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Pen & Paper - Spielsysteme => Fate => Malmsturm => Thema gestartet von: PayThan am 18.03.2013 | 15:14

Titel: [Regelfrage] Beispiele für Magie in Malmsturm
Beitrag von: PayThan am 18.03.2013 | 15:14
Würde das eurer Meinung nach so funktionieren ?

...ich hab also jetzt einen einsatzfähigen Magier und möchte ihn gleich mal ein wenig Zaubern lassen.

Katz'ek möchte unauffällig bleiben und versucht einen „Unsichtbarkeits“ Zauber zu wirken.
Es steht also ein „Wettstreit“? an, auf eine Zauberprobe von Katz'ek.

Er hat Zaubern auf +3, und lässt sich einige Minuten dafür Zeit (+4), außerdem gibt er einen SP aus um seinen Magieaspekt als Bonus (+2) einsetzen zu können.

Als Malus kommt hinzu, das der Zauber eine halbe Stunde (-6) lang anhalten soll.

Verrechnet ergibt es also einen Bonus von +3.
Er Würfelt - - + = -1
Katz'ek hat also insgesamt 2 Erfolge.

Und damit auch 2 Punkte Arkane Belastung
Jetzt beeinflusst Magie ja die Stufenleiter, sprich die 2 Erfolge werden als +2 Bonus für eine Heimlichkeit Probe benutzt.

Katz'ek hat die Fertigkeit Heimlichkeit nicht, also +0
Probe auf die Fertigkeit +0 und Magie Bonus +2

Katzek würfelt auf Heimlichkeit - - + = -1
Also Insgesamt mit dem Magie Bonus Verrechnet 1 Erfolg.

Jeder der Katz'ek jetzt „sehen“ möchte muss mindestens 1 Erfolg auf Scharfsinn gelingen.
Katz'ek ist der Unsichtbarkeits Zauber zwar gelungen, aber nicht besonders gut, gelegentlich „flackert“ die Luft um ihn herum oder ähnliches...


Der Magier ruht sich kurz aus (Arkane-Erschöpfung wird wieder auf 0 gesetzt) und versucht dann an zwei Wachen vorbei zu schleichen, was ihm leider nicht gelingt!
Es kommt zum Kampf und da Katz'ek nicht verwundet werden möchte spricht er hastig den Zauber Steinhaut aus.

Katz'ek bestimmt das der Zauber seinen Verteidigungs Wurf um 4 Punkte (also auf Hervorragend) anheben soll.
Das ist auch der Malus dem er vom SL auferlegt bekommt (-4).
Außerdem soll der Zauber mindestens den Kampf über halten, also einige Minuten (-4)

Als Bonus hat er wieder die Fertigkeit Zaubern (+3), und er setzt wieder den Magie-Aspekt (+2) und damit auch einen SP ein.

Spontanes Zaubern, ohne Vorbereitung ist schwierig, also hat er insgesamt einen Malus von -3 auf seinen „Wettstreit“ Wurf und müsste mindestens +++ Würfeln um 4 Punkte „Rüstungsschutz“ zu bekommen.



Anderer Lösungs Versuch, selber Zauber:


Katz'ek versucht den Zauber „Steinhaut“, lässt aber offen wie hoch der Rüstungsschutz sein soll und wie lange der Zauber Wirkt.

Er würfelt einen Wettstreit (?) Und zählt Zaubern +3 und seinen Magie-Aspekt +2 zur Würfelprobe dazu.

Er Würfelt ++- = +1

Zusammengezählt hat er also +6 Erfolge und damit auch 6 Punkte Arkane Belastung (wie auf S.133 beschrieben), und noch mal 4 Punkte Arkane Belastung weil er mit 6 Erfolgen einen recht mächtigen Spruch gewirkt hat (Kosten für Magie S.131)

Damit hat er also auch seine erste leichte Konsequenz z.B. Nasenbluten.

Er verteilt die erfolge nun, für 4 Erfolge „kauft“ er sich die Wirkungsdauer von ein paar Minuten und die restlichen 2 Erfolge benutzt er als Abwehr Modifikator.

Mir gefällt die zweite Version eigentlich besser aber ein Wettstreit im eigentlichen Sinne ist das glaube ich dann eher nicht, das ist dann ja eigentlich eine einfache Probe
Titel: Re: [Regelfrage] Beispiele für Magie in Malmsturm
Beitrag von: Seelachs am 18.03.2013 | 15:24
Wettstreit heißt, sein Körper widersteht der Verzauberung mit einem vom SL festgelegten Wert. (Da er selbst das Ziel ist würde ich höchstens mäßig nehmen) Dann würfelt der SL für den Widerstand gegen den Zauberwurf (ja, das machts noch unberechenbarer). Die Nettoerfolge sind dann der Bonus auf den nächsten Verteidigungswurf, oder wenn er einen Malus für längere Zauberdauer in Kauf genommen hat, die Verteidigungswürfe während dieser Zeitspanne. Man bestimmt nicht, wie gut der Zauber wirken soll, man kann ihn nur beliebig schwierig machen, über solche Anpassungen wie Dauer o.ä.
Die arkane Belastung muss immer der Erfolgsanzahl entsprechen, die auch benutzt wurde, um die Schwere des erwirkten Effekts zu bestimmen.

Jeder Zauber hat immer ein Ziel, und das Ziel hat irgendeinen Widerstand gegen den Effekt, und der SL würfelt einen "Verteidigungswurf" für das Ziel (auch wenn das Ziel ein Stein ist, oder der Waldboden oder sonstwas).

So mache ich das zumindest. Insgesamt hast du das Magiesystem aber erstaunlich gut verstanden, für diese knappe ungenaue Erklärung im Regelbuch.  ;D

Ich würde übrigens keinen Malus fürs "in seiner Aktion ohne Vorbereitung zaubern" geben, nur Boni für Vorbereitungen.

Edit: Ein aktuelles Beispiel für den magischen "Widerstand", das ich noch im Kopf hab: Der Waldboden mag dem Effekt, einen Baum wachsen zu lassen, mit mäßig (0) widerstehen. Ein blanker Felsboden wird gegen diesen Effekt eher mit dem Widerstand großartig (+5) oder höher würfeln. Die Nettoerfolge des Zaubers (mit entsprechenden Boni und Mali aus welchen Gründen auch immer verrechnet) bestimmen, ob nur ein kleiner Trieb oder eine Mammutbaum aus dem Boden schießen.
Titel: Re: [Regelfrage] Beispiele für Magie in Malmsturm
Beitrag von: PayThan am 18.03.2013 | 18:32
aaah! Ja so macht das mehr Sinn.  +O)

Nach deiner Beschreibung würde Katz'ek also für den Zauber „Steinhaut“ einen Bonus von Zaubern +3 und +2 für seinen Aspekt (Was ihn auch noch 1 SP kostet) bekommen.
Der Magier möchte das der Spruch mindestens einige Minuten (-4) lang wirkt.
Somit Insgesamt +1
Er Würfelt ++-- = 0
Katz'ek hat also immer noch 1 Erfolge

Der SL Würfelt gegen Mäßig +0 und hat - - = -2
Katz'ek hat somit also 3 Netto Erfolge, womit er aber auch 3 Arkane Belastungspunkte Zahlen muss und nochmal 1 Arkannen Belastungspunkt weil ihm der Zauber „Gut“ gelungen ist.

Insgesamt hat er also für den Kampf einen Bonus von +3 auf Abwehr und 4 Arkane Belastungspunkte.
Außerdem hat er einen SP ausgegeben.




Schwieriger wird es bei Zaubern welche die Stufenleiter eigentlich nicht beeinflussen.

Katz'ek merkt das er gegen die Wachen auf Dauer nicht ankommt und versucht zu fliehen.
Er entscheidet sich für eine spektakuläre Flucht und will den Zauber „Fliegen“ wirken.

Der SL legt fest das Fliegen ein Zauberspruch ist, der nur Großartigen (-5) Magiern gelingt.
Katz'ek würde eine halbe Minute (-2) genügen um den Wachen so zu entkommen.

Insgesamt also ein Malus von -7.

Er Würfelt seine Probe auf Zaubern +3 und da er wirklich in der Klemme steckt gibt er wieder einen SP für seinen Magie-Aspekt aus +2

Insgesamt hat Er so also -2
Er Würfelt - - + + = 0

Dem Magier misslingt der Zauberspruch, deshalb ist es auch nicht nötig das der SL noch einen Wurf macht.
Hätte Katz'ek etwas mehr Zeit um sich Vorzubereiten z.B. eine Stunde (+7) würde es schon etwas anders ausschauen und der SL müsste einen Wettstreit würfeln um herauszufinden ob es dem Magier gelingt sich gegen die Naturgesetze durchzusetzen.
Titel: Re: [Regelfrage] Beispiele für Magie in Malmsturm
Beitrag von: Seelachs am 18.03.2013 | 19:16
Nein, so geht das nicht so gut. Nimm als Malus nur die Schwierigkeit der Dauer des Effekts, und der Magier widersteht dem Schweben wieder mit mäßig oder ähnlichem. Die Nettoerfolge davon sagen dir, wie toll er es schafft herumzuschweben. bei 5 Erfolgen (5 arkane Belastung) würde er großartig fliegen können... ergo ist er die Zauberdauer über schnell und wendig wie eine Libelle, die Wachen werden ihm nichts mehr tun können. Bei 3 Erfolgen würde er nur gut fliegen, also in etwa so wie eine Taube: Nicht allzu wendig, er muss sich dafür konzentrieren, die Winde beeinflussen ihn, aber er kann fliegen. Bei null oder einem Erfolg hätte er allenfalls die Flugfähigkeiten eines besseren Huhns, usw.

Edit: Du solltest immer im Auge behalten, dass die erlittene arkane Belastung, also die Anzahl der Erfolge, repräsentativ sein muss für die "Schwere" des erreichten Effekts. Null Erfolge würde bei deiner Schilderung die Schwierigkeit für den Effekt "kann fliegen" knacken, aber keine Belastung verursachen... und du hättest keine unterschiedlich guten Ergebnisse, sonder nur "fliegen: Ja/nein", so ist das aber nicht gedacht.
Titel: Re: [Regelfrage] Beispiele für Magie in Malmsturm
Beitrag von: PayThan am 18.03.2013 | 19:43
Also gut, zweiter Versuch:

Katz'ek versucht sich an dem Zauberspruch „Fliegen“ der etwa eine halbe Minute (-2) anhalten soll.

Er Würfelt wieder auf seine Zauberei +3 und gibt 1SP für seinen Magie-Aspekt aus was ihm einen weiteren +2 Bonus einbringt.

Insgesamt also +5
Er Würfelt: + + - = +1
Insgesamt also 6 Erfolge.

Der SL würfelt für die Naturgesetze die Katz'ek versucht aufzuheben...was ich als SL aber schon als wirklich schwere Aufgabe ansehen würde und mind. Einen Bonus von +5 einrechne.

SL Würfelt + = +1
Insgesamt also 6 Erfolge

Ergebnis: Katz'ek beendet gerade sein Arkanes Gemurmel und will sich in die Lüfte erheben, als ihn eine Hand zu fassen bekommt und auf den Boden zurückzieht....

Magische Belastung gibt es keine, da kein Nettoerfolg
Titel: Re: [Regelfrage] Beispiele für Magie in Malmsturm
Beitrag von: Seelachs am 18.03.2013 | 19:47
Auch gut. Wie schwierig du was machst liegt bei dir. (Deine magieanwendenden Spieler sollten aber über deine Vorstellungen was das angeht aufgeklärt werden)
Ich hätte bei Malmsturm sowieso eher an "sich Flügel wachsen lassen" als plumpes superman-mäßiges Fliegen gedacht. Ist viel malmiger!  ;D (sofern du denn im Malmsturm-Setting spielst) Dann hättest du auch wieder den Körper des Magiers als Ziel.
Titel: Re: [Regelfrage] Beispiele für Magie in Malmsturm
Beitrag von: PayThan am 18.03.2013 | 20:08
Ich hätte bei Malmsturm sowieso eher an "sich Flügel wachsen lassen" als plumpes superman-mäßiges Fliegen gedacht. Ist viel malmiger!  ;D (sofern du denn im Malmsturm-Setting spielst) Dann hättest du auch wieder den Körper des Magiers als Ziel.

Stimmt das hat mehr Style!

Aber gut, um noch ein bisschen mein Verständnis für Malmsturm-Magie zu verstärken bringen wir den Kampf noch zu Ende.

Katz'ek wird langsam wirklich böse und er möchte den Kampf zu ende bringen.
Zum Glück wirkt noch seine „Steinhaut“, sonst hätte er vermutlich schon einiges abbekommen.

Um das ganze nun zu beenden beschließt er einen der Wächter mit einem „Lähmungs Zauber“ zu bekämpfen.

Der Magier benutzt wieder seine Fertigkeit Zaubern +3 und entscheidet sich für eine Wirkungsdauer von „ein paar Momente“ -1

Katz'ek würfelt: + = +1
Insgesamt kommt er auf 3 Erfolge.

Nun würfelt der SL für den Wächter, der als Bonus die Fertigkeit Entschlossenheit (+2) von dem Wächter nimmt.

Er würfelt - - = -2
Insgesamt kommt der Wächter also auf 0 Erfolge.

Katz'ek ist der Zauberspruch so gut gelungen, das er den Wächter nicht nur für ein paar Momente, sondern sogar für einige Minuten erstarren lassen kann.
Aber er muss auch 3 Punkte Arkane Belastung zahlen + 1 Punkt Arkane Belastung weil sein Zauber so mächtig war.

Insgesamt kostet es ihn also 4 Punkte Arkane Belastung.
Zusammen mit den 4 Punkten Arkane Belastung von der „Steinhaut“ füllt sich sein Balken langsam, und der Magier steht kurz vor seiner ersten Konsequenz.
Titel: Re: [Regelfrage] Beispiele für Magie in Malmsturm
Beitrag von: Seelachs am 18.03.2013 | 20:26
Die Lähmung wäre in dem Fall wohl ein temporärer Aspekt, und der Zauber würde im Wesentlichen wie ein Manöver funktioniert haben. Das könnte man durchaus so machen.
Viele Zauber gegen andere würden aber eher auf Erfolge = Belastung beim Gegner abzielen.
Titel: Re: [Regelfrage] Beispiele für Magie in Malmsturm
Beitrag von: PayThan am 19.03.2013 | 06:13
Die Lähmung wäre in dem Fall wohl ein temporärer Aspekt, und der Zauber würde im Wesentlichen wie ein Manöver funktioniert haben.

Dann könnte der Wächter auch einen SP ausgeben um dem Temporeren Aspekt zu vermeiden ?
Der SP würde damit seine Entschlossenheit und Willensstärke symbolisieren mit der er sich gegen den Zauber wehrt...

Und wen ja, würde Katz'ek dann den SP gutgeschrieben bekommen ?
Titel: Re: [Regelfrage] Beispiele für Magie in Malmsturm
Beitrag von: Seelachs am 19.03.2013 | 08:45
Nein. Der Wächter könnte lediglich einen SP ausgeben, um einen passenden Aspekt aufzurufen, um auf den Widerstandswurf einen Bonus zu bekommen. Was du meinst, ist das Ausgeben eines SP, um die Auswirkungen eines Ausnutzens eines eigenen Aspekts zu vermeiden. (edit:) Ja. Allein, damit der Wächter gelähmt ist und nicht normal agieren kann, würde ich es aber nicht als notwendig ansehen den Aspekt "gelähmt" auszunutzen. Ich würde dem Wächter während der Dauer immer wieder mal Entschlossenheitswürfe erlauben, um daraus zu kommen, und ein Ausnutzen des temporären Aspekts wäre dann ein -2 Malus auf diesen Wurf.
Titel: Re: [Regelfrage] Beispiele für Magie in Malmsturm
Beitrag von: Gorilla am 19.03.2013 | 09:09
Das mag sinnvoll erscheinen, aber ließe sich nur aus den Regeln heraus so imho kaum argumentieren.
In der Interpretation von Seelachs wäre Magie ungleich mächtiger als alle anderen Konfliktarten, da statt den üblichen Regel für Aspekte finale Konsequenzen zum Tragen kommen. Die Auslegung ist in meinen Augen mit den Grundregeln nicht vereinbar und widerspricht sehr deutlich den üblichen Mechanismen von FATE/Malmsturm.

Ich würde sagen, wenn man es nach den Regeln "richtig" machen will, wäre der Lähmungszauber ganz einfach ein Angriff und die Konsequenzen Lähmungserscheinungen.
Der Wächter ist erst dann wirklich vollständig gelähmt, wenn er aus dem Konflikt ausgeschieden ist.
Die vorherigen Konsequenzen zeigen sich vielleicht schon durch Lähmungserscheinungen, aber machen ihn noch nicht bewegungsunfähig (d.h. die leicht Konsequenz mag sich im temporärern Aspekt "Lahmer Arm" äußern, die mittlere im temporären Aspekt "Träge" und die schwere Konsequenz dann in "Kann sich kaum noch rühren").
Titel: Re: [Regelfrage] Beispiele für Magie in Malmsturm
Beitrag von: Seelachs am 19.03.2013 | 09:20
Ich würde Magie schon für Manöver verwendbar machen. Ein Manöver, in dem man die Umgebung, oder Seile oder sonstwas benutzt, um Gegner zu immobilisieren (mit einem temporären Aspekt), wäre ja auch zulässig. Dieser Zustand darf nur für das Ziel nicht unüberwindbar sein. Ich habe ja gesagt, dass ich der Wache jede Runde einen weiteren Entschlossenheitswurf erlauben würde (die Nettoerfolge des Zauberwurfes als Schwierigkeit ... wobei der Magier aus dem Beispiel sie vollständig in Verlängerung der Dauer gesteckt hat, da also nur noch gegen mäßig), um den Aspekt zu überwinden.

Edit: In meiner letzten Runde hat beispielsweise ein feindlicher Magiewirker den Stein in einer Höhle um die Füße zweier Charaktere wachsen lassen. Die Nettoerfolge seines Zauberwurfes entsprachen der Schwierigkeit des Gewaltwurfs, um sich freizubrechen. So interpretiere ich Malmsturm-Magie als Manöver. Einer der Charaktere hat in seiner Runde dann genau die Schwierigkeit getroffen, er war frei, es hat ihn aber die Runde gekostet. Der andere hatte es mit einigem Erfolg, bzw. mit Spin/Umdrehen geschafft, der konnte direkt in derselben Runde noch auf den Magier zurennen.
Titel: Re: [Regelfrage] Beispiele für Magie in Malmsturm
Beitrag von: Gorilla am 19.03.2013 | 09:58
Ja, ich würde Magie auch für Manöver verwendbar machen.
Aber das tust du (RAW) nicht. Ein Manöver sorgt "nur" für einen temporären Aspekt, der einmal umsonst ausgenutzt werden kann.
Was du machst, ist das Opfer aus dem Konflikt ausscheiden lassen. Das ist (RAW) kein Manöver, das ist ein Konflikt mit Stress und Konsequenzen.

Das Regelwerk von Malmsturm sagt zu Manövern:
Zitat
Ein erfolgreiches Manöver kann einen zeitlich begrenzten Aspekt bei der anderen Spielerfigur heraufbeschwören. Das Opfer kann diesen Aspekt entweder akzeptieren oder dem entgehen, indem es einen Schicksalspunkt ausgibt.
Ein so auf den Gegner gelegter Aspekt ist nur von kurzer Dauer.
Der Aspekt kann dann ausgelöst werden, um gegen das Opfer für die nachfolgende Aktion einen Bonus zu erhalten. Dabei kostet das erste Auslösen keinen Schicksalspunkt, jedes weitere Auslösen muss aber mit einem Schicksalspunkt bezahlt werden (mehr über das Auslösen von Aspekten findest Du im Aspekte‐Kapitel, S. 58).
Deine Interpretation gewährt keinen Bonus - sie lässt den Wächter (zumindest für den Moment) aus dem Konflikt ausscheiden.

Was du vorschlägst ist das (ebenfalls aus dem Regelwerk):
Zitat
Wenn eine Spielerfigur ihre zweite schwere Konsequenz hinnehmen muss, scheidet sie aus dem Konflikt aus. Sie hat die Auseinandersetzung offensichtlich verloren und ihr Schicksal liegt – anders als bei den hingenommenen Konsequenzen zuvor – in den Händen ihres Gegners. Dieser darf nämlich nun entscheiden, welcher Art die schwere Konsequenz genau ist.
Durch das "Du bist versteinert" in deiner Interpretation scheidet der Wächter aus dem Konflikt aus und hat keine Möglichkeit, dem durch Aufwenden eines SP wieder zu entgehen.
Genau dies wäre aber bei Aspekten aus Manövern vorgesehen.

Die Interpretation, die du vorschlägst ist in den Regeln so nicht vorgesehen.
Das heißt nicht, dass eine Spielrunde, das so nicht machen kann - aber es ist dann eben nicht "Malmsturm by the book".
Titel: Re: [Regelfrage] Beispiele für Magie in Malmsturm
Beitrag von: Dragon am 19.03.2013 | 10:17
Zitat
aber es ist dann eben nicht "Malmsturm by the book".
Es ist glaube ich auch nicht "Fate by the book" - egal welches Fate :D

Zitat
Ich würde sagen, wenn man es nach den Regeln "richtig" machen will, wäre der Lähmungszauber ganz einfach ein Angriff und die Konsequenzen Lähmungserscheinungen.
Wäre imo ein Block

Zitat
Aber das tust du (RAW) nicht. Ein Manöver sorgt "nur" für einen temporären Aspekt, der einmal umsonst ausgenutzt werden kann.
Ja, aber ein Block ist kein normales Manöver, sondern eine gleichwertige Kampfaktion und bei einem Block würde der Magier mit seiner Magie einfach vorlegen. Sein Wurf wäre der MW für die Wache um der Lähmung zu entgehen. Dabei darf man aber nie alle Möglichkeiten des Opfers blocken. Er könnte also z.B. seinen Schwertarm lähmen, oder seine Beine um besser weglaufen zu können.
Der SL müsste dann eine Schwelle festlegen, ab welchem MW der Zauber überhaupt als geschafft gilt.
Beispiel:
Der Magier sagt den Block an, er will die Beine der Wache lähmen, damit dieser ihn nicht einholen kann bei seiner Flucht.
Der SL überlegt: lähmen bedeutet nicht einfrieren, die Wache wird nur langsamer für eine gewisse Zeit und legt den MW bei 3 fest (kann ich nicht begründen, saug ich mir grad aus den Fingern^^)
Der Magier würfelt, hat aber im Kampf keine Zeit um sich Zeit zu lassen, er hat also +3, zieht noch einen Aspekt +2 und erwürfelt ein +1, insgesamt also +6.
Er bekommt also 3 arkane Belastungspunkte und die Wache kann ab sofort jede Runde gegen einen MW von +6 würfeln um dem Zauber zu widerstehen.
Ein Block legt keinen temporären Aspekt auf das Ziel.
Titel: Re: [Regelfrage] Beispiele für Magie in Malmsturm
Beitrag von: Gorilla am 19.03.2013 | 10:32
Wir sind ja hier beim System Malmsturm.
Und das Grundregelwerk gibt das Werkzeug "Block" nicht her. Ich kenne es von LoA - aber bei Malmsturm habe ich dazu nichts gefunden.
"Malmsturm by the book" müsste sich also eines temporären Aspektes bedienen oder eines Konfliktes.
Titel: Re: [Regelfrage] Beispiele für Magie in Malmsturm
Beitrag von: Dragon am 19.03.2013 | 10:34
Wir sind ja hier beim System Malmsturm.
Und das Grundregelwerk gibt das Werkzeug "Block" nicht her. Ich kenne es von LoA - aber bei Malmsturm habe ich dazu nichts gefunden.
"Malmsturm by the book" müsste sich also eines temporären Aspektes bedienen oder eines Konfliktes.
Natürlich gibt es den auch in Malmsturm, er heißt nur wie alles anders!
Das nennt sich "Aktion unterbinden" und steht auf S. 111 f.
Titel: Re: [Regelfrage] Beispiele für Magie in Malmsturm
Beitrag von: Gorilla am 19.03.2013 | 11:08
Du hast so Recht. Ich war mir doch beinahe sicher, dass es die Möglichkeit gibt und um das zu verifizieren habe ich das Regelwerk nach "Block" durchsucht und nix gefunden...  ;)
Insofern der "mööp"-Buzzer für mich und der Punkt geht an dich.
Titel: Re: [Regelfrage] Beispiele für Magie in Malmsturm
Beitrag von: Dragon am 19.03.2013 | 11:30
:D
Ich habs aufgegeben im Malmsturmbuch nach Begriffen zu suchen, die heißen eh nie so wie ich glaube das sie es tun. Ich suche nur noch an den Stellen, wo ich die Antwort vermuten würde^^ in diesem Fall also unter Manöver ;)
Titel: Re: [Regelfrage] Beispiele für Magie in Malmsturm
Beitrag von: Seelachs am 19.03.2013 | 12:34
Ohja, es wäre Unterbinden, das passt doch deutlich besser.
Und offensichtlich kann nach Standard-Malmsturm ein temporärer Aspekt nach Verlieren eines Würfelduells doch noch durch einen SP unterbunden werden... was ich irgendwie doof finde. Da kann ich ja, solange ich SP habe, jeden Versuch irgendwas kreatives gegen mich zu unternehmen im Keim ersticken. SP um das Ausnutzen dieses Aspekts zu verhindern, gern, aber den Aspekt "ablehnen" obwohl der Gegner dafür erfolgreich gewürfelt (und eventuell selbst einen SP dafür bezahlt) hat? Das gefällt mir nicht so gut.

Zum Agieren einen Wurf gegen Schwierigkeit 0 schaffen zu müssen, in einer Fertigkeit, die man wahrscheinlich auf +1 oder höher hat, empfinde ich allerdings nicht als "aus dem Konflikt ausgeschieden", zumal der Magier in dem besagten Beispiel dafür eine Schwierigkeit von 5 oder sowas hingenommen hatte...

Aber es stimmt schon, dass (besonders wenn es auf "Entschlossenheit" geht, und sowas wie ein "Aufzwingen des Willens" ist) das ganze gegen Belastungspunkte bzw. über Stress gehen sollte. Ich meine aber, das erwähnt zu haben.
Titel: Re: [Regelfrage] Beispiele für Magie in Malmsturm
Beitrag von: Dragon am 19.03.2013 | 12:50
Zitat
Und offensichtlich kann nach Standard-Malmsturm ein temporärer Aspekt nach Verlieren eines Würfelduells doch noch durch einen SP unterbunden werden... was ich irgendwie doof finde.
Nicht nur bei Malmsturm, bei FreeFate auch wenn ich nicht irre. Das lässt mich darauf schließen, dass das gängige Fate-Praxis ist?
Mmh ja kann man drüber streiten, Fate sagt halt aus, dass du, solange du FP hast, immer noch eine Wahl hast. Der Char hat zwar einen FP ausgegeben, aber der Gegner auch und imo sollten Schergen keine eigenen FP haben, maximal wenn sie wichtig sind vielleicht Gruppen-FP...
Titel: Re: [Regelfrage] Beispiele für Magie in Malmsturm
Beitrag von: Seelachs am 19.03.2013 | 13:07
Auch wieder wahr. Ist also eher eine pro SC Regel.

Schergen könnten mit den SP auch nicht viel anfangen, so ganz ohne Aspekte.
Titel: Re: [Regelfrage] Beispiele für Magie in Malmsturm
Beitrag von: Gorilla am 19.03.2013 | 13:24
Sehe ich auch so, dass es eher dazu dient, die bunten Gestalten der Spielwelt von den Schwarz-Weiß-Aufnahmen ohne Sprechrolle zu unterscheiden.
Außerdem bleiben die Regeln dadurch einfach schlank und es bleibt im Wesentlichen bei den immer gleichen Mechanismen: auch ein tempörärer Aspekt ist einfach "nur" ein Aspekt.
Titel: Re: [Regelfrage] Beispiele für Magie in Malmsturm
Beitrag von: PayThan am 19.03.2013 | 14:58
Ja das mit dem Unterbinden klingt wirklich plausibel.

Was mir nicht so ganz schmeckt ist das Geist beeinflussende Zauber Belastungspunkte verursachen sollen.

Bei Kampf Sprüchen wie Feuerbällen etc. kann ich mir das ja durchaus vorstellen, bei Geist beeinflussenden Zaubern habe ich da noch so meine Schwierigkeiten.

Beispiel 1 (wie gehabt)

Katz'ek möchte auf den verbliebenen Wächter den Spruch „Furcht“ wirken und ihn damit in die Flucht schlagen.

Er hat Zaubern +3 und Würfelt + + + - = +2
Insgesamt 5 Erfolge

Der SL gibt dem Wächter einen +1 Bonus, weil er eine „Durchschnittliche“ Entschlossenheit hat.
Er würfelt + - = 0
Der Wächter hat somit 1 Erfolg

Wir verrechnen die Erfolge, und somit hat Katz'ek 4 Nettoerfolge
Wofür er auch 4 Arkane Belastungspunkte einsteckt.

Der Magier benutzt die 4 Erfolge für die Zauberdauer, was bedeutet der Wächter wird „einige Minuten“ lang vor Furcht weglaufen.

Beispiel 2

Unter der Annahme das der Zauber Mentale Belastung verursacht, hätte Katz'ek im Beispiel oben lediglich 4 Punkte Mentale Belastung verursacht.

Bis es dem Magier mit dieser Methode gelungen ist so viele Belastungspunkte zu verursachen das der Wächter eine zweite schwere Konsequenz hinnehmen muss hat Katz'ek noch eine richtige Würfelorgie vor sich und es dauert ewig....
Titel: Re: [Regelfrage] Beispiele für Magie in Malmsturm
Beitrag von: Gorilla am 19.03.2013 | 15:16
Zu den Belastungspunkten:
Das ist eben genau der Vorteil, FATE anbietet: Verletzung ist mechanisch genau so geregelt wie Furcht, soziale Zwänge oder Müdigkeit - sprich jeder Konflikt läuft gleich, egal ob Redewettstreit oder Duellkampf.
Die mentale Belastung ist auch kein Betäubungsschaden (das ist körperliche Belastung), es fasst allen nicht-körperlichen Stress zusammen.
Um es an konkreten Beispielen fest zu machen ist das Ende eines Konfliktes durch Ausscheiden imho immer sehr hilfreich:
Körperlich: der Verlierer scheidet irgendwann z.B. durch K.O. aus
Mental: der Verlierer scheidet irgendwann dadurch aus, dass er am Hofe des Königs ausgelacht wird

Zu deinem konkreten Beispiel:
Ja, Beispiel 2 wäre eine Möglichkeit, das zu verrechnen.
Ich würde das als SL auch so einfordern, denn das Ziel ist "Ausscheiden aus dem Konflikt durch Furcht". Egal wie der Gegner aussieht, du kannst ihn "einfach so" nicht "befehlen", was er tun soll. Die einzige Möglichkeit, einen anderen Charakter direkt vorzugeben, was geschieht ist beim "Ausscheiden aus einem Konflikt."
D.h. der Gegner läuft weg, wenn er "freiwillig" aus dem Konflikt ausscheidet und sich für Flucht entscheidet. Oder wenn du ihm die zweite schwere Konsequenz aufbürdest und für ihn entscheiden darfst.

Alternativ könntest du den Furchtzauber auch als Manöver handhaben.
Einmal um dem Gegner einen temporären Aspekt zu verpassen. Oder um seine Handlungen durch Furcht zu unterbinden.
Auch weitere Manöver als Interpretation des Zaubers "Furcht" sind denkbar:
Entwaffnen (der Gegner lässt vor Angst die Waffe fallen), Blenden (der Gegner wagt es nicht, in deine Richtung zu blicken), Schubsen & Stoßen (der Gegner weicht vor Angst zurück), Den Gegner zeichnen (der Gegner nässt sich vor Angst ein).

Um zu zaubern oder sonst einen Effekt bei Malmsturm/FATE zu erreichen, musst du einfach überlegen, was du eigentlich vorhast: Konflikt oder Manöver. Die Regeln dazu kommen dann zur Anwendung.
Titel: Re: [Regelfrage] Beispiele für Magie in Malmsturm
Beitrag von: PayThan am 19.03.2013 | 15:25
Hab mir gerade noch mal die Regeln auf Seite 133 durchgelesen und noch eine dritte Möglichkeit entdeckt.

Dort heißt es ja, das Magische Effekte Regel technisch „nur“ die Anwendung anderer Fertigkeiten unterstützen.
Bei einem Furcht zauber wäre dies die Fertigkeit: Einschüchtern.
Mir ist nur nicht ganz klar wie das dann gehandhabt wird, dazu gebe es wieder mehrere Möglichkeiten.

Beispiel:

Magier zählt Fertigkeit in Zaubern +3 und seinen Wert in Einschüchtern +1 Zusammen.
Hat dann auf seine Magie Probe einen Bonus von +4


Oder er muss eine Runde mit Zaubern verbringen und danach in der nächsten Runde seine Fertigkeit Einschüchtern einsetzen und den Bonus aus der Zauberprobe dazuzählen.

Dann müsste er also 2 Proben würfeln und zwei Runden für diesen Effekt aufwenden....

Die Magie Regeln sind wirklich nicht sehr leicht zu durchschauen !
Titel: Re: [Regelfrage] Beispiele für Magie in Malmsturm
Beitrag von: Gorilla am 19.03.2013 | 15:37
Das ist aber nur ein Zwischenschritt.
Denn im Endergebnis setzt du dann "Einschüchtern" ein - für einen Konflikt oder für ein Manöver. Das wird dann wieder ganz genauso behandelt wie oben genannt.
Titel: Re: [Regelfrage] Beispiele für Magie in Malmsturm
Beitrag von: Seelachs am 19.03.2013 | 15:59
Es wäre ja nicht einfach "Einschüchtern verbessern". Du solltest schon beschreiben "wie" das gehen soll: Du vergrößerst dich, du verwandelst dein Gesicht in eine fürchterliche Fratze oder sowas. Deine Erfolge dafür sind dann ein Bonus fürs Einschüchtern (das dann noch eine Runde warten muss, denn du musstest ja erstmal deinen Zauber wirken). Das mit dem "lediglich" 4 mentale Belastungspunkte: Der Torwächter wäre ja allenfalls ein Scherge. Und der würde von 4 mentalen Belastungspunkten locker in die Flucht geschlagen, selbst wenn der "gut" (+3) wäre.
Titel: Re: [Regelfrage] Beispiele für Magie in Malmsturm
Beitrag von: Gorilla am 19.03.2013 | 17:05
Das ist der erzählerische Aspekt. Ich habe das jetzt einfach als Regelfrage verstanden.

Auch ein "normaler" Charakter (Nicht-Scherge) kann sich von solchen Effekten ja in die Flucht schlagen lassen, wenn er die Belastung nicht auf sich nehmen will und sich aus dem Konflikt zurückzieht.
Titel: Re: [Regelfrage] Beispiele für Magie in Malmsturm
Beitrag von: Seelachs am 19.03.2013 | 17:14
Ja, aber der erzählerische Aspekt macht es klarer, warum es zwei unterschiedliche paar Schuhe sind, jemanden mit einem Zauber einzuschüchtern, oder einen Zauber zu benutzen, um besser einschüchtern zu können. (Variante 1 ist einfach ein Zauber der direkt ein mentaler Angriff ist, Variante 2 wäre mit irgendeiner "Verzauberung" verbunden, also eine Extra-Aktion)
Titel: Re: [Regelfrage] Beispiele für Magie in Malmsturm
Beitrag von: PayThan am 19.03.2013 | 17:45
Okey ich gebe noch nicht auf...

noch ein Versuch:

Katz'ek entschließt sich zu einer neuen Strategie.
Er will sich in einen Löwen verwandeln um seine Gegner zu zerfleischen.
Regeltechnisch will er mit dem Zauber also seine Fertigkeit Nahkampf verbessern.

Er hat Zaubern +3 und der SL legt fest das so ein Zauber nicht ganz einfach ist, deshalb -1
Insgesamt hat er also einen Modifikator von +2

Katz'ek würfelt: + + = +2
Damit hat der Magier 4 Erfolge.

Der SL würfelt nun ob sein Körper und seine Ausrüstung dem Zauber widersteht.
Darauf gibt es keine Modifikatoren und der SL würfelt: + + + = 3 Erfolge

Katz'ek hat also 1 Nettoerfolg und damit 1x Arkane Belastung

Er verwandelt sich sofort in einen Löwen und kann 1x mit einen Bonus von +1 Angreifen ehe er sich wieder zurück verwandelt.

Wäre Katz'ek ein besserer Magier und hätte mehr erfolge erzielt dann hätte er die Wirkungsdauer oder den Bonus erhöhen können.

Ist das soweit richtig ?
Titel: Re: [Regelfrage] Beispiele für Magie in Malmsturm
Beitrag von: Nahemoth am 19.03.2013 | 18:59
Zum Nahkampf verbessern:
Das ist einer der Punkte die mir bei der Malmsturm Magie irgendwie Bauchschmerzen machen. Nehmen wir einfach an der SL hätte nur 2 Erfolge gewürfelt:
Katz'ek wäre bei einem Bonus von +2, den er nächste Runde einsetzen könnte. Läuft also auf das gleiche hinaus, wie ein Manöver machen, dass man dann einmal frei nutzen darf. Für jeden Erfolg mehr, könnte er die Wirkungsdauer erhöhen und somit den Aspekt des Manövers länger kostenlos nutzen. Ein mundaner Charakter müßte für die weiteren Anwendungen des Aspektes Schicksalspunkte zahlen. Wenn man davon absieht, dass der Magier Arkane Belastung ansammelt *, kommt er also deutlich besser weg als der mundane Charakter.
Aber mir ist bisher noch keine schöne Lösung für Buff- oder Debuffzauber eingefallen.

Gedanken, die mehr auf das Beispiel gemünzt sind:
Man könnte die ganze Aktion auch einfach als Angriff mit dem Magie-Skill nutzen, den der Gegner normal abwehren darf und beschreibt es vom Fluff so, dass sich der Magier in einen Löwen verwandelt und angreift.


* Die arkanen Belastungs-Kosten würde ich einfach mal dafür verbuchen, dass der Magier mit seinem Magie-Skill sehr viel machen kann, ist halt irgendwie flexibler als alle anderen Skills...
Titel: Re: [Regelfrage] Beispiele für Magie in Malmsturm
Beitrag von: PayThan am 19.03.2013 | 19:14
Wenn man davon absieht, dass der Magier Arkane Belastung ansammelt *, kommt er also deutlich besser weg als der mundane Charakter.
Aber mir ist bisher noch keine schöne Lösung für Buff- oder Debuffzauber eingefallen.

Ja das stimmt.
Aber so wie ich Malmsturm & Fate bisher verstanden habe, hat die Spielbalance nur eine untergeordnete Rolle.

Gedanken, die mehr auf das Beispiel gemünzt sind:
Man könnte die ganze Aktion auch einfach als Angriff mit dem Magie-Skill nutzen, den der Gegner normal abwehren darf und beschreibt es vom Fluff so, dass sich der Magier in einen Löwen verwandelt und angreift.

hmm, Ich glaube das wäre auch möglich, ist vermutlich nur Geschmackssache.
Titel: Re: [Regelfrage] Beispiele für Magie in Malmsturm
Beitrag von: Gorilla am 19.03.2013 | 19:26
Ich sehe es schon so, dass die arkane Belastung der "Drawback" des Zaubern ist. Die Belastung bringt ja irgendwann auch wieder Konsequenzen mit sich, die genutzt werden können.

Aber ich sehe es schon auch so, dass ich Zauberei eher im als Manöver interpretieren würde, denn als klassischen "Buff-Effekt".

Im Beispiel von PayThan würde ich regeln:
Der Zauber "Löwengestalt" erzeugt einen temporären Aspekt.
Der Zauber gelingt, der Aspekt auf dem Gegner kann (umsonst) einmalig ausgenutzt werden.

Oder ich werte es wie von Nahemoth bereits dargestellt als Angriff.

Soll der Aspekt "Löwengestalt" für längere Dauer auf eine Spielfigur gelegt werden, sagt das Regelwerk dazu:
Zitat
Es gibt aber auch Aspekte, die Ergebnis eines Manövers sind, die dauerhafter sind (Aspekte, die das Resultat einer Behauptung oder eines Ausnutzens sind, sind in der Regel dauerhaft. Dauerhafte Aspekte verschwinden nicht, wenn sie einmal ausgelöst wurden, und ermöglichen es gegen Zahlung von Schicksalspunkten, sie immer wieder auszulösen. Die Spielleitung sollte aber sehr sorgfältig überlegen, ob ein Manöver einen solchen dauerhaften Aspekt hervorrufen kann. Meistens wird Voraussetzung dafür sein, dass der Spielerfigur mit ihrem Manöver ein Umdrehen (s. S. 125) gelungen ist.
Dauerhafte Aspekte sollten dabei leichter auf Orte oder Szenen zu platzieren sein, als auf andere Spielerfiguren. Dies gilt besonders dann, wenn die Aspekte auf alle Anwesenden gleichermaßen wirken – wie zum Beispiel ein Manöver, das den Aspekt „Es brennt“ auf der Szene platziert. Manchmal ist es möglich, einen dauerhaften Aspekt durch ein Manöver loszuwerden.

Damit die Löwengestalt länger hält (innerhalb eines Konfliktes) müssen also überhaupt erst einmal drei Erfolgsstufen erwürfelt werden. Und dann kostet auch weiterhin jedes Ausnutzen nach dem ersten einen SP.
Handhabt man das wie "klassische Buffs" würde ich diese Option auch allen anderen Spielern zugestehen, d.h. auch ein nicht-zauberernder Charakter ist grundsätzlich in der Lage, durch seine Fertigkeiten längerfristige "Buffs" zu erhalten. Z.B. der Bogenschütze nutzt seine Fertigkeit "Klettern" um sich den längerfristigen Aspekt "Unerreichbar" zu geben und alle Angriffe im Nahkampf haben für soundsolange denundden Modifikator.
Handhabt man das so, spricht imho auch nichts dagegen, dass ein anderer Charakter diese und ähnliche Optionen mit "Zaubern" nutzt.

Für mich ist die große Prämisse bei FATE immer: Gleiches Recht für Alle. Darf der Magier, dürfen die anderen auch (selbst wenn eine plausible Erklärung mit "Zaubern" oft einfacher fällt und Magie damit mehr Flexibilität bieten kann).
Titel: Re: [Regelfrage] Beispiele für Magie in Malmsturm
Beitrag von: migepatschen am 19.03.2013 | 19:46
Darf der Magier, dürfen die anderen auch
Ich habe das immer von der anderen Seite aus gedacht. Kann der Andere, aber dem Magier fehlt der Skill dazu? Nimm Zaubern!
Titel: Re: [Regelfrage] Beispiele für Magie in Malmsturm
Beitrag von: Gorilla am 19.03.2013 | 20:02
Geht natürlich auch - und führt dann auch zum gleichen Ergebnis.  :d
Titel: Re: [Regelfrage] Beispiele für Magie in Malmsturm
Beitrag von: Nahemoth am 19.03.2013 | 20:17
Ich habe das immer von der anderen Seite aus gedacht. Kann der Andere, aber dem Magier fehlt der Skill dazu? Nimm Zaubern!

Und zahle für diese Freiheit mit arkaner Belastung.
Aber nicht ändere die Regeln.

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But back to topic:
Die Regelung mit den dauerhaften Aspekten gefällt mir von der 'Fairness-Seite' besser, da im Prinzip für alle die gleichen Regeln gelten. Andererseits werden dann Buffzauber schweineteuer, finde ich jetzt auch nicht so toll (Bauchgefühl vermittelt mir den Eindruck, dass das in vielen anderen Systemen wesentlich billiger geht).

Andere Idee:
Magier zaubert ganz normal einen Schadenszauber (nutzt Magie für einen Angriff). Den Schaden, er machen würde, würd für die folgenden Runden einfach als Waffe der Stufe 1 (oder bestehende Waffe +1) gewertet. Sprich, Magier würde 5 Schaden machen, erhält 5 arkane Belastung. Verursacht aber bei den nächsten 5 Treffern (oder für die nächsten 5 Runden) jeweils eine weitere Belastung. Letztendlich teilt man also den Schadenszauber auf mehrere Runden auf. Bin mir noch nicht ganz sicher, wie sich der Gegner verteidigt? Die SL könnte jedoch mit +2 gegen den Magier würfeln, als Ersatz für den Verteidigungswurf des Gegners. +2 deswegen: Mittlerer Skillwert ist 2.5, wir sind großzügig und runden ab, da der Magier den Schaden nicht auf einmal macht, sondern verteilt über mehrere Runden, und noch das Problem hätte, dass er aus dem Konflikt ausscheidet, bevor er allen Schaden angerichtet hätte.
Bricht zwar immer noch mit dem grundlegenden System und wirkt etwas besser als ein normales Manöver, insgesamt erscheint es mir aber (vorallem bei mächstigen Zauberern) nicht ganz so übel, wie verteile den Effekt auf Bonus und Zeitdauer.
Titel: Re: [Regelfrage] Beispiele für Magie in Malmsturm
Beitrag von: PayThan am 19.03.2013 | 20:22
Was mir an dieser Auslegung der Regel nicht so gut gefällt ist die Tatsache, das es dadurch völlig egal wird wie Mächtig (also Erfolgreich) der Zauber war.

Wenn man es als Aspekt betrachtet bekommt der Magier immer nur einen Bonus von +2 für das ausnutzen des Aspektes, egal ob er nur 1 Erfolg oder sogar 7 Erfolge hatte.
Das erste mal zwar kostenlos, und für jedes weitere mal muss er zahlen.

Es hinterlässt irgendwie einen unguten Geschmack, wenn ich als Magier für meine gewirkte Magie weiter mit SP zahlen muss um sie nutzen zu können.

Klar, kann der Magier in meinem Beispiel Effekte aufrufen, die Mundane Spieler nicht beherrschen.
Aber der Magier kann das auch zum nutzen der Gruppe einsetzen und andere mit Zauber unterstützen usw...

Damit die Löwengestalt länger hält (innerhalb eines Konfliktes) müssen also überhaupt erst einmal drei Erfolgsstufen erwürfelt werden. Und dann kostet auch weiterhin jedes Ausnutzen nach dem ersten einen SP.

Das versteh ich nicht ganz, aber ich glaub ich hab auch noch nirgends gelesen wie lange 1 Runde im Kampf dauert ?
Titel: Re: [Regelfrage] Beispiele für Magie in Malmsturm
Beitrag von: Gorilla am 19.03.2013 | 21:07
@Nahemoth: Da wir uns hier in einem Regelthread befinden, würde ich deine Regelung so nicht gelten lassen (als Antwort auf eine Regelfrage). Aber es spricht nichts dagegen, dass man das in der Gruppe so regelt.

Was mir an dieser Auslegung der Regel nicht so gut gefällt ist die Tatsache, das es dadurch völlig egal wird wie Mächtig (also Erfolgreich) der Zauber war.

Wenn man es als Aspekt betrachtet bekommt der Magier immer nur einen Bonus von +2 für das ausnutzen des Aspektes, egal ob er nur 1 Erfolg oder sogar 7 Erfolge hatte.
Das erste mal zwar kostenlos, und für jedes weitere mal muss er zahlen.
Genau. Mach Schaden, dann biste "besser" dran. Aspekte sind eben anders.
Du könntest z.B. deinen Zauber "Löwengestalt" wirken, um den Gegner mit anzugreifen - von der Beschreibung des Fluffs ändert sich nix, aber die Regelinterpretation ist eine andere.

Willst du den "Effekt", dann wird das ein Aspekt. Das mag schlechter erscheinen, ist aber einfach nur eine ganz andere Herangehensweise.

Zitat
Es hinterlässt irgendwie einen unguten Geschmack, wenn ich als Magier für meine gewirkte Magie weiter mit SP zahlen muss um sie nutzen zu können.
Ich finde, es hinterlässt einen ganz tollen Geschmack, wenn der Magier nicht bevorzugt behandelt wird, nur weil er Magie kann.

Zitat
Klar, kann der Magier in meinem Beispiel Effekte aufrufen, die Mundane Spieler nicht beherrschen.
Aber der Magier kann das auch zum nutzen der Gruppe einsetzen und andere mit Zauber unterstützen usw...
Das soll er ja auch. Aber muss das heißen, dass er Sonderregeln braucht, die ihn deutlich besser machen als den Rest der Gruppe?

Zitat
Das versteh ich nicht ganz, aber ich glaub ich hab auch noch nirgends gelesen wie lange 1 Runde im Kampf dauert ?
Von einem Angriff bis zum nächsten. Wieviel das ingame in Sekunden ist, kann jede Spielgruppe für sich definieren, wie sie will.

Du musst dich bei FATE/Malmsturm ein bisschen von der klassischen Denke von DnD, DSA oder ähnlichen Systemen lösen. FATE funktioniert einfach grundsätzlich anders, auch wenn Fertigkeiten und Vorteile den Anschein erwecken, dass alles "wie immer" läuft.
Titel: Re: [Regelfrage] Beispiele für Magie in Malmsturm
Beitrag von: migepatschen am 19.03.2013 | 21:30
Und zahle für diese Freiheit mit arkaner Belastung.
Aber nicht ändere die Regeln.
Nee die Regeln bleiben gleich egal aus welcher Richtung man sich dem Thema nähert. Es ändert sich ja nur die Beschreibung innerhalb der Geschichte.
Der Meisterdieb ist durch diese Tür gekommen weil er so toll darin ist Schlösser zu knacken, der Magier weil er zaubern kann. Die Regeln sind die gleichen.

Bei Malmsturm kostets arkanen Stress, kann aber auch was anderes sein. Magier muss singen und tanzen beim Zaubern, es dauert immer länger als normal, etc.
Titel: Re: [Regelfrage] Beispiele für Magie in Malmsturm
Beitrag von: PayThan am 19.03.2013 | 22:58
Genau. Mach Schaden, dann biste "besser" dran. Aspekte sind eben anders.

So richtig „warm“ werde ich mit deiner Interpretation leider nicht.

Und wenn der Magier tatsächlich seine Fähigkeit Zaubern hernimmt um damit Schaden zu machen, bekommt er für jeden Erfolg eine Arkane Belastung und irgendwann muss er dafür sogar Konsequenzen schlucken.

Angenommen er hat 10 Erfolge und verursacht damit 10 Schaden, darf er aber selber auch 10 Punkte Arkan Schaden einstecken (Sogar noch mehr siehe „Kosten für Magie“)

Ist also der Magier gut genug um den Gegner eine Körperliche Konsequenz zu verpassen muss er aber selbst auch eine Arkane Konsequenz einstecken zusätzlich zu dem Schaden den er vermutlich von seinem Gegner einsteckt.

Wenn ich das also so handhaben würde wie Du es vorschlägst hat das auch nichts mit Balance zu tun, dann ist ja der Magier benachteiligt.
Titel: Re: [Regelfrage] Beispiele für Magie in Malmsturm
Beitrag von: Gorilla am 19.03.2013 | 23:17
Das schlage ich nicht vor, das sind die Regeln bei Malmsturm ;)

Ich verstehe, was du meinst, allerdings ist der Vorteil des Magiers, dass er deutlich flexibler ist und in eigentlich jeder Situation mit der Fertigkeit "Zaubern" agieren kann.
Du hast aber schon erkannt, dass es gegen ebenbürtige Gegner u.U. nicht viel bringt, die "totzaubern" zu wollen, sondern dass man über den Umweg der Manöver vielleicht einen "besseren" Weg findet, mit der Zauberei seine Ziele zu erreichen.
Offensichtlich war das Ziel der Designer nicht, mit Magie möglichst viele HP aus dem Gegner rauszuwürfeln ;)

Einem Sack voll Schergen kann man trotzdem noch ohne große Mühe mit einem "Feuerball" den Hosenboden stramm ziehen.

Du darfst bei der Betrachtung von "Fairness" auch nicht übersehen, dass Zauberer ein weiterer Stressbalken zur Verfügung steht. Der Spieler des Zauberers hat also quasi einen ganzen Block "mehr HP".
Titel: Re: [Regelfrage] Beispiele für Magie in Malmsturm
Beitrag von: PayThan am 20.03.2013 | 06:19
Das schlage ich nicht vor, das sind die Regeln bei Malmsturm ;)

Wirklich ?

Auf S. 133 Nr.5 steht doch das Magische Effekte eine Verschiebung entlang der Stufenleiter darstellen.
(und nicht nur einen +2 Bonus für das aufrufen eines Aspektes geben)


Im Absatz 2 wird sogar noch einmal genauer darauf eingegangen, dort steht:
Die Anwendung anderer Fertigkeiten zu unterstützen oder zu hemmen, bzw. temporäre Aspekte zu erzeugen
(Ich Interpretiere das „bzw.“ als ein „oder“)

Ansonsten hätte man ja auch ganz einfach schreiben können:

Magische Effekte erschaffen immer einen temporären Aspekt welchen der Magie Anwender das erste mal kostenlos ausnützen kann und für jede weitere Nutzung einen SP zahlen muss.

Das wäre dann mit einem Satz deutlich verständlicher gewesen.

Außerdem lässt Du auser acht, das die Arkane Belastung nicht der einzige Nachteil eines Magiers ist.
Ein Magier muss 1 Aspekt und eine Tradition/Gabe dafür Opfern das er Magie beherrscht.

Gut, ein Magier hat also mehr Macht und hat anderen Spielern gegenüber gewisse Vorteile.
Aber ich meine schon öfter gelesen zu haben, dass bei Fate die oberste Prämisse die Story und nicht die Spielbalance ist.

Im Vergleich mit anderen Rollenspielen ist das aber nicht nur bei Malmsturm so.

Bei AD&D und vielen anderen Rollenspielen ist der Magier zumindest in den höheren Stufen auch deutlich mächtiger als andere Chars die eben nur drauf hauen können.
...aber ich beschäftige mich auch erst seit kurzer Zeit mit Malmsturm/Fate, und lass mich also gerne eines besseren belehren  ;D
Titel: Re: [Regelfrage] Beispiele für Magie in Malmsturm
Beitrag von: Seelachs am 20.03.2013 | 09:42
Du hast das mit de Verschiebungen entlang der Stufenleiter schon richtig verstanden. Du kannst durch Erfolge Sachen vereinfachen oder erschweren. Dafür läufst du Gefahr durch einen zu mächtigen Zauber einfach mal diskussionslos tot zu sein (Malmsturm). Und natürlich sind die meisten Effekte einfach schwierig, und die meisten Ziele widerstehen deiner Magie, so dass diese Boni/Mali nicht immer hoch ausfallen. Und dass das Nehmen arkaner Konsequenzen Zauberei zum offenen Kampf ungeeignet macht: Ich habe es auch schon erlebt, dass Spieler arkane Konsequenzen vorteilhaft eingesetzt haben... die können sich die Dinger ja selber aussuchen. Die Tatsache, dass sich da nach ihrer exzessiven Zauberei schreiende Gesichter durch die Höhlenwände drückten, die literweise Blut geweint haben, hat unsere Galder z.B. kurzerhand eingesetzt, um eine Gruppe feindlicher Kultisten damit in die Flucht zu jagen. Allerdings musste sie erst einmal eine Weile ausruhen und meditieren und die gequälten Geister der Magie besänftigen, bevor sie die Höhle wieder verlassen konnte, ohne dass Chaos ausbricht. (Sie befanden sich unter einem dicht bewohnten Ort.)
Titel: Re: [Regelfrage] Beispiele für Magie in Malmsturm
Beitrag von: Gorilla am 21.03.2013 | 13:55
Ja, aber was hat das Verschieben der Wirkungsdauer mit den Regeln zum Ausnutzen eines Aspektes zu tun?

Unterstützen bzw. hemmen kann man mit Manövern - die sind geregelt.
Die "Lebensdauer" des temporären Aspektes kann man als Zauberer beeinflussen.

Beides widerspricht weder den von dir genannten Regelpassagen, noch den "normalen" Regeln für Manöver und Aspekte.

Die Zauberfähigkeit "kostet" einen SC bei Malmsturm übrigens weder Aspekt noch Gabe - er hat immer noch genausoviele davon wie die anderen SC.
Die Auswahl ist nur eingeschränkter. Was der Spieler dann aus den Aspekten und Gaben seines Magie-SC macht, bleibt völlig ihm überlassen - genauso wie das bei allen anderen SC ist ;)
Titel: Re: [Regelfrage] Beispiele für Magie in Malmsturm
Beitrag von: PayThan am 21.03.2013 | 16:24
Ja, aber was hat das Verschieben der Wirkungsdauer mit den Regeln zum Ausnutzen eines Aspektes zu tun?
Kann es sein das Du da mit dem Verschieben entlang der Stufenleiter (S.11) und dem Verschieben der Wirkungsdauer etwas durcheinander bringst ?

Von der Wirkungsdauer war ja gar nicht die rede, zumindest nicht in meinem letzten Post.
Da habe ich das Verschieben entlang der Stufenleiter angesprochen, und das ist deutlich effektiver als das Aufrufen eines aspektes. (Siehe S.133)


Unterstützen bzw. hemmen kann man mit Manövern - die sind geregelt.
Ja kann man, da habe ich nie etwas anderes behauptet.
Aber als Magier kann ich auch mit Magie Fertigkeiten Unterstützen/Hemmen und bei genügend erfolgen sogar besser als ich es mit einem Manöver könnte.
...und auch das ist geregelt, siehe auch S. 133
Titel: Re: [Regelfrage] Beispiele für Magie in Malmsturm
Beitrag von: Gorilla am 21.03.2013 | 18:04
Kann es sein das Du da mit dem Verschieben entlang der Stufenleiter (S.11) und dem Verschieben der Wirkungsdauer etwas durcheinander bringst ?

Von der Wirkungsdauer war ja gar nicht die rede, zumindest nicht in meinem letzten Post.
Da habe ich das Verschieben entlang der Stufenleiter angesprochen, und das ist deutlich effektiver als das Aufrufen eines aspektes. (Siehe S.133)

Ja, sorry, da hab ich nicht aufgepasst.
Aber auch zur Stufenleiter stellt das keinen Widerspruch dar.
Die Stufenleiter kommt nur nicht immer zur Anwendung.
Es soll ein Aspekt erzeugt werden - Stufenleiter ist egal, solange es grundsätzlich gelingt.
Bei Manövern hingegen kann die Stufenleiter sehr wichtig sein (z.B. Aktion unterbinden, Entwaffnen u.ä. )

Zitat
Ja kann man, da habe ich nie etwas anderes behauptet.
Aber als Magier kann ich auch mit Magie Fertigkeiten Unterstützen/Hemmen und bei genügend erfolgen sogar besser als ich es mit einem Manöver könnte.
...und auch das ist geregelt, siehe auch S. 133

Zitat
Die Anwendung anderer Fertigkeit zu unterstützen oder zu hemmen, bzw. temporäre Aspekte zu erzeugen (z.B. Windböen, Dunkelheit, Licht, Wärme, usw. erschaffen)
Magie kann Fertigkeiten unterstützen/hemmen indem sie einen Aspekt erzeugt (oder durch ein Manöver).
Da lese ich nicht heraus: Magie kann auch noch auf andere Art und Weise Fertigkeiten unterstützen oder hemmen.
Der Effekt "Hemmen/Unterstützen von Fertigkeiten durch Magie" wird dann einfach im Rahmen des Regelwerkes interpretiert (d.h. "übersetzt" in Schaffung von Aspekten und Nutzung von Manövern).
Titel: Re: [Regelfrage] Beispiele für Magie in Malmsturm
Beitrag von: PayThan am 21.03.2013 | 18:30
Magie kann Fertigkeiten unterstützen/hemmen indem sie einen Aspekt erzeugt (oder durch ein Manöver).
Da lese ich nicht heraus: Magie kann auch noch auf andere Art und Weise Fertigkeiten unterstützen oder hemmen.
Der Effekt "Hemmen/Unterstützen von Fertigkeiten durch Magie" wird dann einfach im Rahmen des Regelwerkes interpretiert (d.h. "übersetzt" in Schaffung von Aspekten und Nutzung von Manövern).

Das ist genau der Punkt Wo wir uns uneinig sind.
Du gehst davon aus, das Magie (mit Ausnahme von Schaden verursachenden Sprüchen, da läuft es wieder anders ab) immer temporäre Aspekte erzeugt die dann nach den üblichen Regeln ausgenutzt werden können.

Ich lese die Regel anders, ich hab das so verstanden, dass Magie Fähigkeiten unterstützen kann indem sich die Stufenleiter Verschiebt, oder ein temporärer Aspekt erzeugt wird.
Das hängt dann von dem Zauberspruch ab und was der Anwender damit bezweckt.

Beispiel:

Der Magier wirkt einen Spruch der ihn stärker macht und die Muskelkraft eines Ochsen verleiht = ganz klar eine Verschiebung der Stufenleiter für alle Fertigkeiten wo Muskelkraft zum Einsatz kommt.


Der Magier zaubert jetzt aber eine Nebelwand, einen Gewittersturm, lässt einen See eingefrieren oder er erschafft eine Feuerwand usw...
Das sind alles Sprüche, welche die Fertigkeiten des Magiers nicht direkt beeinflussen, aber als temporärer Aspekt von ihm (und von allen anderen auch) genau so wie du es beschrieben hast benutzt werden können.
Titel: Re: [Regelfrage] Beispiele für Magie in Malmsturm
Beitrag von: Dragon am 21.03.2013 | 19:32
Euer Problem ist, dass ihr euch beide auf unterschiedliche Abschnitte des gleichen Punktes stützt. Ihr müsst schon den ganzen Abschnitt lesen ;)
Das Regelwerk sagt ganz klar auf Seite 133
Zitat
5. Magische Effekte, bzw. Zauber stellen regeltechnisch „nur“
Verschiebungen entlang der Stufenleiter dar, welche dazu
dienen, um entweder:

Die Anwendung anderer Fertigkeit zu unterstützen oder zu
hemmen, bzw. temporäre Aspekte zu erzeugen (z.B. Windböen,
Dunkelheit, Licht, Wärme, usw. erschaffen)

Physische oder körperliche Belastung zu bewirken oder zu
beseitigen, wobei sich Konsequenzen durch Magie „nur“
schneller abbauen, bzw. in eine niedrigere Kategorie verschoben
werden: dabei sind je zwei Erfolgsstufen nötig, um
eine Konsequenz sich so schnell erholen zu lassen wie eine
Konsequenz der nächstniedrigeren Stufe.

Was im Klartext bedeutet Magie kann zwei Dinge:
temporäre Aspekte erzeugen (was imo Manöver mit einschließt, weil die genau das tun, aber das ist tatsächlich etwas schwammig) oder Stress verursachen.
temporäre Aspekte verschieben (wenn sie ausgenutzt werden) übrigens die Stufenleiter.
Es ist halt wie fast alles in diesem Regelwerk etwas umständlicher formuliert als es sein müsste.

Damit ist Magie ein wenig stärker als andere Fertigkeiten (nicht mit jeder Fertigkeit kann man Stress erzeugen, sehr wohl aber temporäre Aspekte), weil man sich auch fast alles magisch herbei erklären kann.
ABER der Charakter muss einen magischen Aspekt haben und einen Stunt der nichts anderes machen darf außer auszusagen: "Der Charakter wirkt Magie auf die und die Weise". Außerdem erzeugt Magie Stress und wenn der Charakter nicht Zaubern, sondern eine andere Fertigkeit nutzen will, dann brauch er noch einen Tauschstunt.

Und im übrigen: Wenn Magie Schaden verursacht, dann tut sie das genau so wie jede andere Fertigkeit (z.B. Nahkampf) auch, erzeugt aber zusätzlich Stress beim Magier.
Und Magie kann je nachdem wie der SL das auslegt auch einfach länger dauern, denn FATE erlaubt keine zwei Aktionen in einer Runde NIE!!!
Sich also in einen Löwen verwandeln und angreifen wären zwei Aktionen und damit zwei Runden.
(1. Aktion: Manöver auf sich selbst um den temporären Aspekt "Löwenform" zu setzen, 2. Aktion: als Löwe angreifen ODER 1 FP ausgeben um ohne Manöver den Aspekt zu erzeugen)
Wo soll das op sein?
Titel: Re: [Regelfrage] Beispiele für Magie in Malmsturm
Beitrag von: Gorilla am 21.03.2013 | 19:43
Das ist genau der Punkt Wo wir uns uneinig sind.
Du gehst davon aus, das Magie (mit Ausnahme von Schaden verursachenden Sprüchen, da läuft es wieder anders ab) immer temporäre Aspekte erzeugt die dann nach den üblichen Regeln ausgenutzt werden können.
Oder Manöver ausgeführt werden. Weitere Optionen (innerhalb eines Konfliktes und das ist im übertragenen Sinne alles, wo gegen etwas gewürfelt wird) sieht das FATE-Regelwerk nicht vor.

Zitat
Ich lese die Regel anders, ich hab das so verstanden, dass Magie Fähigkeiten unterstützen kann indem sich die Stufenleiter Verschiebt, oder ein temporärer Aspekt erzeugt wird.
Das hängt dann von dem Zauberspruch ab und was der Anwender damit bezweckt.
Das wäre der Buff in einem klassischen System. Das geben die Regeln von FATE so aber imho nicht her.


Beispiel:

Der Magier wirkt einen Spruch der ihn stärker macht und die Muskelkraft eines Ochsen verleiht = ganz klar eine Verschiebung der Stufenleiter für alle Fertigkeiten wo Muskelkraft zum Einsatz kommt.[/quote]
Da sehe ich eben keine Stufenleiter sondern folgende Möglichkeiten:
- Erschaffen des Aspektes "Stärke eines Ochsen", der 1x frei genutzt werden kann und sonst durch SP
- Einsatz des Manövers "Ochsenkraft" als "indirekter Angriff" (S. 109), bzw. als Behindern oder Unterbinden
- Kombination von Fertigkeiten: Zaubern von "Ochsenkraft", um die Fertigkeit "Gewalt" positiv zu modifizieren

Zitat
Der Magier zaubert jetzt aber eine Nebelwand, einen Gewittersturm, lässt einen See eingefrieren oder er erschafft eine Feuerwand usw...
Das sind alles Sprüche, welche die Fertigkeiten des Magiers nicht direkt beeinflussen, aber als temporärer Aspekt von ihm (und von allen anderen auch) genau so wie du es beschrieben hast benutzt werden können.

Ich glaube die unterschiedlichen Ansichten rühren daher, dass du den "klassischen Weg" gehst: Beschreibung und Effekt stimmen überein.
FATE geht an die Sache aber auf abstrakterer Ebene heran (zumindest, so wie ich die FATE-Regelwerke verstanden habe, die ich bisher gelesen habe):
Die Beschreibung ist in Bezug auf das Regelsystem egal.
In unserem Fall ist die Beschreibung "Der Zauber Ochsenstärke". Das sagt regeltechnisch noch gar nichts aus. Im Gegensatz zu z.B. DnD wo die Beschreibung bereits eindeutig festlegt, welchen Effekt das im Spiel hat. Bei FATE hingegen, kommen die Regeln erst dann zum Tragen, wenn festgelegt wird, welche Auswirkungen aus der Beschreibung dann in der Spielwelt erwachsen sollen. Und da sieht FATE die beiden Möglichkeiten Aspekte und Manöver vor (und die Kombination von Fertigkeiten).

@Dragon: Stimmt.
Und ich finde auch, dass es weder broken ist noch useless.
Titel: Re: [Regelfrage] Beispiele für Magie in Malmsturm
Beitrag von: Dragon am 21.03.2013 | 19:47
Zitat
@Dragon: Stimmt.
Und ich finde auch, dass es weder broken ist noch useless.
Nochmal in Kurzfassung:
Magie kann nicht mehr als jede andere Fertigkeit auch - mit der Ausnahme, dass die Fertigkeit zum Allrounder wird, der aber teuer bezahlt wird (1 Aspekt, 1 Stunt, ggf. mehr Zeit oder FP)
Titel: Re: [Regelfrage] Beispiele für Magie in Malmsturm
Beitrag von: PayThan am 21.03.2013 | 20:43
Zunächst mal Danke an alle, die sich in diesem Tread beteiligen und die Geduld haben sich mit einem „Magierlehrling“ wie mir auseinander zusetzen.
Dieses Regelsystem ist für einen Fate Neuling wirklich nicht leicht zu durchschauen.

Also gut, ich will mich noch einmal an einem Zauber Versuchen:

Nebelgestalt
Der Magier würfelt auf seine Fertigkeit Zaubern +3 und benutzt seinen Magischen Aspekt +2
Bonus Insgesamt also +5
Er würfelt + + + - = +2

SL Würfelt nun ob sein Körper den Zauber widersteht (Wettstreit)
Er würfelt ohne irgend welche Modifikatoren + + - - = 0

Damit hat der Magier also 7 Erfolge und muss 7 Arkane Belastungspunkte einstecken.
Außerdem hat er 1 SP gezahlt.

Dafür hat er den Temporären Aspekt Nebelgestalt, der mit 7 erfolgen eine Stunde lang anhält.

Wird der Magier nun Angegriffen könnte er dank Nebelgestalt auf Abwehr einen Bonus von +2 verrechnen wenn er den Aspekt nutzt.
(Das erste mal kostenlos, jedes weitere mal für 1 SP)

Oder er könnte die Nebelgestalt nutzen um damit durch eine Türe/Spalte zu gelangen, dann würde der Aspekt die Fertigkeit Einbruch unterstützen ?

Ist das so richtig ?
Titel: Re: [Regelfrage] Beispiele für Magie in Malmsturm
Beitrag von: Dragon am 21.03.2013 | 21:08
Ja soweit richtig, aber eine Ergänzung: er könnte den Aspekt auch ausnutzen um den Fakt "Kommt durch die Tür" zu schaffen (kein Würfelwurf notwendig, wenn der SL dem zustimmt)
Titel: Re: [Regelfrage] Beispiele für Magie in Malmsturm
Beitrag von: Gorilla am 21.03.2013 | 21:17
Nochmal in Kurzfassung:
Magie kann nicht mehr als jede andere Fertigkeit auch - mit der Ausnahme, dass die Fertigkeit zum Allrounder wird, der aber teuer bezahlt wird (1 Aspekt, 1 Stunt, ggf. mehr Zeit oder FP)
Ich finde, es wird nicht teuer bezahlt.
Der Aspekt ist wie jeder andere auch: Es liegt an Spieler und SL, ihn jeweils zu nutzen. Für den Stunt gilt das Gleiche.

@PayThan: Was Dragon sagt.
Titel: Re: [Regelfrage] Beispiele für Magie in Malmsturm
Beitrag von: PayThan am 22.03.2013 | 06:14
Gut, ich versteh langsam wie/was ihr meint.

Noch ein Zauber, den hatte ich schon mal versucht: Fliegen

Oder um die Idee von Seelachs einzubauen - Lässt sich Dämonenflügel wachsen.

Magier Würfelt +3 und sein Magie Aspekt +1 (und +1 SP)
Er hat - - - + = -2
Insgesamt 2 Erfolge

SL Würfelt  - - - + = -2
Insgesamt also hat der Magier 2 Erfolge und damit für „eine halbe Minute“ Dämonenflügel ?

Wenn er damit jetzt auch noch Fliegen möchte würfelt er auf (öhm?) Fahrzeug Steuern ?!

Oder wie Dragon sagt muss er den Fakt „fliegt durch die Luft“ erschaffen (und dafür noch mal einen SP ausgeben?)

…...hmm Ich dachte damals ich hab das Zaubern schon verstanden, und so wie es Seelachs erklärt hatte gab es für mich auch mehr Sinn.
Titel: Re: [Regelfrage] Beispiele für Magie in Malmsturm
Beitrag von: Seelachs am 22.03.2013 | 10:35
Also wie ich gesagt habe, können Aspekte auch "passive" Auswirkungen haben. Du müsstest deinen Flügel-Aspekt (zumindest bei mir als SL) nicht "aufrufen" um zu fliegen.
Das ist im Malmsturm-Regelbuch übrigens nicht explizit erwähnt, andere FATE-Regelwerke erwähnen allerdings, dass Aspekte auch ohne aufgerufen zu werden etwas über die Umstände einer Aktion aussagen können (und oft auch sollten), z.B. ob sie überhaupt möglich ist, oder ob sie schwierig oder einfach ist. (Der Szenenaspekt "steiler Berghang" muss z.B. nicht ausgenutzt werden, damit es schwieriger wird ein schweres Fass hochzutragen, als es runter zu rollen... So ist der Aspekt auch ohne Aufruf/Ausnutzen eine Begründung für einen Modifikator, den der SL auf eine Handlung ansetzt.)
Mit dem temporären Aspekt "hat Dämonenflügel", würde ich dir als SL solange die Aktion "Fliegen" gewähren, wie du ihn hast. Wobei ich dir gewähren würde, die Erfolge nicht nur auf die Dauer des Effekts zu verwenden, sondern auch auf seine Güte. So könntest du (mit mir als SL) auch einen magischen Erfolg auch für einen "Fertigkeitspunkt" für die Aktion Fliegen mit den Flügeln ausgeben. Also z.B. bei 4 Erfolgen 2 Erfolge in Dauer und 2 in "Fliegen". Dann würde ich dich für "Fliegen"-Aktionen mit +2 Würfeln lassen. Zum Aufrufen und Ausnutzen, ich würde z.B. gewähren den Aspekt "hat Flügel" auszunutzen, damit du z.B. nicht mehr so einfach durch irgendeine Tür passt... Pecht gehabt.  :D
Das ist alles nirgendwo festgelegt, das erfordert schlicht dieselbe Kreativität, die beim Erdenken von Talenten gefragt ist, nur etwas spontaner.
Gorilla und Dragon scheinen davon auszugehen, dass temporäre Aspekte und derselben nur durch Ausnutzen bzw. Aufrufen irgendeinen spielmechanischen Effekt haben dürfen. Das kann man so sehen. Ich sehe das nicht so. Nicht nur für Magie, sondern im Allgemeinen. Es ist allerdings nicht so einfach, da "fair" zu skalieren, wenn man in der Runde als SL mal eben was aus dem Ärmel schütteln soll.
Titel: Re: [Regelfrage] Beispiele für Magie in Malmsturm
Beitrag von: Dragon am 22.03.2013 | 11:03
Zitat
Gorilla und Dragon scheinen davon auszugehen, dass temporäre Aspekte und derselben nur durch Ausnutzen bzw. Aufrufen irgendeinen spielmechanischen Effekt haben dürfen. Das kann man so sehen. Ich sehe das nicht so. Nicht nur für Magie, sondern im Allgemeinen. Es ist allerdings nicht so einfach, da "fair" zu skalieren, wenn man in der Runde als SL mal eben was aus dem Ärmel schütteln soll.
Ja, weil ich das bisher nach RAW (Malmsturm und FreeFate) immer so verstanden habe und damit wäre deine Interpretation (auch wenn sie mir sehr gut gefällt  :d) erstmal eine Hausregel (oder steht das bei Malmsturm irgendwo und ich habe das übersehen? Dann wüsste ich gerne wo).
Außerdem brauch er erstmal keinen FP ausgeben um den Aspekt "Dämonenflügel" zu nutzen, denn er kann ihn beim ersten mal gratis aufrufen.
Titel: Re: [Regelfrage] Beispiele für Magie in Malmsturm
Beitrag von: Seelachs am 22.03.2013 | 13:14
Beim Malmsturm steht nichts dazu im Regelbuch. Aber ich meine vor kurzem wurde sich bezüglich FATE Core darüber auseinandergesetzt.
Hier  (http://tanelorn.net/index.php/topic,78640.msg1670861.html#msg1670861)und in den Folgebeiträgen fallen ein paar Sätze dazu und auch Zitate die sich auf Dresden Files und FATE Core beziehen.

Bezüglich Hausregel (die mir auch sehr gut gefällt :D): Es ist ja so, dass Aspekte ja zum Teil einfach nur Beschreibungen von Teilen der Welt sind. Und wie die Welt ist, das wirkt sich grundsätzlich (auch ohne dass das Schicksal da mit reinspielt) auf die Schwierigkeit deiner Handlungen, bzw. ihre grundsätzliche Möglichkeit aus. Also muss man das meines Wissens nicht extra erwähnen. Eher empfände ich "Umstände, für die es auch einen Aspekt gibt, dürfen nicht für Modifikatoren oder zur Bestimmung, ob eine Handlung möglich ist, in Betracht gezogen werden" als eine Hausregel. Denn das steht in keinem FATE-Regelwerk, das ich bisher zu Gesicht bekommen habe.
Titel: Re: [Regelfrage] Beispiele für Magie in Malmsturm
Beitrag von: Dragon am 22.03.2013 | 13:27
Ja aber es ist imo ein Unterschied ob man Szenenaspekte so handhabt, oder Charakteraspekte
Titel: Re: [Regelfrage] Beispiele für Magie in Malmsturm
Beitrag von: Seelachs am 22.03.2013 | 13:47
Charakteraspekte sind einfach seltener "Beschreibung von Umständen"
"Hat Flügel" ist eindeutig eine Beschreibung eines ganz direkten Umstandes.
Das ist für mich der wesentliche Unterschied.

Edit: Wenn z.B. Ein Charakter den Aspekt "Erbe von Villa Hügelberg" hat, wird er den womöglich aufrufen, um einen Bonus dafür zu bekommen, einen Geldverleiher von seiner Kreditwürdigkeit zu überzeugen. Aber er muss den nicht aufrufen, wenn er seinen Haustürschlüssel rausholen will.
Anderes Beispiel: In einer Gruppe sind ein Adliger, ein normaler Stadtbürger und ein barbarischer Wilder, und die wollen nun alle auf Gelehrsamkeit würfeln, um das Wappen einer Adelsfamilie zu erkennen. Ganz ohne auf irgendwelche Aspekte zu schauen, würde ich hier schon Modifikatoren anwenden. Der normale Stadtbürger wird ohne Modifikator würfeln (die Adelsfamilie ist weder besonders "underground" noch besonders bekannt), der Wilde bekommt einen Malus, weil er in seinem früheren Leben nichts mit den Adligen der "zivilisierten Welt" zu tun hatte. Der Adlige war natürlich häufig in adliger Gesellschaft, da wird getratscht, und welcher Graf besteht nicht darauf, seinem Stammhalter ein wenig Heraldik näher zu bringen, der bekommt einen Bonus. Da hätte ja sicherlich erst mal keiner was zu meckern. Hat der adlige Charakter nun keinen expliziten Aspekt, der sein adlig-sein zum Thema hat, wird es auch keinen weiter interessieren. Hat er den aber nun, kann man anmerken, dass er womöglich den Aspekt hätte aufrufen müssen, um einen Bonus zu bekommen. Dann hätte er im Grunde einen Nachteil durch den Aspekt, weil er einen SP bezahlen musste. Ich finde, ein Aufrufen des Adelsaspektes wäre hier am ehesten mit einer Behauptung zu verbinden ("Ach meine Tante dritten Grades mütterlicherseits hat doch in diese Familie eingeheiratet. Ich kenne den Fürsten noch von der Hochzeit!"), den Bonus bekommt er aber einfach, Aspekt hin oder her, für's adlig sein.
Titel: Re: [Regelfrage] Beispiele für Magie in Malmsturm
Beitrag von: Yehodan ben Dracon am 5.04.2013 | 11:05
Mh, das habe ich immer anders verstanden. Gerade FATE (in welcher Ausprägung auch immer) als "Death of situational modifiers" ist mir hängen geblieben.
Bei Deinem Beispiel mit dem Barbaren könnte man einfach seinen grundlegenden Barbarenaspekt reizen um ihn Wappen gefährlich verwechseln zu lassen oder um ihn sich drüber kaputt lachen zu lassen, wohingegen der Adelige jederzeit seinen Aspekt aufrufen kann, um die Probe sicher zu schaffen. Hier wäre ja sogar denkbar und wünschenswert, wenn er einen Fakt schafft, dass sie sich mal auf ner Hochzeit in Adelskreisen gesehen haben und hassen gelernt haben o.Ä.
Titel: Re: [Regelfrage] Beispiele für Magie in Malmsturm
Beitrag von: Dragon am 5.04.2013 | 15:48
Mh, das habe ich immer anders verstanden. Gerade FATE (in welcher Ausprägung auch immer) als "Death of situational modifiers" ist mir hängen geblieben.
Bei Deinem Beispiel mit dem Barbaren könnte man einfach seinen grundlegenden Barbarenaspekt reizen um ihn Wappen gefährlich verwechseln zu lassen oder um ihn sich drüber kaputt lachen zu lassen, wohingegen der Adelige jederzeit seinen Aspekt aufrufen kann, um die Probe sicher zu schaffen. Hier wäre ja sogar denkbar und wünschenswert, wenn er einen Fakt schafft, dass sie sich mal auf ner Hochzeit in Adelskreisen gesehen haben und hassen gelernt haben o.Ä.
ja seh ich genauso
Modifaktionen aufgrund von äußeren Gegebenheit z.B. im Kampf ja (also das klassische Beispiel: "Scheune brennt" oder "voll mit Tischen"), aber so wie du es beschreibst finde ich die Modi nicht gerechtfertigt, denn genau dafür hat der Adlige ja ggf. einen Aspekt den er für die Probe aufrufen kann und der Barbar einen den man reizen kann, damit er die Probe nicht schafft.
Eben wie Yehodan das auch geschrieben hat.
Titel: Re: [Regelfrage] Beispiele für Magie in Malmsturm
Beitrag von: Seelachs am 6.04.2013 | 19:46
Der Einsatz von Schicksalspunkten sollte meines Erachtens auch immer etwas "schicksalhaftes" haben und nicht für jeden noch so unwichtigen Wurf stattfinden.
Der Adlige kann zudem durchaus adlig sein und sich in adliger Gesellschaft bewegt haben, ohne dass er irgendeinen Aspekt hätte, der das Adligsein zum Thema hätte.
Es ist ja nicht nur das wahr, was auch einen Aspekt hat. Dass der Barbar sowas nur schwer kennen kann es aber für den Adligen wahrscheinlicher ist, mal von irgendwelchen anderen Adligen gehört zu haben, das sollte auch stimmen, wenn keiner von denen einen Schicksalspunkt ausgibt oder bekommt. Das Reizen und Aufrufen so wie Yehodan das beschrieben hat wird ja dadurch nicht entwertet und ist genauso möglich wie sonst auch.
Wenn ihr so allergisch gegen das Wort "Modifikator" seid, dann drücke ich das einfach so aus:
Ich würde dem Wilden, dem Stadtbürger und dem Adligen unterschiedlich hohe Schwierigkeitsgrade für diesen Wurf auferlegen.  ;) Damit befinde ich mich völlig im Rahmen jedes FATE-Regelwerks und es ist de facto das gleiche, wie die von mir genannten Modifikatoren. MWe liegen schließlich immer noch im Ermessen des SLs.

Edit: Mich würde interessieren was die ganzen FATE-Spezialisten hier im Forum dazu zu sagen haben. Ist mein Ansatz untypisch, oder vom Regelwerk her "unerwünscht"?

Edit2: Hab hier (http://tanelorn.net/index.php/topic,69880.msg1398439.html#msg1398439) was dazu gefunden.
Scheinbar bestehen viele darauf Modifikatoren in Fate nur noch "Schwierigkeitsgrad" und "Bonus" zu nennen. Dann füge ich mich dieser Konvention einfach mal ...
Titel: Re: [Regelfrage] Beispiele für Magie in Malmsturm
Beitrag von: Yehodan ben Dracon am 7.04.2013 | 10:38
Ich gebe zu, dass ich auch immer noch verwirrt bin, wenn ich von höheren Schwierigkeitsgraden lese, die von den Umständen abhängen. Das ist ja eigentlich das Gleiche wie ein Modifikator auf eine Schwierigkeit. Darauf würde ich dennoch gerne verzichten:

Bei einer zu erkletternden Wand die eine Schwierigkeit +2 hat, wird die Schwierigkeit nicht erhöht wenn es dunkel, nass oder sonstwie komisches Wetter ist. Sie wird auch nicht modifiziert, wenn der Kletterer verletzt, ein Zwerg oder sonstwas ist. Auch gibt es keine positiven Modifikationen, wenn man ein Seil mit Wurfhaken dabei hat.

Statt dessen würde der eSeL versuchen, den Aspekt "Schmieriger Regen" zu reizen und so entweder die Schwierigkeit zu erhöhen (was aber zumindest Fatepunkte einbrächte) oder noch besser eine stimmungsvolle Konsequenz ("Beim ersten Versuch stürzt du ab und dabei zerbricht die nur geliehene magische Laterne") einzuführen.
Dagegen kann der Spieler den Aspekt "Freizeitbergsteiger" aufrufen, um die Probe zu erleichtern. Oder aber ein Manöver mit der Fertigkeit Besitz zu machen, dass ihm den Aspekt "Hervorragende Kletterausrüstung" verschafft, den er einmalig ausnutzen kann.

So würde ich die Situation lösen.

Noch viel deutlicher wird es, wenn zwei Charaktere die gleiche Aufgabe haben (dein Heraldikbeispiel). Ich würde mir da veräppelt vorkommen, wenn der eSeL zwei unterschiedliche Schwierigkeiten festlegen würde, nur weil er davon ausgeht, dass mein Charakter das nicht kann. Vielleicht möchte ich aber, dass er das kann, weil mein Stamm in dem Grenzgebiet dieses Adeligen lebt? Was dann?
Titel: Re: [Regelfrage] Beispiele für Magie in Malmsturm
Beitrag von: Seelachs am 7.04.2013 | 23:01
SP und behaupten. Ist doch kein Problem?

Und alle äußeren Umstände durch Reizen von Aspekten zu berücksichtigen, finde ich seltsam.
Ich würde nie pauschal sagen: "Das ist eine Wand die mit +2 zu erklettern ist"
Sondern immer: "So, du willst jetzt diese Wand hochklettern. Schauen wir mal, was da alles für die Schwierigkeit zusammenkommt: xyz"
Und dunkel, nass, Kletterausrüstung vorhanden oder nicht würde ich da durchaus einfließen lassen.
Danach kann der Spieler immer noch "Freizeitbergsteiger" aufrufen, um einen Bonus zu bekommen. Und mit einer Besitzprobe festzustellen, dass man etwas dabei hat und es dann auch nur für eine Probe "dabei zu haben", wäre mir schon eine zu starke Abstraktion des "Gepäcks". Das würde ich immer mit SP und Behauptung machen und dann ist die Kletterausrüstung danach auch dauerhaft im Gepäck.
Titel: Re: [Regelfrage] Beispiele für Magie in Malmsturm
Beitrag von: PayThan am 10.04.2013 | 10:48

Noch viel deutlicher wird es, wenn zwei Charaktere die gleiche Aufgabe haben (dein Heraldikbeispiel). Ich würde mir da veräppelt vorkommen, wenn der eSeL zwei unterschiedliche Schwierigkeiten festlegen würde, nur weil er davon ausgeht, dass mein Charakter das nicht kann. Vielleicht möchte ich aber, dass er das kann, weil mein Stamm in dem Grenzgebiet dieses Adeligen lebt? Was dann?

Unterschiedliche Schwierigkeitsgrade finde ich gar nicht seltsam.
Vielleicht ist das Heraldik Beispiel etwas ungünstig.

Aber ich würde z.B auch Unterschiedliche Schwierigkeitsgrade ansetzen wenn ein Mensch und ein Zwerg versuchen eine Menschliche Wächterin zu bezirzen usw...

Auf S.15 GRW steht recht passend: Der Schwierigkeitsgrad in einer bestimmten Situation wird durch den gesunden Menschenverstand entschieden.
Titel: Re: [Regelfrage] Beispiele für Magie in Malmsturm
Beitrag von: Gorilla am 10.04.2013 | 11:58
Bei FATE finde ich ebenfalls unterschiedliche Schwierigkeitsgrade für verschiedene SC in der gleichen Situation äußerst befremdlich.
Genau darum geht's ja bei FATE: ein SC hat Heraldik auf +3, ein anderer auch - beide können's gleich gut, egal ob das bei dem einen jetzt daher kommt, dass er eine höfische Ausbildung genossen hat (SC1) oder beim anderen von seinem Vorleben als Söldner in einer Unzahl von Heeren(SC2).

Diese Unterschiede, auf die "ihr" hier hinaus wollt, die kommen dann mit dem Ergebnis:
SC1 schafft's: der Spieler kann das also so begründen, dass er dieses Wappen während seiner Ausbildung tatsächlich ausführlich behandelt hat.
SC2 schafft's nicht: "Ne, mit denen hatte ich noch nie zu tun."

Aber ich würde z.B auch Unterschiedliche Schwierigkeitsgrade ansetzen wenn ein Mensch und ein Zwerg versuchen eine Menschliche Wächterin zu bezirzen usw...
Weil? Ich würde es z.B. verstehen, wenn die Menschin einen entsprechenden Stunt oder Aspekt hat, aber gibt es dazu sonst einen Grund?
Der Zwerg würfelt besser als der Mensch? Juhu, er hat es geschafft, eine von den Wächterinnen zu finden, die ein Faible speziell für Zwerge zu haben. Oder der Mensch hat einfach einen Satz fallen lassen, der ihn für die Wächterin gleich mal toooootaaaaal unsympathisch gemacht hat.
Hat der Zwerg einen "Zwergenaspekt" könnte der aber z.B. gereizt werden, um ihm schlechtere Chancen bei der Menschin zu geben.
Sonst sehe ich da keine Daseinsberechtigung für unterschiedliches Schwierigkeiten.

Zitat
Auf S.15 GRW steht recht passend: Der Schwierigkeitsgrad in einer bestimmten Situation wird durch den gesunden Menschenverstand entschieden.
Genau. Je nach Situation. Nicht je nach Charakter. Zumindest nicht, solange nicht irgendwelche Aspekte ins Spiel kommen.

Bei Shadowrun kommt ja auch niemand auf die Idee, den MW für den Sam bei einem Schusswechsel zu senken, weil er ja so gut schießen kann oder weil der Spieler eine Vorgeschichte hat, in der der SC mal Schützenkönig von Obergrimlingen war- für das Ergebnis sorgen dann die Stats.
Titel: Re: [Regelfrage] Beispiele für Magie in Malmsturm
Beitrag von: Dragon am 10.04.2013 | 12:14
Bei FATE finde ich ebenfalls unterschiedliche Schwierigkeitsgrade für verschiedene SC in der gleichen Situation äußerst befremdlich.
Genau darum geht's ja bei FATE: ein SC hat Heraldik auf +3, ein anderer auch - beide können's gleich gut, egal ob das bei dem einen jetzt daher kommt, dass er eine höfische Ausbildung genossen hat (SC1) oder beim anderen von seinem Vorleben als Söldner in einer Unzahl von Heeren(SC2).

Diese Unterschiede, auf die "ihr" hier hinaus wollt, die kommen dann mit dem Ergebnis:
SC1 schafft's: der Spieler kann das also so begründen, dass er dieses Wappen während seiner Ausbildung tatsächlich ausführlich behandelt hat.
SC2 schafft's nicht: "Ne, mit denen hatte ich noch nie zu tun."
Weil? Ich würde es z.B. verstehen, wenn die Menschin einen entsprechenden Stunt oder Aspekt hat, aber gibt es dazu sonst einen Grund?
Der Zwerg würfelt besser als der Mensch? Juhu, er hat es geschafft, eine von den Wächterinnen zu finden, die ein Faible speziell für Zwerge zu haben. Oder der Mensch hat einfach einen Satz fallen lassen, der ihn für die Wächterin gleich mal toooootaaaaal unsympathisch gemacht hat.
Hat der Zwerg einen "Zwergenaspekt" könnte der aber z.B. gereizt werden, um ihm schlechtere Chancen bei der Menschin zu geben.
Sonst sehe ich da keine Daseinsberechtigung für unterschiedliches Schwierigkeiten.
Genau. Je nach Situation. Nicht je nach Charakter. Zumindest nicht, solange nicht irgendwelche Aspekte ins Spiel kommen.

Bei Shadowrun kommt ja auch niemand auf die Idee, den MW für den Sam bei einem Schusswechsel zu senken, weil er ja so gut schießen kann oder weil der Spieler eine Vorgeschichte hat, in der der SC mal Schützenkönig von Obergrimlingen war- für das Ergebnis sorgen dann die Stats.
+1
Das seh ich absolut genauso. Und das ist Fate unabhängig, MW auf Proben sind für alle Spieler gleich schwer, weil sich der MW ja danach richtet was gemacht werden soll, also nach dem Schwierigkeitsgrad der Aufgabe, nicht nach dem Backround der Spieler.
Wenn ein SC nicht schwimmen kann, wird doch dadurch die Probe nicht noch schwerer, denn dann skaliert ihr ja in zwei Richtungen (wenn du etwas nicht kannst, wird es für dich noch viel schwerer und wenn du etwas gut kannst, wird es für dich noch mal leichter).

Und das Zwergenbeispiel würde ja voraussetzen, dass alle Menschen als Rassennachteil eine Unliebe für Zwerge hegen...
Titel: Re: [Regelfrage] Beispiele für Magie in Malmsturm
Beitrag von: PayThan am 10.04.2013 | 12:42
+1
 MW auf Proben sind für alle Spieler gleich schwer, weil sich der MW ja danach richtet was gemacht werden soll, also nach dem Schwierigkeitsgrad der Aufgabe, nicht nach dem Backround der Spieler.

Der Backround der Spieler erschwert oder erleichtert aber gelegentlich eben eine Aufgabe.
Es macht doch einen Unterschied ob ein farbiger versucht einen rassistischen Politiker von irgend etwas zu überzeugen oder ob die selbe Aktion eine Vollbusige Blondine macht.
Genau so ist es für einen Mann vermutlich schwieriger Mitglied in einem exklusiven Fitnesscenter für Frauen zu werden usw...
Titel: Re: [Regelfrage] Beispiele für Magie in Malmsturm
Beitrag von: Gorilla am 10.04.2013 | 13:12
Der Backround der Spieler erschwert oder erleichtert aber gelegentlich eben eine Aufgabe.
Es macht doch einen Unterschied ob ein farbiger versucht einen rassistischen Politiker von irgend etwas zu überzeugen oder ob die selbe Aktion eine Vollbusige Blondine macht.
Genau so ist es für einen Mann vermutlich schwieriger Mitglied in einem exklusiven Fitnesscenter für Frauen zu werden usw...

Zu Beispiel 1: Ja, weil der Politiker seinen Aspekt "Rassist" nutzt oder den Aspekt "Afroamerikaner" des Farbigen SC reizt und die vollbusige Blondine ihren Aspekt " Hot Mama" nutzt oder den Aspekt "Geiler Stelzbock" des Politikers reizt.
Diese "situationalen Modsífikatoren" gibt es bei FATE eben nicht.
FATE stellt die Frage: Ist es wichtig? Falls die Antwort "ja" lautet, gibt es einen (temporären, Situations-, Szenen-, Charakter- oder sonstigen) Aspekt - und der sollte dann als solcher eingesetzt werden.
Dieses Vorgehen hat einen wunderbaren Nebeneffekt: Macht man das als SL genau so, gibt's auch keinerlei Probleme mit dem FATE-Punkte-Flow.

Zu Beispiel 2: Ja, aber was soll das mit den Stats zu tun haben? Auch bei FATE wird der SL meist ein Veto nutzen, wenn der Spieler behauptet, die Schwerkraft funktioniert jetzt anders herum. Oder Vögel können unter Wasser atmen. Oder in einem SciFi-Setting ist die Welt eine Scheibe und wird auf dem Rücken von Elefanten durch den Weltraum getragen. Oder die Farbspektren Grün und Rot haben die gleichen Wellenlängen...

Titel: Re: [Regelfrage] Beispiele für Magie in Malmsturm
Beitrag von: PayThan am 10.04.2013 | 13:20
Noch eine Fundstelle aus dem GRW S. 100-105

Hier wird ein Kampf beschrieben.
So wie Dragon & Gorilla bisher argumentiert haben, müsste jeder Spieler im Kampf den selben Schwierigkeitsgrad haben, den sie tun ja beide das selbe, sie Kämpfen.

Im Beispiel ist das aber nicht so.
Dort ändert sich der Schwieriegkeits Grad schon mal weil sie betrunken sind.
(In dem Fall für beide, weil beide betrunken sind)

Dann ändert sich der Schwieriegkeits grad weil einer eine Rüstung trägt, oder eben einer eine längere Waffe in der Hand hat, und/oder eine ungünstige Position hält usw...
Beide tun also das selbe (Kämpfen), aber der Schwierigkeitsgrad ist ständig unterschiedlich.
Titel: Re: [Regelfrage] Beispiele für Magie in Malmsturm
Beitrag von: Gorilla am 10.04.2013 | 13:41
Ja, sie kämpfen beide.
Aber dennoch greift jeweils einer an und der andere verteidigt. Sie tun also nicht dasselbe. ;)
Wollen allerdings zwei Spieler in einer Situation das Gleiche tun (eine menschliche Wächterin betören), bleibe ich dabei: für beide sollte die gleiche Schwierigkeit gelten.
Es ist dann immer noch die Entscheidung des SLs die Wurfergebnisse zu interpretieren: will die Wächterin einfach den Menschen, auch gut. Das ist dann aber einfach Spielleiterwillkür. Nicht, dass ich das zwangsläufig schlecht finde, aber das hat mit einem (FATE-)Regelwerk jetzt nichts zu tun.

Ähnlich würde ich das tatsächlich bei dem Konflikt-Beispiel im Regelwerk sehen: Spielleiterwillkür (und dazu noch die imho bescheuerten Regeln für Rüstung und Waffen).
Dem grandiosen Nahkampf+5 Krieger gelingt es also nicht, sein Schwert sinnvoll einzusetzen und er bekommt "Abzüge", ohne dass irgendein Aspekt zum Einsatz kommt? Fuuuuu.
In meinen Augen "korrekt" wäre gewesen: Der Aspekt "Enge, stickige Kneipe" wird genutzt, um den Angriff des Kriegers zu behindern oder die Verteidigung des Spielers zu unterstützen.

Man kann die Dinge natürlich auch mit beliebig verteilten Modifikatoren regeln, aber sollte sich dann nicht wundern, wenn die Spieler sich (imho zurecht) mit ihrer Begeisterung zurückhalten.
Schließlich muss der jeweilige Spieler nicht zwangsläufig erfreut sein, wenn dem einen SC die Dinge "immer" leichter fallen als dem eigenen SC, obwohl beide laut Stats die gleichen Chancen haben.
Titel: Re: [Regelfrage] Beispiele für Magie in Malmsturm
Beitrag von: Dragon am 10.04.2013 | 13:43
Außerdem sollte man zwischen Schwierigkeit einer Aufgabe und Modi durch Ausrüstung (Rüstung, Schwert) unterscheiden.
Aber wie Gorilla schon sagt: es gibt eben einen willkürlichen und einen regelunterstützenden Weg zum Ziel. Wir beide wären für letzteres, letztendlich ist der auch für alle Nachvollziehbar und unterstützt den Spielfluss durch das verschieben von FP's
Titel: Re: [Regelfrage] Beispiele für Magie in Malmsturm
Beitrag von: PayThan am 10.04.2013 | 15:23
Ähnlich würde ich das tatsächlich bei dem Konflikt-Beispiel im Regelwerk sehen: Spielleiterwillkür (und dazu noch die imho bescheuerten Regeln für Rüstung und Waffen).
Auf Deutsch gesagt: Du findest deine eigene Interpretation der Regeln besser als die offiziellen Regeln wie sie im GRW stehen, da wird es aber eben anders beschrieben.

Steht dir aber natürlich zu das anders zu machen, ich werde es dir nicht verbieten ;.)

Außerdem sollte man zwischen Schwierigkeit einer Aufgabe und Modi durch Ausrüstung (Rüstung, Schwert) unterscheiden.

Wieso ?
Du vergibst einen Bonus, weil jemand mit einer Waffe Kämpft.

...der hübschen Elfe die einen jungen Mann betören möchte bekommt aber keinen Bonus weil sonst der Spieler von dem Halbork (der hässlich ist) benachteiligt wäre ?

...das mag vielleicht Fair sein, klingt für mich aber nicht sehr logisch.

Aber wie Gorilla schon sagt: es gibt eben einen willkürlichen und einen regelunterstützenden Weg zum Ziel.

Ich finde das nicht Willkürlich, für mich ist es eine Sache des Gesunden Menschenverstands (GRW S.15), das ein Dunkelhäutiger kleiner Char bessere Chancen hat sich im Schatten zu verstecken als ein blonder 2m Hüne.

Das gleicht sich dann wieder aus, wenn der 2m Hüne versucht jemanden einzuschüchtern, das gelingt möglicherweise einem kleinwüchsigen nicht so gut.

Ihr unterstützt die Regeln ja nicht, ihr modifiziert sie und macht sie eurer Meinung nach „besser“.
Titel: Re: [Regelfrage] Beispiele für Magie in Malmsturm
Beitrag von: Gorilla am 10.04.2013 | 15:52
Auf Deutsch gesagt: Du findest deine eigene Interpretation der Regeln besser als die offiziellen Regeln wie sie im GRW stehen, da wird es aber eben anders beschrieben.
Steht dir aber natürlich zu das anders zu machen, ich werde es dir nicht verbieten ;.)
Ein Beispiel ist genau das: ein Beispiel. Die Regeln lassen sich auch mit Dragons und meiner Handhabe absolut korrekt befolgen.

[/quote]
Wieso ?
Du vergibst einen Bonus, weil jemand mit einer Waffe Kämpft.

...der hübschen Elfe die einen jungen Mann betören möchte bekommt aber keinen Bonus weil sonst der Spieler von dem Halbork (der hässlich ist) benachteiligt wäre ?

...das mag vielleicht Fair sein, klingt für mich aber nicht sehr logisch.
[/quote]
Wer sagt denn, dass die Elfe hübsch ist, bzw. relevant hübscher als der Halbork (und das auch zu ihrem Vortei nutzen kann)? Das ist sie in FATE genau dann, wenn sie entweder einen passenden Aspekt hat und/oder eine entsprechende Fertigkeit.
Sonst ist sie es nicht. Genau darum geht es bei FATE.
Die Werte (Aspekte, Stunts, Fertigkeiten) eines Charakters repräsentieren nicht, was er mal so gelernt hat, sondern was den Charakter ausmacht.
Die Elfe hat weder einen passenden Aspekt noch die relevante Fertigkeit? Dann ist sie vielleicht hübsch, aber der Charakter kann aus seinem Aussehen keinen Profit schlagen.
So einfach ist das.

Zitat
Ich finde das nicht Willkürlich, für mich ist es eine Sache des Gesunden Menschenverstands (GRW S.15), das ein Dunkelhäutiger kleiner Char bessere Chancen hat sich im Schatten zu verstecken als ein blonder 2m Hüne.

Das gleicht sich dann wieder aus, wenn der 2m Hüne versucht jemanden einzuschüchtern, das gelingt möglicherweise einem kleinwüchsigen nicht so gut.
Ihr unterstützt die Regeln ja nicht, ihr modifiziert sie und macht sie eurer Meinung nach „besser“.
Siehe oben. ist der Halbling wirklich auch "FATE-seitig" im Vorteil?
Das würde bedeuten, dass der Hüne einen ausnutzbaren Aspekt hätte - oder der Kleine eben einen passenden oder einfach den höheren Wert in "Heimlichkeit".

Nein. Du verstehst die Regeln einfach anders. Ich sage jetzt mal "klassisch".
FATE trennt nicht zwischen Spielwerten und Geschichte, so wie das z.B. DnD, DSA und andere Systeme tun.
Die Eigenschaften eines Charakters sind durch seine "Stats" beschrieben. Keine Stats - kein Effekt in der Spielwelt.

In meinen Augen spielst du mit deinem Handeln ziemlich an FATE vorbei.

Siehe dazu auch HIER (https://plus.google.com/108546067488075210468/posts/1x8MtdJRWH9?cfem=1) (Danke an Shadom für's erstmalige Posten in einem anderen Thread).
Das passt hier auch ganz gut: Bei FATE geht es eben nicht um Mikro-Management sonder um Story-Management.

Und noch das (https://plus.google.com/108546067488075210468/posts/eoer85mXMxK).
Und das (https://plus.google.com/108546067488075210468/posts/FLDVvqjTHh1). (
Zitat
If you're in the "physics simulation" mode of what happens moment-to-moment, it's easy to get stuck playing a lot of boring stuff.
)
Und noch mehr (https://plus.google.com/108546067488075210468/posts/5QykrdJuGMM).
Und hier (http://).

So verstehe ich FATE. Und wenn meine Meinung sich da mit einem der Evil Hat-Macher deckt, scheine ich nicht allzu falsch zu liegen.
Titel: Re: [Regelfrage] Beispiele für Magie in Malmsturm
Beitrag von: Seelachs am 10.04.2013 | 16:58
Ich finde nicht, dass sich Robert Hanz' Blog-Einträge damit beißen, Schwierigkeiten frei nach allen möglichen Umständen festzulegen.
Gerade das FATE Core Regelwerk erlaubt doch, soweit ich das mitbekommen habe, sogar Umstände die einen eigenen Aspekt bei Charakteren oder einer Szene haben passiv und ganz ohne FATE-Punkt-Einsatz als Begründung für erhöhte Schwierigkeiten zu benutzen.
Ich kann leider auf das WIP Regelwerk nicht zugreifen, aber in einem früher in diesem Thread von mir verlinkten Beitrag, und in diesem Thread (http://tanelorn.net/index.php/topic,83339.0.html) wird es erwähnt..

Man kann doch problemlos ein narratives, dramatisches, szenenorientiertes Spiel spielen und trotzdem Würfelschwierigkeiten so gestalten, dass sie die Glaubwürdigkeit der Spielwelt bewahren.
Was den Vergleich mit Büchern und Filmen angeht: Ich finde gerade solche Bücher oder Filme, in denen Dinge auf unglaubwürdige Art abgehandelt werden, um der Handlung, dem Drama-Arc oder sonstwas zuzuspielen, besonders schlecht gemacht.
Ich habe FATE durchaus von Anfang an als ein dramatisches System verstanden und auch von Anfang an die Vorstellung eines lebenden Buches oder Films im Kopf gehabt, allerdings eines guten Buches oder eines guten Films. Und in guten Büchern und Filmen werden eben nicht nur die Dinge berücksichtigt, die gerade für die Story relevant sind, sondern (zumindest indirekt) auch alle anderen.
Titel: Re: [Regelfrage] Beispiele für Magie in Malmsturm
Beitrag von: Gorilla am 10.04.2013 | 17:08
Ich finde nicht, dass sich Robert Hanz' Blog-Einträge damit beißen, Schwierigkeiten frei nach allen möglichen Umständen festzulegen.
Gerade das FATE Core Regelwerk erlaubt doch, soweit ich das mitbekommen habe, sogar Umstände die einen eigenen Aspekt bei Charakteren oder einer Szene haben passiv und ganz ohne FATE-Punkt-Einsatz als Begründung für erhöhte Schwierigkeiten zu benutzen.
Ich kann leider auf das WIP Regelwerk nicht zugreifen, aber in einem früher in diesem Thread von mir verlinkten Beitrag, und in diesem Thread (http://tanelorn.net/index.php/topic,83339.0.html) wird es erwähnt..

Man kann doch problemlos ein narratives, dramatisches, szenenorientiertes Spiel spielen und trotzdem Würfelschwierigkeiten so gestalten, dass sie die Glaubwürdigkeit der Spielwelt bewahren.
Was den Vergleich mit Büchern und Filmen angeht: Ich finde gerade solche Bücher oder Filme, in denen Dinge auf unglaubwürdige Art abgehandelt werden, um der Handlung, dem Drama-Arc oder sonstwas zuzuspielen, besonders schlecht gemacht.
Ich habe FATE durchaus von Anfang an als ein dramatisches System verstanden und auch von Anfang an die Vorstellung eines lebenden Buches oder Films im Kopf gehabt, allerdings eines guten Buches oder eines guten Films. Und in guten Büchern und Filmen werden eben nicht nur die Dinge berücksichtigt, die gerade für die Story relevant sind, sondern (zumindest indirekt) auch alle anderen.

Hanz hat jetzt mit den genannten Regelbeispielen wenig zu tun,  aber er beschreibt den "Geist" von FATE ganz gut, finde ich.

In guten Büchern und Filmen werden meiner Ansicht nach übigens ausschließlich Dinge berücksichtigt, die für die Story relevant sind (oder als Stilmittel dienen).
Das Setting ist nämlich ein Teil der Story, die geschrieben, gezeigt oder gespielt wird.

Ich zitiere mich mal selbst:
Man kann die Dinge natürlich auch mit beliebig verteilten Modifikatoren regeln, aber sollte sich dann nicht wundern, wenn die Spieler sich (imho zurecht) mit ihrer Begeisterung zurückhalten.
Schließlich muss der jeweilige Spieler nicht zwangsläufig erfreut sein, wenn dem einen SC die Dinge "immer" leichter fallen als dem eigenen SC, obwohl beide laut Stats die gleichen Chancen haben.
In meinen Augen weichen die weiter oben propagierten "situationalen Modifikatoren" die Aspekte auf, da in jeden Charakter von anderen Spielern Dinge hineininterpretiert werden, die der eigentliche Spieler so vielleicht gar nicht wollte.
Und das ist imho einfach nur Willkür. Nix anderes.
Hätte der Spieler den häßlichen riesenhaften Ork spielen wollen, der weder betören noch sich verstecken kann, dann hätte er ihn wohl so gebaut oder zumindest mit einem passenden Aspekt ausgestattet.
Will der SL den SC so haben, dann darf er dem Spieler das vorher gerne sagen und zu einer gemeinsamen Lösung kommen wollen, anstatt den Spieler dann ingame dafür zu bestrafen, dass "das in dieser Welt halt so ist". Das ist imho Pfui-Willkür (im Gegensatz zu der von mir geschätzen Juhu-Willkür seitens meiner SLs).
Titel: Re: [Regelfrage] Beispiele für Magie in Malmsturm
Beitrag von: Seelachs am 10.04.2013 | 17:25
Da gut zu machen ist eben Sache des SL's. Ein "niemals situationsabhängige Modifikatoren" oder "niemals Eigenschaften einfließen lassen, für die die Spieler sich keine Aspekte aufgeschrieben haben" finde ich hier kontraproduktiv. (Ich finde ein "niemals dies oder jenes" generell doof.)

Das man mit situations- und charakterabhängigen Schwierigkeiten nicht gegen die Spieler und deren Aktionen spielen sollte ist völlig klar. Aber situationsabhängige Schwierigkeiten (gut gemachte!) sorgen dafür, dass kein säuerliches "Das ist doch unlogisch"-Gefühl zurückbleibt und es kann trotzdem alles fair bleiben.
Sobald ich einer Geschichte die Dinge, die in ihr passieren, nicht mehr abkaufen kann, ist es mit der Immersion für mich vorbei und ich lege das Buch gelangweilt beiseite. Deswegen lege ich großen Wert darauf, dass auf alle Eventualitäten geachtet wird und "der SL denkt sich eine Schwierigkeit aus, wie es ihm gerade passt" ist für mich ein sehr wichtiges Werkzeug dafür.
Titel: Re: [Regelfrage] Beispiele für Magie in Malmsturm
Beitrag von: PayThan am 10.04.2013 | 17:30
Jup, das sehe ich eigentlich genauso wie Seelachs.
Wenn man einen Char nur auf seine 5 Aspekte minimiert hat das wenig mit einem freien erzählspiel zu tun, damit beschränkt man sich doch selbst.

5 Aspekte können doch einen Char gar nicht komplett beschreiben/darstellen.
Meiner Meinung nach dienen sie nur als Werkzeug um eben besonders wichtige dinge, zu unterstreichen.
Aber nicht um jede x beliebige Situation abzudecken, dafür gibt es modifikatoren vom SL.
Titel: Re: [Regelfrage] Beispiele für Magie in Malmsturm
Beitrag von: Gorilla am 10.04.2013 | 17:56
Ein SC ist doch nicht auf seine Aspekte minimiert. Er hat dazu seine Fertigkeitspyramide und seine Stunts. Das gibt schon eine ganze Menge her.

Und ich habe auch grundsätzlich nichts gegen "gut gemachte" Modifikatoren.
Die Situationen, die ihr beschrieben habt, wiegen allerdings nicht vorhandene Eigenschaft zweier Charaktere in einer Situation gegeneinander auf. Und das ist in meinen Augen ein Pfuibäh.
Sind die Eigenschaften in den Charakteren oder der Szene allerdings vorhanden, was spricht dagegen, sie auch den üblichen Regeln folgend einfließen zu lassen (sprich, sie als Aspekt einzubringen)?
Aus Sicht eines mitleidenden SL kann ich euch schon verstehen, aber von der anderen Seite aus, ist das so einfach nicht schön.

Um ein Beispiel von oben aufzugreifen:
Ich habe einen Zwerg, der z.B. "Betören+2" als Fertigkeit hat, weil der Spieler das für seinen Charakter haben wollte. Dem gegenüber steht der Mensch, dem das sowas von gar nicht liegt.
Und der SL sagt dann, dass es bei besagter Wächterin für beide aufs Gleiche rauskommt. Der Spieler vom Zwerg fragt, "Warum?".
Der SL antwortet: "Is einfach so."
Ich würde mich in solchen Fällen nicht wundern, wenn der Spieler vom Zwerg angefressen ist.

Antwortet der SL: "Die Dame nutzt den Aspekt "Zwerge sind hier nicht willkommen" um sich gegen deine Annäherungsversuche zu wehren."
Oder lautet die Antwort auf obige Frage: "Ich reize mit der Dame deinen Aspekt "Der schönste Zwerg von Dunkelingen" - sie steht nämlich nicht auf Zwerge. Hier ist dein Punkt."
Ich denke, dann kann auch mit Verständnis gerechnet werden.

Meine Regel ist immer: Hat es Relevanz? Wenn ja, dann soll es bitteschön auch FATE-regelkonform stattfinden, damit jeder weiß, womit er's zu tun hat.
Je mehr Aspekte genutzt werden, desto FATE-iger wird's einfach. Mit willkürlichen Modifikatoren um sich werfen, ist für mich einfach "klassisch" und nicht FATE.
Titel: Re: [Regelfrage] Beispiele für Magie in Malmsturm
Beitrag von: PayThan am 11.04.2013 | 13:10
Meine Regel ist immer: Hat es Relevanz? Wenn ja, dann soll es bitteschön auch FATE-regelkonform stattfinden, damit jeder weiß, womit er's zu tun hat.
Je mehr Aspekte genutzt werden, desto FATE-iger wird's einfach. Mit willkürlichen Modifikatoren um sich werfen, ist für mich einfach "klassisch" und nicht FATE.


Ich habe Aspekte als Charakter Spezifische „Besonderheiten“ verstanden.
Also Beschreibungen und dinge die für einen SC besonders Wichtig, markant oder prägend wahren. Dinge welche die Spielerfigur ausmachen und die sie treffend beschreiben.

Nach meinem Verständnis kommen Aspekte also dann zum Einsatz, wenn die Situation für einen Char etwas „besonderes“ darstellt und er mit seinem Aspekt in dieser Situation besonders glänzen kann oder er einen Nachteil erleidet aufgrund von dem Aspekt.

Aspekte sollten also (für jeden einzelnen Char) eine Besonderheit darstellen und nicht für jede denkbar mögliche Situation benutzt werden können.

Um ein Beispiel von oben aufzugreifen:
Ich habe einen Zwerg, der z.B. "Betören+2" als Fertigkeit hat, weil der Spieler das für seinen Charakter haben wollte. Dem gegenüber steht der Mensch, dem das sowas von gar nicht liegt.
Und der SL sagt dann, dass es bei besagter Wächterin für beide aufs Gleiche rauskommt. Der Spieler vom Zwerg fragt, "Warum?".
Der SL antwortet: "Is einfach so."
Ich würde mich in solchen Fällen nicht wundern, wenn der Spieler vom Zwerg angefressen ist.

Als SL würde ich meine Antwort durchaus begründen.
Mit der Fertigkeit Betören +2 ist dieser Zwerg tatsächlich ein Charmeur und hat dadurch immer noch bessere Chancen eine Menschenfrau zu betören als ein normaler Zwerg.

Wenn der Spieler des Zwerges aber wirklich wert darauf legt, das sein Char besonderst gut darin ist Menschenfrauen zu verführen, würde ich ihm zu einem Aspekt wie „kleine Männer wissen was großen Frauen gefällt“ raten.

Trotzdem würde ich als SL seinem Char einen schwierigeren Fertigkeitswurf zugestehen als einem Menschen.

Ich finde das nicht willkürlich, sondern logisch.
Der Mensch würde die selben Modifikatoren bekommen, wenn er versuchen würde eine Zwergin zu verführen.

Fazit: Aspekte kommen dann zur Anwendung wenn sie für jeden einzelnen Char eine besondere Bedeutung haben.
Aber Aspekte sind nach meiner Auffassung nicht dazu da jede mögliche Situation abzudecken, dazu benutzt man Modifikatoren.
(Die wiederum mit Aspekten beeinflusst werden können und unterstreichen, das die Situation für den Spieler etwas besonderes ist.)
Titel: Re: [Regelfrage] Beispiele für Magie in Malmsturm
Beitrag von: Dragon am 11.04.2013 | 13:17
Aspekte sind eben Aspekte deines Charakters die ihn auszeichnen oder Dinge die ihm wichtig sind.
Bei dir klingt es so, als wenn sie nur für ganz besondere Dinge genutzt werden könnten, was klingt als wäre das nur selten einsetzbar: "wenn das mal in diesen Bereich fällt, dann kannst du auch mal einen deiner Aspekte ziehen"
Aspekte die zu eng definiert sind bringen so gut wie nie etwas, aber natürlich sollten sie auch nicht sooo breit sein, dass sie alles abdecken und letztendlich macht es ja die Summe der Aspekte die ausgeglichen sein sollte und nicht jeder einzelne für sich.

Bei dem Zwergenbeispiel bin ich raus, das grenzt ja schon an Rassismus im Rollenspiel (keine Beleidigung)
Titel: Re: [Regelfrage] Beispiele für Magie in Malmsturm
Beitrag von: PayThan am 11.04.2013 | 13:33
Aspekte sind eben Aspekte deines Charakters die ihn auszeichnen oder Dinge die ihm wichtig sind.

Das sehe ich genauso.

Bei dir klingt es so, als wenn sie nur für ganz besondere Dinge genutzt werden könnten,

Nein, aber da Aspekte „dinge“ beschreiben die einen Char auszeichnen sind sie eben auch nur in bestimmten Situationen anwendbar.
Also kommen sie meistens dann zur Anwendung wenn die Situation dem SC wichtig ist.

Modifikatoren sind dagegen ein Mittel vom SL um „alle“ Situationen in angemessener weise entweder schwerer oder leichter zu machen und können daher auch von SC zu SC unterschiedlich sein.

Bei dem Zwergenbeispiel bin ich raus, das grenzt ja schon an Rassismus im Rollenspiel (keine Beleidigung)

Wo ist das Problem ?
Es gibt sogar Rollenspieler die Nazis spielen, oder einen Dieb, Mörder, Vergewaltiger usw...
Nur weil der Char ein Rassist ist, muss das ja der Spieler dahinter noch lange nicht sein. ;D
Titel: Re: [Regelfrage] Beispiele für Magie in Malmsturm
Beitrag von: PayThan am 11.04.2013 | 13:49
Antwortet der SL: "Die Dame nutzt den Aspekt "Zwerge sind hier nicht willkommen" um sich gegen deine Annäherungsversuche zu wehren."
Oder lautet die Antwort auf obige Frage: "Ich reize mit der Dame deinen Aspekt "Der schönste Zwerg von Dunkelingen" - sie steht nämlich nicht auf Zwerge. Hier ist dein Punkt."
Ich denke, dann kann auch mit Verständnis gerechnet werden.

Ich habe diese Variante/ Lösungsmöglichkeit irgendwie überlesen.
Damit kann ich mich auch anfreunden, das hat tatsächlich einen deutlicheren „Fate-geschmack“ und gefällt mir auch recht gut.
Titel: Re: [Regelfrage] Beispiele für Magie in Malmsturm
Beitrag von: Dragon am 11.04.2013 | 14:05
Ich habe diese Variante/ Lösungsmöglichkeit irgendwie überlesen.
Damit kann ich mich auch anfreunden, das hat tatsächlich einen deutlicheren „Fate-geschmack“ und gefällt mir auch recht gut.
aber davon reden wir doch schon die ganze Zeit  ::)

Zitat
Wo ist das Problem ?
Es gibt sogar Rollenspieler die Nazis spielen, oder einen Dieb, Mörder, Vergewaltiger usw...
Nur weil der Char ein Rassist ist, muss das ja der Spieler dahinter noch lange nicht sein.
Das Problem ist, dass es in dem Zwergenbeispiel eben nicht um den SC (also den Zwerg geht) und nicht um einen bestimmten NPC, sondern ihr das völlig pauschal so veranschlagt. Weil es ohne offensichtlichem Grund, dem SL gerade so passt, dass der Zwerg bei der Menschenfrau einen Malus hat und der Mensch, einfach nur weil er ein Mensch ist, einen Bonus bekommt.
In eurem Setting sind also alle Menschen per se Zwergenhasser^^
Titel: Re: [Regelfrage] Beispiele für Magie in Malmsturm
Beitrag von: Seelachs am 11.04.2013 | 19:11
Naja. Mitglieder anderer Spezies zu Paarung zu überreden ist meistens nicht so einfach. ;D

Wenn bei dem Zwerg-betört-Mensch-Beispiel Aspekte vorhanden sind, wie sie oben genannt werden, dann würde ich auch FP zum Einsatz kommen lassen. Wenn die Menschenfrau Zwerge besonders abstoßend findet, wird es eben noch schwieriger für den Zwerg.
Das ist dann über die normale Schwierigkeit hinaus "schicksalhaft", daher ist FP/SP Austausch hier auf jeden Fall angebracht.

Warum wiegt ihr hier "pauschale Schwierigkeiten" gegen "fatiges Aspekte ausspielen" auf? Das schließt sich doch nicht aus, das geht Hand in Hand.
Titel: Re: [Regelfrage] Beispiele für Magie in Malmsturm
Beitrag von: Ishtari am 12.04.2013 | 12:25
Bin zwar noch neu was Malmsturm und Fate betrifft, würde es aber merkwürdig finden, wenn es überhaupt keinen Unterschied macht ob zB ein Zwerg oder ein Mensch eine menschliche Frau betören will.

@Dragon: die SCs sind keine Zwergenhasser in meinen Augen, nur (im wahrsten Sinne des Wortes) keine Zwergenliebhaber. Das macht schon noch mal einen Unterschied aus. Es liegt in der Natur aller Wesen eigene Mitzwerge, Mitmenschen, Mitoger als attraktiv zu entfinden... so funktioniert die Fortpflanzung.

Anders sieht es aus (und bitte: ich betone nochmal bin neu) wenn die Dame zB einen Aspekt hätte, der sie durchaus empfänglich für so etwas machen würde. Den müsste man aber mal herausfinden, um in aktivieren und nutzen zu können. Aber generell würde ich auch aus reinem Bauchgefühl heraus einen Malus veranschlagen. Warum auch nicht? In Konflikten ist das ja durchaus üblich und ein Betörungsversuch ist ja ein Konflikt.

Wenn in Kämpfen die Kampfsituation zu Modifikationen führen kann (Rüstung, Waffen, Hindernisse, körperliche Schwierigkeiten wie Wunden,....) muss das auch in sozialen Konflikten zum Anwenden sein. Und hier ist die Rasse durchaus ein Punkt.
Titel: Re: [Regelfrage] Beispiele für Magie in Malmsturm
Beitrag von: Gorilla am 13.04.2013 | 17:56
Warum wiegt ihr hier "pauschale Schwierigkeiten" gegen "fatiges Aspekte ausspielen" auf? Das schließt sich doch nicht aus, das geht Hand in Hand.

Persönliche Antwort: wegen der Fairness den Spielern gegenüber.
Unterschiedliche Modifikatoren "aus dem Nichts" für verschiedene Charaktere in der gleichen Situation sind für mich bei FATE ein NO-GO.

Oben habe ich ein plastischeres Beispiel gebracht, aber ich versuch's nochmal:
Ein Spieler beschreibt seinen SC als groß und kräftig gebaut; Gewalt +2, keine besonderen Aspekte dazu.
Ein anderer Spieler beschreibt seinen SC als normal; Gewalt +2, keine besonderen Aspekte.
Würde jetzt irgendwer unterschiedliche Schwierigkeit beim Hochstemmen eines Holzbalkens veranschlagen? Eher nein.
Mit einer gewissen Abstrahierung läuft das für mich auf das gleiche hinaus wie Zwerg, Mensch in eurem Beispiel. Wenn ein Spieler einen Charakter so baut, dass der - auch als Zwerg - mit Betören +3 ausgestattet ist, dann beschreibt das den Zwerg. Der weiß, was er tut und er hat seine Masche, um auch Menschleins oder sonstwen rumzukriegen, sei es durch besonderen Charme, durch einen gewissen exotischen Reiz, durch einen ganz speiziellen Kniff,.... Denn genau das steht auf dem Charakterbogen und nicht "Ist ständig das Opfer rassistischer Vorurteile".
Wenn das in der Spielwelt so ist, dann hat der SC imho auch mit einem entsprechenden Aspekt ausgestattet zu sein, der ihn als Zwerg auszeichnet. In einer klassischen Fantasywelt, wo alle üblichen verdächtigen Rassen reichhaltig vertreten sind, ist ein Zwerg wahrscheinlich genauso abstoßend wie eine Asiatin, eine Südamerikanerin, eine Osteuropäerin oder eine Afrikanerin für den üblichen Deutschen... (ah, ja, da war ja was... ;) )
Sollte in der Welt ein Zwerg etwas ganz ganz besonderes sein oder wirklich total befremdlich, dann hat das gefälligst auch durch einen Aspekt auf dem Charakterbogen Eingang in die Regeln finden. Zumindest handhaben "meine" Runden das immer so.

Wenn keine Talente oder Aspekte mehr ins Spiel komme sehe ich keinerlei Grund, dem Spieler das Leben unnötig schwer zu machen. Vor allem dann nicht, wenn es um "Wettstreite" mit anderen SC geht.
Für mich ist das eine Frage der Fairness gegenüber jedem Spieler, dem ich schon zutraue, dass er seinen SC genau so baut, wie er ihn haben will. Boni für bloße Anwesenheit passen für mich irgendwie gar nicht zu FATE.

Gegen ein gelegentliches +1 oder -1 "einfach mal so", weil es gerade plausibel scheint, ist grundsätzlich wohl wenig einzuwänden, aber dabei sollte es imho auch bleiben. Ab einer Veränderung von +2 fließen bei mir da FATE-Punkte. Sonst könnte man auf den Aspekte- und FATE-Punkte- und Manöver-Kram auch gleich ganz verzichten.
Titel: Re: [Regelfrage] Beispiele für Magie in Malmsturm
Beitrag von: Seelachs am 14.04.2013 | 13:34
Bei mir geht Glaubwürdigkeit definitiv immer vor Fairness.
Wobei mich wundert, dass gerade du mit Fairness ankommst ... wo du doch immer so gegen "Balancing" wetterst. :D

Naja. Ich glaube aber alle Seiten in dieser Diskussion haben bereits alle Argumente vorgebracht, die sie haben. Noch weiter mit Beispielen anzukommen und die auf beiden Seiten auseinanderzunehmen führt hier nicht mehr weiter.
Und genaugenommen ist die gesamte Diskussion der letzten 3 Seiten Off-Topic ...
Titel: Re: [Regelfrage] Beispiele für Magie in Malmsturm
Beitrag von: Skiron am 14.04.2013 | 15:35
Mich wundert das nicht, mein Eindruck war, dass Gorilla gegen Balance wetterte, weil ihm an Fairness sehr viel liegt.

Ich finde im übrigen die Variante nach Regeln zu spielen von Dragon und Gorilla weitaus glaubwürdiger,
als wenn mir der Vorstellungsraum des Spielleiters in Form von Vorurteilen aufgezwungen wird.
Titel: Re: [Regelfrage] Beispiele für Magie in Malmsturm
Beitrag von: Gorilla am 15.04.2013 | 00:56
Ich finde im übrigen die Variante nach Regeln zu spielen von Dragon und Gorilla weitaus glaubwürdiger,
als wenn mir der Vorstellungsraum des Spielleiters in Form von Vorurteilen aufgezwungen wird.

DAS. Das ist nämlich nicht Balancing, sondern Fairness durch Transparenz - der Spieler weiß, was er im Spiel erwarten kann, wenn er einen Blick auf seine Werte wirft.
Titel: Re: [Regelfrage] Beispiele für Magie in Malmsturm
Beitrag von: PayThan am 15.04.2013 | 07:38
Auf dem Char Blatt stehen halt nicht nur Zahlen, sondern da steht auch Rasse: Zwerg/Mensch
Und wenn ein Zwergen-Spieler aus meiner Runde eine Menschliche Frau angraben würde, würde er sich bestimmt auch nicht beschweren wenn er von mir als SL einen Malus dafür bekommt.

Ihr habt da eine seltsame Auffassung von Fair.
Ich würde mich selber auch als Fair bezeichnen und ich denke mal das meine Spieler das unterstreichen würden.

Bei einem Erzählspiel/Rollenspiel spielt halt Logik und gesunder Menschenverstand auch eine Rolle.

Deshalb gibt es ja einen SL, andernfalls kann ich auch ein PC oder Brettspiel spielen.
Titel: Re: [Regelfrage] Beispiele für Magie in Malmsturm
Beitrag von: Skiron am 15.04.2013 | 11:19
Und was genau hat Sex oder Liebe mit Logik und gesundem Menschenverstand zu tun?  ;D
Titel: Re: [Regelfrage] Beispiele für Magie in Malmsturm
Beitrag von: Gorilla am 15.04.2013 | 12:16
Auf dem Char Blatt stehen halt nicht nur Zahlen, sondern da steht auch Rasse: Zwerg/Mensch
Bei FATE spielen solche Dinge aber eigentlich nur eine Rolle, wenn es auch einen Aspekt dazu gibt. Sonst ist es eigentlich irrelevant.
Ich habe da einfach Vertrauen in meine Spieler und gehe davon aus, dass sie schon alles, was sie für ihren Spielercharakter für wichtig halten auch wertetechnisch (dazu zählen auch Stunts und Aspekte) berücksichtigen. Und ich halte mich dann daran und mache ihnen ihren SC nicht dadurch "kaputt", dass ich irgendwelche beliebigen Dinge hineininterpretiere.
Das heißt nicht, dass ich mich sklavisch daran halten muss, wenn z.B. der Spieler mir sagt, dass sein SC immer seine liebe Not hat, bei Menschenfrauen zu landen, er aber einfach keine Aspekt mehr frei hat, dann wird das berücksichtigt. Abgesehen davon sehe ich das aber grundsätzlich als völlig unnötig an.

Ansonsten siehe oben.
Titel: Re: [Regelfrage] Beispiele für Magie in Malmsturm
Beitrag von: Skiron am 15.04.2013 | 12:31
Die Argumentation von PayThan ist doch, dass es unrealistisch ist, wenn ein Zwerg gute Chancen bei einer Menschenfrau hat
und zwar immer und ohne zu berücksichtigen, wie der Zwerg ist und auf welche Menschenfrau er trifft und unter welchen Umständen dies geschieht.

Eigentlich sagt er aber, wenn er Spielleiter ist, darf er alleine den gemeinsamen Vorstellungsraum bestimmen und dies auch über die Regeln hinweg.
(ich hab durch diesen Thread erstmals begriffen, warum manche so ein Problem mit Atmosphäre und Flair haben)



Titel: Re: [Regelfrage] Beispiele für Magie in Malmsturm
Beitrag von: Seelachs am 15.04.2013 | 13:51
Ich glaube einer der Gründe warum Malmsturm so wenig Aspekte verwendet ist, dass Aspekte hier nicht alles darstellen sollen was für einen Char von Bedeutung ist, sondern nur das was von besonderer Bedeutung ist.
Weil nämlich selbst 8 oder 10 Aspekte eigentlich noch zu wenig sind, um alles darzustellen, aber zuviel um problemlos den Überblick zu behalten (vor allem als SL bei 5 bis 6 Spielerchars).

In einer Situation kann man nicht alles was sich (gemäß GMV) auf eine Aktion auszuwirken hat in Aspekten ausdrücken ... da würde man nur das Spiel mit inflationären Aspekten überfluten und Aspekten ihre besondere Qualität nehmen. Dafür hält dann (und meiner Meinung nach auch ruhig von Chareigenschaften beeinflusst) die per (wohlüberlegter und logischer) SL-Willkür festgelegte Schwierigkeit her.

Ich empfände eine Spielwelt jedenfalls als zu simpel und leblos, wenn sie sich nicht in vollem Umfang auf die Handlungen der Spieler (in Form von Schwierigkeiten) auswirken kann.
Was man von einer Aktion zu erwarten hat, sollte sich eben nicht nur durch einen Blick auf die Stats ergeben, sondern durch einen Blick auf die Stats + den GMV!

Um den GVR zu wahren, muss der SL halt gut vermitteln mit was man zu rechnen hat und das, wenn sich der Bedarf ergibt, mit den Spielern zusammen festlegen.
Titel: Re: [Regelfrage] Beispiele für Magie in Malmsturm
Beitrag von: PayThan am 15.04.2013 | 14:26
Eigentlich sagt er aber, wenn er Spielleiter ist, darf er alleine den gemeinsamen Vorstellungsraum bestimmen und dies auch über die Regeln hinweg.

Veto.
Nein, so sage ich das nicht.

Ich würde mich hüten einem SC vorzuschreiben wie seine Spielfigur Handeln soll, wie sie tickt, was sie denkt oder was sie fühlt.
Das ist das Bier vom Spieler.


Aber ein Spieler kann doch nicht bestimmen wie ein NSC Denkt, fühlt und handelt.
Das ist der Job vom SL.

Wo setze ich mich über irgend welche Regeln hinweg ?

Bei FATE spielen solche Dinge aber eigentlich nur eine Rolle, wenn es auch einen Aspekt dazu gibt. Sonst ist es eigentlich irrelevant.
Ich habe da einfach Vertrauen in meine Spieler und gehe davon aus, dass sie schon alles, was sie für ihren Spielercharakter für wichtig halten auch wertetechnisch (dazu zählen auch Stunts und Aspekte) berücksichtigen. Und ich halte mich dann daran und mache ihnen ihren SC nicht dadurch "kaputt", dass ich irgendwelche beliebigen Dinge hineininterpretiere.
Das heißt nicht, dass ich mich sklavisch daran halten muss, wenn z.B. der Spieler mir sagt, dass sein SC immer seine liebe Not hat, bei Menschenfrauen zu landen, er aber einfach keine Aspekt mehr frei hat, dann wird das berücksichtigt. Abgesehen davon sehe ich das aber grundsätzlich als völlig unnötig an.

Ansonsten siehe oben.

Ja, das sehe ich eigentlich genau so.
Ich würde an die Sache nur anders herangehen.

Ich würde dem Zwerg der eine Menschenfrau versucht zu verführen einen Malus auferlegen.
Das wäre für mich logisch und nachvollziehbar.

Wenn der Zwergenspieler tatsächlich Wert darauf legt dass sein Char besonders gut darin ist Frauen von einer anderen Rasse zu verführen, dann sollte er dafür einen Aspekt wählen und kann den dann auch gerne benutzen und damit den Malus ausgleichen oder sogar negieren.

Wenn er die Menschenfrau vorher sogar noch abfüllt oder ähnliches würde er vielleicht sogar noch mal einen Bonus bekommen....
Titel: Re: [Regelfrage] Beispiele für Magie in Malmsturm
Beitrag von: Gorilla am 16.04.2013 | 10:41
Ich würde dem Zwerg der eine Menschenfrau versucht zu verführen einen Malus auferlegen.
Das wäre für mich logisch und nachvollziehbar.

Genau. Für dich. Der Spieler hat allerdings evtl. ein ganz anderes Bild davon.
Der Spieler kann genauso argumentieren, dass gerade ein Zwerg wegen seiner besonderen "Männlichkeit" und wegen des "Exotenbonus" bei Menschenfrauen gut ankommt.
Für mich gilt einfach bei FATE (fast) immer:
Ist es für die Spielercharaktere und/oder die Story relevant? Falls ja, dann ist das einen Aspekt wert.
Falls nein, spielen die SC uneingeschränkt die wichtigste Rolle in der aktuellen Szene und ich werde einen Teufel tun und ihnen abseits der Werte vorzuschreiben, wie sie ihren jeweiligen SC zu sehen und zu interpretieren haben.
Titel: Re: [Regelfrage] Beispiele für Magie in Malmsturm
Beitrag von: Dragon am 16.04.2013 | 11:11
Meiner Meinung nach ist das einfach ein Settingproblem.
In PayThans Setting hassen Menschen Zwerge und Zwerge bekommen nur dann eine Menschenfrau ab, wenn sie sie abfüllen und der Mega-Casanova sind, während der hässlichste Mensch das mit nem Fingerschnippen hin bekommt.

Ich finde diese Diskussion müßig und erspar es mir unter jedem Post von Gorilla ein +1 zu schreiben. Hier prallen scheinbar einfach Welten aufeinander und wenn du Spieler hast die mit dir zufrieden sind, dann ist ja gut. Wir wären wohl es nicht.
Titel: Re: [Regelfrage] Beispiele für Magie in Malmsturm
Beitrag von: Seelachs am 16.04.2013 | 15:04
Es ist vor allem müßig hierfür einzelne Beispiele zu Rate zu ziehen, die, wie Dragon ja bereits angemerkt hat, stark settingsabhängig sind.
Ich hatte als diese Diskussion hier losging eigentlich ganz suggestiv einen Thread in "FATE & Fudge" aufgemacht, um da weiterzumachen, denn wer in diesem Thread Informationen zu Malmsturm-Magie sucht wird von einer FATE-Grundsatzdiskussion erschlagen.  :D

Aber hier ist ja nun alles gesagt.
Titel: Re: [Regelfrage] Beispiele für Magie in Malmsturm
Beitrag von: Gorilla am 16.04.2013 | 15:37
Aber geht es bei Malmsturm/FATE denn nicht darum, einen ganz anderen Grundsatz zu pflegen als in klassischeren Spielen?
Wenn diese Idee beim bemühten Regelleser nicht ankommt, dann ist die Malmsturm/FATE Magie von vorneherein zum Scheitern (im Sinne einer FATE-igen Umsetzung) verurteilt.

Wer kleinteiliges, hartwurstiges und crunchiges FATE sucht, der ist imho bei LoA deutlich besser aufgehoben als bei Malmsturm.
Da machen kleinteilige Modifikatoren auch in völlig irrelevanten Situationen und zig Tabellen irgendwie Sinn (zumindest in den Augen der Macher), aber für mich geht das auch ziemlich am eigentlichen Sinn von FATE vorbei.