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Pen & Paper - Spielsysteme => Savage Worlds => Savage Worlds Settings => Thema gestartet von: Hector am 15.11.2012 | 16:07
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Hallo miteinander,
habe mir (doch schon ;D) Pirates zugelegt und starte morgen Abend eine neue Runde. Hat eigentlich jemand irgendwelches Material in Deutsch gebastelt, wie z.B. Schiffstypenlisten, Ränge, Talent- und Handycap-Bezeichnungen, etc., und möchte es teilen? Ich habe in Google irgendwie leider nix gefunden, will aber auch das rad nicht neu erfinden, wenn es das alles schon gibt.
Beste Grüße
G.
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Leider sind mir da keine bekannt...
Wozu aber bitte so einen Aufriss. PotSM ist ein generisches Piratensetting, in dem man JEDES Schiffahrtsabenteuer verwurschteln kann, das einem in die Finger kommt. Und das sind ja genügend im Netz verfügbar, aber eben für andere Systeme.
Hier sind etwa einige etwas gruselige:
http://www.rollenspiel-almanach.de/wp-content/uploads/kurzschocker/kurzschocker-2_die-schatzinsel.pdf
http://www.rollenspiel-almanach.de/wp-content/uploads/kurzschocker/kurzschocker-8_Geisterschiff.pdf
Neue Talente und Handicaps sind imA völlig unnötig. Das Setting umfasst genau die richtige Mischung davon.
Dann kann man auch noch 50 Fathoms, Solomon Kane, 7th Sea, meinetwegen auch Seeabenteuer von D&D, DSA und Midgard.
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kam eigentlich Pirates of Solomon Kane schon raus?
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kam eigentlich Pirates of Solomon Kane schon raus?
Nope. Da stehen genug Sachen für Deadlands (in allen Inkarnationen) und so Sachen wie Weird Wars: Rome noch vor...
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@ Kardohan: Da hast Du mich völlig missverstanden. Ich suche Listen mit deutschen Übersetzungen der englischen Begriffe bei PotSM. Sonst gar nichts. Von Abenteuern war nie die Rede. Auch nicht von neuen Talenten. Es geht nur um Übersetzungen. Mein Englisch ist diesbezüglich halt nicht soooo doll. ;)
Naja, mittlerweile habe ich mir alles selbst zusammengefrickelt. Das einzige, wo ich mir unsicher bin, sind zwei Schiffstypen:
Hoy: Könnte das im Deutschen eine Brigg sein?
Crumster: ein holländischer Crommesteven? Gibt es dazu einen deutschen Begriff?
Und bei den Besatzungsmitgliedern:
Quartermaster: Quartiermeister als rechte Hand des Piratenkapitäns? Das heisst im Deutschen bestimmt anders, oder? Erster Maat vielleicht?
Master of Sails: Ich bin mir sicher, es gibt da bei den Deutschen einen anderen Begriff für diesen Posten, aber ich komme nicht mehr drauf.
Navigator ist der Steuermann, richtig?
Commander: Ist das ein Fregattenkapitän?
Tut mir leid für die Fragerei, ist halt mein erster Ausflug in die Karibik... zumindest im Piratenmillieu. :)
Ach ja, noch eine Frage zu den PotSM-Regeln: Sehe ich das richtig, dass die Höchstgeschwindigkeit bei Verfolgungen gar keine große Rolle spielt? Oder habe ich da was übersehen? Es scheint mir irgendwie zu leicht, mit einer Jolle eine Galleone einzuholen. Es geht mir da speziell um Situationen wie bei Master and Commander, wo man das feindliche Schiff gerade am Horizont sieht, die sehen einen auch, und dann beginnt eine tagelange Verfolgungsjagd. Aber einmal eine blöde Karte gezogen, und die Nusschale hat den schnittigen Schoner eingeholt. Stimmt das, oder wirkt sich die Top Speed doch stärker aus, und ich habe was übersehen?
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Sorry, da habe ich dich wirklich missverstanden... :o
Hoy oder Hoey: Ist ein meist einmastiger Barkentyp (http://en.wikipedia.org/wiki/Hoy_%28boat%29). Hat niedrigen Tiefgang und wird auf großen Flüssen und nahe der Küste eingesetzt. Der Name leitet sich von der Insel Hoy bei den Orkneys ab, wo dieser Schiffstyp zuerst aufkam.
(http://www.hnsa.org/doc/steel/img/desc5.jpg)
Crumster oder Crommesteven: Ist ein kleines Kriegsschiff der Holländer und Engländer. In Deutschland wurde es Krummsteven genannt - wer hätte das gedacht :P
(http://2.bp.blogspot.com/_e9Bi9w6Nrm8/SAlObsXMGwI/AAAAAAAAAv8/TtnpA7rOCT0/s200/Crumster.jpg)
Generell gelten auch im Deutschen die Originalnamen, insbesondere wenn dieser Schiffstyp nur sehr lokal eingesetzt wurde.
Quartermaster: Ist der Bootsmannsmaat, der die Schiffswache unter sich hat, sich um Ersatzteile wie Vorräte kümmert und die Seekarten pflegt. Er führt die Steuerbefehle des kommandierenden Offiziers aus.
Master of Sails: Hat die Navigation und das fahrende Gut (Segel, Tauwerk etc) unter sich. Wird im deutschen ebenfalls als Bootsmannsmaat (oder kürzer Bootsmann) bezeichnet.
Navigator: Sind alle Offiziere, die hauptsächlich mit der Navigation des Schiffes zu tun haben. Wurden im Deutschen auch als Steuermann bezeichnet (wobei der Rudergänger am Steuerruder seine Befehle ausführt). Ganz früh eine Arbeit des Kapitäns, wurde es später "deligiert". Die kommandierenden Offiziere bestimmten eigentlich nur noch die generelle Route, die Arbeit mit der Deckswache (der Brückenmannschaft aus Rudergänger und Wachen), am Sextanten, Anker und Seekarten übernahmen diese Offiziere (siehe oben). Sie führten später auch oft das Logbuch, das sie in der Hierarchie oft direkt unter dem Kapitän standen.
Commander: Ist der Kapitän - der Kommandant - des Schiffes. Entspräche dem Fregattenkapitän heutiger Tage, wenn man es auf den militärischen Rang, nicht seine Tätigkeit bezieht.
Ja, du siehst es richtig, daß in der Kontakt-Phase die Höchstgeschwindigkeit insoweit keine Rolle spielt. Hier ist eher das seefahrerische Können des Kapitäns und seiner Crew gefragt. Die Kommandanten vergleichen hierbei ihr Können in einem Vergleichenden Wurf, wobei beide von ihrer Crew (und der Qualität des Schiffes) unterstützt werden. Bei 8 Stunden pro Wurf und dem Ziel eine Erhöhung zu bekommen, kann es schon eine Zeit dauern an den Gegner in Nahdistanz zu kommen.
In der Nahdistanz gelten dann die normalen Battlemapregeln mit Beschleunigung und Höchstgeschwindigkeit wie bei jedem Fahrzeug - und die Wendigkeit spielt hier voll rein. Ein großer Pott hat einen gewaltigen Wendekreis trotz evtl. gleicher Höchstgeschwindigkeit einer Nußschale.
Dreht es sich beim Konflikt eher um eine (längere) Verfolgung, denn um eine Schlacht, nutzt statt den Battlemapregeln wie üblich die Verfolgungsregeln.
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Herzlichen Dank für die ausführliche Antwort (sogar mit Bildern, prima!). :)
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Okay übersetzt mal einer "Bosun" korrekt? "Bootsmann" trifft es nun überhaupt nicht.
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Hmm laut englischer Wiki ist das ein nicht lizensiertes Mitglied einer Decksbesatzung auf einem Handelsschiff. Es handelt sich um eine Art Vorarbeiter.
Im deutschen haben wir da einfach keine getrennten Worte für, heißt alles Bootsmann.
Da sieht man halt den Unterschied zu einer echten Seefahrer Nation. ;)
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Ein Bosun oder Boatswain ist ein Bootsmann ohne die Führungsbefugnisse eines Master of Sails oder eines Quartermaster. Er ist, wie gesagt eher im zivilen Bereich zu finden und hat keine Wachfunktion (außer auf kleinen Schiffen).
Und wer sagt, daß die Deutschen solche Unterscheidungen nicht machen?!
Es gibt bei uns auch Lademeister, Waffenmeister, Deckmeister, Segelmeister etc
Man muss nur zwischen Funktion und Rang unterscheiden.
Die Briten und Holländer begannen eben sehr früh im 17-18. Jahrhundert Funktion und Rang zu mixen. Bei uns kam es erst später auf, da Deutschland sich erst so richtig im 18. - 19. Jhdt militärisch auf dem Meer breitmachte. Und da bis 1871 sowieso ein Dutzend deutscher Klein- und Stadtstaaten an der Küste existierten, benutzte man oft einfach die Bezeichnungen der alliierten Nachbarn wie Dänemark, Schweden, England oder Holland. Sie fanden dann lautmalerischen Eingang in die plattdeutschen Dialekte der deutschen Küste...