Tanelorn.net
Pen & Paper - Spielsysteme => Systemübergreifende Themen => Thema gestartet von: Text am 20.05.2013 | 18:12
-
Ich suche ein Rollenspiel. Sollte noch in Print sein. Eine deutsche Version wäre ein netter Bonus, ist aber kein Muss.
Das Setting sollte Low Fantasy sein (mit Einschlag Richtung Horror). Pseudo-Mittelalterlich oder Gegenwart, da bin ich offen. Monster und Magie sollen ungewöhnlich und unbekannt sein. Kein EDO. Ich will kein Monster an jeder Straßenkreuzung (schon gar keinen Standard-Oger von dem jeder weiß dass er 30 HP hat) Magische Gegenstände darf es geben - aber sie sollten sehr selten sein (schon gar nicht in jeder Stadt kaufbar).
Ich will möglichst wenige, einfache und konsistente Regeln, die aber trotzdem viele Möglichkeiten bieten. Darf durchaus "crunchig" sein, aber sollte schnell lernbar sein.
Das Spiel sollte nicht zu Kampf-Lastig sein. Ich will nicht, dass jede Begegnung darauf hinaus läuft das Monster unter 0HP zu prügeln. Ich will nicht dass 9 von 10 Goldstücken für Waffen und Rüstung ausgegeben werden. Auf der anderen Seite, wenn es mal zu Kämpfen kommt, dann habe ich lieber ein System mit harten Zahlen und Regeln als ein rein erzählerisches System.
Gerne mit Ressourcen-Tracking (Rationen, Pfeile, Gesundheit, Schlafmangel, ...)
Gerne ein Dungeon Crawl. Aber lieber eine Gruppe Hobby-Höhlenforscher die mit Spitzhacken und Taschenlampen einen hässlichen schleimigen Gnom abwehren, als eine Gruppe von Kriegern und Zauberern, die Drachen schnetzeln.
Von allen Spielen die ich kenne kommt LotFP dem was ich suche am nächsten. Das einzige was mich daran stört: fast keine Möglichkeiten zur Individualisierung bei Charakter-Erstellung und -Entwicklung; Charakterklassen zu Kampf-lastig; ich bin mir nicht sicher ob mir gefällt dass gar keine Monster/magische Gegenstände mitgeliefert werden.
Die Ankündigung für das Torchbearer RPG liest sich auch vielversprechend, aber das dauert ja noch bis das raus kommt.
Kann mir jemand etwas empfehlen?
-
Ich habe es selbst noch nicht gespielt, aber Hârn könnte etwas für Dich sein. Ob das noch in Print ist, weiß ich nicht. Deutlich besser kenne ich dagegen All Flesh Must Be Eaten. Mit der Erweiterung Dungeons and Zombies könnte das definitiv das sein, was du suchst.
-
Probier mal das hier (http://www.kickstarter.com/projects/burningwheel/torchbearer?ref=live)
-
Öhm, Praion, das hat er bereits erwähnt und bat aufgrund des ungewissen Release-Termins um Alternativen.
-
Wie wäre es denn mit Cthulhu Mittelelalter?
-
Ja, Cthulhu Mittelalter würde zu 99, 9% dem Gesuchten entsprechen.
Oder das BRP GRW mit einem oder mehreren der erhältlichen Mittelalter Erweiterungen.
-
Öhm, Praion, das hat er bereits erwähnt und bat aufgrund des ungewissen Release-Termins um Alternativen.
Wieder nicht alles gelesen... Tut mir leid
:btt:
-
Wie wäre es denn mit Cthulhu Mittelelalter?
Ist das Standalone oder brauche ich das Cthulhu Basisspiel dazu?
Und deckt das nur Mythos-Monster ab oder auch klassische Märchen-Monster?
-
Wenn LotFP der Sache nah kommt, wie wäre es mit Dungeon Crawl Classics RPG? Das ist für mich in gewissen Teilen das bessere LotFP, weil das, was in letzterem an Style eher im Fluff und durch Absprachen gelöst wird, hier in Regeln gegossen wird.
-
Wenn LotFP der Sache nah kommt, wie wäre es mit Dungeon Crawl Classics RPG? Das ist für mich in gewissen Teilen das bessere LotFP, weil das, was in letzterem an Style eher im Fluff und durch Absprachen gelöst wird, hier in Regeln gegossen wird.
+1
-
Meine fünf Cent: Shadows of Esteren.
Noch in Print? Check.
Low Fantasy? Check.
Monster und Magie selten? Check.
Kein EDO? Check.
Wenige, konsistente Regeln? Check.
Außerdem: Fantastisches Artwork. Steam-Technik bei Bedarf (kann man mit und ohne spielen). Regeln für geistige Gesundheit.
Es könnte höchstens sein, dass dir die Regeln zu einfach sind. Aber ich würde empfehlen, mal reinzuschauen. Wenn du konkrete Fragen hast, erzähle ich auch gerne noch ein bisschen mehr dazu.
-
Danke euch allen für die vielen Empfehlungen :d
Zu DCC:
Die ungewöhnlichen Würfel haben mich bisher immer etwas abgeschreckt - und die Tatsache dass es (für ein OGL-Spiel ungewöhnlich) keine Gratis-Version der Regeln zum Reinschnuppern gibt.
Wie funktioniert denn die Charakter-Erstellung? Habe ich da mehr Freiheiten als bei anderen D&D-Klonen? Wie funktioniert das Skill-System?
Zu Shadows of Esteren:
Soweit ich die Beschreibungen bei Sphärenmeisters verstehe ist "Universe" das Grundregelwerk und "Prologue" so was wie Anfängerregeln (Ohne Regeln zur Charakter-Erstellung - sehe ich das richtig?).
Wie weit komme ich mit dem Prologue? Oder sollte ich besser gleich zum Universe greifen?
Wie eng sind die Regeln mit dem Setting verheiratet? Kann ich mit den Regeln auch auf der Erde oder meiner eigenen Welt spielen? Lässt sich der Steampunk-Kram als Technik aus dem 21. Jahrhundert um-skinnen?
-
Danke euch allen für die vielen Empfehlungen :d
Zu DCC:
Die ungewöhnlichen Würfel haben mich bisher immer etwas abgeschreckt - und die Tatsache dass es (für ein OGL-Spiel ungewöhnlich) keine Gratis-Version der Regeln zum Reinschnuppern gibt.
Wie funktioniert denn die Charakter-Erstellung? Habe ich da mehr Freiheiten als bei anderen D&D-Klonen? Wie funktioniert das Skill-System?
Die Charaktererschaffung ist erstmal zufallsbasiert. In der RAW Version erwürfelst du dir Beruf und TP mehrerer Level0 Charaktere und schickst sie durch den "Funnel" (ein erstes Abenteuer). Wer überlebt, steigt auf Lvl. 1 auf, kriegt eine Klasse und ist dann SC. Das kann man natürlich beliebig anpassen. Grundsätzlich ist DCC hier aber mit obiger Ausnahme nicht anders als andere D&D classic Derivate. Heißt: Grobes Grundgerüst und dann je nachdem, was du draus machst. Es sind aber zumindest ein paar Kleinigkeiten eingebaut, die evtl. interessant sein können (Patrone bei MUs, ähnlich zu Magierpakten mit diversen Wesenheiten).
Das Skillsystem tickt etwas anders: Wenn dein SC herleiten kann, dass er eine Fähigkeit aus seinem Level-0 Beruf mitbringt, wirft er 1W20 vs. Schwierigkeit. Bringt er die Fähigkeit nicht mit, wirft er 1W10. Dazu kommen ein paar Modifier. Die Diebesfähigkeiten sind nochmal was eigenes, sie funktionieren grundsätzlich über Boni zum Skillcheck. Es sind aber mehr als bei cD/D und je nach diebischer Gesinnung unterschiedlich hoch ("Way of the Assassin", "Way of the Swindler" etc.)
Die Würfel sind ja quasi der Contragrund schlechthin. Ich finde die zwar gewöhnungsbedürftig, aber naja. Man kann sie theoretisch emulieren oder eine Würfel App benutzen, wenn man nicht extra Würfel kaufen mag.
-
Zu Shadows of Esteren:
Soweit ich die Beschreibungen bei Sphärenmeisters verstehe ist "Universe" das Grundregelwerk und "Prologue" so was wie Anfängerregeln (Ohne Regeln zur Charakter-Erstellung - sehe ich das richtig?).
Wie weit komme ich mit dem Prologue? Oder sollte ich besser gleich zum Universe greifen?
Ja, Universe enthält das Setting und die Grundregeln. Prologue enthält eine Minimal-Einführung in Setting und Regeln (sowie einige vorgewürfelte Chars) und einige Abenteuer. Das meiste, was im Prologue über das Setting steht, findest du auch kostenlos hier (http://www.esteren.org/shadows_of_esteren/download/Esteren_Book_1_Universe_SAMPLE.zip). Falls dir das zusagt, würde ich mir an deiner Stelle gleich "Universe" holen, gerade wenn du sowieso etwas Eigenes damit spielen willst.
Wie eng sind die Regeln mit dem Setting verheiratet? Kann ich mit den Regeln auch auf der Erde oder meiner eigenen Welt spielen? Lässt sich der Steampunk-Kram als Technik aus dem 21. Jahrhundert um-skinnen?
Ich würde Esteren nicht wegen der Regeln kaufen, sondern wenn dann wegen des Settings. Die Regeln kannst du zwar für ziemlich vieles verwenden (vermutlich auch für andere Settings), aber sie sind jetzt auch nichts herausragend Innovatives. Aber ich hatte dich eigentlich so verstanden, dass du ein zusammengehöriges Paar aus Setting + Regeln haben wolltest?
Der "Steampunk-Kram" ist im "Universe" noch relativ sparsam verregelt, da hofft die Community auf zukünftige Publikationen... ;)
-
The Shadow of Yesterday.
www.tsoy.de
-
Ich suche ein Rollenspiel. Sollte noch in Print sein. Eine deutsche Version wäre ein netter Bonus, ist aber kein Muss.
Das Setting sollte Low Fantasy sein (mit Einschlag Richtung Horror). Pseudo-Mittelalterlich oder Gegenwart, da bin ich offen. Monster und Magie sollen ungewöhnlich und unbekannt sein. Kein EDO. Ich will kein Monster an jeder Straßenkreuzung (schon gar keinen Standard-Oger von dem jeder weiß dass er 30 HP hat) Magische Gegenstände darf es geben - aber sie sollten sehr selten sein (schon gar nicht in jeder Stadt kaufbar).
Ich will möglichst wenige, einfache und konsistente Regeln, die aber trotzdem viele Möglichkeiten bieten. Darf durchaus "crunchig" sein, aber sollte schnell lernbar sein [...]
Kann mir jemand etwas empfehlen?
Ich solchen Fällen empfehle ich immer gern das Spiel High Valor (http://silverlionstudios.com/blog/products/high-valor) von Tim Kirk.
Es passt zu vielen deiner genannten Kriterien, ist aber sehr stark auf der erzählerischen Seite. Kämpfe werden zumeist mit einem einzigen Würfelwurf abgehandelt und es gibt keine Trefferpunkte/Lebenspunkte. Es gibt aber durchaus Möglichkeiten, vor einem Kampf/Konflikt diverse Entscheidungen zu treffen und andere Aufgaben zu lösen, um ggf. an tolle Boni zu kommen oder sich einen günstigen Pool von Würfeln (W10) aufzubauen, mit dem dann der kritische Wurf letzten Endes durchgeführt wird.
Die Welt Aeia von High Valor ist eine frei erfundene Spätantike/Frühes Mittelalter mit ungewöhnlichen und zum Teil auch noch unbekannten Monstern. Es gibt irgendetwas Dunkles, Bedrohliches, Monströses dort draußen fern der Zivilisation, aber es ist noch nicht erforscht und die meisten Menschen haben noch keinen festen Namen dafür, nur Legenden und Volksmärchen. Die Welt Aeia hat außerdem noch keinen Buchdruck (nur Handschriften), eine herrschende monotheistische Kirche, Feudalstaaten und mächtige geistliche Orden und Geheimbünde.
Das würde ich dir wirklich ans Herz legen.
Mein anderes bevorzugtes System, wenn es mal Fantasy/Alte Welt sein soll, aber nicht der Rollenspiel-Mainstream: Legend von Mongoose Publishing. Klein, fies und crunchig. Und sehr günstig als PDF zu haben!
-
Ich solchen Fällen empfehle ich immer gern das Spiel High Valor (http://silverlionstudios.com/blog/products/high-valor) von Tim Kirk.
Schicke Sache. Nach den ersten Einblicken fühlt es sich nach Midnight an, aber ohne das vollkommen unangemessene D20-System.
-
Und mal wieder empfehle ich GEMINI (http://tanelorn.net/index.php/topic,70302.0.html).
Der kleine Underdog aus Norwegen ist wirklich eine Perle.
Das Kampfsystem ist recht drastisch und gefährlich. Jeder Kampf sollte also wohlüberlegt sein.
Dazu kommt, dass diverse Regeln dazu einladen etwas horrorlastiger zu spielen/leiten, was ich klasse finde.
Vielleicht schnupperst Du mal im verlinkten Thread rein und wenns Dich anfixt, schreibe ich Dir gern noch mehr.
-
Mongoose Rune Quest 2
-
Mongoose Rune Quest 2
Warum würdest du unbedingt das alte nehmen wollen, wenn das neue Runequest 6 so viel runder läuft?
EDIT: Oder meinst du wegen des Settings? Da würde ich Glorantha jetzt aber nicht als Low-Fantasy bezeichnen. Magie ist allgegenwärtig, die Götter greifen aktiv ins Weltgeschehen ein, und es es gibt zahlreiche Rassen und ebenso zahlreiche Monster. Auch ist die Welt allgemein eher abgedreht. In meinem Buch wäre das kein Low-Fantasy.
-
Das kommt drauf an, was man mit Low Fantasy meint. Als Literaturgattung ist Low Fantasy ein Synonym für Sword & Sorcery. Und die kann auch auf Welten mit viel Magie und bunten Rassen statt finden. Unter Rollenspielern hat sich Low Fantasy allerdings eher als ein Synonym für Low Magic etabliert.
So oder so, Gloarantha ist High Magic und hat viele viele Rassen, was im Eingangspost ganz klar als Ausschlusskriterium genannt wurde.
-
Das kommt drauf an, was man mit Low Fantasy meint.
Der Threadersteller hat ja aber sehr klar geschrieben, was er mit Low Fantasy meint.