Das ist aber wirklich stark vom Wertesystem abhängig, was als sinnvoll/sinnlos betrachtet wird.... habe ich mir Gedanken gemacht, wie man die Frage nach "sinnvoll/sinnlos" möglichst allgemein halten könnte. Die Frage "Was ist dein Platz in der Welt" läßt sich - etwas konkreter - folgendermaßen formulieren:
Niemand fragt sich was der Welt fehlt, jeder fragt sich was einem selbst fehlt.NichtZustimm. Das Gefühl, gebraucht zu werden, ist ein wesentlicher Grundpfeiler des Selbstwertgefühls. Das Gefühl, daß "die Gesellschaft" gut auf dich verzichten kann, stellt dementsprechend einen Schlag gegen das Selbstwertgefühl dar.
Das Gefühl, gebraucht zu werden, ist ein wesentlicher Grundpfeiler des Selbstwertgefühls. Das Gefühl, daß "die Gesellschaft" gut auf dich verzichten kann, stellt dementsprechend einen Schlag gegen das Selbstwertgefühl dar.
Nicht unbedingt, zumindest nicht bei mir. Mir ist da eher mein Familien und Freundeskreis wichtig.
Unter dieser Prämisse könnte ich wohl nicht auf die Gesellschaft verzichten, weil ich auf sie angewiesen bin aber nicht weil sie mein Selbstwertgefühl steigert!Es geht mir auch weniger darum, was an der Gesellschaft dein Selbstwertgefühl steigert, sondern woraus du im Umgang mit der Gesellschaft Selbstwertgefühl beziehst.
Wiviel können denn nun diese Roboter? Sind das reine mechanische Arbeitskräfte? Wie schlau sind die, und können die wie Menschen wirken, oder merkt man das das des Robos sind? Weil ich find, wenn man des nicht weiss, ist die frage nicht zu beantworten.Nimm an, sie sind schlau genug, um die Grundbedürfnisse fürs menschliche Überleben vollkommen autonom zu decken - Nahrung, Kleidung, Obdach und die ganze Infrastruktur des Alltags. KIs, die menschliches Verhalten beliebig weit imitieren können, gibt es. Du hast die volle Palette vom "unsichtbaren Diener in der Wand" bis hin zu betriebsam vorbeirollenden Kästen und freundlichen Androiden. Im Grunde haben sie die Vormundschaft über die Menschheit übernommen (bis auf verschwindend wenige besonders kreative/intelligente Individuen, die mit den KIs zusammen das Ganze lenken). Du kannst dich dein Leben lang in deiner Wiege zurücklehnen, von den KIs füttern und waschen lassen und dich mit Rundum-Vollsensorik-Unterhaltungsprogrammen beriesen lassen - wenn du willst.
Dich als Bestandteil der Gesellschaft, der auch "etwas beiträgt", an z.B. die Erzieherin deiner Kinder zu wenden, fühlt sich (meinem Bauchgefühl nach) ganz anders an, als wenn du als Bittsteller ankommst, dessen Existenz oder Nichtexistenz im Grunde egal ist.
Wobei ich schon irgendwo sagen würde, die Wahrscheinlichkeit, das man da von den Robos irgendwann derb verarscht wird, liegt ja schon arg bei 100%. Die menschen sind da ja schlicht zu nix nütz, warum sollt man die dann ewig durchfüttern.Das Problem sehe ich auch. Deshalb ergibt eine solche Überlegung eben auch gar keinen Sinn, wenn man den Kontext nicht kennt. Es spielt keine Rolle was einem abgenommen wird, so lange nicht klar ist warum und wie das Leben in dieser Gesellschaft so funktioniert wie es funktioniert.
Du musst den Robos irgendeine Schwäche geben, welche die Menschen dann ausgleichen. Diese Schwäche definierst du aber selber als Erschaffer der Welt.@Erik: Das ist doch gerade der Punkt, auf den es mir ankommt.
Sollten die Robos tatsächlich gut sein, wäre das IMHO eine derartig segensbringende Regierungsform, das die meisten Menschen dahinterstünden.Acknowledged. Aber von denen, die das anders sehen, wüßte ich wirklich herzlich gern, (a) warum nicht und (b) was für eine alternative Gesellschaft sie nach erfolgreicher Rebellion aufbauen würden.
Irgendwie müssen sie sich also erst beweisen und danach können sie - charakterlich gefestigt - ins Paradies.Das ist ein phantastischer Ansatz! :) Eine (nach unseren Maßstäben) "normale, menschliche" Jugend und als Initiationsritus deine persönliche "Queste".
Was, wenn wir alle tatsächlich gerade in einer solchen Gesellschaft leben, aber tatsächlich erst nach dem "Tod" reindürfen? ;D Im Moment sind wir alle noch im Kindergarten.... und gleich ein mögliches Horror/Mystery-Setting nachgeschoben. :ctlu: Tartex, you made my day!
Tartex, you made my day!
Das ist doch eine verquere Fragestellung. Niemand fragt sich was der Welt fehlt, jeder fragt sich was einem selbst fehlt.Das ist bei mir aber so das Gegenteil, das kann ich gar nicht ausdruecken. Ich definiere mich zu einem guten Teil ueber meinen Job, den hier an der Uni ausser mir eben einer machen kann - und den Mehrwert, den meine Arbeit hier liefert, sehe ich deutlich. Die Veroeffentlichungen werden wertvoller, die Doktor- und Masterarbeiten werden hochwertiger oder erst moeglich, und der Erkenntnisgewinn ist auch fuer sich genommen wertvoll. Ich bekomme auch rundherum zu spueren, dass mein Arbeit wertgeschaetzt wird; das ist fuer mich eine wichtige Triebfeder, auch und gerade abseits der Arbeit: Ich weiss, dass ich etwas wert bin, dass ich etwas kann, dass ich mit meiner Arbeit etwas erreiche. Fuer mein Selbstwertgefuehl ist das sehr wichtig.
Brauchen wir dann also noch eine Vollautomatisierung wenn wir die Roboter sind?In einem solchen Setting würde es vermutlich darauf hinauslaufen, daß alles, was Maschinen besser erledigen, automatisiert wird, und alles, was Menschen besser erledigen, von Menschen gemacht wird. Sprich, Güter würden von vollautomatisierten Lkws transportiert (und nicht etwa von Wanderern mit Rucksäcken), kreativer Input käme hingegen eher von Menschen.
Kurz: Es mag Leute wie den Dr. Boomslang geben, die sich nicht um ihren Wert fuer die Gesellschaft kuemmern, aber das geht lange nicht allen Leuten so!Meiner Erfahrung nach ist diese Definition über den Wert für die Gesellschaft sogar die Norm.
hatte aber bisher nur Einsätze bei denen es darum ging die Produktivität des vorhandenen Personals zu steigern, anstatt dieses weg zu rationalisieren.
@Slayn: Bedeutet "Multiplikator" nicht in diesem Zusammenhang ebenfalls, Leute einzusparen? Wenn dank der neuen Software plötzlich jeder Mitarbeiter fünfmal soviel Arbeit bewältigen kann, der Markt aber nicht das fünffache Umsatzpotential bereithält, ist doch die logische Konsequenz, daß durch die neue Software 80% der Mitarbeiter ihren Job verlieren.
Ersetze in Bezug auf meine Setting-Überlegungen den Begriff "vollautomatisiert" durch "hochmultipliziert" - daß also z.B. ein Einzelner in einer Schaltzentrale die Arbeit macht, die zuvor von zehntausenden erledigt wurde -, dann hast du immer noch einen menschlichen Faktor drin, aber die überwältigende Mehrheit der Menschheit hat trotzdem nichts zu tun.
EDIT: Daß bei deinem Projekt in Süddeutschland die emotionale Bindung der ITler an die Eigenentwicklung stärker war als an ein neues Produkt von außen, überrascht mich als Ex-Entwickler übrigens nicht. Mir persönlich wäre es an die Ehre gegangen, wenn man mir - überspitzt formuliert - gesagt hätte: "So, und jetzt kannst du deinen selbstgebastelten Müll in die Tonne treten, wir haben nämlich ein viel professionelleres System zugekauft."
Würde die Sklaverei in Amerika als geschichtliches Beispiel für eine Quasivollautomation genügen?Dazu fehlen mir im Moment Fakten über die Gesellschaft der Südstaaten vor 1860. Wenn wir für den Moment mal Sklaven mit Automaten gleichsetzen, was taten in dieser Gesellschaft diejenigen freien Weißen, die keine reichen Plantagenbesitzer waren?
Würde die Sklaverei in Amerika als geschichtliches Beispiel für eine Quasivollautomation genügen?
Dazu fehlen mir im Moment Fakten über die Gesellschaft der Südstaaten vor 1860. Wenn wir für den Moment mal Sklaven mit Automaten gleichsetzen, was taten in dieser Gesellschaft diejenigen freien Weißen, die keine reichen Plantagenbesitzer waren?So weit ich es richtig weiss, hatten die zum großen Teil genauso Sklaven. So weit ich das weiss ging das sogar so weit, dass die Handwerker auch ihre Sklaven hatten für die Handwerkarbeiten hatten.
was taten in dieser Gesellschaft diejenigen freien Weißen, die keine reichen Plantagenbesitzer waren?
So weit ich es richtig weiss, hatten die zum großen Teil genauso Sklaven. So weit ich das weiss ging das sogar so weit, dass die Handwerker auch ihre Sklaven hatten für die Handwerkarbeiten hatten.
EDIT: Übrigens das Gemeine bei dem Vergleich ist, dass die damaligen Sklavenbesitzer ihre Sklaven ähnlich sahen wie wir heute Automaten. Besonders frappierend zu erkennen, wenn Du Dir die amerikanischen Bill of Rights anschaust, und daran denkst, dass einige der Leute, die die Bill of Rights gemacht haben, selber Sklavenhalter waren. Aber das dürfte wohl weg vom eigentlichen Thema hier führen.
Nimm es, im Gegenzug, mal als Denkansatz: Jetzt "wissen" wir dass das damals "böse" war, simplifiziert ausgedrückt. Wenn wir Maschinen erschaffen könnten, mit der gleichen Intellektuellen Leistung, ggf. sogar emotionaler Leistung wie wir sie haben, wo bestünde dann der Unterschied zu damals?Da gäbe es keinen Unterschied. wir sind dann bei einem sicherlich sehr interessantem Thema. Allerdings glaube ich, dass wir das eigentliche Thema hier dann verlassen haben.
Da gäbe es keinen Unterschied. wir sind dann bei einem sicherlich sehr interessantem Thema. Allerdings glaube ich, dass wir das eigentliche Thema hier dann verlassen haben.
Würdest du nicht einfach unbezahlt weiterarbeiten, wenn es dir Spass macht?
In der Vollautomation sind ja alle Plantagenbesitzer, bzw. Millionenerben. Von dem her stellt sich die Frage gar nicht.Nicht ganz. Die Plantagenbesitzer waren die Oberschicht ihrer Gesellschaft. Es können aber per definitionem nicht alle zur Oberschicht gehören. Auch in der vollautomatisierten Gesellschaft wird es Leute geben, die reicher sind als andere; z.B. Anteilseigner großer Roboterbetriebe oben, einfache Grundversorgungsempfänger unten. (Wobei die Grundversorgung vermutlich immer noch luxuriös sein wird, verglichen mit dem heutigen Lebensstandard des Durchschnitts-Arbeitsnehmers. Aber gemessen an den Standards ihrer Gesellschaft werden sie die Unterschicht darstellen.)
Würdest du nicht einfach unbezahlt weiterarbeiten, wenn es dir Spass macht?Für mich selbst gesprochen: Eine Zeitlang vielleicht; und dann würde ich wegen der schieren Sinnlosigkeit meines Treibens irgendwann den Kram vor die Wand pfeffern. Wenn es zu nichts nütze ist und auch sonst keine Anerkennung bei irgendeinem Publikum findet, wozu weitermachen?
letztendlich können wir uns, durch Konsens, dazu zwingen glücklich zu sein.
@Slayn: wtf?
Ich definiere mich zu einem guten Teil ueber meinen Job, den hier an der Uni ausser mir eben einer machen kann - und den Mehrwert, den meine Arbeit hier liefert, sehe ich deutlich. Die Veroeffentlichungen werden wertvoller, die Doktor- und Masterarbeiten werden hochwertiger oder erst moeglich, und der Erkenntnisgewinn ist auch fuer sich genommen wertvoll. Ich bekomme auch rundherum zu spueren, dass mein Arbeit wertgeschaetzt wird; das ist fuer mich eine wichtige Triebfeder, auch und gerade abseits der Arbeit: Ich weiss, dass ich etwas wert bin, dass ich etwas kann, dass ich mit meiner Arbeit etwas erreiche. Fuer mein Selbstwertgefuehl ist das sehr wichtig.Du bestätigst genau das was ich meinte. Alles was du aus deiner Sicht in deiner Umwelt bewegst definiert dich. Es ist nur im Bezug zu dir von Interesse. Ob am anderen Ende der Welt irgendwer eine hochwertige Arbeit leistet interessiert dich nicht (zumindest erwähnst du es hier nicht). Es würde dich wahrscheinlich auch nicht interessieren was in deiner jetzigen Umgebung passieren würde wärst du nie da gewesen. Dein Selbstwertgefühl speist sich aus dem was du als deinen Einfluss auf deine Umwelt wahrnimmst. Das heißt es interessiert dich dein eigener Einfluss nicht die Gesellschaft oder gar die Welt.
Daher meine Frage: Worüber definiert sich das Individuum in einer solchen Gesellschaft?Über das, was den Menschen übrig bleibt. Neben all dem Kreativen ist das vor allem die Herrschaft über die sagenhaften Maschinen. Konflikte gibt es nicht nur im Ernst des Lebens, sondern auch bei Freizeitbeschäftigungen in gleichem Maße! Man denke nur an unser eigenes Hobby... Und wenn Menschen nicht mehr arbeiten müssen, wird das Hobby zum Ernst des Lebens und mit entsprechendem Ernst betrieben. Warum sollten wir dem railroadenden SL (der phantasiert ein Abenteuer zusammen, bei dem man arbeiten muss!!! ;D) nicht den Zugang zu irgendwelchen Maschinenleistungen kappen? Was passiert erst bei kriminellen Handlungen, wie etwa sexistische Anmache ("Du hast eine tolle Figur!")? Wir müssen uns doch sanktionieren! Das machen wir am besten, indem wir jemandem vom gesellschaftlichen Leben aussperren oder ihm den Zugang zu Ressourcen verweigern. Ganz schnell hast du die Situation, dass zwar Maschinen für alle da sind, aber wir nicht allen den Zugang dazu genehmigen. Verteilungsungerechtigkeiten, kennen wir das nicht ohnehin schon...? Vielleicht sind das aber Verteilungsgerechtigkeiten, wenn ein kleiner Teil der Menschheit sehr viel vom Vorhandenen hat und ein großer Teil der Menschheit sehr wenig? Wie auch immer - definiere dich darüber, zu welchem Teil zu gehörst, egal ob du das jetzt gerechtfertigt findest oder nicht.
Wo sucht es sich seinen Platz, an dem sein Fehlen [schmerzlich] auffallen würde?Such es dir aus, wo du schmerzlich vermisst wirst. An der Spitze der Mächtigen? Unter den Gerechten, die die Verbrecher einsperren? Unter den Gerechten, die gegen Einsperrung kämpfen? Bei den Schalke-Fans? Oder bei den Dortmundern? Bei den Unterstützern von Doping? Oder bei deren Gegnern?
Wenn man das ausklammert, (...)Öhm... darf das ausgeklammert werden? Ich dachte es geht darum zu schauen, was die menschliche Natur macht, wenn man die Umstände in gewisse Richtung verändert.
http://tanelorn.net/index.php/topic,85467.msg1732868.html#msg1732868Ich dachte mir schon, daß du dieses Posting meinst, aber der Zusammenhang zu deinem letzten Argument war mir nicht klar.
Du bestätigst genau das was ich meinte. Alles was du aus deiner Sicht in deiner Umwelt bewegst definiert dich. Es ist nur im Bezug zu dir von Interesse. Ob am anderen Ende der Welt irgendwer eine hochwertige Arbeit leistet interessiert dich nicht (zumindest erwähnst du es hier nicht). Es würde dich wahrscheinlich auch nicht interessieren was in deiner jetzigen Umgebung passieren würde wärst du nie da gewesen. Dein Selbstwertgefühl speist sich aus dem was du als deinen Einfluss auf deine Umwelt wahrnimmst. Das heißt es interessiert dich dein eigener Einfluss nicht die Gesellschaft oder gar die Welt.Meine Wahrnehmung ist anders. Fuer mich ist es wichtig, dass ich der Gesellschaft (na, wenigstens meiner Umgebung) weiterhelfe. Das mag nach nur einem Unterschied in der Formulierung aussehen, fuer mich ist es auch ein wichtige Unterschied in der Betonung. Tatsaechlich lege ich nur wenig Wert darauf, dass mein Name auch auf den Veroeffentlichungen draufsteht (womit ich hier regelmaessig auf Unverstaendnis stosse).
Genau das meinte ich.
Meine Wahrnehmung ist anders. Fuer mich ist es wichtig, dass ich der Gesellschaft (na, wenigstens meiner Umgebung) weiterhelfe. Das mag nach nur einem Unterschied in der Formulierung aussehen, fuer mich ist es auch ein wichtige Unterschied in der Betonung. Tatsaechlich lege ich nur wenig Wert darauf, dass mein Name auch auf den Veroeffentlichungen draufsteht (womit ich hier regelmaessig auf Unverstaendnis stosse).
Wenn sich jede beliebige Motivation jederzeit bei jedem Menschen nach Belieben erzeugen läßt, wo ist dann noch die eigenständige Persönlichkeit?
Dann bist du nichts mehr
Ist das nicht vielleicht ein klein bisschen verkürzt, Selbstwertgefühl ausschließlich an der Durchsetzungsfähigkeit in Konkurrenzkämpfen zu bemessen? ;)An welcher Stelle, bitte, hat das ursprüngliche Zitat etwas mit Durchsetzungsfähigkeit in Konkurrenzkämpfen zu tun?
Das gleiche gilt für jedes andere Attribut und jede Ausbildung: "geschickt", "intelligent", "talentierter Arzt", "begabter Pilot", all das sind im Moment noch Dinge, die einem - in gewissem Maße - in die Wiege gelegt werden. Du kannst neidisch auf andere gucken, die andere Fähigkeiten haben, aber du kannst auch stolz auf das sein, was du hast und was dich vor anderen auszeichnet.
Wenn sich jede beliebige Motivation jederzeit bei jedem Menschen nach Belieben erzeugen läßt, wo ist dann noch die eigenständige Persönlichkeit?Motivation ungleich Kompetenz.
"Wert für deine Freunde" und "Wert für die Familie"Da könnte noch ein allgemeines "Wertschätzung durch die Gemeinschaft/Gesellschaft" (anstatt "Wert für") dazu und ein "Fähigkeit zur Gestaltung der Umwelt nach meinen/unseren Wünschen", "Fähigkeit eigene Ziele zu erreichen" (enorm verbessert), die ganze "Maslowsche Pyramide" (check für alles wofür du nicht direkt auf Mitmenschen angewiesen bist).
"Wenn jeder super ist, ist es keiner mehr."Oder es sind eben alle super, aber die ollen "starken Männer" von damals können halt nicht mehr die uneingeschränkten Stars sein und sich vor der Folie der vielen Schwachen abheben. ;) Incredibles macht ne Menge Spaß, aber ich glaube Watchmen ist vom Kern her die bessere Parodie auf das Genre... und hätte Syndrome eine weitgehend uneigennützige Absicht gehabt Menschen mit diesen Kräften auszustatten um die Supermacht quasi zu demokratisieren während die "genetisch bevorzugte" Altriege mit Händen und Füßen dagegen wehrte - der Film hätte eine ganz eigene Note bekommen.
Reine Situationsparameter, die nichts direkt mit der Persönlichkeit zu tun haben, reichen völlig aus, um dich von jemandem abzugrenzen oder ihn als Gleichgesinnten zu betrachten.Alle diese Situationsparameter erhalten aber für dich persönlich erst im Kontext mit deiner Persönlichkeit Bedeutung. Folglich müssen die "festen Eckpunkte" dieser Persönlichkeit irgendwie definiert sein, sonst versinken alle Impulse, Reaktionen, Emotionen, Zielsetzungen etc. in der Beliebigkeit.
"Hey, ich kann zwar sein wer immer ich will, aber was will ich eigentlich wirklich?"... womit wir bei der Frage angekommen sind, zu deren Beantwortung ich diesen Thread überhaupt erst aufgemacht habe. (Und das schon auf Seite 3, wow. ;))
Alle diese Situationsparameter erhalten aber für dich persönlich erst im Kontext mit deiner Persönlichkeit Bedeutung. Folglich müssen die "festen Eckpunkte" dieser Persönlichkeit irgendwie definiert sein, sonst versinken alle Impulse, Reaktionen, Emotionen, Zielsetzungen etc. in der Beliebigkeit.Die Bedürfnisse bilden solche Eckpunkte. Jeder will essen, jeder will trinken, jeder will Sex, jeder will Anschluss/Kontakt, jeder will zumindest über sich selbst bestimmen - und in der Regel will jeder auch andere beeinflussen. Die Palette von Bedürfnissen und anderen stabilen Persönlichkeitsmerkmalen ließe sich lange fortsetzen.
Watchmen als "Parodie"?! Hast du die Comics gelesen oder nur diese unsägliche Verfilmung gesehen?Sowohl als auch. Die Verfilmung fand ich in weiten Teilen (naja, das abgewandelte Ende...) ganz ok, aber mal abgesehen davon ist das hier irrelevant - beides ist eine bitterböse Abrechnung mit dem Superheldengenre und all seinen faschistoiden Tendenzen, pubertären Allmachts- und Rache-Fantasien etc. die da mal offen als solche auf den Tisch kommen. Ich meine, allein der Titel in Anspielung auf "sed quis custodiet ipsos custodes?" legt doch da eigentlich schon recht offensichtlich das Thema Machtmissbrauch fest.
sofern sie berücksichtigen, daß bei Weitem NICHT jeder die Neigung zur Kreativität hat, denn den Vorschlag "dann definiert man sich halt über Kunst und kreatives Schaffen"Wenn wir hier schon ein Definitonsproblem haben - hier ein zweites: wtf ist für dich eigentlich Kreativität? Aussagen wie 99% der Menschen seien nicht kreativ lässt sich auch ein (frie nach Joseph Beuys): 100% sind es, und zwar schon immer, entgegensetzen. Kreativität verengt auf so wenige Leute ist ein Füllwort für Geniekult (siehe Superstars weiter oben). Mensch könnte dagegen halten: Kreativ sind alle, nur was auch als kreative Arbeit gewertet wird gilt nicht in dem Maße. Es lassen sich zudem Millionen Tätigkeiten überlegen - ob John Doe jetzt zu Hause am Kamin sitzt und Kreuzworträtsel löst, surfen geht oder mit einem Raumschiff nach extraterrestischem Leben sucht - Tätigkeiten die ein Leben füllen können gibt es viele. Die Frage danach welche davon für welche Person sinnstiftend sein können, kannst du auch für die heutige Zeit nicht ausreichend beantworten.
Jetzt kann aber jeder mensch nach eigenem Gutdünken leben. Er hat potentiell dieselben Möglichkeiten wie alle anderen, und ist damit auch tendenziell ähnlichen Einflüssen von anderen Menschen ausgesetzt. Dadurch könnte eine erhöhte Angleichung der verschiedenen Selbst stattfinden, und damit würd die gesellschaft kollektivistischer, ähnlich einem Ameisenstaat. jeder mensch würde seinen Mitmenschen in seinen Wünschen, Motivation usw. stark gleichen, weil man ständig in einer Interaktion mit menschen ist, die eine ähnliche Umwelt aufweisen, wie man selbst.Das wäre ein hochinteressanter Mechanismus. Ob aus Sicht des Individuums wünschenswert, steht auf einem anderen Blatt, aber auf jeden Fall eine denkbare Entwicklung. Danke für diesen Beitrag, Erik! :)
Gegen ein Versinken in Beliebigkeit gibt es dennoch keinen Schutz, auch unter heutigen Bedingungen nicht. Mehr als genug Menschen versinken hinsichtlich ihrer Identität tatsächlich in Beliebigkeit und wissen gar nicht wer sie sind und was sie wollen.Das ist soweit korrekt. Auf der anderen Seite aber stellen Menschen, die "Neues ausprobieren", häufig fest, daß sich zwischen ihrer "Kernpersönlichkeit" und gewissen Tätigkeiten/Erlebnissen stärkere Resonanzen einstellen als mit anderen. Eine gewisse Nicht-Beliebigkeit ist dem menschlichen Individuum demnach inhärent. Die Persönlichkeit eines Menschen kann nicht von den äußeren Umständen beliebig gestaltet werden. Du kannst dich selbst nur finden, nicht formen.
Wenn wir hier schon ein Definitonsproblem haben - hier ein zweites: wtf ist für dich eigentlich Kreativität? Aussagen wie 99% der Menschen seien nicht kreativ lässt sich auch ein (frie nach Joseph Beuys): 100% sind es, und zwar schon immer, entgegensetzen. Kreativität verengt auf so wenige Leute ist ein Füllwort für Geniekult (siehe Superstars weiter oben). Mensch könnte dagegen halten: Kreativ sind alle, nur was auch als kreative Arbeit gewertet wird gilt nicht in dem Maße.Als kreativ würde ich in diesem Kontext jeden betrachten, der sich aus eigenem Antrieb etwas (nicht-destruktives) zu tun sucht, auch wenn die Notwendigkeit es ihm nicht gebietet.
pauschal zu verdammen.Hab ich das geschrieben? ;)
Und da ist meine Beobachtungund da haben wir das Kernproblem der Aussage. ;)
und da haben wir das Kernproblem der Aussage. ;)Du hast gegenteilige Erfahrungen oder Fakten anzubieten? Dann laß hören.