Ich mag auch keinen Realismus. Ich mag Plausibilität, und ich mag es, wenn ich eine gewisse Erwartungssicherheit habe, aber Realismus brauch ich keinen. :)Dem kann ich mich auch nur anschließen. Die innere Plausibilität eines Spiels kann auch durchaus eine andere als in der Realität sein, aber wenn sie stimmig ist, passt alles :)
Ganz besonders hasse ich Halbwissen alla "In Rüstungen aufstehen ist so und so schwer", das im Brustton der Überzeugung vorgetragen wird, in Wirklichkeit aber aus ner vagen Erinnerung einer Galileo-Sendung von vor drei Jahren stammt.Hat einer meiner Mitspieler mal auf einem LARP umgedreht. Er kam nach dem Wochenende wieder und sagte unserem SL: "Im Kettenhemd kann man doch schwimmen. Ich hab's getestet" ;D
Ganz drastisch formuliert: Bei Schach schreit auch niemand "unrealistisch" - warum also im Rollenspiel?
Bei der Bewertung von Spielregeln muss man immer im Blick haben, welche Funktion sie haben - aus diesem Grunde habe ich auch den Thread gestartet und die Frage nach der Funktion (http://tanelorn.net/index.php/topic,77790.0.html) gestellt. Interessanterweise kam niemand auf den Gedanken, das Simulieren der Welt den Regeln zu überantworten.
Davon abgesehen ist es sowieso nachgerade lächerlich, die Funktionsweise der Naturgesetze mit ein paar Zahlen und einer Handvoll Würfeln simulieren zu wollen. Die Realität ist doch etwas komplexer, als es ein kleiner Zufallsgenerator abbilden könnte.
Meine Lieblingsrealismusfans sind immer noch die welche es als völlig unrealistisch ansehen das man mit etwas Arbeit, Material und Zeit Geld beschaffen könnte.
Hartzer? ~;D
Wenn euch egal ist, wie etwas geregelt ist und Schnelligkeit Trumpf ist, dann gebt doch einfach nach und dem anderen Recht.
Wenn euch egal ist, wie etwas geregelt ist und Schnelligkeit Trumpf ist, dann gebt doch einfach nach und dem anderen Recht.
Dann spiel halt mit Schwertern die 25kg wiegen, wenn Realität nichts am Spieltisch verloren hat, aber was zur Hölle soll das für einen Mehrwert haben?
Meine Lieblingsrealismusfans sind immer noch die welche es als völlig unrealistisch ansehen das man mit etwas Arbeit, Material und Zeit Geld beschaffen könnte.
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Das sind diese Leute die das D&D Wirtschaftssystem anhand folgendem Beispiels als unrealistisch darstellen: Wenn ich eine Leiter nehme und sie kaputt mache so erhalte ich zwei Stangen. Zwei Stangen(waffen) sind aber teurer als eine Leiter. Man kann also damit Geld machen.
So einfach ist die Sache nicht. Bloß weil man gegen Realismus, oder vielmehr zwanghaften Realismus im Rollenspiel ist, ist man nicht unbedingt für Regeluntreue, Regelbrüche oder Spielen ohne Regelmechanik. Es gibt Settings oder Genres, die wollen einfach mit "unrealistischen" Regeln bespielt werden, um zu funktionieren.
"Schuldig" macht sich gar niemand, die Vorstellung ist hochgradig albern.
Ich mag auch keinen Realismus. Ich mag Plausibilität, und ich mag es, wenn ich eine gewisse Erwartungssicherheit habe, aber Realismus brauch ich keinen. :)
weil der bei manchen ein negativ besetzter Kampfbegriff ist, bei anderen ein inhaltsleeres Argument für alles, insbesondere schlechtes Design.
Dass mitten in der Sitzung auf einmal die Frage nach dem Realismusgehalt einzelner Aktionen oder Regeln aufgeworfen wird, hat mit dem "ehrlichen" Streben nach Realismus nichts zu tun (war hier ja auch schon ein paar Mal Thema).Full acknowledge! :d
So was kommt nämlich erfahrungsgemäß genau dann, wenn der Einspruch erhebende Spieler gerade Nachteile für seinen SC befürchten muss.
Regeln, die derartig inakzeptabel unrealistisch sind, wie es in solchen Situationen gerne mal behauptet wird, hätten auch vorher schon auffallen können und müssen. Entsprechende Diskussionen können also zwischen den Sitzungen geführt werden. [...]
Regeln, die derartig inakzeptabel unrealistisch sind, wie es in solchen Situationen gerne mal behauptet wird, hätten auch vorher schon auffallen können und müssen.Jein. Wenn du neu in einem System bist, hast du immer irgendwann einen Erstkontakt mit bestimmten Regeln.
Der Punkt dabei ist das etwas falsches (Leitern sind nicht das gleiche wie zwei Lanzen plus Sprossen) als Basis für eine Aussage genommen wird.
Nachdem dort im Eingangspost explizit darum gebeten wurde, Realismusdiskussionen zu vermeiden, habe ich einen großen Bogen um den gesamten Thread gemacht - ich kenn mich ja
So was kommt nämlich erfahrungsgemäß genau dann, wenn der Einspruch erhebende Spieler gerade Nachteile für seinen SC befürchten muss.
Entsprechende Diskussionen können also zwischen den Sitzungen geführt werden.
Denn wenn ich in der Lage bin, eine Regel ohne großen Aufwand besser/realistischer/sonstwas zu machen, dann mache ich das in Hausregelform ohne konkreten Anlass.
Dort wird meistens die Betrachtungsebene/Detailschärfe gewechselt und Sachen gefordert, die das System auf seiner regulären Arbeitsebene gar nicht abbilden kann.
Aber ich mein das ernst. Die Regeln sagen mir, was das Ergebnis einer Aktion ist, und ich bilde es dann in der Realität ab.
Ob ich es nun "Realismus" oder "Plausibilität" nenne ist in meinen Augen ein Stück weit Wortklauberei, denn letztlich kommt es auf das Gleiche hinaus. Von mir aus nennen wir es Planungssicherheit.
Halbwissen ist heilbar - das macht zwar Arbeit, sollte aber keine Entschuldigung sein. Wenn ich eine Behauptung aufstelle, um ein Argument zum Realismus anzubringen, sollte ich auch eine Quelle nennen können, denn ich begebe mich höchstwahrscheinlich auf ein wissenschaftliches Gebiet, also sollte ich entsprechend vorgehen.
Übrigens sind (Mit-)Spieler, die in "Spotlights" denken und diese zählen in meinen Augen kindisch³, aber das wäre ein anderer Thread.
So was kommt nämlich erfahrungsgemäß genau dann, wenn der Einspruch erhebende Spieler gerade Nachteile für seinen SC befürchten muss.
Wenn Realismus aber das oberste Ziel von Hausregeln wäre, würden die Hausregelsammlungen der Spielgruppen überquellen. Da kann ja jeder mal seinen Groschen in den Hut werfen und realistischere Blutungsregeln, realistischere Regeln für Gifte, eine realistischere Charaktergenerierung mit Chance auf Spontanabort unter der Schwangerschaft fordern. Im Rollenspiel wird so unglaublich viel aus der Betrachtung ausgeblendet, was nach Ansicht der Gruppe keinen Mehrwert bringt, dass man imho nicht ernsthaft von Realismus sprechen kann.Realistische Hausregeln werden nur dann eingeführt, wenn die bisherige Regel unrealistisch ist.
bzgl. Vulkanbeispiel
Hier ist eben nicht klar, was Planungssicherheit ist, da wir hier eine Situation haben, wo viele Spieler nunmal intuitiv und ohne Regeldenken herangehen.
Wer da dann mit dem Regelwortlaut gegen den "Realismus" anargumentiert, hat meiner Meinung nach nicht verstanden, worum es beim Rollenspiel eigentlich geht.
Vielleicht, weil einem das Regelwerk egal ist und man das Setting toll findet?
Ich kenne durchaus Leute, die stehen total auf Eberron, aber das Regelwerk ist ihnen egal. Die nehmen D&D, weil "ist halt dabei" und "muss man nicht extra Hausregeln dafür entwerfen".
Grundsätzlich ist das vielmehr ein super Beispiel für das, was ein paar Beiträge weiter oben geschrieben wurde: ich schau mir an, was die Regeln für ein Resultat hergeben, und dann überlege ich mir, wie ich dieses Resultat "herbeierzähle".
Das sind drei grundsätzlich unterschiedliche Dinge. Realismus heißt: Die Fiktion folgt tatsächlichen Naturgesetzen, Plausibilität heißt: Die Fiktion lässt sich ohne Bruch der Naturgesetze erklären und Planungssicherheit heißt: Ich kann anhand der Regeln abschätzen, wie die Fiktion sich unter bestimmten Bedingungen ungefähr verhalten wird.
Aber doch nicht mitten im Spiel! Von mir aus kann man sowas zwischen den Sitzungen machen, aber in der laufenden Runden bekomme ich von solchen aufgezwungenen OT-Debatten echt die Krätze.
Ich finde Leute, die sich in einem SPIEL über mangelnden Realismus beschweren, eher kindisch. Spotlight ist ein etablierter Begriff um zu beschreiben, dass sich jemand in den Mittelpunkt stellt. Mich stört weniger, dass jemand Spotlight haben will, mich stört, dass er dies zu erreichen versucht, indem er den eigentlichen Spielfluss unterbricht und die Mitspieler mit seinem Geschwafel über Realismus belästigt.
Im Rollenspiel wird so unglaublich viel aus der Betrachtung ausgeblendet, was nach Ansicht der Gruppe keinen Mehrwert bringt, dass man imho nicht ernsthaft von Realismus sprechen kann.
Wenn Realismus das Ziel ist, wie kann man dann überhaupt Detailunschärfe ertragen?
Aber doch nicht mitten im Spiel! Von mir aus kann man sowas zwischen den Sitzungen machen, aber in der laufenden Runden bekomme ich von solchen aufgezwungenen OT-Debatten echt die Krätze.
Der Einspruch erhebende Spieler kann anders herum auch versuchen, minimalste Vorteile zu erhaschen oder sogar um eine Probe herumzukommen.
SL untersagt irgendeine Aktion oder Ansage, weil sie seiner Meinung nach "nicht realistisch" sei. Selbst wenn die Regeln das eindeutig hergeben und sogar vorsehen. Der Grund dafür wiederum ist dann wohl oft, dass der SL seine Pläne von dieser Aktion durchkreuzt sieht.
Ich betreibe kein Rollenspiel, um irgendwelche Regelsysteme vollumfänglich umzusetzen, sondern weil ich Abenteuer in einer Welt erleben möchte, die man einem für mich interessanten Genre zuordnen kann. da mag es nun unterschiedliche Geschmäcker geben, aber ich kenne kein Beispiel aus den für mich interessanten Bereichen, in denen man einfach in Lava springen und dieses überleben könnte.
Ich persönlich will ja rollenspielen um phantastische Abenteuer zu erleben, nicht um eine Parallelexistenz im Alltag darzustellen.
Es gibt Rollenspieler, die die Aufgabe des Regelwerks darin sehen, eine fiktive Welt zu simulieren und dabei möglichst realistische Ergebnisse zu produzieren. Das mag mir nicht gefallen, ist aber so.
Es wäre ja schon ein großer Fortschritt, wenn sich die betroffenen Gruppen ganz bewusst dazu bekennen (und was anderes als D&D spielen ) würden oder sich umgekehrt klar machen könnten, dass die Realismusfrage völlig am Thema vorbei geht.
Bislang habe ich noch kein Rollenspiel erlebt*, bei dem nicht an irgendeiner Stelle die Regeln ein Ergebnis produziert haben, das irgendwer mit guten Gründen als "unrealistisch" angesehen hat (von fiktionalen Welten will ich mal gar nicht reden, mich treiben Orcs in Space wie Klingonen jedesmal zur Verzweiflung, weil das so unrealistisch ist, dass es sogar mir weh tut). Dabei haben es seit den 80ern wirklich viele Systeme versucht, möglichst "realistisch" zu sein.
Gerade bei Rollenspielern, die möglichst "realistisch" spielen wollen, würde ich sagen, dass Freeforming auf der Basis des Common Sense der Gruppe oder der Expertenmeinung eines zum Problem passend ausgebildeten Mitspielers "realistischere" Ergebnisse hervorbringt, als irgendein Regelwerk.
*Ok, das berüchtige Schweizertaschenmesserwollmilchsaurollenspiel GURPS kenne ich nicht.
Zur Kernaussage:
Ja, mit Gruppenkonsens und/oder Expertenmeinung kommt man schon recht weit. Vieles, wo man darauf zurückgreift, ist auch gar nicht explizit geregelt.
Allerdings gibt es viele Situationen, die sehr verschiedene realistische Verläufe haben können.
Das als Gruppe oder SL entscheiden zu wollen/müssen, ist meistens nicht wirklich zweckdienlich, gerade bei Kämpfen und anderen Aktionen, wo auch mal einer draufgehen kann o.Ä..
Daher will man dafür Regeln, die Ergebnisse produzieren, mit denen jeder in Sachen Realismus zufrieden ist.
Es bringt ja nichts, wenn alles Ungeregelte zur allgemeinen Zufriedenheit entschieden und dann z.B. in Gefahrensituationen absoluter Müll von den Regeln veranstaltet wird.
Man könnte also relativ zügig nach einer spontanen Überschlagung der Wahrscheinlichkeiten das Ergebnis auszuwürfeln.
Ich wende doch nicht wertvolle Zeit auf, um mich in einer virtuellen Welt, die noch so realistisch wie möglich sein soll, zu langweilen!
Langweile will ich auch nicht, natürlich will ich Abenteuer erleben. Trotzdem können die Regeln sich realistisch anfühlen oder nicht. Das ist unabhängig davon.
Zum Anderen (und für mich wichtiger) kann man so vielleicht ein Endergebnis bestimmen, aber wie will man die ganzen Nebeneffekte und Details rauskriegen - z.B., wer nach einem Kampf wie schwer verletzt ist, was an Ausrüstung zu Bruch ging oder verbraucht wurde usw. usf..
Kleine Anekdote nebenbei: Beim Nachdenken darüber fiel mir auf, dass ich noch nie erlebt habe, dass Realismus-Vertreter am Spieltisch mehrere mögliche Ergebnisse oder gar mehrere Nebenergebnisse als realistisch angesehen haben. "Realistisch" war bislang immer ein eindeutiges Ergebnis.
Hineinversetzen in eine virtuelle Welt ist für mich garantiert nicht der Grund, P&P-RSP zu spielen.
Kleine Anekdote nebenbei: Beim Nachdenken darüber fiel mir auf, dass ich noch nie erlebt habe, dass Realismus-Vertreter am Spieltisch mehrere mögliche Ergebnisse oder gar mehrere Nebenergebnisse als realistisch angesehen haben. "Realistisch" war bislang immer ein eindeutiges Ergebnis.
Was es bei uns häufiger gibt ist, das unterschiedliche Realismusvertreter unterschiedliche Vorstellungen davon haben, was realistisch ist.
Hui, das ist spannend. Sind das unterschiedliche eindeutige Vorstellungen ("Dann passiert doch ganz realistisch garantiert X" "Nee, ganz realistisch passiert genau Y"), oder unterschiedliche Vorstellungen verschiedener möglicher Ergebnisse ("Da könnte X oder Y passieren" "Möglichkeit Z halte ich auch noch für realistisch")?
Es gibt halt Spieler, die ziehen einen einen Teil des Vergnügens aus dem realistischen Gefühl.Ein Gefühl sicherlich, aber echter Realismus? Wohl Kaum. Weil was würde man den dann spielen können. Horror fällt aus, da guter Horror zu einem gewissen Grad unerklärlich bleiben sollte. Fantasy geht ja wohl auch nicht, den ohne die unrealistischen Anteile da verliert man die Momente des Staunens, auf die gute Fantasy baut. Kann das für so ziemlich jedes Genre fortsetzen, aber sollte wohl klar sein worauf meine Wenigkeit hinaus will. Nämlich das kaum ein Rollenspiel tatsächlich realismus trägt (letztlich kann auch kein Regelwerk realismus unterstützen, nicht mal Computerspiele können wirklich Realismus umsetzen). Also was bleibt ist nur dieses Gefühl, was aber halt nur ein Gefühl ist und nichts mit echtem Realismus zu tun hat.
immerhin ist das hier ein Rant und keine Theoriediskussion.
Aber es ist ein Unterschied, ob es vereinfacht wird aber realistisch wirkt (Plausibel ist wirklich ein besserer Begriff), oder sich da ganze völlig absurd anfühlt.
Genrekonventionen lasse ich natürlich immer außen vor.
Drudenfusz, mir ist durchaus klar, das eine Rollenspiel nie zu 100 Prozewntig realistisch sein kann (außer HARN vielleicht ;) ). Aber es ist ein Unterschied, ob es vereinfacht wird aber realistisch wirkt (Plausibel ist wirklich ein besserer Begriff), oder sich da ganze völlig absurd anfühlt.Nein, auch HARN bekommt kein 100% Realistisch hin, den in der Realität gibt es einfach Dinge die Passieren die Leute im Spiel für unrealistisch halten würden. Leute die einen Sturz aus einem Flugzeug ohne Fallschirm überleben, weil sie einfach glück hatten, Leute die beim stolpern an einem Bürgersteig sich das Genick brechen. Unrealistisches passiert quasi jeden Tag, selbst Filme die auf einer wahren Geschichte beruhen sind meist nur deshalb interesant weil die Ereignisse so absurd sind. Und Plausibel ist für mich genauso langweilig wie Realistisch, nur das meine Wenigkeit bei Plausible halt dann einschränkungen fürs Setting halt noch mit durchgehen läßt, aber wenn man versucht nur innerhalb der Box zu bleiben, die einem das Setting auferlegt, ist für mich der Reiz auch schnell wieder verflogen (weshalb mich zum Beispiel viele Fantasy-geschichten Langweilen, weil zuviele Leute da einfach nur mit Klisches arbeiten und mir einfach nicht das wirklich Fantastische liefern).
Genrekonventionen lasse ich natürlich immer außen vor.
Das bringt mich dann noch auf das nächste, nämlich dass fast alle angeblich "realistischen" Systeme in Wahrheit lediglich "wir ficken die Spieler in den Arsch" Systeme sind. Man sehe sich nur mal am Beispiel von Systemen wie Rulemonster oder Pissmaster an, was einem da laut Zufallstabelle bei den alltäglichsten Verrichtungen alles widerfahren kann. Wenn das realistisch wäre, dann würden in der echten Welt nur Krüppel rumlaufen, die sich alle paar Minuten selbst verstümmeln.
Für mich ist die Rule-of-Cool essentieller Bestandteil jeder Hollywood-Film-Emulation. Wie will man den sonst auf nem Schild ne Treppe runtergrinden, während man wild mit dem Bogen um sich schießt? (Und jetzt soll mir keiner sagen, dass Legolas genügend Talentpunkte in Schildsurfen investiert hat...)
Gurps ist sicherlich nicht perfekt. Aber es ist definitiv auch kein "Spieler kleinhalten" System.
Was hat das eine mit dem anderen zu tun ?Nichts. Lese es einfach als zwei getrennte Aussagen.
Und wenn ich eben keine Hollywood-Film-Emulation will ? Wenn ich es bodenständiger und realistischer will ?
Im Übrigen fand ich diese Szene nicht cool, sondern auch im Film schwachsinnig und unrealistisch. Einfach unpassend für einen Fantasyfilm.
Woran gehst du denn bei der Beurteilung, welche "coolen Dinge" zu cool für Fantasy sind? Sowas sind doch völlig willkürliche, subjektive Vorlieben ohne jede allgemein gültige Basis...Für mich sind die Beispiele rein subjektiv betrachtet der Unterschied zwischen kewl und cool. ;) Das mit dem Schild und dem Pferd kam schon etwas cheesy rüber. So nach dem Motto "hey, ich zeig euch jetzt mal meine kewl powerz". Aber das ist in der Tat absolut meine persönliche Meinung, bin da aber wie gesagt bei Xemides.
Woran gehst du denn bei der Beurteilung, welche "coolen Dinge" zu cool für Fantasy sind? Sowas sind doch völlig willkürliche, subjektive Vorlieben ohne jede allgemein gültige Basis...
So jemand wie Hercules hat ja auch extrem viel coolen Scheiß gemacht - und Fantasy orientiert sich nunmal an Sagen und Legenden, alles voller Cooler Szenen... warum man sich jetzt über diese Schildnummer immer so aufregt kann ich in dem Kontext bspw. gar nicht nachvollziehen.
Für mich Genre-Konventionen: Plot-Immunity, Rule of Cool, usw. Alles was aus der Sicht der Charaktere in der Welt gar nicht existiert. Bin sicher, dass andere Leute da auch andere Ansichten haben.
Für mich ist die _leichte_ Überdehnung des Glaubwürdigkeit essentieller Bestandteil um in Action-Filmen überrascht zu werden. Natürlich muss da die Dosis immer weiter erhört werden, um noch den gleichen Effekt zu erzielen...
Könnte man wahrscheinlich auch mit besonderen Kräften abziehen, aber mit Akira war da wohl schon das Ende der Fahnenstange erreicht.
Bei den Avengers oder X-Men fand ich das zum Beispiel nirgend der Fall. Das sind Superhelden, die haben Superkräfte die das erklären. Da erwarte ich, das Hawkeye ohne hinzusehen den Außeridischen vom Schiff schießt, oder Iron Man durch die Luft fliegt und die Basis in der Luft hällt.
Avengers war mir zu viel. Denn, dass die Aliens z.B. nie Hawkeye attackieren, usw. kann man mit Superkräften nicht erklären und das fand ich in dieser Form weder für Action-Filme, noch für Comics passend. Das ist einfach faules Storytelling und nichts daran ist cool.
(Tatsächlich ist das aber genau das, was ich mit Genre-Emulation meine. Nur passte das hier nicht in meine Erwartungshaltung an die Genres.)
Oh, dann kennst du keine Marvel-Comics. Da gehören Aliens dazu. Und selbst Superman ist Außerirdischer. Und Silversurfer kommt im Auftrag von Galaxo aus dem All.
Was meinst du warum ich Hercules genau wie Xena kaum gesehen habe ;D Beide Serien fand ich nicht besonders cool, sondern völlig übertrieben für mein Fantasy-Verständnis.
Haaaalt! Ich meinte schon den mythischen, antiken Hercules - bezogen auf Legenden und Sagen als Basis für Fantasy.
Das bringt mich dann noch auf das nächste, nämlich dass fast alle angeblich "realistischen" Systeme in Wahrheit lediglich "wir ficken die Spieler in den Arsch" Systeme sind. Man sehe sich nur mal am Beispiel von Systemen wie Rulemonster oder Pissmaster an, was einem da laut Zufallstabelle bei den alltäglichsten Verrichtungen alles widerfahren kann. Wenn das realistisch wäre, dann würden in der echten Welt nur Krüppel rumlaufen, die sich alle paar Minuten selbst verstümmeln.
er ist einfach unrealistisch geschickt
Um mal bei Legolas Surfshow zu bleiben: Die Frage ist halt wie unrealistisch das wirklich ist, da nun einmal vergleichbare Aktionen in unserer Realität tatsächlich möglich sind und auch gemacht werden.
Um mal ein anderes Beispiel zu nennen: Ist Jackie Chan ein Superheld?
Um mal ein anderes Beispiel zu nennen: Ist Jackie Chan ein Superheld?
Das bringt mich dann noch auf das nächste, nämlich dass fast alle angeblich "realistischen" Systeme in Wahrheit lediglich "wir ficken die Spieler in den Arsch" Systeme sind. Man sehe sich nur mal am Beispiel von Systemen wie Rulemonster oder Pissmaster an, was einem da laut Zufallstabelle bei den alltäglichsten Verrichtungen alles widerfahren kann. Wenn das realistisch wäre, dann würden in der echten Welt nur Krüppel rumlaufen, die sich alle paar Minuten selbst verstümmeln.
@ Arldwulf
Ja, aber Legolas (http://de.wikipedia.org/wiki/Figuren in Tolkiens Welt#Legolas) ungleich Orlando Bloom (http://de.wikipedia.org/wiki/Orlando_Bloom).
Und Inspector Wing (http://de.wikipedia.org/wiki/New_Police_Story) ungleich Jackie Chan (http://de.wikipedia.org/wiki/Jackie_Chan).
Ich glaube, darauf wollte Tartex hinaus.
Sagen wir es so: Es erhöht den Schwierigkeitsgrad (auch wenn er imho nur einen abschießt und den nächsten mit dem davonflutschendem Schild abballert). Und wir sind uns sicher einig dass so eine Aktion in einem Großteil der Fälle auch bei übermäßig geschickten Leuten schiefgeht.
Aber unrealistisch? Nicht wirklich. Nur etwas das viele Leute selbst nicht könnten (auch nicht mit vielen Versuchen) und bei dem der Herr Bloom ein wenig zu sehr grinst um es sich gern anzuschauen. Es ist eigentlich nicht wirklich unrealistischer als viele andere Szenen die man so in Filmen sieht. Ich hab vor Jahren mal die Zusammenfassung einer Stuntman Preisverleihung gesehen...
Es ist teilweise wirklich schwer zu glauben was Menschen so alles können. So von der Couchperspektive. ;)
Ich kann mir auch vorstellen das jemand eine Treppe runter surft. Aber halt nicht dabei noch mehrere Gegner mit dem Bogen abschießt.
Gerade bei Rulemonster kann man auch als Spieler völlig unrealistische Dinge machen.
Stimmt, ich erinnere mich, dass unser geschickter Dieb beim Fall aus 60 cm Höhe gestorben ist. Fanden wir alle unrealistisch.
Wobei ich wetten möchte, das das sogar in der Realität schon geschehen ist >;D
Stimmt, ich erinnere mich, dass unser geschickter Dieb beim Fall aus 60 cm Höhe gestorben ist. Fanden wir alle unrealistisch.Das ist gar kein Problem, wenn man nur blöd genug aufkommt. Du fällst 60cm, knickst mit dem Fuß um, fällst zu Seite weg und schlägst dann mit dem Genick gegen eine Kante. Aber mal ehrlich: Wer will sowas spielen?
Klar, aber die Chance bei Rolemaster beträgt, wenn ich mich recht erinnere, etwa ein halbes Prozent (100 und dann hoch gewürfelt). Also hätten wir in jeden Bundesjugendspielen meiner Schule einen Toten zu beklagen gehabt. War aber nicht so ;D
Regeln sind für Helden gemacht, nicht für Armeen.
Helden führen ja auch gefährlichere Leben als normale Menschen.
Helden brechen sich also öfter das Genick als normale Menschen?
Helden brechen sich also öfter das Genick als normale Menschen?
99% aller tödlichen Unfälle geschehen zu Hause.
Helden haben dramatischere Leben als normale Menschen. Rollenspiele sind Story-Emulation, nicht Physik-Simulation.Dann soll man aber auch offen zugeben, dass das Story-Emulation ist und es nicht als Physik-Simulation verkaufen.
Ich mache hier dann demnächst mal zu. Zeit für die Schlussworte.
Rollenspiele sind Story-Emulation, nicht Physik-Simulation.
Und wie es zur Story-Emulation beiträgt, wenn man bei einem Sturz aus 60cm Höhe stirbt, ist mir schleierhaft.
Für uns war Rolemaster immer das Monty-Python-Rollenspiel und ich schätze es deswegen immer noch sehr.
Jedenfalls kristallisiert sich hier irgendwie raus, dass viele Simmer anscheinend Unrealismus zu Ungunsten der Spieler weniger schlimm finden als Unrealismus zugunsten der Spieler. Sehe ich das soweit richtig?
Schaut euch nur diese ganzen [Threads zu Realismusthemen] an. Und ihr fragt euch ehrlich, was man gegen Realismus im Rollenspiel haben kann? Da wiederholen sich *überall* exakt die selben hirnverbrannten Diskussionen, wie ich sie am Spieltisch so verabscheue. Das geht schon so weit, dass mir das Tanelorn überhaupt keinen Spaß mehr macht.
Schaut euch nur diese ganzen Schwachsinnsthreads an. Und ihr fragt euch ehrlich, was man gegen Realismus im Rollenspiel haben kann?Genau so könnte man sagen:
Schaut euch nur diese ganzen Threads an. Und ihr fragt euch ehrlich, was man gegen Realismus im Rollenspiel haben kann? Da wiederholen sich *überall* exakt die selben hirnverbrannten Diskussionen, wie ich sie am Spieltisch so verabscheue. Das geht schon so weit, dass mir das Tanelorn überhaupt keinen Spaß mehr macht.
Edit: Entschärft.
Mein Güte! Es zwingt dich doch niemand das zu lesen.
Darum geht's doch gar nicht. Das Problem ist nicht die Existenz von Realismusthreads an sich. Das Problem - jedenfalls das, das ich darin erkenne - ist, dass die Proponenten von "Realismus" sich ja nichtmal untereinander einig sind, was denn jetzt realistisch wäre und wie man das durchsetzen kann. Und wenn das hier schon son Gezerre ist, wo es um nichts geht, sind die Diskussionen am Spieltisch noch viel nerviger, wo es vielen wohl in erster Linie um ihren Vorteil geht.
Ich sehe noch immer keinen Grund darin, warum du dich so zwanghaft darüber ärgern musst, anstatt sie einfach diskutieren zu lassen und es zu ignorieren. Wenn dir eine Rollenspielrunde nicht mehr gefällt, weil zu viel OT diskutiert wird, bleibst du dann auch bis ans Ende aller Tage, um dich zu ärgern und deinen Ärger zu verkünden? Dann bist du allerdings um keinen Deut besser als die ewig Diskutierenden. Aber bitte, mach doch...
Ich habe nochmal darüber nachgedacht: Eigentlich nervt mich dieser "Clash of Egos". Und der trat bei den Realismus- (und gleichartigen) Threads mir in letzter Zeit zu oft auf...
Und jetzt geht's mir halt so, wenn ich Diskussionen über Realismus mitbekomme, dass ich denke "Ach herrje, glauben die den Blödsinn immer noch, davon bin ich ja vor zehn Jahren abgekommen". Ich betrachte mich also als spiel-evolutionär weiter fortgeschritten, weil ich diese Fehler schon durchlaufen und daraus gelernt habe. Ich würde mir also wünschen, dass andere aus meinen Fehlern lernen.
Da konnte man mich mit den Standardsprüchen wie "in dem System kann man alles machen, was man in echt auch machen kann" tatsächlich noch ködern. Oder ich bin auf "das und das ist realistisch" angesprungen und hab fleißig mitrealistisiert.
Meine Erfahrung ist: Wenn man ALLES einbaut/berücksichtigt, und jede Facette einfliessen lässt, ist das Ergebnis mehr als die Summe seiner Teile.Genau meine Meinung. Für One-Shot nicht so wichtig, aber in einer längeren Kampagne sehe ich (so gut wie) alle Facetten als Plus an.
Deshald spreche ich ja auch davon, das sich für mich ein System realistisch oder plausibel anfühlen muß.
Ich spreche nicht von "sein", aber ich muß das Gefühl haben, das es so funktionieren könnte.
Und davon, wie trügerisch dieses Gefühl ist, sprechen all die Threads, die aktuell überall wuchern.
@ La Dolge Vita
Welche Threads meinst du?
Der einzige Thread, der mir in letzter Zeit untergekommen ist und in dem versucht wird, realistisches Setting bzw. realistische Regeln zu implementieren, ist der hier:
Generisches Wirtschaftssystem für Fantasy-Settings (http://tanelorn.net/index.php/topic,73239.0.html)
Und bei diesem Thread habe ich nicht das Gefühl, dass die Erkenntnisse besonders trügerisch sind. (Auch wenn sie sich für meinen Geschmack auf den letzten Seiten zu sehr auf High Magic à la D&D fokussieren.)
Bei allen anderen Threads der letzten ca. 6 Monate ging es doch eher darum, ob Realismus im RPG gut oder schlecht ist.
@ Pyromancer
Ich vermute mal, der Spieler war kein Realismus-Fan sondern ein Powergamer oder Munchkin und hat das Realismus-Argument nur als Vorwand benutzt, um sich Vorteile zuzuschustern
Da geht es um eine direkte Implementierung in die ständig benötigten Spielregeln, und da prallen ganz schnell die Meinungen aufeinander:Ja, bevor man über eine Implementierung in Spielregeln redet, sollte man erstmal die Fakten sammeln und sondieren.
Aber dann wird der Thread [von Gummibär] von irgendwelchen Realismus-Gegner gekapert die sagen: "Hey, das ist ja total unausbalanciert. [..]Das liegt daran weil Gummibär nicht nur ein realistisches System haben will, sondern auch eins das ausbalanciert ist.
Das liegt daran weil Gummibär nicht nur ein realistisches System haben will, sondern auch eins das ausbalanciert ist.Aber das ist doch nicht realistisch!
Der wurde nicht mal kleinlaut, als ich ihm gesagt habe, wo das Original steht, und das er sich das doch gerne anschauen soll, wenn er mir nicht glaubt. Er wusste es trotzdem besser und hat dann nur grummelnd und widerwillig weitergespielt.
"Realistisch" wird einfach viel zu oft als Totschlagargument verwendet, um die eigene Meinung durchzusetzen.
Total unrealistisch ,was du da schreibst.
"Realistisch" wird einfach viel zu oft als Totschlagargument verwendet, um die eigene Meinung durchzusetzen.
Ähm, zurück zum Thema: Nein, wir wissen nicht, was realistisch ist, weil wir immer nur unsere individuellen Erfahrungen haben und dadurch die wirkliche Spannbreite der Möglichkeiten höchstens mit wissenschaftlichen Untersuchungen feststellen können - und selbst damit nur in Grenzen. Und die Ergebnisse davon wären dann für viele nicht plausibel, weil sie ihrer persönlichen Erfahrung widersprechen würden.
Ich persönlich finde hier die "fachliche" 2. Variante sehr viel geeigneter, da man sogar noch als Spieler etwas dazulernt - sei es nun über Medizin, Physik, Waffentechnik, Geschichte oder sonstwas - und hinterher eine wirklich plausible und nicht nur pseudo-plausible Lösung vorliegtDas ganze sehe ich unter zwei Voraussetzungen: