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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Allgemein => Thema gestartet von: DerEskapist am 19.12.2013 | 12:55

Titel: Rollenspiel in vorgefügten Welten (Pendragon, DER, StarWars) - zu eingeschränkt?
Beitrag von: DerEskapist am 19.12.2013 | 12:55
Hallo Leute,

die Grundfrage:
"Sind Rollenspiele die in vorgefügten Welten stattfinden, Welten die schon einen fertige Geschichte haben, von Natur aus beschränkt in ihrem Handlungsbogen? Führt diese Einschränkung zu einem Verlust an Spielspaß?"

Ein paar Erläuterungen:
Ich habe vor langer Zeit, fast 20 Jahren, mal eine komplette Pendragon-Kampagne geleitet. Pendragon, mit ganzen Stammbäumen voller Spielercharaktere hat durchaus Spaß gemacht, allerdings gab es dort auch Dinge die mich unzufrieden gemacht haben. Ich weiß nicht ob das Wort METAPLOT hier korrekt angewandt wird: Bei Pendragon gibt es eine komplette Zeittafel über viele Jahrzehnte, wann was passieren wird und welche große Helden-NSC dort drin verwickelt sind. D.h. der große Handlungsrahmen war schon komplett vorgegeben.
Mir ist es oft passiert, dass dadurch SCs zu Statisten degradiert wurden, schlimmstenfalls sogar zu welchen die nichts wirklich bewegen können. Man weiß: Schlacht xy muss so ausgehen, damit die große Rahmen-Handlung in den richtigen Bahnen bleibt und Ereignis z stattfinden kann. Das Wort RAILROADING kannte ich dort noch nicht aber so fühlte es sich in großem Rahmen an. Schlimm auch diese Über-NSCs die in der Kampagne eingebaut waren - Lanzelot etc. Die SCs sind hier nur kleine Würstchen dagegen ...

Neulich habe ich durch "Der Eine Ring" geblättert und - ja es erscheint als nettes System - wieder fiel mir auf dass eigentlich schon alles vorgegeben ist: Die Rahmenhandlung beginnt nach Hobbit und endet vor HdR. D.h. es ist schon völlig klar worauf dies im großen und ganzen hinausläuft. Die SC können nichts am Gefüge der Welt ändern was irgendwie maßgeblich wäre. Man kann nicht daon sprechen dass der Flügelschlag eines Schmetterlings irgendwo anders etwas fundamental ändern kann... Niemand kann Saurons Pläne erschweren...


Geht euch das ähnlich?
(Weitere Kandidaten: MERS, Star Wars, keine Ahnung ob's mit heutigem DSA so läuft, etc. ...)
Was kann man dagegen machen? Zufrieden sein dass SCs nur kleine Brötchen backen?
("Despite of all my Rage I am still just a rat in a cage...")
Oder sagen: Scheiß drauf Metaplot, jetzt läuft der Hase eben anders? Jetzt haben die Aktionen der SC Dinge gedreht und wir müssen vom Fahrplan abweichen...

Erzählt mal von euren Erfahrungen. Anekdoten sind erwünscht...
Titel: Re: Rollenspiel in vorgefügten Welten (Pendragon, DER, StarWars) - zu eingeschränkt?
Beitrag von: ElfenLied am 19.12.2013 | 13:01
Ist natürlich immer die Frage inwieweit es den Spielern gestattet ist frei zu handeln. Solange sie ihre Handlungsfreiheit bewahren und man den Meta Plot außer acht lässt sind solche Systeme durchaus genießbar.
Titel: Re: Rollenspiel in vorgefügten Welten (Pendragon, DER, StarWars) - zu eingeschränkt?
Beitrag von: Achamanian am 19.12.2013 | 13:04
Ich habe tatsächlich nie eine längere Kampagne in einer Welt gespielt, die direkt auf Literaturvorgaben (oder Sagenvorgaben, wie bei Pendragon) beruht. Am längsten MERS - Das hat gut funktionioniert, weil wir als Setting einfach die Mitte des dritten Zeitalters, rund 1500 Jahre vor dem Herrn der Ringe, gewählt haben. Dafür gab es gutes Quellenmaterial und wenig Vorgaben aus Tolkiens Werk, wir haben da also einfach unsere eigenen Baustellen aufgemacht.
Sturmbringer haben wir auch länger gespielt, das war auch unproblematisch, weil die Elric-Saga so chaotisch ist, dass wir uns da ohne schlechtes Gewissen einfach nach Bedarf bedient und anderes ignoriert haben.

Meine Der-Eine-Ring-Runde ist eingeschlafen; auch da kann man natürlich seine eigenen Baustellen aufmachen, ich hatte da aber tatsächlich auch das Gefühl, dass es unbefriedigend werden dürfte, immer nur die Nebenschauplätze zu bespielen.

Insgesamt hat man ja bei sehr vielen Settings die Möglichkeit, sich einfach zeitlich oder räumlich vom Geschehen der Vorlage zu entfernen: Bei Star Wars oder Mittelerde funktioniert das hervorragend. Natürlich stellt sich ab einer gewissen Entfernung die Frage, warum man überhaupt dieses Setting spielt und nicht ein anderes oder selbstgebasteltes mit ähnlicher Atmosphäre ...
Titel: Re: Rollenspiel in vorgefügten Welten (Pendragon, DER, StarWars) - zu eingeschränkt?
Beitrag von: Hunter9000 am 19.12.2013 | 13:08
Gerade Star Wars mit seinen unzähligen verschiedenen Zeitepochen und der praktisch grenzenlosen Anzahl an Planeten bietet genug Möglichkeiten für die Spieler in der Welt etwas zu bewegen. Außerdem, warum nicht die "geschriebene" Handlung der Filme abändern. Verhindern die Spieler die Zerstörung des Todessterns? Den Aufstieg Palpatines zum Imperator? Alles möglich...
Titel: Re: Rollenspiel in vorgefügten Welten (Pendragon, DER, StarWars) - zu eingeschränkt?
Beitrag von: Slayn am 19.12.2013 | 13:12
Es geht ganz stark um die Zielsetzung, die man sich für sein Rollenspiel-Erlebnis setzt und welche Erwartungshaltung damit verknüpft ist.
Hier finde ich es ganz wichtig zu unterscheiden ob man sein Erlebnis "innerhalb", "Nebenbei" oder "unabhängig" haben möchte.
"Freies Handeln" sehe ich nicht als grundlegende Prämisse für Rollenspiel an sich an und wird oftmals auch überbewertet, bzw. missverstanden wenn es um den "innerhalb" oder "nebenher" Bereich geht.

Nehmen wir Pendragon als Beispiel: Hier geht es um ein Spiel "innerhalb" der Artus Sage. Diese ist der größere und wichtigere Kontext um den sich die Spieler mehr zu kümmern haben als um ihre Charaktere. Die Pflicht und last liegt hier bei allen Beteiligten die größere Geschichte gemeinsam zu erzählen, wobei die Charaktere nur kleine Rädchen darin sind.
Titel: Re: Rollenspiel in vorgefügten Welten (Pendragon, DER, StarWars) - zu eingeschränkt?
Beitrag von: Mamenchi am 19.12.2013 | 13:16
ich handhabe dies immer so, daß ich mir den Metaplot ankucke und überlege, was kann ich für meine Sessions rausholen

dann gebe ich den Spielern die Möglichkeit, diese Handlung (die ja passieren wird) erst auszuführen, also wenn da Krieg XY bevorstehen würde, dann sind meine Spieler der Auslöser dazu

Wird Krieg XY durch Aktion A des NSC B beendet, dann streiche ich NSC B und ein Spieler darf das machen

Wenn aber kein Spieler die Ereignisse auslöst, dann passieren sie aber anders oder garnicht, dann werden die Folgeereignisse angepasst und abgewandelt

Als SL sollte das gehen, wenn man sowas nicht mag (also daß Ereignisse dann garnicht passieren oder anders ausgehen) dann kann man ja etwas anderes einwerfen, warum XY trotzdem stirbt, Krieg XY trotzdem ausgelöst/gewonnen wird, dann hast wieder deinen 1:1 Metaplot, nur ein paar Namen und vielleicht +1 Jahr ändern sich
Titel: Re: Rollenspiel in vorgefügten Welten (Pendragon, DER, StarWars) - zu eingeschränkt?
Beitrag von: Teylen am 19.12.2013 | 13:28
Ich persönlich spiele aus eben dieser Erwägung ungern Vampire: Dark Age.
Ansonsten, wenn ich spiele, dann kann mich der Metaplot und die ganzen eigentlich geplanten Entwicklungen mal gern haben. Das heißt wenn ein Spieler Smaug den Ring stehlen mag bevor Bilbo vorbei kommt, nur zu.

Ich würde bei einer Game of Thrones, als der aktuelle Platzhirsch auf dem Felde, Kampagne nicht erwarten das die Geschehnisse aus dem Buch exakt so eintreffen (müssen).

Ansonsten gibt es noch das gepflegt nebenher spielen.
So das man irgendwelchen Unsinn in Dorne macht und die Leute in Kings Landing halt so umherfuddeln läßt wie bekannt. Wenn es dann Kontakt gibt, gibt es auch wieder Änderungen. Wahrscheinlich.
Titel: Re: Rollenspiel in vorgefügten Welten (Pendragon, DER, StarWars) - zu eingeschränkt?
Beitrag von: Radulf St. Germain am 19.12.2013 | 13:29
Ich spiele Star Wars, Warhammer in seinen verschiedenen Inkarnationen usw. immer so, dass die Spieler ihre eigenen Probleme haben und die Metaplot-Handlung im Hintergrund abläuft.

Ein Beispiel bei Herr der Ringe könnte sein, dass die Spieler einen bösen Orkhäuptling jagen, der ihre Familien getötet hat. Dann kriegen sie irgendwann mit, dass der Ringkrieg tobt. Aber das ist nicht ihr Kampf, auch wenn sie die Auswirkungen zu spüren bekommen.

Ich finde man muss nicht den Lauf der Welt beeinflussen um ein Held zu sein. Ich habe auch eher schlechte Erfahrungen mit Runden gemacht in denen die Spieler große politische Macht hatten.
Titel: Re: Rollenspiel in vorgefügten Welten (Pendragon, DER, StarWars) - zu eingeschränkt?
Beitrag von: gunware am 19.12.2013 | 13:34
Verhindern die Spieler die Zerstörung des Todessterns? Den Aufstieg Palpatines zum Imperator? Alles möglich...
Wenn man jetzt Star Wars spielt, dann frage ich mich, wie die Charas überhaupt in die Gefahr geraten könnten, dies zu versuchen. Ich meine, diese Infos waren doch nicht in dem Sinne verfügbar. Die einzige Möglichkeit, die mir so spontan einfällt, wäre nur, wenn die Spieler gezielt versuchen würden, in diese Richtung zu drängen. Nur die Charas von sich aus? Das ist irgendwie schwer vorstellbar.
Titel: Re: Rollenspiel in vorgefügten Welten (Pendragon, DER, StarWars) - zu eingeschränkt?
Beitrag von: Teylen am 19.12.2013 | 13:43
Hinsichtlich Star Wars sind sie doch mitunter unmittelbar betroffen wenn ein oder mehrere Spieler Jedi sind. Immerhin kommt es im Zuge des Aufstiegs des Imperator zu den morden an der Jedi Akademie und der Verfolgung der verbliebenden Jedis durch Palpatine.
Das Imperium formt sich, erläßt Gesetzte, diskriminiert Aliens und schafft das Regime wie man es auf 4-6 kennt. Wenn sich die Charaktere nicht damit zufrieden geben in den äußeren Rändern des Universums zu sein könnten sie auf die Idee der Rebellion kommen.
Was die klassischen Filme angeht, vielleicht wohnen sie oder kommen von Aldebaran und möchten anschließend den Todesstern zerlegen. Möglichst selbst. Ohne das ihnen NSCs die Show stehlen.

Es könnte auch etwas kleines sein wie das sie Schmuggler im Auftrag eines Hutten sind und sich schließlich ihren Hutten gegen Jabba the Hut verteidigen und besser positionieren wollen. Vielleicht so etwas wie ein Bandenkrieg.

Naja oder sie mögen von Sandleute gefangene Sklaven befreien (für das Gute, für eine Belohnung, weil sie was gegen Sandleute haben, als Training) und fänden es nicht gut wenn Anakins Mutter quasi unrettbar wäre weil sie ja Metaplot gerecht sterben sollte.
Nu und sie mögen einfach Watto ruinieren und um seine Werkstatt bringen.
Titel: Re: Rollenspiel in vorgefügten Welten (Pendragon, DER, StarWars) - zu eingeschränkt?
Beitrag von: Slayn am 19.12.2013 | 13:43
Wenn man jetzt Star Wars spielt, dann frage ich mich, wie die Charas überhaupt in die Gefahr geraten könnten, dies zu versuchen. Ich meine, diese Infos waren doch nicht in dem Sinne verfügbar. Die einzige Möglichkeit, die mir so spontan einfällt, wäre nur, wenn die Spieler gezielt versuchen würden, in diese Richtung zu drängen. Nur die Charas von sich aus? Das ist irgendwie schwer vorstellbar.

Dem stimme ich zu. Der Spaß daran während der SW Filme zu spielen, sollte daran liegen zum einem ganz nah an der ursprünglichen Story zu als, als auch die "Blinden Stellen" zu füllen, die man so als Zuschauer nicht sieht und somit die Story um neue Facetten zu bereichern.
Titel: Re: Rollenspiel in vorgefügten Welten (Pendragon, DER, StarWars) - zu eingeschränkt?
Beitrag von: Luxferre am 19.12.2013 | 14:08
Den Großen MetaplotTM haben wir bisher nur in selbst erdachten Welten wie bekloppt verfolgt. Da gab es jedesmal einen regelrechten Run auf Metaplot.

Mir fällt es als SL deutlich leichter, wenn eine Welt keinen großen Metaplot hat und dennoch epische Plots zu bieten hat. Golarion wäre als Beispiel zu nennen.
Es gibt Runenfürsten, Runenfürstinnen, Runenkaiser, ähm ... sorry ... diese gibts in einem Landstrich und fertig. Nix da Weltenplot.
Selbst die Weltenwunde ist ein regional begrenzter Plot. Oder auch ein Auserwählter des Gottes der Vernichtung.
Alles sehr epische Geschichten, die aber nicht die gesamte Welt umspannen.

Und genau diesen Punkt weiß ich an solchen Welten zu schätzen.
Denn nehmen wir mal die Shadowworld miit ihrem Jerakh Ahrenreth. Der alte Zirkel von 8 superduperobermächtigen Erzmagiern, welche die Welt beherrschen könnten ...
Das bringt auch mal Spaß, in einem solchen Metaplot kleine Brötchen zu backen, aber man schielt immer nach oben. Und der Drang etwas weltbewegendes zu verändern ist größer, wenn eine solche Voraussetzung gegeben ist.

Daher lehne ich Metaplots dieser Art mittlerweile konsequent ab.

Ich hoffe das war für Dich jetzt nicht zu weit am Ausgangsthema vorbei ;)
Titel: Re: Rollenspiel in vorgefügten Welten (Pendragon, DER, StarWars) - zu eingeschränkt?
Beitrag von: alexandro am 19.12.2013 | 14:08
Ist eine Frage des Settingdesigns (und das gilt nicht nur für aus Romanen und Filmen adaptierte Welten, sondern auch für originäre Kreationen).

Gibt es Gelegenheiten und Abenteueraufhänger in dieser Welt?
Gibt es verschiedene Fraktionen, mit widerstreitenden Motiven?
Wie "stabil" oder "instabil" ist das Weltgefüge? (Zuviel Stabilität und die Spieler haben das Gefühl, nichts bewirken zu können. Zuviel Instabilität und die Spieler haben Angst, dass ihnen die Welt "entgleitet", weil scheinbar harmlose Aktionen bereits brachiale Konsequenzen nach sich ziehen).
etc.

Das alles kann auch mit Anbindung an einen "Metaplot" realisiert werden, das ist letztendlich nur Anstrich.
Titel: Re: Rollenspiel in vorgefügten Welten (Pendragon, DER, StarWars) - zu eingeschränkt?
Beitrag von: Luxferre am 19.12.2013 | 14:10
Ich gehe nach einer Gedenksekunde sogar so weit, dass ich Welten, die sich um einen großen Metaplot aufbauen ablehne.
Auch Spielsysteme, die einen innerweltlichen Metaplot in den Fokus stellen (13th Age) sind mir alleine aus diesem Aspekt suspekt.
Titel: Re: Rollenspiel in vorgefügten Welten (Pendragon, DER, StarWars) - zu eingeschränkt?
Beitrag von: Oberkampf am 19.12.2013 | 14:32
Ich kenne das in den letzten Jahren als SL eigentlich nur von Dresden Files, und das war eine kurze Serie. Tendenziell klammere ich dann einfach alles aus, was die SCs nichts angeht und konstruiere aus den Metaplotproblemen lokale Ereignisse auf der Skala, auf der ich spielen will. Urban Fantasy bevorzuge ich (wie eigentlich fast alle modernen oder zeitgenössischen Settings) auf dem "Straßenniveau", also frage ich mich, wie der Vampir-Magierkrieg sich in der Stadt der Charaktere niederschlägt und lasse die SCs allenfalls am Rande erfahren, was in Chicago oder London abgeht, wenn sie penetrant nachfragen.

Bei einem vorgefertigten Setting mit vorgegebenem Metaplot kommt es, wenn man einigermaßen ergebnisoffen und mit Konsequenzen spielen will, darauf an, die bespielten Probleme auf den Niveau interessant zu machen, das vom Metaplot nicht tangiert wird.

@Luxferre:
Leicht OT, aber wo siehst du den Metaplot in 13th Age und welche Probleme siehst du darin?
Titel: Re: Rollenspiel in vorgefügten Welten (Pendragon, DER, StarWars) - zu eingeschränkt?
Beitrag von: Crimson King am 19.12.2013 | 14:37
Ich persönlich habe Metaplots schon immer als Ideenbaustellen verwendet, aber noch nie einen Gedanken daran verschwendet, mich an sie zu halten. Da die Spieler den Metaplot üblicherweise nicht kannten, musste ich mir da auch keine Gedanken machen. Spielt man in einer Welt, deren Geschichte durch Romane oder allgemein bekannte Sagen und Legenden bereits sehr stark durchdefiniert ist, bekommt man da möglicherweise Probleme, wenn einzelne Spieler die Erwartungshaltunge haben, alles sei so, wie sie es aus den Vorlagen kennen.
Titel: Re: Rollenspiel in vorgefügten Welten (Pendragon, DER, StarWars) - zu eingeschränkt?
Beitrag von: sangeet am 19.12.2013 | 14:44
Ich hatte die Befürchtung auch, das ein Spiel das auf einen Film beruht, letztendlich eine gewisse Einschränkung liefert. Wir haben dann Star Wars Edge of Empire angefangen, und das hat sich null bewahrheitet, einfach weil die Galaxis so gross ist, und man eigentlich jeden auch nur erdenklichen Kram in Star Wars einbauen kann.

Magie, Psi, Brain Impantate, Hyperraum Schlachten, Poltik - alles ist möglich. Ich finde eigentlich das Star Wars letztendlich einen Setting Baukasten liefert, nur das man leichter Bilder in den Köpfen erwecken kann, weil jeder schon mal einen Gamorreaner (Space Ork) gesehen hat. Und wenn ich will, das die heute ne Lila Hautfarbe haben, stört das eigentlich auch keinen.

Es gibt natürlich paar Genre Konventionen, aber wenn ich Lust hab, breche ich die einfach. So sehen das meine Mitspieler auch, und fertig. Wer sich von einer Vision einengen lässt, aka das geht da nicht, ist selbst Schuld. Wir spinnen das einfach weiter. Ok, meiner Star Wars Version des Überwachungsstaats , da haben die Spieler schon bisschen rumgemault. (Weil es dann auch deutlich schwieriger wird.) Ich habe dann den Level etwas zurück gefahren (aber nicht ganz aufgegeben, schliesslich ist es ja ein interessantes Thema.)
Titel: Re: Rollenspiel in vorgefügten Welten (Pendragon, DER, StarWars) - zu eingeschränkt?
Beitrag von: Luxferre am 19.12.2013 | 15:07
@Luxferre:
Leicht OT, aber wo siehst du den Metaplot in 13th Age und welche Probleme siehst du darin?

Ich mag den festen Bezug auf die 13 Ikonen halt nicht. Diese sind spielweltdominierend und selbst im Kleinen liegen sie schon im Fokus.
Der Schritt, sich bei dieser Vorgabe nach oben zu orientieren ist mir zu schnell gemacht.
Reicht das so erstmal, oder wollen wir das andernorts diskutieren?
Titel: Re: Rollenspiel in vorgefügten Welten (Pendragon, DER, StarWars) - zu eingeschränkt?
Beitrag von: boooh am 19.12.2013 | 15:16
Wenn man jetzt Star Wars spielt, dann frage ich mich, wie die Charas überhaupt in die Gefahr geraten könnten, dies zu versuchen. Ich meine, diese Infos waren doch nicht in dem Sinne verfügbar. Die einzige Möglichkeit, die mir so spontan einfällt, wäre nur, wenn die Spieler gezielt versuchen würden, in diese Richtung zu drängen. Nur die Charas von sich aus? Das ist irgendwie schwer vorstellbar.

Ähem, aus Kombination von einer Zeitreise (während des Imperiums auf 50 Jahre nach Yavin) des kaufes einiger Geschichtsbücher in der Zukunft und nach Rückkehr in die eigene Zeitlinie die erstellung eines 15 Jahres Masterplanes bis zur Gründung der Rebellion, um besagte Rebellion mit allem benötigtem an Meterial zu vesorgen.
Und um die Zeitlinie nicht zu stark zu verändern kommt gelegentlich bei den Machtsensitiven und Jedi das böse Paradox mit Kopfschmerzen wenn man etwas lieber nicht machen soll
(um den Hauptplot bestehen zu lassen) dazwischen ist alles möglich


aber im ernst ich sehe es auch so das wenn man nicht den Hauptplot eines Film oder Romans nachspielen will sind alle Entscheidungen möglich ob sie durchführbar sind ist eine andere Frage.

Titel: Re: Rollenspiel in vorgefügten Welten (Pendragon, DER, StarWars) - zu eingeschränkt?
Beitrag von: Oberkampf am 19.12.2013 | 15:28
@Luxferre
OT
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Titel: Re: Rollenspiel in vorgefügten Welten (Pendragon, DER, StarWars) - zu eingeschränkt?
Beitrag von: am 19.12.2013 | 15:34
Gerade Star Wars mit seinen unzähligen verschiedenen Zeitepochen und der praktisch grenzenlosen Anzahl an Planeten bietet genug Möglichkeiten für die Spieler in der Welt etwas zu bewegen. Außerdem, warum nicht die "geschriebene" Handlung der Filme abändern. Verhindern die Spieler die Zerstörung des Todessterns? Den Aufstieg Palpatines zum Imperator? Alles möglich...

Dazu gab es mit "Star Wars Infinities" sogar eine richtig coole Comic-Reihe bei Dark Horse (seit ner Weile als Omnibus-Collection (http://v) erhältlich):

Zitat von: Klappentext
Collected here are three different tales where one thing happens differently than it did in the original trilogy of "Star Wars" films. The familiar players - Luke Skywalker, Princess Leia, Han Solo, and Darth Vader - are launched onto new trajectories that send them toward dire consequences and unexpected futures! Collects "Star Wars: Infinities - A New Hope"; "The Empire Strikes Back"; and "Return of the Jedi".


Sprich: Es gibt sogar einen "offiziellen" Präzedenzfall, Dinge anders ablaufen zu lassen als in den Filmen ;) Im Rollenspiel hat man diese Freiheit erst recht.
Titel: Re: Rollenspiel in vorgefügten Welten (Pendragon, DER, StarWars) - zu eingeschränkt?
Beitrag von: YY am 19.12.2013 | 16:43
Ich habe diese drei Varianten durch:

- Man sucht sich eine kleine, vergessene Ecke des Settings und spielt dort ungestört vom Metaplot vor sich hin. Das funktioniert dann ganz gut, wenn die Spieler das Setting mehr mögen als die in der Vorlage erzählte Geschichte und damit zufrieden sind, nicht jeden Tag die Welt zu retten.

- Man spielt "hinter den Kulissen" der großen Ereignisse. Nicht explizit genannte Spione haben die Pläne des Todessterns besorgt? Wer war das wohl?  ;)
Da muss man sich aber auch als Gruppe drauf einigen, die großen Sachen nicht anzutasten bzw. sogar darauf hinzuspielen, dass sie unverändert stattfinden.
Das macht manchen Spielern einen Heidenspaß, weil sie dann einen persönlichen Bezug zur Vorlage haben.
Ich habe z.B. als jemand, der den Hobbit nie gelesen hat, jüngst im Kino Beorn als alten Bekannten aus "Der Eine Ring" wahrgenommen  :o

- Man nimmt nur eine Augangssituation, lässt ab da frei laufen und schaut, wo man rauskommt. NSCs, zentrale Ereignisse, Orte oder sonstige Sachverhalte - alles zum Abschuss freigegeben.
Das ist einerseits gut für Experimentierfreudige, aber für andere wird dadurch die Vorlage eher entzaubert und als schnöder Ideengeber missbraucht.


Titel: Re: Rollenspiel in vorgefügten Welten (Pendragon, DER, StarWars) - zu eingeschränkt?
Beitrag von: Waldviech am 19.12.2013 | 17:13
Zitat
- Man sucht sich eine kleine, vergessene Ecke des Settings und spielt dort ungestört vom Metaplot vor sich hin. Das funktioniert dann ganz gut, wenn die Spieler das Setting mehr mögen als die in der Vorlage erzählte Geschichte und damit zufrieden sind, nicht jeden Tag die Welt zu retten.

- Man spielt "hinter den Kulissen" der großen Ereignisse. Nicht explizit genannte Spione haben die Pläne des Todessterns besorgt? Wer war das wohl?  ;)
Da muss man sich aber auch als Gruppe drauf einigen, die großen Sachen nicht anzutasten bzw. sogar darauf hinzuspielen, dass sie unverändert stattfinden.
Das macht manchen Spielern einen Heidenspaß, weil sie dann einen persönlichen Bezug zur Vorlage haben.
Ich habe z.B. als jemand, der den Hobbit nie gelesen hat, jüngst im Kino Beorn als alten Bekannten aus "Der Eine Ring" wahrgenommen
Dürfte grade bei Star-Wars beides hervorragend funktionieren, da die Filme ja "nur" einen vergleichsweise dünnen Ausschnitt eines galaxieumspannenden Krieges zeigen. Ich könnte mir vorstellen, dass man es da auch mit "Nebenkriegsschauplätzen" hervorragend schaffen kann, ein ziemlich episches Feeling aufkommen zu lassen. Man kann sich ja trotzdem um ganze Sternensysteme kloppen, ohne bei der Vernichtung des Todessterns dabei zu sein...
Titel: Re: Rollenspiel in vorgefügten Welten (Pendragon, DER, StarWars) - zu eingeschränkt?
Beitrag von: Slayn am 19.12.2013 | 17:18
Spannend wird es bei Star Wars dann, wenn man die Storyline mit den "Film-Helden" und den "Spiel-Helden"  gut verknüpft und einfach die "Andere Seite der Münze" aufzeigt.
Wir hatten, zum Beispiel, ein Scharmützel im Palast von Jabba the Hutt wärend der mit seiner Vergnügungsbarke unterwegs war (siehe A New Hope, Boba Fett, Sarlacc) und der Teil unserer Story war, den Kopfgeldjäger auszuschalten der die ganze Sache durchschaut hat und Jabba warnen wollte.
Titel: Re: Rollenspiel in vorgefügten Welten (Pendragon, DER, StarWars) - zu eingeschränkt?
Beitrag von: YY am 19.12.2013 | 17:19
Wir hatten, zum Beispiel, ein Scharmützel im Palast von Jabba the Hutt wärend der mit seiner Vergnügungsbarke unterwegs war (siehe A New Hope, Boba Fett, Sarlacc) und der Teil unserer Story war, den Kopfgeldjäger auszuschalten der die ganze Sache durchschaut hat und Jabba warnen wollte.

Ja, genau so was meinte ich  :)
Titel: Re: Rollenspiel in vorgefügten Welten (Pendragon, DER, StarWars) - zu eingeschränkt?
Beitrag von: Slayn am 19.12.2013 | 17:34
Ja, genau so was meinte ich  :)

Man kann die Liste der Vorteile einer "Story Welt" zudem ja noch um den Punkt erweitern: Es gibt einen sich andauernd ändernden Ist-Zustand, der vom jeweiligen Fortschritt der Story abhängig ist. Sinn, Szenen und Optionen wandeln sich damit als fortlaufend, je nachdem wo man gerade in der Story hängt.
Da gibt einem als SL immer wieder neue Möglichkeiten Dinge ins Spiel zu bringen.
Titel: Re: Rollenspiel in vorgefügten Welten (Pendragon, DER, StarWars) - zu eingeschränkt?
Beitrag von: DerEskapist am 19.12.2013 | 23:39
Ok - für Star Wars und DER seid ihr euch wohl weitgehend einig, dass man auf Nebenschauplätze und -zeiten ausweichen sollte. Da hat Rumspielstilziel die Sache jedoch so formuliert wie ich es auch sehe:

...
ich hatte da aber tatsächlich auch das Gefühl, dass es unbefriedigend werden dürfte, immer nur die Nebenschauplätze zu bespielen.

Insgesamt hat man ja bei sehr vielen Settings die Möglichkeit, sich einfach zeitlich oder räumlich vom Geschehen der Vorlage zu entfernen: Bei Star Wars oder Mittelerde funktioniert das hervorragend. Natürlich stellt sich ab einer gewissen Entfernung die Frage, warum man überhaupt dieses Setting spielt und nicht ein anderes oder selbstgebasteltes mit ähnlicher Atmosphäre ...

Eigentlich wäre der Hauptschauplatz ja doch schöner...
Was Pendragon angeht: Da denke ich dass die Spieler dem Kern der Sage durchaus möglichst nahe sein sollten. Am Puls des Geschehens. So hab ichs jedenfalls gehandhabt, aber vielleicht habe ich es damals auch nicht richtig gemacht, denn irgendwie hinterlies es doch ein unbefriedigendes Gefühl. Man muss im Kern des Geschehens durch die übermächtigen NSC-Figuren auch aufpassen diese naheliegenden MARY SUE Effekte zu vermeiden. Ich kannte den Begriff damals nicht (vielleicht war er noch gar nicht erfunden kA wo dieser "Name" herkommt?) , aber hab eben auch autodidaktisch gemerkt dass das gar nicht erfreulich für die Spieler ist, wenn sie als kleine Würstchen im Schatten eines übermächtigen Recken stehen, der die Probleme wohl auch ohne sie gelöst hätte, denn draufgehen kann er ja auch nicht da er noch für die nächsten 30 Jahre Metaplot vorgesehen ist.

Versteht mich nicht falsch, ich fand Pendragon eigentlich toll. Zur Perfektion hat's halt durch meine Schwierigkeiten mit dem vorgegebenen Handlungsplan (habe zu viel "ge-railroadet") nicht gereicht.

Aber da gab's ja auch den Tipp von Hunter9000 die Dinge einfach mal laufen zu lassen und was ganz anderes rauskommen zu lassen als den Metaplot.

Denn eines der schönsten Dinge am Rollenspiel, was ein Buch oder Film nie hat ist die Interaktivität und damit auch die Ungewissheit wie die Dinge wirklich ausgehen. Und dieses mögliche Überraschungsmoment bringt halt jede Menge Würze...
Titel: Re: Rollenspiel in vorgefügten Welten (Pendragon, DER, StarWars) - zu eingeschränkt?
Beitrag von: Hróđvitnir (Carcharoths Ausbilder) am 19.12.2013 | 23:56
Mary Sue

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Titel: Re: Rollenspiel in vorgefügten Welten (Pendragon, DER, StarWars) - zu eingeschränkt?
Beitrag von: Slayn am 19.12.2013 | 23:58
@DerEskapist:

Joa, Pendragon, vor allem the Great Pendragon Campaign ist schon sehr linear. Es kann auch gar nicht anders, wenn man das Grundmaterial dazu betrachtet (Wir wissen, wie es endet!)
Wie ich gerade eben drüben schon in einer Diskussion über einen ähnlich epischen Stoff, die Giovanni Chronicles geschrieben habe, wird ein wenig Umdenken auf beiden Seiten, also Spieler und SL benötigt, damit das klappt und Spaß macht.
Weder Artus noch die Spieler-Charaktere stehen im Mittelpunkt, es ist die Sage um die es geht. Allen beteiligten muss von Vorne herein klar sein, dass diese im Mittelpunkt steht und kollaborativ voran gebracht werden muss. Artus ist zwar ein Teil der ganzen geschichte, aber er wird versagen wenn die Sage scheitert.
Titel: Re: Rollenspiel in vorgefügten Welten (Pendragon, DER, StarWars) - zu eingeschränkt?
Beitrag von: Zarkov am 20.12.2013 | 00:11
Das Schöne an Pendragon ist doch, daß man einerseits ein sehr solides Spielmodell hat: Das Spiel emuliert ganz bewußt die historische Literatur, deren kanonische Charaktere und Handlung ein dankbares Vorbild sind.

Andererseits besteht aber dieses literarische Vorbild aus einem Komplex an einzelnen Erzählungen, Zyklen, Motiven und Handlungsbögen, die wiederum von verschiedenen Autoren geschrieben, abgekupfert, angepaßt und variiert werden, um dann hin und wieder zu Konvoluten zusammengefaßt und vereinheitlicht zu werden.

Man braucht T. H. White oder Mallory, um mal die für das Spiel entscheidenden Autoritäten herauszugreifen, also nicht wie den Herrn der Ringe zu behandeln – es ist nicht der definitive Roman, außerhalb dessen Handlungsrahmens mehr oder weniger Vakuum herrscht, vom prähistorischen Silmarillion mal abgesehen (schaut euch mal die weißen Löcher auf der Karte an). Auch The Once and Future King ist nur eine Zusammenfassung zahlreicher Einzelstränge, die um zwei, drei starke Leitthemen gruppiert wurden. Pendragon hat von sich Platz für nahezu beliebig viele Geschichten, und hatte dies auch im historischen Vorbild schon immer.

Die Grundthemen und Motive sind dabei oft die gleichen, und durch die Passions und Traits zum Teil auch schon im System verankert. Durch den Strukturmechanismus ist auch eine elementare Grundlage für das Spiel schon gelegt. Damit kann man wunderbar arbeiten. Man folgt also einfach dem literarischen Vorbild und schickt einen weiteren Ritter los. Es ist immer Platz für einen weiteren Ritter in Pendragon. Und seine Abenteuer können im einen Jahr die Geschichte der Tafelrunde berühren, wenn man daran Interesse hat, und im nächsten Jahr einen beliebigen Topos aufgreifen.

Edelfräulein in Not, fiese Riesen, ein verfluchter Ritter, ein grausamer Burgherr mit fürchterlichen Bräuchen – egal, eines davon, kombiniert mit ein paar NSCs und einem Blick auf die Traits, Konfliktfutter, fertig, Abenteuer. Nächstes Jahr dann gerne was ganz anderes. Was Lancelot und Artus in dem Jahr dann getrieben haben, kann auf einem ganz anderen Blatt stehen. Wird man schon mitkriegen, wenn man ihnen nächstes Frühjahr am Hof begegnet.
Titel: Re: Rollenspiel in vorgefügten Welten (Pendragon, DER, StarWars) - zu eingeschränkt?
Beitrag von: Talim am 20.12.2013 | 00:15
Geht euch das ähnlich?
Nein, da ich alles ändern kann.
Titel: Re: Rollenspiel in vorgefügten Welten (Pendragon, DER, StarWars) - zu eingeschränkt?
Beitrag von: DerEskapist am 20.12.2013 | 08:33
Ich gehe nach einer Gedenksekunde sogar so weit, dass ich Welten, die sich um einen großen Metaplot aufbauen ablehne.
Auch Spielsysteme, die einen innerweltlichen Metaplot in den Fokus stellen (13th Age) sind mir alleine aus diesem Aspekt suspekt.

Bei 13th Age sehe ich das gar nicht als Problem an, zumindest so wie ich eine Kampagne dort handhaben würde.  Die 13 Ikonen sind Mächte gruppen die um das Schicksal der Welt ringen, aber wie es ausgeht und was alles möglich ist, bleibt offen. Insbesondere haben die Spieler die Möglichkeit Einfluss darauf zu nehmen, wie die Geschichte ausgeht. Das kann man also sehr ergebnisoffen handhaben, weg von linearem Verlauf
Titel: Re: Rollenspiel in vorgefügten Welten (Pendragon, DER, StarWars) - zu eingeschränkt?
Beitrag von: Luxferre am 20.12.2013 | 08:55
Bei 13th Age sehe ich das gar nicht als Problem an, zumindest so wie ich eine Kampagne dort handhaben würde.  Die 13 Ikonen sind Mächte gruppen die um das Schicksal der Welt ringen, aber wie es ausgeht und was alles möglich ist, bleibt offen. Insbesondere haben die Spieler die Möglichkeit Einfluss darauf zu nehmen, wie die Geschichte ausgeht. Das kann man also sehr ergebnisoffen handhaben, weg von linearem Verlauf

Das habe ich hier (http://www.tanelorn.net/index.php/topic,75282.msg1788718.html#msg1788718) etwas genauer ausgeführt ;)
Titel: Re: Rollenspiel in vorgefügten Welten (Pendragon, DER, StarWars) - zu eingeschränkt?
Beitrag von: Boba Fett am 20.12.2013 | 09:25
"Sind Rollenspiele die in vorgefügten Welten stattfinden, Welten die schon einen fertige Geschichte haben, von Natur aus beschränkt in ihrem Handlungsbogen? Führt diese Einschränkung zu einem Verlust an Spielspaß?"

Ich denke, das hängt von dem Grad der Spezialisierung des Settings ab.
Ein Rollenspiel, in der viktorianischen Zeit, dass sich auf den Handlungsort London begrenzt, wird irgendwo
schon einen bestimmten Rahmen setzen und Dinge ein- und ausschliessen.
Und natürlich prägen Settingelemente auch die Handlung. Dafür sind Genre-Elemente schliesslich da.
Ein zu sehr spezialisiertes Setting wird aber wohl auch nicht wirklich berühmt werden...

Erfahrungen?
Wenig, weil ich mir solche Settings selten aussuche und ohnehin eher frei spiele.
DER finde ich zB vom Setting (Mittelerde) sehr interessant, aber der spezielle Schauplatz und der Zeitraum der Handlung wäre niemals meine erste Wahl. Insofern würde ich den Zeitraum den MERS/MERP gewählt hat eher bevorzugen (Hexerkönig von Angmar)...
Bei Star Wars, finde ich, zeigt "Am Rande des Imperiums" doch sehr schön, wie man vom zentralen Konflikt "Imperium & Rebellion" abweichen kann.
Titel: Re: Rollenspiel in vorgefügten Welten (Pendragon, DER, StarWars) - zu eingeschränkt?
Beitrag von: DerEskapist am 20.12.2013 | 09:32
Das habe ich hier (http://www.tanelorn.net/index.php/topic,75282.msg1788718.html#msg1788718) etwas genauer ausgeführt ;)

Habe an gleicher Stelle geantwortet.
Ich sehe dass der Begriff "Metaplot" wohl unterschiedlich aufgefasst wird von verschiedenen Leuten...
Titel: Re: Rollenspiel in vorgefügten Welten (Pendragon, DER, StarWars) - zu eingeschränkt?
Beitrag von: Slayn am 20.12.2013 | 09:35
Ich überlege gerade, ob man einen Paizo AP oder eine der großen DSA Kampagnen nicht auch als "Setting im Setting" betrachten kann. Dort bewegt sich die Story ja auch vorgefügt und nach eigener, interner Logik voran und wird nicht primär von den Spielern getrieben.
Titel: Re: Rollenspiel in vorgefügten Welten (Pendragon, DER, StarWars) - zu eingeschränkt?
Beitrag von: DerEskapist am 20.12.2013 | 09:38
Ich denke, das hängt von dem Grad der Spezialisierung des Settings ab.
Ein Rollenspiel, in der viktorianischen Zeit, dass sich auf den Handlungsort London begrenzt, wird irgendwo
schon einen bestimmten Rahmen setzen und Dinge ein- und ausschliessen.
Und natürlich prägen Settingelemente auch die Handlung. Dafür sind Genre-Elemente schliesslich da.
Ein zu sehr spezialisiertes Setting wird aber wohl auch nicht wirklich berühmt werden...

Erfahrungen?
Wenig, weil ich mir solche Settings selten aussuche und ohnehin eher frei spiele.
DER finde ich zB vom Setting (Mittelerde) sehr interessant, aber der spezielle Schauplatz und der Zeitraum der Handlung wäre niemals meine erste Wahl. Insofern würde ich den Zeitraum den MERS/MERP gewählt hat eher bevorzugen (Hexerkönig von Angmar)...
Bei Star Wars, finde ich, zeigt "Am Rande des Imperiums" doch sehr schön, wie man vom zentralen Konflikt "Imperium & Rebellion" abweichen kann.

"Am Rande des Imperiums" kenne ich noch nicht, aber der entfernte Handlungsort ist ein plausibles Mittel.

Was MERS angeht hatte ich in Erinnerung dass es auf das vierte Zeitalter abzielt, also wenn Sauron bereits besiegt wurde, nach Ende der HdR Handlung. Fand ich übrigens auch ein sehr öder Ausgangspunkt, schlimme Gefahren sind weg und es irren noch ein paar versprengte Feinde herum. Deshalb habe ich es nie im angepeilten Zeitabschnitt gespielt. "Hexenkönig von Angmar" ist ja zeitlich weit vor der Hobbit, oder?

Ich sehe es wie du bzgl. des Vermeidens solcher starrer Settings. Tendenziell gehe ich der Sache aus dem Weg. Lieber eine eigene Welt, bei der für die SC jede Menge Überraschungen möglich sind und man je nach Verlauf des Abenteuers wirklich am Scheideweg steht, ob ein Landstrich in Schutt und Asche fällt oder nicht...

Ich kam nur drauf, weil mich Pendragon irgendwie nochmal in den Fingern juckt, würde ich gerne nochmal machen, aber vielleicht irgendwie besser.
Titel: Re: Rollenspiel in vorgefügten Welten (Pendragon, DER, StarWars) - zu eingeschränkt?
Beitrag von: DerEskapist am 20.12.2013 | 09:42
Ich überlege gerade, ob man einen Paizo AP oder eine der großen DSA Kampagnen nicht auch als "Setting im Setting" betrachten kann. Dort bewegt sich die Story ja auch vorgefügt und nach eigener, interner Logik voran und wird nicht primär von den Spielern getrieben.

Das stimmt... Ich hab mir mal aus Neugier "Rise of the Runelords" gekauft, habe Pathfinder aber noch nie gespielt. Dieser Adventure Path kommt mir nur wenig origineller vor wie früher eine Eigenbau DSA1 Kampagne von mir als ich noch ein 12-jähriger Spielleiter war (ok die Illustration sind cool und alle Pathfinder-Fans werden mich jetzt hassen) - es läuft alles linear ab und die SC prügeln sich durch angepasste Gegnermassen zum Ziel vor... Mehr Ideen hatte ich damals halt noch nicht...  >;D
Titel: Re: Rollenspiel in vorgefügten Welten (Pendragon, DER, StarWars) - zu eingeschränkt?
Beitrag von: ChaosAmSpieltisch am 20.12.2013 | 09:47
Ich denke die Frage ist immer, was will man.

Es gibt Spieler, die wollen Geschichte miterleben (oder auch nachspielen), weniger das ihre Chars selbst Einfluss darauf haben. Für die sind solche Welten toll.

Es gibt Spieler, die wollen Chars in der Welt spielen, aber ohne Einfluss, wo die Abenteuer sich um kleinere lokalere Dinge drehen.

Es gibt Spieler, die wollen den Mittelpunkt der Welt spielen.

Und sicherlich noch 30 bis 100 weitere Spielergruppen, die ich noch vergessen habe.

Für jeden gibt es sicherlich das passende.

Ich selbst für meinen Teil halte es in meinen Kampagnen gerne so, dass ich sage: das vorgegeben Setting ist bis zum Punkt wo wir einsteigen wie im Buch (Film, Hintergrund, usw.) und ab dem Augenblick fangen wir unser Spiel an, und ihr könnt alles beeinflussen. Aber dann muss man auch so spielen wollen.
Titel: Re: Rollenspiel in vorgefügten Welten (Pendragon, DER, StarWars) - zu eingeschränkt?
Beitrag von: Feuersänger am 20.12.2013 | 10:03
Ohja, die Problematik ist bekannt. Ich habe zB zweimal mit ganz verschiedenen Leuten Mittelerde bespielt.

Einmal wurde der Metaplot komplett über den Haufen geworfen. Zunächst war es noch recht nah dran, beim Council of Elrond waren halt die SC mit zugegen. Aber da hat sich keiner der Spieler recht getraut, den Ring zu nehmen, obwohl die SL das so angeboten bzw vorgesehen hatte. Dann ist also doch die "klassische" Fellowship aus NSCs losgezogen, und die SCs wurschtelten weiter mit Kleinscheiss rum. Dann aber ist der Großteil der Fellowship in Moria verreckt, der Rest wurde versprengt. Der Ring kam dann iirc doch zu einem SC, aber der hat bald geschaut, dass er ihn wieder loswird.
Naja, langer Rede kurzer Sinn; bei den großen Schlachten spielten zwar die SC schon eine tragende Rolle, und wir waren auch dafür verantwortlich, dass die Wachfeuer gegen den Willen Denethors entzündet wurden, aber es blieb dabei, dass niemand den Ring nehmen wollte.
Das Endgame sah dann auch ganz anders aus: wir stürmten das Schwarze Tor und trugen die Schlacht auf die Gorgoroth, arbeiteten uns kämpfend auf den Schicksalsberg vor -- und letztendlich lag es am alten Aragorn, den Ring zu versenken. Happy End. Wir waren da schon echt epische Helden, mein Charakter allein hatte 2-3 Nazgul vernichtet.

Bei dem anderen Spiel war ich mit weitgehend ganz anderen Spielern und vor allem komplett anderer SL unterwegs. Das war sehr Low-Key und vor allem zu Beginn eher hartwurstig aufgezogen, so Hilfsbriefträger-im-Shire-mäßig. Im Laufe der Zeit (und nach SL-Wechsel) wurde es dann doch noch epischer, aber vom LOTR-Kernplot haben wir uns ferngehalten. Die Kampagne fand statt zwischen Bilbos und Frodos Weggang aus dem Shire, also in einer eher ruhigen Phase des Metaplots. Aber mit der Zeit haben wir da schon auch geile Kampagnen gespielt. Z.B. wurde ein NSC, den wir sehr mochten, von den Bösen entführt und nach Gundabad verschleppt. Wir also hinterher, um ihn zu befreien. Da ging schon sehr die Wutz los. Aber es hatte im Prinzip keinen Einfluss auf den Ringkrieg -- außer vielleicht, dass die Gundabad-Orks im Ringkrieg keine Rolle spielten, weil wir sie so stark dezimiert hatten. =D Und immerhin wurde auch hier mein Charakter zu einem Captain der Rangers of the North. Unterm Strich hat mir das besser gefallen als beim ersten Mal, obwohl wir hier nicht so die Movers and Shakers waren. Liegt aber auch speziell an diesem Setting.

Das ist vielleicht auch im Prinzip so ein ganz cleverer Ansatz, in Settings mit bekanntem Metaplot zu spielen: bastele die Abenteuer so, dass die Errungenschaften der SC den Ist-Zustand im Metaplot ergeben.

Ich wollte auch mal eine Mittelerde-Kampagne leiten, ist allerdings wieder mal im Sande verlaufen. Ich wäre im Ringkrieg eingestiegen, und hätte den SC die Gelegenheit gegeben, sich dort an anderen Fronten zu bewähren (z.B. Dol Guldur). Richtig losgegangen wäre es aber erst danach, als Aufbauspiel im beginnenden 4. Zeitalter. Da hätte man dann also ziemlich freie Hand gehabt. Leider waren wieder mal meine Mitspieler nicht an Aufbauspiel interessiert. :6
Titel: Re: Rollenspiel in vorgefügten Welten (Pendragon, DER, StarWars) - zu eingeschränkt?
Beitrag von: Boba Fett am 20.12.2013 | 10:05
Ich denke die Frage ist immer, was will man.

Es gibt Spieler, die ...

Problematisch ist das, wenn
die Spieler was anderes wollen, als der Spielleiter oder
sich in ihren Erwartungen nicht ausformulieren können oder
gar nicht wissen, was sie wollen oder was sie nicht alles wollen könnten.
Titel: Re: Rollenspiel in vorgefügten Welten (Pendragon, DER, StarWars) - zu eingeschränkt?
Beitrag von: ChaosAmSpieltisch am 20.12.2013 | 10:09
@Boba,

aber ist das dann nicht vor allem eine Kommunikationsproblem vor weg? Wenn der SL nicht klar sagt, was er plant, dann können die Spieler auch nicht sagen, was sie wollen.

Wobei ich die Erfahrung gemacht habe, wenn man sagt, das ist der Startpunkt, und ab dann liegt es in eurer Hand, bleibt der Metaplot oft unangerührt, weil die Spieler andere Dinge haben, die sie bespielen wolle.
Titel: Re: Rollenspiel in vorgefügten Welten (Pendragon, DER, StarWars) - zu eingeschränkt?
Beitrag von: Slayn am 20.12.2013 | 10:14
Naja, es ist halt so eine ganz oder gar nicht Sache. Wenn die Spieler nicht partizipieren wollen, obwohl das die Absprache war, würde ich die Bücher zuklappen und das Spiel beenden. Manchmal ist Absprache > als Wollen.

[Nachtrag] Um das noch etwas zu elaborieren: Setting-Regeln sind auch Regeln wie alle anderen. Ein Großer Plot/Meta-Plot erweitert diese Setting-Regeln um eine Komponente. Ich finde es immer belustigend wenn man die "Spielregeln" als "harte Regeln" sieht, die man nicht brechen darf, die Setting-Regeln aber als "weiche Regeln", bei denen dann genörgelt, geschraubt und ignoriert wird.
Titel: Re: Rollenspiel in vorgefügten Welten (Pendragon, DER, StarWars) - zu eingeschränkt?
Beitrag von: Grubentroll am 20.12.2013 | 10:59
Da frage ich mich, warum man das so dann anfängt.

Entweder man spielt Star Wars mit der Prämisse, dass man den Plot ändern kann (und eventuell das auch von den Spielern gewollt ist).

Oder man gibt sich damit zufrieden, dass man eben des "Flairs" wegen spielt, und dann halt auf kleineren Schauplätzen was reißt.

Titel: Re: Rollenspiel in vorgefügten Welten (Pendragon, DER, StarWars) - zu eingeschränkt?
Beitrag von: Teylen am 20.12.2013 | 11:36
Wenn man Rollenspiel damit bewirbt das es wie ein Film ist, nur das man die Handlung selber machen kann, sollte es nicht unbedingt überraschen wenn man den Metaplot allenfalls (manchmal nicht einmal das) als Ausgangspunkt nimmt.
Titel: Re: Rollenspiel in vorgefügten Welten (Pendragon, DER, StarWars) - zu eingeschränkt?
Beitrag von: Grubentroll am 20.12.2013 | 11:46
Wenn man Rollenspiel damit bewirbt das es wie ein Film ist, nur das man die Handlung selber machen kann, sollte es nicht unbedingt überraschen wenn man den Metaplot allenfalls (manchmal nicht einmal das) als Ausgangspunkt nimmt.

Ja, da haste recht.

Aber dann ist das ja quasi eine Übereinkunft, dass der Plot geändert werden kann.
Titel: Re: Rollenspiel in vorgefügten Welten (Pendragon, DER, StarWars) - zu eingeschränkt?
Beitrag von: Slayn am 20.12.2013 | 12:06
Da frage ich mich, warum man das so dann anfängt.

Entweder man spielt Star Wars mit der Prämisse, dass man den Plot ändern kann (und eventuell das auch von den Spielern gewollt ist).

Oder man gibt sich damit zufrieden, dass man eben des "Flairs" wegen spielt, und dann halt auf kleineren Schauplätzen was reißt.

Die beiden Aussagen kommen mir befremdlich vor. Wenn wir uns mal von der Film- oder Buchvorlage wegbewegen und rüber zu historischen Hintergründen gehen, könnte man eine Parallele ziehen und diese betrachten.

Nehmen wir mal den Ersten Weltkrieg als Meta Event. Würde da jemand auf die Idee kommen, die "Handlung" komplett zu ändern oder würde es da irgendwelche seltsamen und Charakter-bezogenen Diskussionen geben? Eher nicht.

Deswegen frage ich mich ja irgendwie oft, wo da der qualitative Unterschied sein soll, ob man jetzt ein "historisches" Meta-Event hat oder ob man jetzt ein "fiktives" Meta-Event hat, wobei das "fiktive" Meta-Event immer nur herunter kondensiert ist auf die Handlung der Protagonisten und "wir" sehr selten erfahren, was außen herum noch geschehen ist. Wenn man es mal so bedenkt: Der Krieg der Sterne hat irgendwie schon ein wenig länger als 6 Stunden gedauert, oder?

[Nachtrag] Ich finde das spannend, ausgehend von einer Diskussion gestern im WoD-Bereich als es um eine "historische Kampagne" ging. Spieler sind bereit so etwas als "historischen fakt" der Backstory eines Setting zu sehen und zu akzeptieren, kaum sollen se damit Partizipieren, gehen die Fragen los ob man das nicht anders machen kann. Ich suche da immer noch den qualitativen Unterschied.
Titel: Re: Rollenspiel in vorgefügten Welten (Pendragon, DER, StarWars) - zu eingeschränkt?
Beitrag von: Feuersänger am 20.12.2013 | 12:11
Das erinnert mich: Star Wars haben wir auch meistens nach Endor gespielt.
Titel: Re: Rollenspiel in vorgefügten Welten (Pendragon, DER, StarWars) - zu eingeschränkt?
Beitrag von: Boba Fett am 20.12.2013 | 12:33
Das erinnert mich: Star Wars haben wir auch meistens nach Endor gespielt.
Wobei es da aber ja auch den Rahmen "Handlungsentwicklung nach Ende des Zentralkonflikts" gibt und das Rollenspiel ausserhalb dessen...
Sprich: Entweder spielt man mit in der epischen (weltprägenden) Haupthandlung (ob vorbestimmt) oder nicht.
Titel: Re: Rollenspiel in vorgefügten Welten (Pendragon, DER, StarWars) - zu eingeschränkt?
Beitrag von: Gaming Cat am 20.12.2013 | 12:41
die Grundfrage:
"Sind Rollenspiele die in vorgefügten Welten stattfinden, Welten die schon einen fertige Geschichte haben, von Natur aus beschränkt in ihrem Handlungsbogen? Führt diese Einschränkung zu einem Verlust an Spielspaß?"
Meine Erfahrung mit (Savage Worlds) Star Wars: Es schränkt sehr wenig ein. Zumindest in meiner Kampagne würde ich das darauf zurückführen, dass die SC größtenteils in anderen Teilen der Galaxis aktiv waren als die "Filmfiguren" UND auch die Zeit in der gespielt wurde (zwischen EP3 und EP4) zumindest nicht filmisch beschrieben ist. Räumlich und zeitlich war man also vom "hochoffiziellen Teil" relativ getrennt...
Über die Jahre bin ich andererseits sehr zurückhaltend mit historischen oder Gegenwarts-Settings geworden (auch wenn es sich um nahe Sci-Fi auf extrapolierter Realität handelt). Da fehlt mir oft die erzählerische Freiheit, um das Maximum an Kreativität für Abenteuer zu mobilisieren. Man hat dann immer irgendwie das Geschichtsbuch latent im Hinterkopf... ::)

Sehe ich, was den Spielspaß angeht, aber oft mehr als SL-Problem denn als Spielerproblem...
Titel: Re: Rollenspiel in vorgefügten Welten (Pendragon, DER, StarWars) - zu eingeschränkt?
Beitrag von: DerEskapist am 20.12.2013 | 12:47
... so Hilfsbriefträger-im-Shire-mäßig. ...

Muahahha - großartige Formulierung  ;D

Das ist vielleicht auch im Prinzip so ein ganz cleverer Ansatz, in Settings mit bekanntem Metaplot zu spielen: bastele die Abenteuer so, dass die Errungenschaften der SC den Ist-Zustand im Metaplot ergeben.

Guter Tipp. Hab ich damals bei Pendragon auch versucht. Allerdings ist damit auch schon festgelegt dass die SC gewinnen müssen  - sonst ist der Metaplot im Eimer... Aber ich denke, dann läuft's halt einfach anders - Gandalf der Weiße ist im Eimer (also schon das zweite Mal...) - naja dann muss halt Radagast ran und über sich hinaus wachsen...  ;)
Titel: Re: Rollenspiel in vorgefügten Welten (Pendragon, DER, StarWars) - zu eingeschränkt?
Beitrag von: Grubentroll am 20.12.2013 | 12:55
Die beiden Aussagen kommen mir befremdlich vor. Wenn wir uns mal von der Film- oder Buchvorlage wegbewegen und rüber zu historischen Hintergründen gehen, könnte man eine Parallele ziehen und diese betrachten.

Nehmen wir mal den Ersten Weltkrieg als Meta Event. Würde da jemand auf die Idee kommen, die "Handlung" komplett zu ändern oder würde es da irgendwelche seltsamen und Charakter-bezogenen Diskussionen geben? Eher nicht.

Deswegen frage ich mich ja irgendwie oft, wo da der qualitative Unterschied sein soll, ob man jetzt ein "historisches" Meta-Event hat oder ob man jetzt ein "fiktives" Meta-Event hat, wobei das "fiktive" Meta-Event immer nur herunter kondensiert ist auf die Handlung der Protagonisten und "wir" sehr selten erfahren, was außen herum noch geschehen ist. Wenn man es mal so bedenkt: Der Krieg der Sterne hat irgendwie schon ein wenig länger als 6 Stunden gedauert, oder?

[Nachtrag] Ich finde das spannend, ausgehend von einer Diskussion gestern im WoD-Bereich als es um eine "historische Kampagne" ging. Spieler sind bereit so etwas als "historischen fakt" der Backstory eines Setting zu sehen und zu akzeptieren, kaum sollen se damit Partizipieren, gehen die Fragen los ob man das nicht anders machen kann. Ich suche da immer noch den qualitativen Unterschied.

Ich hab keine Ahnung auf was du da hinaus willst... Sorry...

Das Problem sehe ich immer noch nicht als eins an.

Es ist ein entweder/oder. Wenn man sich vorher drauf einigt, hat man da keine Probleme.
Titel: Re: Rollenspiel in vorgefügten Welten (Pendragon, DER, StarWars) - zu eingeschränkt?
Beitrag von: Slayn am 20.12.2013 | 13:11
Guter Tipp. Hab ich damals bei Pendragon auch versucht. Allerdings ist damit auch schon festgelegt dass die SC gewinnen müssen  - sonst ist der Metaplot im Eimer... Aber ich denke, dann läuft's halt einfach anders - Gandalf der Weiße ist im Eimer (also schon das zweite Mal...) - naja dann muss halt Radagast ran und über sich hinaus wachsen...  ;)

Der eigentliche Trick sieht ganz anders aus. Ich hatte ja schon mal angedeutet, es muss eine Einigkeit herrschen, dass die Story den Vorrang vor Allem hat und die Beteiligten müssen Spaß an der Story als solche haben.
Wenn die Charaktere beim Weg diese Story so hinzubiegen, wie sie sein muss scheitern, dann legt man die Charaktere bei Seite, geht im "Hauptplot" nochmals ein paar Schritte zurück (Bei Pendragon vielleicht 4 jahre) und fängt an mit anderen Charakteren von einer anderen Tangente aus auf das gleiche Ziel zu, nur unter Berücksichtigung der anderen erspielten Erlebnisse.
Man erweitert, wenn du so willst, das Geschehen um einen zweiten Blickwinkel aus dem dann das "erste Versagen" anders betrachtet wird.
In der damaligen Kampagne hatten wir das auch ohne Grund mehrmals gemacht, ein paar Jahre doppelt bespielt um alle Facetten mitzunehmen.
Titel: Re: Rollenspiel in vorgefügten Welten (Pendragon, DER, StarWars) - zu eingeschränkt?
Beitrag von: DerEskapist am 20.12.2013 | 13:20
Nehmen wir mal den Ersten Weltkrieg als Meta Event. Würde da jemand auf die Idee kommen, die "Handlung" komplett zu ändern oder würde es da irgendwelche seltsamen und Charakter-bezogenen Diskussionen geben? Eher nicht.

Normalerweise würde man am Rahmen "Erster Weltkrieg" nichts ändern, aber wenn die Charakter die entsprechenden Rollen am entsprechenden Ort hätten, dann könnten sie alles ganz anders ausgehen lassen.

Beispiele:

Ok - ich gebe zu, als Spielthema etwas merkwürdig, vor allem wenn die SC den ersten Weltkrieg ändern und zu einem deutschen Sieg machen sollten. Das wäre nicht unbedingt politisch korrekt, aber da kann man ja ansetzen dass sie merken, dass sie nun einem verschrobenen reaktionären Kaiser zum Sieg verholfen haben...

Ok - ich würd's so nicht spielen wollen...  :o ;D
Titel: Re: Rollenspiel in vorgefügten Welten (Pendragon, DER, StarWars) - zu eingeschränkt?
Beitrag von: DerEskapist am 20.12.2013 | 13:23
Der eigentliche Trick sieht ganz anders aus. Ich hatte ja schon mal angedeutet, es muss eine Einigkeit herrschen, dass die Story den Vorrang vor Allem hat und die Beteiligten müssen Spaß an der Story als solche haben.
Wenn die Charaktere beim Weg diese Story so hinzubiegen, wie sie sein muss scheitern, dann legt man die Charaktere bei Seite, geht im "Hauptplot" nochmals ein paar Schritte zurück (Bei Pendragon vielleicht 4 jahre) und fängt an mit anderen Charakteren von einer anderen Tangente aus auf das gleiche Ziel zu, nur unter Berücksichtigung der anderen erspielten Erlebnisse.
Man erweitert, wenn du so willst, das Geschehen um einen zweiten Blickwinkel aus dem dann das "erste Versagen" anders betrachtet wird.
In der damaligen Kampagne hatten wir das auch ohne Grund mehrmals gemacht, ein paar Jahre doppelt bespielt um alle Facetten mitzunehmen.

Cool - das gefällt mir.
Das behalte ich im Hinterkopf falls ich meine Fatasy-feindliche Gruppe mal doch irgendwann zu Pendragon motivieren kann...
Titel: Re: Rollenspiel in vorgefügten Welten (Pendragon, DER, StarWars) - zu eingeschränkt?
Beitrag von: 1of3 am 20.12.2013 | 13:28
Hier gab es mal ein ähnliches Thema:
http://www.tanelorn.net/index.php/topic,50223.0
Titel: Re: Rollenspiel in vorgefügten Welten (Pendragon, DER, StarWars) - zu eingeschränkt?
Beitrag von: Slayn am 20.12.2013 | 14:36
Cool - das gefällt mir.
Das behalte ich im Hinterkopf falls ich meine Fatasy-feindliche Gruppe mal doch irgendwann zu Pendragon motivieren kann...

Mir kommt gerade ein konkretes Beispiel für so einen "Redcon" in den Sinn, wie er bei uns in der Spielrunde damals geschehen ist:
Die ganze Truppe hatte bei einer der ersten entscheidenden Schlachten versagt. Nicht nur Versagt, durch die Bank auch noch gepatzt. Sogar als Artus Exkalibur gezogen hat, konnte der Bonus die Patzer nicht mehr ausgleichen. Game Over.
Also sind wir drei Jahre zurück gegangen und haben ein vollkommen andere Geschichte gespielt: Die Probleme des Hauses Usher (Ok, nicht kreativ, ich gebe es zu), bei dem ein Religionskonflikt innerhalb der Herrscherfamilie einer Grafschaft (Mann: RK, Frau: Pagan) das Aufstellen einer Streitmacht verhindert hat. Neben einem Mystery Adventure und ein wenig Politik-Spiel konnten die beteiligten Ritter nun doch, in letzter Minute, den erspielten Trupp Schwere Reiterei in den Oben genannten Konflikt führen und den Tag in letzer Minute retten.
Titel: Re: Rollenspiel in vorgefügten Welten (Pendragon, DER, StarWars) - zu eingeschränkt?
Beitrag von: Arkam am 20.12.2013 | 14:47
Hallo zusammen,

ob solche Welten einschränken ist meiner Ansicht nach sehr davon abhängig was die jeweilige Runde dadurch erreichen möchte das sie eine solche bekannte Welt spielt.

Am schwierigsten wird es wenn die Runde eigentlich nicht die Welt sondern die jeweilige Vorlage, also etwa den Film bespielen möchte. Denn dann steht man nicht nur vor dem Problem wie man die Vorlage in ein ansprechendes Abenteuer umwandelt, das kann schon schwer genug sein. Sondern zudem auch noch wie man diese Vorlage mit den verwendeten Regeln umsetzt. Selbst spezialisierte Systeme, etwa eines der Systeme für Star Wars, engen im Gegensatz zum Film ein oder lassen eben Ergebnisse zu die man nicht erwartet hätte.

Wenn es die Welt aber nicht die jeweilige Vorlage sein soll braucht man möglichst einen einheitlichen Stand der Runde. Ein Trekki in einer weniger visierten Star Trek Runde kann da schnell zu Problemen führen weil er nicht nur andere als die Quellen des Rollenspiels heran zieht sondern auch weil er eine feste Interpretation mit bringt. Da wird es dann für die anderen Mitspieler, das kann durchaus auch der Spielleiter sein, schnell unübersichtlich und frustrierend. Man fühlt sich schnell durch die vielen Vorgaben eingeschränkt. Gerade wenn sie nicht ins Rollenspiel eingeflossen sind.

Am lockersten spielen sich Runden indenen die verwendete Vorlage eigentlich nur eine lockere Basis für ein gewünschtes Spiel bietet. Man spielt als Star Wars nicht hauptsächlich wegen der Filme sondern weil man eine Space Opera spielen möchte. Hier hat man dann schnell eine gemeinsame Basis und kann dann locker vom Hocker spielen und die Vorlage auch deutlich umwandeln.

Gruß Jochen
Titel: Re: Rollenspiel in vorgefügten Welten (Pendragon, DER, StarWars) - zu eingeschränkt?
Beitrag von: gunware am 20.12.2013 | 16:11
bastele die Abenteuer so, dass die Errungenschaften der SC den Ist-Zustand im Metaplot ergeben.
Ich dachte, dass ist doch die beste Art, wie man mit einem Metaplot umgehen kann, oder?
Wenn bei Shadowrun die Runner jemanden aus der Arcologie befreien (Brainscan), dann können sie später erfahren, dass es die Person war, die die Sachen bei den Otakus zum Laufen gebracht hatte. Oder wenn es nicht die gerettete Person war, dann könnte es die Otaku sein, die in der Arcologie abgekratzt ist. Bei einem Metaplot gibt es doch Tausende Punkte, wo man anknüpfen kann und eine Brücke erstellen kann. Es ist ja nicht alles im Stein gemeißelt. Deswegen gibt es genug Blickwinkel, die viele Sachen plötzlich in ein anderes Licht rücken können. Und meistens gibt es genug Möglichkeiten, die Spuren so zu legen, dass sie gar nicht in die Versuchung kommen, die Sachen, die im Stein gemeißelt sind, ändern zu wollen. Weil es aus ihrer Sicht unbekannt, unmöglich, die Sache verschlimmern würde, oder was auch immer.
Titel: Re: Rollenspiel in vorgefügten Welten (Pendragon, DER, StarWars) - zu eingeschränkt?
Beitrag von: Altansar am 20.12.2013 | 16:20
Im Star Wars Universum hat man ja viel Zeit zur Entfaltung

Dawn of the Jedi - Hochzeit der Rakkata und vor der Gründung der Republik
Knights of the Old Republic / The Old Republic - Kriege zwischen Mandalorianer und Republik und die Kriege zwischen den Sith und den Jedi
Die Klonkriege - Ende der Republik und eben der Krieg zwischen Republik und der Könföderation Unabhängiger Planeten (Confederation Independant Systems CIS = Sith)
Die Rise of the Emperor Era oder auch von machen The Force Unleashed Era - Aufstieg des Imperiums, Jagd auf die letzten Jedi und Etablierung zu dem Regime, wie man es in EP 4-6 vorfindet
Rebellion Era - Konflikte, Scharmützel und kleine Kriege zwischen der Allianz und dem Imperium, was in der Vernichtung von Darth Vaders und des Imperators endet
New Republic Era - Konflikte mit dem Restimperium, Intrigen in der Obrigkeit, Gründung des neuen Jediordens. Die Era endet mit dem Krieg gegen die Yuuzhan Vong.
Legacy Era - Gründung der Galaktischen Allianz, Sieg gegen die Vong, Aufräumarbeiten, Fall von Jacen Solo und schließlich die Auferstehung der Sith in der Comicreihe.

Und das ist ja nur ein geringer Teil des Metaplots und über 20000 Jahre galaktische Zeitlinie.
Also klar die Filme bieten den größten Berührungspunkt, weil man es kennt aber die Galaxis wurde so stark durch die verschiedenen Autoren erweitert das man da eigentlich unendlich Möglichkeiten hat. Es lebe die Expanded Universe.
Titel: Re: Rollenspiel in vorgefügten Welten (Pendragon, DER, StarWars) - zu eingeschränkt?
Beitrag von: Lord Verminaard am 20.12.2013 | 16:38
Star Wars hab ich zu Schulzeiten bis zum Abwinken gespielt, größtenteils abseits des Metaplots aber es gab auch Berührungspunkte. Ich erinnere mich an mindestens drei Begegnungen mit Darth Vader. Zum Glück hatten die Spieler so viel Schiss vor ihm, dass sie sich auch ohne Railroading von ihm ferngehalten haben. ;D In meiner längsten Kampagne waren die Charaktere sowohl auf dem ersten Todesstern als auch auf Yavin. Sie waren aber jeweils wieder weg, bevor der Metaplot eintraf, sozusagen. Mon Mothma und Admiral Ackbar hatten regelmäßige Auftritte. In der Post-Endor-Ära gab es mal ein Zeitreise-Abenteuer, in dem die Charaktere ein paar Sith stoppen mussten, die in der Zeit zurück reisten, um Luke Skywalker als kleinen Jungen auf Tatooine zu töten. Die Charaktere besuchten dann Ben Kenobi und kämpften mit ihm zusammen in den Straßen von Mos Eisley gegen die Sith. Ich finde, wenn man schon so eine Franchise mit so "großen Namen" bespielt, dann sollte man doch gelegentlich auch mal einen fallen lassen. ;)

Womit ich bei Star Wars eher Probleme habe, ist der Kanon. Ich hatte damals nur Die Drei Filme Die Es Gibt (tm) als echten Kanon, und das, was im Star Wars d6 1st Edition Sourcebook und den Romanen zu den Filmen noch so drinstand, und ausgewählte Details aus den Timothy Zahn Sequels. Alles andere hab ich mir selbst ausgedacht. Die Gruppe kannte selbst nur die Filme, daher hat es funktioniert. Wenn ich mit Leuten zu tun kriege, die den ganzen erweiterten Kanon nutzen, dann stelle ich immer fest: die spielen in einem völlig anderen Universum als ich, und zwar einem, das ich blöd finde.
Titel: Re: Rollenspiel in vorgefügten Welten (Pendragon, DER, StarWars) - zu eingeschränkt?
Beitrag von: Feuersänger am 20.12.2013 | 16:44
Bei Shadowrun fand ich den metaplot auch immer reichlich unwichtig. Konnte man verwenden, musste aber nicht. Das ist halt bei LotR oder SW doch bissl was anderes. Wenn man da schon zeitnah zu den bekanntesten Ereignissen spielt, sollte man die auch nicht völlig umschmeißen -- sonst kann man es sich ja gleich sparen, in dem Setting zu spielen.
Titel: Re: Rollenspiel in vorgefügten Welten (Pendragon, DER, StarWars) - zu eingeschränkt?
Beitrag von: Slayn am 20.12.2013 | 16:46
Bei Shadowrun fand ich den metaplot auch immer reichlich unwichtig. Konnte man verwenden, musste aber nicht. Das ist halt bei LotR oder SW doch bissl was anderes. Wenn man da schon zeitnah zu den bekanntesten Ereignissen spielt, sollte man die auch nicht völlig umschmeißen -- sonst kann man es sich ja gleich sparen, in dem Setting zu spielen.

Du...hm... wie sag ich das? Die letzte Inkarnation des Meta-Plots für SR4 (Orkish Underground) haben sie so heftig genial und auch genial einfach bespielbar gemacht, das war eine Wucht.
Titel: Re: Rollenspiel in vorgefügten Welten (Pendragon, DER, StarWars) - zu eingeschränkt?
Beitrag von: Altansar am 20.12.2013 | 17:03
Also in Pendragon lag das Problem am Metaplot, da die Timeline sehr strukturiert war und das Gebiet indem man spielt zwingend mit dem Metaplot zusammen stößt?

Meine in Vampire the Masquerade gab es ja auch gewaltige Metaplots. Die Auferstehung Ravnos (Indien), der Austritt der Gangrel aus der Camarilla (Auge Hazmiels) und der ganze Sabbatkreuzzug in den Oststaaten von Amerika bishin dann zu Gehenna.

Aber die ganze cWoD baute auch darauf auf, in einem gewaltigen Finalen Knall aufzuhören. Auferstehung der Vorsinflutlichen, die Apokalypse in Werwolf und die Nachwehen des Erleuchtungskrieges. Gerade zum Ende hin hat White Wolf auch daraufhingearbeitet die Linie zu einem Abschluss zu bringen und das Resultat aus dem ganzen, man leugnet den Metaplot oder zumindestens Teile daraus. Der Erleuchtungskrieg ist noch nicht vorüber, Ur Shulgi ist nicht erwacht und die Assamiten sind noch ein geeinter Clan. Das Auge von Anthelios ist noch nicht erschienen oder es ist doch nur ein Vorbote wie die Dünnblüter.
Vieles aus dem Metaplot (jedenfalls Vampire) erfährt man nur durch die Romane und kann daher auch absolut geleugnet werden oder angeschnitten.

Bei Star Wars ist es ja sogar noch oberflächlicher.  Rebellion - Angriff auf den ersten Todesstern - Vernichtung des ersten Todessterns - Rebellion auf Hoth - Angriff der Rebellion auf Hoth und Rückzug der Rebellion - Angriff auf den zweiten Todesstern - Vernichtung des zweiten Todessterns - Sieg der Rebellion und Gründung der Neuen Republik. Alles andere ist ja wandelbar, ob nun Luke Skywalker oder Aresh Bell den Angriff flog macht ja vom Endergebnis nix aus, außer das man den Spielern die Ereignisse in die Hand legt oder wie vorher angesprochen, könnten die Spieler auch einen wichtigen Teil im Hintergrund des ganzen gespielt haben. Vlt war es ein Spieler der die MonCal auf die Seite der Rebellion brachte. Dann brauchen die Rebellionen Ressourcen, Schiffe und Personal und es gab sicher auch genug Spione des Imperiums innerhalb der Rebellion, die gefunden und augehalten werden mussten. Die Rebellion ist da ein wenig wie die Flotte von Battlestar´. Sie müssen sicher gehen, dass niemand sie verrät und sie müssen zudem ihre Ressourcen und Moral auffrischen
Titel: Re: Rollenspiel in vorgefügten Welten (Pendragon, DER, StarWars) - zu eingeschränkt?
Beitrag von: Slayn am 20.12.2013 | 17:30
Also in Pendragon lag das Problem am Metaplot, da die Timeline sehr strukturiert war und das Gebiet indem man spielt zwingend mit dem Metaplot zusammen stößt?

Nicht ganz. Das erste Problem, das quasi jeder "Normal Fantasy"-Spieler hat, besteht darin dass man Teil eines feudalen Systems ist. Wenn der Lehnsherr ruft, kommt man. Ende der Diskussion. Das kommt schon des öfteren nicht gut an und wird als "Gängelei" oder "Railroading" aufgefasst, entspricht aber dem Geist eines früh-Mittelalterlichen Settings.

Der zweite Teil ist die Tatsache, das Charaktere ein "Eigenleben" haben. Es kann dir als Spieler schwer fallen, gegen den Charakter zu spielen. So wie du dir den Charakter "erspielt" hast, wird er auch später handeln und es fällt immer schwerer als Spieler da einzugreifen.

Aus den beiden Oben genannten Fakten kann man sich der Timeline nicht mehr entziehen, wenn man mal angefangen hat zu spielen.

Problematisch wird es immer an den Stellen, an denen man der eigentlichen Sage zuarbeitet. Es gibt eigentlich relativ wenige Stellen, an denen man direkt mit Artus, Merlin und Co. zu tun hat, die sollten dagegen aber sitzen.
Nur als Beispiel: Merlin beschützen während er Exkalibur abholt. Die erste Schlacht gewinnen, in der Artur Exkalibur blankzieht.

Wichtig ist, und das vergessen eben viele Spieler, das Eigenleben der Charaktere. So ein Ritter fängt halt schon mal mit dem Wert "Dient seinen Herren 15" oder "Hasst Sachsen +5d6" an.