ZitatDie Frage ist, reicht dieses Machtpotential dir aus, um deinen D&D Charakter als einen Superhelden anzusehen? Oder fehlt dir da noch irgendetwas?Ja, eine klare Definition des Begriffs "Superheld"
Details dazu kann ich heute nacht mal posten wenn es jemand wirklich wissen will.Dann leg mal los.
Gutes tun und besonderer Gegner (der selbst nicht super sein muss!) gehören für mich zumindest dazu. Superhelden, die einfach so im Nichts stehen, kann ich mir nicht vorstellen. Allerdings braucht er auch eine Motivation dafür, Gutes zu tun - selbst wenn sie auf den ersten Blick platt erscheint, wie bei Superman, der einfach ein guter Kerl ist. Die Frage, was das Richtige/Gute ist, muss für den Superhelden immer thematisiert sein.
Gutes tun und besonderer Gegner (der selbst nicht super sein muss!) gehören für mich zumindest dazu. Superhelden, die einfach so im Nichts stehen, kann ich mir nicht vorstellen. Allerdings braucht er auch eine Motivation dafür, Gutes zu tun - selbst wenn sie auf den ersten Blick platt erscheint, wie bei Superman, der einfach ein guter Kerl ist. Die Frage, was das Richtige/Gute ist, muss für den Superhelden immer thematisiert sein."Gutes tun" würde ich zu "Lebensaufgabe" präzisieren: der Superheld verfolgt irgendein Ziel, welches er vermutlich nie vollständig erreichen wird (das Verbrechen bekämpfen, das Monster in mir unter Kontrolle halten, die öffentliche Meinung über Mutanten ändern, sich zwischen Moral und Reichtum entscheiden...), aber gerade deswegen ist der Konflikt des Helden zeitlos und immer wieder spannend.
PAssend dazu ist eine Origin-Story auf jeden Fall wichtig - wobei es sowohl möglich ist, dass er von heute auf morgen zum Superhelden wurde oder infolge eines langen Prozesses/Trainings. Es geht nicht nur darum, woher der Held seine Kräfte/Fertigkeiten hat,die nichtmal individuell sein müssen, sondern auch, warum er sie für welche Ziele einsetzt.
Ich finde auch, dass es dazu gehört, dass ein Superheld mit seinen Kräften und/oder seiner Verantwortung hadert - oder getrieben ist, wie Batman, der nicht anders kann, als in die Nacht hinaus gehen und Verbrecher jagen. Persönliche Schwächen (und grenzen) gehören auch dazu. Jeder Superheld braucht sein Kryptonit - nicht nur in der Form, dass es seine Kräfte einschränkt, sondern auch in der Form, dass er an seinen Idealen scheitern kann, oder persönliche Eigenheiten hat, die ihm im Weg stehen.Ja. Siehe Punkt 1 der (eigentlich unlösbaren) "Lebensaufgabe" - der Held muss über begrenzte Mittel verfügen, um seine Ziele zu erreichen (selbst wenn er - wie im Falle von Superman - sich diese Begrenzungen selbst auferlegt).
Die Einbindung in die menschliche, "normale" Welt gehört (für mich zumindest) ebenfalls dazu - das muss bei Fantasy nicht in dem Maß gegeben sein. Ob das über eine Tarnidentität vollzogen wird, oder über eine besondere Stelle, oder besondere Beziehungen zu Einzelpersonen, ist dabei nicht ausschlaggebend. Die X-Men sind allein dadurch eingebunden, dass sie Außenseiter in einer Welt sind, die Mutanten mit großem Misstrauen betrachtet.
Natürlich gehören auch die eher trashigen und parodistischen Helden bzw. Heldeninterpretationen irgendwie ins Genre und sind insofern auch Superhelden, aber sie sind halt sowas wie der seltsame Onkel/Cousin 3. Grades, über den man besser schweigt.Jepp, wobei zu einer guten Parodie auch viel Liebe für das Genre gehört. Man merkt idR ob der Schöpfer einer Parodie Superhelden mag und sich auf charmante Weise mit den Genrekonventionen auseinandersetzt (wie bei "The Incredibles" oder "Mystery Men") oder ob er sich nur über diese "komischen Typen in Strupfhosen" lustig macht und das Genre gar nicht für voll nimmt (Joel Schumachers Batman-Interpretationen).
@tartex: das mit der Lebensaufgabe gehört auch bei Superschurken dazu (wobei diese weniger Skrupel beim Erreichen derselben haben).
(Ich würde sogar behaupten, dass Superheldendasein Genre der phantastischen Unterhaltung ist, das sich selbst und seinen Prämissen gegenüberam kritischstensehr kritisch eingestellt ist und deswegen besonders häufig Heldendekonstruktion betreibt.)
Ja. Dass innerhalb eines Werkes über die betreffenden Genre-Konventionen philosophiert wird, gibts ansonsten höchsten noch bei Horror und dann spielt meist ganz schnell Comedy mit hinein.
Von rein niederen Motiven wie Habgier, Versessenheit auf Ruhm o. ä. motivierte Superhelden würde ich nicht als solche bezeichnen - bestenfalls im Sinne einer dem Genre nicht unbekannten Dekonstruktion des Heldenbegriffes.
Dark Sun philosophiert darüber, dass bei D&D Leute Monster töten und Schätze finden?Das nicht, aber über das Thema "Festungsbau auf Stufe 9" und die Rolle der Magie.
Dass es eine starre Gut-/Böse-Aufteilung gibt?Reflexionen dazu trifft man dann doch eher in Warhammer FRP an.