In den meisten Fällen habe ich auch eher das entgegengesetzte Problem. ("Wie komme ich überhaupt zu einem Ende?") Ich vermute stark, dass an einer meiner Impro-Techniken liegt: dem Aufwerfen von Rätseln, Geheimnissen, Mysterien - ohne SL-seitige Lösung. Das Einstreuen eben dieser Elemente halte ich im Umkehrschluss für eine adäquate Maßnahme gegen die kreative Sackgasse.
Das Problem "Was nun???" kenne ich persönlich vor allem von Settings, die besonders originell oder exotisch daherkommen. Häufig in Verbindungen von etwas Vertrautem mit etwas Originellem, wenn dabei ein wenig zu sehr der Holzhammer genutzt wurde. Wenn also Extreme gegeneinander gestellt werden, um etwas "Abgefahrenes" zu konstruieren. (Mythologische Griechen im Weltall, Mechwarrior an Arthurs Tafelrunde etc.) Diese Settings sind eher nicht so meine Tasse Tee; obwohl das wohl sehr Geschmackssache ist.
Für mich entsteht daraus ein ziemlich kurzer, wenn auch intensiver, sense of wonder, der nach Abnutzung nur noch Unzugänglichkeit hinterlässt. (Sprich: kein suspension of disbelief.)
Eine gute Handlung funktioniert in jedem Setting - und am Besten, wenn das Setting zugänglich ist. Ein Setting, das seine Exotik thematisiert hat mMn eine viel kürzere Halbwertszeit.
Ich liebe die Kombination bekannter Dinge mit frischen Ideen - aber dann, wenn sie aus kreativen und stringenten Fragestellungen entstehen. Beispiele:
Wenn es eine magische Parallelgesellschaft gibt, warum sollte sie nicht auch Internate haben? Wenn wir Superhelden in der Gegenwart postulieren, warum nicht auch zur Zeit des dritten Reichs? Wenn Magie eine dominante Wirkkraft in den Händen der Menschheit ist, warum sollte sie nicht einen pseudo-technologischen Fortschritt einleiten?