Tanelorn.net
Medien & Phantastik => Sehen, Lesen, Hören => Lesen => Thema gestartet von: Tina am 12.11.2003 | 20:59
-
Hallo an alle
Anbei der Artikel
"rollenspielWenn man wirklich, glaubt ein Ritter zu seinRealitätsverlust durch Rollenspiele
Foto: FZ
Von fnordfnord
Für viele Jugendliche sind Rollenspiele mittlerweile zum größten Hobby geworden. Ich will nicht abstreiten, dass es eine witzige Erfahrung sein kann, eine Rolle zu spielen, die so gar nicht dem eigenen Charakter entspricht, wobei - anders als bei einer Theater- oder Filmrolle - der Handlungsverlauf nicht vorgegeben ist. Allerdings sehe ich eine Gefahr darin, dass der eine oder andere schnell dazu neigt, der "geborgten" Persönlichkeit Zugang zur eigenen zu verschaffen, gerade wenn man die Figur darstellt, die man auch im wahren Leben gerne sein würde.
Positiv an dieser Freizeitbeschäftigung ist natürlich die Stärkung des Gemeinschaftssinns, denn die Abenteuer müssen häufig in der Gruppe bestanden werden. Außerdem bilden die Rollenspiele natürlich ein Pendant zu den immer wieder in die Kritik geratenen Computerspielen. Kein simples Herumballern à la "Doom" oder "Tomb Raider", nein, die eigene Kreativität ist gefragt. Man sitzt nicht nur herum, sondern ist auf den Beinen, manchmal sogar in der freien Natur.
Dennoch bin ich Rollenspielen gegenüber skeptisch eingestellt, denn sie besitzen dieselbe Basis wie Computerspiele: die Vereinfachung der Realität. Konfliktreiche Themen des Alltags werden ausgespart.
Die Fantasiespiele haben zumeist einen starken Mittelalterbezug. Ritter und Zauberer, Prinzessinnen und Feen sind die romantisch verklärten Vorstellungen, die wir mit dieser Zeit verbinden. Die finsteren Seiten werden schlichtweg ausgeblendet. Rollenspiele propagieren zudem häufig, dass in Konfliktsituationen eben nur noch ein zünftiger Schwertkampf hilft oder auch der Einsatz der Armbrust.
Natürlich können die meisten Menschen durchaus erkennen, wann man sich besser der "ersten" Realität widmen sollte, aber wer kennt sie nicht, die Jungs mit den langen Haaren und den Lederhosen, die Alkohol aus Hörnern trinken und schon mal im selbstentwickelten Kostüm in der Schule auftauchen? Ich begegnete mal einem Jungen dieser Spezies auf einem Kurstreffen. Er trug einen weiten, schwarzen Umhang, alles mit metallenen Schnallen befestigt, und er sah aus, als wäre er gerade dem Film "Vampires" entlaufen. Die Grenze ist fließend, doch gefährlich wird es, wenn die "zweite" Realität immer mehr in die erste hinüber greift. Rollenspiele sollten bleiben, was sie sind: Spiele - keine Lebenseinstellung.
Davon mal abgesehen: Fühlt sich nicht jeder ein bisschen mulmig, wenn er sich vorstellt, dass der eigene Hausarzt oder Mathelehrer mit einem Plastikschwert durch den Wald rennt und eine Prinzessin befreien will? Eben!
fnordfnord kommt aus Tann, ist 20 Jahre alt und studiert Geschichte und Germanistik in Würzburg."
-
Was für ein seltener Schwachsinn!!! >:(Realitätsverlust? Natürlich, ich bin mir sicher die PP&P Spieler würden sich freuen! Oder auch die Paranoi-Spieler. Warum schreiben eigentlich immer Vollidioten über RPG (und viele andere "heikle" Themen"), die sich nicht auskennen?
Wenigens ist das mit dem Gemeinschaftssinn drinnen, so dass man wenigstens als kollegialer(!) Idiot abgestempelt wird von den Lesern.
-
Warum hast du den zweiten Teil eigentlich nicht auch in dem Thread hier gepostet?
Auf jeden Fall ist der Text mal wieder ein Paradebeispiel für Journalisten, die sich absolut unzureichend über das Thema informiert haben.
Zuerst schreiben, dass es einer der größten Hobbys der heutigen Jugend ist, und dann von Leuten reden, die mit Plastikschwert im Wald herumrennen. Zum einen ist das eine absolut lächerliche Vorstellung von LARP, zum zweiten spielen mehr Leute P&P, was natürlich in keinster Weise erwähnt wird.
Ja, wer kennt sie nicht, die Ledergrufties mit den langen Haaren und den Hörnern, aus denen sie Alkohol (Met?) trinken, und die im selbstgebastelten Kostüm in die Schule gehen? Was für ein Scheiss.
-
Hey.. der Knilch nennt sich fnordfnord, was erwartet ihr ?
-
Was ist denn die FZ für eine Zeitung?
-
Germanistik will der Kerl studieren? Dann sollte er mal lernen mit seiner Muttersprache souverän umzugehen. Das Ding als Zeitungsartikel / Reportage ist ein Witz. Dafür hätte ich in der 9. Klasse eine 3- bekommen.
-
Hallo.
FZ soll was genau für ne Zeitung sein? Frankfurter Zeitung?
Vielen Dank schonmal,
Tcharak
-
Germanistik will der Kerl studieren? Dann sollte er mal lernen mit seiner Muttersprache souverän umzugehen. Das Ding als Zeitungsartikel / Reportage ist ein Witz. Dafür hätte ich in der 9. Klasse eine 3- bekommen.
Aber die 3- auch nur weil zufällig kaum grammatikalische Schwächen drin sind und die Rechtschreibung ok is. inhaltlich is das nämlich midestens ne 4
-
FZ wird Fuldarer Zeitung sein...
-
Germanistik will der Kerl studieren? Dann sollte er mal lernen mit seiner Muttersprache souverän umzugehen. Das Ding als Zeitungsartikel / Reportage ist ein Witz. Dafür hätte ich in der 9. Klasse eine 3- bekommen.
Aber die 3- auch nur weil zufällig kaum grammatikalische Schwächen drin sind und die Rechtschreibung ok is. inhaltlich is das nämlich midestens ne 4
Es ging mir um die Form. Grammatikalisch ist das eigentlich OK, naja, einige Fremdwörter scheint der Autor zu benutzen ohne sie zu kennen. Der Inhalt ist jedoch unter aller Sau, 4 wäre da extrem gnädig.
Fassen wir zusammen:
Rechtschreibung und Grammatik: 3 (Abzüge wegen falsch verwendeter Fremdwörter.
Form (Reportage): 4-
Inhalt: 5-
Gesamt: 4-
Nicht gut für einen veröffentlichten Artikel.
-
Mehr falsche Fremdwörter als "Pendant", muß ich wohl üersehen haben oder ist das das einzige? Welche falschen Fremdwörter meinst du?
-
Jaja, ich übertreibe gerne. Dass er aber "Pendant" in einem publizierten Artikel falsch verwendet ist doch oberpeinlich, oder?
Weiterhin verwendet er mE "propagieren" auch nicht ganz astrein. Das bedeutet nämlich "fortschreiten" oder "vorantreiben"; der Autor benutzt es aber als Synonym für "erklären", "aussagen" oder vielleicht auch "behaupten".
-
Naja Propaganda is doch eher das verbreiten bzw bewerben bestimmter Lehren, Ideen, Sachen und in dem zusammenhang nutzt er es schon richtig für das was er sagen will.
Und da ich grad am nachschlagen bin:
Pendant - Gegenstück, ergänzendes Seitenstück
Also auch nicht komplett falsch. Nur irgendwie ist das Wort wohl in der Umgangssprache etwas der Bedeutung entrückt oder ich wußte es immer falsch.
-
Naja, naja. Trotzdem ist der Autor ein Vollidiot. ;D
-
Davon mal abgesehen: Fühlt sich nicht jeder ein bisschen mulmig, wenn er sich vorstellt, dass der eigene Hausarzt oder Mathelehrer mit einem Plastikschwert durch den Wald rennt und eine Prinzessin befreien will? Eben!
Also ich fände es echt lustig, meinem Hausarzt (Mathe -Leher hab ich keinen mehr ;) ) mit einem Plastikschwert auf "Prinzessinnen-Befreiungs-Jagd" anzutreffen.
Das würde unter anderem zeigen, dass er Phantasie, und Humor hat und vor allem, dass er Rollenspiele spielt ;D
(Mulmig müßte ich mich ja nur dann fühlen, wenn ich die Prinzessin gefangenhalten würde, oder? *gg*)
---
Alles in allem: reichlicher Schwachsinn, was der Mann da so von sich gibt.
-
Naja, naja. Trotzdem ist der Autor ein Vollidiot. ;D
Ich denke, das trifft es auf den Punkt 8)
Meine Hausärztin zu treffen, würde mich schon mulmig stimmen, denn der würde ich es eigentlich nicht zutrauen, durch den Wald zu RENNEN ;)
-
Hm, der / die / das Autor spricht von Vereinfachung der Realität...ich will ja nicht meckern, aber ist dieser Artikel aus unserer Sicht nicht genau das? ::)
-
Was ist denn die FZ für eine Zeitung?
Fuldarer Zeitung.
Nein, und der Autor heißt auch nicht fnordfnord. Wir wissen doch alle, für was das steht, oder?
-
Ich für meinen Teil weiß nicht, für was das steht. Könnte mir jemand das erläutern?
-
Ach, fnord hat was zu bedeuten? Na mal sehen...
... Beim Chaos Computer Club findet sich folgende fnordische Erklärung:
Ungläubige stellen oftmals Fragen, wie ... und was zum ##### ist FNORD?. Das ist natürlich ausgesprochen nichttrivial zu beantworten. Theodor Prinz hat jedoch Ende 1998 einen gelungenen Erklärungsversuch gestartet:
Ganz einfach:
Fnord ist verdampfter Kräutertee - ohne die Kräuter
Fnord ist ein wirklich, wirklich hoher Berg
Fnord ist der Ort wohin die Socken nach der Wäsche verschwinden
Fnord ist das Gerät der Zahnärzte für schwierige Patienten
Fnord ist der Eimer, wo sie die unbenutzen Serifen von Helvetica lagern
Fnord ist das Echo der Stille
Fnord ist Pacman ohne die Punkte
Fnord ist eine Reihe von nervigen elektronischen Nachrichten
Fnord ist das Yin ohne das Yang
Fnord ist die Verkaufssteuer auf die Fröhlichkeit
Fnord ist die Seriennummer auf deiner Cornflakes-Packung
Fnord ist die Quelle aller Nullbits in deinem Computer
Fnord ist der Grund, warum Lisp so viele Klammern hat
Fnord ist weder ein Partikel noch eine Welle
Fnord ist die kleinste Zahl grösser Null
Fnord ist der grund, warum Ärzte wollen, dass du hustest
Fnord ist der unbenutzte Münzeinwurf am Spielautomaten
Fnord ist der Klang einer einzelnen klatschenden Hand
Fnord ist die Ignosekunde bevor du die Löschtaste im falschen Dokument drückst
Fnord ist wenn du Nachts an der roten Ampel stehst
Fnord ist das Gefühl in deinem Kopf, wenn du die Luft zu lange hältst
Fnord ist die leeren Seiten am Ende deines Buches
Fnord ist der kleine grüne Stein in deinem Schuh
Fnord ist was du denkst wenn du nicht weisst was du denkst
Fnord ist die Farbe die nur der Blinde sieht
Fnord ist Morgens spät und Abends früh
Fnord ist wo die Busse sich verstecken in der Nacht
Fnord ist der Raum zwischen den Pixeln auf deinem Bildschirm
Fnord ist das Pfeifen in deinem Ohr
Fnord ist das pelzige Gefühl auf deinen Zähnen am nächsten Tag
Fnord ist die Angst und ist die Erleichterung und ist die Angst
Fnord schläft nie
-
Ach ja, und es lohnt sich, hin und wieder die wikipedia zu Rate zu ziehen :D
Fnord ist ein Kunstwort, welches Robert Anton Wilson in der Illuminatus-Trilogie benutzt. Auch wenn es von vielen Leuten angenommen wird, hat er es selbst nicht erfunden, sondern auf die Principia Discordia zurückgegriffen, welche das Wort vermutlich als erste benutzte.
Ein Fnord ist in Illuminatus eine Art erzieherische Maßnahme, die in Texten eingesetzt wird. Jeder, der dieses Fnord liest, bekommt ein schlechtes Gefühl beim Lesen, sodass er den nachstehenden oder zwischenstehenden Satz absichtlich überliest oder übersieht. Außerdem markieren Fnords Stellen im Text, an denen manipuliert wurde. Wer erleuchtet, also illuminiert wurde, kann die Fnords sehen und weiß somit, an welchen Stellen in Texten (z.B. in Tageszeitungen und Magazinen) manipuliert wurde und welche Informationen der Allgemeinheit vorenthalten werden.
Fnord ist darüberhinaus zum Insiderwitz der Verschwörungstheoretiker, Diskordier und Illuminatus-Leser geworden.
....und wieder was gelernt, hach ja.... ::)
-
[...]
Fnord ist eine Reihe von nervigen elektronischen Nachrichten
[...]
Ok, Fnord is also Spam? ;D
-
@Luni
...zum Beispiel :)
-
Ah ja. Vielen Dank für diese Aufklärung.
Jetzt kann ich zumindest mehr damit anfangen, auch wenn es ein sehr philosophisches Wort zu sein scheint...
-
FZ ist aus Fuld?
Wenn das da das gängige Blatt ist erklärt das einiges. Konservatives Nest... Da kann man nur Probleme bekommen.
Fragt mal den Pfarrer König aus Fulda. der kann euch da ein Liedchen von singen!
-
hm, das ist einer der moderatesten Artikel, die ich über das Thema RP kenne. Die guten Seiten des RP werden zumindest erwähnt, und es wird ihnen eine gewisse positive Bedeutung beigemessen. Dummerweise stehen wie immer die negativen Seiten im Vordergrund. Andersherum wäre es besser gewesen, aber was will man erwarten? Wir Rollenspieler werden wohl noch sehr lange ein Mißverstandenes Völkchen bleiben..
Aber besser als Fernsehdiskussionrunden wo uns RPlern eine, zitat: "kontrollierte Persöhnlichkeitsstörung" zugeschrieben wird ist es allemal!
-
Es geht beim rollenspiel um die vereinfachugn der realität? was ein blödsinn. *lach*
-
FZ ist aus Fuld?
Wenn das da das gängige Blatt ist erklärt das einiges. Konservatives Nest... Da kann man nur Probleme bekommen.
Fragt mal den Pfarrer König aus Fulda. der kann euch da ein Liedchen von singen!
MdB Hohmann (der aus dem Speaker´s Corner-Thread) ist auch aus Fulda.
-
Schande aber auch... da hab ich den Fnord doch total übersehen ;)
SNAFU find ich aber eh besser...
-
Man fragt sich doch aber unwillkürlich, warum ein 20jähriger Angst hat, seinem Mathelehrer im Wald zu begegnen... er sollte doch eigentlich gar kein Mathe mehr haben, oder? Vielleicht ein tiefliegendes Trauma... 8)
-
Ähm, das soll ein veröffentlichter Zeitungsartikel sein? Kann ich mir kaum vorstellen. Weder Sprache noch Aufbau würden wohl an einem Redakteur, der diese Bezeichnung verdient, vorbei kommen, oder? Kann ja wohl höchstens ein Leserbrief sein.
-
Es geht beim rollenspiel um die vereinfachugn der realität? was ein blödsinn. *lach*
Natürlich! Oder leidest Du auch schon unter Realitätsverlust?! Also ich fühl mich gerade so anders - irgendwas fehlt mir.
;)
Ingo
-
Mir gefällt besonders dieser Teil:
"Allerdings sehe ich eine Gefahr darin, dass der eine oder andere schnell dazu neigt, der "geborgten" Persönlichkeit Zugang zur eigenen zu verschaffen, gerade wenn man die Figur darstellt, die man auch im wahren Leben gerne sein würde."
Der Charakter den man spielt ist doch sowieso ein Teil der eigenen Persönlichkeit - deswegen spielt man ihn ja! So betrachtet sollen wir uns also hüten, daß ein Teil unserer Persönlichkeit Zugang zu einem anderen Teil unserer Persönlichkeit bekommt. The mind boggles! ???
-
Mein Highlight: "Die finsteren Seiten werden schlichtweg ausgeblendet."
Dazu sage ich nur: schickt den mal in eins meiner Spiele.
Und es gibt keine Fnords in der Werbung.
Das Mgt.