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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Allgemein => Thema gestartet von: Lichtschwerttänzer am 2.05.2013 | 21:23
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Was definiert Superhelden ?
Das Umfeld?
Superhelden ähneln ab einer gewissen Macht eher Staaten als Bürgern.,
Superman, Thor, den Hulk oder Iron Man verhaften, ausweisen etc etc
Okay Buddy Show me, you and which armed Forces
Ist Fantasy aufs Mittelalter beschränkt?
Space Fantasy, Modern Fantasy, Urban Fantasy
Superhelden auf die Moderne?
Halbgötter in den Zeiten der Sagen und Legenden?
Herakles, Gilgamesch, Arjuna, Bhisma
Das Ding vs Bhisma, the Hulk vs Herakles
btw sind nicht alle Zauberkundigen nicht zumindest Low Power Superhelden?
Was ist mit Martial Artis wie Robin Hood oder Lancelot, Arthur und Excalibur
Wie sieht es mit Wittich aus des Wielands Sohn, dessen Rüstung besser schützte als Runenzauber und dessen Schwert Mimung durch alles schnitt vs Iron Man.
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http://de.wikipedia.org/wiki/Superheld
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Sie haben das hier in der Brieftasche:
(http://www.joerg-rhiemeier.de/superhero-license.jpg)
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Superhelden sind Helden mit Superkräften.
Das war ja mal ein erfreulich einfacher Thread. :)
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Superhelden sind Helden mit Superkräften.
Also ist Batman kein Superheld?
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Der ist superreich.
Außerdem müssen wir jetzt zwei neue Threads spawnen: "Was definiert Superkräfte?" und "Was definiert Helden?".
Aber hier können wir eigentlich zumachen ;-)
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Superspielzeug = Superkräfte. :)
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Superhelden definieren sich über eine Überlegenheit gegenüber Otto-Normal-Verbraucher, eine mehr oder minder heroische Einstellung und ihre Existenz in einer literarischen Primärwelt. Superhelden sind Superhelden, wenn in der Welt, in der sie leben prinzipiell die Gesetze der Natur gelten, wie wir sie kennen. Die Kräfte des Superhelden erheben ihn über diese Limitierung und sind daher ein phantastisches Element. Die Herkunft ihrer Kräfte kann magisch/überirdisch, Göttlich, (Pseudo)-Wissenschaftlich/Futuristisch, Extraterrestrisch, internal oder external sein, das ist für die Definition des Superhelden völlig unerheblich. Hauptaugenmerk liegt darauf, dass der Held heldenhaft ist und dass der Superheld super und heldenhaft ist.
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Superhelden sind weiterhin ikonisch. Noch vor seiner Origin-Story braucht der Superheld ein einprägsames Erscheinungsbild.
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Superheld ist, wer Protagonist bei Marvel oder DC-Comics ist. ~;D
Etwas ernsthafter schließe ich mich La Dolge Vita an. Um Superheld zu sein, benötigt man zwei Sachen:
1) Man muss ein Held sein.
2) Man muss Superkräfte besitzen. (Und ja, Superspielzeug wie es Batman besitzt, ist für mich eine Superkraft.)
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Hm... In diese Riege würde auch zB John Constantin reinpassen. Und den würde ich, rein persönlich, eher weniger als Superhelden bezeichnen.
Was ich noch zu bedenken gebe ist, dass ein Superheld klassischerweise auch gegen Superschurken kämpft. Das ist etwas was nicht zu vernachlässigen ist. Batman wäre weit weniger super, wenn er einfach nur gegen irgendwelche Kleinkriminelle kämpfen würde, die halt irgendwo in ner Seitengasse Gothams alten Ladies die Handtaschen klauen. Aber das ergibt halt auch wiederum nen Zirkelschluss...
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Wenn Batman gegen Kleinkriminelle kämpft, wäre er immernoch ein Superheld. Aber er wäre ein langweiliger Superheld. Beziehungsweise die Geschichten wären ziemlich langweilig. - Aber immer noch Superheldig.
John Constantine kenne ich nicht. Aber nachdem, was ich in der englischen Wiki über ihn gelesen habe, scheint er weder ein Held zu sein noch über Superkräfte zu verfügen. Ich habe nur etwas von Dämonenblut gelesen. Aber was genau seine Superkraft ist, konnte ich nicht feststellen. Btw, Magie würde ich nicht als Superkraft bezeichnen. (Außer man kann nur einen einzigen Zauberspruch. Dann würde ich diesen einzelnen Zauberspruch als Superkraft ansehen.)
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Da wär ich mir nicht sicher. Für mich muss ein Superheld schon um wirklich superheldig zu sein gegen Gegner antreten, mit welchen die normale Staatsgewalt nicht fertig werden kann. Also eben gegen Superbedrohungen.
Wenn du Magie nicht als Superkraft siehst fallen aber einige Helden raus, die schon sehr klar im Superhelden-Kanon verortet sind, wie etwa Dr. Strange oder Zatanna.
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Für mich sind Superhelden -> Helden mit spezialen kräften, alles was ein Normal Sterblicher nicht durchführen könnte. Alle anderen sind Helden welche ihre Kraft / Wissen gezielt Einsätzen können.
Batman, Ironman, Punisher usw... Wobei Ironman eine Mischung aus Superheld und Held ist. Da seine Kraft und Leistungen aus der Energiequelle die er nutzt bezieht und dem Anzug.
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Da wär ich mir nicht sicher. Für mich muss ein Superheld schon um wirklich superheldig zu sein gegen Gegner antreten, mit welchen die normale Staatsgewalt nicht fertig werden kann.
Also ist Batman in 90% seiner Zeit kein Superheld, weil er dort gegen normale Bösewichter kämpft?
Wenn du Magie nicht als Superkraft siehst fallen aber einige Helden raus, die schon sehr klar im Superhelden-Kanon verortet sind, wie etwa Dr. Strange oder Zatanna.
Also wenn Dr. Strange ein Superheld wäre, dann müsste Gandalf ebenfalls ein Superheld sein. Dr. Strange ist zweifelsohne ein sehr mächtiger Magier. Aber eben kein Superheld.
Und Zatanna ist ebenfalls nur eine Gefährtin von Superhelden. Allgemein würde ich Zatanna auf der gleichen Ebene wie John Constantine einordnen. Nur dass der eine für die Guten und der andere für die Bösen sich selber kämpft. (Das sieht man auch gut daran, dass sich Zatanna und Constantine in einigen Romanen treffen.)
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Superhelden sind Helden mit Superkräften.
Das war ja mal ein erfreulich einfacher Thread. :)
Naja, zumindestens würde ich nich das Adjektiv "einzigartig" einbetten.
Es gibt keinen Superheld in vielfacher Ausfertigung.
Jeder ist irgendwo ein Unikat.
Ansonsten gibt es immer irgendwo eine Intention, seine Fähigkeiten "gemeinnützig" einzusetzen.
Und Doppelidentitäten sind meistens auch ein typisches Element.
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Ganz blöde Frage: Ist ein einzelner Power Ranger einzigartig?
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Ganz blöde Frage: Ist ein einzelner Power Ranger einzigartig?
Keine Ahnung, kenne ich nicht.
Ich vermute ja, weil die alle unterschiedliche Farben haben.
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Also ist Batman in 90% seiner Zeit kein Superheld, weil er dort gegen normale Bösewichter kämpft?
Also wenn Dr. Strange ein Superheld wäre, dann müsste Gandalf ebenfalls ein Superheld sein.
Gandalf ist ein niederer Gott (ein Maiar) , ich weiß nicht ob das als Superheld qualifiziert. Außerdem ist er eher von eine nachdenklicheren strategisch planenden Sorte, eher ein Superorganisator als ein Superheld.
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Superorganisation ist eine Superkraft
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Ganz blöde Frage: Ist ein einzelner Power Ranger einzigartig?
Selbstverständlich ist er das.
Die fünf oder mehr Mitglieder eines japanischen Sentai-Teams tragen zwar ähnliche Uniformen, aber jeder ist zumindest an seiner Farbe identifizierbar (es gibt immer nur einen Blauen Ranger, einen Roten Ranger, einen Grünen und so weiter) und hat jeweils eine spezielle Waffe oder Spezialattacke. Dazu ist natürlich klar, dass selbst dann, wenn die Rolle einer bestimmten Farbe im Quintett einmal neu besetzt wird - vielleicht während einer Staffel oder mit dem Start einer neuen Staffel, dieser Ranger über die Vorzüge der Persönlichkeit des jeweiligen Farbträgers verfügt.
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Gut, dann können wir ja sagen:
"Superhelden sind einzigartige Helden mit Superkräften."
Die Superkräfte müssen nicht einzigartig sein, im X-Men-Universum gibt es z.B. (afaik) etliche Dopplungen. Die von Boba erwähnte Gemeinnützigkeit (im weitesten Sinne) steckt imho in der Definition des Helden.
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Superhelden definieren sich mMn dadurch, dass sie für sich in einem Umfeld bewegen, in denen ihre Kräfte (nicht zwingend physikalische, gerne auch mentale oder reine Überlegenheit der Intelligenz) sich deutlich von der breiten Masse abheben. Dazu kommt, dass sie sich heldenhaft benehmen, also für das (moralisch) Gute und gegen eine Bedrohung kämpfen, die sich ebenso wie sie selbst durch ihre Kräfte (s.o.) von der Allgemeinheit abhebt. Ikonenhaftigkeit ist ein Bonus oben drauf.
Sprich: Würde Superman nur gegen normal-mächtige Gegner kämpfen, selbst wenn denen riesige militärische Organisationen unterstehen, wäre es (mir) zu langweilig und nicht superheldig genug, da diese Bedrohung auch durch 0815-Militärtruppen/-Spione gelöst werden könnte. Muss Superman aber den Kometen abfangen, ehe der auf der Erde zerschellt und alles Leben dort auslöscht oder muss er gegen Mr.Superschurke kämpfen, dann ist es superheldig!
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(Außer man kann nur einen einzigen Zauberspruch. Dann würde ich diesen einzelnen Zauberspruch als Superkraft ansehen.)
d.h. Mandrake & Co sind keine?
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Sind Kick-Ass (http://en.wikipedia.org/wiki/Kick-Ass_%28comics%29) oder Super (http://en.wikipedia.org/wiki/Super_%282010_American_film%29) Superhelden?
@Schwerttänzer
Mandrake besitzt imho die Superkraft "Hypnose". Daher halten ihn zwar viele für einen Magier, aber er ist kein echter Magier.
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Andere Frage: Wäre Harry Dresden ein Superheld?
Für mich erfüllt er die Voraussetzungen, die ich an einen Superhelden stellen würde.
Der 0815-Magier von DSA hingegen wäre für mich kein Superheld, da Magie in diesem Setting zu weit verbreitet ist, um die Superhelden-Anforderung zu erfüllen.
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Eigentlich nicht, nein. Seine Kräfte wachsen ja beständig und sind nicht sonderlich einzigartig, und eine echte Interaktion mit der öffentlichen Allgemeinheit findet auch nicht statt - nur mit einzelnen Individuen. Der Rest der Menschheit hat keine Ahnung, dass es Magie und den ganzen Kram tatsächlich gibt.
Außerdem ist das von Genre Hardboiled-Urban Fantasy, nicht Superhelden.
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Ihm fehlt jedenfalls die Second Identity. Kommt dann drauf an, ob man das als Kriterium wählt. Nach Eulenspiegels Definition ist er kein Superheld. Ich müsste mich mal einlesen, um zu sehen, ob er ein Superheld nach meiner Definition ist. Ich würde aber ebenfalls wegen der literarischen Gattung verneinen.
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Was zur nächsten Frage führt:
Kann es ein Crossover zwischen dem Superhelden-Genre und dem Urban-Fantasy-Genre geben oder sind die beiden Genres strickt voneinander getrennt?
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Ich würde aber ebenfalls wegen der literarischen Gattung verneinen.
Ich mache Superhelden nicht an einer literarischen Gattung fest. Gerade im Marvel-Universum tauchen auch immer wieder Superhelden-Gestalten auf, die so auch in Urban-Fantasy auftauchen könnten. Ich finde, dass die Grenzen hier fließend sind. Um auf Eulenspiegels Frage kurz einzugehen: Ich finde, es braucht kein Crossover, es fließt z.T. ineinander über.
Für mich wäre z.B. auch Anita Blake eine Superheldin. Wobei ich für einen Superhelden auch nicht zwingend eine zweite Identität festsetzen würde.
[Edit]Oder mal anders: Verliert ein Superheld seine Superheldigkeit, nur weil er mit seiner wahren Identität an die Öffentlichkeit geht? Diese Frage würde ich ja auch verneinen. Wieso wäre es dann Zwang, dass er mit einer Zweitidentität anfängt?[/Edit]
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Was zur nächsten Frage führt:
Kann es ein Crossover zwischen dem Superhelden-Genre und dem Urban-Fantasy-Genre geben oder sind die beiden Genres strickt voneinander getrennt?
Genres sind nie strikt von einander getrennt. Das gilt für alle normalsprachlichen Begrifflichkeiten. Die bestimmen sich nicht nach formalen Definitionen, sondern prototypischen Merkmalslisten. Deshalb ist dieses Thema auch schon falsch gestellt.
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Ich mache Superhelden nicht an einer literarischen Gattung fest.
Ich schon. Literarische Gattungen sind zwar tatsächlich immer fließend, da widerspreche ich dir nicht. Aber was eine literarische Figur letztendlich ist, macht sich nach meiner Ansicht größtenteils an der literarischen Gattung fest, in der sie auftritt. Der Mensch und damit jede literarische Figur definiert sich in Abgrenzung und Inklusion, also kurz: in seinem Verhältnis zu seiner Umwelt.
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Das sehe ich anders. Ein gewöhnlicher Held kann zum Beispiel in Dramen, Komödien, Actionfilmen, Horror etc. auftauchen. Er bleibt ein Held. Wieso sollte das für Superhelden plötzlich nicht mehr gelten?
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Weil es keine sausure'sche Bijektivität zwischen Begriff und Gegenstand gibt. Die Begriffe, die wir nutzen, bestimmen sich maßgeblich danach, in welchem Umfeld der Gegenstand auftritt.
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@1of3:
Sehe ich anders, ich halte es da absolut mit Eulenspiegel:
Das sehe ich anders. Ein gewöhnlicher Held kann zum Beispiel in Dramen, Komödien, Actionfilmen, Horror etc. auftauchen. Er bleibt ein Held. Wieso sollte das für Superhelden plötzlich nicht mehr gelten?
Sonst müsste ich Smallville auch aus dem "Superhelden-Genre" rausnehmen und ins "Teenie-Highschool-Genre mit paranormalen Einflüssen" überführen, da dies für mich in der Serie weit maßgeblicher war, als der Superhelden-Aspekt.
Wobei ja gerade in der heutigen Zeit ein maßgeblicher Aspekt für die Einführung neuer Serien (egal ob in Buch- oder in Filmform) ist, mit alten Konventionen und
Genre zu brechen. Ansätze gab es früher zwar auch schon, aber momentan scheint dies ja der Hauptverkaufsansatz zu sein.
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Inhaltlich habe ich das gar nicht angezweifelt. Ich habe die Methode des Schlusses kritisiert.
Es ist auch nicht so, dass ein Werk nicht Elemente aus verschiedenen Stilrichtungen mischen kann. Das ist sogar der Normalfall. Selbstverständlich mischt also Smallville Superhelden mit Teenie-Drama. Shadowrun mischt Fantasy mit Cyberpunk. Starwars mischt Space Opera mit Fantasy.
Was tun wir also, wenn nun der Wunsch besteht genau ein Schild an ein Ding zu tackern? Dazu müssen wir erstmal entscheiden, was Genre überhaupt ist. Es hat wohl etwas mit bestimmten Stilrichtungen zu tun, aber was macht Stil überhaupt aus? Erschwert das ganze, wenn wir das auch noch losgelöst von einzelnen Medien verhandeln wollen. Bei einer Oper wird es sicherlich andere Stilelemente geben als bei einem Comic.
Bleiben wir mal bei Star Wars. Ist das nun Fantasy oder Space Opera? Es hat offenbar die typische Erzählform von Fantasy: Ein durch seine Abstammung ausgezeichneter Held lernt von seiner Bestimmung und nimmt den Kampf auf. Es hat die übliche Erscheinung von Space Opera: Fremde Planeten, Raumschiffe.
Was davon ist jetzt ausschlaggebend? Das kommt sicherlich auf mein Erkenntnis-Interesse an. Als Literaturwissenschaftler interessiert mich die Struktur der Erzählung mehr als das Aussehen. Ein Bühnenbildner wird das vielleicht ganz anders sehen.
Wir können ja einmal eine Merkmalsliste für Superhelden anlegen:
[+] Trägt Kostüm
[+] Hat Geheimidendität / Maske
[+] Lebt in moderner Welt
[+] Hat übermenschliche Kräfte
[+] Bekämpft Verbrecher
[+] Hat eine persönliche Schurkengallerie
[+] Hat Origin Story
Sind Teile davon verzichtbar? Sicherlich. Wie viele und welche davon verzichtbar sind, ist jetzt für verschiedene Betrachter unterschiedlich. Ich könnte auch noch weitere typische Elemente aufzählen.
[+] Alliterierter Vor-/Nachname
[+] Von Öffentlichkeit missverstanden
[+] Tötet nicht
Ich halte diese für weniger zentral als die obigen, aber das sehen vielleicht auch einige anders.
Gar nicht behandelt ist auf die Weise, ob Superhelden Helden sind bzw. was Helden auszeichnet. Wir können auch eine Liste für Held anlegen:
[+] Wächst über sich hinaus
[+] Hilft anderen
[?] Überwindet Gegner
Letzteres ist nach unserem heutigen Verständnis zweifelhaft, für frühere Zeiten aber vielleicht zulässig. Für die von Eulenspiegel angesprochenen Tragödien-Helden gilt das aber z.B. nicht. Die wachsen nicht über sich hinaus, sondern gehen an ihren Fehlern zu Grunde. Auch ob sie anderen helfen, ist zumeist zweifelhaft.
Das heißt die Schlussform ist in der Tat unzulässig. Schon das Wort Held ist nicht klar. Das kann es nicht sein, weil Worte nicht eine Sache bedeuten.
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Superhelden definieren sich mMn dadurch, dass sie für sich in einem Umfeld bewegen, in denen ihre Kräfte (nicht zwingend physikalische, gerne auch mentale oder reine Überlegenheit der Intelligenz) sich deutlich von der breiten Masse abheben. Dazu kommt, dass sie sich heldenhaft benehmen, also für das (moralisch) Gute und gegen eine Bedrohung kämpfen, die sich ebenso wie sie selbst durch ihre Kräfte (s.o.) von der Allgemeinheit abhebt. Ikonenhaftigkeit ist ein Bonus oben drauf.
das unterscheidet sie jetzt wie von den Heroen aus Mythen und Legenden, wie Gilgamesch, Arjuna, Herakles, Witichis, Dietrich von Bern, Lancelot...
Wo unterscheiden sich da die Chars in einem Nicht DSA Fantasy RPG oder Space Opera RPGvon denen in einem Superhelden RPG?
wären Kimball Kinnison, Worsel etc in Four Colour Supers fehl am Platz oder Gucky?
Jane Grey im Mutantenkorps des Solaren Imperiums?
http://www.perrypedia.proc.org/wiki/Gucky
http://www.perrypedia.proc.org/wiki/Ribald_Corello
http://www.perrypedia.proc.org/wiki/Mutantenkorps
http://en.wikipedia.org/wiki/Lensman_series
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Ein definitiv ausschlaggebendes Merkmal würde ich auch nicht annehmen. Ich würde sagen, dass sowohl auf den Charakter als auch sein "Umfeld" (die fiktive Welt) eine Reihe von Punkten zutreffen muss, damit man von Superhelden sprechen kann. Dabei kommt es sowohl ein bisschen auf die Qualität der Merkmale, als auch auf ihre Quantität an.
Maske & Cape, lebt in moderner Welt (20. oder 21. Jahrhundert), geheime Identität, kämpft gegen Verbrecher, intrinsische/persönliche Motivation, außergewöhnliche (oft sehr individuelle) Kräfte (Fähigkeiten/Ausrüstung) basierend auf individueller Hintergrundstory (Origin), Erzfeinde, Tötungshemmung, starke Verankerung in der normalen Welt (Akzeptanz/Ablehnung/Identitätskonflikt)... je mehr dieser Punkte erfüllt sind, desto eher haben wir es mit einem Silver Age Helden zu tun.
Silver Age ist, finde ich, ein guter Orientierungspunkt. Je mehr Punkte wegfallen, desto eher ist man in einem anderen Superhelden-Zeitalter - und irgendwann sind nicht mehr genug oder ausreichend starke Merkmale vorhanden, um von Superhelden zu sprechen (oder sie werden von anderen Merkmalen für treffendere Charakterisierungen überlagert.) Buffy wäre für mich z.B. so an der Grenze. Ist sie eine Superheldin oder eine "Geisterjägerin" (Horrorheldin) oder die Heldin einer High School/College-Serie? Alles drei kann ein Stück weit zutreffen, aber Geisterjägerin wäre für mich der beste Begriff.
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das unterscheidet sie jetzt wie von den Heroen aus Mythen und Legenden, wie Gilgamesch, Arjuna, Herakles, Witichis, Dietrich von Bern, Lancelot...
Wie SLF sagt, für mich gehören "Superhelden" in die Gegenwart oder sagen wir mal, frühestens mit "Liga der außergewöhnlichen Gentlemen" könnte für mich das Superhelden-Genre anfangen, also quasi ab Victorianischem Zeitalter/Steampunk.
Das andere sind eben Heroen, als antike/mittelalterliche Variante der Superhelden.
Um auf das andere ausreichend eingehen zu können, fehlt mir gerade die Zeit, sorry! :(
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Buffy wäre für mich z.B. so an der Grenze. Ist sie eine Superheldin oder eine "Geisterjägerin" (Horrorheldin) oder die Heldin einer High School/College-Serie? Alles drei kann ein Stück weit zutreffen, aber Geisterjägerin wäre für mich der beste Begriff.
Ich würde Kostümierung als hinreichend annehmen. Buffy wäre zweifelsfrei eine Superheldin, würde sie sich ein Cape umbinden. Wer Kostüm trägt, geriert sich zumindest als Superheld. Gibt da auch eine schöne Szene in der Hercules-Serie von Disney. Da kostümiert sich Ikarus als Superheld und ist damit natürlich weniger heldig als Hercules, der nur "Held in Ausbildung" ist.
Wenn Kostümierung wegfällt, muss man schon andere Dinge sehr betonen. Beispielsweise einzigartige und spektakuläre Kräfte und Medienaufmerksamkeit in einer modernen Welt wie bei Hancock oder Superkräfte + Superschurke wie bei Unbreakable. Also könnte zwar Superman auch ohne Kostüm ein Superheld sein, bei Batman wird das schon schwierig. Der wird erst durch seine Kostümierung super.
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das unterscheidet sie jetzt wie von den Heroen aus Mythen und Legenden, wie Gilgamesch, Arjuna, Herakles, Witichis, Dietrich von Bern, Lancelot...
Naja, Lancelot war jetzt nicht so der Überflieger. Er war zwar ein Held, aber ihm fehlen dann doch die Superkräfte. Aber Gilgamesch und Herakles sind zum Beispiel klassische Superhelden der Antike.
Buffy ist für mich ebenfalls eine Superheldin. Auch ohne Kostüm.
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Naja, Lancelot war jetzt nicht so der Überflieger. Er war zwar ein Held, aber ihm fehlen dann doch die Superkräfte..
Normal bzw Superskilled Normal Superhero?
@Auribiel
Das andere sind eben Heroen, als antike/mittelalterliche Variante der Superhelden.
Wüde das nicht heissen, das Superhelden die moderne Variante der klassischen (mythisch-legendären)Heroen sind?
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@Auribiel
Wüde das nicht heissen, das Superhelden die moderne Variante der klassischen (mythisch-legendären)Heroen sind?
Achilles, Herkules (der hatte sogar ein Löwenhaupt-Cape!), Perseus etc.
Ja klar! Nur vielleicht etwas weniger legendär-heroisch, aber im Grunde schon. Dennoch würde ich da differenzieren, da für mich Superhelden wie gesagt etwas neuzeitlich(er)es sind. Vielleicht fehlt mir da im mythisch-legendären einfach der Pulp.
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Würde das nicht heissen, das Superhelden die moderne Variante der klassischen (mythisch-legendären)Heroen sind?
Was ihre Bildhaftigkeit betrifft, bestimmt. So wie wir Darstellungen von Apollo oder Herkules erkennen, erkennen wir auch Darstellungen von Superman oder Spiderman.
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Ich würde Gestalten aus Mythen und Legenden nicht als Superhelden betrachten, es sei denn, sie werden in ein Superheldensetting integriert. Ich bin der Ansicht, dass nur und ausschließlich das Setting bestimmt, ob jemand ein Superheld, ein Fantasyheld oder ein Space Opera Held ist.
Genau genommen halte ich sogar Superkräfte für kein zwingend relevantes Merkmal. Zorro, versetzt ins DC-Universum, wäre ein erstklassiger Superheld. Luke Skywalker wäre ein erstklassiger Superheld, aber erst, wenn er aus dem Star Wars Universum in ein Superheldensetting versetzt wird. Gilgamesh und Herkules sind erstklassige Superhelden. Aber nicht, so lange sie sich in ihrem angestammten Setting aufhalten.
Ein Superheldensetting ist per se modern und spielt in einer der Primärwelt zumindest unmittelbar ähnlichen Welt. Das ist zumindest meine Definition, bzw. die Definition, die kognitiv das umreißt, was ich beim Ansehen sofort als Superheldensetting identifzieren kann.
Wie das bei Klassifikationen immer so ist, gibt es eine große Zahl von Grenzfällen. Das zerstört aber nicht die Einteilung an sich.
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Superhelden definieren sich in erster Linie durch die Welt, in der sie agieren.
daher:
"Super"/"Kick-Ass" ---> keine Superhelden
"Batman: Year One" ---> Superheld
"Misfits"/"Chronicle"/"Die Spezialisten unterwegs" --->keine Superhelden
"Runaways"/"Outsiders" ---> Superhelden
"Unbreakable" ---> kein Superheld
Luke Cage ---> Superheld
Harry Dresden ---> kein Superheld
John Constantine ---> Superheld
Rambo ---> kein Superheld
Punisher ---> Superheld
usw.usf.
Bei jedem dieser Beispiele wären die Figuren für sich allein genommen (nahezu) identisch, aber es geht halt nicht um die Figur allein, es geht um das "Gesamtpaket". Ein Superheld ist jemand, der in einer Superhelden-Welt lebt und sich dort besonders hervortut. Was genau eine Superhelden-Welt ist, wurde im Genre-Thread nebenan ausführlich besprochen (um ganz verrückt zu sein: ich würde bspw. sagen, dass die Welt von "Buffy" in den letzten beiden Staffeln ziemlich superheldig wird, wodurch sie in Staffel 1-5 keine Superheldin wäre, in Staffel 6+7 aber schon ~;D).
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'Superheld' ist meines Erachtens die moderne Variante des Halbgottes der Antike.
Was immer ihn ausmacht, seien es physische Attribute, Geblüt, Zauberkräfte usw, der Halbgott besitzt wenigstens eine Eigenschaft, die kein "normaler" Mensch besitzten oder erlernen könnte.
Moderne Comics sind hier natürlich ein bischen schlampig und tragen eher zur Verwirrung bei: Batman ist in den ollen Heften wirklich nur ein coolerer Detektiv, und ähnlich lauten auch seine Spitznamen, so wie Robin definitiv nur ein normaler Teenager mit mehr Biss ist; aber irgendwann kommen Zyklen, in denen sich Batman einfach so mit anderen Superhelden kloppt (zB Superman, dem amerikanischen Herkules).
Der Kapitalismus ist hier der Wächter über Konsistenz. Und ihm ist Kontinuität scheissegal.
Wäre Batman nur mässig erfolgreich gewesen, wäre er nie auf Augenhöhe mit anderen Superhelden ausgebaut worden. Er wäre allerhöchstens ein ungewöhnlicher Detektiv geblieben.
tl;dr
als Superheld/Halbgott darf jmd bezeichnet werden, der wenigstens eine Fähigkeit mitbringt, die normale Menschen niemals erreichen könnten.
Das Heldensuffix kann man getrost ignorieren. Es bedeutet eigentlich nix.
p.s. Szenarien wie zB Xanth sind die Ausnahme, da der Superheld genügend Normalos braucht, über die er sich erheben können muss.
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Ich finde viele Punkte hier sehr gut um Superhelden zu klassifizieren. Ich finde es aber schwierig eine allgemeingültige Liste zu schreiben. Ich denke der Ansatz wäre sinnvoller gewählt wenn man solche "Punkte" verfasst und dann 8 von 10 müssen erfüllt sein nimmt.
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Auch wenn es uncool ist, in der englischen Wiki gibt es einen umfangreichen Artikel zum Team Superhero.
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Ich halte es für sinnvoll, verschiedene Definitionen nebeneinander stehen zu lassen. Viel näher kommt man sich wohl ohnehin nicht.
Ich sehe drei dominante Merkmale:
1. Heldenhaftigkeit
2. Übermenschlichkeit
3. Teil eines Superheldensettings
Daraus ergeben sich für mich folgende Möglichkeiten
1. Superhelden müssen heldig und super sein
2. Superhelden müssen super und Teil eines Superheldensettings sein
3. Superhelden müssen heldig und Teil eines Superheldensetting sein
Alle weiteren Punkte sind meines Erachtens mehrheitlich Ausdifferenzierungen eines der dominanten Merkmale. Die Second Identity ist z.B. eine Genrekonvention des Superheldensettings.
Auch wenn es uncool ist, in der englischen Wiki gibt es einen umfangreichen Artikel zum Team Superhero.
Ist bekannt, aber offensichtlich nicht befriedigend für viele User.
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Second Identity ist z.B. eine Genrekonvention des Superheldensettings.
Dann ist natürlich die Frage: "Was ist ein Superheldensetting."
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Wir können ja einmal eine Merkmalsliste für Superhelden anlegen:
[+] Trägt Kostüm
[+] Hat Geheimidendität / Maske
[+] Lebt in moderner Welt
[+] Hat übermenschliche Kräfte
[+] Bekämpft Verbrecher
[+] Hat eine persönliche Schurkengallerie
[+] Hat Origin Story
Sind Teile davon verzichtbar? Sicherlich. Wie viele und welche davon verzichtbar sind, ist jetzt für verschiedene Betrachter unterschiedlich. Ich könnte auch noch weitere typische Elemente aufzählen.
Ist "Der Graf von Monte Cristo" damit so etwas wie der Prototyp des "modernen" Superhelden?
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Vielleicht fehlt mir da im mythisch-legendären einfach der Pulp.
Schau dir mal die Fernsehserien Herkules und Xena an. Die sind doch sehr pulpig.
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Ist "Der Graf von Monte Cristo" damit so etwas wie der Prototyp des "modernen" Superhelden?
Welche Superkräfte hat denn der Graf?
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Superreich
Echt zäh (14 Jahre Kerker überlebt)
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Dann ist natürlich die Frage: "Was ist ein Superheldensetting."
Alexandro zu folge, wurde das in diesem Thread (http://tanelorn.net/index.php/topic,83743.50.html) ausführlich behandelt, den hab ich aber noch nicht durchgelesen.
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Ein abschließendes Ergebnis gab es da allerdings auch nicht und das war auch nicht die Intention des Themenstarters.
Aber du scheinst ja durchaus eine Ansicht zu haben, was ein solches Setting ausmacht, wenn du meinst die Geheimidentität sei Teil des selben. Vielleicht magst du mal eine Beschreibung abgeben?
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Meine Vorstellungen sind da noch relativ diffus, ich bin auch nicht so der Superheldenkenner, sondern habe meinen Gedankengang dazu mehr von einer generellen Genre-Theorie aufgezogen.
Bei genauer Betrachtung gibt es auch Superhelden, die keine Second Identity haben. Wobei mir da ad hoc nur Thor einfällt. Aber die Mehrheit der Superhelden hat eine Second Identity. Batman, Superman, Spiderman... allerdings scheinen die X-Men ihre "bürgerlichen Identitäten" nicht wirklich zu verheimlichen.
Eine weitere Konvention scheint heroisierte Selbstjustitz zu sein - auf Captain America, der offenbar völlig abgesichert durch die amerikanische Regierung agiert, scheint das nicht zuzutreffen.
Die meisten Superhelden treten aber in jedem Fall unter einem Spitznamen auf, auch wenn ihre Identitäten nicht wirklich geheim sind.
Superkräfte haben zwar die meisten, aber nicht alle. Batman hat zwar außerordentliche Fähigkeiten, aber hauptsächlich hat er Superspielzeug. Noch mal interessanter wird es beim Green Arrow, der wohl in einigen Inkarnationen noch nichtmal seine berühmten Trickpfeile hat, sondern wirklich nur ein begnadeter Bogenschütze ist.
Insofern gehe ich zwar prinzipiell davon aus, dass es ein Superheldengenre gibt, in dem gewisse Konventionen vorhanden sind, aber diese scheinen nicht zwingend zu sein. Wichtiger erscheint mir das simple Faktum, dass sie eben in diesem Setting per se üblich sind. Es sind also Konventionen, die in einer Welt gelten, keine Kriterien, die auf den (potentiellen) Helden zutreffen müssen.
Aus dem Stegreif würde ich aber einen modernen (nachaufklärerischen), prinzipiell wenigstens oberflächlich der Primärwelt ähnelnden Haupthandlungsort voraussetzen.
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Eine weitere Konvention scheint heroisierte Selbstjustitz zu sein - auf Captain America, der offenbar völlig abgesichert durch die amerikanische Regierung agiert, scheint das nicht zuzutreffen.
Doch. In den 40ern ist er Teil der "Invaders", d.h. er agiert zwar auf Initiative der US-Armee, agiert aber eigenmächtig und gegen die herrschende (Nazi-)Regierung (James Bond bedient ja in ähnlicher Weise Selbstjustiz-Phantasien).
Nachdem er in der Neuzeit aufgetaut wurde agiert er komplett unabhängig von der US-Regierung. Er respektiert sie zwar noch und kommt ihnen zur Hilfe (bis auf die paar Stories, wo er sich von ihnen distanziert - z.B. nach Watergate oder während der Superhelden-Registrierung), aber er macht größtenteils sein eigenes Ding.
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Dann hätten wir das auch geklärt. Hast du denn ein Beispiel für einen "Staatlichen Superhelden"? Wenn nicht, scheint das ja tatsächlich so eine Art Karakteristikum zu sein.
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Stormwatch
Alpha Flight, Avengers (je nach genauer Ausführung), X-Factor
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Ich würde Kostümierung als hinreichend annehmen.
Kostümierung ist auf jeden Fall eins der Merkmale, die als "qualitativ hochwertig" ansehen würde. Das heißt, das Merkmal ist mMn "charakteristischer" für Superhelden als das Merkmal der Superkräfte. Fast die ganze Bat-Familie kommt ohne Superkräfte aus (teilweise sogar ohne Superspielzeug), aber bis auf Oracle (vor New 52) trugen sie alle ein Kostüm (iirc).
Selbstjustiz/Vigilantismus ist auch ein recht verbreitetes Kriterium zu sein. Im amerkanischen Recht gibt es wohl auch die Möglichkeit einer Privatperson, im Fall eines Verbrechens einzugreifen, aber inwieweit die anderen Annahmen, auf denen Street-Level Superheldencomics beruhen, rechtlich überhaupt funktionieren, ist mMn sehr fraglich. In ihren Geheimidentitäten können Superhelden z.B. wohl kaum vor Gericht aussagen, um die von ihnen gefangen genommenen Verbrecher dauerhaft einzusperren. Klar gibt es Fälle (wie den Joker), die eigentlich bereits verurteilt, aber momentan ausgebrochen sind, aber oft scheint das Eingreifen der Superhelden auf schwachen Füßen zu stehen.
Das halte ich aber auch für einen genretypischen Fall des "Weißen Rauschens", der nur gebrochen wird, wenn es eine bestimmte Story erfordert.
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[...]aber oft scheint das Eingreifen der Superhelden auf schwachen Füßen zu stehen.
Hab ich mir nie Gedanken drüber gemacht, aber ja. Wenn Spidey Einbrecher kopfüber von der Laterne hängt, ist durchaus fraglich, ob die hinterher eingebuchtet werden. Womöglich, wenn ihre Fingerabdrücke an anderen Tatorten gefunden werden.
Intendiert ist aber womöglich eine abschreckende Wirkung: "Das ist mein Stadtteil. Egal, was die Justiz sagt, ich tret dir in den Arsch."
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Sehe ich ähnlich.
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Dann hätten wir das auch geklärt. Hast du denn ein Beispiel für einen "Staatlichen Superhelden"? Wenn nicht, scheint das ja tatsächlich so eine Art Karakteristikum zu sein.
Ist das nicht eher ein Charakteristikum für jeden Spielfilm?
Egal, ob Film Noir, korrupter Bulle, Bulle, der das Gesetz in die eigene Hand nimmt, Glücksritter, Fantasy-Heldengruppe, etc. Die Protagonisten sind nur recht selten (Polizeikrimis, Kriegsfilme) Teil des Staates.
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Nein, sehe ich nicht so.
Nicht Teil des Staates zu sein ist erst die halbe Miete, damit man überhaupt von Selbstjustitz sprechen kann, müsste erstmal ein halbwegs funktionierendes Gewaltmonopol bestehen. In vielen Settings gibt es das schonmal nicht.
Dann muss es sich wirklich um eine Form selbstorganisierter Selbstjustitz handeln. D.h. der Superheld geht auf die Straße mit dem gezielten Bestreben, auf eigene Faust gegen das Verbrechen oder Unrecht oder was er dafür hält vorzugehen. So würde ich das zumindest sehen.
Zudem: Es handelt sich wenn (und das ist meines Erachtens noch nicht abschließend geklärt) um EIN Charakteristikum. Ein einzelnes Charakteristikum ist aber in den seltensten Fällen ausreichend für eine sinnhafte Charakterisierung. Allerdings hat ja 103 schon ein paar Superhelden genannt, die seiner Auffassung nach staatlich legitimiert sind. Damit wären wir maximal wieder bei Avecs Vorschlag, einer Liste mit Genrekonventionen, von denen eine bestimmte Anzahl erfüllt sein muss.
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Dann hätten wir das auch geklärt. Hast du denn ein Beispiel für einen "Staatlichen Superhelden"? Wenn nicht, scheint das ja tatsächlich so eine Art Karakteristikum zu sein.
Victor von Doom, der "Nationalheld" von Latvertia ;)
Im Rahmen des Superhuman Registration Acts gab es die 50 State Initiative. Jeder Bundesstaat sein eigenes Superheldenteam...
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Nicht Teil des Staates zu sein ist erst die halbe Miete, damit man überhaupt von Selbstjustitz sprechen kann, müsste erstmal ein halbwegs funktionierendes Gewaltmonopol bestehen.
Im Gegenteilo: In Staaten ohne funktionierendes Gewaltmonopol ist Selbstjustiz an der Tagesordnung.
Selbstjustiz entsteht in der Regel ja erst dadurch, dass einige glauben, dass das Gewaltmonopol nicht funktioniert. Und wenn genügend Leute Selbstjustiz üben, untergräbt dies das Gewaltmonopol und es ist de facto nicht existent.
Bzgl. den Charakteristiken
Da fallen mir noch drei weitere ein:
- Superhelden sind grundsätzlich Protagonisten.
- Superhelden sehen entweder menschlich aus oder waren mal Menschen. (Auch Aliens wie Thor oder Superman sehen wie Menschen aus. Und nichtmenschlich aussehende Superhelden wie Hulk oder Dr. Manhattan waren mal Menschen.)
- Superhelden sehen besser aus als ihre Feinde.
Ansonsten wäre vielleicht auch eine Abstimmung hilfreich, wer denn nun als Superheld gilt oder nicht.
Bei Leuten wie Kick-Ass oder Unbreakable herrscht da ja imho Uneinigkeit, ob das nun Superhelden sind oder nicht.
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Im Gegenteilo: In Staaten ohne funktionierendes Gewaltmonopol ist Selbstjustiz an der Tagesordnung.
Selbstjustiz entsteht in der Regel ja erst dadurch, dass einige glauben, dass das Gewaltmonopol nicht funktioniert. Und wenn genügend Leute Selbstjustiz üben, untergräbt dies das Gewaltmonopol und es ist de facto nicht existent.
Das ist Wortklauberei. Du weißt genau, worum es mir geht.
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Nein, das ist keine Wortklauberei. Ja, ich weiß, worum es dir geht. Und in diesem Punkt hast du nunmal nicht Recht.
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Mal eine andere Frage, hat SUPERheld, nicht vielleicht auch etwas mit dem Bekanntheitsgrad innerhalb der Welt zu tun?
Wenn ich mich jetzt dem Begriff rein von der sprachlichen Ebene nähere. Batman ist der Held von Gotham City, was macht ihn aber zum SUPERhelden? Für mich nicht allein ein "krasses" Kostüm und "Super"spielzeug. Oder doch?
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Imho schon.
Sherlock Holmes oder Winnetou sind extrem bekannt. Aber definitiv keine Superhelden.
Die X-Men waren lange Zeit unbemerkt, aber dennoch Superhelden. Oder nehme Sanctuary (http://de.wikipedia.org/wiki/Sanctuary_%E2%80%93_W%C3%A4chter_der_Kreaturen) oder Heroes (http://de.wikipedia.org/wiki/Heroes_%28Fernsehserie%29): Dort leben die Superhelden auch unbemerkt vom Rest der Bevölkerung, aber sind dennoch Superhelden.
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- Superhelden sind grundsätzlich Protagonisten.
- Superhelden sehen entweder menschlich aus oder waren mal Menschen. (Auch Aliens wie Thor oder Superman sehen wie Menschen aus. Und nichtmenschlich aussehende Superhelden wie Hulk oder Dr. Manhattan waren mal Menschen.)
- Superhelden sehen besser aus als ihre Feinde.
Ja. Colorcoding for Convenience ist durchaus häufig.
Bei der Menschenähnlichkeit weiß ich nicht, ob das so schlagend ist. Außer bei (transhumanistischer) Scifi sowie Fabeln/Erzählungen mit sprechenden Tieren sind die Figuren üblicher Weise menschenähnlich.
Was du mit Protagonisten (http://de.wikipedia.org/wiki/Protagonist) meinst, verstehe ich nicht ganz. In einem Werk können durchaus Superhelden vorkommen, die nur Supporting Cast oder sogar Antagonisten (Batman vs. Superman) sind. Ich könnte wahrscheinlich auch eine Geschichte aus der Sicht von Lois erzählen. Damit hört Clark nicht auf ein Superheld zu sein.
Heroes ist insofern spannend, dass die (Super-)heldigkeit der Figuren immer umstritten bleibt. Hiro und Michael möchten gern Helden sein. Es wird in der Handlung aber kein Urteil gefällt, wer es wirklich ist. Der Heldenstatus der Figuren bleibt ambivalent. Das liegt insbesondere daran, dass die Öffentlichkeit keine Notiz von ihnen nimmt und dass sie sich trotz ihrer Superkräfte nicht über den menschlichen Alltag erheben können.
Edit: Man könnte sagen, Heroes zeigt zwar Superschurken, aber keine Superhelden.
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Sherlock Holmes oder Winnetou sind extrem bekannt. Aber definitiv keine Superhelden.
Nach den neuen Filmen mit Robert Downey jr. und Jude Law komme ich bei der Aussage zu Sherlock Holmes aber doch ins Grübeln.
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Wenn ich mich jetzt dem Begriff rein von der sprachlichen Ebene nähere. Batman ist der Held von Gotham City, was macht ihn aber zum SUPERhelden? Für mich nicht allein ein "krasses" Kostüm und "Super"spielzeug. Oder doch?
Bei Batman und überhaupt allen Street-Level-Helden, unabhängig davon ob sie Spielzeug/Gadjets haben oder nicht, ist die Abgrenzung zum Masked Avenger/Pulp-Helden generell sehr schwer.
Bei Batman selbst würde ich sagen, dass er auch auf dem "kosmischen" Level operieren kann. In den New 52 wehren die Helden der Justice League den Angriff von Darkseid/Apokolypse ab, weil sie Batman koordiniert (in der Erde 2 Version entwickelt er das Virus, dass Darkseids Computer ausschaltet).
Mein Vorschlag wäre demnach: Sobald kostümierte Helden auch über Straßenlevel operieren können und Gegner mit metamenschlichen Kräften (Zukunftstechnologie/magischen Artefakten...) entgegentreten, erfüllen sie ein SUPERheldenmerkmal. Dabei müssen die Gegner nichtmal der eigene Erzfeind sein (und es muss nicht zwangsläufig gleich kosmisches Level sein).
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Mein Vorschlag wäre demnach: Sobald kostümierte Helden auch über Straßenlevel operieren können und Gegner mit metamenschlichen Kräften (Zukunftstechnologie/magischen Artefakten...) entgegentreten, erfüllen sie ein SUPERheldenmerkmal. Dabei müssen die Gegner nichtmal der eigene Erzfeind sein (und es muss nicht zwangsläufig gleich kosmisches Level sein).
Der Vorschlag gefällt mir! :d
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Bei der Menschenähnlichkeit weiß ich nicht, ob das so schlagend ist. Außer bei (transhumanistischer) Scifi sowie Fabeln/Erzählungen mit sprechenden Tieren sind die Figuren üblicher Weise menschenähnlich.
Ist die Frage, ob es hier um allgemeine Charakteristika geht oder um Charakteristika, die das Superhelden-Genre von anderen Genres unterscheiden.
Ansonsten vergleiche ich gerne mal Thor mit dem guten Godzilla.
Das einzige, was die beiden unterscheidet, ist doch letztendlich, dass der eine menschenähnlich aussieht und der andere nicht.
Oder nehmen wir Hulk und KingKong:
Der Unterschied ist, dass der eine früher mal ein Mensch war, während der andere immerschon ein Affe war. - Ansonsten gibt es nicht wirklich Unterschiede zwischen den beiden.
Ich könnte wahrscheinlich auch eine Geschichte aus der Sicht von Lois erzählen. Damit hört Clark nicht auf ein Superheld zu sein.
Deswegen schrieb ich ja auch nicht definierendes Merkmal sondern Charakteristikum!
Die definierenden Merkmale sind:
1) Es ist ein Held.
2) Es verfügt über Superkräfte.
Das sind die beiden definierenden Merkmale. Alles andere sind Charakteristika. Das heißt, diese Sachen sind zwar meistens vorhanden, aber man kann sie entfernen, ohne dass er/sie dadurch aufhört, ein Superheld zu sein.
@ Auribiel
Ist der neue Sherlock Holmes für dich superheldig, weil er bekannter als der alte ist? Oder ist er für dich superheldig, weil er extrem gut kämpfen kann und massenweise Gegner aufwischt?
Nenn es "Verstoß gegen ein Gewaltmonopol de jure" wenn es dir besser gefällt, das ändert am Sinngehalt nichts.
Und ob es was am Sinngehalt ändert!
Und ja, gegen Gewaltmonopol kann man natürlich nur dort verstoßen, wo es Gewaltmonopole gibt. Aber das ist jetzt keine Eigenschaft des Superhelden-Genres sondern der Tatsache geschuldet, dass es im Setting ein Gewaltmonopol gibt.
Nehme zum Beispiel man Herkules oder Xena. Klassische Superhelden, die Selbstjustiz üben. Der einzige Grund, dass sie nicht gegen Gewaltmonopole verstoßen ist, dass es keine Gewaltmonopole gibt. Aber das ist keine Eigenschaft von Herkules oder Xena, sondern eine Eigenschaft des Settings.
Btw, damit hättest du auch gleich zwei Superhelden, für die "Verstoß gegen ein Gewaltmonopol de jure" nicht zutrifft. (Die aber dennoch Selbstjustiz üben.)
Ein Gewaltmonopol de facto ist dafür nicht nur völlig unerheblich, die heroisierte Selbstjustitz, um die es ging, setzt sogar voraus, dass das Gewaltmonopol insuffizient ist.
Sage ich doch! Hier bist du derjenige, der mich missversteht.
Ich würde die heroisierte Selbstjustitz also weiterhin als genretypisch einordnen, auch wenn wir festgestellt haben, dass sie nicht zwingend notwendig ist.
Wie schon gesagt: Die heroisierte Selbstjustiz gibt es in allen möglichen Genres. Schau dir doch nur mal Dirty Harry an.
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Retrospektiv ist mir aufgefallen, dass du zumindest auf diesem Nebenschauplatz Recht hast: Auch der Held, der gegen die Herrschaft eines illegitimen modernen Raubritters in einem Land ohne jedes Gewaltmonopol antritt qualifiziert sich für heroisierte Selbstjustitz.
Aber:
Nehme zum Beispiel man Herkules oder Xena. Klassische Superhelden, die Selbstjustiz üben. Der einzige Grund, dass sie nicht gegen Gewaltmonopole verstoßen ist, dass es keine Gewaltmonopole gibt. Aber das ist keine Eigenschaft von Herkules oder Xena, sondern eine Eigenschaft des Settings.
Siehst du, da ist das Problem: Für mich (und viele, viele andere) sind Xena und Herkules eben keine Superhelden, sondern Fantasyhelden. Weil sie in keinem Superheldensetting, sondern in einem Fantasysetting agieren. Nicht der Held, sondern das Setting sind für mich relevant. Ich bestreite nicht, dass man das auch anders sehen kann, aber ich halte die Definition nach Genre und Setting für die einzig sinnvolle, wenn man vernünftig über das Thema diskutieren möchte, weil der Begriff Superheld sonst so weit wird, dass er seine Begriffsschärfe verliert.
Xena und Herkules in New York 2012: Superhelden
Xena und Herkules im Fantasygreek irgendwann in ferner Vergangenheit: Fantasyhelden
Sage ich doch! Hier bist du derjenige, der mich missversteht.
Nein. Ich verstehe dich nicht miss, ich drücke aus, dass du mir nicht widersprochen, sondern nur an meiner Wortwahl rumgekrittelt hast. Wenn du verstanden hast, was ich ausdrücken wollte, hättest du auch sagen können: "Ich stimme dir in der Sache zu (was du mit diesem von mir zitierten Satz getan hast), aber den Begriff Selbstjustitz würde ich präziser als "[...]" formulieren. Hast du aber nicht und darum veranstalten wir diesen Ringelpietz überhaupt erst.
Wie schon gesagt: Die heroisierte Selbstjustiz gibt es in allen möglichen Genres. Schau dir doch nur mal Dirty Harry an.
Ja. Es gibt sie in allen möglichen Genres. Darum ist sie für das Superheldengenre trotzdem typisch und unterscheidet es dadurch z.B. vom Geheimagentengenre.
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Und ja, gegen Gewaltmonopol kann man natürlich nur dort verstoßen, wo es Gewaltmonopole gibt. Aber das ist jetzt keine Eigenschaft des Superhelden-Genres sondern der Tatsache geschuldet, dass es im Setting ein Gewaltmonopol gibt.
Damit hast Du, glaube ich, einen guten Punkt der Superheldensettings benannt. Bisher sind wir irgendwo bei "nach der Aufklärung" oder "ab der Industriellen Revolution" gewesen, aber die besonderen Eigenschaften dieser Zeiten wurden nur gestreift.
Neben dem "wissenschaftlichen" (newtonschen oder post-newtonschen) Weltbild scheint mir das Gewaltmonopol auch ein wichtiges Merkmal des Settings zu sein. Superhelden bewegen sich zwar manchmal in Bürgerkriegsgebieten oder Failed States, aber das ist kein dauerhaftes Betätigungsfeld (bis alexandro ein Gegenbeispiel findet ;) ), sondern meistens eine Ausnahme, die einer die Grenzen des Genres austestenden Story geschuldet ist.
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"Systemstabilisierende Selbstjustiz"?
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Die definierenden Merkmale sind:
1) Es ist ein Held.
2) Es verfügt über Superkräfte.
Das sind die beiden definierenden Merkmale. Alles andere sind Charakteristika. Das heißt, diese Sachen sind zwar meistens vorhanden, aber man kann sie entfernen, ohne dass er/sie dadurch aufhört, ein Superheld zu sein.
Die beiden Kriterien, die du zitierst, sind nicht notwendig und nicht hinreichend. Die Methode bleibt zudem verfehlt, wie ich jetzt schon mehrfach erläutert habe. Sie wird nicht adäquater, wenn du darauf bestehst. Mit einer aus Definiens und Definiendum bestehenden Definition kommst du nicht weiter.
Bei einer Geschichte, in der Lois fokalisiert, ist die Fokalisierung natürlich ein Merkmal der Story, nicht des Plots. Alle anderen Dinge, die wir aufgezählt haben, bezogen sich auf den Plot. Ein Merkmal, dass sich auf die Story bezieht sticht dabei natürlich heraus. Festzustellen, dass in Superhelden-Geschichten für gewöhnlich Superheldenn die Protagonisten sind, scheint mir nicht ganz die Frage zu treffen, was Superhelden sind, sondern wie man Superhelden-Geschichten erzählt. Aber das ist vielleicht auch nicht so wichtig.
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Bei einer Geschichte, in der Lois fokalisiert, ist die Fokalisierung natürlich ein Merkmal der Story, nicht des Plots.
Was ist der Unterschied zwischen Plot und Story?
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@ Auribiel
Ist der neue Sherlock Holmes für dich superheldig, weil er bekannter als der alte ist? Oder ist er für dich superheldig, weil er extrem gut kämpfen kann und massenweise Gegner aufwischt?
Er wäre für mich superheldig, weil er pulpiger und actionreicher ist.
Ich denke, wenn ein Superheld zwar Cape trägt, aber schnöselig und ohne Action einen Fall löst und den Superschurken zu Fall bringt, dann wäre es für mich kein Superheld.
Der neue Sherlock Holmes betont einfach viel mehr das an Sherlock Holmes, was eigentlich einen Superhelden ausmacht. Gut, er trägt kein Kostüm (außer er tarnt sich mal wieder vor dem Hintergrund), aber er deckt internationale Verschwörungen auf (siehe obigen Punkt was den "Super"helden ausmacht in Bezug auf Batman), es gibt Pulp, es gibt Action, es gibt Sidekicks (gut, Watson war vorher schon da, aber jetzt ist er nicht nur der Statist, sondern selbst COOL), der Gegner ist auch superschurkiger als zuvor.
Interessanterweise fällt mir da was auf:
Ich würde James Bond nicht als Superhelden zählen, obwohl er (bis auf das Kostüm) alle Voraussetzungen erfüllt.
Aber Austin Powers geht für mich als Persiflage eines Superhelden durch! *selbst verwundert*
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Plot fragt: Was passiert? Story fragt: Wie wird das erzählt? Wer Protagonist - also Hauptperson - ist, hängt maßgeblich davon ab, wer das Ereignis betrachtet (Perspektive / Fokalisierung). Ich kann die Geschichte einer Ehe aus zwei Perspektiven schildern. Der Stoff bleibt der selbe, aber die Wichtigkeit der Figuren für die Geschichte, wer also Protagonist ist, verschiebt sich.
Kann man noch vielschichtiger auflösen, wenn man möchte.
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*resurrect*
Hallo.
Seht Ihr eine Chance, einen soliden Zwischenstand dieser Diskussion zu formulieren?
Die Überlegung, die jeweils betrachtete Figur im Kontext des Settings, in welcher sie auftaucht, zu bewerten, halte ich für zielführend, um ihre Eigenart als Superheld festzustellen.
Während ich mir diesen Thread durchgelesen habe, habe ich mehrmals den Eindruck gehabt, dass irgendwie fast immer die Mehrheit sagen wird: Das ist ein Superheld bzw. eine Superheldengeschichte, und das ist keine solche ... Beispiele dafür sind hier schon zu Hauf gefallen. ImZweifel scheiden sich die Geister da, wo Grenzfälle diskutiert werden.
Der Grund, warum ich dieses Thema neu anheize, ist vor allem der, dass ich für mich noch nicht zu einem endgültigen Ergebnis darüber gekommen bin, ob ich diese Figuren "bloß" als Helden oder gar als Superhelden betrachten möchte:
Anthony Rogers aka Buck Rogers
Flash Gordon
Curtis Newton aka Cpt. Future ...
Bei Flash Gordon bin ich am ehesten bereit, diesen "nur" als Helden zu klassifizieren; bei Anthony Rogers bin ich mir nicht so sicher; bei Curtis Newton neige ich eher zum Superhelden.
Wenn keine Einwände bestehen, würde ich diese Diskussion deshalb - kurzzeitig - an diesen Figuren weiterführen wollen, um (noch) näher an den Begriff des Superhelden heranzukommen ...
Cpt. Future
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Ist John Carter ein Superheld?
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Ist John Carter ein Superheld?
Auf der Erde: Nein.
Auf dem Mars: Ja.
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Natürlich könnte man einen umfangreichen Kriterienkatalog für typische Merkmale von Superhelden, Pulphelden etc. erstellen und zum Schluss kommen, dass Captain Future zu 86 % ein typischer Pulp-Held ist, zu 69 % ein Superheld und zu 11 % ein aesopsches Fabelwesen, aber das ist letztendlich Unsinn.
Ein Superheld ist ein Held aus einem Superheldencomic oder der Adaption eines Superheldencomics oder einer Parodie oder sonstigen Imitation eines solchen Comics oder dessen Adaption.
Natürlich müsste man jetzt eigentlich das Genre der Superheldencomics definieren, aber im Allgemeinen ist das eh klar. Aber selbst wenn, ein Genre zu definieren macht immer noch wesentlich mehr Sinn, als Figuren aus einem Genre gegen die aus einem anderen abzugrenzen. Wie unterscheidet sich ein Westernheld von einem SciFi-Helden? Hauptsächlich durch die Kleidung und Ausrüstung. Der Begriff des Superhelden definiert sich nunmal primär durch die Medien aus denen er stammt und das Genre, das dadurch entstanden ist, und nicht durch bestimmte Eigenschaften.
Alle von dir genannten Helden stammen ursprünglich auf Pulp-Heften (und sind durch Adaptionen derselben besonders bekannt geworden), also handelt es sich um Pulp-Helden und nicht um Superhelden.
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Auf der Erde: Nein.
Auf dem Mars: Ja.
Ist Bruce Wayne immer noch ein Superheld, auch wenn er gerade sein Fledermauskostüm nicht anhat?
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Bruce Wayne ist auch ohne Fledermauskostüm superreich. (Reichtum ist quasi seine Superkraft.)
Würde Bruce Wayne aus irgend einem Grunde seinen Reichtum und seine technischen Spielzeuge verlieren, wäre er nur ein ganz gewöhnlicher Mensch ohne Heldenkräfte. Dann wäre er kein Superheld mehr.
Und zum John-Carter-Setting: Jeder halbwegs athletische Erdenmensch hat das Potential, auf dem Mars zum Superhelden oder zum Superschurken zu werden!
Bruce Wayne ist ohne Fledermauskostüm immer noch reicher als alle anderen. Aber John Carter ist auf der Erde nicht stärker als alle anderen. Deswegen ist Bruce Wayne ohne Fledermauskostüm (aber mit Reichtum) immer noch ein Superheld. Aber John Carter ist auf der Erde kein Superheld, da ihm dort die Superkraft fehlt.
Sehe zum Beispiel den 1. Film von "Fantastic Four": Ben Grimm hatte dort ja eine zeitlang seine Superkraft abgegeben, um wieder ein gewöhnlicher Mensch zu werden. Während dieser Zeit war er kein Superheld. Erst als er seine Superkraft zurück erlangte, wurde er wieder zum Superhelden.
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Reichtum ist nicht die Hauptattraktion von Batman. Es ist vielmehr eine Mischung aus Willenskraft, Vorbereitung / Analytische Fähigkeiten, vielseitiges Training (er kann nahezu alles, auf Weltklasse Niveau, von Nahkampf über hacking bis hin zum Jazzsingen) sowie eine körperliche und geistige Leistungsfähigkeit an der Grenze des menschlichen Maximum. Dazu kommen seine Finanziellen Ressourcen.
Iron Man wäre eher das passende Beispiel für die Superkraft Reichtum. Tony ohne seinen Anzug und die Möglichkeiten, einen solchen zu bauen ist nur ein Libertärer Alkoholiker. Bruce wäre noch ein Ninja mit nahezu übermenschlichen Fähigkeiten.
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Sehe zum Beispiel den 1. Film von "Fantastic Four": Ben Grimm hatte dort ja eine zeitlang seine Superkraft abgegeben, um wieder ein gewöhnlicher Mensch zu werden. Während dieser Zeit war er kein Superheld. Erst als er seine Superkraft zurück erlangte, wurde er wieder zum Superhelden.
Hier würde ich klar widersprechen (abgesehen davon, dass die Charaktere in den Fantastic Four-Filmen zwar Superkräfte haben, sich aber fast nie wie Superhelden verhalten). Außergewöhnliche Kräfte sind keine Voraussetzung, es kommt darauf an, wie man diese einsetzt.
Beispiele:
- Adam Strange zählt als Superheld des Planeten Rann (obwohl seine Technologie auf Rann ganz normal ist)
- die Guardians of the Galaxy (Film-Version) haben entweder (für den Teil des Universums, in dem sie operieren) normale Technologie bzw. Rassen-Fähigkeiten)
- der Punisher hat die selben Fähigkeiten wie hunderte andere Elite-Marines auf Landurlaub, trotzdem zählt er als Superheld und sie nicht
- Wildcat (DC/Arrow) ist ein normaler Boxer - sind deswegen alle Boxer Superhelden, sobald sie sich außerhalb des Rings aufhalten?
usw. usf.
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Klar, Superkräfte alleine reichen nicht aus. Sie sind aber eine Voraussetzung. Wie ich schon weiter oben schrieb, um ein Superheld zu sein, müssen zwei Voraussetzungen erfüllt sein:
1) Es ist ein Held.
2) Es verfügt über Superkräfte.
Batman ohne Fledermauskostüm verfügt nach wie vor über diese beiden Eigenschaften.
John Carter auf der Erde verfügt jedoch nur über die erste Eigenschaft.
Der Punisher dagegen ist kein Superheld. Ich bin mir nichtmal sicher, ob er überhaupt ein Held ist. Bestenfalls ist er ein Superbrutalo, der foltert. Je nach Sichtweise entweder ein pulpiger Superbrutalo oder ein tragischer Superbrutalo. Aber definitiv kein Held.
Klar, der Punisher wurde von Marvel veröffentlicht, die durch Superhelden-Storys bekannt geworden sind. Das rückt ihn vielleicht in die Nähe von Superhelden, macht ihn aber selber noch lange nicht zum Superhelden.
Adam Strange kenne ich nicht. Aber nach dem, was ich so von ihm gehört habe, scheint er eine Art John Carter zu sein.
Die Guardians of the Galaxy würde ich eher als Pulp-Helden denn als Superhelden ansehen. Auch hier wieder: Das einzige superheldige ist die Veröffentlichung durch Marvel.
Hätte irgendein anderer Verlag exakt die gleiche Story veröffentlicht, käme niemand auf die Idee, das als Superheldengeschichte zu bezeichnen.
Bestenfalls könnte man noch Groot als Superheld ansehen, der über regenerative Kräfte verfügt. Der Rest sind eher Pulp-Helden denn Superhelden.
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Hört dann Superman auf ein Superheld zu sein, sobald der Gegner Kryptonit dabei hat? Nein! Gerade durch diesen Umstand (er hat gerade keine Kräfte) wird er sogar ein besserer Superheld - er muss sich den selben Bedrohungen (Superhelden-Bedrohungen) stellen, aber ohne Kräfte, und triumphiert letztendlich.
Jetzt gibt es (nach deiner Definition) zwei Möglichkeiten:
1) Er ist, während er Kryptonit ausgesetzt ist, kein Superheld. D.h. Superhelden haben eigentlich kein definierendes Aktionsmerkmal, es gibt nichts definierendes was Superhelden tun, nur was sie sind. Dann wäre auch Lobo ein Superheld.
2) Er ist auch ohne Kräfte ein Superheld, solange er ursprünglich mal Kräfte hatte und die Aussetzung nur kurzfristig ist. Dann wäre auch John Carter auf der Erde ein Superheld (ein anderes Beispiel wäre Billy Batson/Shazam).
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Durch Kryptonit verschwinden Supermans Fähigkeiten ja nicht. Sie werden nur unterdrückt.
Gäbe es aber eine Methode, um Supermans Fähigkeiten zu entfernen anstatt sie nur zu unterdrücken, würde er aufhören, ein Superheld zu sein.
Zu deinem zweiten Absatz: Ich möchte dich darauf hinweisen, dass ich bei Superhelden zwei Eigenschaften genannt habe.
Die erste ist ein Aktionsmerkmal (Held sein).
Und nur die zweite ist ein "sein"-Merkmal (Superfähigkeit besitzen).
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Und durch die Verwandlung in Billy Batson verschwinden Captain Marvels/Shazams Fähigkeiten ja nicht, sie werden nur unterdrückt. Und durch den Aufenthalt auf der Erde verschwinden John Carters Fähigkeiten ja nicht, sie sind nur unterdrückt (heruntergeregelt).
"Held sein" ist als Aktionsmerkmal relativ nutzlos, wenn nicht klar ist, was Helden eigentlich machen. Und wenn die selbe Aktion einmal eine Heldenaktion oder eine Superheldenaktion sein kann, wird es noch nutzloser.
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Billy Batsons Superfähigkeit ist, dass er sich mittels des Wortes "Shazam" verzaubern kann.
Billy Batson hört in einem Roman auf, ein Superheld zu sein, als Shazam stirbt und er sich daher nicht mehr durch das Wort "Shazam" verwandeln kann. Hier ist er für eine zeitlang ein ganz gewöhnlicher Junge, bis es einen Nachfolger für Shazam gibt und Billy Batson sich wieder verwandeln kann.
Und John Carters Fähigkeiten werden auf der Erde ja nicht unterdrückt. Die Erde ist ja quasi der Normalzustand. Der Mars ist eher ein Ort, wo ALLE halbwegs athletischen Erdenmenschen Superfähigkeiten erlangen können.
Würdest du behaupten, dass der Punisher über unterdrückte Superfähigkeiten verfügt, weil er auf dem Mars plötzlich wesentlich stärker wäre? (Angenommen es gibt mal ein John Carter/Punisher Crossover.) Oder würdest du nicht eher denken, dass er keine unterdrückten Superfähigkeiten hat. Und nur, falls ein Erdenmensch sich mal auf den Mars begibt, würde er Superfähigkeiten erhalten.
Und nein, rekursive Definitionen sind nicht nutzlos. Sie sind sogar sehr hilfreich, um den Blick auf das Wesentlich zu richten. Wenn du dich jetzt fragst, was eine Person zum Helden macht:
1) Er/Sie muss für das "Gute"(tm) eintreten.
2) Er/Sie muss selbstlos handeln.
3) Er/Sie muss sich durch sein/ihr Handeln in Gefahr begeben.
4) Er/Sie muss letztendlich erfolgreich sein. (Oder zumindest einen Teilerfolg erzielen.) Alternativ darf die Person auch nicht erfolgreich sein, wenn sie bei dem Versuch stirbt.
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Wir sehen nun, dass Thread-Nekromantie nicht das Problem ist. Sie hat nur den Nebeneffekt, dass sie mit User-Nekromantie einhergeht.
Doppelte Identität und Kostüm sind für Superhelden viel definierender als besondere Kräfte.
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John Carter auf der Erde verfügt jedoch nur über die erste Eigenschaft.
Wenn wir einmal von seiner unnatürlichen Jugend/Langlebigkeit absehen...
mfG
jdw
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@1of3
Dann wäre John Carter nichtmal auf dem Mars ein Superheld.
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Ich weiß nicht, aber ich glaube, man rechnet John Carter zu den Vorläufern des Superhelden-Genres und nicht direkt dazu.
Pulp mit Powers?
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Wenn wir einmal von seiner unnatürlichen Jugend/Langlebigkeit absehen...
mfG
jdw
und von seinen Fähigkeiten als Kaempfer.
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Ich weiß nicht, aber ich glaube, man rechnet John Carter zu den Vorläufern des Superhelden-Genres und nicht direkt dazu.
Pulp mit Powers?
Ja, genau wie "Doc Savage", "The Shadow" oder auch "Zorro". Hat aber eher was mit der geschichtlichen Einordnung zu tun, als mit dem was diese Figuren jetzt auszeichnet.
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Für mich definieren sich Superhelden nicht nur auf dem Papier oder im Kino. Im Normalen Leben treffe ich ständig auf "Super" Helden.
Ein Arzt der Leben rettet
Helfer, Pfleger usw die dabei Helfen.
Mechaniker die Gebäude bauen in den dutzende Familien Schutz finden.
Jeder Beruf der unsere Welt am laufen hält ist eigentlich eine Superkraft. ( ADAC sind in meinen Augen wirklich die Gelben Engel)
Ich könnte jetzt so weiter machen aber mir ist bewusst das ihr euch selbst ein Bild darüber machen könnt wie "Super" wir als Menscheit eigentlich sind. Schade ist nur das zuviele lieber der "Super"Schurke sind.
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Hallo.
Vielen Dank für die weiteren Überlegungen.
Zu Captain Future - imho eher Superheld als Held. Denn er wird in den ursprünglichen Erzählungen so beschrieben, dass er in vielen (den meisten? allen?) körperlichen und geistigen Belangen jedem Menschen oder menschlichen Wesen weit überlegen ist. Hinzu tritt wie bei Batman ein Arsenal an Gadgets, die ihm die Erfüllung seiner Aufgaben deutlich vereinfachen; und wenn er ein Gadget gerade nicht zur Hand hat, baut er in seinem Raumschiff - die Comet - mal eben schnell Nuklearreaktoren im Taschenformat oder Strahlenwaffen oder hilfreiche Werkzeuge, während er von der Erde zu einem anderen Ort fliegt. Sein Ziel ist nichts weniger als der interplanetare Frieden und friedliche Nutzung von Technologien und Wissenschaft. Und er tritt regelmäßig erst dann in Erscheinung, wenn die Regierung auf der Erde mit ihren Möglichkeiten am Ende ist und - wie in den pulpigen Ursprüngen von Batman - Captain Future um Hilfe bittet. Im Übrigen hat Captain Future eine doppelte Identität; denn sein wahrer Name - Curtis Newton - ist nur eng Vertrauten, also Otho, Grag, Prof. Simon Wright und, ich meine, noch Joan Randall bekannt. Sonst kennt die Bewohner des Sonnensystems ihn nur als Captain Future; bzw. sie erkennen ihn an dem besonderen Ring, den er trägt. Nach allem, was hier bisher zur Abgrenzung Helden und Superhelden ausgeführt worden ist, würde ich ihn also eher in dem Bereich einordnen.
Aber das auch nicht uneingeschränkt - denn unterm Strich bleibt er ein Mensch. Genauso wie Batman, das Phantom, John Carter uva.
Ich sehe im Ergebnis, dass die Diskussion, wie sie 2013 schon geführte wurde und durch den Resurrect auch jetzt geführt wird, dazu führt, eine Grenzziehung nicht so ohne Weiteres zu ermöglichen. Gewiss ist nur, dass es eine Reihe von Figuren gibt, die ohne Weiteres als Superhelden bezeichnet werden können, während dies für "klassische" Helden nicht der Fall ist. Dabei sit übrigens interessant zu sehen, dass z.B. Herkules/ Herakles wohl eher klassischer Held ist, obwohl er göttlicher Herkunft ist und mithin nicht bloß ein sehr starker Mensch gewesen ist. Durch diese Diskussion ist deutlich geworden, dass verschiedene Figuren, die den Genres der Superheldengeschichten und/oder Pulp Fiction (kann man hier überhaupt eine Trennlinie ziehen?) zugeordnet werden können, sich in dem Bereich der Schnittmenge zwischen Helden und Superhelden befinden; und ihre jeweilige konkrete Einordnung scheint dann eine Frage dessen zu sein, welche Maßstäbe angelegt werden und welche nicht.
Vielen Dank!
CF
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Kostümierung ist auf jeden Fall eins der Merkmale, die als "qualitativ hochwertig" ansehen würde. Das heißt, das Merkmal ist mMn "charakteristischer" für Superhelden als das Merkmal der Superkräfte. Fast die ganze Bat-Familie kommt ohne Superkräfte aus (teilweise sogar ohne Superspielzeug), aber bis auf Oracle (vor New 52) trugen sie alle ein Kostüm (iirc).
Naja Batman benutzt in vielen Comics auch nicht mehr Spielzeug als seinen Batarang und seine Batline. Und in den Batman Comics selber, hat das Superspielzeug auch erst in den letzten 10 Jahren (etwa mit der Übernahme von Grant Morrison) wirklich Einzug gehalten.
Was Oracle angeht, die in ihrer Batgirl Zeit auch pre new 52 ein Superheld, aber in ihrer Rolle als Oracle ehr ein support Charcter wie Alfred und kein eigener Held mehr.
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Ist eigentlich Pippi Langstrumpf eine Superheldin?
Nee, ernsthaft. Sie hat eine eigene Serie (Bücher + Filme). Sie ist hat übermenschliche Kräfte (superstark). Sie gerät regelmäßig mit der relativ inkompetenten Polizei aneinander und triumphiert dabei normalerweise. Sie hat sogar zwei bewundernde Sidekicks und ein persönliches Trauma, weil ihr Vater nicht mehr da ist Klingt schon superheldig. ;)
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Superheld ist, wer Protagonist bei Marvel oder DC-Comics ist. ~;D
Valiant Comics? WildStorm? (Auch wenn die seit Ende der 90er wieder zu DC gehören.) Image? Virgin Comics? [Ja, ich weiß: Die gibts nicht mehr.] (Und das sind nur die Verlagsnamen, die mir gerade einfallen, wenn ich zu Googlen anfange haben wir hier vermutlich sogar früher oder später ein echtes Problem, was mein Namedropping dann anbelangt.)
Etwas ernsthafter schließe ich mich La Dolge Vita an. Um Superheld zu sein, benötigt man zwei Sachen:
1) Man muss ein Held sein.
2) Man muss Superkräfte besitzen. (Und ja, Superspielzeug wie es Batman besitzt, ist für mich eine Superkraft.)
Und da würde ich jetzt einfach mal den guten Frank Castle als Problem in den Raum werfen.
Und richtig lustig wäre es dann noch mal einen Blick auf den Katalog von Chaos Comics zu werfen.
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Systemstabilisirende Selbstyustiz? Pyromaner kann ich das für mein Rollespiel Superwelt verwäden um die arbeit von Superhelden in den USA zu beschreiben. ?
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Ist eigentlich Pippi Langstrumpf eine Superheldin?
Nee, ernsthaft. Sie hat eine eigene Serie (Bücher + Filme). Sie ist hat übermenschliche Kräfte (superstark). Sie gerät regelmäßig mit der relativ inkompetenten Polizei aneinander und triumphiert dabei normalerweise. Sie hat sogar zwei bewundernde Sidekicks und ein persönliches Trauma, weil ihr Vater nicht mehr da ist Klingt schon superheldig. ;)
Ich würde sagen, nein -- ihr fehlt das eingängige Kostüm. ~;D
Es klingt vielleicht erst mal oberflächlich oder nach Haarspalterei, wenn ich gerade an diesem Merkmal zwischen "Superhelden" einerseits und "Helden mit Superkräften" andererseits unterscheide. Aber so scheint das in meinem Kopf tatsächlich abzulaufen, und wenn ich mir dann noch vor Augen halte (;)), daß (a) Menschen nun mal stark visuell orientiert sind und (b) "Superhelden" in erster Linie auch einem visuellen Medium, nämlich den Comics, entstammen, dann fühlt es sich zumindest für mich schon gar nicht mehr so verrückt an.
Zumal ein hinreichend individuelles Kostüm mit hohem Wiedererkennungswert durchaus seine praktischen Vorteile haben mag. Es macht für Batman schon einen kleinen Unterschied, ob ihn Freund wie Feind auf seiner nächtlichen Patrouille nur als eine anonyme Gestalt unter vielen wahrnehmen oder ob sie ihn an den spitzen Ohren und dem Fledermauscape sofort eben als Batman identifizieren können.
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Man könnte ihr Outfit evtll. noch als Kostüm durchgehen lassen (Maske, Cape und Tights gehören nicht zwingend zum Genre).
EDIT: Cyclone, von der Justice Society of America (DC) ist stilistisch nicht so weit von Pipi Langstrumpf entfernt >;D
(http://dccomicsweekly.weebly.com/uploads/1/3/8/6/13864418/799969061.jpg)
Was Pipi aber auf jeden Fall fehlt, ist ein Widersacher: die Leute mit denen sie in den Filmen zu tun hat, und die versuchen sie auszurauben/ins Heim zu stecken sind zu keinem Zeitpunkt eine Bedrohung für sie (körperlich sowieso nicht, aber auch nicht geistig oder emotional). In diesem Sinne hat sie keine Widerstände zu überwinden und kann sich nicht beweisen - der "Prüfung des Helden"-Aspekt gehört für mich aber zwingend zum Genre des Superhelden.