertrinkt (natürlich beim Schwimmen, selten beim Radfahren)...
Ich will bei Savage Worlds nämlich gar nichts entschuldigen, denn ich bin erstmal durch mit dem System.
Insofern brauch ich da keine beschützende Haltung einnehmen.

Zitat
"Bei uns sterben die Leute zu schnell" "falscher Benniefluss". "Bei uns ist keine Action" "falscher Benniefluss" ... etc. pp.

Sorry, aber das ist doch Laber-Rhabarber. Bei anderen Systemen passiert einem sowas auch, wenn man anfängt.
Auch da muss man etwas Übung haben, bis man weiss, wie man Dinge zu dimensionieren hat.
Das muss nicht entschuldigt werden.
Allerdings sollte man auch nicht das neueste System immer mit der "Wundertüte" vergleichen, aus der was rauskommt, dass einem alle Träume erfüllt. Der Einstieg in ein neues System ist als aller erstes mal Arbeit und kostet Zeit und erfordert Durchhaltevermögen.


Zitat
Es gibt keine Verschwörung geben Savage Worlds.

Jo!
Aber es gibt auch keine Savage Worlds Weltverschwörung, die versucht alle Systeme durch SW zu ersetzen.
Wie oben schon geschrieben: Ich bin kein aktiver SW-Spieler mehr. Trotzdem scheint der Fakt, dass ich in einigen Punkten der Kritik widerspreche mich sofort zu stigmatisieren. Und das, obwohl ich oben durchaus erklärt habe, dass SW einigen Rollenspielern den Umstieg nicht leicht macht.

Ansonsten bin ich da ganz bei Wellentänzers Statement.
...muss jedoch zwangsläufig dutzendweise Talente entweder auswendig kennen oder mühsam am Spieltisch nachschauen.
Genau das macht es für viele, insbesondere aus dem Storytelling kommende schwer.
Und genau das macht es für Taktiker und Ex-DnD3.xler so attraktiv, weil es eben nur (!) ein paar Dutzend Talente sind...
That's what I meant...
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Boni am 31.08.2013 | 16:37
Was ich an der Diskussion etwas befremdlich finde: Was soll denn immer der Verweis auf "Einsteiger-Systeme"?

Rollenspiel muss man lernen und jedes System hat eine Einstiegshürde. Ist so, auch bei Dungeonslayers. Da fällt sie eher etwas tiefer aus, aber sie ist da. Insofern kann man es Leuten einfach machen, muss man aber auch nicht. Denn wer begeistert ist, fuchst sich schon rein.

Mit was haben wir, die wir inzwischen ja auch mehr oder minder "alte Säcke" sind, denn "damals" angefangen? Da war kein DS am Horizont, nichts mit Internetforen oder freien Downloads. In meinem Fall haben wir uns zu dritt in Mers und Rolemaster reingelesen, weil wir Bock drauf hatten. Und auch ich habe mehr Zeit vor dem PC verbracht, als mit Rollenspiel.

Was hier diskutiert werden, sind doch mehr oder minder fundierte Ansichten von Vielspielern, die postulieren, was sie wollen, und denen SW aus spezifischen Gründen gefällt oder eben nicht. Für mich z.B. ist SW ein spezielles Werkzeug, das ich für wenige ganz bestimmte Spielarten raushole, aber sonst im Regal lasse. An sich ist das eine legitime Diskussion um Spielvorlieben.

Aber lasst mal die Anfänger raus, die kümmern sich schon um sich selbst.
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Sagadi am 31.08.2013 | 16:44
Wie viele Charakterbögen möchtest Du denn als Spielleiter für Deine NSC inklusive Notizen führen? Frag mal Deinen Neffen, ob er sich die Spielleitung zutraut. Die Antwort wird deprimierend ausfallen und das war für OD&D und DSA1 damals ebenso anders wie heute für Dungeonslayers. Insofern: verglichen mit echten Einsteigersystemen ist Savage Worlds insbesondere für Spielleiter nach meiner Ansicht mit Sicherheit nicht einfach zu erlernen.

Die Antwort ist alles andere als ernüchternd. Ich sehe ihn jetzt das erste mal seit über 3 Wochen und nach seinen Angaben  und denen seiner Mutter hat er die letzten 3 Wochen jeden Tag gespielt und immer bis auf ein mal gemeistert. Das eine Mal hat sein 12 jähriger Freund gemeistert.
Meine Nsc listen sind kurz. Attribute, kämpfen in irgendeiner Form, herausragende talente, robustheit und parade.Das wars. Das kommt mir in dsa hundert mal anstrengender vor.
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Wellentänzer am 31.08.2013 | 16:46
Das kommt mir in dsa hundert mal anstrengender vor.
Wie Du meinst. Dann ist Savage Worlds nach Deiner Ansicht halt leichter zu erlernen als DSA1. Jeder blamiert sich, so gut er kann.

Noch kurz zu Boni: im Eingangspost steht eindeutig "Anfänger". Darauf beziehe ich mich. Wenn Du Anfänger unbedingt rauslassen möchtest, würde ich Dir zu einem eigenen Thread raten. Dann bist Du hier für mein Gefühl jedenfalls falsch.
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Sagadi am 31.08.2013 | 17:10
Icb habe nichts von dsa 1 gescbrieben, so alt bin ich noch nicht. Ich bin bei dsa 3 eingestiegen. Es tut mir Leid dir wohl irgendwo auf den Schlips getreten zu sein, nach deinen Aussagen scheint das der fall zu sein. Ich fühle mich nicht blamiert.
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Boni am 31.08.2013 | 17:14
Noch kurz zu Boni: im Eingangspost steht eindeutig "Anfänger". Darauf beziehe ich mich. Wenn Du Anfänger unbedingt rauslassen möchtest, würde ich Dir zu einem eigenen Thread raten. Dann bist Du hier für mein Gefühl jedenfalls falsch.

Okay, den Anfänger-Bezug habe ich übersehen. Aber ändert nichts an meiner Kernaussage: Ein Anfänger der Bock auf Rollenspiel hat, wird mit jedem System klarkommen. Allein schon, weil es an Vergleichsmöglichkeiten mangelt.
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Wellentänzer am 31.08.2013 | 17:19
Hm, okay, das kann ja sein. Aber es beantwortet immer noch nicht die Ausgangsfrage des Threads.

Nach meiner Ansicht wirken die Regeln von Savage Worlds sehr einfach, sie sind es aber keineswegs. Insbesondere sind viele Mechanismen in der Anwendung ebenso unintuitiv wie komplex und zweitens ist die Umsetzung der Talente beschissen. Dem gegenüber stehen die designtechnische Eleganz, die gelungene Optimierung für den Miniatureneinsatz, die Flexibilität, die Prägnanz und das brilliante Balancing. Das sind gravierende Punkte. Ich kann trotzdem Leute verstehen, die Savage Worlds erstens nicht mögen und/oder zweitens die Einstiegshürde als zu hoch empfinden.

Das beantwortet die Ausgangsfrage des Threads zumindest für mich umfassend.
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Lothax am 31.08.2013 | 17:35
Ich bin da zweigeteilt.

Wie definiert man "leicht erlernbar"? Die grundlegenden Mechaniken sind, so schätze ich das nach nicht ganz einer Woche Regelkunde in etwa ein, relativ simpel erlernbar. Auch ein neuer Spielleiter und neue Spieler kommen da relativ schnell klar. Geht man tiefer in die Materie und will SaWo in seiner ganzen Rafinesse meistern, sieht das schon anders aus. Deswegen bleibt es meines Erachtens bei folgender Erkenntis: "Easy to learn, hard to master."

Den Praxistest werde ich kommende Woche durchführen, da wird relativ kurzfristig meine DSA Uthuria Runde gesavaged... vielleicht revidiere ich dann meine Meinung, wer weiß.  ;D
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: alexandro am 31.08.2013 | 17:40
Wieso sollte der SL alle Talente auswendig können müssen? Die Spieler können doch selbstständig sagen, was ihre Talente machen (am besten notiert man sich das gleich bei der Char-Erschaffung auf dem Bogen - braucht nicht viel Platz und spart viel Blättern). Ebenso macht es der SL bei wichtigen NSCs. Klar kann es von Zeit zu Zeit unerwartete Situationen geben, aber das ist in jedem System (auch DSA1) so.

Regeln werden in dem Tempo gelernt, wie sie gebraucht werden (wenn keiner ein bestimmtes Talent nimmt, dann ist es egal was es macht).
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: sir_paul am 31.08.2013 | 17:50
Wie Du meinst. Dann ist Savage Worlds nach Deiner Ansicht halt leichter zu erlernen als DSA1. Jeder blamiert sich, so gut er kann.

Wie du gerade selber ja trefflich beweist... Erst Aussagen in den Mund legen die nicht getätigt wurden und dann noch ein rhetorischer Tiefschlag nachgeschoben. Hervorragende Diskussionskultur.

Dabei hast du das doch gar nicht nötig, deine Argumente sind gut nachzuvollziehen. Sie entsprechen (zum größte Teil) nicht meinen Erfahrungen, ich kann aber verstehen das man damit Probleme haben kann!
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Wellentänzer am 31.08.2013 | 19:39
Wie du gerade selber ja trefflich beweist... Erst Aussagen in den Mund legen die nicht getätigt wurden und dann noch ein rhetorischer Tiefschlag nachgeschoben. Hervorragende Diskussionskultur.
Naja, komm. Er zitiert mich und ich erwähne DSA1. Dann kommt er mit "DSA" um die Ecke. Entweder ist der Post dann wirr oder dumm. Ähnlich sieht es mit dem Beitrag von alexandro und seinen "unerwarteten Situationen" aus. Worin da der Bezug zu den Talenten von Savage Worlds besteht, wird er kaum erklecklich darstellen können. Wenn man auf solche intellektuellen Verrenkungen nicht hinweisen darf, verliert der virtuelle Austausch massiv an inhaltlicher Qualität - oder es geht auf Kosten des Kuschelfaktors, wie Du vollkommen zu Recht herausstreichst. Okay. Point taken. Ich nehme mich zurück.
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Thandbar am 31.08.2013 | 20:15
Wie definiert man "leicht erlernbar"?

Ich vermute, dass sowohl das "wie man spielt" als auch das "was man spielt" leicht durchschaubar sein sollte.
Das "wie" von SW hat auf Spielerseite viele Elemente, die es für Erstspieler attraktiv machen. Die verschiedenen Würfelgrößen, die gleich eine haptische Rückkopplung über das jeweilige Vermögen des SC geben. Die Spielkarten, die anschaulich die Initiative darstellen.
Andere Elemente sind weniger anschaulich und werden vermutlich auf Anhieb erst gar nicht kapiert. Und hinter dem Schirm ist das Spiel dann nochmal anspruchsvoller.

Im Bezug auf das "was" fällt mir auf, dass die Settings von SW eigentlich alle einen "Twist" haben. Um diesen zu begreifen - und als Twist erst recht würdigen zu können - muss man erst einmal mit den Standards des Rollenspiels einigermaßen vertraut sein und die Klischees der jeweiligen Erzählwelten bereits durchschauen.
Da finde ich DSA 1 und Dungeon Slayers deutlich, deutlich zugänglicher. Da wird einem leicht und schnell erklärt, wie die Welt aussieht und was man zu spielen hat.

 
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Sagadi am 31.08.2013 | 21:49
"Er" ist eine sie. Ich meinte Dsa, weil alle meine vorherigen posts in diesem Thread, die ich geschrieben habe, sich in ihrem Vergleich auf DSA3 bezogen, da es meine einzige wirkliche Referenz ist.. Ich war ungeschickt das zusammen zu erwähnen.
Jedoch wenn du versuchst mich zu beleidigen, wird dir das nicht gelingen. Auch wenn ich für dich dumm und blamiert rüberkomme, halte ich mich für keines von beiden.
Keine Ahnung was du für ein Problem mit mir hast, ich habe keines mit dir.
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Master Li am 31.08.2013 | 22:09
Ich spiele seit 30 Jahren Rollenspiel. Ich habe x Systeme gespielt und noch mehr gelesen. Bei den taktischen Systemen würde ich Savage Worlds als eines der am leichtesten zu erlernbaren Systeme sehen. Nicht, dass es nicht noch leichtere gäbe (Dungeonslayers ist jetzt auch nicht in jedem Punkt leichter), aber allzuviele in dem Bereich gibt es nicht. Zu bedenken ist noch, dass es ein generisches System ist. Und unter der Prämisse ist es imho sogar das leichteste taktische Rollenspiel, das ich kenne.

Was nicht bedeutet, dass nicht jeder seine individuellen Schwierigkeiten damit haben kann. Soll jeder sehen, wie er es für richtig hält ;)
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: alexandro am 31.08.2013 | 23:21
Ähnlich sieht es mit dem Beitrag von alexandro und seinen "unerwarteten Situationen" aus. Worin da der Bezug zu den Talenten von Savage Worlds besteht, wird er kaum erklecklich darstellen können.

"Unerwartete Situationen" bedeutet, dass der SL (aus Zeitgründen oder weil er improvisiert hat) die Werte eines NSC nicht ausgearbeitet hat, dann aber (aufgrund von Spieleraktion) gezwungen ist darauf zu würfeln.

Solange man das System noch nicht gut kennt ist das bei SW ein Problem(chen), genau wie bei DSA1 und eigentlich jedem (klassischen) System.

So, ganz ohne intellektuelle Verrenkungen. "Maybe you just suck at explaining?" (http://xkcd.com/566/)

Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Slayn am 31.08.2013 | 23:34
"Er" ist eine sie. Ich meinte Dsa, weil alle meine vorherigen posts in diesem Thread, die ich geschrieben habe, sich in ihrem Vergleich auf DSA3 bezogen, da es meine einzige wirkliche Referenz ist.. Ich war ungeschickt das zusammen zu erwähnen.
Jedoch wenn du versuchst mich zu beleidigen, wird dir das nicht gelingen. Auch wenn ich für dich dumm und blamiert rüberkomme, halte ich mich für keines von beiden.
Keine Ahnung was du für ein Problem mit mir hast, ich habe keines mit dir.

Beleidigen will dich wohl niemand und es will wohl auch niemand einen Strick aus DSA drehen, eher im Gegenteil. Die Meisten von uns kommen, System-mäßig betrachtet, von irgendwoher und jedes neue System muss dem Vergleich zum Gewohnten standhalten und es auch schaffen klar zu kommen wenn Spieler und Meister mit anderer Prägung und Vorwissen daherkommen.

Ich behaupte ja nun, wenn SaWo das erste System ist, mit dem man in Kontakt kommt, dann ist alles bene, man hat nur der Lernfaktor, nicht auch noch den Verlernfaktor und alles ist gut, SaWo also leicht zu lernen.
Für jemanden der schon vorgeprägt ist, egal ob Spieler oder Meister, ist der Aufwand größer und die GEX reicht von den Erklärungen halt nicht aus, wie in diesem Faden schon ausgiebig erwähnt.

So gesehen kommst du also überhaupt nicht "dumm und blamiert" rüber. Du hast das woher beschrieben, das warum ist deswegen klar, wo sollte also das Problem sein? "Dumm und blamiert" kommen eher diejenigen rüber, die trotz angesprochener probleme stetig behaupten das Problem liegt am Spieler, nicht am System.
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Sagadi am 1.09.2013 | 00:14
So gesehen kommst du also überhaupt nicht "dumm und blamiert" rüber. Du hast das woher beschrieben, das warum ist deswegen klar, wo sollte also das Problem sein? "Dumm und blamiert" kommen eher diejenigen rüber, die trotz angesprochener probleme stetig behaupten das Problem liegt am Spieler, nicht am System.

Du bist sehr lieb Slayn. Ich mag dich =)

Das war als Antwort auf das was Wellentänzer geschrieben hat, wo er, soweit ich es verstanden habe, mich gemeint hat. Ich dachte ich hätte gleich nach Wellentänzer geantwortet und habe, weil das am Handy so verdammt anstrengend ist, deswegen das zitieren gelassen. Es tut mir L.id, falls das für unnötige Verwirrung sorgte.
Danke, es ist gut von jemandem anderen zu hören wie man rüberkommt. Jetzt war ich doch etwas verunsichert, ob ich meine Posts nicht wirrer schreibe als sie mir erscheinen.
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Boba Fett am 2.09.2013 | 12:25
@Sagadi:
Kleiner Tip, ein "@user:" als Anrede macht es verständlicher...
Abgesehen davon denke ich nicht, dass Wellentänzer Dich beleidigen wollte/möchte. Und ich denke auch nicht, dass Du hier gegenüber irgendjemand als "dumm" rüberkommst oder Dich blamierst. Keine Sorge! :)
Bitte nicht vergessen, dass bei einem Forum textbasierende Kommunikation eine ganze Menge Meta-Informationen (Betonung, Mimik, Gestik, Körpersprache) fehlen lässt, die einem im Gespräch ganz unbewusst mitteilen, wie der Gegenüber es meint. Dazu kommen Regionale Verhaltensmentalitäten (http://tanelorn.net/index.php/topic,37696.msg1606793.html#msg1606793).
Da wird schnell etwas fehlinterpretiert, meistens eher in Richtung "Eskalation" als davon weg.
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Sagadi am 2.09.2013 | 13:08
@Boba
Ok, mache ich normalerweise auch, habe es nur irgendwie diesmal nicht gemacht
Du hast recht, wenn es nach mir geht ist es vergessen. =)
Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Thandbar am 2.09.2013 | 13:21
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Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Master Li am 2.09.2013 | 18:27
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Titel: Re: Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Beitrag von: Sagadi am 2.09.2013 | 22:14
Ein ganz schnelles Danke an alle die mir Tipps gegeben haben, ich habe meinen Charakter auf ahnungslos, stur und Tick (hat was gegen Staatsdiener/ den Staat, abrbeitet nicht mit ihnen zusammen, etc) umgeändert und auch die weiteren Tipps weitergegeben.
Bam! ist es heute abgegangen. Gefühlt ist jede zweite tolle Situation durch Handicaps entstanden, die Bennis flossen wie wild und es war alles unglaublich dynamisch, also kurz gesagt richtig F!F!F!
Also die Handicapwahl kann schon einen massiven Unterschied ausmachen, und heute ging doch alles viel zackiger und dank mehr Bennis haben wir auch haarscharfe Situationen gerade so abgewehrt, das war einfach genial^^
Also danke nochmal an alle die mir ausgeholfen haben, und liebe Mitanfänger, ich empfehle die Tipps weiter oben zu lesen ^^