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Pen & Paper - Spielsysteme => Cthulhu RPGs => Thema gestartet von: Kalimar am 9.07.2013 | 21:25

Titel: Warum Bücher nur als limited Editions?
Beitrag von: Kalimar am 9.07.2013 | 21:25
Hallo Cthulhu-Fans,

ich bin nach längerer Abstinenz wieder bei Cthulhu gelandet (war vor über 20 Jahren mein erstes System als SL) und bin gerade dabei, mich über die heutige Veröffentlichungspolitik von Pegasus zu ärgern. Es ist eine Sache für gut gemachte und qualitativ hochwertige Bücher einen recht hohen Preis zu verlangen, aber bestimmte Bücher (Traumlande, Ägypten oder demnächst Gaslicht) ausschließlich als limited Editions rauszubringen, die dann fast das doppelte kosten? Hier wird irgendwie der Sammler- und nicht der Spielermarkt bedient, das ist schade und riecht nach Geldmacherei (künstliche Verknappung). Wenn schon limited Edition dann doch bitte ZUSÄTZLICH zur Normalausgabe (so wie beim Spieler- und Spielleiterbuch). Wer's braucht...

Ich für meinen Teil schaffe mir gerade einiges Material auf englisch an. Da gibt es auch auf deutsch vergriffene Kampagnen zu einem vernünftigen Preis (Masks of Nyarlathothep u.a.). Was auf dem Gebrauchtmarkt für ältere - teilweise gar nicht mal wirklich alte - Kampagnen (Horror im Orient Express, Berge des Wahnsinns, u.a.) verlangt wird, ist astronomisch und im Vergleich zu anderen Systemen unverhältnismässig.

Was meint ihr?
Titel: Re: Warum Bücher nur als limited Editions?
Beitrag von: ErikErikson am 9.07.2013 | 21:31
Naja, hat natürlich den Vorteil, das das Proletariat vom Spieltisch ferngehalten wird. Schließlich soll CoC ein Spiel für Gentlemen bleiben.

Jetzt ernsthaft, es ist anzunehmen, das die meisten CoC Fans schlicht so gut wie alles bezahlen können und wollen. Das ist zu großem Teil die Generation, die jetzt so um die 30-50 sein dürft. Und Unternehmen gehts ums Geld, nix anderes.
Titel: Re: Warum Bücher nur als limited Editions?
Beitrag von: Slayn am 9.07.2013 | 21:42
Hallo/Fthagn

Schwindenden Umsatz durch höhere Preise ausgleichen, insbesondere bei Produktion die nur eine geringer Käufergruppe bedienen.
Titel: Re: Warum Bücher nur als limited Editions?
Beitrag von: oliof am 9.07.2013 | 21:49
1. Ist die Zielgruppe zu klein um mehrere Ausgaben eines Produktes parallel zu stemmen
2. Wollen viele Leute lieber ein schickes Buch das auch im Regal gut aussieht

Also, was Slayn sagte (-:
Titel: Re: Warum Bücher nur als limited Editions?
Beitrag von: Kalimar am 9.07.2013 | 22:24
@oliof: die Aussage verstehe ich nicht - andere Bücher der "normalen" Reihe sind ja auch in guter Qualität und nicht unbedingt billig. Und die angesprochenen Bücher finde ich jetzt auch nicht nebensächlich (die Traumlande, oder die Gaslicht Epoche). So wird halt die (vermutlich ohnehin nicht wirklich riesige) Käuferbasis auch noch geteilt und (Wieder-) Einsteiger können viele Bücher gar nicht bekommen (z.Zt. ist beispielsweise keine einzige größere Kampagne erhältlich).
Titel: Re: Warum Bücher nur als limited Editions?
Beitrag von: Slayn am 9.07.2013 | 22:38
@oliof: die Aussage verstehe ich nicht - andere Bücher der "normalen" Reihe sind ja auch in guter Qualität und nicht unbedingt billig. Und die angesprochenen Bücher finde ich jetzt auch nicht nebensächlich (die Traumlande, oder die Gaslicht Epoche). So wird halt die (vermutlich ohnehin nicht wirklich riesige) Käuferbasis auch noch geteilt und (Wieder-) Einsteiger können viele Bücher gar nicht bekommen (z.Zt. ist beispielsweise keine einzige größere Kampagne erhältlich).

Die Zielgruppe für Traumlande, Gaslicht, etc. macht nur eine kleine Untermenge der Cthulhu-Käufer aus. Sagen wir mal, ganz spontan und aus dem Blauen gegriffen, 10%, wobei davon 90% Sammler sind.
Wenn ich, als Verlag, meine Absatzzahlen kenne, sowie meinen Kundenstamm, macht es Sinn diese Schiene zu fahren, besonders wenn ich einen 100% Abverkauf dieser Bücher wünsche.
Die schlichte Frage ist hier: Lohnt eine größere Auflage? Anscheinend nicht.

Und bevor du dazu was sagst: Gefällt mir auch nicht. Ich bin noch nicht lange Rollenspieler, habe daher recht wenig "Material" und finde es erstaunlich wie viele Dinge über die ich lese, nicht mehr zu haben sind.
Titel: Re: Warum Bücher nur als limited Editions?
Beitrag von: der.hobbit am 9.07.2013 | 22:49
Ich denke der Markt für diese Bände ist insgesamt so klein, dass die Limitierung keine künstliche Verknappung darstellt, sondern eher dem erwarteten Käuferpreis entspricht. Und dieser Kreis interessiert sich auch eher für die sehr hochwertige, optisch ansprechende Version - die durch die Limitierung noch ansprechender wird. Insgesamt werden dadurch die Bände erst rentabel.
Titel: Re: Warum Bücher nur als limited Editions?
Beitrag von: Scimi am 10.07.2013 | 12:33
In kleinen Auflagen sind Bücher sauteuer in der Herstellung, dazu kommt Logistik und Lagerung. Wenn man dann noch Jahre braucht, um durch die Verkäufe überhaupt zu einem Break Even zu kommen, ist es natürlich sehr attraktiv, mit diesen limitierten Ausgaben den Abverkauf von Buchauflagen mit eher zweifelhaften Erfolgsaussichten in einem kurzen Zeitraum praktisch zu garantieren.
Und da ein Verlag erst einmal seine Miete und Mitarbeiter bezahlen will und nicht den heiligen Auftrag hat, die Versorgung aller Interessierten mit Cthulhu-Produkten sicherzustellen, gibt es da bei einem Nischenspiel wie Cthulhu in einem Nischenbereich wie Rollenspiel wahrscheinlich nicht viele Möglichkeiten.

Einiges an Material ist aber inzwischen als PDF zu haben. Ich denke, dass Pegasus mit Cthulhu als reiner Content-Produzent von PDFs mit einer PoD-Option besser fahren würde. Ich persönlich wäre sehr zufrieden damit, wenn das Material über lange Zeit zu einem vernünftigen Preis in akzeptabler Qualität zur Verfügung stünde. Und ich habe nichts davon, wenn Pegasus mal wieder alles in eine opulente Super-Sammler-Sonderauflage stecken.

Andererseits sollte man gerade auf dem Deutschen Rollenspielmarkt nicht unterschätzen, wie schlimm es einem ergehen kann, wenn nur ein paar Leute das neue Produkt plötzlich doof und die Hersteller böse finden. Eine kleine Nussschale wie Cthulhu ist da bei etwas Wind schneller versenkt als man glaubt...
Titel: Re: Warum Bücher nur als limited Editions?
Beitrag von: Tequila am 10.07.2013 | 13:53
Ich mag meine limitierten Cthulhueditionen, würde mir aber wünschen, das die eher "regulären" Bände, wie z.B. die Kampagnen weiterhin in Buchform erhältlich wären.


Dennoch mag ich weder die Traumlande, noch Ägypten missen...gerade wegen der geilen Aufmachung
Titel: Re: Warum Bücher nur als limited Editions?
Beitrag von: Lichtbringer am 10.07.2013 | 15:18
Ich schließe mich meinen Vorrednern an: Die bisherigen Limitierten sind beide überarbeitete Auflagen von alten Produkten, die vor allem von einem harten Kern aus Sammlern und begeisterten Fans gewünscht worden waren. Da es eben nur für besonders Interessierte ist, dürfte die Diskrepanz zwischen der Zahl jener, die sie gekauft haben, und der Zahl jener, die sie als rein normales Werk gekauft hätten, nahe an 0 sein.
Titel: Re: Warum Bücher nur als limited Editions?
Beitrag von: Cagliostro am 10.07.2013 | 16:47
Ich schließe mich meinen Vorrednern an: Die bisherigen Limitierten sind beide überarbeitete Auflagen von alten Produkten, die vor allem von einem harten Kern aus Sammlern und begeisterten Fans gewünscht worden waren. Da es eben nur für besonders Interessierte ist, dürfte die Diskrepanz zwischen der Zahl jener, die sie gekauft haben, und der Zahl jener, die sie als rein normales Werk gekauft hätten, nahe an 0 sein.

Gut, Ägypten war jetzt nicht gerade der Top-Wunsch der Cthulhu-Gemeinde. Aber die alte Box hat ja nicht gerade jeder und als normaler Band hätten sich schon mehr verkauft. Hätte man - Gott bewahre - auch 20+ auf Lager behalten für ein paar Monate, hätten auch die "Nicht-Nerds" (die nicht alles sofort kaufen / nicht jede Neuerscheinung sofort mitbekommen / nicht sofort flüssig waren etc.) noch eines bekommen. Obwohl 85€ bei Amazon ja echt noch gehen.

Und das nach Traumlande mehr Nachfrage als Bücher da war, fand ich offensichtlich. Sofort aber auch später.

Ja, Pegasus hätte was weniger verdient. Aber mehr Fans hätten einen (bezahlbaren) Band bekommen.

Ich würde eher sagen: NIcht gelohnt hätten sich 2 Bände - Limitiert und Nicht-Limitiert.
Aber Standard-Band hätte sich mehr Exemplare von verkaufen lassen.
Titel: Re: Warum Bücher nur als limited Editions?
Beitrag von: Mr. Ohnesorge am 10.07.2013 | 17:07
Zusätzlich zur limitierten Version noch PDF + PoD anzubieten wäre mMn clever gewesen.
Titel: Re: Warum Bücher nur als limited Editions?
Beitrag von: der.hobbit am 10.07.2013 | 23:09
Gut, Ägypten war jetzt nicht gerade der Top-Wunsch der Cthulhu-Gemeinde.
Doch - es lief eine Abstimmung im Cthulhu Forum, die klar zugunsten von Ägypten ausging. In diesem Fall hat tatsächlich die Gemeinde das Werk bestimmt.

Ja, Pegasus hätte was weniger verdient. Aber mehr Fans hätten einen (bezahlbaren) Band bekommen.
Die Frage ist halt, wie viel weniger Pegasus verdient hätte.
Die Auflage war 500, oder? Die ist innerhalb von ein paar Wochen weg gewesen, und hat damit wahrscheinlich um die 5.000 bis 10.000 Gewinn gebracht, viel mehr wird's nicht sein.
Nehmen wir an, sie hätten stattdessen 1000 gedruckt, niedrigere Qualität, dafür Preis (und Marge niedriger, aber gehen wir davon aus, sie sei gleich geblieben). Auf diese Weise hätten sie 750 verkauft, über einen längeren Zeitraum hinweg.
Wären immerhin 7.500 bis 15.000 Euro Gewinn gewesen, dem aber auf der anderen Seite allein 5.000 bis 7.500 zusätzliche Kosten für die Bücher gegenüber stehen, die nicht abgesetzt wurden. Plus die Lagerhaltung, die deutlich länger geht. So wird daraus schnell eine Nullrechnung oder gar ein Verlustgeschäft.

(Annahmen, völlig aus der Luft gegriffen und ohne einen blassen Schimmer von echten Zahlen): 10 - 20 € Gewinn pro Band, Stückkosten um die 20 bis 30 € pro Buch in der 'normalen' Ausgabe (Druck + umverteilte Fixkosten).
Titel: Re: Warum Bücher nur als limited Editions?
Beitrag von: Tequila am 10.07.2013 | 23:18
Ga es den Ägyptenband eigentlich im freien Handel oder nur direkt bei Pegasus?
Titel: Re: Warum Bücher nur als limited Editions?
Beitrag von: Roland am 10.07.2013 | 23:20
Die limitierten Bände gehen ganz normal in den Handel.

Ja, Pegasus hätte was weniger verdient. Aber mehr Fans hätten einen (bezahlbaren) Band bekommen.

Da hast Du das Problem.
Titel: Re: Warum Bücher nur als limited Editions?
Beitrag von: Bentley Silberschatten am 11.07.2013 | 01:04
Kann die Verstimmung durchaus nachvollziehen. Ich würde es auch vorziehen das es Limited & Reguläre Versionen gibt.

Zusätzlich zur limitierten Version noch PDF + PoD anzubieten wäre mMn clever gewesen.
Zumindest das PDF (http://rpg.drivethrustuff.com/product/105982/HP-Lovecrafts-Cthulhu---%C3%84gypten-%E2%80%93-Altes-Land-der-Pharaonen?manufacturers_id=3445&filters=0_0_0_0_40050) gibt es.
Auch die Option auf ne PoD Version, wenn es keine Reguläre Version gibt wäre besser als nur ne Limited.
Titel: Re: Warum Bücher nur als limited Editions?
Beitrag von: PurpleTentacle am 11.07.2013 | 07:07
PoD ist  noch für dieses Jahr in Planung. Und laut meinen Infos werden dann Ägypten und Gaslicht als Printausgaben verfügbar gemacht. Traumlande geht wegen fehlender Autorenzustimmung nicht.
Find ich eine ziemlich coole Sache.
Titel: Re: Warum Bücher nur als limited Editions?
Beitrag von: Cagliostro am 11.07.2013 | 07:17
Stimmt


Zur Umfrage und Agypten: na ja na ja ... :-)
Titel: Re: Warum Bücher nur als limited Editions?
Beitrag von: Slayn am 11.07.2013 | 14:23
Stimmt


Zur Umfrage und Agypten: na ja na ja ... :-)

Ftaghn!

Umfragen sind doch so ein Ding. Was jemand angeblich will, was er braucht und was er kaufen wird.... ganz unterschiedlich.
Titel: Re: Warum Bücher nur als limited Editions?
Beitrag von: Scimi am 11.07.2013 | 15:26
Eine Umfrage an seine Fans, wie ein Produkt sein sollte, zeigt deutlich, dass man Absätze außerhalb des festen Kreises an Stammkunden überhaupt nicht mehr erwartet.
Titel: Re: Warum Bücher nur als limited Editions?
Beitrag von: Slayn am 11.07.2013 | 15:37
Eine Umfrage an seine Fans, wie ein Produkt sein sollte, zeigt deutlich, dass man Absätze außerhalb des festen Kreises an Stammkunden überhaupt nicht mehr erwartet.

Fthagn!

Wieder mal der schmale Grat zwischen Produkt und Marketing Instrument.
Titel: Re: Warum Bücher nur als limited Editions?
Beitrag von: Dr. Evil am 19.07.2013 | 14:29
Ich habe die Produktpolitik von Pegasus bereits auch in anderen Foren kritisiert, wiederhole mich an dieser Stelle aber gerne noch einmal.

Ich gehöre auch zur Generation, die mittlerweile Ü40 ist und eigentlich ausreichend finanzielle Möglichkeiten haben sollte, um jedes limitierte oder sonstwie nur in geringer Auflage erscheinende Exemplar im Bereich "Cthulhu" zu kaufen um es dann auch zu spielen. Allerdings fühle ich mich als langjähriger treuer und bekennender Fan des Systems langsam aber sicher auf den Arm genommen. Entweder gibt es nur noch pdf-Kram (ich bevorzuge schlicht und ergreifend die klassisch gedruckte Form) oder eine aufwendige limitierte Ausgabe, die eigentlich nur durch Umschlaggestaltung oder Beigabe eines pdf oder ähnliches besticht.

Ich hatte mich schon auf die deutsche Ausgabe von Gaslicht gefreut und höre nunmehr von der "limitierten Ausgabe". Ja, es ist ein Nischenprodukt, ja der Verlag möchte überleben, ja ich bin am jammern aber eine Aussage meines Vorgängers möchte ich hier wiederholen, die mir sehr gut gefallen hat: Eine kleine Nußschale kann bei Wellengang wirklich sehr schnell sinken und der Kunde nimmt sich dann einfach die englischen Ausgaben. Warum warten und sich im Pulk um die limitierten Ausgaben zoffen.

So... jetzt habe ich meinem Ärger wieder einmal genug Luft gemacht.
Titel: Re: Warum Bücher nur als limited Editions?
Beitrag von: ErikErikson am 19.07.2013 | 14:52
Du könntest es auch einfach wie die anderen machen, vorbestellen, für deine verhältnisse unwesentlich mehr bezahlen, und geniesen.Ein kleiner Schritt, du bist auf der dunklen Seite der macht und all deine Sorgen los.
Titel: Re: Warum Bücher nur als limited Editions?
Beitrag von: ChaosAmSpieltisch am 19.07.2013 | 14:56
Kleine Verständnisfrage, die sich mir die ganze Zeit aufdrängt.

Werden die meisten Rollenspielprodukte nicht sowieso nur in sehr kleiner Auflage und als Einzelauflage gedruckt?

Ich hab nämlich irgendwie die ganze Zeit das Gefühl, die Aussage:

Limitierte Edition, nur so und so viel Band

ist nichts weiter als Werbung, weil sowieso genauso viel Bände produziert worden wäre, die aber so schneller abverkauft sind.
Titel: Re: Warum Bücher nur als limited Editions?
Beitrag von: Slayn am 19.07.2013 | 15:00
@CAS:

Der Witz an der Limited Edition ist der Preis.

Bei einem "normalen Produkt" ist zwar ein gewissen Gewinn enthalten und auch eine gewissen Gewinnspanne für die Wiederverkäufer. Die Limited Edition dagegen schraubt den Preis hoch, mit der Prämisse dass es keine nachfolgenden Printruns geben wird.
Lassen wir mal dahingestellt ob es bei einem spezifischen Produkt überhaupt mehrere Printruns gibt.
Titel: Re: Warum Bücher nur als limited Editions?
Beitrag von: Scimi am 19.07.2013 | 20:59
Werden die meisten Rollenspielprodukte nicht sowieso nur in sehr kleiner Auflage und als Einzelauflage gedruckt?

Natürlich wird auch die limitierte Auflage ungefähr so ausgelegt, dass möglichst viele Bücher weggehen/Kunden ein Buch erhalten. Aber damit das "kauf jetzt oder friss Staub"-Prinzip funktioniert und die Auflage tatsächlich in ein paar Wochen abverkauft wird, müssen tatsächlich Leute leer ausgehen.
Jedes verzweifelte "Gibt es eigentlich dieses Buch noch irgendwo?" - "Nein, das war limitiert, das kriegt man jetzt nur zu Apothekerpreisen auf eBay." in irgendwelchen Foren verstärkt das Image, dass die Bücher wirklich limitiert sind und damit funktioniert das beim nächsten Mal wieder.

Ich habe zum Beispiel ein "limitiertes" DSA-Würfelset. Davon gab es "nur" 10.000 Stück und das stand auch auf jeder Dose fett drauf. Jedem, der nicht völlig abwegige Vorstellungen von der Beliebtheit des Rollenspiels hatte, war klar, dass er die Würfel auch noch Weihnachten oder nächsten Sommer oder seinen Enkeln würde kaufen können, weil die riesige Menge bis dahin nie weggekauft worden wäre. Ich habe meins abgegriffen, als die Dinger nach Jahren verramscht wurden.

Es reicht also nicht, einfach "limitiert" draufzuschreiben und fertig.
Titel: Re: Warum Bücher nur als limited Editions?
Beitrag von: גליטצער am 19.07.2013 | 22:21
Das Ganze ist aber auch zweischneidig, ich hab Ägypten verpasst und jetzt kann mich Pegasus dafür in Zukunft sonstwo. Erfolgreiche Kundenbindung sieht anders aus.
Titel: Re: Warum Bücher nur als limited Editions?
Beitrag von: Scimi am 19.07.2013 | 22:41
Natürlich, du hast Recht. Im Prinzip teilt man seine Kunden in zwei Klassen auf, die Kunden erster Klasse, die ein neues Produkt schnell und zuverlässig kaufen und die Kunden zweiter Klasse, die sich ein Produkt vielleicht irgendwann einmal anschaffen. Dann belohnt man seine Stammkunden mit einem exklusiven Produkt auf Kosten der anderen.

So etwas schadet natürlich einer aktiven Spielergemeinde und bestraft neue Spieler geradezu. Aber das deutsche Cthulhurollenspiel lebt, denke ich, vor allem von Sammlern und Stammkunden, nicht von innovativen Produkten oder einer wachsenden Fangemeinde.
Von daher ist es zwar schade für das Spiel, aber bei der derzeitigen Lage von Cthulhu durchaus nachvollziehbar.  :(
Titel: Re: Warum Bücher nur als limited Editions?
Beitrag von: Cagliostro am 20.07.2013 | 11:40
@CAS
Limited heisst da eher normale Auflage nur mit Sondergewinn und nur wer nicht alles verfolgt bzw sofort kauft ist gearscht
Titel: Re: Warum Bücher nur als limited Editions?
Beitrag von: Roland am 20.07.2013 | 14:30
Auch die limitierten Bücher sind bisher jeweils einige Monate im Handel erhältlich gewesen.
Der Gewinn wird anteilig auch nicht höher sein als bei den "unlimitierten" Büchern, der große Vorteil für den Verlag ist eben, dass man die gesamte Auflage zügig verkauft und mit dem Erlös einen (hoffentlich ordentlichen) Teil der Mittel einnimmt, die die Verlagsarbeit für Cthulhu kostet.
Titel: Re: Warum Bücher nur als limited Editions?
Beitrag von: Cagliostro am 20.07.2013 | 17:00
Einige Monate? Na ja. Aber gut , es tauchten immer mal Anbieter auf die noch eines hatten. Aber oft viel teurer als original.

Noch ein Problem: wer PDF nicht mag kommt zum normalen Preis an kein Sprint.

Ich persönlich denke nicht das die Extras so viel kosten wie der Aufschlag , ein Extra-Gewinn sollte drin sein; abgesehen vom gesparten Lagergeld. Die Auflage der sog. Limited ist ja eh fast die normale.

Titel: Re: Warum Bücher nur als limited Editions?
Beitrag von: Roland am 20.07.2013 | 19:49
Hast Du da einigermaßen zuverlässige Zahlen?
Titel: Re: Warum Bücher nur als limited Editions?
Beitrag von: Turning Wheel am 20.07.2013 | 20:39
Ich denke, es ist in der medial immer aufgeklärteren Gesellschaft kein Geheimnis mehr, dass die Vermarktung von Sammler-Produkten mit der Kennzeichnung "limitiert" einer künstlichen Verknappung des Marktes dient oder bei einer ohnehin schon geringen Zahl an Käufern der Vorspiegelung einer künstlichen Verknappung. Beides hat zum Ziel, beim Kunden die Bereitschaft zur Zahlung eines höheren Preises zu generieren, indem man den ideellen Wert durch Verknappung (oder vorgespiegelte Verknappung) erhöht, oder die Kaufentscheidung zeitlich unter Druck zu setzen indem man die Verfügbarkeit begrenzt.

Als aufgeklärter Konsument reagiere ich persönlich inzwischen allergisch darauf. Wenn mir ein Anbieter mit Slogans wie "limitiert" oder "nur für kurze Zeit" kommt, bin ich sofort weg. Ich breche das Verkaufsgespräch auf der Stelle ab, höre auf die Werbung anzusehen und streiche das Produkt von meinem Wunschzettel. Der Grund ist, dass ich so eine Vermarktungsstrategie für eine ziemlich schräge Tour halte. Ich werde mich bei meiner Kaufentscheidung für Hobbyartikel nicht unter Druck setzen lassen. Jeder Hersteller, der das versucht, hat mich leider als Kunde verloren. Das fällt für mich in die gleiche Kategorie, wie Leuten was an der Haustür aufschwatzen zu wollen.
Das letzte Beispiel war ein bekannter Zinnfigurenhersteller auf der RPC. Da waren eine ganze Menge Figuren neu rausgekommen, für die ich eigentlich schon eine fast sichere Kaufentscheidung gefällt hatte. Ich hatte das Geld tasächlich schon in der Hand. Als ich in der Vitrine aber gesehen habe, dass etwa 90% dieser Figuren als limitiert gekennzeichnet waren, bin ich sofort weitergegangen.
Titel: Re: Warum Bücher nur als limited Editions?
Beitrag von: Roland am 20.07.2013 | 20:58
Wäre es den moralisch weniger bedenklich, wenn der Verlag die Auflagen klein halten würde, ohne damit zu werben?

Mir wäre es auch lieber, ich könnte die (dann nicht) limtierten Bände weiterhin verkaufen, wobei es dann fraglich wäre, wir gut das gelänge.
Aber ich kann auch die Situation des Verlags gut nachvollziehen. Rollenspiele auf lange Sicht verfügbar zu halten ist eine kostspielige Sache, und für Pegasus gehört Cthulhu wohl nicht mehr unbedingt zum Kerngeschäft. Wenn sie entscheiden können eine Auflage mit dem gleichen Erlös nach 4 Monaten zu verkaufen, oder 4 Jahre im Lager zu halten um dann die Restbestände zu verramschen kann ich ihnen nicht verübeln, sich ab und an für den schnellen Verkauf zu entscheiden. 
Titel: Re: Warum Bücher nur als limited Editions?
Beitrag von: Turning Wheel am 20.07.2013 | 21:30
Ich würde nicht so weit gehen, die künstliche Verknappung von Sammler-Produkten als unmoralisch zu bezeichnen, vielleicht eher als unfreundlich.
Als kundenfreundlichere Vorgehensweise würde ich die durch den Kunden gewünschte Bereitstellung von Produkten bezeichnen.

Dein Argument von einer angeblich teuren Lagerhaltung würde ich mit Verweis auf den seit mindestens 10 Jahren richtig gut florierenden Digitaldruck abweisen.
Anfang der 90er (als der Digitaldruck noch in den Kinderschuhen steckte) war ja eine limitierte Herstellung von unter 500 Stück im Offsetdruck noch recht kostspielig, heute ist die Herstellung von 100 oder sogar deutlich weniger Exemplaren eine Normalität. Man lässt 100 Stück herstellen und wenn die verkauft sind weitere 100. Und wenn 100 zu viel sind, dann halt nur 50 oder 20 - oder wenn es gut läuft gerne auch 5000.

Aber mein eigentlicher Punkt war ja: Ich bin mir nicht so sicher, ob die Limitierung von Produkten immer so ratsam ist.
Inzwischen hat sich das ja schon bei vielen rumgesprochen, dass es eine Masche ist.

Mich würde interessieren, auf welche Stückzahl die Cthulhu-Bücher limitiert sind.
Bzw. würde mich in dem Zusammenhang auch interessieren, ob sie dann auch durchnummeriert sind.
Titel: Re: Warum Bücher nur als limited Editions?
Beitrag von: der.hobbit am 20.07.2013 | 21:53
Cthulhu ist ein Liebhaberspiel, in diesem Rahmen finde ich auch limitierte Auflagen passend. Es ist auch nicht so, das 90% limitiert sind, der große Teil der Bücher ist einfach so ausverkauft. Aber klar, ich kann's verstehen dass einem das negativ aufstößt, insbesondere wenn man keines der Bücher ergattert hat. Wenn man eines hat, ist es dafür umso schöner :D
Titel: Re: Warum Bücher nur als limited Editions?
Beitrag von: Cagliostro am 21.07.2013 | 00:05
Ausverkauft ist eine Sache. Aber wenn ich nur die Wahl habe zu 'Kauf sofort, am besten per Vorbestellung und Zahl richtig viel Geld' dann nervt das
Titel: Re: Warum Bücher nur als limited Editions?
Beitrag von: Sir Markfest am 21.07.2013 | 21:12
Mich würde interessieren, auf welche Stückzahl die Cthulhu-Bücher limitiert sind.
Bzw. würde mich in dem Zusammenhang auch interessieren, ob sie dann auch durchnummeriert sind.

Cthulhu Traumlande war auf 950 Stk limitiert, die Bücher waren durchnumeriert.
Die 950 Stk waren innrhalb einer Woche verlagsseitig (also von Pegasus aus) verkauft - also in den Läden gab es sie dann schon noch eine geraume Zeit, aber nicht allzu lange, wenn ich mich recht erinnere.

Quelle:
http://www.foren.pegasus.de/foren/topic/16037-traumlande-verlagsseitig-ausverkauft/
Titel: Re: Warum Bücher nur als limited Editions?
Beitrag von: Scimi am 22.07.2013 | 09:58
Wäre es den moralisch weniger bedenklich, wenn der Verlag die Auflagen klein halten würde, ohne damit zu werben?

Wenn man einfach der normalen Druckauflage das "limitiert"-Etikett verpasst, dann hängt daran natürlich das Versprechen an die Käufer, dass sie ein exklusives Produkt erwerben, das nicht jeder hat. Damit verbaut man sich ein wenig die Option, bei entsprechender Nachfrage ein Buch noch einmal neu aufzulegen oder per PoD anzubieten.

Und wenn man das Buch etwas aufwändiger und schicker gestaltet, muss das jeder Kunde mitbezahlen, obwohl ihm vielleicht ein einfaches Quellenbuch gereicht hätte.
Titel: Re: Warum Bücher nur als limited Editions?
Beitrag von: ErikErikson am 22.07.2013 | 10:06
Ich habe gerade eine etwas häretische idee. Vielleicht bringt der verlag ja mal doch eine neue Auflage raus, eventuell sogar eine überarbeitete und erweiterte, obwohl er gerade eben dieser Auflage das limitiert Etikett verleihen hat. Das wäre doch erfreulich, oder?
Titel: Re: Warum Bücher nur als limited Editions?
Beitrag von: Chrischie am 22.07.2013 | 10:24
Mich ärgert das Verhalten von Pegasus schon lange.
Ich kaufe da keine Bücher für Cthulhu und so werden sie ihren Kundenkreis auch nicht mehr erweitern. Und in ein paar Jahren verschwindet dann die Spielserie auf deutsch, da hat man aber auch alles für getan und somit selbst Schuld. Ich verstehe aber nich die Fans, die diese kurzsichtige Geschäftspolitik auch noch unterstützen und ihre Serie aktiv selbst mit abschießen.
Titel: Re: Warum Bücher nur als limited Editions?
Beitrag von: Scimi am 22.07.2013 | 10:34
Das wäre doch erfreulich, oder?

Für die Leute, die das Buch verpasst haben, aber gern hätten, bestimmt.

Aber ich denke, die meisten, die damals Geld hingelegt haben, im Vertrauen darauf, ein limitiertes Produkt zu erhalten, würden denen was erzählen. Und gerade bei Cthulhu ist das die Stammkundschaft. Was ich verstehen kann, denn wenn "limitiert" für mich bei einem Produkt ein Kaufargument ist, dann würde ich mir verhohnepiepelt vorkommen, wenn das ein Jahr später jeder Hans und Franz erweitert und korrigiert kaufen kann.
Titel: Re: Warum Bücher nur als limited Editions?
Beitrag von: Slayn am 22.07.2013 | 10:51
Wäre es den moralisch weniger bedenklich, wenn der Verlag die Auflagen klein halten würde, ohne damit zu werben?

Mir wäre es auch lieber, ich könnte die (dann nicht) limtierten Bände weiterhin verkaufen, wobei es dann fraglich wäre, wir gut das gelänge.
Aber ich kann auch die Situation des Verlags gut nachvollziehen. Rollenspiele auf lange Sicht verfügbar zu halten ist eine kostspielige Sache, und für Pegasus gehört Cthulhu wohl nicht mehr unbedingt zum Kerngeschäft. Wenn sie entscheiden können eine Auflage mit dem gleichen Erlös nach 4 Monaten zu verkaufen, oder 4 Jahre im Lager zu halten um dann die Restbestände zu verramschen kann ich ihnen nicht verübeln, sich ab und an für den schnellen Verkauf zu entscheiden. 

Korrigiere mich bitte wenn ich hier irgendwo einen Denkfehler habe:

Die geplante Druckauflage von einem Band ist doch eh davon abhängig welche Absatzzahlen man erwartet, was wiederum davon abhängig ist um was für eine Art Band es sich dabei handelt, also Grundbuch, Erweiterung, Abenteuer, etc. Limited Edition bedeutet dann also drei Sachen: Wertsteigernde Extra (Goldrand bei Traumlande, als Beispiel), Druckauflage in kleinerer Serie (Quellenbuch zu Abenteuer-Menge) und kein Nachdruck.
Was ich dabei aber als Verzerrend erachte ist ein Druck zur normalen Auflage dieser Serie, ohne Extras und Nachdruck ist eh bei der Serie nie geplant gewesen weil die Absatzzahlen nicht da sind.
Titel: Re: Warum Bücher nur als limited Editions?
Beitrag von: Scimi am 22.07.2013 | 11:19
Was ich dabei aber als Verzerrend erachte ist ein Druck zur normalen Auflage dieser Serie, ohne Extras und Nachdruck ist eh bei der Serie nie geplant gewesen weil die Absatzzahlen nicht da sind.

Klar, bei der Nachfrage kann man nur eine Auflage drucken, entweder eine verknappte limitierte oder eine gewöhnliche für alle.
Titel: Re: Warum Bücher nur als limited Editions?
Beitrag von: Mr. Ohnesorge am 22.07.2013 | 11:44
Wäre der Nerdrage denn weniger heftig, wenn die Bücher nicht als limited, sondern als Luxusausgabe verkauft worden wären?
Titel: Re: Warum Bücher nur als limited Editions?
Beitrag von: Scimi am 22.07.2013 | 11:59
Nach meinem Gefühl prallen beim deutschen Cthulhu mehr als anderswo Hardcore-Fans, die gern jedes Werk als Super-Sonderausgabe mit Lesebändchen und Extras für jeden noch irgendwie zu rechtfertigenden Betrag ungesehen kaufen und "normale" Spieler, für die Cthulhu nur eins von ihren gespielten Systemen ist, ungefähr gleichstark aufeinander.

Und weil sich die Interessen da gegensätlich gegenüberstehen, wird man immer den einen auf den Fuß treten, wenn man die Wünsche der anderen erfüllt.
Titel: Re: Warum Bücher nur als limited Editions?
Beitrag von: Cagliostro am 22.07.2013 | 12:59
Die erstgenannte Gruppe bringt aber mehr Geld ;)
Titel: Re: Warum Bücher nur als limited Editions?
Beitrag von: Cagliostro am 22.07.2013 | 13:00
Wäre der Nerdrage denn weniger heftig, wenn die Bücher nicht als limited, sondern als Luxusausgabe verkauft worden wären?

Ist ja nur ein Teil der Problematik, aber ja, wäre ehrlicher gewesen
Titel: Re: Warum Bücher nur als limited Editions?
Beitrag von: Scimi am 22.07.2013 | 13:15
Die erstgenannte Gruppe bringt aber mehr Geld ;)

Kurzfristig ja. Aber damit wird das Spiel zunehmend neueinsteigerfeindlich. Und Cthulhu ist ja ein Spiel, das, wenn es schon keine Neulinge zum Rollenspiel bringt, trotzdem immer mal wieder Rollenspieler von anderen Systemen abgreift.

Allerdings ist mir in dem Zusammenhang noch etwas schleierhaft: Auch wenn Lovecraft immer noch eher ein obskurer Autor ist, sind doch Cthulhu und der Mythos inzwischen ziemlich verbreitete Motive in unserer Kultur. Allein was im Internet von Amateuren in der Richtung gebastelt, gezeichnet, gehäkelt und gebacken wird, ist gewaltig. Es gibt T-Shirts, Schmuck, Buttons und sogar Sexspielzeug mit Tentakeldesigns. Brettspiele, Kartenspiele, Miniaturenspiele und Comics mit Mythosthematik laufen gut. In Filmen und Serien, von Pirates of the Caribbean über Hell Boy bis hin zu South Park gibt es cthulhoide Einflüsse.

Wie kommt es, dass anscheinend die ganze Welt Spaß mit Cthulhu hat, während sich das im Rollenspiel nach meinem Gefühl immer auf Geschichtssimulation des postwilhelminischen Deutschlands mit aus der Dinosaurierzeit des Rollenspiels tradierten Regeln für einen exklusiven Club alter Herren beschränkt? Damit ist es kein Wunder, dass das Spiel an der Erwartung vieler potentieller Interessenten vorbeigeht.
Titel: Re: Warum Bücher nur als limited Editions?
Beitrag von: Mr. Ohnesorge am 22.07.2013 | 13:28
Es dürfte wohl in erster Linie an der Wechselwirkung aus Autoren und aktuellen Käufern liegen. Ist halt die Frage, ob die jetzige Schreiberschaft und der Verlag den Mut hätten, Cthulhu einmal ganz neu aufzuziehen...
Titel: Re: Warum Bücher nur als limited Editions?
Beitrag von: Kearin am 22.07.2013 | 13:31
Weil das deutsche Cthulhu fuer deutsche Besserspieler geschrieben wird.
Titel: Re: Warum Bücher nur als limited Editions?
Beitrag von: Mr. Ohnesorge am 22.07.2013 | 13:33
rillenmanni bringt es auf den Punkt. (http://tanelorn.net/index.php/topic,83292.msg1725140.html#msg1725140)
Titel: Re: Warum Bücher nur als limited Editions?
Beitrag von: Slayn am 22.07.2013 | 13:49
Ich oute mich mal: Ich finde die Schreibe von H.P.L. unsäglich langweilig.
Im selben Zuge finde ich das BRP unsäglich langweilig und eher Spaß-bremsend als Spielfördernd. Mich beeindruckt die Detailgenauigkeit bei den Lovecraft Country Bäden, etc., das eigentliche Spiel lässt mich kalt, vermutlich weil mir ein Abend Arkham Horror wohl mehr Spaß macht. Da frage ich mich dann schon ob es im Kern nicht daran liegt dass CoC nicht nur Alt ist sondern auch Alt geworden ist und sich erst etwas ändern wird, wenn man sich mal von der Chaosium-Lizenz löst.
Titel: Re: Warum Bücher nur als limited Editions?
Beitrag von: Tequila am 22.07.2013 | 14:13
Meint hier wirklich jemand ernsthaft, das niemand bei Cthulhu neu einsteigen wird, weil es Ägypten und Traumlande nicht mehr im Handel gibt? Und einige Kampagnenbände? Ds ist doch ausnahmslos alles Zeug, das man erst benötigt, wenn man entsprechend tief im System drin ist und selbst dann ist es nice2have und nicht überlebenswichtig.

Bei mir war es übrigens anders rum: Ich konnte extrem günstig eine Ausgabe der Traumlande ergattern (Topzustand, 20€ auf einem Bring&Buy Stand in Ratingen) und habe mir dann gedacht: Och, nun sammelst Du endlich Cthulhu (was ich schon länger vorgehabt hatte...)
Titel: Re: Warum Bücher nur als limited Editions?
Beitrag von: Chrischie am 22.07.2013 | 14:18
Nach meinem Gefühl prallen beim deutschen Cthulhu mehr als anderswo Hardcore-Fans, die gern jedes Werk als Super-Sonderausgabe mit Lesebändchen und Extras für jeden noch irgendwie zu rechtfertigenden Betrag ungesehen kaufen und "normale" Spieler, für die Cthulhu nur eins von ihren gespielten Systemen ist, ungefähr gleichstark aufeinander.

Und weil sich die Interessen da gegensätlich gegenüberstehen, wird man immer den einen auf den Fuß treten, wenn man die Wünsche der anderen erfüllt.

Daran sind der Verlag und die Redakteuere aber selber Schuld!
Man hat sich seine Kunden so erzogen, weil vergriffene Produkte vom Verlag nicht neu aufgelegt haben und Leute wie Heiko Gill (der aktuelle Chefredakteuer) mit Sprüchen kamen, ich habe noch 2 oder 3 und die verkaufe ich dann mal später für viel Geld. Das war schon so als ich ~2006 Cthulhu gespielt habe. Da muss man sich nicht wundern, wenn einem die Spieler weglaufen und die Sammler bleiben. Sammler generieren nur keine Spieler und dann ist das Spiel halt tot. Das ist in meinen Augen aber vom Verlag und der Redaktion mit dem aktuellen Kurs gewollt.
Titel: Re: Warum Bücher nur als limited Editions?
Beitrag von: Chrischie am 22.07.2013 | 14:23
Meint hier wirklichjemand ersnt, das niemand bei Cthulhu neu einsteigen wird, weil es Ägypten und Traumlande nicht mehr im Handel gibt? Und einige Kampagnenbände? Ds ist doch ausnahmslos alles Zeug, das man erst benötigt, wenn man entsprechend tief im System drin ist und selbst dann ist es nice2have und nicht überlebenswichtig.

Bei mir war es übrigens anders rum: Ich konnte extrem günstig eine Ausgabe der Traumlande ergattern (Topzustand, 20€ auf einem Bring&Buy Stand in Ratingen) und habe mir dann gedacht: Och, nun sammelst Du endlich Cthulhu (was ich schon länger vorgehabt hatte...)

Es gibt für Cthulhu (deutsch) aktuell keine große Kampagne in gedruckter Form erhältlich und das ist ehrlich gesagt großer Mist, wenn man mal schaut wieviel Kampagnen in den letzten 10 Jahren übersetzt wurden.
Titel: Re: Warum Bücher nur als limited Editions?
Beitrag von: Tequila am 22.07.2013 | 14:24
Das ist, maximal, ärgerlich, aber keine Katastrophe. Zumal man davon ausgehen kann, das es auch wieder neue Kampagnen geben wird...
Titel: Re: Warum Bücher nur als limited Editions?
Beitrag von: Scimi am 22.07.2013 | 14:36
Och, nun sammelst Du endlich Cthulhu (was ich schon länger vorgehabt hatte...)

Das unterstreicht aber doch den Gesichtspunkt, dass man das deutsche Cthulhu lieber sammelt als spielt.  ;)
Titel: Re: Warum Bücher nur als limited Editions?
Beitrag von: גליטצער am 22.07.2013 | 15:01
Sammler generieren nur keine Spieler und dann ist das Spiel halt tot. Das ist in meinen Augen aber vom Verlag und der Redaktion mit dem aktuellen Kurs gewollt.

Kann ich nachvollziehen, die sind viel unkritischer und kaufen alles, was man ihnen vorsetzt, ungelesen...
Titel: Re: Warum Bücher nur als limited Editions?
Beitrag von: rillenmanni am 22.07.2013 | 15:13
Ich sehe mich nicht in der Lage, dem Verlag fundierte Vorschläge zu unterbreiten, wie er die Dinge in seinem Sinne (noch) besser gestalten könnte. Ich weiß nur, was mir persönlich gefallen würde: Dass ich die Information, die ich haben will, erstens flugs bekomme und zweitens aus erster Hand statt aus zweiter, wo ich oft mit Glück oder Unsummen um mich schmeißen muss. Ich würde mich nicht als Bändesammler betrachten, der sein Regal möglichst mit der kompletten Produktlinie bestücken möchte, sondern als Infosammler, der mit einem "Vielleicht brauche ich genau diesen Band ja doch eines Tages" mitunter völlig abstruse Kaufentscheidungen tätigt. Also benötige ich keine Deluxe-Ausgaben, die mir Schnickschnack, jedoch keine neue Info bieten. Und aus diesem Grund bin ich sehr glücklich darüber, dass es mehr und mehr Pegasus-Chtulhu als PDF zu kaufen gibt. Das ist günstiger und nimmt keinen Platz weg, und der Fokus liegt auf der Information. Solange Pegasus also dafür sorgt, dass der PDF-Strom nicht versiegt, werde ich mir hin und wieder etwas zulegen. Und anderes kaufe ich - bis auf Widerruf! :) - nicht mehr, wobei mir der Verlag die Entscheidung ja idR abnimmt, indem er keine Neuauflagen von Vergriffenem bringt.

Schon die deutschen Berge des Wahnsinns habe ich mir nur im Spielerinnerungsrausch der tollen US-Kampagne gekauft, durchaus euphorisiert. Das würde ich mir heute nur noch als PDF zulegen - was aber nicht geht, da in diesem Format nicht verfügbar - und das nicht nur, weil ich mich darin im Vorwort als Teil einer "kleinen, aber lautstarken Gruppe im Internet" verulken lassen muss, die das ach so böse "Railroading" anprangere - dabei sei eine Seereise nun einmal linear, daran könne man doch nicht schrauben. :) (Hui!) Es gibt übrigens die US-Kampagne seit einiger Zeit käuflich als PDF, und allen Skpetikern des deutschen Wegs würde ich raten, einfach dort zuzuschlagen und Pegasus für die deutsche Nichtverfügbarkeit abzustrafen - ohne böse Worte, aber doch zusätzlich in Form einer Kundenrückmeldung per Mail, damit der Verlag auch weiß, dass er hier nicht mehr verdienen wird.

Davon abgesehen sollte man eigtl so viel Rollokram wie möglich kaufen, und zwar (fast) ausschließlich beim Sphärenmeister! :)
Titel: Re: Warum Bücher nur als limited Editions?
Beitrag von: Cagliostro am 22.07.2013 | 17:07
Es dürfte wohl in erster Linie an der Wechselwirkung aus Autoren und aktuellen Käufern liegen. Ist halt die Frage, ob die jetzige Schreiberschaft und der Verlag den Mut hätten, Cthulhu einmal ganz neu aufzuziehen...

nö ;D
Titel: Re: Warum Bücher nur als limited Editions?
Beitrag von: Slayn am 22.07.2013 | 17:13
Meint hier wirklich jemand ernsthaft, das niemand bei Cthulhu neu einsteigen wird, weil es Ägypten und Traumlande nicht mehr im Handel gibt? Und einige Kampagnenbände? Ds ist doch ausnahmslos alles Zeug, das man erst benötigt, wenn man entsprechend tief im System drin ist und selbst dann ist es nice2have und nicht überlebenswichtig.

Nein, natürlich nicht. CoC ist aber in bestimmter Art und Weise nur noch ein Zombie, der sich von Sammlern und Liebhabern ernährt. Und jeder Liebhaber, nicht Sammler, der jetztw egen dieser Politik rausfällt, ist halt ein Sargnagel mehr.
Titel: Re: Warum Bücher nur als limited Editions?
Beitrag von: Cagliostro am 22.07.2013 | 17:13
Kurzfristig ja. Aber damit wird das Spiel zunehmend neueinsteigerfeindlich. Und Cthulhu ist ja ein Spiel, das, wenn es schon keine Neulinge zum Rollenspiel bringt, trotzdem immer mal wieder Rollenspieler von anderen Systemen abgreift.

Sehe ich ja auch so ;)

Zitat
Wie kommt es, dass anscheinend die ganze Welt Spaß mit Cthulhu hat, während sich das im Rollenspiel nach meinem Gefühl immer auf Geschichtssimulation des postwilhelminischen Deutschlands mit aus der Dinosaurierzeit des Rollenspiels tradierten Regeln für einen exklusiven Club alter Herren beschränkt? Damit ist es kein Wunder, dass das Spiel an der Erwartung vieler potentieller Interessenten vorbeigeht.

Na ja, jetzt kommt ja CoC 7.0
Titel: Re: Warum Bücher nur als limited Editions?
Beitrag von: Scimi am 22.07.2013 | 18:19
Na ja, jetzt kommt ja CoC 7.0

Wobei die neuen Features aus meiner Sicht gerade mal dazu dienen, den Stand zu erreichen, den die anderen Cthulhu-Rollenspiele seit längerem vorgeben.
Titel: Re: Warum Bücher nur als limited Editions?
Beitrag von: ErikErikson am 22.07.2013 | 18:34
Meint hier wirklich jemand ernsthaft, das niemand bei Cthulhu neu einsteigen wird, weil es Ägypten und Traumlande nicht mehr im Handel gibt? Und einige Kampagnenbände? Ds ist doch ausnahmslos alles Zeug, das man erst benötigt, wenn man entsprechend tief im System drin ist und selbst dann ist es nice2have und nicht überlebenswichtig.

Bei mir war es übrigens anders rum: Ich konnte extrem günstig eine Ausgabe der Traumlande ergattern (Topzustand, 20€ auf einem Bring&Buy Stand in Ratingen) und habe mir dann gedacht: Och, nun sammelst Du endlich Cthulhu (was ich schon länger vorgehabt hatte...)

+1

Cthulhu ist ein tolles System, wenn man mal hin und wieder einen One-Shot mit Kumpels spielen will, die keine Hardcore Rollenspieler sind. Ob das Traumlande Ding limitiert ist oder nicht, das ist für diesen Zweck so relevant, wie als ob in China ein Sack reis umfällt.

Titel: Re: Warum Bücher nur als limited Editions?
Beitrag von: Scimi am 22.07.2013 | 18:51
Cthulhu ist ein tolles System, wenn man mal hin und wieder einen One-Shot mit Kumpels spielen will, die keine Hardcore Rollenspieler sind. Ob das Traumlande Ding limitiert ist oder nicht, das ist für diesen Zweck so relevant, wie als ob in China ein Sack reis umfällt.

Cthulhu war auch mal ein tolles System, mit dem man in einer festen Gruppe lange Kampagnen spielen konnte, die von dem veröffentlichten Material unterstützt und inspiriert wurden.
Titel: Re: Warum Bücher nur als limited Editions?
Beitrag von: ErikErikson am 22.07.2013 | 19:01
Cthulhu war auch mal ein tolles System, mit dem man in einer festen Gruppe lange Kampagnen spielen konnte, die von dem veröffentlichten Material unterstützt und inspiriert wurden.

Und weshalb muss Cthulhu das jetzt wieder sein?

Es gibt inzwischen eine unübersehbare Anzahl an Alternativen zu CoC. Allein direkt auf Lovecraft bezugnehmende Horror-Rollenspiele gibts ca. 5 Stück. Der Rollenspielmarkt ist heutzutage so unglaublich breit aufgestellt, das man jeden Dreck findet. Man kann lange Kampagnen mit Mäusen, Pinguinen oder Kellerasseln als Protagonisten spielen.

Noch dazu war Cthulhu zu seiner großen Zeit sowohl in Deutschland als auch in Amerika nie ein Spiel, das wirklich gute Kampagnen produziert hat. Das sag ich als Cthulhu-Fan. Cthulhu war schon immer in One-Shots und Einzelabenteuern stark. Die echt bekannten CoC kampagnen wie masks of nyarlathothep waren IMHO schon damals fast unspielbar.

Klar, man könnte jetzt aus CoC ein tolles, modernes nicht-railroadiges Spiel für längere Kampagnen machen. Man könnte auch eine Katze zum Mäusehüten ausbilden.    

ich beschwer mich auch nicht, wenn Cthulhu sich ganz neu erfindet, aber sowas zu erwarten, oder zu fordern, das find ich völlig überzogen.
 
Titel: Re: Warum Bücher nur als limited Editions?
Beitrag von: Slayn am 22.07.2013 | 19:11
@ErikErickson:

Stand nicht irgendwann mal im Raum: Sinkende Kundenanzahl, kompensiert durch "Premiumprodukte", führt zu unzufriedenen Kunden, führt zu sinkende Kundenanzahl? Rinse, repeat.
Das ist halt leider eine reine Abwärtsspirale.

So gesehen kann man jetzt dabei bleiben bis die Produktlinie endgültig eingestellt wird, jetzt sofort aussteigen und den Niedergang somit noch beschleunigen oder hoffen dass sich etwas tut dass wieder Kunden hinzubringt.
Titel: Re: Warum Bücher nur als limited Editions?
Beitrag von: ErikErikson am 22.07.2013 | 19:32
Ihr macht mich echt jeck.

a) Ihr habt vermutlich überhaupt keine Ahnung, ob das tatsächlich ne Abwärtsspirale ist oder nicht. Wie auch? Es könnt genausogut sein, das sich das trägt. habt ihr die Zahlen? Woher nehmt ihr den Glauben, das ihr völlig ohne Hintergrundinfos da durchblicken könnt?
b) Selbst wenn sichs nicht trägt, woher wisst ihr, obs das Aus für Cthulhu ist? DSA ist mehrfach pleitegegangen und wiedergekommen.
c)Selbst wenns das Ende für Cthulhu ist, was nörgelt ihr hier so rum? Ihr wurdet über jahrzehnte mit Cthulhu Produkten eingedeckt. Ihr werdet auch jetzt noch mit zig Cthulhu Produkten aus allen Ecken eingedeckt. hundertmal mehr, als ihr je spielen oder lesen könntet. Habt ihr überhaupt schon alle aktuellen Cthulhu produkte gekauft und gelesen?

ich erinnere mich wieder, warum ich nicht mehr im tanelorn poste. ich komm mir jedesmal vor, als würd ich mit völlig Wahnsinnigen reden. Wenn euch jetzt der verlag gehöret tät, oder wenns sonst nix zu spielen gäb, dann säh ichs ja noch irgendwie ein. Aber so kann ich meine Sanity grad noch so rettet, ndem ich mir einred, ihr hängt euch halt jetzt auf was auf, damit was gschwätzt ist.
Titel: Re: Warum Bücher nur als limited Editions?
Beitrag von: Mr. Ohnesorge am 22.07.2013 | 19:54
Du kommst dir vor, als würdest du mit Wahnsinnigen sprechen? Was meinst du, wie es uns geht, wenn du hier auftauchst?  >;D
Titel: Re: Warum Bücher nur als limited Editions?
Beitrag von: גליטצער am 22.07.2013 | 19:59

a) Ihr habt vermutlich überhaupt keine Ahnung, ob das tatsächlich ne Abwärtsspirale ist oder nicht. Wie auch? Es könnt genausogut sein, das sich das trägt. habt ihr die Zahlen? Woher nehmt ihr den Glauben, das ihr völlig ohne Hintergrundinfos da durchblicken könnt?

Natürlich haben wir die nicht, wir mutmassen nur aus dem, was wir tun, darauf, was wohl andere tun könnten.

Pegasus befindet sich halt aus meiner Sicht schon ewig in einer Abwärtsspirale. Zuerst kam dieser Unfug mit den hässlichen Photoshops aus der [Fraktur]Teitzschen Geschichte[/Fraktur], dann kam die Fixierung auf Wegwerfcharaktere und nun kommt dieser Limitierungskäse.

Nur weil die Traumlande in RPG nicht so häufig drankommen, machen sie halt leider doch einen anständigen Batzen der Originalliteratur aus. Von daher finde ich die Limitierung hier geradezu gaga (ebenso Ägypten, weil ägyptische Ausgrabungn in den ganzen 20er Jahren einfach todschick waren und das damit in so ziemlich jede Kampagne eingebunden werden könnte). Statt dessen druckt man lieber so Unfug wie "Cthulhu im Mittelalter" unlimitiert...

Ganz ehrlich: manchmal frage ich mich, ob die Redaktion beim all der Ambientetreue nicht etwas zu viel Opium und Absinth konsumiert haben könnte.
Titel: Re: Warum Bücher nur als limited Editions?
Beitrag von: ErikErikson am 22.07.2013 | 20:09
Ok, das klingt nachvollziehbar. Ich hab jetzt die aktuelle Produktpolitik nicht so verfolgt. Und es wäre schon schade, wenn sie pleite machen, gut sind die Produkte ja.

Trotzdem, es gibt so viel schöne RPG Produkte, da würd ich einem verlag nicht hinterherweinen.
Titel: Re: Warum Bücher nur als limited Editions?
Beitrag von: Scimi am 22.07.2013 | 21:09
Oder der bald erscheinende Gaslicht-Band. Prinzipiell finde ich den interessant, weil mich die Zeit mehr interessiert als die 1920er. Andererseits habe ich ein bisschen Angst, dass es eine Sammlung dröger Wikipediainformationen und ein Stapel lahmer Abenteuer werden könnte. Mir missfällt es, dass ich jetzt entweder 70 Euro hinlegen muss, ohne mich erst einmal ausgiebig informieren oder es mir überlegen zu können, oder Gefahr laufe, dass das Buch nicht mehr zu kriegen ist.

Und natürlich muss man als Kunde nicht mit allem zufrieden sein, was einem vorgesetzt wird. Man hat auch als Einzelner nicht in der Hand, wie ein Verlag arbeitet und welche Produkte wie herauskommen, aber es muss einem weder gefallen, noch muss man den Mund halten.

Selbstverständlich gibt es auch andere Produkte und die kaufe ich ja auch fleißig. Aber ich mag Cthulhu seit dem "neuen" Regelbuch von 1999 sehr gern und ich würde einfach gern sehen, dass es dem System gut geht, dass tolle Bücher dafür erscheinen und dass viele Spieler damit Spaß haben. Stattdessen habe ich das Gefühl, dass das Spiel zunehmend Sammler anspricht, denen die Inhalte egal sind. Das ist rein subjektiv und persönlich, wie wenn man nach Jahren jemanden wiedertrifft, den man einmal ziemlich gut leiden konnte, aber irgendwie das Gefühl hat, dass er inzwischen ein Idiot geworden ist.
Titel: Re: Warum Bücher nur als limited Editions?
Beitrag von: Mr. Ohnesorge am 22.07.2013 | 21:19
Andererseits habe ich ein bisschen Angst, dass es eine Sammlung dröger Wikipediainformationen und ein Stapel lahmer Abenteuer werden könnte.

Es gibt andere deutsche Cthulhu-Bücher?  8]
Titel: Re: Warum Bücher nur als limited Editions?
Beitrag von: ErikErikson am 22.07.2013 | 21:24
Klar, kann ich gut nachvollziehen. Bei mir stellt sich die Situation aber ganz anders dar. ich kenne nur einen bruchteil der Pegasus Produkte, und bin noch auf Jahre hin mit Lese-und Spiestoff versorgt.

Und wenn ich mich so umsehe, gibt es unzählige Produkte, die ich mir noch ansehen will. Die werd ich nie durchbekommen. Was es allein an krassen englischsprachigen Sachen gibt, ist unglaublich.

Insofern seh ich auch einem schwächelnden Cthulhu relativ gelassen entgegen. Persönlich bin ich ausserdem der Meinung, das Cthulhu fast schon zu reichhaltig ist. Man kann aus wenigen Chulhu Produkten am Spieltisch so viel rausholen, das reine Spieler sich gar nicht genötigt sehen, neues zu kaufen.

Daher halte ich es gar nicht für so dumm, auf die Sammler zu gehen. Als Spieler kann ich doch gar nicht alles nutzen, was es gibt, und sehe dann eventuell auch nicht das bedürfnis Sachen zu kaufen, die ich nicht brauche.

 
Titel: Re: Warum Bücher nur als limited Editions?
Beitrag von: Scimi am 22.07.2013 | 22:57
Allgemein hast du Recht, im Bereich Cthulhu gibt es sehr viele gute und interessante Sachen.

Aber es ist doch noch immer so, dass viele Spieler mit den englischen Produkten nichts anfangen können und ihre Rollenspielsachen auf deutsch haben wollen. Und in Deutschland füllt Cthulhu eine Nische, die meines Erachtens mit nichts anderem besetzt ist. Und ich habe auch etwas davon, dass es zu einem System eine aktive Spielerschaft in dem Land gibt, in dem ich wohne. Und es ist ja schon so, dass Pegasus mit breitem Hintern auf der Lizenz sitzen und daher die einzigen sind, die englische Publikationen auch in deutsch anbieten könnten.
Titel: Re: Warum Bücher nur als limited Editions?
Beitrag von: Tharbad am 26.07.2013 | 03:45
(Annahmen, völlig aus der Luft gegriffen und ohne einen blassen Schimmer von echten Zahlen): 10 - 20 € Gewinn pro Band, Stückkosten um die 20 bis 30 € pro Buch in der 'normalen' Ausgabe (Druck + umverteilte Fixkosten).

Na, geh mal lieber von Produktionskosten von 8-10 EUR aus, bei einer Auflage zwischen 1000 bis 2000 Exemplaren. Die übrigen Fixkosten sind auflagenunabhängig.

Über den normalen Buchhandel muss man 50% Handelsrabatt einrechnen – der fällt bei Pegasus teilweise weg, da sie ja den eigenen Shop haben und als Zwischenhändler agieren.
Titel: Re: Warum Bücher nur als limited Editions?
Beitrag von: Bentley Silberschatten am 26.07.2013 | 07:49
Und es ist ja schon so, dass Pegasus mit breitem Hintern auf der Lizenz sitzen und daher die einzigen sind, die englische Publikationen auch in deutsch anbieten könnten.

Die Lizenz betrifft doch aber nur Chaosiums Call of Cthulhu, soweit ich informiert bin. Trail of Cthulhu (oder eines der anderen Cthulhu Spiele) könnten also schon von einem deutschen Verlag übersetzt werden, jenes hätte sogar modernere und mE auch passendere Regeln. Und an Abenteuern mangelt es auch nicht. Da müsste sich nur mal jemand trauen.
Titel: Re: Warum Bücher nur als limited Editions?
Beitrag von: rillenmanni am 26.07.2013 | 08:54
Nee, eben nicht. Eine solche deutsche Übersetzung müsste auf den Begriff "Chtulhu" verzichten, und zwar weil Pegasus die Rechte daran hält. Und "Ktulu" (bspw) macht zwar klar, worum es geht, ist aber dennoch nicht das, womit ein Verlag Geld verdient.
Titel: Re: Warum Bücher nur als limited Editions?
Beitrag von: ErikErikson am 26.07.2013 | 09:00
Nee, eben nicht. Eine solche deutsche Übersetzung müsste auf den Begriff "Chtulhu" verzichten, und zwar weil Pegasus die Rechte daran hält. Und "Ktulu" (bspw) macht zwar klar, worum es geht, ist aber dennoch nicht das, womit ein Verlag Geld verdient.


Wie ist das möglich, wo doch Lovecraft sein Werk explizit frei zugänglich gemacht hat?
Titel: Re: Warum Bücher nur als limited Editions?
Beitrag von: Pyromancer am 26.07.2013 | 09:04
Nee, eben nicht. Eine solche deutsche Übersetzung müsste auf den Begriff "Chtulhu" verzichten, und zwar weil Pegasus die Rechte daran hält. Und "Ktulu" (bspw) macht zwar klar, worum es geht, ist aber dennoch nicht das, womit ein Verlag Geld verdient.

Mir wurde mal erklärt, die Cthulhu-Schwemme in den letzte Jahren käme daher, dass das Urheberrecht auf Lovecrafts Werk abgelaufen sei (70 Jahre nach dem Tod des Verfassers wäre 2007 gewesen). Welche Rechte hat denn da Pegasus genau?
Titel: Re: Warum Bücher nur als limited Editions?
Beitrag von: Scimi am 26.07.2013 | 09:55
Lovecrafts Texte sind inzwischen public domain, weil es Arkham House aufgrund von ein paar Pannen nicht geschafft hat, die Rechte zu verlängern. Für das meiste Material von anderen Mythos-Autoren trifft das jedoch nicht zu.

Chaosium hat Urheberrechte an bestimmten Elementen des Rollenspielhintergrundes. Der Knackpunkt ist aber, dass sie Markenrechte an "Cthulhu" bzw. "Call of Cthulhu" im Bereich (Rollen-)Spiele haben, was noch einmal eine ganz andere Kiste ist. Seitdem 1980 TSR wegen einem Rechtsstreit einmal Mythos-Material aus Büchern entfernen musste, gibt es eigentlich kein Cthulhu-Rollenspiel, das nicht einvernehmlich mit und unter Lizenz von Chaosium erscheint.

In der Wikipedia (http://en.wikipedia.org/wiki/H._P._Lovecraft#Copyright) gibt es einen kurzen Schnipsel dazu.

Pegasus hat von Chaosium die Lizenz für Deutschland, wobei ich nicht weiß, ob die überhaupt die Möglichkeit hätten, die Marke zu sublizensieren.

Es ist also kein Problem, die Originaltexte von Lovecraft als Song zu verkaufen oder auf Mauspads zu drucken, aber wenn du eine Cthulhu-Cola auf den Markt bringen willst, dann solltest du mit einem Markenrechtsanwalt reden.
Titel: Re: Warum Bücher nur als limited Editions?
Beitrag von: ErikErikson am 26.07.2013 | 10:03
Haben wir schonmal nicht gewusst: http://tanelorn.net/index.php/topic,64756.5/wap2.html

Ist auf jeden Fall gegen den Willen Lovecrafts, der soweit ich das verstehe gerade solche Sachen nicht wollte, sondern eben, das jeder was zum Mythos beitragen und ihn weiterentwickeln kann.

Titel: Re: Warum Bücher nur als limited Editions?
Beitrag von: Slayn am 26.07.2013 | 10:13
Mal so gefragt:

Die deutsche Version von CoC weicht ja von der Chaosium-Version ab, besonders was das Spielgefühl und die Spielziele angeht. Praktisch die gleiche Abweichung von D&D zu DSA, Nur frage ich mich, ebenso wie bei DSA, warum man einen Regelkern weiter nutzt, der nicht zur Fiktion passt? Könnte ein deutsches CoC nicht dadurch gewinnen, sich von der Urversion zu lösen und eigenständig das zu werden was es eigentlich sein will?
Titel: Re: Warum Bücher nur als limited Editions?
Beitrag von: ErikErikson am 26.07.2013 | 10:19
CoC ist modular, d.h. es passt, je nachdem, welche Module mann verwendet, zu beidem. 
Titel: Re: Warum Bücher nur als limited Editions?
Beitrag von: Slayn am 26.07.2013 | 10:27
CoC ist modular, d.h. es passt, je nachdem, welche Module mann verwendet, zu beidem. 

Falscher Ansatz. BRP ist eine regelgetriebene Basis und passt nicht zu einem fiktionsgetriebenen Spiel. Das hat wenig mit Modularität zu tun.
Titel: Re: Warum Bücher nur als limited Editions?
Beitrag von: ErikErikson am 26.07.2013 | 10:33
Falscher Ansatz. BRP ist eine regelgetriebene Basis und passt nicht zu einem fiktionsgetriebenen Spiel. Das hat wenig mit Modularität zu tun.

ich bin aus dem Thread der ebenjenen Sachverhalt erörtert, aus gutem Grunde ausgestiegen. Nur soviel: Wir spielen CoC jetzt seit Jahren mit dem BRP -ich sage mal- fiktionsgetrieben, obwohl ich den Ausdruck für Blödsinn halte- und es hat immer herrvorragend geklappt.
Titel: Re: Warum Bücher nur als limited Editions?
Beitrag von: Slayn am 26.07.2013 | 10:42
ich bin aus dem Thread der ebenjenen Sachverhalt erörtert, aus gutem Grunde ausgestiegen. Nur soviel: Wir spielen CoC jetzt seit Jahren mit dem BRP -ich sage mal- fiktionsgetrieben, obwohl ich den Ausdruck für Blödsinn halte- und es hat immer herrvorragend geklappt.

Immer noch daneben, zumindest im Kontext einiger der Diskussionen hier ;)

Zum einem erlebt der Mythos eine gewisse Renaissance und ist ganz groß im Mainstream angekommen, besonders der Mythos abseits von HPL. Cthulhu kann chick sein. das Rollenspiel an sich hat sich im letzten Jahrzehnt ordentlich weiter entwickelt und man konnte viele Erkenntnisse sammeln. Ob man diesen nun zustimmt oder nicht, sei dahingestellt, nur wurde mehr darüber nachgedacht als jemals zuvor. Die Frage ist daher nicht ob es klappt oder "Spaß" macht, sondern ob es besser klappen und mehr "Spaß" machen kann.
Titel: Re: Warum Bücher nur als limited Editions?
Beitrag von: Cagliostro am 26.07.2013 | 10:46
Na, geh mal lieber von Produktionskosten von 8-10 EUR aus, bei einer Auflage zwischen 1000 bis 2000 Exemplaren. Die übrigen Fixkosten sind auflagenunabhängig.

Über den normalen Buchhandel muss man 50% Handelsrabatt einrechnen – der fällt bei Pegasus teilweise weg, da sie ja den eigenen Shop haben und als Zwischenhändler agieren.

Und gerade bei Limited bestellen ja viele direkt bei Pegasus, um auf alle Fälle eines zu bekommen
Titel: Re: Warum Bücher nur als limited Editions?
Beitrag von: Cagliostro am 26.07.2013 | 10:48
Wie ist das möglich, wo doch Lovecraft sein Werk explizit frei zugänglich gemacht hat?

Tja, das frag ich mich auch ;)
Aber HPL hat ja nur einen Teil des Mythos geschaffen.

RoC war ja mal im Gespräch für deutsche Auflage, aber wurde mit den üblichen Floskeln beerdigt.
PG und Pegasus wurden da wohl nicht einig ...
Titel: Re: Warum Bücher nur als limited Editions?
Beitrag von: Cagliostro am 26.07.2013 | 10:52
Mal so gefragt:

Die deutsche Version von CoC weicht ja von der Chaosium-Version ab, besonders was das Spielgefühl und die Spielziele angeht. Praktisch die gleiche Abweichung von D&D zu DSA, Nur frage ich mich, ebenso wie bei DSA, warum man einen Regelkern weiter nutzt, der nicht zur Fiktion passt? Könnte ein deutsches CoC nicht dadurch gewinnen, sich von der Urversion zu lösen und eigenständig das zu werden was es eigentlich sein will?

Am Original darf Pegasus ja nichts ändern. Müsste man sozusagen als optionales nicht-offizielles Regelsystem anbieten.
So wie die Artikelreihe bzg. Char-Erstellung etc.

Ansonsten wäre es ja ein neues Regelsystem. Wer macht das und gibt etablierte Marke auf?
Und wie das den Kultisten verkaufen?

Aber es stimmt, manchmal passt Regelsystem und deutsches CoC nicht zusammen

Titel: Re: Warum Bücher nur als limited Editions?
Beitrag von: ErikErikson am 26.07.2013 | 10:53
Cthulhu ist Original HPL. Hätten sie sich ein eigenes Monster ausgedacht, und damit ihr Spiel rausgebracht, z.B. "Schleimo, der Wahnsinn aus dem Klo" dann würd ich mich nicht beschweren.

@Slayn: ich geb dir ja recht aber: http://www.lustigesrollenspiel.de/index.php?option=com_ponygallery&Itemid=31&func=detail&id=183

Ich kenne Fate, ToC und den restlichen Indie-Blödsinn zur Genüge, und weiss auch, was man damit für ein Spielgefühl erzeugt. Das ist anders, aber nicht besser.   
Titel: Re: Warum Bücher nur als limited Editions?
Beitrag von: rillenmanni am 26.07.2013 | 11:45
Mir wurde mal erklärt, die Cthulhu-Schwemme in den letzte Jahren käme daher, dass das Urheberrecht auf Lovecrafts Werk abgelaufen sei (70 Jahre nach dem Tod des Verfassers wäre 2007 gewesen). Welche Rechte hat denn da Pegasus genau?


Der Alte Frank erklärt es (http://www.foren.pegasus.de/foren/topic/16569-cthulhu-lizenz/) im Pegasus-Forum (Beitrag 7).

Titel: Re: Warum Bücher nur als limited Editions?
Beitrag von: Cagliostro am 26.07.2013 | 18:27
Cthulhu ist Original HPL. Hätten sie sich ein eigenes Monster ausgedacht, und damit ihr Spiel rausgebracht, z.B. "Schleimo, der Wahnsinn aus dem Klo" dann würd ich mich nicht beschweren.

Klar ist Cthulhu von HPL, aber der Mythos insgesamt ist ja größer und nicht nur von HPL
Und wie oft begegnet man Cthulhu selbst? ;)

Edit: Hab den verlinkten Thread gelesen, o.k., Pegasus sitzt auf den Namen Cthulhu.

Dann ginge ja "XY - Ein Horrorrollenspiel in der Welt von HP Lovecraft" und darin nur Monster, die rechtefrei sind und Eigenkreationen? Obwohl, gibt es Monster die rechtefrei sind? Howard ist ja tot und diverse andere doch auch.

Zitat
Ich kenne Fate, ToC und den restlichen Indie-Blödsinn zur Genüge, und weiss auch, was man damit für ein Spielgefühl erzeugt. Das ist anders, aber nicht besser.  

Ich kenne Fate nicht. Aber die Aufzählung halte ich so oder so für totalen Schmonzens.  >;D

ToC (und RoC) sind ja keine Indies. (Abgesehen davon das nicht jedes Indie-Spiel doof ist ;) )

Abgesehen davon unterstützt ToC deutsches Cthulhu in der Regel besser als CoC  >;D

Man muss es nur mögen, Regeln zu verwenden ;)

Titel: Re: Warum Bücher nur als limited Editions?
Beitrag von: rillenmanni am 30.07.2013 | 22:24

ToC (und RoC) sind ja keine Indies. (Abgesehen davon das nicht jedes Indie-Spiel doof ist ;) )

Abgesehen davon unterstützt ToC deutsches Cthulhu in der Regel besser als CoC  >;D

Man muss es nur mögen, Regeln zu verwenden ;)


Oh *klingelbimmel*, eine 100%-Übereinstimmung zweier Meinungen! (Nicht, dass ich das Nanoc und mir nicht zutrauen würde, aber bei 100% darf es schon einmal klingbimmeln, finde ich.)  ~;D