Habt ihr auch schon erlebt, das es häufig sehr Klischeehafte Chars bei DSA gibt?Ohja, vor allem während meiner Zeit als Alveraniar. Da bekam man ja bei der Runden-Auslosung einen Eindruck, was für Charaktere die ca. 180 Spieler (höchster mir bekannter Wert, beim Ratcon-MPA) denn gerne bei uns spielen würden.
ich spiele selber einen Thorwaler-Piraten, der abergläubisch ist, dumm wie brot, Vorurteile gegen Horasier und Al Anfaner hat, mit niedriger magieresistenz und der mit Äxten kämpft.
Auch meine Spieler produzieren quasi nur Klischees. Der typische Elf, Magier usw. Bei geweihten ist es quasi fast schon vorgeschrieben, dass man ein Klischee spielen muss. Wenn da der Rondrageweihte eine unübliche Waffe verwendet, ist das schon an der Grenze. Das wird natürlich durch das System mit den automatischen Vor- und nachteilen und den professonen gefördert, aber es ginge natürlich auch anders.
Wie klischeehaft sind denn eure Chars?Nach diesem Plädoyer muss natürlich die Antwort lauten: Möglichst gar nicht.
DSA fördert meiner Einschätzung nach bereits durch die klein aufgedröselten Klassen mit Klischeebild und den Berg an automatischen Werten das Spielen eines wandelnden Klischees. Je mehr Klassen es gibt, die sich in immer kleineren Kleinigkeiten voneinander unterscheiden, desto größer ist die Beeinflussung in die Klischeerichtung. Entweder sucht man sich die Klasse aus, die am besten zum Konzept passt (und eine passt mit hoher Wahrscheinlichkeit perfekt) oder aber man baut seinen Charakter nach den Vorgaben der Klasse und Kultur. Wie oft musste ich schon von Spielern eines hochauflösenden Klassensystems (DSA4/Warhammer) zu hören bekommen: "Klasse X würde Y niemals machen, so kannst du nicht spielen"Diesbezüglich bin ich unentschieden. Einerseits möchte ich Dir widersprechen und erwähnen, dass die Vielfalt der angebotenen Professionen bei DSA durchaus eine gute Möglichkeit darstellt, vom Klischee abzuweichen. Wo es ganz früher "den Thorwaler" gab, kann man jetzt den Kulturtyp Thorwaler mit einer Reihe Professionen kombieren. Andererseits muss ich Dir aber auch zustimmen, denn jede einzelne Profession für sich kann ja wiederum zum Klischee werden.
Am wenigsten Klischees habe ich bisher in klassenlosen Systemen erlebt, dort denken die Spieler wirklich nach, anstatt sich mit Schablone X zu begnügen.
Für die Königsmacher-Kampagne wollte ich gerne eine Hexe spielen. Nun würden vermutlich 90% aller Spieler bei der Kombination Hexe und Horasreich auf die Katzenvariante tippen. Ich hingegen habe mich für Schlange entschieden mit dem Schwerpunkt auf der Alchimie (dummerweise ärgere ich mich über eine Reihe unnützer Zauber, die diese Profession bekommt. Hätte die Hexenprofession nur etwas mehr Freiraum, so wie etwa es in den Dunklen Zeiten gemacht wurde...). Sehr horasisch und dennoch abseits des Mainstream (ihr glaubt gar nicht, wie hoch der Anteil der Katzenschwestern unter der Gesamtzahl der bei den Alveraniaren vorgestellten Hexen-Charakteren war...).
Vielleicht weil die Tierchen ansprechender als Kröten und Schlangen sind :gasmaskerly:Hauptsächlich weil die Katzenhexen vom Regelwerk noch am wenigsten gekniffen sind. Affe und Eule kann man zwar auch irgendwie hinkriegen, aber die anderen... Kröte zum Bleistift ist richtig, richtig übel dran.
Habt ihr auch schon erlebt, das es häufig sehr Klischeehafte Chars bei DSA gibt?
Da finde ich es ehrlich gesagt manchmal geradezu erholsam, wenn man es mal mit "normalen" Charakteren zu tun hat, eben dem wirklich schweigsamen Boroni oder dem aufrichtig rechtschaffenen (und nicht fanatisch hexenjagenden) Praioten.
Meine wenig intelligente Ferkina-Schlägerbraut hat Wohlklang bekommen, so dass sie unglaublich bezaubert klingt, wenn sie jemanden verbal einschüchtert. Ich mag es, wenn ich irgendein Klischee bediene, dann dieses bewusst an einer kleinen Stelle zu brechen.
Wie klischeehaft sind denn eure Chars?
Ich sehe da eher das Problem, das häufig mit dem Vorschlaghammer versucht wird das Klischee zu brechen (quasselnder Borongeweihter) oder der in einer Spielhife beschriebene Archetyp gleich ad absurdum geführt wird ("die Praioten sind immer die Bösen").
Aber wie Dr. Shoggoth sagt, habe ich erst einmal nichts gegen Klischees und Archetypen, sie spiegeln doch laut Beschreibungen häufig die Norm in einer Rollenspielwelt wieder. Und wieso man immer auf Teufel komm raus davon abweichen muss, ist für mich unverständlich. Die Individualität muss sich doch nicht immer gleich im größtmöglichen Extrem äußern, sondern kann auch die kleinen Dinge betreffen, wenn eben der 0815-Thorwaler-Pirat mit Hass auf Al'Anfanis sich als Romantiker für skaldische Balladen erweist (oder selbst über Wohklang verfügt und seinen Gefühlen mit endlosen Balladen Ausdruck verleiht) oder ein Herz für Tiere hat und jedes Kätzchen und jeden Welpen unbedingt noch aus dem brennenden Haus retten muss oder oder...
Da finde ich es ehrlich gesagt manchmal geradezu erholsam, wenn man es mal mit "normalen" Charakteren zu tun hat, eben dem wirklich schweigsamen Boroni oder dem aufrichtig rechtschaffenen (und nicht fanatisch hexenjagenden) Praioten.
Der Hügelzwergische Ponyzüchter ist eine anerkannte Berufsklasse!
Der Hügelzwergische Ponyzüchter ist eine anerkannte Berufsklasse!
Was mir beispielsweise besser gefällt, wäre ein horasischer Rondrageweihter, nach dem Vorbild Kardinal Richelieus. Also in erster Linie ein Machtpolitiker, der durchaus Intrigen spinnt, kircheninterne Konkurrenten ausschalten durchaus auch ermorden lässt um in der Rangleiter aufzusteigen. Natürlich achtet er auch den ehrenhaften Zweikampf aber bitte nicht in absurder Weise, d.h. v.a. nicht in Schlachten. Zudem ist er als Adliger auf jeden Fall ehrenhaft, nur eben nicht in hirnloser Weise. Fände ich auf jeden Fall viel interessanter als den typischen, langweiligen, sehr vorhersehbaren Kreuzritter (der übrigens in eine Renaissancewelt nicht passt). Leider haut DSA4 da den "keine Karmaregeneration blabla" Bannhammer dazwischen. Sehr sinnlos und insgesamt für interessantes Spiel schädlich.
Ehrlich gesagt, finde ich bei Adanos Beispiel den Rondrianer weitaus passender als den Nandusianer.
und einem Sumopriester.
Ehrlich gesagt, finde ich bei Adanos Beispiel den Rondrianer weitaus passender als den Nandusianer.
Ich habe noch nie einen klischeehaften Char gespielt. Mein aktueller ist da ein gutes Beispiel:
Ich denke viel wneiger klischeehaft gehts kaum...
Du machst einen einzigen Fehler in deiner Betrachtung: Wieso einen RONDRAgeweihten? Das was du möchtest - inklusive Machtstreben und strategischem Vorgehen (gerne auch gepaart mit guten Kampffertigkeiten und Duellen etc.) liefert dir die horasische Geweihtenklasse schlechthin: der Nandus-Geweihte! (Alternativ auch der HORAS-Geweihte).
Das ist etwas, das ich wiederum bemängele: Die mangelnde Flexibilität mancher Spieler bei der Charwahl. Rondra ist die Göttin der heldenhaften Kämpfer und edlen Recken. Wer da zaudert und sich ziert, wird er erst gar nicht den Weg zu Rondra finden, sondern zuvor schon eine andere Gottheit wählen (ich meine: wozu gibt's davon auf Aventurien denn mehr als ein Dutzend, die Halbgötter inbegriffen).
Wo ich dir aber wieder zustimme: Manche Vorgaben bei den Göttern sind zu massiv das Spiel einschränkend.
In der Rondrakirche erhält man durch TATEN seine Sporen. Und nicht durch Intrigen. Ehrenhaftigkeit hat auch was mit Wahrhaftigkeit am Hut, mit ritterlichen Idealen. Und die soll ein Ronnie verkörpern.
Und was Ronnies angeht kann man sie sicherlich auf verschiedene Art und Weisen spielen. Witzigerweise habe ich die Vorstellung, dass wenn man den Streit der Spieler darüber wie Ronnies sich zu verhalten haben einfach mal nach Aventurien überträgt, dann würde man die Situation der Rondrakirche wohl am ehesten treffen
Rondrageweihte die blind in eine Schlacht rennen, oder Praiosgeweihte die alle Hexen verbrennen wollen sind nur das Ergebnis von unkreativen Spielern und Meistern. Ein Ronnie und Praiot haben beide durchaus wirksamere Methoden als Mord und Attentate. Nämlich die Gemeinschaft, ihre Stellung in der Gesellschaft und die dadurch resultierenden Kontakte. Wenn sich ein Spieler nicht an den Moralkodex halten möchte und meint, dass im Horasreich ( ausgerechnet im Horasreich? Wo Rondra praktisch direkt nach Hesinde kommt?! ) alle intrigante Mörder sind und das mal eben OK geht, der soll einen Phexi spielen oder irgendwas anderes, aber keinen Priester.
Und genauso sehe ich das auch. Die Regeln führen zusammen mit dem bescheuerten Mal des Frevlers (welcher Volldepp hat sich den Mist einfallen lassen?) dazu, dass man sich an der katholischen Kirche nicht orientieren kann und es eben keine fetten faulen Pfaffen geben kann. Bzw. man erkennt diese leicht mit dem Mal des Frevlers.
Ne eher zurück zum guten alten DSA3 Geweihten, der kein Karma at will regeneriert und nicht täglich Liturgien rausrotzt, die 100 Leute von Krankheiten heilen (Peraine).
Bei Hesinde bin ich zu wenig drin, ich weiss leider nicht ausreichend, ob die einen gewissen Herrschaftsanspruch hat bzw. insbesondere am Adel interessiert ist. Könnte aber auch passen, ja. Nur ist das eben nicht ein so schöner Kontrast zu der nach außen ehrenhafte Kirche. ;)
Du steigerst dich aber mal wieder in diese uralten Geweihtenrant rein, oder?
Des Weiteren ist diese uralte Schlussfolgerung, dass Karmalzauberei per se dazu führt, dass es keine Krankheiten usw. in Aventurien gibt mMn irgendwie sehr inkonsequent, wenn man bedenkt, dass es auch Astralzauberei gibt und du damit irgendwie kein Problem hast.
Da helfen auch keine Übertreiungen, denn es wird eben nicht jeder Depp ein Geweihter mit KP, auser man lässt jeglichen Auflagen denen so ein Geweihter per Hintergrund folgen muss ausser acht.
aber ein DSA5 in dem Geweihte wieder nur einfache Menschen sind, die halt manchmal besonders hübsch beten können und der SL entscheidet dann ob ds was bewirkt, würde ich nicht spielen und ich denke so geht es verdammt vielen anderen Spielern.
Des Weiteren ist diese uralte Schlussfolgerung, dass Karmalzauberei per se dazu führt, dass es keine Krankheiten usw. in Aventurien gibt mMn irgendwie sehr inkonsequent, wenn man bedenkt, dass es auch Astralzauberei gibt und du damit irgendwie kein Problem hast.Mit Astralzauberei lassen sich keine Krankheiten heilen, mit Karmalzauberei eben schon.