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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Allgemein => Thema gestartet von: Beral am 31.10.2012 | 14:01

Titel: Hamlet's Hit Points
Beitrag von: Beral am 31.10.2012 | 14:01
Kennt jemand besagtes Werk (http://gameplaywright.net/books/hamlets-hit-points/) von Robin D. Laws? Ist es gut? Habt ihr etwas daraus gelernt, wenn ihr es gelesen habt?
Titel: Re: Hamlet's Hit Points
Beitrag von: angband am 31.10.2012 | 14:20
Noch 58 Stunden lang gibt es das als günstige Dreingabe, wenn man Hillfolk mit $18 unterstützt. Anscheinend sieht Mr. Laws Hillfolk als praktische Rollenspielumsetzung für die Prinzipien aus seinem eher theoretischen Buch "Hamlet's Hit Points".
Titel: Re: Hamlet's Hit Points
Beitrag von: Pyromancer am 31.10.2012 | 14:50
Obwohl ich Robin D. Laws Werk an sonsten sehr mag fand ich in "Hamlet's Hit Points" nichts, was mir und meiner Spiel- bzw. Leitweise irgendwie weiterhilft. Ein Großteil des Buches besteht auch nur aus der szenenweisen Aufdröselung von Hamlet, Dr. No und noch irgend einem Film. Ich würd's nicht nochmal lesen.
Titel: Re: Hamlet's Hit Points
Beitrag von: Bad Horse am 31.10.2012 | 15:10
Ich habe auf der Messe das Vorwort gelesen... es geht wohl darum, gewisse "Beats" in der Erzählung zu identifizieren und damit die Struktur eines Szenarios / Abenteuers zu verbessern.

Angesichts der Tatsache, dass es wirklich nur um die exemplarische Demonstration dieser Technik anhand von drei Beispielen geht, habe ich mir das Buch aber gespart.
Titel: Re: Hamlet's Hit Points
Beitrag von: Vash the stampede am 31.10.2012 | 15:18
Ich hatte es nur angefangen. Was mich stört war nicht allein das hier:

... Angesichts der Tatsache, dass es wirklich nur um die exemplarische Demonstration dieser Technik anhand von drei Beispielen geht, habe ich mir das Buch aber gespart.

Sondern die Tatsache, dass sich Filme und Theaterstücke vornimmt, aber eine Umsetzung aufs Rollenspiel vermissen ließ. Für ein Buch über geschriebene Erzählungen (inklusive Drehbücher) - OK. Für ein Buch, dass sich an Rollenspieler wendet, hat mir die Relation nicht gepasst. Habe es dann erst einmal zu Seite gelegt. Vielleicht gebe ich ihm noch einmal die Chance.
Titel: Re: Hamlet's Hit Points
Beitrag von: Shield Warden am 31.10.2012 | 15:28
Der Klappentext ließt sich ja arg werbeträchtig.. muss ich irgendwie an diese 90iger Jahre SNES-Commercials (http://www.youtube.com/watch?v=8_mK28603DI) denken...
Titel: Re: Hamlet's Hit Points
Beitrag von: Horatio am 31.10.2012 | 16:06
Hm.. ich fand schon, dass es mir Anhaltspunkte gab, was man in einer Szene A machen kann und was B ein äedequater Inhalt für eine weitere Szene wäre; bzw. auch die Verdeutlichung, dass man ein wenig abwechseln muss :P.

Ich geb aber auch zu, dass ich in der Regel zufrieden bin, wenn 2-3 gute Gedanken in einem solchen Buch drin sind oder ich zumindest beginne über Dinge nachzudenken die mir vorher nicht dermaßen präsent waren. Eine klare Anleitung ist es sicher nicht.. aber welches Buch das das von sich behauptet bringt das schon ;).



...und der "noch irgendein Film" ist CASABLANCA!!!!!!
Titel: Re: Hamlet's Hit Points
Beitrag von: Hróđvitnir (Carcharoths Ausbilder) am 31.10.2012 | 18:29
Wie im Strang schon erwähnt, befaßt es sich eher mit struktureller Rhythmik in Film und Theater. Warum ausgerechnet diese? Ich vermute, Laws nimmt an, als darstellende Formen seien sie dem RSP wohl verwandt. Für Drehbuchschreiber gibt es sicher grundlegendere Schriften, aber es liefert auch für Erfahrene einen ganz interessanten zusätzlichen Aspekt / Blickwinkel auf Struktur.

Ein Transfer zum RSP findet nicht statt. Wer also NICHT vorhat, mit seinem RSP andere Medien zu emulieren, der kann damit nix anfangen. Zusätzliches Manko: Es ist in Laws üblichem Stil gehalten.
Titel: Re: Hamlet's Hit Points
Beitrag von: Thorgest am 31.10.2012 | 19:15
Lol :) Hamlets Hitpoints...und Horatio hat geantwortet...Laertes? Wo bist du alter Giftmischer?!
Titel: Re: Hamlet's Hit Points
Beitrag von: Vash the stampede am 31.10.2012 | 20:01
... Ein Transfer zum RSP findet nicht statt. Wer also NICHT vorhat, mit seinem RSP andere Medien zu emulieren, der kann damit nix anfangen. Zusätzliches Manko: Es ist in Laws üblichem Stil gehalten.

Also ich habe schon einen großen Nutzen aus der Lektüre einiger Drehbuchratgeber für das Rollenspiel gewonnen. Und das hat nichts damit zu, dass ich mit dem RSP andere Medien emulieren will. Das Problem ist, und das hast du richtig angemerkt, dass keine wirkliche Transferleistung zum RSP stattfindet. Und das fand ich etwas enttäuschend, weswegen ich das Buch nach einiger Zeit weglegte.

PS: Obwohl Horatio (;)) ja noch meine Meinung zum Buch haben wollte. Womit auch das Geheimnis meiner fehlenden Stellungsnahme gelüftet ist. :D
Titel: Re: Hamlet's Hit Points
Beitrag von: Josef Taumlig am 31.10.2012 | 21:13
Mir hat's gefallen.

Es ist kein Buch für Anfänger-SLs, denen man irgendwelche Grundlagen vermitteln will. Es ist ein Buch mit dem man sich als etablierter SL Dramaturgie fürs Rollenspiel erschließt. Das geht eben nicht in dem man einen dramaturgisch ausgereiften Plot vorbereitet, der in Akte und Szenen unterteilt ist.

Stattdessen geht es um Abwechslung, Ausrichtung und Frequenz von Beats. Die Übertragung aufs RSP wird nicht vorgekaut, sondern muss durch den Leser erfolgen. Das mag halt nicht jeder.
Titel: Re: Hamlet's Hit Points
Beitrag von: Shield Warden am 31.10.2012 | 21:24
Ist allerdings ein ziemlich hochtrabender Ansatz. Aus welchen Quellen bezieht Laws eigentlich sein Wissen über dramaturgische Konzeption und Konstruktion (Stichwort Beats)? Erläutert er das in dem Buch? Oder sind das einfach "Erfahrungswerte"?
Titel: Re: Hamlet's Hit Points
Beitrag von: Vash the stampede am 31.10.2012 | 21:28
Beats ist ein Begriff aus der Drehbuchtheorie.
Titel: Re: Hamlet's Hit Points
Beitrag von: Shield Warden am 31.10.2012 | 21:45
Sach an. Und, nennt er nun Quellen oder macht er was Eigenes? Sollte Laws in meinem Bücherregal neben Field, Keane, McKee und Murch stehen, wenn ich mich für Drehbücher interessiere oder ist das kalter Kaffee?
Titel: Re: Hamlet's Hit Points
Beitrag von: Vash the stampede am 31.10.2012 | 22:52
An Quellen habe ich nur Field gesehen. Ansonsten greift er die Beats auf, baut sie aus, versieht sie mit Symbolen und betreibt damit eine Analyse. Im Grunde kann man dieses Wissen bei McKee auf zwei Seiten finden und bekommt darüber hinaus auch noch das von Laws geschmähte Wissen über Strukturen und Akte. Kurz um, nur für Sammler interessant. Und dafür habe ich jetzt nur fünf Minuten ins Buch lesen müssen.
Titel: Re: Hamlet's Hit Points
Beitrag von: Shield Warden am 31.10.2012 | 23:05
Alles klar, danke für die Kurzzusammenfassung!
Titel: Re: Hamlet's Hit Points
Beitrag von: Teylen am 1.11.2012 | 02:46
Kennt jemand besagtes Werk (http://gameplaywright.net/books/hamlets-hit-points/) von Robin D. Laws? Ist es gut? Habt ihr etwas daraus gelernt, wenn ihr es gelesen habt?
Ja, ich kenne das besagte Werk von RDL und habe es gelesen.
Eher nein, die Idee ist interessant, allerdings finde ich die Aufteilung und die Bewertung der Beats nicht immer nachvollziehbar.
Einerseits gibt es kleinere Fehler wo die Beschreibung nicht zum Icon/Beat passt, andererseits wirkt es sehr stark danach als wären die Beats mehr danach gesetzt worden was er dort sehen will, anstelle dessen was tatsächlich vorgeht.
Es hatte für mich, gefühlt, keinen großen Lern-Effekt.

Allerdings unterstütze ich Hillfoks (http://www.kickstarter.com/projects/robindlaws/hillfolk-dramasystem-roleplaying-by-robin-d-laws/) dennoch, weil eine Menge cooler Leute dafür Settings schreiben.