Gerade dank der Empfehlung hier in der Mediathek gesehen und ich wage zu behaupten, dass das die beste deutsche TV-Produktion der letzten Jahre war. Enorm packend, spannend und emotional, die Figuren sind enorm lebensecht.Habe mir das auch mal angesehen - und finde den Titel etwas unpassend (man muss heute schon weit über 60 sein, wenn die gezeigten Leute die eigenen Eltern sein sollen)....aber das soll das Verdienst der herausragenden Schauspieler (Tom Schilling!) nicht schmälern. Auch das Drehbuch ist ordentlich und die Historizität mit Sorgfalt behandelt. Wenn für so etwas nur öfter GEZ-Gebühren ausgegeben würden, man müsste den Glauben an's Öffentlich-rechtliche nicht verlieren... ;)
Ich finds seltsam, dass ich ausserhalb des tanelorns eher Kritiken gelesen habe in der Richtung "So ein Scheiss!"In dieser Härte habe ich das eigentl. nur von der Zeitung mit den großen Buchstaben auf dem Titelblatt gesehen... ;)
Wer auf unmenschliche Massenmörder-Nazis steht kommt aber sogar bei dieser Filmreihe auf seine Kosten, daher kann ich nicht wirklich nachvollziehen, worauf sich die inhaltliche Kritik stürzt... wtf?Die Kritik lautet nicht: "Da kommen keine unmenschlichen Massenmörder-Nazis vor", aber lies selber (http://www.ksta.de/debatte/-unsere-muetter--unsere-vaeter--wir-armen-taeter,15188012,22161464.html).
Wer auf unmenschliche Massenmörder-Nazis steht kommt aber sogar bei dieser Filmreihe auf seine Kosten, daher kann ich nicht wirklich nachvollziehen, worauf sich die inhaltliche Kritik stürzt... wtf?
Das kann ich dir verraten, ohne die Filme überhaupt gesehen zu haben (dafür habe ich viele Zeitungsartikel gelesen): Es geht in Deutschland für bestimmte Feuilletonisten weiterhin nicht, die Handelnden (oder gar Täter) als Menschen darzustellen. Es hat bei Beiträgen zum Dritten Reich stets primär um die Deutsche SchuldTM zu gehen. Wer das Verhalten der Handelnden nachvollziehbar darstellt, zeigt Verständnis und relativiert damit (ihrer Meinung nach) die Verbrechen, die begangen wurden.Unsinn! In den Zeitungsartikeln die ich gelesen habe, geht es eher darum, dass der Film den Krieg speziell den Krieg in Russland für die unmenschlichen Gewaltakte der Deutschen verantwortlich macht. Wenn ich es richtig verstanden habe, dann wird die Wehrmacht zu Beginn des Filmes als hochanständig dargestellt. Und das ist alles erwiesenermassen falsch.
Unsinn! In den Zeitungsartikeln die ich gelesen habe, geht es eher darum, dass der Film den Krieg speziell den Krieg in Russland für die unmenschlichen Gewaltakte der Deutschen verantwortlich macht. Wenn ich es richtig verstanden habe, dann wird die Wehrmacht zu Beginn des Filmes als hochanständig dargestellt. Und das ist alles erwiesenermassen falsch.
Also betreibt der Film, wenn das stimmt, eine Geschichtsrevision.
Also betreibt der Film, wenn das stimmt, eine Geschichtsrevision.Zum Glück bleibt sowas außen vor, das wäre ja schon unsägliche Propaganda...
Da hat man nun oft in den Zeitungen gelesen, so abends, wenn man bei der Lampe gesessen hat, irgendwo hätten se hunderte Menschen erst in Keller eingesperrt und dann erschossen. Da hat man sich dann ein bissel gegruselt und hat gesagt: "Nee, die armen Leute!" Dann hat man das flink abgeschüttelt und hat gesagt: "Mutter, kannst nicht noch een bissel nachlegen auf die Glut? Ich glaube, es wird kühl." Und dann ist man ins Bett gegangen, hat sich die Zudecke bis über die Ohren gezogen und hat gedacht: Na ja, ganz so schlimm, wie’s die Zeitungsschreiber machen, wird’s ja wohl auch nicht gewesen sein. Menschen im Keller eingesperrt und abgeschossen. Mit’m MG, durchs Fenster. Und du liegst in deinem Bette und weißt nischts davon. Oder willst nischts wissen davon, denn wenn du’s wüsstest, könntste ja kein Auge zutun. Du denkst bloß: Herrgott, ich glaub, die Salami is mir nicht bekommen heut abend, der Magen drückt mich. Und du stehst auf, gehst in die Küche, nimmst’n Löffel voll Speisesoda. Damit ist für dich der Fall erledigt. Aber dass der Tod ringsum feste an der Arbeit ist, und dass sich kein Aas darum kümmert, dass soviel Leid, soviel Kummer und Angst und Verzweiflung grassieren, das ist dir so wurscht. Oder wo ist das Herz, das sich empört, wo ist der Mund, der’s herausruft, dass alles verkehrt ist in der Welt - verkehrt, wie die Menschen nebeneinander leben, nicht miteinander. Wo ist der Kopf, der sich’s ausdenkt, wie man’s anders machen kann? Wo ist die Stimme, die die ganze Welt wachschreit aus ihrem Totenschlaf? Wo?Ach ja. Es geht um die "arme" deutsche Minderheit, die von den "bösen" Polen und Juden verfolgt wird.
@Master Bam:Ja, ich gebe zu, dass die taz-Kritik ihre Berechtigung hat...doch finde ich, dass "die Deutschen" dabei nicht über die Maßen gut wegkommen. Ich kann dem Film nachsehen, dass er nicht in jeder Sekunde seine Protagonisten zu weltanschaulich durchgeformten Nazis macht - von denen gibt es allerdings durchaus einige zu besichtigen... Kollaboration aus Dummheit, Opportunismus oder Feigheit hält meiner Meinung nach viele Diktaturen erst am Leben - und ist kaum ein Entschuldigungsgrund.
Ich glaube Deine Antwort geht an der Kritik vorbei. Vielleicht hilft diese Kritik (http://www.taz.de/!113239/) weiter.
Deutsche wurden in UMUV vorurteilsfrei dargestellt? So ein Quark. Man denke nur an die Szenen mit der Nachmieterin von Viktor und seiner Familie in Teil 1 und 3.Lass doch mal die Nebencharaktere weg. "Unsere Väter, unsere Mütter" sind eindeutig die Hauptdarsteller, oder etwa nicht? Wie werden die zu Anfang des Dreiteilers dargestellt? Haben sie was gegen die Juden, oder ist das kein Thema für sie?
Und ganz ehrlich würde ich dann doch vorschlagen, du guckst dir den Film erstmal an, bevor du versuchst, darüber zu diskutieren.Ich diskutiere den Vorwurf, dass die Kritiker (mal wieder) die Darstellung der deutschen Kollektivschuld einfordern würden. Und genau das ist ja Unsinn.
Ja, ich gebe zu, dass die taz-Kritik ihre Berechtigung hat...doch finde ich, dass "die Deutschen" dabei nicht über die Maßen gut wegkommen. Ich kann dem Film nachsehen, dass er nicht in jeder Sekunde seine Protagonisten zu weltanschaulich durchgeformten Nazis macht - von denen gibt es allerdings durchaus einige zu besichtigen... Kollaboration aus Dummheit, Opportunismus oder Feigheit hält meiner Meinung nach viele Diktaturen erst am Leben - und ist kaum ein Entschuldigungsgrund.Oki. :)
Ob es im Übrigen so viel besser ist, wenn jemand "einfach Befehle befolgt" oder "das alles nicht wissen will" würde ich persönlich stark bezweifeln. Mich würde schwer interessieren, was die Kritiker inszeniert hätten, so sie die Möglichkeit gehabt hätten. Einen ähnlichen Vorwurf könnte man übrigens gegen jeden anderen Kriegsfilm wie "Stalingrad" (sehr guter Film!) oder das vielgelobte "Boot" von Petersen vorbringen - das traut sich nur irgendwie heute keiner mehr... ;)Na. Die Filme sind doch schon lange "durch". Ich hatte aber sogar eine Kritik gelesen, die auch vor Stalingrad, Das Boot und Der Untergang nicht halt gemacht hat. Unabhängig davon dürften die meisten Kritiker keinen sinnvollen abendfüllenden Film zustande bringen. Aber trotzdem finde ich berechtigt, dass sie Filme kritisieren, zumal ich ihre Kritik als Solches für sehr sinnvoll und nachvollziehbar halte. Welchen Einfluss diese Kritiken auf unseren Sehgenuss an dem Dreiteiler haben oder haben sollten, ist dann natürlich wieder eine andere Frage.
Es ist eine falsche Darstellung des dritten Reichs, wenn dort nicht alle Juden von ganzem Herzen hassen, sondern nur die meisten? Bullshit.Das hat keiner behauptet und das weisst Du.
Lass doch mal die Nebencharaktere weg. "Unsere Väter, unsere Mütter" sind eindeutig die Hauptdarsteller, oder etwa nicht? Wie werden die zu Anfang des Dreiteilers dargestellt? Haben sie was gegen die Juden, oder ist das kein Thema für sie?
Wenn Zweiteres der Fall ist, dann hast Du eine falsche Darstellung der damaligen Zeit.
Na wenn Du eh nicht diskutieren willst, dann können wir das natürlich auch lassen.
Diese fünf sind aber kein zufälliger Querschnitt durch die Gesellschaft, sondern eine Gruppe von engen Freunden. Da kann man nicht wirklich argumentieren, dass statistisch gesehen aber so udn so viele Judenhasser dabei sein müssten.Diese 5 sind die Protagonisten. An Hand ihrer Geschichte erlebst Du die damalige Zeit. Heck! Der Titel des Dreiteiler deutet ja darauf hin, dass diese 5 Freunde Dein Vater oder Deine Mutter hätten sein können. Im Prinzip spielt der Autor damit, dass diese 5 Leute eben normale Deutsche sind. Btw. den Judenhasser hast Du ins Spiel gebracht. Ich rede davon, dass es damals normal war Juden als minderwertige Rasse anzusehen. Nicht nur in Deutschland.
Und zumindest Charlie hat kein Problem damit,So weit ich gelesen habe, hatte Charlie ein verdammt schlechtes Gewissen dabei. War die Aktion zu Anfang des ersten Teiles oder erst später?(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
- die taz ist eine dezidiert linke Zeitung. Ohne das werten zu wollen, die Kritik sticht im Resumee (da gehts aber um die Rezipienten, nicht ums Werk), verfehlt aber das Thema des Films. Dieses Thema sind nicht fünf reale Biographien (das wäre auch selten dämlich), sondern eine ganze Generation von jungen Leuten, die so ähnlich waren.Äh. Nee. Das Thema wird von der Kritik genau getroffen. Die 5 Hauptcharaktere stehen ja laut Artikel eben gerade nicht für die damalige Generation. Genau das ist ja die wesentliche Kritik des Artikels.
Btw. wenn Dich die politische Richtung der Zeitung, in der der Artikel steht, stört, kann ich hier (http://www.literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=17761) noch einen anderen Artikel liefern.
„Unsere Mütter, unsere Väter“ setzt neue Maßstäbe in der massenmedialen Verharmlosung deutscher Schuld im Zweiten Weltkrieg
„Unsere Mütter, unsere Väter“ zeigt genausowenig wie diese genannten Werke ‚reale‘ Geschichte, sondern verdreht sie, verharmlost sie, setzt deutsche Täter und jüdische Opfer mittels platter dramaturgischer Kniffe und parallelisierender Schnitte für die Rezipientenwahrnehmung immer wieder gleich.
@Callisto:Oder einfach auf Youtube angucken... ;D (http://www.youtube.com/watch?v=Qpcn3pFc7So).
In der ZDF-Mediathek ist er leider nicht mehr zu sehen. Du kannst ihn aber als DVD kaufen.
Da wird das ganze dann schlicht zu einer versuchten Geschichtsrevision umgedeutet, wenn ein Frischling sich nicht schon von beginn an wie ein blutsaufendes Monster benimmt, sondern erst im zuge des Krieges zu einem kaputten Arschloch wird.
@Darius der Duellant&Zauberelefant:Ich hab ja meins z.B. zur sehr klugen Kritik der taz gesagt. Mit "dezidiert linke Zeitung" meinte ich übrigens nicht, daß ich deren Standpunkt ablehne, sondern daß sie eben keinen anderen Standpunkt einnehmen können, weil ihnen sonst Leser untreu werden. Die andere Kritik entbehrt auf Grund mangelnder Kompetenz des Kritikers jeder Grundlage. Es macht einfach keinen Sinn, über etwas zu streiten, was offenbar nur einer gesehen hat.
Ihr habt ne Menge in dem Artikel nicht richtig gelesen, bzw. falsche Assoziationsketten gebildet.
Ich frage mich nur, wie lange es noch dauert, bis die Ukrainer sich melden, die Darstellung als Hilfspolizisten der Einsatzgruppen und Lagerwachen wäre zu einseitig und ahistorisch....Ich glaube die haben momentan andere Probleme als auf die Deutschen einzuhauen. Und in der EU sind sie auch nicht. ;)